Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der...

52
Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements

Transcript of Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der...

Page 1: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Kapitel 6

Grundlagen desProduktionsmanagements

Page 2: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Produktionsfaktoren nach Gutenberg

Produktionsfaktoren Menschliche Arbeit Betriebsmittel Werkstoffe/Material

Dispositive Arbeit

(Management)

Objektbezogene (ausführende)

Arbeit

− Grundstücke − Gebäude − Einrichtungen − Maschinen − Werkzeuge

− Rohstoffe − Hilfsstoffe − Betriebsstoffe − Zukauf-/Zuliefer-/bezogene Teile − MRO-Güter − (Handelswaren)

Dispositiver Faktor Elementarfaktoren

Potential-/Gebrauchsfaktoren Repetier-/Verbrauchsfaktoren Potentialfaktoren

− Definition: Produktionsfaktoren, die dem Produktionsprozeß langfristig ein Leistungsvermögen (Nutzen-potential) zur Verfügung stellen.

− Nach der Rolle der Potentialfaktoren im Produktionsprozeß unterscheidet man ∗ aktive Potentialfaktoren, die aktiv Leistungen in den Produktionsprozeß einbringen ∗ passive Potentialfaktoren, die die Infrastruktur für den Produktionsprozeß bereitstellen

− Potentialfaktoren können abnutzbar oder nicht abnutzbar sein: ∗ abnutzbare Potentialfaktoren, die einem zeit- und/oder leistungsbedingten Verschleiß unterliegen ∗ nicht abnutzbare Potentialfaktoren, die keinem Verschleiß unterliegen

− Gegenüberstellung der Unterscheidungsmerkmale: Abnutzbare Potentialfaktoren Nicht abnutzbare Potentialfaktoren

Aktive Potentialfaktoren zeit- und leistungsbedingter Verschleiß (z.B. Maschinen)

Passive Potentialfaktoren rein zeitbedingter Verschleiß (z.B. Gebäude) kein Verschleiß (z.B. Grundstücke)

Repetierfaktoren

− Definition: Produktionsfaktoren, die für den Produktionsprozeß nur einmalig zur Verfügung stehen und mit ihrem Einsatz im Produktionsprozeß verbraucht werden (untergehen).

− Nach der Rolle der Repetierfaktoren im Produktionsprozeß unterscheidet man ∗ direkte Repetierfaktoren, die substantiell in die zu fertigenden Erzeugnisse eingehen oder im Produktions-

prozeß umgewandelt werden ∗ indirekte Repetierfaktoren, die nicht in die zu fertigenden Erzeugnisse eingehen, sondern zum Betrieb der

Betriebsmittel oder allgemein zur Aufrechterhaltung des Produktionsbetriebs benötigt werden − Repetierfaktoren können natürliche Ressourcen oder das Ergebnis vorgelagerter Produktionsprozesse sein. − Gegenüberstellung der Unterscheidungsmerkmale:

Natürliche Ressourcen Ergebnisse vorgelagerter Produktionsprozesse

Direkte Repetierfaktoren Rohstoffe (z.B. Weizen) Hilfsstoffe (z.B. Salz) Zulieferteile (z.B. Süßstoff)

Indirekte Repetierfaktoren Betriebsstoffe (z.B. Kohle) MRO-Güter (z.B. Glühbirne)

6-1

Page 3: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-2

Page 4: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Weitere Produktionsfaktoren

− Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog. Zusatzfaktoren)

− Rechte (z.B. Patente, Lizenzen) − Informationen über Produkte, Produktionsverfahren und Märkte (Kunden, Lieferanten, Wettbewerber) − Finanzielle Mittel (Kapital) zur Beschaffung und Nutzung der (übrigen) Produktionsfaktoren − natürliche Umwelt (z.B. Sauerstoff für chemische Reaktionen, Luft oder Wasser als Aufnahmemedium für

Produktionsrückstände) − bei der Dienstleistungsproduktion: externer Faktor = Subjekt oder Objekt, an dem die Dienstleistung erbracht

werden soll und das vom Auftraggeber bereitgestellt werden muß (z.B. zu transportierende Güter bei Trans-portdienstleistungen)

6-3

Page 5: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Pro

dukt

ions

fakt

oren

Wirt

scha

ftsgü

ter

Rea

lgüt

erN

omin

algü

ter

Frei

e G

üter

Obj

ektb

ezog

ene

Arbe

itD

ispo

sitiv

e Ar

beit

Mat

erie

lle G

üter

(Sac

hgüt

er)

Imm

ater

ielle

Güt

er

Gel

dKr

edite

Bete

iligun

gsw

erte

Exte

rner

Fak

tor

Die

nstle

istu

ngen

Rec

hte

Info

rmat

ione

n

Nat

ürlic

he U

mw

elt

(nur

bei

der

Die

nst-

leis

tung

spro

dukt

ion)

Wer

ksto

ffe/M

ater

ial

Bet

riebs

mitt

el

Gru

ndst

ücke

Geb

äude

Ein

richt

unge

nM

asch

inen

Wer

kzeu

ge

Roh

stof

feH

ilfss

toffe

Bet

riebs

stof

feZu

kauf

teile

MR

O-G

üter

(Han

dels

war

en)

Sons

tige

imm

ater

ielle

Güt

er

Men

schl

iche

Arb

eit

Inte

rnal

isie

rung

exte

rner

Effe

kte

6-4

Page 6: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-5

Page 7: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Systematisierung der Ausbringungsgüter

Systematisierungskriterien Ausprägungsformen Zugehörigkeit zu (volkswirtschaft-lichen) Wirtschaftssektoren und Wirtschaftszweigen (Branchen)

− primärer Sektor: Urproduktion − sekundärer Sektor: produzierendes Gewerbe (Industrie und Handwerk) − tertiärer Sektor: Dienstleistungen und Handel

Materialität der Güter − materielle Güter − immaterielle Güter − Leistungsbündel

Beweglichkeit der Güter − bewegliche Güter (Mobilien) − unbewegliche Güter (Immobilien)

Physische Gestalt der Güter − Stückgüter − geformte Fließgüter − ungeformte Fließgüter (Schüttgüter, Flüssigkeiten, Gase)

Leistungsbezug − Hauptprodukte − Nebenprodukte

Wertschöpfungsstufe − Zwischenprodukte/Halb(fertig)fabrikate − Endprodukte/Fertigfabrikate

Verwendung der Güter − Investitionsgüter − Produktionsgüter − Konsumgüter

Produktspezifizierung − Erzeugnisse nach Kundenspezifikation − typisierte Erzeugnisse mit kundenspezifischen Varianten − Standarderzeugnisse mit (kundenspezifischen) Varianten − Standarderzeugnisse ohne (kundenspezifische) Varianten

Anmerkungen

− Die Kriterien der Materialität, Beweglichkeit und physischen Gestalt der Güter gelten analog auch für die Einsatzgüter.

− Die Ausprägung der Kriterien hat erhebliche Auswirkungen auf die Gestaltung der Produktionsprozesse.

6-6

Page 8: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-7

Page 9: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Branchengliederung des Statistischen Bundesamtes A Land- und Forstwirtschaft, Fischerei Primärer Sektor B Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden C Verarbeitendes Gewerbe

- Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln - Getränkeherstellung - Tabakverarbeitung - Herstellung von Textilien - Herstellung von Bekleidung - Herstellung von Leder, Lederwaren und Schuhen - Herstellung von Holz-, Flecht-, Korb- und Korkwaren (ohne Möbel) - Herstellung von Papier, Pappe und Waren daraus - Herstellung von Druckerzeugnissen, Vervielfältigung von bespielten Ton-, Bild-

und Datenträgern - Kokerei und Mineralölverarbeitung - Herstellung von chemischen Erzeugnissen - Herstellung von pharmazeutischen Erzeugnissen - Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren - Herstellung von Glas und Glaswaren, Keramik, Verarbeitung von Steinen und

Erden - Metallerzeugung und -bearbeitung - Herstellung von Metallerzeugnissen - Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeug-

nissen - Herstellung von elektrischen Ausrüstungen - Maschinenbau - Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen - Sonstiger Fahrzeugbau - Herstellung von Möbeln - Herstellung von sonstigen Waren - Reparatur und Installation von Maschinen und Ausrüstungen

D Energieversorgung

E Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung, Beseitigung von Um-weltverschmutzungen

F Baugewerbe

Sekundärer Sektor

G Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgü-tern

H Verkehr und Lagerei I Gastgewerbe J Information und Kommunikation K Finanz- und Versicherungsdienstleistungen L Grundstücks- und Wohnungswesen M Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen N Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen O Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung P Erziehung und Unterricht Q Gesundheits- und Sozialwesen R Kunst. Unterhaltung und Erholung S Sonstige Dienstleistungen

Tertiärer Sektor

T Private Haushalte mit Hauspersonal, Herstellung von Waren und Erbringung von Dienstleistungen durch private Haushalte für den Eigenbedarf

U Exterritoriale Organisationen und Körperschaften Beachte: - Die Zuordnung von Bergbau- und (sonstigen) Gewinnungsbetrieben zum primären oder

sekundären Sektor ist umstritten. - Die Zuordnung eines Unternehmens zu einer Branche ist nicht immer eindeutig möglich,

da viele Unternehmen in verschiedenen Geschäftsfeldern tätig sind (z.B. Angebot von Fi-nanzdienstleistungen durch Autohersteller).

6-8

Page 10: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-9

Page 11: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-10

Page 12: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Aus

brin

gung

s-/E

insa

tzgü

ter

Mat

erie

lle G

üter

(Sac

hgüt

er)

Imm

ater

ielle

Güt

er

Bew

eglic

he G

üter

(Mob

ilien

)

Ung

efor

mte

Flie

ßgüt

er

Gef

orm

teFl

ießg

üter

Unb

eweg

liche

Güt

er(Im

mob

ilien)

Schü

ttgüt

er

Stüc

kgüt

er

Mat

eria

lität

Bew

eglic

hkei

t

Phys

isch

e G

esta

lt

Leis

tung

sbün

del

Gas

e

Flüs

sigk

eite

n

Die

nstle

istu

ngen

Rec

hte

Info

rmat

ione

n

6-11

Page 13: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Haupt- und Nebenprodukte Der Zweck und damit die Leistung industrieller Produktionssysteme besteht hauptsächlich in der Hervorbringung bestimmter erwünschter Outputobjekte, die als Erzeugnisse bzw. Produk-te oder präziser als (erwünschte) Hauptprodukte bezeichnet werden. Alle anderen Outputob-jekte, die nicht Hauptprodukte sind, stellen Nebenprodukte dar. Während Hauptprodukte per Definition immer erwünscht sind, werden Nebenprodukte gemäß den Kategorien Gut, Übel und Neutrum in erwünschte, unerwünschte und neutrale Nebenprodukte unterschieden. In der produktionstheoretischen Literatur sind auch die Bezeichnungen Abprodukte für uner-wünschte Nebenprodukte und Beiprodukte für neutrale Nebenprodukte verbreitet. Beispiels-weise ist die Produktion von Stahlerzeugnissen, wie Blechen, Schienen, Rohren etc., in inte-grierten Hüttenwerken immer auch mit der Hervorbringung von Nebenprodukten verbunden. Während etwa Eisenhüttenschlacken erwünschte, d.h. gute Nebenprodukte sind, die in der Bauindustrie Erlös bringend abgesetzt werden können, bilden staub- und schlammförmige Reststoffe aus Gasreinigungsanlagen in der Regel Abprodukte. Trotz oftmals hoher Eisenan-teile beinhalten diese nämlich auch Schwermetallfraktionen, wie Zink und Blei, so dass sie aufgrund umweltrechtlicher Vorschriften einerseits und technischer Prozeßanforderungen andererseits zunächst verfahrenstechnisch aufbereitet werden müssen und damit zusätzlichen Aufwand verursachen, bevor sie als so genannte Sekundärrohstoffe wieder in der Eisen- und Stahlindustrie bzw. in Metallhütten der NE-Metallindustrie verwertet werden können. Ein Beispiel für neutrale Nebenprodukte wären Sägespäne bei der Holzverarbeitung. Diese lassen sich zwar zum Beispiel als umweltfreundliches Streumittel Erlös bringend verkaufen, die Er-löse sind aber von absolut untergeordneter Bedeutung, da sie im Vergleich zu den Erlösen der Hauptprodukte kaum ins Gewicht fallen. Der Übergang zwischen erwünschten und neutralen Nebenprodukten ist allerdings fließend.

6-12

Page 14: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Zwischen- und Endprodukte Nach der Wertschöpfungsstufe, auf der sich ein Produkt befindet, können Zwischenproduk-te oder Halb(fertig)fabrikate und Endprodukte oder Fertigfabrikate unterschieden wer-den. Die Abgrenzung hängt dabei davon ab, ob man die Perspektive des Unternehmens, wel-ches das betreffende Produkt herstellt, oder die des Endkunden, für den das Produkt bestimmt ist (das kann auch ein Unternehmen sein), einnimmt. Aus Sicht des herstellenden Unterneh-mens handelt es sich bei den Endprodukten um diejenigen Produkte, die den betrieblichen Erzeugungsprozeß bis zum Ende durchlaufen haben und nun zum Verkauf bestimmt sind; sie stellen das marktfähige Endergebnis des Produktionsprozesses des betrachteten Unterneh-mens dar. Produkte, an denen bis zu ihrer Verkaufsfähigkeit noch weitere Transformationen vorgenommen werden müssen, sind dagegen als Zwischenprodukte einzustufen. Einige Zwi-schenprodukte können allerdings auch als Ersatzteile an andere Unternehmen oder Endver-braucher geliefert werden. Aus Sicht des Endkunden sind als Zwischenprodukte sämtliche zur Weiterverarbeitung bestimmten Güter anzusehen, also auch solche, die ein Unternehmen (als dessen Endprodukt) an ein anderes, auf einer nachfolgenden Wertschöpfungsstufe angesiedel-tes Unternehmen weitergibt, das dann an dem Produkt weitere Produktionsschritte vornimmt. Der Unterschied zwischen beiden Sichtweisen läßt sich am Beispiel von Zulieferteilen gut verdeutlichen. Diese stellen für das Unternehmen, das die Teile herstellt, Endprodukte und für den Endkunden Zwischenprodukte dar. Investitions-, Produktions- und Konsumgüter Nach dem Kriterium der Verwendung lassen sich Güter in Konsum-, Produktions- und Inve-stitionsgüter einteilen. Während Konsumgüter für den Ge- oder Verbrauch durch Endver-braucher (und öffentliche Haushalte) bestimmt sind, kommen Produktions- und Investitions-güter in (industriellen) Unternehmen zum Einsatz. Produktionsgüter gehen dabei entweder direkt in die Erzeugnisse ein (sei es unverändert oder nach vorheriger Bearbeitung) oder wer-den im Produktionsprozeß verbraucht. Hingegen werden Investitionsgüter als Betriebsmittel in der Regel über mehrere Perioden hinweg im Produktionsprozeß genutzt. Die Grenzen zwi-schen Investitions-, Produktions- und Konsumgütern sind allerdings fließend. Während sich z.B. eine Urlaubsreise eindeutig den Konsumgütern oder eine Werkzeugmaschine eindeutig den Investitionsgütern zuordnen läßt, finden andere Güter sowohl als Konsumgüter als auch als Produktions- oder Investitionsgüter Verwendung (z.B. Farbe, Bohrmaschine, Notebook). Die Einordnung hängt dann von der tatsächlichen Verwendung ab.

6-13

Page 15: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Ausb

ringu

ngsg

üter

Hau

ptpr

oduk

te

Erw

ünsc

hte

Neb

enpr

oduk

teU

nerw

ünsc

hte

Neb

en-

prod

ukte

(Abp

rodu

kte)

Neb

enpr

oduk

te

Neu

trale

Neb

enpr

oduk

te(B

eipr

oduk

te)

Erw

ünsc

hte

Pro

dukt

e

Zwis

chen

prod

ukte

/H

alb(

ferti

g)fa

brik

ate

End

prod

ukte

/Fe

rtigf

abrik

ate

Inve

stiti

onsg

üter

Prod

uktio

nsgü

ter

Kon

sum

güte

r

6-14

Page 16: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-15

Page 17: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Systematisierung der Produktionsprozesse

Systematisierungskriterien Ausprägungsformen Beziehung der Produktion zum Absatz-markt/Auftragstyp

− Auftrags-/Kunden-/Bestellproduktion ("make to order") − Vorrats-/Lager-/Marktproduktion ("make to stock") − Mischform: kundenneutrale Zwischenproduktfertigung und

kundenbezogene Endproduktfertigung ("assemble to order") Anzahl der Erzeugnisse − Einproduktfertigung

− Mehrproduktfertigung Erzeugnismenge/Auflagengröße − Massenfertigung

− Sortenfertigung − (Groß-, Klein-) Serienfertigung − Einzelfertigung

(Produktionsmittel- und Prozeß-) Verbundenheit der Produktion

− unverbundene/parallele Produktion (weder Produktionsmittel- noch Prozeßverbundenheit)

− konkurrierende/alternative/Wechselproduktion (nur Produk-tionsmittelverbundenheit)

− verbundene Produktion/Kuppelproduktion (Produktionsmittel- und Prozeßverbundenheit)

Anzahl der Arbeitsgänge/Fertigungsstufen − einstufige Produktion − mehrstufige Produktion − zyklische Produktion

Veränderbarkeit der Arbeitsgangfolge − vorgegebene Arbeitsgangfolge − veränderbare Arbeitsgangfolge

Form/Struktur/Vergenz der Produktions-prozesse

− linear/glatt/durchgängig/durchlaufend/seriell − konvergierend/synthetisch/zusammenführend − divergierend/analytisch/zerlegend − generell/allgemein/umgruppierend/austauschend

Produktionstechnologie/natur- bzw. ingenieurwissenschaftliche Produktions-verfahren

− physikalische Verfahren − chemische Verfahren − biologische Verfahren − (kognitive/geistig-schöpferische Verfahren)

Wiederholbarkeit der Produktion in gleicher Form/Konstanz der Endprodukt-qualität

− Wiederholbare Produktion − Chargenproduktion − Partieproduktion

Mechanisierungs- bzw. Automatisierungs-grad/Mensch-Maschine-Verhältnis

− manuelle Produktion − (teil-, voll-) mechanisierte Produktion − (teil-, voll-) automatisierte Produktion

Ortsgebundenheit der Produkte und der Produktion

− örtlich gebundene Produktion − örtlich ungebundene Produktion

Kontinuität/Stetigkeit des Produktions-ablaufs bzw. des Materialflusses

− kontinuierliche Produktion − diskontinuierliche Produktion

Eingesetzte Fördermittel − Stetigförderer − Unstetigförderer − Rohrleitungssysteme

Organisationstyp der Fertigung/räumliche Anordnung der Produktionsmittel

− Werkstattfertigung − Linien-/Reihenfertigung − Fließfertigung − Zentren-/Prozeßgruppenfertigung − Baustellenfertigung − Werkbankfertigung

Steuerung des Materialflusses (bei Reihenfertigung)

− Bring-/Push-Prinzip − Hol-/Pull-Prinzip

6-16

Page 18: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-17

Page 19: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Pro

dukt

spez

ifika

tione

n

Erze

ugni

sse

nach

Kund

ensp

ezifi

katio

n

Typi

sier

te E

rzeu

gnis

sem

it ku

nden

spez

ifisc

hen

Var

iant

en

Mak

e to

ord

er

Stan

dard

erze

ugni

sse

mit

(kun

dens

pezi

fisch

en)

Varia

nten

Stan

dard

erze

ugni

sse

ohne

(kun

den-

spez

ifisc

he) V

aria

nten

Mak

e to

sto

ckAs

sem

ble

to o

rder

Auf

trags

type

n

6-18

Page 20: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-19

Page 21: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-20

Page 22: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-21

Page 23: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Ferti

gung

styp

en

Einp

rodu

ktfe

rtigu

ngM

ehrp

rodu

ktfe

rtigu

ng

Kupp

elpr

oduk

tion

Para

llelp

rodu

ktio

n

Serie

nfer

tigun

gSo

rtenf

ertig

ung

Alte

rnat

ivpr

oduk

tion

Einz

elfe

rtigu

ngM

asse

nfer

tigun

g

Anza

hl d

er E

rzeu

gnis

se

Ver

bund

enhe

it de

rP

rodu

ktio

n

Aufla

geng

röße

Erze

ugni

sse

nach

Kund

ensp

ezifi

katio

n

Typi

sier

te E

rzeu

gnis

sem

it ku

nden

spez

ifisc

hen

Varia

nten

Sta

ndar

derz

eugn

isse

mit

(kun

dens

pezi

fisch

en)

Varia

nten

Stan

dard

erze

ugni

sse

ohne

(kun

den-

spez

ifisc

he) V

aria

nten

Pro

dukt

spez

ifika

tion

Mak

e to

ord

erM

ake

to s

tock

Ass

embl

e to

ord

erAu

ftrag

styp

6-22

Page 24: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-23

Page 25: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-24

Page 26: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-25

Page 27: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-26

Page 28: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-27

Page 29: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Nach der Wiederholbarkeit der Produktion in gleicher Form bzw. der Konstanz der Endpro-duktqualität unterscheidet man die folgenden Produktionstypen: • Wiederholbare Produktion liegt vor, wenn die zu verschiedenen Zeitpunkten gefertigte

Endprodukte immer wieder die gleiche Qualität aufweisen. Dieser Fall ist bei den meisten Massengütern, z.B. in der Elektronikindustrie, mit hinreichender Genauigkeit gegeben. Gegebenenfalls muß – z.B. bei schwankendem Schwefelgehalt des Rohöls in einer Erdöl-raffinerie – der Produktionsprozeß an die spezifischen Eigenschaften der Werkstoffe an-gepaßt werden, um eine gleichbleibende Produktqualität zu gewährleisten.

• Bei der Chargenproduktion ergeben sich bei der Wiederholung des Produktionsprozesses

in der Regel aufgrund der Produktionsbedingungen Qualitätsunterschiede der Endproduk-te. Die Produktionsbedingungen lassen jeweils nur die Erzeugung einer Charge zu. Die Größe der Charge ist betriebsmittelbedingt. Sie wird nach oben durch das Fassungsver-mögen des Betriebsmittels und nach unten durch die Mindestmenge der Einsatzstoffe be-grenzt, die als Ganzes dem Produktionsprozeß zugeführt, gleichzeitig den erforderlichen Produktionsbedingungen unterworfen und nach Abschluß des Produktionsvorganges als Ganzes dem Produktionsprozeß entnommen wird. Bei der Chargenproduktion bleibt die Charge also vom Beginn bis zum Ende des Produktionsvorganges zusammen, wobei die ausgebrachten Mengeneinheiten einer Charge homogen sind. Aufgrund der mangelnden Beherrschbarkeit der technologischen Verfahrensbedingungen kann der Produktionspro-zeß nicht identisch wiederholt werden, so daß die einzelnen Chargen entsprechende Quali-tätsunterschiede aufweisen. Eine Chargenproduktion ist beispielsweise in der eisenerzeu-genden Industrie, in der chemischen Industrie und in der keramischen Industrie gegeben.

• Bei der Partieproduktion wird die einheitliche Erzeugnismenge nicht durch das Fassungs-

vermögen eines Betriebsmittels, sondern durch die zur Verfügung stehende Einsatzmenge eines Rohstoffs begrenzt, der nicht in der gleichen Qualität wiederbeschafft werden kann. Rohstoffe werden vor der Be- oder Verarbeitung sortiert und durchlaufen dann den Pro-duktionsprozeß getrennt (in Partien). Die Unmöglichkeit der Wiederholbarkeit der Pro-duktion in bezug auf eine bestimmte Endproduktqualität beruht hier darauf, daß die Ein-gangsstoffe in ihrer Qualität nicht konstant gehalten werden können (z.B. bei Bodenschät-zen, Naturprodukten). So hängt die Qualität eines Weins von der Qualität der jeweiligen Ernte ab. Weitere Beispiele sind die Herstellung von Garnen und Stoffen.

6-28

Page 30: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-29

Page 31: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-30

Page 32: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-31

Page 33: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-32

Page 34: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-33

Page 35: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Org

anis

atio

nsty

pen

der F

ertig

ung

Wer

ksta

ttfer

tigun

gFl

ießf

ertig

ung

Zent

ren-

/Pro

zeß-

grup

penf

ertig

ung

Baus

telle

nfer

tigun

g

natü

rlich

küns

tlich

Örtl

ich

gebu

nden

ePr

oduk

tion

Örtl

ich

unge

bund

ene

Prod

uktio

n

Wer

kban

kfer

tigun

gLi

nien

-/R

eihe

nfer

tigun

g

Han

dwer

kIn

dust

rielle

Fer

tigun

g

Stüc

kgüt

erS

tück

güte

rSt

ückg

üter

Stüc

kgüt

erSt

ückg

üter

Flie

ßgüt

erIm

mob

ilien

6-34

Page 36: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Org

anis

atio

nsty

pen

der

indu

strie

llen

Stüc

kgut

-Fer

tigun

g

Lini

en-/

Rei

henf

ertig

ung

Küns

tlich

eFl

ießf

ertig

ung

Zent

ren-

/Pro

zeß-

grup

penf

ertig

ung

Ferti

gung

sins

el/

Gru

ppen

ferti

gung

Wer

ksta

ttfer

tigun

g

Flex

ible

sFe

rtigu

ngss

yste

mFl

ießp

rodu

ktio

ns-

linie

Tran

sfer

stra

ße

Proz

eßbe

zoge

neO

rgan

isat

ions

form

(Fun

ktio

ns-/V

er-

richt

ungs

prin

zip)

Prod

uktb

ezog

ene

Org

anis

atio

nsfo

rmen

(Obj

ektp

rinzi

p)

Pro

zeß-

und

prod

uktb

ezog

ene

Org

anis

atio

nsfo

rm(F

unkt

ions

- und

Obj

ektp

rinzi

p)

Funk

tions

-/Ver

richt

ungs

prin

zip:

Räu

mlic

he Z

usam

men

fass

ung

von

Arbe

itssy

stem

en m

it gl

eich

artig

en F

unkt

ione

n (O

pera

tione

n, A

rbei

tsgä

ngen

)O

bjek

tprin

zip:

Räu

mlic

he A

nord

nung

der

Arb

eits

syst

eme

nach

den

Anf

orde

rung

en d

er E

rzeu

gnis

se

Wei

tere

Org

anis

atio

nsty

pen

der F

ertig

ung

Wer

kban

kfer

tigun

gN

atür

liche

Flie

ßfer

tigun

gBa

uste

llenf

ertig

ung

Proz

eß- o

der

prod

uktb

ezog

ene

Org

anis

atio

nsfo

rm(F

unkt

ions

- ode

rO

bjek

tprin

zip)

Prod

uktb

ezog

ene

Org

anis

atio

nsfo

rmO

bjek

tprin

zip)

6-35

Page 37: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Org

anis

ator

isch

e A

nord

nung

der

Arb

eits

syst

eme

(Org

anis

atio

nsty

pen

der

Fert

igun

g)

Bei

der

Wer

ksta

ttfe

rtig

ung

wer

den

Arb

eits

syst

eme,

die

gle

icha

rtige

Fun

ktio

nen

(Ope

ratio

nen,

Arb

eits

gäng

e) d

urch

-fü

hren

kön

nen,

räum

lich

in e

iner

Wer

ksta

tt zu

sam

men

gefa

ßt. D

ie W

erks

tattf

ertig

ung

folg

t som

it de

m s

og. F

unkt

ions

-od

er V

erri

chtu

ngsp

rinz

ip. E

in n

ach

dem

Prin

zip

der

Wer

ksta

ttfer

tigun

g or

gani

sier

tes

Prod

uktio

nssy

stem

um

faßt

in

der R

egel

meh

rere

ver

schi

eden

e W

erks

tätte

n, z

.B. S

tanz

erei

, Boh

rere

i, D

rehe

rei,

Schl

eife

rei,

Fräs

erei

usw

. Vor

ode

r in

jede

r W

erks

tatt

ist e

in P

uffe

rlage

r zu

r Zw

isch

enla

geru

ng v

on W

erks

tück

en e

inge

richt

et. D

ie W

erks

tück

e m

üsse

n di

e W

erks

tätte

n in

der

Reg

el in

ein

er fe

st v

orge

gebe

nen,

tech

nisc

h de

term

inie

rten

Rei

henf

olge

dur

chla

ufen

, die

von

Auf

trag

zu A

uftra

g va

riier

en k

ann.

Dab

ei k

ann

es d

urch

aus

vork

omm

en, d

aß e

in A

uftra

g m

ehrf

ach

in d

erse

lben

Wer

ksta

tt be

ar-

beite

t wer

den

muß

. Die

Wer

ksta

ttfer

tigun

g is

t som

it m

eist

dur

ch e

inen

rec

ht u

nübe

rsic

htlic

hen,

im E

xtre

mfa

ll "k

reuz

un

d "q

uer"

dur

ch d

as P

rodu

ktio

nssy

stem

ver

lauf

ende

n M

ater

ialfl

uß g

eken

nzei

chne

t. D

a di

e M

ater

ials

tröm

e in

unt

er-

schi

edlic

hen

Ric

htun

gen

verla

ufen

, spr

icht

man

auc

h vo

n ei

nem

ung

eric

htet

en M

ater

ialfl

uß. D

er T

rans

port

der W

erk-

stüc

ke v

on W

erks

tatt

zu W

erks

tatt

erfo

lgt i

m a

llgem

eine

n m

it (b

edie

nerg

efüh

rten)

Uns

tetig

förd

erer

n (z

.B. T

rans

port-

wag

en).

In d

er W

erks

tattf

ertig

ung

gelin

gt e

s au

s ve

rsch

iede

nen

Grü

nden

nic

ht, d

ie A

rbei

ts- u

nd T

rans

portv

orgä

nge

der

einz

elne

n A

ufträ

ge e

xakt

auf

eina

nder

abz

ustim

men

. Dah

er m

üsse

n di

e A

ufträ

ge r

egel

mäß

ig a

uf ih

re B

earb

eitu

ng a

n ei

ner

Mas

chin

e od

er a

uf d

en T

rans

port

zur

näch

sten

Mas

chin

e w

arte

n. S

olch

e W

arte

vorg

änge

füh

ren

aber

zu

(une

rwün

scht

en) Z

wis

chen

lage

rbes

tänd

en v

on a

ngea

rbei

tete

n Er

zeug

niss

en. G

leic

hzei

tig k

omm

t es

rege

lmäß

ig z

u M

a-sc

hine

nlee

rzei

ten,

wen

n ei

ne M

asch

ine

auf e

inen

Auf

trag

war

ten

muß

, wei

l des

sen

vorh

erge

hend

er A

rbei

tsga

ng in

ein

er

ande

ren

Wer

ksta

tt no

ch n

icht

abg

esch

loss

en is

t ode

r w

eil d

er A

uftra

g no

ch a

uf e

in T

rans

portm

ittel

war

tet.

Die

Ma-

schi

ne is

t dan

n un

besc

häfti

gt. Z

ur R

eduz

ieru

ng d

er g

enan

nten

Pro

blem

e si

nd a

ufw

endi

ge P

lanu

ngs-

und

Ste

ueru

ngs-

maß

nahm

en e

rfor

derli

ch. D

em V

orte

il de

r Fle

xibi

lität

im H

inbl

ick

auf d

ie P

rodu

ktio

n ei

ner g

roße

n A

nzah

l ver

schi

eden

-ar

tiger

Pro

dukt

e st

ehen

som

it gr

avie

rend

e N

acht

eile

hin

sich

tlich

der

Mat

eria

lfluß

stru

ktur

und

der

Kap

azitä

tsau

slas

tung

ge

genü

ber.

Die

Vor

teile

der

Wer

ksta

ttfer

tigun

g ko

mm

en d

aher

insb

eson

dere

bei

der

Ein

zel-

und

Kle

inse

rienf

ertig

ung

zur G

eltu

ng. E

in ty

pisc

hes B

eisp

iel f

ür d

ie W

erks

tattf

ertig

ung

ist d

ie T

eile

ferti

gung

im M

asch

inen

bau.

Abe

r auc

h in

der

che

mis

chen

Indu

strie

find

et m

an P

rodu

ktio

nsst

rukt

uren

, die

dem

Fun

ktio

nspr

inzi

p fo

lgen

. So

gibt

es

oft m

ehre

re G

rupp

en v

on je

wei

ls id

entis

chen

Kes

seln

, die

übe

r ein

flex

ible

s R

ohrle

itung

ssys

tem

unt

erei

nand

er u

nd m

it ve

rsch

iede

nen

(Lag

er-)

Tan

ks v

erbu

nden

sin

d un

d in

den

en b

estim

mte

Typ

en v

on c

hem

isch

en R

eakt

ione

n er

folg

en

könn

en.

Das

Geg

enst

ück

zum

Fun

ktio

ns-

bzw

. Ver

richt

ungs

prin

zip

ist

das

Obj

ektp

rinz

ip, b

ei d

em s

ich

die

Ano

rdnu

ng d

er

Arb

eits

syst

eme

an d

en z

u er

stel

lend

en P

rodu

kten

orie

ntie

rt. Z

u de

n O

rgan

isat

ions

form

en, d

ie d

em O

bjek

tprin

zip

folg

en,

gehö

ren

die

Lini

en-

oder

Rei

henf

ertig

ung,

die

ver

schi

eden

en F

orm

en d

er (

küns

tlich

en)

Flie

ßfer

tigun

g so

wie

die

Zen

-tre

nfer

tigun

g. A

ußer

dem

kan

n di

e B

aust

elle

nfer

tigun

g al

s O

rgan

isat

ions

form

nac

h de

m O

bjek

tprin

zip

aufg

efaß

t wer

-de

n.

Bei

der

Lin

ien-

ode

r R

eihe

nfer

tigun

g si

nd d

ie A

rbei

tssy

stem

e lin

ear

ents

prec

hend

der

(do

min

iere

nden

) R

eihe

nfol

ge

der z

ur E

rste

llung

der

bet

riebl

iche

n Er

zeug

niss

e au

szuf

ühre

nden

Arb

eits

gäng

e an

geor

dnet

. Der

Mat

eria

lfluß

ist f

ür a

lle

Erze

ugni

sse

wei

tgeh

end

iden

tisch

. Ei

nzel

ne A

rbei

tsst

atio

nen

könn

en z

war

übe

rspr

unge

n w

erde

n, R

ücks

prün

ge s

ind

aber

nic

ht m

öglic

h, u

nd a

uch

Kre

uzun

gen

der M

ater

ialst

röm

e ko

mm

en a

ufgr

und

der l

inea

ren

Ano

rdnu

ng d

er A

rbei

ts-

syst

eme

nich

t vor

. Da

alle

Mat

eria

lströ

me

som

it in

der

selb

en R

icht

ung

verla

ufen

, spr

icht

man

auc

h vo

n ei

nem

ein

seiti

g od

er u

nidi

rekt

iona

l ger

icht

eten

Mat

eria

lfluß

. Der

Tra

nspo

rt de

r W

erks

tück

e zw

isch

en d

en e

inze

lnen

Arb

eits

stat

ione

n er

folg

t nac

h B

edar

f, m

eist

mit

Hilf

e vo

n U

nste

tigfö

rder

en (z

.B. T

rans

portw

agen

). So

mit

liegt

kei

ne z

eitli

che

Bin

dung

zw

isch

en d

en A

rbei

tsgä

ngen

vor

, d.h

. die

Fer

tigun

g is

t zei

tlich

ung

ebun

den

(ung

etak

tet).

In

der

Prax

is b

auen

sic

h in

ei

nem

solc

hen

Prod

uktio

nssy

stem

sehr

schn

ell h

ohe

Zwis

chen

lage

rbes

tänd

e au

f, in

sbes

onde

re w

enn

kein

e au

srei

chen

de

Bes

tand

skon

trolle

erf

olgt

und

zw

isch

en d

en A

rbei

tsst

atio

nen

genü

gend

Lag

erflä

che

vorh

ande

n is

t. B

eisp

iele

für

die

R

eihe

nfer

tigun

g fin

det m

an in

der

Her

stel

lung

von

Ski

ern,

Sno

wbo

ards

ode

r auc

h vo

n ho

chw

ertig

en F

üllfe

derh

alte

rn.

Sind

die

Arb

eits

gäng

e hi

ngeg

en z

eitli

ch g

ekop

pelt,

inde

m d

ie d

en e

inze

lnen

Arb

eits

stat

ione

n je

wei

ls z

ur V

erfü

gung

st

ehen

den

Arb

eits

zeite

n in

For

m s

og.

Takt

zeite

n id

entis

ch v

orge

gebe

n w

erde

n (z

eitli

ch g

ebun

dene

, ge

takt

ete

Ferti

-gu

ng),

dann

spric

ht m

an im

Fal

l ein

er st

arre

n V

erke

ttung

der

ein

zeln

en (m

eist

aut

omat

iser

ten)

Arb

eits

stat

ione

n üb

er e

in

fest

mit

den

Ferti

gung

ssta

tione

n ve

rbun

dene

s, au

tom

atis

ches

Tra

nspo

rtsys

tem

von

ein

er T

rans

fers

traß

e. In

die

sem

Fal

l si

nd d

ie W

erks

tück

e fe

st m

it de

m T

rans

ports

yste

m v

erbu

nden

und

kön

nen

nur s

imul

tan

fortb

eweg

t wer

den

(syn

chro

ner

Mat

eria

lfluß

). B

este

ht

die

Mög

lichk

eit

eine

r re

lativ

sc

hnel

len

Um

rüst

ung

der

Arb

eits

stat

ione

n en

tlang

ei

ner

Tran

sfer

stra

ße (

wob

ei d

as b

earb

eitb

are

Wer

kstü

cksp

ektru

m a

llerd

ings

beg

renz

t ist

), sp

richt

man

von

ein

er f

lexi

blen

, an

sons

ten

von

eine

r sta

rren

Tra

nsfe

rstra

ße. T

rans

fers

traße

n ko

mm

en z

.B. b

ei d

er M

otor

enpr

oduk

tion

in d

er A

utom

obil-

indu

strie

zum

Ein

satz

. Er

folg

t di

e K

oppl

ung

durc

h se

lbst

ändi

ge F

örde

rein

richt

unge

n (lo

se V

erke

ttung

der

Arb

eits

-st

atio

nen)

, wob

ei d

ie e

inze

lnen

Wer

kstü

cke

auch

una

bhän

gig

vone

inan

der b

eweg

t wer

den

könn

en (a

sync

hron

er M

ater

i-al

fluß)

, da

nn s

pric

ht m

an v

on e

iner

Flie

ßpro

dukt

ions

linie

, w

ie m

an s

ie b

eisp

iels

wei

se b

ei d

er A

bfül

lung

von

Sp

rayd

osen

ode

r im

Kar

ross

erie

rohb

au b

ei e

inem

Aut

omob

ilher

stel

ler f

inde

t. D

er T

rans

port

der W

erks

tück

e vo

n ei

ner

Arb

eits

stat

ion

zur

näch

sten

erf

olgt

in b

eide

n Fä

llen

durc

h un

unte

rbro

chen

ode

r pe

riodi

sch

vorr

ücke

nde

Stet

igfö

rder

er

(z.B

. Fl

ießb

and)

, so

da

ß ei

n ko

ntin

uier

liche

r od

er

zum

inde

st

halb

kont

inui

erlic

her,

unid

irekt

iona

l ge

richt

eter

M

ater

ialfl

uß v

orlie

gt. D

amit

wird

das

Prin

zip

der

kont

inui

erlic

hen

Stof

fluss

es, w

ie e

r be

i Flie

ßgüt

ern

von

Nat

ur a

us

auftr

itt,

auf

die

Her

stel

lung

von

Stü

ckgü

tern

übe

rtrag

en.

Man

spr

icht

dah

er a

uch

von

küns

tlich

er F

ließf

ertig

ung.

Ana

log

dazu

wird

die

Her

stel

lung

von

Flie

ßgüt

ern

in k

ontin

uier

liche

n, m

eist

hoc

haut

omat

isie

rten

Prod

uktio

nspr

ozes

sen

alsn

atür

liche

Flie

ßfer

tigun

g be

zeic

hnet

. Tei

lwei

se w

ird a

uch

die

Rei

henf

ertig

ung

aufg

rund

ihre

s ebe

nfal

ls g

eric

htet

en

Mat

eria

lflus

ses

als

Form

der

(kü

nstli

chen

) Fl

ießf

ertig

ung

ange

sehe

n, o

bwoh

l si

e du

rch

eine

n di

skon

tinui

erlic

hen

Mat

eria

lfluß

gek

ennz

eich

net i

st.

Sow

ohl d

ie R

eihe

nfer

tigun

g al

s au

ch d

ie F

orm

en d

er (

küns

tlich

en)

Flie

ßfer

tigun

g si

nd n

ur d

ann

anw

endb

ar, w

enn

in

dem

bet

rach

tete

n B

erei

ch e

in e

inhe

itlic

hes

Gru

ndpr

oduk

t bzw

. ein

e be

gren

zte

Anz

ahl v

on P

rodu

ktva

riant

en p

rodu

zier

t w

ird. S

ie k

omm

en d

aher

hau

ptsä

chlic

h in

Pro

dukt

ions

segm

ente

n zu

r G

roßs

erie

n- u

nd M

asse

nfer

tigun

g zu

m E

insa

tz.

Den

Vor

teile

n ei

nes t

rans

pare

nten

Mat

eria

lflus

ses u

nd e

iner

hoh

en P

rodu

ktiv

ität s

tehe

n da

bei d

ie N

acht

eile

hoh

er A

nla-

geni

nves

titio

nen

und

gerin

ger F

lexi

bilit

ät b

ei d

er P

rodu

ktvi

elfa

lt ge

genü

ber.

Zude

m m

üsse

n di

e K

apaz

itäte

n de

r ein

zel-

nen

Arb

eits

syst

eme

eng

aufe

inan

der

abge

stim

mt w

erde

n, d

a es

son

st le

icht

zu

Mat

eria

lsta

uung

en u

nd n

icht

aus

gegl

i-ch

enen

Aus

last

unge

n de

r Arb

eits

syst

eme

kom

men

kan

n.

Dur

ch d

ie Z

entr

enfe

rtig

ung

solle

n di

e V

orte

ile d

er W

erks

tattf

ertig

ung

(hoh

e Fl

exib

ilitä

t in

Bez

ug a

uf d

ie P

rodu

ktio

ns-

ablä

ufe

und

die

Prod

uktv

ielfa

lt) m

it de

n V

orte

ilen

der F

ließf

ertig

ung

(hoh

e Pr

oduk

tivitä

t) ko

mbi

nier

t wer

den.

Ken

nzei

-ch

en d

er Z

entre

nfer

tigun

g is

t die

räum

liche

Zus

amm

enfa

ssun

g de

r für

ein

e G

rupp

e äh

nlic

her A

rbei

tsob

jekt

e (Z

wis

chen

- od

er E

ndpr

oduk

te)

notw

endi

gen

Arb

eits

syst

eme,

wod

urch

im V

ergl

eich

zur

Wer

ksta

ttfer

tigun

g ei

ne E

ntfle

chtu

ng d

es

Mat

eria

lflus

ses

und

dam

it ei

ne E

rhöh

ung

der T

rans

pare

nz u

nd P

rodu

ktiv

ität e

rzie

lt w

erde

n so

ll, u

nd z

war

ohn

e gr

avie

-re

nde

Einb

ußen

an

Flex

ibili

tät.

Prod

uktio

nsze

ntre

n w

erde

n im

mer

dan

n ei

nges

etzt

, wen

n fü

r ver

schi

eden

e En

dpro

dukt

e äh

nlic

he E

inze

lteile

ben

ötig

t wer

den,

die

oft

nich

t nur

die

selb

en A

rbei

tssy

stem

e be

lege

n, s

onde

rn a

uch

nach

ähn

liche

n A

rbei

tspl

änen

pro

duzi

ert w

erde

n (z

. B. H

inte

rach

s- o

der

Mot

oren

teile

). Je

nac

h A

utom

atis

ieru

ngsg

rad

wer

den

Ferti

-gu

ngs-

/Pro

dukt

ions

inse

ln (G

rupp

enfe

rtigu

ng) u

nd F

lexi

ble

Ferti

gung

ssys

tem

e vo

nein

ande

r unt

ersc

hied

en. F

ertig

ungs

-in

seln

sin

d te

ilaut

onom

e A

rbei

tsgr

uppe

n, d

enen

die

Kom

plet

tbea

rbei

tung

ein

es (

Zwis

chen

- od

er E

nd-)

Pro

dukt

s od

er

eine

r Pro

dukt

fam

ilie

über

trage

n w

ird. D

ie A

rbei

tsgr

uppe

übe

rnim

mt d

abei

auc

h di

e m

it de

r Dur

chfü

hrun

g de

r ihr

von

de

r ze

ntra

len

Prod

uktio

nspl

anun

g un

d -s

teue

rung

zug

ewie

sene

n A

ufträ

ge v

erbu

nden

en P

lanu

ngs-

, St

euer

ungs

- un

d K

ontro

llfun

ktio

nen.

Dad

urch

soll

die

Mot

ivat

ion

der M

itarb

eite

r erh

öht u

nd d

er K

oord

inat

ions

aufw

and

gese

nkt w

erde

n.

Flex

ible

Fer

tigun

gssy

stem

e (F

FS)

sind

im G

egen

satz

zu

Ferti

gung

sins

eln

durc

h ei

nen

hohe

n A

utom

atis

ieru

ngsg

rad

sow

ohl i

n B

ezug

auf

die

Pro

dukt

ions

proz

esse

als

auc

h au

f di

e ei

nges

etzt

en M

ater

ialfl

ußsy

stem

e ge

kenn

zeic

hnet

. Ein

FF

S be

steh

t aus

ein

er M

enge

sog

. Bea

rbei

tung

szen

tren,

die

dur

ch e

in a

utom

atis

ierte

s M

ater

ialfl

ußsy

stem

mite

inan

der

verb

unde

n si

nd. M

eist

han

delt

es s

ich

dabe

i um

ein

fahr

erlo

ses

Tran

spor

tsys

tem

(FTS

). B

earb

eitu

ngsz

entre

n si

nd c

om-

pute

rges

teue

rte M

asch

inen

, die

übe

r ei

nen

auto

mat

isch

en W

erkz

eugw

echs

el v

erfü

gen

und

dadu

rch

vers

chie

dene

Ar-

beits

gäng

e (z

.B. B

ohre

n un

d Fr

äsen

) du

rchf

ühre

n kö

nnen

. Auf

die

se W

eise

sin

d si

e in

der

Lag

e, f

ertig

ungs

tech

nisc

h äh

nlic

he W

erks

tück

e au

tom

atis

ch u

nd w

eitg

ehen

d ko

mpl

ett z

u be

arbe

iten.

Sie

wer

den

auch

als

(fle

xibl

e) F

ertig

ungs

zel-

len

beze

ichn

et. N

acht

eile

der

Zen

trenf

ertig

ung

sind

die

hoh

en I

nves

titio

nsko

sten

für

fle

xibl

e Fe

rtigu

ngss

yste

me

bzw

. er

höht

e Pe

rson

alko

sten

bei

Fer

tigun

gsin

seln

info

lge

der n

otw

endi

gerw

eise

höh

eren

Qua

lifik

atio

n de

r Mita

rbei

ter.

Im H

inbl

ick

auf d

ie A

nord

nung

der

Arb

eits

syst

eme

und

den

dara

us re

sulti

eren

den

Mat

eria

lfluß

ist b

ei d

er Z

entre

nfer

ti-gu

ng z

wis

chen

dem

inne

ren

Auf

bau

eine

s Pr

oduk

tions

zent

rum

s un

d de

r Ano

rdnu

ng d

er P

rodu

ktio

nsze

ntre

n zu

eina

nder

zu

unt

ersc

heid

en. S

o si

nd d

ie z

u ei

ner F

ertig

ungs

inse

l geh

ören

den

Arb

eits

plät

ze in

der

Reg

el in

U-F

orm

ang

eord

net,

um

eine

opt

imal

e K

omm

unik

atio

n in

nerh

alb

der A

rbei

tsgr

uppe

zu

erm

öglic

hen,

so d

aß in

nerh

alb

der F

ertig

ungs

inse

ln m

eist

ei

n (u

nidi

rekt

iona

l) ge

richt

eter

Mat

eria

lfluß

vor

liegt

. Zw

isch

en v

ersc

hied

enen

Fer

tigun

gsin

seln

kan

n de

r M

ater

ialfl

eben

falls

ein

seiti

g bz

w. u

nidi

rekt

iona

l ger

icht

et s

ein,

er k

ann

aber

auc

h zw

eise

itig

bzw

. bid

irekt

iona

l ger

icht

et (i

n zw

ei

Ric

htun

gen,

d.h

. sow

ohl v

on li

nks n

ach

rech

ts a

ls a

uch

von

rech

ts n

ach

links

ver

lauf

end)

ode

r wie

bei

der

Wer

ksta

ttfer

-tig

ung

unge

richt

et s

ein.

In fl

exib

len

Ferti

gung

ssys

tem

en k

önne

n so

woh

l inn

erha

lb d

er a

ls a

uch

zwis

chen

den

Pro

dukt

i-on

szen

tren

grun

dsät

zlic

h be

liebi

ge M

ater

ialfl

üsse

vor

kom

men

, alle

rdin

gs w

ählt

man

in

der

Prax

is n

ach

Mög

lichk

eit

mei

st li

near

e A

nord

nung

en m

it ei

nsei

tig o

der

beid

seiti

g ge

richt

eten

Mat

eria

lflüs

sen,

da

dies

e au

fgru

nd ih

rer

höhe

ren

Übe

rsic

htlic

hkei

t lei

chte

r zu

steu

ern

und

zu ü

berw

ache

n si

nd.

Gew

isse

Son

derf

älle

stel

len

schl

ießl

ich

die

Wer

kban

kfer

tigun

g un

d di

e B

aust

elle

nfer

tigun

g da

r. B

ei d

er W

erkb

ankf

er-

tigun

g er

folg

en s

ämtli

che

Arb

eits

gäng

e an

ein

er W

erkb

ank,

an

der a

lle b

enöt

igte

n A

rbei

tsge

räte

(Wer

kzeu

ge) v

erfü

g-ba

r sin

d. S

omit

finde

n da

s Fun

ktio

ns- b

zw. V

erric

htun

gspr

inzi

p un

d da

s Obj

ektp

rinzi

p hi

er g

leic

herm

aßen

Anw

endu

ng.

Die

se F

orm

der

Pro

dukt

ion

finde

t sic

h in

sbes

onde

re b

ei d

er E

inze

lferti

gung

in k

lein

en H

andw

erks

betri

eben

. Ken

nzei

-ch

en d

er B

aust

elle

nfer

tigun

g is

t der

fes

te S

tand

ort d

es A

rbei

tsob

jekt

s, de

r al

s B

aust

elle

bez

eich

net w

ird. S

ämtli

che

Arb

eits

schr

itte

finde

n da

bei

(ähn

lich

wie

bei

der

Wer

kban

kfer

tigun

g) a

uf d

er B

aust

elle

sta

tt, s

o da

ß al

le b

enöt

igte

n A

rbei

tsge

räte

dor

t ber

eitg

este

llt w

erde

n m

üsse

n. D

ie O

rgan

isat

ions

form

der

Bau

stel

lenf

ertig

ung

kom

mt r

egel

mäß

ig b

ei

der H

erst

ellu

ng v

on Im

mob

ilien

zum

Ein

satz

. Typ

isch

e B

eisp

iele

sind

der

Hoc

h- u

nd T

iefb

au so

wie

der

Anl

agen

bau.

In

den

zurü

cklie

gend

en J

ahre

n ha

t jed

och

auch

spe

ziel

l in

der B

auin

dust

rie d

ie in

dust

rielle

Vor

ferti

gung

sta

ndar

disi

erte

r Ei

nzel

teile

und

Mod

ule

star

k an

Bed

eutu

ng g

ewon

nen,

so

daß

oftm

als

nur n

och

die

„End

mon

tage

“ vo

n A

nlag

en o

der

ande

ren

Bau

wer

ken

auf

der

Bau

stel

le s

tattf

inde

t. In

der

indu

strie

llen

Vor

ferti

gung

kom

men

dan

n an

dere

, oftm

als

am

Obj

ektp

rinzi

p au

sger

icht

ete

Prod

uktio

nsse

gmen

te z

um E

insa

tz.

Abe

r auc

h be

i der

Stü

ckgu

tferti

gung

kom

men

häu

fig v

ersc

hied

ene

Org

anis

atio

nsfo

rmen

gle

ichz

eitig

bzw

. in

Kom

bina

-tio

n zu

r A

nwen

dung

. So

erfo

lgt

beis

piel

swei

se i

n ei

ner

Mas

chin

enfa

brik

die

Tei

lefe

rtigu

ng h

äufig

(un

abhä

ngig

von

ko

nkre

ten

Kun

dena

ufträ

gen)

nac

h de

m P

rinzi

p de

r W

erks

tattf

ertig

ung,

wäh

rend

die

(ku

nden

auftr

agsb

ezog

ene)

End

-m

onta

ge n

ach

dem

Prin

zip

der

Rei

henf

ertig

ung

orga

nisi

ert i

st. I

mm

er d

ann,

wen

n ve

rsch

iede

ne O

rgan

isat

ions

form

en

der F

ertig

ung

mite

inan

der k

ombi

nier

t wer

den,

spric

ht m

an v

on e

iner

hyb

ride

n O

rgan

isat

ions

form

.

6-36

Page 38: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-37

Page 39: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-38

Page 40: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-39

Page 41: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-40

Page 42: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-41

Page 43: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Orga

nisa

tions

type

n de

r ind

ustri

ellen

Stü

ckgu

t-Fer

tigun

g

Küns

tlich

e Flie

ßfer

tigun

g Ze

ntre

nfer

tigun

g

Wer

ksta

ttfer

tigun

g Li

nien

-/Reih

enfe

rtigu

ng

Tran

sfer

stra

ße

Fließ

prod

uktio

nslin

ie FF

S Fe

rtigu

ngsin

sel

Räum

liche

Zus

amme

nfass

ung d

er fü

r eine

Gru

ppe ä

hnlic

her

Arbe

itsob

jekte

benö

tigten

Arb

eitss

ystem

e

Linea

re A

nord

nung

der A

rbeit

ssys

teme e

ntspr

eche

nd de

r Re

ihenfo

lge de

r aus

zufüh

rend

en A

rbeit

sgän

ge; V

erbin

dung

de

r einz

elnen

Arb

eitss

tation

en du

rch ei

n auto

matis

ches

, ste

tig od

er pe

riodis

ch vo

rrück

ende

s Tra

nspo

rtsys

tem (z

.B.

Fließ

band

), d.h

. zeit

liche

Bind

ung z

wisc

hen d

en A

rbeit

sgän

-ge

n (ge

taktet

e Fer

tigun

g)

Char

akte

risier

ung

Räum

liche

Zus

amme

nfas-

sung

funk

tions

gleich

er od

er

-ähn

liche

r Arb

eitss

ystem

e zu

jeweil

s eine

r Wer

kstat

t (z.B

. Dr

eher

ei, F

räse

rei, S

chlei

fe-re

i, Boh

rere

i usw

.); di

e Wer

k-stä

tten k

önne

n von

den A

uf-trä

gen i

n unte

rschie

dlich

er

Reihe

nfolge

, ggf.

auch

meh

r-fac

h dur

chlau

fen w

erde

n

Linea

re A

nord

nung

der A

r-be

itssy

steme

entsp

rech

end

der (

domi

niere

nden

) Reih

en-

folge

der a

uszu

führe

nden

Ar-

beits

gäng

e, wo

bei e

inzeln

e Ar

beits

statio

nen a

uch ü

ber-

spru

ngen

wer

den k

önne

n, Rü

cksp

rüng

e abe

r nich

t mö

glich

sind

; Tra

nspo

rt de

r W

erks

tücke

zwisc

hen d

en

einze

lnen A

rbeit

sstat

ionen

na

ch B

edar

f, d.h.

keine

zeit-

liche

Bind

ung z

wisc

hen d

en

Arbe

itsgä

ngen

(ung

etakte

te Fe

rtigun

g)

Star

re V

erke

ttung

der e

in-ze

lnen A

rbeit

sstat

ionen

über

ein

fest

mit d

en F

ertig

ungs

-sta

tione

n ver

bund

enes

Tr

ansp

ortsy

stem;

keine

Pu

ffer z

wisc

hen d

en A

rbeit

s-sta

tione

n; die

Wer

kstüc

ke

könn

en nu

r sim

ultan

fortb

e-we

gt we

rden

(syn

chro

ner

Mater

ialflu

ß)

Lose

Ver

kettu

ng de

r einz

el-ne

n Arb

eitss

tation

en üb

er

selbs

tändig

e För

dere

inrich

-tun

gen m

it Puff

ern z

wisc

hen

den A

rbeit

sstat

ionen

, so d

die W

erks

tücke

auch

unab

-hä

ngig

vone

inand

er be

wegt

werd

en kö

nnen

(asy

nchr

oner

Ma

terial

fluß)

Syste

m co

mpute

rges

teuer

ter

Masc

hinen

mit a

utoma

ti-sc

hem

Wer

kzeu

gwec

hsel,

in

dene

n fer

tigun

gstec

hnisc

h äh

nlich

e Wer

kstüc

ke au

to-ma

tisch

und w

eitge

hend

ko

mplet

t bea

rbeit

et we

rden

nnen

(sog

. Bea

rbeit

ungs

-ze

ntren

oder

flexib

le Fe

rti-gu

ngsz

ellen

); Ve

rbind

ung

der e

inzeln

en F

ertig

ungs

zel-

len du

rch ei

n auto

matis

iertes

Ma

terial

flußs

ystem

(z.B

. fah-

rerlo

ses T

rans

ports

ystem

)

Über

tragu

ng de

r Kom

plett-

bear

beitu

ng ei

nes (

End-

oder

Zw

ische

n-) P

rodu

kts od

er

einer

Pro

duktf

amilie

an ei

ne

sog.

teilau

tonom

e Arb

eits-

grup

pe, d

ie (im

Rah

men v

on

Vorg

aben

aus e

iner ü

berg

e-or

dnete

n Ges

amtpl

anun

g)

auch

die m

it der

Dur

chfüh

-ru

ng de

r Fer

tigun

gspr

ozes

se

verb

unde

nen P

lanun

gs-,

Steu

erun

gs- u

nd K

ontro

ll-fun

ktion

en üb

ernim

mt

Mech

anisi

erun

gs-/

Au

tom

atisi

erun

gsgr

ad

mech

anisi

ert

mech

anisi

ert

autom

atisie

rt me

chan

isier

t ode

r au

tomati

siert

(voll-)

autom

atisie

rt me

chan

isier

t

Arbe

itsga

ngfo

lge

unter

schie

dlich

we

itgeh

end e

inheit

lich

vollk

omme

n einh

eitlic

h be

liebig

Ma

teria

lfluß

dis

konti

nuier

lich;

unge

richte

t dis

konti

nuier

lich;

einse

itig

geric

htet

konti

nuier

lich o

der h

albko

ntinu

ierlic

h; ein

seitig

geric

htet

belie

big, d

.h. ko

ntinu

ierlic

h ode

r disk

ontin

uierlic

h; ein

seitig

ge

richte

t, beid

seitig

geric

htet o

der u

nger

ichtet

Ma

teria

ltran

spor

t Un

stetig

förde

rer

Unste

tigför

dere

r St

etigfö

rder

er

Steti

g- od

er U

nstet

igför

dere

r Ei

gnun

g Fe

rtigun

g eine

r gro

ßen A

n-za

hl ve

rschie

dena

rtiger

Pro

-du

kte in

klein

en S

tückz

ahlen

Fertig

ung e

ines e

inheit

liche

n Gru

ndpr

oduk

ts od

er ei

ner b

egre

nzten

Anz

ahl v

on P

rodu

ktva-

riante

n in g

roße

r Stüc

kzah

l, mit z

uneh

mend

er F

lexibi

lisier

ung d

er F

ertig

ungs

techn

ologie

n ab

er au

ch be

i klei

nere

n Stüc

kzah

len an

wend

bar

Fertig

ung ä

hnlic

her E

inzelt

eile f

ür ve

rschie

dene

End

-pr

oduk

te

Anwe

ndun

gsbe

reich

Ei

nzel-

und K

leins

erien

ferti-

gung

Ma

ssen

- und

Gro

ßser

ienfer

-tig

ung

Mass

en- u

nd G

roßs

erien

fertig

ung

(Einz

el- un

d Klei

n-) S

erien

fertig

ung

Beisp

iele

Teile

fertig

ung i

m Ma

schi-

nenb

au

Herst

ellun

g von

Skie

rn od

er

Snow

boar

ds

Lebe

nsmi

ttel-,

Kons

umgü

ter- o

der A

utomo

bilind

ustrie

He

rstell

ung v

on H

inter

achs

- ode

r Moto

rente

ilen

6-42

Page 44: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Orga

nisa

tions

type

n de

r ind

ustri

ellen

Stü

ckgu

t-Fer

tigun

g (F

orts

etzu

ng)

nstli

che F

ließf

ertig

ung

Zent

renf

ertig

ung

W

erks

tattf

ertig

ung

Lini

en-/R

eihen

ferti

gung

Tr

ansf

erst

raße

Fl

ießpr

oduk

tions

linie

FFS

Ferti

gung

sinse

l •

Tran

spar

enter

Mate

rialflu

ß •

Hohe

Flex

ibilitä

t bei

gleich

zeitig

hohe

r Pro

dukti

vität

• Ku

rze Li

ege-

und T

rans

portz

eiten

Vorte

ile

• Ho

he F

lexibi

lität in

Be-

zug a

uf die

Fe

rtigun

gsab

läufe

und

die P

rodu

ktviel

falt

• Sc

haffu

ng qu

alifiz

ierter

Ar

beits

plätze

• Tr

ansp

aren

ter M

ateria

l-flu

ß du

rch lin

eare

Ano

rd-

nung

der A

rbeit

ssys

teme

• Ku

rze D

urch

laufze

iten

• Ho

he P

rodu

ktivit

ät •

Gerin

ger P

lanun

gs- u

nd

Steu

erun

gsau

fwan

d (ke

i-ne

konk

urrie

rend

en B

ele-

gung

en vo

n Mas

chine

n)

• Re

lativ

niedr

ige P

erso

-na

lkoste

n aufg

rund

ge-

ringe

rer Q

ualifi

katio

n der

Ar

beits

kräfte

• Tr

ansp

aren

ter M

ateria

lfluß

durch

linea

re A

nord

nung

der

Arbe

itssy

steme

Kurze

Dur

chlau

fzeite

n •

Gerin

ge Z

wisc

henla

gerb

estän

de

• Ho

he P

rodu

ktivit

ät •

Gerin

ger P

lanun

gs- u

nd S

teuer

ungs

aufw

and (

keine

kon-

kurri

eren

den B

elegu

ngen

von M

asch

inen)

Nied

rige P

erso

nalko

sten a

ufgru

nd ge

ringe

r Qua

lifika

tion

der A

rbeit

skrä

fte

Scha

ffung

quali

fizier

ter

Arbe

itsplä

tze

• Ho

he M

otiva

tion d

urch

ge

ringe

n Gra

d an A

r-be

itstei

lung i

nner

halb

der

Grup

pe

• Ge

ringe

re F

ehler

raten

du

rch In

tegra

tion d

er

Kontr

ollfun

ktion

Gerin

gere

r Koo

rdina

ti-on

saufw

and d

urch

Ver

-lag

erun

g von

Man

age-

mentf

unkti

onen

in di

e Ar

beits

grup

pe ("

schla

nke

Orga

nisati

on")

Nach

teile

Hohe

r Tra

nspo

rtaufw

and

• La

nge D

urch

laufze

iten

und h

ohe Z

wisc

henla

-ge

rbes

tände

durch

lang

e Au

ftrag

swar

tezeit

en

• Sc

hlech

te Ka

pazit

äts-

ausla

stung

durch

Ma-

schin

enlee

rzeite

n •

Hohe

Rüs

tzeite

n und

-ko

sten

• Ho

her P

lanun

gs- u

nd

Steu

erun

gsau

fwan

d zur

Ve

rmeid

ung u

nnöti

ger

Auftr

agsw

arte-

und M

a-sc

hinen

leerze

iten

• Ho

he P

erso

nalko

sten

aufgr

und h

oher

Qua

lifi-

katio

n der

Arb

eitsk

räfte

• Ge

ringe

Flex

ibilitä

t in

Bezu

g auf

Prod

ukt-

ände

rung

en

• Ge

fahr v

on M

ateria

l-sta

uung

en un

d nich

t au

sgeg

liche

nen A

usla-

stung

en de

r Arb

eitss

y-ste

me be

i unz

ureic

hend

au

feina

nder

abge

stimm

-ten

Kap

azitä

ten

• Hä

ufig h

ohe Z

wisc

henla

-ge

rbes

tände

Eintö

nigke

it der

Arb

eit

durch

tend

enzie

ll höh

ere

Arbe

itsze

rlegu

ng, d

a-du

rch ge

ringe

re M

otiva

-tio

n der

Mita

rbeit

er

• Ge

ringe

Flex

ibilitä

t in B

ezug

auf P

rodu

ktänd

erun

gen

• Ho

he A

nlage

ninve

stitio

nen

• Ei

ntönig

keit d

er A

rbeit

durch

sehr

hohe

Arb

eitsz

erle-

gung

, dad

urch

gerin

ge M

otiva

tion d

er M

itarb

eiter

• Ho

he A

nlage

ninve

stitio

-ne

n •

Hohe

Per

sona

lkoste

n au

fgrun

d hoh

er Q

ualifi

-ka

tion d

er A

rbeit

skrä

fte

6-43

Page 45: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Weit

ere O

rgan

isatio

nsty

pen

der F

ertig

ung

Wer

kban

kfer

tigun

g Na

türli

che F

ließf

ertig

ung

Baus

telle

nfer

tigun

g Hy

brid

e Org

anisa

tions

form

en

Char

akte

risier

ung

Durch

führu

ng sä

mtlic

her

Arbe

itsgä

nge a

n eine

r Wer

k-ba

nk, a

n der

alle

benö

tigten

Ar

beits

gerä

te (W

erkz

euge

) ve

rfügb

ar si

nd

Herst

ellun

g von

unge

formt

en

Fließ

güter

n in d

urch

Roh

rlei-

tungs

syste

me ve

rbun

dene

n Sy

steme

n aus

Kes

seln,

(La-

ger-)

Tan

ks un

d son

stige

n An

lagen

; Her

stellu

ng vo

n ge

formt

en F

ließg

ütern

ana-

log zu

r Tra

nsfer

straß

e

Durch

führu

ng de

r Pro

dukti

on

am sp

ätere

n Stan

dort

des

Prod

ukts,

der B

auste

lle, a

n de

r säm

tliche

für d

ie Pr

oduk

-tio

n ben

ötigte

n Eins

atzgü

ter

(Arb

eitsk

räfte

, Mas

chine

n, W

erks

toffe)

bere

itges

tellt

werd

en m

üsse

n

Komb

inatio

n ver

schie

dene

r gru

ndleg

ende

r Org

anisa

tions

forme

n der

Fer

tigun

g, z.B

.: 1)

Kom

binati

on vo

n Wer

kstat

t- un

d Reih

enfer

tigun

g: •

Auftr

agsu

nabh

ängig

e Teil

efertig

ung i

n der

Org

anisa

tions

form

der W

erks

tattfe

rti-gu

ng

• Ku

nden

indivi

duell

e End

monta

ge en

tspre

chen

d den

eing

ehen

den K

unde

nauft

räge

n in

der O

rgan

isatio

nsfor

m de

r Reih

enfer

tigun

g 2)

Kom

binati

on vo

n örtli

ch ge

bund

ener

und ö

rtlich

unge

bund

ener

Pro

dukti

on:

• Or

tsung

ebun

dene

, häu

fig na

ch de

m Ob

jektpr

inzip

orga

nisier

te Vo

rfertig

ung s

tan-

dard

isier

ter T

eile

• Zu

samm

enba

u von

Anla

gen o

der B

auwe

rken u

nter V

erwe

ndun

g der

vorg

efertig

ten

Teile

auf d

er B

auste

lle

Mech

anisi

erun

gs-/

Au

tom

atisi

erun

gsgr

ad

manu

ell od

er te

ilmec

hani-

siert

autom

atisie

rt me

chan

isier

t

Anwe

ndun

gsbe

reich

/ Be

ispiel

e Ei

nzelf

ertig

ung i

n klei

nen

Hand

werks

betrie

ben

Chem

ische

Indu

strie

(ung

e-for

mte F

ließg

üter)

bzw.

He

rstell

ung v

on en

dlose

n fad

en-,

stang

en-,

röhr

en-

oder

band

förmi

gen G

ütern

(g

eform

te Fli

eßgü

ter)

Hoch

- und

Tief

bau,

(Gro

ß-)

Anlag

enba

u

6-44

Page 46: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-45

Page 47: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

6-46

Page 48: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Ziele des Produktionsmanagements

Ziele des Produktionsmanagements Formalziele Sachziele Sozialziele

Ableitung aus den Anforderungen der Finanzmärkte bzw. Geldgeber

Ableitung aus den Anforderungen der Absatzmärkte bzw. Kunden

Ableitung aus den Anforderungen der Mitarbeiter, des Staates und der

Gesellschaft − Gewinnziele − Deckungsbeitragsziele − Kostenziele − Produktivitätsziele − Wirtschaftlichkeitsziele

− Mengenziele − Zeitziele − Qualitätsziele − Flexibilitätsziele

− Mitarbeiterzufriedenheit − Umweltschutz − ...

Erläuterungen zu den Zielen des Produktionsmanagements

− Definitionen: ∗ Deckungsbeitrag = Erlöse – variable Kosten (Beitrag zur Deckung der Fixkosten) ∗ Gewinn = Erlöse – Gesamtkosten (fixe und variable Kosten)

mengenmäßiger Output Ausbringungsmenge ∗ Produktivität = mengenmäßiger Input = Faktoreinsatzmenge

wertmäßiger (mit Preisen bewerteter) Output Erlöse ∗ Wirtschaftlichkeit = wertmäßiger (mit Preisen bewerteter) Input = Kosten

Wirtschaftlichkeit > 1: wirtschaftliche Produktion (Wertzuwachs) Wirtschaftlichkeit = 1: (gerade) kostendeckende Produktion Wirtschaftlichkeit < 1: unwirtschaftliche Produktion (Wertverlust)

− Zielbeziehungen: ∗ komplementär: sich gegenseitig unterstützende Ziele, z.B. hohe Produktqualität und hohe Mitarbeiter-

zufriedenheit ∗ konfliktär: sich gegenseitig behindernde oder ausschließende Ziele, z.B. hohe Produktqualität und

niedrige Herstellkosten ∗ neutral: sich gegenseitig nicht beeinflussende Ziele, z.B. hohe Produktqualität und kurze Produktions-

zeiten

6-47

Page 49: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Aufgaben des Produktionsmanagements

Aufgaben des Produktionsmanagements Strategische Aufgaben Taktische Aufgaben Operative Aufgaben

− langfristiger Planungshorizont (ca. 5 Jahre)

− hohe/grundsätzliche Bedeutung für das Unternehmen

− hoher Aggregationsgrad der verwendeten Daten

− Wahrnehmung durch das obere Management

− mittelfristiger Planungshorizont (1-5 Jahre)

− mittlere Bedeutung für das Unternehmen

− mittlerer Aggregationsgrad der verwendeten Daten

− Wahrnehmung durch das mittlere Management

− kurzfristiger Planungshorizont (bis zu 1 Jahr)

− weniger hohe/keine grundsätz-liche Bedeutung für das Unter-nehmen

− geringer Aggregationsgrad der verwendeten Daten

− Wahrnehmung durch das untere Management

− Festlegung der Produktions-standorte

− Festlegung der Leistungsfelder, auf denen das Unternehmen tätig sein will

− Forschung und Entwicklung im Hinblick auf neue Produkte und innovative Produktionsprozesse

− Sortimentsgestaltung/Festlegung des mittelfristigen Leistungs-programms

− Festlegung der einzusetzenden Produktionsverfahren

− Festlegung der bereitzuhaltenden Produktionskapazitäten

− Festlegung der Produktions-organisation

− Festlegung der Fertigungstiefe/ Make-or-buy-Entscheidungen

− Festlegung der zu produzieren-den Leistungen bei gegebenem Produktionssystem

− Planung, Steuerung und Kon-trolle des Produktionsvollzugs

− Instandhaltungsplanung

→ Schaffung und Erhaltung einer wettbewerbsfähigen Produktion

→ Schaffung der Rahmenbedingun- gen für eine wettbewerbsfähige und wirtschaftliche Produktion

→ Sicherstellung einer wirtschaft- lichen Produktion

6-48

Page 50: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Stufen der hierarchischen Produktionsplanung und -steuerung

Überblick

Stufen Planungshorizont Zeitraster Zielgrößen (rollierend) (Teilperioden)

Primärbedarfsplanung (Produktionsprogrammplanung) 3-12 Monate Wochen Deckungsbeitrag

Sekundärbedarfsplanung (Mengenplanung, (Material-)

Bedarfsplanung, Materialdisposition, Materialwirtschaft)

3-12 Monate Wochen Kosten

Prod

uktio

nspl

anun

g

Termin- und Kapazitätsplanung

(Grobterminierung, Termindisposition, Zeit- (und Kapazitäts-) wirtschaft)

1-3 Monate Tage oder Wochen Zeiten

↓ Auftragsfreigabe 1-2 Wochen ↓

Ablaufplanung/-steuerung

(Reihenfolgeplanung, Maschinen-belegungsplanung, Feinterminierung)

1-2 Wochen Stunden oder Tage Zeiten

Prod

uktio

nsst

euer

ung

Auftragsüberwachung/ Betriebsdatenerfassung

Inhalte der Stufen

− Primärbedarfsplanung: Welche absatzbestimmten Produkte sollen in welchen Mengen im Planungszeitraum hergestellt werden?

− Sekundärbedarfsplanung: Welche Mengen an Einsatzgütern (Vor- und Zwischenprodukten) werden für die Realisierung des Primärbedarfsplan zu welchem Zeitpunkt benötigt?

− Termin- und Kapazitätsplanung: Zu welchen Zeitpunkten soll die Herstellung der einzelnen End- und Zwischenproduktmengen unter Berücksichtigung der verfügbaren personellen und maschinellen Kapazitäten der Produktionssysteme erfolgen? (Zeitliche Grobplanung)

− Ablaufplanung: In welcher Reihenfolge sollen die vor den einzelnen Arbeitsplätzen bzw. Produktionsan-lagen wartenden (freigegebenen) Fertigungsaufträge bearbeitet werden? (Zeitliche Feinplanung)

Einsatzbereich der hierarchischen Produktionsplanung und -steuerung

− Gesamtes Modell: Herstellung kleiner oder mittlerer Serien standardisierter Produkte für den anonymen Markt auf Vorrat in mehrstufiger Werkstattfertigung, d.h. bei (weitgehend) kundenauftragsungebundener Fertigung, umgruppierender Materialverflechtung, Wechselproduktion und (möglicherweise) variierbarer Arbeitsgangfolge

− Primär- und Sekundärbedarfsplanung zusätzlich: Massen- und Großserienfertigung nach dem Prinzip der Fließfertigung

− Termin- und Kapazitätsplanung sowie Ablaufplanung zusätzlich: kundenauftragsbezogene (Einzel-) Fertigung

6-49

Page 51: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

Symbole und Formeln zur Produktionsprogrammplanung Symbole: xi Produktions- (und Absatz-) Menge von Produkt i n Anzahl Produkte m Anzahl Produktionsfaktoren pi Absatzpreis von Produkt i qj Einkaufspreis von Produktionsfaktor j vij Benötigte Einheiten von Produktionsfaktor j zur Herstellung einer Einheit von

Produkt i (Produktionskoeffizient) kvi Variable Stückkosten von Produkt i ki Gesamte Stückkosten von Produkt i dbi Stückdeckungsbeitrag von Produkt i dbij Relativer/engpaßbezogner Stückdeckungsbeitrag von Produkt i in Bezug auf

Produktionsfaktor j DB Deckungsbeitrag der Periode Kf Fixkosten der Periode G Gewinn der Periode Bj Kapazitätsinanspruchnahme von/Bedarf an Produktionsfaktor j in der Periode Formeln:

• Variable Stückkosten von Produkt i: kvi = m

j ijj 1

q v=

∑ i

• Gesamte Stückkosten von Produkt i: ki = kvi + Kf / n

ii 1

x=∑

• Stückdeckungsbeitrag von Produkt i: dbi = pi – kvi • Relativer/engpaßbezogener Stückdeckungsbeitrag von Produkt i: dbij = dbi / vij

• Deckungsbeitrag der Periode: DB = n

i ii 1

db x=∑ i

• Gewinn der Periode: G = DB – Kf

• Kapazitätsinanspruchnahme von Produktionsfaktor j in der Periode: Bj = n

ij ii 1

v x=∑ i

6-50

Page 52: Kapitel 6 Grundlagen des Produktionsmanagements · − Dienstleistungen einschließlich der Leistungen von Versicherungen, Kreditinstituten, Verbänden, Staat oder Kommunen (sog.

10 1501401301201101009080706050403020

10

150

140

130

120

110

100

90

80

70

60

50

40

30

20

x2

x1

Graphische Bestimmung des optimalen Produktionsprogramms

6-51