Karl Mannheim

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Karl Mannheim Sinn als kulturbedingter Erfahrungsraum Lisa Purzitza, Franziska Krüger

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Karl Mannheim. Sinn als kulturbedingter Erfahrungsraum Lisa Purzitza, Franziska Kr ü ger. Gliederung. Theoretische Einbettung Zielsetzung und Anliegen von Mannheim Methodisches Konzept Von der Subjekt-Objektbeziehung zur konjunktiven Erfahrungsgemeinschaft Aus Einheit wird Zweiheit - PowerPoint PPT Presentation

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Karl Mannheim

Sinn als kulturbedingter Erfahrungsraum

Lisa Purzitza, Franziska Krüger

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Gliederung1. Theoretische Einbettung2. Zielsetzung und Anliegen von

Mannheim3. Methodisches Konzept4. Von der Subjekt-Objektbeziehung zur

konjunktiven Erfahrungsgemeinschaft1. Aus Einheit wird Zweiheit2. Einbeziehung eines Dritten3. Die Erfahrungsgemeinschaft

5. Analyse der Kollektivvorstellungen6. Mannheims Sinnverständnis7. Diskussion

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1. Theoretische Einbettung Aus der alten Erkenntnistheorie brach durch

die wissenssoziologische Betrachtungsweise eine soziologische Erkenntnistheorie hervor

Wissenssoziologische Betrachtungsweise: Wissen hat man und macht man Wissen ist eine Funktion des Sozialen individuelles Denken ist eine Ausführung

gesellschaftlicher Wissensprozesse (Emile Durkheim)

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Mannheims Wissenssoziologie: eine eigenständige kritische

Theorie des Denkens, Erkennens und Wissens

Essentielle Annahme: Historizität von Ereignissen und Vorstellungen

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2. Zielsetzung und Anliegen von Mannheim

Herausarbeitung der Voraussetzungen einer Methodologie des Verstehens

Unterschiede zwischen den beiden Typen des Erkennens (naturwissenschaftlich/ historisch) und den ihnen zugehörigen Methodologien

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3. Methodisches Konzept Abgrenzung vom naturwissenschaftlichen

Erkenntnisbegriff Reine Abstraktion und Quantifizierung Entfremdung

vom Objekt Rein begriffliche Bestimmung des Denkens

allgemeingültiges Denken und Definieren

Begriffe in ihrer funktionellen Verankerung erfassen

Erweiterung des Begriffes vom Erkennen

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4. Von der Subjekt-Objektbeziehung zur konjunktiven Erfahrungsgemeinschaft

4. 1 Aus Einheit wird Zweiheit „Ich bilde im Augenblicke der Berührung oder

des Anstoßes am Steine z.B. eine Einheit mit ihm, die sich dann sofort oder zugleich in eine Zweiheit des Ichs und des Gegenübers spaltet. Aber nur aufgrund dieser existentiellen Berührung und der in ihr zustande kommenden Einheit ist unsere Zweiheit möglich; ich werde meiner stets nur und immer erneut bewusst im Gerichtetsein auf ein Gegenüber [...] und mache das Gegenüber zum Gegenüber, indem ich es aus dieser vorangehenden Aufnahme in mein Subjekt hinausstelle.“(S.207)

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Kontagion:= Berührung

Erweiterung bei Mannheim: „...eine Art der existentiellen Bezogenheit, ein spezifisches Einswerden mit dem Objekte.“ (S.209)

Seelische Kontagion Sinneswahrnehmung

Existentielle Beziehung erneuert sich mit jedem Zusammentreffen und ist Grundlage jeder späteren Kommunikation

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Bei dieser Art der Kontagion wird „...der andere Mensch in seiner unwiederholbaren seelischen Einmaligkeit sozusagen geschmeckt, seelisch abgetastet...“(S.209)

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Rolle des konjunktiven Erkennens in einer existentiellen Beziehung

Perspektivisches Erkennen

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4. 2 Einbeziehung eines DrittenEr muss an der Wir-Erfahrung teilnehmen; zunächst in eine Beziehung einzeln mit den beiden treten und dann die Beziehung der beiden in sich aufnehmen

Aus ‚Er‘ wird ‚Du‘

Der ‚Wir-Kreis‘ kann beliebig viele Dritte aufnehmen

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4. 3 Die ErfahrungsgemeinschaftBegriffe speichern die Erfahrungen einer Gemeinschaft und drücken das Gefühl des Verbundenseins aus

Neue Generation nimmt das Weltbild und den subjektiv mit Begriffen verbundenen Sinn als Wirklichkeit hin

„...Verständnis bedeutet zugleich eine Teilnahme am Lebenszusammenhang der Erfahrungsgemeinschaft.“ (S.227)

Umfassendste Erweiterung einer Erfahrungsgemeinschaft ist die Kulturgemeinschaft

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5. Analyse der Kollektivvorstellungen

=perspektivische, stereotypisierte auf bestimmten Erfahrungsraum bezogene Erfahrung

Überindividuell, zeitlich nicht fixiert Wirken gemeinschaftsbildend Gemeinschaft ist in das Individuum

hineinverlagert und bestimmt einen Teil seines Bewusstseins

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6. Mannheims Sinnverständnis Jedes Kulturgebilde, also jede vom Menschen

vollzogene Handlung oder jedes von ihm geschaffene Handlungsprodukt, enthält einen Sinn

Abgrenzung des Kulturgebildes von einem Naturgegenstand

Drei Sinnschichten der Kulturgebilde Der objektive Sinn Was nehme ich war? Der intendierte Ausdruckssinn Wie war es gemeint? Der Dokumentsinn Wie interpretiere ich es?

Am Bsp. des Bettlers (aus Wissenssoziologie, S.106ff)

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7. Diskussion Wie lässt sich Mannheims

Sinnverständnis von dem Schütz‘ und Meads abgrenzen?

Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Mannheims Auffassung, die Gemeinschaft sei in das Individuum hineinverlagert, und Meads Konzeption von ‚Me‘ und ‚I‘?

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MANNHEIM,K. (1964): Wissenssoziologie - Auswahl aus dem Werke. Berlin: Luchterhand.

MANNHEIM, K. (1980): Strukturen des Denkens. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag.

KNOBLAUCH, H. (2010²): Wissenssoziologie. Konstanz: UVK Verlagsgesellschaft GmbH.