Karrieremagazin 1/2016

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Aller Anfang ist Alles rund ums Gründen Start-ups Der Weg in die Selbständigkeit Karrieremagazin Das liest sich gut. zbp.at | blog.zbp.at | wu.zbp.career.center Bild: iStock / GeniusKp MÄRZ 2016 FREE ISSUE

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Mit aktuellen redaktionell aufbereiteten Inhalten zu Berufseinstieg und Karriere richtet sich das Karrieremagazin an Jobinteressierte, Studierende, Absolvent/inn/en und Young Professionals. In dieser Ausgabe dreht sich alles um den "Weg in die Selbständigkeit"

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Aller Anfang

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Der Weg in die Selbständigkeit

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MÄRZ 2016FREE ISSUE

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FÜRS LEBENGERN GESTALTEN.

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EDITORIAL

Selten hat mich eine Ausgabe des Karriere­magazins so gefordert, wie diese erste im Jahr 2016. Denn so spannend, dynamisch und faszinierend Start­ups auch sind, so wenig greifbar sind sie. Nahezu all meine Recherchen rund um das Gründungswesen reduzieren sich auf einen gemeinsamen

Nenner: Dass es eben kaum einen gemeinsamen Nenner gibt. Paradox? Auf jeden Fall!

Doch aus all meinen Gesprächen weiß ich eines mit Sicherheit: Jede Gründung ist individuell zu betrachten, jeder Markt und jede Situation ist anders. Ja, es stimmt: Fürs Gründen gibt es kein Patentrezept. Und doch gibt es Gemeinsamkeiten: den Spirit, den Teamgeist, die Innovation, die Anstrengungen und den Willen etwas zu bewegen. Und genau das macht die Faszination von Start­ups aus …

In dieser Ausgabe des Karrieremagazins widmen wir uns der Selbständigkeit in all ihren Facetten. Wir beleuchten den aktuell gefühlten „Hype“ rund ums Gründen. Wir geben Ein­blick, wie man sich die Mitarbeit in einem Start­up vorstellen kann. Und wir gehen dem Job­Alltag von Gründer/innen mit WU­Background auf den Grund.

Besonders freue ich mich, dass ich Österreichs führenden Business Angel Hansi Hansmann für ein Interview über In­vestitionsentscheidungen und Megatrends gewinnen konnte. Außerdem habe ich mit Stefan Fak, WU­Alumni und Gründer des auf Reisimporte spezialisierten Unternehmens Lotao, über Herausforderungen in der Selbständigkeit gesprochen.

Ich wünsche Ihnen wie immer interessante Stunden mit dem Karrieremagazin. In diesem Sinne: „When opportunity knocks, answer the door …“

Herzlichst,

Ihre Brigitte KuchenbeckerChefredaktion

Liebe Leserin, lieber Leser!EDITORIAL | [email protected]

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KOLUMNE | Ursula Axmann und Heike Schreiner | [email protected]

Ich erinnere mich an lange Abende mit Studienkolleg/innen: Stundenlang wurde darüber geredet, wie cool es wäre, selbständig zu werden. Ganz schnell stellten wir jedoch fest, dass der Schlüssel fürs „Core­Business“ fehlte. Rund um die Jahrtausendwende waren wir zwar noch lange entfernt vom App­Hype, aber auch in unseren Konzepten kam immer wieder die Technik ganz wesentlich vor. Und daran scheiterte es letztendlich immer wieder. Der oder die Techniker/in fehlte bzw. hätte „zugekauft“ werden müssen.

Ganz naiv habe ich also damals schon erfahren, was ich gerade bei der Erarbeitung dieses Karrieremagazins immer wieder hörte: In einem erfolgreichen Start­up hängt der Erfolg nicht nur vom Markt, sondern im Wesentlichen auch vom Team ab. Die Kompetenzen des Gründerteams sollten klar verteilt und vor allem heterogen sein! Außerdem muss man sich im Klaren sein, ob man die Komfort­Zone wirklich verlassen möchte. Denn die Corporate­World hat schon viele Annehmlichkeiten: organisierte Abläufe, wie z. B. Urlaub mit definierten Urlaubsvertretungen (!), Karrieremodelle, Gehaltspläne etc.

Die Mitarbeit in einem Start­up bietet im Übrigen eine interessante Alternative zum Selbst­Gründen. Und wenn auch vieles erst strukturiert und erarbeitet werden muss: Wir freuen uns darauf, unsere Start­ups mit jungen motivierten Mitarbeiter/innen in Kontakt zu bringen. Jobs finden Sie auf zbp.at.

Bis bald im ZBP!

Ihre Ursula Axmann und Heike SchreinerGeschäftsführung

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KARRIEREMAGAZIN, MÄRZ 2016

Inhalt

IMPRESSUM ZBP KARRIEREMAGAZIN, Ausgabe März 2016 | Medieninhaber, Herausgeber, Verleger: ZBP­Marketing­Service an der Wirtschaftsuniversität Wien – Verein zur Unterstützung der Gesellschaft zur Förderung der Berufsplanung an der Wirtschaftsuniversität Wien, Welthandelsplatz 1, Gebäude LC, 1020 Wien, Tel.: +43 –1– 313 36 – 4968, [email protected] | Redaktion: Brigitte Kuchenbecker | Textbeiträge: Rudolf Dömötör, Petra Eggenhofer­Rehart, Georg Kubina, Brigitte Kuchenbecker, Pamela Kusztrich, Andreas Müller, Heike Schreiner, Kathrin Tschanter, Kristine Unlayao | Koordination und Gestaltung: Plutonika Design OG, Brigitte Kuchenbecker | Anzeigenservice: Brigitte Kuchenbecker, [email protected]

3 Editorial 3 Kolumne

7 Bewerben von A bis Z 8 Liebes ZBP …! Ihre Fragen rund ums Bewerben 10 Worauf achten Sie bei der ersten Begegnung? 11 Career Insights Treffen Sie uns im TC

13 Wir schaffen das! Der Spirit von Start­ups16 Macht Gründen glücklich? 17 Schon gewusst …?18 Start­up­Glossar22 Realitätscheck Über Motive und Herausforderungen des Gründens26 Muss nur noch kurz die Welt retten … Social Enterprises im Portrait28 Wirklich Gründen? Persönlichkeitstest zur Selbständigkeit30 „Mitarbeiter/in gesucht!“ Der Bewerbungsprozess im Start­up32 Achterbahnfahrt Wie ist es, für ein Start­up zu arbeiten?33 Ein Gespräch mit Hansi Hansmann Business Angel

ZBP INFOS

EINSTIEG

SPECIAL: START-UPS 13

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Spirit V O N

Start- ups

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Die angeführten Unter­nehmen ermöglichen durch ihre Werbe ­ ein schaltung, dass Sie ein kostenfreies Exemplar des Karrieremagazins in Händen halten.

VIELEN DANK!

2 REWE

25 The Boston Consulting Group

31 A.T. Kearney

33 Lidl Österreich

37 Hofer

41 KPMG

45 BAWAG P.S.K.

55 EY (Ernst & Young)

60 TPA Horwath

Layout: Plutonika Design OG | Druck: Outdoor­Production | Erscheinungsweise: dreimal jährlich | Auflage: 10.000 Stück | § 1 abs. 4 Gleichbehandlungsgesetz: „Bei allen personenbezogenen Bezeichnungen [...] gilt die gewählte Form für beide Geschlechter.“ Namentlich gekennzeichnete Artikel müssen nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Die Zusammenstellung der Arbeitgeber in redaktionellen Beiträgen erfolgt aufgrund journalistischer Recherchen. Werblich kann jeder Arbeitgeber in diesem Magazin vertreten sein unter der Voraussetzung, dass dieser auch tatsächlich Stellen besetzt.

39 International Start­up Ecosystems

43 Was wurde aus … Stefan Fak? 46 Chancenland Vorarlberg Karrieren außerhalb Wiens

49 Neue ÖH WU Im Gespräch mit Werner Neuwirth 51 Unser 2015: Ein Jahr in Zahlen 52 Neues rund um die WU 54 Bilanz ziehen Masterstudium Steuern und Rechnungslegung 56 Events Der Frühling im WU ZBP Career Center 58 Buchtipps

INTERNATIONAL

P I T C H

Silicon Valley

Unicorn

L E A N S T A R T - U P

CHANCEN

INSIGHTS

Advertiser Index

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EINSTIEG

Bewerben von A bis ZEINSTIEG | Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

Von Assessment Center bis Zusage – wir stellen die gängigsten Begriffe des Bewerbungs-Alphabets vor. In dieser Ausgabe: A wie …

ALL- IN VER TRAG

ASSE SSME NT CE NT E R

... ein Arbeitsvertrag, bei dem allfällig geleistete Überstunden im vereinbarten Gehalt bereits pauschal inkludiert sind. Einen Anspruch auf die Ausbezahlung der Mehrarbeit gibt es nicht. Das monatliche Entgelt bleibt also immer gleich – unabhängig von der tatsächlich geleisteten Arbeitszeit. Die Anzahl der inkludierten Mehrstunden ist im Arbeitsvertrag festgehalten.

All­In Vereinbarungen werden vor allem für hoch qualifizierte Arbeitnehmer/innen oder Führungskräfte eingesetzt. Das vereinbarte Gehalt liegt zumeist deutlich über dem kollektiv vertraglichen Anspruch.

... ein Personalauswahlverfahren, bei dem mehrere Bewerber/innen zeitgleich verschiedene (Gruppen­)Übungen durchlaufen. Dabei werden sie von mehreren Beobachter/innen, in der Regel Mitarbeiter/innen aus den HR­ oder Fachab­teilungen des Unternehmens, bewertet. Ziel ist es, die Kandidat/innen in praxisnahen Aufgaben zu testen und ihre Qualifikationen realitätsnah zu erleben. Dadurch soll eine mög­lichst objektive Vergleichbarkeit der einzelnen Bewerber/innen gewährleistet werden.

Die Aufgaben eines Assessment Centers können vielfältig ge­staltet sein, gängige Übungen sind z. B. die Selbstpräsentation, die Gruppendiskussion, das Rollenspiel oder diverse Case­Studies. Ein Assessment Center dauert in der Regel zwischen einem halben und zwei Tagen. Es wird vor allem für Trainee­positionen oder Positionen mit zukünftiger Führungsverantwor­tung eingesetzt. Als besondere Herausforderung beschreiben viele Bewerber/innen die unmittelbar erlebte Konkurrenz der anderen Kandidat/innen.

AN FORDERUNGSPROFIL

… die Auflistung der geforderten Kompetenzen von Bewerber/innen. Diese ergeben sich zumeist aus den Aufgaben und Zielen der zu besetzenden Position und können aus fachlichen und sozialen Komponenten bestehen: Fachliche Qualifikationen sind z. B. gute Englischkenntnisse oder Kenntnisse des Arbeitsrechts, soziale Kompetenzen schließen z.B. Stressresistenz oder eine selbständige Arbeits­weise mit ein. Sind die geforderten Qualifikationen zwingend zur Erfüllung der Aufgaben notwendig, spricht man auch von „Muss­Kriterien“. Sind die aufgelisteten Qualifikationen lediglich wünschenswert bzw. von Vorteil für die Position, spricht man auch von „Soll­“ bzw. „Kann­Kriterien“. Diese werden in Stellen inseraten in der Regel nach den

„Muss­Kriterien“ gelistet.

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EINSTIEG

IHRE FRAGEN RUND UMS BEWERBEN

Liebes ZBP …!

EINSTIEG | [email protected]

Sie stehen vor Ihrem ersten Bewerbungs gespräch und wissen nicht, wie Sie sich verhalten sollen? Sie überlegen, wo Sie passende Job ange bote finden können? Sie möchten wissen, wie Sie Ihren Lebenslauf überzeugend gestalten können? Wir sind da, um Ihre Fragen zur Jobsuche zu beantworten. Schreiben Sie uns oder vereinbaren Sie gleich Ihre individuelle Beratung.

Lieber WU­Student, Fragen zum Lebenslauf sind nur sehr schwer allgemein und aus der Ferne zu beantworten. Denn kein Lebenslauf gleicht dem anderen – und je nach Unternehmen, ange­strebter Position oder weiteren Inhalten ist individuell zu entscheiden, wie ein CV zu gestalten ist. Generell vertreten wir die Meinung, dass jede berufliche Erfahrung – auch wenn sie auf den ersten Blick gar nicht relevant erscheinen mag – von Bedeutung ist. Denn durch die studien begleitenden Jobs haben Sie Ihre Kompetenzen wie Serviceorientierung, Team fähigkeit, Argumentationsgeschick oder selbständiges Arbeiten erweitert. Arbeitgeber schätzen in der Regel eine „Hands­on Mentalität“, die Sie durch Ihre vielfältigen Aufgaben beweisen. Doch für einen detaillierten Rat kommen Sie am besten mit Ihrem CV vorbei, zum Beispiel am Free Monday.

Dear WU­Student, adequate written and spoken German­Skills are definitely required, when you want to apply in Austria. Although few companies in Austria use English as their company language, the majority of employers still speaks German in daily business. We recommend to take German­Classes as soon as possible – even during your studies.

Liebe WU­Studentin, Bewerbungsgespräche, die außerhalb von Büros geführt werden, sind oft besonders aufregend – dabei sind Job­interviews in Cafés, Restaurants, Flughäfen oder Autobahn­Raststationen nichts Ungewöhnliches. Oft erschwert allein die Distanz zwischen Bewerber/in und Arbeitgeber ein Interview im Unternehmen. Oder es gibt personelle Umstrukturierungen, die eine Vertraulichkeit des Bewerbungsprozesses erfordern.

ST UDI ERENDENJOBS Lieber Herr Langer, ich habe eine Frage zu meinem Lebenslauf: Während meines gesamten Bachelorstudiums habe ich immer gearbeitet. Ich war Kellner, habe Flyer verteilt und im Call-Center gejobbt. Soll ich all diese Jobs im Lebenslauf anführen? Sie haben doch eigentlich gar nichts mit meiner Ausbildung zu tun …? WU­Student, 22

DO Y O U SP E AK GE R MAN? Dear Mrs. Unlayao, I want to apply for a job in Austria. Is it really important to speak German fluently? I am an english native! WU­Student, 24

IM CAFÉ Liebe Frau Hiebl, unlängst war ich in einer für mich seltsamen Bewerbungs situation: Ich wurde zu einem Bewerbungs-gespräch in ein Café eingeladen. Ich war mir unsicher: Wie soll ich meine Gesprächspartner/innen erkennen? Und kommen Bewerbungsgespräche im Café eigentlich oft vor? WU­Studentin, 24

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EINSTIEG

Hier weicht man oft auf Locations außerhalb des Bürogebäudes aus. Falls Sie zu einem Bewerbungsgespräch z. B. in ein Café eingeladen werden, informieren Sie sich im Vorfeld gründlich über die Situation. Gibt es eine Reservierung? Treffen Sie sich vor dem Lokal oder bereits bei Tisch? Bei Unsicherheiten fragen Sie bei dem/der Ansprechpartner/in einfach nach. Und noch ein Tipp: Nutzen Sie Social Business­Plattformen wie XING oder LinkedIn, um sich bereits vorab ein Bild von Ihren Gesprächspartner/innen zu machen.

Liebe WU­Studentin, im deutschsprachigen Raum ist ein professionelles Foto für eine überzeugende Bewerbung wichtig. Der sprichwörtliche

„erste Eindruck zählt“. Wirken Sie nun bei Ihrem persönlichen Treffen ganz anders als auf dem Foto, kann rasch Verwirrung entstehen. Bedenken Sie, dass Ihr/e Interviewpartner/in in einer Woche viele Gespräche führt ­ er/sie sollte sich an Sie erinnern können. Ihr Foto ist eine gute Hilfe, um die Brücke zu Ihrem CV zu schlagen. Ich empfehle also, ein neues Foto anfertigen zu lassen. Nutzen Sie zum Beispiel unseren Career Photo Day.

DER NEUE LOOK Lieber Herr Kubina, vor einem halben Jahr habe ich mir ein professionelles Bewerbungsfoto bei einem Fotografen anfertigen lassen. Ich bin mit dem Foto zwar sehr zufrieden, habe mich aber seitdem ziemlich verändert: Ich habe mir die Haare gefärbt und meine Brille trage ich auch kaum noch. Eigentlich möchte ich das Foto nicht neu anfertigen lassen, vor allem, da es ziemlich teuer war. Allerdings wurde ich in Bewerbungsgesprächen schon mehrmals darauf angesprochen, dass man mich kaum erkennt. Was soll ich tun? WU­Studentin, 20

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KARRIERETIPPS VON NADJA PETERS, DIRECTOR OF RECRUITING, MCKINSEY & COMPANY

Ihr erster Blick bei Bewerbungsunterlagen fällt auf:In der Regel auf den Lebenslauf, der möglichst übersichtlich gestaltet und vollständig sein sollte.

Sollen Bewerber/innen Angaben zu persönlichen Hobbies/Interessen im Lebenslauf machen?Wir suchen Persönlichkeiten. Dementsprechend ist es interessant, bereits im Lebenslauf einen kleinen Überblick über Hobbies und persönliche Interessen zu erhalten. Werden diese nicht angegeben, ist dies jedoch kein Ausschlusskriterium.

Was macht eine gute Bewerbung für Sie aus?Relevante Auswahlkriterien sind neben den akademischen Leistungen und analytischen Fähigkeiten insbesondere praktische Erfahrungen und Engagement, das über das Curriculum hinausgeht.

Die wichtigste Frage im Bewerbungsgespräch?Es gibt nicht die eine wichtige Frage. Überzeugen kann man vor allem mit eigenen Denkansätzen bei der Bearbei­tung der Fallstudien und indem man authentisch bleibt.

Worauf achten Sie beim Social Media-Auftritt Ihrer Bewerber/innen?Generell würde ich Bewerber/innen mit einem Profil auf professionellen Karriere­Netzwerken raten, dieses zu pflegen und auch hier die Besonderheiten ihres Werde­gangs sowie ihre Leidenschaft für bestimmte Themenfelder hervorzuheben.

Ab wann macht es Sinn, sich in Ihrem Unternehmen für ein Praktikum zu bewerben?Unsere Praktikant/innen haben in der Regel bereits erste praktische Erfahrungen in anderen Unternehmen gesam­melt und die ersten Semester an ihrer Hochschule erfolg­reich absolviert.

Ihr Tipp für Berufseinsteiger/innen:Bleiben Sie authentisch und versuchen Sie nicht, einem Rollenvorbild zu entsprechen. Folgen Sie Ihrer Leidenschaft!

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Worauf achten Sie bei der ersten Begegnung?EINSTIEG | Zusammengestellt von Kathrin Tschanter | [email protected]

SANDRA POMMER, EMPLOYER BRANDING, ÖBB

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„Die erste persönliche Begegnung ist entscheidend. Vor allem bei einem Bewerbungsgespräch möchte man sein Gegen­über von seiner Kompetenz und seiner Persönlichkeit über­zeugen. Gute Vorbereitung ist dabei unumgänglich, sie gibt Sicherheit und Selbstvertrauen. Auch in anderen Situationen einer ersten Begegnung wird besonderes Augenmerk auf das Auftreten gelegt. Mit Freundlichkeit, aufrichtigem Interesse und Authentizität sichert man sich sein Karriereticket in eine erfolgreiche Zukunft!“

JASMIN CHWATAL, LEITUNG RECRUITING UND

PERSONALMARKETING, REWE INTERNATIONAL AG

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„Beim ersten persönlichen Kontakt achte ich besonders auf das Auftreten, den Händedruck und darauf, ob der/die Bewerber/in mit Begeisterung über das spricht, was bisher erlebt und erreicht wurde. Neben dem Werdegang und fach­lichen Qualifikationen ist es mir vor allem wichtig zu spüren, ob jemand für das Unternehmen, die Branche und speziell die Aufgabe genau diese Begeisterung mitbringt. Ein darauf basierendes aufrichtiges Leuchten bzw. Glitzern in den Augen sorgt für einen bleibenden Eindruck.“

CLAUDIA STINGL, TALENT ACQUISITION & EMPLOYER BRANDING, DELOITTE

ANDREAS BENHOF, ABTEILUNGSLEITER INTERNAL RECRUITING, HAYS

„Ich achte bei der ersten persönlichen Begegnung auf ein professionelles Auftreten, den Händedruck, höfliche Umgangs­formen und suche den Blickkontakt mit meinem Gesprächs­partner/meiner Gesprächspartnerin. Ein erstes Gesamtbild mache ich mir aber erst am Ende eines Kennenlern­Termins.“

„Der erste Eindruck ist wichtig, da er sich beim Interviewer/bei der Interviewerin stark einprägt. Ein selbstsicheres, gepflegtes und in jedem Fall authentisches Auftreten ist daher ratsam. Zum gepflegten Äußeren gehört auch die passende Garde­robe. Im weiteren Gesprächsverlauf überprüfe ich u. a., ob die Bewerber/innen sich auf das Gespräch vorbereitet haben: Wenn die Bewerber/innen das Geschäftsmodell und die kon­kreten Tätigkeiten der Stelle kennen, signalisieren sie dadurch auf richtiges Interesse an der Position.“

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EINSTIEG

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Berufseinstieg. Bewerbung. Vorstellungsgespräch. uvm.

Online auf unimag.at/karriere und in unseren Magazinen.

Im Sommersemester am 7. März

und 23. Mai.

Career InsightsTREFFEN SIE UNS IM TC

Eine Bewerbung besteht aus vielen Aspekten: Es gilt, das passende Jobangebot zu finden. Dann werden ansprechende Bewerbungs-unterlagen benötigt. Und schließlich muss in der persönlichen Begegnung überzeugt werden – sei es beim Bewerbungsgespräch, Karriere-Event oder Assessment Center. Natürlich können hier Fragen auftauchen …

GUT VORBEREITET IN DIE BEWERBUNGBei den Career Insights können Sie uns drei Tage lang in der Aula des TC Ihre individuellen Fragen zum Bewerbungs prozess stellen – ganz ohne Terminvereinbarung. Sie erfahren von uns aus erster Hand, wie Sie sich auf den Berufseinstieg optimal vorbereiten können und worauf es bei der Bewerbung wirklich ankommt. Außerdem gestalten wir mehrere Programmpunkte, die den Bewerbungsprozess von A bis Z abdecken. Stellen Sie sich Ihr individuelles Programm zusammen und nehmen Sie die Inhalte in Anspruch, die Sie aktuell interessieren:

› Sie hätten gerne Feedback zu Ihrem Lebenslauf? Kostenlose CV-Checks werden von unseren Karriereberater/innen direkt vor Ort angeboten.

› In Persönlichkeitstests können Sie mehr über Ihre Stärken und Kompetenzen erfahren.

› Kurze Workshops zu den klassischen Bewerbungsthemen können in Seminarräumen des TCs spontan und ohne Voranmeldung besucht werden.

› Der Career Photo Day, ebenfalls in einem Seminarraum des TC, bietet Ihnen ein günstiges Bewerbungsfoto von einem professionellen Fotografen.

› Außerdem verschafft Ihnen ein Blick auf unsere Jobwall einen schnellen Überblick über aktuelle Stellenaus­schreibungen für Wirtschaftsakademiker/innen, von studienbegleitenden Positionen bis hin zu Praktika und Positionen für Berufs einsteiger/innen.

Unter der Devise „kostenlos, informell und unkompliziert“ unterstützen wir Sie bei den Career Insights bei all Ihren Fragen zur Karriereplanung. Kommen Sie einfach vorbei – wir beraten Sie gerne!

Die Career Insights finden einmal pro Semester komprimiert an fünf Tagen statt. Drei Tage widmen sich der Bewer­bungsvorbereitung, an weiteren zwei Tagen stehen die Arbeitgeber im Mittelpunkt. Lernen Sie in Skill­Seminaren, Podium­Talks oder einem Breakfast nationale und interna­tionale Unternehmen kennen. Die nächsten Career Insights finden von 18. bis 24. Mai statt.

EINSTIEG | Kristine Unlayao | [email protected]

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We’re here to put a dent in the universe.

Otherwise why else even be here? S T E V E J O B S

Entrepreneur is not a job title. It is a state of

mind of people who want to alter the future. G U Y K A W A S A K I

If you’re not a risk taker, you should get the hell

out of business. R A Y K R O C

The best way to predict the future is to create it. P E T E R D R U C K E R

I have not failed. I’ve just found 10,000 ways

that won’t work. T H O M A S E D I S O N

If you aren’t making a difference

in other people’s lives, you shouldn’t be in

business – it’s that simple. R I C H A R D B R A N S O N

When everything seems to be going against you

remember that the airplane takes off against the

wind, not with it. H E N R Y F O R D

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SPECIAL: START-UPS

SPECIAL: START-UPS | Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

SPECIAL: START-UPS

Wir schaffen das!DER SPIRIT VON START-UPS

Silicon Valley, Pitchen in Fernsehformaten, Business Angels, ein eigenes Gründungszentrum an der WU – selten hat das Thema „Gründung“ so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, wie heute. Grund genug, einmal einen Blick hinter die Kulissen von Start-ups zu werfen …

INNOVATION UND WACHSTUM August 2015: Runtastic, die Fitness­App des jungen oberös­terreichischen Unternehmers Florian Gschwandtner, hat eben einen Millionendeal mit dem Sportartikelhersteller adidas abgeschlossen. Ein Deal, der verdeutlicht, welches Potenzial in Start­ups steckt. Und auch Start­ups mit WU­Background sind höchst erfolgreich. Man nehme zum Beispiel die Flohmarkt­App shpock, die mittlerweile über zehn Millionen User/innen verzeichnet und zu 91 Prozent an Schibsted Classifieds Media verkauft wurde (Interview siehe Seite 23).

Ist dieses Wachstumspotenzial Teil der Faszination von Start­ups? Wahrscheinlich! Ebenso wie das eigentlich charakteristische Merkmal von den jungen Unternehmen: der Innovations aspekt. Start­ups sind dynamisch, sie haben keine festgefahrenen Strukturen und können schnell auf Markt entwicklungen reagieren – schneller als Unternehmen der sogenannten „old economy“. Nikolaus Franke, Leiter des Instituts für Entrepreneurship und Innovation an der WU: „Die digitale Revolution eröffnet – wie jede fundamen­tale industrielle Revolution – unendlich viele Möglichkeiten für Innovationen. Außerdem können sich durch das Internet hochqualifizierten User/innen sehr schnell zusammenfinden und gemeinsam Produkte erschaffen.“ Für Start­ups ohne umfassende, materielle Ressourcen sind das ideale Rahmen­bedingungen. Franke: „Das 21. Jahrhundert ist das Jahrhundert des Entrepreneurships.“

WHEN OPPORTUNITY KNOCKS …Ein bekanntes Motto der Start­up­Szene lautet: „When opportunity knocks, answer the door.“ Hier kommt der wohl wichtigste Baustein eines Start­ups ins Spiel: der/die Unternehmer/in. Erst durch seine/ihre Inspiration und Leiden­schaft wird eine Idee zum Leben erweckt. Denn die eigent­

liche Kunst des Gründens liegt wohl darin, vielversprechende Gelegenheiten zu verwerten. Rudolf Dömötör, Direktor des WU­Gründungs zentrums: „Erfolgreiche Start­ups sind Problem­löser, sie erkennen den Nutzen ihrer Geschäftsgelegenheit für ihre Kunden.“

PROBLEMLÖSER Wie kann nun eine gute Geschäftsgelegenheit aussehen? Daniel Cronin, Co­Founder und Vorstandsmitglied von AustrianStartups und ehemaliger Moderator der Start­up­Show „2 Minuten 2 Millionen“: „Meistens fängt es damit an, dass Leute ein Problem haben, für das sie eine Lösung suchen. Und dann überlegen sie: Wenn mich dieses Problem nervt, könnte es dann nicht auch andere Personen geben, die sich für eine Lösung interessieren?“

Das eigentliche Motiv des Gründens besteht also in den meisten Fällen aus dem ehrlichen Interesse an einem Produkt.

„Meiner Erfahrung nach können Gründer/innen, die ein Start­up nur des Geldes wegen aufbauen, nicht überzeugen. Diese werden nach einem Jahr hoch enttäuscht und demotiviert das Unternehmen aufgeben. Wenn man nicht wirklich liebt, was man macht, dann hat man nicht den Kampfgeist alle Schwierig­keiten durchzustehen.“, so Cronin.

WOHER KOMMT DAS GELD?Denn Schwierigkeiten und Herausforderungen gibt es einige. Auch wenn der Wunsch nach Selbständig­keit, Freiheit und Selbstverwirklichung lockt – gerade zu Beginn erwarten Gründer/innen einige Hindernisse, die es zu überwinden gilt. „Als die zentrale Herausforderung für junge Gründer/innen sehen wir die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Geschäftsmodells mit einem nachhaltigen, verteidigbarem Alleinstellungsmerkmal.“, so Werner Hoffmann und Andrea Zimmerebner vom Masterprogramm Strategy, Innovation and Management Control der WU. Denn genau genommen löst sich ein Unternehmen erst dann von der Bezeichnung Start­up, wenn keine Finanzmittel von außen mehr benötigt werden. So beschreibt die heute geläufige Definition von Steve Blank, Unternehmer und Investor im Silicon Valley:

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SPECIAL: START-UPS

„A start­up is a temporary organization in search of a scalable, repeatable, profitable business model.“

Dass also Finanzmittel von außen benötigt werden, gehört zum Status eines Start­ups eigentlich unweigerlich dazu. Und genau hier lauert schon das erste Hindernis: In sogenannten „Pitches“ versucht man Investor/innen vom Potenzial des Unternehmens zu überzeugen. „In der Praxis wird eine Gründungsfinanzierung mit eigenem Geld, Förderungen, Business Angels und Crowdfunding aufgestellt und in einem weiteren Schritt sukzessive durch weiteres Kapital von Investor/innen und Banken ergänzt.“, so Hoffmann und Zimmerebner.

RISIKO UND JEDE MENGE ARBEIT Doch neben dem Gewinnen von Investor/innen lauern noch zahlreiche, weitere Herausforderungen – allem voran die hohe Arbeitsbelastung. Hoffmann und Zimmerebner: „Eine wirk­liche Abgrenzung von Arbeit und Freizeit ist im Gründungs­prozess schwierig, wenn nicht gar unmöglich. Als potentielle/r Gründer/in muss man sich bewusst sein, dass das Engagement für das eigene Unternehmen weit über eine Normalarbeits­zeit hinausgeht.“ Auch Daniel Cronin ist der Meinung, dass insbesondere die „ersten ein bis zwei Jahren extrem hart sind.“ Er meint: „Gründer/innen sind zumeist sehr jung und sie verdienen sehr wenig Geld dafür, dass sie eigentlich sieben Tage die Woche rund um die Uhr arbeiten.“ Insbesondere wenn man bereits finanzielle Verpflichtungen hat, sei es schwierig zu gründen. „Manchmal lässt es die Lebenssituation auch gar nicht zu, sich auf so viel Arbeit bei gleichzeitig geringem Outcome einzulassen. Dem muss man sich auch bewusst sein.“

Dazu kommen noch die in Österreich hohen Bürokratie­erfordernisse und ein generell hohes Risiko, ob das Geschäfts­modell überhaupt funktionieren wird. Rudolf Dömötör:

„In einem Start­up gibt es die Notwendigkeit, Unsicherheit und Risiko zu beherrschen. Ich weiß als Gründer/in oft nicht, ob es Nachfrage für mein Produkt geben wird oder ob ich meine Idee technisch überhaupt realisieren kann.“

InfoboxEine Auswahl an Informations- und Finanzierungs-plattformen für Gründungsinteressierte

› WU Gründungszentrum: wu.ac.at/gruenden

› Austrian Business Angels: aaia.at

› Austrian Start­ups: austrianstartups.com

› aws i2 Business Angels Börse: business-angels.at

› aws Gründerfonds: gruenderfonds.at

› Conda: conda.eu

› FFG Start­up­Förderung: ffg.at/startup

› Gründerservice der Wirtschafskammer Österreich: gruenderservice.at

› INITS: inits.at

› Pioneers Festival: pioneers.io

› Speed Invest: speedinvest.com

› Wirtschaftsagentur Wien: wirtschaftsagentur.at/gruenden-und-wachsen /uebersicht

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SPECIAL: START-UPS

InfoboxEine Auswahl an Start-up-Gründungen mit WU-Background seit 2011

Brigitte Kuchenbecker ist Chefredakteurin des Karrieremagazins.

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› Alltagshelden › Alps Ventures › AprintaPro › Beavr › bgood › Blitab › Codeship › CONDA › Crowd­o­moto › Dachgold › finderly › Fittrack › Grader Michl › Iamstudent › Inscouts › Insettos › INSITE IT › JobSwipr › Kompany › Locca

› MeinKauf › Pitch, Ink. › RENÈSIM › Robo › Simplewish › Strosch › Swifty › Tablet Solutions › Treats › Unipocket › Unispotter › Unwired Networks › Urban Fungus › Visioneers › Vollpension › Waytation › whatchado › workbeat › Wrapstars › Zoomsquare

Zimmerebner und Hoffmann ergänzen: „Grundsätzlich halten wir es für ausgesprochen ambitioniert, als frischgebackene/r WU­Absolvent/in gleich ein Unternehmen gründen zu wollen. Ein solches Vorhaben ist sicherlich mit einer hohen Gefahr des Scheiterns verbunden. Es muss einem bewusst sein, dass eine erfolgreiche Unternehmens gründung eher der Ausnahmefall als die Regel ist.“

WIR SCHAFFEN DAS! Um also all diesen Herausforderungen motiviert entgegen­zutreten und alle Schwierigkeiten effektiv zu meistern, kann es nur einen Beweggrund geben: die Leidenschaft für das Produkt. Und genau diese Leidenschaft zeichnet die heutige Start­up­Kultur auch aus. „Das charakteristische Mind­Set eines Start­ups ist: Alles geht. Es gibt keine Grenzen, man kann alles erreichen.“, erklärt Cronin. Alle – Gründerteam und Mitarbeiter/innen – ziehen an einem Strang! Alle möchten bewegen! Alle glauben an den Erfolg! Und dieser Spirit ist auch notwendig. „Am Anfang hat man nicht viel mehr als eine Vision und die Leidenschaft dafür, ein Problem zu lösen.“, so Cronin.

Gegründet wird im Übrigen häufig im Team – im Idealfall ergänzen sich die Gründer/innen in ihren Kompetenzen und dem Wissens­Background. Cronin: „Ein gutes Team ist durch wenig zu ersetzen. Das Team besteht aus den Personen, die aus einer Vision Realität machen. Deshalb achten die meisten Investor/innen, die in einer Frühphase investieren, vor allem auf das Team.“

DAS UNMÖGLICHE MÖGLICH MACHEN Die wahre Faszination von Start­ups liegt wohl in ihrem unbändigen Willen, Ideen zu verwirklichen und Dinge zu bewegen. „Ich spreche auch gerne von einer informierten Naivität – und das meine ich im absolut positiven Sinn. Gründer/innen müssen im tiefsten Inneren überzeugt von ihrer Idee sein, und sich dennoch täglich hinterfragen und aktuelle Entwicklungen reflektieren.“, betont Cronin. Denn dann wird das schier Unmögliche möglich. Lassen wir uns überraschen, wie Start­ups unsere Welt verändern. Und welche Deals im August 2016 für Furore sorgen werden …

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SPECIAL: START-UPS

Macht Gründen glücklich?

Aus psychologischer Sicht ist für eine erfolg reiche und glückliche Unternehmer/innen-karriere unter anderem relevant, welche Motive zur Gründung veranlassen. Von Bedeutung ist zudem, inwiefern die persönlichen Bedürfnisse mit den Merkmalen der Unternehmer/innen-tätigkeit zusammen passen.

GLÜCKSPOTENZIAL DURCH UNABHÄNGIGKEITZu den stärksten Motiven für die Gründung eines Unterneh­mens zählt der Wunsch nach Autonomie: Unternehmer/innen haben ein stärkeres Bedürfnis nach Unabhängigkeit als Nicht­Unternehmer/innen, wie die Daten der am ivm (Interdisziplinäres Institut für Verhaltenswissenschaftlich Orientiertes Management an der WU) laufenden Panelstudie ViCaPP zeigen ( vicapp.at ). Der Wunsch nach Autonomie bedeutet, „der/die eigene Chef/in“ zu sein, aber auch die Möglichkeit zu haben, kreativ eigene Ideen umzusetzen. Diese beiden Aspekte sind bei Selbständigen oft stärker verwirklicht und mitunter auch die wichtigsten Gründe für die oft höhere Arbeits zufriedenheit. Auch sind Unternehmer/innen im Vergleich zu Angestellten oft mit den fachlichen und persönlichen Weiterentwicklungsmöglichkeiten zufriedener.

HERAUSFORDERUNGEN DURCH HOHE INVOLVIERUNGWährend in der Unternehmertätigkeit an sich also ein hohes Glückspotenzial steckt, hat Gründen aber auch Nachteile. So sind Selbständige mit ihrer Jobsicherheit weniger zufrieden als Angestellte. Dazu kommt, dass sich der als Gründungsmotiv relevante Wunsch nach mehr zeitlicher Flexibilität, etwa um Arbeitsleben und familiäre Verpflichtungen besser vereinbaren zu können, nur bedingt zu erfüllen scheint. Trotz größerer Autonomie und Flexibilität, die die Selbständigkeit mit sich bringt, ist aufgrund der höheren Involvierung in die Arbeit das Potential für Konflikte zwischen Arbeit und Privatleben hoch – und damit die Work­Life­Balance entsprechend gering.

GELD ALS MOTIVATOR?Ein Zusammenhang der Zufriedenheit von Selbständigen mit dem finanziellen Erfolg des Unternehmens ist empirisch nicht eindeutig nachweisbar. Zufriedener dürften Gründer/innen sein, die stärker nicht­materielle Ziele in den Vordergrund ihrer Tätigkeit stellen. Geld scheint für viele also nicht der zentrale Motivator zu sein, zumal Selbständige oft gerade in den ersten Jahren weniger verdienen als Angestellte. Bezieht sich das permanente Streben nach „Mehr“ auf den Inhalt der Arbeit selbst, stellt sich eher langfristiger Erfolg ein, als wenn die fort laufende Erhöhung des finanziellen Erfolgs im Vordergrund steht. Diese kann die für das Unternehmerglück so wichtige Leidenschaft mitunter sogar beeinträchtigen.

CHANCENGRÜNDER/INNEN VS. NOTGRÜNDER/INNENAbschließend sei darauf hingewiesen, dass im Vergleich zu Angestellten zwar jene eine höhere Lebenszufriedenheit haben, die freiwillig und aus Überzeugung den Weg in die Selbständig­keit gewählt haben, sogenannte „Chancengründer/innen“, nicht aber die so genannten „Notgründer/innen“, die sich aus einem Mangel an Alternativen, oft aus der Arbeitslosigkeit heraus, selbständig machen. Das bedeutet: Nicht nur Wissen und Fähigkeiten, sondern auch die passende Motivstruktur sind Voraussetzungen für eine langfristig erfolgreiche und glückliche Unternehmer/innenkarriere.

WEITERFÜHRENDE LITERATURCarree, M. A. & Verheul, I. 2012. What makes entrepreneurs happy?

Determinants of satisfaction among founders. Journal of Happiness

Studies, 13, 371 – 387.

Cholotta, K. & Drobnic, S. 2011. Was macht Selbständige

zufrieden? Faktoren der Arbeitszufriedenheit bei Gründer/innen.

Wirtschaftspsychologie, 4 / 2011, 73 – 85.

Eggenhofer­Rehart, P. 2014. Karriere­Erfolg von Entrepreneurs:

Eine psychologische und soziale Perspektive. career service papers,

12 / 2014, 93 – 112.

Latzke, M., Schiffinger, M. & Demeter, P. 2012. Career capital of

entrepreneurs. A two cohort study of Austrian business school graduates.

Paper presented at the Academy of Management meeting, Boston.

wu.ac.at/vicapp/outputs/en

Schneck, S. 2014. Why the self­employed are happier: Evidence from 25

European countries. Journal of Business Research, 67 (6), 1043 – 1048.

SPECIAL: START-UPS | Petra Eggenhofer­Rehart | petra.eggenhofer­[email protected]

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SPECIAL: START-UPS

Schon gewusst…?

WUSSTEN SIE SCHON, DASS … › 81 Prozent der Gründer/innen eines Start­ups ein Studium

abgeschlossen haben? Die meisten davon, nämlich 45 Prozent, haben einen wirtschaftsakademischen Background. Quelle: Austrian Start-up Report 2013

› das Durchschnittsalter von Start­up­Gründer/innen 32,3 Jahre ist? Quelle: Austrian Start-up Report 2013

› die Mehrheit der Start­up­Gründer/innen, nämlich 88 Prozent, männlich ist? Quelle: Austrian Start-up Report 2013

› für 69 Prozent der Entrepreneure das Hauptmotiv zu Gründen in Selbstverwirklichung und Spaß liegt? 17 Prozent sehen die finanzielle Freiheit und 14 Prozent den Fakt, nicht für andere arbeiten zu müssen, als ausschlaggebend an. Quelle: Austrian Start-up Report 2013

› 86 Prozent der Gründer/innen von Start­ups eine interna­tionale Marktperspektive haben und rund die Hälfte den Weltmarkt als Ziel sieht? Quelle: Austrian Start-Up Report 2013

› die Mehrheit der Start­Ups, nämlich 70 Prozent, von privaten Investor/innen finanziert wird? Quelle: Austrian Start-Up Report 2013

› im Jahr 2014 in Österreich insgesamt 37.120 Unter­nehmen neu gegründet wurden? Diese Zahl bezieht sich allerdings nicht nur auf Start­Ups, also auf Unternehmen mit Innovations­ und Wachstumscharakter, sondern bildet das gesamte Gründungsgeschehen in Österreich ab. Quelle: WKO 2014

› die Mehrheit dieser 37.120 Gründungen, nämlich 54,8 Prozent, in die Sparte Gewerbe und Handwerk fallen? Auf Platz 2 folgt mit 19,9 Prozent der Handel, auf Platz 3 mit 14,1 Prozent Information und Consulting. Quelle: WKO 2014

SPECIAL: START-UPS | Zusammengestellt von Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

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SPECIAL: START-UPS

Rudolf Dömötör ist Direktor des

WU­Gründungszentrums. B

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BUS I NESSPLAN

SPECIAL: START-UPS | Rudolf Dömötör | [email protected]

Start-up-Glossar

... vielfältig bei Start­ups ausgeprägt. Aufgrund des hohen Innovationsgrades ist zum Zeitpunkt der Gründung in der Regel nicht klar, ob das Produkt überhaupt in aus reichender Qualität und zu akzeptablen Kosten entwickelt werden kann und ob der Markt das Produkt annehmen wird. Folglich ist die Erfolgsquote von > Start-ups eher gering: Von zehn scheitern durchschnittlich sieben bis acht, eines oder zwei überleben, jedoch ohne das erwartete Wachstum zu erreichen und nur eines ist nachhaltig erfolgreich. Die drei wichtigsten Gründe für den Misserfolg sind: › Es wurde ein Produkt gebaut, das niemand brauchte, › das Geld war aufgebraucht und › das Gründungs­Team passte nicht (zusammen).

STA R T-UP

GESCHÄFTSMODELL (BUS INESS MODEL )

R IS IK O U ND SCHE IT E R N

G E S C H Ä F T S M O D E L L

B U S I N E S S P L A N

Start-up

R I S I K O U N D S C H E I T E R N

... ein schriftliches Unternehmens konzept. Es beschreibt die Geschäftsidee, das > Geschäfts-modell sowie alle Maßnahmen, die die Gründer/innen zur Umsetzung des Gründungs vorhabens planen.

... ein junges Unternehmen, das durch zwei Besonderheiten ge­kennzeichnet ist: Es hat eine innovative Geschäftsidee und wird mit dem Ziel gegründet, schnell zu wachsen. Start­ups adres­sieren dabei meist einen jungen oder noch nicht existierenden Markt und müssen deshalb erst ein skalierbares, wiederhol­bares, profitables > Geschäftsmodell finden. Das bedeutet, dass nicht jedes neugegründete Unternehmen ein Start­up ist und dass Start­ups in der Anfangszeit – also bis ein Geschäfts­modell gefunden wurde – oftmals auf Kapitalzufuhr von außen ( > Funding) angewiesen sind.

... beschreibt die Logik, nach der ein Unternehmen funktioniert. Die wichtigsten Komponenten sind › das Nutzenversprechen („Value Proposition“),

das ist der Wert, der für Kunden geschaffen wird, › die Architektur der Wertschöpfung, also wie die Leistung

erstellt wird und › das Ertragsmodell, das heißt, wie und welche Erlöse

ein Unternehmen generiert.

Page 19: Karrieremagazin 1/2016

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SPECIAL: START-UPS

C O R P O R A T E

C R O W D F U N D I N G

... verhilft > Start-ups durch Coaching zu einer schnelleren Entwicklung. Die Ziele und Aktivitäten eines Accelerators sind in vielen Punkten denen eines > Inkubators sehr ähnlich. Die wichtigsten Unterschiede bestehen darin, dass Accelerator­Programme zumeist als „Boot Camp“ für Start­ups organisiert und auf einen kurzen Zeitraum (meist wenige Monate) be­schränkt sind.

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... begleitet und unterstützt Gründer/innen auf dem Weg in die Selbständigkeit. Der Begriff Inkubator (Brutkasten) stammt ursprünglich aus der Medizin. (Business­) Inkubatoren erfüllen eine ähnliche Funktion für Start­ups. Sie stellen in der (Vor­) Gründungsphase die notwendige Infrastruktur (Büro, Labor) günstig zur Verfügung, bieten Beratung und Coaching sowie Managementtraining an und helfen als Vermittler bei der Kapitalsuche. Besonders wertvoll für > Start-ups können die Netzwerkkontakte sowohl innerhalb des Inkubators (etwa Erfahrungs austausch mit anderen Gründer/innen, die gleich­zeitig vergleichbare Entwicklungsschritte vollziehen) als auch nach außen (Kontakte des Inkubators in die Industrie, Wissen­schaft und Finanzierungsszene) sein.

I NKUBATOR

CR OWDFU NDING

ACCE LE R AT O R

FUNDING (F INANZIERUNG)

… eine relativ neue Finanzierungsform, bei der Projekte durch eine Vielzahl von Klein­Investoren finanziert werden. Die Anteils eigner können sich schon mit Kleinst beträgen beteiligen und sichern sich damit die Chance, im Falle eines geschäftli­chen Erfolgs zu den Unterstützern der ersten Stunde zu zählen. Beim eigenkapitalbasierten Crowdfunding (Crowdinvesting) erhält der/die Crowd­Investor/in Anteile am Unternehmen und ist an Gewinn / Verlust bzw. der Entwicklung des Unternehmens werts beteiligt.

F U N D I N G

Accelerator Inkubator

CO R P O R AT E

… Start­up­Jargon für Großunternehmen bzw. Konzern.

... beschreibt mögliche Finanzierungsmodelle. > Start-ups sind in ihrer frühen Entwicklung zumeist auf externe Finanzierung angewiesen und durchlaufen im Erfolgsfall mehrere Finanzierungsphasen mit immer höheren Beträgen. Die ersten Finanzmittel kommen meist von den Gründer/innen selbst („Bootstrapping“) und später aus dem Familien­ und Bekanntenkreis ( > FFF: Family, Friends and Fools) sowie aus öffentlichen Förderungen. Die erste formale Finanzierungs­runde wird als Seed­Runde bezeichnet, in der sich in der Regel private Geldgeber ( > Business Angels) am Start­up beteiligen. Die Finanzierung des weiteren Wachstums erfolgt durch Beteiligungs gesellschaften (> Venture Capital). Die Beteiligung an einem Start­up ist mit hohem > Risiko verbunden, das bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen kann. Gleich­zeitig sind aber bei einem Erfolg sehr hohe Renditen möglich.

Page 20: Karrieremagazin 1/2016

SPECIAL: START-UPS

... vermögende Privatinvestoren, oftmals selbst erfolgreiche Un­ternehmer/innen oder Top­Manager/innen. Sie beteiligen sich bereits in einer sehr frühen Phase, in der nur eine Idee oder ein erstes Konzept vorhanden ist und das > Risiko am höchsten ist. Die Höhe des Investments liegt in der ersten Beteiligungs­runde meist zwischen € 50.000,– und € 250.000,–. Neben dem eingebrachten Kapital können für > Start-ups zumeist auch das unternehmerische Know­how und die Netzwerkkontakte ihrer Business Angels sehr wertvoll sein.

... Kapital, das eine Beteiligungsgesellschaft (Venture­Capital­Gesellschaft) zur Beteiligung an > Start-ups bereitstellt. Das Ziel der Kapitalbeteiligung liegt nicht in Dividenden­ oder Zins zahlungen sondern im Gewinn aus dem Verkauf der Betei­ligung (> Exit). VC­Gesellschaften sind zumeist auf bestimmte Branchen spezialisiert und investieren in der Regel erst, wenn marktreife Produkte vorliegen und erste Umsätze bevorstehen bzw. erzielt wurden. Ihr Engagement ist zumeist auf eine bestimmte Entwicklungsphase (z. B. > Early Stage, Expansion Stage) begrenzt.

... eine moderne Form der Mitarbeiter/innenbeteiligung. Mitarbeiter/innen werden dabei je nach Leistung mit imagi­nären Wertpapieren bezahlt. Sie erhalten hierbei keine echten, sondern nur fiktive Aktien. Auf diese Weise können auch nicht börsennotierte Unternehmen diese Form der Vergütung nutzen.

... umfasst die frühen Unternehmensphasen Vorgründung („Seed“) und Gründung („Start­up“), das heißt von der (Ideen­)Entwicklung, Forschung und Produktkonzeption über die Unternehmensgründung bis hin zur Aufnahme der operativen Geschäftstätigkeit. Eine > Finanzierung aus Umsätzen ist in diesen Phasen nur eingeschränkt möglich.

... der Verkauf der Unternehmensanteile von Gründer/innen (bzw. Investor/innen) und der Ausstieg als Gesellschafter/innen aus dem Unternehmen.

PhantomaktienVenture Capital

B U S I N E S S A N G E L

E A R L Y S T A G E

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BUS I NESS ANGEL

VENT URE CAP ITAL (R IS IKOKAPITAL )

P HANT O MAK T IE N

FFF ( 3F )

E AR LY STAGE

E X IT

... Akronym für „Family, Friends and Fools“, die oftmals die ersten externen Geldgeber für > Start-ups darstellen.

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SPECIAL: START-UPS

P I T C H

Silicon Valley

UnicornSeries A

PivotS P I N O F F

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S K A L I E R B A R K E I T

LEAN STAR T-UP

SER IES A

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SP I N OFF

S IL ICO N VALLE Y

SK AL IE R B AR K E IT

P IT CH

U NICO R N

... ein relativ junger Ansatz der Unternehmensgründung. We­sentliche Elemente sind kurze Produktentwicklungszyklen und das frühzeitige Einholen von Kundenfeedback. Das Feedback fließt in die weitere Produktentwicklung ein. Dieser iterative Ansatz zwischen Produkt­ und Marktentwicklung soll verhin­dern, dass Produkte am Markt vorbei entwickelt werden.

... einer der bedeutendsten Standorte für IT­ und Hoch­technologie­Unternehmen und das weltweite Paradebeispiel für ein erfolgreiches Start­up­Ökosystem. Aus dem Tal südlich von San Francisco gingen Firmen wie Apple, Google, Facebook oder Tesla hervor. Derzeit sind zwischen 14.000 und 19.000 > Start-ups sowie mehr als 10.000 > Business Angels im Silicon Valley beheimatet.

... die erste signifikante Finanzierungsrunde mit > Venture Capital.

... beschreibt die Wachstumsfähigkeit eines Unternehmens.

... eine grundlegende Änderung des Geschäftsmodells (z. B. neue Kundensegmente, Vertriebskanäle, Preis modelle). Nachdem > Start-ups unter anderem dadurch charakterisiert sind, ein nachhaltiges > Geschäftsmodell zu finden, sind mehrere Pivots im Laufe der frühen Unternehmensentwicklung nicht unüblich.

… eine kurze und prägnante Präsentation einer Geschäftsidee (zumeist vor einem/einer Investor/in). Die Bezeichnung „Ele­vator Pitch“ stammt daher, dass Gründer/innen ihre Geschäfts­idee jederzeit und selbst in der kurzen Zeit einer Fahrstuhlfahrt überzeugend vermitteln können sollten.

... die Gründung eines Unternehmens aus einer bestehenden Organisation (z. B. Universität oder Unternehmen) heraus.

... > Start-ups mit einer Bewertung von über einer Milliarde US­Dollar. Mit Stand Ende Januar 2016 gibt es weltweit 152 Unicorns, das derzeit am höchsten bewertete Start­up ist Uber ($ 51 Mrd.).

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SPECIAL: START-UPS

CORNELIA DANIEL, DACHGOLDGegründet 2011, Solarberatung für Gewerbebetriebe

OPPORTUNITYAm Anfang steht der fixe Entschluss, ein eigenes Unternehmen aufbauen zu wollen und dann geht’s ans Eingemachte: Die Suche nach dem Thema mit dem man den größten Nutzen für die Kunden generieren kann. Ich habe so viele Ideen begonnen und wieder verworfen. Nun weiß ich, dass ich den größten Nutzen stifte, indem ich als Brückenbauer zwischen der tech­nischen, erneuerbaren Welt und den Kunden, die eine funktionierende Solaranlage haben wollen, fungiere. Jetzt kann die Umsetzung meiner Vision so richtig beginnen. Meiner Meinung nach hängen sich viele po­tentielle Gründer/innen zu sehr an einer fixen Idee auf. Doch der Weg entsteht immer beim Gehen.

MOTIVATIONFür mich ist es die Unabhängigkeit, die lockt: Die eigene Chefin sein und der Berufung folgen. Ich bin in der glücklichen Situation zu wissen, dass ich mit meinem Solar unternehmen an meiner Leidenschaft arbeite. Und da ich mir ein großes Ziel gesetzt habe, nämlich, dass noch zu meiner Lebenszeit jedes Unternehmen eine Solaranlage auf dem Dach hat, wird mir nicht langweilig werden. Wenn ich das schaffe, brauche ich mir auch keine Gedanken um meine Pension und die Zukunft der nächsten Generationen machen.

HERAUSFORDERUNGENDie größten Herausforderungen sind einerseits die poli­tischen Rahmenbedingungen und andererseits die Über­zeugungsarbeit, die auf Unternehmensseite zu leisten ist. Ich weiß zum Beispiel, dass 2020 überhaupt kein/e Unternehmer/in mehr dran zweifeln wird, dass sich eine Solaranlage in seinem/ihrem Unternehmen lohnt. Dass das auch heute in vielen Fällen schon so ist, wissen noch zu wenige. Aber ich arbeite daran das zu ändern.

RealitätscheckÜBER MOTIVE UND HERAUSFORDERUNGEN DES GRÜNDENS

SPECIAL: START-UPS | Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

Woran denken Sie, wenn Sie sich vorstellen, Ihr eigener Chef zu sein? Selbstverwirklichung, freie Zeiteinteilung, vielleicht sogar das große Geld? Oder denken Sie an viel Arbeit, Risiko und bürokratische Hürden? Wir haben Gründer/innen mit WU-Background zu ihren Erfahrungen befragt. Sie berichten über Chancen, Motive und Herausforderungen bei der Gründung eines Start-ups.

Bilder: Tony Gigov / Tausendundein Dach

Brigitte Kuchenbecker ist im WU ZBP Career Center für

Medien und PR verantwortlich.

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SPECIAL: START-UPS

KATHARINA KLAUSBERGER & ARMIN STRBAC, FINDERLY Gegründet 2011, Flohmarkt-App Shpock

OPPORTUNITYAlles beginnt mit der Lösung für ein tatsächlich existierendes Problem, gepaart mit einer Idee, für die man leidenschaftlich brennt. Wir haben damals als Team festgestellt, dass die alten Marktplätze die bestehende Technologie nicht ausnutzen. Deshalb haben wir mit Shpock („SHop in your POCKet“) den Marktplatz für die Smartphone­Generation geschaffen – schnell, einfach und überall nutzbar. Heute sind wir extrem stolz, dass mehr als 10 Millionen User/innen Teil dieser Second­hand­Revolution sind.

MOTIVATIONWir hatten beide Einblicke in die Strukturen und Abläufe großer Konzerne gewonnen. Das war nichts für uns – wir wollten anders und agiler arbeiten. Unser Ziel war es, selbst anzupacken, aus den gewohnten Bahnen aus­zubrechen und etwas zu schaffen, das auch für andere Menschen einen Mehrwert hat. Dieser Spirit wird vom gesamten Shpock­Team getragen. Jede/r Einzelne über­nimmt in seinem Bereich Verantwortung und hat den Drive, etwas zu bewegen. Nur durch dieses Teamwork schaffen wir es aus Wien heraus, Arbeit auf Weltklasse­Niveau zu leisten.

HERAUSFORDERUNGENGründen ist kein Kinderspiel. Ein Start­up aufzubauen ist hart. Man muss sich Herausforderungen stellen, von denen man keine Ahnung hat und nie ahnte, dass es sie je geben würde. Ohne viel Herzblut und Einsatz geht es nicht. Darüber hinaus sollte man sich nicht von Rück­schlägen einschüchtern lassen. Das Start­up­Leben ist ein ständiges Auf und Ab. Ähnlich wie bei einer Achter­bahnfahrt folgt auf ein Hoch ein Tief und dann wieder ein Hoch – häufig sogar an einem Tag.

KARL EDLBAUER, DANIEL LAIMINGER & SIMON TRETTER, JOBSWIPR Gegründet 2015, Job-App

OPPORTUNITYKurz vor dem Ende unseres Masterstudiums an der WU stellten wir bei der Jobsuche selbst fest, wie schwierig es ist, passende Jobangebote zu finden und wie komplex der Bewerbungsprozess bei vielen Unternehmen ist. Da dachten wir uns: Das muss doch besser möglich sein. Und so kam uns die Idee zu JobSwipr. Wir tüftelten an einer Möglich­keit, wie wir Jobsuche und Bewerbung bunter machen konnten.

MOTIVATIONMit JobSwipr wollen wir es schaffen, dass Jobsuche und Bewerbungen für Praktika, Teilzeit­ und Einstiegsjobs nach dem Studium Spaß machen und dass Studierende zu jeder Zeit den richtigen Job finden können. Diese Idee zu ver­wirklichen und dabei etwas am Arbeitsmarkt zu bewegen, motivierte uns zur Gründung von JobSwipr. Und natürlich genießen wir es, täglich das zu tun, wofür wir brennen.

HERAUSFORDERUNGENDurch die Möglichkeit, sein eigener Boss zu sein, kann man sich jeden einzelnen Tag enorm weiterentwickeln. Jedoch muss man auch mit den täglichen Hochs und Tiefs zurechtkommen. An dem einen Tag gewinnt man einen Großkunden, am nächsten Tag verliert man einen poten­tiellen Investor. Außerdem verschmilzt das Start­up mit dem eigenen Privatleben und bei vielen langen Nächten im Büro, wird der Kontakt zu Freund/innen und Familie schon manchmal etwas weniger. Nichtsdestotrotz lieben wir, was wir jeden Tag tun dürfen!

Bilder: Shpock Bild: JobSwipr

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Page 24: Karrieremagazin 1/2016

SPECIAL: START-UPS

GEORG SCHMIDT-SAILER, RENÉSIMGegründet 2010, Onlinejuwelier

OPPORTUNITY Ich habe immer schon gerne verschiedene Ideen durch­gespielt. Klassische Online­Themen, B2B Opportunities, aber auch kuriose Dinge wie Nahrungsergänzungsmittel für Kamele waren dabei. Ich habe über Jahre vieles gerechnet, einiges probiert und hochgezogen und von ganz vielem die Finger gelassen. Irgendwann entwickelt man dann ein Urteilsvermögen – sowohl im Hirn als auch im Bauch. Dieses schlägt dann bei manchen Ideen aus und sagt: Ja, das kann gehen. Idee, Zeitpunkt, Partner – von diesen Faktoren muss man am Start maximal überzeugt sein.

MOTIVATIONIch finde es extrem spannend, Ideen einem Praxistest zu unterziehen: Kann man diese Piste auch ohne einen einzigen Schwung hinunterfahren? Kann ich fünf Längen tauchen? Die Selbständigkeit bietet die Chance, im Beruf etwas zu kreieren, das vielleicht noch niemand probiert hat, ähnlich einem Künstler/einer Künstlerin. In 20 Jahren Berufsleben war ich nur drei Jahre angestellt. Diese vermeintliche Sicher­heit hat mir aber nie so viel bedeutet, wie die Möglichkeit, etwas Eigenes zu versuchen.

HERAUSFORDERUNGENAm Anfang einer klassischen Unternehmensgründung steht ein Wagnis: Ein Investment von Zeit, Geld, Energie und ein Verzicht auf Urlaub, Status und Sicherheit, ohne dass man weiß, ob es gutgeht. Man kennt das Risiko und geht es ein, einfach weil man so heiß darauf ist, es zu versuchen. Ich glaube das kann nur jemand verstehen, der sich selbst schon einmal in eine solche Situation gebracht hat. Hinzu kommt dann die Verantwortung, die keine Bürozeiten kennt. Menschen mit Kindern werden das am ehesten nach­vollziehen können – irgendwie hat man nie ganz frei.

KAMBIS KOHANSAL VAJARGAH, WHATCHADOGegründet 2012, Berufsorientierungsplattform

OPPORTUNITYAuf whatchado erzählen tausende Menschen, egal welcher Herkunft, in kurzen Videos Stories über ihren Beruf und Werdegang. Entstanden ist die Idee in unserer Jugend: Orientierungslos und ohne Wissen, welcher Beruf unseren Interessen entspricht. Vor einigen Jahren haben wir uns dann zusammengetan, um eine Lösung für unser Problem und das vieler anderer zu finden.

MOTIVATIONIch selbst habe whatchado auf der Career Calling 2011 kennengelernt, damals noch ein kleines Neben projekt. Eine einzigartige Vision, Raum für eigene Ideen und ein tolles Team waren ausschlaggebend das Projekt weiterzuentwickeln. Vieles kam von Innen heraus: Das Unternehmerische gab mir mein Vater mit, der selbst Unternehmer ist. Von meiner Mutter erhielt ich den Ehrgeiz, egal welche Rückschläge es gibt, immer wieder aufzustehen. Dafür bin ich beiden sehr dankbar.

HERAUSFORDERUNGENSowie bei vielen anderen Start­ups ist das Fehlen von Strukturen und Prozessen auf Dauer ein großes Problem. Vor allem im HR hätten wir von Beginn an viel mehr voran bringen müssen. Durch die Versäumnisse in den ersten Jahren wurde es mit der Zeit immer schwieriger, die knapp 50 Mitarbeiter/innen auch wirklich gut zu führen. Das führte zu Frust auf beiden Seiten. Viel Arbeiten muss man natürlich auch. Das sehe ich jedoch weniger als Herausforderung, sondern viel mehr als Geschenk. Vor allem, wenn man Spaß daran hat.

Bild: RENÉSIM Bild: Dominik Vsetecka

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SPECIAL: START-UPS

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SPECIAL: START-UPS

Muss nur noch kurz die Welt retten …SOCIAL ENTERPRISES IM PORTRAIT

Das Streben nach Sinn prägt unsere heutige Arbeitswelt – jüngst auch bestätigt von Ergebnis-sen der Arena Analyse 2016 des Public Affairs Consultant Hovar & Partners. Gerade bei vielen Start-ups spielt gelebter Idealismus eine bedeu-tende Rolle. Die Vision, die Welt zu verbessern und die Idee, soziale Probleme zu lösen, sind für viele Gründer/innen ein starker Antreiber. Social Enterprises sind auf dem Vormarsch – nicht zuletzt aufgrund der Initiativen der WU. Peter Vandor, Leiter des Social Entrepreneurship Center der WU und Gründer des Social Impact Award, im Gespräch.

Herr Vandor, was versteht man unter Social Enterprises?Social Enterprises sind Organisationen, die soziale Probleme auf unternehmerische Weise lösen. In einer aktuellen Studie konnten wir mit Hilfe von Expert/innen die Zahl der in Österreich operierenden Social Enterprises auf 1.200 bis 2.000 schätzen, Tendenz stark steigend.

Welche Themen werden von Social Enterprises behandelt?Die Bereiche sind so vielfältig wie die gesellschaftlichen Herausforderungen selbst. Social Enterprises beschäftigen sich mit Bildung, den Chancen von benachteiligten Gruppen, Ökologie oder Entwicklungs zusammenarbeit. Beim Social Impact Award, einem Wettbewerb für Studierende, den wir seit sieben Jahren gemeinsam mit dem Impact Hub durchführen, konnten wir das heuer gut sehen. Im Gegensatz zu früheren Jahren gab es auf einmal unglaublich viele, gute Ideen zur Arbeit mit Asylwerber/innen und anerkannten Flüchtlingen, von Beschäftigungsprojekten bis hin zu Web­ und Wohnplattformen.

Welche Motive verfolgen die Gründer/innen? Bei Gründer/innen von Social Businesses spielt die Begeis­terung für eine gesellschaftliche Mission eine große Rolle. Manche Gründer/innen sind selbst von den Problemen be­troffen, die sie bearbeiten, und viele motiviert die Möglichkeit, unmittelbar helfen zu können. Diese positive Erfahrung von Selbstwirksamkeit ist oft der größte Antrieb für soziale Unter­nehmer/innen.

Wie kann sich ein Social Business weiterentwickeln? Wachstum ist auch für Social Businesses ein wichtiges Thema. Das dafür notwendige Kapital fehlt allerdings oft. In vielen Ländern übernehmen gemeinnützige Stiftungen hier eine wich­tige Rolle und finanzieren Frühphase und Wachstum zumindest teilweise. Leider ist die gemeinnützige Stiftungslandschaft in Österreich noch eher überschaubar. Umso erfreulicher ist es, dass im letzten Jahr einige staatliche Fördergeber erste Programme lanciert haben, die wachsende Social Businesses finanziell und mit Know­how unterstützen.

Vielen Dank für das Gespräch!

SPECIAL: START-UPS | Das Interview führte Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

DER SOCIAL IMPACT AWARD › gegründet von der WU (Institut für Entrepreneurship

und Innovation), durchgeführt in Partnerschaft mit dem Impact Hub Vienna

› aktuell in zehn Ländern aktiv › 2015: 660 Workshop­Teilnehmer/innen in 29 Work­

shops in ganz Österreich, 82 Einreichungen und fünf Gewinnerprojekte: Use Potential, Digital Coach, Share and Care, Flüchtlinge Willkommen und bGood

› 2016: Kick­Off am 14. Jänner, weitere kostenlose Workshops für angehende soziale Gründer/innen zwischen Januar und April

› socialimpactaward.at

Peter Vandor ist Leiter des Social Entrepreneurship

Center an der WU.

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Page 27: Karrieremagazin 1/2016

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SPECIAL: START-UPS

CHRISTOPH HANTSCHK, BGOOD Gegründet 2015, Messplattform für den eigenen sozialen Impact

Was ist bgood?bgood ist eine Plattform, auf der Menschen ihren sozialen und öko logischen Impact messen können und Informati­onen finden, was jede/r einzelne für Umwelt und Gesell­schaft tun kann. Für jede Handlung sammelt man Punkte, die man entweder gegen Belohnungen eintauschen oder spenden kann.

Wie kam es zu der Idee, bgood zu gründen?Die Idee kam mir während meines Auslandssemesters in Australien, als ich mich intensiv mit Behavioral Economics, Anreizsystemen für Menschen und Social Media ausein­ander gesetzt habe.

Welche Motivation verfolgen Sie mit dem Projekt?Unser übergeordnetes Ziel ist es, möglichst viele Menschen dazu zu bewegen, durch kleine Verhaltensänderungen ein Teil der Lösung des Problems Klimawandel zu werden.

Ihr Wunsch für die Zukunft?Ich wünsche mir für die Zukunft, weiter mit so vielen tollen Menschen an bgood zu arbeiten, dass die Entwicklung 2016 schnell voran geht und dass uns nie die Ideen ausgehen!

JACOB WAGNER, ALLTAGSHELDENGegründet 2015, Vermittlungsplattform für soziale Projekte

Was ist Alltagshelden?Alltagshelden ist eine Vermittlungs plattform für Skills­Based Volunteering. Wir vernetzen gemeinnützige Organisationen mit Freiwilligen (Studierenden / Professionals / Unternehmen), die ihr Know­how für einen guten Zweck einsetzen wollen.

Wie kam es zu der Idee, Alltagshelden zu gründen?Wir wollten uns selbst sozial engagieren, fanden aber keine Möglichkeit, die uns schnell großen Impact bei gleichzeitig größtmöglicher Flexibilität bieten konnte.

Welche Motivation verfolgen Sie mit dem Projekt?Wir helfen Studierenden und Absolvent/innen den Zugang zu NGOs zu finden. Sie können so gleichzeitig praktische Erfahrungen sammeln und etwas Gutes tun. NGOs erhalten Zugang zu Know­how, das sie sich sonst oft nicht leisten könnten.

Ihr Wunsch für die Zukunft? Erleichterung der Gründung von Sozialunternehmen, durch eine passende Rechtsform und ein verbessertes Förderwesen.

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Page 28: Karrieremagazin 1/2016

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SPECIAL: START-UPS

AUSBILDUNG UND BERUFLICHE ERFAHRUNG

Passen Ihre Ausbildungen und Erfahrungen zu der Branche, in der Sie sich selbständig machen wollen?

Ja, in jedem Fall — 2 Punkte Nur zum Teil — 1 Punkt Nein — 0 Punkte

Haben Sie eine fundierte betriebswirtschaftliche Ausbildung?

Ja, umfangreich — 2 Punkte Ja, ausreichend — 1 Punkt Keine Erfahrung/Ausbildung — 0 Punkte

Konnten Sie schon Führungserfahrung sammeln?

Ja, mehrjährige Führungserfahrung — 2 Punkte Ein bisschen — 1 Punkt Nein, keine Führungserfahrung — 0 Punkte

In welchem Umfang konnten Sie bisher Vertriebserfah­rung sammeln?

Umfangreich — 2 Punkte Ein wenig — 1 Punkt Gar nicht — 0 Punkte

ZUGESTÄNDNISSE

Sind Sie bereit, zumindest in den ersten Jahren, 60 und mehr Stunden pro Woche zu arbeiten?

Ja, kein Problem — 2 Punkte Wenn es notwendig ist … — 1 Punkt Nein, das möchte ich nicht — 0 Punkte

Wollen und können Sie risikieren, in der ersten Zeit viel­leicht kein stabiles Einkommen zu erzielen?

Ja — 2 Punkte Eventuell — 1 Punkt Nein — 0 Punkte

Wollen und können Sie für wenigstens zwei Jahre weitge­hend auf Urlaub, Freizeit und Familienleben verzichten?

Ja, klar — 2 Punkte Wenn es sein muss … — 1 Punkt Nein, eigentlich nicht — 0 Punkte

Können Sie Ihr Gründungsvorhaben mit Ihrem Familien­ und Sozialleben vereinbaren?

Sicher — 2 Punkte Vielleicht — 1 Punkt Nur schwer — 0 Punkte

STRESSRESISTENZ

Waren Sie in den letzten drei Jahren häufig ausgelaugt, erschöpft oder krank?

So gut wie nie — 2 Punkte Manchmal — 1 Punkt Häufig — 0 Punkte

Halten Sie Stress auf Dauer stand?

Überwiegend ja — 2 Punkte Eher ja — 1 Punkt Nur sehr bedingt — 0 Punkte

SPECIAL: START-UPS | Zusammengestellt von Heike Schreiner | [email protected]

PERSÖNLICHKEITSTEST ZUR SELBSTÄNDIGKEIT

Wirklich Gründen?

Sind Sie ein Gründertyp? Finden Sie es heraus. Zählen Sie die Punkte aus Ihren Antworten zusammen und lesen Sie die Bewertung.

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Page 29: Karrieremagazin 1/2016

SPECIAL: START-UPS

Können Sie sich selbst Ziele setzen und diese selbst­ständig verfolgen?

Natürlich — 2 Punkte Manchmal — 1 Punkt Eigentlich nicht — 0 Punkte

FINANZIELLE VORAUSSETZUNGEN

Haben Sie ein finanzielles Polster, sodass Sie sich – in gewissem Maß unabhängig von Banken oder anderen Kapitalgebern – selbständig machen können?

Ja — 2 Punkte Ja, mit Einschränkungen — 1 Punkt Nein — 0 Punkte

Haben Sie andere sichere Einkommensquellen oder ein soziales Umfeld (Familie, Partner/in, …), das für den Lebensunterhalt sorgen kann?

Ja — 2 Punkte Ja, mit Einschränkungen — 1 Punkt Nein — 0 Punkte

TESTAUSWERTUNG

22 bis 30 PunkteSie brennen darauf, zu gründen. Auch bringen Sie persönlich und im Hinblick auf Ihr Umfeld die entspre­chenden Voraussetzungen für eine unternehmerische Selbständigkeit mit.

16 bis 21 PunkteDas Ergebnis fällt nicht eindeutig aus. Ihnen ist noch nicht endgültig klar, ob Sie sich selbständig machen möchten oder doch lieber angestellt sind. Sprechen Sie mit möglichst vielen Menschen in Ihrem persönlichen Umfeld und tau­schen Sie Erfahrungen mit Gleichgesinnten aus.

0 bis 15 PunkteSie sollten sich noch einmal die Frage stellen, ob Sie wirklich eine unternehmerische Selbständigkeit anstreben wollen oder ob Sie als Angestellte/r nicht doch ein für Sie persön­lich geeigneteres Arbeitsumfeld vorfinden.

RISIKO

Die Aufstiegschancen in Ihrem bisherigen Beruf /nach dem Studium sind …?

Weniger gut — 2 Punkte Durchschnittlich — 1 Punkt Sehr gut — 0 Punkte

Hat Ihr soziales Umfeld eine positive Einstellung zur beruflichen Selbständigkeit und ist es bereit, Sie bei Ihren Gründungsaktivitäten und in den ersten Jahren zu unterstützen?

Ja, unbedingt — 2 Punkte Teils – Teils — 1 Punkt Nein, eher nicht — 0 Punkte

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Hinweis: Dieser Test dient zur Orientierung und soll Spaß machen. Er ist keine wissenschaftliche Hand­lungsempfehlung. Wie auch immer Ihr Ergebnis ausfällt, wägen Sie alle weiteren Schritte sorgfältig ab, über­denken Sie Ihre Entscheidungen gründlich und suchen Sie bei vertiefenden Fragen fundierte Beratungsservices auf. Auch wir im Career Center unterstützen Sie gerne – zum Beispiel durch Coachings.

Quelle: Angelehnt an Heinz Klandt, KfW-Stiftungslehrstuhl für Entrepreneurship, ebs, Schloss Reichartshausen

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SPECIAL: START-UPS

Start-ups werden für viele Absolvent/innen zu immer interessanteren Arbeitgebern. Es locken die Arbeit in einem schnell wachsenden Unternehmen, abwechslungsreiche Aufgaben und die Möglichkeit, eigene Ideen einzubringen und umzusetzen. Der Einstieg in die Gründerszene unterscheidet sich jedoch in einigen Punkten vom Einstieg in die Welt der Corporates. Worauf achten Start-ups bei Bewerber/innen?

UNTERSCHIEDLICHE AUSGANGSLAGENStart­ups befinden sich noch im Unternehmensaufbau, es gibt wenig Strukturen, Routinen oder klar definierte Prozesse. Auch die Anforderungsprofile an Bewerber/innen sind nicht in Stein gemeißelt und ändern sich je nach Geschäftsver­lauf. Anders in Unternehmen mit bereits gewachsenen und etablierten Strukturen: Diese haben in der Regel vorge­fertigte „Raster“, in die sie hineinrekrutieren. Es gibt von der HR­ und der Fachabteilung erarbeitete Stellenprofile und klar definierte Kompetenz anforderungen, die vorgeben, unter welchen Voraussetzungen sich ein/e Bewerber/in für das Unternehmen eignet. Im Selektionsprozess wird überprüft, ob der Kandidat/die Kandidatin ins wohldefinierte Raster passt und alle Anforderungen ausreichend erfüllt.

ALLE ZIEHEN AN EINEM STRANG!In Start­ups hingegen gilt es vielmehr herauszufinden, ob man die nächsten Monate gemeinsam meistern möchte. Statt definierte fachliche und soziale Qualifikationen in den Vordergrund zu stellen, achten Start­ups primär darauf, ob der potenzielle Neuling zum Gründer/innen­Team passt. Man möchte wissen, ob man mit den neuen Mitarbeiter/innen an einem Strang zieht, ob sie die Motivation und Leiden­schaft für die Idee teilen und ob sie bereit sind, sich auf die

„Achterbahnfahrt Start­up“ einzulassen. Denn so viel steht fest: Häufig geht man in einem Start­up zusammen durch dick und dünn und es gilt auch gemeinsam Rückschläge zu überwinden. Manon Steiner vom Start­up Pioneers beschreibt die Atmosphäre in einem Bewerbungs gespräch so:

„Es geht vor allem darum, die Person kennenzulernen. Das Interview soll das Gefühl eines netten Gesprächs und nicht eines klassischen Vorstellungsgespräch erwecken.“

WIE KREATIV SOLL DIE BEWERBUNG SEIN?Start­ups sind jung, sie sind dynamisch und sie leben die Innovation. Diese Charakteristika fließen durchaus auch in den Bewerbungsprozess mit ein – wobei man natürlich immer die jeweilige Start­up Kultur und die festgelegten Aufgaben­schwerpunkte bei der Gestaltung der eigenen Bewerbung berücksichtigen sollte. In der Regel dürfen Bewerbungen für Start­ups aber durchaus ein bisschen kreativer und unkonventi­oneller sein, als Bewerbungen für fest etablierte, gewachsene oder traditionelle Unternehmen. Manon Steiner: „Kreativ ist immer gut. Für die Bewerbungen unserer Volunteers für das kommende Pioneers Festival überlegen wir z. B. die Option eines zweiminütigen Videos.“

DU ODER SIE?Von vornherein die richtige Ansprache zu finden, ist gar nicht so einfach. Und auch bei Start­ups gibt es kein Patentrezept – auch wenn eine freundschaftliche Arbeitskultur oft charakteris­tisch für die jungen Unternehmen ist. Sinnvoll ist es jedenfalls, die Stellenausschreibung aufmerksam zu lesen und sich auf der Unternehmenswebsite umzusehen. Werden Kund/innen ebenso wie Bewerber/innen geduzt, so liegt die Vermutung eines lockeren Umgangstons nahe. Im Zweifel gilt aber: lieber Siezen. Selbst dann, wenn man mit dem/der Interviewer/in von Anfang an auf einer Wellenlänge ist …

FAZITBei einer Bewerbung im Start­up kann man nicht nur fachliche Kompetenzen und Qualifikationen für sich sprechen lassen. Bewerber/innen sollten vielmehr ein möglichst authentisches und vollständiges Bild der eigenen Person vermitteln. Es zählt Idealismus, die Leidenschaft für das Produkt, der Wille, etwas zu bewegen und der Biss, hart und unter Unsicherheit für die Umsetzung der Ziele zu arbeiten. Letztendlich wird bei einem Start­up ein Kriterium ausschlaggebend sein: der Fit mit dem Founder­Team.

SPECIAL: START-UPS | Georg Kubina | [email protected]

DER BEWERBUNGSPROZESS IM START-UP

„Mitarbeiter/in gesucht!“

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SPECIAL: START-UPS

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SPECIAL: START-UPS

Corporate vs. Start-up – unterschiedlicher können Arbeitswelten wohl nicht sein. Auf der einen Seite stehen Strukturen, Sicherheit und klar abgrenzbare Jobprofile, auf der anderen Seite sind Dynamik, Risiko und Arbeitsteilung zu finden – Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel. Gerade weil beide Arbeitsumgebungen so unterschiedlich sind, bieten sich den Mitarbeiter/innen natürlich ganz unterschiedliche Chancen und Heraus forderungen. Bewerber/innen sollten sich bewusst sein, welches Arbeitsumfeld sie mehr anspricht. Grund genug zu beleuchten, wie sich das Arbeiten in einem Start-up wirklich gestaltet …

VIEL WIR … „Das Wichtigste bei einem Start­up ist das Team. Denn ein funktionierendes Team ist es, das die Visionen in die Tat umsetzt.“, so beschreibt Daniel Cronin von AustrianStartups die charakteristische Mentalität der jungen Unternehmen. Nach dem Motto „gemeinsam sind wir stark“ teilen alle Beteiligten – Gründer/innen und Mitarbeiter/innen – die Höhen und Tiefen des dynamischen Arbeitsalltags. Nikolaus Franke, Leiter des In­stituts für Entrepreneurship und Innovation an der WU, ergänzt:

„Oft empfindet man sich als verschworene Gemeinschaft, die es zusammen schafft oder untergeht. Das Wir­Gefühl muss nicht erst durch Employer­Maßnahmen erzeugt werden – es ist einfach da.“

… FÜR TENDENZIELL WENIG GELD Neben dem charakteristischen „Wir“ zeichnen sich Start­ups insbesondere noch durch eines aus: jede Menge Arbeit.

„In einem Start­up wird sehr hart und sehr lange gearbeitet – oft mit unsicheren Arbeitszeiten. Dem muss man sich bewusst sein.“, so Daniel Cronin. Nikolaus Franke schließt sich an:

„Der Level an Stress und Arbeitseinsatz in einem Start­up ist sehr hoch.“

Das Gehalt kann dabei insbesondere zu Beginn oft nicht mit den gängigen Standards eines Corporates mithalten. Franke:

„Meist sind Gehalt und Sozialleistungen im Start­up ungüns­tiger, in der Corporate­Welt gibt es oft einen ganzen Schwung von vordergründigen Vorteilen. Wobei man nicht vergessen darf: Das niedrige Gehalt wird in vielen Start­ups durch Shares ausgeglichen – und wenn man Glück hat, dann werden diese einmal sehr viel wert sein. Bekannt ist die Geschichte von Bonnie Brown. Sie wurde von ein paar Computerfreaks ein­gestellt, um verspannte Nerd­Schultern zu massieren. Dafür erhielt sie Stock Options. Die Firma hieß Google, heute ist die Frau Multimillionärin.“ Daniel Cronin weist zudem auch auf den idealistischen Aspekt bei der Mitarbeit in einem Start­up hin: „Mitarbeiter/innen in einem Start­up sollten ein hohes Maß an Idealismus mitbringen. Denn auch wenn das Gehalt viel­leicht nicht ganz so hoch sein mag – der Reward im Sinne einer persönlichen Bereicherung ist dafür umso höher.“

SPECIAL: START-UPS | Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

WIE IST ES, FÜR EIN START-UP ZU ARBEITEN?

Achterbahnfahrt

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SPECIAL: START-UPS

STRUKTUREN WACHSEN ERST Routine, standardisierte Abläufe, klare Strukturen – all das wird man in einem Start­up nicht finden. Denn ein Start­up ist gerade erst dabei, sich zu formatieren. Für Mitarbeiter/innen bedeutet das einen hohen Grad an erwarteter Selbstorganisa­tion und Eigenverantwortung. Nikolaus Franke: „Die meisten Prozesse sind noch nicht geregelt, man hat also automatisch viele Freiheiten. Gleichzeitig sind viel Kommunikation, Ab­stimmungen, Diskussionen über neue Chancen und plötzliche Probleme nötig.“ Auch Daniel Cronin betont: „Der Vorteil beim Arbeiten in einem Start­up ist der hohe Gestaltungsspielraum, den man von Anfang an bekommt. Niemand sagt: So sind die Guidelines, so sind die Strukturen und so gehen wir mit dem Problem um.“ Dieses hohe Maß an Freiraum bedingt aber natürlich auch einen hohen Grad an Verantwortung. Cronin:

„Start­ups leben stark die learning­by­doing Mentalität. Gerade wenn man von der Uni kommt, muss man sich oft erst daran gewöhnen, Dinge einfach auszuprobieren ohne einem best­practice zu folgen.“

JEDER TAG BRINGT ETWAS NEUES „Ein Start­up ist die dynamischste Organisationsform, die es gibt. Das reflektiert sich natürlich auch im Arbeitsumfeld.“, betont Nikolaus Franke. Langfristige Planung ist nur schwer realisierbar. „Es ist oft hektisch, ständig betritt man Neuland ­ Improvisation, Provisorien und laufende Neuplanung stehen an der Tagesordnung.“, so Franke. Ein hohes Maß an Flexibilität und eine ausgeprägte Toleranz gegenüber Veränderungen sind für die Mitarbeit in einem Start­up unerlässlich. Nikolaus Franke: „Manche lieben das Start­up­Umfeld, andere finden es schrecklich. Generell kann man sagen, dass es super für Per­sonen ist, die sich kreativ und gestaltend einbringen möchten und denen Abwechslung wichtig ist. Ein Start­up bietet hingegen schlechte Rahmenbedingungen für Menschen, die Stabilität, Verlässlichkeit und Konstanz suchen.“ Cronin schließt sich an: „In einem Start­up braucht man den Mut zum Risiko. Personen, die sehr sicherheitsbedürftig sind, werden sich in einem Start­up wahrscheinlich nicht wohlfühlen. Denn Arbeiten in einem Start­Up ist eine enorme Achterbahnfahrt – es geht jeden Tag rauf und runter. Und man weiß nie, was morgen kommen wird …“

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SPECIAL: EIN GESPRÄCH MIT …

SPECIAL: EIN GESPRÄCH MIT …

Hansi Hansmann

SPECIAL: EIN GESPRÄCH MIT … | Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

Hansi Hansmann ist der wohl bedeutendste Business Angel in Österreich. Aktuell ist er an 34 Start-ups beteiligt – darunter shpock und runtastic, die 2015 beide Millionen-Deals erzie-len konnten. Ich traf den WU-Absolventen zum Interview. Ein Gespräch über Pragmatismus, gute Teams und jede Menge Arbeit.

Wie viele Visitenkarten haben Sie?Derzeit 34 – für jedes Start­up eine. Am Ende des Gesprächs gebe ich immer die Karte her, die am besten zu der jeweiligen Person und ihren Anliegen passt (lacht).

Business-Man, Berater, In-vestor – mit welcher Rolle identifizieren Sie sich am meisten?Ich kenne alle Rollen. Zusammen gefasst habe ich über 60 Firmen gegründet bzw. in diese investiert. Ich habe über 200 Transactions – also Kauf, Verkauf, Umstrukturierung, Kapital erhöhung oder Ähnliches – als Verhandlungsführer durchgezogen. Und ich habe insgesamt 19 erfolgreiche Exits begleitet, zuletzt den Verkauf von shpock und runtastic. Meine Aufgabe als Business Angel, also Investor und gleichzeitig Mentor bzw. Coach, ist definitiv die Krönung meiner Karriere.

Hat Sie das Thema Gründung schon während Ihres Studiums interessiert? Eigentlich nicht. Ich bin ein Pragmatiker und mache das, was gerade am gescheitesten ist. Als ich begonnen habe zu arbeiten, war der Arbeitsmarkt für Akademiker/innen sehr gut. Zwei Jahre nach Studienabschluss war ich bereits CFO bei einer Tochter der Shell­Gruppe …

Sie waren zwei Jahre nach Ihrem WU-Studium schon CFO?Ja – wobei das ein Zufall war. Ich habe mich eigentlich für einen Marketing­Job beworben, der allerdings bei meinem Interview

schon vergeben war. Doch der Personalverantwortliche wollte, dass ich in dem Unternehmen beginne und so hat er mir die Position des CFO angeboten. Es war für mich eine sehr glück­liche Fügung, denn ich bin ein totaler Zahlenmensch. Ich war dann lange Zeit in der Pharmaindustrie tätig: erst CFO, dann CEO in Österreich, Deutschland, UK und ab 1992 in Spanien. Zu dieser Zeit habe ich eigentlich nicht viel über Gründung nachgedacht.

Wie wurden Sie dann Unternehmer? Wieder pragmatisch. 1995 kam es zum Management Buy­Out eines Pharmawerks in Madrid mit 400 Mitarbeiter/innen.

Hier habe ich das Problem, wie das Werk weiterzuführen ist, erkannt und gewusst, dass ich es lösen kann. Wenn man einmal Unternehmer ist, will man nicht mehr zurück. Es macht wahnsinnig viel Spaß. Ich habe dann inner­halb der nächsten sechs Jahre zehn neue Firmen

gegründet und teilweise wieder verkauft. 2003 habe ich meine operativen Tätigkeiten beendet und seitdem investiere ich in vielversprechende Start­ups.

Wie treffen Sie Ihre Entscheidung, in wen Sie investieren? Sympathie, Qualität und das Mindset des Founderteams sind essenziell. Außerdem achte ich darauf, ob ich das Business­modell mit Hausverstand verstehen kann. Es sollte mindestens einem Megatrend folgen und für mich „sexy“ sein.

Welches sind die aktuellen Megatrends? Alles, was mit digitaler Software und Smartphones zu tun hat, wird in den nächsten fünf bis zehn Jahren unsere Welt stark verändern. Hier finden sich die Megatrends: z. B. Big Data, Self­Tracking oder Logistik. Die Digitalisierung ist nicht auf­zuhalten, da stehen wir erst ganz am Anfang. Und Start­ups können hier viel mehr erreichen als die „old economy“.

Traut euch was, sucht euch das

richtige Team und gründet!

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BUSINESS ANGEL

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SPECIAL: EIN GESPRÄCH MIT …

Warum?Start­ups sind flexibler, ein Founding kostet ja relativ wenig Geld. Man kann viel probieren. Ein Corporate kann es sich in der Regel nicht leisten, Projekte einfach auszu probieren. Dadurch werden sie unflexibel und starr, ein Kurswechsel ist nur mehr schwer möglich.

Was braucht ein Start-up, um nach drei Jahren noch erfolgreich zu sein?Ein Start­up ist dann erfolgreich und nachhaltig, wenn es nicht mehr auf Sponsoren angewiesen ist. Dafür braucht es ein sehr gutes Team, ein halbwegs gutes Businessmodell und vielleicht auch einen Business Angel. Oft dauert es aber länger als drei Jahre bis der Cash­Flow positiv ist.

Wie kann ich mir eine „typische“ Woche als Business Angel vorstellen? Ein Wort: Arg (lacht). Im Schnitt habe ich drei bis fünf Meetings pro Tag – mit meinen Start­ups und potenziellen Investor/innen etc. Dazu kommen ein paar Panels und Key Notes und etliche Business Lunches und Dinners pro Woche. In der Regel komme ich erst ab 22.00 Uhr dazu, Mails zu lesen und zu beantworten.

Bieten Sie Start-ups eigentlich auch aktiv Beteiligungen an? Oder kommt man auf Sie zu?Am Anfang, als ich noch keinen Namen hatte, bin ich durchaus auch einmal selbst auf ein Start­up zugegangen, um meine Beteiligung anzubieten. Mittlerweile wollen die meisten, dass ich investiere und fragen selbst an. Aber ich bin eh schon am Limit, ich kann nicht noch mehr investieren. Früher war es sehr schwer, private Inverstor/innen zu finden, die mitinvestieren möchten. Heute rufen mich die Leute an und fragen, ob sie sich nicht irgendwo beteiligen können.

Welchen Tipp geben Sie jungen Absolvent/innen?Trauts euch was, sucht euch das richtige Team und gründet! Es ist zwar noch viel härter und schwieriger als man sich ausmalt, aber unglaublich befriedigend. Nur wer durch alle Krisen durchtaucht und fokussiert am Ziel arbeitet, schafft es auch. Lasst euch durch Rückschläge nicht entmutigen, man lernt aus allem!

Vielen Dank für das Gespräch! Im Übrigen: Brigitte Kuchenbecker hat im Anschluss an das Interview die Visitenkarte von pioneers bekommen!

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Kurz gesagt Studium: HTL Maschinenbau, WU.

Zuletzt gelesen habe ich: Früher enorm viele Bücher, seit zehn Jahren komme ich leider kaum zum Lesen.

Mein Lebensmotto: Alles geht, wenn man das Ziel nicht aus den Augen verliert.

Mit diesen zwei Personen würde ich gerne zu Abend essen: Die, mit denen ich essen gehen will, lade ich gerne ein.

Drei Wörter, die mich beschreiben: Aktiv, spielen, gewinnen wollen.

Brigitte Kuchenbecker ist als Senior Media­Manager im WU ZBP Career Center tätig.

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SPECIAL

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Einen Hochschulabschluss in der Tasche, die letzten Prüfungen hinter und eine Zukunft voller Möglichkeiten vor sich: Absolvent/innen stehen bei Hofer alle Türen für eine Karriere offen. Denn gleich nach dem Studium warten auf engagierte Regionalverkaufsleiter/innen hohe Eigenständig-keit, Personalverantwortung, Teamarbeit und hervorragende Entwicklungsmöglichkeiten.

Bereits die Studienzeit ist von dem Willen geprägt, eigene Ent­scheidungen zu treffen, selbständig zu arbeiten und so schnell wie möglich beruflich durchzustarten? Ein Plan, der sich bei Hofer rasch in die Tat umsetzen lässt – mit einem Einstieg ins Management als Regionalverkaufsleiter/in. In dieser Position können sich ambitionierte Hochschulabsolvent/innen in vielerlei Hinsicht selbstverwirklichen, wie beispielsweise in einem ver­antwortungsvollen Aufgabengebiet mit hoher Eigenständigkeit und Teamarbeit. Nach einer intensiven Einarbeitungsphase von acht Monaten übernehmen sie Verantwortung für Planung, Organisation und die Führung von fünf bis sieben Filialen und einem Team von bis zu 100 Mitarbeiter/innen. Dazu braucht es vor allem eines: Menschen mit Persönlichkeit. Eine dieser beeindruckenden Persönlichkeiten ist Katharina Strauß, die seit ihrem Studienabschluss als Regionalverkaufsleiterin maßgeblich zum Unternehmenserfolg von Hofer beiträgt. „Kein Tag gleicht dem anderen. Die Aufgabenpalette ist vielseitig und reicht von Personal verantwortung über Weiterbildung der Mitarbeiter/innen bis hin zu Organisationsoptimierung, Administration und Controlling. Als Regionalverkaufsleiter/in steuert man gemeinsam mit seinen Mitarbeiter/innen den Erfolg jeder Filiale.“, zeigt sich die 26­Jährige begeistert.

SELBSTÄNDIG ZUM ERFOLGBei aller Selbständigkeit sind Regionalverkaufsleiter/innen bei Hofer jedoch nicht auf sich allein gestellt. Sie werden individuell und praxisnah auf ihre Laufbahn vorbereitet und optimal gefördert. Beim Aneignen der erforderlichen Fach­ und Führungskompetenzen unterstützen erfahrene Führungskräfte sowie maßgeschneiderte Aus­ und Weiter­bildungsprogramme der Hofer Akademie. Außerdem bilden klare Strukturen, eingebettet in traditionelle Unternehmens­

werte einen idealen Rahmen für den/die Unternehmer/in im Unternehmen. Ein abwechslungs­ und perspektivenreiches Aufgabengebiet, attraktive Benefits sowie eine ausgewogene Work­Life­Balance – ermöglicht durch selbständige Zeit­einteilung – runden das Angebot von Hofer an künftige Regional verkaufsleiter/innen ab.

ÜBER DIE LANDESGRENZEN HINAUSMit der richtigen Einsatzbereitschaft und entsprechender Flexibilität lassen sich die eigenen Stärken sogar international ausbauen. Als Teil der Unternehmensgruppe ALDI SÜD bietet Hofer seinen Mitarbeiter/innen auch Entwicklungschancen in Deutschland, der Schweiz, Slowenien, Ungarn, Großbritannien, Irland, Australien, den USA und künftig auch in Italien. Dass Internationalität bei Hofer keine leere Floskel, sondern gelebte Unternehmenskultur ist, zeigt ein aktuelles Beispiel: Sechs Regionalverkaufsleiter/innen packen in diesen Tagen ihre Koffer, um beruflich in den USA und Australien durchzustarten. Um den neuen Aufgaben am anderen Ende der Welt gerecht zu werden, erhielten die sechs Auswanderer/innen neben einem interkulturellen Training auch ausführliche Informationen zu den landestypischen Arbeitsgewohnheiten.

DER DIREKTE WEG ZU UNSMehr Informationen über den Einstieg ins Hofer Management und die Position als Regionalverkaufsleiter/in sind online unter karriere.hofer.at zu finden.

Eine Zukunft voller MöglichkeitenSPECIAL | karriere.hofer.at

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INTERNATIONAL

Start-ups have become the main driver of job creation, innovation, and economic growth throughout the world. Next to having a great idea executed by just the right team, the ecosystem hosting the start-up is critical to the success of a new business venture. What makes a good start-up ecosystem? What can we learn from the most important start-up hubs in the world?

TALENT, CAPITAL, AND MENTORSGrowth oriented technology start­ups involve a high level of risk and uncertainty – they rarely succeed, but when they do, they can succeed brilliantly. Thus, they need a specific support infrastructure that helps them to get started and scale their businesses. The most important determinants of an entrepreneur ship ecosystem include:

› access to the right talent – well trained and capable of dealing with uncertainty

› access to capital – mostly angel investors and venture capital, crowdfunding is gaining in importance

› access to customers – ideally including early adopters for proof of concept

› access to engaged and experienced mentors and networks – including incubation /accelerator programs

Other than that, the legal/political system (e.g. taxes and grants, support institutions, level of bureaucracy), intensity of R & D activities in the region (both public and private), and culture and social norms (e.g. tolerance of risk and failure, social status of entrepreneurs, openness and diversity) do have a significant impact on the likelihood of start­up creation and success, respectively.

AND THE WINNER IS …Various rankings of start­up ecosystems all over the globe may use different methods and different sets of indicators. However, they usually have one thing in common: Silicon Valley ranks first. Given its unique combination of tech talent, entrepreneurial visionaries, access to venture capital, and a diverse and open culture, Silicon Valley has practically become synonymous for high growth technology start­ups.

However, other regions all over the world are worthy com­petitors. According to the 2015 Start­up Ecosystem Ranking Report by Compass, runners­up include New York, Tel Aviv, Los Angeles, Boston, Singapore, Sao Paolo, and Bangalore. The most vibrant start­up cities in Europe are London (# 6), Berlin (# 9), and Paris (# 11). The info boxes provide a snapshot of some of the world’s most vivid start­up ecosystems.

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INTERNATIONAL

International Start-up EcosystemsINTERNATIONAL | Rudolf Dömötör | [email protected]

SILICON VALLEY › biggest tech start­up ecosystem in the world

(14,000 –19,000 active start­ups; 1.7 – 2.3 million high­tech workers)

› 10,000+ angel investors reside in the San Francisco Bay Area

› venture capital funds invested $ 22.05 billion in the first three quarters of 2015

› unique combination of top tech talent (Stanford University), visionary entrepreneurs (Hewlett­Packard, Apple, Google, Tesla, Facebook), and a diverse and open culture (more than 50 percent of start­up founders are immigrants) have made Silicon Valley evolve into the “Mecca” of tech entrepreneurship

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Rudolf Dömötör is Managing Director of the „WU Gründungszentrum“.

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INTERNATIONAL

NEW YORK CITY › fastest­growing technology start­up ecosystem in the

US over the past ten years (7,100 to 9,600 active tech start­ups today; 90,000 new tech jobs have been created since 2008)

› recent surge was initiated by city and state policies favouring business incentives to attract tech companies in the wake of the financial crisis and job exodus

› the local GDP of approximately $ 1.5 trillion makes New York’s ecosystem a large playground to test and market all kinds of products

› NYC provides a particularly fertile environment for B2B start­ups in media and publishing, fashion, real estate, and finance

BERLIN › third largest start­up hub in Europe next to London

and Paris (1,800 – 3,000 active start­ups) › has recently emerged as one of Europe’s hippest

start­up hubs › successful in markets like e­Commerce, gaming, and

marketplaces › with 49 percent foreign and 27 percent female

employees, Berlin is the most gender equal and second most diverse ecosystem in Europe

› six incubators and eight accelerators, 50+ co­working spaces

› City of Berlin offers three months “Give Berlin a try“ packages for approx. € 5,200 to new start­ups and companies relocating to Berlin

ECOSYSTEMS EVOLVEGiven the positive impact of innovative new business ventures on economic growth, job creation, and innovation, many regions struggle to join the circle of successful start­up eco­systems. Chile provides one noteworthy example on how to kick­start its local entrepreneurial climate: in order to attract global innovation talent, the Latin American country introduced

“Start­up Chile”. This program offers equity free investments from $ 10,000 to $ 86,000 plus acceleration to international start­ups moving to Chile. Other countries, including Canada, Australia, and New Zealand, are offering specific start­up visas. These are designed to speed up the immigration process for aspiring entrepreneurs and to facilitate connecting them with the existing innovation systems (universities and investors).

However, there is no “gold standard” of an entrepreneurship ecosystem. It’s neither worthwhile nor possible trying to emulate Silicon Valley somewhere else. Entrepreneurship eco­systems consist of a set of individual elements (culture, talent, public and private support, capital markets, and markets) that combine in complex ways. Each entrepreneurship ecosystem evolves under a unique set of circumstances and should fit its own local entrepreneurship dimensions, style, and climate.

LONDON › biggest start­up hub in Europe (3,200 – 4,500 active

start­ups) › London­based tech companies raised € 2.11 billion

of venture capital funding in 2015 › FinTech capital of the world (~44,000 employees in this

industry, that’s more than in NYC) › 12 incubators and 24 accelerators, 70+ co­working spaces › new companies can be set up online and within 24 hours › incentive for investors: 50 percent tax break for invest­

ments in seed­stage start­ups up to £ 100,000

TEL AVIV › ranks as #1 start­up ecosystem outside the USA

(3,100 – 4,200 active start­ups) › in 2015, 373 companies in the “start­up nation” raised

around $ 3.58 billion and 69 companies were sold for the total sum of $ 5.41 billion

› due to renowned universities and the Israeli Defense Forces, local tech talent is abundant

› 80+ incubators and accelerators, 10+ co­working spaces

› City of Tel Aviv offers a free start­up exchange program to entrepreneurs from Berlin, Munich, and Paris for a period of one week up to three months

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INTERNATIONAL

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CHANCEN

Wer hätte gedacht, dass Reis so fesselnd sein kann? Ich habe es bei meinem Gespräch mit „Risolier“ Stefan Fak selbst erlebt. Der WU-Absolvent ist Gründer von Lotao, einem Unternehmen, das sich auf den Import von seltenen Reissorten spezialisiert hat und diese höchst erfolgreich in Deutschland und Österreich vertreibt. Ein Gespräch über Start-ups, den Arbeitsalltag in der Selbständigkeit und natürlich … Reis.

Erzählen Sie von Ihrer Karriere!Unmittelbar nach meinem Studium war ich als Assistent des Rektors an der WU tätig, danach habe ich sieben Jahre lang für die Österreich Werbung in Berlin gearbeitet. Auf einer Reise quer durch Asien habe ich dann im Mekong­Delta das Thema Reis für mich entdeckt. Ich merkte, dass Reis ein sehr schönes, spannendes und elementares Produkt ist, das eigentlich zu wenig Beachtung dafür bekommt, was es eigentlich kann.

Wurde so die Idee zu Lotao geboren? Ja. Zurück in Deutschland habe ich recherchiert, mit Köch/innen und Medien gesprochen und schließlich von hunderten Reisbauern Produktproben eingeholt. Gemeinsam mit dem Münchner Delikatess­Unternehmen Käfer habe ich in Folge die sechs hochwertigsten Reisprodukte für den deutschen Markt ausgewählt. So entstand Lotao – zumindest von der Produktseite her. Marketingtechnisch gab es noch die große Herausforderung, Reis so zu positionieren, dass dieses tenden­ziell alltägliche Produkt etwas Besonderes wird.

Wie sind Sie die Marketing-Strategie für Lotao angegangen? Als besonders herausfordernd stellte sich heraus, dass Lotao lauter Reissorten im Sortiment hatte, die nicht bekannt waren, z.B. grüner Reis, Vulkan­Reis oder einen Reis, der sich beim Kochen violett verfärbt. Es ist sehr schwierig, ein Nischen­produkt im hart umkämpften Lebensmittelhandel zu posi­tionieren. Ich habe dann gemeinsam mit Studierenden der Universität für Mediendesign in Berlin in rund eineinhalb Jahren

die Marke Lotao entwickelt. Mittlerweile kann man unsere Reis­sorten auch in den Delikatessabteilungen vieler Supermarkt­ketten in Österreich finden.

Was hat es mit dem Begriff „Risolier“ auf sich? Nach der intensiven Zeit der Markenfindung wollte ich zu einem Abschluss für mich kommen – ähnlich, wie wenn man ein Postgraduate­Studium mit einem Titel abschließt. So entstand der Begriff „Risolier“, der bis heute auf meiner Visitenkarte steht.

Wie wichtig ist Leidenschaft fürs Gründen?Sehr wichtig. Ich merke z.B. bis heute, dass mich die Ausein­andersetzung mit dem Thema Reis fesselt. Ich habe allerdings auch schon mit vielen Gründer/innen gesprochen, die anders denken. Sie verfolgen die Philosophie: „Wir haben eine Idee, dafür suchen wir eine/n Investor/in und dann möchten wir das Unternehmen möglichst schnell verkaufen.“ Häufig sind dann aber genau diese Start­ups nicht sehr erfolgreich oder schei­tern sogar. Gründer/innen hingegen, die für ihr Produkt und ihre Ideen brennen, arbeiten oft nachhaltiger. Denn eines muss jedem Gründer/jeder Gründerin klar sein: Man arbeitet rund um die Uhr. Man muss permanent verkaufen und überzeugen. Und das geht mit Leidenschaft eben am besten.

Wo sehen Sie Herausforderungen in der Selbständigkeit? Zum einen ist es sicherlich das Verkaufen. Wenn jemand ein Geschäft aufmacht, ist es meiner Meinung nach eine Illusion, dass von alleine die große Nachfrage kommt. Im Gegen­teil: Man muss sehr hart dafür arbeiten. Außerdem geht die Selbständigkeit mit einem sehr hohen Workload einher. Ich gehe oft um eins in der Nacht schlafen und stehe um sechs in der Früh auf. Sehr herausfordernd ist es auch, das Wachstum eines Unternehmens zu managen. Zu Beginn improvisiert man, hat flache Strukturen und eine sehr lockere Unternehmens­kultur. Doch wenn das Unternehmen wächst, wächst auch die Bürokratie. Plötzlich gibt es Urlaubsanträge, Mitarbeiter/innen­gespräche oder feste Arbeitszeiten. Dann ist es an der Zeit, Strukturen zu etablieren – und das ändert die gesamte Unter­nehmenskultur.

CHANCEN | Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker| [email protected]

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Kurz gesagt Studium: BWL, WU. Schwerpunkte Marketing und Marktforschung.

Zuletzt gelesen habe ich: „Nichts“ von Janne Teller.

Mein Lebensmotto: In Bewegung sein und dabei lernen.

Auf diese Frage hätte ich gerne eine Antwort: Ist jetzt noch jemand im Büro in Berlin?

In 20 Jahren möchte ich: Ein vegetarisch / veganes Produktionszentrum aufbauen.

Drei Wörter, die mich beschreiben: Neugierig, verlässlich, kreativ.

Was motiviert Sie?Wir haben einen klaren Schwerpunkt auf der ökologischen und sozial nachhaltigen Produktion. Mir ist es sehr wichtig, dass die gesamte Wertschöpfungskette einen Sinn hat. Wir arbeiten bei der Abpackung mit behinderten Menschen zusammen und machen kaum Preisverhandlungen mit den Produzenten in den Herkunftsländern. Unsere Reisbauern leben schließlich von dem Reisanbau. Dieser nachhaltige Gedanke motiviert mich sehr.

Wie gehen Sie mit Rückschlägen um? Rückschläge gehören natürlich dazu. Man muss diese analy­sieren, daraus lernen und trotzdem weiter nach vorne schauen. Man muss seinem Weg immer treu bleiben.

Ihr Tipp für Berufseinsteiger/innen?Mein Tipp für Bewerber/innen: Junge Absolvent/innen meinen oft, sie kommen nach ihrem Studienabschluss gleich in eine Senior­Position. Hierfür ist aber in jedem Fall auch Berufs­erfahrung notwendig, zum Beispiel in Form von Praktika. Wenn man gewisse praktische Dinge nicht kann – und damit meine ich sogar das Telefon abheben oder einen Brief schreiben – muss man sich eine Phase in der Praxis gönnen, um das zu lernen. Man muss lernen, wie man das Werk­zeug der WU im Berufsleben einsetzen kann. Mein Tipp für Gründer/innen: Gründet man im Team sollte man darauf achten, möglichst divergente Kompetenzen mitzubringen. Insbeson­dere, wenn man in einer technischen Branche Fuß fassen will, sollte unbedingt ein/e Techniker/in im Gründerteam sein.

Vielen Dank für das Gespräch!

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CHANCEN | bawagpsk.com

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Beruf und Privatleben, ist für Studierende schon seit einigen Jahren ein sehr wichtiges Karriere ziel, gefolgt von Jobsicherheit und einer Arbeits-stelle, die intellektuelle Herausforderung bietet (Universum Studie 2015). Wenn man Studierende fragt, was sie mit Work-Life-Balance verbinden, nennen sie an erster Stelle, dass sich Familien- und Karriere planung nicht gegenseitig im Wege stehen und dass die Unternehmen ein positives Arbeitsklima bieten.

Auch in der BAWAG P.S.K. spielt das Thema Vereinbarkeit von Arbeits­, Familien­ und Privatleben eine wichtige Rolle. Monika Rötzer, Leiterin Personalrecht & Recruiting:

„Durch vielfältige Angebote wie z. B. Betriebskindergarten, Tele­Arbeit, flexible Arbeitszeiten … ermöglichen wir unseren Mitarbeitern/innen ihren Arbeitsalltag den persönlichen Bedürf­nissen und Wünschen anzupassen. Dafür wurden wir auch vom Bundes ministerium für Familie und Jugend mit dem Grund­zertifikat für familienfreundliche Unternehmen ausgezeichnet! Im Zuge unseres Bemühens für eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Familie bieten wir u. a. Infoveranstaltungen für werdende Eltern, Welcomeback­Events nach der Babypause, Betriebs kindergärten an zwei verschiedenen Standorten sowie die Förderung geringfügiger Beschäftigung während der Karenz.“

FAMILIENFÖRDERUNG UND FRAUENFÖRDERUNG SIND ENG VERBUNDENMit dem Engagement zur Verbesserung der Familienfreund­lichkeit erfüllen wir auch ein weiteres, wichtiges Ziel unseres Frauenförderplans, der initiiert wurde um die Gleichstellung von Männern und Frauen in der Bank zu fördern. Von den Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie profitieren Frauen und Männer gleichermaßen. Während manche Mit­arbeiter/innen Zeit für ihre Familie haben möchten, wollen sich andere parallel zu ihrem Job weiterbilden, berufsbegleitend ihr Studium abschließen oder einfach im Rahmen eines Sabbaticals eine längere Auszeit nehmen. Als Arbeitgeber gehen wir dabei individuell auf die Wünsche unserer Mitarbeiter/innen ein.

Unsere Mitarbeiter/innen sind das wichtigste Potenzial für unser Haus. Daher ist es uns besonders wichtig, ein gutes Arbeitsumfeld mit spannenden Aufgaben zu bieten. Im Team bringen wir nicht nur unsere Kompetenzen und Erfahrungen, sondern auch unsere Ideen ein und arbeiten gemeinsam an der Umsetzung der Unternehmensziele.

DAS ANGEBOT ATTRAKTIVER ZUSATZLEISTUNGEN IN DER BAWAG P.S.K. IST UMFANGREICH: › Gesundheit und Ernährung: z. B. Zuschuss zum Mittag­

essen, Sportangebote › Finanzielle Absicherung: z. B. Mitarbeiterkonditionen bei

Bankprodukten, betriebliche Pensionsvorsorge › Unterstützung von Familien: z. B. Beihilfen zur Geburt

eines Kindes › Gemeinsamkeit: z. B. Budget für Weihnachtsfeiern,

Betriebs ausflüge › Wertschätzung bei besonderen Anlässen:

z. B. Geschenke zu Dienstjubiläen und zu Weihnachten › Aus- und Weiterbildung: z. B. Prämien für erfolgreiche

Lehrabschlüsse

Work Life Balance als Top-Karriereziel

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Chancenland Vorarlberg

Vorarlbergs Wirtschaft ist so vielseitig wie seine Landschaft. Ein starker Mittelstand, der sich durch eine vielfältige Branchenvielfalt auszeich-net, charakterisiert den Wirtschaftsstandort genauso wie große, global agierende Konzerne.

Die einzigartige Vier­Länder­Lage Vorarlbergs wirkt sich auf die Wirtschaft aus. Mit dem direkten Vergleich zu Unter­nehmen aus Süddeutschland und der Ostschweiz steigt die nachgefragte Qualität. Zudem eröffnen die direkten Grenzen zur Schweiz, Deutschland und zu Liechtenstein den Zugang zu einem kaufkräftigen Absatzmarkt und attraktiven Geschäfts­partnern. Rund 60 Prozent der Vorarlberger Waren und Dienst­leistungen werden ins Ausland verkauft, damit ist Vorarlberg bundesweiter Exportchampion.

LAND DER STARKEN MARKENWie kaum eine andere Region bietet Vorarlberg eine derart hohe Konzentration weltweit bekannter Marken. Industrie­unternehmen, die sich erfolgreich in Marktnischen bewegen und unterschiedliche Branchen abdecken, prägen die Wirt­schaftslandschaft. Das Verpackungsunternehmen ALPLA z. B. beschäftigt weltweit knapp 17.000 Mitarbeiter/innen und fertigt in 40 Ländern Plastikflaschen und ­verschlüsse, die wir alle täglich in der Hand halten. „Das urtypische Vorarlberger Unternehmen ist wahrer Hidden Champion. ALPLA hat gerade mit Danone, Coca­Cola und anderen einen biobasierten Kunst­stoff entwickelt, der das erdölbasierte Plastik zukünftig ablösen soll.“, so Manuela de Pretis von der Initiative Chancenland Vorarlberg.

Gemessen an den Mitarbeiter/innen, die im Land beschäftigt werden, ist Julius Blum größter Arbeitgeber in Vorarlberg. Das Unternehmen ist weltweit führender Hersteller von Beschlag­ und Führungssystemen für Möbel. „Das klingt zwar im ersten Moment trivial, ist aber wirklich spannend und technisch nicht ganz irrelevant. Blum ist das dritt innovativste Unternehmen in Österreich und beliefert z. B. IKEA.“, führt Manuela de Pretis weiter aus.

CHANCEN | Georg Kubina | [email protected]

KARRIEREN AUSSERHALB WIENS

WIRTSCHAFTLICHE KENNZAHLEN

Starkes Wirtschaftswachstum mit 2,9 % (1,7 % Österreich, 1,3 % Wien, 1,7 % Oberösterreich)

Reales BIP pro Kopf: € 38.000,– (€ 35.700,– Österreich, € 36.600,– Bayern)

Höchster Exportwert Österreichs mit € 22.514,– (34 % höher als der nationale Durchschnitt von € 14.886,–)

Platz 7 der innovativsten Regionen weltweit (laut einer OECD­Studie)

Quelle: Chancenland Vorarlberg, Standortbroschüre

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Bild: Michael Marte

Georg Kubina ist im WU ZBP Career Center für

Karriereberatung & Employer Relations zuständig.

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Landeshauptstadt: Bregenz Einwohner/innenzahl: 377.800 Politische Gliederung: 96 Gemeinden in vier Bezirken

Bild: Vorarlberg Tourismus / Peter Mathis

WUSSTEN SIE, DASS …

› „Schaffa“ arbeiten heißt?

› „Schübling“ eine Knackwurst ist?

› die Vorarlberger Holzbau-Architektur weltweit bekannt ist?

› „Flädlesuppe“ eine Frittatensuppe ist?

› am „Funkensonntag“ der Fasching mit großen Feuern (Holztürme, oft mit einer Hexe an der Spitze) vertrieben wird?

Außerdem in Vorarlberg ansässig ist Doppelmayr, unangefoch­tener Weltmarktführer im Seilbahnbau. Ein weiterer Welt­marktführer auf seinem Gebiet ist die Zumtobel Gruppe in den Bereichen elektronische Lichttechnologie und professionelle Lichtsysteme. Auch die größte österreichische Spedition im Privatbesitz hat ihre Zentrale in Vorarlberg. Gebrüder Weiß zählt europaweit zu den führenden Transport­ und Logistik­unternehmen. Nicht zu vergessen sind bekannte Unternehmen aus der Lebensmittelbranche wie Rauch oder Pfanner Frucht­säfte, Ölz Meisterbäcker, Rupp Käse, 11er Nahrungsmittel und Produktionsstätten z.B. von Red Bull und Mondelez (Milka Schokolade).

ATTRAKTIVE KARRIERECHANCENDamit ist Vorarlberg nicht nur als Urlaubs­ und Freizeitziel interessant. Manuela de Pretis: „Mit dem Auto kann Vorarlberg in gut einer Stunde durchquert werden, das heißt das Land ist nicht groß, aber die Karrierechancen, die genau auf dieser Strecke liegen sind großartig. Mit den vielen, starken Marken kann Vorarlberg für motivierte Absolvent/innen als Sprungbrett für eine internationale Karriere dienen.“

chancenland.at

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INSIGHTS

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IM GESPRÄCH MIT WERNER NEUWIRTH

Neue ÖH WU

INSIGHTS | Das Gespräch führte Brigitte Kuchenbecker | [email protected]

„Ich wünsche mir, dass wir als zentrale Anlauf-stelle für alle Fragen rund ums Studium noch bekannter werden“ – ein klares Ziel von Werner Neuwirth für seine Amtsperiode als Vor-sitzender der ÖH WU. Ich traf den WU-Studenten und sprach mit ihm über die Aufgaben der ÖH, den Campus WU und den beruflichen Benefit von Studierenden, die sich für die ÖH engagieren.

Die ÖH ist neu aufgestellt – welche Ziele verfolgen Sie in den nächsten Jahren?Uns geht es vor allem um zwei wesentliche Bereiche. Zum einen möchten wir, dass unser wunderschöner, neuer Campus noch ein bisschen belebter wird. Viele Leute nutzen den Raum, um zu studieren, aber noch nicht wirklich in ihrer Freizeit. Zum anderen möchten wir uns dem Thema Kapazitäts engpässe weiter annehmen – ein Thema, das mir persönlich sehr am Herzen liegt. Oft verlängert sich die Studienzeit, nur weil man in einer Vorlesung keinen Platz mehr findet.

Wo könnte man da ansetzen?Einzelne Lehrveranstaltungen können das Studium stark verzögern. Insbesondere wenn eine Lehrveranstaltungen auf eine andere aufbaut, ist es wichtig, diese rechtzeitig zu absolvieren. Unsere stärkste Aufgabe als ÖH ist es, Studierende über mögliche Hürden des Studiums zu informieren. Durch unsere Broschüren und die anderen Informations kanäle stellen wir alle notwendigen Infos durch­gehend zur Verfügung. Ich würde mir wünschen, dass meine Kolleginnen und Kollegen diese Kanäle auch wirklich eigen­verantwortlich nützen.

Zum Campus WU: Wie könnte man ihn beleben? Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass man sich mit der eigenen Uni identifiziert. Interessant wäre z. B. ein WU­Sportverein. Außerdem könnte man den Campus stärker

als Lebensraum bespielen. Ich finde es toll, dass wir die Möglichkeiten des Cocktail­ und des Glühweinstandes haben. Trotzdem könnte es noch mehr dieser Initiativen geben. Auch die Preise bzw. die Lebenshaltungskosten am Campus sind sicherlich ein Thema. Viele Studierende berichten, dass das Geld relativ rasch ausgeht. Meiner Meinung nach wäre es das Beste, verschiedene Vergünstigungen zu erarbeiten, so dass sich Studierende selbst Alternativen zusammenstellen können. Natürlich können die verschiedenen Gastronomen ihre Preise nicht groß zurückfahren, aber ein Gestaltungsspielraum für die Konsument/innen, also insbesondere für Studierende, würde schon helfen.

Wie viele Studierende wirken bei der ÖH aktuell mit?Wir haben derzeit rund 150 ÖHler/innen, die an unterschied­lichsten Projekten mitarbeiten. Unsere Kernfunktion ist

sicherlich die Vertretungs­arbeit. Hier erarbeitet man strukturiert und koordiniert Lösungen für Probleme, die während des Studiums auftauchen können. Bei unserem Magazin „Steil“ geht es darum, zu recher­chieren, Artikel zu schreiben und ein bisschen zu designen. Außerdem organisieren wir

viele Veranstaltungen – vom Kinoabend bis zum WU­Ball oder Campusfest. Dann gibt es noch die Beratung der Studierenden, die Betreuung von Incomings, und und und … die Aufgaben sind wirklich vielfältig.

Welche Kompetenzen können sich Studierende durch eine Mitarbeit bei der ÖH aneignen? Bei uns hat man sehr schnell die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen. Schon nach kurzer Zeit kann man auch große Projekte eigenständig leiten – im „normalen“ Berufsleben wäre das sicherlich erst nach einigen Jahren Berufs erfahrung möglich. Ich glaube auch, dass die Arbeit mit ehren amtlichen Mitarbeiter/innen für Gruppen­ oder Projektleiter/innen eine besondere Herausforderung darstellt. Hier geht es

Bei uns hat man sehr schnell

die Möglichkeit, Verantwortung

zu übernehmen.

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INSIGHTS

vor allem um die intrinsische Motivation: Wie arbeite ich mit einer Gruppe, wie motiviere ich eine Gruppe und wie komme ich von einem abstrakten Projekt zu einem konkreten Ergebnis? Diese Erfahrungen kann man bei der ÖH relativ rasch und mit einem geringen Risiko erleben.

Was hat Sie motiviert, zur ÖH zu gehen?Ich habe die ÖH während meines ersten Semesters an der WU kennengelernt. Ich war auf verschiedenen Veranstaltungen und war sehr beeindruckt, was durch die ÖH geschaffen wird. Und ich wollte auch meinen Beitrag leisten. Ich bin dann beim internationalen Referat eingestiegen, das vor allem die Betreuung von Exchanges und Incomings über­nimmt. Nach einiger Zeit bin ich in die Bildungspolitik umge­stiegen. Hier habe ich gemerkt, dass ich persönlich mit vielen Aspekten des Studiums unzufrieden bin. Ich hatte Ideen, wie es besser laufen könnte. Und so kam ich auch zu meiner aktuellen Position.

Was wünschen Sie sich für Ihre Amtsperiode?Ich wünsche mir, dass man stolz auf die WU ist. Dass gewisse kleinere Probleme, die jetzt immer wieder auftauchen, der Vergangenheit angehören. Dass Veränderungen im Studium rei­bungsloser funktionieren, als es jetzt der Fall ist. Denn so viel steht fest: Veränderungen im Studium wird es immer geben …

Vielen Dank für das Gespräch!

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Kurz gesagt Studium: Betriebswirtschaft, WU.

Zuletzt gelesen habe ich: „Status Anxiety“ von Alain de Botton.

Mein Lebensmotto: Constant, never ending improvement.

Mit diesen 2 Personen würde ich gerne zu Abend essen: Jamie Oliver und einem der beiden Google­Gründer.

Auf folgende Frage hätte ich gerne eine Antwort: Wie schaffen wir es, dass WU­Studierende schlussendlich sagen: „Hier zu studieren war die beste Entscheidung, die ich jemals getroffen habe.“?

Drei Wörter, die mich beschreiben: Fokussiert, service­getrieben, reflektiert.

Brigitte Kuchenbecker ist Senior Media­Managerin im WU ZBP Career Center.

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2015 war ein ereignisreiches und erfolgreiches Jahr. Es wurde viel beraten, veranstaltet und organisiert – exakt an der Schnittstelle zwischen Studium und Arbeitsmarkt.

INSIGHTS | Pamela Kusztrich | [email protected]

UNSER 2015: EIN JAHR IN ZAHLEN

Drei … Zwei … Eins

20.137 Besuchekonnten wir pro Monat im Jahr 2015 auf unserer Website verzeichnen.

16.501 Bewerbungensind während des Jahres über unsere Jobbörse zbp.at eingegangen.

3.865 Registriertehaben sich 2015 auf zbp.at eingetragen. Registrierte Bewerber/innen können zahlreiche Vorteile genießen und bekommen regelmäßig abgestimmte Career Alerts mit passenden Jobangeboten zugesendet.

2.200 Stellenangebotewurden auf unserer Website und im JobNews veröf­fentlicht, darunter waren 950 qualifizierte Praktika bzw. studien begleitende Teilzeittätigkeiten – exklusiv für Wirtschafts akademiker/innen.

350 individuelle Beratungenhaben unsere Karriereberater/innen über das Jahr hindurch geführt.

52 Artikelwurden auf unserem Blog veröffentlicht. Themen rund um Bewerbung, Einstieg ins Berufsleben, Glück im Berufsalltag oder internationale Karrieren – Leser/innen finden eine Band­breite an bewerbungsrelevanten Themenbereichen und Facts auf blog.zbp.at.

4 Großveranstaltungen –Praktikumstag, Meet your Job, Career Insights und nicht zu vergessen die Career Calling – wurden von uns organisiert. Auch für heuer sind die Vorbereitungen schon in vollem Gange. Die genauen Termine finden Sie auf zbp.at

3 Ausgaben des Karrieremagazinswurden 2015 veröffentlicht. Die Schwerpunkte 2016 liegen im Übrigen neben „Gründung“ auf „Management“ und „Gender“.

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Die WU ist in Bewegung! Wir beleuchten aktuelle Entwicklungen, Neuigkeiten und Wissenswertes rund um Europas größte Wirtschaftsuniversität.

INITIATIVEN ZUR UNTERSTÜTZUNG VON FLÜCHTLINGEN Nach dem Motto „Flüchtlinge Willkommen“ unterstützt die WU Asylwerber/innen bei ihrer Integration in Österreich. Bereits im Sommer 2015, als die Berichte über die kritischen Zustände im Erstaufnahmelager Traiskirchen für Aufsehen sorgten, initiierte ein WU­Mitarbeiter gemeinsam mit dem Betriebsrat eine Sammelaktion für Sachspenden. Auch wir vom WU ZBP Career Center haben uns an dieser Aktion beteiligt.

Im Rahmen von MORE, einem Projekt der österreichischen Uni­versitätenkonferenz, wird Flüchtlingen zudem die Möglichkeit geboten, kostenlos Lehrveranstaltungen auf allen drei Ausbil­dungsstufen (Bachelor, Master, PhD) zu besuchen. Ziel ist, dass Asylwerber/innen einen vereinfachten Zugang zu universitärer Bildung bekommen. Studentische Mentor/innen stehen hier für Fragen rund um die Ausbildung zur Seite.

Durch kostenlose Deutschkurse setzt sich die WU in Zusammen arbeit mit REWE und der Caritas Wien weiters zum Ziel, Flüchtlingen die deutsche Sprache näher zu bringen. Deutsch ist nicht nur für die meisten Studiengänge an der WU, sondern auch für den Eintritt in den österreichischen Arbeitsmarkt von großer Bedeutung. Von 16. November bis 27. Jänner wurden 16 Asylsuchende zweimal pro Woche in dreistündigen Einheiten in Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Für das Sommer semester 2016 sind erneut drei Kurse geplant.

Mit der Initiative POWER 2 HELP bietet die WU schließlich Unterstützung für ehrenamtliche Helfer/innen, die Flücht­linge bei der Integration in Österreich unterstützen. In einer Serie von zehn Abendworkshops sollen Kompetenzen für die Erstbetreuung von Asylsuchenden vertieft werden. Die Work­shops finden von März bis Juni 2016 statt und werden nahezu kostenlos angeboten (mehr Informationen auf power2help.at).

INSIGHTS | Andreas Müller | [email protected]

Neues rund um die WU

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Name: Regine Bendl

Seit Oktober 2015 Professorin für Gender und Diversität in Organisationen an der WU

Seit 2004 Außerordentliche Professorin am Institut Gender und Diversität in Organisationen

2004 Habilitation (Venia Docendi) für Betriebs­wirtschaftslehre und Geschlechterforschung an der WU

1996 Abschluss des Doktoratsstudiums der Sozial­ und Wirtschaftswissenschaften an der WU

Name: Klaus Hirschler

Seit Oktober 2015 Professor für Rechnungswesen und Prüfung an der WU

2013 – 2015 Professor für Steuerrecht am Institut für Finanzrecht an der Univer­sität Wien

2011 – 2013 Programmdirektor des Masterstudiums Steuern und Rechnungslegung an der WU

2000 Habilitation für Betriebswirtschaftslehre an der WU

1995 Abschluss des Doktoratsstudiums der Sozial­ und Wirtschaftswissenschaften an der WU

NEUE PROFESSUREN

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Mia Deubner, seit 2011 im Career Center, ist seit Jänner 2016 für das Business Development verantwortlich. Zuvor im Bereich Karriereberatung & Employer Relations tätig, arbeitet Sie nun an strategischen und operativen Projekten zur Weiterentwicklung des Career Center.

Johanna Hiebl und Robert Langer sind als Nachfolger/innen von Mia Deubner und Johannes Stadler seit Jänner im Bereich Karriereberatung & Employer Relations tätig. Neben der Durch führung von CV­Checks, Beratungen und Trainings, be­treuen sie auch unsere Jobbörse.

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Mit BeratungPlus haben wir ein neues Online­Angebot ge­startet. Auf zbp.at registrierte Bewerber/innen finden in einem Insider­Bereich Unterlagen, Tests und Ratgeber, die einen Vor­sprung für die Bewerbung bieten. zbp.at/de/beratung/beratungplus

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Seit Herbst 2012 wird das Masterstudium Steuern und Rechnungslegung an der WU angeboten. Traditionell stehen WU-Absolvent/innen mit entsprechendem Ausbildungsschwerpunkt einem satten Angebot an Einstiegspositionen gegenüber. Was schätzen Arbeitgeber an der Ausbildung? In welchen Bereichen haben Absolvent/innen Fuß gefasst? Wir haben eine erste Bilanz gezogen und uns ein wenig umgehört.

HOHE NACHFRAGE AN ABSOLVENT/INNEN Absolvent/innen des Masterstudiums Steuern und Rechnungs­legung sind am Arbeitsmarkt heiß begehrt. Programm­direktor Josef Schuch betont: „Wegen der ständig steigenden Bedeutung von Accounting und Taxation in der unter­nehmerischen Praxis herrscht in keinem anderen Funktions­bereich eine derartig hohe Nachfrage am Arbeitsmarkt.“

Die Inhalte des Masterstudiums sind dabei direkt auf die Anforderungen der Praxis abgestimmt. Josef Schuch: „Unternehmerisches Handeln wird immer stärker reguliert. Steuern und Rechnungslegung liegen auf der Regulierungs­kurve besonders weit vorne, weil sie an der Schnittstelle von öffentlichen Interessen und dem der Eigentümer, der Mitarbeiter/innen und des Managements liegen. Das erfolg­reiche Manövrieren durch diese Themenkomplexe braucht eine Kombination aus juristischem und betriebswirtschaftlichem Know­how. Beides lernen die Studierenden bei uns.“

DAS SCHÄTZEN ARBEITGEBER AN DER AUSBILDUNGBei Arbeitgebern kommen die praxisnahen Ausbildungsinhalte gut an. Michaela Schwarzinger, Leiterin HR Management Öster­reich KPMG: „Die Absolvent/innen verfügen über spezifische steuer­ und finanzpolitische Kompetenzen und haben ein tiefes Verständnis der institutionellen Regelungen.“ Michael Moschen, Manager Human Resources BDO, ergänzt: „Die fundierte Aus­bildung in den beiden Bereichen Steuern und Rechnungslegung erleichtert vor allem einen Einstieg in den Combined­Bereich, der es ermöglicht, sowohl in der Wirtschaftsprüfung als auch in der Steuerberatung tätig sein zu können.“

Im Übrigen machen zahlreiche Beratungsunternehmen keinen Unterschied bei den Einstiegs­ und Karrieremöglichkeiten für fachlich spezialisierte Bachelor­ oder Masterabsolvent/innen. Petra Lohner, Human Resources LBG Österreich, erklärt:

„Gerade wenn noch keine einschlägige Berufserfahrung vorhanden ist, kann ein durch ein Masterstudium vertieftes Fachwissen von Vorteil sein.“

DAS SCHÄTZEN ABSOLVENT/INNEN AN IHRER AUSBILDUNGChristina Kerekes ist seit Juli 2014 Consultant bei EY im Bereich Business Tax Advisory. Ihre Tätigkeiten dort kann man mit jenen einer mittelständischen Steuerberatungskanzlei ver­gleichen. Sie reichen von der Erstellung von Steuererklärungen von natürlichen Personen, Personengesellschaften und Körper­schaften bis hin zur laufenden Beratung, Erstellung von Jahres­abschlüssen (Bilanzierung) und Verfassung von Stellungnahmen:

„Im Alltag profitiere ich besonders von den vermittelten In­halten des österreichischen Steuer­ sowie Unternehmensrechts.“

Benedikt Hörtenhuber ist Research Associate am Institut für Österreichisches und Internationales Steuerrecht. Er ist an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungs­projekten beteiligt und in die Lehre des Instituts eingebunden:

„Die Vertiefungen im Internationalen Steuerrecht sowie im Unternehmenssteuerrecht haben mich inhaltlich sehr gut auf meine Tätigkeit vorbereitet.“

INSIGHTS | Georg Kubina | [email protected]

Bilanz ziehenMASTERSTUDIUM STEUERN UND RECHNUNGSLEGUNG

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BLEIBEN SIE IN KONTAKT! WU ALUMNI CLUB

Der WU Alumni Club wurde 1995 als assoziierter Verein der WU gegründet. Mit über 4.600 Mitgliedern hat er sich als größter und aktivster Absolvent/innen verein im deutschsprachigen Raum etabliert. Der WU Alumni Club stellt eine lebenslange Beziehung zwischen Absolvent/innen und ihrer ehemaligen Ausbildungs­stätte her und bietet neben WU­Events und Seminaren auch informelle Networking­Veranstaltungen und das WU Alumni Jahresfest an. Der Verein gibt mit den WU.Alumni.News eine eigene Zeitung heraus, die an über 40.000 Absolvent/innen, Partner und assoziierte Mitglieder in der ganzen Welt verschickt wird.

WU­Alumni treffen sich regelmäßig nicht nur in Wien, sondern in über 40 Städten der Welt. Im Ausland lebende Absolvent/innen haben dafür auf allen Kontinenten so genannte „Hubs“ gegründet. Regel­mäßige Hub­Treffen ermöglichen den Alumni, andere ehemalige WU­Studierende kennenzulernen und den Kontakt mit der WU aufrecht zu halten. Derzeit gibt es WU Alumni Treffen unter anderem in Amsterdam, Berlin, Brüssel, Chicago, Düsseldorf, Frankfurt, Hongkong, Istanbul, New York, Prag, Shanghai und Sydney.

Wenn Sie Mitglied des WU Alumni Clubs werden möchten, finden Sie alle Informationen unter alumni.at

Stephanie Marberger ist Geschäftsführerin des WU Alumni Clubs.

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Erreichen, was unerreichbarscheint.

www.ey.com/at/careers#BuildersWanted

Page 56: Karrieremagazin 1/2016

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INSIGHTS

CAREER INSIGHTSFünf Tage für Ihre Karriere – die Career Insights bieten Ihnen zwei Mal jährlich geballtes Karriere­Know­how. Im Frühling startet der „Karriere­Countdown“ am 18. Mai. Die ersten drei Tage stehen ganz im Zeichen der Vorbereitung auf Ihre Bewerbung – CV­Checks, Expert/innengespräche und Assessment Center­Übungen mit unseren Karriereberater/innen erwarten Sie. Bei den letzten beiden Tagen ist mit dem Breakfast, dem Podiums­Talk und einzelnen Skill­Seminaren der Schwerpunkt auf die Arbeitgeber gesetzt. Kommen Sie vorbei! Kostenfrei!

EventsDER FRÜHLING MIT DEM WU ZBP CAREER CENTER

MEET YOUR JOB Bewerben kompakt. Persönlich kennenlernen. Sie treffen Arbeitgeber und Arbeitgeber treffen Sie! Unser etablierter Karriere­Event findet im Frühling am 07. April direkt am Campus WU statt! Nützen Sie die Gelegenheit, um mit acht Arbeitgebern – BCG, Coca Cola, EY, Hilti, KPMG, Peek & Cloppenburg, Unilever und zeb – in individuellen Gesprächen in Kontakt zu treten. Ihr Eintrittsticket für weiter­führende Bewerbungs gespräche!

DER UNTERLAGENCHECKGut beworben ist halb gewonnen. Im Unterlagencheck optimieren unsere Karriereberater/innen gemeinsam mit Ihnen Ihre gesamten Bewerbungsunterlagen – alternativ auf Deutsch oder Englisch. Ein besonderer Schwerpunkt wird dabei auf das Bewerbungsschreiben gelegt, das für jede Position und jedes Unternehmen neu und individuell verfasst werden sollte. Auch geben wir Tipps, wie Sie durch die Gestaltung und Abstimmung all Ihrer Unterlagen aus der Masse hervorstechen und Ihre Kompetenzen ideal zur Geltung bringen können. Vereinbaren Sie Ihren individuellen Termin!

INSIGHTS | Pamela Kusztrich | [email protected]

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7 März

Beratung Free Monday: kostenloser CV­Check jeden Montag 9.00 –12.00 Uhr

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Event JUSPLUS Wirtschaftsrecht JobDay

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Training Thinking about applying abroad?

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Training Das Assessment Center

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Training Die Bewerbungsunterlagen

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Event Die lange Nacht der Unternehmen

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Event Meet your Job

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April

Training Das Assessment Center

18 – 24 Mai

Event Career Insights

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Training Das Vorstellungsgespräch

Bilder: ZBP, iStock

ANMELDUNG, BEWERBUNG UND INFOS AUF

zbp.at

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Bezugshinweise: Die hier vorgestellten und weitere Bücher zum Thema finden Sie online unter facultas.at sowie bei facultas.mbs am Campus WU, Welthandelsplatz 1, Gebäude D2, Top 1, 1020 Wien. Mehr Info unter facultas.at / mbs

INSIGHTS | Zusammengestellt von facultas.mbs | facultas.at/mbs

Buchtipps

CHRISTIAN PÜTTJER, UWE SCHNIERDAIhre beste BewerbungPerfekte Unterlagen im Originalformat. Mit Insiderkommentaren Campus, 2015 ISBN 978­3­593­50137­6 140 Seiten, flexibler Einband, € 18,50

MATTHIAS SCHÄFER, ANABEL TERNÈS (HRSG.)Start-ups international: Gründergeschichten rund um den Globus Erfolgsfaktoren, Motivationen und persönliche HintergründeSpringer Gabler, 2016 ISBN 978­3­658­10081­0 XXVI, 336 Seiten, flexibler Einband, € 35,97

ALEXANDER OSTERWALDER, YVES PIGNEURBusiness Model GenerationEin Handbuch für Visionäre, Spielveränderer und HerausfordererCampus, 2011 ISBN 978­3­593­39474­9 285 Seiten, flexibler Einband, € 36,–

MICHAEL HOI, STEFAN MENDENDas Insider-Dossier: Brainteaser im Bewerbungsgespräch140 Übungsaufgaben für den EinstellungstestSqueaker.net, 2015 ISBN 978­3­593­50137­6 136 Seiten, flexibler Einband, € 20,50

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Business Model Generation präsentiert einfache, aber wirkungs volle Tools, mit denen Sie innovative Geschäfts­modelle entwickeln, erneuern und in die Tat umsetzen können. Außerdem werden Einblicke in die geheimnis umwitterten Innovationstechniken weltweiter Spitzen unternehmen geliefert. Es ist wie geschaffen für Gründer/innen und Unternehmer/innen, die neue und ungewöhnliche Wege gehen möchten.

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Aus Fehlern lernt man – am liebsten aus denen der anderen! Christian Püttjer und Uwe Schnierda erklären anhand vieler ausführlich kommentierter Beispiele, wie Bewerber/innen aussagekräftige und individuelle schriftliche Unterlagen zusammenstellen und auf diese Weise positiv aus der Masse der Mitbewerber/innen herausragen. So schreibt man die beste Bewerbung!

Brainteaser sind beliebt im Einstellungstest für Top­Jobs. Sie können sie zur Vorbereitung auf Fragen im Vorstellungs­gespräch oder einfach als Training für Gehirn und Ge­dächtnis nutzen. In diesem Buch finden Sie eine umfassende Sammlung an höchst anspruchsvollen Rätseln und deren Lösungen: mathematische Denkspiele, Logikrätseln,

„Trial and Error“­Lösungsmethoden, „Out­of­the­box“­Denken, Bilderrätsel und Schätzaufgaben.

Start­up­Gründer/innen aus der ganzen Welt wurden für dieses Buch zu ihrer Lebens­ und Unternehmensgeschichte, zu ihrer Motivation, ihren Krisen und Erfolgen befragt. Herausge­kommen sind ganz persönliche Einblicke in die internationale Welt der Start­ups, von denen man lernen und sich als Start­up­Gründer/in etwas abschauen kann.

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Page 59: Karrieremagazin 1/2016

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Wir finden: Theorie ist gut. Praxis ist besser. Entfaltung am besten! Wenn Sie das auch denken, dann sind Sie bei TPA Horwath genau richtig. Denn hier sind Sie in ganze Projekte involviert, wir bieten Ihnen ein breites Spektrum an Wissen und Sie lernen unterschiedliche Themenbereiche kennen.

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