Küster-Thiel: Rechentafeln für die Chemische Analytik, 102. Auflage, neu bearbeitet von Alfred...

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Buchbesprechungen 455 den Atomen entweder als Begegnungskomplex oder als van-der-Waals- Molekiil verstanden. Experimentelle Ergebnisse und a b initio Rechnun- gen werden verglichen. Der zweite Abschnitt von Michael Tabor widmet sich dem Einsatz von chaotischen Bewegungen in dynamischen Systemen. Der Autor re- feriert klassische und quantenmechanische Verfahren zur Unterschei- dung von regularer und irregularer Bewegung in schwingenden Syste- men. Auf 78 Seiten wird dargelegt, welche Rolle nichtlineare Schwin- gungskopplungen bei der Randomisierung von Schwingungsenergie spielen. Die schnelle Randomisierung der Schwingungsenergie zwi- schen den Freiheitsgraden eines Molekuls ist unter anderem Vorausset- zung fur die Gultigkeit der meisten theoretischen Ansatze zur Beschrei- bung unimolekularer Zerfallsprozesse. Im dritten Abschnitt von Ronnie Kosloff uber thermodynamische Aspekte des quantenmechanischen MeRprozesses werden einige Kon- zepte zur Einbeziehung des MeRprozesses in quantenmechanisch for- mulierte Probleme erlautert. Wenn auch die Formulierung und die ge- wahlten Beispiele dem Autor zuzurechnen sind, so geht doch der Inhalt kaum uber das Konzept von Neumann hinaus. Der vierte Abschnitt von Masuo Suzuki uber den Ubergang von ei- nem anfanglich instabilen Zustand in einen stabilen Endzustand (84 Seiten), behandelt verschiedene Aspekte von Instabilitatsphanomenen. Insbesondere wird der Mechanismus der Bildung von makroskopischer Ordnung aus mikroskopischer Fluktuation untersucht. Der funfte Abschnitt (82 Seiten) von M. S. Jhon, J. S. Dahler und R. C. Desai ist der Theorie von Flussigkeitsdampfgrenzflachen gewidmet. Es wird die dunne Zone zwischen Dampf und Flussigkeit untersucht, in der der Ubergang zwischen der kondensierten Phase und der Dampf- phase stattfindet . Der letzte Abschnitt von Akira Ikegami uber statistische Thermody- namik von Proteinen und der Proteindenaturation diskutiert die Struk- tur von Proteinen durch einfache statistische Modellbildung, bei der es dem Autor im wesentlichen auf eine Erfassung der systematischen Na- tur der Proteinstruktur ankommt. Das von ihm vorgeschlagene Modell kann eine groRe Zahl allgemeiner Phanomene im Zusammenhang rnit der reversiblen Denaturierung mit Strukturanderungen und Fluktuatio- nen in vielen Proteinen qualitativ gut erklaren. Die thermische Denatu- rierung von 5 Globularproteinen wird quantitativ im Rahmen des Mo- dells analysiert . Die molekularen Parameter werden dabei durch Least- Square-Methoden angepaRt. Der vorliegende Band der Advances in Chemical Physics vermittelt Einblicke in relativ unterschiedliche Themenbereiche. Bei allen Gebie- ten, die hier angeschnitten werden, geht es um relativ aktuelle Frage- stellungen. Die Breite der einzelnen Beitrage ist sehr unterschiedlich. Dies ist jedoch wohl auch darauf zuruckzufuhren, da8 die Autoren re- lativ weit voneinander liegende Zielgruppen ansprechen wollen. Zu- sammenfassend lafit sich sagen, da8 der vorliegende Band die Serie der ,,Advances" in guter Weise fortsetzt. J. Brickmann Kuster-Thiel: Rechentafeln fiir die Chemische Analytik, 102. Aufla- ge, neu bearbeitet von Alfred Ruland. Walter de Gruyter & Co., Ber- lin 1982. 305 Seiten, Preis: DM 44, - . Dem Analytiker und vielen Chemiestudenten ist er zu einem Begriff geworden, der ,,Kiister-Thiel-Fischbeck", der nun in seiner 102. und vollig neu bearbeiteten Auflage in ansprechender Aufmachung vor- liegt. In knapper Klarheit werden die ,,neuen" SI-Einheiten, insbeson- dere die fur die Chemie so wichtige Stoffmenge, vorgestellt und bemer- kenswert konsequent gebraucht. Dennoch sollte sich auch derjenige zu- rechtfinden, der gewohnt ist, in den veralteten Begriffen wie 2.B. ,,Aquivalentgewicht" und ,,Val" zu denken. Das vorliegende Tabellenbuch stellt eine reichhaltige Sammlung von Zahlen, Formeln und Fakten dar, die besonders dem im Grundstudium stehenden Chemiestudenten, dem Laboranten oder analytisch arbeiten- den Chemiker eine Hilfe sein konnen, da man in ihm schnell und ballastarm das Gesuchte finden kann; fur speziellere Probleme ist wei- terfuhrende Literatur angegeben. So sind molare Massen fiir analytisch wichtige Verbindungen und Elementgruppen, maRanalytische Fakto- ren fur die Volumetrie, stochiometrische Faktoren fur die Gravimetrie tabelliert, ebenso wie z. B. Dichten waRriger Losungen von SBuren, Loslichkeiten und Shuredissoziationskonstanten. Als besonders niitzlich fur die tagliche Laborpraxis kann sich der neu aufgenommene Abschnitt ,,Tabellen zur chemischen und chemisch- analytischen Arbeitstechnik" erweisen, in dem z. B. handelsubliche Io- nenaustauscher rnit ihren verschiedenen Eigenschaften gegenuberge- stellt sind oder gebrauchliche organische Losungsmittel mit Siede- punkt, Dichte, Berechnungsindex, MAK-Wert und geeignetem Trockenmittel aufgefuhrt sind oder auch eine eluotrope Reihe der Lo- sungsmittel fur die Flussig-Chromatographie angegeben ist. Das Buch ist als Nachschlagewerk gedacht und wird diesem An- spruch besonders dadurch gerecht, daR es ubersichtlich gegliedert ist: wichtige Formeln sind deutlich hervorgehoben, die Bedeutung der ver- wendeten Symbole erklart und fur den weniger Geubten wird der Um- gang an einem Zahlenbeispiel erlautert . Alles in allem kdnnen die ,,Kuster-Thiel. Rechentafeln fur die Che- mische Analytik" in ihrer 102. Auflage (neu bearbeitet von Alfred Ru- land) jedem Chemiker, insbesondere dem Studenten und Laboranten, sowie jedem, der chemisch-praktisch arbeitet, zum alltaglichen Ge- brauch empfohlen werden. K. J. Wannowius E. W. Montroll, J. L.. Lebowitz (Eds.): TheLiquid Slate ofMat- ter: Fluids, Simple and Complex, Vol. 8 der Serie ,,Studies in Stati- stical Mechanics. North-Holland Publishing Company, Amsterdam, New York, Oxford 1982. 440 Seiten, Preis: US $ 58.25. Fur die Beschreibung der Gleichgewichtseigenschaften einfacher ato- marer Flussigkeiten, wie etwa der Beschreibung des flussigen Argons, sind in den letzten Jahren sehr leistungsfahige Methoden entwickelt worden. Diese Erfolge haben zu einem verstarkten Interesse an kompli- zierteren Flussigkeiten und deren statistisch mechanischer Behandlung gefiihrt. Neben einem knappen einfuhrenden Uberblick uber die ,,Gleichgewichtstheorien von Flussigkeiten" von J. L. Lebowitz und E. M. Waisman beschaftigen sich die ubrigen funf Ubersichtsartikel des vorliegenden Buches mit den Gleichgewichtseigenschaften komplizier- terer Fliissigkeiten. ,,Nichtuniforme Fliissigkeiten" heiRt der Titel eines theoretisch sehr anspruchsvollen Beitrages von J. K. Percus. In ihm werden die fur ein- fache homogene Fliissigkeiten entwickelten Konzepte auf Flussigkeiten in au8eren Feldern und auf die Flussigkeitsstruktur in der Nahe von Grenzflachen angewandt. Der folgende Artikel, ,,dichte leitende Fliis- sigkeiten" von N. W. Ashcroft, beschaftigt sich mit einfachen, elek- trisch leitenden Fluiden. Der Begriff einfach beinhaltet hier eine zwei- fache Abgrenzung: Es werden nur Systeme rnit einfacher elektronischer Bandstruktur, die durch eine einfache Paarwechselwirkung charakteri- siert sind, behandelt. Der vierte Beitrag von B. Halfskjold und G. Stell ist dem ,,statistisch mechanischen Gleichgewicht einfacher Ionenflus- sigkeiten" gewidmet. Die Mbglichkeiten, thermodynamische und Struktureigenschaften von geschmolzenen Salzen rnit Hilfe der Metho- den der Clusterentwicklung, Stbrungstheorie, Integralgleichungen und der Monte-Carlo-Computersimulation zu bestimmen, werden darge- legt. ,,Gleichgewichtstheorie mehratomiger Flussigkeiten" ist das The- ma des folgenden Artikels von D. Chandler. Atom-Atom- Paarverteilungsfunktionen, Site-Site-Paarpotentiale zwischen Moleku- len, Ornstein-Zernike- und RISM-Gleichung sind Stichworte aus die- sem Beitrag, der rnit einigen reprasentativen Anwendungen, wie dem Vergleich von experimentellen, Monte-Carlo- und RISM-Struktur- faktoren, schlieRt. Im letzten Beitrag des Buches behandelt F. H. Stil- linger die ,,dielektrischen Eigenschaften des Wassers und des Eises bei niedrigen Frequenzen" , Nach einer kurzen Zusammenstellung experi- menteller Ergebnisse fur die Dielektrizitatskonstanten des Wassers und des Eises wird kritisch auf die experimentelle und theoretische Bestim- mung des Kirkwoodschen Orientierungskorrelationsfaktors eingegan- gen . Dieser kurze Uberblick zeigt, dab die verschiedenen Ubersichtsarti- kel des Buches sich mit sehr unterschiedlichen Systemen und Proble- men der modernen Fliissigkeitsforschung beschaftigen. Der Titel des Buches ,,The Liquid State of Matter: Fluids, Simple and Complex" konnte in diesem Zusammenhang den Eindruck erwecken, da8 es sich um eine von den einfachen zu den komplizierten Fliissigkeiten systema- tisch aufbauende Darstellung handelt. Trotz des vorgestellten einfiih- renden Kapitels trifft dies nicht zu. Nutzen wird aus dem Buch derjeni- ge ziehen kannen, der mit den statistisch-mechanischen Methoden zur

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Buchbesprechungen 455

den Atomen entweder als Begegnungskomplex oder als van-der-Waals- Molekiil verstanden. Experimentelle Ergebnisse und a b initio Rechnun- gen werden verglichen.

Der zweite Abschnitt von Michael Tabor widmet sich dem Einsatz von chaotischen Bewegungen in dynamischen Systemen. Der Autor re- feriert klassische und quantenmechanische Verfahren zur Unterschei- dung von regularer und irregularer Bewegung in schwingenden Syste- men. Auf 78 Seiten wird dargelegt, welche Rolle nichtlineare Schwin- gungskopplungen bei der Randomisierung von Schwingungsenergie spielen. Die schnelle Randomisierung der Schwingungsenergie zwi- schen den Freiheitsgraden eines Molekuls ist unter anderem Vorausset- zung fur die Gultigkeit der meisten theoretischen Ansatze zur Beschrei- bung unimolekularer Zerfallsprozesse.

Im dritten Abschnitt von Ronnie Kosloff uber thermodynamische Aspekte des quantenmechanischen MeRprozesses werden einige Kon- zepte zur Einbeziehung des MeRprozesses in quantenmechanisch for- mulierte Probleme erlautert. Wenn auch die Formulierung und die ge- wahlten Beispiele dem Autor zuzurechnen sind, so geht doch der Inhalt kaum uber das Konzept von Neumann hinaus.

Der vierte Abschnitt von Masuo Suzuki uber den Ubergang von ei- nem anfanglich instabilen Zustand in einen stabilen Endzustand (84 Seiten), behandelt verschiedene Aspekte von Instabilitatsphanomenen. Insbesondere wird der Mechanismus der Bildung von makroskopischer Ordnung aus mikroskopischer Fluktuation untersucht.

Der funfte Abschnitt (82 Seiten) von M. S. Jhon, J . S. Dahler und R. C. Desai ist der Theorie von Flussigkeitsdampfgrenzflachen gewidmet. Es wird die dunne Zone zwischen Dampf und Flussigkeit untersucht, in der der Ubergang zwischen der kondensierten Phase und der Dampf- phase stattfindet .

Der letzte Abschnitt von Akira Ikegami uber statistische Thermody- namik von Proteinen und der Proteindenaturation diskutiert die Struk- tur von Proteinen durch einfache statistische Modellbildung, bei der es dem Autor im wesentlichen auf eine Erfassung der systematischen Na- tur der Proteinstruktur ankommt. Das von ihm vorgeschlagene Modell kann eine groRe Zahl allgemeiner Phanomene im Zusammenhang rnit der reversiblen Denaturierung mit Strukturanderungen und Fluktuatio- nen in vielen Proteinen qualitativ gut erklaren. Die thermische Denatu- rierung von 5 Globularproteinen wird quantitativ im Rahmen des Mo- dells analysiert . Die molekularen Parameter werden dabei durch Least- Square-Methoden angepaRt.

Der vorliegende Band der Advances in Chemical Physics vermittelt Einblicke in relativ unterschiedliche Themenbereiche. Bei allen Gebie- ten, die hier angeschnitten werden, geht es um relativ aktuelle Frage- stellungen. Die Breite der einzelnen Beitrage ist sehr unterschiedlich. Dies ist jedoch wohl auch darauf zuruckzufuhren, da8 die Autoren re- lativ weit voneinander liegende Zielgruppen ansprechen wollen. Zu- sammenfassend lafit sich sagen, da8 der vorliegende Band die Serie der ,,Advances" in guter Weise fortsetzt.

J. B r i c k m a n n

Kuster -Thie l : Rechentafeln fiir die Chemische Analytik, 102. Aufla- ge, neu bearbeitet von Alfred Ruland. Walter de Gruyter & Co., Ber- lin 1982. 305 Seiten, Preis: DM 44, - . Dem Analytiker und vielen Chemiestudenten ist er zu einem Begriff

geworden, der ,,Kiister-Thiel-Fischbeck", der nun in seiner 102. und vollig neu bearbeiteten Auflage in ansprechender Aufmachung vor- liegt. In knapper Klarheit werden die ,,neuen" SI-Einheiten, insbeson- dere die fur die Chemie so wichtige Stoffmenge, vorgestellt und bemer- kenswert konsequent gebraucht. Dennoch sollte sich auch derjenige zu- rechtfinden, der gewohnt ist, in den veralteten Begriffen wie 2.B. ,,Aquivalentgewicht" und ,,Val" zu denken.

Das vorliegende Tabellenbuch stellt eine reichhaltige Sammlung von Zahlen, Formeln und Fakten dar, die besonders dem im Grundstudium stehenden Chemiestudenten, dem Laboranten oder analytisch arbeiten- den Chemiker eine Hilfe sein konnen, d a man in ihm schnell und ballastarm das Gesuchte finden kann; fur speziellere Probleme ist wei- terfuhrende Literatur angegeben. So sind molare Massen fiir analytisch wichtige Verbindungen und Elementgruppen, maRanalytische Fakto- ren fur die Volumetrie, stochiometrische Faktoren fur die Gravimetrie tabelliert, ebenso wie z. B. Dichten waRriger Losungen von SBuren, Loslichkeiten und Shuredissoziationskonstanten.

Als besonders niitzlich fur die tagliche Laborpraxis kann sich der neu aufgenommene Abschnitt ,,Tabellen zur chemischen und chemisch- analytischen Arbeitstechnik" erweisen, in dem z. B. handelsubliche Io- nenaustauscher rnit ihren verschiedenen Eigenschaften gegenuberge- stellt sind oder gebrauchliche organische Losungsmittel mit Siede- punkt, Dichte, Berechnungsindex, MAK-Wert und geeignetem Trockenmittel aufgefuhrt sind oder auch eine eluotrope Reihe der Lo- sungsmittel fur die Flussig-Chromatographie angegeben ist.

Das Buch ist als Nachschlagewerk gedacht und wird diesem An- spruch besonders dadurch gerecht, daR es ubersichtlich gegliedert ist: wichtige Formeln sind deutlich hervorgehoben, die Bedeutung der ver- wendeten Symbole erklart und fur den weniger Geubten wird der Um- gang an einem Zahlenbeispiel erlautert .

Alles in allem kdnnen die ,,Kuster-Thiel. Rechentafeln fur die Che- mische Analytik" in ihrer 102. Auflage (neu bearbeitet von Alfred Ru- land) jedem Chemiker, insbesondere dem Studenten und Laboranten, sowie jedem, der chemisch-praktisch arbeitet, zum alltaglichen Ge- brauch empfohlen werden.

K. J . W a n n o w i u s

E. W. M o n t r o l l , J . L.. L e b o w i t z (Eds.): TheLiquid Slate ofMat- ter: Fluids, Simple and Complex, Vol. 8 der Serie ,,Studies in Stati- stical Mechanics. North-Holland Publishing Company, Amsterdam, New York, Oxford 1982. 440 Seiten, Preis: US $ 58.25.

Fur die Beschreibung der Gleichgewichtseigenschaften einfacher ato- marer Flussigkeiten, wie etwa der Beschreibung des flussigen Argons, sind in den letzten Jahren sehr leistungsfahige Methoden entwickelt worden. Diese Erfolge haben zu einem verstarkten Interesse an kompli- zierteren Flussigkeiten und deren statistisch mechanischer Behandlung gefiihrt. Neben einem knappen einfuhrenden Uberblick uber die ,,Gleichgewichtstheorien von Flussigkeiten" von J. L. Lebowitz und E. M. Waisman beschaftigen sich die ubrigen funf Ubersichtsartikel des vorliegenden Buches mit den Gleichgewichtseigenschaften komplizier- terer Fliissigkeiten.

,,Nichtuniforme Fliissigkeiten" heiRt der Titel eines theoretisch sehr anspruchsvollen Beitrages von J . K. Percus. In ihm werden die fur ein- fache homogene Fliissigkeiten entwickelten Konzepte auf Flussigkeiten in au8eren Feldern und auf die Flussigkeitsstruktur in der Nahe von Grenzflachen angewandt. Der folgende Artikel, ,,dichte leitende Fliis- sigkeiten" von N. W. Ashcroft, beschaftigt sich mit einfachen, elek- trisch leitenden Fluiden. Der Begriff einfach beinhaltet hier eine zwei- fache Abgrenzung: Es werden nur Systeme rnit einfacher elektronischer Bandstruktur, die durch eine einfache Paarwechselwirkung charakteri- siert sind, behandelt. Der vierte Beitrag von B. Halfskjold und G. Stell ist dem ,,statistisch mechanischen Gleichgewicht einfacher Ionenflus- sigkeiten" gewidmet. Die Mbglichkeiten, thermodynamische und Struktureigenschaften von geschmolzenen Salzen rnit Hilfe der Metho- den der Clusterentwicklung, Stbrungstheorie, Integralgleichungen und der Monte-Carlo-Computersimulation zu bestimmen, werden darge- legt. ,,Gleichgewichtstheorie mehratomiger Flussigkeiten" ist das The- m a des folgenden Artikels von D. Chandler. Atom-Atom- Paarverteilungsfunktionen, Site-Site-Paarpotentiale zwischen Moleku- len, Ornstein-Zernike- und RISM-Gleichung sind Stichworte aus die- sem Beitrag, der rnit einigen reprasentativen Anwendungen, wie dem Vergleich von experimentellen, Monte-Carlo- und RISM-Struktur- faktoren, schlieRt. Im letzten Beitrag des Buches behandelt F. H. Stil- linger die ,,dielektrischen Eigenschaften des Wassers und des Eises bei niedrigen Frequenzen" , Nach einer kurzen Zusammenstellung experi- menteller Ergebnisse fur die Dielektrizitatskonstanten des Wassers und des Eises wird kritisch auf die experimentelle und theoretische Bestim- mung des Kirkwoodschen Orientierungskorrelationsfaktors eingegan- gen .

Dieser kurze Uberblick zeigt, dab die verschiedenen Ubersichtsarti- kel des Buches sich mit sehr unterschiedlichen Systemen und Proble- men der modernen Fliissigkeitsforschung beschaftigen. Der Titel des Buches ,,The Liquid State of Matter: Fluids, Simple and Complex" konnte in diesem Zusammenhang den Eindruck erwecken, da8 es sich um eine von den einfachen zu den komplizierten Fliissigkeiten systema- tisch aufbauende Darstellung handelt. Trotz des vorgestellten einfiih- renden Kapitels trifft dies nicht zu. Nutzen wird aus dem Buch derjeni- ge ziehen kannen, der mit den statistisch-mechanischen Methoden zur