Kick-Off: Projekt D4Dairy gestartet D · Fast alle 44 Projektpartner kamen zum Kick-Off in den...
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D4Dairy – Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH Wien, 8. November 2018
Kick-Off: Projekt D4Dairy gestartet
Mit der Genehmigung des Projektes D4Dairy seitens der Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) über das österreichische Kompetenzzentrenprogramm COMET (Competence Centers
for Excellent Technologies) am 13. Juni 2018 bleibt in der österreichischen Rinderzucht kein
Stein auf dem anderen. Unter enormer Konkurrenz von weiteren 20 Projektanträgen fand
dieses Projekt den Weg in die Endauswahl. Der Projekttitel selbst steht für die 4 D´s:
Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying, also
Digitalisierung, Datenintegration, Erkennung und Entscheidungshilfe für die Milchproduktion.
Um einen erfolgreichen Projektstart zu garantieren, fand der offizielle Auftakt im Festsaal der
Veterinärmedizinischen Universität Wien mit nahezu allen 31 Wirtschafts- und 13
Wissenschaftspartnern statt.
Digitalisierung in der Landwirtschaft ist ein sehr stark wachsender Bereich. Digitalisierung
bedeutet aber auch eine enorme Anhäufung von Daten. Um diese Informationen sowohl für
Landwirte, Tierärzte, Berater, Verarbeiter und weitere Partner entlang der
Wertschöpfungskette Milch nutzbringend einsetzen zu können, ist es ein wesentliches Ziel von
D4Dairy, Daten und Know-how von Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern zu vernetzen.
Unter Nutzung von modernen Datenanalysemethoden (BigData, Mid-Infra-Rot Spektra,…)
sollen neue Erkenntnisse zum praktischen Nutzen für die Bauern und Partner entlang der
Wertschöpfungskette Milch erforscht bzw. hervorgebracht werden.
Vorsprung durch Vernetzung
Die Leiterin des Konsortiums, Dr. Christa Egger-Danner ist überzeugt, dass dieses Netzwerk
mit der Leitlinie „Vorsprung durch Vernetzung“ aus unterschiedlichen Expertisen
(Veterinärmedizin, Genetik, technische Informatik, Sensortechnik, Komplexitätsforschung,
Lebensmittelsicherheit und -verarbeitung,…) und eine umfangreiche Datengrundlage der
Partner die bäuerlichen Familienbetriebe, aber auch die beteiligten Wirtschaftspartner und
den Wirtschaftsstandort Österreich insgesamt stärken wird.
In den Impulsvorträgen im Rahmen des Kick-Offs am 5. November wurde gezeigt, wie die
rasanten technologischen Entwicklungen mit der bäuerlichen Landwirtschaft
zusammenhängen und wie in D4Dairy diese Möglichkeiten zum Nutzen für die Bauern und die
gesamte Branche genutzt werden können.
Prof. Dr. Kay Römer von der Technischen Universität Graz zeigte, wie das Internet der Dinge
mit dem Internet der Kühe zusammenhängt. Prof. Dr. Peter Klimek vom Complexity Science
Hub und der Medizinischen Universität Wien beleuchtete das Potential der Anwendung von
neuen BigData-Methoden an dem umfangreichen Datensatz der Rinderwirtschaft für die
Früherkennung und Ausarbeitung von Vorsorgemodellen für Erkrankungen. Prof. Dr. Martin
Wagner von der Vetmeduni Wien veranschaulichte, welches Potential all die technologischen
Weiterentwicklungen der verschiedensten Analysemethoden für die Rinderwirtschaft bieten.
D4Dairy – Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH Wien, 8. November 2018
Prof. Dr. Johann Sölkner (BOKU) zeigte am Beispiel der genomischen Selektion den rasanten
Umbruch, der nur aufgrund eines Technologiesprunges und damit günstiger
Genotypisierungskosten in der Rinderzucht ausgelöst worden ist. Die neuen Chancen, die mit
der Digitalisierung entstehen, werden in der Rinderwirtschaft tiefgreifende Veränderungen
bewirken – und genau da will D4Dairy ansetzen – diese neuen Chancen und
Herausforderungen sollen zum Wohle der bäuerlichen Familienbetriebe genutzt werden.
Ein gutes Fundament für erfolgreiche Projektarbeit
Die Rektorin der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Dr. Petra Winter, hieß das D4Dairy-
Projektteam in ihrer Empfangsrede herzlich willkommen. „Die VetMed wurde bewusst als Ort
des Auftakts gewählt, weil diese von Anfang an sehr eng mit der Entstehung dieses Projektes
verbunden war“, so die Konsortialleiterin Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData). Nahezu alle
44 Projektpartner folgten der Einladung zur Kick-off-Veranstaltung auf der VetMedUni Wien,
bei der Egger-Danner stellvertretend für alle Anwesenden die am weitest angereisten
Projektpartner aus Israel von SCR by Allflex begrüßen konnte.
ZAR-Obmann Stefan Lindner sieht in seinem Statement die Zusammenarbeit nicht nur
innerhalb dieses Netzwerkes als sehr wichtig an, sondern auch über den Projektpartnern
hinaus. Mit 5,5 Mio. Euro, wovon die Hälfte von den Wirtschaftspartnern kommt, konnte
durch die Konsortialleitung eine schlagkräftige Projektsumme aufgestellt werden, um
zahlreichen Fragestellungen möglichst viele Antworten zu liefern. „Dank spreche ich in diesem
Zusammenhang dem ehemaligen ZAR-Obmann Anton Wagner für jenes Fundament aus, das
er seinen Nachfolgern hinterlassen hat. Und Dank gilt allen Projektpartnern und vor allem dem
Projektteam, das es geschafft hat, die große Anzahl an Partnern für ein gemeinsames Projekt,
das letztendlich dem Bauern zu Gute kommt, zu bündeln“, so Lindner.
Mehrwert durch Datenzusammenführung
Ziel ist, über das Projekt die enormen Mengen an unterschiedlichen Daten am
Milchviehbetrieb und entlang der Wertschöpfungskette zu sammeln, sich unter
Berücksichtigung des Datenschutzes auszutauschen und Synergien einer gemeinsamen
Nutzung auszuloten. Über komplexe Analysen sollen neue und umfangreiche Erkenntnisse auf
Tiergesundheit und Tierwohl sowie neue Parameter zur Früherkennung von Krankheiten
gewonnen werden. Letztendlich werden die Daten analysiert und dem Landwirt mittels
praktikabler Softwaretools zur Verfügung gestellt. Für derartige Datenmengen ist der Wiener
Complexity Science Hub (CSH) gefragt, um Nutzen aus den umfangreichen Informationen im
Sinne von „n = all“ zu generieren.
Partner in D4Dairy sind in- und ausländische Universitäten, Kompetenzzentren,
Forschungseinrichtungen und Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette Milch
(Landwirte, Zuchtorganisationen, Milchverarbeiter, Tiergesundheitsdienste,
D4Dairy – Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH Wien, 8. November 2018
Interessenvertretungen u.a.) sowie nationale und internationale Technologieanbieter
(Sensoren, Fütterung, Klimamessung, Datenverarbeitung).
Das 4D-Konzept im Detail
Digitalisierung: Optimierung der Produktionsprozesse in der Milchwirtschaft entlang der
Wertschöpfungskette bei der Nutzung der neuen digitalen Möglichkeiten
Datenintegration: Integration von Daten am Betrieb (RDV/LKV-Daten, Sensoren, Fütterung,
Stallklima,..) und Integration weiterer externer Daten (zB Schlachthofdaten,..) mit dem Ziel
der Schaffung von aussagekräftigen Tools für die Vorsorge und Produktionssteuerung,
Qualitätssicherung, aber vor allem auch zur Arbeitserleichterung,..
Detection (Entdeckung/Früherkennung): Mit neuen Methoden (Big-Data-Analysen),
Analysenergebnisse (Infrarot-Spektren der Milch, Resistenzuntersuchungen) Daten zur
Erforschung von Risikofaktoren und aussagekräftigen Parametern zur Früherkennung von
Erkrankungen bzw. zu Behandlungserfolgen nutzen.
Decision making (Unterstützung für Entscheidungsfindung): Daten basierte
Entscheidungshilfen werden entwickelt, zB elektronischer Vorschlag ob ein Tier mit einem
Antibiotikum trockengestellt werden soll oder nicht (Datengrundlage zum Erregerstatus auf
Betrieb, Krankengeschichte von Tier, Umweltfaktoren, etc. werden elektronisch aufbereitet
und ein Vorschlag wird für den Tierarzt erstellt).
Rückfragen:
Konsortialleiterin Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData)
[email protected]; http://d4dairy.com/
Fördergeber:
D4Dairy – Digitalisation, Data integration, Detection and Decision support in Dairying
ZuchtData EDV-Dienstleistungen GmbH Wien, 8. November 2018
Projektpartner:
Fast alle 44 Projektpartner kamen zum Kick-Off in den Festsaal der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Konsortialleiterin Dr. Christa Egger-Danner stellte die Ziele des Projektes vor.
ZAR-Obmann Stefan Lindner weist auf die Bedeutung der Zusammenarbeit auch außerhalb dieses Netzwerkes hin.
Gruppenfoto der Projektpartner der Kick-Off-Veranstaltung.
Fotos: ZAR/Kalcher