Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

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Heidrun-Ulrike Wenzel Zeitreise Niederösterreich seit 1848

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Niederoesterreich seit 1848

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Heidrun-Ulrike Wenzel

ZeitreiseNiederösterreich seit 1848

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ImpressumDiese Publikation erscheint als Begleitbroschüre für junge Leserinnen und Leser anlässlich der Ausstellung „Ein Land im Zeitraffer – Niederösterreich seit 1848“. (In Kooperation mit dem Niederösterreichischen Landesarchiv)11.Mai 2012 bis 27. Jänner 2013; empfohlen ab 10 Jahren

Direktion Carl Aigner, Erich SteinerGeschäftsführung Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH Brigitte Schlögl, Peter Weiss

AusstellungKuratoren Stefan Eminger, Elisabeth Loinig und Willibald RosnerAssistenz Nicole Malina-UrbanzAusstellungsgestaltung Checo SterneckAusstellungsgrafik Thomas ReinaglAusstellungsmanagement Helmut Ehgartner

BegleitbroschüreIdee, Konzept, Text und Redaktion Heidrun-Ulrike WenzelMedieninhaber Niederösterreichische Museum Betriebs GmbH, 3100 St. PöltenIllustration Maskottchen „Poldi“ Lisa-Iruna BrucknerGrafische Gestaltung schultz+schultz-Mediengestaltung, 1040 WienDruck Janetschek GmbH, 3860 Heidenreichstein

© 2012 für die Publikation bei den Medieninhaber© 2012 für den Textbeitrag bei der Autorin© 2012 für die Abbildungen: Niederösterreichisches Landesarchiv (S.21,25,28,29), Niederösterreichische Landesbibliothek (S.8,26,42), Niederösterreichisches Landesmuseum (S.10,14,15,20,46), NLK (S.48), Stadtmuseum St. Pölten (S.11,30), Stadtarchiv Waidhofen an der Ybbs (s.28), Stadtmuseum Traiskirchen (S.43), Heimatmuseum Guntramsdorf (S.13), Museum Zeitbrücke, Gars am Kamp (S.46), Francisco Josephinum BLT, Wieselburg (S.43), Shopping City Süd (S.47), EVN Archiv (S.39), Sammlung Elisabeth Loinig, Paudorf (S.16), Gregor Kremser, Krems (S.35), Sammlung Willibald Rosner, Wien (S.6), Gerhard Wabra, Laa an der Thaya (S.33), Sammlung Heidrun-Ulrike Wenzel, Wien (S.38), privat (S.25) und Wikimedia Commons (S.4-5,7-9,15,18-19,22-24,27-28,31-32,34,39-40,42,44-45,49,50).

Alle Rechte, auch das des auszugsweisen Abdrucks und das der Reproduktion einer Abbildung, sind vorbehalten. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist unzulässig. Dies gilt insbesondere für Vervielvältigung, Mikroverfilmungen, Übersetzungen und die Einspeicherung in und Verarbeitung durch elektronische Systeme. Änderungen vorbehalten.

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Schön, dass du wieder ins Lan-desmuseum Niederösterreich gekommen bist. Als Mitglied der Museumsdetektive heiße ich dich herzlich willkommen! Gemein-sam begeben wir uns auf eine spannende Spurensuche durch die Ausstellung „Ein Land im Zeitraffer – Niederösterreich seit 1848“ (11.05.2012 – 27.01.2013).

In dieser Broschüre verbirgt sich ein streng geheimer Lösungs-text.

Achte auf die orangen Geheim-buchstaben, sie helfen dir den Text am Ende des Begleit heftes zu entschlüsseln!

Hier noch einige wichtige Infos: Ein Lexikon findest du auf den letzten Seiten. Hier kannst du dich orientieren, wenn du nicht sicher bist, einzelne Ausdrücke verstanden zu haben. Die Begrif-fe, die du nachschlagen kannst sind mit ✘gekennzeichnet. Mit einem ? sind Aufgaben und Fragen gekennzeichnet.

Dabei gibt es auch Anregungen zu Diskussionen mit deinen MitschülerInnen, LehrerInnen, Freunden, Geschwistern oder Eltern. Zum Schluss hier noch die wichtigste Regel für kleine und große Museumsdetektive: Bitte berühre die Gegenstän-de, Gemälde und Vitrinen auf keinen Fall!

Museumsdetektiv

Dein Codename

Hallo, lieber Museumsdetektiv!

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Wien um 1848 4

Wenn einer eine Reise tut... 6

Es war allerhöchste Eisenbahn 7

„Stählerne Rosse“ 8

Mit Volldampf voraus 9

Revolution 1848 10

Vom Lehm bis zum Ziegel 13

Dem Kaiserpaar Franz Joseph I. & „Sisi“ auf der Spur 14

Schule und allerlei 16

„Freye-zeyt“ 20

Der K(r)ampf um das Wahlrecht 21

Den versteh i net, den mag i net! 22

Das Attentat von Sarajevo 23

Erster Weltkrieg 24

Zerfall und Neuorientierung 26

Die Erste Republik 27

Inhalt

Also dann, auf in die Vergangenheit!

Eine spannende Detektivreise wünscht dir dein Poldi

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Wie man seinen Willen durchsetzt 28

Als es Niederösterreich nicht gab – Zweiter Weltkrieg 30

Jüdisches Leben in Niederösterreich 32

Verlust der Heimat 34

Spuren der Gewalt 35

„Maikäfer flieg!“ 36

Vom Leben meiner Großeltern 38

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“ 39

„Österreich ist frei!“ 40

Steckbrief: Leopold Figl 41

Tag der Fahne 42

Arbeitswelten im Wandel 43

„Achtung Drahtverhau“ 44

Der Greißler ums Eck ist bald weg? 46

Landeshauptstadt St. Pölten 48

Österreich in Europa – Mitglied der EU 49

Typisch Niederösterreich? 50✘ Lexikon (Liste der Worterklärungen) 52

Rätselauflösungen 53

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Wien um 1848

Wien war zu dieser Zeit eine Fes-tung: Die innere Stadtmauer mit den mächtigen ✘Basteien um-fasste den Stadtkern Wiens und bot im Ernstfall auch Zuflucht für die Bevölkerung aus den Vorstädten. Sie wurde im Laufe der Jahrhunderte immer wieder erweitert und modernisiert. Ein zusätzlicher äußerer Befesti-gungsring um die Vorstädte wurde mit dem ✘Linienwall, dem heutigen Gürtel, geschaffen.

Bald war die Stadtmauer der Stadtentwicklung im Weg und stellte ein merkliches Verkehrs-hindernis dar. Die Befesti-gungsanlage, wurde abgerissen

und an ihrer Stelle entstand bis 1864 die Wiener Ringstraße als Prachtstraße der ✘Monarchie. Die Ringstraßenbauten (Parla-ment, Burgtheater, Rathaus etc.) entstanden teils erst später. Als winziger Rest des einst mächti-gen Bauwerks hat sich nur die „Mölker Bastei“ gegenüber der Universität Wien erhalten. Das Äußere Burgtor ist, in abgewan-delter Form, das einzige erhalte-ne Tor aus dieser Zeit. Straßen-, Gassen- und Platznamen, sogar Geschäfte erinnern heute noch an die Mauern und Tore, so wie die U-Bahn-Stationen „Schotten-tor“ und „Stubentor“.

Wien um 1830

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? Aus den Bildern sind ja Puzzleteile herausgefallen! Finde das jeweilige Puzzle zum Bild und verbinde es mit einem Strich!

Kärntner Tor 1858, Burgring 1872 und Dr.Karl-Renner Ring 2011

Wie in allen europäischen ✘Me-tropolen wuchs die Bevölke-rungszahl sprunghaft an. In der Stadt Wien und Vorstädten lebten bereits über 400.000 Menschen, um 1800 waren es noch rund 250.000 gewesen. Dem rasanten Wachstum der Einwohnerzahl stand eine kaum nennenswerte Bautätigkeit gegenüber. Wien war vor allem eine Stadt des Kleinbürgertums. Handwerker und Kleingewerbetreibende dominierten das wirtschaftliche Leben. Hauptabnehmer ihrer Produkte waren der Adel und der Hof. Vor den Toren Wiens, in den Vororten außerhalb des ✘Linien-

walles, waren vor allem textilver-arbeitende Betriebe angesiedelt. Auf dem Lande, bei den ärmeren Bauern, bei den kleinen Hand-werkern und ✘Taglöhnern war die Not gewaltig. Arbeitszei-ten von 14 Stunden und mehr, Kinderarbeit und völliges Fehlen von Kranken- und Altersvorsorge erschwerten die Situation. Die rasch durchgeführte ✘Mecha-nisierung verursachte Massen-arbeitslosigkeit und Hunger-demonstration.

Unzählige Menschen begannen ihr Glück in der Stadt zu suchen. Die Arbeiter und Bauern folgten

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dem Ruf in die Großstadt, wo sie sich Arbeit und Wohlstand erhofften und meist bittere Ar-mut, Wohnungsenge und hohe Mieten vorfanden. Seit 1820 veränderte sich der Himmel über Niederösterreich: Die Rauchfänge wuchsen im-mer höher und an immer mehr

Orten. Die moderne Fabrik mit ihren dampfbetriebenen Maschi-nen löste die ✘Manufaktur ab. In den Vororten von Wien und Wiener Neustadt, aber auch im Erlauftal konzentrierten sich die Fabriken. Das bot zwar Arbeits-plätze, doch die Arbeitsbedingun-gen waren schrecklich.

Wenn einer eine Reise tut...

Die Anfänge des Fremdenver-kehrs haben mit unserem heu-tigen Tourismus wenig gemein-sam. Das Wort „Urlaub“ gab es eigentlich nicht. Die wohlhaben-

den Menschen konnten es sich leisten, auf„Sommerfrische“ zu fahren. Die ärmere Bevölkerung machte damals oft Wallfahrten, eine Gelegenheit, um aus dem Alltag auszubrechen. Durch die aufkommende Reisetätigkeit legte man auch mehr Wert auf die Übernachtungsmöglich-keiten. Die Fremdenzimmer in Gasthöfen und Hotels wurden komfortabler ausgestattet. Kur-orte waren besonders beliebte Reiseziele.

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Es war allerhöchste Eisenbahn

Immer diese bahnbrechenden Ideen!

Also, ich verstehe immer nur Bahnhof !

Bevor die Eisenbahn erfunden wurde, reiste man mit der Post-kutsche oder mit dem Schiff. Wer kein Geld hatte, musste zu Fuß gehen. Mit den neuen Lokomo-tiven konnte man nun schneller durch die Landschaft reisen. Als die erste Dampflokomotive 1837 von Floridsdorf nach Deutsch-Wagram wegfuhr, standen entlang der Gleise viele neugierige Zuschauer. Sie strit-ten sich um die besten Aussichts-plätze. Kaum einer konnte sich vorstellen, wie sich ein Wagen – ohne Pferde – von der Stelle bewegen kann! Waren die Ei-

senbahnen anfangs wegen ihrer „mörderischen Geschwindigkeit“ von 30 km/h gefürchtet, erreich-ten sie um 1900 schon an die 100 km/h. Durch diese Erfindung kam man rascher und bequemer an sein Reiseziel. Doch anfäng-lich waren die Fahrkarten so teu-er, dass es sich nur die reichen Leute leisten konnten. Entlang der Eisenbahnstrecken entstan-den viele Fabriken. Mit der Bahn transportierte man Rohstoffe wie Holz, Kohle und Eisen. Die ferti-gen Produkte wurden dann in die Geschäfte gebracht.

? Kreuze die richtigen Antworten an! Die Bahn brachte zu den Fabriken:

O Eisen O Coca Cola O KohleO iPod

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„Stählerne Rosse“

Er musste verrückt sein, dieser Karl Ritter von Ghega. Denn eine Bahn über den tausend Meter hohen Semmering zu bauen, galt Mitte des 19. Jahr-hunderts schlicht als unmöglich. Und doch erhielt der Venezianer 1848 den Auftrag. Sechs Jahre bauten 20.000 Arbeiter an den 16 Tunneln, 16 ✘Viadukten und zahlreichen kleinen Brücken. Die 41 km lange Strecke wur-de feierlich eröffnet. Dass die Semmeringbahn nicht nur die erste, sondern auch die schönste Gebirgsbahn Europas ist, bewies

die ✘UNESCO, die sie 1998 zum Weltkulturerbe erklärte.

Obwohl vor allem mit Dampf betriebene Lokomotiven bis in die 1950er Jahre fuhren, wurden schon eifrige Versuche mit der Elektrizität angestellt. 1883 nahm die erste elektrische Bahn in Österreich-Ungarn, die Lokal-bahn von Mödling in die Hin-terbrühl, ihren Betrieb auf. Als erste wechselstrombetriebene Eisenbahn in Europa wurde die Stubaitalbahn (Tirol) eröffnet, der 1911 die Mariazellerbahn folgte.

Semmering, Payerbach Viadukt, 1875

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Mit Volldampf voraus

So war der Süden Niederöster-reichs bald erschlossen, in der West-Ost-Richtung setzte man allerdings auf ein anderes Pferd: das Dampfschiff. Schon 1830 beförderte die Donaudampf-schifffahrtsgesellschaft (DDSG)

Passagiere von Wien nach Buda-pest. Kurze Zeit später befuhr das Schiff „Anna Maria“ dann auch die Strecke Wien-Linz. In den folgenden Jahrzehnten entwi-ckelte sich die DDSG zur größten ✘Binnenreederei der Welt.

? Du kannst das Bild nach deinen Vorstellungen ausmalen!

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Revolution 1848

Fabriken entließen im Land tausende Arbeiter, weil es um die wirtschaftliche Lage schlecht stand. Die Wut der Arbeiter war verständlich. Mit Aufständen und Plünderungen versuchten sie sich Gehör zu verschaffen. Doch der Staat ignorierte die verarm-ten Arbeiter, übersah die miesen Arbeitsverhältnisse und änderte nichts an der Kinderarbeit.

Unzufrieden war auch das Bürgertum und vor allem die Studenten, die gemeinsam mit Buchhändlern und Druckern die eigentlichen Vorkämpfer wurden.

Der Wunsch nach ✘Reformen ertönte von allen Seiten: Meinungsfreiheit, ✘Pressefrei-heit, Lehr- und Lernfreiheit, ✘De-mokratie – die Liste der Forde-rungen war lang.

Am 13. März 1848 brach schließ-lich die ✘Revolution aus. Schau-platz der tragischen Ereignisse war Wien. Das niederösterrei-chische Landhaus in der Her-rengasse lieferte den Stein des Anstoßes. An jenem Tag tagten die Niederösterreichischen ✘Landstände.

Rudolf von Alt, das Niederösterreichische Landhaus, um 1850

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Am frühen Morgen versammel-ten sich Studenten und Zuschau-er um das Landhaus. Der Hof war mit Menschen gefüllt und die Stimmung heizte sich auf. Die Menschenmassen wurden um die Mittagsstunde durch Arbeiter, die aus den Vorstädten ins Zentrum strömten, verstärkt. Dann wurde es der Obrigkeit zu viel: Die kaiserlichen Truppen erhielten Befehl, die Straßen zu räumen. Doch die aufgebrachten Menschen leisteten Widerstand. Die ersten Schüsse fielen. Die ✘Revolution forderte die ersten Toten. Es sollten nicht die letzten bleiben.

In der folgenden Nacht stießen auch die Industriearbeiter dazu. Sie stürmten Fabriken, zerstörten Maschinen und legten Brände. Die ✘Bürgergarde schritt ein und eröffnete das Feuer auf die Arbeiter. Die Revolutionäre verteilten nun Waffen an die Studenten und formierten eine Nationalgarde, die auch in allen niederösterreichischen Orten mit mehr als 1.000 Einwohnern ge-bildet wurde. Ein erster Teilerfolg wurde erzielt: Die gewonnene

✘Pressefreiheit überschwemmte das Land mit einer Fülle neuer Zeitungen.

Im Oktober sollte sich die Lage plötzlich ändern.Der Ober-befehlshaber der kaiserlichen Truppen, Fürst Windischgrätz, ließ die Stadt ohne Rücksicht auf Verluste stürmen. Der Drang der Bürger nach politischer Mitbe-stimmung wurde somit vom kaiserlichen Militär blutig un-terdrückt, alleine in Wien kamen

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während der Kämpfe rund 2.000 Revolutionäre ums Leben.

Die ✘Revolution war damit vor-bei. Die Barrikaden waren verlas-

sen. Der Traum von Meinungs-freiheit und Demokratie, den die Niederösterreicher erwünscht und für den die Wiener gekämpft hatten, ging nicht in Erfüllung.

? Was für ein Buchstabensalat! Hier verstecken sich 8 Begriffe, die mit der Revolution von 1848 zu tun haben. Kannst du alle entdecken?

c ö ä f c r e v o l u t i o nä r h z c h s w k b b p c d jc e ö s l m k i ü l f m u x cm f j p a f h n k a d p w c gx o j k j s j d h n u ö v w bz r p f w s p i ü d i a b v üp m ö t ä f p s y h ü s g p rm j v t h j e c j a e t q q gu e v f z e r h c u o u z s eh p i k l p ö g t s c d h c rp r e s s e f r e i h e i t gj d v t k a f ä j d a n u m ai k o o e f k t p h w t c a rs z w t e b b z i y x f m x dt p e e b w g r n r z h ö ü e

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Vom Lehm bis zum Ziegel

Das Wort „Ziegel“ ist ein Sam-melbegriff für getrocknete oder gebrannte Mauersteine, Fliesen und Dachziegel, kurzum: Ziegel finden überall im Haus Verwen-dung. Auch in Niederösterreich gab es viele traditionsreiche Ziegelwerke, wie z.B. in Gunt-ramsdorf.

Der Lehm wurde von Männern auf die „Gstättn“ (Zwischenla-ger) geführt. Der Ton musste im

Winter „ausfrieren“, wurde vom Schnee durchnässt und war im Frühjahr gut knetbar. Anschlie-ßend wurden die Ziegel von den Frauen in eigene Formen ge-schlagen. Eine gute Arbeitspartie schaffte bis zu 1.500 Ziegel am Tag! Viele Kinder mussten im Sommer meistens schon um 3 Uhr aufstehen und im Werk fest mithelfen. Sie stürzten die Ziegel aus den Formen heraus und leg-ten sie flach auf den Boden.

? Auch heute gibt es noch Kinderarbeit in Ziegelfabriken! So z.B. in Nordindien. Großteils arbeiten Wanderarbeiter und Kinder, die ihre

Arbeitskraft billig zur Verfügung stellen. Sie wohnen in Slums ohne Zugang zu Trinkwasser, Elektrizität oder WC. Überlege, worin die Probleme liegen? Was bedeutet dies für die Kinder?

Ziegelarbeiter und Ziegelarbeiterinnen, Guntramsdorf um 1900

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Dem Kaiserpaar Franz Joseph I. & „Sisi“ auf der Spur

? Da ist ja einiges durcheinander geraten! Du siehst verschiedene Ausschnitte unterschiedlicher Gemälde und Fotografien. Begib dich

nun auf die Suche, um herauszufinden welcher Ausschnitt zu welchem Bild gehört. Ergänze die fehlenden Buchstaben und verbinde mit einer Linie den Ausschnitt mit dem Bild!

Kaiser Franz J _ _ _ _ _ I. wurde als ältestes von fünf Kindern am 18. August 1830 in W _ _ _ geboren. Sehr früh wurde er auf Genauigkeit und Pünktlichkeit gedrillt, was er sein Leben lang nicht vergaß. Sein Tag war genau eingeteilt. Waren es in der Kindheit die Schulstunden, so bestimmten später die Staatsgeschäfte und Empfänge seinen Tagesablauf. Mit 18 J _ _ _ _ _ wurde er bereits K _ _ _ _ _.

E _ _ _ _ _ _ _ _ Amalie Eugenie wurde am 24. De-zember 1837 in Possenhofen am Starnberger See bei München geboren. Sie war das Lieblingsk _ _ _ ihres Vaters und wurde für damalige Verhältnisse sehr frei erzogen. Großes Vergnügen bereitete ihr das Reiten. Im Sommer 1853 durfte die erst 15-jährige mit ihrer Mutter nach Ischl fahren, wo sie F _ _ _ _ Joseph kennen und lieben lernte.

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Franz Joseph legte als Privatmann wenig Wert auf Etikette. Das M _ _ _ _ _essen nahm er gewöhn-lich am Schreibtisch ein, und er schlief in einem einfachen Soldatenbett. In der Öffentlichkeit jedoch legte er größten W _ _ _ darauf, dass alles in der genau vorgeschriebenen Form vor sich geht.

Sophie, die M _ _ _ _ _ Franz Josephs, war über diese H _ _ _ _ _ _ _ nicht glücklich. Sie bestimm-te die Erziehung der Kinder, was Sisi überhaupt nicht passte. Die K _ _ _ _ _ _ _ trieb einen fanati-schen Schönheitskult. Um sich ihre schlanke Linie zu erhalten, turnte sie, machte lange Fußmärsche und Abmagerungskuren. Um dem steifen Hofle-ben zu entfliehen, reiste sie viel. Am 10. September 1898 wurde S _ _ _ in Genf Opfer eines Attentates.

Wegen des tragischen Verlustes vieler F _ _ _ _ _ _ _mitglieder, wie seines Sohnes Rudolph, seiner Gemahlin und des späteren Thron-folgers Franz Ferdinand, zog sich Franz Joseph privat sehr zurück. Der Kaiser starb am 21. N _ _ _ _ _ _ _ 1916.

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Schule und allerlei

Damals war es selbstverständlich, dass Kinder von den Eltern von der Schule zu Hause behalten wurden, um bei der Arbeit zu hel-fen. Obwohl die Regierung ein Arbeitsverbot für Kinder erlassen hatte, mussten diese, vor allem in ärmeren Familien, fest zupacken.

Am 14. Mai 1869 wurde die Schulpflicht von acht Jahren festgelegt, aber lange nicht ein-gehalten. Zwar wuchs die Zahl

der Volksschulen ständig an, Gymnasien gab es in Niederös-terreich aber nur fünf und diese waren fest in geistlicher Hand. Erst Ende des 19. Jahrhunderts erhielt Wien das erste öffentliche Mädchengymnasium und durf-ten die ersten Frauen auch die Universitäten besuchen. Leh-rerbildungsanstalten in Krems, St. Pölten, Wiener Neustadt und Hollabrunn wurden gegründet.

Junglehrerinnen, Englische Fräulein in Krems 1916

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Hier kannst du eine Schrift ler-

nen, die heute schon fast niemand mehr kennt. Daher eignet sie sich als Geheimschrift, aber auch zum Lesen geheimnis-

voller alter Briefe. Deine Urgroß-eltern benutzten diese Schrift als Schreibschrift. Häufig wurde sie Kurrentschrift genannt, weil man beim Schreiben in einem Zug schreibt.

? Dann versuche einmal, deinen Namen zu schreiben!

Kannst du das schon lesen?

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Am Anfang bekamen wir oft eins mit dem Staberl über

„Ich wohne am Bauernhof im Mühlengraben. Der Hof meiner Eltern ist sehr klein, aber die Anzahl der Bewohner sehr groß. Da sind mei-ne Eltern, die Tante Leni, der Hans, ein Knecht, und wir sieben Kinder. Zum Spielen gibt es hier

sehr viele Möglichkeiten. Da ist einmal der Bach, in dem man wun-derbar planschen kann. Zum anderen ein Wäldchen und dann noch eine große Wiese. Hier kann man Blumen pflücken und Nachlaufen spielen. So richtig austoben können wir uns nur im Frühjahr. In den Monaten März bis Oktober bekomme ich immer eine Befreiung von der Schulpflicht. Da muss ich dann auf dem Feld helfen. Am Anfang machte mir die Schule keinen Spaß, da der Lehrer sehr streng war und wir des Öfteren eins mit dem Staberl über die Finger bekamen. Schulsachen habe ich nicht viele. Eine Schiefertafel, einen Griffel und ein Lesebuch. Alle diese Sachen haben schon vier Geschwister vor mir gehabt. In der Klasse sind 18 Kinder. Unterrichtet wird außerdem noch Religion, Zeichnen und, wenn es schön ist, Turnen.“ Alois, 9 Jahre

Beim Unterricht ist unsere Gouvernante immer anwesend

„Ich lebe in einem Schloss in der Nähe von St. Pölten. Ein Schlaf-zimmer steht mir alleine zur Verfügung. Meine Schwester und ich haben eine große Auswahl an Spielsachen, die uns unser Vater von seinen Reisen mitbrachte. Mein Lieblingsspielzeug ist eine Por-zellanpuppe mit echten Haaren und einem hellblauen Kleid. Jeden Tag um neun Uhr beginnt der Unterricht. Unser Hauslehrer, Herr Franke, wohnt im Haus. Der Unterricht ist sehr interessant, aber uns beiden ist trotzdem oft langweilig, da wir ja die einzigen Schulkinder sind. Beim Unterricht ist unsere Gouvernante immer anwesend. Am

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Page 21: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

schwersten fällt mir der Französisch- und Englischunterricht. Dafür habe ich umso lieber Rechnen, Tanzen und Klavierspielen. Ab und zu führen wir das Gelernte unseren Eltern vor. In zwei Jahren darf ich dann in eine Klosterschule gehen. Ich bin gespannt, wie es ist, mit vielen Kindern gemeinsam zu lernen.“ Walburga, 7 Jahre

Mein Bruder schleppt immer die Läuse an

„Ich wohne in einem Zinshaus am Rande der Stadt. Unsere Woh-nung besteht aus einem Zimmer und einer Küche. Meine Eltern, drei Geschwister und ich schlafen im Zimmer. Am Tag kann man das Bett meiner Eltern zurückklappen, und der Raum dient meinem Vater als Schneiderwerkstätte. Ich gehe in eine zweiklassige Schule. In mei-ner Klasse sind 97 Schüler. Da ist es natürlich oft sehr laut. Religion ist in der Schule ein ebenso wichtiger Gegenstand wie Rechnen oder Schreiben. Zeit zum Spielen habe ich eigentlich nicht sehr viel. Nach der Schule mache ich schnell meine Hausaufgabe und dann muss ich gleich meinem Vater helfen. Ich trage für ihn die genähten Kleidungsstücke zu den Kunden aus. Obwohl es bei uns doch recht rein ist, hat mein Bruder immer Läuse. Er schleppt sie wahrschein-lich vom Fußballspielen auf der Gasse heim und steckt die übrige Familie mit diesem Ungeziefer an. Meine Mutter schneidet uns dann immer unsere Haare ganz kurz ab und reibt den Kopf mit Petroleum ein.“ Leni, 8 Jahre

? Diskutiere mit deinen SchulkollegInnen über die drei unterschied-lichen Schilderungen. Wie sind die Verhältnisse? Wie wichtig ist die

Schulbildung? Ist es Luxus, dass ihr zur Schule gehen dürft?

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„Freye-zeyt“

Noch um 1860 kamen die Men-schen nicht auf die Idee, Sport zu betreiben. Es war den Menschen wichtig, dass man würdevoll aussah. Allmählich entstand aber eine ganz neue Einstellung zum eigenen Körper. Die Menschen begannen, auf ihre Gesundheit viel Wert zu legen.

Was machten die Menschen? Sie schlossen sich zu Gruppen, zu Vereinen zusammen, die dieselben Interessen hatten. So entstanden Turnvereine, Wander-vereine, zahlreiche Radfahr-vereine und vieles mehr. Viele Leute erfreuten sich an der Na-tur, der frischen Luft und allem, was dazu gehörte. Die Alpenver-eine errichteten in den Bergen Schutzhütten und legten neue Wanderwege an.

Fußball, Schwimmen, Boxen oder Schifahren wurden Sportarten, die fast jeder ausüben konnte, denn man brauchte damals nicht viel Geld dazu. Selbstverständlich wurde auch ordentlich auf das Fetzenlaberl getreten....

? Tipp: Mit deinen Freunden kannst du aus alten Stoff-

fetzen schnell und leicht ein „Fetzenlaberl“ (Fußball) machen! Ihr braucht nur alte Kleiderreste und eine Wiese, los gehts!

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Page 23: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Wer hatte über die vielen Proble-me der ✘Monarchie zu entschei-den? Wähler, Abgeordnete oder der Kaiser? Zuerst noch eindeu-tig Kaiser Franz Joseph. Aber er war in der Außenpolitik unge-schickt und hatte zwei Kriege verloren. So musste er bald eine Einschränkung seiner Regie-rungsgewalt in Kauf nehmen.

Heute ist selbstverständlich, dass jeder Staatsbürger über 16 Jahren wählen darf. Das war aber nicht immer so! Es gehört zu den wichtigsten Errungenschaften im Zeitalter Kaiser Franz Josephs, dass in kleinen Schritten endlich eine Mitsprache von Vertrauens-

leuten des Volkes ermöglicht wurde. Es sollte aber noch Jahr-zehnte dauern, bis alle das Recht erhielten, an den Wahlen teilzu-nehmen!

Zunächst hatten nur die Leute das Wahlrecht, die durch hohe Steuern dazu beitrugen, den Staat aufrechtzuerhalten. Sie wählten noch keine Parteien, sondern Einzelpersonen, denen sie vertrauten. Dann wurde das „allgemeine Wahlrecht“ durch-gesetzt und alle Männer konnten wählen. Erst 1919 durften auch Frauen und Leute ohne festen Wohnsitz wählen!

Der K(r)ampf um das Wahlrecht

versiegeltes Paket mit Stimmzettel, Wahl 1880

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Den versteh i net, den mag i net!

Der ✘Vielvölkerstaat der Habs-burger zerbrach am Streit der elf Nationalitäten. Es ging oft um heute lächerlich erscheinende Kleinigkeiten, wie die Sprache der Beschriftung von Postkarten. Frühere Freunde trennten sich, nur weil sie verschiedenen Völ-kern angehörten und verschiede-ne Sprachen sprachen. Doch die Stimmung wurde gerade da-durch aufgewühlt, und nur mehr bei wenigen Menschen bestand die Bereitschaft zur Verständigung.

Genau dieser gute Wille fehlte aber den Deutschsprechenden der ✘Monarchie. Sie fühlten sich als Herren des Staates und sahen auf die anderen als „minder-wertige“ Völker herab. Doch un-ter diesen waren freilich genauso Menschen, die das störte.

Die ersten, die ihre Wünsche durchsetzen konnten, waren die Ungarn: Seit 1867 hieß der Staat Österreich-Ungarn.

? Schau dir die Karte genau an! Welche Länder (heutige Staaten) um-fasste die Doppel monarchie damals?

Österreich, Kroatien,

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Page 25: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Wenn dir jemand fremd ist oder eine dir

unbekannte Sprache spricht, macht dich

das wahrscheinlich unsicher. Überwin-

dest du dich und lernst ihn näher ken-

nen, bist du vielleicht von seinen vielen

guten Eigenschaften überrascht.

Das Attentat von SarajevoIm Juni 1914 stattete Thronfolger ✘Erzherzog Franz Ferdinand mit seiner Frau Sarajevo einen offizi-ellen Besuch ab. Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen waren ungenügend. Unmittelbar nach der Ankunft des Ehepaares wurde in der Nähe des Bahnhofs eine Bombe auf das Auto geworfen, die aber vom zusammengefalte-ten Dach auf die Straße fiel und unter einem nachfolgenden Auto explodierte. Elf Personen wurden verletzt.

Der Thronfolger setzte trotz des Zwischenfalls seine Besich-tigungsfahrt durch die Stadt fort. Nach einem Empfang im Rathaus und auf dem Weg zu einem Krankenhaus wurden Franz Ferdinand und seine Frau Sophie durch ein Mitglied der

serbischen Geheimorganisation „Schwarze Hand“ ermordet. Als Motiv für seine Tat nannte der Tä-ter Rache für die Unterdrückung der Serben durch Österreich-Ungarn.

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Page 26: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Erster Weltkrieg

Da Serbien die vermuteten Hintermänner des Attentats von Sarajevo nicht auslieferte, erklärte Österreich-Ungarn am 28. Juli 1914 den Krieg an Serbien und löste dadurch den Ersten Welt-

krieg aus. Voller Begeisterung riefen viele „Serbien muss sterbi-en“. Bald danach hieß es „Jeder Schuss ein Russ’“, „Jeder Stoß ein Franzos“, „Jeder Tritt ein Brit“...

Die Kriegsbegeisterung steckte auch Niederösterreich an. Die Soldaten rechneten damit, dass sie zu Weihnachten wieder zu Hause sind. Die Bauern wur-den vom Feld weg in das Heer einberufen und alle sonstigen

Vorbereitungen getroffen. Manche Staaten traten aufgrund verschiedner Bündnisse teilweise zwangsläufig in den Krieg ein. Aber mit der Zeit entpuppte er sich als brutaler Krieg.

? Wenn du in Österreich aufgewachsen bist, hast du vielleicht schon etwas darüber gehört oder gelesen.

Aber falls deine Familie aus Serbien stammt, wie geht es dir dabei? Kennst du die Geschichte vielleicht aus einem anderen Blickwinkel?

? Verbinde die Zahlen miteinander!

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Die Bevölkerung wurde mit sol-chen Werbebotschaften aufgeru-fen, die hohen Kriegskosten mit-zufinanzieren. Unter dem Motto „Gold gab ich für Eisen“ erhielten die Menschen einen eisernen Fingerring im Austausch für ihren Gold-, Ehering. Viele gaben ihren Schmuck an den Staat, der damit den Krieg finanzierte. Die Gegenstände waren dadurch für immer verloren.

? Was glaubst du, hielt die Bevölkerung von diesem Krieg? Was erzählt dir darüber das Plakat der Kriegsanleihe?

Der Erste Weltkrieg gerät zu einer Materialschlacht. Nieder-österreich wurde zum Kriegsin-dustrieland. Die Metallfabriken produzierten ausschließlich Waffen und Kriegsbedarf, die Textilindustrie spezialisierte sich auf Uniformen. Der Bedarf an Kriegsmaterial war groß, weshalb noch mehr Fabriken entstanden. Wiener Neustadt wurde das Zentrum der Rüstungsindustrie, es entstand auch eine Flugzeug-fabrik.

Plakat, Oktober 1915

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Page 28: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Zerfall und Neuorientierung

1916, mitten im Krieg, starb Kaiser Franz Joseph. Verge-bens versuchte der letzte Kaiser Österreich-Ungarns, Karl, den Ersten Weltkrieg schnell zu beenden. Aber die Versorgung im Lande war zusammengebro-chen, es herrschten Hunger und Verzweiflung und die österrei-chischen Armeen begannen sich aufzulösen.

1918 unterzeichnet Österreich-Ungarn einen Waffenstillstand. Die Friedensverträge wurden bei Paris abgeschlossen. Durch den Zerfall der Donaumonarchie entstanden in Mitteleuropa mehrere Klein- und Mittel-staaten. Österreich ist nunmehr ein Kleinstaat und „schrumpfte“ auf die heutige Größe. Kaiser Karl musste auf jeden Anteil an der Regierung verzichten. Karl und seine Frau Zita gingen nach Madeira ins Exil, wo er 1922 starb und bis heute begraben liegt.

Die kämpferischen Auseinander-setzungen des Ersten Weltkrieges forderten neun Millionen gefal-lene Soldaten, sechs Millionen getötete Zivilisten, Millionen Verwundete, Waisen und Halb-waisen. Unvorstellbare Zahlen!

1880 wurde bereits die Hilfsorganisation „Rotes Kreuz“ in Wien gegründetAnton Zippe, Zweigverein des Roten Kreuzes Laa an der Thaya, Postkarte

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Die Erste Republik

Am 12. November 1918 wurde die ✘Republik Österreich aus-gerufen. 1922 wurde die Teilung Wien-Niederösterreich in zwei

Bundesländer beschlossen. Ab jetzt schreiben wir die Geschichte des Bundeslandes Niederösterreich!

? Mit der Republik wurde der Schilling in Österreich eingeführt. Kannst du herausfinden, welches Bild zu welcher Währung gehört. Verbinde es

mit einem Strich!

Zwanzig Kronen

(1892 – 1918)

Zwanzig Reichsmark (1938 – 1945)

Euro (seit 2001)

Tausend Gulden (bis 1892)

Fünfhundert Schilling,

1997

Zwanzig Schilling,

1968

Fünfzig Schilling,

1945

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Wie man seinen Willen durchsetzt

Will man in einem ✘demokratischen System seine Wün-sche durchsetzen, geht es nicht ohne eine ausreichende Zahl von Gesin-nungsfreunden.

Schließen sich diese zur Durch-setzung gemeinsamer Ziele auf längere Dauer zusammen, entsteht eine Partei. Um den Zusammenhalt zu stärken, gibt es ein Parteiprogramm und eine Organisation wird aufgebaut.

Die ÖsterreicherInnen litten unter großen wirtschaftlichen und politischen Problemen, die Arbeitslosigkeit war enorm, das Elend und die Mutlosigkeit weiter Teile der Bevölkerung ist heute nicht mehr vorstellbar. Nur sehr langsam wurden die Folgen des Ersten Weltkrieges überwunden. Dennoch gab es viele Reformen, z.B. Arbeitszeitre-gelungen, Arbeitslosengeld, So-zialversicherung. Frauen konnten erstmals an Wahlen teilnehmen.

Die anfänglich politische Über-einstimmung zwischen den Parteien wurde rasch brüchig. Die weltanschaulichen Differen-zen zwischen den ✘Christlichso-zialen, ✘Sozialdemokraten und ✘Deutschnationalen führten zu unversöhnlichen politischen Feindschaften und Kämpfen, die nicht nur im Parlament aus-getragen wurden.

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Page 31: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Die Parteien formierten sich zu politischen Lagern, ihre Anhän-ger lebten in streng voneinander getrennten Alltagswelten. Ob Ju-gendklub, Sport- oder Kulturver-

ein: Jede Partei hatte ihre eigene Organisation, ihre eigene Welt. Darüber hinaus verfügten die Parteien über militärisch organi-sierte, bewaffnete Verbände.

Engelbert Dollfuß nutzte 1933 die Gelegenheit, um das Parla-ment auszuschalten und durch Verordnungen ✘diktatorisch zu regieren. Schritt für Schritt wurde die ✘Demokratie abge-schafft. Nachdem Dollfuß einige Parteien und Verbände verboten

hatte, kam es im Februar und Juli 1934 zu Bürgerkriegen. Diese Kämpfe forderten mehr als 200 Tote, darunter auch Bundeskanz-ler Dollfuß, der im Bundeskanz-leramt in Wien ermordet wurde. Sein Nachfolger wurde Kurt Schuschnigg.

? Überlege mit deinen Eltern oder LehrInnen: In welchen Staaten gibt es heute Diktaturen? Wie wohlhabend oder

arm ist dort die Bevölkerung? Welche Rolle spielt die Religionsfreiheit? Halten sich ✘Diktaturen an die Einhaltung der Menschenrechte?

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Page 32: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Als es Niederösterreich nicht gab – Zweiter Weltkrieg

Das damalige Österreich war mit dem Friedensvertrag nach dem Ersten Weltkrieg nicht einver-standen. Er enthielt viele Bedin-gungen und Forderungen. Zu-dem fühlte sich Österreich, das daran gewohnt war, ein mächti-ges Großreich zu sein, plötzlich klein und schwach. Konnte der neue Staat unter diesen Bedin-gungen überhaupt überlebensfä-hig sein? Wie sollte sich die Lage je ändern?

Der einzige Ausweg aus dieser hoffnungslosen Situation schien für die Bevölkerung darin zu liegen, sich mit einem starken

und großen Partner zusammen-zuschließen, wie der neuen Deutschen Republik.

Der österreichische Wunsch nach einem Anschluss an das Deut-sche Reich ging 1938 in „Erfül-lung“. Hitler zwang Österreichs Bundeskanzler Schuschnigg mit starkem militärischem und wirt-schaftlichem Druck zum Rück-tritt. Darauf marschierte Hitler im März 1938 in Österreich ein. Es war ein Triumphzug, als Adolf Hitler über St. Pölten nach Wien fuhr; er wurde begeistert und umjubelt empfangen.

Adolf Hitler in St. Pölten

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Die Gemeinden und Bezirks-hauptmannschaften wurden unter nationalsozialistisches Kommando gestellt, die deutsche „Gemeindeordnung“ eingeführt. Im April stimmten bei einer (allerdings nicht mehr als frei zu bezeichnenden) Volksabstim-mung über 99% dem Anschluss an das Deutsche Reich zu. In Österreich ging man davon aus, dass Wien neben Berlin die zwei-te und somit gleichberechtigte Hauptstadt des Reiches werden würde.

Es kam jedoch anders: Nieder-österreich gab es nicht mehr. „Niederdonau“ nannten die Nationalsozialisten den nunmeh-rigen ✘Reichsgau. Ostmark war die Bezeichnung für Österreich und Berlin blieb das alleinige Zentrum. Nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg war der Anschlussgedanke bei vielen Österreichern ausgelöscht.

Im August 1943 heulten die Sirenen: Fliegeralarm. Erstmals erreichte ein amerikanisches Bombergeschwader Wiener Neustadt. Waren die Niederös-terreicherInnen bislang verschont geblieben, jetzt erreichte der Krieg auch sie. 52.000 Bomben warfen die ✘Alliierten in den folgenden zwei Jahren über der Stadt ab. Es blieben nicht die einzigen: St. Pölten, Krems und Amstetten gerieten wegen ihrer Bahnver-bindungen auch unter Beschuss.

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Page 34: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

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Jüdisches Leben in Niederösterreich

Die Entstehung vieler jüdi-scher Gemeinden im Wein- und Waldviertel fällt ins 19. Jahrhun-dert, als aus mehreren Teilen der ✘Monarchie, wie Ungarn oder Böhmen, viele jüdische Familien wanderten. Sie lebten friedlich Tür an Tür mit ihren christlichen Nachbarn. Die Kinder spielten zusammen auf Plätzen und saßen in der Schule nebeneinander. Nur in der Religion unterschie-den sie sich: die Juden feierten andere Feste und gingen zum Beten in die Synagoge. Aber die meisten nahmen es damit nicht so genau. Als die Nationalso-zialisten an die Macht kamen, änderte sich alles.

An die Nacht auf den 9. Novem-ber 1938 erinnern sich jüdi-sche Zeitzeugen mit großem Schrecken. In dieser Nacht gab es überall in Österreich und Deutschland brutale Ausschrei-tungen gegen Juden. ✘SA-Männer steckten Synagogen in Brand.

Mit Ausnahme des Badener Bethausvereines, gibt es nach 1945 keine einzige der 12 Kultus-gemeinden Niederösterreichs mehr. Auch die Synagoge in St. Pölten ging in Flammen auf. Diese furchtbare Nacht wird heute meist als Pogromnacht bezeichnet. Das Wort Pogrom kommt aus dem Russischen und bedeutet „Verwüstung“.

Ehemalige Synagoge St. Pölten, heute „Institut für jüdische Geschichte Österreichs“

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In derselben Nacht warfen die Nationalsozialisten auch die Schaufenster vieler jüdischer Geschäfte ein und verprügelten jüdische Männer auf der Straße. Sie verwüsteten Läden und Woh-nungen und plünderten hem-mungslos. Die Straßen waren übersät mit Scherben. Wegen der vielen Glasscherben wird diese Nacht auch „Kristall-nacht“ genannt. Zu allem Über-fluss sollten die Juden auch noch die Zerstörungen bezahlen! Außerdem mussten sie für die Beseitigung der Schäden auf-kommen.

Ab September 1938 mussten alle Jüdinnen und Juden nun eine spezielle Kennkarte mit einem aufgedruckten „J“ bei sich tragen. 1941 wurde eine beson-ders gemeine Kennzeichnung eingeführt: der so genannte „Judenstern“. Alle Juden ab sechs Jahren mussten ihn tragen. Der sechseckige Stern sollte gut sichtbar in Höhe des Herzens auf die Kleider genäht werden, ohne ihn durfte man nicht aus dem Haus gehen. Wer den „Juden-stern“ tragen musste, dem war so gut wie nichts mehr erlaubt.

So sah der „Judenstern“ aus.

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? Auch heute noch müssen Menschen in vielen Ländern aufgrund von Verfolgung flüchten. Was glaubst du, bedeutet das für diese

Menschen? Kennst du jemanden, der aus seiner Heimat fliehen musste? Was bedeutet Heimat überhaupt für dich?

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Verlust der Heimat

Spätestens nach der Pogrom-nacht war den Juden in Öster-reich klar, dass sie nicht länger hier bleiben konnten. In den Familien bemühte man sich ver-zweifelt um die Auswanderung. Doch welche Länder kamen überhaupt in Frage? Was brauch-te man für die Einreise? Wer half einem weiter, wenn man ohne Geld ankam?

Bei den Flüchtlingen waren die USA ein besonders beliebtes Land. Viele Juden versuchten, dort eine neue Heimat zu finden.

Auf dem Weg dahin gab es eine Menge Hürden. Um einreisen zu dürfen, brauchte man die Bürg-schaft von einer Person, die in den USA lebte und man musste natürlich genug Geld für das teure Schiffsticket haben.

Die Briten ließen jüdische Kinder unter 17 Jahren einreisen, wenn eine Gastfamilie sie aufnahm. Nach dem Krieg mussten viele gerettete Kinder feststellen, dass sie die einzigen Überlebenden ihrer Familien waren.

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Wer konnte, verließ das Land. Wer es nicht rechtzeitig schaffte, auf den warteten die ✘Konzent-rationslager (KZ). Auch in Nie-derösterreich entstand in Melk ein Nebenlager der Vernich-tungsanstalt Mauthausen. Gegen Kriegsende gab es zudem eine Vielzahl an Zwangarbeitslagern für ungarische Juden.

Im Rahmen des Mostviertelfesti-vals 2008 wurde eine Telefonzelle in Melk zur Erinnerungszelle umfunktioniert. Per „Telefon-buch“ konnten die Namen über-lebender ehemaliger Häftlinge angerufen und von ihnen ein Zeitzeugen-Interview abgehört werden. Geplant ist, die Zelle unmittelbar in der Nähe der Gedenkstätte dauerhaft aufzu-stellen.

Eine heute ältere Dame arbeitete damals als 18-jähriges Mädchen in der Stadt. Als Telefonistin im Postamt hat sie vieles gesehen und gehört: „Na, mir ham die ja gesehen, jeden Tag. Zwischen Melk und Loosdorf ist der Wachtberg und da ist eine Munitionsfabrik gebaut worden, durch die KZler, die sind im

44er Jahr gekommen. Die sind jeden Tag von der Kaserne hinunterge-führt worden durch die Stadt zum Bahnhof.“

Spuren der Gewalt

? www.judeninkrems.at/KZ_Melk

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Page 38: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

„✘ Maikäfer flieg!“

Wir nähern uns einer Zeit, die mit vielen Hoffnungen, aber auch Ängsten verbunden war. Du hast gerade von der NS-Herrschaft in Österreich gelesen und vom Bombenkrieg, der das ✘Dritte Reich endlich zur ✘Kapitulation gezwungen hat.

Die vier ✘Alliierten kamen zwar als Befreier, aber sie gaben dem wieder entstandenen Österreich nicht so schnell seine Eigenstaat-

lichkeit zurück. Zehn Jahre lang (1945 – 1955) war das Land in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Wien war viergeteilt. Vorarl-berg und Nordtirol wurde von Frankreich kontrolliert, Osttirol, Kärnten und die Steiermark von Großbritannien, Salzburg sowie Oberösterreich südlich der Do-nau von den USA, Oberösterreich nördlich der Donau (Mühlviertel), Niederösterreich und Burgen-land von der Sowjetunion.

? Zeichne die fehlenden 4 Fahnen ein! Tipp: Du kannst im Atlas oder im Internet Abbildungen finden.

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Page 39: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Hungersnöte kennen wir heute vor allem aus Ländern der Drit-ten Welt. Aber noch unsere Groß- und Urgroßeltern erzählen vom entsetzlichen Hunger nach dem Zweiten Weltkrieg. Viele Familien in Österreich freuten sich sehr über ein ✘CARE-Paket aus den Vereinigten Staaten von Amerika (USA). Das CARE-Paket war 22 Kilogramm schwer! Es enthielt wichtige Lebensmittel wie auch Schokolade und Kaugummi.

? Überlege, was du in ein CARE-Paket geben

würdest. Was brauchen hungernde Menschen wohl am nötigsten? Zeichne in dieses leere Paket einen Gegenstand (Gegenstän-de), die du in ein ehemaliges Kriegsgebiet schicken würdest.

Ältere Menschen erinnern sich oft noch an das „Kriegsbrot“. Da Mehl sehr kostbar und kaum zu bekommen war, wurden dem Teig Gräser, Wurzeln, Eicheln oder sogar Sägespäne bei-gemengt.

Auch Mais- oder Kartoffelmehl verwendete man. Selbst wenn das Brot bereits hart und leicht angeschimmelt war, wurde es gegessen.

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Page 40: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Als deine Großeltern Kinder waren, gab es noch keinen Mikro wellen-Herd. Man kochte auf dem Holzherd, auf dem Gas-herd oder auf einem einfachen Elektroherd. Das Geschirr wurde mit der Hand abgewaschen. In vielen Wohnungen gab es kein fließendes Wasser. Die Lebens-mittel wurden im Keller oder anderen kühlen Orten gelagert.

Da die Hungersnot groß war, wurden Kindertransporte von der Schweiz, aber auch von Hol-land oder anderen Staaten orga-nisiert. Die Kinder wurden zum Beispiel über den Sommer von Pflegefamilien im Ausland auf-genommen, wieder aufgepäppelt und dann kamen sie zurück und mussten wieder in die Schule ge-hen. Hilfsorganisationen, wie das Rote Kreuz, brachten Lebensmit-tel, Medizin, Kleider und Schuhe. Das war eine ganz besonders große Hilfe für Österreich.

Vom Leben meiner Großeltern

? Wie war das eigentlich früher? Frage deine Großeltern und beantwor-tet folgende Fragen gemeinsam: Liebe Oma, Lieber Opa...

Wie habt ihr gekocht? Was habt ihr gegessen? Gab es in eurer Kindheit Spielsachen? Erinnert ihr euch noch, womit ihr damals gespielt habt? Verbrachtet ihr viel Zeit beim Spielen?

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Page 41: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

„Schaffe, schaffe, Häusle baue“

Das Donauland war nach Kriegs-ende vor allem ein Trümmer-land. Wiener Neustadt und Hain-feld waren in Schutt und Asche gebombt, die Industriezonen des östlichen Weinviertels und des Traisentals dem Erdboden gleich-gemacht. Auch St. Pölten und Krems boten ein Bild der Verwüs-tung. Über 20.000 Häuser waren zerstört oder schwer beschädigt, hunderte Brücken gesprengt.

Der Wiederaufbau war schwer und die sowjetische Besatzung

machte es nicht leichter. Der Krieg hatte auch die russische Wirtschaft nicht verschont. Um ihr Land auf Vordermann zu bringen, übernehmen die Russen 300 niederösterreichische Fab-riken. Leichten Aufwind brachte der ✘Marshallplan, der 1948 in Niederösterreich anlief. Die USA stellten Österreich Devi-sen, also Dollars, zur Verfügung, damit dringend benötigte Waren (Lebensmittel, Maschinen und Kohle) im Ausland gekauft wer-den konnten.

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Der Dobra-Stausee ist der mittlere der drei Stauseen am Kamp (Waldviertel). Das Stauwerk wurde in den Jahren 1950 – 60 aufgebaut.

Page 42: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Der russischen Besatzung waren die Menschen mittlerweile über-drüssig geworden. Die Gefahr von den Sowjets einverleibt und vom Rest Österreich getrennt zu werden, wurde immer gefährli-cher. Nach 10 Jahren Besatzung und hunderten Verhandlungs-runden bestand endlich Aussicht auf den erfolgreichen Abschluss eines Friedensvertrages.

Am 15. Mai 1955 wurde im Schloss Belvedere in Wien der Staatsvertrag von den vier ✘Alliierten sowie vom österrei-chischen Außenminister Leopold Figl unterschrieben – Österreich war frei!

„Österreich ist frei!“

? Ein besonderes Bilderrätsel: Drei der gezeigten Bildteile gehören zu diesem Foto. Kannst du sie entdecken? Kreuze die richtigen Bildteile an!

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Page 43: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Steckbrief: Leopold Figl

1902 wurde Leopold Figl, der Sohn einer Bauernfamilie, in Rust im Tullnerfeld geboren. Er wuchs mit acht Geschwistern auf, jedoch waren seine Eltern wohlhabend genug, um ihn aufs Gymnasium in St. Pölten schi-cken zu können.

1933, nach Beendigung seines Studiums, wurde er Direktor des Niederösterreichischen Bauern-bundes. Mit der Machtüber-nahme brachten die National-sozialisten ihn bereits 1938 ins KZ Dachau und später ins KZ Mauthausen. Nach dem Krieg wurde Leopold Figl zum provi-sorischen Landeshauptmann von Niederösterreich ernannt.

Nach den ersten Wahlen im No-vember 1945 übernahm Leopold Figl das Amt des österreichischen Bundeskanzlers. Einer seiner berühmtesten Reden war die

Weihnachts-ansprache 1945 im Österreichi-schen Rund-funk: „Ich kann euch zu Weihnachten nichts geben, ich kann euch für den Christ-baum, wenn ihr überhaupt einen habt, keine Kerzen geben, kein Stück Brot, keine Kohle, kein Glas zum Einschneiden. Wir haben nichts. Ich kann euch nur bitten, glaubt an dieses Österreich!“

1953 wurde er Außenminister und hatte als solcher starken Anteil am Abschluss des Staatsvertrags. 1962 kehrte er nach Niederöster-reich zurück, wo er bis zu seinem Tod Landeshauptmann blieb. Am 9. Mai 1965 starb Leopold Figl in Wien.

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Page 44: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Österreich entschloss sich zur Neutralität. Aber was heißt eigentlich „neutral“? Der „Neutrale“ ist nicht für die

eine und nicht für die andere Seite. Führen zwei Staaten Krieg, so hilft er weder dem Einen noch dem Anderen. Er lehnt in Friedenszeiten die Teilnahme an militärischen Bündnissen ab und will auch keine ausländischen Soldaten auf seinem Staatsgebiet haben.

Am 19. September 1955 verließ der letzte russische Soldat nie-derösterreichischen Boden. Bald darauf wurde am 26. Oktober 1955 das Gesetz über die im-merwährende Neutralität vom Nationalrat verabschiedet. Es ist bis heute in Geltung. Damit Österreichs Neutralität nicht ver-letzt werden würde, sicherte das Bundesheer in mehreren Krisen-fällen die österreichische Grenze (Ungarn, Tschechoslowakei und Slowenien). Heute ist Österreich nur mehr von EU-Staaten, sieht man von der Schweiz und Liech-tenstein ab, umgeben.

Tag der Fahne

? Und was wird nun in Österreich am 26. Oktober gefeiert?

O der letzte Besatzungssoldat verließ österreichischen Boden O der österreichische Staatsvertrag wurde unterzeichnet O der Nationalrat beschloss die immerwährende Neutralität O Österreich gewann den Europapokal der Fußball WM

Der 26. Oktober wurde zunächst alljährlich als „Tag der Fahne“ gefeiert. 1965 wurde er zum National-feiertag erklärt.

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Page 45: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Niederösterreich war und ist ein wichtiges Agrarland, aber auch ein wichtiges Industrieland. Einen besonderen Aufschwung erlebte das Baugewerbe. Die vielen Kriegsschäden bedingten eine rege Bautätigkeit.

Auch die Mechanisierung der Landwirtschaft nahm weiterhin zu. Im Jahre 1937 gab es in ganz Österreich 243 Traktoren, 1955 schon 25.000 und 1972 bereits 89.000 Traktoren und über 15.000 Mähdrescher!

Arbeitswelten im Wandel

? Aus unerfindlichen Gründen sind bei den folgenden Bildern manche Stellen nur schwer erkennbar. Zeichne die fehlenden Teile dazu!

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Page 46: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

„Achtung Drahtverhau“

Vor nicht allzu langer Zeit war eine Tafel mit der Warnung „Achtung Drahtverhau, vermint“ notdürftig mit zwei Schrauben an einem Baum an der Grenze nach Ungarn befestigt. Vor 23 Jahren lag Österreich noch am Eisernen Vorhang, an dem die freie Welt endete. Man konnte nicht einfach nach Ungarn, in die Slowakei oder nach Tschechien reisen, wie man gerade wollte.

44 Jahre hindurch war sie auch die künstlich gezogene Grenze für einen Krieg, der nicht auf realen Schlachtfeldern stattfand, dem so genannten Kalten Krieg.

Meinungsverschiedenheiten zwischen den Staaten des Os-tens (Russland) und des Westens (USA) führten zur 900 km langen Trennlinie durch ganz Europa.

Große Umbrüche erfassten Niederösterreich 1989: Am 17. Dezember 1989 standen der damalige Niederösterreichi-sche Landeshauptmann Siegfried Ludwig, Außenminister Alois Mock und sein tschechischer Amtskollege Ji�rí Dienstbier mit einer riesigen Metallschere vor dem Eisernen Vorhang, um ihn symbolisch zu kappen.

Ostöffnung 1989

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Page 47: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Er bestand aus einem Grenzstrei-fen von zwei Kilometern Breite. Wachtürme aus Holz, später aus Eisen, wurden in regelmäßigen Abständen aufgestellt. Ein Weg für die Wachposten, ein Spur-streifen aus Sand, damit man Fußabdrücke sehen konnte, ein Drahtzaun, Minen, die bei der leisesten Berührung explodier-ten, ein Stacheldrahtzaun, der zwischen Holzpfeiler gespannt war und ein fünf Meter breiter

Wiesenstreifen mussten über-wunden werden, wenn man fliehen wollte.

Stolperdrähte, Signalraketen, Suchhunde, Nachtsichtgerä-te und Hubschrauber wurden eingesetzt, um die Menschen abzuschrecken. Trotzdem gelang einigen die Flucht. Die meisten aber, die fliehen wollten, mussten mit dem Leben bezahlen.

? Frage doch einmal deine Eltern. Wie haben sie diese Zeit der Trennung wahrgenommen?

Ehemalige Grenzbefestigung zwischen Tschechien und Österreich, Hardegg

45Was war nun der Eiserne Vorhang? Wie sah er aus?

Page 48: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Der Greißler ums Eck ist bald weg?

„Greißler“ ist der in Österreich üblich verstandene Begriff für kleine Lebensmittelhändler. Die Bezeichnung „Greißler“ ist auf die so genannten „Griesler“, die einst am Wiener Salzgries mit Salz handelten, zurück-zuführen. „Gries“ bedeutet Sand, Kies und meint im übertragenen Sinn markante Orte mit sandi-gem Untergrund wie z.B. einen Marktplatz.

Durch die Verdrängung der großen Lebensmittelketten und Shoppingcenter sind Geschäfte kleinerer Art nicht mehr wirt-schaftlich zu führen. Das typisch österreichische Wort „Greißler-sterben“ ist der bildhafte Aus-druck für das allmähliche Schlie-ßen von kleinen Läden aufgrund der Konkurrenz der Großmärkte. Viele Greißler überleben heute nur mehr, wenn sie auf ein oder mehrere Nischenprodukte spezi-alisiert sind, die im Großhandel nicht erhältlich sind.

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Page 49: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

? Fehlersuchbild: Im rechten Bild „SCS-Eröffnung, 1976“ haben sich 5 Fehler eingeschlichen. Kannst du alle finden?

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Page 50: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Landeshauptstadt St. Pölten

Die Frage nach einer eigenen Lan-deshauptstadt war seit der Tren-nung von Wien ein Dauerbrenner der niederösterreichischen Politik. Ein Zentrum für Kultur, Politik und Wirtschaft war es für die einen, reine Geldverschwendung argumentierten andere.

Die Verwaltung saß zwar seit Jahrhunderten in Wien, doch Wien gehörte seit rund 70 Jahren nicht mehr zu Niederösterreich. Eine eigene Landeshauptstadt musste her. Landeshauptmann Siegfried Ludwig (ÖVP) mach-te sich schließlich stark für das Projekt und initiierte 1986 eine Volksabstimmung. Das Ergebnis sprach klar für die Landeshaupt-stadt und St. Pölten als Standort. 1996 eröffnete das Regierungs-viertel, seit 1997 werden alle niederösterreichischen Gesetze dort beschlossen.

Spatenstich Landhausbezirk mit Siegfried Ludwig, 1992 und Landesmuseum heute

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Das Landesmuseum Niederösterreich und der Klangturm sind

ein Besuch im Regie-rungsviertel wert! Ich

freue mich auf deinen nächsten Besuch!

Page 51: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

? Kannst du richtig zuordnen, wie man „Guten Morgen“ oder „Guten Tag“ in einigen der europäischen Sprachen sagt?

Verbinde sie mit einer Linie…

O Ungarisch

O Tschechisch

O Italienisch

O Englisch

O Französisch

O Spanisch

O Bulgarisch

O Schwedisch

Good morning O

God morgon O

Bonjour O

Buongiorno O

Buenos días O

Dobró útro O

Dobré ráno O

Jó reggelt O

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Österreich in Europa - Mitglied der EU

Am 12. Juni 1994 war die Bevöl-kerung Österreichs aufgerufen, über den EU-Beitritt zu ent-scheiden. 66,58 Prozent stimm-ten mit Ja!

Der 1. Jänner 1995 blieb den Ös-terreicherInnen als ein besonde-rer Jahresbeginn im Gedächtnis: Ab Mitternacht waren sie auch BürgerInnen der Europäischen Union. Seitdem gelten für uns die Grundfreiheiten der EU: die Freizügigkeit bei der Wahl des Arbeitsplatzes, die Freiheit der

Niederlassung, die Freiheit des Dienstleistungsverkehrs, die Freiheit des Warenverkehrs, die Freiheit des Kapitalverkehrs.

1998 brachte eine wesentliche Reiseerleichterung: Die Grenz-balken zwischen Österreich, Deutschland und Italien wurden abmontiert und die Kontrollen eingestellt. Mit dem Neujahrstag 2002 hat der Euro den Schilling und andere nationale Währungen ersetzt.

Page 52: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

Typisch Niederösterreich?

„Schon vor 2.500 Jahren haben die Menschen, damals hießen sie Kelten, Birnen und Äpfel vergoren und daraus ein haltbares Getränk gewonnen. Die Römer bezeichneten frischen Traubensaft als vinum

mustum – das bedeutet „junger Wein“. Aus mustum entstand schließ-lich unser Wort „Most“. Ein großer Birnbaum trägt oft bis zu 1.000 kg Birnen. Daraus können unglaubliche 700 Liter Saft hergestellt werden. Die gewaschenen Birnen werden zerkleinert. Das heißt dann Maische.

Daraus wird der Saft gepresst. Die Rückstände nennt man Kagern-stock. Der wird entweder an die Tiere verfüttert, kompostiert oder

getrocknet und verheizt. Der Saft wird in Fässer gefüllt und beginnt zu gären. Das dauert vier bis sechs Wochen. Der klare Most wird dann in ein frisches Fass gefüllt. Kinder trinken keinen Most, weil er durch

die Gärung Alkohol enthält. Ein Glas süßen Birnensaft allerdings kann jeder genießen und das schmeckt richtig lecker. Probier’s aus!

Aus Obst kann man nicht nur Saft und Most machen, sondern man kann es auch trocknen. Noch heute findet man im Mostviertel alte Dörrhäuser. Verwendet werden sie kaum noch, weil mit modernen

Apparaten das Trocknen des Obstes viel schneller geht. Die gedörrten Birnen nennt man Kletzen. Wenn die Bäuerin das Kletzenbrot

zubereitet, dauert es nicht mehr lange bis Weihnachten.“

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Ich erzähle dir gern über das besondere Getränk, das unserem Landesteil

den Namen gab: den Most.

Page 53: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

? Betätige dich als Journalist und mach dir ein Bild von Niederöster-reich! Befrage deine Freunde, deine Familie, deine Nachbarn oder

BesucherInnen im Museum. Notiere bzw. zeichne deine Ergebnisse! Welche Bilder und Vorstellungen von Niederösterreich lassen sich finden und erfin-den? Was macht Niederösterreich zu Niederösterreich? Was versteht man unter Identität?

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Page 54: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

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✘ Lexikon (Liste der Worterklärungen)

Alliierte sind die im Zweiten Weltkrieg verbündeten und siegreichen Staaten, unter anderem die USA, Frankreich, England und die Sowjetunion.Bastei: Die Bastei (ital. bastia) ist ein äußerer Teil einer Festung, einer militärischen Befestigungsanlage. Binnenreederei: Ein Transport- und Schifffahrtsunter-nehmen; Die Schiffe sind auf Binnengewässern, also auf Flüssen, Kanälen und Seen unterwegs.Die Bürgergarde ist eine militärähnliche Einrichtung zur Verteidigung der Stadt.CARE stand für „Cooperative for American Remittan-ces to Europe“ und war der Name einer Hilfsorga-nisation. Christlichsoziale Partei Österreichs (CS): 1893 von Karl Lueger gegründet. Vorgängerorganisation der ÖVP.Demokratie: Regierungssystem, in dem das Volk die Vertreter wählt.Deutschnationale: Entstanden im 19. Jahrhundert; ab 1933 Kampfgemeinschaft mit den Nationalsozialisten.Diktatur: Herrschaftsform, in der die Macht in der Hand einer einzelnen Person, einer Partei liegt und die mit Gewalt aufrecht erhalten wird.Drittes Reich ist eine Bezeichnung für das Deutsche Reich zwischen 1933 und 1945. Erzherzog war der Titel der kaiserlichen Prinzen in Österreich (1453 – 1918).Gau war eine Gebietseinheit innerhalb der Organisa-tion der NSDAP.kapitulieren: sich dem Feind ergeben; sich für besiegt erklären und dem Gegner unterwerfen.Konzentrationslager, KZ ist die nach dem Zweiten Weltkrieg üblich gewordene Bezeichnung für alle im nationalsozialistischen Herrschaftsbereich errichteten Häftlingslager. In den KZ wurden Gegner des Natio-nalsozialismus und Menschen, die zu Gegnern erklärt wurden, inhaftiert und anfangs vereinzelt, später zu Hunderttausenden ermordet.Linienwall: Leichte Befestigungsanlage zwischen den Vorstädten und Vororten Wiens (= heutiger Gürtel).„Maikäfer flieg! Der Vater ist im Krieg...“ ist ein altes, bekanntes deutsprachiges Volkslied und auch ein Romantitel von Christine Nöstlinger.Die Manufaktur ist eine heute nicht mehr existente Art vom gewerblichen Großbetrieb mit Handarbeit.Der Marshallplan war nach dem Zweiten Weltkrieg ein wirtschaftliches Hilfsprogramm zum Wiederauf-bau Europas. Benannt nach dem US-Außenminister George Marshall.Metropole: Hauptstadt, Millionenstadt, WeltstadtMonarchie: Eine Herrschaftsform, bei dem ein Mo-narch (Kaiser / König) an der Spitze des Staates steht. Die österreichisch-ungarische Monarchie wurde von einem Kaiser regiert.

Die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) war im Zweiten Weltkrieg die einzige zuge-lassene Partei in Österreich und Deutschland. Adolf Hitler war der Führer der NSDAP. 1945 wurde die NSDAP von den alliierten Siegermächten verboten.Niederösterreichischer Bauernbund = Seit 1906 Interessensvertretung der BauernDie Niederösterreichischen Landstände gehen auf die mittelalterlichen Ständeversammlungen zurück. Es waren dies der Prälatenstand (geistlicher Adel), der Herrenstand (hoher weltlicher Adel), der Ritterstand (niederer weltlicher Adel) sowie der Stand der landesfürstlichen Städte. Nicht vertreten war der Bauernstand.Paramilitärische Verbände bedeutet „militärähnliche Verbände“.Pressefreiheit bezeichnet das Recht von Presse und anderen Medien auf freie Ausübung ihrer Tätigkeit, vor allem das Veröffentlichen von Informationen.Reform: Bezeichnet in der Politik eine größere, ge-waltlose Umgestaltung; eine Neuordnung.Republik: Staatsform, bei der die Regierenden für eine bestimmte Zeit vom Volk oder von Vertretern des Volkes gewählt werden.Eine politische Revolution ist durch friedliche oder militärische Mittel erzwungene Änderung einer bestehenden staatlichen Ordnung.Die SA (Sturmabteilung) war seit 1921 die aus Freiwilligen gebildete militärisch organisierte und uniformierte Kampf- und Schutztruppe der NSDAP.Sozialdemokratische Arbeiterpartei Österreichs: 1889 von Viktor Adler gegründet. Vorgängerorganisation der SPÖ.Die SS (Schutzstaffel) war die am meisten gefürchtete Organisation während der Zeit der nationalsozialisti-schen Herrschaft. In die Zuständigkeit der SS gehörte das gesamte Konzentrationslagersystem (KZ).Ein Taglöhner ist jemand, der kein festes Arbeitsver-hältnis hat, sondern seine Arbeitskraft immer wieder bei neuen Arbeitgebern kurzfristig anbieten muss.Die UNESCO ist eine internationale Organisation zur Förderung von Erziehung, Wissenschaft und Kultur.Viadukt bedeutet Wegleitung oder Wegführung. Als Viadukt werden auch lange Straßenbrücken oder Brücken für Eisenbahnen bezeichnet.Unter einem Vielvölkerstaat versteht man einen Staat, der aus mehreren Völkern besteht. Die Bevölkerung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie setzte sich aus vielen verschiedenen Völkern zusammen: Deutsche, Ungarn, Tschechen, Slowaken, Slowenen, Kroaten, Polen und einige mehr.

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RätselauflösungenHast du die Geheimbuchstaben in der Broschüre entdeckt? Füge sie der Reihe nach in die leeren Felder ein. Beginne auf Seite 1. Auf diese Weise erhältst du den streng geheimen Lösungstext!

Seite 7: Eisen, KohleSeite 12: Revolution, Reform, Windischgrätz, Landhaus, Pressefreiheit, Student, Bürgergarde, ToteSeite 14: Joseph I., Wien, Jahren, Kaiser, Elisabeth, Lieblingskind, FranzSeite 15: Mittagessen, Wert, Mutter, Hochzeit, Kaiserin, Sisi, Familienmitglieder, NovemberSeite 22: Österreich, Kroatien, Slowenien, Ungarn, Slowakei, Tschechien, Bosnien-Herzegowina und Teile Polens, Rumäniens, Montenegros, Italiens, Serbiens und der UkraineSeite 27: Zwanzig Kronen, Zwanzig Reichsmark, Euro, Tausend Gulden,

Fünfhundert Schilling, Zwanzig Schilling, Fünfzig Schilling

Seite 36: Russland (ehemalige UdSSr) USA

England Frankreich

Seite 42: der Nationalrat beschloss die immerwährende NeutralitätSeite 47: Fehlersuchbild−>Seite 49: Good morning = Englisch, god morgon = Schwedisch , Bonjour = Französisch, Buaongiorno = Italienisch, Buenos días = Spanisch, Dobró úto = Bulgarisch, Dobré ráno = Tschechisch, Jó reggelt = Ungarisch

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Page 56: Kinderkatalog Ein Land im Zeitraffer

IV

Detailinformationen ab November 2012:E: [email protected]: +43-2742 90 80 90-999www.landesmuseum.netDi bis So von 9 bis 17 Uhr

15. - 18. Jänner 2013

Festival Abenteuer Wissen

„Niederösterreich seit 1848“

Durch interessante Vermittlungsprogramme, Workshops, Filme, Zeit-zeugengespräche uvm. soll den SchülerInnen die Möglichkeit gebo-ten werden, sich in diesen Zeitabschnitt hineinversetzen zu können. Geschichte wird auf diese Art und Weise real. Das „Abenteuer Wissen“ im Rahmen dieser Sonderausstellung ver-sucht „Geschichte durch Geschichten“ zu erzählen, damit die Lan-desgeschichte nicht eine Abfolge von spröden Jahreszahlen bleibt.

ZEIT......GESCHICHTE HAUTNAH...

Abenteuer Wissen für Schulklassen(15. - 18. Jänner 2013)

Ein Abenteuer für die ganze Familie (So, 20. Jänner 2013)