KlangRaum Jesuitenkirche Innsbruck - marianpolin.com · lischen Zentrum des Credo und der ganzen...
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Vorwort
Die Architektur der Jesuitenkirche mit ih-rer Geschichte und ihrer unverwechselbaren Raumatmosphäre, die Seelsorgekultur des Je-suitenordens und die Nachbarschaft zur aka-demischen Theologie prägen unsere vielsei-tig-lebendige Kirche.
Der Musik im Gottesdienst und im geist-lichen Konzert kommt dabei eine wesentliche Rolle zu. In den letzten Jahren haben wir ge-meinsam verstärkt versucht, die anspruchs-volle geistliche Musik an der Jesuitenkirche zu fördern. Neue Ziele wurden gesteckt; neue Ideen und Formen wurden entwickelt.
Die Verbindung mit der Liturgie und dem auslegenden Wort ist uns dabei besonders wichtig. Innerhalb des gottesdienstlichen Rah-mens und in Kombination mit Predigt und der einzigartigen Ausstrahlung des Raumes kann diese Musik auf ganz besondere, ihr ureigene Weise, dazu beitragen.
Was Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens, an der Musik faszinierte, war »ein so großer innerer Wohlklang…, dass ich es nicht ausdrücken kann« wie er selbst in sein Geistliches Tagebuch notierte.
In der Musik erschloss sich ihm das Ge-heimnis des dreieinen Gottes. So berichtet er in seiner Autobiographie, dem Bericht des Pil-gers, von einer mystischen Erfahrung, »wie er die heiligste Dreifaltigkeit in Gestalt von drei
Tasten« sah. Das Geheimnis Gottes als Har-monie wie der Zusammenklang der Tasten ei-nes Instruments.
So wünsche ich allen, die diese Gottes-dienste gestalten oder an Ihnen teilnehmen, dass sich ihnen in dieser wunderbaren Mu-sik das Geheimnis Gottes erschließe: Gottes Wirklichkeit als innerer Wohlklang, als Har-monie seiner Gegenwart in der Schöpfung.
Mein zweiter Wunsch ist, dass allen, die die großartige Musik hier in der Kirche miter-leben, dieser Wohlklang in den Alltag hinein weiterbegleite, und dass sie von dem hier er-ahnten Geheimnis Gottes auf vielfältige Weise auch anderen mitteilen und es so bezeugen.
P. Peter Fritzer SJKirchenrektor
VORWORT
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Zum Geleit
Vielerorts wird Musik bloß zur »Berieselung« gespielt. Viele Zeitgenossen geben sich aber mit dem »Schicksal der berieselten Konsu-menten« nicht zufrieden: Sie wissen oder spü-ren, dass es tiefere Zusammenhänge zwischen Musik und dem Göttlichen gibt und dass Mu-sik ein Vehikel der Offenbarung Gottes sein kann. Die Christen glauben, dass Gott selber dem Menschen entgegenkommt und seine Gestalt in der Menschwerdung seines Sohnes greifbar wird. Deswegen haben ja die Kom-ponisten in ihren Messkompositionen das »et incarnatus est de spiritu sancto« zum musika-lischen Zentrum des Credo und der ganzen Messe gemacht. In der Menschwerdung Got-tes kommt uns also das »Sacrum« entgegen. Es nimmt Gestalt in jedem Menschen, der uns begegnet. Insofern ist jeder Mensch – auch das Konsumindividuum einer Konsumgesell-schaft – zuerst ein Ort, an dem uns das »Di-vinum« begegnet. Das »Sacrum« nimmt aber auf besondere Weise Gestalt in den begnade-ten Künstlern an, die aus der »göttlichen« In-spiration ihre Musik generieren. Den Engeln des Himmels nicht ganz unähnlich, als diese die Botschaft von der Menschwerdung san-gen, bezeugen sie die Gegenwart der Trans-zendenz auf Erden und zeigen die Virtuosität Gottes an. Aus der Kraft der Gnade und aus der Kraft des Beschenkt-Seins durch Gott kann dann auch die menschliche Seele »in die schwindelerregenden Höhen« aufsteigen. Von Geschichten solcher Aufstiege zu Gott hat die christliche Musik jahrhundertelang Zeugnis abgelegt. Und sie tut dies auch heute, aller Ba-nalisierung zum Trotz.
Deswegen hat es einen Sinn an der Unter-scheidung zwischen Sacrum und Profanum festzuhalten und auf die Unverwechselbarkeit christlicher Sakralkunst zu pochen. Christli-che Kunst wäre dann eine Kunst, die in der Versammlung der Gläubigen, in der Liturgie ihren primären Ort hat. Und diese ist inhaltlich fokussiert: auf das Geheimnis des dreifaltigen
Gottes, der durch die Menschwerdung des Sohnes in die Erfahrungswelt der Menschheit herabsteigt. Christliche Kunst hat zwar ihren primären Ort in der Liturgie. Sie übersteigt – wie Gott selber – Grenzen auf alle Menschen hin. Auch auf die liturgisch entfremdeten Menschen, die sich auf die Suche machen und sich gegen Banalisierung der Kunst wehren.
Als Obmann des Vereins »KlaungRaum Jesuitenkirche« bin ich dankbar, dass durch den Rektor der Kirche P. Peter Fritzer und un-seren Kirchenmusiker Marian Polin der Kir-chenraum zum genuinen Ort der Erfahrung des Göttlichen im Medium Musik wurde. Das Halbjahresprogramm möge Sie alle dazu ani-mieren, sich hierher zu bewegen und auf das sinnstiftende Abenteuer der Begegnung mit dem menschgewordenen und immer wieder neu menschwerdenden Gott einzulassen.
Univ.-Prof. Dr. Józef NiewiadomskiObmann des Vereins KlangRaum Jesuitenkirche
ZUM GELEIT
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01.01. Neujahr – Hochfest der Gottesmutter 11.00 Uhr
Hommage zum 350. Geburtstag von François Couperin (1668 – 1733): »Messe à l’usage des Couvents« (Teile aus der Orgelmesse)
06.01. Erscheinung des Herrn – Hll. Drei Könige 11.00 Uhr
William Byrd (~1540 – 1623): Proprium in Epiphania Domini:Introitus »Ecce advenit Dominator Dominus«, Graduale »Surge illuminare«, Offertorium »Reges Tharsis et Insulæ«,Communio »Vidimus stellam«, Motette »Puer natus est nobis – Cantate Domino Canticum novum«;Capella Claudiana, Blockflötenconsort
PROGRAMM
Jänner
02.02. Darstellung des Herrn – Mariä Lichtmess 19.00 Uhr
Chorwerke von Felix Mendelssohn-Bartholdy (1809 – 1847), Anton Bruckner (1824 – 1896), Joseph Gabriel Rheinberger (1839 – 1901):Ensemble VocalArt Brixen,Marian Polin, Leitung
14.02. Aschermittwoch 19.00 Uhr
Hommage zum 450. Todestag von Jacques Arcadelt (1507 – 1568): Missa »Ave Regina coelorum« a 5,Blasius Amon (1558 – 1590): »Miserere mei«,Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 – 1594):Offertorium »Exaltabo te«;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
Februar
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11.03. Sonntag »Laetare« 11.00 Uhr
Georg Österreich (1664 – 1735):Kantate »Sie ist fest gegründet« (Ps. 87, 1691),Johann Nicolaus Hanff (1665 – 1712):Kantate »Gott, sei uns gnädig und segne uns«;Capella Claudiana
25.03. Palmsonntag 11.00 Uhr
Proprium im Gregorianischen Choral;Choralschola der Jesuitenkirche
29.03. Gründonnerstag 19.00 Uhr
Orgelwerke von Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
30.03. Karfreitag 19.00 Uhr
Christian Hollander (1512 – 1569): »Qui moritur Christo«, Cipriano de Rore (1516 – 1565): »O Crux benedicta«, Jacob Regnart (~1540 – 1599): »O vos omnes«, Tómas Luis de Victoria (1548 – 1611): »Improperia«
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
04.03. Geist der Krypta 19.30 Uhr
Elfriede Oeggl liest Texte von Karl Rahner SJ (1904 – 1984)Musik: Wolfgang Praxmarer, Laute
März
01.04. Osternacht 05.00 Uhr
Musik für Orgel und zwei Barocktrompeten von G. F. Händel (1685 – 1759), u.a.
01.04. Ostersonntag 11.00 Uhr
Ignaz Heinrich Franz Biber (1644 – 1704):Missa Sancti Henrici;Capella Claudiana
April
08.04. 2. So. der Osterzeit – Weißer Sonntag 11.00 Uhr
Lodovico da Viadana (~1560 – 1627): Introitus »Exsultate justi in Domino«;Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 – 1594):Missa »Aeterna Christi munera«, »Sicut cervus«;Kammerchor Marienberg,Marian Polin, Leitung
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31.05. Fronleichnam 18.00 Uhr
Proprium im Gregorianischen Choral;Choralschola der Jesuitenkirche
Mai
31.07. Hl. Ignatius von Loyola, Ordensgründer der Jesuiten 19.00 Uhr
Leopold von Plawenn (*1620 – 1682): »Quemadmodum desiderat cervus«,Ingenuin Molitor (1610 – 1669):»O Anima«, Giovanni Buonaventura Viviani (1638 – 1692): »Confitebor tibi Domine«;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
Juli
24.06. 17. Sonntag im Jahreskreis 11.00 Uhr
Ende der sonntäglichen Reihe »Predigt & Musik«.
Die regelmäßigen Musikprogramme werden von Oktober bis Juni auf den Monatsplakaten bekanntgegeben.
Juni
10.05. Christi Himmelfahrt 11.00 Uhr
Blasius Amon (1558 – 1590):Missa sopra »ut re mi fa sol la«Jacob Handl (1550 – 1591): »Ascendens Christus«, Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 – 1594): »Ascendit Deus in jubilatione«;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
20.05. Pfingstsonntag 11.00 Uhr
Maurizio Cazzati (1616 – 1678):»Missa Austriaca« (1662) für Doppelchor & Basso Continuo;Capella Claudiana
27.05. Dreifaltigkeitssonntag 11.00 Uhr
Musik für Orgel und Trompete
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15.08. Mariä Himmelfahrt 11.00 Uhr
Orgelwerke der Deutschen Frühromantik
19.08. 20. Sonntag im Jahreskreis – Gottesdienst im Rahmen der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik 2018 11.00 Uhr
Vigilius Blasius Faitelli (1710 in Bozen – 1768 in Hall):Missa solemnis in D-Dur für Soli, Chor und Orchester;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
07.10. 27. Sonntag im Jahreskreis 11.00 Uhr
Auftakt der sonntäglichen Reihe »Predigt & Musik«.
Die regelmäßigen Musikprogramme werden von Oktober bis Juni auf den Monatsplakaten bekanntgegeben.
31.10. Abendmusik im Rahmen des »Trauerraums« 20.15 Uhr
Heinrich Biber (1644 – 1704):Requiem ex F con terza minore, u.a.;Capella Claudiana
PROGRAMM
August
Oktober
November
01.11. Allerheiligen 11.00 Uhr
Heinrich Biber (1644 – 1704):Motetten, Streichersonaten;Capella Claudiana
02.11. Allerseelen 19.00 Uhr
Heinrich Biber (1644 – 1704):Requiem ex F con terza minore;Capella Claudiana
18.11. 33. Sonntag im Jahreskreis 11.00 Uhr
Chor & Orchester des Innsbrucker Musikgymnasiums;Siegfried Portugaller, Leitung
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02.12. 1. Adventsonntag 11.00 Uhr
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750):Kantate BWV 62 »Nun komm, der Heiden Heiland«;Capella Claudiana
08.12. Mariä Empfängnis 11.00 Uhr
Hommage zum 350. Todestag von Giovanni Rovetta (1596 – 1668): »Missa concertata a 4«, »Alma Redemptoris Mater«, »Litania della Madonna a 4«; Capella Claudiana
09.12. 2. Adventsonntag 11.00 Uhr
Alpenländische Weisen zum Advent
16.12. 3. Adventsonntag 11.00 Uhr
Orgelwerke über den Choral »Nun komm, der Heiden Heiland« von Nicolaus Bruhns (1665 – 1697) und Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Dezember
18.11. Geist der Krypta 19.30 Uhr
Elfriede Oeggl liest Texte zum 50. Todestag von Hugo Rahner SJ (1900 – 1968)Musik:Giovanni Buonaventura Viviani (1638 – 1692): »Capricci armonici« (Violinsonaten)Verena Zeisler, BarockviolineMarian Polin, Cembalo
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
25.11. Christkönig 11.00 Uhr
Hommage zum 500. Todestag von Pierre de la Rue (*1460 – 20.11.1518):»Missa cum Iucunditate«, »O salutaris Hostia«;Antoine Brumel (1460? – 1514?): »O Domine Jesu Christe«;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
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Änderungen vorbehalten!
23.12. 4. Adventsonntag 11.00 Uhr
Proprium im Gregorianischen Choral;Choralschola der Jesuitenkirche
25.12. Geburt des Herrn – 1. Weihnachtstag 11.00 Uhr
Marc-Antoine Charpentier (1643 – 1704):»Messe de Minuit«, »Canticum in Nativitatem Domini«;Capella Claudiana
31.12. Hl. Silvester – Jahresschlussgottesdienst 19.00 Uhr
Michel Corrette (1707 – 1795): »Messe pour le temps de Noel« für zwei Soprane & Orgel
06.01. Erscheinung des Herrn – Hll. Drei Könige 11.00 Uhr
Heinrich Isaac (~1450 – 1517):Missa Carminum, »Ecce advenit Dominator Dominus«; Capella Claudiana
Auftakt des Kaiser-Maximilian-Gedenkjahrs 1519 – 2019
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
26.12. Hl. Stephanus – 2. Weihnachtstag 11.00 Uhr
Blasius Amon (1558 – 1590):Missa sopra »Surge propera«;Giovanni Pierluigi da Palestrina (1525 – 1594): »Lapidabant Stephanum“, Luca Marenzio (1556 – 1599): »Sepelierunt Stephanum«;Capella Claudiana
In Zusammenarbeit mit den Tiroler Landesmuseen
PROGRAMM
Jänner 2019
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KlangRaum Jesuitenkirche – Verein zur Förderung der Kunst ander Jesuitenkirche InnsbruckIm Zentrum der Stadt gelegen ist die Jesuiten-kirche/Universitätskirche zur hl. Dreifaltigkeit seit vier Jahrhunderten ein Ort der Begeg-nung und der Kontemplation. Die frühbaro-cke Architektur dieser »kleinen Schwester« des stilbildenden Salzburger Doms schafft eine unverwechselbare Raumatmosphäre mit idealen Bedingungen für die sakrale Musik vieler Epochen. Durch die seelsorgerische Betreuung des Jesuitenordens und die ange-stammte Nähe zur Theologischen Fakultät entsteht immer wieder der Wunsch, Spiritua-lität mit Kunst und wissenschaftlicher Refle-xion in Korrespondenz zu bringen und damit ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, aus dem aktive wie passive Teilhabende gleichermaßen schöpfen können.
Einen Schwerpunkt unseres Musikpro-gramms bildet die »Alte Musik« vor 1800. Mit 2018 startet eine intensive Kooperation mit der Musiksammlung der Tiroler Landesmuse-en, um musikalische Tirolensien, besonders Vokal- und Instrumentalkompositionen für unsere Kirche, Tiroler Stifte oder den benach-barten Innsbrucker Hof (der mit seinen engen Verbindungen nach Italien einst als musikali-scher Brückenkopf der Alpen fungierte) wie-der zum Klingen zu bringen. Die zur Bauzeit der Kirche besonders moderne, mehrchörige Musik der venezianischen Tradition ist durch die elf Emporen unseres »KlangRaums« be-sonders authentisch erlebbar. Immer wieder neue Kostbarkeiten lassen sich auch aus dem reichen Fundus an jesuitischer Musik entde-
cken, etwa von Komponisten wie Victoria, Cabézon, Carissimi, Foggia, Kerll, Zipoli oder Charpentier.
2018 bietet mit seinen zahlreichen klei-neren und größeren Komponistenjubiläen eine weitere Steilvorlage für ein buntes Programm mit Alter Musik: Pierre de la Rue (1460 – 1518), Jacques Arcadelt (1507 – 1568), Giovanni Rovetta (1596 – 1668), François Cou- perin (1668 – 1733), Vigilius Blasius Faitelli (1710 – 1768) und viele andere »gute 8er-Jahr-gänge« werden uns durch das Jahr begleiten.
Die Reihe »Predigt und Musik« informiert von Oktober bis Juni über Prediger und Pre-digten sowie die Auswahl der Musik in den Hauptgottesdiensten an den Sonn- und Fei-ertagen. Die literarisch-theologische Reihe »Geist der Krypta« wird auch 2018 mit zwei Lesungen mit Schriften der Gebrüder Hugo und Karl Rahner fortgesetzt.
Durch Ihre Förderung oder Ihre Mitglied-schaft im Verein KlangRaum unterstützen Sie unser Anliegen, Spiritualität mit Kunst und wissenschaftlicher Reflexion in unserem Kirchenraum in Korrespondenz zu bringen und eine Atmosphäre zu schaffen, aus der die Menschen schöpfen können.
Werden Sie Mitglied in unserem Verein!
IBAN: AT88 3600 0000 0070 8909BIC: RZTIAT22
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KLANGRAUM
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Die Ensembles der Jesuitenkirche
Capella Claudiana
Das 2017 aus der Taufe gehobene Ensemble bezieht sich namentlich auf die aus Florenz stammende Stifterin der Jesuitenkirche Inns-bruck Claudia von Medici (1604 – 1648). Die kunstsinnige Erzherzogin von Tirol förderte mit ihrem Gemahlen Erzherzog Leopold V. den Bau der Jesuitenkirche. Das Fürstenpaar liegt in der Krypta dieses Gotteshauses begra-ben. Ihr Emblem in Form eines bekrönten »C« ziert die Kanzel der Kirche.
Das aus professionellen VokalistInnen und InstrumentalistInnen bestehende Ensemble musiziert, in anlassbezogen variabler Beset-zung (vokal und instrumental), an den wich-tigsten Sonn- und Feiertagen im Jahreskreis sowie in mehreren Abendmusiken und trat zudem bereits mehrmals bei Konzerten au-ßerhalb in Erscheinung. Mit der Berufung auf seine Namenspatronin hat es sich zur Aufga-be gemacht, Glanz und Klangpracht der einst europaweit renommierten Innsbrucker Hofka-pelle und der Musik aus der Erbauungszeit der Jesuitenkirche wiederzubeleben.
Vokalensemble an der Jesuitenkirche
Das bis zu zwölfköpfige, semiprofessionelle Ensemble trug in den letzten Jahren wesentlich für die Prägung der Jesuitenkirche als »Kirche der Alten Musik« bei, indem es sich vor allem der Vokalmusik der Renaissance verschrieben hat und von Anbeginn eine fruchtbare Kooperation mit den Bläsern des Marini Consorts Innsbruck (v.a. für das überlieferte Collaparte-Spiel mit Zinken und Posaunen) pflegt.
Choralschola der Jesuitenkirche
Die Schola besteht sowohl aus Jesuitenpatres als auch Laien und pflegt unter der Leitung des Kirchenmusikers die monastische Tradition des Choralgesangs nach dem Graduale Romanum nach modernen semiologischen Erkenntnissen. In der Person von Prof. Liborius Olaf Lumma, Mitglied der Internationalen Gesellschaft für Studien des Gregorianischen Chorals AISCGre, hat unsere Schola einen wertvollen Experten an ihrer Seite.
ENSEMBLES
Seite 17 ENSEMBLES
Organisten und KantorInnenan der Jesuitenkirche
Das Organistenteam besteht, neben dem hauptamtlichen Kirchenmusiker, aus Johannes Blaas, Oliver Schaub, P. Helmut Schumacher SJ und Heinz Wykypiel. In ständiger Zu- sammenarbeit mit dem noch recht jungen Kantorenteam kann so nun ein Großteil der zahlreichen Gottesdienste würdevoll gestaltet und der Gemeindegesang auf zeitgemäße Weise gepflegt werden.
2018: neue Kooperation des Vereins KlangRaum mit der Musiksammlung der Tiroler Landesmuseen
Eine Kernaufgabe der Musiksammlung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum ist die Bewahrung und wissenschaftliche Auf- arbeitung der reichen tirolischen Musik- tradition sowie ihre Erschließung für die Praxis. Mit der gemeinsamen Intention einer klingenden Präsentation der Musikschätze der Region verbindet die Tiroler Landesmuseen eine vielfach bewährte Zusammenarbeit mit der Jesuitenkirche Innsbruck.
In den Gottesdiensten erklingt 2018 Musik der Renaissance aus dem Umfeld der Innsbrucker Hofkapelle (Isaac, de la Rue, Regnart, Amon, Hollander), Barockmusik aus der Glanzzeit der Tiroler Musikgeschichte (Plawenn, Viviani) und spätbarocke Musik aus dem Haller Damenstift (Faitelli).
Dr Franz Gratl, Kustos der Musiksammlung
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Kirchenmusiker
Marian Polin wurde 1990 geboren und wuchs in Mals im Vinschgau (Südtirol) auf, wo er auch seinen ersten Musikunterricht erhielt. Schon zur Gymnasialzeit war er Gründer und Leiter mehrerer Chöre sowie Kirchenmusiker in Prad am Stilfserjoch. Von 2009 bis 2016 studierte er an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Orgel und Kirchenmusik mit den Schwerpunkten »Chor- und Ensembleleitung« sowie »Frühe Ensemblemusik«; Abschluss des Masterstudiums mit Auszeichnung. Zu seinen prägendsten Lehrern zählen Pier Damiano Peretti, Wolfgang Glüxam und Erwin Ortner. Derzeit setzt er seine Studien postgradual an der Anton-Bruckner-Privatuniversität Linz (Orgel bei Brett Leighton) fort.
Marian Polin besuchte Masterclasses u.a. bei L. F. Tagliavini, T. Koopman, J. Laukvik, M. Radulescu, W. Zehrer, L. Ghielmi und war 2016 Finalist des Paul-Hofhaimer-Wettbewerbs in Innsbruck. Von 2014 bis zu seinem Wechsel an die Jesuitenkirche im Sommer 2016 war er Dirigent des Domchors an der Kathedrale Chur/Schweiz. Als Ensembleleiter wirkte er mit den Besetzungen der Jesuitenkirche Innsbruck, mit dem Kammerchor Marienberg und »VocalArt« Brixen; als Continuospieler (Orgel, Cembalo) mit verschiedenen Ensembles. Engagements als Ensembleleiter und Organist führten ihn bisher nach Italien, Österreich, Deutschland, Spanien und in die Schweiz; zu Festivals wie »Musica Sacra« Bozen/Trient, »Musik & Kirche« Brixen, »Tiroler Barocktage« Götzens und zur »Festmusik« im Stift Reichersberg. Für eine CD-Einspielung des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum leitete er 2016 als Continuospieler die »Tiroler Barockinstrumentalisten«. Letzt- hin mehrfach Referententätigkeit in den Bereichen Chor- und Ensemblemusik und Orgelbau sowie in der Kantorenausbildung.
Mag. art. Marian PolinKirchenmusiker der JesuitenkircheSillgasse 6, 6020 InnsbruckFon +43 [email protected]
Gottesdienstordnung der Jesuitenkirche
Sonntag11.00 Uhr EucharistiefeierPredigt & Musik18.00 Uhr: Eucharistiefeier(mit Orgel)21.30 Uhr: Eucharistiefeier(mit Orgel)
Montag bis Freitag07.30 Uhr: Eucharistiefeier19.00 Uhr: EucharistiefeierMontag 12.00 Uhr: SextDienstag 18.15 Uhr: Luzernar und VesperDonnerstag 20.30 Uhr: Stille Anbetung in der KryptaDonnerstag 21.30 Uhr: Eucharistiefeier in der Krypta
Samstag07.30 Uhr: Eucharistiefeier18.00 Uhr: Eucharistiefeier in englischer Sprache (Instrumentalmusik)19.00 Uhr: Eucharistiefeier am Vorabend des Sonntags (mit Orgel)
Gelegenheit zu Aussprache und BeichteSonntag: 10.30 – 11.00 UhrMontag bis Samstag: 18.00 – 19.00 Uhr
Impressum
KlangRaum JesuitenkircheVerein zur Förderung der Kunst an der Jesuitenkirche InnsbruckSillgasse 6, 6020 [email protected]