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KLASSIFIKATOREN UND KATEGORIENBILDUNG IN DER ÄGYPTISCHEN HIEROGLYPHENSCHRIFT 29 SPEKTRUM 3 / 99 „... die Tiere sich wie folgt gruppieren: a) Tiere, die dem Kaiser gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) ge- zähmte, d) Milchschweine, e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde, h) in diese Gruppierung gehöri- ge, i) die sich wie Tolle gebärden, k) die mit einem ganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, l) und so weiter, m) die den Wasserkrug zerbrochen haben, n) die von weitem wie Fliegen aussehen.“ Jorge Luis Borges

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KLASSIFIKATOREN UND KATEGORIENBILDUNGIN DER ÄGYPTISCHEN HIEROGLYPHENSCHRIFT

29SPEKTRUM 3 / 99

„... die Tiere sich wie folgt gruppieren: a) Tiere, diedem Kaiser gehören, b) einbalsamierte Tiere, c) ge-zähmte, d) Milchschweine, e) Sirenen, f) Fabeltiere, g) herrenlose Hunde, h) in diese Gruppierung gehöri-ge, i) die sich wie Tolle gebärden, k) die mit einemganz feinen Pinsel aus Kamelhaar gezeichnet sind, l) und so weiter, m) die den Wasserkrug zerbrochenhaben, n) die von weitem wie Fliegen aussehen.“

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Über diese und weitere Ergebnisse desKooperationsprojekts ist im Oktober 1998auf einem Kolloquium berichtet worden,zu dem das Seminar für Ägyptologie undKoptologie neben den Jerusalemer Ägyp-tologinnen auch Vertreter anderer Diszi-plinen begrüßen konnte.

Lesevorschläge:Goldwasser, Orly. 1995. From icon to metaphor.

Studies in the semiotics of the hieroglyphs,Orbis Biblicus et Orientalis 142, Fribourg:Universitätsverlag & Göttingen: Vanden-hoeck & Ruprecht

Lakoff, George. 1987. Women, fire and dan-gerous things. What categories reveal aboutthe mind, Chicago: The University ofChicago Press

Smoczynski, Wrawrzyniec. 1999. Seekingstructure in the lexicon. On some cognitive-functional aspects of determinitativeassignment, in Lingua Aegyptia 6, 153-162

Taylor, John R. 1995. Linguistic categorization.Prototypes in linguistic Theory, 2nd edition,Oxford: oxford University Press

Vom 30. August bis zum 10. September1999 werden 25 aus einer größeren An-zahl von Bewerberinnen und Bewerbernausgewählte Lateinamerikaner an einer„Summer School“ teilnehmen, die vomIbero-Amerika-Institut mit finanziellerUnterstützung der Konrad-Adenauer-Stiftung durchgeführt wird. Das Themalautet: „Social Justice in a Market Eco-nomy“. Sie kommen aus Hochschulen,Forschungsinstituten, Ministerien, Stif-tungen und Nicht-Regierungsorganisa-tionen in 11 Ländern Lateinamerikas.Die Thematik der Summer School ist fürLateinamerika von hoher Aktualität. Inden letzten Jahren sind hier tiefgreifendemarktwirtschaftliche Reformen durchge-führt worden. Sie waren überfällig, undsie haben viele „Verkrustungen“ in Staatund Gesellschaft gelöst. Das Ergebniswar eine deutliche Belebung der wirt-schaftlichen Dynamik. Mittel- und lang-fristig wird sie einen Beitrag zur Armuts-minderung leisten. Aber das genügtnicht. Die sozialen Probleme Lateiname-rikas sind so schwerwiegend, daß etwasgetan werden muß, um die Beteili-gungschancen armer Bevölkerungsgrup-pen am wirtschaftlichen Aufschwungnachhaltig zu verbessern. Marktwirt-schaftliche Reformen müssen also ver-bunden werden mit strukturellen Refor-men, die zu mehr „sozialer Gerechtig-keit“ führen.Die Aufgabe, marktwirtschaftliche Effi-zienz mit „sozialer Gerechtigkeit“ zuverbinden, stellt sich auch für uns, wennauch mit anderer Akzentuierung als fürLateinamerika. Die Bundesrepublikkommt nicht daran vorbei, manche ihrerInstitutionen zu reformieren, um dieWettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft –ganz allgemein deren „Effizienz“ – zustärken. Diese Reformen fallen uns des-halb so schwer, weil befürchtet wird, sieführten zu einer „Umverteilung von un-ten nach oben“. Diese Folge kann durch-aus eintreten, aber sie ist nicht zwingend.Die Förderung von Eigeninitiative und

Selbstverantwortung muß keineswegs zurrelativen (oder gar absoluten) Verar-mung eines Teils der Bevölkerungführen. Der Abbau unnötiger staatlicherRegulierungen kann durchaus zur Folgehaben, daß sich die Leistungsfähigkeitsozialer Sicherungssysteme verbessert.

Die Summer School widmet sich der Fra-ge, wie die Institutionen einer Marktwirt-schaft so gestaltet werden können, daßmarktwirtschaftliche Effizienz nicht zuLasten „sozialer Gerechtigkeit“ geht,sondern beides sich gegenseitig ergänzt.Eine effiziente und dynamische Wirt-schaft kann die Wirksamkeit sozialer Si-cherungssysteme erhöhen, und diese Sy-steme können die Risikobereitschaft derEinzelnen stärken und damit zur wirt-schaftlichen Dynamik beitragen.

Die Effizienz des Marktes mit „sozialemFrieden“ zu verbinden, ist die Grundideedes Konzepts der Sozialen Marktwirt-schaft. Es ist deshalb naheliegend, wenndiese Ordnungsform im Programm derSummer School eine prominente Rollespielt. Dabei kann es allerdings nichtdarum gehen, der politischen Praxis derBundesrepublik eine Vorbildfunktion fürLateinamerika zuzuschreiben. Gemessenam ursprünglichen ordo-liberalen Kon-zept der Sozialen Marktwirtschaft habenauch wir viel zu lernen. Für Lateinameri-kaner bietet es eine Alternative zum nor-damerikanisch beeinflußten „Neolibera-lismus“, der bisher in der ReformpolitikLateinamerikas tonangebend war.

Im Einzelnen sieht das Programm derSummer School neun ganztägige Semi-narsitzungen und drei Exkursionen vor.Referenten der Georgia Augusta unddreier weiterer deutscher Universitätenwerden zur grundsätzlichen Problematikeiner Verknüpfung von wirtschaftlicherEffizienz und „sozialer Gerechtigkeit“und zu Themenfeldern des Arbeitsmark-tes, des Gesundheits- und Erziehungswe-sens sowie der Altersvorsorge sprechen.Die Kenntnisse sollen dann in Plenums-und Kleingruppendiskussionen vertieftwerden. Anschauungsmaterial zur Praxisder sozialen Marktwirtschaft liefern dreiExkursionen. Die Bedeutung der Sozial-gerichtsbarkeit als wichtige Institution ei-ner marktwirtschaftlichen Ordnung solldurch den Besuch des Bundessozialge-richts in Kassel vermittelt werden. InDuderstadt wird die dortige Caritas alsInstitution der freiwilligen Wohlfahrts-pflege besucht. Beim Besuch des VW-Werks in Wolfsburg steht neben einerBetriebsbesichtigung eine Diskussion mitVertretern der Konzernleitung und desBetriebsrats im Vordergrund. Fragen desTarifvertrags, der Mitbestimmung, des

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Privatdozent Dr.Frank Kammer-zell, geb. 1961,studierte Ägypto-logie, Koptologie,Allgemeine undVergleichendeSprachwissen-schaft, sowieAssyriologie undMittlere undNeuere Ge-schichte undwurde 1990 miteiner Arbeit über

Schrift, Sprache und Geschichte der kari-schen Minderheit in Ägypten promoviert.Er war seit 1993 Wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Ägyptologie undKoptologie und ist seit 1999 Oberassistent.In seinem Forschungsarbeiten hat er sichvor allem mit der ägyptischen Sprache, Typologischer und Historisch-Vergleichen-der Linguistik, Sprachkontakten sowie derTheorie und Geschichte der Schrift auseinandergesetzt.

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SOZIALE GERECHTIGKEITIN DER MARKTWIRTSCHAFTDas Ibero-Amerika-Institut veranstaltet eine „Summer School“

neu gegründeten Weltkonzernbetriebs-rats und der internen Konkurrenz zwi-schen den Unternehmensteilen in allerWelt werden hier das Hauptinteresse fin-den. Bei so viel Arbeit darf ein kleinesRahmenprogrmm nicht fehlen. Hier ste-hen u.a. zwei Empfänge und eine Stadt-führung auf dem Programm.

Die mit der Summer School angespro-chenen Problemfelder decken sich mit ei-nem der Arbeitsschwerpunkte des Ibero-Amerika-Instituts: Armutsbekämpfungund Sozialpolitik in Lateinamerika. DasInstitut verspricht sich von dieser Veran-staltung eine Vertiefung seiner Kontaktezum Subkontinent und einen wichtigenImpuls für seine eigene Forschungstätig-keit.

Hermann Sautter / Rolf Schinke, Ibero-Amerika-Institut für Wirtschafts-

forschung

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PERSONALIABERUFUNGENEinen Ruf nach Göttingen haben angenommen:Prof. Dr. Uwe Groß, Würzburg, auf eineC4-Professur für Bakteriologie;Dr. Gabriele Hörstgen-Schwark, Hann.Münden, auf eine C3-Professur fürAquakultur und Gewässerökologie;Dr. Konrad Samwer, Augsburg, auf eineC4-Professur für Experimentalphysik;PD Dr. Martin Tamcke, Hermannsburg,auf eine C3-Professur für ÖkumenischeTheologie.

Einen Ruf nach Göttingen haben erhalten:PD Dr. Julianne Behnke-Mursch, Abtei-lung Neurochirurgie, auf eine C3-Profes-sur für eine leitende Oberärztin an derAbteilung Neurochirurgie;PD Dr. Manfred Burgi, Allensbach, aufeine C3-Professur für ÖffentlichesRecht;PD Dr. Werner Frick, Augusburg, aufeine C4-Professur für Deutsche Philolo-gie (Neuere Deutsche Literatur);PD Dr. Mechthild Gneuss-Gretsch, Ei-chenau, auf eine C3-Professur für Didak-tik der Deutschen Sprache und Literatur;Prof. Brigitte Groneberg, Hamburg, aufeine C4-Professur für Altorientalistik;PD Dr. I. Karg, Parsberg, auf eine C3-Professur für Didaktik der DeutschenSprache und Literatur;Prof. Dr. Christoph Leuschner, Univer-sität Gesamthochschule Kassel, auf eineC4-Professur für Pflanzenökologie;PD Dr. Stefan Mundlos, Mainz, auf eineC3-Professur für Molekulare Entwick-lungsgenetik;PD Dr. G. Nolte, Heidelberg, auf eineC4-Professur für Öffentliches Recht, ins-besondere Völkerrecht;

PD Dr. S. Webb, Canberra/Australien,auf eine C4-Professur für Physikalischeund Chemische Mineralogie;Dr. Christiane Wendehorst, Erlangen,auf eine C4-Professur für BürgerlichesRecht, Medizinrecht, Internationales Pri-vatrecht und Rechtsvergleichung.

Einen Ruf nach außerhalb haben erhalten:Prof. Dr. Margarete Boos, Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie, auf eineC4-Professur für Sozialpsychologie ander Universität Gesamthochschule Wup-pertal;Prof. Dr. Michael Lackner, OstasiatischesSeminar, auf einen Lehrstuhl für Sinolo-gie an der Universität Genf;Prof. Dr. Joachim Reitner, Institut fürGeologie und Paläontologie, auf eine C4-Professur für Paläontologie an der Uni-versität Erlangen-Nürnberg;PD Dr. Notger Slenczka, TheologischeFakultät, auf einen Lehrstuhl für Syste-matische Theologie an der UniversitätMainz.

Einen Ruf nach außerhalb hat angenommen:Prof. Dr. Thomas Braulke, AbteilungBiochemie II, auf eine C3-Professur fürPathophysiologie und Molekularbiologiegenetischer Krankheiten an der Univer-sität Hamburg.

HABILITATIONENDr. Michael Bredemeier für Bodenkundeund Waldernährung;

Dr. Volker Müller-Benedict für Soziolo-gie mit Schwerpunkt sozialwissenschaftli-che Methoden;

Dr. Jens Rettig für Biochemie;

Dr. A. Vilesov für Physik.

IN RUHESTAND GETRETENProf. Dr. Gerhard Ritter, Abteilung Neu-rologie.

EINLADUNGENPD Dr. Markus A. Denzel, Institut fürWirtschafts- und Sozialgeschichte, hieltin Madrid auf dem Simposio Internacio-nal „Dinero, Moneda y Crédito. De laMonarquìa Hispánica a la IntegraciónMonetaria Europea“ einen Vortrag mitdem Thema „La evolución desde el siste-ma europeo al sistema mundial de pagomediante crédito (siglos XVI al XVIII)“;

Dr. Jürgen Thieme, Forschungseinrich-tung Röntgenphysik, wurde von der Uni-versität Karlsruhe eingeladen, im Rah-men eines Graduiertenkollegs eine Vor-lesung „Röntgenmikroskopie und Spek-tromikroskopie“ zu halten.

AUSZEICHNUNGENProf. Dr. Dr. h.c. Frank Achtenhagen,Seminar für Wirtschaftspädagogik, wur-de von der Finnischen Akademie derWissenschaften zum auswärtigen Mit-glied gewählt;

Prof. Dr. Stefana Dimitrova, Seminar fürSlavische Philologie, wurde von der Uni-versität Sumen/Bulgarien für ihre Ver-dienste auf dem Gebiet der Russistik undBulgaristik mit der Ehrendoktorwürdeausgezeichnet;

Prof. Dr. Dr. h.c. Wolfram Henckel, Juri-stische Fakultät, wurde von der Univer-sität Athen mit der Ehrendoktorwürdeausgezeichnet;

Prof. Dr. Horst Kuss, Institut für Fachdi-daktik/Didaktik der Geschichte, wurdevon der TU Braunschweig zum Honorar-professor ernannt;

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Herbert W. Roes-ky, Institut für Anorganische Chemie,wurde von der Russischen Akademie derWissenschaften anläßlich ihres 275. Ge-burtstages zum auswärtigen Mitglied ge-wählt;

Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Ludwig Schreiber,Strafrecht, Strafprozeßrecht und Rechts-philosophie, wurde von der UniversitätHalle mit der Ehrendoktorwürde ausge-zeichnet;

Prof. Dr. Dr. Michael Schultz, AbteilungMorphologie, wurde zum Mitglied desWissenschaftlichen Komitees des Inter-nationalen Kongresses „Past and Presentof Leprosy“ ernannt, der Ende Juli ander Universität Bradford/England statt-findet;

Prof. Dr. Christian Starck, JuristischesSeminar, wurde für weitere sieben Jahrevom Niedersächsischen Landtag zumRichter des Niedersächsischen Staatsge-richtshofes wiedergewählt.

Dr. Fred Wolf, Max-Planck-Institut fürStrömungsforschung/Institut für Nichtli-neare Dynamik, erhielt den erstmals ver-gebenen Altdorfer-Leibniz-Preis für sei-ne Arbeit „Strukturbildung in der Ent-wicklung des visuellen Kortex“. DerPreis ist mit 10 000 DM dotiert.

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