Königstraum und Massenware
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Eine Verlagsbeilage im April 2010
Porzellan ist LifestyleKostbarkeiten aus ganz Europa – die JubiläumsausstellungInterview mit Museumsdirektor Wilhelm SiemenKaiserliche TafelfreudenRebekka Rebert aus Weißenstadt, das Titelgesicht der AusstellungTradition der guten FormUmfrage: Was verbinden Sie (noch) mit Porzellan? Historische Pretiosen in Hohenberg Führungen, Veranstaltungen, Infos Meilensteine der Moderne in SelbPorzellan-Künstler Helmut Drexler, SelbUtopien des Alltags300+X: Ein Gespräch mit Professor Hubert KittelPerspektive für die RegionMord, Spuk und GaumenfreudenPorzellan-KuriositätenIdeen für MitbringselPorzellan – mehr als olle KaffeekannenJunge Seite
Manchmal gibt es historische Gelegenheiten – und dann sollte man sie nutzen!
Das 300-jährige Jubiläum, das im Jahr 2010 den Beginn der Porzellanpro-duktion in Europa feiert, ist eine solche Gelegenheit für unsere Region, deren Wohlstand sich auch auf Porzellan gründet. Zwar wurde die aus China kommende Kunst der Porzellanherstellung nicht hier nach-
erfunden, aber bis heute kommen 70 Prozent des in Europa produ-zierten Weißen Goldes aus dem Fichtelgebirge und der Oberpfalz.
Ich bin deshalb stolz darauf, Sie zu der Ausstellung „Königs-traum und Massenware. 300 Jahre europäisches Porzellan“ in Europas größtes Porzellanmuseum, das Porzellanikon Selb und Hohenberg a. d.Eger, einladen zu können: 1000 Exponate – darunter Leihgaben aus über 100 Museen und privaten Sammlungen, die aus fast 20 Nationen zu uns kamen – werden diese Ausstellung einzigartig in Europa machen.
Das unterstreicht die Bedeutung der Region, aber auch die Kompetenz, die in Sachen Porzellan bei uns vorhanden, ja zuhause ist. Gerade in einer Zeit, da die europäische Industrie auf einem globalisierten Markt
einen schwierigen Stand hat, macht es für uns Sinn, die Vielfalt, die Qualität und die Gestaltungskraft der gesamten europäischen Porzellanindustrie vor Augen zu führen und – zu feiern!
Das Porzellanikon, im Herzen des neuen Europas gelegen, ist hier nur zu gerne Gastgeber! Die Jubiläumsausstellung „Königstraum und Massenware“ schildert dabei keineswegs nur eine glanzvolle Vergangenheit: Porzellan ist im modernen Alltag unabkömmlich und erfüllt die Herausforderungen an einen Werkstoff von morgen.
Lassen Sie sich überraschen von seiner Vielfalt und seiner ungebrochenen Faszination – wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr
Dr. Karl DöhlerLandrat
ImpressumRedaktion:
Katrin Lyda (verantw.),Petra Geigner
in Zusammenarbeit mit Gabi Dewald
vom Porzellanikon
Anzeigen:Jutta Green
Günter Hößel
Herausgeber:Frankenpost-Verlag GmbH
Poststraße 9/1195028 Hof
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Inhalt
Die Jubiläumsausstellung - eine historische Gelegenheit
Porzellan istLifestyle
Einst gehörte Porzellanzur elitären Ausstattungeiner unerreichbaren,
mächtigen Oberschicht, warAusdruck einer priviligierten
Position – ein Königstraum. Eswar als Luxusgut der Hocharisto-
kratie vorbehalten – Geld spielte keineRolle. Doch mit der allmählichen Ver-bürgerlichung der Gesellschaft wurdePorzellan auch dem gemeinen Haus-stand zugänglich und bildete einen
neuen Lebensstil ab.Die Demokratisierung
schließlich realisiertedie „Gute Form für
alle“. Heute, in derGlobalisierung
angekommen,befinden wiruns in wech-selnden Le-
bensgemein-schaften, inhäufig verän-
derten Jobsi-tuationen, in ei-
nem entgrenztenEuropa. Braucht
unsere Gesell-schaft „Geschirr,
mit dem man spie-lerisch umgehen
kann, das anpassbarist auf die verschiede-nen Lebensmodelle, diees heute gibt?“, wie dieDesignerin von KAH-LA/Thüringen Porzel-lan, Barbara Schmidt,sagt? Oder hat ChristianKurtzke von der Staatli-chen Porzellan-Manu-faktur Meissen Recht,
wenn er die altehrwürdi-ge Wiege des europäi-schen Porzellans
zur ultimativenLuxusmarke für
die Reichen undSchönen ausbau-en möchte?
Porzellan istheute ein Massen-
produkt geworden– und das ist gutso. Denn auch ineiner Massenge-sellschaft hatman den An-spruch aufgute Gestal-tung, auf einequalitätvolleAusführungund auf ein
Umgangspro-dukt, das die In-
dividualität unterstreicht – und trotzdem be-zahlbar ist. All das bieten moderne Geschirr-hersteller in Europa heute einer breiten Käu-ferschicht an. „Massenware“, so der Direktordes Porzellanikons Wilhelm Siemen, der fürdie Ausstellungskonzeptikon verantwortlichist, „Massenware meint in unserem Ausstel-lungstitel die legitime und wichtige Antwortauf eine demokratisierte Gesellschaft, in derjeder Mensch das Recht auf gute, geldwerte
Produkte hat.“„Die Lebens-stile dieser Ge-sellschaft sindheute wenigerdurch die na-tionale Zuge-hörigkeit ge-prägt als viel-mehr durchindividuelle,durchaus wechselnde Vorlieben“, sagt die De-
signmanagerin Elisabeth Budde,die für die Ausstellung „Königs-traum und Massenware“ denThemenbereich „Porzellan& Lifestyle“ kuratierte. Der Trendgeht zu kleinen, variablen Ge-schirreinheiten, die dem Bedürf-
nis „heute Sushi, morgen Spagetti, übermor-gen Schinken mit Spargel“ entgegenkommen,die zu Wohnorten von der Großstadtwoh-nung bis zum Landhäuschen passen und diealltagskompatibel sind, sich aber andererseitsauch mal luxuriös assortieren lassen. Die Kü-che ist heute weniger effiziente Versorgungs-station als vielmehr der Ort, an dem sich am-bitionierte Hobby- und Feierabendköchinnenund -köche entspannen. Das Essen im eige-nen Heim dient weniger der Sättigung als viel-mehr der Entspannung. Wie sieht das Porzel-lan aus, das dazu passt? Die Ausstellung zeigtauch das – quer durch Europa (PorzellanikonSelb, Haus 4, I. Stock). DEW
Luxus fürden Alltag
Das ist das Größte, was es jezu dem Thema Porzellanin Europa gab – und selbst
in einer Gegend, die vom WeißenGold verwöhnt ist, reibt mansich erstaunt die Augen. Porzel-
lan satt – das gibt es im Fichtelge-birge schon, seit Carolus MagnusHutschenreuther die Porzellanin-
dustrie in Nordostbayern begrün-dete. Aber Teller, von denen
einst Napoleon aß neben demGeschirr von Katharina der
Großen? Die Toilettender Habsburger Kai-
ser neben demTafelaufsatz
des Fried-rich Ebert?Den Por-zellan-Versuchdes Fran-
cesco diMedici ne-ben demEierscha-
lenporzellanaus der Europe-
an Hall of Porce-lain? Kostbarkeiten
aus dem Louvre und demMetropolitan Museum
New York neben solchen,die es weltweit nur einmal
gibt – und zwar in Privat-sammlungen? Die Stücke von Desig-
nikonen wie Wilhelm Wagenfeld, Philippe Starck und EttoreSottsass neben Arbeiten von Arman, Roy Lichtenstein oderCindy Sherman, schließlich ein Ausblick in die Zukunft desPorzellans – was das Porzellanikon an seinen beiden Standor-ten in Selb und Hohenberg an der Eger zusammengetragenhat, ist ohne Beispiel: 1000 Exponate, darunter Leihgabenvon 100 Museen und Institutionen aus 17 Nationen, das allesauf 3500 Quadratmetern. So etwas gab es in Europa zum The-ma Porzellan noch nie. DEW
Kostbarkeitenaus ganz Europa
Die Jubiläumsausstellung in Selb und Hohenberg
Das Ausstellungskonzept als solchesstammt von Wilhelm Siemen,dem Direktor des Hauses. Haupt-
kuratorin und organisatorischer Dreh- undAngelpunkt ist Petra Werner. Sie betreutzusammen mit ihrem Team schwerpunkt-mäßig die Ausstellung in Hohenberg. InSelb gewann man Katia Baudin (stellver-tretende Direktorin des Museums LudwigKöln) für den Ausstellungsteil mit demTitel „Utopien des Alltags“. Prof. FrançoisBurkhardt, ehemals Direktor am CentrePompidou, konzipierte die Themeninsel„Vom Funktionalismus zum Design“ in ei-ner Architektur von Marcello Morandini.Prof. Hubert Kittel von der Hochschule fürKunst und Design Burg Giebichenstein
Halle betreute das zu-kunftsorientierte Pro-jekt „300+X“. Die De-signmanagerin Elisa-beth Budde zeichnetfür den Bereich Porzel-lan und Lifestyle ver-antwortlich und unterMithilfe von Andrea C.Roeber entstand dieThemeninsel Porzellanund Architektur. DEW
Die „Macher“hinter denKulissen
Königstraum und Massenware– ein Fall für alleDie Ausstellung bietet für unterschiedlichste Besuchergruppen Spannendes, Sehens-
und Staunenswertes. Für die, die an der berüchtigten „Maladie de porcelaine“ lei-den, für Kunstinteressierte oder solche, die sich für das Savoir Vivre in drei aufregenden
europäischen Jahrhunderten begeistern. Durch verschiedene Führungsangebote, aberauch durch das umfangreiche Rahmenprogramm, kann man einen Ausstellungsbesuch ganznach eigenem Geschmack und Bedürfnis gestalten oder ausdehnen. Ein museumspädagogi-sches Begleitprogramm stellt sicher, dass auch kleinste Museumsfreundinnen und -freunde,
Schüler und Jugendliche, aber ebenso ältere Besuchergruppen nach ihren Bedürfnissen undInteressen in die Ausstellung eingeführt werden. DEW
„Die Basisist Europa“
MuseumsdirektorWilhelm Siemen,
„Vater“ der Ausstellung
Der Ausstellungstitel „Königs-traum und Massenware“ klingt
nach einem Kontrastprogramm.
Diesen Namen haben wir ganz be-wusst gewählt. Mit „Königstraum“definiere ich den Luxus, das Exklusi-ve, das in Manufakturen gefertigtePorzellan von höchster Qualität.„Massenware“ steht für das seriellhergestellte Porzellan, jedoch nichtzu verwechseln mit minderwerti-gem Billigramsch. Die „Massenwa-re“ ist das seriell produzierte hoch-qualitätvolle, ansprechende Pro-dukt von heute und morgen, mo-dern, dabei basierend auf Traditionund hoher Kompetenz.
Sie sind dafür bekannt, mit Ihrer„neuen“ Heimat, dem Fichtelgebir-
ge, eng verbunden zu sein und sichsehr für die Region einzusetzen. Si-cherlich findet auch dieser Aspekt inder Ausstellung Berücksichtigung.
Ich lebe seit 1984 hier und ich fühlemich sehr wohl. Das kann ich nichtoft genug betonen. Mir ist es wich-tig, darzustellen, dass die hiesigeRegion mit ihrem Porzellan einenkulturgeschichtlichen Beitrag vonglobaler Bedeutung geleistet hatund leistet. Ich wünsche mir daher,dass auch viele Menschen von hierdie Ausstellung sehen und sich die-ses Gedankens bewusst werden.
Hinter der Realisierungeiner solche Ausstel-
lung steckt ein immenserAufwand.
Ja, in vielfacher Hin-sicht. Eine solche Aus-stellung zu realisieren,gelingt nur im Team.Hier im Haus ziehen allean einem Strang. In denletzten Wochen undTagen vor der Eröff-nung standen alle untergrößtem Druck. Trotz-dem waren und sind wirmit Freude bei der Sa-che. Da nehme ich keineEbene aus.Daneben ist umfangrei-che Unterstützung vonaußen nötig. Mehr als100 Museen und Privat-leute haben uns Leihga-ben zur Verfügung ge-stellt. Die Verhandlun-gen mit diesen Partnernfunktionieren nur aufpersönlichem Wege.Das ist eine Frage derWertschätzung und desVertrauens. Gleiches giltfür finanzielle Unter-stützung. Es ist bei Wei-tem nicht damit getan,einen freundlichen Briefzu schreiben.
Sie bezeichnen Porzel-lan als Sinnbild für die
Geschichte Europas. Kön-nen Sie das konkretisie-ren?
Seit drei Jahrhundertenwird in Europa Porzel-lan hergestellt. Nach1710 war es Meissen,das die Mode bestimm-te, dann Sèvres, späterbeispielsweise etwa Ko-penhagen. Dabei gab esstets einen regen Aus-tausch untereinander.Die Firmen halfen undbefruchteten sich ge-genseitig über die Län-dergrenzen hinweg. DasPorzellan verband dieMenschen in Europa be-reits vor 300 Jahren, ob-wohl es deutliche Unter-schiede gab. Heute pfle-gen wir Europäer einegemeinsame Porzellan-kultur. Vieles in diesemBereich hat sich verein-heitlicht, genauso wiesich die Menschen ange-nähert haben und esweiter tun. „Königs-traum und Massenwa-re“ stellt ausführlich dieGeschichte des Porzel-lans dar und hat dabeieinen starken Gegen-wartsbezug, wagt zu-dem den Blick in die Zu-kunft.
Mit gut 1000 Exponaten aus 17 Ländern auf 3500Quadratmetern ist „Königstraum und Massen-
ware“ die größte Porzellanausstellung, die es inEuropa je gab. Aufwändige Inszenierungen, der Einsatzmoderner Medien, opulente Themeninseln, kostbare,
aber auch überraschende Porzellanexponate, wie man sieso noch nie zusammen sah, machen die Jubiläumsaus-stellung einzigartig. Der Direktor des Porzellanikons,Wilhelm Siemen, ist der geistige Vater des Projektes.
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Wie und wann ent-stand die Idee zu
der Ausstellung?
Seit vielen Jahren ist dasPorzellanikon in Europa-projekten tätig. UnserHaus versteht sich alsein europäisches.Europa sollte sich alseine Einheit der Länderund Regionen präsentie-ren. Die europäischeEss- und Porzellankulturspiegelt dieses Mitein-ander, aber auch die Ge-gensätze der einzelnenNationen wider. Das istdie Basis, auf der dieAusstellung steht. Wäh-rend der Weihnachtsfei-ertage im Jahr 2006habe ich mein Konzeptzu Papier gebracht.
Welchen Wunsch ver-binden Sie persön-
lich mit der Ausstellung?
Da diese Ausstellungauch das Ende der Bau-arbeiten im Museummarkiert, hoffe ich, dasses gelingt darzustellen,wie sich das Haus entwi-ckelt hat und welcheChancen darin stecken.Sie soll zeigen, wie starkwir mit Europa vernetztsind. Mein größterWunsch allerdings ist,dass es uns gelingt, vieleMenschen hierher zu lo-cken, die noch nie hierwaren. Denn die Men-schen sind es, um die esgeht.
Das Gespräch führtePetra Geigner.
Porzellan für Zarin Katharina und Napoleon
Kaiserliche Tafelfreuden
Siewar lange Europas mächtigsteFrau: Zarin Katharina die Große.Sie herrschte eisern – und klug.
Ihre Militärs wusste sie an ihrer Seite zu hal-ten. Sie gründete den Heiligen-Georg-Orden,dessen Verleihung lange Zeit als höchste mili-tärische Auszeichnung in Russland galt,nur 25 Auserwählte wurden insge-samt damit ausgezeichnet. Alsihr einst Friedrich der Großeein prunkvolles Dessert-service aus der BerlinerPorzellan-Manufakturverehrte, begriff dieRegentin die Mög-lichkeit, mit Por-zellan repräsentie-ren zu könnenund den Glanzbei Hofe zu erhö-hen. Sie ordertefür die alljährli-chen Festempfän-ge des Hl.-Georg-Ordens im Peters-burger Winterpalastein prunkvolles Ge-schirr mit 80 Gede-cken und mit den Far-ben und Wappen des sol-datischen Bundes dekoriert.Bei diesen „Kavaliersfesten“ließ sie es sich die Zarin nicht neh-men, im Uniformkleid selbst die Suppeund den Wein auszuschenken. Das Hl.-Georg-Service wurde 1777 in der Moskauer Manufak-tur Gardner angefertigt. Es war das erste Or-densservice in der europäischen Porzellange-schichte – Pate stand die friderizianische Tafel-ausstattung aus Berlin. Die Ausstellung „Kö-nigstraum und Massenware“ zeigt in Hohen-berg flache Schalen, die nach dem Beispiel der„Berliner Körbe“ (Schalen mit durchbrochenenRändern) gearbeitet sind, ohne genaue Kopienzu sein (Bild oben). DEW
Ererreichte (fast) alles, was er wollte.Macht und Gestaltungswille prägtenseine Regentschaft. Doch selbst wenn
Kaiser Napoleon eher für seinen spartanisch-sol-datischen Lebensstil bekannt war: Während seinerRegentschaft wurden mehrere prunkvolle und
künstlerisch sehr aufwändige Service inder Porzellan-Manufaktur Sèvres
für seinen persönlichen Ge-brauch angefertigt. Die Tel-
ler beispielsweise zeigenvon ihm vereinnahm-
te oder aber mitFrankreich befreun-
dete Staaten undStädte, umrahmtvon Napoleonsgoldenem Wap-pentieren, demAdler oder derBiene. Die Aus-stellung zeigt
aber auch einStück aus einer
umfangreichenAnfertigung im
ägyptischen Stil, einGeschirr, an dem Na-
poleon derart hing,dass er sogar in der Ver-
bannung nicht darauf ver-zichten wollte. Mehr noch:
Auf dem in Hohenberg ausgestell-ten Teller ließ er vom
damals besten Pferdemaler Frank-reichs sein prächtig aufgesatteltesLieblingspferd vor der Kulisse ei-ner Pyramidenruine abbilden,wie es von einem abenteuerlichgekleideten Beduinen geführtwird (Bild Mitte). Der Potentatzeigt sich damit von seinerschwärmerischen, romantischenSeite, die ihm angeblich ebenfallseigen war. DEW
Die Ausstellung zeigtStücke aus dem frühe-ren Besitz von ZarinKatharina der Großen,wie etwa ein Service,das sie privat verwen-dete (Bild unten), undvon Kaiser Napoleonim Porzellanikon Ho-henberg in den Berei-chen Klassizismus be-ziehungsweise Empire(1. Stock, Neubau).
Klassizismusund Empire
Beim Probe-Shooting mit demSelber Fotografen Helmut Grohentstand diese Aufnahme vonRebekka Rebert.
In der Region istsie allgegenwär-tig. Und nicht
nur da: Überall, wofür die Ausstellunggeworben wird, inganz Deutschland,aber auch im euro-päischen Ausland,steht Rebekka Rebertim Vordergrund.Kaum zu glauben,dass sich hinter die-ser unnahmbar anmutenden Lady in Orange ein„ganz normales Mädchen vom Land“ verbirgt,18 Jahre jung, bodenständig und einfach lieb.
„Die Geschichte begann mit einem Aufruf inder Frankenpost , mit dem nach einem Model fürdie Ausstellung gesucht wurde“, erzählt Rebekka.Ohne jede Erwartung habe sie sich beworben.„Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich unterden letzten sechs von 100 Bewerberinnen gelan-det bin.“
Bei einem ersten Probe-Shooting mit dem SelberFotografen Helmut Groh durften die Finalistinnenzeigen, was sie vor der Kamera drauf haben. Re-bekka überzeugte am meisten – und bekam den„Job“. „Ich war so stolz, als ich das erfuhr undhabe gleich die ganze Familie und meine Freundeangerufen.“
Damit begann die enge, und wie Rebekka Rebertimmer wieder betont, „wunderschöne“ Zusam-menarbeit mit dem Porzellanikon, die von einemShooting in Amsterdam gekrönt wurde. Hier ent-stand das inzwischen fast schon berühmte Titelfo-to der Ausstellung. „Die Aufnahmen machte FritzKok, ein Starfotograf, der auch schon Lenny Kra-vitz oder Missy Elliott vor der Linse hatte“, erzähltdas Nachwuchs-Model aus dem WeißenstädterOrtsteil Meierhof.
Unter den Händen von Visagisten, Stylistenund des Fotografen verwandelte sich das „nette
Mädchen von ne-benan“ in einen fas-zinierenden Vamp,schön wie ein Ge-mälde, kühl, unnah-bar und innerlichglühend vor Leiden-schaft. „Ich habemich auf den Bil-dern selbst nichtmehr wiederer-kannt“, schüttelt Re-bekka Rebert den
Kopf. Doch Schminke, Kostüm und gutes Lichtallein machen nochlange keine solche Auf-nahme. „Ich mussteschauspielern, solltenicht nur posieren, son-dern Gefühle, zum Bei-spiel Aggression rüberbringen.“ Das ist ihr ge-lungen. Ihr Blick, ihreMiene, ihre Pose spre-chen Bände ohne einWort.
„Es ist eine so großeEhre, diese Ausstellungzu repräsentieren“, zeigtsich Rebekka Rebertstolz. Immerhin ist esdie größte dieser Art inEuropa. All das habe ihr Selbstvertrauen gegeben.Inzwischen lebt die 18-Jährige in einer eigenenWohnung in Fürth, besucht in Nürnberg die Kos-metikfachschule – eine Entscheidung, die sie wäh-rend der Fotoaktion gefällt habe. „Ich hatte dasschon länger vor, doch dann traute ich es mirendlich auch zu.“ Beruflich hält sich Rebekka abereine weitere Option offen: „Sollten Anfragen kom-men, könnte ich mir vorstellen, weiter als Modelzu arbeiten.“ P. G.r
Kennen Sie Rebekka Rebert? Nein?Wetten doch: Rebekka Rebert ist
das „Gesicht“ der Ausstellung„Königstraum und Massenware.
300 Jahre europäisches Porzellan“.Das Konterfei der jungen Weißenstädterin
ziert Plakate, Flyer, Programmblätter,Einkaufstüten, Schokolade– und natürlich Porzellan.
„Es ist einegroße Ehre,diese Ausstel-lung zu re-präsentieren. “Rebekka Rebert
Rebekka Rebert, derVamp aus Meierhof
Traditionder guten Form
Der Name „Arzberg Porzel-lan“ steht seit Jahrzehntenfür Design, Ästhetik und
Qualität. Arzberg hat immer dieFormgebung seiner Produkte inden Mittelpunkt seiner Unterneh-menspolitik gestellt. Mit demBlick auf zukünftige Entwicklun-gen und Trends wird der Stil derjeweiligen Zeit mitgeprägt. Dieseso entstandenen Linien, die überJahre hinweg durch ihr zeitlosesNiveau ihren Erfolg unter Beweisstellen, werden konsequent ver-folgt. Die Design-Kompetenz vonArzberg drückt sich in der Umset-zung von hohen optischen undzugleich funktionalen Werten aus.Dieser Maxime folgend entstandPorzellan unter den Gesichtspunk-ten wie Zweckmäßigkeit, Ge-
brauchsnutzen und Qualität, ver-bunden mit hohen Ansprüchenan Design und Ästhetik.
Entwerfer und Gestalter, die die-ser Richtung folgten, schrieben ander Erfolgsstory von Arzberg ent-scheidend mit. Richtungsweisend
für Arzberg wurde die Zusam-menarbeit mit Dr. HermannGretsch Ende der zwanzigerJahre: „Seine“ Form, die„1382“, hat Geschichte ge-schrieben. Seit 1931 wird die-ser Porzellanklassiker erfolg-reich verkauft. Ein Beispiel da-für, daß gutes Design keineProdukte kurzlebiger, wech-selnder Moden hervorbringt,sondern Gestaltungsprinzipienwie die der Marke Arzberg überdie Zeit hinaus Bestand haben.„Wir können es uns nichtmehr leisten, Dinge auf denMarkt zu bringen, die demVerbraucher schon nach kurzerZeit keine Freude mehr ma-chen, weil sie unpraktisch,überholt und unmodern sind“– Hermann Gretschs Anspruchan Porzellan ist heute noch ge-nauso aktuell wie damals.
Die Form 1382wurde einige Jahrenach ihrer Entste-hung mit zwei hoch-karätigen Designprei-sen ausgezeichnet:1936 erhielt sie dieGoldene Medailleder VI. Triennale inMailand, und einJahr später die Gol-dene Medaille derPariser Weltausstel-lung. So begann dieTradition der gutenForm bei Arzberg.
Viele namhafte De-signer begleitetenArzberg auf diesemWeg. Heinrich Löffel-hardt, Hans-WilhelmSeitz, Matteo Thun-Hohenstein, DieterSieger, Michael Sieger– um nur wenige zunennen.
Wie der Nameschon sagt, rankenhier zarte kornblu-menblaue Blüten aufdem weißem Porzel-lan. Sie verleihen derzeitlosen Form einenromantisch-ländli-chen Charme.
Hermann Gretsch hat Ende der Zwanziger Jahre die Form „1382“ entwickelt.
Die klassische Form 1382 erhält mit demDekor „Blaublüten“ eine verspielte Note.
„Blaublüten“
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Der Klassiker 1382 von Arzberg
Kerstin Lichteblau aus Ebnath:
Bei Porzellan kommt mir alsErstes „Essen“ in den Sinn.Bei uns daheim wird aus-schließlich von Porzellan ge-gessen, denn zu einer ge-pflegten Mahlzeit gehörtanständiges Geschirr dazu.Mit Keramik oder gar Plas-tik kann man mich jagen.Ich besitze mehrere Servicefür zwölf Personen, diequerbeet von allen nam-haften Firmen von Tir-schenreuth über Arzbergbis Selb stammen. Ein Ser-vice ist mir besonderswichtig: unser Hochzeits-geschirr, das uns meineFirmpatin geschenkt hat.Davon möchte ich nochessen, wenn ich 80 bin.
Franziska Lede-rer aus Arzberg:
Porzellan hatmein Leben ge-prägt. Nach derSchule habe ichgleich in der Fa-brik das Arbei-ten begonnenund habe mir mit Porzellan den Lebensun-terhalt verdient. Ich war bis zum bitterenEnde dabei. Bis heute treffe ich mit frühe-ren Kollegen. Das Produkt an sich ist mirnach wie vor wichtig und ich will in SachenTrends auf dem Laufenden bleiben.
ManfredHäcker
aus Schirn-ding:
Die meisteZeit meinesLebens hat-te ich mitPorzellannichts amHut, irgend-wann hates michdann ge-packt und ich habe begonnen, Mocca-Tassen und anderes Porzellan zu sam-meln. Daher verbinde ich mit Porzel-lan eine große Leidenschaft. Inzwi-schen besitze ich weit über 800 Expo-nate, darunter extrem seltene undwertvolle Stücke. Grundsätzlich ver-binde ich mit Porzellan Artenvielfaltund Kreativität.
Sonja Geigneraus Hof:
Ich lebe allein undtrotzdem besitze ichmehrere Service fürzwölf Personen. Aufdem Flohmarkt, denich jeden Samstagbesuche, schaue ichnach Porzellan. Ge-fällt mir etwas,dann kaufe ich es,zunächst mit demGedanken, es weiter zu verkaufen. Meistist es aber so, dass das Geschirr meine Woh-nung nicht mehr verlässt, weil ich michnicht mehr trennen kann. Porzellan istetwas, das ich gerne auch verschenke, zumBeispiel dekorative Teile, wie diese Blüten-glöckchen. Solche Präsente machen immerFreude und haben einen bleibenden Wert.
Sandra Techtaus Hof:
Ich verbinde mitPorzellan die Vor-stellung von ei-ner feierlich ge-deckten Tafel.Sowohl bei mirzu Hause, alsauch im Restau-rant achte ichdarauf, dass schö-nes Geschirr auf dem Tisch steht. Ge-rade in Lokalen fällt es auf, wenn ein Wirtsich Mühe gibt. Das ist für mich ein Kriteri-um, wiederzukommen. Porzellan trägt fürmich zur Lebensqualität bei und verbreiteteinen Hauch Luxus.
Markus Bauer aus Sichersreuthmit Sohn Simon:
In unserer Ecke sind wir privilegiert,was Porzellan anbelangt. Man istquasi von Porzellan umgeben,setzt sich daher zwangsläufig da-mit auseinander und bekommtein Auge für die verschiedenenMarken. Das Porzellan für uns zuHause sucht meine Frau aus. Siekann das besser als ich. Auch un-sere Kinder haben ihr Porzellan-geschirr. Als wir die ersten Teileanschafften, wurde in mir die
Erinnerung an die eigene Kindheitwach. Auch ich hatte als Bub mein eige-nes Geschirr. Ich sehe das Dekor noch vormir.
Was verbinden Sie (noch)mit Porzellan?
Umfrage:
Nelly Wagner, sieben Jahrealt, aus Röslau:
Wenn ich an Porzellan denke,fällt mir natürlich das Geschirrzum Essen ein. Meine TanteSandra hat mir dieses tolleService mit den goldigen Prin-zessinnen drauf geschenkt.Davon habe ich einen großenund einen kleinen Teller, eineMüslischüsselund eine Tas-se. Natürlichhaben auchmeine ElternPorzellan.Ich glaube,meineMamakauft dasdirekt inder Fabrik.Deshalb istes billiger,aber ge-nausoschön wieTeuresaus demLaden.
Über zwei Jahrhunderte hinwegprägte die Porzellanindustriedie Region. Selbst nach der Ver-lagerung der Produktion insAusland und dem massivenWegfall von Arbeitsplätzen füh-len sich die Menschen der Re-gion nach wie vor mit dem Por-zellan eng verbunden. Das Wei-ße Gold gehört zur Kultur undzum Alltag. Das ergab unsereUmfrage im Fichtelgebirge, inder wir wissen wollten, was dieMenschen persönlich (noch) mitPorzellan verbinden.
Umfrage: P. G.
Die Etagen und ihre Themen im Porzellanikon Hohenberg a.d.EgerErdgeschoss Altbau: Ursprünge und die Entdeckung des MaterialsErdgeschoss Neubau: Art Déco und Jugenstil1. Stock Altbau: Barock und Rokoko1.Stock Neubau: Klassizismus, Empire und Biedermeier2. Stock: Historismus
Das Porzellanikon Hohenberg liegt idyllisch amOrtsausgang in Richtung Süden. Hier befindet
sich in der ehemaligen Hutschenreuther Direkto-renvilla die „Keimzelle“ des größten europäi-
schen Spezialmuseums für Porzellan, das Porzel-lanikon. 1982 eröffnete das Haus mit 300 Qua-dratmetern Ausstellungsfläche, inzwischen istdas Porzellanikon Hohenberg, auch durch ei-nen modernen Anbau, auf das Siebenfacheangewachsen. Der alte Garten mit seinen Ap-felbäumen und Rosenlauben bildet das Entré.Vom Erdgeschoss ausgehend, begibt man sich
in der Ausstellung auf eine Zeitreise vom Ba-rock zum Art Déco. Unterschiedliche Farbkon-
zepte gliedern die historischen Epochen ab-wechslungsreich und klar erkennbar. Die gesamte
Dauerausstellung wurde für die Jubiläumspräsen-tation „Königstraum und Massenware.
300 Jahre europäisches Porzellan“ausgeräumt. Aus diesem Anlass
wurde das Haus auch tech-nisch modernisiert. Ein
kleines Museumscaféversorgt Besucherin-nen und Besucher
mit Getränken undkleinen Snacks. DEW
Im Porzellanikon Hohenberg werden die Le-benswelten längst vergangener Zeiten wach.Hier geht es um Ankerstücke der europäischen
Porzellangeschichte, um Pretiosen, die es weltweitnur noch einmal gibt, um seltene Ausformungenlegendärer Manufakturen. Die Jubiläums-Ausstel-lung versammelt in Hohenberg den Königstraum:Celebrity-Porzellane gekrönter Häupter und dieStücke berühmter historischer Porzellanmalerund -modelleure wie Johann Gregorius Hö-roldt, Johann Joachim Kändler oder FranzAnton Bustelli. Die Ausstellung istnicht nur wegen ihrer Größe heraus-ragend. Es ist auch die Zusammen-schau, dass man eben Stücke ne-beneinander sehen kann, diesonst über den ganzen Konti-nent verstreut sind, ja Porzella-ne, die man eigentlich nir-gendwo mehr in Augenscheinnehmen kann, da sie zu Pri-vatsammlungen gehören. DEW
Die „Villa“ in Hohenberg
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Pretiosen
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Mit dem endgültigen Einsetzen der Industrialisie-rung wechselt die Ausstellung von der ehemaligenHutschenreuther-Direktorenvilla in Hohenberg in
die einstige Rosenthal-Fabrik nach Selb. Hier produzierte dieFirma Rosenthal, ehe das aufgelassene Fabrikgelände zumMuseum umfunktioniert und 1996 mit einem ersten Bauab-
schnitt in Betrieb genommen wurde. Im Porzel-lanikon Selb ändert sich Duktus und Rhythmusder Ausstellung. Hier geht es um den AlleskönnerPorzellan: Wo überall umgibt uns Porzellan, inwelche Lebensbereiche des Alltags greift das fa-cettenreiche Material ein? Wie hat sich das Por-zellan einer modernen Massengesellschaft ange-glichen, die doch nach qualitätvollen Produkten,nach guter Gestaltung und mehr denn je nachindividueller Ausformung verlangt? Hier geht esum die Massenware, die trotz Tausender- undMillionenauflage wertiges Produkt und unver-zichtbarer Lebensbegleiter blieb.
Für die Ausstel-lung wurde dervorläufig letzteBauabschnitt in
dem labyrinthischen Ensem-ble realisiert. Damit entstan-den fünf neue Ausstellungs-ebenen im denkmalge-schützten, sorgsam restau-rierten ehemaligen Produkti-onsbereich. Die besondereAtmosphäre des Industrie-denkmals – immerhin daserste Industriemuseum Bay-erns – lässt keinen unbe-rührt. Hier gliederte man dieAusstellungsinhalte mit denStockwerken und fächert sodie unterschiedlichen An-wendungsbereiche des Por-zellans auf. Fünf „Themen-inseln“ zeigen die Anwendungsvielfalt und Anpassungsfä-higkeit des Weißen Goldes: Design, Architektur, Lifestyle,Kunst und schließlich Zukunftsforschung.
Da hierfür verschiedene Kuratorinnen und Kuratoren so-wie unterschiedliche Innenarchitekten engagiert wurden,verspricht dieser Ausstellungsteil besonders abwechslungs-reich und kurzweilig zu werden. Die Dauerausstellungen inden zugehörigen Abteilungen des Porzellanikons auf dem9000 Quadratmeter großen Areal ergänzen die Jubiläums-ausstellung „Königstraum und Massenware“: Das Europäi-sche Industriemuseum für Porzellan zeigt alles über die Por-zellanherstellung, das Europäische Museum der TechnischenKeramik informiert, wo das wandelbare Material in Medizinund Technik eingesetzt wird, das Rosenthal-Museumschließlich zeichnet die Erfolgsgeschichte der Weltmarkenach. Das Restaurant-Café „Altes Brennhaus“ lädt zu einerPause ein. DEW
Meilensteine der Modernein Selb-Plößberg
Die Stockwerke und ihre Themen im Porzellanikon Selb, Haus 4Untergeschoss: Utopien des Alltags (Kuratorin: Katia Baudin; Architektur: Fachhochschule Coburg)Erdgeschoss: Vom Funktionalismus zum Design (Kurator: Prof. François Burkhardt; Architektur: Marcello Morandini)1. Stock: Porzellan & Lifestyle (Kuratorin: Elisabeth Budde; Architektur: Die Werft, München)3. Stock: Porzellan und Architektur (Mitbetreut von: Andrea C. Roeber; Architektur: Die Werft, München)4. Stock: 300+X. Porzellanentwürfe europäischer Designstudenten (Kurator: Prof. Hubert Kittel;
Architektur: Klasse Kittel, Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein)
Es war ein „Fehler“, der Hel-mut Drexlers Leben verän-derte. Ein scheinbar miss-
lungener Glasurbrand verschafftedem heute 82-Jährigen denDurchbruch als Designer bei Ro-senthal. Drexler erkannte denaus dem Feuer geborenen Makelals Chance, als völlig neues Ge-staltungselement von unver-gleichlicher Schönheit. Das Por-zellanikon würdigt Drexler miteiner Dauerausstellung unterdem Titel „Glanzlichter“.
Nahezu 170 handwerklich undgestalterisch meisterlich angefer-tigte Unikate befinden sich indieser Schatzkammer. Eher be-scheiden wirkt der Künstlerselbst zwischen seinen magi-schen, schillernden Werken.Doch im Gespräch wird schnellseine kreative Größe deutlich. Erversieht seine Arbeiten nicht mitdem Stempel verquaster Tiefsin-nigkeit. Er lässt jedem BetrachterInterpretationsspielraum undfreut sich, wenn das von ihm Ge-
schaffene subjektive Assozia-tionen weckt.
„Ich fing 1942 als 14-Jähri-ger bei Rosenthal als Porzellan-malerlehring in der Geschirr-abteilung an“, erinnert sichDrexler. „Mit größtem Wider-willen“ sei das geschehen, er-gänzt er. „Ich habe gedacht,das halte ich keinen Tag längeraus.“ Seitdem sind 68 Jahre ver-gangen.
Einer Fürsprache hatte es derLehrling Helmut Drexler zu ver-danken, dass er bald in dieKunstabteilung wechselte. „Dawar das Arbeiten angenehmer,aber mein Lehrmeister war einGrantler.“ Doch seies ausgerechnetdieser gewesen, derin ihm die Leiden-schaft für das Por-zellan geweckt hat.
Dann die Zäsur: 1944 wirdDrexler eingezogen, verbringtfünf Jahre in Kriegsgefangen-schaft in Polen und Russland.
„Als 23-Jähriger kam ich heimund machte bei Rosenthal daweiter, wo ich vor dem Krieg auf-gehört hatte.“
Es folgten Jahrzehnte des Expe-rimentierens, eine lange Zeit, inder Helmut Drexler neben seinerTätigkeit als Porzellanmaler mit
der Leidenschaft ei-nes Archäologendem Geheimnis desPorzellans auf derSpur war. Der Zufall
brachte es den Tag: Es war dieUnberechenbarkeit, das Eigenle-ben der Materialie. Diese Entde-ckung brachte ihm Anfang der80er Jahre den Durchbruch als
Designer bei Rosenthal.1990 ging Helmut Drexler in
Rente – der Moment, in dem die„Sucht nach dem Porzellan“, wieer selbst sagt, vollends Besitz vonihm ergriffen habe. Sieben Tagedie Woche verbringt er in seinemAtelier, für das ihm das Porzel-lanikon zwei Räume zur Verfü-gung stellt – im Gegenzug für dieÜberlassung der „Glanzlich-ter“-Exponate. Helmut Drexlerbezeichnet diese Ausstellung als„Krönung seines Lebenswerks“.
Arbeiten von Helmut Drexlersind im Porzellanikon Selb unter„ Porzellan und Architektur,Haus 4, III Stock, zu sehen. P. G.
„Die Krönungmeines Lebens“
An siebenTagen in derWoche arbei-tet HelmutDrexler inseinem Ate-lier im Por-zellanikon.
Designer Helmut Drexler:
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Utopien des Alltags
Für den Aus-stellungsbe-reich „Uto-
pien des Alltags“habe ich gezieltzehn Künstlerund Designerals Teilneh-
mende an „Kö-nigstraum und
Massenware“ eingela-den“, sagt die Kuratorin Katia Bau-din. Sie ist stellvertretende Direkto-rin am Museum Ludwig Köln undbegeistert „von einer neuen Künst-ler- und Designergeneration, diesich für das Angewandte interes-siert.“ Ja mehr noch, sagt sie: „Esgibt hier ein neues Interesse für Por-zellan.“ Baudin muss es wissen: Von2004-2007 leitete sie die École supé-rieure des arts décoratifs in Straß-burg, sie ist spezialisiert auf dasCross Over von Kunst und Design.Mit ihr hat das Porzellanikon einevon vier Fremdkuratoren gewonnen,die im Selber Teil der Jubiläumsaus-stellung die zeitgenössischen Aspek-te des Porzellans darstellen.
Die Kuratorin hat die zehn Vertre-ter dieser neuen Generation eingela-den, ihre visionären Vorstellungenvon Dingen des alltäglichen Ge-
brauchs in Porzellanumzusetzen. Das Be-
sondere: Diese Künst-ler und Designerin-nen tun das mitzwei namhaftenund ausgesprochen
unterschiedlichendeutschen Porzellan-
herstellern:Die einen reali-
sieren ihre Entwür-fe mit KAHLA/Thü-
ringen Porzellan GmbH,die anderen mit der Por-zellan Manufaktur Nymphenburg.
Baudin ist begeistert: „Mit KAHLAhaben Sie eine ganz moderne, dabei„grüne“ Produktion, man orientiertsich an ökologischen Anforderun-gen – wozu sich Porzellan bestenseignet – und man produziert füreine veränderte,neue Gesell-schaft.“ Das sindProdukte füreine Massenge-sellschaft mit ei-nem ausgepräg-ten Hang zumIndividualismus.Künstler wie derAusstellungsteil-nehmer FranckBragigand bei-spielsweise, brin-gen beides zu-sammen undnutzen etwaFehlbrände umdaraus neue, äs-thetisch-span-nende, nutzbareObjekte zu ge-stalten.
Ganz anderssind die Produktionswege in Nym-phenburg, wo man nach wie voreher einen Königstraum pflegt undwo, so Katia Baudin beeindruckt„noch wie vor der industriellen Re-volution produziert wird: Hier ist al-les Handarbeit“. Designerinnen wieHella Jongerius nutzen die hand-
werklichen Fertigkeiten der Nym-phenburger Porzelliner, um ihre an-spruchsvollen Objekte auszuformen.Baudin sieht den Einfluss vonKünstlern oder experimentellen De-signern und ihren Utopien auf diePorzellanproduktion in Europa alsgegeben. „Und es macht auchdurchaus Sinn, diesen komplexen
Dialog zwi-schen intel-lektuellemInput undhandwerk-lichem
Know how, also der Produktion, hierin Europa zu halten, schon wegendes kulturellen Verständnisses.“ Alsausgesprochen stimulierend für die-sen Dialog hält die Kuratorin Koope-rationen zwischen Herstellern undEntwerfern, wie sie auch im Rahmen
der „Utopien des Alltags“ in Ganggesetzt wurden. Diese und gut fünf-zig weitere Ergebnisse solcher Ko-operationen sind in der Ausstellung„Königstraum und Massenware“ aufder Themeninsel „Utopien des All-tags“ zu sehen(Porzellanikon Selb,Haus 4, Untergeschoss). DEW
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Vasen, die auch ohne Blumen interessant sind: Hubert Kittel zeigt ein Beispiel fürmoderne spannende Objekte aus Porzellan in der Abteilung „300+X“.
Zukunftswerkstoff Porzellan
Welches sind die Höhe-punkte in dem Be-
reich?
Die Objekte mit Bezugzum Raum, der sie um-gibt: Etwa Vasen, dieauch ohne Blumen inte-ressant sind. Oder trans-luzente Leuchten, diemit dem Frühstücksge-schirr korrespondieren.Bei der Feuerbox „Firo“,einem Ofen zum Garenim Freien, liegt der Vor-teil in der hohen Tempe-raturbeständigkeit durcheine Silizium-Karbid-Le-gierung.
Mit Hubert Kittelsprach Katrin Lyda
300+XHubert Kittel ist Professor der Produkt-gestaltung für Keramik und Glas ander Hochschule für Kunst und DesignBurg Giebichenstein. Er verantwortetdie Abteilung „300+X“ im 4. Stock desPorzellanikons in Selb.
Woher stammen sieoder vielmehr die Ex-
ponate?
Es sind spannende Arbei-ten vornehmlich ausNordeuropa und Skandi-navien zu sehen; vonSchulen in Bergen (Nor-wegen), Helsinki (Finn-land), Kopenhagen (Dä-nemark), Tallinn (Est-land) und aus Großbri-tannien.
Der Bereich 300+X – was ist da-runter zu verstehen?
Hier zeigen junge Leute von eu-ropäischen Hochschulen dieMöglichkeiten des Zukunfts-werkstoffs Porzellan.
„„Noch nie wurdeeine Ausstellungmit vergleichba-rem Anspruchgestemmt.“ “Hubert Kittel
Professor in Hallean der Burg Giebichenstein
Welche Chancen hatPorzellan überhaupt
in der Zukunft?
Porzellan muss sich neupositionieren. Es konkur-riert mit leichteren, ro-busteren und billigerenMaterialien. In der Tisch-kultur liegt seine Chancein der Qualitätsgastrono-mie, mit Lösungen fürdas „fine dining“: origi-nelle Speisen in originel-ler Präsentation. Oder inaltersgerechtem Ge-schirr, das Ästhetik undErgonomie vereint. Oderbei dem Kombinations-geschirr, in dem man dieSpeisen zubereiten undgleich im Kochgeschirrauf den Tisch bringenkann. Die Reste wandernin die Tiefkühltruhe –das Porzellan hält alldiese Temperatur-schwankungen aus.
Auch was den Ausstellungsbereich „Vom Funktio-nalismus zum Design“ angeht, hat man im Por-zellanikon einen prominenten Partner und Gast-
kurator gewonnen: Es ist derSchweizer Architektur- und Design-theoretiker Prof. François Burk-hardt. Burkhardt leitete 17 Jahrelang das Kunsthaus Hamburg, da-nach wurde er Leiter und Ge-schäftsführer des InternationalenDesign Zentrums IDZ in Berlin, daser maßgeblich formte. Eine Posi-tion, die er, wie er schmunzelnd er-zählt, im Übrigen Philip Rosenthalverdanke. Anschließend war derheute 72-Jährige sechs Jahre langDirektor am Centre Pompidou, Pa-ris.
„Ich will immer neue Dinge machen. Mich interessiertder Wechsel“, sagt er. „Wenn man lebendig bleiben will,ist dies ein exzellentes Training.“ Das ist es auch, was
ihn an dem Ausstellungsprojekt „Königstraum und Mas-senware“ und an dem Standort Selb interessiert, warumer sein Wissen in die Ausstellung einbringen wollte:„Eine Stadt wie Selb, derart im Umbruch, muss sichwandeln, um zu reüssieren. Selb befindet sich in einemÜbergang, man wird nicht bleiben können, wie manist.“ Burkhardt glaubt, dass die Ausstellung „Königs-traum und Massenware“ mithelfen kann, hier eine Per-spektive zu entwickeln und aufzubauen.
Hierin sieht er auch ein klares Alleinstellungsmerkmalanderen Porzellanausstellungen im Jahr 2010 gegenüber:„Das werden brave oder bestenfalls wirtschaftsförderndeAusstellungen sein“, urteilt er. Dass er sich als „Europäerbegreift“, passt ausgezeichnet zur Ausrichtung des Por-zellanikons wie zu der Jubiläumsausstellung: Prof. Fran-çois Burkhardt läßt mit seinem Beitrag die Entwicklungdes europäischen Designs anhand ausgesuchter Porzel-lanexponate lebendig werden. DEW
FunktionalismusDer Funktionalismus macht wie keine andere ge-stalterische Bewegung die Ästhetik der indus-triellen Produktion sichtbar. Hier ist das Ver-hältnis von in-dustriellerund ge-sellschaft-licher Ent-wicklungund Verände-rung im Hinblickauf das Design so eng,wie in keiner anderen gestalterischen Epo-che der Moderne. Die Sonderschau „Vom Funk-tionalismus zum Design“ überspannt den Zeit-raum von 1930 - 2000 und versammelt in sechsAbteilungen die bedeutendsten Stücke europäi-scher Design-Geschichte. Die Ausstellungsarchi-tektur dieses Themenbereiches stammt von dembekannten Designer Marcello Morandini. DEW
Prof. François Burkhardt (rechts) bespricht mit Museumsdirektor WilhelmSiemen die Ausstellungseinheit „Vom Funktionalismus zum Design“.
„Ich willimmerneueDingemachen “François Burkhardt
Perspektivefür die Region
Die Ausstellungals Alleinstellungsmerkmal
Mord, Spuk undGaumenfreuden
Das Porzellanikon präsentiert einJubiläumsprogramm, was zureinmaligen Porzellanausstellung
„Königstraum und Massenware“ passt:wunderbare Musik und launige Muse-umsfeste, spannendes Schauspiel undbesondere Gaumenfreuden, Workshopsund Malkurse, Spaß für Kinder und be-sondere Führungen. Musiker der HoferSymphoniker, meis-terhaften Solistenaus dem Haus Mar-teau, Sänger des
Kantoreichors der Stadtkirche Selb, dasAtrium Quartett – sie alle kommen insPorzellanikon, um der AusstellungGlanz und besondere Facetten anzufü-gen. Das Theater Hof ist zu Gast, einebarocke Fürstentafel im Juli lädt zu his-torischen Gaumenfreuden – und vielesmehr. Wer eine Karte für die kosten-pflichtigen Veranstaltungen erwirbt, hat
damit gleichzeitig freienEintritt in die Sonderausstel-lung am Veranstaltungsort.
„Wassermann trifft Nixe.“Teichfest für Kinder. Wenndie Elfenkönigin mit ihremGelichter zu Rate sitzt undder alte Wassermann sei-nen goldenen Becher po-liert; wenn die Glühwürm-chen auf dem Wasser Tan-go tanzen und der grüneGnom aufpasst, dass derMond auch silbern dazuscheint, können Kinderdabeisein. Am 4. Juli von 16 -20 Uhrim Porzellanikon Selb. Eintritt frei.
„Jumbo, lass die Ketten rasseln!“Elefantentreffen im PorzellanikonSelb. Elefanten und Porzellan – eineKombination, die Schlimmes be-fürchten läst. Aber: Wenn ElefantenRad fahren oder musizieren, wennsie mit dem Zirkusdirektor sprechenoder gar mit den Besucherinnen undBesuchern? Dann kann es ja nicht soschlimm sein. Museumsfest zur Jubi-läumsausstellung am 27. Juni, 15 -21Uhr im Porzellanikon Selb. Der Ein-tritt ist frei.
„Weißes Gold – heißerTrend!“ Workshops mit füh-renden deutschen Porzellan-herstellern zum Thema Ti-sche edel eindecken, Pick-nicks veranstalten oder Festegestalten. Fünf namhafte Fir-men probieren mit den Teil-nehmern neueste Trends, un-gewöhnliche Ideen und krea-tive Möglichkeiten aus. ImEintritt (18 !) sind eine Füh-rung durch die Ausstellung, Getränke undSnacks erhalten, s. Seiten 12 – 13.
Veranstaltungen im Porzellanikon
Dinner-Krimi „Scherbengericht. VierGänge und ein Todesfall“: Etwas gehtvor in der historischen Porzellanmanu-faktur Nelkenbergh. Und ehe man sich’sversieht, haben sich Ehrgeiz und Treue,Genialität und Spekulation zu einem ge-fährlichen Gemisch vermengt, in dessenFolge ein Mord geschieht. – Seien SieZeugen, kombinieren Sie mit KommissarEgon Klar messerscharf und entspannenSie sich zwischendurch bei einem Vier-Gänge-Menü in der historischen Masse-mühle unseres Porzellanmuseums.Der Dinner-Krimi wird sechs Mal gege-ben, es finden jeweils maximal 60 GästePlatz (siehe Programmseiten 12 – 13).
Links: Der Elefant Rudiund sein Direktor vonder Walk-Art-GruppePas Par Tout.
B!"# C$%"&, P!'(#))&", B#*+#,-, G)&* ."/ T%*,$/#,-#"B!"# C$%"&, P!'(#))&", B#*+#,-, G)&* ."/ T%*,$/#,-#"Ö00"."1*(#%+#":Ö00"."1*(#%+#":Mo. – Fr. 10.00 bis 18.00 UhrMo. – Fr. 10.00 bis 18.00 UhrSamstag 10.00 bis 15.00 UhrSamstag 10.00 bis 15.00 Uhr
Wir freuen uns auf Ihren Besuch und beraten Sie gerne.Wir freuen uns auf Ihren Besuch und beraten Sie gerne.
Freundschaft 1 · 95691 Hohenberg an der EgerFreundschaft 1 · 95691 Hohenberg an der EgerTelefon: 0 92 33 / 40 72 09Telefon: 0 92 33 / 40 72 09
Fax: 0 92 33 / 40 72 15Fax: 0 92 33 / 40 72 15
2.-wahl-werksverkauf in hohenberg/eger
Der Kaiser jagte gerne. Man erinnert sichja an die Filmszene: Der junge KaiserFranz Joseph I. geht mit seiner süßen
Sisi in den Wald – zum Jagen selbstverständ-lich. Und prompt steht da ein junger Rehbockunschuldig grasend auf einer üppigen bayeri-schen Sommerwiese. Doch just als der Kaiserdie Flinte hebt und zielt, muss die junge Ange-betete zierlich – und doch laut genug – niesen.Der Bock entfleuchte und der Kaiser ging, Lie-be hin oder her, fortan alleine zum Schießen.Das heißt, nicht ganz alleine: Denn auch einKaiser muss mal und für einen HabsburgerHintern ziemte es sich nicht, einfach hinterdem Busch zu hocken.
Also nutzte Franzerl nach den Regeln dermodernen Sanitärhygiene ein so genanntesHüttenclo, das man ihm bei Jagdausflügen insKaiserliche Jagdhaus Spitzalm treulich hinter-her trug: Eine Porzellanschüssel im Holzkastenmit Zirbenholzfurnier. Nicht gerade leicht, derkaiserliche Abtritt, auch nicht gerade sonder-lich vornehm, sondern – ganz wie der Kaiserselbst – eher schnörkellos und pragmatisch.
Ganz anders die Kaiserin Elisabeth Sisi von
Österreich und Ungarn. Sie war kapriziös, demSchönen außerordentlich zugetan und unteranderem für ihren Körperkult bekannt. IhreHofdamen kamen bei den Gewaltmärschen,die den kleinen Mahlzeiten folgten, nicht hin-terher. Es geht das Gerücht, Sisi habe sich gardie unterste Rippe herausnehmen lassen, ihrer
legendären Wes-pentaille zulie-be. Lange vorWellness undBody Shapingarbeitete die
Kaiserin an ihrem Körper und pflegte ihn nachallen Regeln moderner Reinigungsrituale. Inder Ausstellung „Königstraum und Massenwa-re. 300 Jahre europäisches Porzellan“ ist ihrPorzellan-Bidet, das sie für ihr Schloss auf Kor-fu fertigen ließ, zu sehen: Sisi orderte es inTschechien und ließ das eieruhrförmige Be-cken im lackierten Nussbaumgestell kostbarmit ihrem Wappentier, dem goldenen Del-phin, verzieren.
Die beiden kaiserlichen Sanitärmöbel kom-men aus den Kammermuseen der Keramik-
stadt Gmun-den im Salz-kammergut,wo sie alsDauerleihga-be der FirmaLaufen ausge-stellt sind. Inder Ausstel-lung „Kö-nigstraumund Massen-ware“ zeigenman die sogenanntenHabsburgerToiletten imAusstellungs-abschnitt„Porzellan& Architektur“ im Porzellanikon Selb (Haus 4,III. Stock), wo sie als Beispiele eines großen,wenngleich oft nicht bewusst wahrgenomme-nen Anwendungsbereiches des Porzellans ste-hen: dem des Sanitärporzellans. DEW
Vorreiterin inSachen Fitness
Mobiles Klo fürden adligen Popo
Dieses Porzellan-Bidet mit Nuss-baumgestell ließ Sisi für ihrSchloss auf Korfu fertigen.
Schnörkellos und praktisch: das kai-serliche Hüttenklo, das Franz aufseinen Jagdausflügen benutzte.
Lesezeichen (links), einPorzellan-Memory (untenlinks) oder die Malboxfür Kinder (unten rechts)sind nur eine kleine Aus-wahl aus dem brandneu-en Souvenir-Angebot desPorzellanikons.
Ideen fürMuseums-Mitbringsel
Wie wär‘s mit einem Souvenir?
Was wäre der schönste Ausflugohne Mitbringsel? Jeder erin-nert sich wohl, wie er als Kind
die letzten Pfennige zusammenkratzte,um beim Schulausflug irgendein Souveniran der Andenkenbude für die Mama zuerstehen. Auch wenn man älter gewordenist: Eine Kleinigkeit, die einem erinnertoder einer lieben Freundin eine unver-hoffte Freude macht und von unserenkleinen oder größeren Reisen erzählt, istimmer noch beliebt.
Das Team des Porzellanikons hat sichanlässlich seiner großen Jubiläumsschauein paar geschmackvolle und liebenswerteNettigkeiten ausgedacht, die den Besuchder Jubiläumsausstellung im Porzellan-ikon lange lebendig halten. Für kleinesGeld wohlgemerkt, denn das Museums-
Souvenir soll ja erfreuen – nicht beschwe-ren. Alle verwendeten Motive leiten sichvon Porzellanen ab, die sich in der150000 Stücke umfassenden Sammlungvon Europas größtem Porzellanmuseumbefinden.
Ein paar Beispiele: Wie wäre es mit ei-nem Lesezeichen für daheim gebliebeneBücherwürmer und Leseratten? AdligeGrößen wie Napoleon und Josephine oderschillernde Frauenfiguren wie Carmenund Salome lassen grüßen… Eine richtigeKleinodsammlung ist das Minimagnete-Set, das am Kühlschrank oder im Büro fürFarbe und porzellanige Grüße sorgt. FürKinder gibt‘s ein Memory mit vielen wil-den und bunten Tieren oder ein Malset,auf dem sie Porzellanfiguren in ganz neueFarben kleiden und anschließend das Bild
als Postkarte verschicken können.Eigens bei KAHLA/Thüringen Porzellanangefertigt wurden dreiteilige Porzellan-sets für kleine Snacks und oder als dekora-tives Wohnaccessoire – versehen mit einerVerfremdung des Logos der Ausstellung inGrau, Orange und natürlich Porzellan-weiß. Ein ganz wunderbares Souvenirstellt die „Kulturreisebox“ dar: Ein werti-ges Metallkistchen birgt zwei Eintrittskar-ten zur Ausstellung, einen Einkaufsgut-schein auf Rosenthal-Porzellan in Selbund auf Wunsch eine Übernachtung imstilvollen Rosenthal Casino, wo der Flairder Zeiten von Philip Rosenthal noch le-bendig ist. Wen die Ausstellung begeisterthat, kann somit im Freundeskreis seinemReisebericht sozusagen einladenden Nach-druck verleihen. DEW
Museum? Wie laaangweilig! Nee, alsoecht: Ohne mich!“ – Das kommt ei-nem bekannt vor, oder? Und verste-
hen kann man‘s auch: Wer will schon flüs-ternd an langen Reihen blitzender Vitrinenentlang schleichen und sich ewige Erläute-rungen anhören – voll ätzend! Das geht jawohl gar nicht . . .
OK, genau, ihr habt Recht. Und deshalbsolltet ihr mal dringend in unsere Ausstellung„Königstraum und Massenware. 300 Jahre eu-
ropäisches Porzellan“ ins Porzellanikon Selbund Hohenberg a.d.Eger kommen. Wie – ihrdenkt, olle Kaffeekannen und grauslig bemal-te Suppenschüsseln kennt ihr schon genugvon eurer Oma? Darum geht‘s ja auch garnicht und ihr habt ja wohl gar keine Ah-nung, was es heute an geilem Geschirr gibtund was man alles sonst noch so mit Porzel-lan machen kann. Schwimmbadsprungtürmezum Beispiel, und – in den Zeiten vor Grafitti– freakige Fußgängertunnelauskleidungen inBerlin – echt stylish. Oder in Erich‘s Lampen-laden (den man ja nun abgerissen hat): Gan-ze Wände voll mitPorzellanblumen –voll der 70er Jahre-Stil! Wisst ihr, wiedie Superreichenfrüher so getafelthaben und wie beiden Malochern inden Massenunter-künften zuging?Habt ihr euchschon malüberlegt, wasihr entwerfenwürdet, wennihr Designerwärt? Oderhabt ihr garden Mumm,selbst mal zumPinsel zu grei-fen oder eineFigur zu mo-dellieren? DEW
Mehrals olleKaffee-kannen
Probierenund dis-kutierenBei uns wird probiertund diskutiert, ausge-kundschaftet und selbstgemacht. In einer Schü-lerausstellung in Hohen-berg zeigen andere, wassie so vom Porzellan hal-ten und was sie draus
machen und wir haben eine ganze Menge Vorschläge für euch, wasihr bei uns im Porzellanikon Selb und Hohenberg so alles treibenkönnt. Geht mal auf ! www.koenigstraumundmassenware.org: Unterdem Button „Museumspädagogik“ findet ihr eine ganze MengeAngebote. Übrigens auch für eure kleineren Geschwister. KeineAngst – die nerven euch nicht: Die kriegen dann ein Extra-Pro-gramm. Oder schreibt unserer Museumspädagogin Astrid Müllerund fragt sie, was ihr so alles in unserer Super-Ausstellung anstellenkönnt: [email protected]
„Porzellanist vollstylish! “Sabine, Schülerin
aus Rehau
Porzellan – ein Stoff für junge Leute
FORUM „Selb erleben” e.V.Bachstraße 2 | 95100 Selb | TEL 09287/ 956 383 | FAX 09287/ 956 384
E-MAIL [email protected] | www.forum-selberleben.de
Das FORUM „Selb erleben” ist eine aktive Gemeinschaft, die sichden aktuellen und zukünftigen Herausforderungen in der Stadt Selb und in der Region stellt.Das FORUM „Selb erleben” nimmt kreativ und innovativ an dergesellschaftlichen und politischen Entwicklung sowohl der Stadt Selbals auch der Region teil.Unser Ziel ist, dass sich die Mitbürger, die Besucher und Gäste unserer Stadt hier bei uns in Selb und in unserer Region wohlfühlen.
Den Spruch lernt man in der Schule.Denn aus diesen Elementen bestehtdas Porzellan. Aber wenn einer drei-
mal dreckige Steine, Quellwasser und dannnoch so ein richtiges Höllenfeuer hat, dasalles irgendwie zusammentut und zumSchluss steht eine schöne bunte Kaffeetasseund ein toller Brotteller aus Porzellan da,dann klingt das fast wie Zauberei, oder?
Die Leute, die das konnten waren zwarkeine Zauberer, aber „Geheimnisträger“.Und das, was sie machten nannte mannicht nur Porzellan, sondern auch „Wei-ßes Gold“. Weil es nämlich fast so kost-bar war.
Der König August der Starke zum Bei-spiel, hat mal mehr als hundert Soldatengegen zwei Porzellanvasen aus China ge-tauscht – so verrückt war der nach Porzel-lan! Er hat dann tatsächlich zwei Männergefunden, die heraus bekamen, wie manPorzellan herstellt. Der eine war der Eh-renfried Walther von Tschirnhaus undder ist dann gleich gestorben. Aber derandere, der Johann Böttger, den hat derKönig noch dreizehn Jahre in seiner Burggefangen gehalten und ganz streng bewa-chen lassen. Damit er nicht das Geheim-nis verraten würde, wie das geht mit demPorzellanmachen. Der König Augustwollte nämlich nicht nur das Porzellanfür sich selbst, sondern auch der Allerein-zigste sein, der das Porzellan herstellenund an die anderen, die auch gerne Por-zellan wollten, verkaufen konnte und da-mit wollte er schwer reich werden. Naja,hat nicht so richtig geklappt. Weder mitdem Reichwerden, noch mit dem Geheim-
nisbewahren. Irgendwie ist es doch durch-gesickert.
Wenn ihr hier aus dem Fichtelgebirgekommt, dann fragt mal euren Opa oder dieTante – gut möglich, dass die das Geheim-nis auch kennen. Und vielleicht sogar frü-her selbst Porzellan hergestellt haben – ausKaolin, Quarz und Feldspat (so heißen dieSteine, die man dazu vermahlen muss) undFeuer, das so heiß ist, dass es weiß glühtman nur mit der Schweißerbrille reinguckendarf, nämlich 1400°C und noch heißer. DEW
Schickt die Antworten an:
Porzellanikon
Stichwort: „Porzellkids“Werner-Schürer-Platz 195100 Selb
Unter den richtigen Antwortenwerden fünf Porzellan-Memorysverlost.
Hauptpreis:Eine Geburtstagseinladung mitallen Euren Freundinnen undFreunden ins Museum.
Einsendeschluss: 31. Mai 2010
Name und Adresse nicht vergessen!
Feldspat, Quarz und Glimmer– die drei vergess‘ ich nimmer Porzellan-
Quiz1. An welchen Orten ist die
Ausstellung zu sehen?
A – Rehau und SchönwaldB – Hohenberg und SelbC – Arzberg und Schirnding
2. Woher stammt Rebekka Rebert?
A – Aus LehstenB – Aus MeierhofC – Aus Kirchenlamitz
3. Was kann man im Porzellanikonalles machen?
A – Malen und modellierenB – Probieren und diskutierenC – Zuhören und schauen
4. Welches Porzellanstück derKaiserin Sisi ist ausgestellt?
A – Die Lieblings-KaffeekanneB – Der Lieblings-WandtellerC – Das Bidet
5. Welche Eigenschaft zeichnet Por-zellan besonders aus?
A – Geht nicht kaputtB – Hält hohe Temperatur-
schwankungen ausC – Fasst sich gut an
Abbildungsnachweis:Titelbild: Key Visual der Ausstellung; Modell: Rebekka Rebert, Weißenstadt; Foto: Fritz Kok, Amsterdam; Seite 2: Deckelterrine aus Porzellan mit gelbem Fond und Bauernszenen, „Wochenterri-ne“, Meissen, 18. Jh., Historisches Museum Basel, Legat Hans Burckhardt-Burckhardt, Inv. Nr. 1923.64, Foto: HMB P. Portner; Sen+ Geschirr ohne Altersgrenze, Entwurf: Sven Benterbusch (geb.1979), Kunsthochschule Berlin Weißensee, Diplom 2006, Privatsammlung, Foto: Helmut Groh; Seite 3: links: Mittelstück des Tafelaufsatzes Reinecke Fuchs, Entwurf: Max Esser, Staatliche Porzellan-Manufaktur Meissen, Ausformung von 1924, private Leihgabe; Seite 4: oben links: Tänzerin, Theodor Eichler (1868—1946), Meissen, 1911, Privatsammlung, Foto: Porzellanikon Hohenberg; obenrechts: Groteske Teekanne, Entwurf: Johann Gottlieb Kirchner (1706—um 1768), Meissen, um 1725, Historisches Museum Basel, Depositum der Pauls-Eisenbeiss-Stiftung, Inv. Nr 1975.1186, Foto:HMB J. Karpinski; Mitte: Kämpfende Harlekine, Meissen, um 1745, Privatsammlung, Foto: Porzellanikon Hohenberg; unten: Porträttassen; im Fokus: Tasse und Untertasse mit dem Porträt von LordByron, Wien, 1833, Höhe 8,5 cm, Dauerleihgaben der Oberfrankenstiftung Seite 5: oben: Teeservice Tac, Rosenthal GmbH; Mitte: Service „Faitoo“, Entwurf: Philippe Starck (geb. 1949), Alessi, 1996,Porzellanikon Hohenberg, Foto: Porzellanikon Hohenberg; unten: Kaffeekanne, Entwurf: Sergei W. Tschebonin und Nikolai Suetin, um1926, Staatliche Porzellanmanufaktur Petrograd, BadischesLandesmuseum Karlsruhe; Seite 7: oben: Brotkorb aus dem Service des Ordens des siegreichen Heiligen Georg, Entwurf: G .I. Koslow (1738—1791), Francis J. Gardner Moskau, 1777-1778, The Pe-terhof State Museum-Reserve St. Petersburg, 2010; Mitte: Teller aus dem Service des Kaisers mit Porzellanmalerei: Rotterdam, Sèvres, 1812, Musée national de Cèramique Sèvres, Inv. Nr. MNC7600,Foto: bpk/RNM/Martine Beck-Coppola; unten: Deckeltasse und Unterschale mit dem Monogramm Katharina II., KPM St. Petersburg, 1770—1780, The Peterhof State Museum-Reserve St. Peters-burg, 2010; Seite 11: unten rechts Freimaurergruppe, Entwurf: Johann Joachim Kaendler (170-1775), Meissen, um 1744, Privatsammlung; Seite 16: oben links: Blow away Vase, Front Design, 2009;unten: Sponge Vase, Marcel Vase, 1997;Seite 8: Modell: Rebekka Rebert, Weißenstadt; Foto: Helmut Groh, Selb; Seite 20: Zimmer-Klosett von Kaiser Franz Josef I., verm. 1836, Hersteller unbekannt,Kammerhofmuseen der Stadt Gmunden, Sammlung Laufen, Inv. Nr.10097; unten: Bidet Kaiserin Elisabeth, Carl Knoll Carlsbad, 1887—1890, Kammerhofmuseen der Stadt Gmunden, Sammlung Lau-fen, Inv. Nr. 30011; Hintergrund: Franz Xaver Winterhalter: Kaiserin Elisabeth von Österreich, Öl auf Leinwand, 1865; Seite 23: oben: Affenkapelle, Entwurf: Otto Pilz (1876—1934), Meissen, 1908/12, Museum für Angewandte Kunst Frankfurt am Main, Inv. Nr. V 274a-h; Papagei, Lorenz Hutschreuther Kunstabteilung Selb, um 1919/20; Frosch, PF W. Goebel Rödenthal, um 1980.
Ausstellungen
18. April 2009 bis 12. September 2010
Thüringer Porzellankunst aus Lichte – Firma Gebr. Heubach und ihre Erzeugnisse
Schloss
Markt 2
98673 Eisfeld
Telefon: 03686 300308
Fax: 03686 615617
e-mail: [email protected]
www.stadt-eisfeld.de
Öffnungszeiten
April bis Oktober:
Montag bis Freitag 10 – 17 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 13 – 17 Uhr
November bis März:
Dienstag bis Freitag 10 – 17 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag 13 – 17 Uhr
8. Oktober 2009 bis 14. Februar 2010
Von Pfauen, Libellen und Fledermäusen – Geheimnisvolle Tierwelt im Jugendstil
Bröhan-Museum
Landesmuseum für Jugendstil, Art Decó und Funktionalismus (1889–1939)
Schloßstraße 1a
14059 Berlin
Tel.: +49/(0)30/326 906 00Fax: +49/(0)30/326 906 26Email: [email protected]/infoseiten/a_von_pfauen.html
15. Oktober 2009 bis 07. März 2010
Die Farbe Blau
Ausstellung im Porzellanmuseum Fürstenberg
Variationen einer Porzellan-Tradition. Mit Entdeckung des Kobalts als idealem
Dekorationsmittel im 14. Jahrhundert in China, ist das Blau untrennbar mit dem Porzellan
verbunden. Die Ausstellung "Die Farbe Blau - Variationen einer Porzellan-Tradition" spannt
einen Bogen von den keramischen Ursprüngen bis in die Gegenwart. Nicht nur sehr bekannte
Dekore in kobaltblauer Unterglasurmalerei wie Zwiebelmuster, Strohblumen oder Indischblau
werden präsentiert, sondern auch andere gemalte Varianten, z. B. das "Fels und Vogel"-Motiv
und die "Blaue Deutsche Blume". Das Kobaltblau als Fondfarbe, mit Goldornamenten verziert,
findet ebenfalls Platz. Waren es in der Zeit des Jugendstils die meist mit Schablone gemalten
unterglasurblauen Muster, so dominieren in den 1920er und 1930er Jahren gedruckte Dekore in
Aufglasur wie das so populäre und legendäre Chinablau. Der Vorzug der Kobaltfarbe ist, dass sie
unter der schützenden Glasur ihre leuchtend blaue Ausstrahlung selbst bei alltäglichem Gebrauch
behält. Da diese Porzellandekore auch spülmaschinenfest sind, finde sie noch heute großes
Interesse. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Porzellanikon Selb und Hohenberg,
Deutsches Porzellanmuseum.
03. Dezember 2009 bis 17. Januar 2010
„Das Weiße Gold – 300 Jahre Meissener Porzellan. 300 Jahre Katharinenpalast. Eine Sammlung
geht auf Reisen“
Ausstellung im Haus der Kunst, Kanalstr. 10, 73630 Remshalden-Grunbach
Im Anschluss daran ist die Ausstellung in Hamburg im berühmten Hotel Atlantik (26.1.-
31.1.2010) zu sehen, bevor sie im Mai 2010 für ein Jahr nach St. Petersburg geht. Dort werden
die Schätze im Katharinenpalast, wo sich auch das berühmte Bernsteinzimmer befindet,
ausgestellt.
15. Januar bis 15. August 2010
300 Jahre Porzellan in Europa-263 Jahre Porzellan aus FÜRSTENBERG
Ausstellung im Porzellanmuseum Fürstenberg
2010 jährt sich die Neuerfindung des europäischen Porzellans zum 300. Male. Nur langsam
konnte sich die komplizierte Technologie verbreiten. FÜRSTENBERG blickt als eine der
ältesten Porzellanmanufaktur Europas auf 263 Jahre Produktion zurück. In edlen Inszenierungen
werden ausgesuchten Sammlungsstücken ästhetische Objekte der aktuellen Kollektion
gegenübergestellt. Die Kabinettausstellung belegt die zeitlose Schönheit des Porzellans von der
Weser.
23. Januar bis 31. Dezember 2010
„All Nations are Welcome.“
300 Jahre Manufaktur MEISSEN als Brücke zwischen Kulturen, Nationen und Religionen
Sonderausstellung in der Manufaktur MEISSEN
23. Januar bis 31. Dezember 2010
Der Meissener Porzellan-Zoo für kleine und große Kinder
Sonderausstellung in der Manufaktur MEISSEN
24. Januar bis 25.April 2010
MEISSEN – Barockes Porzellan in Köln
Sonderausstellung im Museum für Angewandte Kunst Köln
Frühjahr 2010
Heinz Werner – Exponate der 1960er / 1970er Jahre
Wanderausstellung bei Daimaru, Japan
01. Februar bis 30. September 2010
Suhler Porzellan – Porzellan aus dem Eisenhammer (im Rahmen der Sonderausstellung des
Thüringer Museumsverbandes „250 Jahre Porzellanland Thüringen"
Waffenmuseum Suhl
März – September 2010
Porzellane der Sammlung Malcolm Gutter
Sonderausstellung im International Terminal, San Francisco
International Airport, SF, USA
11. März bis Ende Juni 2010
Tassen und Kannen aus Meißen. Von A. Watteau zu Heinz Werner.
Museum „alte Lateinschule“ Großenhain
(Sammlung Michael Pecher)
12. März bis 13.Juni 2010
„EXOTISCHE WELTEN. Der Schulz-Codex und das frühe Meissener Porzellan“
Sonderausstellung im GRASSI Museum für Angewandte Kunst Leipzig
20. März bis 7. November 2010
Manufakturisten als Bürger der Stadt Meißen
Sonderausstellung im Stadtmuseum Meißen
28. März bis 5. September 2010
"Ganz schrecklich viele Tassen (...)" - Gothaer Porzellan des 19. Jahrhunderts
Das 1757 von Wilhelm von Rotberg als erste Porzellanmanufaktur Thüringens gegründete
Unternehmen wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom Gothaer Erbprinzen August erworben.
Später vermachte August von Sachsen-Gotha-Altenburg die Manufaktur seinem Kammerdiener
F. E. Henneberg, dessen Familie die Geschichte der Manufaktur über drei Generationen
erfolgreich gelenkt hat. Die von Preisen gekrönte Teilnahme an der Londoner Weltausstellung
1851 läutete gleichsam den „Schwanengesang“ der Gothaer Manufaktur ein.
Sonderschau mit prunkvollen Beispielen der Gothaer Porzellanproduktion des 19. Jahrhunderts.
Stiftung Schloss Friedenstein
Schlossmuseum
Postfach 100319
99867 Gotha
Telefon: 03621 823414
Fax: 03621 823460
e-mail: [email protected]
www.stiftungfriedenstein.de
Öffnungszeiten
Dienstag - Sonntag 10 - 16 Uhr / ab Mai 10 - 17 Uhr
01. April bis 22. August 2010
Die heißen 3
Ausstellung im Porzellanmuseum Fürstenberg
Vor über 300 Jahren sorgten die drei Heißgetränke Kaffee, Tee und Schokolade auch in
Norddeutschland für eine Revolution der Nahrungsgewohnheiten der Menschen. Von der
Medizin zum Luxusgetränk bis zum Alltagsgenuss heutiger Tage wandelte sich die "heißen 3."
Die Ausstellung präsentiert die Entwicklung in verschiedenen Konsumsituationen, aber auch
Handel und Werbung werden dargestellt. Bestimmte Neuheiten stehen im Zentrum der
Inszenierungen: Der Kaffeeklatsch, die Tafelschokolade, der Expresscafé, der Teebeutel und die
modernen Mixgetränke finden sich in den Installationen wieder. Eine Gemeinschaftsausstellung
mit dem Historischen Museum Hannover. Begleitprogramm, Begleitbuch in Vorbereitung.
16. April bis 1. August 2010
Die Erzeugnisse der „Porzellanmanufaktur Burgau a. d. Saale Ferdinand Selle“
Eine ungewöhnlich breite Produktpalette an Haushaltsgeschirr, Zierporzellanen und
Mokkatassen von Jugendstil bis Art Decó stellte der von 1901 bis 1929 nahe bei Jena angesiedelte
Betrieb her. Auch namhafte Künstler wie Henry van de Velde, Albin Müller und Erich Kuithan
entwarfen Formen und Dekore. Nach dem Erlöschen der Firma produzierte die Rudolstädter
Manufaktur Albert Stahl & Co. die Porzellane bis in die 1950er Jahre. Das Stadtmuseum Jena
präsentiert seine komplette Sammlung mit über 500 Teilen sowie bislang unbekannte Formen aus
dem Rudolstädter Firmenbestand.
Stadtmuseum Jena
Markt 7
07743 Jena
Tel. 03641 498261
Fax 03641 498255
Tel. Philisterium 03641 498252
e-Mail: [email protected]
www.stadtmuseum.jena.de
Öffnungszeiten
Dienstag, Mittwoch, Freitag 10 - 17 Uhr
Donnerstag 14 - 22 Uhr
Wochenende 11 - 18 Uhr
17. April bis 31. Dezember 2010
„Augenschmaus und Gaumenfreude“
Barocke und moderne Tischkultur und Foto-Aktinstallation „Nackt in Kaolin“
Porzellan – mit allen Sinnen erleben – diesem Motto verschreibt sich die mittelalterliche
Erlebnisburg Leuchtenburg im Jubiläumsjahr. Zentrum der Sonderausstellung im Rittersaal ist
eine Tafeleindeckung, die auf der einen Seite barock und auf der anderen modern ist. Der
Besucher kann in einem Zwiegespräch den Unterhaltungen zweier Damen aus unterschiedlichen
Epochen lauschen und dabei Spannendes zu Essgewohnheiten von vor 250 Jahren und von
heute erfahren.
Ein besonders ästhetischer „Augenschmaus“ ist die flankierende Aktinstallation des Fotoklubs
Unifok Jena e.V., die in Zusammenarbeit mit Thüringer Porzellanfirmen entstand. Unter dem
Titel „Nackt in Kaolin“ werden weibliche Aktaufnahmen in Verbindung mit Porzellanfiguren,
den Rohstoffen zur Porzellanherstellung oder Details wie Spitzenmanufaktur und Malerei im
Rittersaal und im Turmaufgang des Bergfriedes gezeigt.
Freuen Sie sich auf völlig neue Perspektiven und Einblicke rund um das Porzellan.
Leuchtenburg
Dorfstrasse 100
07768 Seitenroda
Tel: 036424 22258
Fax: 036424 78705
e-Mail: [email protected]
www.leuchtenburg.de
17. April bis 31. Oktober 2010
Ilmenauer Porzellan und Thüringer Unternehmergeist
Die 1777 gegründete Porzellanmanufaktur in Ilmenau gehört zu den frühen thüringischen
Unternehmen. Unter der Leitung von Christian Zacharias Gräbner gelangte die Manufaktur trotz
zahlreicher Vergünstigungen durch Herzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach nicht
zum Erfolg. Erst mit Beginn der Tätigkeit Johann Gotthelf Greiners ab 1786 und seinem
Nachfolger, dem erfolgreichen Erfurter Unternehmer Christian Nonne, und dessen
Schwiegersohn, Ernst Carl Wilhelm Roesch, entwickelte sich die Fabrik zu einem rentablen
Unternehmen. Ein reiches Repertoire an Porzellan wurde in weite Teile Europas exportiert. Das
GoetheStadtMuseum Ilmenau erwarb 2007 einen umfangreichen Nachlass der Familien Nonne,
Roesch und Dilling. Dieser enthält ein Konvolut an Akten zur Ilmenauer Porzellanmanufaktur
und zahlreiche bisher unbekannte Porzellane. Die Exposition spürt den unternehmerischen
Initiativen in der Zeit von 1786 bis 1838 nach. Bisher unbekannte Plaketten in Wedgwood-Art,
zum Teil mit christlichen Motiven, faszinierende Tassen und Plaketten mit feinster
Vedutenmalerei, antikisierende Modelle, Biedermeiertassen mit Sinnsprüchen, Gebrauchsgeschirr
mit den beliebten indianischen Motiven und späteren Weinlaubdekoren legen Zeugnis vom
Reichtum des Formen- und Motivschatzes der Ilmenauer Porzellanmanufaktur ab.
GoetheStadtMuseum Ilmenau
Markt 1
98693 Ilmenau
Tel. 03677 600107
e-mail: [email protected]
Öffnungszeiten
Montag bis Sonntag 10 - 17 Uhr
17. April bis 31. Oktober 2010
Menschenbilder 1900 – 2000
Künstler arbeiten für Thüringer Porzellanmanufakturen Modelleure der Volkstedter
Porzellanfabrik aus der Zeit um 1900 bis 1945
Thüringer Landesmuseum Heidecksburg
Schloßbezirk 1
07407 Rudolstadt
Telefon: 03672 42900
Fax: 03672 429090
e-mail: [email protected]
www.thueringen.de/de/museen/porzellanland/museen_porzellan/rudolstadt/content.html
Öffnungszeiten:
April - Oktober: Dienstag - Sonntag 10 - 18 Uhr
November-März: Dienstag - Sonntag 10 - 17 Uhr
18. April
Thüringer Museum im Stadtschloss Eisenach: Porzellan zwischen Okzident und Orient, Die
Erfindung des Weißen Goldes in Thüringen in der Epoche des Rokoko - Schätze aus der
Porzellansammlung“ (neue Dauerausstellung in sanierten Räumen)
Stadtschloss
Markt 24
99817 Eisenach
Telefon / Fax: 03691 670450
e-mail: [email protected]
www.eisenach.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 11 – 17 Uhr
18. April bis 31. Oktober
„Ansichten und Anrichten auf Thüringer Porzellan“ - Sammlung Rüttinger und Villa Antik
Thüringer Museum Eisenach Eisenach
19. April bis 31. Oktober 2010
Porzellane des Rokoko und Klassizismus im Schloss Belvedere
Die Klassik Stiftung zeigt aus dem reichen Thüringer Porzellanschatz Erzeugnisse, die eng mit
der Geschichte und dem Wirken des Hauses Sachsen-Weimar-Eisenach verbunden sind. Nach
einem Auftakt mit Meißner Porzellanen des 18. Jahrhunderts, die beispielgebend für Thüringer
Manufakturen waren, werden besonders die anmutigen und originellen Schöpfungen aus Closter
Veilsdorf und Ilmenau in ihrem stilistischen Wandel vorgestellt.
Klassik Stiftung Weimar, Schloß Belvedere
99425 Weimar
Telefon: 03643 545400
Fax: 03643 419816
e-mail: [email protected]
www.klassik-stiftung.de
Öffnungszeiten:
April bis Oktober: Dienstag bis Sonntag von 10 - 18 Uhr
24. April bis 02. November 2010
Königstraum und Massenware. 300 Jahre europäisches Porzellan
Porzellanikon Selb Die Museen
Werner-Schürer-Platz 1
95100 Selb
Fon: +49(0)92 87.9 18 00-0
Fax: +49(0)92 87.9 18 00-30
www.koenigstraumundmassenware.org
30. April bis 5. September 2010
Von Leipzig in die Welt
Europas erstes Porzellan
300 Jahre Meissener Porzellan auf der Leipziger Messe
Eröffnung Donnerstag, 29. April, 18 Uhr
Ausstellung Stadtgeschichtliches Museum Leipzig
Der 300. Geburtstag des Meissener Porzellans bedeutet auch 300 Jahre Handel mit dem „weißen
Gold“ auf der Leipziger Messe. Von hier aus trat es seinen Siegeszug rund um die Welt an, als
Innovation von zukunftsweisender und weitreichender Bedeutung. „Zwiebelmuster“ und
„Meissener Rose“ wurden zum Inbegriff von gepflegter Tafelkultur und Ästhetik.
Im 21. Jahrhundert hat sich „Meissen“ wieder auf den Weg gemacht, um mit futuristischen
Formen und Dekoren einen vorderen Platz im globalen Handelskampf zu erobern.
Gleichzeitig wird im Studio eine Ausstellung mit Fotos von Gerhard Weber, die 1991 in der
Manufaktur entstanden, zu sehen sein.
Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit der Staatlichen Porzellan-Manufaktur Meissen-
GmbH, der Leipziger Messe-GmbH und dem Leipziger Fachgeschäft für Meissener Porzellan,
Bodo Zeidler.
Mai 2010
„Unterglasur blau und grün“
Stadtmuseum Dresden, ehemaliges Landhaus
(Sammlung Michael Pecher)
Mai und Juni 2010
Porzellane mit Dresdner Motiven sowie sächsischen Motiven und sächsischen Wappen
Stadtmuseum Dresden, ehemaliges Landhaus
(Sammlung Michael Pecher)
1. Mai bis 4.Juli 2010
220 Jahre Porzellan aus Blankenhain
Die nahe Weimar gelegene Blankenhainer Porzellanmanufaktur gehört zu den frühen
thüringischen Gründungen. Errichtet im Jahre 1790 durch Christian Andreas Wilhelm Speck aus
Magdeburg, besteht sie nach einer wechselvollen Geschichte noch heute.
Porzellan der Frühzeit ist selten, ebenso gibt es nur wenige schriftliche Überlieferungen. Die
Sonderausstellung im Stadtmuseum Weimar widmet sich vorrangig den ersten 50 Jahren der
Manufakturgeschichte. Beispiele der weiteren vielseitigen Produktion bis zur Gegenwart, vor
allem die weniger bekannten Formen und Dekore, werden jedoch auch vorgestellt. Neben
eigenen Beständen sind im Bertuchhaus Leihgaben Thüringer Museen, der Weimarer
Porzellanmanufaktur Betriebs-GmbH, der Stadt Blankenhain und aus Privatbesitz zu sehen.
Stadtmuseum Weimar
Karl - Liebknecht - Str. 7
99423 Weimar
Tel.: 03643 82600
e-Mail: [email protected]
www.weimar.de
Öffnungszeiten:
Dienstag - Sonntag, 10 - 17 Uhr
01. Mai bis 30. September 2010
300 Jahre sächsisches Porzellan
Ausstellung im Sächsisches Industriemuseum
Industriemuseum Chemnitz
Zwickauer Straße 119
09112 Chemnitz
Tel.: 0371 3676140
Fax: 0371 3676141
300 Jahre sächsisches Porzellan - Ausstellung in Kooperation mit der Staatlichen Porzellan-
Manufaktur Meißen GmbH, den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der TU
Bergakademie Freiberg
5. Mai bis 5. September 2010
Von Leipzig in die Welt. 300 Jahre Meissener Porzellan
auf der Leipziger Messe
Sonderausstellung im Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig
8. Mai 2010
Verleihung des Richard-Bampi-Preises
Hetjens-Museum Düsseldorf, etwa 17.00 Uhr
8. Mai bis 29. August 2010
Triumph der blauen Schwerter. Meißner Porzellan für Adel und Bürgertum 1710 bis 1815
Sonderausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,
Porzellansammlung, im Japanischen Palais Dresden
www.skd-dresden.de/de/ausstellungen/preview2006/Triumph_der_blauen_Schwerter.html
8. Mai bis 31. Oktober 2010
DER STEIN DER WEIS(S)EN
300 Jahre Mythos Manufaktur Meissen: Die Albrechtsburg als Porzellanschloss.
Sonderausstellung in der Albrechtsburg Meissen
Domplatz 1
01662 Meißen
Telefon 0 35 21 / 4 70 70
Fax 0 35 21 / 47 07 11
Internet: www.albrechtsburg-meissen.de
E-Mail: [email protected]
Im Jubiläumsjahr erstrahlt die Albrechtsburg Meissen wieder im Glanz des Porzellans. Am
historischen Ort erzählen einzigartige Zeugnisse von den Anstrengungen und Leistungen der
heute "unsichtbaren Manufaktur" und gewähren faszinierende Einblicke in Geschichte und
Entwicklung des "Weißen Goldes".
Ausgewählte Stücke der frühen Meissener Porzellane kehren eigens zum Jubiläum zurück an den
Ort ihrer Schöpfung.
www.der-stein-der-weissen.de
9. Mai bis 29. August 2010
Zauber der Zerbrechlichkeit. Meisterwerke europäischer Porzellankunst
Sonderausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden,
Porzellansammlung, im Ephraim-Palais Berlin
www.skd-dresden.de/de/ausstellungen/preview2006/Zauber_der_Zerbrechlichkeit.html
16. Mai bis 17. Oktober 2010
Im Fokus: 300 Jahre MEISSEN – Glanzstücke der
Sammlung Ludwig Bamberg
Sonderausstellung der Sammlung Ludwig im Alten Rathaus Bamberg
Mai bis Oktober 2010
300 Jahre Manufaktur MEISSEN. Fotografien von Joachim Baldauf
Sonderausstellung in der Albrechtsburg Meissen
6. Juni bis 29. August 2010
Beinglas als Porzellanersatz und Vorläufer der Porzellanfertigung in Thüringen
Museum für Glaskunst Lauscha
Oberlandstraße 10
98724 Lauscha
Telefon: 036702 20724
Fax: 036702 30836
e-mail: [email protected]
www.Glasmuseum.Lauscha.de
22. Juni bis 19. September 2010
"Jutta Albert - Porzellan vom Gefäß zur Skulptur"
Ausstellung im Museum für Angewandte Kunst Gera
Ausstellungsort:
Museum für Angewandte Kunst
Greizer Straße 37
07545 Gera
Telefon: 0365 8381430
Fax: 0365 8 381432
e-mail: [email protected]
www.gera.de
Öffnungszeiten:
Montag geschlossen
Dienstag 13 - 20 Uhr
Mittwoch bis Freitag 10 - 17 Uhr
Samstag, Sonntag, Feiertage 11 - 18 Uhr
22. August bis 14. November 2010
Maroni-heiß und lecker
Ausstellung im Porzellanmuseum Fürstenberg
Esskastanien gelten seit der Antike sowohl als sättigende Beilage als auch gesüßt als Delikatesse
zum Dessert. Zum Anrichten der heißen Baumfrüchte entwarfen die Porzellanmanufakturen des
18. Jahrhunderts spezielle Körbe oder Töpfe mit aufwendiger Gestaltung und Malerei. Die
Ausstellung präsentiert erstmals geschlossen diese zum Teil seltenen Objekte der Porzellankunst.
- Eine Gemeinschaftsausstellung mit dem Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e.V.
Begleitprogramm, Katalog in Vorbereitung.
11. September bis 14. November 2010
Kaolin, kobaltblaue Farbe und Meissener Porzellan.
Ein Kapitel sächsischer Geschichte von internationaler Bedeutung
Sonderausstellung im Stadtmuseum Aue
20. November 2010 bis 30. April 2011
Sammellust
Ausstellung im Porzellanmuseum Fürstenberg
Wahre Schätze bergen viele private Sammlungen. Die Kabinettausstellung wird der Öffentlichkeit
erstmals eine Reihe interessanter und seltener Porzellane aus der gesamten Produktionszeit der
Porzellanmanufaktur FÜRSTENBERG präsentieren. - Eine Gemeinschaftsausstellung mit dem
Freundeskreis Fürstenberger Porzellan e.V., ein Katalog ist in Vorbereitung.
5. Dezember 2010 bis 27. Februar 2011
Weißes Gold für Jedermann: Die Porzellanmanufaktur Reichenbach
Ausstellung im Museum für Thüringer Volkskunde Erfurt
Museum für Thüringer Volkskunde
Juri-Gagarin-.Ring 140a
99084 Erfurt
Telefon: 0361-6555607
Fax: 0361-6555609
e-mail: [email protected]
www.volkskundemuseum-erfurt.de
Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr
Sigrid-Pless-Sammlung Ramada-Hotel Bad Soden
Voller grüner Weinkranz mit weißem Rand
www.bad-soden.de/sis/gesundheit/stadtfuehrung/porzellanausstellung/index.html