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Kontakt: Österreichische Akademie der Wissenschaften Institut für Weltraumforschung Schmiedlstraße 6 8042 Graz Austria Tel.: +43/316/4120-400 Fax: +43/316/4120-490 [email protected] www.iwf.oeaw.ac.at Das IWF gliedert sich in drei Abteilungen und wird von deren Leitern, Prof. Wolfgang Baumjohann, Prof. Helmut O. Rucker und Prof. Hans Sünkel, kollegial geführt. Geschäfts- führender Direktor ist Prof. Baumjohann. Wissenschaftlich arbeitet das IWF in erster Linie auf den Gebieten der Weltraumplasmaphysik, der Planetenphysik und des Erdschwerefeldes. Die Schwerpunkte in der Entwicklung von Instrumenten sind der Bau von Magnetfeld-messgeräten, die Satellitenpotentialregelung, die Antennenkalibrierung und die Laser- distanzmessung zu Satelliten. Derzeit ist das IWF an vierzehn internationalen Weltraummissionen beteiligt. Es kooperiert mit der europäischen Weltraumorganisation ESA, nationalen Weltraumagenturen in Amerika (NASA), Frankreich (CNRS), Japan (JAXA), China (CNSA) und Russland (IKI) sowie mit mehr als 100 Forschungsinstituten weltweit. Die Missionen reichen von der Bestimmung des Erdschwerefeldes (GOCE) und Satellitenflotten im erdnahen Weltraum (Cluster, THEMIS, RBSP, MMS, Resonance) über die Sonnenbeobachtung (STEREO) und Erforschung von Planeten wie Saturn (Cassini), Mars (Yinghuo, Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt sich mit der Erfor-schung des Sonnensystems und des erdnahen Weltraums und mit Satellitengeodäsie. Mit fast 80 MitarbeiterInnen aus mehr als einem Dutzend Nationen ist es das österreichische Weltrauminstitut par excellence. … hebt ab Foto: Die Raumsonde Venus Express, ESA - C. Carreau H Bus 36 Sternäckerweg Styriastr aße St. P eter Ha u p tstr a ß e Fußweg Schmiedlstr aße Messen dorfg r und M agg stra ße Autobahnabfahrt Raaba ÖAW- Forschungs- zentrum St. Peter Gürtel A2Z

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Page 1: Kontakt: Österreichische Akademie der Wissenschaften Institut für Weltraumforschung Schmiedlstraße 6 8042 Graz Austria Tel.: +43/316/4120-400 Fax: +43/316/4120-490.

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Österreichische Akademie der WissenschaftenInstitut für WeltraumforschungSchmiedlstraße 68042 GrazAustria

Tel.: +43/316/4120-400Fax: +43/316/[email protected]

www.iwf.oeaw.ac.at

Das IWF gliedert sich in drei Abteilungen und wird von deren Leitern, Prof. Wolfgang Baumjohann, Prof. Helmut O. Rucker und Prof. Hans Sünkel, kollegial geführt. Geschäfts-führender Direktor ist Prof. Baumjohann.

Wissenschaftlich arbeitet das IWF in erster Linie auf den Gebieten der Weltraumplasmaphysik, der Planetenphysik und des Erdschwerefeldes. Die Schwerpunkte in der Entwicklung von Instrumenten sind der Bau von Magnetfeld-messgeräten, die Satellitenpotentialregelung, die Antennenkalibrierung und die Laser-distanzmessung zu Satelliten.

Derzeit ist das IWF an vierzehn internationalen Weltraummissionen beteiligt. Es kooperiert mit der europäischen Weltraumorganisation ESA, nationalen Weltraumagenturen in Amerika (NASA), Frankreich (CNRS), Japan (JAXA), China (CNSA) und Russland (IKI) sowie mit mehr als 100 Forschungsinstituten weltweit.

Die Missionen reichen von der Bestimmung des Erdschwerefeldes (GOCE) und Satellitenflotten im erdnahen Weltraum (Cluster, THEMIS, RBSP, MMS, Resonance) über die Sonnenbeobachtung (STEREO) und Erforschung von Planeten wie Saturn (Cassini), Mars (Yinghuo, ExoMars), Venus (Venus Express), Merkur (BepiColombo) und extrasolaren Planeten (COROT) bis zur Landung auf Kometen (Rosetta).

Das Grazer Institut für Weltraumforschung (IWF) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften beschäftigt sich mit der Erfor-schung des Sonnensystems und des erdnahen Weltraums und mit Satellitengeodäsie. Mit fast 80 MitarbeiterInnen aus mehr als einem Dutzend Nationen ist es das österreichische Weltrauminstitut par excellence.

… hebt abFoto: Die Raumsonde Venus Express, ESA - C. Carreau

H Bus 36Sternäckerweg

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Die vier Cluster-Satelliten der ESA (Start: 2000) zur Erforschung der Erdmagnetosphäre liefern völlig neuartige Messergebnisse aus vier Punkten im Raum. Das IWF hat Instrumente zur Potentialrege-lung der Satelliten und zur Messung der magneti-schen und elektrischen Felder (mit-)gebaut und ist an zwei Teilchenspektrometern beteiligt.

Die ESA-Sonde Rosetta (Start: 2004) wird ab 2014 den Kometen Churyumov-Gerasimenko umkreisen und eine Landesonde auf seinem Kern absetzen. Unter der Leitung des IWF wurde ein Rasterkraft-mikroskop gebaut, das Staubteilchen aus der Koma des Kometen auf millionstel Millimeter genau ab-tasten kann. Außerdem ist das Institut an einem Massenspektrometer, zwei Magnetometern und einem Instrument zur Messung der Temperaturleit-fähigkeit und Festigkeit der Kometenoberfläche beteiligt.

Ziel der ESA-Mission Venus Express (Start: 2005) ist die Erforschung der Atmosphäre und Ionosphäre unseres Nachbarplaneten. Unter der Federführung des IWF wurde ein Magnetometer gebaut; eine Rolle, für die das IWF prädestiniert ist: Bei vier von sechs Raumsonden, die in den letzten 25 Jahren zur Venus flogen, kamen die Magnetometer aus Graz. Weiters ist das IWF an einem Ionenspektrometer beteiligt.

Bei der NASA-Mission STEREO (Solar TErrestrial RE-lations Observatory; Start: 2006) untersuchen zwei Raumsonden stereoskopisch erstmals das gesamte

Die NASA-Raumson-de Cassini (Start: 1997) umkreist seit 2004 den Ringpla-neten Saturn. Das IWF ist an einem Instru-ment zur Messung der Radiostrahlung in der Magnetosphäre des Saturn und der Gewitterblitze in sei-ner Atmosphäre be-teiligt.

Tausend Sternsysteme photometrieren. Das IWF hat einen Rechner zur Selektion der wissenschaftlich relevanten Bildinformationen entwickelt und gebaut.

Die Mission THEMIS (Time History of Events and Ma-croscale Interactions during Substorms; Start: 2007) soll die Ursache von magnetischen Stürmen und die Entstehung von Polarlichtern erforschen. Dazu lässt die NASA fünf Kleinsatelliten durch verschiedene Regionen der Erdmagnetosphäre fliegen. Das IWF ist am Bau der Magnetometer beteiligt.

Die ESA-Mission GOCE (Gravity field and steady-state Ocean Circulation Explorer; Start: 2008) soll das Schwerefeld der Erde mit bisher unerreichter Genauigkeit bestimmen. Zur Berechnung der etwa 100.000 Schwerefeldparameter aus mehreren 100 Millionen Beobachtungen wurden von der TU Graz und dem IWF speziell adaptierte Algorithmen ent-wickelt.

Die chinesische Marssonde Yinghuo (Start: 2009) soll die Umgebung des Roten Planeten erforschen. Das IWF ist an der wissenschaftlichen Datenaus-wertung des Plasmainstruments beteiligt.

Bei der NASA-Mission RBSP (Radiation Belt Storm Probes, Start: 2012) werden zwei Satelliten die phy-

Cassini erforscht den Herrn der Ringe (Foto: JPL/NASA).

sikalischen Prozesse untersuchen, die für die Zu- bzw. Abnahme der Intensität der energiereichen Teilchen im Strahlungsgürtel der Erde verantwortlich sind. Das Institut ist an den elektrischen und magnetischen Messungen beteiligt.

Die Mission BepiColombo (Start: 2013) ist ein europäisch-japanisches Gemeinschaftsprojekt zur Erforschung des sonnennächsten Planeten Merkur. Es ist das erste Mal, dass zwei Raumsonden – Magnetosphärischer und Planetarer Orbiter – gleich-zeitig zu diesem Planeten fliegen. Das IWF ist an den Magnetometern auf beiden Satelliten und an dem Massenpektrometer auf der europäischen Sonde be-teiligt. Bei dem Magnetometer auf dem japanischen Orbiter hat das Institut die Federführung.

Ziel der ESA-Mission ExoMars (Start: 2013) ist die Erforschung des biologischen Status der Marsum-gebung als Vorbereitung für eventuelle bemannte Marsflüge. Das IWF ist mit dem Bau eines Sensors zur Messung der elektrischen Eigenschaften und des Wassergehalts des Marsbodens beteiligt.

COROT sucht nach neuen Welten (Foto: CNES / D. Ducros).

dynamische Geschehen an der Sonnenoberfläche und in Sonnennähe. Das IWF führte die Bestimmung der Antenneneigenschaften des Radiowellenexperi-mentes durch.

IWF Graz … ist an vierzehn internationalen Weltraummissionen beteiligt

Nordlicht über Quartz Lake, Alaska (Foto: Jan Curtis).

Im Rahmen der Mis-sion MMS (Magneto-spheric MultiScale, Start: 2014) der NASA werden vier identisch bestückte Satelliten 3D-Messungen in der Magnetosphäre der Erde durchführen. Das IWF hat die Federführung bei der Potentialregelung der Satelliten und ist an

den Elektronenstrahlinstrumenten sowie den Mag-netometern beteiligt.

Resonance (Start: 2015) ist eine russische Welt-raummission mit vier baugleichen Raumsonden, die für eine gewisse Zeit in derselben magnetischen Flussröhre verweilen sollen. Das IWF wird die Ana-lyse und Kalibrierung der elektrischen Feldsensoren an Bord der Satelliten durchführen.

Die Mission COROT (COnvection, ROta-tion and planetary Transit, Start: 2006) beschäftigt sich mit den dynamischen Prozessen im Inneren von Sternen und der Suche nach extra-solaren Planeten. Das französische Welt-raumteleskop wird gleichzeitig mehrere