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Konzept-Präsentation: Erdhaus Hügelland Alpha Erdhaus Hügelland Alpha Ansicht: Vogelperspektive mit einigen lebhaften Elementen. Konzept-Präsentation Autor: Ernesto Sun (Ing. Ernst Peterec) www.ernesto-sun.com Datum der Erstellung: 21. Jänner 2013 Zweck des Dokumentes: Veröffentlichung, Erst-Eindruck, Expertenrat, Partner-Recherche Lizenz und Rechte: Jede Form der Benutzung auf eigene Verantwortung. Es werden keinerlei Haftungen übernommen. Rechtsweg ausgeschlossen. Das Copyright und alle weiteren Rechte werden vom Autor, Ing. Ernst Peterec, in Anspruch genommen. Als Lizenzmodell gilt CC3 (Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported License ). "Nachhaltig Bauen ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Energieautarkie", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich zum Start der Mustersanierungsoffensive des Klima- und Energiefonds. Österreich gehört zu den Weltmarktführern bei innovativen Umwelttechnologien und verfügt über enorme Ressourcen bei erneuerbaren Energien. "Dieses Potenzial gilt es beim Hausbau und beim Sanieren verstärkt einzusetzen. Als positiver 'Nebeneffekt' werden damit auch viele neue green jobs geschaffen", so Berlakovich Ökonews 2010 “Wenn Leben immer auch Wohnen bedeutet, dann ist vor allem ein Thema nicht wegzudenken: Die Architektur. Es gibt keinen umfassenden Aktivismus ohne auch ans Wohnen zu denken. Wollen wir eine Zukunft, so wollen wir eine zukunftsfähige Architektur.” Ernesto Sun (c) Ing. Ernst Peterec Seite 1

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Konzept-Präsentation: Erdhaus Hügelland Alpha

Erdhaus Hügelland Alpha

Ansicht: Vogelperspektive mit einigen lebhaften Elementen.

Konzept-PräsentationAutor: Ernesto Sun (Ing. Ernst Peterec) www.ernesto-sun.comDatum der Erstellung: 21. Jänner 2013Zweck des Dokumentes: Veröffentlichung, Erst-Eindruck, Expertenrat, Partner-RechercheLizenz und Rechte: Jede Form der Benutzung auf eigene Verantwortung.

Es werden keinerlei Haftungen übernommen. Rechtsweg ausgeschlossen. Das Copyright und alle weiteren Rechte werden vom Autor, Ing. Ernst Peterec, in Anspruch genommen.Als Lizenzmodell gilt CC3 (Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 Unported License).

"Nachhaltig Bauen ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Energieautarkie", erklärte Umweltminister Niki Berlakovich zum Start der Mustersanierungsoffensive des Klima- und Energiefonds. Österreich gehört zu den Weltmarktführern bei innovativen Umwelttechnologien und verfügt über enorme Ressourcen bei erneuerbaren Energien. "Dieses Potenzial gilt es beim Hausbau und beim Sanieren verstärkt einzusetzen. Als positiver 'Nebeneffekt' werden damit auch viele neue green jobs geschaffen", so Berlakovich Ökonews 2010

“Wenn Leben immer auch Wohnen bedeutet, dann ist vor allem ein Thema nicht wegzudenken: Die Architektur. Es gibt keinen umfassenden Aktivismus ohne auch ans Wohnen zu denken. Wollen wir eine Zukunft, so wollen wir eine zukunftsfähige Architektur.” Ernesto Sun

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InhaltVorwort.....................................................................................................................................................................................................3Die grundlegenden Muster.................................................................................................................................................................4

Anmerkungen zu einzelnen Mustern..........................................................................................................................................5ad 5) Erdkeller: Lagerung von Frischgut (Obst, Gemüse, …)..........................................................................................5ad 7) Kompostklo: Toilette und Fekalien-Verwertung......................................................................................................5ad 8) Fliessendes Frischwasser................................................................................................................................................5ad 8) bis 15) Das Zentralmodul .............................................................................................................................................6ad 9) Kochen................................................................................................................................................................................6ad 10) Warmwasser....................................................................................................................................................................7ad 15) Heizung.............................................................................................................................................................................7ad 16) Kühlen mit Verdunstungskälte...................................................................................................................................8ad 17) Sonnenlicht und Beleuchtung ................................................................................................................................8ad 18) Klimatisierung, Frischluft, Lüftungs-Konzept........................................................................................................8ad 21) Abwasser und Grauwasser-Verwertung...................................................................................................................9ad 22) Regenwasser-Nutzung ................................................................................................................................................9ad 29) Strom und Geräte........................................................................................................................................................10

Der Aufbau.............................................................................................................................................................................................10Erdbewegung...................................................................................................................................................................................11Betonarbeiten...................................................................................................................................................................................11Steher.................................................................................................................................................................................................11Die ersten Drainagen ...................................................................................................................................................................12Die Hauptträger..............................................................................................................................................................................12Die Querträger................................................................................................................................................................................12Die Sicht-Bretter und die Dach-Blenden..................................................................................................................................13Dämmung am Dach.......................................................................................................................................................................13Rauschalung und Naturlatex.......................................................................................................................................................13Dach-Drainage................................................................................................................................................................................14Dachbegrünung, Stiege und Geländer.....................................................................................................................................14Der Bodenaufbau............................................................................................................................................................................15Das Zentralmodul...........................................................................................................................................................................15Wand, Fenster und Türen.............................................................................................................................................................16Die Fertigstellung...........................................................................................................................................................................16

Grobe Kostenschätzung......................................................................................................................................................................17Ein paar Worte zuletzt .......................................................................................................................................................................17

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VorwortNun, wo ein erster Entwurf fertig gezeichnet ist, kann in kompakter Art Experten-Meinung eingeholt werden. Im Rahmen der gesetzten Ziele ist die hier gezeigte Architektur nur ein Beispiel von vielen möglichen.

Die Idee für ein zukunftsfähiges Haus begleitet mich schon einige Jahre. Es soll insbesondere dem gemeinschaftlichen Lebensstil gerecht werden. In der Wohnkultur ist der Trend zu nachbarschaftlicherem Bauen, Co-Housing, bis hin zu teil-autarken Siedlungen und Ökodörfern erkennbar.

Die Modul-Haus-Variante hat besondere Reize; die Erdhaus-Bauweise nicht weniger. Erde ist eine Sammlung von wunderbaren Rohstoffen, vieles bestens geeignet zur baulichen Verwertung. Hier, im südoststeirischen Hügelland, gibt es nicht nur feinste Erden, vielmehr auch gutes Holz, Stroh, andere Fasern, Gestein, Handwerk, …

Im Zusammenwirken vieler Personen konnten zahlreiche Details geklärt werden und also der vorliegende Entwurf entstehen. Einige regionale Baumeister standen stets mit Rat zur Seite. Dennoch gibt es noch offene Fragen und das Konzept bedarf der wissenschaftlichen Analyse.

Der Nutzen eines Hauses, welches mehrere ökologische Prinzipien in sich vereint und Synergie-Effekte erzeugt die sich auf Einfachheit, Wirtschaftlichkeit und Lebensqualität positiv auswirken, kommt uns allen zugute. Der weit verbreitetenden finanziellen Abhängigkeit wird ebenso entgegen gewirkt wie der fortschreitenden Zerstörung der Lebensräume.

Der Bereich Bauen und Wohnen braucht deutliche Akzente. Ein modernes Erdhaus kann ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein.

Folgende Prinzipien stehen im Zentrum:

• Bauen mit der Natur • Regionale Baustoffe• Regionales Handwerk• Energie-Effektivität• Hohe Lebensqualität

Ob Sie ExpertIn sind oder interessierte BauherrIn – Ihre Meinung ist gefragt! Bitte unterstützen Sie dieses gemeinnützige und engagierte Projekt.

Das Projekt erfreut sich bereits einiger Freunde und Unterstützer. Unser Ziel ist es, noch im Jahr 2013 die Umsetzung des ersten Erdhauses im Hügelland zu feiern.

Vielen Dank!

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Die grundlegenden MusterUm ein vollständiger Lebensraum zu sein braucht es mindestens folgende Funktionen:

1. Wohnraum2. Schlafraum3. Gartenflächen4. Lagerung von Trockengut (Getreide,

Nudeln, ...)5. Lagerung von Frischgut (Obst, Gemüse, …)6. Vorraum und Garderobe7. Toilette und Fekalien-Verwertung8. Fliessendes Frischwasser9. Kochen10. Warmwasser11. Dusche, Waschmöglichkeit12. Küchen-Waschbecken13. Küchen-Arbeitsfläche14. Küchen-Stauraum

15. Heizung 16. Kühlen (Bsp: Kühlschrank) 17. Sonnenlicht und Beleuchtung18. Klimatisierung 19. Frischluft, Lüftungs-Konzept20. Windschleuse21. Abwasser und Grauwasser-Verwertung22. Regenwasser-Nutzung 23. Überdachter Freibereich24. Mehrzweck-Raum25. Werkstatt26. Spiel-Fläche im Grünen 27. Kompost-Verwertung*28. Lagerung Betriebsmittel (Bsp: Heizmaterial)*29. Strom und Geräte* (Licht, Waschmaschine,

Geschirrspüler, EDV, Küchengeräte, Werkzeug, …)

*: Diese Nummern sind nicht eingezeichnet... (27) Kompostverwertung ist im Garten. (28) Die Lagerung der Betriebsmittel erfolgt an mehrern Orten. Die Errichtung einer Gartenhütte o.ä. zu diesem Zweck kann sinnvoll sein. (29) Strom wird entweder durch Anschluss und/oder Photovoltaik gelöst. Süd-gerichtete Frei-Fächen sind ausreichend vorhanden, so etwa am Dach oder an der Dach-Blende vorne.

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Anmerkungen zu einzelnen Musternad 5) Erdkeller: Lagerung von Frischgut (Obst, Gemüse, …)Nahezu die ganze hintere Haus-Kante ist als länglicher Keller begehbar. Die schräge Erdwand auf der Nord-Seite kann gut zum Lagern verwendet werden. Auf Bodenhöhe wird ein Brett aufgerichtet wo in Sand diverses Wurzelgemüse bestens lagert. Darüber kommen immer breitere Regale wo bequem Kisten usw. gelagert werden können. Von oben herab (an den Querträgern befestigt) können hängende Lager-Lösungen gemacht werden, etwa rattensicher ausgeführt.

Die Keller-Wand nach Süden, also zum Wohnraum hin, ist bestückt mit Stehern wo direkt feste, schmale Regale angebracht werden können die wenig Platz einnehmen. So etwa für Gläser und Flaschen. Eine

Trennwand im Keller kann Sinn machen da einige Lagergüter sich schlecht vertragen. So beschleunigen etwa Äpfel und Erdäpfel gegenseitig ihre Verderbung.

Der Keller wird belüftet. Von Osten her kommt ein in die Erde verlegtes Belüftungsrohr auf Bodenhöhe rein. An der Westwand vom Keller befindet sich ganz oben das Entfüftungsrohr. Der Höhenunterschied und der Temperaturunterschied ergeben eine automatische Luft-Zirkulation.

Die Zuluft direkt beim Wassertank wird befeuchtet und zugleich wird die Kondensationskälte zur Kühlung genutzt. Siehe 16)

ad 7) Kompostklo: Toilette und Fekalien-VerwertungTrockenklos werden zurecht immer beliebter. Ökologisch gesehen eine überaus sinnvolle Alternative und oftmals erfolgreich im Einsatz. Folgende, in der Praxis bewährte, Lösung kommt zum Einsatz:

http://gen.ecovillage.org/images/stories/pdf/2012_compost_toilet_CompostToilet.pdf

Ein mal im Jahr wird die Holzabdeckung vor der Toilette entfernt und die Lucken geöffnet. Zu zweit kann der frische Kompost gut entleert werden und wird noch ein Jahr nachkompostiert, bevor damit Obstbäume usw. genährt werden können. Der Urin wird getrennt und durch ein Rohr abgeleitet. Es gibt zahlreiche Methoden zur nützlichen Verwendung.

Die Trockentoilette erzeugt keine unangenehmen Gerüche wenn das Klima in den Sammelbehältern stimmt. Die Abluft wird mit einem Rohr abgeführt.

Die Toilette ist ebenerdig zu begehen wodurch Alten- und Behindertengerechtigkeit möglich ist. Deshalb sind die Sammelbehälter tief gelegt und durch eine Betonumfassung begehbar gemacht. Flüssigkeiten in der Betonumfassung werden mit einem Rohr abgeführt.

Es gibt zwei getrennte Toiletten-Räume. Einer von innen und einer von aussen begehbar. Für Gäste oder wenn man etwa Schuhe anhat oder wenn Bekannte im Freien campieren ist es praktisch eine eigene Toilette zu haben. Das Hand-Waschbecken befindet sich direkt am Wassertank aussen.

Zwei getrennte Toiletten geben ausserdem einen Schutz vor zeitweiligem Ausfall durch unsachgemässe Benutzung der Toiletten. (Bsp: Ein chemisches Mittel wurde runtergeschüttet.)

ad 8) Fliessendes FrischwasserVorausgesetzt man verwendet eine Pflanzenkläranlage, ein Kompostklo und eine eigene Strom-Produktion, so ist der Frischwasser-Anschluss der einzig noch notwendige. Wenn man einen eigenen Brunnen hat oder sogar eine Quelle so kann man Autarkie erreichen. Alternativ wäre die (Aktivkohle-)Filterung des gesammelten Regenwassers möglich.

Das frische Wasser führt direkt ins Zentralmodul wo es kalt und warm zur Verfügung steht. Weiters sollte ein außenliegender Frischwasser-Anschluss installiert werden der neben dem Regenwasser-Anschluss benutzt werden kann.

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ad 8) bis 15) Das Zentralmodul

Zentralmodul von Nordwesten her betrachtet Zentralmodul von Südosten her betrachtet

Wie schon der Name sagt handelt es sich beim Zentralmodul um einen zentralen Baustein im Gesamtkonzept. Um nicht eine eigene Küche und ein eigenes Bad einrichten zu müssen - was den wirtschaftlichen und ökologischen Fussabdruck deutlich erhöhen würde – werden beide Funktionen einfach zusammen mit dem Kachelofen vereint. Wir sehen im modernen Wohnungsbau eine immer stärker werdende Ausrichtung in grosse aber kompakte Mehrzweck-Wohnräume. Die Küche innerhalb des Wohnzimmers zu haben gilt bereits als Usus. Die Dusche und Badewanne auch gleich nebenan mag ungewöhnlich anmuten aber ist durchaus denkbar und hat einen Hauch von Luxus.

Um den Küchendämpfen im Lebensraum Einhalt zu gebieten kann eine Absaugung über der Kochfläche installiert werden. Um Spritzwasser zu vermeiden und für die Privatsphäre kann ein Duschvorhang installiert werden. Um die Arbeitsfläche in der Küche

zu erhöhen und für mehr Stauraum kann ein frei stehender Küchentisch vor der Arbeitsfläche installiert werden. Gemeinsames Kochen ist optimal mit einer rundum begehbaren Arbeitsfläche.

Das Anlaufen der Scheiben wenn man kocht oder heiss duscht und badet wird verhindert indem man Lehmwände einsetzt, die ja atmungsaktiv sind. Der Lehm reguliert die Feuchtigkeit im Haus proaktiv. Im Winter mag es eher zu trocken sein, deshalb stellt man einfach einen Topf Wasser auf die Kochplatte zum nebenher-köcheln und Luft-Befeuchten.

Im grossen lehmigen Kachelofen sind auch viele Fächer und Regale eingebunden. Zum Verstauen von Brennholz, Töpfen, Gewürzen, Tellern, Gläsern, Besteck, … Unter dem Waschbecken ist ein grosszügiger Bereich für die Mülltrennung vorgesehen.

Fragen an die Experten: Wie können die Rauch-Gänge optimal in den Ofen gelegt werden? Braucht es mehr Speichermasse? Wie hoch muss der Kamin sein? Braucht es div. Klappen? Gibt es grundlegende Schwierigkeiten beim Verbinden von Ofen, Dusche, Heizung, Waschbecken, Regalen usw? Kann der Ofen mit all seinen Komponenten aus relativ regionalen Bestandteilen konstruiert werden ohne Einsatz von Plastik?

ad 9) KochenDer Kachelofen im Zentralmodul hat oben eine Metallplatte zum Kochen. Wenn man jedoch nicht übermässig einheizen möchte kann man auch die sog. 'Rocket-Stove'-Einheit benutzen. Sie erlaubt sehr schnelles und sparsames Kochen mit hohem Wirkungsgrad.

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ad 10) WarmwasserDie konkrete Ausarbeitung des Warmwasser-Systems ist noch offen. Wesentlich ist, dass alle Wärme- und Wasser-Anwendungen im Zentralmodul gebündelt sind. Somit werden Leitungslängen gespart, thermische Verluste minimiert, die Errichtung vereinfacht und die Wartbarkeit verbessert.

Der Warmwasser-Boiler liegt direkt oberhalb des Zentralmoduls und wird von der Wassertasche in der Brennkammer im Kachelofen gespeist. Weiters ist ein solarthermischer Kollektor vorgesehen. Wenn es gelingt die Kollektorfläche unterhalb des Boilers zu montieren dann entfällt die Notwendigkeit einer Pumpe. Warmes Wasser steigt im Schwerkraft-Umlauf selbsttätig nach oben.

Fragen an die Experten: Wie kann die konkrete Anordnung von Wassertasche, Leitungen, Boiler, Kollektor und weiteren Komponenten aussehen? Gibt es relativ niedrige Boiler die sich direkt über dem Zentralmodul installieren lassen? Ist es möglich den Warmwasserkollektor unterhalb des Boilers zu montieren obwohl der Boiler selbst sich im Haus befindet um die Abwärme direkt zu nutzen?

ad 15) HeizungDas wichtigste Heiz-System im Erdhaus-Konzept ist das solarpassive Prinzip. Grosse Fenster-Flächen im Süden sind so dimensioniert, dass gerade die Wintersonne optimal ins Haus strahlen kann. Im Sommer gibt das Vordach eine Beschattung der Fenster. Der Teich vor dem Haus ist so positioniert, dass noch zusätzliches Sonnenlicht ins Haus reflektiert wird. Im Winter strahlt die Sonne in der Steiermark mit einem flachen Winkel von rund 17 Grad ein, im Sommer sind es immerhin 67 Grad. Die Dimensionierung der Fenster und des Vordaches ist so gewählt, dass zwischen Oktober und April die Sonne weitflächig das Fenster bestrahlt.

Der vordere Teil des achteckigen Hauptraumes kann mit einem schweren Vorhang zugezogen werden. Wenn am Wintertag die Sonne scheint, so öffnet man die Vorhänge und lässt das Licht ins Haus. Geht die Sonne unter, so wird der vordere Raum-Teil zugezogen und die Wärme bleibt im hinteren Teil.

Der Eintrag von solarpassivem Heizen ist signifikant, wie jene wissen die einen südseitigen Wintergarten haben - aber nur bei Sonnenschein. Für die grauen, kalten Tage, und einfach weils schön ist, gibt es den Kachelofen in der Mitte. Dank der guten Dämmung

des Erdhauses ist damit zu rechnen, dass der Holzbedarf gering ist.

Der Vorraum wird nicht beheizt, ist aber, wie alle Wände, gut gedämmt und bekommt Wärme vom Keller hinten und vom Hauptraum her. Der Nebenraum bekommt rundherum Vortemperierung durch Erde, Keller und Hauptraum, bekommt solare Wärme von vorne und kann zudem mit einem kleinen Ofen zusätzlich beheizt werden. Das Ofenrohr wird in diesem Fall an der westlichen Aussenmauer nach aussen geführt.

Als Verglasung kann 2-Scheiben-Isolier-Glas gewählt werden, weil die Dämmfähigkeit recht hoch ist (U-Wert) aber auch der Gesamtenergiedurchlasswert gut ist (g-Wert). Es geht also nicht nur wenig Wärme verloren, es kommt auch viel Wärme durch die Fenster rein. Bei 3-Scheiben-Isolier-Glas ist der g-Wert geringer und der Preis höher. Für ein solarpassiv beheiztes Haus bietet sich die 2-Scheiben-Isolier-Glas-Lösung gut an, vor allem mit einer Antireflex-Beschichtung wie die sog. Energy-L-Beschichtung.

Fragen an die Experten: Kann die erforderliche Heizleistung im Vorfeld berechnet werden wenn man bestimmte Kennzahlen für die Wände, Fenster usw. einsetzt? Wer kann das? Kann auf Grund der Konzeption als Erdhaus von sehr geringen Wärmeverlusten ausgegangen werden auch wenn man eine atmungsaktive und dämmende* Lehmwand verwendet – und kein weiters Belüftungssystem hat? Ist 2-Scheiben-Isolierglas ESG eine gute Lösung?

* Dämmend wird die Lehmwand deshalb, weil luftige Stoffe in hoher Konzentration eingemischt sind. So etwa Leca oder Blähstein. Für den Halt der Wand werden weiters Faserstoffe (Bsp: Stroh) und Pferde-Dung (elastisch, festigend) beigemischt.

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ad 16) Kühlen mit VerdunstungskälteWenn die Luft einem Körper Feuchtigkeit entzieht, so entzieht sie auch Wärme. Dieses Prinzip ist uns mit dem Schwitzen allgemein bekannt. Wenn man etwa einen Keramik-Behälter laufend befeuchtet und zugleich für Luftzug sorgt, so wird der Behälter kalt und alle Dinge in ihm. Solche Anlagen werden manchmal als 'afrikanischer Kühlschrank' bezeichnet obwohl auch dort das Prinzip der Kondensationskälte weitgehend ungenutzt ist und auf Lösungen mit Strom- oder Gasbedarf gesetzt wird.

Gleich hinter der Tür vom Vorraum zum Keller befindet sich direkt neben dem Regenwassertank der Kühlschrank. Er wird automatisch mit Wasser beträufelt und die Keller-Zuluft fliesst zuerst um den Kühlschrank herum. So wird die Kühl-Leistung optimiert und zugleich wird die Keller-Luft befeuchtet, was für die Lagerfähigkeit optimal ist.

Ein Kühlschrank ohne weiteren Energiebedarf ist aus ökologisch-wirtschaftlicher Sicht ideal. Man verliert den Vorteil des schnellen Griffs nach dem kühlen Bier; dafür gibt es kein störendes Surren, wie es noch immer üblich ist bei Geräten im Handel.

ad 17) Sonnenlicht und Beleuchtung Auch wenn bewusst auf Dachfenster verzichtet wird, weil der bauliche Aufwand hoch ist und damit auch Wärmeverluste zu erwarten sind, ist für genug Licht gesorgt. Alle Räume, ausser der Keller, haben südseitige Fenster. Ein Fenster im Süden hat zu jeder Jahreszeit einen guten Helligkeitseintrag.

Weiters werden die Räume mit LED beleuchtet. In Hinblick auf den Einsatz von Photovoltaik kann auf 12V- oder 24V-Systeme gesetzt werden. Wenn man an kalten und dunklen Tagen natürliches Licht will, dann bietet sich an, einen kleinen Teil zwischen dem vorderen und dem hinteren Bereich im Hauptraum zu mauern und ein Fenster einzusetzen. So kommt auch bei geschlossenen Vorhängen etwas Sicht und Licht in den warmen hinteren Raum.

ad 18) Klimatisierung, Frischluft, Lüftungs-KonzeptDas Haus ist nach unten und oben luftdicht, wegen der notwendigen Wassersperre, einer Schicht aus Naturlatex. Die Wände aber können vollständig aus Naturmaterialien gefertigt werden. Die Wand ist also atmungs-aktiv und hat einen automatischen Luft- und Feuchtigkeits-Austausch ohne Zug. Die Lehmwand wird allgemein sehr hoch gepriesen für ihre Eigenschaften. Lehm hat, neben Holz, in der bekannten Baugeschichte wohl die grösste Rolle gespielt.

Der Keller wird mit einer Luft-Zuleitung versorgt welche durch die Erde geführt ist und am Ende einen Wasser- und Insekten-sicheren Einlass hat. Das Rohr ist innen versilbert, sodass sich keine Pilze, Schimmel und Bakterien ansetzen können. Feuchtigkeit, die im Rohr ensteht muss an der tiefsten Stelle aufgefangen werden. Solche Belüftungsanlagen sind verbreitet. Die Keller-Zuluft kommt beim Wassertank rein und wird beim dort platzierten Kühlschrank mit Regenwasser befeuchtet. Feuchtigkeit ist für Kellerluft sehr gut

solange diese sich austauscht. Das Schock-Lüften ist möglich indem man etwa über die Glastür und die Eingangstür lüftet. Zum effektiven Lüften sollte man immer jeweils zwei Raum-Öffnungen haben. Nachdem die Luft in ca. 5 min ausgetauscht ist erwärmt sie sich schnell wieder am Ofen und an den Lehmwänden.

Wegen dem dicken Erddach und der Beschattung durchs Vordach, vermute ich keine Hitze-Probleme im Sommer. Es müsste reichen, einfach gegen den beschatteten Teich zu lüften. Teiche geben immer auch eine angenehme Klimatisierung. Die Erde rundherum gibt eine angenehme Kühlung. Sollte es dennoch zu warm werden im Sommer, dann kann das sog. Solar-Kamin-Prinzip verwendet werden wo die wärmste Luft an der höchsten Stelle im Raum über einen Kamin nach aussen geführt wird. Der Solar-Kamin funktioniert automatisch. Ein solcher könnte mit dem Rauch-Kamin baulich mitgeführt werden.

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ad 21) Abwasser und Grauwasser-VerwertungDas Abwasser ist in diesem Fall nicht mit Kot und Urin vermischt. Hier geht es ums Abwasser der Dusche und der Waschbecken. Auch wenn man keine chemischen Putz- und Waschmittel verwenden will, so kann das Wasser dennoch nicht einfach in den Teich vorm Haus geleitet werden. Im Teich leben Fische die sich über organische Materialien freuen.

Zur ordnungsgemäßen Grauwasser-Verwertung wird es eine 3-Kammer-Grube, eine Schwall-Beschüttung und ein Schilfbeet brauchen. Danach darf das Wasser im Boden versickern oder in einen Teich geleitet werden. In Amerika und anderen Gegenden wird Grauwasser gleich den Pflanzen zugeführt sofern sichergestellt ist, dass nur biologische Stoffe und keine Öle usw. im Abwasser landen. Bei uns wird eine offiziell genehmigte, professionell errichtete Bio-Kläranlage notwendig sein.

Fragen an die Experten: Gibt es Erleichterungen wenn die Kläranlage keinen Kot und Urin zu behandeln hat? Kann eine Grauwasser-Anlage auch durch Eigenleistung legal errichtet werden? Wie könnte ein gelungenes Konzept aussehen das u.U. auch Nutz-Pflanzen und den Teich mit ein bezieht?

ad 22) Regenwasser-Nutzung Die Klima-Prognosen für die Steiermark und für viele andere Welt-Regionen lautet: „Weniger Regen, dieser seltener und heftiger. Sich aufbauende Erwärmung und Austrocknung ganzer Landstriche in den nächsten Jahrzehnten. Absinken des Grundwasserspiegels.“

Die Bauern im steirischen Wechselgebiet etwa beklagen die Austrocknung einer Quelle nach der anderen. Diesen unermesslichen Verlusten wird mit technischen Neuerungen versucht entgegenzuwirken.

Regenwasser-Nutzung ist heute ein noch wenig beachteter Bereich wennauch es traditionell viele Zisternen gibt. In diesem Erdbau-Konzept mit dem leicht geneigten Dach bietet sich die Regenwasser-Nutzung optimal an. Das ganze Dachwasser (rund 250 m2) wird an der Hinterkante in eine Drainage geleitet und an der Ostkante gefiltert und aufgefangen. Bevor Wasser in den Tank rinnt muss es erst ein Rohr befüllen (First Flush Water Diverter). So wird der Vorlauf abgesondert. Nur feinstes Regenwasser vom eigenen Dach kommt in den Tank. Der Rest geht in den Teich.

Das Wasser vom ganzen Hang kann idealerweise in den Teich geleitet werden; zumindest gibt es eine zusätzliche Drainage rund ums ganze Haus die in den Teich mündet. Der Teich hat einen Hochwasserbereich und dann einen Überlauf. Auf der Schrägkante südlich vom Teich können Gartenreihen angelegt werden und vom Teich aus bewässert werden.

Wenn am Erddach selbst Bewässerung gewünscht ist so muss Wasser einige Meter vom Regenwasser-Tank oder vom Teich hoch gepumpt werden. Wenn rund um den Teich selbst Garten angelegt wird dann ist die Bewässerung am leichtesten. Hier bieten sich Hügelbeete an welche das Wasser von unterhalb her beziehen. Weitere Nutzungsmodelle für Regenwasser, wie etwa Freidusche, sind vielzählig.

Der Regenwasser-Tank fasst bei 3 * 3m Grundfläche und 2m Höhe rund 15000 Liter Wasser. Innerhalb des Wassertanks gibt es einen oberen Behälter dessen Überlauf in den unteren Haupt-Behälter fliesst. So ist der obere Behälter auch bei wenig Regen gefüllt. Je höher liegend das Regenwasser gespeichert ist desto besser ist es für den Wasserdruck.

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ad 29) Strom und GeräteAlle essentiellen Haus-Funktionen wie Warmwasser, Heizen, Kühlen und Kochen sollen ohne Strombedarf funktionieren.

Optional und flexibel werden Photovoltaik-Module installiert, natürlich mit Laderegler und Batterien. Eine Netz-Einspeisung kommt bei dieser Architektur durchaus in Frage da eine grossflächige Offenheit nach Süden gegeben ist.

Es gibt Lebensstile da braucht es elektrisch nur Licht, EDV, Medien und hin und wieder Werkzeug. Letzteres ist solar oft nur sehr schwer zu bewältigen weil Werkzeuge viel Strom benötigen können. So würde

ich etwa die Photovoltaik gerade gross genug für Licht per LED (Bsp: 40*2 Watt), Musik & Beamer (Bsp: 200 Watt) und EDV (Bsp: 200 Watt) dimensioneren. Also etwa 400 Watt Peak. Eine grössere Dimensionierung kann natürlich erfolgen.

Wenn man in einer Nachbarschaft oder Siedlung wohnt dann bietet sich die Installation einer Gemeinschafts-Waschmaschine an. Lieber gemeinsam eine gut-genutzte Profi-Maschine, als wenn jeder Haushalt eine eigene Maschine hat und diese die wenigste Zeit wirklich genutzt wird. Auch Werkzeuge können gemeinsam gekauft werden und vieles mehr ist möglich.

Der AufbauDer Hauptraum steht im Zentrum. Dort konzentriert sich das Leben, das Wasser und die Wärme. Im achteckigen Hauptraum, der innen mit Lehm rund ausgeführt ist, stehen drei Säulen, die den vorderen Teil mit der Fenster-Front abtrennen. Dieser vordere Teil kann mit schweren, luftdichten Vorhängen zugezogen werden.

Die Erd-Hinterkante kann, je nach Erd-beschaffenheit, ohne besondere Massnahmen selbst stehen, sofern die Kante nicht steiler als 60 Grad ist. In diesem Konzept wird bewusst auf Nummer sicher ein 50 Grad Winkel eingehalten da die Schräge im Keller nicht stört. (siehe Muster 5)

Als Gefälle wird weitgehend der Winkel von 2 Grad verwendet. So die Dachneigung und auch die minimale Neigung der Drainagen. Das Dachwasser fliesst nach hinten, wo es gefiltert im Regenwassertank landet. Ansonsten fliesst das Wasser immer nach vorne zum Teich.

Die Abmassung ist nicht eingezeichnet und ist auch sehr variabel. In den Zeichnungen wurde von einem Innenmass des Achtecks von 9 * 7 Meter ausgegangen. Die Raumhöhe beträgt am niedrigsten Punkt rund 2.70 Meter und am höchsten (vorne) 3 Meter. Die Dachfläche umspannt rund 20 * 12 Meter.

Fragen an die Experten: Scheint dieser Grundaufbau geeignet für 1 Person, 2 Personen, 2 Personen mit jungen Kindern, Familien, mehreren Personen? Ist diese Architektur auch im Individualisten-Dasein denkbar oder eher nur eingebettet in gemeinschaftlicher Infrastruktur?

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ErdbewegungNachdem ein Bagger zwei Tage lang oder 4 kräftige Leute einen Monat lang gegraben haben, kann im Südhang diese Form entstehen. Die Gräben für die Drainagen sind sichtbar, die Sockel für den Hauptraum und den Nebenraum sind aus gestampftem Lehm. Die vordere Geländestufe wird aus dem ausgegrabenen Material errichtet und ein Teich wird realisiert. Entweder lehmverdichtet oder mit Teichfolie.

BetonarbeitenBeton hat seine Vorzüge, jedoch bestimmt nicht rund um einen Lebensraum. Wichtig ist zu unterscheiden zwischen beliebigem Beton und hochwertigem Beton; wie etwa der aus Portland-Zement. Dieser ist eine reine Gesteinsmischung. Bei anderen Zementen kann auch feiner Bauschutt beigemischt sein. Der Energieaufwand zur Zement-Herstellung ist geringer als jener der Kalk-Herstellung. Dennoch: Beton wird nur dort eingesetzt wo wirklich vorteilhaft und unproblematisch.Das hintere Fundament sowie der hintere Wand-Abschluss, der Wassertank und das Kompostklo werden aus Beton realisiert, weil hier stehende Feuchtigkeit auftreten kann. Dem Beton werden stabilisierende Faserstoffe beigemengt. Bsp: Bambus. Auf Stahl kann so verzichtet werden.

SteherAuf Beton-Fundamenten sitzend werden die Rundholz-Steher errichtet. An vielen Stellen können schräge Befestigungen zwischen den Stehern angebracht werden um die Seitenkräfte abzufangen. Diese Schrägen sind hier nicht eingezeichnet.

Fragen an die Experten: Wie gross muss ein Betonfundament für einen Steher mindestens sein? Wie kann die Kombination Beton-

Stahl-Holz im Detail aussehen? Darf das Steher-Holz teilweise in die Bodendämmung eingebaut sein? Ist eine Metall-freie Variante des Steher-Aufbaus denkbar?

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Die ersten Drainagen Jene Drainagen die unter und seitlich am Haus sind werden bereits gelegt, damit die Bodenfläche eben ist (besser für weitere Arbeiten) und die Baustelle schon etwas vor zu viel Wasser geschützt ist . Die Drainagen sind geschottert und mit Rohren versehen.

Fragen an die Experten: Sind weitere Massnahmen bei der Drainage zu empfehlen, etwa das

Unterlegen von Bauflies um Verschwemmung zu vermeiden? Wie viele funktionstüchtige Jahrzehnte können einer verbauten Drainage zugetraut werden?

Die HauptträgerNun wird schon der Dachaufbau begonnen und die schweren Haupt-Träger kommen auf die Steher. Auf dem Beton-Sockel aufliegend haben die Steher bereits die 2-Grad-Neigung des ganzen Daches.

Fragen an die Experten: Welche Dimensionierung der Steher scheint sinnvoll? Statiker? Hätte die Verwendung von Leimbindern gegenüber Rundstämmen Vorteile?

Die QuerträgerZwar gibt es relativ wenige massive Hauptträger, dafür aber Querträger mit halben-Meter-Abständen. Diese Menge an Trägern sollte der Statik sehr dienen. Das Haus ist für viele Jahrzehnte gedacht und soll eine vielfache Sicherheit bieten, auch wenn eine Jahrhundert-Schneelast am Dach liegt. Das Erddach hat selbst bereits ein hohes Gewicht.

Fragen an die Experten: Kann eine statische Berechnung durchgeführt werden, mit dem

Resultat welche Dimensionierung für Steher und Träger einzuhalten ist?

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Die Sicht-Bretter und die Dach-BlendenDer Dachaufbau ist von innen sichtbar, bis hin zu der Lattung hochwertiger Bretter (Sicht-Bretter). Insbesondere die Blende rund ums Dach muss aus hochwertigem Holz sein - so etwa Lärche – um viele Jahre gegen Sonnenschein und Witterung gewappnet zu sein.

Die Blende ist vorne sehr hoch, da dort die Dach-Dämmung entlüftet wird. Der Dachaufbau von den Sicht-Brettern bis zur Erdoberfläche hat eine Höhe von rund einem Meter. Die Blende vorne ist ca. 1,70m.

Dämmung am DachWenn bei der Dämmung Rieselgefahr besteht, wird auf die Bretter etwa eine Jute-Matte aufgelegt. Hierauf kommt die Dämmschicht, welche vielerarts gemacht werden kann. Es kann etwa eine Lehm-Leca-Mischung mit hohem Anteil von Leca sein. Heirauf wird eine Staffelung gelegt, welche Raum zur Entlüftung der Dämmung gibt.

Frage an die Experten: Welche Dämmung scheint am geeignetsten?

Rauschalung und NaturlatexAuf die Staffelung kommt die ebene Rauschalung (2 Grad Gefälle nach hinten) und hierauf die Schicht aus Naturlatex mit Überstand in allen Richtungen. Die Rauschalung lässt Luft nach vorne zur Blende, wo die Dämmung entdampfen kann. Die Dampfsperre ist somit unterlüftet.

Die Latexschicht geht einige Meter über die Hinterkante hinaus und wird in die Dach-Drainage eingelegt. Somit kann kein Wasser von hinten in Dachhöhe eindringen. Naturlatex ist eines der teuersten Elemente des Hauses, aber kann leider nicht ersetzt werden. Hier sollte auf höchste Qualität und professionelle Verlegung/Verschweissung geachtet werden. In dieser Bauphase ist höchste Vorsicht geboten. Moderne Naturlatex-Schichten sind wurzelfest. Es wird etwa 300m2 Naturlatex benötigt.

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Dach-DrainageNachdem der hintere Abschluss des unteren Daches (mit kontrollierter Dämmungs-Zuluft) fertig ist, kann die wichtige Dach-Drainage aufgeschüttet werden. Sie mündet im Zulauf zum Regenwassertank, der das Wasser von groben Verunreinigungen filtert. Es gibt Überlaufe für grosse Wassermengen, welche in die äussere Drainage münden.

Dachbegrünung, Stiege und GeländerNun wird die Außen-Stiege platziert. Sie kann in vielen Arten gebaut sein, etwa mit Eiche eingefasste Schotter-Beete oder betoniert.

Auf die Latexschicht wird vorsichtig eine lose Leca-Schicht aufgetragen, welche leicht ist, die Feuchtigkeit buffert und auch als Drainage dient. Auf die etwa 20 cm Leca kommt nun 25 bis 30 cm gute Erde, welche begrünt wird.

Nicht eingezeichnet ist hier der Durchlass für den Kamin, bzw. wird der Kamin bereits vorher errichtet und das Dach rundherum gebaut.

Fragen an die Experten: Hat Leca wirklich die erhofften günstigen Eigenschaften für die Dachbegrünung? Ist ein Riesel-Schutz zwischen Leca und Erde notwendig, wie etwa Bauflies? Wie hoch sollen die Schichten dimensioniert werden? Ist es günstig die Erdschicht nach hinten hin flach verlaufen zu lassen oder besser der 2 Grad-Neigung zu folgen? Welche Erde sollte idealerweise verwendet werden bzw. welche Erden sollten nicht verwendet werden? Könnte sich eine beliebige Mischung aus eher sandigen und eher lehmigen Böden ungünstig auswirken? Können Hügelbeete am Dach errichtet werden? Gibt es Vorschriften bezüglich Stiege und Geländer die im Aussenbereich eingehalten werden müssen? Sollen in die Leca-Schicht Drainage-Rohre eingebracht werden? Welche Dinge sind in dieser wichtigen Bauphase besonders zu berücksichtigen?

Das Dach wird vollständig fertig gestellt, bevor die Arbeiten unterhalb weiter gehen. Dies ermöglicht eine angenehme Baustelle die relativ wetter-unabhängig ist.

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Der BodenaufbauDas Dach ermöglicht ein trockenes Weiterarbeiten unterhalb. Der Bodenaufbau überhalb der Boden-Drainage muss jede Feuchtigkeit von unterhalb verhindern und eine Dämmung gewährleisten.

Der exakte Bodenaufbau ist noch unklar, ein halber Meter ist dafür vorgesehen. Möglicherweise Naturlatex, dann groben und feinen Schotter, dann Bauflies, dann eine feste Lehmschicht mit viel Faser, dann eine dämmende Lehmschicht mit

viel Leca und Faser und dann etwa Stainzer Steinplatten und/oder ein Holzaufbau. Die Umrandung des Bodenaufbaus ist ebenso unklar, es kann fester Lehm sein, Ziegel oder Stein, bestenfalls Basalt-Gestein. Basalt hat im Bodenaufbau optimale Eigenschaften.

Fragen an die Experten: Wie könnte ein natürlicher und optimaler Bodenaufbau aussehen? Muss eine Dampfsperre eingebaut werden? Braucht es Hinterlüftungen im Bodenaufbau? Ist eine Latexschicht notwendig und falls ja, wo? Wie könnte die Boden-Umrandung beschaffen sein? Ist beim Boden über der Erde und beim Boden über der Drainage verschieden zu verfahren?

Das ZentralmodulWahrscheinlich wurde der Kamin bereits vor dem Dachaufbau errichtet, nun wird der ganze Ofen unter Dach fertig gestellt. Das Zentralmodul ist ein gewichtiges und relativ komplexes Element. Es ist gut, schon vor der Errichtung der Wände den Ofen samt Wasseranschluss usw. fertig zu stellen. So ist die Ofen-Baustelle gut zugänglich und die Infrastruktur kann in weiteren Bauphasen schon ihre Dienste leisten.

Fragen an die Experten: Wie genau kann der Ofen samt allen Komponenten aufgebaut werden (Bsp: Rauchgänge)? Gibt es Unternehmen, die bereits ähnliche Kombi-Konzepte realisiert haben? Gibt es regionale Erfahrung mit dem Rocket-Stove-Prinzip? Ist der Einbau eines Backrohrs ins Zentralmodul zu empfehlen? Mit welchen Kosten ist bei einem solchen Ofen zu rechnen wenn man weitgehend mit Lehm und Fliesen auskommt statt Glasur-Keramik?

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Wand, Fenster und TürenDer Wandaufbau kann beliebig sein. Die Wand hat keine tragende Funktion und keine Leitungen werden innerhalb der Wand verlegt. Die Steher sind nicht in der Wand sondern anliegend. So kann der Wandaufbau in einem ungebrochenen Stück passieren - was die Arbeit sehr erleichtert.

Weiters sind so die Querstreben zwischen den Stehern nicht in die Wand eingebaut, sondern direkt anliegend. Es muss die Wand also nicht rund um die Streben

herum gebaut werden.

Alle Wasserleitungen befinden sich im Zentrum, keine in der Wand. Alle Stromleitungen werden ausserhalb der Wand in Bambus verlegt. Das ist flexibel und sieht gut aus. Es wird vor allem viel Arbeit an der Wand gespart. Baumaterial kann „normaler“ Ziegel sein, Strohballen, ein Lehmaufbau oder anderes. Ich empfehle eine Mischung aus Lehm, Stroh, Leca und Dung. Einige Öko-Siedlungen haben gute Erfahrungen damit gemacht. Eine solche Lehmmischung ist stabil, dämmend, atmungsaktiv, günstig und einfach zu bauen.

In der Stampf-Lehm-Bauweise werden jeweils ca. 30 cm Wand aufgebaut und festgestampft. Erst nach etwa 3 Tagen, wenn die Schicht eine gewisse Festigkeit hat, kommen die nächsten 30cm drauf usw. Es sind ca. 10 Durchgänge erforderlich. Groben Rechnungen zufolge können 2 Leute diese Arbeit aus dem Rohmaterial in etwa einem Monat händisch schaffen. Mit professionellen Lehmputzmaschinen geht es um Faktoren schneller.

Die Auslassungen für Fenster und Türen haben jeweils einen breiten Holzrahmen. An diesen schließt die Lehmwand direkt an. Die Wände werden zuletzt sauber verputzt, die Ecken und Kanten mit sanftem Überlauf gerundet. Es entsteht der Eindruck eines Rundhauses. Dennoch gibt es ausreichend gerade Wände. Die nach Süden und Osten gerichtete Aussenwand kann etwas stärker ausgeführt sein bzw. mit Extra-Dämmschichten. Die Wand des Mehrzweck-Raumes nach Westen hin muss u.U. anders ausgeführt werden, da dort in einer späteren Bauphase Erde angeschüttet wird.

Fragen an die Experten: Welche Wandaufbauten scheinen geeignet? Wie ist die Wand nach unten zu schützen? Kann die Wand direkt ganz nach oben hin reichen, rund um die Querträger herum, oder sind im oberen Abschluss Besonderheiten zu bedenken? Wie geht die Wand damit um, dass das Holz der Steher, Träger und Bretter „arbeitet“? Ist damit zu rechnen, dass Spalten auftauchen? Kann dies verhindert werden?

Die FertigstellungDen Abschluss bildet eine Veranda nach Belieben und westlich wird die Wand mit Erde angeschüttet. Direkt an der Wand sollte eine Trennschicht (Bsp: Noppenfolie) und eine Schotterung realisiert werden. Der vordere Aufbau der Komposttoilette wird stabil abgedeckt. Details wie Klo-Belüftung werden angebracht.

Das Haus ist schlüsselfertig und die Bepflanzung und Belebung kann beginnen.

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Grobe KostenschätzungEine erste Hochrechnung ergibt Materialkosten von rund 70.000 Euro. Mindestens nochmal so viel kann für Arbeitsleistung gerechnet werden. Aufgrund der flachen und recht einfachen Baustelle kann viel Eigenleistung eingebracht werden bzw. sind Hilfskräfte ohne besondere Ausbildung einsetzbar. Wenn man selbst über regionale Baustoffe wie Lehm, Schotter, Stroh oder Holz verfügt, kann im Einzelfall Geld gespart werden.

Die Kosten zur Durchführung des ersten Muster-Hauses werden von mir auf rund 150.000 Euro geschätzt. Bei professioneller und wiederholter Errichtung solcher Erdhäuser können die Kosten wahrscheinlich deutlich reduziert werden.

Detailliertere Berechnungen sind vorliegend, jedoch stark von den gewählten Baustoffen und Detail-Konzepten abhängig. Genauere Auskunft wird auf Anfrage gerne gegeben.

Ein paar Worte zuletzt Vielen Dank für die Zeit zum Durchschauen dieses Dokumentes. Vielleicht ist das Erdhaus ein Meilenstein in der ökologischen Architektur. Nichts ist wirklich neu, das meiste ganz einfach. Doch gerade die Einfachheit ist möglicherweise das Besondere an diesem Konzept.

Jemand aus der Bauindustrie mag vielleicht sagen, es handle sich hier um Kinderkram, oder damit würden nur Arbeitsplätze vernichtet, o.ä. Ich beziehe mich auf Forschungen, die gezeigt haben, dass die regionale Wertschöpfung den einzelnen Menschen und Familien am ehesten zugute kommt. Wenn die Materialien und auch das Handwerk aus der eigenen Region stammen, dann bleibt das Geld sozusagen 'in der Familie'.

Ich hoffe, diese Arbeit trifft auf Verständnis und ich will ausdrücklich betonen, dass ich jede Initiative unterstützen werde, die sich um die Realisierung dieser Architektur annimmt. Insbesondere hoffe ich auf eine gute Zusammenarbeit innerhalb meiner Region, dem südoststeirsichen Hügelland, und freue mich auf die gemeinsame Errichtung zahlreicher Objekte im Einklang mit unserer Natur.

Tausend Dank!!

Ing. Ernst PeterecKontakt: [email protected]

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