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Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld ASK / CONVENT 1 Konzept- und Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld Im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Wandsbek, Fachamt Sozialraummanagement und der Behrde für Kultur, Sport und Medien vorgelegt von der Arbeitsgemeinschaft ASK Hassenstein + Pfadt GmbH / Büro CONVENT Hamburg, 12. Mai 2010

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Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 1

Konzept- und Machbarkeitsstudie

�Kulturinsel Bramfeld�

Im Auftrag des Bezirksamtes Hamburg-Wandsbek,

Fachamt Sozialraummanagement

und der Behörde für Kultur, Sport und Medien

vorgelegt von der Arbeitsgemeinschaft

ASK Hassenstein + Pfadt GmbH / Büro CONVENT

Hamburg, 12. Mai 2010

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 2

Konzept- und Machbarkeitsstudie

�Kulturinsel Bramfeld�

Im Auftrag des

Bezirksamtes Hamburg-Wandsbek,

Fachamt Sozialraummanagement,

Planung und Steuerung der Einrichtungen, Förderung � WSR 20

und der

Behörde für Kultur, Sport und Medien

Arbeitsgemeinschaft:

ASK Hassenstein+Pfadt GmbH / Büro CONVENT

Dr. Andreas Pfadt (Projektleitung)

Dipl.-Geogr. Wolfgang Oehler

Dipl. Ing. Claus Prior

Dipl. Designerin Christa Jungclaus

Dr. Anette Kretzer

Lange Reihe 29

20099 Hamburg Tel. 040 / 28 08 78-0 oder 040 / 38 99 64-0

Fax 040 / 28 08 78-22 oder 040 / 38 61 28 72

mail [email protected] oder [email protected]

web www.ask-hamburg.de oder www.convent-hamburg.de

Hamburg, den 12. Mai 2010

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 3

Inhalt

1. Anlass, Hintergrund, Aufgabenstellung 5

2. Durchführung der Machbarkeitsstudie und Beteiligungsverfahren 10

3. Ergebnisse 13

3.1 Anforderungen � Bedarfe 13

3.2 Das Grundkonzept 18

3.3 Raumkonzept für die �Kulturinsel Bramfeld� 21

3.4 Ansätze zur Finanzierung 30

3.5 Vorschlag eines Organisationskonzeptes 34

4. Abschließende Empfehlungen 38

4.1 Zur städtebaulichen Situation 39

4.2 Weitere Schritte zur Umsetzung und abschließende Empfehlungen 42

Anhang 45

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 4

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Standort und Bramfelder Ortsmitte aus der Luft und Lageplan 6

Abb. 2: �Kulturinsel Bramfeld� � bisheriges Konzept (Stand: 2006) 7

Abb. 3: �Kulturinsel Bramfeld� � Logo �www.kulturinselbramfeld.de� 8

Abb. 4: Bestandteile � Auftrag � Ergebnis 9

Abb. 5: Raumkonzept: Wer ist dabei? Nutzerkreis fest / temporär 14

Abb. 6: Standort aus der Luft � Foto 18

Abb. 7: �Försterhaus� und �Haupthaus� bzw. �Hofgebäude� (Brakula) � Fotos 19

Abb. 8: Werkstätten und Verbindungsgebäude � Fotos 20

Abb. 9: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Ansichten von der Bramfelder Chaussee 21

Abb. 10: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Die �Kulturinsel� bei Tag und bei Nacht 22

Abb. 11: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Innenansicht 23

Abb. 12: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Schnitt Hofgebäude � Veranstaltungssaal 23

Abb. 13: Ansichten von heute (Fotos) 24

Abb. 14: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundriss Erdgeschoss Försterhaus 25

Abb. 15: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundriss Erdgeschoss Hofgebäude (Brakula) 26

Abb. 16: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundrisse Erdgeschoss (gesamt) 27

Abb. 17: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Lageplan mit Bedarfsstellplätzen 28

Abb. 18: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Seitenansichten 29

Abb. 19: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Ansicht von oben und Seitenansicht 33

Abb. 20: Mögliche Organisationsstruktur �Kulturinsel Bramfeld� (Schaubild) 35

Abb. 21: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Kino und Restaurant 38

Abb. 22: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Försterhaus 38

Abb. 23: Standort Stadtbahnhaltestelle (geplant) � Präsentation Hochbahn v. 14.10.2009 40

Abb. 24: Revitalisierung Marktplatz / Neubau EKZ 40

Abb. 25: Städtebaulicher Rahmenplan Bramfeld � Ausschnitt 41

Abb. 26: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Gesamtansichten 42

Anhang

Anhang 1: Raum- und Flächengrößen Raum- und Flächengrößen � Hofgebäude (Brakula), Försterhaus, Neubau

Anhang 2: Kostenschätzungen und Finanzierungsvorschläge

Tabelle 1: Modellrechnung 1: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Försterhaus + Werkstatt, Neubau Kul-

turinsel

Tabelle 2: Alternative lfd. Zuschuss � Modellrechnung 2: Gesamtprojekt Hofgebäude, Försterhaus,

Neubau Kulturinsel

Tabelle 3: Modellrechnung 3: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Neubau Kulturinsel ohne Försterhaus

+ Werkstatt

Tabelle 4: Modellrechnung 4: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Försterhaus + Werkstatt Neubau ohne

Kulturinsel

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

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1. Anlass, Hintergrund, Aufgabenstellung Das Bezirksamt Wandsbek hat in Zusammenarbeit mit der Behörde für Kultur, Sport und Medien die Arbeitsgemeinschaft ASK/Convent beauftragt, die Realisierungschancen des geplanten Stadtteilkulturprojektes �Kulturinsel Bramfeld� prüfen zu lassen. Die ASK legt in Arbeitsgemeinschaft mit dem Büro CONVENT hiermit die Konzept- und Machbarkeitsstudie für das geplante Stadtteilkulturprojekt �Kulturinsel Bramfeld� vor. Die Konzept- und Machbarkeitsstudie �Kulturinsel Bramfeld� hatte zum Ziel, in einem

denkmalgeschützten historischen Gebäudeensemble, das die dörfliche Vergangenheit

des Bramfelder Ortskerns repräsentiert, die vorhandenen und neu zu entwickelnden

Ansätze von initiativer Kulturarbeit und bürgerschaftlichem Engagement im Stadtteil

in einem neuen Zentrum �Kulturinsel Bramfeld� zu bündeln und unter Einbeziehung

weiterer historischer Gebäude � das Försterhaus � zu einem stadtteilkulturellen Zent-

rum zu entwickeln. Diese neue Konzeption einer �Kulturinsel Bramfeld� sollte eine �

bezogen auf den laufenden Betrieb und Unterhalt � eigenwirtschaftliche Basis haben

(Mietzahlungen). D. h. ebenfalls Zielsetzung für die �Kulturinsel Bramfeld� ist, dass

hier eine von den Betriebs- und Unterhaltungskosten her selbsttragende Einrichtung

entsteht. Dabei sollten durch die Einbeziehung und Verlagerung weiterer im Stadtteil

räumlich verstreut liegender Einrichtungen in das Zentrum hinein inhaltliche und

wirtschaftliche Synergieeffekte erzeugt werden und durch Ergänzung von kommer-

ziellen Nutzungen wie einem (Stadtteil-)Kino und einem Restaurant auch die wirt-

schaftliche Tragfähigkeit dauerhaft sichergestellt werden.

Das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� kann auf eine lange Vorlaufzeit zurückblicken, die von viel Engagement verschiedenster Akteure geprägt ist. Die zu berücksichtigende Ausgangslage reicht (mindestens) bis zum Jahr 2001 zurück. In den Jahren 2001/2002 wurde ein Pla-nungs- und Diskussionsprozess angestoßen, auf dessen Grundlage ein von der Bezirksver-sammlung Wandsbek und der FHH beauftragtes Planungsbüro das Projekt �Zukunft Bram-feld� entwickelt hat. Der Planungsbericht hob das rege Kulturleben Bramfelds und die enga-gierte Arbeit der Vereine hervor. Für den Bramfelder Kulturladen (Brakula) und das den his-torischen Ortskern markierende Grundstück wurde die Vision eines stadtteilkulturellen Zent-rums entwickelt, das sowohl ein abwechslungsreiches Kulturangebot vorhält wie auch städ-tebauliche und stadtteilbelebende Akzente setzt, z. B. in Form eines baumbestandenen nutzbaren Platzes oder durch die Möglichkeit der projektbezogenen Wohnbebauung in der Nachbarschaft. Die im Rahmenplan angesprochene Vision, einen �Ort der Kultur und des Austauschs�, ei-nen �Kristallisationspunkt für neue Ideen� im Bramfelder Zentrum zu schaffen, nahmen ver-schiedene Institutionen, Einrichtungen und Initiativen des Stadtteils (Bramfelder Bürgerver-ein, Heimatverein, Liedertafel, Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr, Stadtteilarchiv) zusam-men mit dem Brakula auf und meldeten ihr Interesse an einer Nutzung des historischen Ne-bengebäudes (�Försterhaus�) an. Ein erstes Nutzungskonzept entstand und wurde der Poli-tik vorgelegt. Auf Initiative des Stadtteilarchivs und mit finanzieller Unterstützung der Bezirksversammlung wurde 2006 durch ein Architekturbüro ein Nutzungskonzept für das gesamte Grundstück

erstellt. Das Stadtteilarchiv und der Verein Jung & Alt Bramfeld gründeten die GbR �Kulturin-sel Bramfeld� und beantragten die Anhandgabe des Grundstücks.

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Eine Petition im Jahr 2007 sollte die politische Entscheidungsfindung beschleunigen. Im No-vember 2007 wurde ein interfraktioneller Antrag der Bezirksversammlung Wandsbek be-schlossen, der das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� grundsätzlich unterstützte, die Einbezie-hung des Brakula-Gebäudes, des denkmalgeschützten �Försterhauses� und des Vorplatzes

sowie auch den Neubau eines größeren Veranstaltungsraums vorsah und einen Prüfauftrag

zu Finanzierungsmöglichkeiten für nötige Investitionen und den laufenden Betrieb beinhalte-te. Die Initiative für die �Kulturinsel Bramfeld� unter Federführung des Stadtteilarchivs Bramfeld

führte 2007/2008 zahlreiche Informations- und Unterstützungsveranstaltungen durch. An-fang 2009 hat das Bezirksamt Wandsbek zusammen mit der Behörde für Kultur, Sport und

Medien der FHH dann die Erstellung eines Gutachtens zur Prüfung der Tragfähigkeit und

der Realisierungschancen ausgeschrieben. Die Beauftragung für die Erstellung einer Kon-zept- und Machbarkeitsstudie erfolgte Anfang August 2009.

Abb. 1: Standort und Bramfelder Ortsmitte aus der Luft und Lageplan

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Das ausgeschriebene Gutachten beinhaltete unter Bezugnahme der von Seiten des Be-zirksamtes zur Verfügung gestellten Unterlagen folgende Aufgabenstellungen:

Ausloten der Realisierungschancen des Projektes �Kulturinsel Bramfeld� (auf Basis

baulicher, finanzierungstechnischer sowie wirtschaftlich selbsttragender Möglichkeiten

und Modelle),

Darstellung der erforderlichen einzelnen Umsetzungsschritte und

Ausarbeitung und Abwägung umsetzungsfähiger Finanzierungs- und Trägermodelle

(für Investitionen und lfd. Betrieb) unter Einbeziehung der Umnutzung des denkmalge-schützten Försterhauses und der Umgestaltung des Areals Kulturinsel. Hierbei werden insbesondere auch die Potenziale des Programms der integrierten Stadtteilentwicklung in Verbindung mit EFRE zu betrachten sein.

Im Rahmen der Ausarbeitung der Konzept- und Machbarkeitsstudie für das Projekt �Kultur-insel Bramfeld� sollte das in Planung befindliche Projekt »Kulturinsel Bramfeld« daraufhin begutachtet werden, ob es ohne eine Verlagerung von mittelständischem Gewerbe (d. h. ei-nem Autohändler) realisiert werden kann. Bei dieser ergebnisoffenen Prüfung sind der Be-zirk Wandsbek, die Betreiberinnen und Betreiber der »Kulturinsel Bramfeld«, die Bramfelder Liedertafel, der Heimatverein, der Bramfelder Bürgerverein, die Interessengemeinschaft BRAIN, die Freiwillige Feuerwehr und die ansässigen Gewerbetreibenden und Einzelhändler

zu beteiligen.�

Abb. 2: �Kulturinsel Bramfeld� � bisheriges Konzept (Stand: 2006)

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Abb. 3: �Kulturinsel Bramfeld� � Logo �www.kulturinselbramfeld.de�

Im Zusammenhang mit der gutachterlichen, ergebnisoffenen Prüfung der Realisierungs-chancen für das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� waren nicht nur die Möglichkeiten und Poten-ziale des vorgesehenen Standortes (Gebäude und Räumlichkeiten, Lage, Anbauflächen,

derzeitige und vorgesehene Nutzer etc.) zu berücksichtigen (Mikrostandort), sondern auch

die überörtlichen Potenziale und Ressourcen (Räumlichkeiten, Einrichtungen, bestehende Kooperationsprojekte etc.). Eine ganz besondere Rolle dabei spielen die Aspekte des Denkmalschutzes. (siehe Vermerk des Denkmalschutzamtes, S. 19). Eine wichtige Voraussetzung für die Prüfung der Entwicklungs- und Finanzierungsmöglich-keiten war die Vorgabe seitens der Auftraggeber, dass keine Einrichtung geschaffen werden kann und soll, die eine dauerhafte finanzielle Bezuschussung bzw. Förderung zu den lau-fenden Betriebs- und Unterhaltungskosten erfordert. Die Kulturinsel Bramfeld sollte vielmehr so konzipiert werden, dass sich der Betrieb wirtschaftlich und damit finanziell selber trägt. Ferner sollten die Ergebnisse der Konzept- und Machbarkeitsstudie für die �Kulturinsel

Bramfeld) so rechtzeitig vorgelegt werden, dass die Bürgerschaft insbesondere die Ergeb-nisse des erforderlichen Investitionsbedarfs bei ihren Beratungen zum Haushaltsplan-Entwurf 2011/2012 berücksichtigen kann, also bis Ende März/ Anfang April 2010.

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Abb. 4: Bestandteile � Auftrag � Ergebnis

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2. Durchführung der Machbarkeitsstudie und

Beteiligungsverfahren Im Rahmen der Ausarbeitung der Konzept- und Machbarkeitsstudie wurden folgende Ar-beitsschritte durchgeführt:

Aufnahme und Ermittlung der am Standort Bramfeld-Mitte / Standort �Kulturinsel Bram-feld� aus Sicht der Bramfelder Bevölkerung fehlenden kulturellen Einrichtungen, Verans-taltungsmöglichkeiten, Treffpunkte. Dazu wurden zum einen verschiedene Abstim-mungsgespräche mit allen Einrichtungen und Nutzern, die das Projekt �Kulturinsel Bram-feld� bisher bewegt und unterstützt haben (Bramfelder Kulturladen e.V., Stadtteilarchiv Bramfeld, Heimatverein, Bürgerverein, Liedertafel, Bramfelder Medien-Künstlergruppe

�8DMAdrauf!�), durchgeführt und ausgewertet. Zum anderen wurden zur Bedarfsein-schätzung eines größeren stadtteilkulturellen Zentrums und zur gegenwärtigen �Stim-mungslage� und Unterstützungsbereitschaft der Bramfelder Bewohner und Stadtteilinsti-tutionen eine Reihe von Interviews mit verschiedenen Stadtteileinrichtungen durchgeführt

wie Schulen, Kirche, die Stadtteilkonferenz Bramfeld, BRAIN etc. sowie mit Vertretern der zuständigen Fachämter im Bezirksamt Wandsbek.

Aufnahme und Abwägung der den Standort �Kulturinsel Bramfeld� beeinflussenden

Stadtteilentwicklungen und -projekte. Hierzu wie auch bezüglich des Projektfortschritts

wurden Abstimmungsgespräche mit Vertretern des Auftraggebers und allen zu beteili-genden Fachverwaltungen im Bezirksamt Wandsbek (Sozialraummanagement, Stadt-planung, Bauprüfabteilung, Wirtschaftsförderung) wahrgenommen. Dabei ging es neben

der Abstimmung anstehender Projektaufgaben und -initiativen um die Ergebnisse der Beteiligungsgespräche mit den Stadteileinrichtungen und -institutionen, potenziellen Nut-zern und interessierten Einrichtungen etc., um die aktuellen Stadtteilentwicklungsprojek-te im Bramfelder Ortszentrum zu berücksichtigen (u. a. Marktplatzentwicklung mit neuem Einkaufszentrum, Neubauintensionen von SAGA/GWG bzgl. einer Seniorenwohnanlage am Bramfelder Dorfplatz, End-/Starthaltestelle der neuen Stadtbahn in unmittelbarer Nachbarschaft zum Standort �Kulturinsel� etc.).

Im Rahmen des projektbegleitenden Beteiligungsprozesses wurde eine öffentlichen In-formations- und Diskussionsabend mit rd. 120 Teilnehmern am 29.10.2009 (Bürgern,

Einrichtungen, Lokalpolitik, Verwaltung) durchgeführt. Ziel der Veranstaltung war es, he-rauszufinden, wie die vorhandene Stadtteilkultur in Bramfeld gestärkt und ausgebaut

werden kann. Dazu sollten Wünsche, Ideen, Anregungen aber auch Alternativen, Be-denken und ggf. Ablehnungsgründe ergebnisoffen diskutiert werden. Gemeinsam mit

den anwesenden Teilnehmern wurde eine Aufnahme sowie ein Abgleich der am Strand-ort Bramfeld-Mitte fehlenden stadtteilkulturellen Einrichtungen, Angeboten, Treffpunkt-möglichkeiten erarbeitet. Die Veranstaltungsergebnisse sind in die vorliegende Machbar-keitsuntersuchung eingeflossen ( vgl. Kap. 2.1 und anliegende Ergebnispräsentation / Protokoll zum Regionalausschuss v. 11.11.09). Vorgeschaltet wurde ein breit angelegter Teilnahmeaufruf in der Lokalpresse, Verteilung von Veranstaltungsfaltblättern ( vgl. an-liegenden Flyer) sowie auf der Stadtteilkonferenz Bramfeld (22.9.2009).

Information und Einbindung der Lokalpolitik durch Teilnahme im Regionalausschuss Bramfeld am 11.11.2009, bei dem die bisherigen Ergebnisse präsentiert wurden.

Insbesondere durch einen erneuten Aufruf in der lokalen Presse zu Beginn des Jahres aber auch als Resonanz auf die Informations- und Diskussionsveranstaltung wurden mit

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weiteren, neuen interessierten stadtteilkulturellen Einrichtungen, Initiativen und Nutzern, die z.T. auch außerhalb Bramfelds ihren bisherigen Standort haben, Kontakte aufge-nommen und verschiedene Abstimmungsgespräche durchgeführt. Bei allen bis Ende Ja-nuar durchgeführten Abstimmungsgesprächen wurden die angestrebten Angebote (Art

und Umfang), die damit zusammenhängenden Raum- und Flächenbedarfe, die Mietzah-lungsmöglichkeiten (als Festmieter oder temporärer Mieter/Nutzer), die Bereitschaft ge-meinschaftlicher Raumnutzungen sowie die Mitwirkungsmöglichkeiten an einer gemein-samen Trägerschaft abgefragt und ausgelotet.

Ansatzpunkte der interessierten Einrichtungen, Initiativen und/oder Vereine, bei der �Kul-turinsel� mitzumachen, sind einerseits in verbesserte Räumlichkeiten (Größe, Zuschnitt) ihre kulturellen bzw. stadtteilkulturellen, bildungsbezogenen Angebote durchführen zu können, andererseits gegenüber ihren jetzigen Standort eine Optimierung zu erzielen (Publikumsnähe, zentrale Lage) und in das Zentrum Bramfelds umzuziehen. Darüber hi-naus spielen für viele Einrichtungen auch der synergetische Vorteil eines stadtteilkulturel-len Zentrums für Jung und Alt, für Groß und Klein mit verschiedenen Veranstaltungs- und Treffpunktmöglichkeiten (Community Center Ansatz) eine Rolle, da sie zukünftig ih-ren Standort mit anderen kulturellen, stadtteilkulturellen, bildungsorientierten Einrichtun-gen und Trägern teilen und mit mehreren unterschiedlichen Vereinen, Initiativen künftig

gemeinsam unter einem Dach arbeiten und wirken können. Die künftigen Räumlichkeiten

können dauerhaft als Festmieter genutzt werden oder in Teilzeit in Kombination mit an-deren Nutzern oder auch nur fallweise, z. B. an Wochenenden oder nur an 2 Tagen in der Woche.

Hierzu wurden Anfang des Jahres 2010 (1. und 2. KW) in der Lokalpresse ein Artikel sowie eine Anzeige als vorläufig letzter Aufruf (im Rahmen dieser Machbarkeitsuntersu-chung) an interessierte Einrichtungen, Initiativen und Nutzern im Kontext (Stadtteil-) Kul-turarbeit geschaltet, die ggf. bei dem Projekt �Kulturinsel Bramfeld� mitmachen wollen.

Folgende Einrichtungen, Nutzer, Initiativen haben sich als potentielle Nutzer und Betrei-ber der Kulturinsel gezeigt, würden dort regelmäßig oder gelegentlich Räume nutzen und

wären grundsätzlich bereit, sich in einer Trägerorganisation zum Betrieb und der Verwal-tung der Kulturinsel zusammenzuschließen:

Das Stadtteilarchiv Bramfeld

Der Bramfelder Kulturladen e.V.

Ein Kinobetreiber

Bramfelder Medien-Künstlergruppe �8DMAdrauf!�

Ein(e) Betreiber(in) eines Medienkompetenzzentrums

Der Bramfelder Heimatverein

Die Bramfelder Liedertafel

Die Freiwillige Feuerwehr Bramfeld

Die Frauenhand Werkstatt e.V.

AYACSA e.V., Förderverein African-German Youth Arts, Culture & Science As-

sociation e.V.

Zwei Privatinitiativen zur Förderung von Bildungsarbeit

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Einrichtungen und Initiativen, die sich ausdrücklich gegen eine kulturelle Einrichtung wie

die geplante �Kulturinsel Bramfeld� ausgesprochen haben oder die nicht bereit waren, sich in eine derartige Einrichtung einzugliedern, sind uns nicht bekannt geworden. Aller-dings gab es skeptische Stimmen seitens des Bramfelder Heimatvereins, deren Beden-ken im weiteren Verfahren ausgeräumt werden müssen. Lediglich der Bramfelder Bürger-verein hat sich im Rahmen der mit dem Vorstand geführten Gespräche gegen einen mög-lichen Einzug in die Bramfelder Kulturinsel ausgesprochen. Gründe hierfür waren weniger

eventuelle Vorbehalte gegen das Projekt �Kulturinsel� als vielmehr die nicht gegebene Notwendigkeit des Bürgervereins, seinen Standort in der Kulturinsel zu haben. Zurzeit ist das Archiv wie auch die zentrale Anlaufstelle des Bürgervereins privat organisiert. Dies sollte auch künftig so bleiben.

Am 27. Januar 2010 wurden im Rahmen einer zweiten öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung im Bramfelder Kulturladen �Brakula� die bisherigen Ergebnisse der Machbarkeitsuntersuchung der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und im Rah-men eines ca. hundert Personen zählenden Plenums diskutiert:

■ Wer ist bislang dabei?

■ Welche Raumbedarfe sind damit verbunden?

■ Wie könnte das erforderliche Raumangebot in Grund- und Aufriss aussehen (mind. 2 Varianten)?

■ Welche Kosten / Investitionen (realistische Schätzgrößen) sind damit verbunden?

■ Von welchen Betriebskosten (pro m²) ist auszugehen?

■ Welches sind die Eckpfeiler / Grundannahmen eines tragfähigen Betriebskonzeptes

(Trägerkonstruktion, Raum- und Veranstaltungsmanagement).

Auf Grundlage der Diskussionsergebnisse, Hinweise und Anregungen wurden die Ent-würfe und die Grundkonzeption zur Kulturinsel vertiefend weiterentwickelt und ausgear-beitet.

Im Anschluss an diese für den Informations- und Beteiligungsprozess wichtigen Verans-taltung wurden unter Einbeziehung der hieraus abgeleiteten Ergebnisse wie auch der Ergebnisse der bezirksinternen Abstimmung die Grundkonzeption weiterentwickelt. Die-ser Stand des Entwurfes der Machbarkeitsstudie wurde am 16. Februar 2010 dem poli-tisch zuständigen �Ausschuss für Kultur und Finanzen� der Bezirksversammlung Ham-burg-Wandsbek vorgestellt.

Auf zwei internen Diskussionsrunden der potenziellen Fest- und temporären Nutzer

(�Nutzerkreis�) wurden im Februar und März die Entwürfe das bis dato ausgearbeitete

Raum-, Organisations- und Finanzierungskonzepte diskutiert und weiterentwickelt sowie das weitere Verfahren zur Umsetzung besprochen. Diese Nutzerkreis-Treffen fanden im Brakula am 24. Februar sowie am 22. März statt.

Ende März 2010 wurde die Tragfähigkeits- und Machbarkeitsuntersuchung abgeschlos-sen mit Ergebnissen in Form von Raumkonzeptentwürfen, Kostendarstellungen, ein-schließlich Investitionen und Betriebskosten sowie Finanzierung, und einem Trägerkon-zeptentwurfs. Ende April wurde die Machbarkeitsuntersuchung als Entwurf den Auftra-gebern vorgelegt und abgestimmt.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

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3. Ergebnisse

3.1 Anforderungen � Bedarfe

Auf der ersten Diskussionsveranstaltung am 29. Oktober waren rd. 120 interessierte Bürger

und Bürgerinnen aus Bramfeld, Vertreter von Stadtteileinrichtungen, der Verwaltung und Lo-kalpolitik anwesend und haben deutlich gemacht, was in Bramfeld zurzeit an kulturellen Ein-richtungen und Veranstaltungsmöglichkeiten fehlt und was künftig in der �Kulturinsel Bram-feld� vorhanden sein sollte:

Ein großer Veranstaltungssaal fehlt (für Fest-/ Musikveranstaltungen, größere

Geburtstagsfeiern, Mitgliederversammlungen etc.; ca. 200-250 Personen)

Es fehlt an einem Raumangebot mit flexiblen Raumgrößen für Seminare, Werk-/ Kunstarbeiten, Musikübungsräumen, Kursangebote etc.

Es fehlt ein attraktives gastronomisches Angebot (Treffpunkt, Kneipe, Außen-gastronomie)

Es fehlt ein Kino

Es fehlt eine attraktive Außenfläche, die multifunktional nutzbar ist mit Sitz- und Aufenthaltsflächen, z. B. für gastronomische Angebote, für einen Kunstmarkt etc.

Es fehlt ein Stadtteilbüro, Anlaufstelle für den Stadtteil mit Beratungsangeboten,

eine Begegnungsstätte für Kinder, Jugendliche, Familien mit Kindern und Senio-ren

Im Zuge der Auswertung der ersten großen Diskussionsveranstaltung wurden folgende An-forderungen, Einrichtungen und Angebote ausgewählt, die in den auszuarbeitenden Raum-konzepten Berücksichtigung finden sollen:

Ein großer Veranstaltungssaal mit Bühne (für Theater, Musik-/ Konzertveranstal-tungen, Großübungsfläche, für Wochenendvermietungen (Hochzeiten, Geburts-tage etc.)

Mehrere Räume mit flexiblen / veränderbaren Raumgrößen für Werkstattarbei-ten, Musikübungen, Familienfeiern, Gruppentreffen, Stadtteilbüro / Infothek, Bü-

ro- und Lagerräume und für Seminar- und Kursangebote

2 Kinosäle:

- ein großer Kinosaal, der mit variabler Bestuhlung mit dem Veranstaltungssaal kombiniert wird,

- sowie ein kleinerer Kinosaal mit festen Stuhlreihen, der auch für Lesungen,

Kabarett etc. genutzt werden kann

Eine in den Gebäudekomplex integrierte Gastronomie mit Außengastronomie

Ein Medienkompetenzzentrum (Film, Musik, Theater) für alle Altersgruppen, je-doch insbesondere für Kinder und Jugendliche

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 14

Abgeleitet aus den Ergebnissen der öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltun-gen wie auch auf Basis der durchgeführten Besprechungs- und Abstimmungsergebnissen wurden folgende Zielsetzungen und Aufgaben als inhaltliche Eckpfeiler des Grundkonzeptes für die künftige �Kulturinsel Bramfeld� formuliert:

1. Schaffung eines attraktiven stadtteilkulturellen Zentrums für Jung und Alt, für

Groß und Klein mit verschiedenen Veranstaltungs- und Treffpunktmöglichkeiten

2. Bündelung stadteilkultureller, bildungsorientierter und integrationsfördernder Ein-richtungen unter einem Dach

3. Hohe Ausnutzung von Synergien, zentrale Anlaufstelle im Stadtteil, Verstärkung

trägerübergreifende Zusammenarbeit

4. Standortoptimierung stadtteilkultureller Einrichtungen (Lage, Raumanpassung, Kooperation)

5. Einbindung aller wichtigen Bramfelder stadtteilkulturellen Einrichtungen und Insti-tutionen in eine gemeinsame und gleichberechtigte Trägerschaft �Kulturinsel

Bramfeld� (ggf. Verein, Stiftung oder gGmbH

6. Eigenwirtschaftlich selbsttragender Betrieb (Einnahmen i.d.R. über Festmieter, temporäre Vermietungen, Wochenendver-mietungen, Veranstaltungen)

Als potenzielle Festmieter und temporäre Nutzer, die die künftigen Räumlichkeiten das Pro-jekt �Kulturinsel Bramfeld� nutzen wollen, sind bislang dabei:

Abb. 5: Raumkonzept: Wer ist dabei? Nutzerkreis fest / temporär

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 15

Auch wenn der Aufruf nach interessierten stadtteilkulturellen Nutzern, sei es als Festmieter oder temporäre Mieter, im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung vorerst beendet ist, wird

im Rahmen der weiteren Planungszeit, d. h. bis für das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� letz-tendlich eine verbindliche Realisierungsperspektive besteht, wird die �Suche� nach weiteren

interessierten Einrichtungen, Initiativen, Vereinen fortzusetzen sein, insbesondere in Anbet-racht einer ggf. vagen Terminierung weiterer Planungsschritte und dadurch fehlenden Pla-nungssicherheit für die bisherigen Partnereinrichtungen. Auf den Abschluss formaler Absichtserklärungen mit den bisherigen stadtteilkulturellen Ein-richtungen, Initiativen und Vereinen bezogen auf die feste oder verbindlich temporäre An-mietung und Nutzung von Räumlichkeiten für ihre kulturellen bzw. stadtteilkulturellen, bil-dungsbezogenen Angebote wurde verzichtet, da zum jetzigen Zeitpunkt keine realistische Terminierung hinsichtlich weiterer verbindlicher Planungsschritte noch einer möglichen Rea-lisierung genannt werden kann. Insofern hängt der Umfang und Intensität einer weiteren und

ggf. erforderlichen Suche nach neuen oder zusätzlichen stadtteilkulturellen Einrichtungen, Vereinen und Initiativen für die Kulturinsel Bramfeld von der Entscheidung über das weitere Vorgehen respektive von der Terminplanung der weiteren Planungsschritte nach Vorlage dieser Machbarkeitsstudie ab. Bislang sind alle genannten Einrichtungen, Initiativen und Vereine verbindlich �im Boot�. Wie in Kapitel 2 ausgeführt, wurden im Februar und März diesen Jahres bereits 2

Nutzerkreistreffen durchgeführt, die die bisherigen Raumkonzeptentwürfe, die

Konkretisierung der Flächen- bzw. Raumbedarfe, die Nutzungsanforderungen der potenziellen Festmieter und temporären Nutzer an die geplanten Räumlichkeiten, u.ä. zum

Gegenstand hatten. Alle wesentlichen Anregungen und Vorschläge der potenziellen als auch

der temporären Nutzer und Einrichtungen konnten in die Konzeptüberlegungen eingebunden

werden, auch wenn eine Feinplanung im Sinne eines hochbaulichen/ architektonischen Entwurfs erst im Anschluss an die Machbarkeitsuntersuchung und zur Einwerbung der erforderlichen Investitionsmittel erforderlich wird. Aus diesen beiden sehr konstruktiven Gesprächsrunden mit den potentiellen Nutzern wur-den die Hinweise der Einrichtungen - soweit praktikabel - aufgenommen und in die Raumkonzeptentwürfe eingbunden (vgl. auch Übersicht der potenziellen Festmieter zu

Raumbedarf und Mietzahlungsbereitschaft, S. 30):

Stadtteilarchiv: Es wird mit Bezug auf die öffentliche und möglichst barrierefreie

Zugänglichkeit der Einrichtung gewünscht, die Stadtteilarchivräume, insbesondere

die Räume des eigentlichen Archivs im Ergeschossbereich anzuordnen. Eine

synergetische Nutzung von Büroräumen mit z. B. dem Heimatverein muss noch geprüft werden. Im Grundsatz ist das Stadtteilarchiv offen für eine gemeinschaftliche

Büronutzung. Das Raumkonzept sieht alternativ, sofern nicht genug Räume im

Erdgeschoss für alle potentiellen Nutzer zur Verfügung stehen, einen Fahrstuhl ins

1.OG. vor.

Die Liedertafel benötigt für ihre Auftritte den großen Veranstaltungssaal, bei dem die

Kapazität von 200 Personen mit Sicherheit ausreichend wäre. Diese Auftritte jedoch

finden in der Regel nur ein- bis zweimal im Jahr statt. Die Liedertafel würde gern für

ihre temporären Auftritte die Räume der Kulturinsel gegen Gebühr nutzen. Insge-samt unterstützt die Liedertafel die Bramfelder Kulturinsel.

Der Heimatverein würde nur unter der Voraussetzung Räume in der Bramfelder

Kulturinsel nutzen, wenn der Heimatverein gleichberechtigt in der Gesamtträger-

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 16

schaft eingebunden ist. Die jetzigen Räume des Heimatvereins liegen derzeit in

beengten jedoch kostengünstigen Kellerräumen ausserhalb des Ortsbereichs

Bramfeld. Wenn es zu einer Verbesserung der Raumsituation bei etwa gleichen Mietkonditionen von derzeit etwa 200,-- � in der künftigen Kulturinsel kommen kann,

dann ist ein Umzug für den Heimatverein denkbar. Auch ist eine gemeinsame

Büronutzung mit dem Stadtteilarchiv vorstellbar.

Das vorgesehene (Stadtteil-)Kino benötigt die in dem vorliegenden Entwurf

dargestellten Raumgrößen und auch die Anzahl der Räume. Hierbei sind wir

allerdings von einer digitalen Vorführtechnik ausgegangen. Demzufolge wurde in

dem vorliegenden Raumentwurf auf einen Vorführraum verzichtet sowie ein erhöhter

Kostenanteil für digitale Filmvorführungen (ca. 80.000,- �) in die Investitonskosten

eingestellt.

Ferner ist der geplante große Veranstaltungssaal vornehmlich an Wochenenden für

den Kinobetrieb vorzusehen, damit ein wirtschaftlicher Betrieb überthaupt ermöglicht

wird. Dennoch kann � auch wenn das Prinzip einer flexiblen Bestuhlung ein robustes jedoch qualitativ hochwertiges Verfahren bedarf � der große Veranstaltungsaal für

unterschiedliche Großveranstalungen genutzt werden, da eine Bühne z. B. für

Kleinkunst, Musikveranstaltungen etc. hier vorhanden sein wird. Ebenfalls ist der kleine Kinosaal, auch wenn hier kein flexibles Bestuhlungssystem vorgesehen ist, für

z. B. Lesungen, Comedy, Klassische Kammerkonzerte o.ä. nutzbar.

Es wird die Frage an die Gutachter / Planer gestellt, ob die jetzt im Entwurf an das westliche Gebäudeende Brakulas angebauten Kino-/Veranstaltungssäle zumindest

als Variante an das westliche Ende des Försterhauses anstelle der Werkstatträume

zu planen ist. Hierdurch verspricht sich der Kinobetrieb eine höhere Präsenz bzw.

Repräsentativität. Da jedoch das Kino dann von der Chaussee aus gesehen hinter

dem Försterhaus gelegen wäre, wird diese Ansicht von den Gutachter nicht geteilt

und der Vorschlag deshalb nicht weiterverfolgt. Es würden dadurch zwei räumlich

voneinander getrennte Veranstaltungsbereiche geschaffen. Damit die würde sich die

Wirtschaftlichkeit und Rationalität des Konzeptes verschlechtern.

Die Hinweise von �Integratio� (Integrationssprachschule) hinsichtlich einer tempo-rären Nutzung in der künftigen Kulturinsel für pädaogische bzw. Lernzwecke wird

ebenso berücksichtigt (Nutzung eines Seminarraumes von 20m², 5 x Vormittags) als

auch der Hinweis auf eine qualitative Grundausstatung von Seminarräumen (z. B. mit Tafeln oder Sideboards, u.ä.)

Die Frauenhand-Werkstatt verweist darauf, dass die im Entwurf geplante Durchfahrt zwischen Försterhaus und Brakula eine ausreichende Breite und einen aus-reichenden Untergrund für eine LKW-Anlieferung hat oder zumindet für einen

schweren Gabelstapler. Da hier eine erforderliche Durchfahrt für die Feuerwehr

vorzusehen ist, wird sowohl die Breite als auch das zulässige Gesamtgewicht der

Durchfahrt für eine normale LKW-Anlieferung ertüchtigt (Anlieferung von Holz und

Werkstoffe ca. alle 2 Monate). Dieser Hinweis wird in jedem Fall ebenso zu berück-sichtigen sein, wie die für den Werkstattbetrieb erforderlichen Raumhöhen (3m), die

Schallisolierung wegen Lärm (Holzverarbeitung) und Abluft sowie die Türdimen-sionierung (für die Anlieferungen).

Der funktionale wie auch wirtschaftliche Vorteil bei der Einordnung der Frauenhand Werkstatt an dieser Stelle liegt darin begründet, dass beim Försterhaus auch bei de-ssen jetzigem Betrieb hier Werkstatträume vorhanden sind und insofern die Einord-

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 17

nung der Frauenhandwerkstatt an dieser Stelle vergleichsweise unproblematisch ist und der bauliche Aufwand begrenzt ist.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass die Frauenhand Werkstatt für ihren Betrieb

einen Starkstromanschluss benötigt. Ebenso ist zu berücksichtigen, dass der Betrieb

der Werkstatt in der Woche in der Regel nach 18.00 Uhr stattfindet und sowohl bei der Schallisolierung Berücksichtigung findet als auch bei der Anlagerung bzw.

Zuordnung von Räumen (Nutzungsbeeinträchtigungen anrenzender Räume,

Nachbargrundstück Wohnhaus).

Bezüglich des Medienkompetenzzentrums wurde von Seiten Brakulas darauf hin-gewiesen, dass hierfür eher ein Raum mit einer Größe von etwa 25m² gebraucht

würde und nicht unbedingt ein Raum mit 40m². Wieviel �8DMAdrauf�, die ggf. den

Medienkompetenzraum mitnutzen würden, an Quadratmetern für Musikübungen u.ä.

bräuchten, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht klar. Ein gemeinsamer Büroraum

von 15m² wird in jedem Fall mehrfach nutzbar sein. Die gemeinsame Nutzung des

Medienkompetenzzentrums, das im Übrigen als Koopertionsprojekt mit den Schulen

und anderen interessierten Stadtteileinrichtungen im Umfeld der Kulturinsel konzipiert sein wird, soll im Detail intern besprochen werden.

Ferner wurde der Hinweis gegeben, dass aus statischen Gründen im Dachgeschoss nur eine eingeschränkte Nutzung möglich ist, da die Traglast im Dachgeschoss nur

für Lagerung ausreicht. Bei einer Vollausnutzung des Dachgeschosses ist eine

technische Nachrüstung erforderlich.

Bei dem Umbau bzw dem Neubau der Veranstaltungs- und Musikräume muß auf die

gegenseitge Störung durch Lärm geachtet werden. Sowohl zwischen dem

bestehenden Saal und dem Kino als auch zwischen den Musikräumen befinden sich

in dem Raumkonzept so genannte �Pufferzonen�, in denen Nebenräume (Foyer,

WCs oder Lagerräume) untergebracht sind und die baulich so anzulegen sind, dass

eine gegenseitige Störung durch Lärm vermieden wird.

Darüber hinaus muss mit dem Betreibern des Stadtteilcafés eine dezidierte Abstimmung über die geplante Verlagerung des Cafés von seinem jetzigen Standort

an den südlich Teil des Gebäudes erfolgen, da hiermit zum einen eine Vergrößerung

des Cafétraktes verbunden ist und damit auch die Mietfläche und zum anderen

weitere Optionen zur intensiveren Nutzung des Cafés und seines Küchenbereiches

(z. B. Lernküche, Kochkurse etc.) bestehen.

Insgesamt werden die gastronomischen Einrichtungen mit ihren Küchenbereichen so

angelegt, dass zum Beispiel auch das Catering für die Veranstaltungsbereiche über-nehmen können wie auch das gastronomische Angebot künftig auf verschiedene Zielgruppen und Nutzerkreise der Kulturinsel Bramfeld ausgerichtet sein wird.

Darüber hinaus muss es einen separat nutzbaren bzw. zugänglichen Küchenbereich geben, der z. B. für private Veranstaltungen oder Wochenendvermietungen, die sich selber versorgen wollen, zur Verfügung stehen.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 18

3.2 Das Grundkonzept

Das von der Initiative �Kulturinsel Bramfeld� initiierte und gleich lautende Projekt bezieht sich

auf das historisch zusammengehörige Gebäude-Ensemble an der Bramfelder Chaussee 261 (Försterhaus) und Bramfelder Chaussee 265 (Haupthaus bzw. Hofgebäude, �Brakula�) nebst

Vorplatz. Nach Vorstellungen der Initiative aber auch auf Grundlage der Ergebnisse des Be-teiligungsprozesses mit den Bürgern, Stadtteileinrichtungen und -institutionen Bramfelds, sollen beide Gebäude als ein gemeinsames Zentrum für kulturelle und stadtteilkulturelle Zwecke weiterentwickelt und erweitert bzw. mit weiteren stadtteilkulturellen Einrichtungen verbunden werden. Die Kulturinsel Bramfeld bezieht sich zunächst auf die Umwidmung des Försterhauses, das

gegenwärtig an einen Autohändler vermietet ist. Die Arbeit des Bramfelder Kulturladens

(Bramfelderkulturladen � Brakula) soll dabei wie gewohnt weitergehen. Mit Blick auf eine mögliche Umwidmung des Försterhauses, einschließlich des Außenareals, sollen in die Un-tersuchungen bzw. in die Machbarkeitsstudie vertiefende Überlegungen und Realisierungs-möglichkeiten eines Neu- bzw. Anbaus vor dem Hintergrund des erweiterten Nutzungsbe-darfs (insbesondere aus wirtschaftlichen Gründen) einbezogen werden.

Abb. 6: Standort aus der Luft � Foto

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 19

Das so genannte �Försterhaus� wurde im Jahr 1880 zusammen mit dem daneben gelegenen Haupthaus bzw. Hofgebäude (heute Brakula) für den Bauern Wels errichtet und später von

der Familie Junghans übernommen. Anfang des 20. Jahrhunderts diente es dem pensionier-ten Förster Junghans als Wohnhaus � daher der Name �Försterhaus�.

Abb. 7: �Försterhaus� und �Haupthaus� bzw. �Hofgebäude� (Brakula) � Fotos

Das Försterhaus verfügt über eine Grundfläche von 103 m

2. Aktuell gibt es im Haus fünf Bü-

roräume, die zwischen 10 m² und 15 m2 groß sind. Das Obergeschoss ist ausgebaut und hat

eine Fläche von 41 m2 bei einer Raumhöhe von 2,50 Meter.

Zwischen dem Försterhaus und den dahinter liegenden Werkstätten befindet sich ein 34m²

großes Verbindungsgebäude. Die Werkstätten im hinteren Teil sind etwa 116m² groß. Das

Haus steht auf einem 3.000 m² großen Grundstück, das für die Hansestadt Hamburg von

der Firma Sprinkenhof AG verwaltet wird. Das Denkmalschutzamt der Freien und Hansestadt Hamburg hat folgende denkmalpflegeri-sche Einschätzung zum Ensemble Bramfelder Chaussee: �Das Ensemble 259, 261 bis 263 und 265 ist in den Jahren 2003/2004 rechtskräftig in die

Denkmalliste (Denkmallisten-Nr.: 1414 und 1377) eingetragen worden. Es handelt sich um

ein 1894 erbautes Wohnhaus (Nr. 259) sowie um ein 1880 bis 1900 errichtetes Bauernhaus

(Nr. 265) mit zugehörigem Altenteilerhaus (Nr. 261/263). Zusammen mit den erhaltenen Lin-

denbäumen, dem historischen Einfahrtstor zur Hofanlage und der in Teilen erhaltenen Hof-

pflasterung handelt es sich um eine Gesamtanlage, die eindrucksvoll die ländliche Vergan-

genheit Bramfelds ablesbar macht und deren Erhaltung aus geschichtlichen Gründen und

zur Bewahrung charakteristischer Eigenheiten des Stadtbildes im öffentlichen Interesse liegt.

Ein weiterer Ausbau einer stadtteilbezogenen kulturellen Nutzung wird aus denkmalpflegeri-

scher Sicht nachdrücklich unterstützt.�

(Quelle: Vermerk des Denkmalschutzamtes der Freien und Hansestadt Hamburg, Az.: 39-515.111, August 2007)

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 20

Abb. 8: Werkstätten und Verbindungsgebäude � Fotos

Bereits in der Vergangenheit gab es im Zusammenhang mit der Verwirklichung des Projek-tes �Kulturinsel Bramfeld� Bemühungen, die beiden Gebäude �Försterhaus� und ehemaliges

�Bauernhaus� bzw. �Hofgebäude�, jetzt Brakula, für ein zusammenhängendes Kulturzentrum zu entwickeln. Vor diesem Hintergrund wurde seit Anfang 2003 nach einem Ersatzgrund-stück für das im ehemaligen Försterhaus eingeorteten Autohaus gesucht. Nach Auskunft des derzeitigen Nutzers Andreas Klecha, Inhaber der Firma ABC Automobile, betrug die Monatsmiete für das �Försterhaus� ca. 5.000,- Euro (Stand 2009). Das Grundkonzept der Kulturinsel Bramfeld, beide Gebäude (Försterhaus und ehemaliges

Bauernhaus, jetziges Brakula) zusammen als kulturelles und stadtteilkulturelles Zentrum im Kernbereich des Stadtteil Bramfelds zu entwickeln, liegen zusammengefasst folgende Rah-menbedingungen und Zielsetzungen zugrunde:

Aus städtebaulicher Sicht ist die Nutzung des denkmalgeschützten Försterhauses

nebst Vorplatz durch einen Gebrauchtwagenhändler in diesem Teilbereich Bramfelds

keine Dauerlösung. Insgesamt wird das Zentrum Bramfelds hierdurch aufgewertet (vgl. hierzu nachf. Kapitel 4.1).

Die Wiederherstellung des historischen �Ensemble-Charakters� würde den Bramfelder

Ortskern optisch aufwerten.

Die Nutzung des städtischen Gebäudes für kulturelle Zwecke käme dem Allgemeinwohl zugute.

Die Kulturinsel wird die zentrale Adresse für kultur- und stadtteilkulturinteressierte Men-schen aller Altersgruppen.

Die engere Zusammenarbeit der kultur- und bildungsorientierten wie auch integrations-fördernden Einrichtungen, Träger und Initiativen untereinander erzeugen ein hohes

Maß an zu nutzenden Synergieeffekten möglich.

Der Mangel an ausreichenden und attraktiven Räumen für stadtteilkulturelle und bür-gerschaftliche Aktivitäten, Einrichtungen und Institutionen in Bramfeld wird durch dieses Projekt abgebaut. Die räumliche und damit effektive Bündelung von Angeboten und

Einrichtungen unter einem Dach bringt sowohl für die öffentliche Hand als auch für die

betriebswirtschaftliche Darstellung der einzelnen Einrichtungen und Träger betriebswirt-schaftliche Vorteile.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 21

Die Vernetzung innerhalb des Stadtteils mit Schulen, Kitas, Kirchen und weiteren kultu-rellen und sozialen Einrichtungen und Institutionen wird durch dieses Projekt intensiviert und ausgebaut.

Eine zentrale Chance für die wirtschaftliche Abbildung dieses gemeinwesenorientierten Gemeinschaftsprojektes liegt darin begründet, dass die Gebäude sich im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg befinden und sich hierdurch ein eigenwirtschaftlicher Betrieb dieses Projektes auch unter Berücksichtigung kommunaler Haushaltskonsoli-dierungsabsichten abbilden lässt (keine Gewinnmaximierung, keine zusätzlichen Haus-haltsmittel zum Fortbestand des Betriebes, Grundstück bleibt im Eigentum der Stadt

etc.).

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen städtebaulichen Entwicklungen in Bramfeld,

der gegenwärtigen Bündelung eines hohen Maßes an Engagement der Projektbeteilig-ten sowie in Anbetracht der haushalterisch angespannten Situation der Hansestadt Hamburg auf der einen Seite und der vertretbaren Größenordnung einer Anschubfinan-zierung im Bereich der Investitionskosten (vgl. hierzu Kap.3.4) auf der anderen Seite hat das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� aus Sicht der Gutachter seine vorerst letzte

Chance, in absehbarer Zeit realisiert zu werden.

3.3 Raumkonzept für die �Kulturinsel Bramfeld�

Abb. 9: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Ansichten von der Bramfelder Chaussee

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 22

Das vorliegende Raumkonzept stellt noch keinen hochbaulichen Architekturentwurf im enge-ren Sinne dar. Es war nicht Bestandteil des Auftrages, der Vorplanung eine detaillierte Bau-bestandsaufnahme zugrunde zu legen. Planungsgrundlage waren die vorliegenden Bauge-nehmigungspläne, die aber zum Teil von der gebauten Realität abweichen.

Abb. 10: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Die �Kulturinsel� bei Tag und bei Nacht

Die ausgearbeiteten Vorplanungen dienten zunächst im Rahmen des Arbeits- und Beteili-gungsprozesses als Diskussions- und Abstimmungsgrundlage, um mit den potentiellen Nut-zern der Kulturinsel Bramfeld den ungefähren Bedarf an Flächen und Räumen zu ermitteln

und in einer ersten räumlichen Anordnung bzw. Verteilung darzustellen. Auf diese Weise wurde die Möglichkeit der Nutzung der beiden bestehenden Gebäude und

der etwaige Bedarf an Neubauflächen ermittelt und in eine erste räumliche Verteilung der

vorgesehen Nutzungen (Seminarräume, Büros, Beratungs- und Fortbildungseinrichtungen, Veranstaltungsräume, Stadtteilkino, Gastronomie etc.), der zunächst als Vorschlag zu ver-stehen war, überführt. Aus diesen Diskussionen heraus wurde das vorliegende Raumkon-zept erstellt und erste Kostenschätzungen abgeleitet. Insgesamt entstehen bei der �großen�

Lösung 1822 m² Nutzflächen, davon ca. 300 Archiv-und Lagerflächen, davon sind

im Hofgebäude einschließlich des bestehenden Veranstaltungsbereiches 717 m² Nutz-fläche,

im Försterhaus einschließlich des Garagen-/Werkstattanbaus 408m² und

durch den Neubau von Kino/Veranstaltungssaal plus Gastronomie 697m².

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 23

Abb. 11: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Innenansicht

Abb. 12: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Schnitt Hofgebäude � Veranstaltungssaal

Bei der Erarbeitung dieses Raumkonzeptes sind wir von folgenden Grundsätzen ausgegan-gen:

Die Eingriffe in die historische Bausubstanz werden so gering wie möglich gehal-ten � auch aus Gründen des Denkmalschutzes und wegen der schwierigen Kal-kulierbarkeit des Umbau- und Modernisierungsaufwandes in historischer Bau-substanz (siehe Vermerk des Denkmalschutzamtes, S. 19).

Bei der Nutzung der meisten Räume wird von einer intensiven Mehrfachnutzung

ausgegangen, das betrifft nicht nur die Veranstaltungs- sondern auch die Semi-nar- und Beratungsräume und Büros.

Der vorhandene Werkstatt- und Garagenanbau am Försterhaus kann relativ un-kompliziert und mit vergleichsweise wenig Aufwand wieder als Werkstattbereich genutzt werden.

Der Durchgang auf die rückwärtigen Grundstücksteile wird offen gehalten, das

heißt der Neubau wird die beiden Bestandsgebäude nicht baulich verbinden, um

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 24

so den Zugang zu möglichen Stellplätzen auf dem rückwärtigen Grundstücksbe-reich zu gewährleisten.

Die Verteilung der Räume nach Veranstaltungsbereich, Stadtteilkino, Musik-übungsbereich, Werkstatt-, Fortbildungs- und Beratungsbereich etc. erfolgt so, dass die gegenseitige Beeinträchtigung durch Veranstaltungs- oder Übungslärm

möglichst gering gehalten werden kann. Das Stadtteilcafé und die vorhandene oder ggf. neue gastronomische Einrich-

tung werden gemeinsam zur neu gestalteten Außenfläche bzw. Platz verlegt und auf diesen Bereich hin orientiert, um in etwas größerer Entfernung zur Bramfel-der Chaussee auf einem als �Kulturhof� gestalteten Außenbereich auch Außen-gastronomie betreiben zu können

Für den Außenbereich, der heute als Parkplatz genutzt wird, wird eine sparsame Neuge-staltung vorgeschlagen, die die verschiedensten Nutzungsoptionen offen lässt: Außen-gastronomie, Stadtteilfeste, Flohmärkte etc. In Ausnahmefällen, z. B. bei großen Verans-taltungen ließe sich der Platz auch als (zusätzlicher) Parkplatz nutzen.

Abb. 13: Ansichten von heute (Fotos)

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 25

Abb. 14: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundriss Erdgeschoss Försterhaus

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

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Abb. 15: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundriss Erdgeschoss Hofgebäude

(Brakula)

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

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Abb. 16: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Grundrisse Erdgeschoss (gesamt)

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

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Abb. 17: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Lageplan mit Bedarfsstellplätzen

Die erforderlichen Stellplätze können auf dem rückwärtigen Gelände ausgewiesen werden. Die Zufahrt könnte über einen Fahrweg erfolgen, der parallel zur künftigen Stadtbahn heute

schon die Zufahrt zur Kindertagesstätte bildet oder zwischen Hofgebäude und Försterhaus.

Hier lassen sich mindesten 30 bis 40 Stellplätze anlegen. Bei Bedarf � z. B. bei größeren

Veranstaltungen � könnte der Platz vor dem Försterhaus als Bedarfsstellplatz genutzt wer-den. Hier ließen sich weitere 20 Stellplätze nutzen. In der Regel soll dieser Platz allerdings autofrei bleiben und für Veranstaltungen, Außengastronomie, Kunstmärkte, Stadtteilfeste

u. ä. m. genutzt werden.

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Abb. 18: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Seitenansichten

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 30

3.4 Ansätze zur Finanzierung

Die Arbeitsgemeinschaft ASK / CONVENT haben zunächst zur Kosten- und Finanzierungs-darstellung Modellrechnungen in 4 Varianten erarbeitet. Bei den Modellrechnungen sind wir davon ausgegangen, dass ein Investitionszuschuss für den Um- und Neubau zu Beginn Voraussetzung dafür ist, dass sich dann der Betrieb der Kulturinsel auf Dauer selber tragen

kann. Wenn die Gebäude aber bei der Sprinkenhof verbleiben und wie bisher an die Einrichtungen vermietet oder verpachtet werden, gelten u. U. für die Kombination von öffentlicher Investiti-onsförderung und privater Finanzierung besondere Bedingungen, die im weiteren Verfahren der Realisierung abzuklären wären. Wie die Sprinkenhof die Wirtschaftlichkeit ihrer sozialen

Vermietungen rechnet, wissen wir im Moment nicht. Wir gehen davon aus, dass die Einrichtungen, die sich bei uns bisher als Interessenten ge-meldet haben, etwa 14.800,-- � Miete pro Monat aufbringen bzw. durch Untervermietung er-wirtschaften können. Angenommen und in die Modellrechnungen eingestellt werden:

8,50 �/m² für die Hauptnutzungsflächen, 11,50 �/m² für den Gastronomiebereich, 7,50 �/m²

für die Werkstattflächen und die Musikübungsräume und 5,50 �/m² für Neben-, Lager- und Archivflächen. Dabei können wir davon ausgehen, dass ein durch den Neubau vergrößerter

Gastronomiebereich höhere Mieten als die derzeitigen aufbringt. Angenommen werden ca. 1.330,-- �. Das potentielle Mietaufkommen der bestehenden und interessierten Einrichtun-gen bildet die Grundlage unserer Berechnungen für Betrieb und Unterhalt. Dabei sind zu-sätzliche Einnahmen durch Einzel- oder Wochenendvermietungen noch nicht enthalten.

Übersicht über die potenziellen Festmieter sowie deren Raumbedarf und Mietzah-

lungsbereitschaft:

Einrichtung Raumbedarf

(ohne WCs, Teeküche etc.)

Möglichkeit ge-

meinsamer

Raumnutzung

Mietzahlungs-

bereitschaft

(inkl. NK)

Bramfelder

Kulturladen Rd. 740 m² (ca. 16 Räume, einschl. Büros, Seminar-/ Gruppenraum, Lager, Café,

Gastronomie, Veranstal-tungsraum)

ja 5.670,-

Stadtteilarchiv Rd. 75 m² (ca. 2 Räume) ja 550,-

2-Saal-Kino / Veranstal-

tungsbereich Rd. 345 m² (ca. 2 Säle, ein

großer Multifunktionsraum, kleiner Raum festbestuhlt)

ja 5.000,-

Frauenhand-Werkstatt

e.V. Rd. 250 m² (ca. 5 Räume, einschl. Werkstätten, Lager und Büro)

Nur Büro 1.650,-

Ayacsa e.V. Rd. 130 m² (einschl. Büro, Gruppenräume, Beratungs-raum)

ja 750,-

Bramfelder

Heimatverein Rd. 40 m² (einschl. Büro /

Archiv) ja 200,-

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 31

Gebärdensprache / Dol-

metscher-vermittlung Rd. 25 m² (Gruppenraum) bedingt 450,-

Integrationssprachschule Rd. 25 m² (Gruppenraum) ja 200,--

Medienkompetenz-

zentrum Rd. 40 m² (Gruppenraum) ja 200,--*

8DMAdrauf Rd. 52 m² (Büro, Gruppen-raum)

ja 200,--*

Erwartete Mieteinnahmen

insgesamt *angenommen 14.870,--�

In die Modellrechnungen gehen als Grundlage ein:

■ Die Flächengrößen in Quadratmetern der unterschiedlichen Gebäudeteile, die sich glie-dern in: - Das Hofgebäude des heutigen �Brakula�, mit dem bestehenden Veranstaltungsräu-

men im rückwärtigen Bereich; - das Försterhaus, in dem sich heute der Autohändler befindet, mit den Werkstatt-

und Garagenanbauten; - ein potentieller Neubau mit Veranstaltungssaal, Stadtteilkino und Gastronomie; - Lager- und Musikübungsräume als Anbau zwischen dem Hofgebäude (Brakula) und

dem nördlichen angrenzenden Nachbargebäude ■ Die Baukosten für Neubau- oder Modernisierung der Altbauten, der aus einer vorläufi-

gen Berechnung der Umbau- und Neubaukosten nach Bauteilen hier als Quadratmeter-preis umgerechnet und ausgewiesen wurde.

■ Die Kosten für Außenanlagen, Ausstattung, technische Nebenkosten (Architekten- und Ingenieurhonorare, Gutachten, Gebühren etc.).

■ Die potentiellen Mieteinnahmen mit 1.000,-- � pro Monat, die nach Angaben und Miet-zahlungsfähigkeit der bestehenden und potentiellen Nutzer angenommen wurde. Dabei

wurden Mieteinnahmen durch Einzelraum- und Wochenendvermietungen bislang noch nicht berücksichtigt.

■ Finanzierungskosten für den Anteil, der über eine Hypothekenfinanzierung erfolgen

müsste. ■ Verwaltungskosten für Management und Organisation mit 3.000,-- � pro Monat ■ Mietausfallwagnis sowie eine Instandhaltungsrücklage von 6%, die insgesamt in der An-

fangsphase nach erfolgter Renovierung und Neubau ggf. niedriger ausfallen könnten. Die Berechnung der Bau- und Modernisierungskosten beruht auf den aktuellen Erfahrungs-werten der ASK, die u. a. als Architekturbüro tätig ist. Um zu vermeiden, wurden die Kosten

eher nach oben geschätzt. Im Einzelnen nehmen wir an:

Die Kosten für den Neubau werden mit nach aktuellen 1.530,-- � pro Quadratmeter an-gesetzt. Diesem Ansatz liegt eine Berechnung nach Bauteilen zugrunde.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 32

Die Kosten für den Umbau, Instandsetzung und die Modernisierung der Gebäude wer-den mit 500,-- bis 550,- � pro Quadratmeter angesetzt. Dabei gehen wir von einer ener-getischen Gebäudesanierung aus, um auf Dauer die Betriebskosten niedrig zu halten.

Dazu kommen Kosten für die Herrichtung der Außenanlagen, technische Nebenkosten,

(Honorare für Architekten, Ingenieure, Gutachter, Baugenehmigung etc.) sowie Kosten für die Ausstattung (z. B. Kino- und Tontechnik) und Finanzierungskosten.

Daraus ergeben sich folgende Kosten:

Bei den Modellrechnungen (siehe Tabellen 1�4 in Anhang 2) handelt sich dabei um Kosten- und Finanzierungsrechnungen mit unterschiedlichen Annahmen:

Modellrechnung 1 umfasst das Gesamtprojekt: Modernisierung, Umbau des Hofge-bäudes von Brakula, des Försterhauses und der Neubau würden etwa 2,4 Mio. �

Neubau- und Modernisierungskosten erfordern, von denen ca. 1,38 Mio. � z. B. als Hypothekendarlehen aus den laufenden Einnahmen finanziert werden könnten, um

eine wirtschaftlich und finanziell eigentragfähige Konstruktion zu erreichen. Der Fehl-bedarf liegt dann bei 1,332 Mio. �, die als Investitionszuschuss erfolgen müssten.

Modellrechnung 2: Würde das Projekt mit einem laufenden Zuschuss, z. B. aus dem Etat der Stadtteil- und Kulturzentren oder Spendeneinnahmen von z. B. 60.000,-- � p. a. bezuschusst, könnte ein höherer Anteil aus nicht öffentlichen Mitteln d. h. als Hypothekendarlehen finanziert werden. Der Fehlbedarf für die Bau- und In-vestitionskosten würde nur noch ca. 375.000,-- � betragen.

Modellrechnung 3: Lässt man das Försterhaus unberücksichtigt, weil man den Au-tohändler von dort nicht verlagern will oder kann, müsste der Zuschuss eher höher

ausfallen, weil dann auch die hier angesetzten Mieteinnahmen entfallen. Die erforder-lichen Herstellungs- bzw. Modernisierungskosten für das Gebäude aber nicht sehr

hoch angesetzt werden brauchen. Der Fehlbedarf liegt dann bei 1,393 Mio. �

Modellrechnung 4: Würde man nur die Umbau- und Modernisierungskosten für das

bestehende Hofgebäude und das Försterhaus einschließlich der Umgestaltung der

Platzfläche � also ohne einen Neubau � mit ca. 1,151 Mio. � ansetzen, ließe sich aus

den bestehenden Mieteinnahmen ein Darlehen von ca. 753.000,-- � finanzieren und

der Fehlbedarf an Investitionsmitteln würde nur noch rd. 400.000,-- � betragen.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 33

Unter Finanzierungsgesichtspunkten wäre ein stufenweiser Aufbau der Kulturinsel in mehre-ren Bauabschnitten denkbar, z. B.:

1. Bauabschnitt � Umbau und Modernisierung des Hofgebäudes vom Brakula o ca. 650.000,-- � (inkl. Nebenkosten, Ausstattung, Außenanlagen etc.)

2. Bauabschnitt � Modernisierung des Försterhauses o ca. 250.000,-- � (inkl. Nebenkosten, Ausstattung, Außenanlagen etc.)

3. Bauabschnitt � Ausbau und bauliche Ergänzung des Werkstattbereiches o ca. 125.000,-- � (inkl. Nebenkosten, Ausstattung, Außenanlagen etc.)

4. Bauabschnitt � Errichtung des Neubaus mit Kino, Veranstaltungssaal und Gastronomie o ca. 1.500.000,-- � (inkl. Nebenkosten, Ausstattung, Außenanlagen etc.)

Diese Unterteilung in Bauabschnitte würde auch eine andere Reihenfolge erlauben, z. B. Beginn mit dem Neubau und der Umbau- und die Modernisierung der bestehenden Gebäu-de zu einem späteren Zeitpunkt. Allerdings ist die Umsetzung in Bauabschnitten in der Regel etwas unwirtschaftlicher, wegen des höheren Aufwandes für Planung, Baustelleinrichtung etc. Die Kosten- und Finanzierungsrechnung weist aus, wie hoch ein einmaliger Investitionszus-chuss ausfallen müsste, damit sich der laufende Betrieb des Gebäudes selber trägt.

Abb. 19: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Ansicht von oben und Seitenansicht

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 34

3.5 Vorschlag eines Organisationskonzeptes

Eine wesentliche Grundlage für den Erfolg der Kulturinsel Bramfeld ist seine künftige Orga-nisations- und Trägerstruktur. Diese neue Organisations- und Trägerstruktur würde das Ge-samtprojekt �Kulturinsel� betreffen und alle beteiligten und fest einzubeziehenden Nutzer und

Institutionen gleichberechtigt umfassen und einbeziehen. Die Wahl der Träger- und Organi-sationsstruktur bedingt automatisch die Rahmensetzungen der internen Organisation eben-so wie der Kreis der Akteure, Einrichtungen, Institutionen, die das Projekt �Kulturinsel Bram-feld� aktiv unterstützen und seine Realisierung aktiv mitgestalten wollen. Im Rahmen des während der Machbarkeitsstudie angelegten Beteiligungsprozesses wurden von einer Reihe der in das Projekt Kulturinsel als feste oder temporäre Nutzer eingebunde-nen Einrichtungen, Institutionen und Vereinen die berechtigte Auffassung vertreten, dass ei-ne Mitgliedschaft und seine Position respektive Stellung in einer neu einzurichtenden Träger- und Organisationsstruktur nicht davon abhängen darf, welchen Umfang z. B. der Mietanteil der jeweilige Einrichtung aufweist oder welche Größe der Verein oder Institution in Form von

Mitgliederstärke hat. Demzufolge geht der Vorschlag eines Organisations- und Trägerkon-zeptes für die Kulturinsel Bramfeld von einer gleichberechtigten Einbindung der die �Kultur-insel Bramfeld� tragenden Einrichtungen und Institutionen respektive deren Vertreter aus. Ebenfalls ist für die erfolgreiche Etablierung einer neuen Organisations- und Trägerstruktur

und damit für die Umsetzung des Projektes Kulturinsel wichtig, dass sowohl der Kreis der

bislang feststehenden Haupt- bzw. Festmieter als auch der Kreis der temporären Nutzer und

weiteren Interessierten aktiv am operativen und strukturellen Aufbau der Organisations- und Trägerstruktur mitarbeiten und sich konstruktiv einbringen muss. Zu empfehlen ist an dieser Stelle, dass der Aufbau und die Ausgestaltung der neuen Orga-nisations- und Trägerstruktur (möglichst extern) moderiert und transparent gestaltet werden

sollte, unter aktiver Einbindung der am Entstehen der Kulturinsel Bramfeld wichtigen Akteu-re. Hierbei ist ggf. auch die begleitende Einbindung eines Vertreters von Seiten der zustän-digen Verwaltung ebenso denkbar wie die Einbindung eines externen Fachexperten von Sei-ten eines größeren Stadtteilkulturzentrums. Es ist ferner zu empfehlen, dass auch nach Bildung und Etablierung der neuen Organisati-ons- und Trägerstruktur der Kulturinsel Bramfeld sich eine Art begleitender Beirat um den

Kreis des trägerbezogenen Steuerungsgremiums (z. B. Vorstand, Stiftungsrat oder Ge-schäftsführung) etabliert, bestehend z. B. aus Vertretern der zuständigen Fachbehörde

(BKSM), des zuständigen Fachamtes des Bezirkes Wandsbek (SR), der Bezirkspolitik etc.

Dieser Beirat sollte den neuen Träger bzw. dessen Vorstand beratend begleiten und bei in-haltlichen Organisations- und Steuerungsfragen unterstützen. Vorstellbar sind im Zusam-menhang mit der Aufbauphase zwei bis drei Treffen pro Jahr, die sich in Folge bei regulärem Betrieb der Kulturinsel auf ein Treffen pro Jahr reduzieren könnte. Mögliche infrage kommende gemeinnützige Organisations- und Trägerform für die Bramfel-der Kulturinsel, die im Rahmen des bisherigen Beteiligungsverfahrens bislang diskutiert wur-den, sind: der eingetragene Verein (Bramfelder Kulturinsel e.V.), die Stiftung (�Kulturstiftung Bramfelder Kulturinsel�) oder die gGmbH (Bramfelder Kulturinsel gGmbH).

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 35

Alle drei infrage kommenden Trägerkonstruktionen haben ihre Vor- aber auch ihre Nachtei-le. Im Rahmen der anstehenden nächsten Phase des konkretisierenden Planungsverfahrens sollten die vorgeschlagenen Trägerkonstruktionen vertiefend mit dem Nutzerkreis und ggf. unter Beteiligung der Fachbehörde (BKMS) und dem zuständigen Fachamt des Bezirksam-tes Wandsbek diskutiert werden.

Abb. 20: Mögliche Organisationsstruktur �Kulturinsel Bramfeld� (Schaubild)

Sprinkenhof AG / FHH

Träger

�Kulturinsel Bramfeld� (ggf. Stiftung, Verein oder gGmbH)

Vorstand

GF / Kümmerer

Betrieb

�Kulturinsel Bramfeld�

Heimatverein e.V.

�up ewig ungedeelt�

Ayacsa e.V.

Medienkompetenz-

zentrum Bramfeld

Integrations-

sprachschule

Bramfelder

Liedertafel

Kinobetrieb

Jansen/Matern

Medienkünstlergruppe

�8DMAdrauf!�

Gebärdensprache/

Dolmetscher-Vermittlg.

Leseclub, Seminare

zum Romanschreiben

Laien Tanztheater

�Bewegungsraum�

Tanzpädagogik

Stadtteilarchiv

Bramfeld

Frauenhand

Werkstatt e.V.

Bramfelder Kulturladen

(Brakula e.V.)

Beirat

�Kulturinsel Bramfeld�

BKSM SR Landesvertr. Stadtteilkultur

N. N. N. N. N. N.

2�3 x

p.a.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 36

Folgende Vor- und Nachteile sind bei der Wahl einer �Kulturstiftung Kulturinsel Bramfeld�, bei ei-nem Kulturinsel Bramfeld e. V. oder bei einer Kulturinsel Bramfeld gGmbH zu beachten: Variante 1: Stiftung Kulturinsel Bramfeld

Vor- und Nachteile:

■ Einlage mindestens 25.000 bis 50.000,- � (Mindestvermögensmasse),

■ Stiftungszweck, z. B. Stadtteilkultur klar definiert und Gelder dafür ausschließlich ge-bunden/ nicht änderbar; Stiftungszweck und Vermögenswidmung werden in der Ur-kunde vorgegeben

■ Mindestinhalt der Satzung: Name, Sitz (ist grundsätzlich frei festlegbar, aber ein rein

fiktiver Sitz ohne Bezug zur Tätigkeit der Stiftung wird als unzulässig angesehen),

Zweck (Hier muss zum Ausdruck kommen die Unterstützung fremder statt die Reali-sierung eigener Projekte?), Stiftungsorganisation (in der Regel: ein Legislativorgan (mit Kontrollfunktion) und ein Exekutivorgan)

■ Erhebliche Spielräume bei der Satzungsgestaltung

■ Anerkennung durch Stiftungsaufsicht erforderlich

■ Stiftungsvermögen gehört niemandem (z. B. Gesellschafter),

■ Stiftungen sind steuerlich begünstigt (kein Kaufmann i.S.d. Gesetzbuches), Besser-stellung gegenüber einem Verein (und einer gGmbH)

■ Eingeschränkte Buchführungs-, Bilanzierungs- und Prüfungspflicht

■ Stiftungen erhalten i.d.R. keine Drittmittelförderung;

■ hohe Kreditwürdigkeit

■ operative Tätigkeit oder/und Förderstiftung möglich Variante 2: Kulturinsel Bramfeld e.V.

(mit ehrenamtlichem / hauptamtlichem Vorstand /

mit angestellter GF)

Vor- und Nachteile:

■ Mindestmitgliederzahl bei Gründung (7 Personen),

■ Mindestinhalt einer Satzung: Name, Sitz, gemeinnütziger Zweck, Art der Satzungs-zweckverwirklichung (Selbstlosigkeit, Ausschließlichkeit, Unmittelbarkeit), Register-eintragung, Bildung des Vorstandes, Einberufung der Mitgliederversammlung, Beur-kundung von Beschlüssen, Vereinsbeitritt /-austritt, Beitragspflichten, Auflösung.

■ erhebliche Spielräume bei der weiteren Satzungsgestaltung (z. B. weitere Organe,

Art und Aufgaben der Organe, Zustimmungsvorbehalte)

■ kein �Gründungskapital� erforderlich

■ Berufung eines ehren-/ neben- oder hauptamtlichen Vorstandes (je nach Satzung) vor Anmeldung des Vereins bei dem Vereinsregister

■ Unterschrift unter dem Eintragungsantrag bedarf notarieller Beglaubigung

■ Eintragung im Vereinsregister

■ gute Möglichkeiten der Drittmittelförderung

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 37

■ Verein darf keinen wirtschaftlichen Zweck verfolgen (Betriebsführungen sind nur im

Rahmen des sog. Nebenzweckprivilegs zulässig)

■ Erfüllung der spezifischen gemeinnützigkeitsrechtlichen Satzungsanforderungen

■ Schwierigkeiten der Kreditnahme

■ Schwerfälligkeit von Entscheidungsprozessen

■ Vorstandshaftung etc. Variante 3: Kulturinsel Bramfeld gGmbH

(gemeinnützige Gesellschaft)

Vor- und Nachteile:

■ Die gGmbH verbindet die Vorteile der typischen, auf gewerbliche/wirtschaftliche Akti-vitäten gerichteten Rechtsform der GmbH mit den Steuervorteilen, die das Gemein-nützigkeitsrecht bietet;

■ Die gGmbH ist keine eigene Gesellschaftsform; sie unterliegt den Vorschriften des GmbH-Gesetzes sowie die des Handelsgesetzbuch (HGB)

■ Rechtsgebilde zwischen gemeinnützigen und dem gewinnorientierten Sektor

■ Im Gesellschaftsvertrag (Satzung) der gGmbH werden die gesellschaftsrechtlichen Strukturelemente der GmbH mit den Anforderungen des Gemeinnützigkeitsrechts

verbunden, d. h. die gGmbH muss einen gemeinnützigen, kirchlichen oder mildtäti-gen Gesellschaftszweck haben, der Unternehmensgegenstand muss aus Aktivitäten

zur Erfüllung dieses steuerbegünstigten Zweck bestehen, der Zweck muss selbstlos,

ausschließlich und unmittelbar verfolgt werden.

■ In der Regel wird das für Vereine und Stiftungen noch kennzeichnende Ehrenamt bei der gGmbH durch hautamtliche Geschäftsführer ersetzt, die das Unternehmen pro-fessionell leiten

■ Reduzierte Umsatzsteuersatz (7%)

■ Abschreibungsmöglichkeiten,

■ gewinnorientierte Aktivitäten möglich,

■ stark eingeschränkte Möglichkeiten der Drittmittelförderung

■ Stammkapitaleinlage (mind. 25.000,- �)

■ Hoher Verwaltungsaufwand und -kosten, hohe Komplexität. Vor dem Hintergrund der Komplexität des Projektes Kulturinsel Bramfeld ist aus Sicht der

Gutachter eine Rangfolge der infrage kommenden Trägerkonstruktionen zu sehen. Als die

für die Kulturinsel als am Erfolg versprechendste Trägerkonstruktion erscheint die Bildung

einer �Kulturstiftung Bramfelder Kulturinsel� oder die Bildung eines Vereins. Die Bildung ei-ner gemeinnützigen GmbH (gGmbH) als Trägerkonstruktion für die Kulturinsel würden die

Gutachter erst für die Zeit nach Aufbau und erfolgreichem und ggf. erweitertem Betrieb emp-fehlen.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 38

Abb. 21: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Kino und Restaurant

Abb. 22: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Försterhaus und der �Kulturhof�

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 39

4. Abschließende Empfehlungen

4.1 Zur städtebaulichen Situation

Insgesamt wird das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� auch im direkten Zusammenhang mit den

Bemühungen des Bezirks gesehen, den gesamten Bereich des Ortszentrums Bramfeld zu

entwickeln, den Einzelhandelsstandort zu stärken und diesen Bereich zu einem Stadtteil-zentrum mit den unterschiedlichsten Nutzungen und Aktivitäten auszubauen. Dazu heißt es

in der Bürgerschaftsdrucksache 19/2951: �Mit der Rahmenplanung für den Ortskern Bramfeld wurde im Jahr 2002 ein erster Schritt für

die Neugestaltung zu einem aktiven urbanen Stadtteilzentrum erarbeitet. Der Bezirk Wand-

sbek unternimmt derzeit Anstrengungen, das Ortszentrum u. a. mit der Umsetzung der Neu-

gestaltung des Marktplatzes an der Herthastraße und der Errichtung eines Einzelhandels-

zentrums zu stärken.

Das Bramfelder Zentrum braucht jedoch dringend weitere Impulse, um zu einem attraktiven

Stadtzentrum zu werden.

Als weiteres, für Bramfeld sehr wichtiges Projekt ist der Anschluss Bramfelds an das Stadt-

bahnnetz zu nennen (an der Barmfelder Chaussee).

Der Stadtteil Bramfeld hat zudem, mit seiner bisher wenig städtebaulich ausgeprägten Mitte

und der Problematik einer Geschäftsstraße, auch keine �Mitte� für seine Bürger.

Vielfältige ehrenamtliche kulturelle Aktivitäten der Bramfelder Bürger und Bürgerinnen benö-

tigen dringend Räume, die die Identität im Quartier stärken. So fehlt Bramfeld ein Bürger-

haus und das Projekt Kulturinsel wird derzeit auf seine Realisierung evaluiert (Drs. 19/2347).

Zu prüfen wäre hierbei zum Beispiel, ob sich für größere Veranstaltungen und Festivitäten

auch schulische Räume als Veranstaltungsorte im Sinne eines Gemeinschafts- und Koope-

rationsprojekts als Bürgerhaus nutzen ließen.� Die Realisierung und Umsetzung des Projektes Kulturinsel stellt sowohl aus stadtteil-kulturpolitischen wie auch unter Stadtteilentwicklungsaspekten eine große Chance und einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung und Erneuerung des Ortskerns von Bramfeld dar. Der Projektstandort steht u. a. in einem engen räumlichen Zusammenhang mit der genann-ten Endhaltestelle der geplanten Stadtbahn, die auf dem Grundstück Bramfelder Chaussee

255, d. h. etwa 100 m südlich des Brakula vorgesehen ist. Hier könnte eine neue städtebau-liche Einheit entstehen, die neben der sehr guten Anbindung ein zentraler attraktiver Treff- und Mittelpunkt für die Bramfelder Bürger entstehen. Dieser Bereich würde die nördliche bauliche und nutzungsstrukturelle Fassung des in der Aufwertung und Umgestaltung befind-lichen Ortszentrums bedeuten.

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 40

Abb. 23: Standort Stadtbahnhaltestelle (geplant) �

Präsentation Hochbahn v. 14.10.2009

Durch die Revitalisierung des Markplatzes mit dem Neubau des EKZs und die damit verbun-denen Stärkung des Ortskerns als wirtschaftliches und kommerzielles Zentrum auf der einen Seite und der Stärkung der kulturellen Nutzungen im Rahmen der Kulturinsel auf der ande-ren Seite entsteht zwischen Marktplatz und Brakula ein bipolares Zentrum, dass durch die Endhaltestelle Stadtbahn, den Dorfplatz und die geplanten Neubauten auf dem Gelände des Autohändlers räumlich miteinander verbunden ist und das damit den zentralen Bereich Bramfelds zu einem belebten und intensiv genutzten Ortszentrum aufwertet.

Abb. 24: Revitalisierung Marktplatz / Neubau EKZ

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 41

Abb. 25: Städtebaulicher Rahmenplan Bramfeld � Ausschnitt

Der Ausschnitt aus dem städtebaulichen Rahmenplan zeigt die Schwerpunkte der (künfti-gen) Entwicklung:

Entwicklung des Stadtteilkulturzentrum �Kulturinsel Bramfeld�

Neubau des Einkaufszentrums

Revitalisierung des Marktplatzes

Endhaltestelle der künftigen Stadtbahnlinie Bramfeld Dorfplatz

Wohnungsneubau am Bramfelder Dorfplatz

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 42

Abb. 26: Raumkonzept Vorentwurf ASK � Gesamtansichten

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 43

4.2 Weitere Schritte zur Umsetzung und

abschließende Empfehlungen

Im Rahmen der Ausarbeitung der Konzept- und Machbarkeitsstudie zur Kulturinsel Bramfeld sind anknüpfend an den bisherigen Beteiligungsprozess verschiedene Anstrengungen un-ternommen worden. Einerseits ging es darum, den Kreis der Nutzer (Festmieter, temporäre

Mieter) und Unterstützer auf Ebene der stadtteilbezogenen Einrichtungen und Institutionen zu erweitern und diesen Kreis als �aktive Einheit� von Protagonisten aufzustellen und zu mo-tivieren. Andererseits zielten die Projektaktivitäten in diesem Bereich neben der Information der Bürger und Bürgerinnen, Stadtteilinstitutionen und -einrichtungen über den Stand der Planungen und mögliche Entwicklungsoptionen vor allem auf die Fragen nach der Wichtig-keit und Wertschätzung einer Kulturinsel für Bramfeld bzw. für ihr Wohnumfeld, nach den

konkreten Bedarfen und nach den Einrichtungen, die ein solches Kulturzentrum beinhalten sollte. In Anbetracht der vergleichsweise kurzen Projektlaufzeit (August 2009 bis April 2010) ist es gelungen, einen großen und effektiven Kreis von potenziellen, insbesondere neuen Nutzern

für das Projekt Kulturinsel Bramfeld zu gewinnen. Ebenfalls ist es gelungen � ansetzend an der Vorgeschichte zur Kulturinseln in Bramfeld �, eine hohe Resonanz sowie ein breites Signal von Untersetzung für dieses Projekt aus dem Stadtteil aufzunehmen (vgl. Zulauf und

Ergebnisse der beiden Informations- und Diskussionsveranstaltungen im Herbst 2009 und im Januar 2010). Diese initiierte und für das Projekt Kulturinsel positive Entwicklung im Hinblick auf Unterstüt-zung, öffentliches Interesse und Motivation muss, wenn das Projekt eine erfolgreiche Um-setzung erfahren soll, nach Abschluss der Machbarkeitsuntersuchung weitergeführt werden.

Ganz wichtig im Rahmen der Fortführung des weiteren und vertiefenden Ausarbeitungs- und Planungsverfahrens ist die gleichzeitige Wahrnehmung der Aufgabe einer externen Modera-tion. Denn zum jetzigen Zeitpunkt kann die Übergabe dieser Aufgabe in die Hände des frisch

konstituierten Nutzerkreises eher kontraproduktiv sein, da ggf. die Übernahme der Prozess-moderation durch einen Träger bzw. eine Einrichtung aus dem Nutzerkreis heraus als �Prä-

judiz� für eine künftige �Führungsrolle� in Bezug auf die Trägerschaft falsch verstanden wer-den könnte; zudem könnte der Eindruck entstehen, nur Eigeninteresse zu verfolgen. In jedem Fall sollte � sofern die Entscheidung von Politik und Verwaltung für das Projekt Kul-turinsel und seine Realisierung ausgeht � die weitere Konkretisierung und Ausarbeitung der Planungen zur Kulturinsel Bramfeld die Aufgabe der Moderation, Partizipation und transpa-renten Verfahrenssteuerung beinhalten. Ebenfalls in diesem Zusammenhang und zunächst auf Ebene des Nutzerkreises (unter Be-teiligung von Vertretern der Fachbehörde BKMS, des Fachamtes der Bezirksverwaltung und

ggf. Mitglieder der Bezirksversammlung) sollte eine kurzfristige Entscheidung über das zu

verfolgende Träger- und Organisationskonzeptes herbeigeführt werden, um dann sukzessi-ve die hierzu nötigen Aufgaben und Maßnahmen vorzubereiten und anzugehen. Eine ebenfalls kurzfristig anzugehende Aufgabe, die noch vor der weiteren vertiefenden Pla-nungsphase anzugehen ist und der eine Grundsatzentscheidung darüber vorausgehen

muss, ob das Projekt Kulturinsel Bramfeld die politische und verwaltungsbezogene Unter-

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 44

setzung für eine Realisierung bekommt, bildet die kurzfristige Klärung der Finanzierungs-möglichkeiten auf Grundlage der Ergebnisse bzw. Varianten der Machbarkeitsuntersuchung. Hierzu muss jedoch auf Ebene der Politik (Bezirkspolitik) wie auch auf Ebene der Verwal-tung (Bezirksamt) vorab die Abstimmung und Entscheidung über die Frage erfolgen, ob das

Projekt �Kulturinsel Bramfeld� gewollt ist, um es in die nächste konkretisierende Planungs-phase zu heben. Denn jeglicher sich hieran anschließende Aufwand, insbesondere die ans-tehende Aufgabe, den gegenwärtigen Nutzer des Försterhauses (das Autohaus) an einen

anderen Standort zu verlagern bzw. den Nutzer bei dieser Verlagerung zu unterstützen, ist

vergeblich, wenn diese entscheidende Frage nicht geklärt ist. Bei negativer Entscheidung in dem Sinne, dass das Projekt �Kulturinsel Bramfeld� vorerst

nicht in die weitere konkretisierende Planungsphase kommen soll, weil die entsprechenden Finanzierungsmittel für die Anschubfinanzierung nicht bereitgestellt werden können, muss

sowohl der jetzige Nutzerkreis als auch die Bramfelder Öffentlichkeit rechtzeitig darüber in-formiert werden, damit für die einzelnen Einrichtungen bzw. potenziellen Nutzer eine Pla-nungssicherheit besteht und sie sich ggf. anderweitig orientieren können. Im Falle einer positiven Entscheidung sollte neben der Finanzierungsfrage (Bereitstellung und Einstellung des erforderlichen Anteils der Investitionskosten in die mittelfristige Haus-haltsplanung, Aufnahme der hierfür erforderlichen Gespräche) die Frage nach dem weiteren Verfahren geklärt und entschieden werden. Das heißt, dass auf Ebene der Verwaltung zu entscheiden ist, wie das dann anstehende konkretisierende und vertiefende Planungsverfah-ren (verbindliche Hochbauplanung, Ausarbeitung des Betriebskonzeptes, Detailplanungen, Nutzerkreismoderation) für die Kulturinsel angeschoben und ggf. in vorgesehenen Planver-fahren für das Ortszentrum Bramfeld eingebunden werden könnte. Darüber hinaus ist in die-sem Zusammenhang auch festzuhalten, dass eine genauere Kostenermittlung erst auf Grundlage einer detaillierten Baubestandsaufnahme und einer durchgearbeiteten Entwurfs-planung möglich wird. Da für das Ortszentrum Bramfeld die Fortschreibung der städtebaulichen Rahmenplanung

ansteht, könnte eine Verzahnung mit dem Planungsverfahren (Phase II) Kulturinsel Bramfeld sinnvoll sein, zumal die bereits laufenden Planungen und Vorhaben mit den vorgesehenen und geplanten Vorhaben verbunden bzw. aufeinander abgestimmt werden sollten. In Bezug auf eine zügige Weiterentwicklung bzw. Fortführung der vorliegenden Planungen

und Konzeptentwürfe einschließlich des bestehenden Beteiligungsverfahrens (bei positivem Bescheid) sollte in jedem Fall ein externer �Kümmerer� bzw. Moderator für das Planungs- und Beteiligungsverfahren eingesetzt werden, der neben den verschiedenen Aufgaben der Verfahrenssteuerung, Moderation, Öffentlichkeitsarbeit etc. auch die erforderlichen Aufga-ben eines Verfahrens für das Einwerben von Spenden und ggf. eines Fundraisings bewegen könnte. Hamburg, den 12. Mai 2010 Dr. Ing. Andreas Pfadt Dipl. Geogr. Wolfgang Oehler ASK Hassenstein + Pfadt GmbH Büro CONVENT Architektur � Stadterneuerung � Kommunale Planung Integrierte Stadt- und Regionalentwicklung

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 45

Anhang

Anhang 1

Raum- und Flächengrößen

Aufstellung der Räume und Flächen

(Hofgebäude, Försterhaus, Neubau)

Anhang 2

Kostenschätzungen und Finanzierungsvorschläge

Tabelle 1: Kostenschätzung und Finanzierungsvorschlag � Modellrechnung 1: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Försterhaus + Werkstatt, Neubau Kul-turinsel

Tabelle 2: Kostenschätzung und Finanzierungsvorschlag � Alternative lfd. Zus-

chuss � Modellrechnung 2: Gesamtprojekt Hofgebäude, Försterhaus,

Neubau Kulturinsel

Tabelle 3: Kostenschätzung und Finanzierungsvorschlag � Modellrechnung 3: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Neubau Kulturinsel ohne Försterhaus + Werkstatt

Tabelle 4: Kostenschätzung und Finanzierungsvorschlag � Modellrechnung 4: Gesamtprojekt Hofgebäude + Anbau, Försterhaus + Werkstatt Neubau ohne Kulturinsel

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 46

Anhang 1

Machbarkeitsstudie - Kulturinsel Bramfeld Aufstellung der Räume und Flächen

Anschrift : Bramfelder Chaussee 151-157 Bauherr : FHH-Behörde für Kultur, Medien+Sport Bezirk Wandsbek Architekt : Ina Hassenstein - Dr. Andreas Pfadt - ASK Bemerkung: Im Rahmen der Konzept- und Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

Hofgebäude � Brakula Erdgeschoss

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Gruppenraum 35.60 75.03 24.28

2 Flur 69.90 176.22 55.10

3 Gruppenraum 37.46 80.73 25.20

4 Büro 10.90 49.72 14.42

5 Büro 13.94 54.32 15.65

6 WC 1.38 15.46 4.83

7 WC 1.15 15.31 4.45

8 WC 4.52 35.59 10.76

9 Fahrstuhl 2.89 15.94 5.02

10 WC 2.95 24.18 7.01

11 Abstellraum 2.49 25.88 7.28

12 WC 0.94 13.64 4.01

13 WC 4.95 32.50 9.77

14 WC 0.92 13.49 3.97

Zwischensummen 189.98 628.01 191.73

Hofgebäude � Brakula Obergeschoss

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Gruppenraum 24.83 52.66 20.08

2 Gruppenraum 24.23 53.00 19.85

3 Gruppenraum 24.30 52.93 19.88

4 Gruppenraum 26.47 55.39 22.19

5 Büro 13.14 41.42 15.38

6 WC 1.49 10.84 5.03

7 WC 1.24 11.26 4.65

8 Büro 11.67 37.78 14.80

9 Vorraum 5.16 21.63 7.79

10 Fahrstuhl 2.88 18.98 6.95

11 Gruppenraum 37.53 90.06 32.36

12 WC-Vorraum 3.14 20.40 7.38

13 WC 4.20 22.03 8.34

Zwischensummen 180.26 488.40 184.69

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 47

Hofgebäude � Brakula Dachgeschoss

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Dachraum 140.49 34.40 54.35

Zwischensummen 140.49 34.40 54.35

Försterhaus � Erdgeschoss

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Büro 14.48 43.06 15.36

2 Eingangsbereich 18.18 42.90 17.21

3 Büro 14.24 40.64 15.24

4 Abstellraum 3.09 20.58 7.88

5 WC 3.95 32.34 10.41

6 WC 1.03 13.93 4.31

7 Gruppenraum 22.13 58.18 19.51

8 WC 1.02 13.93 4.30

9 WC 2.85 19.78 6.94

10 Abstellraum 1.32 14.39 4.86

11 Flur 6.08 28.18 10.15

Zwischensummen 88.37 327.90 116.17

Försterhaus � Dachgeschoss

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Büro/Archiv 11.94 14.54 15.36

2 Beratungsraum 18.18 23.63 17.21

3 Büro/Archiv 11.70 14.17 15.24

4 Abstellraum 2.37 5.57 7.88

5 Archiv 5.05 6.36 10.41

6 Gruppenraum 19.79 23.16 19.51

7 Flur 10.94 23.95 13.43

Zwischensummen 79.98 111.38 99.04

Werkstatt

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 WC 3.64 14.62 6.19

2 Lager 30.40 47.07 23.92

3 Nebenraum 26.28 49.87 21.89

4 Holzwerkstatt 93.16 82.11 41.04

5 Vorraum 3.73 14.52 4.83

6 WC 1.83 16.34 5.86

7 WC 2.12 11.36 4.22

8 Umkleideraum 9.10 24.76 9.19

9 Dusche 3.23 14.59 6.01

Zwischensummen 173.49 275.23 123.15

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 48

Hofgebäude � Brakula Anbau � Veranstaltungsbereich

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Stadtteilcafé 19.44 39.90 12.86

2 Flur 5.08 39.01 13.02

3 Vorraum 10.02 29.80 13.01

4 Lager/Kühlraum 5.47 27.53 9.54

5 Veranstaltungsraum 184.79 199.64 62.69

6 WC 3.55 25.45 8.02

7 WC 2.12 14.98 6.10

8 Lager 19.19 53.08 18.30

9 Flur/Lager 29.13 112.00 33.66

10 WC 1.30 14.37 4.72

11 WC 1.34 14.59 4.79

12 WC 1.16 13.65 4.49

13 WC 4.22 25.73 9.32

14 WC 1.07 13.21 4.36

15 Vorraum 10.03 31.66 12.81

16 Abstellraum 0.58 12.08 3.62

17 Küche 23.38 68.84 20.61

18 WC 2.24 17.78 6.13

19 WC 1.75 17.46 6.03

20 WC 3.40 26.83 8.84

21 WC 0.91 11.99 3.99

22 WC 0.80 11.51 3.85

23 WC 0.77 11.15 3.74

24 WC 1.02 12.92 4.27

25 WC 1.10 13.38 4.41

26 WC 1.08 13.26 4.37

Zwischensummen 334.95 878.58 287.70

Neubau Kulturinsel � Veranstaltungssaal/Kino

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Kleiner Kinosaal 114.14 235.79 44.01

2 Veranstaltungssaal - Kino

219.24 305.72 59.61

3 Empore 106.22 58.85

Zwischensummen 439.60 541.51 162.47

Neubau Foyer � Gastrobereich � Musikübungsraum Lager

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Lager 56.32 52.21 21.45

2 Musikübungsraum 62.72 46.18 22.49

3 Tresen/Küche 28.95 31.01 10.85

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 49

4 Gastronomie 81.06 15.15 27.68

5 Foyer 56.89 92.69 43.56

6 Vorraum 58.80 14.17 5.26

7 WC-Vorraum 4.18 18.24 5.88

8 Kasse 1.65 12.59 3.78

9 Büro/Lagerraum 22.91 43.54 13.82

10 WC-Vorraum 3.61 16.88 5.47

Zwischensummen 377.08 342.67 160.24

Neubau � Werkstatt Anbau

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Keramikwerkstatt 75.16 16.64 9.76

Zwischensummen 75.16 16.64 9.76

Gesamtsummen 2079.52 3641.81 1386.80

Nicht in die Nutzflächen eingerechnet werden:

Terrassenflächen

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Terrasse 45.60 8.63 9.69

2 Terrasse Stadtteilcafé

19.67 10.01 11.25

Zwischensummen 65.28 18.64 20.94

Neubau Werkstatt � Erweiterung (optional)

Nr. Bezeichnung Grundfläche [m2] Wandfläche [m2] Umfang [m]

1 Werkstatt-erweiterung

123.24 0.00 0.00

Zwischensummen 123.24 0.00 0.00

Anhang 2

Tabelle 1

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 51

Tabelle 2

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 52

Tabelle 3

Machbarkeitsstudie Kulturinsel Bramfeld

ASK / CONVENT 53

Tabelle 4