KONZEPTION DER KITA GÄNSEBLÜMCHEN€¦ · Lernen Verantwortung zu tragen (für ihre Entscheidung...

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KONZEPTION DER KITA " GÄNSEBLÜMCHEN " Träger: Stadtverwaltung Neuruppin Karl- Liebknecht- Str. 33 16816 Neuruppin

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K O N Z E P T I O N D E R K I T A " G Ä N S E B L Ü M C H E N "

Träger:

Stadtverwaltung Neuruppin

Karl- Liebknecht- Str. 33

16816 Neuruppin

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INHALTSVERZEICHNIS

Unsere Kita stellt sich vor ............................................................................................................................................... 4

Foto Eindrücke .................................................................................................................................................................... 5

Grundlagen der pädagogischen Arbeit ...................................................................................................................... 6

Der gesetzliche Bildungsauftrag ............................................................................................................................. 6

Grundsätze und Voraussetzungen unserer pädagogischen Arbeit .......................................................... 7

Das Bild vom Kind ......................................................................................................................................................... 8

Rechte von Kindern ...................................................................................................................................................... 8

Die Beteiligung von Kindern ..................................................................................................................................... 9

Beschwerdeverfahren von Kindern ................................................................................................................... 10

Kindeswohl ................................................................................................................................................................... 11

Kinderschutz ................................................................................................................................................................ 12

Die Rolle der Erzieherin .......................................................................................................................................... 14

Unser großes Ziel der pädagogischen Arbeit .................................................................................................. 15

Bildung und Erziehung ................................................................................................................................................. 15

Elementare Bildung und Erziehung.................................................................................................................... 15

Rolle von Mädchen und Jungen ............................................................................................................................ 20

Interkulturelle Arbeit mit Kindern ..................................................................................................................... 20

Raum und Material .................................................................................................................................................... 20

Gestaltung des Tagesablaufs und das Lernen im Alltag ............................................................................. 21

Übergänge- Gesichtspunkte zu einzelnen Entwicklungsstufen ................................................................... 22

Kinder unter drei Jahren ......................................................................................................................................... 22

Kinder die in die Schule kommen ........................................................................................................................ 23

Zusammenarbeit ............................................................................................................................................................. 24

Aufgaben der Leitung ............................................................................................................................................... 24

Zusammenarbeit mit den Eltern .......................................................................................................................... 25

Zusammenarbeit im Team ..................................................................................................................................... 26

Zusammenarbeit mit Praktikanten ..................................................................................................................... 26

Kontakte unserer Kita nach aussen ......................................................................................................................... 27

Sprachkonzept/ „ Frühe Chance „ ............................................................................................................................ 27

Warum Sprachförderung in der Kita? ............................................................................................................... 28

Hausordnung .................................................................................................................................................................... 29

Anhang ................................................................................................................................................................................. 30

1. Einführung ................................................................................................................................................................ 30

2. Was ist Sprachförderung? .................................................................................................................................. 31

2.1 Warum Sprachförderung in der Kita? ........................................................................................................ 31

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2.2 Sprachförderung ist wichtig, denn… ........................................................................................................... 32

3. Gesetzliche Vorgaben und Empfehlungen .................................................................................................. 32

Kompensatorische Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung ...................................................... 33

4.2 Bundesprojekt – Offensive „Frühe Chancen“ .......................................................................................... 34

4.3 „Meilensteine der Sprachentwicklung“ ..................................................................................................... 34

5.1 Phonologisch – phonetische Ebene ............................................................................................................. 36

5.2 Morphologisch-syntaktische Ebene ............................................................................................................ 37

5.3 Semantisch-lexikalische Ebene ..................................................................................................................... 38

5.4 Pragmatisch-kommunikative Ebene ........................................................................................................... 38

5.5 Zusammenfassend ist festzustellen............................................................................................................. 39

6.1 Anamneseverfahren .......................................................................................................................................... 40

6.2 Das Lernen am Modell ...................................................................................................................................... 40

6.3 Sprachförderung unter Einbeziehung der Eltern ................................................................................. 40

6.4 Sprachförderung unter Einbezug von Kooperationspartnern ......................................................... 41

6.5 Das Erlernen der Sprache im pädagogischen Alltag ............................................................................ 42

7. Kriterien für die konzeptionelle Arbeit ........................................................................................................ 44

8.1 Sprachvorbildliches und Sprachunterstützendes Erzieher-verhalten ........................................ 45

8.2 Haltung der pädagogischen Fachkraft ....................................................................................................... 47

8.3 Didaktik und Methodik der Sprachförderung ......................................................................................... 47

11.1 Materialien zum Begreifen, Fühlen und Erfahren .............................................................................. 48

11.2 Materialien zum Hören und Zuhören ...................................................................................................... 48

11.3 Materialien zum Betrachten und Lesen .................................................................................................. 49

11.4 Materialien mit Schriftsprache ................................................................................................................... 49

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UNSERE KITA STELLT SICH VOR

Unser Kindergarten wurde im Februar 1976 eröffnet und hat eine pädagogische

Nutzfläche von 813m². Da jedem Kind 3,5m² zur Verfügung stehen müssen,

können wir 231 Kinder, von 8 Wochen bis Schuleintritt bei uns betreuen. Die

Kinderzahlen in den einzelnen Bereichen Krippe und Kindergarten schwanken, so

dass die Räume dem jeweiligen Alter entsprechend umgestaltet werden.

Die Räumlichkeiten sind wie folgt aufgegliedert: 2 Gruppenräume

( Haupt- und Nebenraum ), ein Bad und eine Garderobe für 22 Kinder unter 2

Jahren, und für ca. 29 Kinder ab 2 Jahren in altersgemischten Gruppen.

Wir betreuen die Kinder unter 2 Jahren in altershomogenen Gruppen und die

anderen Altersstufen in Mischgruppen. Dabei berücksichtigen wir den jeweiligen

Entwicklungsstand, die psychische und physische Belastbarkeit der Kinder.

Die Kinder können einen Turnraum, die Kinderküche, den Spiel- und Fernsehraum,

Leseraum, Vorschulraum und Toberaum zur individuellen Gestaltung des

Gruppenlebens nutzen. Das Elternsprechzimmer bietet eine Rückzugsmöglichkeit

für individuelle Gespräche.

Nach einer kurzen Beschreibung des Hauses möchten wir nun auf unseren

Spielplatz aufmerksam machen. Er hat eine Größe von etwa 4398m². Hier gibt es

ausreichend schattenspendende Bäume, Sandkästen und Rasenflächen mit

verschiedenen Spielgeräten, so dass sich die Kinder frei bewegen und ihre

Fantasie ausleben können. Durch die günstige Lage unseres Hauses sind die

Kinder keiner Lärmbelästigung durch Verkehr sowie Luftverschmutzung

ausgesetzt, trotzdem aber verkehrsgünstig zwischen Altstadt und Neubaugebiet

gelegen.

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FOTO EINDRÜCKE

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GRUNDLAGEN DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT

DER GESETZLICHE BILDUNGSAUFTRAG

Jede Kindertageseinrichtung hat einen Bildungsauftrag.

Der Kindergarten ist eine sozialpädagogische Einrichtung und hat neben der

Betreuungsaufgabe einen eigenständigen Erziehungs- und Bildungsauftrag als

Elementarbereich des Bildungssystems. Die Förderung der

Persönlichkeitsentwicklung des Kindes und die Beratung und die Information der

Erziehungsberechtigten sind von wesentlicher Bedeutung; der Kindergarten

ergänzt und unterstützt dadurch die Erziehung des Kindes in der Familie. Der

Kindergarten hat seinen Erziehungs- und Bildungsauftrag im ständigen Kontakt

mit der Familie und anderen Erziehungsberechtigten durchzuführen und

insbesondere

1. die Lebenssituation jedes Kindes zu berücksichtigen,

2. dem Kind zur größtmöglichen Selbstständigkeit und Eigenaktivität

zu verhelfen, seine Lernfreude anzuregen und zu verstärken,

3. dem Kind zu ermöglichen, eine emotionalen Stärke aufzubauen,

4. die schöpferischen Kräfte des Kindes unter Berücksichtigung seiner

individuellen Neigungen und Begabungen zu fördern,

5. dem Kind Grundwissen über seinen Körper zu vermitteln und seine

körperliche Entwicklung zu fördern,

6. die Entfaltung der geistigen Fähigkeiten und der Interessen des

Kindes zu unterstützen und ihm dabei durch ein breites Angebot

von Erfahrungsmöglichkeiten elementare Kenntnisse von der

Umwelt zu vermitteln.

Wir haben dabei die Aufgabe, das Kind unterschiedliche soziale

Verhaltensweisen, Situationen und Probleme bewusst erleben zu lassen und

jedem einzelnen Kind die Möglichkeit zu geben, seine eigene soziale Rolle

innerhalb der Gruppe zu erfahren, wobei ein partnerschaftliches, gewaltfreies

und gleichberechtigtes Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter

untereinander, erlernt werden soll. Die Integration behinderter Kinder soll

ebenfalls gefördert werden. Behinderte und nichtbehinderte Kinder sollen

positive Wirkungsmöglichkeiten und Aufgaben innerhalb des Zusammenlebens

erkennen und altersgemäße demokratische Verhaltensweisen einüben können.

Auch gegenüber anderen Kulturen und Weltanschauungen soll Verständnis

entwickelt und Toleranz gefördert werden.

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GRUNDSÄTZE UND VORAUSSETZUNGEN UNSERER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT

In unserer Kita schaffen wir Bedingungen für die Kinder, die ihnen ermöglichen,

zu spielen und spielend zu lernen unter Berücksichtigung alterstypischen

Besonderheiten. Dies soll als Ergänzung und Fortsetzung der häuslichen

Erziehung gestellt werden.

Die pädagogische Arbeit ist so aufgeteilt, dass sie zielgerichtet im Krippenalter

beginnt und bis zum Schulalter weitergeführt wird. Dabei ist für uns besonders

die Spontanität, Selbständigkeit und bewusste Selbstkontrolle ein wichtiges

Lernziel. Kontaktfähigkeit, soziale Verhaltensweisen, Kreativität, Einfallsfreude

und Improvisationsfähigkeit werden als Grundlagen in der Krippe begonnen, im

Kindergarten ausgebaut, differenzierter gefördert und neue

Schwierigkeitsgrade eröffnet.

Unsere pädagogische Arbeit richtet sich nach dem situationsorientierten

Ansatz, d.h. Ausgangspunkt für das Lernen ist die aktuelle Lebenssituation der

Kinder. Grundlage unserer Arbeit sind die Grundsätze der „Elementaren Bildung

und Erziehung“. Die „Elementare Bildung“ gibt unserer Kita einen Rahmen, den es

mit Leben zu füllen gilt.

Die Erzieherin erkennt durch Beobachtungen die Interessengebiete der Kinder

und kann so die Angebote spezifisch festlegen und erweitern. Sie spricht mit

allen, statt "für" oder "über" andere Kinder, öffnet sich dem Neuen und

Unbekannten und versteht sich als Begleiterin von Eltern und Kinder während

der Kita- Zeit.

Die Erzieherin klärt eigene Kompetenzen und Inkompetenzen mit sich und allen

Mitarbeitern ab, um Lösungen zu suchen und zu finden.

Je mehr Fertigkeiten das Kind beherrscht und je zielstrebiger es gelernt hat,

diese zu unterscheiden, desto reizvoller und flexibler kann es sein Spiel

individuell gestalten. Hierbei zeigen sich Besonderheiten und Interessen jedes

einzelnen Kindes, welche von der Erzieherin gesondert gefördert werden.

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DAS BILD VOM KIND

Kinder sind aktive Mitgestalter ihrer Bildung und Entwicklung

Voraussetzungen für lang anhaltendes Lernen:

- Sicherheit und Geborgenheit

- Bewegung

- Ganzheitlichkeit

- Eigenaktivität

- Vorbilder

Der neugeborene Mensch kommt als „kompetenter Säugling“ zur Welt – dies

belegt die entwicklungspsychologische und neurowissenschaftliche

Säuglings- und Kleinkindforschung. Bereits unmittelbar nach der Geburt

beginnt der Säugling, seine Umwelt zu erkunden und mit ihr in Austausch zu

treten. Jedes Kind weiß von Anfang an, was es gerade braucht und was für

seine Entwicklung gut und förderlich ist.

Kinder gestalten ihre Bildung und Entwicklung von Geburt an aktiv mit und

übernehmen dabei entwicklungsangemessene Verantwortung, denn der

Mensch ist auf Selbstbestimmung und Selbsttätigkeit hin angelegt. Allerdings

können sie nur in einem Umfeld aktiv lernen und sich positiv entwickeln, in

dem sie sich wohl, sicher und geborgen fühlen, sowie täglich ausreichend

Möglichkeit erhalten, sich zu bewegen.

Des Weiteren sind für Kinder gemeinsame Aktivitäten mit anderen Kindern und

Erwachsenen von großer Bedeutung. Kinder konstruieren ihr Weltverständnis

vorrangig dadurch, dass sie sich über Dinge mit anderen austauschen und deren

Bedeutung und Sinngebung verhandeln. Gemeinsame Aufgaben- und

Problemlösung und der kommunikative Austausch, der hierbei stattfindet,

sind wichtig. Bei gemeinsamen Aktivitäten können die Kinder sich selbst und

die Welt schrittweise kennen und verstehen lernen. Kinder lernen demnach

viel von anderen Kindern und auch die Vorbildwirkung von Erwachsenen ist

entscheidend.

RECHTE VON KINDERN

Jedes Kind unterscheidet sich durch seine Persönlichkeit und Individualität

von anderen Kindern. Es bietet ein Spektrum einzigartiger Besonderheiten

durch sein Temperament, seine Anlagen, Stärken, Bedingungen des

Aufwachsens, seine Eigenaktivitäten und sein Entwicklungstempo. Die

Entwicklung eines Kindes erweist sich als ein komplexes, individuell

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verlaufendes Geschehen.

Kinder haben Rechte – universell verankert in der UN Kinderrechtskonvention.

Sie haben insbesondere ein Recht auf die Wertschätzung ihrer individuellen

Persönlichkeit und das Recht auf bestmögliche Bildung von Anfang an. Sie haben

ein Recht auf Mitsprache und Mitgestaltung bei ihrer Bildung und allen weiteren,

sie betreffenden Entscheidungen.

DIE BETEILIGUNG VON KINDERN

Partizipation ist ein wesentliches Element demokratischer Lebensweise und

bedeutet für uns, Kinder in möglichst viele Entscheidungsprozesse, die ihre

Person betreffen, einzubeziehen und sie an vielem, was das alltägliche

Zusammenleben betrifft, zu beteiligen. Darüber hinaus ist eine gelebte

Partizipation in der Kindertagesstätte die Befähigung zu demokratischen

Verhaltensweisen, die Rechte und Pflichten umfassen. Kinder teilhaben zu lassen

bedeutet aber nicht, dass Kinder alles dürfen. Es geht um das Recht der Kinder,

ihre Meinung frei zu äußern und diese Meinung angemessen und entsprechend

ihres Alters und ihrer Reife zu berücksichtigen. Partizipation findet ihre

Grenzen dort, wo das körperliche oder seelische Wohl des Kindes gefährdet

wird. Partizipation als fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit setzt eine

bestimmte Haltung und Einstellung der Erzieherinnen gegenüber Kindern voraus:

Wir sehen Kinder als kompetente kleine Menschen, die in der Lage sind, ihren Alltag eigenständig zu gestalten. Wir trauen Kindern etwas zu und begegnen ihnen mit Achtung, Respekt und Wertschätzung.

Durch die Beteiligung der Kinder an Entscheidungen, die ihren KITA-Alltag

betreffen (Was machen wir heute? Wie gestalten wir das Projekt?) und das

Miteinbeziehen in alltägliche Pflichten in einem kindgerechten Rahmen (Wir

müssen jeden Tag aufräumen. Wir helfen in der Küche. Manchmal müssen wir

Dinge erledigen, auf die wir nicht immer Lust haben), machen wir Demokratie für

die Kinder erlebbar.

Das Erfahren einer demokratischen Kultur, wird im Alltag gelebt und praktiziert

und dadurch fordern wir wiederum die Kompetenzen der Kinder heraus:

Wir ermutigen die Kinder, ihre Bedürfnisse in Worte zu fassen, z.B. in

dem wir den Kindern Fragen stellen (Ich-Kompetenz)

Wir lassen die Kinder Handlungsmöglichkeiten erproben und nach eigenen

Lösungen suchen und begleiten und unterstützen sie dabei (Ich-, Sozial-,

Sach- und Lern-Kompetenz)

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Wir finden altersgerechte Beteiligungsformen, die die Bildung der Kinder

unterstützen und eine demokratische Kultur vermitteln

Abstimmungen und Projektarbeit stärken die Verantwortung und die

Selbständigkeit der Kinder und zeigen ihnen ihr Mitspracherecht (Ich-

und Sozial-Kompetenz). Zuständigkeitslisten vermitteln den Kindern auch

ihre Pflichten (Ich-, Sozial- und Sach-Kompetenz)

Wir nehmen Kinder ernst und darum ist uns Partizipation so wichtig: Indem

Kinder ernst genommen werden, diskutieren, Entscheidungen treffen, Vorschläge

machen, Kompromisse erarbeiten usw., machen sie zahlreiche Erfahrungen und

lernen so im alltäglichen Umgang viel für sich selbst und viel für das

Miteinander:

Sie werden angeregt, sich eine eigene Meinung zu bilden

Lernen Bedürfnisse in Worte zu fassen

Stärken ihr Selbstbewusstsein

Lernen Möglichkeiten zur Konfliktbewältigung kennen

Lernen Verantwortung zu tragen (für ihre Entscheidung und deren Folgen)

Lernen andere Meinungen, Standpunkte zu tolerieren und Kompromisse

einzugehen

Erfahren, dass Engagement etwas bewirken kann

Lernen sich mit ihrer Umwelt kritisch auseinander zu setzen

Lernen anderen zuzuhören und andere aussprechen zu lassen

Erfahren, dass sie an Entscheidungen real beteiligt werden

BESCHWERDEVERFAHREN VON KINDERN

Die Auseinandersetzung mit Beschwerden von Kindern ist in unserem Kita- Alltag

unerlässlich. Das sensible Wahrnehmen und Reagieren der Erzieherin

unterstützt die Kinder dabei, ihre Beschwerden altersentsprechend zu äußern.

Für die Kinder ist dies bedeutsam. Sie lernen, sich für etwas einzusetzen und

erleben, dass sie für die Gemeinschaft wichtig sind. Sie haben also Einfluss auf

das, was um sie herum geschieht. Eigene Bedürfnisse werden so bewusster

wahrgenommen.

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In unserer Kita werden erst einmal die Anliegen und Bedürfnisse wahr- und

ernst genommen. Danach wird gemeinsam eine Lösung gesucht. Entscheidend ist,

dass die Erzieherin Hilfestellung anbietet und nicht allein das Problem löst. Die

bewusste Wahrnehmung der Fachkräfte hier im Haus und die Reaktion auf die

Beschwerde nimmt eine entscheidende Rolle ein. Also wenn nun klar ist, worin das

Problem liegt, gilt es eine Lösung zu finden. Welche Idee hat hier das Kind? Was

braucht das Kind, um das Problem oder Anliegen zu lösen? Hierbei moderieren

unsere Erzieherinnen. Im Anschluss wird gemeinsam festgestellt, ob das

Ergebnis für alle befriedigend ist.

KINDESWOHL

Kinder sind sehr auf ein überschaubares Umfeld wie Kitas, Schulen,

Nachbarschaften usw. angewiesen, die zum sozialen Lernfeld werden können.

Freundschaftliche Beziehungen zu Gleichaltrigen gewinnen mit dem Wachsen

eine zunehmende Bedeutung für eine gesunde psychische Entwicklung.

Unterstützende Bedingungen im Umfeld erleichtern die Entwicklung von

Selbstsicherheit und Identität:

Das Bedürfnis nach einer sicheren Zukunft

Bedürfnisse nach Selbstverwirklichung

Förderung der natürlichen Neugierde, Anregung und Anforderung,

Unterstützung beim Erleben und Erforschen der Umwelt, Unterstützung bei

der Bewältigung von Alltagsängsten, Entwicklung eines Selbstkonzeptes,

Unterstützung bei der eigenständigen Durchsetzung von Bedürfnissen und

Zielen, Bewusstseinsentwicklung, Talententfaltung usw.

Grundbedürfnisse

Grundbedürfnisse sind vor allem Nahrung, Schutz und Pflege. Dazu gehört die

Mittagsmahlzeit. Alle Kinder nehmen am gemeinsamen Mittag essen teil oder

werden vor der Mahlzeit abgeholt. Zudem benötigen Kinder für ein gesundes

Aufwachsen intellektuelle Anregungen und Hilfe beim Verstehen der Innen-

und Außenwelt. Dies erfordert Personen, die kontinuierlich da sind und

Gefühle empfangen und erwidern. Dies vermittelt ein Gefühl geschätzt,

anerkannt und als vollwertige Persönlichkeit betrachtet zu werden.

Das Bedürfnis nach beständigen liebevollen Beziehungen

Um gedeihen zu können, benötigen Kinder eine warmherzige und verlässliche

Beziehung zu erwachsenen Betreuungspersonen. Feinfühligkeit im Umgang mit

Kindern bedeutet, ihre Signale wahrzunehmen, sie richtig zu interpretieren

und sie angemessen zu beantworten. Wärme, Feinfühligkeit und Halt machen

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es Kindern möglich, ihre Gefühle zu spüren und später in Worte zu fassen und

auch weiterzugeben. Verlässliche und sichere Beziehungen unterstützen die

psychische Entwicklung im Bereich des Denkens, der Sprache, von Wertvor-

stellungen und sozialen Kompetenzen. In unserem Haus wird darauf sehr viel

Wert gelegt.

Das Bedürfnis nach körperlicher Unversehrtheit, Sicherheit und

Regulation

Kinder brauchen eine gesunde Ernährung, ausreichend Ruhe, Bewegung und

Gesundheitsfürsorge, um gesund aufwachsen zu können. Dazu zählen auch die

adäquate Versorgung der Kinder bei auftretenden Krankheiten sowie das

Unterlassen aller Formen von physischer und psychischer Gewalt gegen

Kinder.

Das Bedürfnis nach individuellen Erfahrungen

Jedes Kind ist auf seine Weise einzigartig und braucht Zuwendung und

Wertschätzung aufgrund dieser Einzigartigkeit. Manche Kinder sind

unruhiger oder aktiver als andere, aufgeschlossener oder auf sich

zurückgezogener. Die Kunst der Erwachsenen besteht darin, Kinder mit ihren

individuellen Besonderheiten anzunehmen und zu fördern.

Das Bedürfnis nach Grenzen und Strukturen

Klare und wertschätzende Begrenzung und Strukturierung hilft Kindern, sich

ihre Umwelt zu erobern und gleichzeitig Gefährdungsmomenten aus dem Weg

zu gehen. Durch sinnvolle Grenzsetzung erleichtern wir Erzieherinnen die

Entwicklung der Kinder. Grenzsetzung sollte nicht strafend und gewaltsam

erfolgen, sondern in einem Aushandlungsprozess zum Verstehen führen.

KINDERSCHUTZ

Der Kinderschutz ist im Paragraph 8a KJHG bzw. SGB VIII klar definiert.

Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung nach § 8a SGB VIII

Schutzauftrag bei Kindeswohlgefährdung

(1) Werden dem Jugendamt gewichtige Anhaltspunkte für die Gefährdung

des Wohls eines Kindes oder Jugendlichen bekannt, so hat es das

Gefährdungsrisiko im Zusammenwirken mehrerer Fachkräfte abzuschätzen.

Dabei sind die Personensorgeberechtigten sowie das Kind oder der

Jugendliche einzubeziehen, soweit hierdurch der wirksame Schutz des

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Kindes oder des Jugendlichen nicht in Frage gestellt wird. Hält das

Jugendamt zur Abwendung der Gefährdung die Gewährung von Hilfen für

geeignet und notwendig, so hat es diese den Personensorgeberechtigten

oder den Erziehungsberechtigten anzubieten.

(2) In Vereinbarungen mit den Trägern und Einrichtungen, die Leistungen

nach diesem Buch erbringen, ist sicherzustellen, dass deren Fachkräfte den

Schutzauftrag nach Absatz 1 in entsprechender Weise wahrnehmen und bei

der Abschätzung des Gefährdungsrisikos eine insoweit erfahrene Fachkraft

hinzuziehen. Insbesondere ist die Verpflichtung aufzunehmen, dass die

Fachkräfte bei den Personensorgeberechtigten auf die Inanspruchnahme von

Hilfen hinwirken, wenn sie diese für erforderlich halten und das Jugendamt

informieren, falls die angenommenen Hilfen nicht ausreichend erscheinen, um

die Gefährdung abzuwenden.

(3) Hält das Jugendamt das Tätigwerden des Familiengerichts für

erforderlich, so hat es das Gericht anzurufen; dies gilt auch, wenn die

Erziehungs- oder Personensorgeberechtigten nicht bereit oder in der Lage

sind, bei der Abschätzung des Gefährdungsrisikos mitzuwirken. Besteht eine

dringende Gefahr und kann die Entscheidung des Gerichts nicht abgewartet

werden, so ist das Jugendamt verpflichtet, das Kind oder den Jugendlichen in

Obhut zu nehmen.

(4) Soweit zur Abwendung der Gefährdung das Tätigwerden anderer

Leistungsträger, der Einrichtungen der Gesundheitshilfe oder der Polizei

notwendig ist, hat das Jugendamt auf die Inanspruchnahme durch die

Personensorgeberechtigten hinzuwirken. Ist ein sofortiges Tätigwerden

erforderlich und wirken die Personensorgeberechtigten nicht mit, so schaltet

das Jugendamt die anderen zur Abwendung der Gefährdung zuständigen

Stellen selbst ein.

Unser Träger arbeitet eng mit dem Landkreis Ostprignitz Ruppin als zuständige

Behörde zusammen. Es wurde eine Vereinbarung zur Wahrnehmung des

Schutzauftrages durch unseren Träger der freien Jugendhilfe für Einrichtungen

und Dienste gemäß §8 Abs.4 SGB VIII abgeschlossen. In dieser Vereinbarung ist

klar das Verfahren bei Gefährdungssituationen, die Dokumentation und

Qualitätssicherung festgehalten. Eine „ Insofern erfahrene Fachkraft“ ist

benannt und bestellt worden. Zusätzlich wurde in unserer Kita ein Leitfaden für

die Wahrnehmung des Schutzauftrages gefertigt, als Handlungsgrundlage für

Erzieherinnen und Leitung.

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(Der Begriff Kindeswohlgefährdung ist nicht abschließend definiert und bedarf

damit einer Interpretation im Einzelfall. Somit ist der Begriff

„Kindeswohlgefährdung“ in sachverständigen Nachschlagewerken kaum erfasst,

findet sich aber in Gesetzesbüchern wie dem BGB und SGB VIII sowie in der

UN-Kinderrechtskonvention wieder.)

DIE ROLLE DER ERZIEHERIN

Die Erzieherin ist eine liebevolle kompetente Partnerin für die Kinder. Sie muss

Erziehungskompetenz aufweisen, die von pädagogischen Aufgaben geprägt ist.

Im Umgang mit den Kindern sollte die Erzieherin vielfältige Aktivitäten anregen

und inhaltlich unterstützen. Sie muss motivieren, anleiten, werten und lenken.

Sie richtet sich nicht nach Erwachsenenwünschen und Problemen, sondern nach

den Interessen der Kinder und versucht, Kinder mit besonderen Problemen oder

ungewöhnlichen Verhaltensweisen zu integrieren, und nicht auszusondern.

Das Auftreten der Erzieherin sollte vor allem durch folgende Aspekte

gekennzeichnet sein: Liebe, Verständnis und Wohlwollen, Zärtlichkeit und

Wärme, Achtung, Anerkennung, Ruhe und Ausgeglichenheit, Rücksichtnahme.

Die Erzieherin soll ihre Gefühle und Stimmungen den Kindern zeigen, auch soll

sie vor den Kindern Fehler eingestehen, denn eine professionelle, fehlerfreie

Erzieherpersönlichkeit gibt es nicht.

Individuelle Unterschiede sollte man berücksichtigen und zur positiven

Entwicklung aller Kinder nutzen, auf Wünsche und Interessen der Kinder

eingehen und auf negative Verhaltensweisen einwirken.

Die Erzieherin nimmt eine vorbildwirkende Rolle in allen Bereichen des gesamten

Tagesablaufes ein und zeigt den Kindern bestimmte Normen und Richtlinien im

freundlichen Zusammenleben auf. Lob und Kritik wenden wir in unserer täglichen

Arbeit an. Das Maß richtet sich nach der Entwicklung der kindlichen

Persönlichkeit und des Charakters.

In regelmäßigem kollegialem Austausch reflektieren wir eigenes Verhalten und

informieren uns in Fachdiskussionen. Jede Erzieherin nimmt an Aus- und

Fortbildungen teil und berichtet im Haus über deren Inhalte und Ideen.

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UNSER GROßES ZIEL DER PÄDAGOGISCHEN ARBEIT

Wir gestalten die einzelnen Bildungsbereiche so, dass die Kinder fröhlich

forschend und ausprobierend durch unseren Kita-Alltag gehen. Dabei möchten

wir, dass sie Wissen und Können sowie Fähigkeiten und Handlungskompetenzen

erlangen, die sie für ihr gegenwärtiges und zukünftiges Leben benötigen. Uns ist

wichtig, dass die Kinder

SELBSTBEWUSSTSEIN

SELBSTSTÄNDIGKEIT

SOZIALVERHALTEN

UMWELT- UND NATURBEWUSSTSEIN

GESELLSCHAFTLICHE WERTVORSTELLUNGEN sowie

SPIEL- UND LERNBEREITSCHAFT entwickeln.

Zur Erreichung dieser Ziele arbeiten wir in Anlehnung an den Situationsansatz.

BILDUNG UND ERZIEHUNG

ELEMENTARE BILDUNG UND ERZIEHUNG

Grundlage unserer Arbeit ist die „Elementare Bildung“ als Handlungskonzept und

Instrument. Die Bildungsbereiche der elementaren Bildung und Erziehung sind:

- Körper, Bewegung und Gesundheit,

- Sprache, Kommunikation und Schriftkultur,

- Musik,

- Darstellen und Gestalten,

- Mathematik und Naturwissenschaft,

- Soziales Leben

Die Bereiche bestimmen keine abgrenzbare Sachgebiete oder Fächer; sie

überschneiden sich und durchdringen den komplexen Alltag in der Kita. In der

Verbindung der Bildungsbereiche zeigt sich die Güte der pädagogischen Arbeit.

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Die Kompetenzen der Kinder werden durch gezieltes, regelmäßiges Beobachten

erfasst und analysiert. Für jedes Kind wird ein Formular angelegt und über die

Kita – Zeit geführt: „Grenzsteine der Entwicklung“, „Validierte Grenzsteine der

Entwicklung“ und „Meilensteine der Sprachentwicklung“.

Dementsprechend werden gezielte Angebote für die Kinder erarbeitet, die

Material- und Raumgestaltung angepasst und das Fachwissen der Erzieherin

ständig aktualisiert.

KÖR P ER , BE WEGU NG U N D GESU ND H EI T

Unser Kindergarten bietet aufgrund der großen Freifläche von ca. 4500m² sehr

gute Voraussetzung für das aktive Spiel und die Bewegung an frischer Luft.

Durch verschiedene Initiativen von Träger, Eltern und Erziehern ist es uns

gelungen, eine ansprechende Freifläche für alle Kinder in den verschiedenen

Altersgruppen zu bieten.

Der kleine Spielplatz unserer Storchengruppe bleibt den Jüngsten vorbehalten.

Ein altersentsprechendes Angebot an Spielgeräte und Spielzeug motiviert schon

die Kleinen, sich auszuprobieren, ohne von größeren, bzw. älteren Kindern gestört

zu werden. In unserer Praxis hat sich diese Trennung bewährt, da die Kinder

unter zwei Jahren mehr Ruhe zum Probieren benötigen, als die größeren Kinder.

Statt des Sportraumes nutzen unsere Jüngsten den Ball- und Toberaum für die

Bewegungsförderung und Motorik.

Ein großer und kleiner Spielplatz bietet unseren acht Mischgruppen ausreichend

Platz für die Bewegung im Freien. Der Turnraum im Keller, der Toberaum und

auch begrenzt der Gruppenraum werden für die Bewegung mit Blick auf die

gesundheitliche Bedeutung für Kinder ab ca. 2 Jahre täglich genutzt.

Zur Förderung der Gesundheit achten wir auf gesunde Ernährung, indem wir

regelmäßig Projekte durchführen und in unserer Kinderküche gemeinsam mit den

Kindern gesundes Essen zubereiten. In jeder Gruppe besteht für die Kinder die

Möglichkeit, am Vormittag Obst zu sich zu nehmen und am Tage jederzeit zu

trinken. Die Kinder sorgen für die Dekoration auf den Tischen und können sich

bei den Mahlzeiten ihre Plätze allein aussuchen. Jeden Monat ist eine zu

benennende Gruppe mit der Auswahl des Essens für den kommenden Monat

beauftragt. Das organisiert in unserer Kita die Küchenkraft.

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Um die Gesundheit der Kinder zu fördern und präventiv mit den Eltern zu

arbeiten, bietet eine ausgebildete Heilpraktikerin im Haus unentgeltlich ihre

Hilfe und Unterstützung an. Durch verschiedene Methoden, Angebote und

Projekte können die Kinder Abwehrkräfte mobilisieren und seelisch körperlich

entspannen und lernen so ihren Körper genauer kennen.

SP R AC HE , K OM MU N IKA T I ON U ND S C HR I F TKU LTU R

In unserer Kita können die Mädchen und Jungen lernen, wie unterschiedlich

Menschen sich ausdrücken. Im sprachlichen Umgang mit Erwachsenen, anderen

Kindern verschiedenen Alters und Kindern anderer Kulturen erleben die Kleinen,

dass man sich auf verschiedenen Arten verständigen kann. Sei es durch Symbole,

Sprache und Handzeichen, es gibt viele Möglichkeiten der Verständigung. In

unserem Haus wird auf gute Aussprache im gesamten Tagesablauf geachtet.

Durch Bilderbuchbetrachtungen von Anfang an motivieren und ermutigen wir die

Kinder zum Sprechen und achten auf die Aussprache. Für die größeren Kinder

haben wir einen Leseraum eingerichtet, indem sich vorwiegend anspruchsvolle

Bücher befinden. Die Kinder können je nach Entwicklungsstand den Leseraum für

einen überschaubaren Zeitraum (bis zu 20 min.) mit Abmeldung bei der

Erzieherin aufsuchen. Im Anschluss werden die Kinder befragt, welches Buch

interessant war und ob sie etwas über den Inhalt erzählen können.

Für unsere Einschüler findet einmal in der Woche die Vorschule statt. Dort

können sie sich mit Zahlen, Buchstaben und Zeichen vertraut machen, die dann

natürlich im Tagesablauf weiterhin eine Rolle spielen. Die Kenntnisse werden

hier vertieft und die Neugierde der Kinder befriedigt.

Geschichten erzählen, Gedichte erlernen und aufsagen, Lieder singen, das

Reimen und vieles andere mehr ist selbstverständlich Grundlage unserer

täglichen Arbeit.

Um frühzeitig Kinder mit Sprachstörungen zu erfassen und zu fördern, ist eine

Mitarbeiterin im Haus entsprechend ihrer Zusatzausbildung angehalten, in

regelmäßigen Zeitabständen in allen Gruppen zu hospitieren, mit den Kolleginnen

über Kinder sprechen, die einer Förderung bedürfen und Hilfestellung

anzubieten.

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Jeder Erzieherin ist bewusst, dass Sprache ein wichtiges Instrument für die

weitere Entwicklung der Kinder ist. In Teamberatungen reflektieren wir das

eigene Sprachverhalten.

MU S IK

Auch die musikalische Förderung findet sich im gesamten Tagesablauf wieder.

Täglich wird in den Kindergruppen gemeinsam mit Kindern gesungen und

vorgesungen. Entsprechende Bewegungsspiele werden mit Gesang kombiniert.

Den Jahreszeiten und Höhepunkten entsprechend werden Lieder vermittelt und

geübt. Programme werden von Kindern und für Kinder aufgeführt, um Kinder zu

begeistern und anzuspornen. Das externe Angebot der Musikschule Neuruppin

wird von den Eltern und Kindern genutzt, auch um Begabungen einzelner Kinder

zu fördern.

In den Räumen befinden sich verschiedene Instrumente und Liederbücher für

Kinder, die sie jederzeit nutzen können.

DAR ST EL LE N U ND GE S TA LT EN

Das Darstellen und Gestalten gehören zu den frühen Tätigkeiten eines jeden

Kindes. Sie ermöglichen es, Erfahrungen bleibend auszudrücken. Wir bieten in

der Kita verschiedene Materialien an, denn so können sich die Kinder mit ihrer

Umwelt besser auseinandersetzen und die Wahrnehmung und das kreative

Denken fördern. In den Gruppenräumen sind die Materialien so anzubieten, dass

die Kinder jederzeit damit „probieren“ und „hantieren“ können. Die gefertigten

Bilder und Werke der Kinder werden gewürdigt, indem sie im Einverständnis der

Kinder ausgehangen werden, für alle sichtbar. Eine Ausstellung der Bilder kann

im Flur erfolgen. Der Portfoliohefter, eine Gemeinschaftsarbeit von Kind und

Erzieherin, gehört ebenfalls dazu.

Die Raumgestaltung findet gemeinsam mit den Kindern statt. Die Erzieherin

achtet jedoch auf die Interessen aller Kinder und natürlich auf den Arbeits- und

Unfallschutz. Eine wichtige Regel in unserem Haus ist: Wir schätzen die Werke

der Kinder, korrigieren sie nicht und nehmen die Kinder Ernst.

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MAT H EMA T IK U ND NATU R WI SS EN SC HA FT

Das Spielangebot und die räumliche Gestaltung erlauben den Kindern, mit

Symbolen und Zahlen zu probieren und zu arbeiten. Im Kreativraum haben die

Kinder die Möglichkeit, einfache Naturgesetzlichkeiten zu erfahren und zu

erproben. Hier ist es möglich, mit Wasser und anderen Stoffen zu

experimentieren und zu forschen.

Die Gruppen sind mit einfachen Computern ausgestattet, an dem die Kinder mit

anspruchsvollen Spielen aus mehreren Bereichen beschäftigen können.

Kurzzeitwecker werden genutzt, um Kinder mit der „Zeit“ vertraut zu machen

und ein Gefühl dafür zu entwickeln. Wie schon im Bereich Sprache,

Kommunikation und Schriftkultur erwähnt, findet sich auch hier für unsere

Einschüler die Vertiefung der Kenntnisse in der Zahlen- und Mengenlehre statt.

SO ZIA LE S L EBE N

In einem Kindergarten entdecken die Kinder ihre Einzigartigkeit. Im

Zusammenleben mit anderen Kindern aus unterschiedlichen Altersgruppen

erkennen die Kinder Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Wir möchten die Kinder

in ihrer Persönlichkeit stärken und sie zu selbstbewussten, gerechten Menschen

heranziehen. Die Kinder sollten in der Lage sein, Meinungsverschiedenheiten zu

vertreten und Streitigkeiten sprachlich und allein zu klären.

Uns ist es wichtig, bestimmte Regeln im Kindergarten aufzustellen, diese müssen

jedoch den Kindern verständlich gemacht werden, d.h. jede Regel im Interesse

der Gemeinschaft hat einen besonderen Hintergrund der den Kindern zu

erklären ist.

Durch unsere Angebote im Haus können die Kinder Kontakte mit Kindern aus

anderen Gruppen knüpfen, sei es im z. B. Tobe-, Vorschul- oder Leseraum. Unsere

Kinderküche bietet auch eine sehr gute Möglichkeit, durch gemeinsames Kochen

am Gelingen einer leckeren Mahlzeit beizutragen, sowie im Anschluss das

gemütliche Einnehmen des zubereiteten Essens am selbst gestalteten Tisch.

Unsere technischen Angestellten, der Hausmeister und die Küchenkraft,

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gehören selbstverständlich zu unserer Gemeinschaft und es besteht ein sehr

guter Kontakt innerhalb unseres Hauses.

Regelmäßig organisieren wir gemeinsam mit dem Seniorenwohnpark Treffen und

Aktionen, um das Miteinander von Jung und Alt zu erleben und als

Selbstverständnis aufzubauen.

ROLLE VON MÄDCHEN UND JUNGEN

Wir wollen Mädchen und Jungen in ihrer geschlechtstypischen Rolle

wahrnehmend und akzeptieren, ohne sie festzulegen. Kinder sollen Unterschiede

zwischen Mädchen und Jungen, Männern und Frauen wahrnehmen und verstehen

lernen, ohne damit eine Bewertung als „besser oder schlechter“ zu verbinden.

Darauf aufbauend versuchen wir sie, mit ihrem Verhalten im Kontext zu

Elternhaus und Umwelt zu betrachten.

Die Stärkung und Förderung von Mädchen ist ein ebenso wichtiger Aspekt wie

die Auseinandersetzung mit „Kraft“ und Hilflosigkeit von Jungen. Denn den

„typischen“ Jungen gibt es genauso wenig wie das „typische“ Mädchen.

INTERKULTURELLE ARBEIT MIT KINDERN

Ein weiterer wesentlicher Schwerpunkt unserer Konzeption ist die Arbeit mit

Familien mit Migrationshintergrund. Kinder übernehmen schon in sehr jungen

Jahren Vorurteile, die ihnen mitunter von Erwachsenen signalisiert werden.

Menschen werden hier nicht ausgegrenzt oder diskriminiert, weil sie z.B. eine

andere Hautfarbe haben, weil sie zu groß oder zu klein sind, oder eine andere

Sprache sprechen.

RAUM UND MATERIAL

Die Gestaltung unserer Kita-Räume richtet sich nach den Interessen und

Bedürfnissen der Kinder. Alle Bau- und Ausstattungsmaterialien entsprechen

sicherheitstechnischen Standards. Ein wesentliches Merkmal unserer Räume ist,

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die Gestaltung flexibel an die sich verändernden Bedürfnisse der Kinder

anpassen zu können. Dabei beobachten die Erzieherinnen, welche Bereiche von

den Kindern besonders genutzt werden und wie die Funktionen auszurichten sind.

In den Gruppenräumen sollen vielfältige Aktivitäten möglich sein, wobei wir den

Mädchen und Jungen Ästhetik, Geborgenheit und Bequemlichkeit bieten

möchten. Für Kinder unter 2 Jahren gibt es in den Räumen Möglichkeiten, ihre

Sinne weiter zu entwickeln (Bewegungsebenen, Podeste, Kuschelecken). An die

Altersstruktur angepasste Materialien steigern die sensitiven Erfahrungen, z. B.

mittels Tücher, Bauklötzer aus Holz oder Tastelementen.

GESTALTUNG DES TAGESABLAUFS UND DAS LERNEN IM ALLTAG

Unsere Kindertagesstätte respektiert alle Glaubensrichtungen und gewährleistet

eine neutrale weltanschauliche Erziehung der ihr anvertrauten Kinder, die den

Eltern offen lässt, ihre Kinder entsprechend ihres Glaubens zu erziehen.

Dadurch gewährleisten wir eine weltoffene Erziehung der Kinder.

Wenn ein Kind lernt, dann lernt immer das ganze Kind, mit all seinen Sinnen,

Emotionen, Erfahrungen, geistigen Fähigkeiten und Ausdrucksformen.

Entscheidend für nachhaltiges Lernen ist zudem, dass Kinder die Möglichkeit

haben eigenaktiv und selbstständig lernen zu können, dass sie eigenen Ideen und

Interessen nachgehen können, dass sie Fehler machen dürfen, dass sie selbst

Entdeckungen machen können und eigenständig Antworten auf ihre Fragen finden

dürfen. Hier kommt folgender Grundsatz zum Tragen:

„Zeige mir und ich erinnere. Lass es mich selbst tun und ich verstehe.“

Die Betreuung erstreckt sich über den ganzen Tag, d.h. von 6.00 Uhr bis 17.00

Uhr und beinhaltet die Versorgung von Frühstück, Mittag und Vesper. Unser

Essenanbieter, die Fa. Zuerbel und Lingk GbR, achtet besonders darauf, dass

alle Kinder Vollwertkost bekommen. Eine Betreuung über den Verein

Gänsestübchen e.V. ist möglich von 5.30- 6.00 Uhr und von 17.00- 20.30 Uhr.

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Die Mahlzeiten werden wie folgt angeboten:

8.00 Uhr Frühstück

10.45 - 12.00 Uhr Mittag

15.30 Uhr Vesper

Dazwischen hygienische Maßnahmen, Freispiel, Angebote, Aufenthalt im Freien

und individuelle Schlafzeiten. Für alle Kinder ist Mittagsruhe von ca.

12.00 - 14.00 Uhr. Kinder, die nicht schlafen, können die Mittagsangebote in

Anspruch nehmen. Zu Beginn der Mittagsruhe legen sich jedoch alle Kinder erst

einmal hin, um zur Ruhe zu kommen und eine halbe Stunde zu entspannen.

Wir verstehen unsere Kindertagesstätte als Lern- und Lebenswelt; Kinder

gestalten den Tag mit nach ihren Wünschen.

ÜBERGÄNGE- GESICHTSPUNKTE ZU EINZELNEN ENTWICKLUNGSSTUFEN

KINDER UNTER DREI JAHREN

Die Eingewöhnungsphase sowohl in der Krippe, als auch im Kindergarten, ist für

das spätere Wohlbefinden der Kinder von elementarer Bedeutung. Nur wenn die

Kinder in dieser Zeit die Möglichkeit haben, Vertrauen zu seiner

Bezugserzieherin und den anderen Kindern zu gewinnen, werden sie sich sicher

und wohlbehütet fühlen. In unserer Kita findet die Eingewöhnung individuell und

in Absprache mit den Eltern statt. Die Eingewöhnungsdauer beträgt im

Allgemeinen 14 Tage, mit schrittweiser Erhöhung der Betreuungszeit, erst mit

und dann ohne Eltern. In dieser Zeit haben Eltern die Möglichkeit, die

Erzieherinnen näher kennen zu lernen und sich mit dem Tagesablauf in der

Gruppe vertraut zu machen. Unterstützend sind hierbei ausführliche Gespräche,

um Erwartungen abzuklären und eine Vertrauensbasis aufzubauen. Wichtig ist

uns auch, die Gewohnheiten des Kindes zu erfahren, um auf jedes Kind individuell

eingehen zu können. Eine sichere Ausgangsbasis ist eine wichtige Bedingung für

den Übergang von der Familie in den Kindergarten. Hierzu gehören die

Anwesenheit vertrauter Personen, am besten Mama oder Papa, aber auch ein

vertrauter Gegenstand wie Puppe, Kuscheltier oder Kuscheltuch.

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KINDER DIE IN DIE SCHULE KOMMEN

Auf Grundlage des „ Gemeinsamen Orientierungsrahmen für die Bildung in

Kindertagesbetreuung und Grundschule (GOrBiKs) bereiten wir die Kinder auf

die Schule vor. Wie bereits ausgeführt, finden durch die Erzieherinnen intensive

Beobachtungen und Analysen im Kita Alltag statt, die dann dokumentiert werden.

Die erarbeiteten Portfolios sind eine hilfreiche Unterstützung für die

Grundschullehrer. Die Portfolios sind den Eltern vertraut, durch die Möglichkeit,

jederzeit die Hefter einzusehen und durch die Entwicklungsgespräche.

Kinder sind meistens sehr motiviert, sie wollen lernen. Trotzdem ist der

Eintritt in diese neue Lebensphase sowohl bei den Kindern als auch bei den

Eltern mit Unsicherheit verbunden. Übergänge werden durch Vertrautes

erleichtert. Durch gezielte Vorbereitung der Kinder auf die Schule erwerben

sie wichtige Basiskompetenzen, die ihnen Sicherheit geben.

Im letzten Kita Jahr findet für unsere Vorschulkinder einmal in der Woche

Unterricht statt. Hier werden die Bildungsbereiche vertieft, die Kinder erlernen

den Ablauf einer Unterrichtsstunde und sich auf unterschiedliche Erzieher

(sprich Personen) einzustellen.

Besuche einer Unterrichtsstunde in der Schule finden in Absprache mit den

jeweiligen Lehrern statt. Dort lernen unsere Kinder das Haus kennen und haben

die Möglichkeit, sich mit Schulkindern zu unterhalten und auszutauschen.

Durch die Vorlesestunden von Schulkindern in unserer Kindertagesstätte sind

selten Berührungsängste zu erleben.

Im Vorfeld der Klassenzusammenstellung in den Schulen melden sich die

Lehrerinnen der Rosa- Luxemburg- Schule und der Karl- Liebknecht- Schule in

unserer Kita und sprechen mit den Erzieherinnen über Vorlieben,

Freundschaften und Besonderheiten der Kinder. Die Lehrerinnen

berücksichtigen dieses Gespräch bei der Aufstellung der neuen ersten Klassen.

Informationen über geplante Veranstaltungen der Grundschulen werden an

unsere Eltern über Plakate, Aushänge und Gespräche weitergeleitet.

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ZUSAMMENARBEIT

AUFGABEN DER LEITUNG

Aufgaben, die nach innen und außen pädagogisch organisiert, verantwortlich von

der Leitung gemäß den gesetzlichen und dem Auftrag des Trägers ausgeführt

werden:

1. Absprechen der pädagogischen und organisatorischen Arbeit.

2. Absprache der Personal-, Gruppen- und Ferienregelung und diverse

Ausflüge mit allen organisieren.

3. Informationen über wichtige Belange an alle Mitarbeiter.

4. Vorschläge aufnehmen, Öffnungszeiten und Personalbedarf regeln.

5. Mängel am Gebäude und auf dem Grundstück aufnehmen und weitermelden

bzw. abstellen.

6. Geldmittel nachweisen.

7. Dem Träger und den Eltern gegenüber die pädagogische Arbeit

verantworten.

8. Die gesamte pädagogische Arbeit mit den Mitarbeitern planen und

kontrollieren.

9. Organisieren von Teamberatungen.

10. Fachliche Beratung, Einführung von neuem Personal und Praktikantinnen.

11. Informationen an alle Mitarbeiter weitergeben.

12. Aufnahme der Kinder und Festlegen der Gruppeneinteilung.

13. Dienstplangestaltung wöchentlich für alle Mitarbeiter.

14. Regelung der Vertretung von Krankheit, Urlaub und Fortbildung.

15. Aktualisierung und Durchsetzung der Hausordnung.

16. Mitverantwortung der Sicherheit und Ordnung und Einhaltung der

Hygiene- Bestimmungen.

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17. Monatliche Statistik erstellen.

18. Unfallmeldungen aufnehmen und weiterreichen.

19. Öffentlichkeitsarbeit und Zusammenarbeit mit Institutionen.

20. Wöchentliche Absprache mit dem Träger und Teilnahme an

Leiterinnentagungen.

21. Elternabende durchführen und Kita- Ausschuss einberufen.

ZUSAMMENARBEIT MIT DEN ELTERN

Ein gutes Verständnis zwischen Eltern und Erzieher erfordert die Bereitschaft

zur Offenheit von beiden Seiten. Die Basis benötigt hierfür gegenseitiges

Vertrauen. Das anzustreben ist unser Wunsch. Dabei bleiben die

Haupterziehungsträger die Eltern.

Es werden folgende Formen der Zusammenarbeit praktiziert:

- Elterngespräche beim Abgeben bzw. Abholen der Kinder, um aktuelle, das

Kind betreffende Sachverhalte zu klären

- Elternbesuche in der Kita, um die Kinder in der Eingewöhnungszeit zu

begleiten und unsere Tagesstätte in der Gesamtheit kennen zu lernen

- Führen von Entwicklungsgesprächen

- Elternversammlungen und Bastelabende

- Mithilfe bei der Gestaltung und Durchführung von Höhepunkten

- Hausbesuche auf Wunsch der Eltern

- Ständige Zusammenarbeit mit den Eltern in mündlicher und schriftlicher

Form wie Aushänge, Mitteilungen, um organisatorisches zu gewährleisten

- Regelmäßiger Kontakt mit dem Elternausschuss

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ZUSAMMENARBEIT IM TEAM

Unsere Konzeption können wir nur in ihrer Gesamtheit verwirklichen, wenn das

Betriebsklima harmonisch und ausgewogen ist und alle Mitarbeiter Hand in Hand

arbeiten. Dazu gehört auch das Miteinander von Erzieherinnen und

Wirtschaftspersonal, um für die Kinder die berufliche Wertschätzung von

Menschen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen vorzuleben.

Weiterhin sind unbedingt erforderlich:

- regelmäßige Dienstberatungen

- ständiger Erfahrungsaustausch in der Kita und mit anderen

Kindertagesstätten

- persönliche Weiterbildungen und Teilnahme an Lehrgängen

- Anleitung von Praktikant/ innen und Schüler/ innen

- Gegenseitige Hospitationen in der Kita

In kleineren Teamgruppen werden Erziehungsbedingungen und

Lernvoraussetzungen intensiv analysiert und ausgewertet. Um die Bildungs- und

Erziehungsarbeit auf den aktuellsten Stand zu halten, sind diese regelmäßigen

Gespräche Voraussetzung.

ZUSAMMENARBEIT MIT PRAKTIKANTEN

In unserer Kindertagesstätte sind Praktikanten willkommen. Wir betreuen

Praktikanten aus Schulen, meist 14tägig, und Berufspraktikanten auf dem Weg

zur ausgebildeten Erzieher/ in.

Zu den Aufgaben unserer Berufspraktikanten gehören:

Mitarbeit bei der Erarbeitung pädagogischer Ziele der Gruppe und der

Einrichtung

Gruppenleitung unter Anleitung

inhaltliche und methodische Umsetzung sowie Auswertung der

pädagogischen Ziele in Zusammenarbeit mit den pädagogischen Fachkräften

Unterstützung der Elternarbeit

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Teamarbeit

Öffentlichkeitsarbeit

Verwaltungsarbeiten

hauswirtschaftliche und pflegerische Tätigkeiten

KONTAKTE UNSERER KITA NACH AUSSEN

Mit den Grundschulen Neuruppins tauschen wir uns über gemeinsame

pädagogische Grundhaltungen aus und bauen Strukturen auf, um den

Übergang für die Kindergartenkinder in die Schule zu erleichtern. So finden

gemeinsame Aktionen statt, Grundschüler kommen in einer Projektzeit zu

uns in den Kindergarten und auch unsere zukünftigen Schulkinder können in

unserer Begleitung am Unterricht teilnehmen.

Kinder- und Jugendärztlicher Dienst im Gesundheitsamt Neuruppin:

jährliche Untersuchung der Kinder in der Kita (Vorsorge- und

Vorschuluntersuchung)

Kinderzahnärztlicher Dienst/ Gesundheitsamt Neuruppin:

jährliche zahnmedizinische Kontrolle bei Kindern ab 2 Jahren

Überreichung des zahnärztlichen Vorsorgehefts und

gesundheitspädagogische Angebote in Kita zum Thema Zahngesundheit

Unsere Patenschaft mit dem Seniorenwohnpark Neuruppin zeichnet sich vor

allen Dingen durch unsere gegenseitigen Besuche in unseren Objekten aus.

Die Senioren können z.B. mit den Kindern spielen oder die Auftritte unserer

Kleinen genießen.

Eine weitere Patenschaft besteht mit der Neuruppiner Firma EDEKA mit

gemeinsamen Aktivitäten.

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SPRACHKONZEPT/ „ FRÜHE CHANCE „

WARUM SPRACHFÖRDERUNG IN DER KITA?

Immer mehr sprachentwicklungsauffällige Kinder unter den

Schulanfängern

Spracharmut der Kinder geht auch mit sozialer Armut einher

Alters-konforme Sprachentwicklung ist unverzichtbare Voraussetzung

für erfolgreiches

Lernen und Bilden

Phonologisches Bewusstsein, wird als Basisvorläuferkompetenz

verstanden, die das

erfolgreiche spätere Lesen und Schreiben bestimmt

Spaß und Freude an der Sprache sind wichtige Voraussetzungen und

bestimmen die spätere Bereitschaft und Begeisterung, sich mit dem

Lesen und Schreiben auseinander zu setzen

Insbesondere für die Kinder mit Migrationshintergrund, die Deutsch

als Zweitsprache lernen, ist eine Förderung der deutschen Sprache von

großer Bedeutung

Sprachförderung ist wichtig, denn…

Ohne Sprache kein Gespräch!

Ohne Gespräch keine guten sozialen Beziehungen und kein

Umweltwissen!

Ohne Sprache keine Schriftsprache!

Ohne Schriftsprache kein Lernen und Wissenserwerb aus Texten und

Büchern!

Ohne Wissen kein Erfolg!

Gute sprachliche Fähigkeiten sind wichtig für erfolgreiches Lernen!

Gute sprachliche Fähigkeiten sind wichtig für gute soziale Kontakte

mit Erwachsenen und Gleichaltrigen!

Unser gesamtes Sprachkonzept ist im Anhang an die Konzeption zu finden.

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HAUSORDNUNG

1. Alle Kinder mit gültigem Betreuungsvertrag der Stadtverwaltung werden

bei uns aufgenommen.

2. Unsere Kita ist geöffnet von 6.00 Uhr bis 17.00 Uhr.

3. Die Kinder müssen sauber, gewaschen und ordentlich gekleidet in die Kita

gebracht werden.

4. Die Aufsichtspflicht beginnt mit der Übergabe der Kinder an die

Erzieherin, und endet mit der Übergabe an die Erziehungs- oder

Abholberechtigten.

5. Kinder, die den Heimweg allein antreten oder von anderen Personen

abgeholt werden, müssen eine Bescheinigung des Erziehungsberechtigten

vorlegen.

6. Die Eltern sind verpflichtet, übertragbare Krankheiten der Kinder der

Kita zu melden.

7. Wenn ein Arztbesuch erforderlich war oder die Kinder als krank aus der

Kita abgeholt wurden, muss eine Bescheinigung vom Arzt vorgelegt werden, die

die Aufnahme in die Kindertagesstätte bestätigt.

8. Medikamentengabe: Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass kranke

Kinder nicht die Kita besuchen. In der Kita werden nur medizinisch notwendige

Notfallmedikamente verabreicht. Diese Medikamente werden nur mit

schriftlicher Medikation des Arztes verabreicht.

9. Haben die Kinder Läuse, so ist das der Kita zu melden und entsprechende

Behandlungen vorzunehmen. Die Kinder dürfen nur mit ärztlicher Bescheinigung

die Kita wieder besuchen.

10. Für das Mitbringen von Spielzeug, Fahrräder, Bücher, Schlitten und

andere Privatsachen übernimmt die Kita keine Haftung.

11. Die Kinder sind in unserer Kita gegen Unfall versichert.

12. Die Sicherung der Ein- und Ausgangstüren ist zu gewährleisten.

13. Folgende persönliche Sachen sind mitzuschicken:

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- Hausschuhe

- Wechselwäsche

- bei Bedarf Windeln

14. Für die Kinder, deren Eltern bzw. ein Elternteil nicht berufstätig sind, ist

die Kernbetreuungszeit auf 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr festgelegt.

ANHANG

SPRACHKONZEPT DER KITA GÄNSEBLÜMCHEN

1. EINFÜHRUNG

Wir, die Kita Gänseblümchen in Neuruppin, sind eine städtische Kita mit einer

Kapazität von 231 Kindern. Unsere Kindertagesstätte liegt zwischen der

Altstadt und dem Neubaugebiet. Kinder im Alter von 0 – 7 Jahren werden in

unserer Kita betreut. Ab dem Kindesalter von ca. 2 Jahren werden die Kinder in

Mischgruppen betreut.

Als Kindertageseinrichtung, haben wir den Auftrag alle Kinder in ihrer

Entwicklung zu fördern, was ebenfalls auf die Sprachentwicklung zutrifft.

Basisvoraussetzung für erfolgreiches Lernen sind eine alterskonforme

Sprachentwicklung und die Beherrschung der deutschen Sprache.

Da viele der uns anvertrauten Kinder einen Großteil des Tages in unserer Kita

verbringen entwickeln sich vertrauensvolle Beziehungen. Diese stellen eine

wichtige Voraussetzung für die Entwicklung der Sprache dar. Die vorschulische

Sprachförderung sehen wir als einen wichtigen Schwerpunkt unserer

pädagogischen Arbeit. Nachhaltig wollen wir erreichen, dass die Kinder unserer

Kita mit guten Sprachkenntnissen die Einrichtung verlassen und wir bei den

Vorschulkindern weniger Sprachförderung (Kompensatorische Sprachförderung

im Jahr vor der Einschulung) durchführen.

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Der Sprachförderbedarf scheint offensichtlich für die Kinder, die noch wenig

Spracherfahrung aufgrund fehlender Anregungen zeigen oder bei denen ein

Migrationshintergrund für ein defizitäres Sprachverständnis verantwortlich ist.

Aber auch für die Kinder, die bereits Geschichten nacherzählen können und sehr

redegewandt sind, ist es wichtig durch entsprechende Angebote die

Sprachfreude weiter auszubauen bzw. das Interesse für Literacy zu wecken,

(Erfahrungen zu Buch - , Erzähl - , Reim – und Lesekultur).

Das Experimentieren mit und Erkunden von Buchstaben, Ziffern und Zeichen

fördert das abstrakte Denken. Die Kinder bekommen die Möglichkeit, sich über

Schriftsprache aktiv Wissen über andere Welten zu erobern. Das Entwickeln

einer Erzähl – und Lesekultur, die von Freude und Spannung begleitet wird,

ermöglicht es Kindern, Lesen und Schreiben als attraktive und vielfältige Welt

für sich zu entdecken.

2. WAS IST SPRACHFÖRDERUNG?

Sprachförderung bedeutet, das Kind in seiner bisherigen

entwicklungspsychologischen Entfaltung vor seinem familiären Hintergrund,

seiner Sozialisation und mit seinen jeweiligen Voraussetzungen zu sehen, es an

diesem Punkt abzuholen und entsprechend zu fördern, zu unterstützen und zu

begleiten.

Es ist an dieser Stelle aber auch wichtig, eine klare Abgrenzung von der

sprachtherapeutischen Behandlung vorzunehmen. Diese wird nach vorheriger

Verordnung durch den behandelnden Arzt, von einer Logopädin,

Sprachtherapeutin bzw. Sprachheilpädagogin durchgeführt.

2.1 WARUM SPRACHFÖRDERUNG IN DER KITA?

Immer mehr sprachentwicklungsauffällige Kinder unter den

Schulanfängern

Spracharmut der Kinder geht auch mit sozialer Armut einher

Alters-konforme Sprachentwicklung ist unverzichtbare Voraussetzung

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für erfolgreiches

Lernen und Bilden

Phonologisches Bewusstsein, wird als Basisvorläuferkompetenz

verstanden, die das

erfolgreiche spätere Lesen und Schreiben bestimmt

Spaß und Freude an der Sprache sind wichtige Voraussetzungen und

bestimmen die spätere Bereitschaft und Begeisterung sich mit dem

Lesen und Schreiben auseinander zu setzen

Insbesondere für die Kinder mit Migrationshintergrund, die Deutsch

als Zweitsprache lernen, ist eine Förderung der deutschen Sprache von

großer Bedeutung

2.2 SPRACHFÖRDERUNG IST WICHTIG, DENN…

Ohne Sprache kein Gespräch!

Ohne Gespräch keine guten sozialen Beziehungen und kein

Umweltwissen!

Ohne Sprache keine Schriftsprache!

Ohne Schriftsprache kein Lernen und Wissenserwerbaus Texten und

Büchern!

Ohne Wissen kein Erfolg!

Gute sprachliche Fähigkeiten sind wichtig für erfolgreiches Lernen!

Gute sprachliche Fähigkeiten sind wichtig für gute soziale Kontakte

mit Erwachsenen und Gleichaltrigen!

3. GESETZLICHE VORGABEN UND EMPFEHLUNGEN

Im Jahr 2006 hat die Landesregierung des Landes Brandenburg im Rahmen ihres

familienpolitischen Maßnahmenpakets das „Programm zur kompensatorischen

Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung in Kindertagesstätten“ auf den

Weg gebracht. In diesem Programm geht es darum, durch

Sprachstandsfeststellung alle Kinder mit Sprachförderbedarf zu erreichen.

Diese sollen vor der Einschulung ein gezieltes Sprachförderangebot erhalten, um

ihre Startchancen beim Schuleintritt zu verbessern.

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Seit dem Schuljahr 2009/2010 werden in allen Kitas des Landes Brandenburg

diese Sprachstandsfeststellung und Sprachförderkurse durchgeführt.

Durch gezielte vorschulische Sprachförderung soll eine stabile Grundlage für

das schulische Fortkommen aller Kinder gesichert und eine Benachteiligung von

Kindern aus bildungsfernen Familien sowie Kindern mit Migrationshintergrund

verringert werden.

Seit Mai 2012 arbeiten wir, die Kita Gänseblümchen, als Schwerpunkt-Kita

„Sprache und Integration“ im Rahmen der Offensive „Frühe Chance“.

Seit März 2013 arbeiten wir mit den „Meilensteinen der Sprachentwicklung“.

Anhand dieser Beobachtungsbögen kann beurteilt werden, ob die

Sprachentwicklung bei zwei- bis fünfjährigen Kindern unauffällig

beziehungsweise altersgerecht verläuft oder ob sich Verzögerungen und andere

Risiken auf bestimmten Ebenen der Sprache andeuten.

Diese Informationen geben uns, den Fachkräften, Hinweise, wie sie

sprachauffällige, aber auch sprachlich altersgerecht entwickelte Kinder im Kita-

Alltag identifizieren können, um sie zielgerichtet zu fördern oder sprachlich

anzuregen.

4. ERLÄUTERUNGEN ZU DEN GESETZLICHEN VORGABEN

KOMPENSATORISCHE SPRACHFÖRDERUNG IM JAHR VOR DER EINSCHULUNG

Bei diesem Förderprogramm sollen die Kinder, welche im Jahr vor der

Einschulung sind mit dem WESPE Test von der Gruppenerzieherin getestet

werden. Bei Bedarf werden dann einzelne Kinder von der Sprachfördererzieherin

mit dem Kindersprachtest (KISTE) getestet. Dieser Test ist sehr umfangreich

und dauert ca. 45- 50 Minuten. Der Test beinhaltet das Erkennen semantischer

und grammatikalischer Inkonsistenzen, den aktiven Wortschatz sowie die

Satzbildung. Es wird auch ein Semantisch – syntaktischer Test durchgeführt und

es werden die Sprechfreude und die Verständnissicherung festgestellt. Anhand

des Profilauswertungsbogens wird dann ermittelt, ob das Kind Sprachförderung

in der Kita erhält. Anfang Januar erhalten die Eltern die „Bestätigung der

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Teilnahme an der Sprachstandesfeststellung im Jahr vor der Einschulung nach

§37 Abs. 2 des Brandenburger Schulgesetzes. Dieser wird zur Anmeldung in der

Schule vorgelegt. Die Sprachförderung erfolgt ab Januar in der Kita. Die Kinder

werden in kleinen Fördergruppen (4-6 Kinder) nach dem Sprachförderprogramm

„Handlung und Sprache“ gefördert.

Dieses wurde erarbeitet von Detlev Häuser und Bernd Rüdiger Jülich und

besteht aus 64 Fördereinheiten (FE). Pro Tag lernen wir eine FE. Die Kinder

lernen von Montag bis Donnerstag jeweils ca. 30 Minuten pro FE.

Seit Beginn ist für die Sprachförderung in unserer Kita verantwortlich Frau

Maxy Becker. Dazu hat sie von September 2007 bis Juni 2008 an einer vom

BIfF (Berliner Institut für Frühpädagogik) erarbeiteten Weiterbildung

teilgenommen. Ab September 2011 nahm auch Frau Ines Kasberger an der

Weiterbildung teil und ist seit 2012 als zweite Sprachförderkraft in unserer

Einrichtung tätig.

4.2 BUNDESPROJEKT – OFFENSIVE „FRÜHE CHANCEN“

Dabei handelt es sich um ein Projekt des Bundesministeriums für Familie,

Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). In diesem Projekt geht es darum,

Kinder ab ihrem ersten Tag in der Schwerpunkt-Kita in ihrer sprachlichen

Entwicklung zu begleiten. Das bedeutet, die sprachliche Unterstützung und

Begleitung der Kinder ist kein Zusatzangebot im Kita-Alltag, kein Extra-

Programmpunkt bei der Wochenplanung. Die sprachliche Bildungsarbeit erfolgt

vielmehr gezielt und zugleich eingebettet in das alltägliche Geschehen in der

Kita.

4.3 „MEILENSTEINE DER SPRACHENTWICKLUNG“

Die „Meilensteine der Sprachförderung“ bestehen aus vier

Sprachbeobachtungsbögen für die Kinder im Alter von 24, 36, 48 und 60

Monaten sowie einem Gruppenauswertungsbogen (Sprachampel), in den die

Beobachtungsdaten aller Kinder der Gruppe eingetragen werden.

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Die Beurteilung des sprachlichen Entwicklungsstandes eines Kindes erfolgt auf

vier Sprachebenen: die Ebene der Lexik, der Grammatik, der Kommunikation und

der Literalität.

Lexik: Die Lexik oder das Lexikon ist der aktive oder passive Wortschatz des

Kindes und bildet damit das Fundament der Sprache und des Sprachverstehens.

Grammatik: Zur Grammatik zählen zum Beispiel die Regeln der Wortbildung und

der korrekten Verbindung von Wörtern im Satz.

Kommunikation: Verständigung durch Sprache in mündlicher und schriftlicher

Form. Wesentliche Voraussetzungen dafür sind ein ausreichender Wortschatz

und die Fähigkeit Äußerungen zu verstehen.

Literalität: Literalität ist der Umgang mit Bildgeschichten, Bilderbüchern und

das Interesse am Vorlesen von Märchen und Geschichten, obwohl das Kind die

Schriftsprache noch nicht erlernt hat.

5. GANZHEITLICHE SPRACHFÖRDERUNG – WAS HEIßT DAS?

Ganzheitliche Sprachförderung geschieht nicht in Abgrenzung zu anderen

Bildungsbereichen. Kinder entdecken ihre Welt mit allen Sinnen. Alles wird

erobert, benannt und begriffen in seinem doppelten Wortsinn. Daher kann

Sprachförderung bei Kindern im Kindergartenalter nicht isoliert wie in eine

Sprachlaborsituation stattfinden, sondern sie ist der rote Faden, der sich durch

alle Ereignisse des Tages zieht.

Die Sinneserfahrungen, welche die Kinder machen, müssen mit allen Sinnen

erfolgen. Die Kinder müssen Wörter riechen, schmecken, fühlen und erleben

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können und zugleich muss ihr Entdecker-drang, ihre Bewegungsfreude, ihre

Neugierde befriedigt und ihr soziales Lernen gefördert werden.

Sinneswahrnehmung ist wesentlich für die Sprachförderung. Vom Begreifen zum

Begriff. Z.B. Kinder sehen Erdbeeren fühlen, riechen und schmecken diese, ihr

Gehirn speichert diese Erfahrung ganz anders ab und erleichtert so das Lernen

und den Zugriff.

Eine verinnerlichte Grundorientierung der Erzieherinnen (Vorbildfunktion,

Handlungsbegleitendes Sprechen, korrektives Feedback etc.) und eine

sprechanregende Umgebung schaffen die wichtigen positiven Voraussetzungen

für eine positive Ganzheitliche Sprachförderung

Eine ganzheitliche Sprachförderung bezieht die vier Sprachebenen des

Sprachsystems ein. Diese umfassen alle Elemente der Sprache und des

Sprechens. Dabei ist keine starre Abgrenzung, sondern ein fließender Übergang

der Ebenen zu berücksichtigen.

5.1 PHONOLOGISCH – PHONETISCHE EBENE

Diese Ebene befasst sich mit der Lehre von der Erzeugung der Sprachlaute

(Phonetik) und der

Lehre von den Lautbildungsregeln (Phonologie).

Die Phonetik beschäftigt sich mit den Eigenschaften des Sprachschalls und der

Sprechbewegung, also mit den kleinsten unterscheidbaren Einheiten des

Sprechens, den einzelnen Lauten.

Die Phonologie beschäftigt sich mit dem abstrakten Regelsystem, das der

Lautbildung zugrunde liegt und der Funktion der Laute für die

Bedeutungsunterscheidung. So sind die Laute a/ und ie/ in „Rasen“ und „Riesen“

bedeutungsunterscheidend. Die Art der Lautbildung beim /R/ Also ob es rollend

oder nicht rollend gesprochen wird, ist keine phonologische sondern eine

phonetische Frage. Eine Bedeutungsunterscheidung ergibt sich aus der

verschiedenen möglichen Aussprache nicht.

Die Phonologische Bewusstheit wird als zentrale Vorläuferfähigkeit des

Schriftspracherwerbs angesehen.

Die phonologische Bewusstheit/auditive Sprachverarbeitung wird im

pädagogischen Alltag gefördert. Das Wissen um den unmittelbaren

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Zusammenhang zwischen der phonologischen Bewusstheit, dem späteren

Leseerfolg und der gegebenen „Sprachexperimentierfreude“ der

Kindergartenkinder bestätigt die Bedeutung und Wichtigkeit, durch

beispielsweise:

– den Einsatz von Reimpaaren erkennen und bilden

– Wortpaarbildungen

– Silben-klatschen

– Lautbildungen

– Auswendiglernen kleinerer Gedichte

– Quatschwortspiel

– und vielem mehr

die phonologische Bewusstheit zu schulen.

5.2 MORPHOLOGISCH-SYNTAKTISCHE EBENE

In dieser Ebene geht es darum, sich mit dem grammatischen Aufbau der

Sprache, und zwar hinsichtlich der Wortform (Morphologie) und der

Satzstruktur (Syntax) zu befassen.

Die Morphologie beschäftigt sich mit der inneren Struktur der Wörter und der

bedeutungstragenden Funktion dieser Struktur. So macht z.B. das Plural-

Morphem /-n/ deutlich, dass ein Wort die Mehrzahl bezeichnet, wie bei

Hase/Hasen.

Die Syntax ist die Lehre von der Anordnung der Wörter zu größeren Einheiten,

also zu Wortgruppen aus z.B. Artikel, Adjektiv und Nomen, wie in „das blaue

Auto“, zu Phrasen oder Sätzen, weshalb die Syntax auch als Satzbaulehre

bezeichnet wird.

Zentrale Ziele sind:

– Förderung der grammatischen Strukturen sowohl im Wortgebrauch als

auch im Satzaufbau

– der richtige Einsatz der Artikel sowie Pronomen

– die richtige Verwendung der Präpositionen

– richtiges Konjugieren der Verben

– die korrekte Zeiten- und Mehrzahlbildung

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Eine weitere Förderung ist beispielsweise im Rahmen von Kreisspielen,

Bewegungs- Sprechspielen sinnvoll.

5.3 SEMANTISCH-LEXIKALISCHE EBENE

Sie befasst sich mit der Lehre von Wortbedeutungen (Semantik) und

Wortschatzaufbau (Lexikon).

Die Semantik beschäftigt sich mit der Organisation von Wortbedeutungen, z.B.

in den Kategorien von Gegensatz (Hund – Katze), Ähnlichkeiten (bellen – kläffen),

Oberordnungen (Hund – Dackel), Gleichordnungen (Dackel – Pudel) oder

Unterbegriffen (Pudel – Hund – Tier).

Das Lexikon beschreibt den Aufbau und Abruf des aktiven und passiven

Wortschatzes, über den der Mensch verfügt. Im mentalen Lexikon sind

individuelle Wortbedeutungen, phonetische Pläne der Wörter, grammatikalische

Funktionen und semantische Merkmale gespeichert.

Zentrale Ziele sind:

– Erweiterung des Wortschatzes und

– der Wortbedeutung

Dies bezieht sich sowohl auf den aktiven als auch passiven Wortschatz. Eine

Vielzahl didaktischer Spiele bietet hier Anregung für Gespräche. Im Rahmen des

Handlungsbegleitenden Sprechens werden wichtige Impulse gegeben.

5.4 PRAGMATISCH-KOMMUNIKATIVE EBENE

Diese befasst sich mit der Lehre von der Anwendung der Sprache im

Interaktionszusammenhang.

Die Pragmatik beschäftigt sich mit dem Sprachgebrauch im Rahmen

zielgerichteter Handlungen z.B. mit der Anpassung von Stimmlage und Wortwahl

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an den Gesprächspartner, an aktuelle Stimmungen oder an die

Situationsanforderung.

Die Kommunikationslehre beschäftigt sich mit den Regeln der so genannten

Sprechakte. Hierbei wird analysiert, nach welchen Regeln z.B. Dialoge,

Sprecherwechsel oder Sprachbeginn organisiert werden.

Zentrale Ziele sind:

– stimmiges Kommunikationsverhalten

– Lautstärke

– Mimik und Gestik

– Einführung und Einhaltung von Gesprächsregeln

– Adäquate Konfliktlösungsstrategien

Der wertschätzende und respektvolle Umgang sowie die Vorbildhaltung der/ des

Erzieherin/ Erziehers sind hier von großer Bedeutung.

Im Rollenspiel haben die Kinder die Möglichkeit mit ihrer Stimme, ihrer Gestik

und Mimik zu experimentieren und ihre Wirkung auf andere zu reflektieren.

5.5 ZUSAMMENFASSEND IST FESTZUSTELLEN

Die Trennung dieser vier Sprachebenen ist rein theoretisch. Im tatsächlichen

Sprachgebrauch werden immer alle vier Kompetenz- und Performanz-ebenen

gleichzeitig aktiviert, sobald wir sprechen.

Eine ganzheitliche Sprachförderung setzt voraus, dass durch gezielte

Beobachtungen und Sprachstandesfeststellungsverfahren die sprachlichen

Fähigkeiten, d.h. Die sprachlichen Stärken und Schwächen erkannt und

dokumentiert werden.

Unserem ganzheitlichen Ansatz folgend, spiegeln sich die Bildung und Schulung

der Sprach-. Sprech- und Kommunikationskompetenz sowie der Erwerb der

phonologischen Bewusstheit fließend in allen Bildungsbereichen wider.

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6. WEITERE FORMEN DER SPRACHUNTERSTÜTZUNG UND SPRACHFÖRDERUNG IM KINDERGARTEN

6.1 ANAMNESEVERFAHREN

Die Anamnese eines jeden Kindes vor dem jeweiligen individuellen Hintergrund

erfordert Verständnis und Verstehen.

Hier begründet sich ein umfangreiches Anamneseverfahren, welches eingebettet

ist, in eine sensible Aufnahme und Eingewöhnungsphase der Kinder. Es ist unser

Ziel, die Kinder – aber auch ihre Familien so anzunehmen – wie sie sind.

In unserer Kita arbeiten wir mit den „Meilensteinen der Sprachentwicklung“

Aus der Entwicklungspsychologie wissen wir, wie unterschiedlich und individuell

sich die Entwicklung der Kinder vollzieht. Alters- und entwicklungsgemäße

Abweichungen von ca. ½ Jahr sind durchaus normal.

6.2 DAS LERNEN AM MODELL

Die Kinder lernen in der natürlichen Situation des Kindergartenalltags von den

Erwachsenen und den anderen Kindern als ihren Sprachvorbildern. Hier sind wir

uns der wichtigen Rolle, die wir als Bezugs- und Vertrauensperson haben, sehr

wohl bewusst. Je deutlicher und besser unsere Sprache, je höher die

Sprachkompetenz und je höher der Stellenwert der eigenen Sprache, desto

besser ist das Sprachvorbild, welches wir den Kindern geben. Dies setzt die

Bereitschaft zur Selbstreflexion voraus und die Offenheit, konstruktive und

kollegiale Kritik anzunehmen. Nicht zu unterschätzen ist auch die Quantität

dessen, was die Kinder von Kindern in Spielsituationen – im sogenannten

„Sprachbad“ - lernen.

6.3 SPRACHFÖRDERUNG UNTER EINBEZIEHUNG DER ELTERN

Wir verstehen Sprachförderung als Basisaufgabe unseres Bildungs- und

Erziehungsauftrages. Dies bedeutet nicht, dass wir die alleinige Verantwortung

tragen, sondern das häusliche – familiäre Umfeld einbeziehen. Wir verstehen die

Eltern als Erziehungspartner.

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Bereits zum Zeitpunkt der Anmeldung, der Eingewöhnung und Aufnahme finden

Anamnesegespräche mit den Eltern statt. Ein offener und ehrlicher Dialog ist

uns sehr wichtig, um die uns anvertrauten Kinder noch besser verstehen und sie

in ihren Bedürfnissen sowie Interessen unterstützen zu können. Ein wichtiger

Aspekt dieser Gespräche ist die Sprachentwicklung und die Sprachfreude der

Kinder.

Über die im pädagogischen Alltag angesiedelten Tür- und Angelgespräche hinaus,

finden regelmäßige Elterngespräche statt, die unter anderem die

Sprachentwicklung zum Inhalt haben.

Ein wichtiges Ziel dieser Gespräche ist es, gemeinsam mit den Eltern

Möglichkeiten der Sprachförderung zu finden bzw. Wege aufzuzeigen, wie die

vorhandenen sprachlichen Fähigkeiten und die Sprachfreude der Kinder weiter

unterstützt werden können.

Insbesondere mit den Eltern der Kinder, die in Familien mit

Migrationshintergrund aufwachsen, in der die Erstsprache nicht deutsch ist,

pflegen wir einen besonders intensiven Austausch, eine umfassende Beratung

und Unterstützung.

6.4 SPRACHFÖRDERUNG UNTER EINBEZUG VON KOOPERATIONSPARTNERN

Im Rahmen der Kindergarten- Grundschultreffen findet ein regelmäßiger

Austausch zwischen den pädagogischen Mitarbeiterinnen und Lehrerinnen der

Grundschule statt.

Des Weiteren unterstützen die Erzieherinnen unserer Einrichtung die

Sprachtests, die im Rahmen der Schulanmeldung stattfinden.

Eine enge und gute Zusammenarbeit wollen wir auch mit Logopäden, den

Pädagogen der Frühförderung und Kinderärzten aus unserer Umgebung pflegen.

Wir wollen dabei keine Konkurrenten sondern Partner sein, die gemeinsam zum

Wohle des Kindes arbeiten. Es wird auch angestrebt gemeinsam mit der

Logopädin einen gemeinsamen Elternabend zum Thema Sprachentwicklung und

Sprachförderung zu gestalten.

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6.5 DAS ERLERNEN DER SPRACHE IM PÄDAGOGISCHEN ALLTAG

Durch die bekannte und im Ganztagsbetreuungskonzept beschriebene

Betreuungssituation in unserer Einrichtung verbringen viele Kinder acht und

mehr Stunden am Tag in unserer Einrichtung. Hier sehen wir vielfältige

Möglichkeiten durch die sprachliche Handlungsbegleitung alltäglicher

Situationen und Abläufe Gesprächsanlässe zu schaffen, Sprechimpulse zu geben

und mit den Kindern Gespräche zu führen.

Frühstückstisch – Gespräche:

Hier besteht die Möglichkeit, sich in gemütlicher Atmosphäre mit den anderen

Kindern aber auch mit uns, den Erzieherinnen, zu unterhalten und sich

auszutauschen.

Gespräche beim Umziehen:

In dieser Situation entstehen automatisch Gespräche zwischen den Kindern,

aber auch mit uns Erzieherinnen. Hier wird meistens über die Kleidung

gesprochen und/oder um Hilfe gefragt.

Im Kreativbereich:

Die Kinder unterhalten sich über ihre Kunstwerke und tauschen Ideen aus bzw.

motivieren sich gegenseitig. Stolz werden die Kunstwerke anschließend uns

Erzieherinnen präsentiert und großen Teils auch erklärt.

Beim Konstruieren im Baubereich

Die Bau Ideen werden untereinander besprochen, erklärt und geklärt.

Konstruktionsprobleme werden ausdiskutiert und den jüngeren Kindern erklärt.

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Musikalisch-, rhythmische Bewegungsangebote

Für Kinder ist Bewegung ein sehr wichtiges Mittel, um sich mit sich selbst und

ihrer Umwelt auseinander zu setzen. Bewegung, Sprache und Musik sind für die

Kinder zusammengehörig. Sie bilden eine Einheit und sind ein wichtiges

Medium, um Lebensfreude und Gefühlen Ausdruck zu verleihen.

Mittagessen

Am gemeinsamen Mittagessen nehmen alle Kinder in den jeweiligen Gruppen teil.

Die Vorbereitungen werden in den einzelnen Gruppen vom jeweiligen Tischdienst

getroffen. Beim Essen tauschen sich die Kinder in ruhiger Atmosphäre

über die Erlebnisse des Vormittags aus. Das servierte Mittagessen steht häufig

im Vordergrund der Gespräche. Des Weiteren bitten die

Kinder um Hilfe und bieten Unterstützung an.

Vorlesen und Bilderbuchbetrachtungen

Die Kinder haben in allen Abteilungen unserer Einrichtung die Möglichkeit sich

gemütlich hinzusetzen und ein Buch anzuschauen. Es ist auch die Möglichkeit zum

Vorlesen geboten. Die Kinder fragen, ob wir ihnen ein Buch vorlesen

können oder wir gehen auf die Kinder zu. Den Kindern stehen in Regalen und

Kisten Bücher zur Verfügung, welche sie sich selbst herausholen. In unserer

Einrichtung haben wir auch einen Leseraum in welchem sich die Kinder in

kleinen Gruppen aufhalten können.

Freispiel

Im Freispiel beschäftigen sich die Kinder in den unterschiedlichen Bereichen,

wie Rollenspielbereich, Konstruktionsbereich, Kreativbereich, in den Leseecken

am Tisch oder im Flur. In allen Bereichen findet untereinander eine rege

Kommunikation statt. Sie tauschen sich aus, um

gemeinsam Ideen zu entwickeln bzw. umzusetzen oder auch Konflikte zu lösen.

In den „ruhigeren“ Bereichen und im Leseraum erzählt man sich Geschichten /

Erlebnisse oder die Kinder lesen sich Bücher vor.

Im Freispiel werden auch regelmäßig Brettspiele von den Kindern gespielt, hier

ist bei den meisten Spielen eine rege Kommunikation gefordert.

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Sprachförderung mit Hilfe von Finger-, Kreis- und Puppenspielen:

Kinder haben Freude an Rhythmus und Reimen. Hier wird lebendige Sprache

geübt ohne die Bedeutung des Wortes, zu verstehen, aus purer Freude am Klang.

Für Kinder im Vorschulalter ist Sprache zu einem großen Teil Sinneserlebnis.

Sie haben Freude an Lautmalereien und dichten gerne hinzu. Mit diesem

rhythmisch wiederholten Sprachgut übt das Kind freiwillig und lustbetont die

Sprache. Es lernt richtig und sauber Konsonanten und Vokale zu verknüpfen.

Dadurch wird artikuliertes Sprechen möglich. Körperliche Geschicklichkeit,

sowie Grob- und Feinmotorik hängen eng mit dem Sprechen zusammen. Deshalb

kommt auch dem Fingerspiel eine große Bedeutung zu.

Beim kleinen Kind ist noch der ganze Körper am Sprechen beteiligt. Deshalb hat

es auch große Freude dabei, die Sprache rhythmisch, tatkräftig zu

unterstützen; wie Mäuschen tippeln, wie Riesen stampfen, dies kann in Kreis- und

Singspielen praktiziert werden. Kinderpoesie, die Reime und Verse, sowie die

Volksmärchen heben sich im Ausdruck und Klang mit ihren tatkräftigen

Konsonanten und farbigen Vokalen – die Träger der seelischen Äußerungen sind –

deutlich von der Alltagssprache ab.

Bei den meisten Kindern prägt sich diese wohlgeformte Sprache so tief ein, dass

sie in der Lage sind ganze Passagen oder Teile davon in ihrem Spiel

wiederzugeben.

Auf diese Weise lernt das Kind grammatikalisch einwandfrei zu sprechen und übt

stilvolle Wendungen.

Voraussetzung dafür ist die regelmäßige Wiederkehr, hierfür kann das

Puppenspiel eingesetzt werden.

7. KRITERIEN FÜR DIE KONZEPTIONELLE ARBEIT

eine vertrauensvolle Gesprächsatmosphäre gestalten ( Wärme,

Wertschätzung, Humor, Zeit, Partizipation )

Sprachvorbild für die Kinder sein und eine gute Kommunikation leben

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(Blickkontakt, aktiv zuhören, aussprechen lassen, zum Sprechen anregen,

selbst vollständige grammatikalisch richtige Sätze sprechen

Sprachverhalten der Kinder beobachten und dokumentieren

Initiierung sprachlicher Angebote und Schaffung von Sprachanlässen z.B.

Zungenbrecher Schnellsprechverse, Rätsel, Fantasiewörter, Klatschspiele,

Lieder, Reim – und Fingerspiele, Bewegungsspiele, Rollenspiele, szenische

Spiele, KIM - spiele Sing – und Tanzspiele

Regelmäßige Ausflüge in die Natur

Breite Auswahl entwicklungsgerechter und altersangemessenes Bilderbuch

und Bildmaterial

Bilderbuchbetrachtung in ruhiger Atmosphäre

vielfältige Erfahrungen mit Lese -, Erzähl – und Schriftkultur ermöglichen

sprachliche Rituale in den Alltag einbauen z.B. Vorlesen, bei gemeinsamen

Mahlzeiten Gespräche führen

Begleitung und Herausforderung von Bildungsprozessen des Kindes

Verschiedene Gesprächsformen anbieten z.B. Gesprächsrunden,

Stuhlkreise, differenzierte Kleingruppenarbeit

Bewusste Erweiterung des Wortschatzes

Besprechen und Dokumentieren des Zusammenlebens

Möglichkeiten zur Raumgestaltung geben

Handlungsbegleitendes Sprechen

Offene Fragen stellen

Reflexion des eigenen Sprachverhaltens

8. SPRACHFÖRDERKOMPETENZEN DER ERZIEHERINNEN DURCH:

8.1 SPRACHVORBILDLICHES UND SPRACHUNTERSTÜTZENDES ERZIEHER-VERHALTEN

Selbstverständnis des „pädagogischen Personals“ im Umgang mit…

Fürsorglichem und umfangreichem Wissen über

entwicklungspsychologische Zusammenhänge der kindlichen

Sprachentwicklung

Bereitschaft zur Fort- und Weiterbildung

Erweiterung und Ausbau der diagnostischen Fähigkeiten gezielte

Beobachtungsfähigkeit und Auswertungsfähigkeit

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Erstellung einer Systematik über die inhaltliche Schwerpunktsetzung in

der Sprachförderung und der Wahl der Formen von methodischer

Umsetzung

Festigung und Erweiterung der grammatischen Kompetenz durch den

Ausbau des eigenen Wissens über die Deutsche Sprache

Sprachliche Begleitung des Alltags möglichst wenige Anordnungen

Die Erzieherin Maxy Becker hat den Bereich Sprachentwicklung und

Sprachförderung zu ihrem Schwerpunkt erklärt.

Durch Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen in der kompensatorischen

Sprachförderung im Jahr vor der Einschulung, als auch bei der Offensive „Frühe

Chance“ trägt Frau Maxy Becker dafür Sorge, dass sie ihre Kompetenzen und ihr

Wissen festigt und erweitert.

Sie versteht sich gruppenübergreifend sowohl als die Durchführende/

Begleitende des/der

– Meilensteine der Sprachentwicklung

– Programms zur kompensatorischen Sprachförderung im Jahr vor der

Einschulung

– Offensive „Frühe Chance“

Die Bedeutung von sprachförderndem und sprach-unterstützendem Erzieher-

verhalten setzt voraus, dass die Erzieherinnen über das oben erwähnte

Selbstverständnis, die Offenheit und Reflexionsfähigkeit und die Bereitschaft

die eigene Handlungskompetenz im Bereich Sprachförderung weiter zu

entwickeln, verfügen.

Ein liebevoller sowie aufmerksamer Umgang und die wertschätzende Annahme

der Kinder im pädagogischen Alltag sind die Basis für sprachförderrelevantes

Erzieherinnen-verhalten. Eine positive Sprachentwicklung vollzieht sich über

gute Beziehungen.

Darüber hinaus sind folgende Aspekte in der Interaktion zwischen Erzieherinnen

und Kind sowohl in der Alltagskommunikation, im Freispiel begleitende

Gesprächen, in der Projektarbeit als auch in den gelenkten und gezielten

Angeboten und Aktivitäten von großer Bedeutung.

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8.2 HALTUNG DER PÄDAGOGISCHEN FACHKRAFT

Akzeptanz der individuellen Sprachentwicklung der Kinder

Offenen und echten Kontakt mit den Kinder pflegen, um die Sprechfreude

zu unterstützen

Demokratische Haltung die die Kinder auffordert, eigene Meinungen,

Bedürfnisse, Gefühle und Ansichten zu verbalisieren

Interesse an der Lebenssituation der Kinder aufspüren / Erschließen

aktueller Themen und Interessen, um interessante Gesprächssituationen

herbeizuführen und diese bewusst zu gestalten

Wahrnehmende Beobachtungen

8.3 DIDAKTIK UND METHODIK DER SPRACHFÖRDERUNG

Sprachförderung durch rhythmisch – musikalische Spiele

Spiele und Übungen zum Lauschen

Spiele und Übungen mit Reimwörtern

Spiele und Übungen mit Silben

Spiele und Übungen mit Wortneuschöpfungen

Spiele und Übungen mit Anlauten (erster Laut eines Wortes n a m e)

Übungen mit und Inlauten

Sprachförderung durch Handpuppen

Sprachförderung durch Bewegungsspiele bzw. Mitmachspiele

Sprachförderung durch Rollenspiele Sprachförderung durch

Bilderbuchbetrachtungen und Vorlesen

Sprachförderung zur Schaffung des phonologischen Bewusstseins

Sprachförderung durch KIM Spiel

Vorleseangebote durch Eltern, Gäste/Vorlesepaten, pädagogische

Mitarbeiter

Sprachförderung durch Wiederholung

Sing- und Spielangebote für Familien mit und ohne Migrationshintergrund

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10. GESTALTUNG DER UMGEBUNG / SPRECHANREGENDE RAUMGESTALTUNG

Die Raumgestaltung ermöglicht vielfältige Gesprächssituationen und

bietet sowohl Nischen und Rückzugsmöglichkeiten für Spiele in

Kleingruppen, als auch einen Ort für Gespräche in der Gesamtgruppe

Das Außengelände regt zur Kommunikation und Begegnung an. Es bietet

Gelegenheit zum Verstecken, Spielen in Kleingruppen und zur

Verständigung über die Nutzung von Geräten und Spielmaterial

Bücher – und Leseecken

Rollenspielbereich mit Materialien aus dem familiären Umfeld der Kinder

Bewegliche Elemente wie z B. Stühle, Beistelltische, Hängekörbe, Sofas,

Schaumstoffelemente, die den unterschiedlichen Interessen der Kinder

gerecht werden

Medienecken

Schreibecken mit Briefkasten

Symbole, Zeichen, Bilder, Namensschilder mit Fotos an den

Geburtstagskalendern, Garderoben, Eigentumsfächern, Materialkisten

Ausstellungsmöglichkeiten für unterschiedliche Werke der Kinder

Fotoreportagen- und Dokumentationen von gemeinsamen Aktivitäten und

Unternehmungen

11. MATERIALAUSSTATTUNG

11.1 MATERIALIEN ZUM BEGREIFEN, FÜHLEN UND ERFAHREN

Bälle in unterschiedlichen Größen, Bausteine, Mobiles, Spiegel,

Alltagsgegenstände

Natur – und Kulturmaterialien: Steine, Ton, Holz, Knete, Glas, Papier,

Pappe, Karton, Bast, verschiedene Gewebe und Stoffen

11.2 MATERIALIEN ZUM HÖREN UND ZUHÖREN

Märchen, Hörspiele, Lieder, Musikinstrumente, Glöckchen, Hörkimspiele

Spiel – und Beschäftigungsmaterialien

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Gesellschaftsspiele, Memory Spiele, Puzzle, Bilderlotto und andere

Bildkartenspiele

Finger – und Handpuppen

Materialien für das Rollenspiel: Kindertelefone, Schreibmaschinen,

Kaufladen, Post, Verkleidungsrequisiten z.B. Hüte, Kleider, Schuhe,

Handschuhe

11.3 MATERIALIEN ZUM BETRACHTEN UND LESEN

Bilderbücher, Fantasie – und Sachbücher, Bücher über Menschen,

verschiedene Kulturen, Tiere, Pflanzen und Wissenschaften e t c .

11.4 MATERIALIEN MIT SCHRIFTSPRACHE

Briefkästen für Kinder, Schreibecke mit Schreibmaschine, Alphabete und

Anlauttabellen, verschiedene Schreibwerkzeuge, Formulare und Stempel,

Bildmaterialien für Pinnwände und Poster zum Aufhängen in der Gruppe,

Fotoalben von gemeinsamen Ausflügen und Gruppenaktivitäten

Computer und geeignete Software zum Lernen und Spielen

Flaggenkarte, Atlas, Globus, Sternenkarte

Plakate die auch Schrift und Buchstaben enthalten, Buchstaben attraktiv

aufbereiten, Aktenordner für geschriebene Geschichten,

Gruppenregeln und raumbezogene Regeln sichtbar im Raum auf Plakaten

12. GESTALTUNG TAGESABLAUF

Willkommensgruß

Regelmäßige Gespräche mit einzelnen Kindern und in kleinen Gruppen

führen

Gesprächsrunden im Stuhlkreis zu geplanten Themen Gestaltung der

Räume und des Alltags, Entscheidungsfindungen und Abstimmungen

Gesprächsregeln vereinbaren

Sprachliche Rituale im Tagesablauf pflegen (Lieder, Gedichte oder Reime

bestimmten Tagesaktivitäten zuordnen)

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Tischgespräche führen ( z.B. bei den Mahlzeiten)

Sich als Gesprächspartner anbieten

Regelmäßig vorlesen Ideal ist das Vorlesen vor dem Mittagschlaf oder im

Tagesablauf in Gemütlicher Atmosphäre

(Weder Kassette, Fernseher, Computer noch CD Spieler können die

direkte Kommunikation ersetzen

Den Kindern ermöglichen, Ihre Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse und

Interessen im Alltag zu benennen und einzubringen

Geschichten, Gedichte erfinden, verschriftlichen, bebildern,

dokumentieren

Erhaltene Briefe und Postkarten würdigen und zeigen

Kranken Kindern Bilder malen und Briefe schreiben

Nicht alle Aushänge mit dem Computer schreiben

Telefonieren

Mit den Kindern regelmäßig im Tagesablauf Gespräche führen

Dialogorientierte Bilderbuchbetrachtungen und Erzählsituationen

regelmäßig anbieten

Kinder eigene Erlebnisse erzählen: der pädagogischen Fachkraft, in der

Kleingruppe oder der Gesamtgruppe

Kindern einfache und mehrschrittige Handlungsanweisungen geben