Korrespondenzblatt WS 2015/2016 Jahrgang 148

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Heft 2, Jahrgang 148 – Wintersemester 2015/2016 KORRESPONDENZBLATT DES CANISIANUMS

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Collegium Canisianum

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Heft 2, Jahrgang 148 – Wintersemester 2015/2016

KORRESPONDENZBLATTDES CANISIANUMS

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InhaltsverzeIchnIs

GeleItwort des rektors ................................................................................................................ 1

1. herz-Jesu-Fest 2015 FestproGramm ...................................................................................................................... 2 BeGrüssunG und hInFührunG von rektor p. FrIedrIch prassl sJ ........................................... 3 FestvortraG von unIv.-proF. dddr. clemens sedmak

meInen FrIeden GeBe Ich euch ................................................................................................ 4 BIlder vom herz-Jesu-Fest 2015 ........................................................................................ 13

2. vortraG

Impulse zum trIduum von dr. rIchard pIrker ....................................................................... 15 1. Impuls: „cor unum et anIma una“. 100 Jahre nach krIeGsBeGInn und 70 Jahre nach krIeGsende FeIern wIr das herz-Jesu-Fest In tIrol

2. Impuls: das herz Jesu schläGt draussen In der welt

3. neoInGressI 2015/2016 eshete temesGen keBede ..................................................................................................... 25 chapala GaBrIel ................................................................................................................. 26 Iruthayasamy BasIl ............................................................................................................. 26 koFFI koBenan FaustIn ........................................................................................................ 27 mamchyn volodymyr .......................................................................................................... 28 nGewGa BasIl BazIr ............................................................................................................ 28 ptasIuk roman .................................................................................................................... 29 XavIer BIBIn ........................................................................................................................ 29

4. aktuelles und chronIk

wIssenschaFtsdIdaktIk – was Ist das doktorat wert? .......................................................... 30 altcanIsIaner-konvenIat 2016 In amerIka ............................................................................ 35 neuauFlaGe namensverzeIchnIs 2016 ................................................................................... 35 von tIrol zurück nach chIna .............................................................................................. 36 chronIk vom 1. JulI BIs 10. dezemBer 2015 ......................................................................... 37

5. wIr GratulIeren ...................................................................................................................... 44

6. dIözesenlIste – studIenJahr 2015/16 ...................................................................................... 46

7. GeBurtstaGe und weIheJuBIläen 2016 ...................................................................................... 48

8. memento morI ........................................................................................................................ 52

9. BrIeFe und Grüsse aus aller welt .......................................................................................... 54

10. rezensIonen und eInGanG von Büchern .................................................................................. 56

11. termInkalender .................................................................................................................... 58

12. wIr danken unseren spendern und Förderern ....................................................................... 60

13. BankverBIndunGen ................................................................................................................ 63

14. Impressum ............................................................................................................................. 64

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GeleItwort des rektors

Liebe AltCanisianer, Freunde und Wohltäter, liebe Canisianer!

„Sei gegrüßt!“ Am 8. Dezember haben wir diesen Ruf beim „Hymnos Akathistos“ in unserer Hauskapel-le 156-mal mehrstimmig gesungen. Über 100 Gäste sind zu unserer besinnlichen Ad-ventfeier gekommen. Im Herbst konnten wir acht neue Studenten im Canisianum will-kommen heißen. Einen äthiopischen Stu-denten erwarten wir noch im Jänner 2016. Mit 39 Studenten aus 14 Nationen, aus 30 Diözesen der Weltkirche und 3 Orden haben wir auch heuer wieder ein volles Haus. Viele Gäste aus der ganzen Welt konnten wir in den letzten Wochen und Monaten im Canisianum herzlich begrüßen. Eine Grup-pe von Asylwerbern, mit achtsamen Be-gleiterinnen und Begleitern, kommt jede Woche zu einem gemeinsamen Abend ins Canisianum - „seid gegrüßt!“ Einige unserer Studenten wurden so im Herbst in neuen Patenpfarren willkommen geheißen.

In diesem beispielhaften Gruß an Maria kommt eine herzliche Grundhaltung zum Ausdruck. Es ist eine Haltung, die wir im Kleinen, im Alltäglichen, in unserem unmit-telbaren Umfeld immer wieder bezeugen können. „Sei gegrüßt“ – wie wohl tut die-ses Wort im vielfältigen Miteinander von Menschen. Wie schwer fällt es manchmal,

dieses Wort in der konkreten Begegnung mit dem Nächsten auszusprechen. Die Bot-schaft der Ikone „Znamenie - Mutter des Zeichens“ lädt uns zu diesem Gruß ein.

„Sei gegrüßt, du Stern, der offenbart die Sonne;sei gegrüßt,aus deinem Leib wird Gott der Menschensohn.sei gegrüßt,aus dir wird die Schöpfung neu geboren;sei gegrüßt,durch dich wirkt der Schöpfer ungeboren als Kind.“

„Sei gegrüßt“ – diesen herzlichen Wunsch sende ich im Namen der Hausgemein-schaft des Canisianums, im Geiste des „cor unum et anima una“. Mit einem einfachen „Vergelt’s Gott“ für die treue Verbundenheit mit uns wünsche ich allen AltCanisianern, Wohltätern, Freundinnen und Freunden des Canisianums eine gesegnete Weih-nachtszeit und ein friedvolles neues Jahr.

P. Friedrich Prassl SJ

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herz-Jesu-Fest

1. herz-Jesu-Fest

1.1 Programm zum Herz-Jesu-Fest

Herz-Jesu-Fest am 12. Juni 2015Triduum am 10. und 11. Juni 2015Impulse von Dr. Richard Pirker

„Cor unum et anima una“ - 100 Jahre nach Kriegsbeginn und 70 Jahre nach Kriegsende feiern wir das Herz-Jesu-Fest in Tirol.

Das Herz Jesu schlägt draußen in der Welt.

16:00 UhrFestakademie

Matthias Egger, OrgelToccata d-Moll („dorisch“) BWV 538

Begrüßung durch Rektor P. Friedrich Prassl SJ

Matthias EggerAdagio aus: Triosonate Es-Dur BWV 525

Festvortrag

DDDr. Clemens SedmakTheologe und Philosophieprofessor am King’s College London,

Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Universität Salzburg, sowie

Präsident des Internationalen Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen in Salzburg

„Meinen Frieden gebe ich euch“.

Matthias EggerFuge d-Moll BWV 538

17:30 UhrErzbischof em. Dr. Alois Kothgasser SDB

Kapelle des CanisianumsJohannes Blaas, Orgel

19:00 UhrFestliches Abendessen

JesuitenkollegSillgasse 6

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herz-Jesu-Fest

1.2 Begrüssung und HinFüHrung

P. Friedrich Prassl SJ

Liebe Festgäste!Im Namen der Hausgemeinschaft des Ca-nisianums begrüße ich Sie alle ganz herz-lich zu unserem Hausfest. Es freut uns sehr, dass wieder so viele der Einladung gefolgt sind das Herz-Jesu-Fest in diesem altbe-kannten Haus zu feiern! Zu Beginn dieser Festfeier möchte ich ganz besonders den emeritierten Erzbischof von Salzburg und unseren Alt-Bischof, Alois Kothgasser na-mentlich herzlich im Canisianum willkom-men heißen – er wird mit uns nach dem Festvortrag Eucharistie feiern. Ich freue mich auch sehr, dass Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak heute den Festvortrag zu einem höchst aktuellen Thema halten wird. Er hat in Salzburg viele Jahre eng mit Erzbischof Alois zusammengearbeitet – lieber Clemens, Dir und Deiner Frau Maria, auch ein herzliches Willkommen.

Ich danke Ihnen von Herzen, dass Sie heu-er wieder unserer Einladung zu einem Fest gefolgt sind. Bevor wir mit dem Fest begin-nen möchte ich jedoch auf ein Ereignis hin-weisen, das diese Woche viele erschüttert hat. Genau vor einem Jahr haben wir hier in

dieser Aula die Ausführungen von P. Severin Leitner SJ zu Papst Franziskus gehört. „An die Herzen der Menschen klopfen“ war das Thema. Niemand konnte damals ahnen, dass P. Leitner, den die meisten hier im Saal persönlich gut kannten, an diesem Fest-tag heute nicht mehr unter den Lebenden sein wird. Er ist am vergangenen Sonntag am Gran Sasso bei einer Bergtour tödlich verunglückt. Viele Menschen aus aller Welt haben sich in den letzten Tagen bei mir ge-meldet, um ihr herzliches Beileid und Mit-gefühl zum Ausdruck zu bringen. Er hat in der Jugendarbeit, als Novizenmeister, als Regens des Canisianums, als Provinzial, als Rektor des Jesuitenkollegs und die letzten drei Jahre als Berater unseres Generalobern in Rom, sowie als Assistent der Zentral- und Osteuropäischen Assistenz, viele, vie-le Menschen geistlich und freundschaftlich begleitet. Heute Vormittag wurde er im Kreis vieler Mitbrüdern aus den römischen Häu-sern und vielen Menschen aus seiner Hei-mat in Rom begraben. Wir werden seiner in der gemeinsamen Eucharistiefeier nach dem Festvortrag besonders gedenken. Wir sind heute zusammengekommen, um nach dem Vortrag von Clemens Sedmak und nach der gemeinsamen Eucharistiefei-er in unserer Hauskapelle in unserem neu-en Zuhause in der Sillgasse 6 auch mitei-nander ein festliches Mahl zu halten. Beim gemütlichen Spaziergang hinüber kann der Vortrag und persönliche Erfahrungen nachbesprochen werden. Wir haben uns im neuen Haus sehr gut eingelebt – Gott sein Dank. Unsere Haus-gemeinschaft umfasst derzeit 37 Studen-ten aus 13 Ländern und 27 Diözesen der Weltkirche. In diesem Studienjahr haben bereits fünf Studenten ihr Studium abge-schlossen, sechs weitere werden in den nächsten Monaten abschließen und in die Heimatländer zurückkehren, um ihren Dienst in der Ausbildung bzw. in verschie-denen Leitungsaufgaben zu leisten. Zwei Studenten haben das Canisianum aus per-sönlichen Gründen vorzeitig verlassen. Im

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September werden neun neue Studenten ins Haus kommen. Die Nachfrage ist wei-terhin sehr stark – wir hatten 27 Anfragen für das kommende Studienjahr.Mit dem herzlichen Dank, besonders an alle Förderer, an alle Freundinnen und Freunde des Canisianums, für Ihre treue, langjährige Wegbegleitung, für Ihre vielfältige Unterstüt-zung und Heimat, die viele persönlich und als Patengemeinden schenken, wünsche ich uns allen ein erfülltes Herz-Jesu-Fest, das unseren Glauben stärkt und uns „in-neren Frieden“ schenkt. Clemens Sedmak wird uns dazu in seinem Festvortrag sicher einiges mitgeben auf unseren Weg. Mit we-nigen Worten möchte ich Clemens Sedmak noch einmal ganz herzlich begrüßen und ihn kurz vorstellen. Auf seiner „Heimatseite“ – neu-deutsch würden wir „homepage“ sagen – finden sich seitenweise Informationen und Aufzählungen zu seiner Person, zu seinen Forschungsinteressen und Arbeitsgebie-ten, zu seinem Studium und Werdegang, zu postgradualen Kursen, zu Aufenthalten als Gastprofessor, zu seinem vielseitigen En-gagement in der Wissenschaft, wie im so-zialen Bereich, zu seinen Auszeichnungen und Preisen und zu seinen unzähligen Vor-trags- und Seminartätigkeiten. Ich möchte nichts von dem hier wiederholen. Ein Satz hat mich aber besonders angesprochen, der ganz für ihn spricht. Es heißt dort auch: „All die äußeren Aktivitäten sollen nicht da-rüber hinwegtäuschen, dass es im Leben um eines geht: es in der Kunst der Liebe, wie es Erich Fromm genannt hat, möglichst weit zu bringen. Hierbei ist die Familie das beste Übungsfeld: Seine Frau Maria – die heute mit ihm hier ist - und die Kinder Mag-dalena, Gabriel und Jonathan sind ihm Halt, Lebensquelle und Herausforderung der an-deren Art.“ Ich freue mich mit ihnen allen auf die Gedanken von Clemens Sedmak. Vor dem Festvortrag hören wir jedoch noch ein weiteres Orgelstück, dargebracht von Dipl. Musiker Matthias Egger, der uns heute wie-der musikalisch begleitet. Lieber Matthias, auch Dir herzlichen Dank für Deine Mitwir-kung an unserem Fest.

1.3 Festvortrag zum Herz-Jesu-Fest

Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak, SalzburgTheologe und Philosophieprofessor am King’s College London, Leiter des Zentrums für Ethik und Armuts-forschung der Universität Salzburg, Präsident des Internationalen For-schungszentrums für soziale und ethische Fragen in Salzburg

Frieden Hinterlasse icH eucH, meinen Frieden geBe icH eucH

Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak

Ein Nachdenken in vier SchrittenP. Severin Leitner hat mir vermittelt, dass der innere Friede erfleht werden will und auch hart errungen werden muss. Das letz-te Mal habe ich P. Severin bei einer Veran-staltung in Wien getroffen, bei der er mir Bücher von Pedro Arrupe mitgebracht hat. Pedro Arrupe war ein Mann, der sehr viel inneren Frieden erfleht, erlitten und erlebt hat, der sich am 6. August 1945 in Hiroshi-ma aufhielt und erste Hilfsdienste einrich-tete, und der in einer großen inneren Ruhe Jesuiten auf den Weg der Bildung geführt

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hat. Unter seiner Führung waren die Jesui-ten zahlenmäßig (ungefähr, soweit ich mich erinnern kann) von 36.000 auf 26.000 ge-sunken. Auf die ihm einmal gestellte Frage „Wie sieht die Zukunft der Jesuiten aus?“ lautete seine Antwort: „Das hängt davon ab, wohin Gott die Jesuiten führen wird. Mit anderen Worten ich weiß es nicht. Aber es macht mich nicht ängstlich, dies nicht zu wissen.“ Hier dringt innerer Frieden durch. Diese innere Stärke wird vielleicht am deut-lichsten in dem bewegenden Gebet, das Pater Arrupe bei seiner Amtsübergabe for-muliert hat, in dem er von der tiefen Erfah-rung als Schlaganfallpatient gesprochen hat, sich ganz in Gottes Händen zu wissen. Er war im Frieden. Möge Gott geben, dass Pater Severin Leitner im Frieden war, als er von uns gegangen ist. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass es anders sein könn-te. Über diesen Frieden werden wir heute in vier Schritten nachdenken.

Der erste Schritt, Joh 14,27: „Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frie-den gebe ich Euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich Euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Das sind tiefe Worte: Nicht einen Frieden, wie die WELT ihn gibt – lasst Euch Euer Herz nicht durcheinander bringen, verzagt nicht. Zu dieser Stelle Joh 14,27 möchte ich fünf Beobachtungen anstellen:

Erste BeobachtungDer Zuspruch des Friedens ist ein Trost-wort Jesu. Friede - das Versprechen des Friedens - und Trost sind miteinander ver-bunden. Ist es tröstlich, das Versprechen auf Frieden aus Jesu Mund bekommen zu haben, oder ist der Friede selbst eine Quelle des Trostes? Oder aber ist der Trost das Ergebnis des Friedens, den uns Jesus geschenkt hat? Ich glaube, alle drei Aspek-te spielen eine Rolle. Trost hilft, etwas zu lindern, sich einem Menschen zuzuwen-den, einem Menschen Halt zu geben. Wir haben angefangen – meine Frau Maria und ich – mit dem Trösten der Kinder, wenn sie

hingefallen sind. Mittlerweile trösten wir bei Liebeskummer-Verdachtsmomenten. Das Friedenswort Jesu hat dieses Moment von Aufmerksamkeit, Lindern und Halt.

Zweite BeobachtungIm Vers Joh 14,26 findet sich die Zusage des Beistands des Heiligen Geistes, die Jesus formuliert, um uns an all das zu erin-nern, was Jesus uns gelehrt hat. Der Frie-de, den Jesus uns zuspricht, ist ein Friede, der mit dem Beistand, dem Heiligen Geist, verbunden ist. Das ist ein schöner Gedan-ke, weil der Hl. Geist nicht unbedingt mit Ruhe, Stille, Stabilität in Verbindung ge-bracht wird, sondern mit Feuer, Unruhe und Bewegung. Der Friede, den Jesus uns nahelegt, ist nicht ein Friede der „Windstil-le“, sondern ein Friede des Sturms. Kein Friede der Trägheit, sondern ein Friede des kraftvollen Ausströmens aus einer nie ver-siegenden Quelle. Papst Franziskus, der letztes Jahr hier bei der Festansprache Thema war, hat immer wieder in „Evange-lii Gaudium“ von der göttlichen Kreativität gesprochen (Abschnitt 12 und 22). Diese göttliche Kreativität, die nicht allen Kir-chenrechtlern und bürokratisch gesinnten Menschen unverdächtig erscheint, über-rascht uns Menschen, sodass wir aufge-fordert sind, Strukturen zu bauen, die der göttlichen Kreativität Raum geben. Diese Bewegung, der Wind, die Kreativität ist ein Zeichen von dem Frieden, den Jesus uns schenken möchte. Es ist nicht der Friede von Menschen, die schon gar nichts mehr vom Leben erwarten und eigentlich nur mehr vor sich hindämmern.

Dritte BeobachtungJesus spricht dieses tröstende, Beistand versprechende Wort vor der Hinrichtung, der Auferstehung und der Himmelfahrt. Der Friede, den Jesus uns zuspricht, ist ein teurer, kostbarer, erlittener Friede, kein billiger Friede. Der auferstandene Christus trägt sichtbar die Wundmale, und Jesus, der sich in Vers 28 von den Aposteln ver-abschiedet, sagt noch einmal dieses Trost-

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wort, dass er bei uns bleiben wird. Dieser Friede ist teuer und kostbar und auch erlitten. Liturgisch überlegt: Wir haben in der katholischen Eucharistie nach der Wandlung den Friedensgruß, er wird den Menschen vom Altar zugesprochen. Beim Friedensgruß gemeint ist nicht ein wie im-mer freundliches „Ich hab‘ dich lieb und du hast mich lieb“, sondern der kostbare und teure, von Jesus uns zugesproche-ne Friede. Es erinnert mich ein wenig an den Film „Shadowlands“ mit Sir Anthony Hopkins, die Verfilmung des Lebens von C. S. Lewis, dem einflussreichen englischen Apologeten. Als glücklicher Junggeselle verliebt er sich mit 56 Jahren in eine Ame-rikanerin und heiratet sie, sie stirbt wenige Jahre später an Krebs. Am Ende des Films sieht man ihn bei einem Spaziergang mit ihren zwei Kindern, die C.S. Lewis fortan betreut. Und er überlegt sich, dass der Schmerz, den er jetzt empfindet, dereinst Teil der Freude sein wird, die er empfinden wird, so wie die Freude, die auf ihn wartet, Teil des Schmerzes in der Gegenwart ist („the pain now will be part of the joy then; and the joy then is part of the pain now“). Der tröstliche Gedanke an die Erlösung gibt uns Kraft im Jetzt eine solche Situation durchzustehen. Der dritte Gedanke drückt also aus: Der Friede, den Jesus uns gibt, geht durch Hinrichtung, Auferstehung und Himmelfahrt hindurch.

Vierte BeobachtungJesus sagt: „Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frieden gebe ich Euch.“ Der Frie-de, den Jesus uns zuspricht, ist Hinterlas-senschaft und Gabe. Was ist der Friede Jesu? Wie stiftet Jesus Frieden? Welchen Frieden gibt Jesus? Schauen wir uns dazu drei Stellen aus den Evangelien an: den Rangstreit der Jünger, den Steuerstreit und den Erbschaftsstreit. Das sind Streitsituati-onen, in denen Jesus schlichtend eingreift – Frieden stiftet. Bei Mk 9 und Mt 18 ist der Rangstreit der Jünger verzeichnet: „Wer ist der Größe-re, wer ist der Wichtigste?“ Jesus nimmt

ein Kind, stellt es in die Mitte und sagt: „Wenn Ihr nicht werdet wie ein Kind...“; Je-sus nimmt also einen vollkommen anderen Maßstab, indem er sagt: „Du musst ganz anders denken.“ Das ist auch eine Über-setzung für „Metanoia“: über das gewohnte Denken hinaus denken zu lernen. Jesus stif-tet Frieden, indem er Menschen dazu ein-lädt, über das Bekannte hinauszudenken.Bei der Steuerfrage verhält es sich ähnlich. Bei Mk 12 und Mt 22 geht es um die Frage: Ist es erlaubt, dem Kaiser Steuern zu zah-len? Wieder bricht Jesus die Situation auf, macht etwas Unerwartetes. Er lässt sich die Steuermünze zeigen und fragt dann „naiv“: „Wer ist denn das da auf dieser Münze? Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und gebt Gott, was Gottes ist.“ Wir wis-sen bis heute nicht, ob es sich bei dieser Bemerkung um einen Scherz gehandelt hat, ist doch alles Gottes... Jesus stiftet Frieden, indem er eine Situation aufbricht.Beim Erbschaftsstreit, Lk 12, streiten zwei um das Erbe und fordern von Jesus: „Sag meinem Bruder, er soll das Erbe mit mir teilen.“ Jesus antwortet: „Hütet Euch vor der Habgier“ und erzählt das Gleichnis von dem Mann mit der reichen Ernte, der eine große Scheune baut, um die Ernte einzu-fahren, und sich wundert, dass er ganz wo-anders hinfährt. Wieder ist hier ein Moment des Unerwarteten gegeben.Jesus überrascht jeweils die Gesprächs-partner und sagt, wir müssten ganz andere Maßstäbe anlegen, wenn wir seinen Frie-den verstehen wollten. Der Friede Jesu ist mit unserer Vorstellung nicht messbar. Die-ser „mein Friede“, den Jesus uns zuspricht, ist Hinterlassenschaft und Gabe. Eine Hin-terlassenschaft ist etwas, das bleibt, wenn etwas anderes gegangen ist. Der von mir sehr verehrte P. Muck hat einmal in einer Vorlesung gesagt: „Bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man das Unwesentli-che vergessen hat.“ Das ist die Hinterlas-senschaft des Bildungsvorgangs: das, was bleibt. Das, was bleibt und das, was Jesu Hinterlassenschaft ausmacht, ist der Frie-de.

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Wir alle wissen, Hinterlassenschaften ha-ben ein besonderes Gewicht. Die letzten Worte eines Menschen haben eine beson-dere Bedeutung. Im Johannes-Evange-lium sind im Kapitel 2, Vers 5 die letzten Worte Mariens verzeichnet: „Tut, was er Euch sagt.“ Diese Worte sind tief. Jesus sagt, und es ist seine Hinterlassenschaft und eine Gabe: „Meinen Frieden gebe ich Euch.“ Eine Gabe hat zumindest zwei Ei-genschaften: Sie ist immer auch eine Auf-gabe. Ich warne immer davor, jemandem ein Buch zu schenken. Das kann man nur machen, wenn man dazu sagt: „Ich erwar-te nicht, dass du das liest.“ Astrid Lindgren hat ein schönes Kinderbuch geschrieben, wo ein 16-jähriges Mädchen eine Schreib-maschine geschenkt bekommt. Sie hat genau gewusst, jetzt musste sie mit dieser Gabe schreiben, das Geschenk ist eine Aufgabe. Manchmal nennt man das auch ein „Trojanisches Pferd“.

Eine Gabe ist zweitens auch eine Aussage: Eine Gabe sagt sehr viel über den Geben-den, den Empfangenden und die Bezie-hung zwischen den beiden aus. Wenn Sie einem Kind ein Aufklärungsbuch schen-ken, sagt das etwas über Ihre Beziehung aus; wenn Sie einen Arbeitskollegen mit einem Buch „Glücklich trotz Misserfolg“ beschenken, sagt das auch viel aus. Eine Gabe ist eine Aussage. Jesus sagt zu uns mit dieser Gabe: „Ich gebe Euch meinen Frieden, weil ich weiß, dass Ihr ihn braucht; weil ich weiß, dass uns das verbinden wird; weil ich weiß, dass das das Bleibende ist, was unsere Beziehung auf Dauer halten kann und nicht gefährden wird.“ Fünfte BeobachtungJesus verbindet all das mit dem Herzen. Er berührt das Herz der Menschen: „Euer Herz beunruhige sich nicht, Euer Herz verzage nicht.“ Damit sind wir beim Herz-Jesu-Fest angelangt. Was dürfen wir uns unter „Herz“ vorstellen? Henri Caffarel hat ein sehr schö-nes Buch geschrieben: „Weil du Gott bist“. Caffarel war ein einflussreicher Meister des Gebets in Frankreich, ein Priester, den Kar-

dinal Schönborn als erfahrenen „Bergfüh-rer des Gebets“ bezeichnet hat. Er hat in Frankreich ein Gebetshaus gegründet und viele Gebetsgruppen initiiert. In seinem Buch meint er, das Herz wäre das, was er-wacht, wenn der Sinn für Gott erwacht. Das Herz ist das, was wir brauchen, um einen Sinn für Gott zu haben. Das, was erneuert werden will, damit wir uns von Grund auf von Gott erneuern lassen.

Augustinus hat sich vor allem in den „Con-fessiones“ viele Gedanken darüber ge-macht, was das Herz für Eigenschaften haben kann. Es kann tatsächlich unruhig werden, es kann verzagen, es kann ge-spalten sein, es kann geknickt sein, es kann trocken sein, es kann weit oder eng sein, es kann verschmutzt sein. Das Herz bei Augustinus hat viele mögliche Eigen-schaften, es ist eine Mischung aus Organ, Subjekt und auch Ort, an dem sich Be-wegungen und Regungen, ja Dramen ab-spielen. Es war Dietrich Bonhoeffer, der in Anspielung auf Jeremias 17,9 gesagt hat: „Das Herz, dieses trotzige und verzagte Ding, das sich nicht ergründen lässt.“ Am Herz-Jesu-Freitag denken wir vor al-lem über den Auftrag nach, unser Herz nach dem Herzen Jesu zu formen und zu bilden. Das hat heute – in dieser Medita-tion - mit dem Frieden zu tun, den Jesus uns schenkt.

Der zweite Schritt, Joh 14,27:„Frieden hinterlasse ich Euch, meinen Frie-den gebe ich Euch. Nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich Euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht.“ Jesus sagt: „Nicht, wie die Welt den Frieden gibt, gebe ich euch den Frieden.“ Wie gibt denn die Welt den Frieden?

1. Die Welt gibt einen Frieden, der fragil, zerbrechlich ist. Wir erleben das immer wieder in der aktuellen Geschichte, Bür-gerkriege, Friedensabkommen, der Friede hält für kurze Zeit, dann flackern die Unru-hen wieder auf.

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2. Der Friede, wie die Welt ihn gibt, ist ab-stumpfungsgefährdet. Man kann sich so an Frieden gewöhnen, wie man sich an atembare Luft und an trinkbares Wasser gewöhnt. Ein Beispiel ist die Begegnung eines ehemaligen Landeshauptmannes von OÖ mit einem Industriellen. Der Indus-trielle meinte, er zahle zu viele Steuern, er wäre über die Gebühr damit belastet und an seiner wirtschaftlichen Grenze. Der Lan-deshauptmann hielt dagegen: „Du zahlst viel Steuern, aber dafür wohnst du in einem normalen Haus ohne dicke, hohe schützen-de Mauern drum herum, und natürlich kos-tet das etwas, denn, wenn ich dir nicht ein bisschen etwas wegnehme, um es den Ar-men zu geben, müsstest du sehr viel Geld aufwenden, um die Sicherheit zu kaufen, die dir jetzt so selbstverständlich ist.“ Wir hier in Österreich und Europa finden es so selbstverständlich, dass wir in ruhigen Zei-ten leben, aber das ist es natürlich nicht.

3. Der Friede, wie die Welt ihn schenkt und geben kann, ist nicht nur fragil und abstumpfungsgefährdet, er ist auch „kon-traktuell“ – also vertraglich. Friedensab-kommen sind Verträge, Verträge werden ausverhandelt. Man schließt Kompromisse. Vertraglichkeit heißt: Ich vertraue dir nicht, deshalb müssen wir einen Vertrag machen. Man kann über Eheverträge z.B. durchaus Positives sagen, es bleibt dennoch ein Rest des Verdachtes, dass hier das letz-te Vertrauen, die letzte Hingabe fehlt. Der Friede, wie die Welt ihn gibt, ist ein vertrag-licher Friede und als solcher so stabil, wie Verträge stabil sein können. Der Vertrag wird instabil, wenn er gebrochen wird, oder er wird „inaktuell“, wenn er eingeholt wird von Entwicklungen. Verträge können nicht so fixiert werden, dass sie alle Eventuali-täten berücksichtigen könnten. So manche Versicherung z.B. hat gemeint: „Hätten wir doch den 11. September, die Klimaverän-derung usw. vorhersehen können!“

4. Die Welt schenkt einen Frieden, der kon-fliktlinienbewahrend ist. Damit ist gemeint,

dass es zwar ein Friede zwischen zwei Parteien ist, aber diese Parteien bleiben zwei Parteien; sie erkennen einander nach wie vor als „wir und sie“ oder auch „us ver-sus them“. Das flackert immer wieder auf, selbst wenn es in ruhigeren Zeiten verges-sen zu sein scheint. Das erlebt man z.B. bei Sportereignissen, wenn Deutschland gegen Österreich antritt. Unglaublich, was da auf einmal an Feindseligkeit ausgegra-ben werden kann! Der konfliktlinienbewah-rende Charakter des irdischen Friedens ist auch mit ein Grund, warum die Friedens-abkommen derart brüchig sind – wie die Nahost-Abkommen immer wieder gezeigt haben. Eben weil die Konfliktlinien erhalten bleiben.

5. Der Friede, wie die Welt ihn gibt, ist schließlich äußerlich. Wir hören nach einem Friedensabkommen damit auf, aufeinander zu schießen. Das heißt aber nicht, dass wir anders über die anderen denken. Das kann uns die Welt geben. Die äußeren Konturen des Zusammenlebens können schneller gestaltet werden als eine Transformation der Einstellungen; noch schwerer ist es, fundamentale Haltungen zu verwandeln. Das kann die Welt nicht geben.

Es ist nun ganz wichtig zu betonen: Der Friede, wie die Welt ihn gibt, den Frieden, den wir hier in Österreich haben – ist sehr viel, ist kostbar, ist wunderbar. Wir haben allen Grund, dankbar zu sein.

Dennoch sagt Jesus: „Nicht wie die Welt den Frieden gibt, gebe ich Euch den Frie-den, ich gebe Euch etwas anderes. Ich gebe Euch etwas, was nicht zerbrechlich ist, sondern auf der Verlässlichkeit Gottes beruht.“ Die Verlässlichkeit Gottes bedeu-tet, der Friede ist stabil. Der Friede, den Je-sus gibt, erfordert dennoch ein ständiges geistiges Ringen, wird immer wieder gna-denhaft und dankbar erlebt und. Er ist also nicht abstumpfungsgefährdet. Viele geist-liche Meister/innen sagten, das geistliche Leben sei auf stete Wachsamkeit angewie-

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sen, da kann man sich nicht hinsetzen und sagen: „Jetzt habe ich es geschafft.“ John McDade, ein ehemaliger Jesuit, hat bei Priester-Exerzitien, als er 60 war, gesagt: „Früher habe ich geglaubt, wenn ich ein-mal 60 bin, habe ich diese geistigen Nöte nicht mehr, dann bin ich „reif“. Er wurde 60 und sah, dass es nach wie vor so war, dass er ringen musste und zu kämpfen hatte; das widerspricht der Reife gerade nicht.

Der Friede, den Jesus uns gibt, ist kein „Kontrakt“, kein Vertrag, sondern ein Bund. Ein Bund lässt sich nicht mit Vertragskate-gorien ausmessen. Auch die Konfliktlinien sind nicht bewahrt, der Friede geht an uns Menschen als Einheit, er ist einheitsstif-tend. Und: Gottes Friede innerlich, berührt die tiefsten Schichten von Identität und Existenz. Hier haben wir es also mit einem verlässlichen, lebendigen, bundhaften, ein-heitsstiftenden und innerlichen Frieden zu tun – einem Frieden eben, wie ihn die Welt nicht geben kann.

Der dritte Schritt, Joh 14,27:„Der innere Friede“ oder„Subsidiarität als geistiges Prinzip“

Subsidiarität ist eines der wichtigsten Prinzipien der katholischen Soziallehre; wir finden es im Abschnitt 79 der Enzykli-ka Quadragesimo Anno entfaltet. Was die kleinere Einheit leisten kann, darf ihr nicht genommen werden. Was die kleinere Ein-heit überfordert, muss von der größeren unterstützend begleitet sein. Das Prinzip schützt die kleinere Einheit, aber auch die größere, fordert und fördert die je unterste Ebene. Es besagt, dass ein Maximum an Freiheit wie auch ein Maximum an Verant-wortung an die kleinste Einheit gegeben werden soll.

Nun hat Subsidiarität nicht nur politische und soziale Bedeutung, Bedeutung für den Frieden, wie ihn die Welt gibt. Man kann Subsidiarität auch auf dem Weg zum inne-ren Frieden und auf dem Weg zum politi-

schen Frieden als geistiges Prinzip verste-hen. Jacques Philippe, ein französischer Priester, hat ein kostbares Buch geschrie-ben, „Recherche la Paix et poursuis-la“. Darin meint er, die erste Aufgabe des Men-schen wäre es, für den inneren Frieden im eigenen Herzen zu sorgen. Man trägt ja sein Herz immer mit sich mit, wohin immer man geht und in welches Engagement auch im-mer man sich hineinstürzt. Wir nehmen un-seren Charakter, wohin immer wir gehen, stets mit. Wir können nicht vor ihm fliehen. Deshalb muss man bei seinem eigenen inneren Frieden anfangen, einen Frieden, den man dann überallhin mitnimmt, egal, in welcher Funktion man tätig ist – als Pa-ter Rektor, als Bischof, als Primarärztin, als Mutter von mehreren Kindern. Der innere Friede ist deswegen auch eine politische Aufgabe.

Ein Testfall für den inneren Frieden ist der Zorn. In der frühchristlichen Literatur hatte die „ira“, der Zorn, keine sehr gute Reputation. Es gab natürlich den „Heili-gen Zorn“, den auch Thomas von Aquin an einigen Stellen beschrieb. In der Regel sind jedoch Jähzorn und Wutausbrüche nicht etwas, das für geistige Reife steht. Zwei Beispiele für den „Testfall Zorn“ sind bei Johannes Cassian und seinem Lehrer Evagrius Ponticus zu finden. Sie haben sich im 4. Jh. Gedanken über den Zorn gemacht, zusammengefasst im „Schatz-kistlein der Ostkirche“, der Philokalia, ei-ner Sammlung von geistlichen Lehrtexten aus zehn Jahrhunderten. Evagrius Pon-ticus vergleicht den Zorn mit einem Feu-er, das entfacht würde durch den Kampf um Reichtum, den Kampf um Ehre und den Kampf um Speise. (Über-)Ehrgeizige Menschen würden leichter zornig als Men-schen, die damit leben könnten, dass sich die Dinge nicht so entwickelten, wie sie sich das vorgestellt hätten. Wenn jemand gierig ist nach Wohlstand, Reichtum, und immer mehr Wohlstand, könne das Anlass für Zorn sein. Wenn man verzweifelt wäre und nichts mehr zu verlieren habe, walle

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der Zorn ebenfalls schnell auf. Der Zorn wird weiters entfacht durch böse Gedan-ken und Erinnerungen. Hier ist dann, so könnten wir sagen, eine „Heiligung“ ange-sagt, eine Reinigung des Gedächtnisses. Der Zorn ist deswegen besonders gefähr-lich, weil er den Geist des Gebets zerstört. Zornige Menschen können nicht beten. Wenn man nicht betet, fällt man aus dem zugesprochenen Frieden Jesu heraus. Als Heilmittel schlägt Evagrius Ponticus inte-ressanterweise das Almosengeben vor. Vielleicht, weil man dadurch erinnert wird, dass es vielen Menschen so viel schlechter geht als einem selbst. Vielleicht, weil Teilen eine Weite auslöst, die dich in Relation mit anderen setzt, vielleicht weil der Blick auf andere den Blick auf sich selbst ein wenig ablenkt.

Johannes Cassian, ein Schüler von Evagri-us Ponticus, hat den Zorn als Gift bezeich-net, das in die Seele hinein sickert und die Seele zerstört. Zerstört – unterminiert - werden das Urteilsvermögen und der Gerechtigkeitssinn. Der zornige Mensch ist verblendet. Johannes Cassian schlägt als Heilmittel vor, den Zorn dadurch zu dämpfen, dass man in der Gemeinschaft übt, mit anderen umzugehen und Widri-ges besser aushalten zu können. Im Falle eines Leidens am Zorn ist nach Cassian der Rückzug als Eremit pädagogisch nicht empfehlenswert; in der Gemeinschaft tre-ten Charakterdefizite klar zutage. Man brauche, so Cassian, die Gemeinschaft als Korrektiv, man müsse sich überwinden, auf Kleinigkeiten achten, mit Widrigkeiten aller Art umgehen lernen. Wer den Zorn über-windet, schafft Raum für jenen Frieden, wie die Welt ihn nicht geben kann.

Was heißt es nun konkret, Subsidiarität als geistiges Prinzip zu haben? Alle kennen den Begriff des „Habitus“: gewohnheits-mäßige Handlungsdisposition. Aristoteles und Thomas von Aquin haben versucht, uns nahezubringen, an der Tugend zu ar-beiten, wenn man ein guter Mensch sein

will, damit die Anstrengung des guten Han-delns kleiner wird. Ihre Aufforderung: Ver-suche möglichst viel Gewicht auf die nied-rigste Ebene des Habitus zu setzen, damit du nicht immer einen großen Willensauf-wand treiben musst, wenn du bestimmten Versuchungen widerstehen möchtest. Das ist Subsidiarität im geistigen Wachstums-prozess. Versuche, möglichst viel auf eine Ebene zu bringen, möglichst tief unten, dass es dir gar nicht auffällt, dass du es anders machen könntest. Das Kleine baut sich zum Größeren auf. Heinrich Schmie-dinger, unser Rektor in Salzburg, der sich hier in Innsbruck habilitiert hat und hier seine Familie hat, ist ein diplomatischer, höflicher Mensch. Er kann geradezu nicht unhöflich sein. Das ist sein Habitus. Erz-bischof Alois Kohtgasser kann man sich auch ganz schwer wutentbrannt vorstellen, sein Habitus ist die stille Güte. Und mein Eindruck ist, es fällt Erzbischof Alois nicht schwer, gütig zu sein, denn das entspricht seinem Charakter.

Es ist also wichtig, möglichst viel auf die niedrigste Ebene der Gewohnheitsbildung zu legen, sodass der Erhalt des Friedens nicht immer ein enormer Kraftakt ist, sich gegen den Zorn zu stemmen. Subsidiarität als geistiges Prinzip würde dann heißen, den inneren Frieden, den man sucht, zu finden, wenn man mit sich in Einklang, im Reinen ist. Das wird – im vierten und letz-ten Schritt – auch politisch wirksam.

Der vierte Schritt, Joh 14,27:Die Politik und der innere Friede

1. Aus der Armutsforschung wissen wir, dass Armut einen ständigen, toxischen Stress erzeugt. Menschen, die von Armut betroffen sind, finden keinen inneren Frie-den, weil sie ständig unter Druck stehen. Maria Stern ist eine bekannte Kämpferin für AlleinerzieherInnen-Rechte in Öster-reich. Sie lebte eineinhalb Jahre in akuter Armut und meinte, dass das Schlimms-

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te in dieser Zeit war, dass sie nie innere Ruhe fand. Selbst am Abend, als die drei Kinder eingeschlafen waren, hatte sie mit innerem Stress zu kämpfen (wie soll ich den Wandertag zahlen, die neuen Schuhe, nächste Woche ist Geburtstag, wie soll ich das alles bewältigen?). In dieser Situation erweist sich das Leben als ständiger Le-benskampf. Daran sieht man, wie innerer Friede und Politik in dem Sinne zusammen hängen. Manche Menschen können – aus äußeren politischen Rahmenbedingungen heraus – keinen Zugang zu inneren Frie-den haben. Es ist in einer Armutssituation mithin das Schlimmste, wohlbegründeten eigenen moralischen Ansprüchen nicht ge-recht werden zu können.

2. Haben Sie sich schon einmal überlegt, welche großen Wellen und Kreise ein un-reines Herz eines einzelnen Menschen auf der Makrobühne der Weltpolitik zieht? Im Jahr 2012 erschienen viele Bücher über den Russland-Feldzug Napoleons 1812. Es ist erschreckend und schockierend, aus welchen Gründen Napoleon den Russland-Feldzug begonnen und 600.000 Soldaten geopfert hat. Sie sind nicht in der Schlacht gestorben, sondern erfroren und verreckt vor Hunger und Erschöpfung, weil Napo-leon aus Eitelkeit und Argwohn meinte, es könnte sein, dass der russische Zar ihm die Vorherrschaft streitig machen und ihn angreifen würde. Ein unreines Herz kann politische Katastrophen auslösen.

Ein anderes Beispiel: Von 1958 bis 1962 gab es eine Hungersnot in China. Bei die-ser Hungersnot sind zwischen 36 und 42 Millionen Menschen verhungert und ge-storben. Wie kam es dazu? Mao hat einen Staatsbesuch bei Chruschtschow absol-viert, im Zuge dessen letzterer von sich gab, dass die Sowjetunion die USA in 10 Jahren wirtschaftlich überholt haben wür-de. Mao mit seinem unreinen Herzen und unter Druck konterte, dass die Volksrepub-lik China in zehn Jahren das Britische Kö-

nigreich wirtschaftlich übertrumpft haben werde. Bei seiner Rückkehr nach Peking ordnete er an, die Ernte auf zumindest das Doppelte zu steigern. Naturwissenschaft-ler, die meinten, das wäre schon rein wis-senschaftlich nicht möglich, wurden we-gen ihrer kontrarevolutionären Gesinnung hingerichtet. Die Verantwortlichen in den Provinzen machten darauf hin Ernte-Pro-gnosen für das Doppelte. Sie berichteten dann, sie hätten sogar die dreifache Men-ge eingefahren. Zahlen auf dem Papier und nur auf dem Papier! Mao hatte also den Eindruck, es wäre viel zu viel Getreide im Land und begann, Getreide zu exportieren, um die Schulden gegenüber der Sowjet-union abzugelten. Die Menschen sind vor vollen Getreidespeichern verhungert, weil sich niemand getraute, nach oben zu mel-den: Wir verhungern. Küchengeräte wur-den eingeschmolzen für die Stahlindustrie und Arbeitskräfte aus der Landwirtschaft abgezogen. Aufgrund der Charakterlosig-keit eines Menschen entstand so eine Ka-tastrophe, die 40 Millionen Menschen völ-lig unnötigerweise das Leben gekostet hat.

3. Wir alle wissen, dass Plato in seinem Buch „Politeia/Der Staat“ einen geordne-ten Staat beschrieben hat. In der philoso-phischen Interpretation gibt es die Theorie, er habe dabei nicht den äußeren Staat po-litisch, sondern die Seele des Menschen geistig-philosophisch beleuchtet. Es lässt tief blicken, dass ein und dieselbe Sprache verwendet werden kann, um ein politisches Gemeinwesen oder ein geistiges Zentrum der Spiritualität zu beschreiben. Auch hier ein Hinweis auf die politische Bedeutung des Herzens.

4. John Rawls hat in seiner berühmten The-orie der Gerechtigkeit darüber gesprochen, dass eine Gesellschaft nur dann gerecht sein und werden und bleiben kann, wenn die Menschen einen geteilten Gerechtig-keitssinn haben. Die Menschen müssen die Vorstellungen, was recht und unrecht ist, teilen. Wenn kein geteilter Gerechtig-

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keitssinn herrscht, hält das ein Gemeinwe-sen auf Dauer nicht aus, so John Rawls. Das führt uns wieder zum Herzen eines Menschen, der einen Sinn für das Gerech-te und Gute hat. Sonst kann sich die Ge-meinschaft auch politisch – selbst mit den dünnen Rahmenbedingungen des libera-len Philosophen John Rawls – nicht halten. Ziemlich am Schluss seiner „Theorie der Gerechtigkeit“ verwendet er den Begriff „Reinheit des Herzens - purity of heart“ und meint: Reinheit des Herzens, wenn sie jemand erreichen könnte, hieße, klar zu sehen und mit Anmut und Souveränität zu handeln. Das ist ein schönes und tiefes Wort, hier am Herz-Jesu Freitag in Erinne-rung gerufen. Ein reines Herz lässt anmutig handeln. „Anmut“ ist nicht etwas, das man zeigen kann, während man darüber nach-denkt. Anmut hat etwas mit Selbstverges-senheit und Selbstverständlichkeit zu tun. Da bin ich wieder bei der Subsidiarität als geistiges Prinzip: Diese Anmut sollte auf der „untersten Ebene“ gespeichert sein, zu den „Grundeinstellungen“ des Charakters gehören, um selbstverständlich wirksam werden zu können.

Am Herz-Jesu-Freitag ist es schlussend-lich gut, darüber nach zu denken, was es heißt, „unser Herz nach dem Herzen Jesu zu formen“. Wenn ich über das Herz Jesu meditiere, fällt mir ein Begriff ein: „Sanft-mut“. Dieses Wort hat zwei Komponenten: Das Sanfte ist das Zärtliche, das Milde, das Behutsame im Umgang. Der Philosoph Otto Bollnow beschreibt das Sanftmütige als das Behutsame im Umgang. Ein sanfter Mensch lässt sich auch etwas gefallen, er zeigt eine gewisse Duldsamkeit. „Mut“ hat etymologisch mit Gemüt zu tun, es ist eine Gesinnung, aber durchaus auch eine Form der Kraft und der Haltung, die uns Coura-ge abverlangt. Aristoteles sieht die Sanft-mut zwischen der Unempfindlichkeit und dem Jähzorn. Wir alle kennen die Stelle Mt 11,29, wo Jesus sagt: „Nehmt mein Joch auf Euch und lernt von mir, denn ich bin gütig und von Herzen demütig.“ Fridolin

Stier übersetzt: „… denn ich bin sanft und niedrig von Herzen. So werdet ihr Ruhe für Eure Seele finden - ein Aufatmen für Euer Leben.“ Das sind sehr schöne Gedanken. Der Friede, um den es geht, das ist die Ruhe – gleichzeitig auch dieses Aufatmen.

Eine Stelle, wo man diese Sanftmut Jesu – wie ich finde – am eindrücklichsten sieht, ist Joh 18,22-23, Jesus vor dem Hohen Priester. Jesus sagt, er habe immer öffent-lich gesprochen und nichts zu verbergen. Der Knecht des Hohen Priesters schlägt ihm daraufhin auf den Mund. Jesus ant-wortet: „Wenn es nicht recht war, was ich gesagt habe, weise es mir nach. Wenn es recht war: Warum schlägst du mich?“ Das ist Sanftmut. Er schlägt nicht zurück, brüllt nicht zurück, aber er lässt sich auch nicht alles gefallen und fordert die Begründung ein: Warum hast du jetzt so gehandelt. Die-se Sanftmut – glaube ich – ist der Schlüs-sel zu dem inneren Frieden, um den wir bei der Eucharistie mit Erzbischof Alois bitten werden.

Sanftmut ist „countercultural“, sie ist nicht etwas, was unsere Kultur fördert oder hervorhebt. Unsere Kultur hat gerne die Macht, die GestalterInnen, diejenigen, die etwas weiterbringen, die „managen“. Ex-trovertierte tun sich damit leichter als In-trovertierte, Laute tun sich dabei leichter als Leise. Und gerade da ist etwas, wo die Jesuiten, wo das Canisianum als Bildungs-einrichtung einen großen Auftrag hat, näm-lich Sanftmut als einen Schlüssel zu einem nach dem Herzen Jesu gebildeten Leben zu sehen.

Der Friede, wie die Welt ihn gibt, ist viel-fach ein von politischen Machern ausge-handelter Friede; der Friede, den Jesus gibt, kommt aus dem Herzen Jesu, wan-delt uns Herz und blüht auf dem Boden der Sanftmut.

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1.4 Bilder vom Herz-Jesu-Fest 2015

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2. Impulse BeIm trIduum zum herz-Jesu-Fest

Mag. Dr. Richard Pirker, InnsbruckEr ist Priester der Diözese Gurk-Kla-genfurt und arbeitet in Innsbruck an seiner Habilitation in Systematischer Theologie.

1. Impuls: „Cor unum et anima una“ - 100 Jahre nach Kriegsbeginn und 70 Jahre nach Kriegsende feiern wir das Herz-Jesu-Fest in Tirol

Dr. Richard Pirker

Wir stehen an den Vorabenden des Herz-Jesu-Festes, das den Grundimpuls für die-ses Haus anstimmt, nämlich ein Herz und eine Seele zu werden (vgl. Apg 2,42) und mehr auf ein Idealbild als auf die Realität abzielt, wie es bereits Kardinal John H. Newman interpretiert. „Ein Herz und eine Seele“ – hier beginnt die Überforderung in uns selbst, im Stimmengewirr eines Kom-munikationszeitalters, das Faust klassisch ausspricht: „Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust.“ Österreich, und im spezi-ellen Wien, ist für Analysen solcher Mehr-

stimmigkeit prädestiniert, haben doch Sigmund Freud, Erwin Ringel und Viktor E. Frankl den Kosmos der Psyche weiter erforscht. Am Herz-Jesu-Fest sind wir ein-geladen, die vielen Stimmen in uns unter einem Dach zusammenzuführen, wie wir es in der Eucharistiefeier (zu) selbstver-ständlich eingestehen: „Herr, ich bin nicht würdig, aber ein Wort von Dir, Herr Jesus, genügt. – Solo Dios basta.“

Dabei darf uns klar werden, dass es ist nicht einfach mit diesem Jesus ist, er ist schlicht schwierig, winzig, nackt oder auch hässlich.1 Am heutigen ersten Abend möchte ich einen geschichtlichen Zugang wählen und darauf hinweisen, dass erfah-rene Geschichte unseren Glauben mitprägt und darin unser theologisches Denken for-men muss. Ganz bewusst wähle ich die europäische Perspektive, um Sie damit zu lehren, ihre eigene Herkunft als geistreiche Zukunft anzunehmen. Als methodischen Ausgangspunkt setzen wir in der begin-nenden Neuzeit an und betrachten das Herz-Jesu-Bild in der Jesuitenkirche, das am linken Seitenaltar in kostbar gearbeite-ten Silberrahmungen präsentiert wird. Wir entdecken ein Glaubensbild, das die ir-dische Realität abbildet und zugleich tran-szendiert. Wir erkennen den Heiland, der

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sein inneres pulsierendes Organ nunmehr außen in seiner Hand hält und im Segens-gestus darauf hinweist. Diese Herzabbil-dung nimmt Anleihen an das organische Herz und bildet in den zwei Öffnungen (der Aorta und der Lungenvene) Flammen ab, die ausstrahlen.2 Am Flammenkegel, also dort, wo der Schmelzpunkt der Flamme liegt, ist die Offenbarung dieses Liebes-feuers dargestellt: das Kreuz, das mit dem Namenslogo Jesu (IHS) in jeder Jesuiten-kirche eingraviert ist. Dieses Herz hat eine Umkränzung, die Dornenkrone, und dahin-ter erkennen wir den Stich, die Wunde, die dieses göttliche Herz zeigt und die Kirche seit jeher daran erinnert, dass sie „e latere Christi“, aus der Seitenwunde Jesu, her-vorgegangen ist, wie uns K. Rahner mit seiner theologischen Dissertation 1936 an-hand der Vätertheologie auslegt.3

Wir sehen also ein brennendes Herz, das von seiner irdischen, persönlichen Ge-schichte nicht abstrahiert, sondern sie erzählend transzendiert. Es gehört zum Si-gnum unserer Zeit, dass wir solche Bilder betrachten und nicht mehr wahrnehmen können, dass sie Ausdruck einer ganzen Geistesbewegung waren. Der Traditions-bruch, der solche Bilder selbstverständlich lesen lässt, ist zu groß. Diese Darstellung intendiert, das Leid nicht zu verdrängen, sondern erlöstes Leiden in einem größeren Horizont darzustellen, gerade dies scheint uns heute wie leichte Vertröstung, es ist aber von seiner Intention her kunstvoller Trost und Einladung zur Nachahmung.4 Dort, wo der Glaube sich derart farben-reich und sinnlich nach außen wölbt, ist er die Außenbewegung einer nach innen gerichteten Mystik, für deren Zugang Ig-natius von Loyola sein Exerzitienbuch ge-schrieben hat. Es war – etwas salopp for-muliert – die katholische Antwort auf die neuzeitliche Frage M. Luthers, der dieser längst aufgewärmten Geistesbewegung fragend Ausdruck verliehen hat: „Wie be-komme ich einen gnädigen Gott?“ Also nicht die Gemeinschaft ist der tragende

Grund des Glaubens, sondern der je Ein-zelne, der nach Gott Ausschau hält und damit auch mit seiner Glaubensnot allein ist, und nicht mehr wie M. Luther – spät-gotisch – um Anerkennung der sündigen Existenz bittet. Um die heutige (mittel-) europäische Gottferne zu verstehen, müs-sen wir einer „Theologie der Geschichte“ nachgehen und uns fragen trauen, ob die-ses Leben Jesu mit seinen Stationen sich auch in der Geschichte, in meiner Lebens-geschichte wiederfindet und als Schlüssel für Heilsgeschichte gelesen werden kann.5 Die Geschichte ist bekanntlich der Man-tel, der uns in Stunden der Geistlosigkeit wärmt, so erklärte es H. Rahner in seinen Exhorten für die Canisianer. Wie kommt die vorhin erwähnte Entfremdung von Got-tesglauben und Gemeinschaft in jenem Kontinent, wo Kathedralen die Zentren der alten Städte bilden [im Gegensatz zu Nordamerika], wo gregorianische Gesänge bis heute unerreicht sind? Es gibt mehrere geistesgeschichtliche Grabenbrüche und zumindest zwei große Kriege, die sich ins Mark der Europäer hineingegraben ha-ben, ohne sie theologisch ausreichend zu reflektieren, wie ich vermute. Nach der Überwindung der Pest6, Europas Schat-tenwelterfahrung des Mittelalters Nummer eins, kommt der Krieg zwischen Katholiken und Protestanten, der in unseren deutsch-sprachigen und französischen Breiten ei-nen (ersten) Graben aufreißt. Das betrifft die Zeitspanne zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert. Es wird um die rechte Ausle-gung des Glaubens gekämpft (und natür-lich auch um Besitz und Ländereien), die geistige Kampflinie ist aber die Frage nach der Wahrheit des Glaubens, wo vorhin um Ländereien gestritten wurde. Nach dem Friedensschluss 1648 folgt ein ernüchter-tes Aufatmen und eine Verinnerlichung, die in protestantischen Jesu Liedern und der Herz-Jesu-Frömmigkeit ihren Ausdruck findet, die Schmerzerfahrung wird innerlich überdeckt. Plaise Pascal wird dieser Suche nach Wahrheit, die mit dem Herzen zusam-mengeht, seine ganz persönliche Wissen-

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schaftlichkeit geben, auch wenn sie unvoll-endet schlicht Pensées (Gedanken) heißen werden. Späterhin wird Sören Kierkegaard die Diagnose stellen, dass wir in Europa einen Seelenriss haben, und davor kön-nen auch noch so schöne Kirchengebäude nicht täuschen. Wir können es vergleichen mit einem Herzinfarkt, der uns keine gro-ßen Bergtouren mehr erlaubt. Dem ge-schwächten Riesen wird F. Nietzsche den Endkampf erklären. (Seinen Drohworten folgte bislang nichts Ebenbürtiges.) Das zweite große Beben war die Zeit des Ers-ten und Zweiten Weltkriegs im 20. Jahr-hundert, der „Zweite dreißigjährige Krieg“, wie er genannt wurde.7 Im ersten Weltkrieg waren noch hunderte Künstler beschäftigt, Kriegsschauplätze großformatig zu insze-nieren. Nach dem 1. Weltkrieg war künst-lerisch nichts mehr so, wie es vorher war. Nur theologisch war alles beim Alten bzw. schien der Gottesglaube unabhängig vom Zeitgeschehen weiterzugehen. Die gleiche Gottesrede, nur nicht mehr für die Exils-Kaiser, aber für Volk und Heimatland, ein Kirchenbild, das gegen die Wogen der Mo-derne wie eine Festung dastehen wollte. Dabei hatte die Herz-Jesu-Verehrung ihre wahre Größe erlebt. In deutschen Landen wurde die Herz-Jesu-Verehrung nationali-siert und blieb auf das individuelle Seelen-heil ausgerichtet. In Frankreich wurde das Emblem des Sacré Coeur sogar in die Tri-colore eingelassen. Unter diesem Zeichen (mit brennendem Herzen für den Sieg der Nation) sollte eine Re-Katholisierung in der Gesellschaft Frankreichs errungen werden, hofften insgeheim nicht wenige Bischö-fe und versahen die Herz-Jesu-Praktiken mit weitreichenden Ablässen.8 Doch alle Begeisterung, die nicht aus dem Grund-wasser einer lebendigen Tradition kommt, verflacht alsbald, so bei französischen Soldaten noch während des Krieges 1916. Unweit von hier in den Dolomiten und be-sonders am Isonzo-Fluss im heutigen Itali-en wurde das Herz-Jesu-Fest während des 1. Weltkriegs begangen, und davor und danach um jeden Meter gekämpft. Herz-

Jesu-Schmerz instrumentalisiert für eine (höhere) Idee.

Der zweite Weltkrieg ließ Menschen jüdi-scher Rasse systematisch im Schmelz-raum dämonischer Ideologie zu süßlich riechendem Rauch verbrennen. Wenn wir in diesem Jahr das Ende des 2. Weltkrie-ges (8. Mai 1945) feierlich begehen, dann wollen wir uns erinnern, dass dieses ganz-menschliche Herz Jesu von einer Jüdin geboren wurde und damit ein Juden-Herz ist (vgl. 1 Kor 15). Doch wer erinnert sich in einer Geschichtsdarstellung der Sieger gerne an eine Niederlage, außer wir als Christifideles? Dieses Jahrhundert hat uns gelehrt, dass wir schnell „Gott“ sagen, das „missbrauchteste, besudeltste aller Wör-ter“ (M. Buber, Gottesfinsternis 1955), dass auch Soldaten und Terroristen zu IHM be-ten. Was sich in den Konzentrationslagern ereignet hat, war ein neuerliches Bluten des Herzens Jesu, das für alle schlägt, be-sonders aber für die Krüppel und Schwa-chen, die Behinderten und Armen, die ir-disch nicht Beglückwünschten und – für das Volk Israel. Gerade die Lieblinge der Botschaft Jesu waren wie in einem Terra-rium zusammengepfercht. Hätte es nicht stärkere Worte von Christen gebraucht, nachdem dieses scheußliche Morden zu Ende war?9 Johann B. Metz, dessen theo-logische Gedanken mir (zu) unterbewertet scheinen, hat darauf hingewiesen, dass die Glaubensgeneration nach dem Krieg gleich weitergebetet hat wie vorher, so als wäre nichts Dramatisches geschehen (ähnliche Kritik kommt etwa von H. Joas). Dabei können Sie, liebe Gastpriester ab-lesen, wie man mit Geschichte umgehen kann, gemeint ist eine reflektierte Volks-Geschichte. Denn in Europa, in Deutsch-land und im kleinen Österreich, das sich gern als Opfer verkauft, wurden Mahnstät-ten errichtet und Konzentrationslager bis auf den heutigen Tag von Schülern und Einzelnen besucht. Der deutsche Politi-ker Willi Brandt ist hingekniet im ehemals eingenommenen Polen, um zu zeigen, wir

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sind schuldbeladen. Zugleich haben sich große Kolonialländer nie für ihre Verbre-chen entschuldigt, ist Europa übersät mit Soldatenfriedhöfen und Kriegshelden-ge-denkstätten, einzig die Kirche hat sich in der Person des Papstes Johannes Paul II. aus seiner Eigeninitiative in einen Schuld-zusammenhang gestellt und schlicht um Vergebung gebeten.10 Herz Jesu 2015. Was lernt uns dieser Vergleich mit dem Geschichts-Baum, in dessen Schatten wir stehen? Vielleicht müssen wir – wie die Emmaus-Jünger – neu begreifen, unsere fixierten Vorstellungen ehrlich anschauen zu lernen, um dahinter den Puls des Her-zens Jesu wahrzunehmen. Im Barockbild blickt uns Christus an und möchte uns er-innern, dass sein Herz hier und heute bren-nend ist. Wenn wir auf das jüdische Herz Jesu schauen, dann hat es sich von seiner ursprünglichen Volks-Sendung in eine uni-versale Sendung geweitet. Gott hat aber seine erste Liebe nicht gebrochen, seinen Bund nicht aufgehoben, wenngleich nicht mehr die Rasse zählt, die Abstammung, sondern Geist und Leben (Joh 6,63), für alle, die mit Jesus Bruder und Schwester sind, und damit seinen Herzschlag kennen. Am heutigen Abend möchte ich Sie gerne fragen, wo schlägt denn Ihr Herz als Gebil-dete, zum Studium Ausgewählte, für einen Weg der kirchlichen Mission Vorbereitete, vielleicht für den Weg des Bischofs Beru-fene? Wir stehen weder am Beginn des 20. Jahr-hunderts, wo die deutsche Kultur Welt-marktführer war11, noch sind wir in der Zeit des Barock, die ein Neuerwachen für die trinitarische Wirklichkeit Gottes einleitet und geradlinige Fassadenmauern in Run-dungen aufzulösen beginnt. Wir feiern das Herz-Jesu-Fest in der „Jetzt-Zeit“, einer immer stärker sich global orientierenden Welt, in der noch nie so viele Christen wie heute um ihres Glaubens willen weltweit verfolgt und ermordet wurden und werden. Was sagt uns also das Herz-Jesu-Fest im Jahre 2015?

Vielleicht hilft uns in diesem „kurzen Jahr-hundert“ (Eric Hobsbawm) der Blick von Marc Chagall auf das Kreuz (1938). Es ist für mich das Bild des Herzens Jesu für das 20. und 21. Jahrhundert. Vor allem das Bild von Seiten der Opfer. Es entstand noch vor dem Bekanntwerden der Gräuel des Nazi-Regimes, aber bereits im Erwa-chen der Pogrome. Es zeigt einen Erlöser, der wie eine romanische Figur auf einem weißen Holz angeheftet ist, mit einem Ju-denschal umschürzt und dabei von einem Lichtstrahl erfasst. Ringsherum sind die weltlichen Feuer zu sehen, die dem stillen, beinah schlafenden Christus nichts an-zuhaben scheinen. Kriegsmenschen sind schon auf dem Weg mit roten Fahnen, die an die kommunistische Ideologie mahnen. Auf der anderen Seite eine mit Soldaten-stiefeln und einem Haken-Kreuz tätowierte Gewaltperson. Ein Flüchtlingsboot, das nicht weiß, wohin es soll, also mitten auf dem Meer treibt. Der Leuchter, der die Anwesenheit SEINER Gegenwart anzeigt, dessen Kerzenschein bald auszulöschen scheint ob all der Not, vor der wir am liebsten die Hand vor Au-gen halten, wie die Flüchtlinge im oberen Bildteil. Geht das Wort Gottes, seine Tora, in Rauch auf? Und mitten darin ein wirk-lich Gerechter, in dessen Lichtschein alle

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Schwärze des Bildes erst ihre Farbgebung bekommt. Wo bin ich auf diesem Bild, und für wen schlägt mein Herz, wenn Christus schläft? Um an eine Passage aus der Pastoral-konstitution (Gaudium et Spes 78) zu er-innern: „Der Friede auf unserer Erde, der aus der Liebe zum Nächsten ersteht, ist auch Formgebung und Wirkung des Frie-dens, den Christus gebracht hat, von Gott-Vater ausgehend. Der erdgewordene Sohn nämlich, der Friedensfürst, hat durch sein Kreuz alle Menschen mit Gott wieder ver-bunden und die Einheit aller in einem Volk und einem Leib wiederhergestellt. Er hat den Hass an seinem eigenen Leib getötet, und, durch seine Auferstehung erhöht, den Geist der Liebe in die Herzen der Menschen ausgegossen.“ Das Herz Jesu in allen und in allem wiederfinden, im Geist Mahatma Gandhis und M. Luther Kings, die im Hören auf ihr eigenes Herz ihren Herzschlag mit demjenigen Jesu verbunden haben.

Ihre Studienzeit hier in Innsbruck ist – dies als Einladung ausgesprochen – als Ers-tes ein Wahrnehmen des eigenen Pulses. Immanuel Kant sagt an einer Stelle, dass man erst spät, so gegen 40, draufkommt, wie man sich selbst geistesgeschichtlich einzuschätzen hat. In Innsbruck zu stu-dieren, an einem so geschichtsträchtigen Ort, heißt zuerst, den eigenen Puls sehr genau kennen, ohne Nabelschau zu be-treiben. Und diesen Puls, diese persönli-che Konstitution mit derjenigen von Jesus zu synchronisieren versuchen. Wo schlägt mein Puls höher und wo schlafe ich ein, wenn ich mein eigenes Leben begutach-te. Ohne dieses Hören ist alles Reden von Gott Geschwätz, das darf uns klar sein. Und zugleich, wer leichtfertig von diesem zweiten Puls redet, mag den Ernst des Hö-rens SEINES Wortes unterschätzen oder besser schweigen. Sich mit dem Herz-schlag Jesu auseinanderzusetzen ist die Lebensaufgabe für uns als ‚Jesuaner‘ bzw. für jeden Canisianer, der wie Petrus Cani-

sius (lat. canis) wachsam für die Spur Jesu ist: „Denn Jesus ist das Abenteuerlichste, Aufrechteste, Brennendste und Liebens-würdigste, das im Christentum zu finden ist.»12 Bleiben wir mit der eigenen Herz-rhythmus wachsam für seine Gegenwart, wie es A. Schweitzer in seiner Leben-Jesu-Forschung am Ende zusammenfasst: „Als ein Unbekannter und Namenloser kommt er zu uns, wie er am Gestade des Sees an jene Männer, die nicht wussten, wer er war, herantrat. Er sagt dasselbe Wort: Du aber folge mir nach! Und stellt uns vor die Auf-gaben, die er in unserer Zeit lösen muss. Er gebietet. Und denjenigen, welche ihm gehorchen, Weisen und Unweisen, wird er sich offenbaren in dem, was sie in seiner Gemeinschaft an Frieden, Wirken, Kämp-fen und Leiden erleben dürfen, und als ein unaussprechliches Geheimnis werden sie erfahren, wer er ist …“13

Impulsfragen:Ist für mich meine Herkunft, mein Stamm wichtiger als meine Sendung für Jesus? Und wo horcht mein Inneres plötzlich auf, weil ich noch einen anderen Puls in mir ge-spürt habe?Für welchen Christus schlägt mein Herz?Glaube ich ernsthaft, dass Jesu Herz auch in mir schlägt und mit meinem eigenen eine Wahlfreundschaft eingehen möchte?

2. Impuls: Das Herz Jesu schlägt drau-ßen in der Welt

„Mir ist eine verbeulte Kirche lieber als eine Kirche, die aufgrund ihrer Verschlossenheit und Bequemlichkeit, sich an die eigenen Sicherheiten zu klammern, krank ist.“ (EG 48) Mit diesen und ähnlich markanten Wor-ten horchen wir auf, wenn der Mann vom anderen Ende der Welt als Papst Franzis-kus die Herzen vieler Menschen anspricht und dabei das gewohnte Kirchenlatein bzw. Italienisch verlässt. Interessant ist der Kontext, in dem der Papst von seiner Visi-on einer „Welt-Kirche“ spricht. Die Armen

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und an den Rand Gedrängten, sie sind die ersten Adressatinnen und Adressaten des Evangeliums – und damit der ganzen Kir-che. Franziskus erinnert an das untrenn-bare Band zwischen unserem Glauben und den Armen und schreibt der Kirche ins Stammbuch: „Lassen wir die Armen nie al-lein!“ (EG 48)

Wenn wir am Vorabend des Herz-Jesu-Festes stehen, wollen wir uns erinnern, dass dieses Herz Jesu in Betlehem zu schlagen begonnen hat, und in Nazareth, einem „Kaff“ im religiösen Mischgebiet, gewachsen und gereift ist. Charles de Fou-cauld hat sein Lebensprogramm nach die-sem Ort ausgerichtet, er wollte ein echter Betlehemiter bzw. Nazarener werden, wirk-lich arm und dadurch bereit, diesem Her-zen von Nazareth mit aller Kraft des Lebens und aller Beharrlichkeit im Gebet zu folgen. Gott, der für uns ganz arm wurde. Das ha-ben wir im 20. Jahrhundert erst langsam wiedererkannt, Bischöfe etwa beim II. Va-tikanischen Konzil schließen sich zusam-men und unterschreiben den berühmten Katakombenpakt, wo Papst Paul VI. vor dem Beginn der vierten Sessio die Hl. Mes-se feiert und diesen Ort symbolisch mit sei-ner Präsenz auflädt und gutheißt. Freilich, es ist die Perspektive des Habenden, der

sich seines Habens entledigt, was ist aber mit denjenigen, die ohnehin nichts haben? Wir merken, wie eine westlich-europäische Perspektive sich in vielfältige Perspektivi-tät auszufalten beginnt. Der Jesuitenorden legt sich selbst dieses Programm durch den Ordensgeneral P. Arrupe SJ auf (74 Generalkongregation). Um im Heute das Herz-Jesu-Fest zu feiern, möchte ich uns eine erneuerte Theologie der Biographi-en vorlegen. Es hängt mit dem Lebens-kontext zusammen, aus dem wir unsere Lebenswelt aufbauen. Wir nennen es mit der Churer Dogmatikerin Eva-Maria Faber „Lebensweltnähe“, für E. Husserl übrigens vorwissenschaftlich.Das 20. Jahrhundert, mit seinen Katast-rophen, ist zugleich ein Jahrhundert der Mystiker und v.a. eines der Mystikerinnen. Einige Frauengestalten möchte ich uns in Erinnerung rufen, die wie kostbare Perlen im Diadem der universalen Gnade dieses Herzens Jesu neu in den Blickpunkt rü-cken:

Thérèse von Lisieux: „Sich den ‚capri-ces‘ des Jesuskindes ausliefern“Da ist einmal die ‚kleine‘ Thérèse von Li-sieux, deren Reliquienschrein vor kurzem im Karmel in Innsbruck zu sehen war. Sie möchte als junge Frau und Klosterschwes-ter ihren kindlichen Glauben bewahren und merkt, was es heißt, „den Spiellaunen (caprices) des Jesuskindes ausgeliefert zu sein. Weh dem Mitspieler, der hier mit fi-xen Regeln, mürrischen Einwänden den unerforschlichen Feststellungen und Ent-schlüssen des Kindes entgegentritt! Will er wirklich spielen,… so hilft nur eins: das ein-verstanden Sein im Voraus mit den tollsten Zumutungen“14. Ja, mit dem Willen Gottes spielerisch umzugehen, den „spielenden Gott“ zu entdecken, um an Hugo Rahner SJ zu erinnern,15 in dessen schöpferischem Reichtum nicht kindliche Märchenwelten und Träume das Fundament bilden (kirch-lich: „Ich möchte Papst werden!“), son-dern das eigene Leben, das keineswegs geschont wird, sondern ausgesetzt bleibt,

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auch verzerrt wird; da wird kindliche Naivi-tät und erwachsenes Christsein eine Sym-biose eingehen. Wenn die wissenschaftli-che Arbeit das Augenlicht des Professors fordert, der beinah erblindet, oder die Hand des Francisco de Gassu y Javier, die von den tausenden Taufhandlungen nicht mehr mitmacht. Dereinst war er ein junger dynamischer Student, der seine Füße beim Rudern auf der Seine abgebunden hat, um seine Kräfte zu zügeln, ihn hat ein ande-rer gegürtet, nämlich Christus. Das ist die Wirkkraft einer göttlichen Einwirkung, wir könnten sie auch jesuanische Sublimie-rung nennen, die die eigenen Energien auf ein ganz anderes Ziel hinlenkt.

Dem Herzen der Welt nah: Madeleine Delbrêl Dem Herzen Jesu spielerisch begegnen, das zeigt eine andere Frau aus Frankreich auf, Madleine Delbrêl. Wer sie von Euch näher kennt, weiß, wie sehr sie ‚Welt‘ ge-liebt hat, einen Freund eher im Café als in einem Kloster getroffen hat und doch mit-ten unter den Menschen, im Kommunis-tenviertel Ivry in Paris, ihren Sozial-Dienst an den Menschen getan hat, und das mit aller Leidenschaft, um diesem Jesus zu fol-gen. Von ihr ein Wort:

Wenn es auch viele heiligmäßige Leute gibt, die nicht gern getanzt haben,So gibt es doch auch Heilige, denen der Tanz ein Bedürfnis war,So glücklich waren sie zu leben:Die heilige Teresa mit ihren Kastagnetten,Johannes vom Kreuz mit dem Jesuskind auf dem Arm,Und Franziskus vor dem Papst.Wenn wir wirklich Freude an dir hätten, o Herr,Könnten wir dem Bedürfnis zu tanzen nicht widerstehen,Das sich über die Welt hin ausbreitet,Und wir könnten sogar erraten,Welchen Tanz du getanzt haben willst,Indem wir uns den Schritten deiner Vorsehung überließen.

Denn ich glaube, du hast von den Leuten genug,Die ständig davon reden, dir zu dienen – mit der Miene von Feldwebeln,Dich zu kennen – mit dem Gehabe von Professoren,Zu dir zu gelangen nach den Regeln des Sports,Und dich zu lieben,wie man sich in einem alten Haushalt liebt.

Eines Tages, als du ein wenig Lust auf etwas anderes hattest,Hast du den heiligen Franz erfundenUnd aus ihm deinen Gaukler gemacht.An uns ist es, uns von dir erfinden zu lassen,Um fröhliche Leute zu sein, die ihr Leben mit dir tanzen.

Um gut tanzen zu können - mit dir oder auch sonst,Braucht man nicht zu wissen, wohin der Tanz führt.Man muss ihm nur folgen,Darauf gestimmt sein,Schwerelos sein.

Wir aber, wir vergessen so oft die Musik deines Geistes.Wir haben aus unserem Leben eine Turnübung gemacht.Wir vergessen, dass es in deinen Armen getanzt sein will,Dass dein heiliger Wille voll unerschöpflicher Fantasie ist.Und dass es monoton und langweilignur für grämliche Seelen zugeht,Die als Mauerblümchen sitzen am Randdes fröhlichen Balls deiner Liebe.Und wenn uns jemand anrempelt,nehmen wir es lachend hin,weil wir wissen, dass so was beim Tanz immer vorkommt.“

Sich diesem gewagten Spiel aussetzen könnte bedeuten, aus dem braven Korsett eines Individuums ein kongenialer Mit-spieler Jesu (consocius Jesu, CSJ: Das

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C könnte für Canisius stehen) zu werden, und dabei die innere Freiheit zu wahren. Das bewundere ich an Papst Franziskus, besonders weil er diese innere Freiheit bis heute bewahrt hat, die ihn offen lachen und auch Fehler eingestehen lässt, wenngleich er ein zielstrebiger und sehr gewissenhaf-ter Christ und Papst sein möchte. Als Frage an diesem Abend: Sehen wir uns als Spielball der Mächtigen der Kirche, zu denen wir vielleicht auch einmal zählen werden, oder sind wir selbst im Spiel be-teiligt, weil wir das Programm verinnerlicht haben, dass der Programmierer mit uns vorhat?„Du hast uns heute in dieses Café Le Clair de Lune geführt“, so beginnt eines ihrer Gedichte, wo sie sich selbst reflektiert, wie sie im Spiel Gottes den Ball aufnimmt und ihre Frau stellt.

„Du wolltest dort selbst sein, für ein paar Stunden.Durch unsere armselige Erscheinung, durch unsere kurzsichtigen Augen,durch unsere liebeleeren Herzen wolltest du all diesen Leuten begegnen,die gekommen sind, die Zeit totzuschlagen.Und weil deine Augen in den unsren erwachen,weil dein Herz sich öffnet in unserm Herzen,fühlen wir,wie unsere schwächliche Liebe aufblüht,sich weitet wie eine Rose,zärtlich und ohne Grenzen für all diese Menschen, die hier um uns sind.Das Café ist kein profaner Ort mehr,dieses Stückchen Erde,das dir den Rücken zu kehren schien.Wir wissen, dass wir durch dich ein Scharnier aus Fleisch geworden sind,ein Scharnier der Gnade, die diesen Fleck Erde dazu bringt,sich fast wider Willen, dem Vater allen Lebens zuzuwenden.In uns vollzieht sich das Sakrament deiner Liebe.

Wir binden uns an sie mit der Kraft eines Herzens,das für dich schlägt.Wir binden uns an dich, wir binden uns an sie,damit ein Einziges mit uns allen geschehe.“

Von der „Mystik des Alltags“, davon hat P. Karl Rahner SJ oft geschrieben und wie alle echte Gotteskünder auch seinen All-tag pflichtbewusst gestaltet. Die Tugend, so nennt es J. H. Newman in einer seiner Predigten, ist die leibliche Voraussetzung für ein Nachdenken Gottes. Wenn wir uns dem Herzen Jesu nähern, dann erahnen wir, dass Jesus seine Wirklichkeit nicht nur ernst genommen, sondern sie zugleich mit seiner Gegenwart positiv infiziert hat. Er ließ sich salben, weil es guttut, er konn-te um Wasser bitten, um einer Frau am Brunnen reines Wasser einzuschenken, er konnte nicht nur, sondern kann auch un-ser Leben wandeln. Das meint Christus-Offenbarung, kein abgeschlossenes Tra-ditum, sondern eine Wirklichkeit, die von früher gestützt mich im Heute auf den Weg in ein Morgen schickt. Das ist vielleicht die schwierigste Aufgabe, diesem Jesus von Nazareth nachzufolgen, nicht wie einem Idol, das wir aus der Geschichte kennen, sondern als dem mir Begegnenden. Gott-fried Bachl, Dogmatiker in Salzburg, hat immer wieder betont, dass wir aus Jesus gerne eine Geschichtsfigur machen, ohne uns bewusst zu sein, dass er uns in dem Moment jetzt auch hört und empfindet.

Simone Weil: Sakramentales Leben der AufmerksamkeitEine weitere Frau, die ich sehr verehre, ist gleichwohl eine Französin, Simone Weil. Wenn diese Frau keine Mystikerin war, dann kenne ich keine. Sie wird das erste Mal hell-hörig auf die religiöse Gegenwart, als sie portugiesische Fischer hört, die mit ihren traurigen Liedern ihre Gegenwart spiegeln, Lieder, die ihnen zugleich Trost spenden. Es sind alte Traditionen, die den Menschen Halt geben. In unseren Breiten wurden re-

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ligiöse Bräuche als Volkstribunale verun-glimpft, also schlechtgeredet, heute hören wir von Theologen der Befreiung aus Süd- und Mittelamerika wie P. J. Scannone SJ vor kurzem, dass diese Handlungen einen tiefen Wert haben. Beim Anblick eines Erst-kommunikanten wird ihr Weltbild zu einem Gott-Bild, sie erahnt, dass es Heiliges in der Welt gibt und dass es sichtbar ist, wenn wir sehen lernen. An zwei mitgeteilten Erfah-rungen schenkt sie uns Hinweise, wie wir auf das Herz Jesu hellhörig werden können.Ostern 1938, als sie gezwungen ist, ihren Unterricht wegen der Kopfschmerzen zu unterbrechen, fährt sie mit ihrer Mutter nach Solesmes, um den gregorianischen Gesän-gen der Benediktinermönche zu lauschen. „Eine außerordentliche Anstrengung mei-ner Aufmerksamkeit erlaubte mir“, so sagt sie, „aus diesem elenden Körper (chair) herauszugehen, ihn allein, in seine Ecke gekauert, leiden zu lassen, und eine reine und vollkommene Freude in der unerhör-ten Schönheit des Gesangs und der Worte zu finden. Durch Analogie(schluss) hat mir diese Erfahrung erlaubt, die Möglichkeit besser zu verstehen, die göttliche Liebe durch das Unglück hindurch zu lieben.“ Während dieses Aufenthaltes in Solesmes lernte sie ein Gedicht von George Herbert auswendig mit dem Titel „Liebe“. „Eines Tages nahm die Rezitation die Gestalt ei-nes Gebetes an, Christus ist herabgekom-men und hat mich ergriffen…In diesem Au-genblick intensiver physischer Schmerzen, als ich mich bemühte zu lieben, da habe ich eine Präsenz gespürt, die persönli-cher, sicherer, wirklicher war als die eines menschlichen Wesens, unerreichbar für die Sinne und die Einbildungskraft, analog der Liebe, die unter dem zärtlichsten Lächeln eines geliebten Wesens hervor scheint.“ Hören wir hinein in dieses Gedicht. Es be-ginnt mit einem Auftakt des Erschreckens - kein romantischer Balsam, sondern eine Begegnung, die aufschreckt, und so tief aus einer vermeintlichen Ruhe herausreißt, weil sie auf das Bewusstwerden des „wun-den Punktes“ hinweisen will.

Love bade me welcome, yet my soul drew back, Guilty of dust and sin.But quick-ey’d Love, observing me grow slackFrom my first entrance in,Drew nearer to me, sweetly questioningIf I lack’d anything.

“A guest,” I answer’d, “worthy to be here”; Love said, “You shall be he.”“I, the unkind, the ungrateful? ah my dear,I cannot look on thee.”Love took my hand and smiling did reply,“Who made the eyes but I?”

“Truth, Lord, but I have marr’d them; let my shame Go where it doth deserve.”“And know you not,” says Love, “who bore the blame?”“My dear, then I will serve.”“You must sit down,” says Love, “and taste my meat.”So I did sit and eat.16

Dieses Eucharistie-Gebet ist etwas Kost-bares, das ich an manchen Abenden bete. Denn es erinnert mich, Christus liebt mich, ob ich will oder nicht, mit Sünden beladen und jauchzend frei. Dieses Herz lädt mich ein, ganz offen zu werden für eine Bot-schaft, die er für mich hat.Was müssen wir mitbringen, um uns dem Geheimnis des Herzens Jesu zu nähern? Nicht etwas, sondern uns selbst, unse-re Bedürftigkeit und unser Beschenktsein durch Christus. Das genügt.

Schließlich Etty Hillesum, die im Konzen-trationslager Ausschwitz ermordet wurde. Bevor sie dorthin abtransportiert wurde, schrieb sie im Auffanglager Westerbork davon, sie möchte mitten auf ihrem Lager, auf ihrer Pritsche das „denkende Herz“ an Gott sein:„Wenn ich nachts auf meiner Pritsche lag, mitten zwischen leise schnarchenden, laut träumenden, still vor sich hin weinenden

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und sich wälzenden Frauen und Mädchen [...], dann war ich oft unendlich bewegt, ich lag wach und ließ die Ereignisse, die viel zu vielen Eindrücke eines viel zu langen Tages im Geist an mir vorbeiziehen und dachte: Lass mich dann das denkende Herz dieser Baracke sein [...]. Ich liege jetzt hier gedul-dig und bin zur Ruhe gekommen, ich fühle mich auch besser, nicht weil ich es erzwin-gen will, sondern wirklich besser [...]. Ich habe jetzt auch wieder die Kraft zum Ge-hen; ich denke nicht mehr nach über Pläne und Risiken, komme was kommen mag, wie es kommt, wird es gut sein [...].“17

Das „denkende Herz dieser Baracke sein“, Gott zu bitten, dass das eigene Leben selbst zu einem denkenden Herzen für IHN und seine Gegenwart wird, wäre das nicht ein ungeheuerlicher Aufruf und eine Auf-munterung zur Nachfolge?An einer anderen Stelle spricht sie davon, Augustinus zu lesen und sieht ihr Leben als zu impulsiv, zu intensiv, dass es sich einem einzigen Menschen hingeben könnte und damit zufrieden wäre.„Ich werde wieder den heiligen Augustinus lesen. Er ist so streng und feurig. Und so leidenschaftlich und voller Hingabe in sei-nen Liebesbriefen an Gott. Eigentlich sind das die einzigen Liebesbriefe, die man schreiben sollte: Liebesbriefe an Gott. Ist es sehr überheblich, wenn ich von mir be-haupte, ich hätte zu viel Liebe in mir, um sie nur einem einzigen Menschen geben zu können?“18

Vielleicht erinnern sich manche an Gérard Depardieu, der bei einer Audienz Johannes Paul II. traf und ihn fragte, was er tun solle mit seiner Energie, denn er könnte die Welt zerreißen. „Lesen Sie die „Confessiones“ des Augustinus“, war der Rat des Papstes, „es ist nichts anderes als ein Liebesbrief ei-nes genialen Denkers und Theologen.“ Ja, gute Herz-Worte, die aus dem lebendigen Christus-Quell getränkt sind, sind Lebens-Worte auch für uns.„Ich lade jeden Christen ein, gleich an welchem Ort und in welcher Lage er sich befindet, noch heute seine persönliche Be-

gegnung mit Jesus Christus zu erneuern oder zumindest den Entschluss zu fassen, sich von ihm finden zu lassen, ihn jeden Tag ohne Unterlass zu suchen. Es gibt keinen Grund, weshalb jemand meinen könnte, diese Einladung gelte nicht ihm… Wer et-was wagt, den enttäuscht der Herr nicht, und wenn jemand einen kleinen Schritt auf Jesus zu macht, entdeckt er, dass dieser bereits mit offenen Armen auf sein Kom-men wartete.“ Papst Franziskus in „Evan-gelii gaudium“, 35.

1 Vgl. G. Bachl, Der schwierige Jesus, Mainz

²2005. Dieses Buch geht auf Vorträge zu den Salzburger Hochschulwochen 1994 zurück und versucht Jesus Christus in die Jetzt-Zeit hinein zu buchstabieren.

2 Es erinnert vielleicht auch an dieses Entflam-mtsein von Jesus, mit dem der Baske Inigo v. Loyola sich an den Feurigen erinnern wollte, eben an Ignatios v. Antiochien, indem er diesen Namen annahm, wie es Hugo Rahner SJ so her-rlich spielerisch herleitet. Vgl. H. Rahner, Ignatius als Mensch und Theologe, Freiburg 1964.

3 K. Rahner, Ecclesia e latere Christi, nunmehr in: Karl Rahner, Sämtliche Werke, Bd. 3: Spiritualität und Theologie der Kirchenväter, Freiburg 1999.

4 Ja, selbst die Kreuzigungsszene des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald (1475 – 1528) hat in all ihrer Drastigkeit etwas ungemein Schönes und Erhabenes, allein in den Proportionen gehen Quadrat (Menschlichkeit) und Gottheit (Kreis) eine mystische Verbindung (unio mystica) ein. Direkt plump und ordinär wirkt eine moderne, gutgemeinte Verfilmung des Leidens und Ster-bens Jesu wie diejenige von Mel Gibson, „The Passion“, wo mit Computeranimationen die Leidensszenen Jesu ins Bild gesetzt werden.

5 Nach den großen Würfen des Augustinus ist H. U. v. Balthasar ein Repräsentant dieser Zunft. Vgl. Ders., Das Ganze im Fragment. Aspekte ei-ner Geschichtstheologie, ²1990 Einsiedeln.

6 Innsbruck blieb von der Pest verschont. Dies haben die Bürger auf die Anrufung zur Mutter Gottes zurückgeführt. Entsprechend viele Mari-endarstellungen sind auf den Häusern Innsbruck zu sehen.

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7 Charles de Gaulle nannte diesen Begriff in einer Radioansprache 1941 in London, Winston Chur-chill übernahm den Begriff später.

8 Vgl. C. Schlager, Kult und Krieg. Herz Jesu – Sacré Coeur – Christus Rex im deutsch-franzö-sischen Vergleich 1914-1925, Tübingen 2011; N. Busch, Katholische Frömmigkeit und Moderne. Die Sozial- und Mentalitätsgeschichte des Herz-Jesu-Kultes in Deutschland zwischen Kultur-kampf und Erstem Weltkrieg, Gütersloh 1997.

9 Wie anders legte man zur Zeit einer Geschichts-theologie Joachim v. Fiores (12. Jh.) die Gestalt des armen Französleins (Francesco di Assisi) als neue Geist-Zeit aus, dessen Gedanken auch J. Goebbels und die Nazi-Diktatur beeinflusste.

10 Wie anders etwa im Vietnam, wo man bis heu-te der großen Helden gedenkt, die in der Folter nicht eingeknickt sind. Das ist aber kein Einge-stehen von Schmach und Niederlage. Ein für die Wahrheit eintretender Edward Snowden darf nur als Gefangener in seine Heimat USA einreisen.

11 Noch Edith Stein erklärte sich freiwillig zum Kriegseinsatz, um die deutsche Kultur zu retten und war in der Österreichischen Armee im Feld-lazarett eingesetzt.

12 G. Bachl, Der schwierige Jesus, Schlusssatz, 108 vgl. Fn. 1.

13 A. Schweitzer, Geschichte der Leben-Jesu-For-schung II, München ²1966, 630.

14 H.U.v.Balthasar, Das Ganze im Fragment, 278.15 H. Rahner, Der spielende Mensch, [Johannes-

Verlag] Einsiedeln ¹¹2008, erstmals auf den Era-nos-Tagungen in Ascona 1948.

16 George Herbert, The temple. Sacred poems and private ejaculations, edited by N. Ferrar (Cam-bridge: T. Buck and R. Daniel, 1633)

17 Das denkende Herz. Die Tagebücher von Etty Hillesum 1941-1943. Hg. u. eingeleitet von J. G. Gaarlandt. Aus dem Niederländischen von Maria Csollány. Reinbek 1985, 200.

18 Ebd. 204.

3. neoInGressI 2015/2016

Eshete Temesgen KebedeDiözese Meki, Äthiopien

Ich bin am 1. Oktober 1977 in Akaki, Äthio-pien geboren. Im Alter von vier Jahren be-gann ich meine Schulausbildung mit dem Besuch der katholischen Vorschule „Meki Catholic School“ in der Nähe meines El-ternhauses. 1994 trat ich in das Knaben-seminar der Meki Catholic School ein, wo ich zwei Schuljahre verbrachte und meinen Weg in Folge bis zur Reifeprüfung fortsetz-te. Nach 13 Jahren Ausbildung machte ich an dieser Schule 1995 meinen Abschluss. Unmittelbar danach trat ich in das Priester-seminar von Addis Abeba, der Hauptstadt Äthiopiens, ein. Von 1995 bis zum Jahr 2003 studierte ich Philosophie und Theo-logie am Kapuziner-Franziskaner-Institut. Danach bekleidete ich ein Jahr lang die Funktion des Rektors eines Oberstufen-gymnasiums in der Stadt Shashemene, einer unserer größten Städte. Es folgten vier Jahre als Vizerektor und Finanzdirektor des Priesterseminares. 2007 schloss ich außerdem mein Studium in Informatik am Infonet-College ab. Von 2007 bis 2009 be-kleidete ich das Amt des stellvertretenden Geschäftsführers des „Catholic Secretari-

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at“ der Diözese Meki, seit 2009 arbeite ich dort als amtsführender Geschäftsführer. Ich freue mich auf das Doktoratsstudium in Innsbruck, das durch die Caritas der Diö-zese Feldkirch unterstützt wird.

Chapala Gabriel SubbaiahMF (Missionaries of Faith), Indien

Mein Name ist Gabriel Subbaiah Chapala. Ich wurde am 25. Dezember 1979 in Ku-chimpudi, Andhra Pradesh, Indien gebo-ren. Meine Eltern sind vor 10 Jahren ver-storben. Ich habe drei Schwestern und fünf Brüder. Meine Grund- und Mittelschulaus-bildung (1984-1994) absolvierte ich in einer staatlichen Schule. Bald darauf trat ich als Priesteramtskandidat in den Orden „Missi-onaries of Faith“ (MF) ein. Ich studierte Phi-losophie in Vijnananilayam, einer Universti-tät, die von unserem Orden geführt wird. Danach absolvierte ich das Theologie-Studium am St John’s Regional Seminary in Hyderabad, das ich 2004 abschloss. Es folgten zehn Jahre als Priester in verschie-denen Missions-Stationen in Indien. Nach dieser Erfahrung schlug mir mein Pro-vinzial vor, das Doktoratsstudium in Öster-reich zu machen, um danach in der Pries-ter-Ausbildung tätig zu werden. Ich stimmte sofort und freudig zu. Ich danke P. Friedrich

Prassl SJ und P. Josef Thorer SJ aus tiefs-tem Herzen für die Aufnahme und Beglei-tung im Collegium Canisianum. Ich werde auf immer in der Schuld des Canisianums und der Universität Innsbruck bleiben.

Iruthayasamy BasilDiözese Sivagangai, Indien

Ich heiße Basil Iruthayasamy und bin ein katholischer Priester aus der Diözese Siva-gangai im Bundesstaat Tamil Nadu, Indien. Ich wurde am 5. April 1982 in dem klei-nen katholischen Dorf Thimmapatti, in der Pfarrei Ramanathapuram in der Erzdiözese Madurai als Kind katholischer Eltern gebo-ren. Mein Vater, Sebastian Paripooranam ist ehemaliger Armee-Soldat und meine Mutter, Iruthayam Iruthayasamy, ist Haus-frau. Ich habe einen älteren Bruder. Dank der katholischen Erziehung durch meine Mutter hatte ich von früher Kindheit an den Wunsch, Priester zu werden. Nach meiner Grund- und Mittelschulzeit an einer Jesuitenschule in Devakottai trat ich im Juni 1991 in das St Peter‘s Knaben-Se-minar ein. Danach studierte ich an der St. Arulanandar Universität, einer Einrichtung der Jesuiten, in Karumathur Philosophie und schloss mein Studium 2003 mit dem Bachelor ab. Es folgten ein Jahr Praxis in

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einer Pfarrei und ein einjähriger Kurs in Spi-ritualität. Meine Ausbildung in Theologie am St Paul Seminar in Tiruchiarppalli be-gann ich im Juni 2006. Ich hatte das Glück, meinen Dienst als Diakon in verschiedenen Missionsstellen leisten zu dürfen, die eine große pastorale Herausforderung darstell-ten und mir einen guten Einblick in die Dy-namik und die Perspektiven des pastoralen Lebens boten. Diese Tätigkeiten erweck-ten in mir den Wunsch, das Studium der Pastoraltheologie zu vertiefen. 2010 wurde ich in der Diözese Sivagangai zum Pries-ter geweiht und vier Pfarren – davon zwei Missionsstationen – als Assistenz-Pfarrer zugeteilt. Dabei bemühte ich mich um In-novationen in der Seelsorge und wandte Strategien und Techniken an, die sich in der Pastoralarbeit als fruchtbar erwiesen. Mein Bischof schlug mir schließlich einen Auf-enthalt im Collegium Canisianum vor und das Studium zum Doktor der Pastoraltheo-logie in Innsbruck. Diese Idee erschien mir nach Rücksprache mit P. Raymond Joseph Irudhayasamy und P. Mariapuspham Paul-raj, die selbst ein Theologie-Studium an der Theologischen Universität in Innsbruck ab-solviert hatten, sehr erstrebenswert. Meine bisherigen bescheidenen Erfahrun-gen in der Seelsorge haben mir gezeigt, dass es immer eine große Kluft zwischen Idealvorstellung und Realität gibt, die das angestrebte Ergebnis schmälert. Ich wür-de gerne einen Beitrag zur Entwicklung entsprechender Vorgehensweisen leisten, die diese Kluft verkleinern helfen, und zwar nicht nur in der Seelsorge, sondern auch in der Ausbildung der Priester. Ich danke dem Collegium Canisianum aufrichtig und von ganzem Herzen für die Möglichkeit eines Doktoratsstudium, die es mir bietet.

Koffi Kobenan FaustinDiözese Bondoukou, Elfenbeinküste

Ich heiβe Faustin Kobenan Koffi und kom-me aus der Elfenbeinküste. Geboren wurde ich am 30. Juli 1979 in Sépingo, Bondou-

kou. Mein Vater ist Bauer und meine Mut-ter Hausfrau. Ich habe vier Brüder und vier Schwestern, die alle in der Landwirtschaft arbeiten bzw. im Haushalt tätig sind. Dazu habe ich noch Halbgeschwister aus der zweiten Beziehung meines Vaters. Ich bin bei meinem Onkel mütterlicherseits aufge-wachsen, der für mich wie ein Vater ist. Nach der Grund- und Mittelschule und dem Gymnasium, das ich mit der Matura abschloss, machte ich zuerst eine Berufs-ausbildung in Unternehmenskommunika-tion an einer „Grande Ecole“ (Fachhoch-schule). Mein Onkel sträubte sich zunächst gegen meinen Wunsch, Priester zu werden. Schließlich konnte ich entsprechend mei-ner Berufung ins Priesterseminar von Issia eintreten. Von 2002 bis 2004 studierte ich Philosophie in Abidjan, danach Theologie in Anyama. Am 15 November 2009 wurde ich zum Priester geweiht und arbeitete im Anschluss als Pfarrvikar. Zwei Jahre später übernahm ich die Leitung des Ausschusses „Justice et Paix“ (Gerechtigkeit und Friede) und die Gefängnis-Seelsorge. Diese Auf-gaben haben den Verantwortlichen meiner Diözese die Bedeutung und Notwendigkeit der Ausbildung von Priestern in Kirchlicher Soziallehre vor Augen geführt. So suchte mein Bischof für mich um Aufnahme im Canisianum an, wo vor mir schon zwei Mit-

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brüder aus der Elfenbeinküste lebten und ihr Studium erfolgreich absolviert hatten. Ich freue mich auf mein Doktoratsstudium im Fach der Kirchlichen Soziallehre in Inns-bruck und hoffe, dadurch so manche Ant-wort auf Fragen, die sich in der Seelsorge in meiner Diözese stellen, zu gewinnen. Ich danke Gott für diese Möglichkeit, die er mir zuteilwerden lässt. Mein Dank gilt aber auch Rektor P. Friedrich Prassl SJ, den Jesuiten, allen Wohltäterinnen und Wohl-tätern und meinen Mitbrüdern im Canisi-anum für die freundliche Aufnahme. Gott segne Euch.

Mamchyn VolodymyrDiözese Stryi, Ukraine

Ich heiße Volodymyr Mamchyn und bin am 23. Juli 1990 geboren. Ich komme aus der Ukraine, meine Heimatstadt ist Stryj und liegt in der Region von Lemberg/Lviv. Ich bin in einer christlichen Familie aufgewach-sen, mein Vater, Ihor Mamchyn, arbeitet als Ingenieur und meine Mutter, Halyna Mam-chyn, ist Musiklehrerin. Ich habe keine Ge-schwister. Ich wollte schon als Kind Priester werden und war als Ministrant tätig. Dieser Dienst verstärkte meinen Berufswunsch weiter. Nach meiner Schulausbildung (1997 bis

2008) trat ich ins Priesterseminar ein und graduierte im Jahre 2013 zum Bachelor der Theologie. Ich führte mein Studium fort und erhielt im Februar 2015 den Master in diesem Fach. Meine Weihe zum Subdi-akon feierten wir am 18. Mai 2015, Ende Mai 2015 schloss ich meine Ausbildung im Priesterseminar von Lemberg ab. Ins Collegium Canisianum kam ich Ende September und bin Gott und allen beteilig-ten Menschen sehr dankbar, dass mir die-se wunderbare Gelegenheit eines weiter-führenden Studiums an der Theologischen Fakultät Innsbruck geboten wird.

Ngewga Basil BazirDiözese Ifakara, Tansania

Ich heiße Basil Bazir Ngwega und bin am 31. März 1973 in Ifakara, Tanzania geboren. Mein mittlerweile verstorbener Vater Basil Said Ngwega war ursprünglich Moslem und konvertierte zum christlichen Glauben, als er meine inzwischen verstorbene Mutter Felis-tas Itatiro, eine Christin aus einer sehr gläubi-gen Familie, kennenlernte und 1958 heirate-te. Meine Mutter war beruflich Lehrerin, mein Vater arbeitete als Geschäftsführer und im Vorstand von verschiedenen Unternehmen. Ich habe einen Bruder und fünf Schwestern und bin der jüngste der sieben Kinder.

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Mein Wunsch, Priester zu warden, wurzelt in meiner Kindergartenzeit im katholischen Kindergarten der St. Patrick Cathedral, Diözese Morogoro. Ich wollte so werden wie Bischof Mkoba, der „die Messe mit einer so schönen himmlischen Stimme in so wunderbar bunten Gewändern“ zeleb-rierte. Nach der Grundschule zögerte ich zwischen der staatlichen Mittelschule und dem Knabenseminar, weil ich kurzzeitig die Strenge von letzterem fürchtete. Mein Vater drängte mich zur Entscheidung für das Knabenseminar. Danach entschied ich meiner Berufung zu folgen und trat ins Priesterseminar in Malinyi ein. Im Jahr da-rauf begann ich, am Kibosho-Senior- Se-minary in Tanzania mein Philosophie-Stu-dium. Es folgte das Studium der Theologie am St.-Charles-Lwanga-Segerea-Senior-Seminary in Dar es Salaam, einem Ableger der Urbaniana in Rom. Am 25. Jänner 2002 wurde ich zum Diakon geweiht, am 10. Juli 2002 in der Kathedrale von Mahenge zum Priester.Ich arbeitete zuerst als Kaplan in der Pfarre St Pius Malinyi, 2003 übertrug mir mein Bi-schof die Aufgabe des Prokurators in Ifaka-ra, wo ich das Bischofs-Büro auch in recht-lichen Fragen unterstützte. Ein Jahr später wurde ich Direktor und geistlicher Beistand im Bethlehem Center, einer Einrichtung für geistig behinderte Kinder und Jugendliche.Hier in Innsbruck möchte ich Kanonisches Recht studieren, um meiner Heimatdiözese noch besser in Rechts- und Pastoralfragen helfen zu können. Ich danke meinem Bi-schof, Rektor P. Friedrich Prassl SJ, allen Jesuiten und Mit-Canisianern aus tiefstem Herzen für die Möglichkeiten, die sie mir schenken und für die freundliche Aufnahme im Collegium Canisianum.

Ptasiuk RomanDiözese Sokal-Zhovkva, UkraineMein Name ist Roman Ptasiuk. Ich bin am 31. März 1991 geboren und komme aus der Ukraine. Meine Heimatstadt ist Rade-chiw und liegt in der Region von Lemberg/

Lviv. Ich bin in einer christlichen Familie aufgewachsen, mein Vater, Petro Ptasiuk, ist von Beruf Fahrer, meine Mutter Marian-na Wirtschaftswissenschaftlerin. Mein Bru-der Jevhen ist Schreiner, meine Schwester Maria ist noch Schülerin. Ich bin der älteste der Geschwister.Nach meiner Schulausbildung (1997 bis 2008) trat ich ins Priesterseminar ein. Im Jahr 2013 schloss ich den ersten Ab-schnitt meines Studiums mit dem Bachelor in Theologie ab, am 12. Juni 2014 wurde ich zum Subdiakon geweiht. Im Feburar 2015 habe ich die theologische Grundaus-bildung mit einem Master in Theologie ab-geschlosssen. Am 31. Mai 2015 habe ich schließlich die Ausbildung im Lemberger Priesterseminar beendet. Seit September 2015 bin ich ein Canisianer. Ich danke Gott und allen Menschen, die dazu beigetragen haben, dass ich diese wunderbare Gele-genheit habe, in Innsbruck ein Doktorats-studium zu absolvieren.

Xavier BibinDiözese Udaipur, IndienIch heiße Bibin Xavier und wurde am 10. April 1984 in Veliyanadu, einem kleinem Dorf in Kerala, Indien geboren. Mein Vater ist Fischer und meine Mutter ist Hausfrau. Ich bin der einzige Sohn meiner Eltern und

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neoInGressI / aktuelles und chronIk

habe eine jüngere Schwester, die verheira-tet ist. Ich wollte schon als Kind Priester werden. Deshalb trat ich 2001 nach meinem Schul-abschluss in das Priesterseminar ein. Ich besuchte das Knabenseminar in Udaipur, Rajasthan, und studierte dann von 2004 bis 2007 Philosophie am St. Charles Priester-seimnar, Nagpur, Maharashtra. Von 2007 bis 2009 arbeitete ich in einer Missions-schule als Lehrer, anschließend studierte ich an der JDV (Jnana-Deepa-Vidypeeth), Pune und schloss mit dem Bachelor in Theologie ab. Nach weiteren zwei Jahren Studium an dieser Universität erwarb ich 2014 den Magister in Bibelwisenschaft. Bereits am 8. Mai 2013 wurde ich zum Priester für die Diözese Udaipur geweiht. Im Anschluss begann ich Deutsch zu ler-nen, um an der Universität Innsbruck mein Doktorat in Bibelwissenschaften machen zu können. Ich danke Gott für diese Gelegenheit und hoffe sie für den Dienst in meiner Heimat-diözese gut nutzen zu können. Ich glaube fest daran, dass es den Segen Gottes da-für gibt, seine Botschaft zu lernen und zu lehren. Ich danke dem Collegium Canisia-num für diese wunderbare Möglichkeit!

4. aktuelles und chronIk

4.1 Was ist das doktorat Wert?

P. Friedrich Prassl SJ

Die Lehrveranstaltung „Wissenschaftsdi-daktik“ ist Bestandteil des Doktoratsstudi-ums der Katholisch-Theologischen Fakul-tät Innsbruck. Sie wurde auf Anregung des damaligen Bischofs von Innsbruck, Alois Kothgasser, in den Studienplan aufgenom-men. „Wissenschaftsdidaktik“ ist in drei Teile gegliedert: Lehren und Lernen an der Hochschule, Präsentation von philosophi-scher und theologischer Forschung in der Öffentlichkeit, Dissertation als gestalteter Prozess. Ziel der Lehrveranstaltung ist es, die DoktorandInnen, die vielfach nach Ab-solvierung des Doktoratsstudiums in ihren Heimatländern an kirchlichen Institutionen lehren und forschen, in die akademische Lehre und die Präsentation ihrer Forschung einzuführen. Die Lehrveranstaltungsleite-rInnen, Wilhelm Guggenberger und Marti-na Kraml, versuchen in einer guten Balan-ce von Theorie und praktischen Übungen, diese Ziele zu erreichen. Im Rahmen der Lehrveranstaltung werden zwei Projek-te absolviert: ein „Lehreprojekt“ und – im Rahmen der Präsentation von Forschung

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– ein „Posterprojekt“. Bei Letzterem erar-beiten die Studierenden ein wissenschaftli-ches Poster zu ihrer Dissertation. Die Pos-ter jedes Kurses werden im Kunstgang der Kath.-Theologischen Fakultät ausgestellt. Im Rahmen dieser Präsentation hatte ich am 12. Oktober 2015 die Gelegenheit, eini-ge Gedanken zum Doktoratsstudium wei-terzugeben. In drei kurzen Vorbemerkun-gen habe ich darauf hingewiesen, dass ich keine rein objektive Beurteilung zum Wert eines Doktorats geben kann und meine Beobachtungen mehr subjektiv und von meinen Erfahrungen im Canisianum ge-prägt sind. Ich habe mich zweitens auf Be-obachtungen zum Doktorat in Philosophie und Theologie beschränkt, die an unserer Fakultät absolviert werden. Drittens habe ich festgehalten, dass ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und statistische Genau-igkeit meiner Gedanken und Impulse erhe-ben kann.„Was ist das Doktorat wert?“Diese Frage ist letztlich nicht eindeutig zu beantworten – genauso wenig die Frage, wie viele Menschen weltweit gerade an ei-nem Doktorat arbeiten. Die einzelnen Uni-versitäts- und Hochschulrektoren und die Dekane werden die Zahlenstatistiken ken-nen. Ich möchte die amtlichen Statistiken nicht interpretieren, jedoch einige wenige Zahlen aus Österreich nennen. Insgesamt promovieren an den öffentlichen und pri-vaten Universitäten in Österreich jährlich mehr als 2000 Personen mit einem postgra-dualen Doktorat als Folgeabschluss nach einem bereits absolvierten Bachelor-, Dip-lom- oder Masterstudium. Während Frauen bei den Studienabschlüssen insgesamt die Mehrheit stellen (57 %), beträgt die Frau-enquote bei den Doktoratsabschlüssen nur 44 %. Die Entwicklung der Zahl der Dokto-ratsabschlüsse zeigte in den letzten Jahren einen stetigen Anstieg. Nach dem Höchst-wert von 2497 Promotionen im Studienjahr 2009/10, wurden im Studienjahr 2012/13 nur 2246 Promotionen verzeichnet. Die Steigerung in den letzten Jahren geht zum größeren Teil auf Frauen zurück, deren An-

teil an den Doktoratsabschlüssen von 14 % im Jahr 1980/81 auf 44 % im Studienjahr 2012/13 angestiegen ist. Die Gleichvertei-lung von Frauen und Männern ist damit, im Gegensatz zu den Studienanfängerinnen und -anfängern, noch nicht ganz erreicht. „Der Aufholprozess zur Erreichung der Ge-schlechterparität im oberen Segment des Bildungsstands kann daher noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden.“ (Jah-resbericht des Statistischen Zentralamtes zu „Bildung in Zahlen“)Solange es nicht um finanzielle Anreize, um Förderungen und staatliche Zuschüsse in der Bildungsarbeit geht, sind diese Zahlen im akademischen Betrieb kaum jemandem wichtig. Nach wie vor ist ein akademischer Grad auch bei uns in Mitteleuropa für viele immer noch der Inbegriff von Bildung und Gelehrsamkeit. „Wer heute als erfolgreich wahrgenommen werden will, braucht den Doktortitel“, sagt Jan-Hendrik Olbertz, der derzeitige Präsident der Berliner Humboldt-Universität.Ist dieser äußere „Erfolgsnachweis“ wirk-lich ein gültiges Kriterium für den Wert ei-ner Dissertation? Gedacht war es sicher einmal anders. Die Dissertation sollte den Höhepunkt im Leben eines jungen Wissen-schaftlers darstellen. Gerade in den Geis-teswissenschaften sollte sie die Vollendung eines Ideals vom Forschen in Freiheit sein, das Privileg, sich unabhängig von ökono-mischen Erwägungen einem Herzensthe-ma zu widmen – in Zusammenarbeit und manchmal auch in Abhängigkeit mit dem verantwortlichen Doktorvater. Das Ziel war mehr: „ein Leben in der und für die Wissen-schaft“ – und eher indirekt für den persönli-chen Erfolg. Eine ideale Sichtweise.Im Canisianum versuchen wir im Auftrag des Jesuitenordens die ökonomischen und strukturellen Voraussetzungen zu schaffen, dieses Bildungsziel für Studenten aus der ganzen Welt zu verwirklichen. Die Philo-sophisch-Theologische Fakultät unserer Universität bietet den anerkannten akade-mischen Rahmen für die wissenschaftliche Arbeit – nicht nur für unsere Studenten aus

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13 verschiedenen Nationen. Auch Frauen und Männer aus unterschiedlichen Religi-onsgemeinschaften finden hier in Innsbruck einen wohlwollenden Raum für ein Mitein-ander in der wissenschaftlichen Auseinan-dersetzung. Ich bin sehr dankbar für diese gute und unkomplizierte Zusammenarbeit.Der Doktorgrad insgesamt – mit der Beto-nung auf „Grad“ – ist durch die Hervorhe-bung des angestrebten und erworbenen Titels in Gefahr, zu einer „Massenware“ zu werden bzw. er ist es vielleicht schon ge-worden. Das behaupten zumindest Publika-tionen im anglikanischen Raum, aber auch andere weltweite Beurteilungen. Dass das Doktorat vielleicht an Wert verloren hat, zei-gen die rasanten Anstiege der Doktorats-sabschlüsse in verschiedenen Ländern der Welt: China wies zwischen 1998 und 2006 eine durchschnittliche jährliche Zunahme der Promotionen von 40 % auf, Mexiko von 17 % und Dänemark und die Slowakei von 10 %. Das durchschnittliche Schweizeri-sche Wachstum betrug gerade 2,5 %. Ähn-lich ist es in Deutschland und Österreich. Dass das Doktorat vielleicht an Wert ver-loren hat, könnte auch an einer niedrigen Durchfallquote von weniger als einem Pro-zent (in Deutschland) und an der Tatsache, dass »magna cum laude« fast schon die Standardnote ist, abgelesen werden – und das nicht nur in den „Geisteswissenschaf-ten“. Aber auch daran kann man den Wert eines Doktorats nicht wirklich messen. Den-noch ist die Warnung von vielen Bildungs-experten ernst zu nehmen: „Nie wurde so viel promoviert wie heute – die Qualität bleibt auf der Strecke.“ Eine gute Qualitäts-kontrolle zur Wertsicherung eines Doktorats ist auf jeden Fall notwendig.Dass jemand, der eine wissenschaftliche Karriere einschlagen will oder muss, nach der Bachelor- und Masterarbeit die Dok-torarbeit anstrebt, liegt auf der Hand: Die Dissertation ist schließlich der Beweis da-für, dass der Kandidat selbstständig wis-senschaftlich arbeiten kann, und eine ers-te Stufe zur Professur. Bei uns ist für die wenigsten Absolventen mit Doktorat Platz

an den doch noch recht zahlreichen Hoch-schulen. In anderen Ländern, besonders in denen, aus denen die Studenten des Ca-nisianums kommen, ist es ganz anders. Promovierte Absolventen unserer Fakultät finden fast immer eine Arbeit an den theolo-gischen Hochschulen und Universitäten ih-rer Heimatländer. Vielen hilft ihre durch die hier geleistete Forschungsarbeit erworbe-ne wissenschaftliche Qualifikation bei ihrer weiteren Lehraufgabe. Das hier erworbene staatlich anerkannte Doktorat hat auch in den Heimatländern unserer Studenten oft eine hohe Anerkennung und große Wert-schätzung. Ich habe am Freitag einen Brief von Dr. Joseph Zhanbo Wang aus Peking bekom-men, der heuer im Sommer sein Doktorat abgeschlossen hat. Er unterrichtet jetzt am Nationalen Priesterseminar Dogmatik und hat von seinem Bischof Li Shan den Auftrag bekommen, im Anschluss an einer staatlichen Universität in Peking ein „Theo-logisches Forschungszentrum“ aufzubau-en. Der staatliche akademische Grad des Doktors hat für ihn und für seine Heimatdi-özese Peking einen hohen akademischen Wert, der dort Türen auf wissenschaftlicher Ebene öffnet. Er verdient bei seiner Arbeit allerdings weniger als € 200,00 pro Monat. Wie auch in anderen geisteswissenschaft-lichen Fächern ist besonders in Philoso-phie und Theologie die finanzielle Karrie-re wahrscheinlich nicht das größte Motiv – und schon gar kein Gradmesser für den Wert einer Dissertation.Die meisten unserer Absolventen aus dem Canisianum haben durch die akademi-sche Auszeichnung kaum einen wirklichen „geldwerten“ Vorteil. Das Lohnniveau für kirchlich angestellte Doctores der Philo-sophie oder Theologie, die im Canisianum studiert haben, ist fast in allen Heimatdiö-zesen sehr gering. Die „intellektuelle Ehre“ und die wissenschaftliche Anerkennung sind in den meisten Fällen von größerem persönlichem Wert. Überhaupt möchte ich festhalten, dass der Wert der Doktorate unserer Studenten

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letztlich für die entsendenden Heimatdiöze-sen meist größer ist als für die einzelnen Studenten. Unsere Studenten werden im-mer von ihren Heimatbischöfen bzw. Or-densoberen zum postgradualen Studium geschickt. Es ist eine Sendung der Diöze-sen, der institutionellen Einrichtungen einer Ortskirche, um später einen Dienst in der Lehre oder in der Leitung von Diözesen zu leisten. Bei keinem unserer Studenten ist es die rein persönliche Entscheidung: „Ich will mein Doktorat in Innsbruck machen!“ Wir nehmen nur Priester auf, die von ih-ren Bischöfen geschickt werden. Ich hoffe, dass diese Studenten die Entscheidung ihrer Bischöfe letztlich in vollem Umfang mittragen. Natürlich ist es für viele unse-rer Priester eine Auszeichnung, für eine Dissertation in Innsbruck vorgeschlagen zu werden. In den meisten Heimatländern unserer Studenten gibt es keine bzw. nur sehr begrenzte Möglichkeiten für postgra-duale Studien in kirchlicher Philosophie und Theologie. Zugleich wird mir immer wieder von den verantwortlichen Bischöfen mitgeteilt, dass vielfach die Notwendigkeit besteht, das akademische Niveau der Leh-renden durch fundierte postgraduale Aus-bildung zu heben. Damit verbunden ist oft die Frage der weltweiten Anerkennung von Bildungseinrichtungen in der Philosophie und Theologie – wie von theologischen Hochschulen, kleinen Ausbildungsstätten in Priesterseminaren oder von Ordensge-meinschaften. Die Bildungskongregation, die Urbaniana und die Lateranuniversität in Rom gewähren den Status einer Anerken-nung bzw. eine „Affiliation“ nur dann, wenn ein gewisser Prozentsatz der Professoren ein staatlich anerkanntes Doktorat hat. In-sofern bedeuten die Doktorate von einzel-nen Studenten einen Mehrwert für die Hei-matdiözesen. Diese Diözesen sind mithilfe des akademischen Potentials und anderer erfüllter Bedingungen (meist finanzieller Natur) in der Lage, staatlich anerkannte Universitäten und Forschungsinstitute zu gründen, die auch staatlich gefördert wer-den.

Selbstverständlich stellt eine hohe akade-mische Bildung, nachgewiesen durch eine Dissertation von 200 bis 400 Seiten, die im Durchschnitt in Österreich 8,5 Semester dauert, auch einen persönlichen Wert dar. Eine solche Mühe macht sich nur jemand, dem auch die Wissenschaft zumindest ein wenig am Herzen liegt. Der deutsche Eliten-forscher Michael Hartmann hat vor ca. drei Jahren zugespitzt gesagt: „Man müsste nur die Titel von den Visitenkarten und Türschil-dern verschwinden lassen, dann würden nur noch diejenigen eine Promotion anstreben, für die sie tatsächlich einen wissenschaftli-chen Wert hat.“ Ich weiß nicht, ob diese Ein-schätzung zu 100 % zutrifft. Es ist auf jeden Fall ein Faktum, dass die Heimatdiözesen, die einzelnen Studenten, die theologische Fakultät und auch das Canisianum einen hohen Einsatz zur Erreichung eines Doktor-Titels in Philosophie und Theologie leisten. Dazu zählt nicht nur der langjährige Verzicht von Diözesen auf einige Priester für einen pastoralen Einsatz; nicht nur der große Ein-satz von wissenschaftlichem Personal in der geduldigen, oft mühsamen Begleitung von wissenschaftlichen Arbeiten. Schließ-lich wiegt auch nicht nur der finanzielle Auf-wand, den das Canisianum für Stipendien für fast 40 Studenten übernimmt. Es sind vor allem auch die Studenten, die einiges auf sich nehmen, um den persönlichen „Mehrwert“ eines Doktorats zu erlangen. Sie überwinden zunächst Rechtsprobleme bis zur Erlangung des Aufenthaltstitels als Stu-dent. Sie kämpfen mit Sprachproblemen bis sie das B2-Niveau erreichen und oft noch weiter bis zum Abschluss des Studiums. Sie müssen oft mühsam unterschiedliche philo-sophische und theologische Vorbildungsni-veaus ausgleichen – es gibt trotz „Sapientia christiana“ keine einheitliche philosophisch-theologische Ausbildung weltweit. Latein und Griechisch sind nicht immer „kirchliche Welt- und Muttersprachen“ in Afrika, Asien, Ozeanien und Südamerika. Philosophie, Bi-belwissenschaften, Systematische Theolo-gie, Liturgie und Pastoraltheologie haben oft sehr unterschiedliche Gewichtungen in den

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Heimatländern der Studenten weltweit. Die Studenten müssen sich in eine neue Kultur einleben, erfahren in Begegnungen auch manchmal Signale der Fremdheit und des Fremdseins, ertragen die Distanz zu ver-trauten Familiensituationen, erleben Span-nungen soziologischer Unterschiede und auch zwischen unterschiedlichen Kirchen-bildern – um nur einige wenige Aspekte zu nennen. Ich schließe mit einem Blick auf einige per-sönliche Aspekte bei Studierenden, die ich in den letzten 14 Jahren im Canisianum immer wieder beobachtet habe. Ich denke, dass besonders das vielfältige „Subjektive“ den Wert eines Doktorats am besten zum Ausdruck bringt:Während der Doktorarbeit entwickeln sich Freundschaften mit Mit-DoktorandInnen aus verschiedensten Ländern, mit Betreu-ern und wissenschaftlichen Partnern, wel-che oft nach der Dissertation weiter beste-hen bleiben. Berichte von Besuchen in den Heimatländern bestätigen mir das.Besonders wichtig ist es, sich während des Doktorats nicht ausschließlich auf die schriftliche Dissertation zu konzentrieren, sondern individuell an verschiedenen Pro-jekten mitzuwirken: an Symposien, Tagun-gen, Veröffentlichungen, Einsatz im pasto-ralen Dienst, Kulturangebote im Land usw. Ein Doktorat fördert das Durchhaltever-mögen und stärkt die Selbstständigkeit. Die Etappen der Arbeit ergeben sich meist erst unterwegs und sind oft nicht planbar. In schwierigen Phasen, in denen scheinbar nichts mehr vorangeht, lernen Studierende mit Unsicherheit zu leben und doch fortzu-schreiten. Eine Flucht in pastorale Arbeit ist nicht hilfreich.Im Rahmen einer Doktorarbeit erarbeiten sich Studierende neben aller Kreativität eine „Systematik im Denken“ und üben die-se ein. Sie entwickeln einen Blick für die größeren Zusammenhänge. Sie lernen, in einem neuen Kulturkreis ohne Ängstlich-keit neue Fragestellungen anzugehen und neue Methoden oder Theorien zu entwi-ckeln und zu begründen.

Ihre Schreib- und Sprachkompetenz wird gefördert. Es wird – besonders im Rahmen von wissenschaftlichen Veröffentlichungen – ein prägnanter, eindeutiger und klarer Schreibstil verlangt, der regelmäßig der Hilfe anderer bedarf.Die Fähigkeit, vor Menschen zu sprechen steigt. Die Studenten müssen vor Seminar-teilnehmerInnen und vor Fachpublikum bei Konferenzen Vorträge halten. Sie lernen, besser zu kommunizieren, zu argumentie-ren und mit schwierigen Fragen umzuge-hen. Zudem müssen sie sich meist auf spe-zifische Inhalte konzentrieren, was sie lehrt Schwerpunkte zu setzen.Für viele Studenten stellt es eine Befriedi-gung dar, einen kleinen Beitrag ans Wissen der Philosophie und Theologie zu leisten. Publikationen, die mir von AltCanisianern geschickt werden, belegen dies und freuen mich immer wieder.Die meisten Doktorats-Absolventen bleiben in der Lehre und in Leitungsfunktionen in Institutionen und in Diözesen. Da sie über sehr gute Kompetenzen in ihrem Fachge-biet verfügen, werden sie von ihren Oberen oft als Experten eingesetzt und geschätzt. Die Rückmeldungen von Bischöfen oder Studienkollegen bei Besuchen in Innsbruck freuen mich immer wieder. Mit diesen wenigen subjektiven Beobach-tungen weise ich nicht nur auf einen be-stimmten „Nutzen einer Doktorarbeit“ hin, den man messen, beschreiben und ein-deutig beurteilen kann. Ein Doktorat stellt eine einmalige Gelegenheit dar, sich mehr oder weniger auf einen Aspekt der philoso-phischen bzw. theologischen Wissenschaft zu konzentrieren. Im späteren Arbeits- und Berufsleben kommt einem die Zeit, sich auf diese Weise zu vertiefen, meist abhanden. Neben dem Erwerb von objektiven wissen-schaftlichen und beruflichen Qualifikationen stellt sicher auch die persönliche Weiter-entwicklung im Laufe des Studiums einen besonderen Mehrwert dar – wenn man sich darauf bewusst einlässt. Dazu möchte ich alle Studierenden ermutigen und ihnen von Herzen alles Gute wünschen.

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4.2 altcanisianer-konveniat 2016 in amerika

Dear Family, dear AltCanisianer-community,

the nine Milwaukeeans cordially ask you to save the date for the 2016 Milwaukee Kon-veniat – from July 26-28. We will be getting together at Benedict Abby Retreat Center on the boarder that separates the Land of Lincoln from Indian Country. For those of you from the East, that is Illinois and Wis-consin.Directions and other relevant information will be sent next May. For now, just mark your calendars. We have arranged for ear-ly arrivals (a seeming preference for the crowd from Buffalo). For those who want to extend, know that the weekend of July 29 is the start of the “German Fest” in Milwaukee.

In corde uno et anima una!

AltCanisianer-Konveniat 2015

4.3 neuauFlage namensverzeicHnis 2016

Im Sommersemester 2016 erscheint kein Korrespondenzblatt, sondern ein aktuelles Namens- und Adressverzeichnis des Col-legium Canisianum. Viele Rückmeldungen aus der ganzen Welt drücken die Wert-schätzung für diese Anregung zur welt-weiten Vernetzung der AltCanisianer aus. Das Namensverzeichnis ist für viele eine Einladung, alte Kontakte wieder neu zu be-leben, Reisen mit Besuchen von AltCanisi-anern zu verbinden oder regionale Treffen zu veranstalten. Bitte benachrichtigen Sie uns mit der beiliegenden Antwortkarte oder via e-Mail von Ihrer erfolgten oder bevor-stehenden Adressänderung. Wir sind auch dankbar für die Bestätigung oder Ergän-zung Ihrer derzeitigen Adresse, inklusive der Telefonnummern und der aktuellen e-Mail-Daten. Für die Aktualität des Namensverzeichnis-ses ist zusätzlich zu den Mitteilungen über ehemalige Mitbrüder auch die Bekanntgabe von Todesfällen im Kreis der AltCanisianer hilfreich. Wir freuen uns über alle Rückmel-dungen bzw. Korrekturen der zuletzt 2011 veröffentlichten Daten. Redaktionsschluss für das alle fünf Jahre erscheinende Ver-zeichnis ist der 15. Mai 2016. Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit.

Rückmeldung an:

P. Friedrich Prassl SJSillgasse 66020 InnsbruckÖsterreichTel.: 0043 512 59 4 63-25 oder -26Fax: 0043 512 59 4 [email protected]@[email protected]

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4.4 von tirol zurück nacH cHina

Dr. Joseph Zhanbo Wang

Wenn Joseph Zhanbo Wang nach sechs Jahren von Tirol in seine chinesische Hei-mat zurückkehrt, hat er ein abgeschlos-senes Doktoratsstudium in dogmatischer Theologie im Gepäck. 2009 war er der Ein-ladung des Rektors des Innsbrucker Cani-sianums gefolgt, der ihn bei einem Besuch des Priesterseminars in Peking kennenge-lernt hatte.

Neben dem Studium nimmt Joseph, wie er sich hier in Europa nennt, viele positi-ve Erfahrungen mit. Den Lebensstil in Eu-ropa, die Sicherheit, die ehrliche Freund-lichkeit, Offenheit, Hilfsbereitschaft und Glaubwürdigkeit wird er vermissen. Seine Landsleute seien ängstlicher und vermuten bei Freundlichkeit misstrauisch einen Hin-tergedanken. „Ich kann in China sagen, es gibt auch andere Möglichkeiten, das Leben zu leben.“ Dabei denkt er auch besonders an die Umweltverschmutzung, den Einsatz chemischer Dünge- und Spritzmittel in der

aufstrebenden Wirtschaftsmacht. Wang möchte in China Grußformeln wie „Grüß Gott oder Pfiat di (Behüt dich Gott)“ anstel-le von „Guten Tag“ einführen.

Groß ist die Freude über ein Wiedersehen mit seinen Eltern, die Wang in Tirol nicht besuchen konnten. Der ehemalige Lehrer am nationalen Priesterseminar stammt aus einfachen bäuerlichen Verhältnissen. Gespannt ist er in beruflicher Hinsicht. Die Entscheidung, wie er der Kirche in der über 20 Millionen Einwohner zählenden Haupt-stadt Beijing am besten dienen könne, fällt nach einem Gespräch mit seinem Bischof: „Ich könnte mir vorstellen, die deutsche katholische Gemeinde in Beijing zu über-nehmen.“ Die Sprache hat er in Innsbruck sehr gut gelernt. Auf jeden Fall wird Wang dringend erwartet und gebraucht. Denn aufgrund der rasant wachsenden Christen-gemeinden herrscht Priestermangel. Nach offiziellen Angaben sind zwei Prozent der Bevölkerung Chinas Christen, inoffizielle Schätzungen reden von sechs Prozent.

Eine Ausnahme stellt Wangs Heimatpro-vinz Hebei im Umland von Beijing dar: Hier sind 25 Prozent der Bewohner katholisch. In seinem 800 Einwohner großen Heimat-dorf ist es gar die Hälfte. Wangs Familie konvertierte bereits vor 150 Jahren zum Katholizismus und brachte einige Berufun-gen hervor. „Der Cousin meines Vaters war ein großes Vorbild für mich. Er war Bischof und hat sich in schwierigen Zeiten sehr um die ihn Anvertrauten bemüht“, erzählt der 40-jährige Priester.

Die Beziehungen der Katholiken in Chi-na untereinander sind sehr eng: „Wir sind wirklich wie in einer Familie, wie Brüder und Schwestern und unterstützen einan-der sehr.“ Auch Partnerschaften werden wieder aus diesem Kreis geknüpft. Nach wie vor gibt es Probleme zwischen dem Heiligen Stuhl und der kommunistischen Regierung.

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Offiziell gewährt Chinas Führung Glau-bensfreiheit. Neben der offiziellen Staats-kirche und der Untergrundkirche existieren auch einige in der Mitte. Wang hat Freunde in den verschiedenen Gruppen. „Um das Problem zu lösen, gibt es nur das Gebet“, ist er überzeugt.

Das Christentum hat in den letzten dreißig Jahren ohne wesentliche ausländische Un-terstützung einen massiven Aufschwung genommen. Die christlichen Gemeinden wachsen stabil; die evangelischen stärker als die katholischen. „Die Leute suchen nach mehr. Sie suchen Gerechtigkeit und Frieden“, erklärt sich Wang das wachsen-de Interesse am Glauben.

„Es ist unsere Hauptaufgabe, in Beijing un-seren Glauben mit anderen Menschen zu teilen. Es gibt eigene kirchliche Informati-onsbüros über den christlichen Glauben.“ Jedes Jahr empfangen dort 3000 Erwach-sene die Taufe. Wang empfindet dies als „Trost Gottes für uns Christen in China“.

Wang bemerkt, dass in Österreich der Glaube für selbstverständlich genommen werde und zu wenig missionarisch sei. Die Chance der Glaubensweitergabe durch mehrsprachige Informationsbroschüren zu den Inhalten wäre ein unaufdringliches Angebot, das er sich besonders in von Chinesen häufig wegen ihrer Kunstschätze besuchten Kirchen wünscht. Zufällig hörte er Landsleute sagen: „So viele Kinder“, als sie Engel sahen. Außer chinesischen Tou-risten würde dies auch den immer zahlrei-cher ins Land kommenden chinesischen Studenten und Arbeitern nutzen.

Eva-Maria Kircher-Pree

4.5 cHronik von 12. Juni Bis 12. dezemBer 2015

Jean Désiré Sawadogo

Herz-Jesu-Fest, 12. Juni 2015Univ.-Prof. DDDr. Clemens Sedmak, Theo-logie- und Philosophieprofessor am King’s College London und Leiter des Zentrums für Ethik und Armutsforschung der Univer-sität Salzburg, sprach bei der Festakade-mie des Herz-Jesu-Festes 2015 zum The-ma: „Meinen Frieden gebe ich euch“.

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Bei seinem kurzweiligen Vortrag vor einem aufmerksamen Publikum führte Clemens Sedmak wichtige Gedankenschritte zum Frieden aus. Auch die Erinnerung an Pater Severin Leitner SJ, der kurz zuvor tödlich verunglückt ist, blieb an diesem Abend wach. In seinem Festvortrag versuchte Clemens Sedmak, die Merkmale des Frie-dens Jesu hervorzuheben in Abgrenzung vom Frieden der Welt. Es liegt nur an uns Menschen, unser Herz nach dem Herzen Jesu zu formen und zu bilden.

Der Eucharistiefeier um 17.30 Uhr stand Erzbischof em. Dr. Alois Kothgasser SDB vor.

IsraelexkursionIm Juli nahmen fünf Canisianer an einer Fachexkursion der Theologischen Fakultät nach Jordanien und Israel teil.

Exerzitien der CanisianerIm September begleitete Spiritual P. Josef Thorer SJ im Exerzitienhaus der Salesia-nerinnen in Baumkirchen eine Gruppe von Neoingressi bei ihren ersten Exerzitien im Canisianum.

Patenpfarre AndelsbuchEnde September präsentierte Francis Chepkuto aus Kenia in seiner Patenpfarre Andelsbuch im Bregenzerwald, nach Ein-ladung des dortigen Missionskreises, sein Heimatland und seine Dissertation. Rektor P. Friedrich Prassl SJ stand beim Sonn-tagsgottesdienst der Erntedankfeier vor und dankte der Pfarre für die 45-jährige Patenschaftsbeziehung mit dem Canisia-num.

Eröffnungswallfahrt, 28. September 2015Die diesjährige Eröffnungswallfahrt führte uns nach Maria Trens, einem Wallfahrtsort in Südtirol. Nach der ersten Statio in der Hauskapelle fuhren wir mit dem Bus zur Wallfahrtskirche, wo wir eine Kirchenfüh-rung bekamen und die hl. Messe feierten. „Finden, verlieren, suchen, wiederfinden: So könnte die Entstehungsgeschichte des Wallfahrtsortes zusammengefasst wer-den“, so unser Spiritual, Pater Josef Thorer SJ.

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Bezugnehmend auf das Evangelium des Tages ermutigte er uns dazu, wie ein Kind zu sein, das immer neugierig ist. Als Stu-denten sollen wir auch ständig suchen, in der Hoffnung, dass wir dabei etwas finden können, was wir wieder suchen sollen, wenn wir es verlieren.

Nach dem Gottesdienst fuhren wir weiter nach Brixen zum Mittagessen im Priester-seminar und zur Besichtigung der dortigen Bibliothek. Danach bekamen wir eine Füh-rung im Brixner Dom. Die letzte Statio war

der Besuch im Kloster Neustift mit einer Führung in der Basilika und der Klosterbi-bliothek.

Es war ein schöner und gelungener Tag, eine besinnliche Wallfahrt am Beginn des neuen Studienjahres, eine interessante kleine Studienreise nach Südtirol!

EröffnungsabendAm 29. September 2015 fand um 20.00 Uhr der Eröffnungsabend des Studien-jahres statt. Rektor P. Friedrich Prassl SJ eröffnete den Abend mit einem Gebet um den Heiligen Geist. Danach sprach er an alle seinen Dank aus für die Teilnahme an der Wallfahrt am Vortag, die im Zeichen der Gemeinschaft und der Bildung stattgefun-den hat. Weiters begrüßte er die fünf schon eingetroffenen Neoingressi, die sich auch gleich vorstellten. Pater Rektor wies darauf hin, dass noch vier weitere Neoingressi er-wartet würden und dass das Canisianum dieses Jahr 39 Canisianer beherbergte. Danach besprachen wir gemeinsam die Termine der nächsten Tage. Pater Rektor bat die Canisianer darum, die Neoingressi zu unterstützen und ihnen beim sich Einleben und Hineinwachsen in die Kolleggemeinschaft behilflich zu sein. Er wies auf die Bedeutung hin, die gemein-

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samen Zeiten – vor allem die Gebets- und Mahlzeiten – zu berücksichtigen und damit ein bewusstes „Ja“ zum Gemeinschaftsle-ben zu sagen. Pater Rektor ermutigte dazu die Sonntagskultur zu pflegen, die Bereit-schaft zur Übernahme von Diensten in der Hausgemeinschaft zu zeigen und nach vor-heriger Absprache die Mithilfe in Pfarren zu leisten. Bezüglich des Studiums appellierte er an die Selbstverantwortung in der Stu-dienplanung. Abschließend gab Spiritual P. Josef Thorer SJ Hinweise auf die spiri-tuellen Angebote für das kommende Stu-dienjahr. Ein gemütliches Beisammensein schloss diesen Eröffnungsabend ab.

Verabschiedung von Herrn Felino RectraAnlässlich der Pensionierung von Herrn Felino Rectra lud Pater Rektor am 10. Ok-tober 2015 die MitarbeiterInnen des Col-legium Canisianum zum Mittagessen mit den Canisianern ein.

Bei dieser Gelegenheit dankte Pater Rek-tor Felino Rectra für seinen langjährigen Einsatz für das Canisianum. Über 20 Jahre lang ist Herr Rectra in verschiedenen Be-reichen im Dienst des Canisianums gestan-den. Pater Rektor verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass Herr Rectra dem Canisia-num weiter als Gast bei den verschiedenen Anlässen erhalten bleiben würde. Auch die Canisianer ließen es sich nicht nehmen und überreichten Felino Rectra ein Geschenk, verbunden mit dem Wunsch, dass es ihm mindestens noch einmal 20 Jahre – gleich seiner Dienstzeit im Canisia-num – Freude bereiten würde.

Wissenschafts-Poster-Ausstellung

Wie jedes Jahr fand heuer am 12. Oktober an der Katholisch-Theologischen Fakultät die Eröffnung der Ausstellung der wissen-schaftlichen Poster der neuen Doktoran-dinnen und Doktoranden statt.

Unter den Ausstellenden waren wieder fünf Studenten aus dem Canisianum. Rektor P. Friedrich Prassl SJ hielt eine Impulsrede über den „Wert des Doktorats“ (nachzule-sen unter „Aktuelles und Chronik“).

Dissertationsprojekt an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Leopold-Franzens Universität Innsbruck, Institut für Christliche PhilosophieDoktorand: Lic. Theol. Mag. Phil Domèbèimwin Vivien SOMDA; Kontakt: [email protected]

Betreuer: Ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Josef QUITTERER

DIE HERAUSFORDERUNG DES SOZIOÖKONOMISCHEN

IN EINER „GUT GEORDNETEN GESELLSCHAFT“Das Gesellschaftsprojekt in Burkina Faso im Licht der Philosophie von John RawlsKontext

Burkina Faso liegt in der Mitte Westafrikas. Seit 1960 ist es un-abhängig. Dieses Binnenland ist ein junger Vielvölkerstaat, dereine Demokratie aufbauen will. Die nationale Devise lautet„Einheit, Fortschritt, Gerechtigkeit.“ Sie propagiert die Befrie-digung der Bedürfnisse aller. Wirtschaftliche Schwierigkeiten undArmut bleiben noch eine traurige Realität. Elend und Unge-rechtigkeit tragen zu den zahlreichen soziopolitischen Krisen bei,welche eine Bedrohung der Stabilität des Staates sind.

Methodologie• Die Forschung stützt sich im Allgemeinen auf die Methode der

Analytischen Philosophie als Mittel, um die Texte von JohnRawls und die offiziellen Dokumente des Staates Burkina Fasoin einem besonderen Kontext zu verstehen.

• Ausgehend von John Rawls‘ Philosophie, insbesondere vonseiner Theorie der Gerechtigkeit als Fairness, wird die Arbeitzeigen, ob das Staatsprojekt das angestrebte sozioökono-mische Wohlbefinden für alle ermöglichen kann.

ForschungsanliegenDie Dissertation soll den Stellenwert der sozioökonomischenGüter in den politischen Bestrebungen in Burkina Faso vorstellen,indem sie das „Staatsgesellschaftsprojekt“ klar herausarbeitet.Auf der Basis dieser Analyse soll sie Vorschläge für eine gerech-tere und besser florierende Gesellschaft erarbeiten.

LiteraturRAWLS J., Libéralisme politique, Paris, Quadrige/PUF, 2012.------------, Théorie de la justice, Paris, Points, 2009.AUDARD C. et alii, Individu et justice sociale: Autour de John Rawls, Paris, Seuil,1988.KABEYA MAKWETA N., John Rawls: réciprocité, justice sociale et solidarité.L’exigence d’un nouveau contrat social en Afrique, Berne, Peter Lang, 2013.ASSEMBLEE NATIONALE, La Constitution burkinabé. La loi constitutionnellen°033-2012/AN portant révision de la Constitution adoptée par l’AssembléeNationale le 11 juin 2012.

Quellenangabe der Bilderwww.babelio.com/auteur/John-Rawls; http://www.iphilo.fr/2014/11/28; http://www.bebetolonsili.com/Armoiries Burkina Faso; www.thinkingafrica.org

John Rawls (1921-2002)

ProblemstellungDer Mensch strebt nach einem Zustand, in dem das sozioöko-nomische Wohlbefinden gewährleistet ist. Dies ist auch das Zielder staatlichen Organisation. Auch die Demokratie soll darauf ab-zielen. Nach Rawls gibt es keine echte Demokratie ohne Sorgefür die Benachteiligten. Dementsprechend konzentriert sich dieseForschung auf das Sozioökonomische als Grundlage einer armenund demokratisierenden Gesellschaft wie in Burkina Faso.

Forschungsfragen• Wie kann man die Demokratie in Burkina Faso „inkulturieren“,

damit sie den afrikanischen Bedürfnissen entspricht?• Wie kann die Demokratie die sozioökonomische Entwicklung

im Kontext der Armutsbekämpfung berücksichtigen?• Was ist, im Licht der Philosophie von John Rawls, der Beitrag

des sozioökonomischen Wohlbefindens zur Bildung einer ver-einten und gerechten Gesellschaft, in der alle Wohlstand er-leben können?

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aktuelles und chronIk

Grabsegnung

Am Nachmittag des Allerseelenfestes, am 2. November 2015, besuchte die Hausge-meinschaft das Grabmal der verstorbenen Canisianer auf dem Westfriedhof zum To-tengedenken und zur Grabsegnung. Spiri-tual P. Thorer SJ stand der Feier vor.

Erster Einkehrtag, 14./15. November 2015„Uns ist eine große Freude verkündet“. Un-ter diesem Thema erlebten wir den ersten Einkehrtag des Jahres, welcher von em. o. Univ.-Prof. Dr. Martin Hasitschka SJ gestal-tet wurde.

Auch die Seminaristen von Brixen und Höt-ting nahmen wieder daran teil. In seinen Impulsen ging P. Hasitschka auf die ver-schiedenen Arten von Freude ein und wies darauf hin, dass es u. a. eine tiefe, ober-flächliche, sinnliche oder geistige Freude gebe. Bei einem Blick ins Alte bzw. Neue Testament und in Anlehnung an das Apo-stolische Schreiben „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus machte er uns die vielfältigen Erscheinungsformen der Freu-de deutlich und plädierte für ein Aggiorna-mento, d. h. für eine Anpassung an heutige Verhältnisse.

Freude ist keine Privatsache, sondern et-was Gemeinsames, eine geteilte Empfin-dung, wie es im Philipperbrief zu lesen ist: „Und ich freue mich mit euch allen. Eben-so sollt auch ihr euch freuen; freut euch mit mir.“ (Phil 2,17-18) Die Freude ist also Berufung und Auftrag, so P. Hasitschka. Durch die Freude, die wir pflegen und mit-einander teilen, treten wir in die Fußstapfen Jesu, des Herrn.

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Segnung eines Mosaiks am NikolaihausAm 3. Dezember versammelte sich zu Mittag eine illustre Gruppe von Vertretern des Jesuitenkollegs, des Canisianums, der Theologischen Fakultät, des Denkmalam-tes und der Stadtplanung Innsbruck in der Universitätsstraße 2. Der Anlass war die Segnung eines alten Nikolaus-Mosaiks, das wieder an der Fassade des Nikolaihau-ses angebracht wurde.

Seit 1572 Teil des Jesuitenkollegs, wurde das Nikolaihaus nach der Gründung der Universität (ab 1670) immer mehr eine Wohnstätte für Theologiestudenten. Ab dem Studienjahr 1858/59 wurde es ein „Theologenkonvikt“ für Priesterkandidaten aus verschiedenen Ländern. Von Anfang an kamen auch Amerikaner zum Theolo-giestudium nach Innsbruck. Der Anstieg der Zahl der Konviktoren erzwang eine Ausweitung des Kollegs in der Sillgasse. Weil der Raum im Nikolaihaus nicht mehr ausreichte kam es schließlich zum Neubau des großen „Collegium Canisianum“ im Innsbrucker Stadtteil Saggen, das mit Hilfe beträchtlicher Spenden der Altkonviktoren, besonders aus Amerika, 1910 erbaut und 1911 bezogen werden konnte.

Zweiter Einkehrtag, 5./6. Dezember 2015Die Besonderheit des zweiten Einkehrtags im Canisianum ist immer seine Gestaltung durch die Priester unserer Hausgemein-schaft selbst.

Diesmal begleiteten uns Job Vazhakkoot-athil aus Indien und P. Friedrich Prassl SJ mit zwei Impulsen.

P. Gerwin Komma SJ, Spiritual im Pries-terseminar Brixen, Regens Roland Buem-berger und die Seminaristen vom Pries-terseminar in Hötting nahmen auch am Einkehrtag teil. Das Thema lautete: „Pries-ter – nicht Herren des Glaubens, sondern Mitarbeiter der Freude“.

Ausgehend von der sakramentalen Bedeu-tung des Priestertums in der Kirche erläu-terte Job in seinem Impuls die persönliche Beziehung des Priesters zu Christus. Die Priester vertreten die Gegenwart Christi, handeln in „Persona Christi“ und stehen somit in ihrem Dienst zwischen Gott und den Gläubigen. Die Opferung, die durch die Priester im Namen der Gläubigen voll-zogen wird, schafft eine Vereinigung mit Gott. Das rührt vom Vorbild Jesu Christi her; denn die tiefe Beziehung von Christus zu seinen Jüngern bestätigt, dass er selber in seinen Jüngern – und dadurch in seiner Kirche – immer gegenwärtig ist.

aktuelles und chronIk

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P. Prassl unterzog „Evangelii Gaudium“ von Papst Franziskus einer näheren Betrach-tung und sagte, dass alle Menschen – und vor allem die Priester – dazu berufen sind, Diener des Evangeliums und der Freude zu sein. Damit sind sie alle auch Boten der Freude des Evangeliums. Mit Jesus Chris-tus kommt immer auch die Freude, von der niemand ausgeschlossen ist. Eine solche Freude befreit von der individuellen Trau-rigkeit.

„Die Einstellung, Helfer/Mitarbeiter der Freude zu sein, verändert die Qualität un-seres Miteinanders, unserer Beziehungen

beim Dienst in einer Gemeinde, im Zusam-menleben in einer Gemeinschaft… Diese Einstellung kann und wir auch in unserem Alltag, in unseren Gemeinschaften, in un-seren Beziehungen ihre Spuren hinterlas-sen“, so P. Prassl.

Hymnos Akathistos, 8. Dezember 2015

Die traditionelle Veranstaltung des Weih-nachtslieder-Abends im Canisianum zeigte sich heuer in einem „ungewohnten Kleid“ und überraschte mit einem besonderen Charakter. An die Stelle der Kulturgruppen und der gewohnten Lieder trat ein Chor von 14 Sängern – Canisianer und Jesui-ten – unter der Leitung von Prof. P. Bruno Niederbacher SJ, der den „Hymnos Aka-thistos“ – Das Geheimnis der Gottesmutter „darbrachte“. Die wunderschöne Marieni-kone wurde von Martina und Peter Eich-horn zur Verfügung gestellt.Dem getragenen und sehr berührenden Gesang in der bis auf den letzten Sitzplatz und darüber hinaus ausgefüllten und wun-derschön stimmungsvoll mit Kerzen und Marienikone geschmückten Hauskapelle lauschten die zahlreichen Besucher äu-ßerst andächtig und stimmten freudig in das wiederkehrende Halleluja ein.

aktuelles und chronIk

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Augenscheinlich war es die Mühe wert, dem „Weihnachtsliedersingen“ heuer ein anderes Gesicht zu geben und somit den Freundinnen und Freunden des Canisia-nums in der Adventzeit eine andere Art der

Besinnung zu bieten und für ihre Unter-stützung des Canisianums zu danken. Der besinnliche Abend klang mit einer adventli-chen Agape aus.

Jean Désiré Sawadogo

5. wIr gratulieren

ernennungenErnennung zum Bischof von Linz

Bischof Dr. Manfred Scheuer

Die Hausgemeinschaft des Canisianums gratuliert Bischof Manfred Scheuer zur Er-nennung zum neuen Bischof von Linz. Der bisherige Innsbrucker Bischof, als solcher ist er der Protektor des Collegium Canisi-anum, übernimmt am 17. Jänner 2016 die Leitung der zweitgrößten österreichischen Diözese und tritt damit die Nachfolge von Bischof Ludwig Schwarz an.

Bischof Manfred Scheuer, ein gebürtiger Oberösterreicher, ist seit 2003 Bischof der Diözese Innsbruck. Die Seelsorge ist dem Bischof ein großes Anliegen. In sei-ner Amtszeit hat er alle 291 Pfarren seiner Diözese besucht. Bischof Scheuer gilt als ausgleichend, aufgeschlossen und kon-zilsverbunden. In seiner bisherigen Diöze-se Innsbruck wie auch als österreichischer Caritas-Bischof war und ist Bischof Man-fred – ganz im Sinn von Papst Franziskus – der Einsatz für Menschen in Not und am Rand der Gesellschaft ein besonderes Anliegen. Dazu passt auch sein Einsatz für Religionsfreiheit und für die verfolgten

aktuelles und chronIk / wIr GratulIeren

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Christen im Nahen Osten. Entsprechend seiner Rolle als Caritas-Bischof fand Bi-schof Manfred zuletzt immer wieder klare Worte zur Flüchtlingskrise und mahnte zu mehr Solidarität bei der Aufnahme und Unterbringung von Asylsuchenden im EU-Raum.

In Oberösterreich bemühte sich Bischof Scheuer besonders aktiv um die Selig-sprechung des Innviertler NS-Wehrdienst-verweigerers Franz Jägerstätter. Er trat im vatikanischen Prozess als Postulator dafür auf. Bischof Manfred nutzte in Tirol in sei-ner Freizeit intensiv die Möglichkeit, dem Himmel auf ganz andere Art und Weise nä-her zu kommen und war oft in den Bergen unterwegs. Wir wünschen Bischof Manfred Scheuer Gottes Segen für seinen neuen Dienst in der Diözese Linz.

Ernennung zum Spiritual des Priestersemi-nars Hötting

P. Josef Thorer SJ

Gemeinsam mit Bischof Manfred Scheu-er, den Generalvikaren der Diözesen Innsbruck, Jakob Bürgler, und Feldkirch, Rudolf Bischof, sowie Regens Roland Bu-emberger feierten die Seminaristen am

10.10.2015 in der Otto-Neururer-Kapelle des Priesterseminars den Einstand des neuen Spirituals P. Josef Thorer SJ. P. Tho-rer bringt seine jahrelange Erfahrung als Spiritual im Innsbrucker Canisianum und in der Ausbildung im Jesuitenorden mit ein. Bischof Manfred, Regens Roland und die Seminaristen dankten dem neuen Spiritual für sein Ja zur neuen Aufgabe. Die Haus-gemeinschaft des Canisianums wünscht P. Thorer ein segensreiches Wirken in der neuen Aufgabe.

Ernennung zum Universitätspfarrer

Die Hausgemeinschaft des Canisianums gratuliert P. Gernot Wisser SJ zur Ernen-nung zum Universitätspfarrer. Seit 1. Sep-tember 2015 hat die Leopold-Franzens-Universität Innsbruck, die Medizinische Uni und das MCI einen neuen geistlichen Verantwortlichen. Beim Eröffnungsgottes-dienst der Universitäten und des MCI in der Jesuitenkirche hat Bischof Manfred Scheuer am 11. Oktober 2015 den frühe-ren Provinzial des Jesuitenordens P. Ger-not Wisser SJ als neuen Pfarrer der großen Universitätspfarre begrüßt.

P. Gernot Wisser SJ

wIr GratulIeren

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6. dIözesenlIste studIenJahr 2015/16

AFRIKA 16 Weltpriester ASIEN 14 Weltpriester und 3 Ordenspriester 4 Studenten im KollegEUROPA 2 Subdiakone

Gesamt: 39 Studenten 36 Priester / 2 Subdiakone / 1 Laie 14 Nationen 30 Diözesen 3 Ordensgemeinschaften

AFRIKA: 16 WeltpriesterÄthiopien (2) 2 Meki Orgino Abraham Abera Eshete Temesgen Kebede

Burkina Faso (2) 1 Diébougou Somda Domebeimwin Vivien 1 Kaya Sawadogo Jean Désiré

Côte d’Ivoire (1) 1 Bondoukou Koffi Kobenan Faustin

Ghana (1) 1 Tamale Kuuyonongme Jonathan

Kenia (4) 1 Eldoret Kabiru Mburu Gilbert 2 Homa Bay Mboya Joseph B. Thomas Odeny Timon Ochieng’ 1 Nakuru Chepkuto Francis

Kongo(D.Rep.)(1) 1 Tshumbe Shako Lokeso Robert

Nigeria (2) 1 Enugu Isife Liberatus Ebelechukwu 1 Ijebu-Ode Ogunbanwo Martin Adeleke

Tanzania (2) 1 Geita Makoye Faustine Gervas 1 Ifakara Ngwega Basil Bazir

Zimbabwe (1) 1 Chinhoyi Aleni James

ASIEN: 14 WeltpriesterChina (3) 1 Weinan Xu Feiyan 2 Xianxian Zhang Jianfang Josef Zhao Weijing Peter

Indien (8) 1 Diphu Kuriako John Palathinkal 1 Ernakulam-Angamaly Puthussery Poulose Joshy 1 Muzaffarpur Isidore Isidore 1 Sivagangai Iruthayasamy Basil 1 Trichur Porathur Sinto Jose

dIözesenlIste

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1 Udaipur Xavier Bibin 2 Verapoly Manuveliparambil Antony Sijan Vazhakkootathil George Job

Indonesien (2) 2 Semarang Subali Yohanes Sukristiono Dominikus

Myanmar (1) 1 Hakha Thang Zawm Hung Augustine

ASIEN: 3 Ordenspriester1 CST Kuliraniyil Jose Shibu Indien2 MF Alukaputhussery Martin Devassy Indien Chapala Subbaiah Gabriel Indien

EUROPA: 2 SubdiakoneUkraine (2) 1 Sokal-Zhovkva Ptasiuk Roman 1 Stryi Mamchyn Volodymyr

STUDENTEN IM KOLLEG: 4 (1 Laie / 2 Weltpriester / 1 Ordenspriester)China (1) Jieyang Jiang Jia Jeffrey (Nichtpriester)Indien (3) MCBS/Belthangady Alex Joji Trichur Chalissery Lijo Innsbruck Nanduri Vijay Kumar

dIözesenlIste

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7. GeBurtstaGe und weIheJuBIläen 2015

geBurtstage 2016

1921 = 95 Jahre26.01.1921 Jakob Blassnig 07.02.1921 Anton Furtschegger 07.06.1921 Heinrich J. Schramm 23.10.1921 Ernst Thaler 30.10.1921 Iwan Luzeckyj 15.12.1921 P. Anton Roos

1926 = 90 Jahre15.03.1926 Etienne Kiss 21.03.1926 Bruno Schneider 04.04.1926 Wilhelm Breuß 06.04.1926 Josef Wurzer 24.06.1926 Gustav Rudolf Schädlich 29.07.1926 Paul Gruber 04.08.1926 Josef Gründler 23.08.1926 Rupert Kerer 25.08.1926 Ludwig Schmitz 27.08.1926 Otto Bättig 29.08.1926 Erich Gstrein 03.10.1926 Johannes Tsunoda Shinsa-buro 04.11.1926 Titus Kupper 04.11.1926 P. DDr. Waldemar Molinski 17.12.1926 Mariano Cibran 18.12.1926 Adalbert Béla Tóth

1931 = 85 Jahre14.01.1931 Hans Rogger 25.01.1931 P. Odilo Lechner 05.02.1931 Walter Blattmann 11.02.1931 Edward H.Schroeder 18.02.1931 Hans Pfeifer 27.02.1931 Albert Thalmann 11.03.1931 Heinz-Theo Schneider 22.03.1931 Peter v. Felten 24.03.1931 Otto Schwander 26.03.1931 Vaughan F. J. Morgan CBE 10.04.1931 Joseph Petrus P. Felix Emke 01.05.1931 Santiago Velasco 05.05.1931 Helmut Erharter 18.05.1931 Donald C. Dilger 29.05.1931 Max Georg Mayr 31.05.1931 Michael Yunk 10.06.1931 Donald R.Wangler

16.06.1931 Thomas E.McCarthy 17.06.1931 Leo Lengen 02.07.1931 Camill Schmid 03.07.1931 Heliodoro Mangado 14.08.1931 Cosmas Dietrich 15.08.1931 Alois Eichenlaub 22.08.1931 Stefan Andreae 22.08.1931 Siegfried Fleiner 23.08.1931 Bruno Nowotny 03.09.1931 Peter Schuster 14.09.1931 Johannes Westhoff 16.09.1931 Martinez Francisco Atienza 27.09.1931 Otto Wagner 21.10.1931 Dr. Reinhard Kösters 14.11.1931 Ralph Thomas Newsome 17.11.1931 Benedikt Rucker 22.11.1931 Antons Justs

1936 = 80 Jahre06.01.1936 Carl M.Merkel 07.01.1936 Siegfried P. Robert Roidinger 09.01.1936 Andres P. Sanchez-Pascual 14.01.1936 Thomas Fr. Paulus Zickgraf 15.01.1936 Hermann Schneider 18.01.1936 Franz Sand 03.02.1936 Ignatius Marcos 11.02.1936 Anton Kurzböck 14.02.1936 DDr. Paul Weß 24.02.1936 Josef P. Meinrad Schröger 28.02.1936 German Burgener 28.02.1936 P. Ludolf Hüsing 01.03.1936 Karl Schüssler 06.03.1936 P. Alberich Mitterlehner 07.03.1936 John Fernandes 17.03.1936 Theodor Zaus 31.03.1936 Anton Widmann 03.04.1936 Tom Neuman 13.04.1936 Hans Deny 14.04.1936 P. Bruno Lautenschlager 17.04.1936 Josef Schweiger 17.04.1936 P. Paulus Nimmervoll 12.05.1936 Theodor Fuchs 12.05.1936 David Kissel 26.05.1936 Michael Raske 03.06.1936 Werner Hundertmark 04.06.1936 Armin Eberle 08.06.1936 Alexander Gockel 14.06.1936 Robert Kopp 24.06.1936 Donald W. Trautman

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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05.07.1936 Bernhard Gemperli 06.07.1936 Urs Studer 07.07.1936 Simon Okeke 29.07.1936 Josef Benedict Streibl 10.08.1936 Mag. Franz Tropper 28.08.1936 Ernst Güntschl 06.09.1936 P. Jakob Mitterhöfer 16.09.1936 Norbert A.Wetzel 11.10.1936 Heinrich Bischof 28.10.1936 Pier Giacomo Grampa 02.11.1936 P. Markus Bucher 05.11.1936 Peter Michael Pflüger 11.11.1936 Robert E.Nesslin 12.11.1936 Paul Weißmann 14.11.1936 Adam Pierre Guill 15.11.1936 P. Altmann Hofinger 20.11.1936 Joseph Ziliak 21.11.1936 Gerhard Heinz 21.11.1936 Gustav Bodelon 01.12.1936 Job Okwuoma Aginam 17.12.1936 Pablo Pardo 18.12.1936 Louis Michalski 21.12.1936 Jesus Mauleon 24.12.1936 Josef Rössler

1941 = 75 Jahre07.01.1941 Simon Bracken 13.01.1941 Kenneth Herr 15.01.1941 Tomislav Petric 17.01.1941 Mag. Johann Pröls 17.01.1941 Sebastian Angerer 17.01.1941 Erich Schrofner 22.01.1941 Mag. Horst Bergmann 22.01.1941 Peter George Ahr 23.01.1941 Joseph E. Kane 23.01.1941 Sebastian Thayil 27.01.1941 Egbert Knaus 01.02.1941 Richard Rieder 02.02.1941 Jean Poos 04.02.1941 P. Alfred Strigl 11.02.1941 Richard Penaskovic 27.02.1941 Michael Burkart 09.03.1941 Robert Simanski 20.03.1941 Wolfgang Mayrhofer 31.03.1941 Gregory Pelham 01.04.1941 Karl-Josef Nagy 06.04.1941 Jean Hierzig 11.04.1941 Patrick Kehoe 18.04.1941 Klaus Schimmöller

19.04.1941 Gerd Babelotzky 01.05.1941 Mathew Kannookadan 08.05.1941 P. Andreas Werner Ebmer 08.05.1941 Adolf Schafitel 12.05.1941 Rudolf Sinz 12.05.1941 Lawrence Sstetuba 16.05.1941 Joachim A.Limbach-Mayer 20.05.1941 Mijo Zitkovic 25.05.1941 Adolf Hochmuth 02.06.1941 Wieland Kurzka 06.06.1941 Jakob Breitenmoser 07.06.1941 Peter Seidl 13.06.1941 Michael G.Steinhauser 20.06.1941 Dr. Gerhard Rauscher 01.07.1941 Leo A.Connolly 09.07.1941 Jakob Kriks 17.07.1941 Theodore W.Osbahr 20.07.1941 Vogler Kenneth05.08.1941 Leo Wenk-Sanchez 20.08.1941 Alphonse Lichter 08.09.1941 Artur Bim Walker 16.09.1941 Virgilio Bernarte 18.09.1941 Josef Bogensberger 23.09.1941 Michael Brockman 06.10.1941 Balthasar Sieberer 19.10.1941 Ewald Sonntag 28.10.1941 Judas Thaddäus Chukwukere 28.10.1941 Joaquin Sanmartin 04.11.1941 Ubaldo Martinez-Veiga 20.11.1941 Cyriac Kottayarikil 21.11.1941 Hans Hermann Henrix 22.11.1941 Lorenz Pan 24.11.1941 Peter Riegler 26.11.1941 William Dickas 29.11.1941 Josef Torggler 08.12.1941 John C.Dinges 12.12.1941 Thomas Kronbichler 13.12.1941 Thomas Srampickal 18.12.1941 Johannes Rezac 18.12.1941 Hans Michael Preuschoff

1946 = 70 Jahre29.01.1946 Johann Reindl 30.01.1946 Jesús Juan Aquino 03.02.1946 Franjo Komarica 12.02.1946 Nestor Sanchez 13.02.1946 Yuri Koszarycs 18.02.1946 Sighard Anton Schreiner 23.02.1946 Illikal Alphonse D’Cunja

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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21.03.1946 P. Franc Letonja 27.03.1946 Johann Driendl 28.03.1946 Markus Brunner 03.05.1946 Robert Vincent Kenny 03.05.1946 Marijan Marcinko 19.05.1946 Dr. Beda Ishika 19.05.1946 Pál Gyuris 06.06.1946 MMag. Pero Ivan Grgic 19.06.1946 Johann Fr. Vinzenz Riesch 23.06.1946 James Coleman 27.06.1946 Peter Ku Byong-Chin 04.07.1946 Luis Zambrano 05.07.1946 Donatus Okpokpo 10.07.1946 Mag. Gerhard Rechberger 18.07.1946 Stanislav Hrusovsky 18.07.1946 Michael Terlecky 30.07.1946 Markus Tschopp 01.08.1946 István Koncz 05.08.1946 Norbert Koller 07.08.1946 Michael Kadi 08.08.1946 José A.González Montenegro 10.08.1946 Josef Lanzl 11.08.1946 Jozef P. Ernest Benko 12.08.1946 Jost Mattar 15.08.1946 Guillermo Orozco Montoya 17.08.1946 Alvaro Dominguez 04.09.1946 P. Raymund Vidonya 17.09.1946 Franz Backhaus 23.09.1946 Karl Schmutzhard 11.10.1946 Michael Kowalchyk 18.10.1946 Johann Leutgeb 20.10.1946 Markus Zweifel-Barozzi 25.10.1946 John Morris Muzyka 28.10.1946 Anthony Banzi 29.10.1946 P. Karl Oberprantacher 12.11.1946 Rudolf Baresic 6.11.1946 Andreas Struck 22.11.1946 Guido Burri 30.11.1946 Wilfried Josef Kaaser 02.12.1946 Arthur O.Nussbaum 04.12.1946 Richard J.Huneger 09.12.1946 Kenneth Olsen 22.12.1946 Günter Klingenbrunner 22.12.1946 Werner Paschmanns 28.12.1946 Josef Glaus

1956 = 60 Jahre08.01.1956 Paul Lee Peom-Bai 04.03.1956 Gregorius No Kwang-Soo

06.03.1956 Peter Pai Young-Ho 17.03.1956 Thomas Häringer 07.04.1956 Obiora F.Ike 18.05.1956 Philip Arnold Anyolo 20.05.1956 Ulrich Rabsch 24.05.1956 Hans Alfred Dörig 13.06.1956 Herbert Pirngruber 18.06.1956 Hermann Wagnleithner 23.06.1956 Peter Bang Sang-Man 26.06.1956 Fritz Pechmann 29.06.1956 Bruno Jahn 29.07.1956 Jorge Alberto Ossa Soto 07.08.1956 Andreas Kang Jong-Hoon 01.09.1956 Gregory A.Nnamani 23.09.1956 Joseph Koumaglo Kossivi 01.10.1956 Karl Reiß 24.11.1956 Svyatoslav Kyyak 13.12.1956 Josef Hageneder 29.12.1956 Benoît Nzonzi Matumona

1966 = 50 Jahre01.01.1966 Saidou Jean-Claude13.01.1966 Walter Fürsatz 09.02.1966 László Holló 17.02.1966 Michael Johannes Wildenauer 20.02.1966 Thomas Im Jae-Hyuk 20.02.1966 Fr. Michael Horak 12.03.1966 Dr. Juan Carlos Fuentes Ortiz 29.04.1966 László Farkas 30.04.1966 Mag. Urban Aepli-Berger 11.05.1966 Wilfried Lorenz 21.05.1966 Emmanuel Mappilaparambil 13.06.1966 Attila Fröhlich 29.06.1966 Petrus Kim Hyok-Tae 05.07.1966 Gabriel Park Jong-Cheol 16.09.1966 DDr. Franz Gmainer-Pranzl 18.09.1966 Wieslaw Piotrowski 27.09.1966 John Kennedy Mensah 09.10.1966 Elmar Koziel 24.10.1966 Ernest Anezichukwu Obodo 10.11.1966 Matthias Georg Martin 19.11.1966 P. Johannes Zollner 14.12.1966 Dénes Kovács 27.12.1966 Lukas Harald Hermann Dikany

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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WeiHeJuBiläen 2016

1931 = 85 Jahre Priester19.12.1931 Friedrich Lohmann

1936 = 80 Jahre Priester21.06.1936 Julius Gyimesi 20.12.1936 Friedrich Möller

1941 = 75 Jahre Priester27.04.1941 Hermann Josef Jann 08.06.1941 Edward J.Duncan

1946 = 70 Jahre Priester29.06.1946 Dr. Walther Haeller

1951 = 65 Jahre Priester11.03.1951 Adalbert Béla Tóth 11.03.1951 Johann P. Fridolin Züger 11.03.1951 Paul Müller 17.06.1951 Iwan Luzeckyj 29.06.1951 Georg Tüttö 29.06.1951 Walter H.Wieland 01.07.1951 Martin Tschurtschenthaler 01.07.1951 Siegfried Friedrich Obwexer 22.12.1951 Franz Josef Rypar

1956 = 60 Jahre Priester22.01.1956 Francisco Atienza Martinez 18.03.1956 Friedrich Martin Röhrich 08.04.1956 Michael Ulrich 27.05.1956 Josef Sauer 29.06.1956 Walter Zimmermann 01.07.1956 Walter Blattmann 02.07.1956 Peter-Paul Marré 25.07.1956 Anton Jansen 15.08.1956 P. Jakobus Schröder 23.12.1956 P. Odilo Lechner

1966 = 50 Jahre Priester26.03.1966 Dr. Charles Ssemuju 26.03.1966 Charles W.Gusmer S.T.D., V.E. 26.03.1966 Robert J. Pawson 04.05.1966 Josef Etzlstorfer 28.05.1966 Peter Paul Kaspar 04.06.1966 Colombo Vasquez Sanchez 29.06.1966 Bruno Todt 29.06.1966 Dr. Othmar P. Arnold Wieland OT 29.06.1966 Dr. Heribert Lehenhofer

29.06.1966 Sebastian P. Martin Angerer 29.06.1966 Konrad Hamann 03.07.1966 Matthias Vinzenz Schantl 03.07.1966 Peter Riegler 03.07.1966 Rupert Kroisleitner 03.07.1966 Mauricio Ferro Calvo 11.07.1966 Bernhard Michael Schelpe 23.07.1966 Anthony P.Dolan 23.07.1966 Theo Floracks 23.07.1966 Winfried Hilgers 31.07.1966 Lothar Röhr 14.08.1966 Patrick Tjo Tjeng Hen 10.10.1966 Gerd Babelotzky

1976 = 40 Jahre Priester18.04.1976 Freddy A.Valdivia Velásquez 25.04.1976 Karlo Visaticki 01.05.1976 DDr. John Egbulefu 23.05.1976 Joseph Hwang Thae-Ung 27.05.1976 Dr. Oswald Stanger 05.06.1976 Thomas Yurchak 06.06.1976 Mieczyslaw Pyrek 12.06.1976 Niklaus Arnold 13.06.1976 Helmut Sorgenfrei 26.06.1976 Anton Weber 27.06.1976 Mag. Dr. Wolfgang Klausnitzer 27.06.1976 Jerko Matos 29.06.1976 Dr. P. Gottfried Glaßner 05.09.1976 Alfred Höfler 10.10.1976 Albert Gerhards 10.10.1976 Dr. Wilhelm Imkamp 13.11.1976 Helmuth Rolfes

1991 = 25 Jahre Priester12.01.1991 Joseph Oliparambil 25.03.1991 Antonius Yeo Jun-Koo 09.05.1991 Maria Joseph Kulandaisamy 25.05.1991 Jerzy Robert 23.08.1991 Andreas Choi Yong-Ho 16.11.1991 Martin Adeleke Ogunbanwo 26.11.1991 Arthur B.Orense 28.12.1991 Moses Ugwu Chinonyelu

GeBurtstaGe und weIheJuBIläen

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8. memento morI

Alfons Schwarzmannim Canisianum von 1948-1951verstorben am 14. Jänner 2015

Geboren am 6. Au-gust 1921 in Neu-ses, Deutschland, besuchte Alfons Schwarzmann die Grundschule in Eg-golsheim und da-nach das Gymna-sium in Bamberg. Sein Theologie-studium führte ihn

nach Innsbruck, wo er auch promovierte. Am 7. August 1949 wurde Alfons Schwarz-mann in Bamberg zum Priester geweiht und war in der Folge Kuratus in Trockau und Kaplan in Coburg. Später bekleidete er das Amt des Studiendirektors am Franz-Ludwig-Gymnasium in Bamberg und war am Erzbischöflichen Offizialat in Bamberg als Ehebandverteidiger tätig. Jahrzehnte-lang hielt er an den Sonn- und Feiertagen in den Kirchengemeinden Unterleiterbach und Zückshut regelmäßig Gottesdienste ab. Auch in seinem Ruhestand feierte Al-fons Schwarzmann weiter Gottesdienste in der Pfarrei Eggolsheim und in der Seel-sorgeeinheit „Unterer Aischgrund“, bis es ihm im April 2013 gesundheitlich nicht mehr möglich war. Alfons Schwarzmann verbrachte seinen letzten Lebensabschnitt im Alten- und Pflegeheim St. Elisabeth in Forchheim, wo er am 14. Jänner 2015 ver-starb.

Roger Noirjeanim Canisianum von 1937-1938verstorben am 14. Februar 2015

Walter Leo Schwarzim Canisianum von 1961-1965verstorben im Mai 2015

Peter-Paul Marréim Canisianum von 1949-1955verstorben am 18. Juli 2015

Am 18. Juli 2015 verstarb der erste Pfarrer unserer Gemeinde Peter-Paul Marré, von vielen kurz Pepa genannt, im Alter von 85 Jahren. Unter großer Anteilnahme von Fa-milie, FreundInnen, WeggefährtInnen und Gemeinde-Mitgliedern aus allen Pfarreien seiner priesterlichen Tätigkeit wurde er am 24. Juli in Sinnersdorf beigesetzt. Hier hat-te er nach seinem Eintritt in den Ruhestand gelebt und bis 2013 als Subsidiar gewirkt. Vieles könnte erzählt und berichtet werden über diesen Gottesmann und Menschen-freund, über sein Leben, seinen Glauben, seine Theologie und seine Pastoral. Die bleibenden Erinnerungen orientieren sich an dem Mann, der ihn wahrscheinlich am meisten prägte: Papst Johannes XXIII., der Patron unserer Pfarrgemeinde. Es ist Pepa Marré zu verdanken, dass unsere Gemein-de den Namen dieses Papstes trägt. In sei-nem Geist hat er gelebt und gewirkt.

Josef Prinz, Dipl.-Theol., Kath. Kirchen-gemeinde Heiliger Johannes XXIII., Köln-Chorweiler

Alois Linderim Canisianum von 1947-1949verstorben am 22. August 2015

P: Alois Linder wurde am 7. Oktober 1927 in Rankweil geboren. Bereits nach seiner Matura 1947 am Re-algymnasium in Feld-kirch verspürte er den inneren Ruf, Priester und Missionar zu wer-den, „um den Men-

schen die frohe Botschaft zu bringen, die noch nichts von Christus gehört haben“, wie er selbst formulierte. Nach dem zwei-ten Jahr seines Theologiestudiums in Inns-

memento morI

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bruck trat er in das Noviziat der Herz-Jesu-Missionare in Federaun ein. Durch die Feier der Ewigen Profess 1953 entschied er sich endgültig für diese Ordensgemeinschaft. Sein Theologiestudium absolvierte er an der Universität Innsbruck. Die Priesterwei-he empfing er 1953 durch Bischof Paulus Rusch in Bezau in Vorarlberg. Ein Jahr später ging sein Wunsch in Erfüllung und er reiste als Missionar nach Papua-Neu-guinea, wo er bis 1963 segensreich wirkte. Anschließend übernahm er eine neue Auf-gabe im Kongo. Mit großem Einsatz half er mit, die Urwalddiözese Bokungu-Ikela auf-zubauen. Von ganzem Herzen war er Seel-sorger in einem Land, das wiederholt von politischen Unruhen erschüttert wurde. Als Regionaloberer übernahm er Verantwor-tung für seine Mitbrüder im Kongo. Aus gesundheitlichen Gründen kehrte er 1985 in unsere Provinz zurück. Unermüdlich be-suchte und betreute er die Freunde und Wohltäter unserer Gemeinschaft. Seine schriftstellerischen Fähigkeiten zeigte er als Autor mehrerer Bücher und als Redak-teur unseres Liebfrauen-Kalenders. Diesen Dienst als „Kalendermann“ – wie er sich selbst bezeichnete – versah er 30 Jahre.

Rupprecht v. Bechtolsheimim Canisianum von 1958-1963 verstorben am 2. September 2015

Rupprecht war von 1958 bis 1963 im Ca-nisianum. Nach seiner Tätigkeit als Kap-lan in Zeil, Kleinostheim, Schweinfurt und Würzburg führte ihn sein Weg nach Rom an die Santa Maria dell‘Anima. Auch nach seiner aktiven Zeit in der Kirche blieb er Rom noch viele Jahre als Betreuer von Pilgergruppen verbunden, bis die Arbeit zunehmend schwierig wurde, weil sein Au-genlicht immer mehr nachließ. Ruppi, wie er bei allen hieß, hat oft von seiner Zeit im Canis erzählt, vom Studium, das ihm wich-tig war, und von der amerikanischen und der spanischen Landsmannschaft, von der Jazzcombo und vom Theaterspielen. Er

war ein schöpferischer Mensch, überaus fantasiebegabt und den Menschen zuge-wandt. Er hat sich der Welt zugewandt und ist dabei immer tief gläubig geblieben. In den Wochen der schweren Krankheit hat Rupprecht viel vom Sterben gesprochen, und er hat seinem nahen Tod ruhig und vertrauensvoll entgegengesehen. Seine beiden Söhne dankten ihm zum Abschied dafür, dass er ihnen gezeigt hat, wie schön das Leben ist, dass man es achten und genießen soll, und wie das geht mit dem Sterben; dass man dabei fröhlich und ge-lassen sein kann. Rupprecht hat in den Ta-gen des Abschieds viel Tröstliches gesagt: „Komisch, dass man das genau im rechten Moment erwischt, das Sterben, und mit-erlebt. Ich danke meinem Schöpfer. Und dass das Sterben so einfach ist! Das Leben ist so ein Geheimnis.“Den alten Freunden aus dem Canisianum blieb er auch in seinem späteren Leben tief verbunden. Einer von ihnen, Carlos Bar-berá, hat ihn auf seinem allerletzten Weg begleitet. Danke, Carlos.

Christiane v. Bechtolsheim

Urs Alexander Reber-Ruschim Canisianum von 1963-1964verstorben am 26. November 2015

Ludwig Karl Grawehrim Canisianum von 1945-1950verstoben am 29. November 2015

memento morI

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9. BrIeFe und Grüsse aus aller welt

Goyang, 20. Juni 2015

Lieber P. Friedrich Prassl SJ!Vielen herzlichen Dank für Ihren Glück-wunsch zu meinem 80. Geburtstag! Es hat mich sehr gefreut! Wenn ich mich erinnere an die schöne Zeit am Canisianum, finde ich mich immer froh und glücklich. Ich bin sehr dankbar für Ihre Güte, die ich dort empfangen durfte. Ich glaube, dass die gute Ausbildung von Ihnen mein ganzes Leben als Priester gut erhalten hat. Ich bin immer noch gesund und ich verbringe mei-ne gute Zeit im Ruhestand in einer ruhigen Ortschaft (Goyang) in der Nähe von Seoul. Ich wünsche Ihnen alles Gute und Gottes Segen, mit herzlichen Grüßen,

Ihr Raphael Kim Pyeng-Hac (1961-1964)

Bad Wörishofen, 2. Juli 2015

Verehrter Pater Rektor,haben Sie ein herzliches Vergelt’s Gott für Ihren Gruß und die Glückwünsche zu mei-nem 50. Weihe-Jubiläum. Mein Weihe-Bi-schof war Kardinal Julius Döpfner, damals vor dem Ende des Konzils. Ich durfte mit ihm zusammen einen Exerzitienkurs für Priester halten – bis heute eine an- und aufregende Erinnerung!Ich freue mich mit Ihnen, dass der Wechsel vom alten ins neue Canisianum gut gelun-gen ist und bitte um Gottes Segen für alle Studierenden und Lehrenden. Gerne den-ke ich an meine Innsbrucker Studienjahre (1958-1963) zurück. Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen ‚in corde uno et ani-ma una‘,

Mitbruder Paul Ringseisen, Pfr. i. R. (1957-1960)

Bonn, 8. und 9. Juli 2015

Lieber P. Prassl,von unserem nun schon fast zur Tradition ge-wordenen Treffen in Bonn am 8. und 9. Juli 2015 senden wir Ihnen und dem Collegium Canisianum herzliche Grüße. Unser Zusam-mensein diente auch in diesem Jahr dazu, Aktuelles voneinander zu erfahren und unse-re langjährige Verbundenheit zu bekräftigen. So hörten wir in unserem Gedankenaus-tausch viel darüber, woran jeder arbeitet und was ihn in persönlicher, kirchlicher und ge-sellschaftlicher Hinsicht beschäftigt. Beson-ders freuten wir uns, wieder Theo Schneider, den Bruder unseres verstorbenen Mitbru-ders Willi Schneider, bei uns zu haben.

In dankbarer Erinnerung an die schönen Zeiten im Canisianum grüßen freundlich –

Alex Stock, Helmut Peukert, Josef Wohl-muth, Karl-Georg Reploh, Michael Raske und John Fernandes

Erkelenz, 12. Juli 2015

Lieber Pater Rektor,danke für den Gruß, den Sie mir zum 40-jäh-rigen Priesterjubiläum geschickt haben. Ich war von 1969-1974 im Canisianum und bin froh für die Prägung, die in diesen Jahren ge-schehen ist. Nach 40 Jahren erfüllender Ar-beit bin ich seit dem 1. Juli nun auch pensio-niert. Jetzt habe ich viel Zeit, und vielleicht führt mich mein Weg ja auch noch einmal nach Innsbruck. In sehr guter Erinnerung an die damalige Zeit, grüße ich Sie herzlich,

Georg Küpper (1969-1974)

BrIeFe und Grüsse aus aller welt

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Benediktinerabtei Schäftlarn, Juli 2015

Lieber P. Rektor Prassl,Ihre Glückwünsche aus dem Canisia-num haben mir große Freude bereitet. Es war eine erfahrungsreiche Zeit mit vielen freundschaftlichen Beziehungen, die zum Teil immer noch halten. Die Skulptur von J. Bachlechner stammt übrigens aus dem Weihejahr meines Kurses! In corde uno et anima una,

+ Gregor Zasche (1961-1965)

Elmhurst, NY, 17. August 2015

Lieber P. Friedrich!Grüß Gott! Ich möchte Ihnen danken und zur hohen Qualität des Korrespondenz-blattes gratulieren. Bei jedem Heft finde ich gute, außerordentlich gute Artikel über aktuelle Themen. Gerne spende ich etwas für das Canisianum. In corde uno et anima una,

Ed Wetterer (1960-1964)

Wien, 21. August 2015

Lieber P. Prassl!Von Herzen Dank für Ihre lieben Segens-wünsche zu meinem Goldenen Priester-jubiläum! Gerne und dankbar erinnere ich mich an die Zeit im Canisianum (1968-1970). Ich habe damals am Pastoralpsy-chologischen Lehrgang teilgenommen. Es waren wertvolle Jahre für mich. Philo-sophie und Theologie studierte ich in St. Georgen, Frankfurt, bin also mitgeprägt von Mitbrüdern von Ihnen. Ich wünsche Ih-nen viele gute, erfreuliche, ermutigende Er-fahrungen in Ihrem bestimmt nicht immer leichten Dienst. Herzlich, Ihr

P. Otto Weber, Claretiner (1968-1970)

Lasberg, 11. September 2015

Lieber P. Prassl!Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit zu meinem 60. Priesterjubiläum. Ich freue mich, dass das Canisianum einen guten neuen Weg zur Fortführung gefunden hat und wünsche Gottes Segen. In Verbun-denheit, Ihr

Eduard Röthlin (1950-1955)

Kartause La Valsainte, September 2015

Lieber Herr Pater Rektor!Im Rahmen einer Schweizreise im Septem-ber 2015 besuchten Univ.-Prof. Dr. Günter Virt und ich, DDr. Christof Jenner, die Kar-tause La Valsainte. Wir konnten dabei mit dem AltCanisianer P. Paulus Fehr O.Cart. (im Canisianum von 1954-1955) beein-druckende Gespräche führen. Mit freundli-chen Grüßen,

Christof Jenner (1967-1969) und Günter Virt (1961-1962)

v.l.nr.: DDr. Christof Jenner, P. Paulus Fehr O.Car., Univ.-Prof. Dr. Günter Virt

BrIeFe und Grüsse aus aller welt

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10. rezensIonen und eInGanG von Büchern

Manfred Scheuer:Wider den kirchlichen Narzissmus.Ein spirituell-politisches Plädoyer.Tyrolia, Innsbruck-Wien 2015.ISBN 978-3-7022-3470-6, 208 Seiten.

Der „theologische Narzissmus“ wurde vom jetzigen Papst Franziskus bei seiner Rede vor dem Konklave vehement angeklagt. Die Kirche solle nicht selbstverliebt um sich kreisen, sondern den Blick für ihre Aufga-ben in der Welt schärfen. Und derer gibt es jede Menge. Mit ihnen ist auch Manfred Scheuer in seiner Aufgabe als Bischof von Innsbruck, aber auch in seiner Funktion als österreichischer Caritas-Bischof und als Präsident von Pax Christi Österreich kon-frontiert und zu ihnen hat er sich zu Wort gemeldet: zur Aufnahme von Flüchtlingen, zur Leistbarkeit des Wohnens, zur Option für die Jugend, dem Einsatz für Friede und Gerechtigkeit, dem Dialog mit den ande-ren Religionen, dem Verhältnis von Politik, Gewalt und Religion u. v. m. Dieses Buch enthält seine Ansprachen dazu, die er bei verschiedenen Anlässen gehalten hat. Sie sind Zeugnis eines Bischofs, der keinen „Tunnelblick“, sondern ein klares spirituell-politisches Profil hat.

VorwortEs gibt gegenwärtig unzählige wunde Stellen, eine Welt, die blutet, in der ge-stritten, gelitten und gestorben wird, wenn tausende Flüchtlinge aus Afrika im Mittel-meer ertrinken oder nach lebensgefährli-chen Überfahrten in Italien stranden; wenn Menschen, Frauen und Kinder als Ware gehandelt werden; wenn Menschen an unheilbarer Krankheit, Überforderung und Vereinsamung leiden, in Depression und Sucht, Burnout und massivem Mangel an Zeit, in Unversöhnlichkeit, Streit und Neid. Einmal gibt es einen Sturm der Entrüs-tung, einen Aufschrei der Humanität mit einer Welle der Solidarität, dann werden Schuldige, Verantwortliche oder Sünden-böcke gesucht. Oder Aufrufe bleiben als bloße moralische Appelle in der Rhetorik stecken und nähren mehr das Gefühl der Ohnmacht und der Resignation. Vieles geht versteckt und unbemerkt vor sich. An Hunger stirbt man auch im 3. Jahrtau-send sehr leise. Und dann gibt es eine gro-ße Fläche von blinden Flecken verbunden mit Abstumpfung und Unempfindlichkeit. Nachrichten, Fakten, Ereignisse, die fas-sungsloses Schweigen oder Schreie ver-ursachen könnten, werden zu einer Frage der Quote oder Statistik. Gott erscheint an den Wegkreuzungen, an den Orten, die uns nicht vertraut sind, an denen wir uns nicht auf Sicherheiten stützen können, so Papst Franziskus. Jorge Bergoglio kritisierte eine um sich selbst kreisende Kirche, die sich selbst genug sei und die in „theologischen Narzissmus“ verfalle. Narziss ist in das ei-gene Spiegelbild verliebt, kann auf nichts anderes und niemanden anderen mehr achten als auf sich selbst. Der narzisstisch sich selbst verhaftete Mensch kann – aus welchen Gründen auch immer – nicht lie-ben. Entscheidend bleiben geistig-geistli-che Offenheit und die Bereitschaft zu kre-ativer Auseinandersetzung mit den Fragen der Gegenwart, überraschende Orte sou-veräner Gastfreundschaft, intellektuelle Diakonie, gepaart mit demütigem Selbst-bewusstsein, vor allem ein Herz, Kopf und

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Sinne weitendes Gehen an die Ränder des Lebens und des Denkens. Es wäre fatal, wenn Spiritualität die Brüche des Lebens, das Unheil, die konkrete Unversöhnlich-keit außer Acht lassen, von der realen Le-benswelt entfremden und gegenüber der wirklichen Not immunisieren würde. Denn Gott ist nicht in einer gespenstischen Ort-losigkeit angesiedelt, er ist nicht sprachlos, nicht ‚Du-los‘, nicht weltlos, nicht realitäts-scheu. Es gibt einen inneren Zusammen-hang von Mystik der Innerlichkeit und einer Mystik, die im anderen, im Armen, in der Gemeinschaft, in den gesellschaftlichen, sozialen und wirtschaftlichen Kontexten die Spuren Gottes sucht. Dieses Buch sammelt Vorträge, Meditatio-nen, Reden, Predigten aus den vergange-nen Jahren. Entstehungsort, Stil, Situation und Zielgruppe waren recht unterschied-lich. Es wurde nicht versucht, alle Beiträge systematisch auf einen Nenner zu bringen. – Ich widme diesen Band allen, die sich in unserem Land für eine Kultur des Willkom-mens, der Gastfreundschaft und Solidari-tät einsetzen.

Innsbruck, im August 2015 Manfred Scheuer

Reinhold Stecher:Der Heilige Geist und das Auto.Mit Bischof Reinhold Stecher durch das Jahr.Herausgegeben von Klaus Eggerim Auftrag der Diözese Innsbruck.Tyrolia, Innsbruck-Wien 2015.ISBN 978-3-7022-3472-0, 176 Seiten.

Nicht umsonst hat Bischof Reinhold Ste-cher im Jahr 2010 in Bonn den ökumeni-schen Predigtpreis für sein Lebenswerk verliehen bekommen. Denn seine Predig-ten „zeichnen sich durch theologischen Tiefgang aus. Sie atmen den Geist der Freiheit eines Christenmenschen und sind stets mit einer Portion Humor gewürzt.“

Aus Reinhold Stechers reichem Hinter-lassenschafts-Schatz wurden für diesen Band Texte ausgewählt, die durch das Jahr mit seinen großen und kleinen Fes-ten begleiten, die Ermutigung an den Le-benswenden schenken und im Blick auf prägende Vorbilder Kraft schöpfen lassen. Der Bogen spannt sich von Dreikönig über den Aschermittwoch bis hin zu Pfingsten und Allerheiligen, er schließt Hochzeiten und Traueranlässe mit ein und widmet sich auch außergewöhnlichen Persönlichkeiten. Die anschaulichen Bilder aus dem Alltag, die Reinhold Stecher dabei – oft nicht ohne Augenzwinkern – für seine biblischen The-men verwendet, sind treffsicher, universell und einprägsam. Sie bringen gleichzeitig zum Schmunzeln und zum Nachdenken und hinterlassen vielleicht gerade deshalb einen so nachhaltigen Eindruck.

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11. termInkalender Im wIntersemester 2015/2016

September 2015ab 21. Anreise der NeoingressiSo 27. 18:40 Vesper zur Eröffnung des StudienjahresMo 28. EröffnungswallfahrtDi 29. 18:40 Vesper – 20:00 Eröffnungsabend Mi 30. 14:00 Klausur: Kollegskonsult zur Eröffnung des Studienjahres 15:30 „dies officialis“ Bildung der Kommissionen

Oktober 2015Fr 02. Betriebsausflug der Angestellten – 1. KulturgruppenabendMo 05. Vorlesungsbeginn im Wintersemester 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät in der Jesuitenkirche - Sprachkurs für Neoingressi – BFI TirolDo 08. 18:10 Eröffnungsgottesdienst (P. Rektor)Fr 09. KulturgruppenabendSo 11. 08:00 Laudes – 19:00 Antrittsgottesdienst der Universitäten und des MCI mit Bischof Manfred Scheuer in der JesuitenkircheDi 13. 18:30 Rosenkranz Fr 16. 18:00 Geistlicher Austausch So 18. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletFr 23. KulturgruppenabendSo 25. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletMo 26. 07:30 Eucharistiefeier – Österreichischer Nationalfeiertag – 18:40 VesperFr 30. Kulturgruppenabend

November 2015So 01. Allerheiligen 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 18:40 VesperMo 02. Allerseelen 07:30 Eucharistiefeier im Canisianum 14:00 Grabsegnung der in Innsbruck verstorbenen Canisianer am Westfriedhof – 18:40 VesperMi 04. 07:00 Eucharistiefeier für die Verstorbenen des Canisianums Fr 06. KulturgruppenabendSo 08. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit KompletFr 13. KulturgruppenabendSa/So 14./15. 15:00 1. Einkehrtag (P. Martin Hasitschka SJ) „Uns ist eine große Freude verkündet“Fr 20. KulturgruppenabendSo 22. Christkönigssonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren Fr 27. 18:00 Geistlicher AustauschSa 28. 18:30 Vesper mit AdventkranzsegnungSo 29. 1. Adventsonntag 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren

Dezember 2015Fr 04. KulturgruppenabendSa/So 05./06. 15:00 2. Einkehrtag (vom Canisianum selbst gestaltet) „Priester: Nicht Herren des Glaubens, sondern Mitarbeiter der Freude“

termInkalender Im wIntersemester

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Di 08. Mariä Empfängnis 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren 19:00 Hymnos Akathistos - Andacht im Advent mit Freundinnen und Freunden des Collegium Canisianum und mit dem JesuitenkollegSo 13. 3. Adventsonntag - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in PfarrenFr 18. KulturgruppenabendSo 20. 4. Adventsonntag - 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren

[Mo 21. Dezember 2015 – Sa 09. Jänner 2016 – Ferienordnung in der Weihnachtszeit]

Jänner 2016So 10. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 18:30 HaussegnungFr 15. Kulturgruppenabend Sa/So 16./17. 15:00 3. Einkehrtag (Sr. Maria Maxwald) „Kirche: ‚Heimat‘ und ‚Sendung bis an die Ränder‘“Fr 22. KulturgruppenabendSo 24. 19:00 Semester-Schlussgottesdienst der Universitäten und des MCIFr 29. 18:00 Geistlicher AustauschSo 31. 08:00 Laudes – Eucharistiefeier in Pfarren – 20:00 Anbetung mit Komplet

Februar 2016Fr 05. KulturgruppenabendSa 06. Ende des Wintersemesters [Mo 08. Februar 2016 – Sa 05. März 2016 – Ordnung in den Semesterferien]

Terminhinweise – Sommersemester 2016

Sa 06.- Sa 13.02. Exerzitien für Canisianer mit P. Thomas Neulinger SJ in BaumkirchenMo 07.03. Vorlesungsbeginn Sommersemester 11:00 Eröffnungsgottesdienst der Theol. Fakultät, JesuitenkircheSa/So 12./13.03. 4. Einkehrtag (Dr. Klaus Egger) „Versuchungen der in der Seelsorge Tätigen“Mo 21.03.- Sa 02.04. OsterferienSa/So 23./24.04. 5. Einkehrtag (Dr. Ernst Jäger) „Sich vom Geist erfüllen und leiten lassen“Fr 06.05. Rektorstag – vorlesungsfreiFr 03.06. Herz-Jesu-Fest Mo 04.07.- Sa 30.9. Sommerferien der UniversitätMo 04.07.- So 18.9. Ferienordnung im Canisianum

termInkalender Im wIntersemester

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12. wIr danken unseren spendern und Förderern

Aepli-Berger J.Angstwurm H., Dr.Anrain M.Auer K.H., DDr.Augustyn J.

Backes A.Barmherzige Schwestern Hall i. T.Bertlwieser F., Dr.Bischof H.Brander H.Brendel K., Dr.Bucher M.Buchmann J.Buerstedde W., Dr.Bürgler J.,Burri G.Chorherrenstift KlosterneuburgColerus-Geldern O., Dr.

Demel B., Dr.

Eberle F.Eberle R.Eckstein M.Egger K., Dr. Enderli M.Erd G.Ertl L.Esterer M.

Felder I.Felten P. v.Fischer G.Fischer H., Dr.Föhr B. Förch G.Friedbert S.Fürer I.

Gasser U.Gasser W.Gemperli B.Gerschbach M., Dr.Gfellner A.Glassner G., Dr.Glaus J.

Gmainer-Pranzl F., DDr.Grabner Chr.Grampa P.C.Grob J.Groiss W.Gundacker F., Dr.Günschl E.

Haider A.Häne F. u. H.Haunschmidt A.Hemmelmayr G.Hencks P.Hofer A., Dr.Hofinger E., DDr.Holzer E., Sr.Höslinger A. W.Huber-Gering Chr.Huberty F.Hubl B.

Jacob H., Dr.Jossen E.

Kaiser A.Kandiza M.Karmelitenkloster Ibk.Kath. Konfessiontei St. GallenKath. Pfarramt MontlingenKath. Pfarramt RüthiKath. Pfarramt St. OtmarKath. Pfarramt WennsKempter K.Kern R.Kim J.Klingenbrunner G.Kloster WernbergKoch H., Dr.Kohler-Röckl M.Kopf A.Kösters R., Dr.Kriech J.Kroisleitner R.Kutter B.

Lampl P.Langthaler H. u. R.

spendenlIste

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Lasmarias T. F.Ledergerber I.Lehenhofer H., Dr.Lenz H., Dr.Leprêtre N.

Maderegger J.Malecek H.Marberger J.Matzner A., Dr.Mayr G.Mayrhofer H. u. B.Merkel C., Dr.Miesbauer L.Missionare von MariannhillMitterer K.Müller D., Dr.Müller G.Müller R.Muller-Gaberle G.

Näscher F.Neumann Chr. u. R.Niederklapfer O.Nimmervoll M.Noflatscher H., Dr.Novotny B.

Oesch J., Dr.Öttl P.

Palgrave A.Peres T.Pfefferkorn F.Pohler E.Pollhammer J.Pörnbacher H.Premstaller O., Dr.Pröls J.

Raberger W., DDr.Rauscher G., Dr.Rebenklauber Reber U.Rechberger G.Rechenberger F.Reploh K-G., Dr.Riechwien L.Riegler P.

Röckl W., Dr.Röttig P., Dr.Rucker B.J.

Savarimuthu E.Schandra G:Schärghuber R.Scherer P., Dr.Scherrer G.Scheuer M., Dr., BischofSchild H.Schimmöller K.Schmitt H.Schröder J.Schüpferling G.Schweineberger R., Dr.Siebenhüter O.Sieberer B.Siemes R.Sinz R.Smekal Chr., Dr.Sonderegger A.Spreitzer G.Stadler A.Stampfli F.Stanger O.Stessel A.Stift GerasStudhalter-Obermüller K., Dr.

Tauscher J.Thattakath J-PTodt B.Tomitza G.Tran T., Dr.Trautman D.W.Trojer M.Tropper F.Troyer F., Dr.Tschurtschenthaler M.

Vogt P.

Wagner D.Walker R.Wallensteiner F.Weber O.Weber St.Wehrle P.

spendenlIste

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62

Weninger M., DDr.Wenk-Schlegel Ch.Werner-Flick H.Wess P., Dr.Wetterer E.Wieland O.A.Willer F.Winter A.Wirth A.Wöckinger P., Dr.Wögerbauer O.Woschitz K., Dr.

Zellner L.Zirkel A., Dr.Zotz B.

Pater-micHael-HoFmann-stiFtung

Knitel A.

PatenscHaFten und studienPlätze

Amsler-Ferey E.Dompfarramt St. Peter, BambergKath. Pfarramt NatzKath. Pfarramt AndelsbuchKath. Pfarramt SchabsKath. Pfarramt St. GallusKath. Pfarramt St. Martin, Bürs Kath. Pfarramt WennsKirche in Not

intentionen HaBen üBersandt

Karmel St. JosephKath. Pfarramt DebantPfr. Knapp, SterzingPfr. Sottsass, Lajen

verlassenscHaFt

Tóth Josef

spendenlIste

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BankverBIndunGen

13. BankverBIndunGen

1. DeutschlanD (ohne spenDenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 362 0590 (Canisianum Innsbruck) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705803620590 BIC: HYVEDEMMXXX

2. DeutschlanD (mit spenDenquittung) UniCredit Bank AG, München Konto 580 138 1733 (Deutsche Provinz der Jesuiten K. d. ö. R./Canisianum) BLZ 700 202 70 IBAN: DE45700202705801381733 BIC: HYVEDEMMXXX

3. Österreich

UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 85015 695 800 (Canisianum Innsbruck) BLZ 12000 IBAN: AT68 1200 0850 1569 5800 BIC: BKAUATWW

4. Österreich (steuerlich absetzbar) PSK Bank Konto 7086326 (Jesuitenaktion MENSCHEN FÜR ANDERE) BLZ 60000 IBAN: AT52 6000 0000 0708 6326 BIC: OPSKATWW

5. schweiz

UBS AG 9001 St. Gallen PC 80-2-2 Konto 254-L0274622.0 zugunsten Canisianum, Pfr. Paul Hutter IBAN: CH27 0025 4254 L027 4622 0 BIC: UBSWCHZH80A

6. schweiz (steuerlich absetzbar) Postkonto Missionsprokur der Schweizer Jesuiten (Franz Xaver Stiftung, Zug) Postscheck Zürich 80-22076-4 Vermerk: Canisianum Innsbruck

7. pater-michael-hofmann-stiftung

UniCredit BANK AUSTRIA, Innsbruck Konto 51884 020 000 BLZ 12000 IBAN: AT79 1200 0518 8402 0000

BIC: BKAUATWW

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Impressum

14. Impressum

Korrespondenzblatt des Collegium Canisianum Internationales Theologisches Kolleg InnsbruckHomepage: www.canisianum.at

Eigentümer, Herausgeber und für den Inhalt verantwortlich:P. Friedrich Prassl SJ, RektorA 6020 InnsbruckSillgasse 66020 Innsbruck0043/512/59463-0E-Mail: [email protected] [email protected] 1816-7136

Redaktion: P. Friedrich Prassl SJ, Mag.a Julia Klingler

Fotos: Dominikus Sukristiono, Archiv des Canisianums

Erscheinungsdatum: Dezember 2015

Internationales Theologisches Kolleg

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Abschlüsse

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