Kreisgesundheitskonferenz Dokumentation - Unna...Suchterkrankungen im Jugendalter und...

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Foto: Thekla Pante Kreis Unna 2019 FB Gesundheit und Verbraucherschutz Kreis Unna 08.05.2019 Kreisgesundheitskonferenz Dokumentation

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Foto: Thekla Pante – Kreis Unna

2019

FB Gesundheit und Verbraucherschutz

Kreis Unna

08.05.2019

Kreisgesundheitskonferenz Dokumentation

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Impressum

Herausgeber Kreis Unna - Der Landrat

FB Gesundheit und Verbraucherschutz

Platanenallee 16

59425 Unna

www.kreis-unna.de

Stand Juli 2019

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Versorgung von Jugendlichen mit einer psychischen Erkrankung und / oder Suchterkrankung Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes

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Inhalt

1. Einladung und Tagesordnung .............................................................................................................. 3

2. Grußwort Dezernent Torsten Göpfert ................................................................................................... 5

3. Vorstellung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes Kreis Mettmann .................................. 7

4. Schulabsentismus was steckt dahinter? Eine kinder- und jugendpsychiatrische Perspektive .......... 22

5. Ergebnisse der Kleingruppen ............................................................................................................. 33

6. Ergebnisse und Empfehlungen der Kreisgesundheitskonferenz 2019 .............................................. 36

7. Pressemitteilung des Kreises Unna .................................................................................................... 37

8. Teilnehmerliste der Kreisgesundheitskonferenz................................................................................. 38

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1. Einladung und Tagesordnung

Einladung zur Kreisgesundheitskonferenz 2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Rahmen der Kommission zur Entwicklung der Suchthilfe und eines vernetzten Suchthilfesystems im

Kreis Unna wurde u.a. die Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes empfohlen. Diese Empfeh-

lung wurde im Kreistag am 09.10.2018 einstimmig beschlossen. Die Ausgestaltung des Konzeptes für

einen Jugendpsychiatrischen Dienst soll im Rahmen der Kreisgesundheitskonferenz mit allen an der

Thematik beteiligten Institutionen diskutiert werden.

Frau Dr. Arnolds vom Kreis Mettmann wird den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst ihres Kreises

vorstellen, um anhand eines Praxisbeispiels Umsetzungsmöglichkeiten für den Kreis Unna zu eruieren.

Zudem wird Frau Prof. Dr. Legenbauer von der Forschungsabteilung der LWL-Universitätsklinik Hamm

(Kinder- und Jugendpsychiatrie) über den Zusammenhang von psychischen Erkrankungen bzw. Suchter-

krankungen im Jugendalter und Schulabsentismus referieren.

Im Anschluss möchten wir gerne Ihre Vorstellungen und Erwartungen an einen Jugendpsychiatrischen

Dienst im Kreis Unna kennenlernen.

Hierzu lade ich Sie ganz herzlich für

Mittwoch, den 8. Mai 2019, ab 14 Uhr,

in die Ökologiestation Bergkamen, Westenhellweg 110,

ein und würde mich über Ihre Zusage zur Teilnahme an der Kreisgesundheitskonferenz sehr freuen.

Ich bitte Sie herzlich, den beiliegenden Anmeldebogen auszufüllen und entweder per E-Mail oder auf

dem Postweg zurückzusenden. Damit erleichtern Sie uns die Vorbereitungen. Selbstverständlich können

Sie sich auch telefonisch unter der Nr. 0 23 03 / 27- 27 54 anmelden. Den vorläufigen Ablaufplan ent-

nehmen Sie bitte der beigefügten Anlage.

Mit freundlichen Grüßen Im Auftrag

Thorsten Göpfert

Dezernent

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Ablaufplan der Kreisgesundheitskonferenz 2019:

Datum: 08.05.2019

Ort: Ökologiestation Bergkamen

Uhrzeit: 14.00 – 17.30 Uhr

14.00 Uhr Stehkaffee mit Anmeldung

14.30 Uhr Grußwort Herr Göpfert, Dezernent Kreis Unna

14.35 Uhr Vorstellung Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst des Kreises

Mettmann – Frau Dr. Arnolds, Leitung Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis

Mettmann

15.05 Uhr Schulabsentismus: was steckt dahinter? Eine kinder- und jugend-

psychiatrische Perspektive – Frau Prof. Dr. Legenbauer, Leitung For-

schungsabteilung der LWL-Universitätsklinik Hamm (Kinder- und Ju-

gendpsychiatrie)

15.35 Uhr Pause

16.00 Uhr Kleingruppen

16.45 Uhr Pause

17.00 Uhr Vorstellung Ergebnisse / Empfehlungen

17.30 Uhr Ende

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2. Grußwort Dezernent Torsten Göpfert

(es gilt das gesprochene Wort)

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie im Namen des Kreises Unna und als Vorsitzender der Kreisgesundheitskonferenz ganz

herzlich hier auf der Ökologiestation Bergkamen und freue mich, dass unser diesjähriges Thema Ihr Inte-

resse gefunden hat.

Nicht vergessen möchte ich gleich an dieser Stelle meinen ausdrücklichen Dank an die Mitglieder der

Kommission zu richten, die die Thematik des heutigen Tages erarbeitet haben.

Die „Kommission zur Entwicklung der Suchthilfe und eines vernetzten Suchthilfesystems im Kreis Unna“

wurde mit dem Auftrag der Erarbeitung eines Konzeptes zur Weiterentwicklung der Suchthilfe im März

2017 vom Kreistag eingerichtet. Die Kommission tagte bis Juni 2018 und erarbeitete sechs Empfehlun-

gen zur Weiterentwicklung der Suchthilfe im Kreis Unna. Eine einstimmige Verabschiedung dieser Emp-

fehlungen erfolgte am 09.10.2018 im Kreistag.

Eine zentrale Empfehlung der Kommission stellte dabei die Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen

Dienstes für die Altersgruppe der 15 -18 Jährigen mit psychischen Problemen und / oder einer Sucht-

problematik sowie deren Eltern, Angehörige, Freunde und Multiplikatoren dar.

Im Rahmen der Kommissionsarbeit wurden bestehende Konzepte zu Kinder- und Jugendpsychiatrischen

Diensten sowie zu Jugendsuchtberatungsstellen näher betrachtet. Nach einer zusätzlichen Bestandsauf-

nahme waren sich die Kommissionsmitglieder einig, dass die Bevölkerung des Kreises Unna von einem

Jugendpsychiatrischen Dienst profitieren würde. Dabei war es den Mitgliedern der Kommission beson-

ders wichtig, ein passgenaues Konzept für den Kreis Unna, das möglichst einen Mix aus einem Kinder-

und Jugendpsychiatrischen Dienst und einer Jugendsuchtberatungsstelle darstellen soll, zu entwickeln.

Die Ausgestaltung dieses Konzeptes für einen Jugendpsychiatrischen Dienst im Kreis Unna soll im Rah-

men der heutigen Kreisgesundheitskonferenz mit ihnen diskutiert und erarbeitet werden.

Um einen praktischen Einblick in die Arbeit eines Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes zu be-

kommen, darf ich Frau Dr. Arnolds, die Leiterin des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Mett-

mann begrüßen. Sie wird den Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst des Kreises Mettmanns vorstel-

len.

Zudem darf ich Frau Prof. Dr. Legenbauer von der Forschungsabteilung der LWL-Universitätsklinik

Hamm (Kinder- und Jugendpsychiatrie) begrüßen. Frau Prof. Dr. Legenbauer wird darstellen wie psychi-

sche Erkrankungen bzw. Suchterkrankungen im Jugendalter und Schulabsentismus zusammenhängen.

Nach den gewonnen Eindrücken und einer kleinen Stärkung möchte ich Sie dann gerne zu einer Diskus-

sionsrunde einladen. Die Diskussionsrunde wird in zwei Gruppen stattfinden. Wie sie vielleicht bemerkt

haben, lagen unterschiedlich farbige Karten auf Ihren Plätzen. Je nach Farbe Ihrer Karte, bitte ich Sie, in

die jeweilige Diskussionsrunde zu gehen. Die Moderation der Gruppen übernehmen Frau Nießalla von

der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen des Kreises Unna und Frau Thünker, Jugend-

hilfeplanerin des Kreises Unna für die Kommunen Fröndenberg, Holzwickede, Bönen.

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Abschließend möchte ich gerne mit Ihnen gemeinsam die erarbeiteten Ergebnisse besprechen und ver-

abschieden. Bringen Sie sich ein und unterstützen Sie unser Anliegen durch Ihr Interesse und Ihre

Fachlichkeit.

Für den Moment meinen herzlichen Dank und ich bitte nun Frau Dr. Arnolds um Ihren Vortrag über den

Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst Kreis Mettmann nach vorne.

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3. Vorstellung des Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienstes Kreis Mettmann

Titel: Vorstellung Kinder- und Jugendpsychiatrischer Dienst des Kreises Mettmann

Referentin: Frau Dr. Arnolds, Leitung Sozialpsychiatrischer Dienst Kreis Mettmann

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4. Schulabsentismus was steckt dahinter? Eine kinder- und jugendpsychiatrische Perspekti-

ve

Titel: Schulabsentismus: was steckt dahinter? Eine kinder- und jugendpsychiatrische

Perspektive

Referentin: Frau Prof. Dr. Legenbauer, Leitung Forschungsabteilung der LWL-Universitätsklinik

Hamm (Kinder- und Jugendpsychiatrie)

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5. Ergebnisse der Kleingruppen

Im Anschluss an die dargestellten Inputreferate wurden die Anwesenden gebeten sich in zwei Gruppen

aufzuteilen, um die Thematik „Jugendpsychiatrischer Dienst“ zu diskutieren. Mit Hilfe von drei Leitfragen

konnten so thematisch wichtige Akteure im Kreis Unna in die Ausgestaltung des neuen Dienstes mit ein-

bezogen werden.

Im Weiteren werden die Ergebnisse der Kleingruppen anhand der Leitfragen dargestellt. Abschließend

werden die daraus abgeleiteten Kernergebnisse bzw. Empfehlungen abgebildet.

Leitfrage 1

1. Welche Problemlagen sind für Sie von besonderer Bedeutung? z.B. Krankheitsbilder, Schulab-

sentismus

a. Wie groß ist das Problem in Ihrer Kommune?

Beide Arbeitsgruppen merkten an, dass sich die Versorgung von Kinder und Jugendlichen mit einer psy-

chischen Erkrankungen bzw. mit dem Verdacht auf eine psychische Erkrankung als schwierig gestaltet.

So kommt es bei einer Abklärung möglicher Erkrankungen zu langen Wartezeiten im ambulanten wie

stationären Bereich. Jedoch Bedarf es oft einer zeitnahen fachlichen Einschätzung, um das weitere Vor-

gehen mit den Jugendlichen und Ihren Erziehungsberechtigen zu planen. Zudem gaben die anwesenden

Fachleute an, dass es zu einer Zunahme von psychischen Problemlagen bei Jugendlichen gekommen

ist. Es wurde noch einmal unterstrichen, dass die Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes sehr

begrüßt werde.

Als bedeutungsvolle Problemlagen / Krankheitsbilder wurde das Auftreten von psychischen Erkrankun-

gen über Familiengenerationen hinweg, Kinder von psychisch erkrankten Eltern, Fehlzeit / Schulabsen-

tismus, Medienabhängigkeit, Ernährung / Adipositas, grenzlose Jugendliche (Aggression), Gewalt in der

Familie sowie Traumata angegeben.

Neben den genannten Problemlagen / Krankheitsbildern war den Anwesenden zudem wichtig möglichst

früh präventiv tätig zu werden. Dabei wurde das Schließen von Wissenslücken bei Lehrern in Bezug auf

psychische Erkrankungen / Suchterkrankungen hervorgehoben.

Tabelle 1: Ergebnisse Leitfrage 1 nach Arbeitsgruppen untergliedert

Ergebnisse Gruppe1 Ergebnisse Gruppe 2

Diagnostik Fehlt, es ist wichtig, dass der Jugendpsychiatri-

sche Dienst überhaupt eingerichtet wird

Wer ist wann zuständig? Fehlzeiten, Schulabsentismus (Dauerbrenner)

Kinder psychisch kranker Eltern Prävention (Aufklärungsarbeit, Projekte)

Versorgungslücken Danach Ausdifferenzirrung:

- Medien - Ernährung Adipositas (müssen aufgesucht

werden) - Loslösungsproblematik und Elternhaus - Grenzlose Jugendliche (Aggression) - Gewalt in der Familie - Trauma

„Dynastien“ (Krankheitsbilder in der Familie)

Wissenslücken bei Lehrern

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Leitfrage 2

2. Was ist Ihre Erwartungshaltung an einen Jugendpsychiatrischen Dienst? Welche Voraussetzung

sollte ein Jugendpsychiatrischer Dienst erfüllen?

In Bezug auf die zweite Leitfrage wurde von den Anwesenden die Möglichkeit der Diagnostik durch einen

Kinder- und Jugendpsychiater bzw. Kinder- und Jugendpsychotherapeuten als besonders wichtig be-

nannt. Dabei sollte die Abreit des Jugendpsychiatrischen Dienstes möglichst früh ansetzten und sich

nach dem Vorbild des Kreises Mettmann auch über eine längere Zeit hinweg bei den betroffenen Jugend-

lichen und deren Erziehungsberechtigten über den Verlauf informieren und bei Bedarf noch einmal Un-

terstützung anbieten. Bei der Arbeit mit der für den Jugendpsychiatrischen Dienst in Frage kommenden

Zielgruppe ist eine aufsuchende Arbeitsweise entscheidend, da diese Jugendlichen meist nicht mehr in

der Lage sind in ein Beratungsstelle zu kommen. Die anwesenden Fachleute befürworteten daher eine

aufsuchende Arbeitsweise, da nur wenige Beratungsdienste aufsuchend tätig sind. Zudem sollte der

neue Dienst bei der Erstellung von §35 a Gutachten unterstützend tätig sein.

Die Anwesenden waren sich einig, dass beim Aufbau des Jugendpsychiatrische Dienst, zur Vermeidung

von Doppelstrukturen, bestehende Strukturen berücksichtigt werden müssen. Eine gute Vernetzung mit

Institutionen der Versorgung, den Jugendämtern sowie den Schulen ist dabei unabdingbar.

Die Arbeit des Jugendpsychiatrischen Dienstes sollte neben der Beratung möglichst auch die Schwer-

punkte Elternarbeit, Schulungen für Lehrer, Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierung für die Thematik,

Multiplikatorenschulungen, Sprechstunden in der Schule sowie Präventionsprojekte zu psychischer Ge-

sundheit in der Schule anbieten.

Um die beschriebene Arbeit kreisweit durchführen zu können, sollte der Jugendpsychiatrische Dienst

über genügend Personal verfügen und dezentral agieren. Eine Angliederung des Jugendpsychiartischen

Dienstes an den Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Unna wurde, besonders unter Berücksichti-

gung eines gelingenden Überganges zwischen dem Jugend- und Erwachsenebereich der psychiatrischen

Versorgung, als sehr sinnvoll erachtet.

Tabelle 2: Ergebnisse Leitfrage 2 nach Arbeitsgruppen untergliedert

Ergebnisse Gruppe 1 Ergebnisse Gruppe 2

§35a Gutachten Aspekt: Beratung mit Anfang und Ende, nachha-

ken

Schulungen für Lehrer Ein Stelle, um in andere Beratungs- und Präven-

tionsangebote zu vermitteln

Elternarbeit Richtige bessere Diagnose

Sensibilisierung für die Thematik / Infos über den

Dienst

entscheidend: aufsuchend

Aufsuchende Arbeit Außerdem Vernetzung

Enge Zusammenarbeit SPDI Erwachsene und

SPDI Jugend

Sprechstunden in Schulen

Personalintensive Arbeit Schulpräventionsprojekte zum Thema psychische

Gesundheit

In Sektoren, dezentral arbeiten Multiplikatorenschulungen

Möglichst früh ansetzten Kinder möglichst früh in den Blick nehmen (in

Kita, Kinder- und Jugendärzte, Prävention)

bestehende Strukturen berücksichtigen Mindestens 2 Stellen

Kinder- und Jugendpsychiater oder -

psychotherapeut mit klinischer Erfahrung und

Sozialarbeiter

Perspektiven entwickeln

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Leitfrage 3

3. Wo sehen Sie Schnittmengen zu Ihrem Aufgabenbereich / Kooperationsmöglichkeiten?

Wie bereits erwähnt waren sich die Experten einig, dass eine gute Vernetzung in den bestehend Struktu-

ren für die Arbeit des Jugendpsychiatrischen Dienstes unabdingbar ist. Um Doppelstrukturen zu vermei-

den sollten Aufgaben, Zuständigkeiten und Zusammenarbeit klar definiert werden. Besonders die Zu-

sammenarbeit mit den Jugendämtern sollte mit dem Jugendpsychiatrischen wie auch dem Sozialpsychi-

atrischen Dienst (Kinder von Klienten) intensiviert werden. Ein gemeinsames und abgestimmtes Vorge-

hen mit gemeinsamen aufsuchenden Terminen wurde als wünschenswerte Form der Zusammenarbeit

angegeben.

Um einen regelmäßigen fachliche Austausch zu gewährleisten, wurde vorgeschlagen einen Austausch-

kreis auf Ebene der Kommunen, ähnlich der Gemeindepsychiatrischen Teams im Erwachsenenbereich,

einzurichten. Zudem sahen die anwesenden Fachleute den Mehrwert eines Jugendpsychiatrischen

Dienstes besonders in der Funktion einer Schnittstelle / Brücke zu niedergelassenen Ärzten und Psycho-

therapeuten.

Zudem wurde nochmals die Schulsozialarbeit, der Schulpsychologische Dienst, der offene Ganztag und

Lehrer als besonderer Kooperationspartner angegeben.

Tabelle 3: Ergebnisse Leitfrage 3 nach Arbeitsgruppen untergliedert

Ergebnisse Gruppe 1 Ergebnisse Gruppe 2

Enge Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe Schnelle Versorgung mit Kooperation zu nieder-

gelassenen Ärzten, Psychotherapeuten

Gemeindepsychiatrische Teams für den Jugend-

bereich; (Runder Tisch Bergkamen)

Vernetzung und Zusammenarbeit können und

wollen

Gute Kooperation aufbauen Genaue Definition und Abgrenzung ( Rollenklar-

heit, Aufgaben definieren) zu allen Stellen

Kooperation mit niedergelassenen Sektor, „Brü-

cke“

Doppelstrukturen vermeiden

Einbindung Lehrer, Schulsozialarbeit etc. Gemeinsam kümmern

Gemeinsame aufsuchende Termine mit der Ju-

gendhilfe

Übergänge

Offenen Ganztag als Kooperationspartner be-

rücksichtigen

Kooperationsteams

Aufgabe: Definition für den gesamten Kreis und

Möglichkeit regionaler Angebote

Schulpsychologie

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6. Ergebnisse und Empfehlungen der Kreisgesundheitskonferenz 2019

Unter Berücksichtigung der dargestellten Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen haben sich die An-

wesenden auf die folgenden vier Aussagen / Empfehlungen der Kreisgesundheitskonferenz geeinigt:

1. Suchterkrankungen und psychische Erkrankungen bei Jugendlichen werden von den Anwesenden verstärkt als Problemlage wahrgenommen

2.Unter Berücksichtigung von Suchterkrankungen und psychischen Erkrankungen im Jugendalter sind die Thematiken Schulabsentismus und Prävention vorrangig zu bearbeiten

3. Die Gesundheitskonferenz unterstreicht die Notwendigkeit eines zusätzlichen Beratungsangebots in Ergänzung der bereits bestehenden Hilfsangebote

4. Für ein flächendeckendes Angebot werden zusätzliche Ressourcen benötigt

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7. Pressemitteilung des Kreises Unna

Unna, 09.05.2019

Presse-Mitteilung

10. Kreisgesundheitskonferenz

Thema: Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes

Kreis Unna. Rund ein Fünftel aller Jugendlichen zeigt psychische Auffälligkeiten. Etwa fünf Prozent der

Heranwachsenden in Deutschland erkranken im weiteren Verlauf an gravierenden Störungen, wie ver-

schiedene Studien belegen. Um Hilfe für Betroffene bemüht sich der Kreis Unna und hat mit Fachleuten

auf der Kreisgesundheitskonferenz am 8. Mai die Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes dis-

kutiert.

„Ziel ist es, Hilfsangebote für die Zielgruppe der jungen Erwachsenen weiter auszubauen“, sagt Landrat

Michael Makiolla. „Die Einrichtung eines Jugendpsychiatrischen Dienstes mit psychischen und / oder

Suchtproblemen ist ein wichtiger Baustein dafür.“ Wie so etwas aussehen kann, hat Dr. Antje Arnolds

vom Kinder- und Jugendpsychiatrischen Dienst Kreis Mettmann in großer Runde in Bergkamen auf der

Ökostation vorgestellt.

Fachleute entwickeln Ideen

Auch Prof. Dr. Tanja Legenbauer von der Forschungsabteilung der LWL-Universitätsklinik Hamm (Kinder-

und Jugendpsychiatrie) stellte den Teilnehmern viele Ideen für die Entwicklung eines solchen Dienstes

vor.

Am Ende waren sich die Fachleute einig: Ein zusätzliches Beratungsangebot in Form eines Jugendpsy-

chiatrischen Dienstes in Ergänzung zu den bereits bestehenden Hilfsangeboten ist notwendig. Die Er-

gebnisse werden jetzt im Kreis-Gesundheitsausschuss vorgestellt und weiter diskutiert.

Hintergrund Kreisgesundheitskonferenz

Die Kreisgesundheitskonferenz beschäftigt sich mit aktuellen gesundheitspolitischen Themen. In dem

Gremium vertreten sind alle Akteure des kommunalen Gesundheitswesens, dazu gehören insbesondere

die Vertreter des ambulanten und stationären Versorgungsbereiches, der Kostenträger und der Politik.

Daneben sind je nach Themenstellung Vertreter der Selbsthilfe, der Suchtselbsthilfe, Schulen, Behinder-

ten- und Ausländerbeiräte sowie der Städte und Gemeinden vertreten. PK | PKU – Max Rolke

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8. Teilnehmerliste der Kreisgesundheitskonferenz

Nr. Name Institution

1. Arnolds, Antje Kreis Mettmann Leitung Sozialpsychiatrischer Dienst

2. Dr. Bay, Gökhan LWL Tagesklinik Hamm

3. Beisenherz, Jasmin Kommissionsmitglied SPD

4. Dr. Cleef, Matthias Kreis Unna Sozialpsychiatrischer Dienst

5. Gibbels, Johannes Stadt Kamen Jugendamtsleitung

6. Göpfert, Torsten Kreis Unna Dezernent

7. Hülsbusch, Martin Sprecher AG Wohlfahrt

8. Kampmann, Kunibert Schulleiter Förderzentrum Nord

9. Kieszkowski, Thomas Stadt Lünen Jugendhilfeplanung

10. Kolar, Dirk Vorsitz Kommission (SPD)

11. Legenbauer, Tanja LWL Universitätsklinik Hamm

12. Mahltig, Dirk Kreis Unna FB Schule und Bildung

13. Merfels, Josef Kreis Unna Leitung FB Gesundheit und Verbraucher-

schutz

14. Dr. Nahrath, Barbara Sozialpädiatrisches Zentrum Königsborn

15. Nießalla, Lisa Kreis Unna FB Gesundheit und Verbraucherschutz

16. Olbrich-Steiner, Gabriele Kreis Unna Planung und Mobilität

17. Pante, Thekla Kreis Unna FB Gesundheit und Verbraucherschutz

18. Potts, Berthold Schulaufsicht für den Kreis Unna

19. Riedel, Tina Jobcenter Kreis Unna

20. Rieß-Rösner, Meike Kreis Unna FB Gesundheit und Verbraucherschutz

21. Riskop, Bettina Schulamt für den Kreis Unna

22. Rolefs, Maik Stadt Werne Jugendamtsleitung

23. Rost, Birgit Niedergelassene Kinder- und Jugendpsychotherapeutin

24. Schmidt, Stephanie Kommissionsmitglied Bündnis 90 / Die Grünen

25. Schuon, Katja Kreis Unna Leitung FB Familie und Jugend

26. Seeber, Anja Kreis Unna Leitung FB Schule und Bildung

27. Solberg, Kirsten Kreis Unna FB Schule und Bildung

28. Thünker, Monika Kreis Unna Jugendhilfeplanung

29. Trümper, Frances Arbeitskreis Spielsucht

30. Dr. Wellmann, Sabine Kreis Unna FB Gesundheit und Verbraucherschutz

31. Wette, Andreas Geschäftsführer FDP-Kreistagsfraktion