Kultur lokal J - ghv-luedenscheid.de · Jahre 1934 gebaute Freibad Nattenberg war 1951 Schau-platz...

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Meisterschaft im Nattenberg-Freibad Bilderspaziergang mit Gerhard Geisel LÜDENSCHEID In Form von Bilderspaziergängen im Rah- men des Geschichtlichen Fo- rums des Geschichts- und Heimatvereins möchte Refe- rent Gerhard Geisel dem Ge- dächtnis der Lüdenscheider mit historischen Fotos wieder ein wenig auf die Beine hel- fen. Quelle des Materials ist überwiegend das Lüdenschei- der Stadtarchiv. Trotz schlechten Wetters waren deshalb zum 2. Teil seines „Bilderspaziergangs durch das alte Lüdenscheid“ (Teil 1 fand im Februar statt) wieder an die 100 Interessenten in den Saal der Stadtbücherei gekommen. Der Weg der Er- innerung führte die Zuhörer diesmal von der Oberstadt über den Kluser Platz, den Honsel, die Schützenhalle und den Bahnhof bis hin zur Oedenthaler Mühle. Darüber hinaus war das Umfeld des Bahnhofes und der Altstadt Gegenstand der Betrachtun- gen des Referenten. Viele der auf den Fotos gezeigten Ge- bäude gibt es nicht mehr oder nur noch in einer voll- kommen veränderten Form, so zum Beispiel der Linden- hof in Brügge, von dem nur noch die äußere Fassade exis- tiert. Andere Bauwerke wur- den dagegen zu früherer Zeit auf völlig andere Weise als heute genutzt. So staunten die Zuschauer nicht schlecht über den Lo- her Schützenplatz, der in der Zeit des ersten Weltkrieges sogar einmal als Landeplatz für einen bekannten Jagdflie- ger Verwendung fand. Die Schützenhalle diente dage- gen unter anderem als Laza- rett im 1. Weltkrieg. Das im Jahr 1898 gebaute Natur- Schwimmbad „Sanssouci“ war ebenso Gegenstand der fotografischen Erinnerungen wie der später dort errichtete und längst nicht mehr exis- tierende Gasthof mit dem für die Gegend wohl missratenen Namen „Zillertal“. Das im Jahre 1934 gebaute Freibad Nattenberg war 1951 Schau- platz der Deutschen Schwimm- und Sprungmeis- terschaften – auch von dieser Veranstaltung, die ungeheure Menschenmassen ins Bad lockte, hatte Gerhard Geisel Fotodokumente dabei. Von der Christuskirche konnte der Referent ein Foto beisteu- ern, auf dem neben dem Got- teshaus noch die Gaststätte Zapp zu sehen war – auch die- ses Gebäude existiert inzwi- schen nicht mehr, ebenso we- nig wie die bekannte Gast- stätte Piepenstock am Bahn- hof, wo mit Emil Piepenstock der „Herr der Potthucke“ resi- dierte. Für all jene, die den Vortrag verpasst haben, wird er voraussichtlich im Januar nächsten Jahren noch einmal wiederholt. bot Gerhard Geisel lud die Gäste des Geschichtsvereins zu einem neuen Bilderspaziergang ein. Foto: Othlinghaus

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Kultur lokalSPAZIERGANGDas Zeppelin-Gymnasi-um und seine vielenNamen ➔ 2. Kulturseite

FOTOBÜCHERStreifzug durch das„seltmann + söhne“-Programm ➔ 3. Kulturseite

Samstag 13. Dezember 2014www.come-on.de

Meisterschaft imNattenberg-Freibad

Bilderspaziergang mit Gerhard GeiselLÜDENSCHEID � In Form vonBilderspaziergängen im Rah-men des Geschichtlichen Fo-rums des Geschichts- undHeimatvereins möchte Refe-rent Gerhard Geisel dem Ge-dächtnis der Lüdenscheidermit historischen Fotos wiederein wenig auf die Beine hel-fen.

Quelle des Materials istüberwiegend das Lüdenschei-der Stadtarchiv. Trotzschlechten Wetters warendeshalb zum 2. Teil seines„Bilderspaziergangs durchdas alte Lüdenscheid“ (Teil 1fand im Februar statt) wiederan die 100 Interessenten inden Saal der Stadtbüchereigekommen. Der Weg der Er-innerung führte die Zuhörerdiesmal von der Oberstadtüber den Kluser Platz, denHonsel, die Schützenhalleund den Bahnhof bis hin zurOedenthaler Mühle. Darüberhinaus war das Umfeld desBahnhofes und der AltstadtGegenstand der Betrachtun-gen des Referenten. Viele derauf den Fotos gezeigten Ge-bäude gibt es nicht mehroder nur noch in einer voll-kommen veränderten Form,so zum Beispiel der Linden-hof in Brügge, von dem nurnoch die äußere Fassade exis-tiert. Andere Bauwerke wur-den dagegen zu früherer Zeitauf völlig andere Weise alsheute genutzt.

So staunten die Zuschauer

nicht schlecht über den Lo-her Schützenplatz, der in derZeit des ersten Weltkriegessogar einmal als Landeplatzfür einen bekannten Jagdflie-ger Verwendung fand. DieSchützenhalle diente dage-gen unter anderem als Laza-rett im 1. Weltkrieg. Das imJahr 1898 gebaute Natur-Schwimmbad „Sanssouci“war ebenso Gegenstand derfotografischen Erinnerungenwie der später dort errichteteund längst nicht mehr exis-tierende Gasthof mit dem fürdie Gegend wohl missratenenNamen „Zillertal“. Das imJahre 1934 gebaute FreibadNattenberg war 1951 Schau-platz der DeutschenSchwimm- und Sprungmeis-terschaften – auch von dieserVeranstaltung, die ungeheureMenschenmassen ins Badlockte, hatte Gerhard GeiselFotodokumente dabei. Vonder Christuskirche konnteder Referent ein Foto beisteu-ern, auf dem neben dem Got-teshaus noch die GaststätteZapp zu sehen war – auch die-ses Gebäude existiert inzwi-schen nicht mehr, ebenso we-nig wie die bekannte Gast-stätte Piepenstock am Bahn-hof, wo mit Emil Piepenstockder „Herr der Potthucke“ resi-dierte. Für all jene, die denVortrag verpasst haben, wirder voraussichtlich im Januarnächsten Jahren noch einmalwiederholt.� bot

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LÜDENSCHEID � Der Kölner Ka-barettist Sascha Korf hatteden Reigen der Veranstaltun-gen eröffnet. Am 16. Februar,erklärte er im Garderoben-saal des Kulturhauses: „Werzuletzt lacht, denkt zu lang-sam“. Nächsten Freitag, 19.Dezember, löst er sein Ver-sprechen ein und kommt zu-rück nach Lüdenscheid. Unddas nicht nur, um seinenPreis – die Lüdenscheider Lüs-terklemme – abzuholen, son-dern um einen Abend vollerInteraktion, Improvisationund Lachtränen zu bieten. Essoll ein besonderer Abendwerden, ließ der Comedianim Vorfeld wissen, und einer,der angesichts der Jahreszeitein bisschen weihnachtlich

ihm ist kein Abend wie derandere: „Ich geh da komplettunbefangen rein“, lässt sichKorf in einem Interviewschon mal über die Schulterschauen, das nächsten Mitt-woch im Lüdenscheider „Bo-ten“ erscheint.

Der Preis wird durch dieSparkasse vergeben, namhaf-ter Geldgeber, ohne den dieLüdenscheider Kleinkunstta-ge in dieser Form überhauptnicht durchführbar wären.1500 Euro bekommt Korf so-wie den Preis und eine Ur-kunde. Für den Abend mit Sa-scha Korf gibt es Karten ander Theaterkasse. Sie kosteneinheitlich 15,50 Euro pluszehn Prozent Vorverkaufsge-bühr. � rudi

Der Kölner Komödiant Sascha Korf löst sein Versprechen ein„Wer zuletzt lacht, denkt zu langsam“: Meister der Improvisation holt die Lüsterklemme im Kulturhaus ab / Programm mit weihnachtlichem Anstrich

wird. Ab 20.30 Uhr ist der Köl-ner Komödiant im Kultur-haus zu sehen, der im Febru-ar zur Fairness aufrief undden Wettbewerb als solcheslobte. Man könne hier einganzes Programm spielenund müsse sich nicht auf einoder zwei Nummern be-schränken.

Korf ist ein Meister darin,das Improvisations-Gen auflustige Art und Weise aus sei-nem Publikum herauszukit-zeln. Witzige Spontanitäts-übungen gab es bereits beiseinem Gastspiel im Rahmender Lüdenscheider Klein-kunsttage. Dem Publikumbleibt gar nichts anderes üb-rig, als sich von Korf überra-schen zu lassen, denn bei

Die Lüdenscheider Lüsterklem-me wird vergeben.

Sascha Korf kommt zurück nach Lüdenscheid. Im Gepäck hat er eine ganze Menge Improvisation, Co-medy und Show. � Foto: Rudewig

Märchenerzählerim Stern Center

LÜDENSCHEID � Heute Nach-mittag kommen der Mär-chenerzähler Jens Gottschalkund die Dolmetscherin fürdeutsche Gebärdensprache,Claudia Dubbelfeld, ins SternCenter. Zu Gast sind die bei-den in diesem Jahr schonzum dritten Mal. Dieses Jahrtragen sie Märchen für Er-wachsene unter dem Motto„Märchenhafte Kleinode ausaller Welt“ vor. Jens Gott-schalk erzählt, und ClaudiaDubbelfeld übersetzt die Mär-chen simultan in die Gebär-densprache.

Große und kleine Märchen-freunde sind in der Zeitvon14.30 bis 16.30 Uhr je-weils zur vollen Stunde ein-geladen, sich „MärchenhafteKleinode aus aller Welt“ an-zuhören. Der Eintritt ist frei.

Swing und ScatgesangJazz-Matinee morgen im Ciccolina

LÜDENSCHEID � Am morgigenSonntag tritt im Ciccolina dasDuo Thomas Wurth (Trompe-te/Posaune und Gesang) undArnd Hawlina (Piano) auf. Bei-de spielen schon seit Jahrengemeinsam in verschiedenenFormationen. Geboten wer-

den Swingstücke im Stil vonLouis Armstrong und Scatge-sang. Dazu kommen Trompe-tenkompositionen und Balla-den. Beginn ist um 11 Uhr,der Eintritt kostet acht Euro(Mitglieder des Jazzclubs ha-ben freien Eintritt).

Gerhard Geisel lud die Gäste des Geschichtsvereins zu einem neuenBilderspaziergang ein. � Foto: Othlinghaus

Ein Adolphe ist kein AdolfKammerspiel „Der Vorname“ bietet pfiffige und unterhaltsame Unterhaltung

LÜDENSCHEID � Lebensgeheim-nisse und Lebenslügen, Vorurtei-le und verborgene Wahrheiten:Grandios leichtfüßige und ge-witzte Unterhaltung bot die Ko-mödie „Der Vorname“, die ges-tern Abend in einer Inszenierungdes Euro-Studio Landgraf imKulturhaus zu bewundern war.

Vincent ist Immobilienmak-ler, werdender Vater undGast bei seiner Schwester Eli-sabeth und ihrem MannPierre, einem sprachverlieb-ten Literaturprofessor. Vin-cent lässt seine Gastgeber ra-ten, wie sein Sohn heißensoll: Blankes Entsetzen löst

schließlich seine Ankündi-gung aus, seinen Sohn„Adolphe“ zu nennen – sowie jenen romantischen Hel-den aus Benjamin Constantsgleichnamigem Roman. „Dasist kein Vorname, sonderneine Verherrlichung von Mas-senmord“, schimpft Pierre.

Und schon sind nicht nur diefünf Akteure auf der Bühne,sondern auch die Zuschauermitten drin in einem Wortge-fecht, das schließlich weitüber die Legitimität von Vor-namen wie Adolf, Josef oderHeinrich hinausgeht – seinPublikum dabei aber jeder-zeit mitnimmt. Die Grundla-gen der bestehenden Freund-schafts-, Geschwister undPaarbeziehungen werden ansLicht gezerrt, wobei das Spie-lerische immer wieder inernste Kämpfe umkippt –und umgekehrt.

Vor allem Martin Lindowbrillierte dabei in der Rolledes Selbstdarstellers Vincent,den er mit seinen vielen Fin-ten und Pointen erfolgreichin die Mitte des Geschehensmanövrierte. Szenenapplausgab es für Anna Weinknecht,die als Elisabeth mit ihremPierre und seiner Tafelrundegründlich abrechnete: „Lecktmich am Arsch!“ Fünf guteSchauspieler in einem klugenund witzigen Kammerspiel –da blieben keine Wünsche of-fen. „Heute Abend haben wirecht Spaß“, stellte Vincentfest. Dem Publikum ging esnicht anders. � thkPierre (Christian Kaiser, links), Vincent (Martin Lindow) und Elisabeth (Anne Weinknecht). � Foto: thk

ne). Geboten werden Hot Jazz , Di-xieland, New Orleans Klassiker,Swingstandards und Mainstream.Beginn ist um 20.30 Uhr, der Ein-tritt kostet acht Euro – Jazzclub-Mitglieder haben freien Eintritt.� Foto: Othlinghaus

Besetzung: Dr. Hans-Jürgen „Fig-ga“ Ulm (Klarinette/Gesang),Menne Möhl (Banjo/Gesang),Bernd Jakob (Tenorsax), HubertusMüller (Schlagzeug), Charlie Viese-hohn (Trompete), Michael Ledig(Bass) und Bernd Laukamp (Posau-

jährlichen Riverboat-Shufflen ha-ben die Jazz Docs um „Figga“ Ulmschon oft für jazzige Atmosphäregesorgt. Seit 40 Jahren blickt dieBand auf jede Menge erfolgreicherAuftritte bei Jazzfestivals oder inJazzclubs zurück. Die neue aktuelle

Zum Abschluss des Jahrespro-gramms beim Jazzclub Lüden-scheid tritt am Freitag, 19. Dezem-ber, eine der ältesten Bands Lüden-scheids im Panoptikum auf: „Fig-ga’s Jazz Docs“. In ihrem ange-stammten Lokal, aber auch bei den

„Figga’s Jazz Docs“ spielen zum Abschluss

ModerneKompositionen

LÜDENSCHEID � „Farbwelten“werden noch bis zum 20. De-zember in der Galerie UdoSchmidt an der Altenaer Stra-ße gezeigt. Ausgestellt wer-den Werke der Künstler AnnaFlores und Ralf Bohnenkamp.

Zu sehen sind moderneKompositionen auf Leinwandunter Verwendung verschie-dener Techniken und Mate-rialien. Am heutigen Samstagist die Ausstellung in der Zeitvon 10 bis 16 Uhr zu sehen,der Eintritt ist frei.

Kinder singenzur Weihnacht

LÜDENSCHEID � „Away in aManger“ heißt das Konzertdes Jugendchores der Musik-schule der Stadt. Heute Nach-mittag ab 17 Uhr erklingenim Kammermusiksaal Chor-und Sologesang, Gedichteund Instrumentalmusik zurWeihnachtszeit. Die Leitunghat Franziska Förster, der Ein-tritt ist frei.

Weltraumwesenaus Teig

LÜDENSCHEID � „Leben frem-de Wesen im Weltall?“ DieseFrage beantwortet IngeborgGroll für Kinder am 19. De-zember bei der Aktionsstun-de „lesen, lachen, selber ma-chen“. Ingeborg Groll liestdie Geschichte „Zilly im Welt-raum“ vor und gestaltet mitden Kindern Aliens aus Teig.Kosten: Ein Euro.