KulturLAND Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

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Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz www.kulturland.rlp.de Kultursommer Spezial „Cool Britannia” 1. Mai bis 3. Oktober 2009 Fritz Rau Eckart von Hirschhausen Nibelungen Festspiele Mosel Musikfestival Tatort Eifel The Tiger Lillies aus London – zu Gast im Kultursommer KulturLANDkompass Nummer 0 Frühjahr 2009

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KulturLAND ­ Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

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Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

www.kulturland.rlp.de

Kultursommer Spezial

„Cool Britannia” 1. Mai bis 3. Oktober 2009

Fritz RauEckart von Hirschhausen

Nibelungen FestspieleMosel Musikfestival

Tatort Eifel

The Tiger Lillies aus London – zu Gast im Kultursommer

KulturLANDkompass

Nummer 0 Frühjahr 2009

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Unser größter Kulturschatz: Die Lebensfreude.

www.rlp.de www.kulturland.rlp.de

Wir Rheinland-Pfälzer lieben das Leben, das Lachen und unser Land. Unsere Natur ist so vielfältig wie unsere Kultur: 4 Welterbestätten, 50 Festivals, 400 Museen, 500 Burgen und Schlösser. Das ist 4.045.643 mal Lebensfreude pur. Daran erkennt man uns. Und das zeigen wir der ganzen Welt auch zur Bundesgartenschau 2011 in Koblenz.

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Editorial

Soviel vorab!KulturLAND – Das Magazin für Kultur in Rhein-land-Pfalz ist da. Sie halten die Vorab-Ausgabe in ihren Händen. Mit gutem Grund. Wir wollen Ihnen vor dem Start des Magazins schon mal einen Blick hinter die Kulissen eines in vieler Hinsicht außergewöhnlichen Print-Produktes ermöglichen. Denn Sie zählen zum Kreis der Initiatoren, der Kulturträger, Kulturschaffend-en, Sponsoren und Förderer der vielfarbigen, lebendigen Kulturszene des Landes.

Das Magazin KulturLAND ist ebenso bunt und vital wie die Ereignisse und Persönlichkeiten, über die es berich-tet. Kulturgenuss trifft Leselust. Überzeugende Gestal-tung trifft journalistisches Handwerk. Sie finden im neuen Heft kompetent ausgewählte Kulturinformatio-nen, aktuelle Top Events, angereichert mit Hintergrund-berichten und Interviews aus den Regionen. Besonders herausragend ist natürlich der kulturelle Leuchtturm des Landes: der Kultursommer Rheinland-Pfalz. Er wird im Mittelpunkt der ersten und zweiten Ausgabe stehen.

KulturLAND – Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz kommt Ihnen auf allen Wegen entgegen. Sie werden ihm auf Schritt und Tritt begegnen: im Theater oder im Kulturzentrum, in der Stadtbibliothek oder in der Galerie, im Museum oder im Café. An rund 4.000 ausgewählten Auslegestellen in ganz Rheinland-Pfalz. Und im Internet, als virtuelles Magazin, mit medialen Erweiterungen wie Videos, weiterführenden Links, und ausführlichen Veranstaltungsübersichten. Das Ganze vernetzt mit vielen Portalen und Webseiten des Landes, auf denen Kultur groß geschrieben wird. Nachhaltig und aktuell präsentiert.

KulturLAND – Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz ist eine der größten und innovativsten Kulturpub-likationen Deutschlands.

Das KulturLAND freut sich auf Sie und zählt auf Ihre Unterstützung.

Herzlichst,

Dr. Yvonne EisenkolbChefredakteurin

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KulturLAND. VOM INTERNET ZUM MAGAZIN. 7

EINLADUNG ZUM KULTURSOMMER 2009 8

ERÖFFNUNG: VIEL MEHR ALS FISH AND CHIPS 9

PFALZ TOUCH THE FUTURE & PALATIA JAZZ 10/11

RHEINHESSEN NIBELUNGEN-FESTSPIELE 12 VOCAL JAZZ SUMMIT 13

HUNSRÜCK / NAHE PUPPENTHEATERKULTUR (PUK) 15

MOSEL / SAAR MOSEL MUSIKFESTIVAL 17

EIFEL / AHR TATORT EIFEL 19

RHEINTAL RHEINVOKAL 20/21

WESTERWALD / LAHN WESTERWÄLDER BLÄSERSOMMER 22/23

Inhalt Kultursommer Spezial

„Cool Britannia” 1. Mai bis 3. Oktober 2009

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KULTURERBE HAMBACHER SCHLOSS 26/27

KULTURMACHER FRITZ RAU 28/29

SCHAUPLÄTZE MAINZER MINIPRESSEN-MESSE 30/31

GLANZLICHTER FREIE PROFITHEATER 33

LANDSLEUTE NIKOLAS HÖNIG 34 AUGUST SANDER 35

INTERVIEW DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN 37/39

KUNSTSTÜCKE BACKSTAGE-GEWOHNHEITEN 40/41

RAMPENFIEBER POETRY SLAMS 42/43

VORSCHAU 45

IMPRESSUM 46

AUSSERDEM IM HEFT: DER AKTUELLE KulturLANDkompass FÜR IHRE REGION

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Unter www.der-takt.de finden Sie Ihr Portal zu allen ÖPNV- Informationen im Land: die praktische Takt-Fahrplanauskunft, aktuelle Infos, Freizeittipps und vieles mehr. Reinklicken lohnt sich!

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Wir sind auch zu Hause für Sie da!

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Das Serviceportal, das eines der ersten Kulturportale im Internet war, wurde in den zehn Jahren seit seinem Start inhalt-lich, gestalterisch und technisch perma-nent erweitert und optimiert.

Nachdem das Kulturland Rheinland-Pfalz zu Beginn des Jahres 2008 auf eine neue Datenbankplattform aufgesetzt wurde, ergaben sich neue Möglichkeiten für eine komfortable Mehrfachnutzung der darin enthaltenen Informationen und für deren gezielte Verbreitung über unterschiedli-che Kanäle: Online- und Printmedien.

In Ergänzung zum Kulturland Rheinland-Pfalz informiert das Kulturland-Maga-zin, dessen 1. Ausgabe im April 2009 erscheint, nun ausführlich über zentrale Themen aus dem Kulturbereich. Es bietet einen Überblick über die bedeutendsten und interessantesten Kulturereignisse, Reihen und Festivals. Dabei stehen die kulturellen Leuchttürme des Landes, wie der Kultursommer Rheinland-Pfalz, institutionell gefördert durch die Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur, im Fokus.

Weitere Themen sind, in Anlehnung an das Kulturland Rheinland-Pfalz, kultur-touristische Attraktionen, Porträts bedeu-tender Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur sowie Interviews mit Künstlern und Kulturschaffenden, die mit dem Land eng verbunden sind. Das Kulturland-Magazin informiert auch über neueste Entwicklungen und Perspektiven der Kulturellen Bildung und Kulturförderung.

Die Internet-Ausgabe des Kulturland-Ma-gazins, das virtuelle Magazin sowie die Regionalbeihefter, stehen mit Erscheinen der 1. Ausgabe unter www.kulturland-magazin.de zum Download bereit.

KulturLAND.VOM INTERNET ZUM MAGAZIN.

Die Idee, ein Kulturland-Magazin für Rheinland-Pfalz zu konzipieren und im Land zu etablieren, entstand im Kontext der Weiterentwicklung des rheinland-pfälzischen Kulturportals im Internet, dem Kulturland Rheinland-Pfalz (www.kulturland.rlp.de).

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Einladung zum Kultursommer 2009 LIEBE RHEINLAND-PFÄLZERINNEN UND RHEINLAND-PFÄLZER, LIEBE GÄSTE!

Der achtzehnte Kultursommer Rheinland-Pfalz bringt wieder vielfältige Kulturereig-nisse in alle Regionen unseres Landes. Unser Motto 2009 lautet „Cool Britannia“.

Die Stadt Worms eignet sich aufgrund historischer Verbindungen und der lebendigen Partnerschaft mit der Grafschaft Hertfordshire besonders gut als Ort für die Eröffnung am 2. Mai-Wochenende.

Als Prolog zum Kultursommer Rheinland-Pfalz und zum Gedenken an den 70. Jahres-tag des Ausbruchs des 2. Weltkrieges setzen über 200 jugendliche Musikerinnen und Musiker und Sängerinnen und Sänger aus Polen, Frankreich und Deutschland ein Zei-chen für ein vereintes Europa und präsentieren das selten aufgeführte „War Requiem“ von Benjamin Britten.

Im Kulturland-Magazin finden Sie eine Auswahl aus weit über zweihundert Projekten. Theater, Musik, Bildende Kunst, Film, Literatur – all dies und vieles mehr hat seinen Platz in der Kultursommer-Saison 2009.

Das komplette Programm finden Sie im Internet unter www.kultursommer.de.

Wir wünschen Ihnen viele anregende und genussreiche Stunden mit Kunst und Kultur in Rheinland-Pfalz.

Kurt Beck Doris AhnenMinisterpräsident Ministerin und Vorsitzende des Kultursommers Rheinland-Pfalz

Ministerpräsident Kurt BeckMinisterin Doris Ahnen

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So ist das Land Shakespeares heute mehr denn je ein cooler „melting pot“, ein Schmelztiegel. Nicht zuletzt des-halb lautet das Kultursommer-Motto „Cool Britannia“ – übrigens ein Slogan aus den 90er Jahren, der selbst schon wieder leicht historisch geworden ist. Ein melting pot ist auch der Kultursommer: Seit 1992 findet er jedes Jahr vom 1. Mai bis zum 3. Oktober statt und vereint rund zweihundertfünfzig Projekte der ver-schiedenen Kultursparten und Regionen unter einem gemeinsamen Dach.

BENJAMIN BRITTENS „WAR REQUIEM“Noch vor dem traditionellen Startter-min gibt es – aus aktuellem Anlass – in diesem Jahr erstmals einen Kultursom-mer-Prolog: Im April wird mit Benjamin Brittens „War Requiem“, das vermutlich bedeutendste Werk eines der wichtigs-ten englischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, zu erleben sein. Britten, selbst überzeugter Pazifist und Kriegs-dienstverweigerer, komponierte das Werk zur Einweihung der wieder aufgebauten

Kathedrale von Coventry im Jahr 1962. So erscheint es besonders passend, dass in diesem Jahr – siebzig Jahre nach Aus-bruch des Zweiten Weltkrieges – sein „War Requiem“ von über zweihundert ju-gendlichen Spitzenmusikern aufgeführt wird. Ensembles aus Polen, Frankreich und Deutschland setzen jetzt ein Zeichen für ein vereintes Europa: Das Landesju-gendorchester und der Landesjugendchor Rheinland-Pfalz, der Kammerchor der Karol-Szymanowski-Musikhochschule Katowice (Polen), der Kinderchor Maîtrise de Dijon und Solisten musizieren unter der Leitung von Klaus Arp am 18. April in Neustadt/Weinstraße im Saalbau, am 19. April in der Mainzer Christuskirche und am 20. April im CongressForum Franken-thal, bevor die Tournee mit einem Kon-zert in Katowice, nahe dem ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz, endet.

OFFIZIELLE ERÖFFNUNG IN WORMSDie offizielle Kultursommer-Eröffnung mit Ministerpräsident Kurt Beck findet vom 8. bis 10. Mai in Worms statt. Das

große Kulturfest mit Theater, Straßen-theater, Musik und vielem mehr bietet alljährlich bei freiem Eintritt jede Menge Spaß und Unterhaltung für die ganze Familie und einen Einblick in die Vielfalt des Kultursommers. Die Stadt Worms eignet sich aufgrund historischer Verbin-dungen und der lebendigen Partner-schaft mit der Grafschaft Hertfordshire besonders gut als Ort für die Eröffnung im Zeichen des Kultursommer-Mottos „Cool Britannia“. K

Viel mehr als fish and chipsDER KULTURSOMMER 2009 UNTER DEM MOTTO „COOL BRITANNIA“.KULTURSOMMER-PROLOG MIT BENJAMIN BRITTENS „WAR REQUIEM“.

1995 die USA, 1999 Frankreich und 2004 Italien – jetzt beschäftigt sich der Kultursommer mit Großbritannien. Die Kultur des Landes hat viel zu bieten, denn sie spiegelt längst nicht mehr nur eine lange und große Tradition, sondern auch die durch die Commonwealth-Briten geprägte kosmopolitische Gegenwart wider.

Prolog

AUF EINEN BLICK

WAR REQUIEM18. April in Neustadt/Weinstrasse19. April in der Mainzer Christuskirche 20. April im CongressForum Frankenthal Kultursommer-Eröffnung in Worms Info: www.kultursommer.de

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Bereits zum dritten Mal begegnen sich in Dannstadt-Schauernheim rund dreihun-dert Kinder und Jugendliche aus Europa und Übersee, um miteinander und für-einander zu singen und zu tanzen. Damit begeistern die jungen Sänger auch das Publikum: Beim letzten Festival im Jahr 2005 zeigte sich schon beim ausverkauf-ten Eröffnungskonzert, dass die breite Vielfalt des Chorrepertoires das Interes-se geweckt hatte. Ob der gastgebende Chor Juventus Vocalis mit dem Titelsong „Touch the future“ oder die Beiträge von Gruppen aus den Niederlanden oder Russland: Großartige Musik und strah-lende Gesichter lassen die Gäste an der Freude der Teilnehmer teilhaben. Neun Tage lang erleben die Kinder in den Workshops die alles verbindende Sprache

der Musik. Der bekannte amerikanische Choreograph John Jacobsen, die musi-kalische Leiterin Judith Janzen und der Tanz- und Theaterpädagoge Ralph Frey studieren mit den Teilnehmern eine Cho-reographie zu ihren Liedern ein. Neu ist in diesem Jahr das Element des Theaters in den Workshops. Das in Bewegung umge-setzte Chorprogramm wird gemeinsam mit einer Live-Band beim Abschlusskon-zert am 18. Juli in der Ludwigshafener Friedrich-Ebert-Halle präsentiert. Wäh-rend der Festivalwoche bieten die abend-lichen Begegnungskonzerte Chormusik auf hohem musikalischem Niveau: Die Chöre aus den Niederlanden, Moldawien, Tschechien, Russland und Deutschland präsentieren sich gegenseitig und dem interessierten Publikum Lieder aus ihrem

Repertoire. Ein einzigartiges Erlebnis wird die musikalische Gestaltung des Kapitelamtes im Dom zu Speyer mit allen teilnehmenden Chören sein. Erstmals wird hier mehrchörig das eigens dafür komponierte Stück „messa olevanese“ von Sylke Zimpel aufgeführt. K

Die Zukunft singtÜBER DAS KINDER- UND JUGENDCHORFESTIVAL „TOUCH THE FUTURE“

„Unsere Kinder sind unsere Zukunft und die Sprache der Musik setzt sich über alle Grenzen hinweg!“ – so kurz und prägnant beschreibt Judith Janzen, die Initiatorin des europaweit einmaligen Festivals, die Idee von „Touch the future“.

AUF EINEN BLICK

TOUCH THE FUTURE – 3. INTERNATIONALES FESTIVAL FÜR KINDER- UND JUGENDCHÖREDANNSTADT-SCHAUERNHEIM10. bis 19. Juli

Informationen: www.touch-the-future.com

Pfalz

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Mit dem Konzert der Künstlerin Rigmor Gustafsson endete am 16. August letzten Jahres in Herxheim-Landau die erlebnis-reiche Jubiläumssaison des weinkulina-rischen Pfälzer Jazzfestivals palatia jazz. Musikalisch gab es viel zu entdecken. Ein breites stilistisches Programmspektrum wurde vorgestellt. Palatia jazz vereinte oft scheinbar Gegensätzliches und machte erneut deutlich, wie vielfältig der Begriff Jazz heute in den verschie-denen Teilen der Welt ausgelegt wird. Gleich die Eröffnung des Festivals un-termauerte diese Vielfalt und Offenheit. Mit dem Programm „Bach Now!“ präsen-tierte palatia jazz ein exklusives Zusam-mentreffen des Speyerer Domchors un-ter der Leitung von Professor Leo Krämer und dem Pianisten Joachim Kühn. Das Konzert, an dem über vierzig Künstler mitwirkten, wurde mit Begeisterung aufgenommen und war sowohl für die Mitwirkenden als auch für Veranstalter und Besucher eines der Highlights der Saison. Neben dem Eröffnungskonzert sind Festivalleiterin Suzette Yvonne Moissl weitere Highlights in Erinnerung geblieben: „Für uns ist es wichtig, für die einzelnen Spielorte genau das richtige Programm zu finden. “

GROSSE OPEN-AIR-VERANSTALTUNGEN UND KÜNSTLERISCHE HIGHLIGHTSEs gab aufregende Begegnungen, wie etwa die mit dem Trio Mare Nostrum,

das vom Publikum euphorisch gefeiert wurde. Durch den intimen Konzertraum im Mußbacher Herrenhof kam die sub-tile, nuancenreiche Musik besonders zur Geltung. Aber auch das Wochenende in der Bad Dürkheimer Klosterruine Limburg stellte mit insgesamt fast 2.350 Besuchern einen Höhepunkt dar. Das kraftvolle Spiel von Schlagzeuger Manu Katché am Freitag und die eindrucksvolle Bühnenshow von Dee Dee Bridgewaters „Malian Project“ am Samstag kamen durch die großartige Kulisse der Kloster-ruine ganz besonders zur Geltung. Der Pianist Yaron Hermann dürfte hierzulande eher wenigen Jazzfans ein Begriff sein. Was der junge Künstler mit seinem Trio im Mußbacher Herrenhof zeigte, verblüffte Kritiker und Publikum gleichermaßen. Ebenso hinterließ ein agiler Emil Mangelsdorff mit sensiblem, seelenvollem Spiel einen tiefen Eindruck. Das Duo Markus Stockhausen und Feren Snetberger bot den Besuchern in der Frankenthaler Zwölf-Apostel-Kirche ein Konzert voller Magie. Überhaupt hatten Künstler aus Deutschland und Europa 2008 einen besonderen Stellenwert im Programm. „Es gibt unglaublich viel zu entdecken in der europäischen Jazzszene. Längst haben die Europäer aus der gro-ßen Tradition des Jazz, aber auch aus ei-genen kulturellen Wurzeln zu ihrem ganz individuellen musikalischen Ausdruck gefunden“, so Festivalleiterin Moissl.

HOCHKARÄTIGE ERÖFFNUNGAktuell sind die Vorbereitungen für die Saison 2009 bereits in vollem Gange. Von Mai bis August gastiert palatia jazz auch in diesem Jahr wieder an fast jedem Wochenende an den schönsten histori-schen Orten der Pfalz. Eröffnet wird die Festivalsaison am 8. Mai in der Speyerer Gedächtniskirche. Für die Eröffnung haben die Veranstalter diesmal das re-nommierte Kronos Quartett eingeladen. Die Tourneen der Gruppe sind über Jahre im Voraus ausgebucht und so ist das Konzert bei palatia jazz eine der seltenen Gelegenheiten, bei denen man die Band auch in Deutschland live erleben kann. Speziell für das Konzert in der Speyerer Gedächtniskirche wird die Band ein Pro-gramm zusammen stellen, welches die einzigartige Akustik und Architektur des Spielortes in das künstlerische Konzept einbezieht. K

Weltklasse-Jazz an den schönsten Orten der PfalzVORBEREITUNGEN FÜR DAS DIESJÄHRIGE JAZZ- FESTIVAL PALATIA JAZZ LAUFEN AUF HOCHTOUREN

Rund 11.500 Besucher, mehr als je zuvor, fanden den Weg zu den Jazzkonzerten an den schönsten historischen Spielorten der Pfalz.

AUF EINEN BLICK

PALATIA JAZZ – DAS INTERNATIONALE JAZZFESTIVAL DER PFALZ8. Mai bis 15. August Tickets und Programm ab 5. März auf www.palatiajazz.de und unter Telefon 0 63 26 / 96 77 77

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Dieter Wedel, Festspiel-Intendant und Regisseur der ersten Stunde, hat dabei ein recht einfaches Erfolgsrezept: Er zeigt das Epos der Nibelungen in seinen vielfältigen Facetten künstlerisch immer wieder aktuell und verpflichtet jedes Jahr ein fantastisches Ensemble.Nun sei der Zeitpunkt gekommen, so Wedel, die Geschichte einmal ganz an-ders zu erzählen. „Das Leben des Sieg-fried“ von Erfolgsautor John von Düffel ist im Gegensatz zu vorherigen tragi-schen Liebes-, Todes- und Rachegeschich-ten ein phantastisches Spektakel mit

Musik; ein witziger Bilderbogen, der die große Sage der Deutschen auf den Kopf stellt. Um noch mehr frischen Schwung in die Nibelungen-Festspiele zu bringen, wird dieses Jahr ein neuer Regisseur nach Worms geholt, dessen Name allerdings noch nicht verraten wird.Neu in der Geschichte der Nibelungen-Festspiele ist ebenfalls der Schauplatz: 2009 wird erstmals auf der Westseite des Wormser Kaiserdoms gespielt. „Die romantische Westseite des Doms ist der ideale Schauplatz für eine Komödie“, sagt Wedel. Sie eigne sich besser für

ein humorvolles Stück als die strengere, düstere Nordseite.Eine weitere Attraktion der Wormser Nibelungen-Festspiele ist das beglei-tende Kulturprogramm mit Theater für Kinder, Konzerten, Lesungen und Podi-umsdiskussionen. In den letzten Jahren beigeisterten unter anderem Klaus Maria Brandauer, Manfred Krug, Roger Cicero, Ben Becker und Heike Makatsch das Publikum. K

Es ist Zeit für eine KomödieAUTOR JOHN VON DÜFFEL UND EIN NEUER REGISSEUR BRINGEN FRISCHEN WIND IN DIE WORMSER NIBELUNGEN-FESTSPIELE. 2009 WIRD ERSTMALS DIE WESTSEITE DES KAISERDOMS BESPIELT.

Mit der Idee, die Nibelungen-Sage wieder in das Bewusstsein eines breiteren Publikums zu rücken, wur-den die Nibelungen-Festspiele 2002 ins Leben gerufen. Mehr als 140.000 Zuschauer und ein Millionen-publikum vor den Bildschirmen sahen die Aufführungen vor dem Originalschauplatz, dem historischen Wormser Kaiserdom.

AUF EINEN BLICK

NIBELUNGEN-FESTSPIELE, WORMS 31. Juli bis 16. August

Info-Telefon: 0 18 05 / 337 171 (0,14 e/min)weitere Informationen: www.nibelungenfestspiele.de

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Ein bisschen müssen wir noch warten. Erst am Ende der Kultursommer-Saison 2009 gibt es – nach 2005 – den zweiten Vocal Jazz Summit in der Mainzer Phönix-halle. Die Gala-Konzerte stehen natürlich schon fest. Beide Gruppen gehören zu den Weltstars der Szene und haben be-reits Vocal Jazz gemacht, bevor der Begriff allgemein bekannt wurde. Am 1. Oktober stehen die Swingle Singers aus England auf der Bühne. Ward Swingle hatte bereits 1962 in Paris ein Ensemble gleichen Namens gegründet und stellte nach seinem Umzug nach London 1973 wieder ein A-cappella-Oktett zusammen. Ward Swingle schied 1984 aus der Gruppe aus und auch die übrigen Mitglieder wechselten im Laufe der Jahre, aber die Qualität und der Anspruch blieben. Die vier Sängerinnen und vier Sänger nutzen die Stimme als ein extrem wandlungs-fähiges Musikinstrument: Mit höchster Präzision und großem Enthusiasmus vermischen sie Chanson und Jazz, Pop

und Scat-Gesang, Klassik und Beatboxing. Berühmt wurden die Swingle Singers insbesondere durch ihre Bach- und Mo-zartinterpretationen. Der 2. Oktober gehört Manhattan Transfer. Das bereits 1972 gegründete Quartett singt noch (fast) in Originalbe-setzung, aber es hat sich seine jugendli-che Energie und seinen ganz besonderen Sound bewahrt. Die Anregungen für ihre Songs holen sich Manhattan Transfer aus den unterschiedlichsten Bereichen der Jazz- und Popkultur – und treffen mit ihrem Stil gleichermaßen den Geschmack von Publikum und Kritikern, wie zahlrei-che Auszeichnungen beweisen. Ob ihre Klassiker, wie „Birdland“, „Nightingale Sang in Berkeley Square“ oder „Route 66“ auf dem Programm stehen werden, ist abzuwarten. Ein großartiger Konzert-abend wird es auf jeden Fall.Neben den Konzerten ist der andere wichtige Bestandteil des Vocal Jazz Sum-mit, der boomenden Szene in Deutsch-

land neue Impulse zu vermitteln. Ob professionelles Ensemble oder Hobby- Jazzchor: Namhafte internationale Do-zenten geben Tipps und verraten Tricks, um den eigenen Auftritt zu verbessern. Zwischen den Coachings gibt es bei kleinen Konzerten und dem „Market-place“ weitere Anregungen und Kon-taktmöglichkeiten. Noch wird am Timing gefeilt und die letzten Details mit den Leitern der Meisterkurse und Coachings abgesprochen, aber in Kürze werden die Details und Anmeldeunterlagen bereit-stehen. K

Die Jazzwelt blickt auf MainzVOCAL JAZZ SUMMIT – KONZERTE, WORKSHOPS UND MEHR GIPFELTREFFEN MIT INTERNATIONALEN MEGA-STARS Der Vocal Jazz Summit ist kein normales Jazz-Festival. Hier gibt es mehr als „nur“ erstklassige Konzer-te, nämlich auch eine Plattform um von den Besten der Besten zu lernen. Aber egal ob Publikum oder Workshopteilnehmer, eines ist beim Vocal Jazz Summit sicher: Zuhören, Staunen und Genießen.

VOCAL JAZZ SUMMIT 2009 IN DER PHÖNIXHALLE MAINZ:28. – 30. September MEISTERKURSE30. September ERÖFFNUNGSKONZERT MIT PRÄSENTATION DER MEISTERKURSE1. – 3. Oktober COACHINGS / NACHMITTAGSKONZERTE / MARKETPLACE1. Oktober GALA KONZERT SWINGLE SINGERS2. Oktober GALA KONZERT MANHATTAN TRANSFER3. Oktober VOCAL JAZZ NIGHT

AUF EINEN BLICK

VOCAL JAZZ SUMMITPHÖNIXHALLE, MAINZ30. September – 3. Oktober

Infos und Coaching: www.vocal-jazz-summit.de

Swingle Singers

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Auch Meilensteine des Augsburger Theaterspielplans wie Brechts „Drei-groschenoper“ oder das Musical „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ (nach James Krüss) werden aus der Puppen-kiste geholt. Und natürlich liegen die Puppen nicht nur in den Vitrinen: Höhepunkte im Rahmenprogramm sind die Uraufführung von „Urmels große Reise“ am 5. Juni, die lange Kultnacht zur Augsburger Puppenkiste am 29. August und das Kabarett mit der Augs-burger Puppenkiste zur Finissage am 13. September. Hannelore Marschall-Oehmichen, die Schöpferin der Augsburger Stars an

Fäden, hinterließ bei ihrem Tod im Jahr 2003 fast sechstausend Marionetten. Hundert ihrer besten und bekanntesten „schwäbischen Schöpfungen“ zeigt das PuK zum Jubiläum. Aber auch die Ge-schichte von Deutschlands berühmtes-tem Marionettentheater wird erzählt: 1948 aus dem Nichts vom Schauspieler-ehepaar Rose und Walter Oehmichen geschaffen, wird die Puppenkiste mit Jim Knopf in den 60er Jahren zum Straßenfeger und produziert 1997 den ersten Kinofilm, die „Story von Monty Spinneratz“. K

Auf geht’s nach LummerlandMIT EINER GROSSEN SONDERAUSSTELLUNG WIRD DAS 60-JÄHRIGE JUBILÄUM DER AUGSBURGER PUPPENKISTE IM PUK BAD KREUZNACH GEFEIERT.

Die Helden des Kinderfernsehens der 50er bis 80er Jahre in den typischen Kulissen der Augsbur-ger Puppenkiste: Das Museum für PuppentheaterKultur (PuK) in Bad Kreuznach wird ab Mai die Heimat für Jim Knopf, Urmel, Kater Mikesch, Bill Bo und seine Bande sowie für über hundert weitere Exponate aus dem berühmten Marionettentheater.

AUF EINEN BLICK

SONDERAUSSTELLUNG 60 JAHRE AUGSBURGER PUPPENKISTEMUSEUM FÜR PUPPENTHEATER-KULTUR, BAD KREUZNACH29. Mai bis 13. September

Infotelefon: 0 67 1 / 845 918 5weitere Infos und Programm: www.stadt-bad-kreuznach.de/puk

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Hunsrück / Nahe

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Mnozil Brass

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Renommierte Künstler beleuchten beim diesjährigen Mosel Musikfestival die Facetten der englischen Musikkultur so-wie Werke ausgewählter Komponisten, die in direkter oder indirekter Weise mit ihr verbunden sind. Ob Kammermusik mit den Kings Singers und dem Gamben-ensemble Concordia oder mit Simon Halsey, dem künstlerischen Leiter des RIAS Rundfunkchores Berlin und des City of Birmingham Symphony Orchestra Chorus, ob hoch-musikalische Späße mit Mnozil Brass oder dem Ukulele Orches-tra of Great Britain, ob Filmmusik auf der schwimmenden Moselbühne oder Kinderkonzerte: Das größte und älteste Musikfestival in Rheinland-Pfalz bietet ein breites Spektrum verschiedener Musikstile.Einen der Höhepunkte des diesjährigen Festivals markiert der 1. Juli mit dem Konzert des Orchestra Filharmonica della Scala unter der Leitung von Daniel Barenboim: Einer der weltbesten Diri-

genten und Pianisten macht an diesem Abend mit dem Orchester der Mailänder Scala Station in Luxemburg.

HÄNDELS „MESSIAH“ IN DERKONSTANTINBASILIKA„Hallelujah, Mr. Händel – Messiah im großen Stil“ heißt es am 4. Juli in Trier. Auf eine ganz besondere Art wird der zweihundertfünfzigste Todestag des Komponisten Georg Friedrich Händel gewürdigt, den sowohl die Deutschen als auch die Briten als „ihren“ Komponis-ten ansehen. Händels großes Oratorium „Messiah“ ist so populär, dass sich oft mehrere hundert Sänger zusammenfin-den, um es mit großer Freude zu singen. Mitte des 19. Jahrhunderts entstand diese Tradition, die bald auch in der Konstantin-Basilika zu erleben sein wird. In dem über 1.700 Jahre alten Thronsaal des Kaisers Konstantin musizieren über vierhundert Menschen aus aller Welt gemeinsam mit dem Staatsorchester

Rheinische Philharmonie Koblenz unter der Leitung des irischen Dirigenten Pro-innsías Ó Duinn.

OPEN-AIR-AUFFÜHRUNG VON HAYDNS „JAHRESZEITEN“Eine weitere Hommage steht am 30. August im Mittelpunkt: Zu Ehren von Joseph Haydn, dessen Todestag sich 2009 zum zweihundertsten Mal jährt, werden seine „Jahreszeiten“ aufgeführt. Die Open-Air-Aufführung von Haydns Werk vor der Kulisse des sommerlichen Mosel-tals verspricht jede Menge Romantik.Den offiziellen Schlussakkord setzt am 3. Oktober Felix Mendelssohn Bartholdy mit seinem Monumental-Oratorium „Elias“. Auch er reiht sich bei den Jubilaren ein – in diesem Jahr wäre der Komponist zwei-hundert Jahre alt geworden. K

Von Hallelujah bis Beatboxing EIN BREITES SPEKTRUM DER MUSIKSTILE ERWARTET DAS PUBLIKUM BEIM MOSEL MUSIKFESTIVAL.

Geprägt vom diesjährigen Kultursommer-Motto „Cool Britannia“ lädt das Mosel Musikfestival in eine der schönsten Weinkultur-Landschaften Europas ein. Schwerpunkt ist die klassische Musik, doch das Programm reicht auch bis hin zu Vocal Jazz mit den Swingle Singers und ihrem Beatboxing.

AUF EINEN BLICK

MOSEL MUSIKFESTIVAL 20091. Juni bis 3. Oktober

Info-Telefon 0 65 31 / 500 095 weitere Infos zu Festival und Programm: www.moselmusikfestival.de Trier, Innenhof Kurfürstliches Palais

Mosel / Saar

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Page 18: KulturLAND  Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

Hans-Arp-Allee 1 53424 Remagenwww.arpmuseum.orgDienstag bis Sonntag

und an Feiertagen 11 bis 18 Uhr

12. März bis 14. Juni 2009

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Hans-Arp-Allee 153424 Remagenwww.arpmuseum.orgDienstag bis Sonntag undan Feiertagen 11 - 18 Uhr

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KurtKocherscheidtMalereiElfie SemotanFotografie17.10. 200813.04. 2009-

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Die Region ist auch die Heimat des bekannten Autors Jacques Berndorf. Seine Eifel-Romane wurden ein Erfolg, und mittlerweile ist der äußere Wes-ten von Rheinland-Pfalz weit über die Landesgrenzen hinaus als Krimiland berühmt. Die Kriminalfälle sind freilich nur Phantasie – die Spielorte jedoch sind authentisch. Ob die Hochmoore und die Maare der Vulkaneifel oder die kleinen Ortschaften zwischen Aachen, Trier, Köln und Koblenz – sie alle eignen sich hervor-ragend für schaurig-schöne Geschichten.Grund genug, dachten sich die Organisa-toren, den Landkreis Daun zum Treff-punkt der Krimi-Medienszene zu machen: Seit 2001 finden hier Drehbuchautoren, Regisseure, Produzenten und Darsteller zum „Tatort Eifel“ zusammen. Im Rahmen des Festivals werden neue Fernsehpro-duktionen vorgestellt. Die Stars der Szene

sind live dabei. Bei den Premieren oder Lesungen konnte man unter anderem schon Ulrike Folkerts, Rufus Beck, Han-nelore Hoger oder Dietmar Bär treffen. Auch die Filmmusik spielt eine große Rol-le. Beispielsweise trat bereits Jazzmusiker Klaus Doldinger, der Erfinder der Tatort-Melodie, mit seiner Band „Passport“ auf.Dieses Jahr wird das Festival um fünf Tage verlängert. „So können wir Über-schneidungen von Veranstaltungen ver-meiden und den Krimifans ermöglichen, an mehreren Terminen teilzunehmen“, erklärt der Festival-Leiter Heinz-Peter Hoffmann. An zehn Tagen kommt nun jeder Krimibegeisterte mit dem Rah-menprogramm voll auf seine Kosten. Spannende Tage mit Autorenlesungen, Filmpremieren, Konzerten und Kabarett rund um den Krimi erwarten das Publi-kum in der Eifel.

Am Abschlussabend werden beim glanzvollen Höhepunkt, der Gala mit vielen Stars, sowohl der Deutsche Kurzkrimipreis als auch der „ROLAND“ verliehen. Diese Auszeichnung wird für innovatives Filmschaffen überreicht. Benannt nach dem Hamburger Filme-macher Jürgen Roland waren nach ihm bereits der Schimanski-Darsteller Götz George, wie auch Drehbuchautor Rolf Basedow – bekannt durch seine heraus-ragenden Vorlagen zu „Sperling und der brennende Arm“ oder „Eine Stadt wird erpresst“ – die Preisträger. K

Ein Fall für KrimifansBEIM „TATORT EIFEL“-FESTIVAL TREFFEN SICH VOM 11. BIS 20. SEPTEMBER 2009 DIE STARS UND KREATIVKÖPFE DER KRIMI-MEDIENSZENE.

Wollten Sie schon immer einmal in einer echten Gefängniszelle übernachten? Oder im Café Sherlock in aller Ruhe die „Miss Marple Teatime“ oder eine „Chocolat Poirot“ genießen? In Hillesheim in der Eifel ist man umgeben von den großen Detektiven der Weltliteratur, Mordwaffen und Kerzenleuchtern.

AUF EINEN KLICK

www.tatort-eifel.de

Rufus Beck

Eifel / Ahr

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Rheintal

Vom SWR Vokalensemble Stuttgart bis zum Ensemble Cinquecento aus Wien, von der Deutschen Radiophilharmonie Saarbrücken-Kaiserslautern bis zum schwedischen Ensemble Harmony of Voices reicht das Aufgebot an Ensembles. Schwerpunkte der Programme liegen auf den musikalischen Jahresregenten und ihren europäischen Reisewegen: Rhein-Vokal folgt den Spuren Händels in Neapel und Rom, begleitet Haydn nach London und Mendelssohn nach Schottland. Überhaupt steht die Sehnsucht nach der Ferne im Mittelpunkt des Festivals: Schu-

berts Lieder vom Wandern und Reisen, die sehnsüchtigen Blicke der Romantiker gen Osten und Mozarts glückliche Tage in Prag sind nur einige der Themen. Aus England kommen in diesem Jahr besonders viele Künstler, Werke und Pro-gramme: Emma Kirkby, das fantastische Madrigalensemble I Fagiolini aus London, das Folk-Trio White Raven und der New College Choir Oxford repräsentieren ver-schiedene Facetten eines europäischen Landes, in dem das Singen bis heute eine nationale Leidenschaft ist. K

Momente europäischer SangeskunstDER FESTIVALSOMMER VERSPRICHT MIT RHEINVOKAL BERÜHMTE STIMMEN UND HERAUSRAGENDE ENSEMBLES AUS ALLEN TEILEN DES KONTINENTS.

Einige der renommiertesten Vokalsolisten der Gegenwart gastieren im Juni und Juli in der Region Mittelrhein: Angelika Kirchschlager ist in Andernach mit Mozartarien und Mahlerliedern zu hören, Christoph Prégardien singt Schubert in Bad Ems, Werner Güra und Klaus Mertens brillieren in Koblenz und Neuwied mit Haydn und Bach.

AUF EINEN BLICK

RHEINVOKAL18. Juni bis 19. Juli

Das Konzertprospekt mit allen Programm-details kann bestellt werden auf www.rheinvokal.de oder unter Telefon 0 26 22 / 9 26 42 50.

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28. Juni bis 29. August 2009

zwischen Koblenz und Mainz

Ihr Musikfestival im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal

www.musikmomente.de

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Geboren wurde die Idee des Westerwäl-der Bläsersommers vor einigen Jahren während eines Brainstormings zur Agenda 21. Ein Team unter der Leitung von Landrat Peter Paul Weinert hatte sich mit der Frage beschäftigt, wie man auf kulturellem Gebiet etwas Nachhaltiges im Westerwald schaffen könnte. Schnell stieß man in der Region auf ein Potenzial von zweitausend aktiven Musikern in über fünfzig Musikvereinen, die in weiten Teilen auf hohem Niveau musizieren. Schnell gelangte man zu dem Entschluss, ein breites Publikum an diesem Potenzial teilhaben zu lassen. Es sollte eine Kombi-nation sein aus Konzerten mit bekannten Blasmusikensembles, einer Selbstdarstel-lung der Musikvereine sowie Workshops und Meisterkursen, die zur musikalischen Qualitätsverbesserung und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls beitragen können. Mit diesem Konzept startete 2006 der 1. Westerwälder Bläsersommer. Das „Rennquintett“ übernahm die Rolle des konzertierenden Starensembles, das gleichzeitig in einem Workshop seine hohe Kunst an junge Instrumentalisten weitergab. Der Sternmarsch und der an-schließende Massenchor in Hachenburg mit über fünfhundert Mitwirkenden ist noch heute vielen als imposante Musik-schau in Erinnerung. Das Konzept des Westerwälder Bläsersommers ging auf und konnte 2007 fortgesetzt und auch erweitert werden. Hinzu kam eine

offene Bühne, auf der sich junge Blä-sergruppen präsentieren konnten. Musikalischer Höhepunkt war in jenem Jahr der Auftritt des Wiener Weltklasse-Ensembles „Mnozil Brass“ in Ransbach-Baumbach. Den Workshop mit vielen jungen Bläsern gestaltete das Kölner Quartett „Talking Horns“, der identitäts-stiftende Sternmarsch begeisterte in Selters, und in Westerburg swingte das Landesjugendjazzorchester zusammen mit dem Kabarettisten Lars Reichow. 2008 nahmen sich die Verantwortlichen die Zeit, das Konzept nochmals zu über-denken und noch effektiver zu gestalten. Dabei wurde im Rahmen der Gemein-schaftsinitiative „Wir Westerwälder“ der Landräte Peter Paul Weinert (Wester-waldkreis), Michael Lieber (Kreis Alten kirchen) und Rainer Kaul (Kreis Neuwied), auf Anregung des künstlerischen Leiters des Kultursommers Dr. Jürgen Hardeck, die Idee geboren, den Bläsersommer auf alle drei Kreise auszudehnen – ein Novum in der rheinland-pfälzischen Kultur-landschaft. Dass das nicht ganz einfach werden würde, war allen Beteiligten klar. Doch je mehr das Programm des diesjährigen Westerwälder Bläsersom-mers Gestalt und Form annimmt, umso mehr nehmen auch Enthusiasmus und Optimismus der Organisatoren zu, eine anspruchsvolle Demonstration tradi-tioneller und moderner Blasmusik zu präsentieren. K

Kulturförderung mit langem AtemDAS ERFOLGSKONZEPT DES WESTERWÄLDER BLÄSERSOMMERS IST SEINE STETE WEITER-ENTWICKLUNG.

Für die drei Landkreise Westerwald, Altenkirchen und Neuwied blieb es nicht nur bei hehren Worten, es folgten auch die entsprechenden Taten. Der 3. Westerwälder Bläsersommer geht jetzt über kleine und große Bühnen in allen drei Landkreisen.

AUF EINEN BLICK

3. WESTERWÄLDER BLÄSERSOMMER21. Juni bis 6. September

Informationen zu Programm, Terminen und Veranstaltungsorten: www.westerwaelder-blaesersommer.de

Westerwald / Lahn

Reinhold Friedrichs

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November 2008, Ortstermin im Hamba-cher Schloss. Es sind noch zwei Tage bis zum Staatsakt, mit dem Ministerpräsi-dent Kurt Beck das frisch herausgeputzte Gemäuer seiner neuen Nutzung übergibt. Arbeiter legen letzte Hand an die behin-dertengerechten Automatiktüren, an den gläsernen Innenaufzug, an den Kassen-raum, von dem aus via Kameras vor allem die neue historisch-politische Daueraus-stellung im Schloss überwacht wird. Kurt Karst, ehrenamtlicher Generalsekretär der Stiftung Hambacher Schloss, führt in die „Eingeweide“ der im 11. Jahrhundert entstandenen, seither mehrfach zerstör-ten und wieder aufgebauten Anlage.

EIN MULTIFUNKTIONALES SCHMUCKSTÜCKHeizung, Beleuchtung, Kommunikation, Infrastruktur für Feiern, Kongresse, mehr-

sprachige Tagungen, Lesungen, Konzerte, Filmvorführungen, Theateraufführun-gen – hinter sandgestrahlten Bruch-steinmauern, in Katakomben und auf Speichern versteckt sich Technik neusten Standes. Mit einem großen Saal für mehr als 250 Besucher, kleinen Sälen und einer eigenen Gastronomie – gehoben, aber nicht überdreht – hat das Land für rund zwanzig Millionen Euro in der Pfalz ein multifunktionales Schmuckstück geschaffen: gleichermaßen Demokratie-Denkmal, historisches Museum, Feierstät-te und Kulturhaus.Der Blick vom höchsten Turm reicht weit. Umfasst die halbe Pfalz, greift hinüber ins Kurpfälzische, ins Badische, ahnt im Dunst Odenwald und Schwarzwald, von wo aus 16 Jahre nach dem Hambacher Fest Friedrich Hecker den Aufstand gegen die Fürsten führte. Weiß links gen Norden

Mainz, wo 39 Jahre vor Hambach die ers-te Republik auf deutschem Boden ausge-rufen wurde. Weiß hinter sich Frankreich, die ungestüme Mutter aller neuzeitlichen Demokratie. Bei diesem Ausblick begreift der Betrachter, was Siebenpfeiffer gefühlt haben mag, als er 1832 mit Gleichgesinn-ten aus ganz Europa hier stand: Die Welt ist groß und viel zu schön, als dass der Mensch darin in Ketten wandle.Der Geist des Hambacher Festes ver-bindet couragierten Freiheitsdrang mit politischer Weitsicht, weltbürgerlicher Offenheit und Lebensfreude. Dieser Geist findet im Konzept für das „neue“ Ham-bacher Schlosses gewissermaßen einen Resonanzboden. Das nachdenkliche oder auch provokante Wort, Meinungs-austausch und Diskussion, Wechselwir-kungen von Geschichte und Gegenwart stehen zusammen mit Festen und Feiern

Hinauf, hinauf zum SchlossDAS HAMBACHER SCHLOSS, DIE „WIEGE DEUTSCHER DEMOKRATIE“, GENERALSANIERT UND NEU KONZIPIERT.

Eine dem Pfälzer Wald vorgelagerte Anhöhe in der Rhein-Ebene bei Neustadt; darauf ein historisches Gemäuer: das Hambacher Schloss – seit dem legendären Hambacher Fest 1832 Symbolort für das Ringen aufgeklärter Bürger um ein freies, demokratisches Deutschland in einem Europa freier Völker. Das Land Rheinland-Pfalz steckte Millionen in eine Generalsanierung des Gebäudes. Nach einjähriger Bauzeit ging das Schloss mit neuer Dauerausstellung und neuem Nutzungskonzept wieder „in Betrieb“.

Kulturerbe

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DAS HAMBACHER FEST„Es lebe das freie, das einige Deutschland! Hoch leben die Polen, der Deutschen Verbündete! Hoch leben die Franken, der Deutschen Brüder! Hoch lebe jedes Volk, das seine Ketten bricht und mit uns den Bund der Freiheit schwört! Vaterland – Volksho-heit – Völkerbund hoch!“Mit diesen Worten begrüßte Philipp Jakob Siebenpfeiffer am 27. Mai 1832 in Neustadt rund 30 000 Menschen zu jener zwei-tägigen Kundgebung, die als Hambacher Fest in die Historie ein-gehen sollte. Weil politische Demonstrationen verboten waren, hatten er, August Wirth und Friedrich Schüler kurzerhand zu einem „Volksfest“ geladen. Daraus wurde schließlich unter dem kecken Ruf „Hinauf, hinauf zum Schloss!“ jene Massendemonst-ration auf den vier Kilometer entfernten Burgberg zu Hambach, die heute als ein Kernstück deutscher Demokratiegeschichte gilt.

im Zentrum des Nutzungskonzeptes. Dessen Kern ist die Dauerausstellung. Ihr Schwerpunkt liegt auf erklärenden Texten, die mit audiovisuellen Erlebnis-momenten aufgewertet werden.

NATION KEIN WERT AN SICHDie Schau spricht über die politischen und sozialen Umstände in Deutschland und Europa, aus denen das Hambacher Fest erwuchs. Die 1832er-Kundgebung wird ausführlich behandelt – und zwar ohne die oft erlebte Übergewichtung des deutschnationalen Aspektes. Der Rund-gang verstärkt den Eindruck, dass bei den dreißigtausend Versammelten aus aller Herren Länder damals „Nation“ kein Wert an sich war, sondern erst durch Freiheit, Demokratie, Menschenwürde und soziale Gerechtigkeit wertvoll wurde. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Darstellung der Folgeentwicklungen über 1848er-Revolution und Paulskirche, Revolution 1918/19 und Weimarer Republik bis ins Dritte Reich in dieser Ausstellung eine

eigene Spannung jenseits der üblichen Standards.Kurt Karst ist stolz. Mindestens so stolz wie beim Vorgängerprojekt, das er vor rund 15 Jahren maßgeblich mit aus der Taufe gehoben hat und seither hauptbe-ruflich als Geschäftsführer leitet: Schloss Engers nördlich von Koblenz, eine Melan-ge aus Gastronomiebetrieb und Sitz der Kammermusikakademie der rheinland-pfälzischen Landesstiftung Villa Musica. Von dort ist Karst für zwei Jahre quasi nach Hambach ausgeliehen, um den Schlossbetrieb in der Pfalz mit seinen Erfahrungen aus Engers in Schwung zu bringen.

BUDGET AUF KANTE GENÄHTDer Anfang ist gemacht und schaut auch bauästhetisch gelungen aus: Architekt Max Dudler stieß sich nicht an den diversen Baustilen und -zuständen, die die Geschichte dem Hambacher Schloss eingestanzt hat. Er verband sie zu einem stimmigen Ganzen aus gewachsenen

Unterschieden. Karst rechnet fürs erste mit etwa sechzigtausend Besuchern jährlich. Die braucht er auch, denn das Budget für den laufenden Betrieb ist auf Kante genäht: Hunderttausend Euro pro Jahr schießt der Bund zu, von Land, Kreis und Kommune gibt es noch mal etwa dreihunderttausend Euro. Das reicht mit den erwarteten Besuchereinnahmen gerade hin.Man wird sehen, ob und wie die „Wie-ge der deutschen Demokratie“ zurecht kommt. An mangelnder Bekanntheit des Hambacher Schlosses sollte es nicht scheitern: Jeder, der eine deutsche Schule besucht hat, kennt den Namen, weiß vom Fest. Auch wenn es oft nichts Genaues ist. Dem kann jetzt aufs Beste mit einem Ausflug zum Ort des Geschehens abge-holfen werden. K ANDREAS PECHT

AUF EINEN KLICK

www.hambacher-schloss.de

Der Geist des Hambacher Festes verbindet couragierten Freiheitsdrang mit politischer Weitsicht, weltbürger-licher Offenheit und Lebensfreude. Dieser Geist findet im Konzept für das „neue“ Hambacher Schloss einen Resonanzboden.

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Vor einiger Zeit verabschiedete sich Fritz Rau mit der Mammutproduktion Tabaluga (132 Aufführungen in ganz Deutschland) vom Konzertgeschehen, wofür er den „Echo“ der Phonoindustrie als Produzent überreicht bekam; schon vorher gab es einen „Echo“ für sein Lebenswerk. Seine Mission ist jetzt nicht mehr hinter der Bühne, sondern „auf der Bühne“. In Vorträgen und Seminaren an Universi-täten, in Buchhandlungen, in Bibliothe-ken, Kulturzentren und sogar im Knast zieht er mit „Backstage“, seinem „Lebens-bericht aus der Unterhaltungskultur“ durch die Lande. Unter anderem hielt er in Rheinland-Pfalz zahlreiche Vorträge,

die alle auf große Resonanz stießen. Rau selbst hat mit zum Boom beigetra-gen, dass Konzert-, Kultur- und Event-management jetzt an den Universitäten gelehrt werden beziehungsweise als Ausbildungsberuf anerkannt sind. Wiebke Pieper ist seit Kurzem Veranstal-tungskauffrau – die erste ihrer Art bei der Stadt Mainz (Frankfurter Hof); ihr be-rufliches Nahziel: Konzert- und Tourma-nagement. Enkelin meets Konzertpapst. In seinem Büro in der Bad Homburger Louisenstraße interviewte sie 2006 Fritz Rau zu seinem 50. „Dienstjubiläum“.

Kulturmacher

Enkelin meets Konzertpapst „Die beste Droge ist der klare Kopf“ZWISCHEN IHNEN LIEGEN FÜNFZIG JAHRE ERFAHRUNG IM SHOWBUSINESS: DIE NEU-VERANSTALTUNGSKAUFFRAU WIEBKE PIEPER TRIFFT AUF DIE VERANSTALTER-LEGENDE FRITZ RAU UND STELLT FRAGEN.

Fritz Rau ist die deutsche Veranstalterlegende schlechthin. Er hat im Konzert- und Eventbereich Standards gesetzt, die noch lange Gültigkeit haben dürften. Zusammen mit Horst Lippmann holte er unter anderem mit dem American Folk und Blues Festival von John Lee Hooker bis Muddy Waters bekannte Blues- und Jazzgrößen erstmals nach Europa und Deutschland. Ab den 60er Jahren trug er mit Konzerten der Rolling Stones bis Eric Clapton nicht unwesentlich zur (musikalischen) Nachkriegsdemokratisierung bei.

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Wiebke Piper: Wie stehen Sie zu den neuen Ausbildungsberufen oder Studien-gängen, das gab es ja in Ihrer Zeit, als Sie anfingen, nicht ...Fritz Rau: Ich finde es interessant, dass Kulturmanagement als Studienfach gelehrt wird. Das Ganze ist heute eher harte Arbeit, eher Blood, Sweat and Tears als Sex, Drugs and Rock’n’Roll. Und man braucht viel Herzblut.

Was hat sich heute geändert gegenüber früher?Heute sind die Preise inflationär. Ich habe die Tournee der Stones 1993 abgelehnt – nach zwanzig Jahren Stones. Höher als achtzig bis hundert Mark pro Ticket wollte ich damals nicht gehen und stieg aus bei den Verhandlungen. Der Veran-stalter, der letztlich den Zuschlag bekam, ist dann auf 130 Mark gegangen – seine Open-Air-Konzerte waren in drei Tagen ausverkauft. Heute zahlt man bereits 150 Euro für ein Konzert als Besucher.

Schuld an dieser Entwicklung ist dem-nach letztlich der Konsument, der diese Preise akzeptiert?!Natürlich. Das Publikum bestimmt die Preise. Aber wenn die Großen der Branche so viel abkassieren, dann gehen die Leute nicht mehr zu den kleineren, unbekannten Bands und in die mittle-ren Hallen und Clubs, wo alles wächst. Dann kommt es zum Beispiel dazu, dass

eine Jule Neigel keine Tournee mehr machen kann, obwohl sie hochbegabt ist. Die Produktionskosten sind zu hoch. Darum fordere ich die Hilfe des Staates für Clubs – um diese Wiege der Unterhal-tungskultur fördern.

Was wäre die Konsequenz?Ich predige in meinen Lesungen: Jammert nicht, dass die Preise so hoch sind, son-dern geht beispielsweise in den Frankfur-ter Hof nach Mainz, da habt ihr Konzerte, die ein Knaller sind. Robbie Williams hat vor ein paar Jahren noch in der Frankfur-ter Batschkapp gespielt und war nicht schlechter als heute.

Sagen Sie mir drei Punkte, die wichtig sind, wenn man anfängt.Erstens: Man muss brennen. Man muss eine hemmungslose Begeisterung und Herzblut für Musik mitbringen. Wenn du nicht verrückt drauf bist, sondern wenn du nur überlegst, wie verdiene ich am schnellsten Geld, dann solltest du mit Aktien handeln. Zweitens: Geld ist nur das Benzin. Du sollst nur so weit gehen, wie du es dir bei einem eventuellen Crash leisten kannst. Du brauchst es für den Fall, dass alles schief läuft und Rechnun-gen bezahlt werden müssen. Drittens: Du brauchst ein intensives emotionales und geistiges Einfühlungsvermögen in jeden Künstler.

Sind Sie damit nicht ein aussterbender Veranstaltertypus? Steht heute nicht das Kaufmännische eher im Vordergrund?Klar, man muss Kaufmann sein, aber zugleich ein Fantast und hemmungs-loser Musikliebhaber. Das ist beinahe schizophren. Das gilt für mich, aber auch in Zukunft für dich. Wir müssen Fan sein und gleichzeitig eiskalte Dealer und Kauf-leute. Und das klappt bei mir hundertpro-zentig. Nur wenn du diese Schizophrenie hast, bist du ein guter Veranstalter.

Wie wird die Konzertsituation in fünfzig Jahren aussehen?Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur eins: Wir müssen Live-Konzerte machen. Live ist einmalig. Die Leute wollen doch weg von der Glotze. Und all die virtu-ellen Übungen, davon bekommen sie zwar mehr Wissen, aber keine kreative Phantasie. Das wichtigste Phänomen der Jetztzeit ist clean und trocken. Und das gilt sicher auch für die Zukunft. Wir alle haben gesoffen, wir alle waren nahe dran am Verrücktwerden. Ich habe Pernod-Cola-Sucht gehabt, Tabletten genommen. Aber heute kann nur der überleben und leben, der clean und trocken ist. Und das ist das Geheimnis, warum die Stones heute besser sind als vor dreißig Jahren. „Die beste Droge ist der klare Kopf“, sagt Udo Lindenberg – seit er seine Alkohol-sucht überwunden hat. K

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Ein bedeutender Bestandteil dieses Mini-mums ist die alljährliche Internationale Buchmesse der Kleinverlage und Hand-pressen in Mainz, auch bekannt als die Mainzer Minipressen-Messe. In diesem Jahr – es ist zugleich das zwanzigste Jubi-läum der Messe – werden 360 Aussteller aus 15 Ländern und 10.000 Besucher er-wartet – soviel Aufmerksamkeit bekom-men die Kleinsten unter den Verlagen wohl in den allerseltensten Fällen. An vier Tagen werden Interessierten rund 10.000 Titel, darunter 1.000 Neuerscheinungen, geboten – eine einmalige Gelegenheit, einen Einblick in die Produktionen aus zum Teil Jahrzehnte alten Druckpressen zu gewinnen. Daneben informieren dreißig Kultur- und Fachveranstaltungen über neue Ideen und Trends für das Ver-legen von Literatur und Kunst. Darüber hinaus fungiert die Mainzer Minipressen-

Messe mit Workshops und Seminaren als Netzwerk für Verleger und solche, die es werden möchten. Im Rahmen der Messe wird zudem der mit 3.500 Euro dotierte V.O. Stomps-Preis verliehen. Alle zwei Jahre werden damit Qualität und persönliches Engagement im Bereich der Kleinverlagsszene honoriert. Zusätzlich vergibt die Stadt Mainz einen Förderpreis in Höhe von 1.500 Euro.

VORLESER GESELLEN SICH ZU VERLE-GERN – MAINZER LITERATUR-FESTIVALErstmals wird es parallel zur Minipressen-Messe ein Literaturfestival geben, das den Geist der Messe teilt und den literari-schen Nachwuchs und Untergrund in den Mittelpunkt rückt. Auch hier kommen die Protagonisten nicht nur aus der Region, sondern aus der gesamten Bundesrepu-blik. Während die Minipressen-Messe für

die haptischen und visuellen Erlebnisse zuständig ist, bietet das Literaturfestival vor allem die akustischen. Prosa-, Lyrik- und Gebärdensprachlesungen, Spoken Word Poetry, szenische Lesungen und Kabarett gehören ebenso zum Programm wie Hörspiele und Klangexperimente. Im Konzept des Festivals wird der Gedanke der neuen Veranstaltung wie folgt auf den Punkt gebracht: „Junge deutsche Literatur stellt sich facettenreich vor. En-gagierte und experimentierfreudige, aber auch ganz konventionelle Autoren zeigen, was sich hinter dem Wort Literatur alles verbergen kann.“ Im Mittelpunkt wird dabei das Pengland stehen, die Lokalität, die sich in der Mainzer Altstadt befindet und einer der Dreh- und Angelpunkte der jungen Kunstszene ist. Ansonsten gibt es hier regelmäßig Ausstellungen zu sehen, Partys werden gefeiert, Lesungen

Mainz in der Hand von Underdogs 20. MAINZER MINIPRESSEN-MESSE, LITERATUR-FESTIVAL, V.O. STOMPS-PREIS, KUNSTZWERG-FESTIVAL

Kleinverlage und Handpressen bilden eine in der Regel stille, doch auch sehr große Szene. Sie besetzen Nischen, arbeiten fernab von Mainstream und dem Primat der Profitabsicht und bescheren damit weder Eignern noch Künstlern nennenswerte Gewinne. Den meisten von ihnen fehlt selbst das Geld für die geringste Standgebühr auf den Buchmessen etwa in Frankfurt und Leipzig, auch können die Verlags-winzlinge meist keine effektträchtigen Werbemaßnahmen finanzieren, so dass sich die Möglichkeiten der Außendarstellung für sie auf ein Minimum beschränken.

Schauplätze

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gehalten. Damit jedem Interessierten die Möglichkeit gegeben ist, dem Festival und seinen einzelnen Events beizuwoh-nen, wird kein Eintritt verlangt. Orga-nisatorin Miriam Spies, Gründerin des Gonzo Verlags und Kennerin der Szene, beabsichtigt, das erste Mainzer Literatur-Festival allein durch Spenden und Spon-sorengelder zu finanzieren. Niemand soll wegen eines Eintrittspreises eine Lesung meiden.

ZUM WORT GESELLEN SICH BILD UND TAT – MAINZER KUNSTZWERG-FESTIVALZum sechsten Mal wird zudem das Mainzer KunstZwerg-Festival die Mini-pressen-Messe begleiten. Was letztere für die Verlagsszene und das Literatur-Festival für die Autorenszene sind, ist das KunstZwerg-Festival für den Under-ground und die Nachwachsenden in der Bildenden Kunst. Auch hier geht es nicht ausschließlich darum, zu exponieren und zu präsentieren. Der Netzwerkgedanke

ist gleichrangig. Künstler und Künstler, Publikum und Künstler, Publikum und Publikum sollen in Kontakt treten und sich austauschen können. So entstehen Symbiosen, Kooperationen und neue Ideen. Die Arbeiten der bildenden Künst-ler stehen dabei im Mittelpunkt, der sich letztes Jahr geographisch im Mainzer Kulturzentrum (KUZ) befand. Um dieses Rahmenprogramm herum gibt es jedoch auch standesgemäß Konzerte, Perfor-mances und Lesungen. Das Konzept spiegelt seinen Urheber, den umtriebigen Kunstverein Walpodenstraße wider, zu dem auch Stefan Brand gehört, einer der Organisatoren des Festivals. Der als „Brandstifter“ bekannte Performance-Künstler ist einer der aktivsten und dienstältesten Protagonisten in der Mainzer Kunstszene.

EINE ILLUSTRE GESELLSCHAFTFlankiert von inzwischen zwei Festivals, verspricht das Wochenende rund um

die Mainzer Minipressen-Messe einmal mehr, einer breiten Masse einen umfas-senden und spannenden Eindruck des kulturellen Undergrounds zu bieten. Das üppige Programm garantiert interes-sante Unterhaltung und sicher auch zahlreiche Überraschungen, verzichtet auf Pomp und Kommerz und schont vor allem die Geldbeutel des kulturbegeis-terten Publikums. K INGO BARTSCH

AUF EINEN BLICK

20. MAINZER MINIPRESSEN-MESSE1. MAINZER LITERATUR-FESTIVAL6. MAINZER KUNSTZWERG-FESTIVAL21. bis 24. Mai

www.minipresse.dewww.mainzerliteraturfestival.blog.dewww.kunstzwerg.net

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Lebendige Geschichte in Rheinland-PfalzBei szenischen Schauspielführungenlernen Sie unsere historischen Bauwerke aus einer völlig neuen Perspek-tive kennen.

Festung Ehrenbreitstein56077 Koblenz

Besucherdienst: Tel.: 02 61/ 66 75 – 40 00 www.burgen-rlp.de

Schloss Stolzenfels, Koblenz:»Die Muse von Stolzenfels«

Festung Ehrenbreitstein, Koblenz:»Der ewige Soldat«

Amphitheater, Trier:»Der Gladiator Valerius«

Porta Nigra, Trier:»Das Geheimnis der Porta Nigra«

Kaiserthermen, Trier:»Verrat in den Kaiserthermen«

Schloss Villa Ludwigshöhe, Edenkoben:»Der kunstsinnige König«

Hans-Arp-Allee 1 D-53424 Remagen Tel +49 (0) 2228 9425-0 Fax +49 (0) 2228 942524 www.arpmuseum.org [email protected] Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen 11 - 18 UhrBildnachweis: Neubau, Foto: Horst Bernhard Terrasse Neubau, © VG Bild-Kunst, Bonn 2008 für Hans Arp, Foto: Horst Bernhard Lobby, © Amselm Kiefer, Yvonne Fehling und Jennie Peiz,Foto: Horst Bernhard Sammlungen Arp, © VG Bild-Kunst, Bonn 2008 für Hans Arp, Foto: Wolfgang Morell Terrasse Bahnhof, Foto: Claudia Görres Bar · Bistro · RestaurantInterieur no 253, © VG Bild-Kunst, Bonn 2008 für Anton Henning, Foto: Nic Tenwiggenhorn Panorama Museum, Foto: Horst Bernhard Wir empfehlen die Anreise mit derDeutschen Bahn! Kommen Sie doch einfach umweltfreundlich und bequem mit der Bahn ins Arp Museum Bahnhof Rolandseck, dem einzigen Museum mit Gleisanschluss. Mit der BahnCardund »Der Schöne Tag« der Deutschen Bahn sparen. Inhaber der BahnCard erhalten bei Vorlage im Arp Museum den vergünstigten Eintrittspreis von 7 Euro. Weitere Infos unter www.bahn.de

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Der Verband hatte jetzt doppelten Grund, zu feiern. Erstmals nach Gründung 1991 konnte er unlängst in der Koblenzer Kulturfabrik eine hauptamtlich besetzte Geschäftsstelle eröffnen. Und: La Profth hat mit dem Mainzer Kulturministerium eine auf vorerst drei Jahre befristete „Abspielföderung“ ausgehandelt.Aufregung im Kindergarten oder in der Schule; gespannte Erwartung im Jugend- oder Kulturzentrum; Ausnahmezustand auf Straßen und Plätzen, in Turnhallen oder Parks: Die Theatermacher kommen! Puppenspieler, Clowns oder Pantomimen, Sänger, Tänzer, Tragöden, Komödian-ten – oft sind es Mitgliedsgruppen von La Profth. Nirgends angestellt, agieren sie auch unabhängig von Staats- und Stadttheatern. Sie nennen sich deshalb „frei“, gehören mit ihrer eigenen Art des Theaterspiels dennoch zur Zunft professi-oneller Bühnenkünstler.So willkommen diese Kunst für die Kin-der- und Jugendarbeit wie für die Lebens-bereicherung von Erwachsenen ist: Ihr

Personal nährt sie meist nur mühsam – in der Künstlergarderobe ist Gevatter Existenzminimum Dauergast. Die Gagen sind generell klein, obendrein reicht die Zahl der Auftritte in Rheinland-Pfalz selbst zum Broterwerb nicht hin – wes-wegen die hiesigen Freien zwangsweise oft mehr auswärts unterwegs sind, als daheim zu spielen. Zumal bisweilen Veranstalter Ensembles von anderwärts engagieren, weil sie einfach nicht wissen, dass womöglich gleich um die Ecke eine vergleichbare Gruppe ansässig ist. Solchen Missständen soll die jetzige Ini-tiative von La Profth und Kulturministe-rium entgegenwirken: Mittels der neuen zentralen Anlaufstelle; ebenso mittels einer im Rahmen der neuen Abspielför-derung entstehenden Broschüre, die das Angebotsspektrum der rheinland-pfälzi-schen freien Profitheater vorstellt. Kern-stück der Abspielförderung aber ist, dass die Gagen für Auftritte durch Landeszu-schüsse zu „auskömmlichen Honoraren“ aufgestockt werden können.Das Land stellt dafür im ersten Jahr fünfzigtausend Euro, dann jeweils hun-derttausend Euro zur Verfügung. Diese

Gelder werden laut Kulturstaatssekretär Joachim Hofmann-Göttig „kostenneu-tral“ aus dem alten Haushaltstitel zur Förderung von Orchestern und Theatern in freier Trägerschaft aufgebracht. Die Zuschüsse können zwei Mal pro Jahr von den Künstlern beantragt werden.Förderberechtigt sind nicht nur La Profth-Mitglieder, sondern alle freien Thea-terensembles, sofern sie die Kriterien erfüllen: freie Künstler, in Rheinland-Pfalz ansässig, professionell ausgebildet und ihren Lebensunterhalt überwiegend aus Bühnentätigkeit bestreitend. Karl Josef Pieper, Theaterreferent des Ministeriums, verspricht sich von der Abspielförderung, dass „freie Künstler aus dem Land mehr im Land spielen“, dass sie dabei ein Aus-kommen finden und so die Potenziale der freien Theaterszene in Rheinland-Pfalz optimaler entfaltet werden. K ANDREAS PECHT

Frischer Wind mit der AbspielförderungFÜR DIE FREIEN PROFITHEATER IN RHEINLAND-PFALZ GIBT ES JETZT EIN NEUES FÖRDERINSTRUMENT.

Der „Landesverband professioneller freier Theater Rheinland-Pfalz e.V.“ wird kurz und launig La Profth genannt. Die Organisation zählt nicht eben zu den bekanntesten Kultureinrichtungen im Land. Aber die darin zusammengeschlossenen 22 Theatergruppen sind wichtiger Teil seines Kulturlebens.

AUF EINEN KLICK

weitere Infos: www.laprofth.de

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Landsleute

Im Falle Hönigs ist das von Krawietz pos-tulierte Bekenntnis indes noch mehr; es ist das Bekenntnis zu einem Künstler, der die Stadt ehrte, bevor sie ihn ehrte: Mainz ist Hönigs Wahlheimat, wenngleich es „keine Kunstmetropole” ist, wie er sagt. Kein neuer deutscher Kreativlingsgestus also, der nur im Inspirationsmoloch Berlin gedeihen kann – Ideenfindung funktio-niert bei ihm anders. „Ein kurzer Spazier-gang durch die Mainzer Stadt reicht oft aus, um danach für Stunden im Atelier zu verschwinden.” Das Beobachten der Umgebung ist dabei ebenso maßgebend wie die Ideen, die während des Schaffens-prozesses erst entstehen, denn: „Arbeiten, bei denen nicht schon vorher feststeht was rauskommt, sind die überzeugends-ten”, so der Druckkünstler. Alles andere sei eher „Malen nach Zahlen höherer Ordnung” – hierin äußere sich der Unter-schied zwischen Kunst und Handwerk.

Hönigs Verständnis von Druckkunst ist alles andere als konservativ. Es manifes-tiert sich nicht nur im Experiment mit den technischen Möglichkeiten, sondern auch im Heranziehen gattungsfremder Techniken. Berührungsängste etwa mit Tintenstrahldruckern kennt er nicht.Insbesondere arbeitet der 1978 in Speyer geborene Künstler mit Stempeln, die er unter anderem aus Schaumgummi oder Radiergummis fertigt. Viele seiner Werke setzen sich daher aus zahlreichen einzelnen Elementen zusammen, die mittels Stempel aufgetragen wurden. Dabei steht der Unikatcharakter im Vordergrund, und dies nicht nur bei den Werken an sich, sondern bei jedem einzelnen Stempelabdruck. Durch das Auftragen von Farbe entstehen immer neue, unterschiedliche Nuancen. Je nach Dicke der aufgetragenen Farbe eröffnen sich Variationsmöglichkeiten, die der ge-

meine Gutenbergstädter der Druckkunst womöglich gar nicht zutraut. So wird der Fokus seiner Einzelausstellung im Guten-bergmuseum nicht nur auf Druckarbei-ten liegen, sondern darauf, „was mir Spaß macht”, wie Hönig es formuliert. Deswegen, aber auch in Anbetracht des vielfältigen, von Aussagekraft und Humor durchdrungenen Gesamtwerks Hönigs, ist seine Ernennung zum Stadtdrucker nicht nur ein formeller Akt drögen Tra-ditionsbewusstseins. Seine Experimen-tierfreudigkeit und das sich Widersetzen gegen handwerkliche Strenge ermögli-chen erst einen Begriff der Grenzenlo-sigkeit, die Gutenbergs Erbe zeitigt. Eine gute Wahl also, und so sollte jedwede Gratulation nicht nur an Nikolas Hönig, sondern auch an die Stadt Mainz gerich-tet werden. K INGO BARTSCH

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Allererste WahlMAINZ HAT DEN ILLUSTRATOR NIKOLAS HÖNIG ZUM STADTDRUCKER ERKOREN. EINE MEHR ALS BERECHTIGTE ENTSCHEIDUNG.

„Die Stadt Mainz bekennt sich mit der Ernennung eines Stadtdruckers zu ihrem Ansehen als Heimat der Druckkunst“, sagte Kulturdezernent Peter Krawietz anlässlich der offiziellen Verleihung des Ti-tels an Nikolas Hönig, der aus zehn Kandidaten den Posten für zwei Jahre zugesprochen bekam, eine Einzelausstellung im Gutenbergmuseum und 6.000 Euro Preisgeld inklusive.

DIE BISHERIGEN MAINZER STADTDRUCKER 1988: KARLHEINZ OSWALD // 1989: ROBERT SCHWARZ // 1990: MICHAELA KARCH // 1991: VOLKER PAPE // 1992: MARKUS GUTHÖRL // 1993: ALFONSO MANNELLA //

1994: BETTINA VAN HAAREN // 1995: MICHAEL RAUSCH // 1996/1997: BEATE EMDE // 1998/1999: HEIKE NEGENBORN // 2000/2001: CLAUS LAUBSCHER //

2002/2003: BARBARA BEISINGHOFF // 2004/2005: NIKOLA JAENSCH // 2006/2007: KATHARINA FISCHBORN // 2008/2009: NIKOLAS HÖNIG

Nikolas HönigIllustrator und Mainzer Stadtdruckergeboren: 6. Mai 1978 in Speyer

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1897 wird August Sander nach Trier zum Militär einberufen. Dort kann er bei Soldatenaufnahmen assistieren und dank eines guten Zeugnisses erhält er beim Trierer Fotografen Georg Jung eine Anstellung. Bis ins Jahr 1901 arbeitet er in verschiedenen Ateliers unter anderem in Berlin, Magdeburg, Halle, Leipzig und schreibt sich auch für einige Semester an der Malakademie in Dresden ein.

In Linz an der Donau (Österreich) erhält er 1901 eine feste Anstellung im Atelier Greif und heiratet 1902 Anna Seitenmacher. Im selben Jahr kann er das Atelier überneh-men und benennt es 1904 in „Photogra-phische Kunst-Anstalt 1. Ranges August Sander” um. 1903 und 1907 werden seine Söhne Erich und Gunther geboren. Ebenfalls in diese Zeit fallen zahlreiche Ausstellungen und die ersten – auch internationalen – Erfolge.

1910 zieht die Familie nach Köln um, wo 1911 seine Tochter Sigrid zur Welt kommt. August Sander baut sich in der Domstadt ein neues Atelier auf. Mit Beginn des Ers-ten Weltkriegs muss er von 1914 bis 1918 zum Kriegsdienst und kann sich deshalb erst ab 1920 wieder intensiv seiner foto-

grafischen Arbeit widmen. Er unternimmt lange Ausflüge in den Westerwald, um dort die Menschen und ihre Arbeit zu fotografieren. Dabei reift seine Idee für das große Porträtwerk „Menschen des 20. Jahrhunderts” heran. Aber auch zahlrei-che Landschafts- und Architekturaufnah-men sowie Detailstudien entstehen in dieser Zeit.

Mit Beginn der Luftangriffe auf Köln zieht die Familie Sander nach Kuchhausen im Westerwald, ein Großteil des fotografi-schen Werkes kann so gerettet werden. Nach dem Krieg setzt Sander seine künst-lerische Arbeit fort und verkauft 1954 dem Direktor des Museum of Modern Art in New York einige Bilder für die Ausstel-lung „Family of Man”.

Anfang der 60er Jahre erhält August San-der das Bundesverdienstkreuz erster Klas-se sowie den Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Fotografie. Nach dem Tod seiner Frau Anna 1957 zieht Sander wieder nach Köln und stirbt dort 1964 an den Folgen eines Schlaganfalls. K KULTURLAND RHEINLAND-PFALZ

August Sander FOTOGRAFGEBOREN: 17.11.1876 IN HERDORFGESTORBEN: 20.4.1964 IN KÖLN

August Sander, der vor allem durch seine Porträt-Aufnahmen zum international anerkannten Foto-grafen wurde, wird im November 1876 in Herford im Westerwald geboren. Von 1890 bis 1896 arbeitet er als Haldenjunge in der Eisenerzgrube seiner Heimatstadt. Zum einschneidenden Erlebnis wird die Begegnung mit einem Berufsfotografen, den er durch das Werksgelände führt. Sein Interesse für die Fotografie ist geweckt, dank seines Onkels erfüllt sich Sanders Wunsch nach einer eigenen Ausrüstung. Schnell entwickelt er ein Gespür für die Gesichter seiner Mitmenschen, und seine Fotos sind so begehrt, dass er schon bald Geld dafür nehmen muss, um seine Materialkosten decken zu können.

August Sander, Bauernfamilie, Westerwald , 1913

Fotoarbeiten von August Sander in:

BILDER MACHEN LEUTEDIE INSZENIERUNG DES MENSCHEN IN DER FOTOGRAFIEHrsg. Landesmuseum Koblenz, Einführung von Wolfgang Horbert, Katrin Seidel, Texte von Bodo von Dewitz, Britta Köhn, Roswitha Neu-Kock, Danièle Perrier

HATJE CANTZ VERLAGErscheinungsjahr 2008 224 S., 173 Abb., davon 36 farbigISBN 978-3-7757-2170-7

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Page 36: KulturLAND  Das Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

Stiftung Rheinland-Pfalz für KulturKaiserstraße 26-3055116 MainzTel.: 06131 - 275 83 40Fax: 06131 - 27 58 34 54

E-Mail: [email protected]: www.kulturstiftung.rlp.de

WIR FÖRDERN KULTUR IN RHEINLAND-PFALZ!

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Der „Gentleman-Satiriker im weißen Kittel“ kommt mit seinem „Schwarzen Humor als Lebenshilfe“ jetzt wieder nach Mainz. Dr. Eckart von Hirschhausen im In-terview über Tourstress, Glückshormone, seine „Heilen mit Humor“-Stiftung, Hartz IV, Aspirin, die Fastnacht und das „Schwei-zer Humor-Siegel“ der Uni Zürich für sein neues Programm „Glücksbringer“ – „das einzige Kabarett-Programm mit nachge-wiesener Wirksamkeit!“

Herr Dr. von Hirschhausen, Sie sind auf Dauertour, Buchautor, Auftritte bei Schmidt und Pocher mit der „Hirschhau-sen-Akademie“ und und und... Sind Sie ein Workaholic?Hirschhausen: Wenn man sein Hobby zum Beruf macht, ist Arbeit oft auch Vergnügen. Dafür sagt einem auch keiner, wann Feierabend ist und wann Schluss mit lustig. Zum Glück habe ich sehr viele gute Mitarbeiter, die mir hinter den Kulissen viel Arbeit abnehmen, so dass ich kreativ und produktiv sein kann. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen? Ich mache tatsächlich jeden Tag wieder etwas anderes, und so wird es mir bis heute nicht

langweilig. Und den Zuschauern auch nicht.

Oder verstehen Sie, durch Eigentherapie die nötigen Glückshormone zu produzie-ren?Wir können uns nicht selber kitzeln. Es ist viel leichter, andere zum Lachen zu bringen als sich selber. Und das ist beim Glück genauso. Mach andere glück-lich, und du wirst selber glücklich. Das stammt aber nicht von mir, das ist seit mindestens 2.000 Jahren bekannt.

„Die Welt“ sprach sogar von Ihrem „Heil-mit-Humor“-Imperium ...

„Reich ist, wer weiß dass er genug hat.“DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN IM INTERVIEWINTERVIEW: ALBERT HOEHNER

Dr. von Hirschhausen in aller Munde. Seit Monaten ist er auf Tour, kürzlich erschien sein Buch: „Die Leber wächst mit ihrer Aufgabe – Kurioses aus der Medizin“; bei Schmidt und Pocher „therapiert“ der „Lach“-Doktor als Langzeitgast in der „Hirschhausen-Akademie“ die Fernsehnation mit seinem „Mix aus Lachen und Lernen!“

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„Lache – und die Welt lacht mit dir, schnarche – und du schläfst allein.“

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Wo ich nichts zu lachen habe, ist, wenn ich nur 30 Sekunden zu spät auf den Bahnsteig komme ... und gerade, wenn man mal eine kleine Verspätung bräuchte, ist die Bahn pünktlich gefahren – auf nichts ist Verlass!

Humor und Imperium schließen sich aus. Humor ist ja gerade die Kraft, die Zwerch-felle und Imperien erschüttern kann. Machthaber hatten immer Angst vor dem anarchischen Lachen, das sich nicht bezwingen lässt. Ich freue mich, wenn die Medien über meine Arbeit für eine „Hei-len mit Humor“-Stiftung berichten. Noch mehr freue ich mich, wenn das nicht nur Journalisten, sondern auch noch Sponso-ren und Mit-Stifter lesen. Meine Zuschau-er und ich haben im letzten Jahr schon über 120.000 Euro zusammengebracht, für die Zukunft ist die Skala nach oben hin offen!

Das Glück fällt nicht vom Himmel, son-dern wird zu einem großen Teil selbstge-staltet, ist eine Ihrer Aussagen. Ihr Rezept gegen Jammern?In der „Glücksbringer“-Show gibt es viele handfeste Rezepte. Aber wenn die in zwei Sätzen zu sagen wären, bräuchte ich auf der Bühne nicht zwei Stunden dafür! Und nicht zwei Jahre, um die Show zu recher-chieren. Also: Live ist besser als Lesen!

Aber Hirschhausen I statt Hartz IV – das ist ja doch im wahrsten Sinne des Wortes mehr Galgenhumor?!Die großen Glückskiller sind tatsächlich chronische Krankheit und Arbeitslosig-keit! Wir wollen aktiv sein und gebraucht werden. Deshalb ist das „Glücksbringer“-Programm auch gar nicht so unpolitisch in seiner Konsequenz. Geht es uns als Gesellschaft auf Dauer besser, wenn das Bruttosozialprodukt steigt, aber die Sche-re zwischen Arm und Reich immer weiter aufgeht? Paradoxerweise sind Menschen in Bangladesh und in Dänemark glück-licher als die Deutschen – weil Armut beziehungsweise Reichtum gleichmäßi-ger verteilt sind. Reich ist, wer weiß, dass er genug hat.

Lachyoga, Lachtherapeuten, regionale Lachclubs und Lachseminare – wird das Lachen schon wieder zu ernst genommen?

Die Idee vom Lachyoga ist ja: Ich lache einfach ohne Grund, weil allein die „Me-chanik“ schon gut tut. Das klingt erstmal sehr künstlich – ist es aber nicht, wenn man es mal ausprobiert hat. Denn bald kippt das aufgesetzte in das echte La-chen, und besser, als sich am Stammtisch zu betrinken oder zu Hause zu hocken, ist es allemal! Lache – und die Welt lacht mit dir, schnarche – und du schläfst allein.

Humor ist Ihrer Meinung nach das Mar-kenzeichen von Kompetenz und Wer-bung mit Humor die souveränere PR. Was wäre, wenn der Pharmakonzern Bayer Sie für einen Werbespot engagieren würde?Werbespots würde ich dankend ableh-nen. Wobei ich gegen Aspirin nichts habe. Viele sagen ja: „Oh Gott, doch bitte keine Chemie! Nur was Pflanzliches!“ Aspirin ist pflanzlich, der Wirkstoff kommt tat-sächlich aus der Weidenrinde. Die Natur hat Humor. Ich muss immer lachen, wenn ich mir vorstelle, wie so ein Urmensch gegen eine Weide läuft, tierische Kopf-schmerzen hat und das Mittel dagegen wächst direkt vor seiner Nase, ohne dass er es weiß! Da sind wir heute wirklich weiter. Allein, wie viele verschiedene Darreichungsformen es inzwischen von „Aspirin“ gibt! Keiner muss mehr die Wei-denrinde selbst auskochen und sich den Magen verderben. ASS von anderen

Herstellern wirkt natürlich genauso gut, aber manchmal muss es halt etwas Besonderes sein. Statt einer schnöden Tablette gönne ich mir manchmal diese teuren Tütchen mit der innovativen Pulverform. Nicht umsonst nennt man diese weiße Brause auch das „Kokain des kleinen Mannes“.

Sie strahlen mit Ihren Ratschlägen, der Hebammentasche und dem „Der Doktor und das liebe Vieh“-Outfit eine gewisse Souveränität und Perfektion aus. Nennen Sie uns bitte etwas, bei dem auch Sie nichts zu lachen haben? Aufregen kann ich mich auch über eine ganze Menge. Aber ich versuche, mich dabei immer an meine eigene „Weis-heit“ zu erinnern: Ärger, den man nicht gehabt hat, hat man nicht gehabt. Wo ich nichts zu lachen habe, ist, wenn ich nur 30 Sekunden zu spät auf den Bahnsteig komme ... und gerade, wenn man mal eine kleine Verspätung bräuchte, ist die Bahn pünktlich gefahren – auf nichts ist Verlass! Meiner Meinung nach ist die Bahn eh eine buddhistische Sekte, die uns beibringen will: Zeit ist eine Illusion, der Weg ist das Ziel.

Jetzt kommen Sie im Juni wieder in die Fastnachts- und Kabarett-Stadt Mainz. Laut amerikanischer Untersuchungen stärkt Lachen das Immunsystem. Krän-keln die Menschen in den Karnevalshoch-burgen weniger?Was das Lachen beim Karneval an Positi-vem bewirkt, macht der Alkohol wieder zunichte – da ist die Bilanz an einem Hirschhausen-Abend günstiger. Das hat die Uni Zürich sogar untersucht. „Glücks-bringer“ ist das einzige Kabarettpro-gramm mit nachgewiesener Wirksamkeit! Sozusagen mit Schweizer Humor-Siegel. Wenn das nix ist ... K

AUF EINEN BLICK DR. ECKART VON HIRSCHHAUSEN „GLÜCKSBRINGER“ RHEINGOLDHALLE MAINZMi. 23. März 20 Uhr

Infos: www.hirschhausen.de

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Vor vielen Jahren hatte Veranstalterpapst Fritz Rau, der im Laufe der Jahrzehnte von Mick Jagger über Jimi Hendrix bis Eric Clapton und Prince diverse interna-tionale Pop-Größen zu seinen Freunden zählt, ein „traumatisches Erlebnis”. Fünf Minuten vor Konzertbeginn fragte Janis Joplin, die bereits zwei Flaschen Tequila geleert hatte, nach Nachschub. Fritz Rau konnte so schnell keinen neuen Tequila auftreiben, Janis Joplin weigerte sich daraufhin, die Bühne zu betreten. Es kam zu einer heftigen Auseinandersetzung, die darin gipfelte, dass Rau hilflos-wü-tend die US-Rock-Röhre anschnauzte: „Gut, dann zahle ich den Zuschauern das Geld zurück, vergessen wir den Auftritt.“ Whiskey tat es schließlich auch, Janis Jo-plin trat auf. „Seit diesem Konzert wollte ich nie mehr in die Verlegenheit kommen, einen Künstler, der auf die Bühne geht und die Leute unterhalten muss, nicht ausreichend versorgen zu können“, sagt Fritz Rau heute. Seitdem erkundigt sich der Veranstaltermogul rechtzeitig nach den extravaganten Cateringwünschen seiner Künstler. Dies dürfte die Geburts-stunde der Cateringlisten gewesen sein, die in aller Regelmäßigkeit per Fax vor Künstlerauftritten auch bei Veranstaltern in Mainz und Wiesbaden eintreffen. Für deren vollständige Erfüllung hat man zu sorgen, inklusive spontaner Wünsche der Künstler vor und nach dem Auftritt. Grundsätzlich muss dabei klar sein: Zuerst kommt der Künstler, dann der Künstler und dann der Künstler...

TREND ZUM GRÜNZEUG Die Bandbreite der kulinarischen Wün-sche ist dabei so unterschiedlich wie die Menschen verschieden sind. Al Jarreau besteht auf in Wasser pürierte Bohnen, aber verabscheut Tomaten. Die esoterisch angehauchte Sinead O’Connor forderte auf ihrer bescheidenen zwanzigseitigen Catering-Liste beim Mainzer Zeltfestival 1997, dass auf keinen Fall Broccoli auf der Backstage-Tafel zu erscheinen habe. Doch der Backstage-Trend geht zu Grün-zeug und biologischem Gesundfutter. Die Wahl-Mainzerin und „Princess of Jazz” Aziza Mustafa Zadeh, Musikclown Hans Liberg, Rocklady Tina Turner, die israelische Sängerin Noa, „Don’t worry, be happy”-Stimmakrobat Bobby McFerrin, die Scorpions und andere stehen auf ve-getarische Kost. Sogar der beleibte Trierer Meister der Nussecken, Guildo Horn, gier-te bei seinem Konzert auf der Mainzer Zitadelle nach Obst und Naturnahrung. Die Zeiten sind längst vorbei, als sich Joe Cocker vor Jahren in einem Wiesbadener Hotel im Kühlschrank diverse Hambur-ger bunkerte, die er sich nachts (kalt!) in den Bauch haute. Komplizierter für den Veranstalter wird es bei den Extras.

EXAKT AUF VIERZIG SEKUNDEN Die smart-resolute Noa wünschte vor ihrem Auftritt, dass ein Teebeutel exakt vierzig Sekunden in heißem Wasser ziehen muss. In unmittelbarer Nähe hat beim Soundcheck striktes Rauchverbot zu herrschen. Dies gilt auch für Bobby McFerrin, der im Umkreis von hundert Metern Luftlinie seine vergoldeten

Stimmbänder bedroht sieht, während das andere renommierte Vokalpendant Al Jarreau im Backstage-Bereich nach dem Konzert lässig-cool und Zigaretten qualmend Autogramme gibt. Konstantin Wecker besteht auf einfarbige, möglichst weiße Frottiertücher, Wasser ohne Koh-lensäure, eine gemischte Rohkostplatte, vegetarische Vollwertkost wie Gemüse-krapfen und trockenen, intensiven Weiß-wein. Alles andere ist Schnee von gestern. Gerhard Polt und die Biermösl Blosn geben sich im Backstagebereich so sym-pathisch unkompliziert wie vor Publikum. Kaltes Bier und „irgendwas zu essen“ reichen. Bei Heinz-Becker-Darsteller Gerd Dudenhöfer tut es ein trockener, ein-heimischer Weißwein zur Entspannung. Otto Sanders regte sich mit einem guten, trockenen Rotwein an, den er während seiner Ringelnatz-Lesung auf der Bühne genüsslich weiter konsumierte und dabei zur kongenialen Hochform auflief.

ALS PAVAROTTI DEN DICKEN MACHTE Als kompliziert gilt die Crew um B.B. King, die noch Minuten vor Konzertbeginn bei Nichterfüllung extravaganter Wün-sche mit der sofortigen Abreise pokert. Oder Pavarotti, der dem Veranstalter bei seinem Konzert in Offenbach mit seinem Wunsch nach einer bestimmten Wassersorte mit Limone an den Rand des Wahnsinns brachte, um dann einmal kurz damit – übrigens ohne Limone – zu gurgeln. Als der vor Jahren vom Junkie zum Vegetarier konvertierte Altrocker Jack Bruce beim Soundcheck im Mainzer Kulturzentrum (KUZ) die gut gemeinte

Das Leben ist ein Catering KÜNSTLER UND IHRE BACKSTAGE-GEWOHNHEITEN.

Die einen stehen auf eingeweichte Bohnen, die anderen wollen vierhundert Handtücher in einer bestimmten Farbe; einer möchte hinter der Bühne keine Tomaten sehen, der andere will’s vegetarisch und fühlt sich von Grillgeruch belästigt. Stars, ihre Backstage-Macken und extravaganten Cateringwünsche – eine Wissenschaft für sich, die schon manchen Veranstalter um den Schlaf brachte. Denn: Nur ein zufriedener Künstler ist ein guter Künstler.

KunststückeCatering „Rote Gourmet-Fraktion“ in der Phönix-Halle Mainz

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Mainzer Fleischwurst auf dem Buffet vor-fand, schleuderte er die bekannte rhein-hessische Fleischdevotionalie kurzerhand beim Soundcheck durch den leeren Saal. Das Konzert fand statt, jedoch mit einem „unterkühlt“ aufspielenden Gitarren-crack. Probleme bereiteten auch die For-derungen der beiden zentnerschweren Weather Girls nach „vier großen Handtü-chern“. Und wenn beim Donovan-Konzert im Eltzer Hof in Mainz schon an der Kasse penetranter Räucherstäbchengeruch in der Luft lag, war dies nicht eine Nach-inszenierung der 70er Jahre – Donovan, inzwischen konsequenter Nichtraucher, ertrug den Geruch des kalten Zigaretten-qualms in seiner Garderobe nicht, und daher musste der gesamte Eltzer Hof eingenebelt werden.

EARTHA KITT NAHM ES GELASSENGerd Dudenhöfer lässt sich bei sei-nen Auftritten im Frankfurter Hof auch gern mal mit deftigen Rippchen und Sauerkraut vom nahegelege-nen Weinhaus Bluhm versorgen. Den bayrischen Rock’n’Roll-Karl-Valentin Georg Ringsgwandl zieht es nach seinen Mainzer Auftritten zum Chinesen in der Parcusstraße. Viele Künstler des Frankfur-ter Hofes treffen sich im Rockcafé im Par-terre, essen im Incontro wie Julien Clerc oder Hans Joachim Kuhlenkampff oder waren wie Salif Keita, Michael Mitter-meier und die tiefstimmigen Herren des Buena Vista Social Clubs im Ex-Florian anzutreffen. Chanson-Weltstar Juliette Greco gastierte nach ihrem Frankfurter-Hof-Auftritt im Sterne-Lokal Bassenhei-

mer Hof bei Chef de la cuisine Michael Müller. Ihr Eintrag ins Gästebuch: „Merci de tout mon coeur“. Ethno-Musiker Keita steht auf Wiener Schnitzel, die Schweizer Clownsfrau Gardi Hutter mag gebratene Chorizo, und die

spanische Gitarrenlegende Tomatito belässt es bei simplen Chicken Wings und Spaghetti. Comedy-Star Mittermeier giert es nach Steak mit frischen Pfifferlingen, Kartoffelgratin und Fettuccine, und beim legendären Auftritt von Eartha Kitt im Frankfurter Hof gab es beim nachträg-lichen Empfang Hühnerbrust im Speck-mantel, Garnelen im Knuspermantel und Spargel in Lachsröllchen. Die Deko war american-like kitschig und in den US-Nationalfarben gehalten, die einstige Kritikerin der amerikanischen Vietnam-politik nahm es gelassen.

ES GIBT KEINE PROBLEMATISCHEN KÜNSTLER ... Fritz Rau nimmt seine Künstler nach Konzerten in der Frankfurter Festhalle gerne mit in sein Bad Homburger Gastro-Domizil „Wasserweibchen“. Hier wurden die langjährigen Freundschaften mit Mick Jagger, Udo Lindenberg oder Jimi Hendrix feuchtfröhlich bei hessischer Hausmannskost besiegelt. Gitarrenle-gende Jimi Hendrix bekamen zwar die leckeren, hausgemachten Spätzle nicht,

doch das tat der Freundschaft zum „alten Fritz“ keinen Abbruch. Rau kann es sich längst leisten, sich extrem extravagan-ten Cateringwünschen zu widersetzen. Einem bekannten deutschen Top-Act etwa verweigerte er vor dem Konzert die bestellte Flasche Whiskey. Rau diploma-tisch: „Es sollte keiner in Gefahr geraten, sich zu besaufen.“ Überhaupt seien die Großen „nicht so das Problem“. So bestä-tigt Rainer Zosel, erfahrener Konzertver-anstalter aus Wiesbaden: „Die Großen sind in der Regel unkompliziert, Probleme bereiten eher die Kleinen mit ihren Star-allüren.“ Dies kann auch Andreas Gaul vom gleichnamigen Gastronomieservice bestätigen, der nicht nur für die privaten Veranstaltungen (unter anderem von Ikea und der Landesbank) im Frankfurter Hof verantwortlich ist, sondern auch im Show-Bereich deutschlandweit catered. Gauls Crew war für die Gastronomie

beim Offenbacher Musical „Tommy“ zuständig, versorgte Tina Turner und die Scorpions bei ihren Auftritten in der Fest-halle mit Vegetarischem. Gauls süffisante Arbeits-Philosophie: „Das Leben ist ein einziges Catering.“

... ES GIBT NUR SCHLECHTE VERANSTALTER Das Leben ist ein Catering und vor Überraschungen ist der größte Profi nicht sicher. Auf dem 3. Mainzer Zeltfestival hatte man nach dem Konzert von Patricia Kaas standesgemäß allerlei kulinarische Köstlichkeiten aufgetischt. Aber „Made-moiselle chante le blues“ gierte es nach ihrem viel umjubelten Konzert spontan nach etwas ganz Einfachem: nach einer Mainzer Bratwurst. Noch in der Nacht fuhr die von Daimler gesponserte S-Klas-se die Weinmärkte um Mainz und Wies-baden ab, um diverse Bratwurststände anzuvisieren. Ludwig Jantzer, Impresario des Zeltfestivals, diabolisch: „Es gibt keine problematischen Künstler, es gibt nur schlechte Veranstalter.“ K ALBERT HOEHNER

„ES SOLLTE KEINER IN GEFAHR GERATEN, SICH ZU BESAUFEN.“ – FRITZ RAU ZU EINEM DEUTSCHEN TOP-ACT

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Im Gegensatz zu anderen Veranstaltern nennt ihr eure Teilnehmer nicht Slammer sondern Poeten. Ist dieser Unterschied sehr wichtig für euch? Ken: Slam ist eben lediglich eine Wett-bewerbsform und Poetry das „Material“ dieses Wettbewerbs. Wieso sollte man also Leute, die schreiben beziehungswei-se vortragen, durch das Label „Slammer“ auf den Wettbewerb reduzieren?Jens: Ich find Poet einfach netter. Das hat so was angenehm Kitschiges.

Wie definiert ihr für euch die Begriffe Poesie und Poet?Ken: Poesie ist für mich eine Überkatego-rie für alle Arten von poetischen Äuße-rungen. Solange also die Sprache auch nur ansatzweise den Inhalt verdichtet, ist es für mich Poesie. Dabei spielt es keine Rolle, was für ein Inhalt transportiert wird. Die Frage ist allein, auf welche Art und Weise dies geschieht. Allerdings gibt es nicht wenige Kritikerstimmen, die einem Großteil der Texte, die man auf Slams zu hören bekommt, jegliche Poesie absprechen, und es kommt schon mal vor, dass man einen Slam besucht, der den Beinamen „Poetry“ tatsächlich nicht verdient.Jens: Poesie – Dichtung – verdichten von Sprache. So oder so ähnlich, würde ich sagen, hat das zu laufen. Sich aus der Sprachlosigkeit direkt auf die Bühne kata-pultieren. Wer das dann kann, darf sich meinetwegen Dichter nennen. Ein Kol-lege aus Anfangstagen hat mal ein Heft mit dem Titel „Dank Bier jetzt dichter!“ rausgebracht. Auch eine Herangehens-weise, wie ich finde. Gibt es beim Slam bestimmte Stilrich-tungen? Vielleicht auch welche, die euch nerven?

Ken: Es gibt definitiv verschiedene Kategorien. Ob Geschichtenerzähler, Ko-mödianten, Rapper, aggressive Schreier, nachdenkliche Lyriker, Büttenredner – da sind genug Schubladen für jeden. Das liegt eben an den Textstrategien, die auf Bühnen funktionieren. Humor ist zum Beispiel eine meist unschlagbare Waffe auf Slams. Ein guter Slam ist aber für mich ein Slam, der zeigt, wie vielfältig ein solcher Wettbewerb sein kann, der das Publikum zwischen laut und leise, lustig und ernst hin- und her reißt. Mich nervt eigentlich kaum etwas. Bis auf die Texte, für die man sich fremdschämt. Aber auch die gehören eben dazu.Jens: Es gibt „die Arschbombe“ und „den Akademiker“. Wobei manche beide Kate-gorien auch auf eine Person zu vereinen im Stande sind. Im Ernst: Wer sich auf die Bühne stellt und ein Stück von sich preis-gibt, das aber auch Allgemeingültigkeit besitzt, hat bei mir meistens gewonnen, egal aus welcher „Kategorie“ er oder sie kommt. Sei du, sei laut! Wenn du was zu sagen hast.

Eignet sich jeder Text für einen Slam, und was zählt nach eurer Erfahrung mehr: Performance oder Textqualität?Ken: Wahrscheinlich eignet sich nicht jeder Text, obwohl es stark auf die Prä-senz des Vortragenden ankommt. Kurze, innerliche Gedichte zum Beispiel, in Reihe vorgetragen, haben es immer schwer. Doch auch da sind Performance und Textqualität entscheidend.Jens: Jeder Text eignet sich für einen Slam. Die Frage ist falsch gestellt: Eignet sich jeder Slammer? Geht es darum, etwas zu machen, womit man das Publikum mitreißt, die Halle rockt, Sitz-möbel fliegen lässt und marodierende Massen in die Innenstädte schickt, oder geht es darum, auf Teufel komm raus zu

gewinnen, egal ob man sich und seinen Anspruch verbiegt. Mach dein Zeug überzeugend, mach es so gut du kannst, und vieles wird gut! Ich persönlich steh auf Punkrock-Texte. Seien wir mal ehrlich, eigentlich wollten wir doch alle mal ’ne Band gründen, konnten aber kein Instru-ment. Deshalb blieb uns nur das Schrei-ben und Performen übrig.

Poetry Slams würden sich also auch als Plattform für ernstzunehmende Gesell-schaftskritik eignen. Die meisten Texte in Mainz sind aber reine Comedy und be-handeln Beziehungsalltag und ähnliches. Wünscht ihr euch einen politischeren, ernsteren Slam?Ken: Was die Gesellschaftskritik angeht, kann man Folgendes beobachten: In den USA ist die „Black Poetry“ dominierend und stilbildend. Bei Europäern, die dort einen „gesellschaftskritischen“ Slam besuchen, stellt sich allerdings schnell der Eindruck einer, sich endlos wiederholen-den, leeren Phrasendrescherei ein. Wenn die Kritik Stil wird, hat sich’s meist auch schon mit der Qualität. Ich würde nicht sagen, dass in Mainz vorwiegend Comedy geboten wird. An Poeten wie Lars Ruppel, Dalibor oder Nico Semsrott zeigt sich, dass Unterhaltung und Poesie gleichwer-tig nebeneinander existieren können. Ernste oder politische Texte haben immer eine Chance, wenn Textqualität und Per-formance stimmen. Die Poeten machen die inhaltliche Qualität aus.

Manche Slammer sprechen auch auf der Bühne davon, hauptberuflich „Poet“ zu sein. Kann man vom Poetry Slam leben?Ken: Nein. Vom Slam kann keiner leben. Die meisten hauptberuflichen Poeten machen abendfüllende Shows, geben Workshops, veranstalten Lesebühnen und so weiter.

„Sei laut, wenn du was zu sagen hast!“KEN YAMAMOTO UND JENS JEKEWITZ IM INTERVIEW. INTERVIEW: ANDREA REITER

Sie sind die Gesichter des Mainzer Poetry Slams und sorgen einmal im Monat dafür, dass „Arschbomben“ und „Akademiker“ im Mainzer Kulturzentrum zu Wort kommen.

Rampenfieber

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Jens: Klar kann man von Slam leben! Wenn man sich die Flasche Siegerwhis-key gut einteilt und ansonsten nach der Veranstaltung die Brezelreste vom Hallenboden nascht. Nein, Ken hat völlig Recht: geht nicht! Was man kann, ist mit und von Literatur und Sprache leben. Mit viel Spaß, interessanten Menschen und beeindruckenden Erlebnissen.

Letzten Monat sind in Mainz Leute aus Berlin, Hamburg und Straßburg aufge-treten. Warum reisen manche Poeten durch ganz Deutschland? Für eine Flasche Jägermeister?Ken: Man macht sich langsam bekannt. Warum reisen Bands für Fahrtkosten und Freibier durch die Republik? Die we-nigsten Slams hätten außerdem genug Teilnehmer ohne das „Reisedichtertum“. Ich bin froh drum.Jens: Ist doch schön, wenn es Leute gibt, welche die Früchte ihrer literarischen Be-mühungen direkt zu den Leuten bringen, für die sie geschrieben wurden. Außer-dem geht es, glaub ich, mehr um die Leute, mit denen man die Flasche dann leert, als um den Inhalt. Rumkommen, viel sehen, viel gesehen werden. In dieser Reihenfolge.

Bei manchen Slams gibt es Geld anstatt Alkohol zu gewinnen. Habt ihr euch bewusst gegen diese Variante der Preis-verleihung entschieden?Ken: Das mit dem Whiskey ist alte Slam-Tradition. Geld fördert nur unnötig das Konkurrenzdenken. Jens: Wenn ich für meine beruflichen Bemühungen am Monatsende Whiskey bekäme, wäre die Fragestellung anders-herum. Es gibt überall andere Preise, und das ist gut so. Man könnte auch Haustie-re verschenken, insofern sie zum Verzehr geeignet sind.

In Mainz treten ziemlich selten Frauen auf. Trauen sich Frauen nicht auf die Bühne?Ken: Die Slam-Szene hat tatsächlich zu wenige Frauen, also noch eine riesige Nachfrage. Es gibt großartige Poetinnen wie Lydia Daher, Nora Gomringer oder Fiva. Es wird gemunkelt, dass das zu füt-ternde Ego der Männer größer sei.Jens: Ich glaube, Frauen sind einfach ver-nünftiger und können auch einfach mal ruhig sein. Bei den Herren kommt immer noch der Affenfelsen durch. Dabei haben die Ladies oft viel Besseres zu sagen. Die Damen kommen langsam, aber mit Macht.

Zum Schluss trefft doch bitte noch ein paar grundlegende Entscheidungen: Kuli oder Bleistift? Ken: Kuli.Jens: Edding 850.

Mikro in der Hand oder am Mikroständer? Ken: Am Mikroständer.Jens: Freihändig.

Gekonnt abgelesen oder frei gestammelt? Ken: Gekonnt abgelesen.Jens: Es hieß mal: Lesung.

Blake oder Brecht? Ken: Blake.Jens: Brecht.

Betretenes Schweigen oder unsinniges Gerede? Ken: Betretenes Schweigen.Jens: Schweigen gleich Gold.

Kreativer oder alltäglicher Wahnsinn? Ken: Kreativer Wahnsinn.Jens: Ist dasselbe, oder? K

Hard Facts – Poetry Slam MainzBeim Mainzer Poetry Slam treten am Abend um die zwölf Poeten auf. Diese melden sich einfach und formlos per E-Mail unter [email protected] an. Vorgetragen werden darf alles, was nicht länger als 7 Minuten dauert und aus der eigenen Feder stammt. Kostüme und Requisiten sind nicht erlaubt. Allein das Publikum entscheidet wer die Vorrun-den übersteht und im Finale hochprozen-tige Naturalien und jede Menge Applaus ergattern darf.

Soft Skills – Tipps für einen erfolgreichen Slam-Auftritt: Ken: Sei nicht die Kopie einer kopierten Kopie. Finde deinen eigenen Stil. Lass dich nicht darin beirren. Hab einfach selbst Spaß dabei. Schreib nicht im Hinblick auf Punktewertung.Jens: 1. Mach dein Ding. 2. Sei ehrlich abgefahren. 3. Konzentrier dich auf 1. und 2. Das wirst du ja wohl schaffen. Wenig-stens fünf Minuten deines Lebens! 4. Vergiss 1.bis 4.! Stell dir einfach vor, alle im Publikum seien nackt.

Shout outs: Meldet euch an, denn es ist euer Slam. Ihr gestaltet Inhalt und Qualität. Mainz braucht Slam-Nachwuchs!

JENS JEKEWITZGeboren 1976 in Bonn. Studiert den Feind in der hessischen Landes-hauptstadt Wiesbaden. Kampfausbildung in Sozialwesen, Studium des Ausgehverhaltens der alternativen, hessischen Hauptstädter, kultur(attr)aktiv/aggressiv weit über die Stadtgrenzen hinaus. Slamaus-bildung und kulturelles Sparring inbegriffen. Auftauchend, tür-stehend, hinter und vor den Theken des Wiesbadener Undergrounds. www.mairisch.de/autorinnen.htm

KEN YAMAMOTO Geboren 1977 in Paris. Lyriker und Spoken Word Poet. Seit 2004 auf deutschsprachigen Bühnen unterwegs. 2007 mit dem Spoken Word Poetry Kollektiv „Word Alert“ Vizemeister im Teamwettbewerb beim National Slam in Berlin. 2007 Martha-Saalfeld-Förderpreis. 2008 Stipen-diat der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen. Lebt als freier Autor und Literaturveranstalter in Mainz. www.kenyamamoto.de

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Vorschau

Diese Themen erwarten Sie in der nächsten KulturLAND-Ausgabe

KULTURSOMMER HIGHLIGHTS

RHEINHESSENNIBELUNGEN-FESTSPIELE

Wandel in Worms: Autor John von Düffel gibt den Nibelungen-Festspielen ein neues Gesicht. KulturLAND blickt hinter die Kulissen des Stückes „Das Leben des Siegfried“ und verrät die wichtigsten Fakten zur Uraufführung der Komödie.

HUNSRÜCK / NAHEPUPPENTHEATERKULTUR

Beliebte Kiste in Bad Kreuznach: Kultur-LAND-Redakteur Ingo Bartsch hat die Sonderausstellung zum sechzigjährigen Jubiläum der Augsburger Puppenkiste im Museum für PuppenTheaterKultur besucht.

WESTERWALDHINTERGRUND

„Heute wollen wir marschier’n“: Woher das berühmte „Westerwaldlied“ stammt und wem der traditionelle Gassenhauer zu verdanken ist.

RHEINTALREPORTAGE

Unterwegs auf Deutschlands schönster Bahnstrecke: KulturLAND-Redakteur Albert Hoehner hat sich mit der noch jungen Mittelrheinbahn auf die Reise begeben, um die kulturellen Höhepunkte und imposantesten Eindrücke zwischen Mainz und Koblenz einzufangen.

EIFEL / AHRINTERVIEW

Tatort Eifel – der Schöpfer hinter dem Festival: KulturLAND im Gespräch mit dem Krimischrift-steller Jacques Berndorf, der die Eifel mit seinen Romanen zur deutschen Krimihochburg ge-macht hat.

BERÜHMTE RHEINLAND-PFÄLZER

Im Gedenken: Anlässlich seines 180. Geburtstages widmet sich KulturLAND dem pfälzer Maler Anselm Feuerbach.

LANDSLEUTE

Der künstlerische Leiter des Kultursommers Rheinland-Pfalz, Dr. Jürgen Hardeck im Gespräch mit dem Ausnahmepianisten Martin Stadtfeld.

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IMPRESSUM

KulturLANDDas Magazin für Kultur in Rheinland-Pfalz

HERAUSGEBER UND GESCHÄFTSFÜHRERJochen Eisenkolb (V.i.S.d.P.)BÜROTel-A-Vision Media Networking GmbHSophie-Christ-Straße 455127 MainzTelefon: 06131-96093-31Telefax: 06131-96093-39info@tel-a-vision.dewww.tel-a-vision.deCHEFREDAKTIONDr. Yvonne EisenkolbCvDAlbert HoehnerREDAKTIONIngo Bartsch, Albert HoehnerLEKTORATIngo BartschANZEIGENLEITUNGOlaf SchildeAUTORENHeidi Schumacher, Dr. Jürgen Hardeck, Iris Kofoldt, Andreas Pecht, Albert Hoehner, Ingo Bartsch, Andrea Reiter, Carmen SchwartzCOVERSteven MurphyGRAFIK / ILLUSTRATIONEN / LAYOUT / GESTALTUNGSteven Murphy, Anna ZemannFOTOS / ABBILDUNGENMarco Broggreve (1), Frank Eidel (3), Markus Ewen (3), Figurentheater Marmelock (1), Hatje Cantz Verlag (1), Albert Hoehner (3), Klaus Hönig (2), Jemas Solo (1), longplay pictures (1), Michael Link (1), Wenke Mann (1), Museum für Puppentheaterkultur (4), Carmen Schwartz (2), Semmel Concerts (1), Stiftung Hambacher Schloss (3), Tearticolo (1), Theader Freinsheim (1), Zapp & Co. (1). Alle weiteren Fotos und Abbildungen wurden von den Veranstaltern, Künstlern und der Kulturszene dem Kul-tursommer Rheinland-Pfalz bzw. dem Herausgeber des KulturLAND-Magazins honorarfrei überlassen.ANZEIGENDer Herausgeber bedankt sich für die Bereitstellung der Anzeigen für das KulturLAND-Magazin und den KulturLANDkompass.DRUCKpva, Druck und Medien-Dienstleistungs GmbH, Landauwww.pva.de

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www.kulturland-magazin.dekulturland@tel-a-vision.dePROJEKTMANAGEMENTDr. Yvonne EisenkolbWEBDESIGNSteven Murphy, Anna ZemannPROGRAMMIERUNG / ADMINISTRATIONThomas BotensCONTENTMANAGEMENTBruno Hege, Dennis Stamm

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nach-drucke von Fotos und Artikeln aus dem Inhalt, auch auszugsweise, sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet. Für unverlangt eingereichtes Material (Bilder, Manuskripte etc.) wird keine Haftung übernommen. Die Urheberrechte der vom Herausgeber konzipierten Anzeigen liegen beim Herausgeber.

Alle Veranstaltungsdaten sind ohne Gewähr, Verlosungen vom Rechtsweg ausgeschlossen.

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Erscheinungsdaten 2009Vorliegende 0-Nummer: Februar 20091. Ausgabe April 2009 Redaktionsschluss: 3. April 2009Termin- und Anzeigenschluss: 10. April 2009Druckunterlagenschluss: 17. April 2009Erscheinungstermin: 24. April 20092. Ausgabe Oktober 2009Auflage & Verbreitung:Druckauflage: 200.000Verbreitung: 195.000Vertrieb: 4.000 Auslagestellen in Rheinland-Pfalz

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ist ein eingetragenes Warenzeichen.Mantel gedruckt auf 115 Gramm Papier Beihefter gedruckt auf 80 Gramm PapierAusführung 4/4 Euroskala/Euroskala

Kabaretteine neue Reihe mit namhaften Kabarettistenimmer mittwochs um 20:00 Uhr im Hambacher Schloss

www.hambacher-schloss.deS02/9

20.05.09 Wilfried Schmickler Deutscher Kleinkunstpreis Unterhaus Mainz 2001 (als Mitglied von „3Gestirn“) Prix Pantheon Bonn 2007 Deutscher Kabarett-Preis Nürnberg 2007

„ES WAR NICHT ALLES SCHLECHT“

30.09.09 Frank Lüdecke Kabarettpreis „Gaul von Niedersachsen“ 2008 Salzburger Stier (Medienpreis der ARD-Hörfunkanstalten) 1999

„VERWILDERUNG“

25.11.09 Heinrich Pachl Deutscher Kleinkunstpreis 1982 Adolf-Grimme-Preis 1986 Deutscher Kabarettpreis 2006 Kabarettpreis Gaul von Niedersachsen 2007

„DIE SPUR DER SCHEINE“

Eintrittspreise Kategorie 1 € 25.- ermäßigt € 22,- Kategorie 2 € 22,- ermäßigt € 19,- Ermäßigungen gelten für Schwerbehinderte ab 80 % und für Schüler und Studenten. Hambacher Schloss 1832, Tel: 063 21 / 959 78 80 Fax: 063 21 / 959 78 85, www.hambacherschloss.eu

Tabak Weiss, Neustadt

Hinauf, hinaufzum Schloss!

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Immer von 5 – 10 Uhr.

Radio an!

„Wir wecken Rheinland-Pfalz!“

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