Kundenorientierter Qualitätsbericht

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WOHNPFLEGE WEDEL AWO Schleswig-Holstein gGmbH 2010

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Kundenorientierter Qualitätsbericht

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WOHNPFLEGE WEDELAWO Schleswig-Holstein gGmbH

2010

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Liebe Leserin, lieber Leser, was macht die Qualität einer stationärenPflegeeinrichtung aus? Auf diese Frage gibt eskeine einfache Antwort-denn Qualität lässt sichnicht allgemeingültig definieren. Qualität entstehtzwischen Menschen, in Beziehungen. Dennoch istQualität kein Zufall. Mit unseremQualitätsmanagement nach dem EFQM-Modellunterstützen wir diese Beziehungen. Das Ergebnisist ein Alltag, den Bewohner, Angehörige undMitarbeiter als Qualität dieser Einrichtung erleben.Von diesem Alltag berichtet das vorliegende Heft.Dieser Qualitätsbericht soll allen helfen, die sich fürdas Leben in einer Pflegeeinrichtung entscheidenmüssen oder die anderen dabei behilflich seinwollen. Entstanden aus einem Modellprojekt derSozialministerien Nordrhein-Westfalen undSchleswig-Holstein im Jahr 2008, antwortet dieserBericht auf 150 Fragen nach dem "Weltenmodellfür Transparenz". Es sind Fragen, die sichMenschen immer wieder stellen, wenn sie sich mitdem Einzug in ein Heim befassen müssen. UnterBeteiligung von Vertretern des örtlichenSeniorenbeirates, des Landesseniorenrates, derHeimaufsicht des Kreises Pinneberg und desSozialausschusses der Stadt Wedel entstand sounser Bericht, der nun in einer aktualisierten2.Auflage vorliegt. Der Bericht gliedert sich in zwei Teile. Im Tabellenteil am Ende werdenBasisinformationen zur Einrichtung gegeben, dieeinen Vergleich mit anderen Häusern ermöglichensollen. Der Magazinteil davor verbindet konkreteBeschreibungen über das Leben im Haus,persönliche Berichte von Bewohnern, Angehörigen,Mitarbeitern und anderen mit der Einrichtungverbundenen Menschen mitHintergrundinformationen zu organisatorischen undpflegefachlichen Fragen sowie praktischenHinweisen und Tipps. So entstand ein Bericht, indem es vor allem um die Lebensqualität in unsererEinrichtung geht. Wir wünschen den Lesern vielFreude beim Blättern und Lesen und laden gernein, das Gelesene vor Ort durch einen Besuch inder Einrichtung mit konkretem Erleben zu füllen. Sokönnen Sie selbst bestimmen, worauf Siebesonderen Wert legen und wieweit unsereQualitäten mit Ihren Vorstellungen übereinstimmen.

Franz-Ulrich Löning-Hahn, EinrichtungsleiterWOHNpflege Wedel

29Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier,welche Feste werden gefeiert?

28Mit wem wohne ich hier zusammen und welcheRegeln muss ich dabei beachten?

27Welche Informationen werden über michgesammelt und wer arbeitet wie damit?

24Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ichmitbestimmen, wer mich pflegt oder betreut?

22Wer arbeitet hier alles und wer ist für michzuständig?

20An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragenhabe oder mich beschweren möchte?

19Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier undwer überprüft die Einhaltung?

18Welche Kosten kommen auf mich zu?

16Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie istsie ausgestattet?

15Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärtsein?

14Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden,Bekannten, Angehörigen und ausserhalb desHauses pflegen?

13Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung derEinrichtung?

9Was ist, wenn ich krank oder sehr starkbetreuungsbedürftig werde, wenn ich sterbenmuss?

7Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

5Wie wohne ich in der Einrichtung?

4Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnungunterstützt?

Inhalt

Lebenswelt

Außenwelt

Welt der Institutionen

Arbeitswelt

Welt der Gemeinschaft

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Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnung unterstützt?

Heimleiter Franz-Ulrich Löning-Hahn

Nur wenige Menschen ziehen gern in ein Pflegeheim.Der Einzug in ein Heim geschieht oft plötzlich, z.B. im Anschlussan einen Krankenhausaufenthalt. Selten wird der Umzug in einHeim von langer Hand geplant. Deshalb sind mit dem Einzug insHeim viele Fragen, Sorgen und oft auch Ängste von denzukünftigen Bewohnern und ihren Angehörigen verbunden. Ummöglichst viel Sicherheit und Klarheit bei dem schweren Schrittin ein Heim zu geben, bieten wir zum einen – wenn ein Platz freiist – das Probewohnen an, d.h., sie können zu den normalenKosten gemäß ihrer Pflegestufe einige Tage bei uns verbringen,um das Leben in unserer Einrichtung kennen zulernen. Zumanderen können sich Interessenten das neue Zimmer vor demEinzug in Ruhe anschauen und planen, welche eigenenGegenstände wo in dem neuen Zuhause am besten einen Platzfinden können. Heimleitung und Pflegedienstleitung stehen auchim Vorwege für ausführliche Gespräche zur Verfügung, ummöglichst viele Fragen bereits vor dem Einzug klären zu können.

Info: Einzug

Hilfe und Unterstützung von Anfang anAm Einzugstag erwartet den neuen Bewohner ein vorbereitetes  Zimmer mit einem Begrüßungsschreiben,in dem die wichtigsten Ansprechpartner und ihre Telefonnummern vermerkt sind. Außerdem gibt espersönliche Gespräche mit Mitarbeitern und eine Vorstellung in der Wohngruppe .DieGesprächsbereitschaft aller Mitarbeiter ist in den ersten Tagen besonders hoch – auch den Angehörigengegenüber-,  damit die Eingewöhnung in die neue Umgebung möglichst schnell gelingt. Sollte dasgewählte Zimmer auf Dauer doch nicht gefallen, ist ein Umzug innerhalb des Hauses grundsätzlichmöglich.

Auch beim Umzug, bei dem künftige Bewohner hoffentlich Unterstützung von Angehörigen erhalten,bieten wir unsere Hilfe an. Kleinere Transporte kann unser Hausmeister gegen Gebühr durchführen. BeiBedarf können wir auch externe Dienstleister (Umzugsunternehmen) vermitteln.

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Individuelle Zimmergestaltung

Service:

"Bringen Sie einen Sessel mit"Je persönlicher das Zimmer in der neuen Umgebung gestaltet ist,destoleichter fällt die Eingewöhnung. Aus dieser oft gemachten Erfahrungheraus bitten wir Sie, das Zimmer ihrer Angehörigen  in unsererEinrichtung nach Absprache  mitmöglichst vielen persönlichen Dingen zuversehen. Bis auf das von uns gestellte Pflegebett kann das Zimmerkomplett individuell eingerichtet werden.

Wie wohne ich in der Einrichtung?

Mutter und Sohn im Wohnzimmer

„Es ist ja wie das Wohnzimmer zuhause – nur mit Bett“;rief Irmgard Hinsch, als sie im Februar 2006 ihr neues Zimmersah. Ihr Sohn war erleichtert, dass sich die Mühe gelohnt hatte.Während eines längeren Krankenhausaufenthaltes hatte FrauHinsch erkannt, dass sie nicht in ihre Wohnung zurückkehrenkonnte. Ihr Sohn hatte das Zimmer ausgesucht.  Bis auf dasPflegebett ließ er alle Standardmöbel rausräumen. Das Zimmersollte möglichst original nach dem alten Zuhause aussehen. HerrHinsch überlegte, welche der vertrauten Gegenstände mitsollenund was zurückgelassen werden musste. Er organisierte denUmzug, räumte die Möbel ein, hängte Bilder auf. Und schließlichkamen auch die Jacke und die Mütze seines verstorbenenVaters wieder an ihren Platz an der Garderobe.

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Service:

Zimmer aussuchenDie Zimmer hier im Haus sind alle hell und geräumig. Fast alle Zimmer haben ein eigenes Bad. Die Größen variieren zwischen 16 – 23 qm. Terrassen im Erdgeschoss und Dachgeschoss und teilweiseBalkone im Obergeschoss gehören zur baulichen Ausstattung. Stehen zum Zeitpunkt des Einzugsmehrere Zimmer zur Verfügung, können Sie ihr Zimmer frei wählen. Wenn Sie den Einzug von langerHand planen, können Sie sich bei uns auch für ein bestimmtes Zimmer vormerken lassen. Wir melden unsdann bei Ihnen, wenn das Zimmer zur Verfügung steht. Die Doppelzimmer sind in erster Linie fürEheleute, unverheiratete Paare oder befreundete Menschen gedacht.

Hausmeister Vitalis Krieger

Zitat:

"Geht nicht, gibt`s nicht"so lautet das Motto von Hausmeister Vitalis Krieger.

Ob im Haus oder im Außengelände – der Hausmeister sorgt dafür, dassalles in Ordnung ist und bleibt. Und auch für die persönlichen Belangeder Bewohner hat Herr Krieger stets ein offenes Ohr. KleinereReparaturen an persönlichen Sachen werden mit erledigt. Beiaufwändigeren Arbeiten kann Herr Krieger gegen eine Gebühr von 18,50€/Stunde seine Hilfe anbieten oder bei Bedarf auch externe Dienstleistervermitteln.

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Info: Nägel und DübelDa bei uns das WOHNEN groß geschrieben wird, können Sie Ihr Zimmer frei einrichten und gestalten.Das bedeutet auch, dass Sie zu Dekorationszwecken Nägel und Dübel in die Zimmerwände einbringendürfen. Lediglich bauliche Veränderungen, z.B. das Einbauen einer Zwischenwand  sind ausgeschlossen.

Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

Wer seinen Alltag wie gewohnt leben kann, der zieht nicht in ein Pflegeheim- überspitzt formuliert.Der Einzug in ein Heim ist immer verbunden mit einem Bedarf an Hilfe undUnterstützung bei der Bewältigung des alltäglichen Lebens. Was man vor kurzem noch selber schaffte - dafürbraucht man nun die Hilfe anderer. Was man bisher allein entscheiden konnte – dafür gibt es nun Regeln ineiner Gemeinschaft mit vielen anderen Bewohnern. Die Umstellung auf diese neue Lebenssituation ist eineHerausforderung. Manchmal fällt die Eingewöhnung in das Leben im Heim daher schwer. Es kann dauern, bisman spürt, dass man auch im Heim sein eigenes Leben weiterleben kann. Es kann dauern, bis man erlebt,dass Pflegekräfte helfen können, den Alltag besser zu bewältigen. Es kann dauern, bis man die poitivenSeiten des Lebens in der Gemeinschaft und der Tagesstruktur erkennt. Es kann dauern – aber es ist möglichund es geschieht immer wieder, dass der Umzug ins Heim nicht nur als Verlust von Lieb- gewordenem,sondern auch als ein neuer Anfang mit besserer Lebensqualität erfahrbar wird.

Gertrud Bredehorst

Zitat: Gertrud Bredenhorst (96)

Mit meinen Hobbys verschönere ich das Haus"Ich wohne seit August 2002 in dieser Einrichtung.Gleich zu Beginnwurde ich nach meinen Hobbys und besonderen Fähigkeiten gefragt. Daich nach der Mittelschule eine private Haushaltsschule besucht habe,kenne ich micht mit Näharbeiten gut aus.Fr. Neumann-Rystow hat sichdafür eingesetzt, dass in meinem Wohnbereich eine Nähmaschineangeschafft wurde. So habe ich die unterschiedlichsten Dinge genäht:vom Tast- säckchen bis hin zu kleinen Kopfkissenbezügen, den meistenauch als "Fritzchen" bekannt. Auch das Malen ist ein Hobby von mir, dassehr viel Freude bereitet. Je nach Laune wähle ich Blumen- oderTiermotive.Es freut mich, dass viele meiner selbstgemachten Dinge, z.B.Bilder oder Tastsäckchen, in der Einrichtung hängen.

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Seit Juni 2008 bei uns - DörteSteffens (78)

Zitat:„Ich bin froh, dass hier immer jemand präsent ist. Zu Hause war ich vielmehr auf mich selbst gestellt. Ich muss noch lernen, um Hilfe zu bitten.Die Abhängigkeit von der Hilfe anderer fällt mir noch schwer. So z.B.,wenn ich duschen will. Ich habe das Duschen einmal pro Woche alsRegel mit meiner Bezugspflegerin abgesprochen. Natürlich hilft man mirauch bei zusätzlichem Duschen, wenn es nötig ist. Wenn es mal morgenstrotz Absprache nicht klappt mit dem Duschen, dann wird es abendsnachgeholt. Das ist dann auch in Ordnung.“

Info

Hauswirtschaft Die Küchenmitarbeiter können flexibel auf Wünsche derWir haben eine eigene Küche im Haus.

Bewohner reagieren.Eine Woche pro Monat können die Bewohner den Speiseplan selbst gestalten, indemsie ihre Wünsche anmelden, die dann möglichst umgesetzt werden. Vier Mahlzeiten gibt es am Tag,Zwischenmahlzeiten bei Bedarf. Medizinische und pflegerische Notwendigkeiten werden bei derVersorgung beachtet. Getränke (Wasser, Saft, Kaffee, Tee)  stehen rund um die Uhr kostenfrei zurVerfügung.

 besteht ebenfalls aus eigenen Mitarbeiterinnen. Die Einrichtung wird täglich, auch anDie HausreinigungWochenenden und Feiertagen, gereinigt, dabei einmal pro Woche besonders gründlich.

 wird von der Wäscherei des AWO-Werkschiffs in Pinneberg gewaschen. Dort wird dieDie Wäschepersönliche Wäsche auch nach dem Einzug kostenlos gekennzeichnet und dann wöchentlich gewaschenund schrankfertig zurückgeliefert. Um Engpässe bei der Wäscheversorgung zu vermeiden, benötigt daherjeder Bewohner einen Wäschevorrat, der für 14 Tage ausreicht. Bettwäsche, Handtücher undWaschlappen werden von der Einrichtung gestellt, wenn der Bewohner diese Wäsche nicht auch selbermitbringen möchte.

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Was ist, wenn ich krank oder sehr stark betreuungsbedürftig werde,wenn ich sterben muss?

Frau Herrmann micht sich chic

Info:

DemenzIn unserer Einrichtung haben wir einen Wohnbereich eigens auf dieBetreuung Demenzkranker ausgerichtet. 13 Bewohner leben dort. Er istsehr übersichtlich, bietet ein gemütliches Wohn- und Esszimmer und hatgroßzügige Außenterrassen, auf denen die Bewohner jederzeit spazierengehen und so ihrem Bewegungsdrang nachgeben können. Sicherheit undOrientierung erfahren die Bewohner durch eine biographiebezogene,pflegerische Begleitung in einer Umgebung, die wir mit Gegenständenaus der Vergangenheit vertraut eingerichtet haben (Milieugestaltung).Zum Beispiel befinden sich im Flurbereich Handtaschen, Schals, Mützenund Hüte, die dazu einladen, sich umzuziehen oder sich chic zumachen.

Der Tagesbeginn mit dem Frühstück hat jeden Morgen eine besondereBedeutung für den einzelnen Bewohner. Wir geben uns die Hände undwünschen uns einen guten Morgen und singen ein gemeinsames Lied.Durch die tägliche Wiederholung erhalten die Bewohner Sicherheit undfinden sich zurecht. Durch die pflegerische Grundhaltung der Validation*begeben wir uns in die „Realität“ der Bewohner, akzeptieren ihreWirklichkeit, ohne zu analysieren, zu bewerten und zu korrigieren.

Ein ganzheitlicher Ansatz (Körper-Geist-Seele) kommt dem Bedürfnisnach Annahme, Verständnis, menschlicher Wärme, Nähe und sinnlicher Erfahrung in einer entspanntenund vertrauensvollen Atmosphäre entgegen. Ein gutes Beispiel dafür ist der Snoezelen-Raum, derWohlfühlraum. Bei ruhiger Musik, gedämpftem Licht und Wohlgerüchen werden dort die Sinne sanftangeregt.

*Validation (IVA) ist eine Grundhaltung. Sie basiert auf einem emphatischen Ansatz und einerganzheitlichen Erfassung des Individuums.

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Service:

KrankenhausaufenthaltWir organisieren den Transport und sorgen dafür, dass Sie die notwendigen Sachen mitbekommen. DasKrankenhaus erhält alle wichtigen Informationen auf einem Überleitungsbogen, Ihre Angehörigen werden,wenn Sie es wünschen, über ihre Verlegung ins Krankenhaus informiert.

Auch während eines Krankenhausaufenthaltes halten wir den Kontakt zu Ihnen aufrecht. Ihr Zimmer in derEinrichtung wird verschlossen und für Sie freigehalten. Die Kosten laufen für die Zeit desKrankenhausaufenthaltes weiter, wobei das Tagesentgelt nach dem dritten Abwesenheitstag um 25%gekürzt wird.

Erinnerungsecke für unsereVerstorbenen

Das Sterben ist die größte und letzte Herausforderung im Leben eines Menschen.Jeder Mensch weiß, dass er sterben muss. Dennoch ist dieser letzte Schrittaus dem Leben mit ganz verschiedenen Gedanken und Gefühlen,Erwartungen und Befürchtungen besetzt. Nicht der Ort ist entscheidend,sondern die eigene innere Einstellung zum Sterben. Die ist auch wichtig fürunsere Begleitung auf dem letzten Lebensabschnitt. Wir akzeptieren undrespektieren persönliche Wünsche im Rahmen der rechtlichen Vorgaben undversuchen, diese Wünsche soweit wie möglich umzusetzen. Daher fragen wirschon beim Einzug, ob eine Patientenverfügung vorliegt, die dann in dieBewohnerakte kommt und unser Handeln bestimmt. Wenn bisher so eineVerfügung fehlt, können wir Bewohner und Angehörige beraten. Wir habenhierfür einen Vorsorgeordner erarbeitet. Unsere Mitarbeiter begleiten dieBewohner auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Dabei arbeiten wir mit denbeiden Wedeler Hospizgruppen zusammen und vermitteln auf Wunsch dieBegleitung von außen.

Wir legen Wert darauf, dass der Bewohner möglichst in seiner vertrautenUmgebung sterben kann; dazu gehören auch die Menschen, die derSterbende gern bei sich haben möchte. Den Wunsch nach einemschmerzfreien Sterben nehmen wird auf und versuchen diesen in engerKooperation mit den Ärzten umzusetzen (Palliativ-Care). Pflegekräfte mit einer Palliativ-CareZusatzausbildung halten wir vor.  Die „Leitlinien zur Palliativen Praxis der AWO Schleswig-Holstein“bestimmen dabei unser Handeln unter dem Leitwort:“ Sie sind wichtig, weil Sie eben Sie sind. Sie sind biszum letzten Augenblick Ihres Lebens wichtig, und wir werden alles tun, damit Sie nicht nur in Frieden sterben,sondern auch bis zuletzt leben können.“

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Michael Wolter und Paula Beitzel

Interview

Unterstützen und motivierenMit Michael Wolter (Bezugspflegefachkraft im WB 1)

Wie stellen Sie sicher, dass jeder Bewohner tatsächlichimmer die Hilfen bekommt, die er braucht?In der Pflegeplanung ist der Bedarf konkret beschrieben. DiePlanung aktualisieren wir regelmäßig. Das ist die Basis. ImAlltag sehen wir, was jeder Einzelne braucht. Das hängt ja oftvon der Tagesform ab. Wir versuchen den Bewohnern nichtimmer alles abzunehmen, sondern sie zu motivieren, Dingeselbst zu tun, sich nicht hängenzulassen. Für dieNahrungsaufnahme bieten wir deshalb z.B. ein breitesSpektrum an praktischen Hilfsmitteln an wie Wärmeteller,Tellerranderhöhung, Spezialbestecke mit breiten Griffen,oder auch Nagelbretter zum Streichen der Brote.

Was geschieht, wenn ein Bewohner trotzdem nicht mehr genug isst und trinkt?Dann überprüfen und dokumentieren wir die Trinkmenge. Damit können wir berechnen, ob der Bewohnergenügend Flüssigkeit zu sich nimmt; wenn nicht, unterstützen wir ihn z.B. durch ein gezieltes Anbieten vonLieblingsgetränken. Ähnlich ist es mit dem Essen. Monatlich wird eine Gewichtskontrolle durchgeführt. Beiauffälligem Gewichtsverlust wird das Essen hochkalorisch angereichert. Alle Maßnahmen werden mit demHausarzt abgesprochen.

Wie reagieren Sie, wenn jemand Kleidung und Körperpflege vernachlässigt?Wir unterstützen unsere Bewohner in der Auswahl ihrer Kleidung und vermitteln Friseur- undFußpflegetermine. Wenn ihnen Sachen fehlen, sprechen wir mit den Angehörigen. Auch wir achten alsoauf das äußere Erscheinungsbild unserer Bewohner. Aber auch in diesem Punkt gilt, soviel Hilfe wie nötig,so wenig Hilfe wie möglich. Das Ziel ist, die Fähigkeiten des Bewohners solange wie möglich zu erhalten.Bewohner werden bei uns gefördert aber auch gefordert.

Was ist aber, wenn ein Bewohner sich kaum noch selbständig bewegen kann?Dann werden wir die Fähigkeiten, die er immer noch hat, aktiv trainieren, um weiter eine relativeSelbstständigkeit zu erhalten. Außerdem vermitteln wir individuelle Hilfsmittel, angefangen vonangepasstem Schuhwerk bis hin zum Rollstuhl, und organisieren Rezepte für Krankengymnastik.

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Service:

Betreuung durch AngehörigePflegebedürftig zu sein bedeutet manchmal auch, nicht mehr alle Entscheidungen allein treffen zu können.Das Recht sieht in diesen Situationen vor, dass ein Betreuer für bestimmte Lebensbereiche (z.B.Aufenthaltsbestimmungsrecht, Gesundheitssorge; Finanzen, Postverkehr) ernannt wird, der dann imSinne des Betreuten Entscheidungen treffen kann. Mit Hilfe einer Vorsorgevollmacht, Patientenverfügungoder einer Generalvollmacht kann jeder dafür Sorge tragen, dass eine solche Aufgabe nur einer Persondes Vertrauens, z.B. einem (nahen) Angehörigen, übertragen wird. Unabhängig von den rechtlichenVorgaben ist unserer Einrichtung eine enge Zusammenarbeit mit Angehörigen in allen Bereichen wichtig.Angehörige sind stets willkommen; ihre Anregungen und ihr Mitwirken zum Wohl des Heimbewohners sinduns wichtig.

Spezialitäten des Hauses:

EFQMEFQM *– diese vier Buchstaben stehen für ein Qualitätsmanagementsystem, dass sich an derZufriedenheit der Betroffenen mit den erbrachten Dienstleistungen orientiert. Diese ermitteln wir u.a. mitHilfe der großen EFQM-Umfragen, die wir alle zwei Jahre bei Bewohnern, Angehörigen und Mitarbeiterndurchführen. Außerdem haben wir eine vereinfachte Angehörigenbefragung entwickelt, die einmal imQuartal stattfindet. Die Ergebnisse werden zeitnah ausgewertet und veröffentlicht. Sie dienen dazu,Verbesserungspotentiale zu erkennen und möglichst auch umzusetzen. Wir ermuntern auch ausdrücklichzu Beschwerden mit Hilfe unseres einfach zu verwendenden Abweichungsbogen.

Auf Angehörigenabenden (2-3 pro Jahr) geht es neben der Vermittlung von Informationen hauptsächlichum den Austausch miteinander. Anregungen und Kritik sind uns wichtig, um unsere Arbeit immer neu zuhinterfragen.

*EFQM – uropean oundation for uality anagementE F Q M

Servie:

Lebensmittel mitbringenAngehörige können gerne Lieblingsspeisen oder -getränke mitbringen.Natürlich müssen dabei dievorgegebenen Hygienevorschriften, die wir auf einem Merkblatt zusammengestellt haben, eingehaltenwerden. Zur Aufbewahrung persönlicher Lebensmittel bieten wir kostenfrei abschliessbareKühlschrankfächer an.

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Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung der Einrichtung?

Spezialitäten des Hauses:

AWO OrtsvereinEine enge Zusammenarbeit gibt es mit dem AWO-Ortsverein Wedel. Die Tagesstätte – AWO-Treff – istmit unserem Gebäude direkt verbunden, so dass Bewohner stets „trockenen Fußes“ dorthin gelangenkönnen. Die vielfältigen Angebote des Ortsvereins können von unseren Bewohnern kostenfrei täglichbesucht werden.

Herr Kollmeyer in seinemElement - Ausflug mit Elli Woland

Schöne Ziele ohne weite Wege lassen sich von der AWO Wohnpflege aus gut ansteuernAls ehemaliger Postzusteller kenne ich, Gerhard Kollmeyer, unsere StadtWedel sehr gut. Fast jeden Tag bin ich ehrenamtlich mit Bewohnernunterwegs, manchmal zu Fuß, manchmal mit Gehwagen und manchmal mitdem Rollstuhl. Die Bahnhofstraße mit den vielen Geschäften, das Rathaus,der Mühlenteich, der Roland als Wahrzeichen der Stadt Wedel, oder auchder Spaziergang durch die Marsch mit dem Theaterschiff Batavia und demneuen Freizeitbad sind einige der Ziele, die ich immer wieder ansteuere.Besonders schön ist es an der weltbekannten SchulauerSchiffsbegrüßungsanlage „Willkommhöft“. Hier schauen wir bei einer TasseKaffee und einem Stück Kuchen den in den Hamburger Hafen ein- undauslaufenden Schiffen zu. Auch der Elbwanderweg ist ein gutes Ziel, um vonoben auf die Schiffe zu schauen und bei jedem Wetter die Elbe zubeobachten. Und bei Schmuddelwetter gehen wir in das neueEinkaufszentrum Welau-Arkaden zum Shoppen oder Eis essen.

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Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden, Bekannten,Angehörigen und ausserhalb des Hauses pflegen?

Service:

KontaktpflegeLeben im Heim heißt nicht Leben in der Isolation – im Gegenteil. So verlegen wir möglichst vieleAktivitäten nach draußen (wenn das Wetter dies zulässt). Es ist kein Problem, wenn Sie zu Feiern oderauch für mehrere Tage von Ihrer Familie eingeladen werden. Und wir unterstützen Sie, wenn Sie Kontakteaußerhalb der Einrichtung pflegen möchten. Unsere Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer, aber sicherlichauch Ihre Angehörigen, Bekannten, Nachbarn oder Betreuer tragen so zu einem abwechslungsreichenAlltag bei.

Spezialitäten des Hauses:

Cafe KlatschAn jedem 1. Donnerstag im Monat öffnet unser „CafeKlatsch“ von 15.00 – 17.30 seine Pforten. Im Wintergarten –und bei gutem Wetter auf der dazugehörigen Terrasse – wirdselbst gebackener Kuchen, Eis, Sekt u.a.m. zumSelbstkostenpreis angeboten. Der Kaffeeklatsch wird vonMitarbeitern ehrenamtlich organisiert.

Nach Möglichkeit gibt es durch den allseits beliebtenAltenpfleger Michael Wolter auch musikalische Begleitung.Das Cafe Klatsch ist öffentlich und wird auch von vielenAngehörigen ehemaliger Bewohner genutzt, um sich malwieder im Haus umzusehen und alte Bekannte zu treffen.

Zitat

Eine Brücke von Wedel nach KanadaEines Tages hielt mich die Bewohnerin Dörte Steffens an und sagte mir:" Frau Meier, stellen sie sich vor,gestern hat mich mein Bruder aus Kanada angerufen und sagte mir:"Ich habe dich eben im Internetgesehen!" Das war eine Freude!"

Ich fragte beim Heimleiter nach und erfuhr, dass Bilder einer Veranstaltung unter www.wedel.de insInternet gestellt waren, die der Bruder von Frau Steffens dann gesehen hat.

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Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärt sein?

Marianne Meier, Verwaltung

FormalitätenOb man sofort bei uns einziehen kann, wenn man dies möchte,hängt davon ab, ob gerade ein Platz frei ist. Je nach Belegungund Nachfrage kann es sein, dass der gewünschte Platz nichtsofort zur Verfügung steht. Ansonsten geht es vor dem Einzugvor allem um die Heimkosten. Wichtig ist eine Pflegestufe. EinEinzug ins Heim ohne Pflegestufe ist nur im Ausnahmefallmöglich, wenn ein amtsärztliches Attest dieHeimpflegebedürftigkeit trotz fehlender Pflegestufe bestätigt.Eine Pflegestufe erhält man durch einen Antrag bei derPflegekasse, die den Medizinischen Dienst der Krankenkassen(MDK) mit einer Begutachtung beauftragt. Das Ergebnis derBegutachtung wird als Bescheid über den Erhalt einerPflegestufe (1-3) mitgeteilt. Auch nach Berücksichtigung desPflegestufenanteils bleibt für die Bezahlung des Heimplatzeseine Restsumme, die der Bewohner monatlich zu tragen hat.Reichen Rente und Vermögen nicht aus, diese Kosten zu begleichen, übernimmt nach Antrag undVermögensprüfung das Sozialamt des letzten Wohnortes vor Heimeinzug die nichtgedeckten Heimkosten.Auch Pflegewohngeld kann dann beim zuständigen Sozialamt beantragt werden.

Bei diesen Anträgen berate und helfe ich gern. Die Entscheidung, wie die monatliche Rechnung beglichenwird, ob durch Bankeinzug oder Überweisung, trifft der Bewohner selbst. Wichtig ist, dass zunächst daseigene Vermögen

zur Rechnungsbegleichung eingesetzt werden muss. Zahlungen des Sozialamtes setzen erst ein, wenn daseigene Vermögen aufgebraucht ist.

Wenn Bewohner ihre persönlichen Belange, z.B. aufgrund einer Demenzerkrankung, nicht mehr selber regelnkönnen und nicht im Vorwege einem Vertrauten eine Vollmacht erteilt haben, so muss über das Amtsgerichteine Betreuung eingerichtet werden.

Bärbel Gröger, Verwaltung

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Weiterführende Hinweise:

Unterlagen zum HeimeinzugPflegestufenbescheidÄrztliches Attest über Freisein von ansteckenden Krankheiten (vor allem Tuberkulose)Unterschriebener HeimvertragVollmacht (falls erteilt)Gesetzliche Betreuung (falls erforderlich)Antrag auf Übernahme nicht gedeckter Heimkosten/ Antrag auf Pflegewohngeld (falls notwendig)

Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie ist sie ausgestattet?

Jahresast im Frühling

Das Haus besteht aus drei Wohnbereichen, die sich nachin Terrakotta, grün oder blau. ImFarben unterscheidet,

Erdgeschoss und in der 2. Etage gibt es je ein Wohnzimmer, dasals Speiseraum und als Aufenthaltsraum genutzt wird. Im erstenStock sind es zwei, da hier die meisten Bewohner leben. Zudemhaben wir einen Innenhof, wo bei gutem Wetter viel Betrieb ist.Im oberen Wohngeschoss finden die Bewohner ein Hochbeet,das sie selber mit gestalten können. Auch Angehörige pflanzenhier Kräuter. Auf jeder Station hängt im Flurbereich ein„Jahresast“, der  symbolisch auf die einzelnen Jahreszeiten undEreignisse wie z.B. Ostern hinweist. Hinsichtlich derKrankheitsbilder und der Pflegebedürftigkeit gibt es keine strikteTrennung zwischen den Wohnbereichen. Lediglich im WB 3leben überwiegend schwer dementiell erkrankte Menschen.

Info:

PforteUnser Haus hat keine Pforte oder Rezeption. Tagsüber ist meistens die Verwaltung im Eingangsbereichbesetzt. Ansonsten haben die Mitarbeiter ein Auge darauf, wer hier aus- und eingeht. UnbekannteBesucher sprechen wir an und fragen, was sie hierher führt. Bewohner mit Weg- bzw. Hinlauftendenz, diedie Einrichtung verlassen und alleine nicht zurückfinden, behalten die Kollegen besonders im Blick. AlsWOHNpflege sind wir jedoch ein offenes Haus, hier steht das Wohnen im Vordergrund. AbsoluteSicherheit in jeder Situation können wir realistisch nicht garantieren.

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Martha Warncke (90) auf ihrerCouch

Spezialitäten des Hauses

Die Couchgarnitur kann mitDie Größe der Zimmer und Räume in unsere Einrichtung liegt weit überden Anforderungen, die der Gesetzgeber in derHeimmindestbauverordnung vorschreibt. So haben wir eine Reihe vonEinzelzimmern mit einer Größe von fast 23 qm. Die Flure und die Gemeinschaftsräume sind ebenfalls großzügigangelegt. Bewohner mit Gehwagen oder Rollstühlen haben damit vielBewegungsfreiheit.

Polizeiobermeister Hoppe, RevierWedel

Zitat:

Wir haben noch niemanden stehen lassen„Wir haben noch niemanden stehen lassen. Wenn wir verwirrte Bewohnerin der Stadt treffen, bringen wir sie wieder in ihre Einrichtung zurück. Dasergibt sich aus unserem Beruf. Die meisten kennen wir mittlerweile auchund wissen, wo sie wohnen. Ansonsten ist es sehr hilfreich, wenn dieBewohner in ihrer Oberbekleidung kleine Namensschilder tragen, so wiedas bei ihnen üblich ist.“

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Page 18: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Service:

Finanzierung des HeimplatzesDie Kosten für einen Heimplatz sind durch eine Vergütungsvereinbarung geregelt. Vor dem Einzug wissenSie genau, wie viel ein Platz in jeder Pflegestufe kostet. Wenn sich während des Heimaufenthaltes IhrePflegebedürftigkeit verändert, beantragen wir eine Neueinstufung bei Ihrer Pflegekasse. Bevor wir denAntrag stellen, besprechen wir das natürlich mit Ihnen und Ihren Angehörigen. Wenn Sie eine höherePflegestufe erhalten, steigen die monatlichen Kosten; wenn Sie eine niedrigere Pflegestufe bekommen,sinken die Kosten. Pflege und Betreuung werden von uns in jedem Fall der neuen Pflegestufe und IhremBedarf angepasst.Die Kosten können außerdem durch eine Pflegesatzverhandlung steigen, die nicht nur Sie persönlichsondern alle Bewohner des Hauses betrifft. Über so eine bevorstehende Erhöhung wird im Vorwege vonder Einrichtung informiert. In diesem Fall können Sie den Heimvertrag auch kündigen. In denPflegesatzverhandlungen sitzen sich die Kostenträger (Sozialamt und Pflegekassen) und die Einrichtungals Leistungserbringer gegenüber und legen die Heimkosten fest.Wenn Sie die Kosten für den Heimplatz nicht mehr tragen können, unterstützt Sie das Sozialamt desletzten Wohnortes vor dem Heimeinzug. Dazu prüft es Ihre Vermögenssituation bzw. wie viel IhreAngehörigen zu den Heimkosten beitragen können. Wenn das Sozialamt Kosten übernimmt, erhalten Siemonatlich einen Bargeldbetrag zur eigenen Verfügung.Die genauen Kosten für einen Platz in unserer Einrichtung finden Sie hinten im Tabellenteil diesesBerichtes.

Vermögensprüfung durch das SozialamtWenn Sie einen Antrag auf Kostenübernahme beim Sozialamt stellen, wird Ihre Vermögenssituation von unsgeprüft. Sie müssen alle Vermögenswerte (Sparbücher, Wertpapiere, Lebensversicherungen, Kontoauszügeusw.) dem Sozialamt vorlegen. Das Vermögen ist zur Deckung der Heimkosten einzusetzen, ehe das Sozialamt Zahlungen leistet. Lediglich2.600€ bei Alleinstehenden bzw. 3.214€ bei Ehepaaren gelten als geschütztes Vermögen. Bei Ehepaaren giltauch das eigene Haus oder die eigene Wohnung als unantastbar. Allerdings nur solange, wie der nichtpflegebedürftige Ehepartner das Eigentum selbst bewohnt. Nach der Kostenübernahme der verbleibenden Heimkosten durch das Sozialamt wird in einem zweiten Schrittdie Leistungsfähigkeit der Kinder geprüft. Auch hier sind selbstgenutzte Wohnungen und Häuser inangemessener Größe geschütztes Vermögen. Da die Kinder ihren Eltern gegenüber wenigerunterhaltsverpflichtet sind als Eheleute, sind die Selbstbehalte hier deutlich höher angesetzt.

Prisca Kurschis (Buchstabe A-R)Kathrin Malz (Buchstabe S-Z)Sozialamt der Stadt Wedel/ Heimangelegenheiten

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Page 19: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier und wer überprüft dieEinhaltung?

Qualitätsprüfungen finden in unserer Einrichtung regelmäßig statt.Heimaufsicht, MDK, Lebensmittelaufsicht, Feuerwehr (Brandschutz), Apotheke (Medikamentenversorgung),Hygienebeauftragte u.a.m. prüfen immer wieder aus verschiedenen Blickwinkeln, ob die Arbeit in unsererEinrichtung den Qualitätsanforderungen entspricht. Sofern die Prüfergebnisse Veränderungen verbindlichvorschreiben, werden diese auch umgehend umgesetzt. Dabei gilt, dass Qualität nicht durch eine Prüfung vonaußen in eine Einrichtung hineingeprüft oder verordnet werden kann. Qualität entwickelt sich nur aus dengemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten in einer Einrichtung. Daher beteiligen wir uns auch amQualitätssicherungssystem EFQM. Im Rahmen von Selbstbewertungen und Befragungen bewerten undbeurteilen wir unsere Arbeit selbst und lassen sie auch von externen Experten kontinuierlich bewerten. Ausden Ergebnissen leiten wir konkrete Ziele für Verbesserungen ab. Die externen Prüfungen fließen in diesenProzess ein. So gewährleisten wir einen ständigen Prozess der Qualitätsentwicklung.

Service:

QualitätsprüfungenSämtliche Prüfberichte werden in der Einrichtung gesammelt und können dort über die Verwaltung bzw.Heimleitung eingesehen werden. Prüfergebnisse werden je nach Umfang auch im Haus ausgehängt bzw.bei Angehörigenabenden vorgestellt. Über bevorstehende Änderungen oder neue Vorschriften bzw.gesetzliche Regelungen informieren wir Sie ebenfalls unaufgefordert durch Anschreiben, Aushänge oderInformationsabende. Prüfungen können wir nicht vorher ankündigen, weil sie grundsätzlich unangemeldetkommen. Eine Ausnahme sind die individuellen Pflegestufenüberprüfungen durch den MDK; dieseTermine werden den Bewohnern vorher schriftlich mitgeteilt, damit z.B. auch Angehörige daranteilnehmen können.

Ergebnisse:

Aktuelle PrüfberichteBericht über die MDK Prüfung vom 10.01.2011

Gesamtnote 1,2 bei der MDK-Qualitätsprüfung nach den Transparenzkriterien

Bericht über die Prüfung durch die Heimaufsicht vom 10.01.2011

Testat durch die BIVA für Verbraucherfreundlichkeit (Grüner Haken) vom 02.02.2011

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Page 20: Kundenorientierter Qualitätsbericht

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe oder michbeschweren möchte?

Birgit Neumann-Rytow, PDL

Zitat:

Ansprechpartner„Ich lebe schon seit Dezember 2001 in dieser Einrichtung. Wenn ich einProblem hätte, dass ich nicht mit meinem Bezugspfleger klären kann,würde ich mich an die PDL wenden, die auf meiner Etage vorne ihrZimmer hat. Es kann schon mal sein, dass sie nicht da ist, aber ich findesie immer, außerdem kenne ich ihre Rufnummer und kann sie jederzeitanrufen.“

Anneliese Prächter (92 Jahre)

Ergebnisse:

BeschwerdenNichts in dieser Welt ist perfekt. Deshalb gibt es manchmal auch einen Grund, sich zu beschweren. Wirsehen Beschwerden nicht als Last oder gar Angriff auf unsere Arbeit, sondern als Chance, miteinander insGespräch zu kommen und offene Fragen zu klären. Deshalb nehmen wir jede Beschwerde ernst, prüfensie und sorgen, wo immer möglich, für die Lösung des Problems. Mit Hilfe unseres Abweichbogenskönnen Beschwerden von Bewohnern, Angehörigen, Betreuern, Besuchern oder Mitarbeitern formuliertwerden. Der Beschwerdeführer erhält dann möglichst innerhalb von drei Tagen eine Antwort. EineAuswertung unserer Abweichbögen aus den Jahren 2008 und 2009 hat ergeben, dass fast alle Beschwerden zufriedenstellend geklärt werden konnten. Einige Beschwerden erwiesen sich alsunberechtigt, andere haben zu Veränderungen und Verbesserungen in unseren Arbeitsabläufen geführt.

Spezialitäten des Hauses:

01803 / 10 33 10Der Unternehmensbereich Pflege der AWO Schleswig-Holstein gGmbHbietet unter dem Motto "Wählen Sie AWO Pflege" ein landesweitesKundentelefon. Unter der Rufnummer 01803/ 103310 haben Sie für 9ct/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom rund um die Uhreinen Ansprechpartner für Ihre Anliegen oder Fragen.

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Interview mit Maike Harder (Heimfürsprecherin)

"Auch ich bin gerne für Sie da" Wie wurden Sie Heimfürsprecherin?

Der Kreis Pinneberg hat mich für diese Aufgabe bestellt, da in der Einrichtung kein Heimbeirat gewähltwerden konnte.

Warum?

Die meisten Bewohner hier sind sehr pflegebedürftig und können sich deshalb nicht engagieren.

Wie kam man auf Sie?

Ich bin Mitglied des Seniorenbeirates der Stadt Wedel. Dieses Gremium hat es sich zur Aufgabe gemacht,alle Einirchtungen in unserer Stadt zu begleiten. Ich habe mich für diese Einrichtung entschieden.

Was sind Ihre Aufgaben?

Ich muss bei allen Entscheidungen, bei denen ein Mitwirkungsrecht besteht, eingeschaltet werden. Ichkann Maßnahmen beantragen, die den Bewohnern dienen, Verbesserungen oder Änderungen derLeistungen für sie erreichen. Ich stehe für Gespräche und Beschwerden zur Verfügung und vermittlezwischen Bewohnern, Angehörigen und der Heimleitung.

Wie oft war Ihre Vermittlung bisher nötig?

Bisher gab es noch keine größeren Probleme, bei denen eine Vermittlung notwendig geworden wäre.

Wie erleben Sie dieses Haus?

Ich bin regelmäßig beim Cafe Klatsch dabei und trage dort kleine Gedichte vor und singe mit denBewohnern. Ich erlebe die Bewohner als sehr aufmerksam, Gedichte werden oft mitgesprochen undLieder auswendig mitgesungen. Sehr erfreulich finde ich, dass Mitarbeiter beim Cafe Klatsch und inanderen Situationen selber auch als Zeitspender (ehrenamtliche Helfer) tätig sind, sich also über ihreArbeitszeit hinaus für Bewohner engagieren.

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Wer arbeitet hier alles und wer ist für mich zuständig?

Jana Heinicke und Anneliese Pächter

Wir teilen den Alltag miteinanderIch arbeite als Bezugspflegekraft z.B. für Anneliese Prächter(92). Zusammen mit den Pflegeassistenten sorge ich dafür, dasses ihr an nichts fehlt. Ich kümmere mich um sie in allen Belangenund frage sie, welche Unterstützung sie benötigt, wobei ich hierhelfen kann. Daneben berate ich sie aber auch bei ganzalltäglichen Dingen, etwa der Kleiderauswahl. Manchmal bringeich ihr türkische Kringel aus der Stadt mit, weil sie die so gerneisst. Frau Prächter kann mir ihre Sorgen und Nöte erzählen, sielässt mich aber auch an freudigen Ereignissen teilhaben. Soteilen wir den Alltag miteinander. Sie beantwortet gernQuizfragen und fragt mich oft ab und freut sich, wenn sie mir dieBedeutung des Reformationstages oder so Sachen erklärenkann. Wir kennen uns bis hin zu Kleinigkeiten. So weiß ich, dasssie sich immer wieder Sorgen macht, dass ihr Zimmer für denDoktor, wenn er kommt, nicht ordentlich genug aufgeräumt seinkönnte.

(Jana Heinicke, examinierte Altenpflegerin)

Ergebnisse:

Lebenslanges Lernen - Fortbildung ist wichtigIn Mitarbeiterjahresgesprächen ermitteln wir, welche Fortbildung für welche Kollegen sinnvoll ist. DieBefragung im Rahmen des Qualitätsmanagements (EFQM) liefert weitere Hinweise für denFortbildungsplan, der am Ende  eines Jahres für das kommende Jahr erstellt wird. Er gliedert sich nachjährlich wiederkehrenden Pflichtschulungen, fachspezifischen Fortbildungen und offenen Angeboten, z.B.im Rahmen der Gesundheitsfürsorge. Nach jeder Schulung wird mit einem Formular bei den Mitarbeiternabgefragt, was die Fortbildung gebracht hat, was in den Arbeitsalltag übernommen werden kann. AuchAusbildung hat in unserer Einrichtung einen hohen Stellenwert. Jedes Jahr bieten wir in Kooperation mitunserem Bildungszentrum Elbmarsch in Tornesch Ausbildungsplätze für angehende Altenpfleger an.

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Page 23: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Zitat:

Angehörige willkommenGitta Krüger (Pflegeassistentin):

"Angehörige sind uns jeder Zeit willkommen.Wir freuen uns,wenn sie uns in der Pflege unterstützen. Wenn sie ihrenAngehörigen z.B. das Essen reichen. Viel wichtiger ist uns jedoch die Begleitung. Wenn sie alsodas tun, wofür uns oft die Zeit fehlt: Spazierengehen, einCafe besuchen oder den Wildpark, mal wieder die Elbesehen."

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Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ich mitbestimmen, wermich pflegt oder betreut?

Interview:

WOHNpflegemit Franz-Ulrich Löning-Hahn (Heimleiter)

Warum diese Schreibweise, die in keinem Duden steht?Wir schreiben hier WOHNEN groß. Das alltägliche Leben steht im Mittelpunkt. Danach soll sich allesrichten und nicht umgekehrt.

Und erst danach kommt die Pflege?Danach - aber nicht zu kurz. In der Vergangenheit haben die Arbeitsabläufe der Pflege oft das ganzeLeben in den Heimen dominiert. Da setzen wir andere Prioritäten. Auch die Pflege richtet sich nach denBewohnern und nicht nach „Schema F“. Das Ziel ist eine möglichst individuelle Lebensführung. Wennauch in dem sicheren Gefühl, dass immer jemand da ist und regelmäßig nach dem Rechten schaut, amTage wie in der Nacht.

Kann der Bewohner selber bestimmen, von wem er gepflegt wird?In der Regel nicht. Die Bezugspflegekräfte sind den Zimmern zugeordnet. Bei Unstimmigkeiten oderKonflikten würden wir das natürlich ändern. Dass jemand eine Pflegekraft grundsätzlich ablehnt, habe ichaber in den 16 Jahren, die ich hier arbeite, erst einmal erlebt.

Was sollte ein Bewohner tun, wenn er mit der Pflege unzufrieden ist?Er sollte mit seiner Bezugspflegefachkraft sprechen und die Pflegedienstleitung informieren. Außerdemkann er sich an die Heimfürsprecherin wenden. Gemeinsam werden wir versuchen, die Gründe für dieBeschwerde nicht nur zu ermitteln, sondern auch abzustellen. Und schließlich gibt es als externe Instanznoch die Heimaufsicht.

Wie viel zählt der freie Wille der Bewohner?Grundsätzlich respektieren wir die Wünsche der Bewohner, soweit sie nicht die Lebensqualität andererPersonen einschränken. Das Recht auf Selbstbestimmung ist für uns zentral. Im Einzelfall kann das zuschwierigen Situationen führen. z.B. wenn ein Bewohner die verordneten Medikamente nicht mehrnehmen will oder die Nahrungsaufnahme verweigert. In solchen Fällen muss mit Ärzten, Angehörigen,Betreuern eine akzeptable Lösung gefunden werden, die auch den gesetzlichen Vorgaben entspricht.

 

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Unser Wohlfühlraum (Snoezelen)

Einen typischen Tagesablauf gibt es bei uns nicht.Die Einrichtung macht Angebote, aber keine Vorgaben. Lediglichdie Zeitkorridore für die Mahlzeiten geben eine verbindlicheStruktur vor. Ansonsten sehen Tagesabläufe sehrunterschiedlich aus. Erna Kirstein (86) z.B. ist eine selbständigeBewohnerin. Sie geht nach der Morgentoilette zum Frühstück,nimmt auch ihre Medikamente eigenständig und nutzt dann dieBetreuungsangebote, die ihr zusagen. Nach dem Mittagessentrainiert sie auf unserem Hometrainer, bevor sie sich zurMittagsruhe zurückzieht. Nach dem Kaffee geht sie gernspazieren oder empfängt Besuch.

Anders sieht der Tagesablauf bei schwerstpflegebedürftigenBewohnern, wie z.B. Doris Studt (60) aus. Hier beginnt der Tagmit der Behandlungspflege im Zimmer (spezielle Mundpflege,Lagerung, Anlegen der Sondennahrung). Die Pflegekräfteverständigen sich mit ihr über Sätze, die sie durch Kopfschütteln oder –nicken beantwortet. Die Elemente derBehandlungspflege werden alle drei Stunden wiederholt. Außerdem unterstützen wir sie durch Physiotherapiefür die Gelenke, Atemübungen und basale Stimulation. In den Zeiten zwischen den Pflegehandlungen läuftdas Radio mit ihrem Lieblingssender. Um ihr etwas Gesellschaft zu ermöglichen, wird sie zeitweise in einenspeziellen Rollstuhl transferiert. Ihr Radio kommt dann mit. Zwischen Mittagessen und Kaffee liest ihr oft dieBeschäftigungstherapeutin aus Romanen vor. An zwei Tagen in der Woche wird sie in Begleitung einerPflegekraft oder einer Krankengymnastin in unseren Snoezelen (Wohlfühl-) Raum gefahren, wo sie auf demWasserbett bei entsprechender Aromatherapie entspannen kann. Und Samstags ist wie früher Badetag, dasgenießt Frau Studt offensichtlich sehr.

Birgit Neumann-Rystow, leitende Pflegefachkraft (PDL)

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Interview:

Ansteckende Krankheitenmit Petra Hanczak (Hauswirtschaftsleitung und Hygienebeauftragte)

Was passiert, wenn ein Bewohner mit MRSA aus dem Krankenhaus kommt?Zuerst werden alle Mitarbeiter informiert. Die Pflegekräfte werden persönlich auf den entsprechendenStandard im Hygienehandbuch verwiesen. Für die Reinigungskräfte ist der Standard im Putzmittelraumhinterlegt.

Und wenn eine solche Situation am Wochenende auftritt, wenn Sie nicht vor Ort sind?Wir haben eine Notfallbox MRSA. Dort finden die Mitarbeiter alle erforderlichen Utensilien wieSchutzkleidung und spezielle Desinfektionsmittel. Eine solche Notfallbox haben wir übrigens auch für denBereich Noroviren/Clostridien.

Wie wird eine Ansteckung anderer Bewohner verhindert?Bei akuter Ansteckungsgefahr wird der betroffene Bewohner in seinem Zimmer versorgt, das er dann nichtverlassen soll. Sollte er in einem unserer fünf Doppelzimmer leben, wird er zeitweise in ein Einzelzimmerverlegt.

Und welche Folgen hat eine solche Infektion für Angehörige oder Besucher?Wir versehen das Zimmer mit einem Hinweisschild, das Besucher sich beim Pflegepersonal meldensollen. Dann werden sie über die Schutzmaßnahmen informiert. Das Personal wird einmal im Jahr zudieser Thematik geschult. Die Standards dazu werden regelmäßig aktualisiert.

Info: Notruf

Hilfe im NotfallDamit Sie in einem Notfall schnell Hilfe erhalten können, ist in jedem Zimmer sowohl am Bett als auch inder Nasszelle eine Notrufvorrichtung installiert. Durch Drücken eines Knopfes am Bett bzw. Ziehen aneiner Schnur in der Nasszelle können Sie einen Notruf auslösen, der dann unmittelbar bei denPflegekräften auf einem „Pieper“ aufläuft. Sowohl akustisch als auch optisch werden die Mitarbeiter sounmittelbar informiert, wo schnelle Hilfe nötig ist.Erste Hilfe kann von allen Pflegekräften geleistet werden. Weitere Schritte wie Information an denHausarzt, den Notarzt, die Angehörigen oder die Anforderung eines Rettungswagens werden von denPflegefachkräften erledigt. Fünf Mitarbeiter aus den verschiedenen Arbeitsfeldern unserer Einrichtung sindals sog. „Ersthelfer“ geschult.Durch eine flächendeckende Brandschutzanlage und regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter zuVerhalten im Brandfall durch die Feuerwehr der Stadt Wedel bieten wir auch in diesem Bereich einemöglichst hohe Sicherheit.

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Page 27: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Welche Informationen werden über mich gesammelt und wer arbeitetwie damit?

Diana Rullmann und Getrud Bredehorst

Interview:

Persönliche Daten und Informationenmit Diana Rullmann, Beschäftigungstherapeutin

Weshalb sind Sie so „neugierig“?(lacht) Ich frage nach der Biographie des Bewohners, um ihnaus seiner Geschichte heraus verstehen zu können. DieGespräche über die Biographie machen mir die persönlicheSituation und die Wünsche des Bewohners deutlich. Icherfahre vielleicht auch einiges über seine Kindheit, dieFamiliensituation und seine Arbeitswelt früher. Besonderswichtig sind solche Informationen für mich bei verwirrtenBewohnern, die sich in der „normalen“ Welt nicht mehrzurechtfinden und deshalb manchmal traurig oder verzweifeltsind. Solchen Stimmungsschwankungen begegne ich, indemich beruhigend auf sie in „ihrer“ Welt eingehe (Validation).Dabei ist die Lebensgeschichte hilfreich.

Werden auch die Angehörigen in die Biographiearbeit einbezogen?Natürlich, wenn die Bewohner das wünschen und zulassen.

Und wenn ein Bewohner seine Lebensgeschichte für sich behalten möchte?Dann akzeptiere ich das natürlich. Aber wie gesagt, es ist schade. Nur wenn wir die Menschen kennen,können wir sie auch in all ihren Facetten ernst nehmen, pflegen und betreuen.

Info: DatenschutzJeder Mitarbeiter hat eine Schweigepflichterklärung unterschrieben. So ist gewährleistet, dass keinepersönlichen Informationen unbefugt an fremde Personen außerhalb der Pflege bzw. Einrichtungweitergeleitet werden. Darüber hinaus ist gesetzlich geregelt, welche Daten (Daten zur Person, zurKranken-/Pflegeversicherung, Krankheitsgeschichte, Pflegeverlauf, behandelnde Ärzte) von unsgesammelt und weitergeleitet werden müssen (z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt).

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Page 28: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Mit wem wohne ich hier zusammen und welche Regeln muss ich dabeibeachten?

Auch bei uns "tobt" das normale Leben.Sympathie und Antipathie gibt es überall, wo Menschen zusammenkommen – auch in unserer WOHNpflege.Es gibt Bewohner, die verstehen sich gut miteinander, manchmal entstehen neue Freundschaften. Anderenehmen voneinander kaum Notiz und leben nebeneinander her. Und manchmal gibt es Bewohner, die sichnicht leiden können – und dann gibt es auch Streit, z.B. über die Tischmanieren des Nachbarn, über die lauteStimme oder zu viel Redseligkeit. Oft lassen sich solche Probleme durch Gespräche der Betroffenen mit derBezugspflege-fachkraft, der Pflegedienstleitung oder der Heimleitung lösen. Manchmal hilft eine Veränderungder Sitzordnung. Es sind auch schon mal Bewohner innerhalb des Hauses in eine andere Wohngruppeumgezogen. Wir finden wichtig, dass Konflikte thematisiert, besprochen und bereinigt werden – wie es im„normalen“ Leben auch sein sollte.

Gemeinsam macht alles mehr Freude

Im Heim eine Freundin finden? - das hatte ich nicht zu hoffen gewagt,als ich Ende 2004 in die WOHnpflege eingezogen bin. Dochdann wurde im Januar 2006 Irma Wollbaum meine direkteZimmer-nachbarin. Nach anfänglichem Abtasten verstehen wirbeide uns sehr gut. Ich lasse mich gern verwöhnen und freuemich, das Irma mich unterstützt. Bei den Mahlzeiten sitzen wir aneinem Tisch und zu den Veranstaltungen gehen wir gemeinsamund überlegen vorher, was wir dazu anziehen wollen und wannwir losgehen. Abends sitzen wir gern bei einem Glas Sektzusammen und unterhalten uns über den Tag. Da wir beidefrüher einen großen Garten gehabt haben, freuen wir uns überunsere Blumen auf der gemeinsamen Terrasse und sitzen dortauch oft und gerne zusammen.

Anna Köhler (86)

Menschenwürde fängt mit der Anrede an.Darum sprechen wir die Bewohner grundsätzlich respektvoll mit „Sie“ und Ihrem Familiennamen an. WennMitarbeiter bei einzelnen Bewohnern dennoch den Vornamen oder das „Du“ verwenden, dann haben sich dasdie Bewohner ausdrücklich so gewünscht. Auch bei der persönlichen Ansprache gilt, dass der Wille desBewohners respektiert und, wann immer möglich, umgesetzt wird.

Inge Zimmermann, stellvertretende Pflegedienstleitung

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Page 29: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier, welche Feste werdengefeiert?

Frischer Wind

Spezialitäten des Hauses:

HafenrundfahrtEinmal im Jahr laden wir zu einer großen Hafenrundfahrt auf einem nurfür uns gecharterten Ausflugsschiff ein. Dann geht es unter fachkundigerFührung kreuz und quer durch den Hamburger Hafen.

Spezialitäten des Hauses:

Urlaub auf SyltWir vermitteln auch einen Urlaub in Westerland auf Sylt. Dort kann man sich im Rahmen einerUrlaubspflege in unserer AWO-Einrichtung die Nordseeluft um die Nase wehen lassen.

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Page 30: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Was ihnen Spaß macht, haben wir fünf Bewohnerinnen stellvertretend gefragt.Anneliese Prächter:„Singen, spielen, vor allem Quizspiele – da muss ich viel denken.“Paula Beitzel: „Bingo, Rätsel raten, singen. Hier gibt es nette Leute.“ Anna Köhler: „Ich mache viel Handarbeiten und fahre oft nach außerhalb zu den Vereinen, wo ich schon seit20 Jahren Kontakt zu habe.“ Elisabeth Hintz: „Ich gehe gern zur Beschäftigungstherapeutin und mache alles mit, was sie anbietet. Ich magBingo sehr gerne. Ich bin aber auch gern allein in meinem Zimmer.“Irma Wollbaum: „Hier kann ich frei sein und tun, was ich möchte. Nur zum Essen werde ich gerufen.“

AWO-Kindergarten zu Besuch

Info:Beschäftigungstherapie/ soziale Betreuung

Unsere AngebotspaletteMo.-Fr.      9.00-10.00   Dementenfrühstück              Mo.-Do.   10.15-11.30   Spiel- und Aktivrunde        Mo.-Do.   13.00-15.00   Einzelbetreuung                    Mo.+Mi.   15.15-16.30   Aktiv- und Bastelrunde           Di.+Do.    15.00-16.30   Snoezelen (Einzelbetreuung) Di.+Do.    15.30-16.30   Spielrunde mit RuhtSchankin                                                                Fr.           10.00-11.30   Snoezelen (Einzelbetreuung)

1. Donnerstag im Monat – Cafe Klatsch2. Dienstag im Monat – Gesprächskreis von derevangelischen Kirchengemeindeletzter Dienstag im Monat – evangelischer Gottesdienstletzter Donnerstag im Monat – Geburtstagskaffee mit demMusiker Rene BarthelWunschfilm des Monats (in den Herbst- und Wintermonaten)

Jahreszeitfeste (z.B. Osterfeuer, Sommerfest, Herbstfest, Weihnachtsfeier)Vorlesestunde durch Mitglieder des Wedeler Bürgervereins (alle zwei Monate)Hafenrundfahrt in Hamburg (jährlich)Prunksitzung der Moorreger Karnevalisten

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Page 31: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Peter Moriz und Ruth Schankin

Trotz Rente weiter im DienstAcht Jahre habe ich als Beschäftigungstherapeutin in derWOHNpflege gearbeitet. Am 31.08.2008 bin ich in denwohlverdienten Ruhestand gegangen. Aber in den Jahrenmeiner Tätigkeit habe ich zu vielen Bewohnern ein sehr engesVerhältnis aufgebaut; und da mir meine Tätigkeit sehr amHerzen gelegen und viel Spaß gemacht hat, habe ich michentschlossen, auch weiterhin mit 25 Stunden im Monat hier zuarbeiten. Der Geburtstagskaffee, der Gottesdienst und viele andereFestivitäten werden von mir mit den Bewohnern gemeinsamgestaltet. Auch die Jahresäste habe ich im Blick. Zweimal in derWoche wird nachmittags „Rummy cup“ oder „Mensch ärgere dichnicht“ gespielt.  Ich freue mich, weiterhin hier arbeiten und meineneue Kollegin mit meiner Tätigkeit unterstützen zu können.

Ruth Schankin, Beschäftigungstherapeutin im „Un-“ Ruhestand

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Page 32: Kundenorientierter Qualitätsbericht

WIE WERDE ICH BEI EINZUG UNDEINGEWÖHNUNG UNTERSTÜTZT?

Ja, wenn ein Zimmer frei ist.

Ja.

Vor dem Einzug: Verwaltung, Heimleitung, PDL. BeimEinzug: Bezugspflegekraft, alle Pflegekräfte, soz.Betreuung, Hausmeister, Verwaltung. Je nach Bedarfstehen alle MA zur Verfügung.

WIE WOHNE ICH IN DER EINRICHTUNG?

Helle, freundliche Zimmer, Größe 16-23qm, teilweiseeigene Terassen oder Balkone, zumindest aberbodentiefe Fensterelemente.Möbilierung vorhanden.

Ja.

Ja, bis auf das Pflegebett.

Ja.

Ja.

Ja.

KANN ICH MEINEN ALLTAG WIEGEWOHNT LEBEN?

Innerhalb festgelegter Zeitkorridore ja. Frühstück:8.00-10.00h; Mittag: 12.00-13.00h, Kaffee:15.00-16.00h, Abendessen: 18.00-19.00h, Indivd.Abweichungen sind, auch nach Absprache, möglich.

Jederzeit.

KANN ICH PROBEWOHNEN?

KANN ICH MIR MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG VORHER ANSCHAUEN?

WER KÜMMERT SICH VOR UND BEI DEM EINZUGUM MICH?

WIE GROSS IST MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG?

HABE ICH EINE EIGENE TOILETTE UND DUSCHE?

KANN ICH EIGENE MÖBEL MITBRINGEN?

KANN ICH MEIN ZIMMER/ MEINE WOHNUNGABSCHLIESSEN?

KANN ICH MEINE WERTSACHEN SICHERUNTERBRINGEN?

KANN ICH MICH MIT EINEM ROLLSTUHL ÜBERALLIM HAUS BEWEGEN?

KANN ICH DIE ESSENSZEITEN SELBERBESTIMMEN?

KANN ICH AUCH AUSSERHALB DER MAHLZEITENETWAS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN?

Ja. Bei pflegerischer Notwendigkeit als Regelleistung;aus persönlichen Gründen als Zusatzleistung lautHeimvertrag.

Ja.

Ja.

Friseurstudio im Haus; Fußpfleger kommen ins Haus.

Ja.

Nein.

WAS IST, WENN ICH KRANK ODER SEHRSTARK BETREUUNGSBEDÜRFTIGWERDE, WENN ICH STERBEN MUSS?

Ja.

Ja.

Ja.

WAS MÜSSEN MEINE ANGEHÖRIGENBEACHTEN?

Ja. In den DZ muss Rücksicht genommen werden.

Ja, wenn dies vom Bewohner gewünscht wird.

Ja, aber nur auf Wunsch des Bewohners und in engerAbsprache mit den Pflegekräften.

KANN ICH AUCH IN MEINEM ZIMMER/ MEINERWOHNUNG ESSEN?

KANN ICH MEINE KLEIDUNG / WÄSCHEMITBRINGEN?

KANN ICH DIE ZEITEN ZUM AUFSTEHEN ODER INSBETT GEHEN SELBER BESTIMMEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT ZUM FRISEUR ODERZUR FUSSPFLEGE ZU GEHEN? WIE KOMME ICH DAHIN?

KANN ICH JEDERZEIT DAS HAUS VERLASSEN?

DARF ICH EIN HAUSTIER MITBRINGEN?

KANN ICH MEINEN HAUSARZT UND MEINENAPOTHEKER BEHALTEN?

HABE ICH DIE MÖGLICHKEIT, BEI BEDARFFACHÄRZTE AUFZUSUCHEN?

WERDE ICH VON EINER SEELSORGERIN / EINEMSEELSORGER BESUCHT, WENN ICH DIESWÜNSCHE?

KÖNNEN MICH MEINE ANGEHÖRIGEN, FREUNDEUND BEKANNTE BESUCHEN, WANN IMMER SIEWOLLEN?

BEKOMMEN ANGEHÖRIGE EINEN SCHLÜSSEL?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE SICH AN DER PFLEGEBETEILIGEN, Z.B. HILFE BEIM AUFSTEHEN ODERWASCHEN?

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Page 33: Kundenorientierter Qualitätsbericht

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIRDIE UMGEBUNG DER EINRICHTUNG?

Ja. Bushaltestelle in 100m Entfernung; Fußgängerzone300m; Marktplatz und Einkaufszentrum 250m; S-BahnRichtung Hamburg 400m.

Verschiedene Cafes in der Stadt; der Mühlenteich lädtzum Spaziergang ein; Restaurant direkt gegenüber derEinrichtung.Kleiner Rundspazierweg bei derbenachbarten Tagespflege. Bouleplatz beimbenachbarten AWO-Ortsverein. Kein Autoverkehr rundum die Einrichtung. Es gibt auf dem Gelände vieleBänke zum Ausruhen. Der Elbestrand mit dembekannten Schulauer Fährhaus ist ca. 1km entfernt.

In der Stadt (ca. 300m Fußweg). Einmal wöchentlich imHaus (mobiler Kiosk).

WIE KANN ICH DIE KONTAKTE ZUMEINEN FREUNDEN, BEKANNTEN,ANGEHÖRIGEN UND AUSSERHALB DESHAUSES PFLEGEN?

Ja.

Ja, nach vorheriger Absprache bzw. Bestellung.

Gästezimmer vorhanden.Übernachtung imBewohnerzimmer möglich; Einschränkung imDoppelzimmer.

AWO-Ortsverein; Kirchengemeinden (kath. und evang.);Moschee; Theater Wedel; Museen; verschiedeneKulturprogramme.

KANN ICH MARKANTE PUNKTE DER STADT (Z.B.ZENTRUM, MARKT, BUSHALTESTELLE ETC.) GUTERREICHEN?

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIR DIEUMGEBUNG (CAFÉ, PARKS, ETC.)?

WO KANN ICH EINKAUFEN?

SIND AUSREICHEND PARKPLÄTZE VORHANDEN?

KANN ICH MEINE FAMILIE, FREUNDE UNDBEKANNTEN ZUM ESSEN ODER KAFFEEEINLADEN?

KANN BESUCH BEI MIR ÜBERNACHTEN?

WELCHE ANGEBOTE AUSSERHALB GIBT ES, DIEICH NUTZEN KANN (KIRCHENGEMEINDE, KULTURETC.)?

WELCHE MEDIEN KANN ICH NUTZEN?

Ja, jedes Zimmer hat einen eigenen Fernsehanschluss.

Anschluss im Zimmer vorhanden; seniorengerechtesTelefon kann gemietet werden; eigene Nebenstelle mitseparater Gebührenerfassung und -abrechnung.

Nein.

Es gibt diverse "Leseecken", in denen Bücher undZeitschriften vorgehalten werden.

Ja, als Abonnent.

KANN ICH MEINEN EIGENEN FERNSEHERNUTZEN?

HABE ICH EIN EIGENES TELEFON?

KANN ICH DAS INTERNET NUTZEN?

GIBT ES HIER EINE EIGENE BIBLIOTHEK?

KANN ICH MEINE TAGESZEITUNG BEKOMMEN?

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Page 34: Kundenorientierter Qualitätsbericht

WAS MUSS AN FORMALITÄTEN VOR DEMEINZUG GEKLÄRT SEIN?

Pflegestufe; ärztliches Attest; ggfs. eine Vollmacht bzw.Betreuung; unterschriebener Heimvertrag.

Verwaltung und Heimleitung.

WIE GROSS IST DIE EINRICHTUNGEIGENTLICH UND WIE IST SIEAUSGESTATTET?

Maximal 58.

Ja.

Wintergarten mit Großbildfernseher und Terasse; großeDachterasse mit Rundlaufmöglichkeit und Hochbeet;einen Snoezelenraum; vier Tagesräume mitWohnküchen; zusätzlicher Tagesraum mit kleinerSportecke (u.a. Ergometer); Leseecken.

WELCHE KOSTEN KOMMEN AUF MICHZU?

Monatliche Kosten Stufe 0 - 2.216,40€ / Stufe ! -2.777,35€ (Eigenanteil 1.754,35€) / Stufe II 3.177,98€(Eigenanteil: 1.898,98€) / Stufe III - 3.578,61€(Eigenanteil: 2.068,61€)

Unterkunft und Verpflegung; Pflege; Betreuung;Reinigung; Wäsche waschen; Nutzung derGemeinschaftseinrichtungen und interneVeranstaltungen.

Externe Dienstleistungen (zB. Fusspflege und Friseur);Kostenbeteiligung bei externen Veranstaltungen;Zimmerservice ohne pflegerische Notwendigkeit;Telefon im Zimmer.

WELCHE UNTERLAGEN SIND FÜR EINEN EINZUGUND GGF. DIE AUFNAHME DER LEISTUNGENERFORDERLICH?

WER ERLÄUTERT MIR DIE NOTWENDIGENVERTRÄGE UND SCHLIESST SIE MIT MIR AB?

WIE VIELE ANDERE MENSCHEN LEBEN MIT MIRHIER?

IST DAS HAUS BARRIEREFREI UNDBEHINDERTENGERECHT AUSGESTATTET?

WELCHE BESONDERE AUSSTATTUNG BIETET DASHAUS NOCH?

WAS KOSTET EIN ZIMMER/ EINE WOHNUNG?

WAS IST IN DEN KOSTEN ENTHALTEN?

WOFÜR MUSS ICH EXTRA BEZAHLEN?

Ja, bei Kostenübernahme durch das Sozialamt. DerBargeldbetrag ist für persönliche Dinge, die nichtBestandteil der Versorgung laut Heimvertrag sind.

Persönliche Pflegemittel müssen selbst gezahltwerden.Gesetzl. Zuzahlung bei verordneten Hilfsmitteln.

WELCHE GESETZE/ VERORDNUNGENGELTEN HIER UND WER ÜBERPRÜFT DIEEINHALTUNG?

Es gibt eine Fülle regelmäßiger Prüfungen in derEinrichtung, u.a. durch: Heimaufsicht, MDK,Lebensmittelaufsicht, Hygienebeauftragte, Brandschutz(Feuerwehr), Apotheke (Medikamentenverwaltung),Fachkraft für Arbeitssicherheit, Betriebsärztin. es gibtkeine gravierenden Beanstandungen.

Überprüfung persönlich mitgebrachter technischerGeräte (E-Check). Vorgaben der Lebensmittelaufsichtund des Brandschutzes.

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENNICH FRAGEN HABE ODER MICHBESCHWEREN MÖCHTE?

Direkt da, wo sie fragen. Bei gravierenden Fragenzeitnah durch Leitungskräfte.

Die Heimfürsprecherin unserer Einrichtung ist FrauMaike Harder (Tel.: 04103/7826). Frau Harder kommtregelmäßig in die Einrichtung.

GIBT ES EINEN BARGELDBETRAG? WELCHEAUSGABEN MÜSSEN VOM BARGELDBETRAGBEZAHLT WERDEN?

MUSS ICH FÜR PFLEGEMITTEL, Z.B.INKONTINENZMATERIAL, EXTRA BEZAHLEN?

WELCHE PRÜFUNGEN FINDEN REGELMÄSSIGSTATT UND WIE HAT DIE EINRICHTUNGABGESCHNITTEN?

WELCHE VORSCHRIFTEN GIBT ES, DIE ICH HIERBEACHTEN MUSS (IM UNTERSCHIED ZUM LEBENIN MEINER EIGENEN WOHNUNG)?

WO UND WANN BEKOMME ICH ANTWORTEN AUFMEINE FRAGEN, KRITIK ODER ANREGUNGEN?

GIBT ES EINEN BEIRAT/ FÜRSPRECHER UNDKANN ICH DIESEN BEI FRAGEN ANSPRECHEN?

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Page 35: Kundenorientierter Qualitätsbericht

WER ARBEITET HIER ALLES UND WERIST FÜR MICH ZUSTÄNDIG?

In der Pflege mindestens 50% Fachkräfte; ansonstenerfahrene Pflegeassistenten. Ausschließlich eigene,festangestellte AWO-Mitarbeiter. Die meisten Mitarbeitersind weiblich.

Ja, jeder Bewohner hat eine Bezugspflegefachkraft.

Zur Zeit 10 Ehrenamtliche. Sie helfen beim Essenverteilen, gehen mit den Bewohnern spazieren odereinkaufen, lesen vor oder sind einfach da- auch fürSterbende.

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERTUND KANN ICH MITBESTIMMEN, WERMICH PFLEGT ODER BETREUT?

Unser WOHNpflege-Konzept beinhaltet: Wohnen alsWeiterführung individueller Lebensführung und Pflege,dies sich an den Kompetenzen und Ressourcen derBewohner orientiert.

Alle gemeinsam.Kontrolle und Schulungen durch interneund externe Hygienebeauftragte.

Ja, die Finanzierung erfolgt über ärztliche Verordnung.

WELCHE MITARBEITER (AUSBILDUNG, MÄNNLICH/WEIBLICH, ETC.) ARBEITEN HIER?

HABE ICH FESTE ANSPRECHPARTNER ODERBEZUGSPERSONEN UNTER DEN MITARBEITERN?

GIBT ES EHRENAMTLICHE MITARBEITER? WASMACHEN DIE?

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WER ACHTET HIER AUF HYGIENE UNDSAUBERKEIT?

KANN ICH BEI BEDARF THERAPEUTISCHEANGEBOTE, WIE Z.B. LOGOPÄDIE IN ANSPRUCHNEHMEN? WER KÜMMERT SICH UM DIEFINANZIERUNG?

WELCHE INFORMATIONEN WERDENÜBER MICH GESAMMELT UND WERARBEITET WIE DAMIT?

Daten zu: Person, Kranken- und Pflegeversicherung,Ärzten, Krankheitsgeschichte und Pflegeverlauf im Haussind verpflichtend. Nutzung duchr Mitarbeiter zwecksBetreuungs- und Pflegeplanung und Austausch mitKostenträgern. Daten zu Biographie,Angehörigenkontakten, persönlichen Wünschen undVorlieben nur mit Zustimmung des Bewohners. DieseDaten nutzen die Mitarbeiter für die individuelleBetreuung. Biografie, Angehörigenkontakte, persönlicheWünsche und Vorlieben freiwillig. Nutzung durchMitarbeiter für individuelle Betreuung.

Durch zwei Nachtwachen (davon mindestens eineexaminierte Fachkraft). Infos bei Übergabe und durchdie Pflegedokumentation.

WELCHE INFORMATIONEN WERDEN WO ÜBERMICH GESAMMELT UND WAS WIRD DAMITGEMACHT?

WIE WERDE ICH NACHTS VERSORGT UND WOHERWEISS DER MITARBEITER IN DER NACHT, WAS AMTAG PASSIERT IST?

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Page 36: Kundenorientierter Qualitätsbericht

MIT WEM WOHNE ICH HIER ZUSAMMENUND WELCHE REGELN MUSS ICH DABEIBEACHTEN?

Menschen aus Wedel und Umgebung mitunterschiedlichen Pflegestufen und Hilfebedarfen.

Bei Einzug werden die (Tisch-)Nachbarnvorgestellt.Gemeinsame Erlebnisse bei Veranstaltungenim Haus. Eigeninitiative.

WELCHE GEMEINSCHAFTSANGEBOTEGIBT ES HIER, WELCHE FESTE WERDENGEFEIERT?

Jede Wohngruppe hat eine eigene Küchenzeile.

Kiosk einmal pro Woche; einmal im Monat "CafeKlatsch"; Automat für Kaffeespezialitäten rund um dieUhr; Leseecken im Haus.

Regelmäßige Filmnachmittage im Wintergarten;Diavorträge; monatlicher Geburtstagskaffee mit demAlleinunterhalter Rene Barthel. Information durchAushänge und persönliche Ansprache.

Ja, bei externen Veranstaltungen anteiligerKostenbeitrag.

Einmal monatlich Gottesdienst im Wintergarten.

Ausflüge ja. Vermittlung der Urlaubspflege inWesterland auf Sylt ist für Selbstzahler möglich.

Auf Eigeninitiative der Bewohner oder Angehörigen.

WER SIND MEINE NACHBARN, WER WOHNT INMEINER UNMITTELBAREN UMGEBUNG?

WELCHE MÖGLICHKEITEN HABE ICH, MEINEMITBEWOHNER KENNEN ZU LERNEN?

GIBT ES EINE KÜCHE, IN DER ICH MIR SELBERETWAS ZUBEREITEN KANN?

GIBT ES EIN KIOSK, CAFETERIA, BIBLIOTHEKETC.?

WELCHE KULTURELLEN VERANSTALTUNGEN(KINO, THEATER, KONZERT ETC.) FINDEN STATTUND WIE ERFAHRE ICH DAVON?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE AN DEN ANGEBOTENTEILNEHMEN?

GIBT ES EINE KAPELLE, IN DER AUCHGOTTESDIENSTE GEFEIERT WERDEN?

WERDEN AUCH AUSFLÜGE GEMACHT, URLAUBEANGEBOTEN?

WERDEN KONZERTE / KINOS BESUCHT?

Jahreszeitliche Feste mit Brauchtum wie aus dereigenen Familie bekannt.

Nach eigenen Wünschen in den Räumlichkeiten derEinrichtung. Dekoration und Geschirr werden kostenfreizur Verfügung gestellt; Catering gegen Rechnungmöglich. Gemeinsame Geburtstagsfeier jeweils amletzten Donnerstag möglich.

Vier Wohngruppen-Aufenthaltsräume; ein zusätzlicherAufenthatlsraum mit Leseecke und Fitnessecke;Wintergarten; Snoezelenraum. Die Räume könnenjederzeit individuell genutzt werden.

In der Fitnessecke; bei therapeutischen Angeboten; aufdem Bouleplatz des Ortsvereins; beim Spaziergang aufunserem Rundweg bei der Tagespflege.

Kochkurs der Blindengruppe Hamburg (geschlosseneGruppe); Bürgervereinigung Wedel (Unterhaltung für dieBewohner); Gesprächskreis der evang.Kirchengemeinde.

Nein.

Ja, Hilfen werden angeboten.Teilnahme ist auch imRollstuhl möglich.

WIE WERDEN HIER FESTE (WIE WEIHNACHTEN,SILVESTER, OSTERN, ETC.) GEFEIERT?

WIE UND WO KANN ICH HIER MEINENGEBURTSTAG ODER GOLDENE HOCHZEITFEIERN?

WELCHE GEMEINSCHAFTSRÄUME GIBT ES UNDKANN ICH SIE NUTZEN?

WO KANN ICH WAS FÜR MEINE GESUNDHEIT UNDKÖRPERLICHE FITNESS TUN?

WELCHE GRUPPEN KOMMEN IN DAS HAUS UNDKANN ICH DARAN TEILNEHMEN?

GIBT ES BESONDERE ANGEBOTE AMWOCHENENDE?

KANN ICH AN GEMEINSCHAFTSANGEBOTENTEILNEHMEN, AUCH WENN ICH MICH NICHT MEHROHNE HILFE BEWEGEN KANN?

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Page 37: Kundenorientierter Qualitätsbericht

AWO Schleswig-HolsteingGmbH

Unternehmensbereich PflegeDie AWO Pflege ist ein Unternehmensbereich derAWO Schleswig-Holstein gGmbH. Rund 1.400MitarbeiterInnen pflegen, beraten und begleitenalte und pflegebedürftige Menschen an mehr als 50Standorten in Schlweswig-Holstein: in ambulantenPflegediensten, Servicehäusern undHausgemeinschaften, in Einrichtungen derWOHNpflege mit Angeboten zur Urlaubs-, Tages-und Kurzzeitpflege und dem Sozialruf. Sie helfenbei den alltäglichen Verrichtungen, unterstützen,wenn Fähigkeiten eingeschränkt sind, und sorgenfür Selbstständigkeit, wo das Leben durchKrankheit und Alter beeinträchtigt ist. Gemeinsammit mehr als 20.000 AWO-Mitlgliedern inSchleswig-Holstein engagieren sie sich für einesozial gerechte Gesellschaft.

HINWEIS: Zur besseren Lesbarkeit des Berichteswurde auf die Doppelbezeichnung in männlicherund weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stelltkeine Abwertung eines Geschlechtes dar.

Impressum

Herausgeber:AWO WOHNpflege Wedel

Redaktion:Dr. Stephan Bakan, Karl-Heinz Camien,MaikeHarder, Gitta Krüger, Franz-Ulrich Löning-Hahn,Marianne Meier, Birgit Neumann-Rystow, OlafRöhr

Fotos:Klaus Griebel, Gitta Krüger, BirgitNeumann-Rystow

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

Grafik/Design:FREY PRINT + MEDIA - Attendorn, Paderborn.

Weiterführende Informationen:http://www.kundeninformation-pflege.de