Kundenorientierter Qualitätsbericht

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SERVICEZENTRUM SCHÖNKIRCHEN AWO Schleswig-Holstein gGmbH 2011

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Kundenorientierter Qualitätsbericht

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SERVICEZENTRUM SCHÖNKIRCHENAWO Schleswig-Holstein gGmbH

2011

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Liebe Leser, liebe Leserin!

Im Alter ein neues Zuhause suchen zu müssen,weil die bisherige Unterstützung und Hilfe nichtmehr ausreicht, ist für jeden belastend. Hinzukommt die Unsicherheit: Welche Einrichtung ist fürmich die richtige? Jeder Mensch hatunterschiedliche Ansprüche und Vorstellungen vondem, was ihm für sein neues Zuhause wichtig istund was für ihn Lebensqualität bedeutet. Einigefragen sich: Wie ist die Atmosphäre? Scheinen sichdie Bewohner geborgen zu fühlen? Andere wollenwissen: Gibt es Kontaktmöglichkeiten auch imUmfeld? Sind Unterhaltung, Zerstreuung für michmöglich? Mit dem vorliegenden Bericht möchtenwir Ihnen einen Teil dieser Fragen beantworten.Menschen, die hier leben und arbeiten, schildernihre Eindrücke über das alltägliche Leben imService- und Wohnzentrum Schönkirchen undgeben Antworten auf mehr als 150 Fragen über dieLebensqualität in unserem Haus. In persönlichenGeschichten unserer Mieter, ihrer Angehörigen undGäste, unserer Ehrenamtlichen und Mitarbeiterspiegelt sich die Qualität unserer Arbeit – unsereStärken und unsere Grenzen – wider. So soll dieseKundeninformation wie eine Brücke helfen, eineVerbindung zwischen Ihnen und uns aufzubauen.Wir definieren Qualität als liebevolles Umsorgen.Wir wollen, dass jemand Zeit und Zeit fürZuwendung hat. Nehmen auch Sie sich doch beider Lektüre dieser Broschüre etwas Zeit.

Ihre Margrit Hellberg,

Einrichtungsleiterin

Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit des Berichteswurde auf die Doppelbezeichnung in männlicherund weiblicher Schreibweise verzichtet. Dies stelltkeine Abwertung des Geschlechts dar.

40Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier,welche Feste werden gefeiert?

39Mit wem wohne ich hier zusammen und welcheRegeln muss ich dabei beachten?

38Welche Informationen werden über michgesammelt und wer arbeitet wie damit?

35Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ichmitbestimmen, wer mich pflegt oder betreut?

34Wer arbeitet hier alles und wer ist für michzuständig?

33An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragenhabe oder mich beschweren möchte?

31Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier undwer überprüft die Einhaltung?

30Welche Kosten kommen auf mich zu?

28Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie istsie ausgestattet?

25Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärtsein?

24Welche Medien kann ich nutzen?

22Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden,Bekannten, Angehörigen und ausserhalb desHauses pflegen?

19Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung derEinrichtung?

18Was müssen meine Angehörigen beachten?

13Was ist, wenn ich krank oder sehr starkbetreuungsbedürftig werde, wenn ich sterbenmuss?

9Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

6Wie wohne ich in der Einrichtung?

4Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnungunterstützt?

Inhalt

Lebenswelt

Außenwelt

Welt der Institutionen

Arbeitswelt

Welt der Gemeinschaft

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Wie werde ich bei Einzug und Eingewöhnung unterstützt?

Maria Peters (Mitte) mitEhepaar Klingbeil

Wir sagen: Herzlich willkommenSeit 2005 bin ich ehrenamtlich Mitglied des Sprecherteams und für einen Gang imErdgeschoss mit zwölf Wohnungen zuständig. Wir organisieren Feste, pflegen die Blumenin der Anlage und sind auch mal das Sprachrohr der Bewohner. Damit es neuen Mieterneinfacher fällt, sich hier zu Recht zu finden, besuche ich sie nach dem Einzug.

Mit einem kleinen Blumengruß komme ich vorbei und stelle michvor. Das ist hier Tradition. Als ich selbst vor 10 Jahreneingezogen bin, war ich auch froh, dass sich mein Nachbar ummich gekümmert hat. Am Anfang hat man so viele Fragen:welches ist der schnellste Weg zur Begegnungsstätte? Wobekommt man die Münzen für die Waschmaschine? Wo warnoch mal das Büro des Hausmeisters? Ich kenne mich hier gutaus und gebe mein Wissen gerne weiter.

Maria Peters, (86) Mieterin

Das bieten wir im Rahmen des GrundservicesIm Notfall helfen wir schnell und unmittelbar. Unsere Notrufanlage ist Tag und Nachtbesetzt.

In Absprache mit unseren Mietern benachrichtigen und begleiten wir Angehörige. ImKrankheitsfall rufen wir einen Arzt.

Auch bei kurzfristigen Erkrankungen helfen wir.

Qualifizierte sozialpädagogische Mitarbeiter beraten und unterstützen unsere Mieter beiAlltagsproblemen, helfen im Schriftverkehr mit Behörden.

Ein neuer Rollstuhl, ein Krankenbett: Auch bei Fragen zur Pflege, Wohnraumanpassungoder Pflegehilfsmitteln beraten und vermitteln wir.

Gemeinsam mit unseren Mietern feiern wir Feste und organisieren Kultur- undFreizeitangebote.

Auch für private Feste stellen wir Gemeinschaftsräume bereit und helfen bei derOrganisation.

"Mensch, ist das 'ne Wucht, dass es uns im Alter so gut erwischt hat!" ElisabethSchäfer, (76) Mieterin

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Anneliese Rehbehn

„Diesen Schritt hätten wir viel früher wagen sollen“Ich hatte viel Pech in meinem Leben. Nie hätte ich gedacht, dass ich nochmal jemandentreffen würde, der mir den Himmel auf Erden bereitet. Vor 17 Jahren traf ich Paul, und wirgenossen unser Leben – bis Paul an Parkinson erkrankte. Auch mein eigener Rückenmachte nicht mehr mit, und mich um ihn und das Haus zu kümmern fiel mir zunehmendschwer. Im Herbst 2008 wusste ich nicht mehr weiter. Meine Kinder hatten mir schon langegeraten, endlich an mich zu denken und unsere Situation zu ändern. Nach einemBeratungstermin bei Frau Thams von der AWO entschieden wir uns schließlich für eineWohnung im Service- und Wohnzentrum Schönkirchen.

Diesen Schritt hätten wir bereits viel früher wagen sollen! DieWohnung sauber zu halten, fiel mir jetzt deutlich leichter, und die AWOPflege half, meinen Mann zu versorgen. Es ging uns gut, wir warenunternehmungslustig. Pauls Gesundheitszustand verschlechterte sich.Obwohl ich viel selbst gemacht habe, war ich froh zu wissen, dassschnell Hilfe da war. Viele Menschen haben mir das Gefühl gegeben,dass ich nicht allein bin - auch nach Pauls Tod.

Kurze Zeit nach seinem Tod des Lebensgefährten wollte ich nichtmehr in der fast 70-qm-großen Wohnung bleiben.  Ich wandte michwieder an Frau Thams. Sie zeigte  mir eine kleinere Wohnung, die ich zufällig gleich anmieten konnte. Meine ganze Familie hat angepackt.Morgens bin ich in meiner alten Wohnung aufgewacht und abends in der neuen schlafengegangen.

Anneliese Rehbehn, (80) Mieterin

Fritz Stransky,Rosemarie Stauch

„Ich zahle für die Sicherheit.“Fritz Stransky (91) besucht seine Nachbarin Rosemarie Stauch (90). Nach einerKnieoperation im letzten Jahr ging es Frau Stauch eine Zeit lang nicht besonders gut. DerPflegedienst kommt regelmäßig zur morgendlichen Versorgung und bringt ihr abends dieMedikamente. Das Aufstehen und das Laufen in der Wohnung fallen ihr aber immer nochschwer.

„Wenn es dir nicht gut geht, dann drückst du den Knopf,“ redet HerrStransky seiner Nachbarin ins Gewissen. „Ja, das mache ich. Ichkomme allein ja nicht mehr hoch. Vor kurzem lag ich plötzlich auf demBoden und habe dann den Notruf gedrückt. Die Mitarbeiterin vomPflegedienst kam ganz schnell und hat mir geholfen.“ Herr Stransky istberuhigt. „Ich selbst habe in den 15 Jahren noch nie den Notrufgebraucht.“ Er klopft auf den Holztisch. „Ich hoffe, dass ich ihn niebenötige. Aber ich weiß, wenn es mir nicht gut geht, wird mir auchschnell und gut geholfen. Ich zahle für mein Gefühl der Sicherheit.“

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Traute Koplin

Zurück in die Heimat...Im Frühjahr 2009 standen mein Mann und ich vor einem riesigen Problem. Seit Jahrenlebten wir in unserer schönen Wohnung in Berlin und nun ging nichts mehr. Mein MannHans war nach einem Schlaganfall schwer pflegebedürftig. Räumlich gesehen konnte ersich mit seinem Rollstuhl kaum noch bewegen. Was sollten wir nur machen? Ich stammevom Kieler Ostufer und meine Mutter wohnt seit 2003 im AWO Servicehaus inSchönkirchen. Durch Besuche bei meiner Mutter kannte ich die Wohnung und auch dieAnlage. Aber in unserem Alter (Ende 60) schon in eine Seniorenwohnanlage ziehen? Esnützte aber alles nichts, wir konnten in unserer alten Wohnung nicht bleiben. Nachmehreren Telefonaten mit Frau Thams und der Hausverwaltung wurde uns eine Wohnung,bei meiner Mutter gleich um die Ecke, angeboten. Bedingt durch Komplikationen musstemein Mann wieder in die Klinik und ich trat vom Mietvertrag zurück. Zu diesem Zeitpunktwusste ich auch nicht, wie sich die Situation für ihn entwickelt. Ein Bein wurdeabgenommen. Somit war er auf jeden Fall weiterhin auf den Rollstuhl angewiesen. Damitmussten wir ausziehen. Warum bin ich nur von dem Vertrag zurückgetreten? Ein Anrufgenügte. Die Wohnung war noch frei.

Ohne vorherige Besichtigung und mit zweimonatiger Verspätung sindwir zurück in die alte Heimat gezogen. Hans wurde perKrankentransport direkt in die Kurzzeitpflegestation insServicegebäude gebracht. In der Zwischenzeit habe ich die BerlinerWohnung aufgelöst und gemeinsam mit meinen Angehörigen unserneues Nest eingerichtet.

Wir haben uns schnell eingelebt. Obwohl mein Mann nach einemhalben Jahr verstorben ist, bin ich froh, dass wir diese Entscheidunggetroffen haben.

Traute Koplin, (69) Mieterin

Wie wohne ich in der Einrichtung?

Maria Peters feiert ihren Geburtstag

Feiern im Glaskasten„Meine Wohnung ist nicht so groß und ich habe nicht so viele Stühle. Zu meinemGeburtstag lade ich gerne meine Nachbarn und Bekannten ein. Im Glaskasten istgenügend Platz, da können wir gemütlich sitzen und Kaffee trinken. Glaskasten werdenhier die Gemeinschaftsräume genannt, die allen Mietern für kleine Feiern zur Verfügungstehen. Ich erwarte 10 Gäste. Das passt gerade noch. Ich weiß nicht, ob ich es erreiche,aber wenn ich in 4 Jahren 90 werde, muss ich wohl die Begegnungsstätte reservieren.“

Maria Peters, (86) Mieterin

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Gisela Post und HansLöptin

Pflegefachkraft Isolde Polster im Gespräch mit Gisela Post (81) und Hans Löptin(87)

„Lohnt sich das neue Schlafzimmer noch?“Wie haben Sie sich kennengelernt?

Herr Löptin (87): „Wir kennen uns schon seit 70 Jahren. Ich bin inBendfeld aufgewachsen.“ „Und ich habe dort mit 15 mein Pflichtjahr absolviert", ergänztFrau Post (81), "nach dem Krieg haben wir uns aus den Augen verloren. Jeder heirateteund gründete eine eigene Familie. Vor zwanzig Jahren trafen wir uns bei Bekanntenzufällig wieder. Nachdem wir beide verwitwt waren lebte unsere Liebe wieder auf." HerrPost: „Jeder wohnte in seinem Haus. Wir führten eine Fernbeziehung. Bis wir uns 2002entschieden zusammen zuziehen.“

Hatten Sie Bedenken?

Frau Post: „Ja, weil wir ja nicht verheiratet sind und dies auch nichtwollten. Wir haben uns bei der Leiterin, Frau Hellberg, erkundigt –und die Frage hatte sich schnell erledigt.“ Herr Post: „Dasinteressiert hier niemanden. Vielmehr erkundigten sich dieNachbarn neugierig, weil wir uns ein neues Schlafzimmer gekaufthaben. Allen Ernstes wurden wir gefragt, ob sich das noch lohnt!Jetzt wohnen wir schon 8 Jahre hier!“

Elisabeth und HeinzSchäfer

Die Wohnung ist ein GlücksgriffMeine Frau Elisabeth (76) und ich sind zufällig auf das Servicehaus aufmerksamgeworden.Durchs Skatspielen. Da wir keine direkten Angehörigen mehr haben, befasstenwir uns schon eine Weile mit dem Thema, wie wir im Alter leben wollen. Wir haben unsauch in anderen Bundesländern umgeschaut. Aber hier hat es uns von Anfang an gefallen.Die Menschen, die hier leben und arbeiten, sind sehr freundlich auf uns zu gekommen. Wirhaben uns die Anlage und die Wohnungen angeschaut, weil wir genaue Vorstellungenhatten. Außerdem haben wir vorher alles ausprobiert – den Mittagstisch, die vielenVeranstaltungen.

Diese Wohnung passte auf unsere Wünsche wie das I-Tüpfelchen. Wirsuchten eine große 2-Zimmer-Wohnung im 2. Obergeschoss miteinem großen Balkon und möglichst in freundlicherNachbarschaft. Natürlich kann man sich seine Nachbarn nichtaussuchen, aber auch hier haben wir wieder Glück gehabt. Wir treffenuns jetzt immer mit den Nachbarn zum Mittagessen. Wir konnten sogardie Farbe für die Wände aussuchen - eierschalend.

 Heinz Schäfer, (80) Mieter

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Peter Michalak

"Diesen Hausmeister haben wir uns wiedergeholt!"Peter Michalak ist seit 1995 Hausmeister im AWO Servicehaus. Bis 2007 – mit derÜbergabe der Hausverwaltung von Frank Heimbau Kiel an die Firma Simone HeinrichImmobilienmanagement wurde er in eine andere Einrichtung versetzt. Bereits nach wenigenWochen hörte man es in allen Gängen und in allen Gesprächen: „Wir wollen HerrnMichalak wieder haben.“

Beschwerden häuften sich, Gespräche der Einrichtungsleitung und derHausverwaltung mit seiner Anstellungsfirma fanden statt. VomSprecherteam ging die Initiative aus, Unterschriften zu sammeln undden beliebten Hausmeister zurück zu holen. Ohne Ausnahme habenalle unterschrieben.

Seit 2008 ist Peter Michalak zurück. Wenn ein Fenster klemmt oderder Wasserhahn tropft, ein Anruf bei ihm genügt. Das, was er kann,macht er und für alles andere hilft ihm sein gut geführtes Telefonbuch.Manchmal bringt er den ausgebüxten Kater von Herrn Becker zurückund setzt Maulwürfe lebendig im nahegelegenen Wäldchen aus.

Die Sprechzeiten von Herrn Michalak lauten: Montag 10 bis 10.30 Uhr sowie Mittwoch15 bis 15.30 Uhr. Telefonisch ist er unter der Nummer 0431-27258 erreichbar.

Gisela Findlay mit HelgaRother, Herta Bahr undGertrude Buhmann

Um 17 Uhr beginnt das GemurmelIn meiner alten Wohnung in Rendsburg fühlte ich mich nicht mehr wohl. Alle Nachbarnwaren wesentlich jünger als ich und ich saß nur noch allein herum. Meine Tochter wohntmit ihrer Familie in Mönkeberg, also entschied ich mich, nach Schönkirchen zu ziehen. Undnun? Jetzt kannte ich niemanden. Beim Einzug erwähnte Frau Thams etwas von einerKlönschnackecke.

Auf dem Weg dorthin traf ich meine direkte Nachbarin, FrauMaaß. Sie nahm mich gleich mit. Dass ich so schnell Anschlussfinden würde, hätte ich nicht gedacht. Innerhalb von zweiWochen gehörte ich schon dazu. Gegen 17 Uhr beginnt hintenin der Ecke schon das Gemurmel, dann wird’s Zeit und Punkt 18Uhr stehen alle auf und gehen in ihre Wohnung zumAbendessen. Jetzt muss meine Tochter mit mir schon Termineabsprechen, damit wir uns überhaupt mal treffen, weil ich ganzoft mit  meinen Nachbarn unterwegs bin.“

Gisela Findlay, (81) Mieterin

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Kann ich meinen Alltag wie gewohnt leben?

Rosemarie Stauch

"Nach dem Duschen genieße ich das Eincremen.""Bis 2009 bin ich ohne regelmäßige  Hilfe alleine zurechtgekommen. Ich konnte michnicht mehr richtig  bücken oder aufstehen.

Mein linkes Knie schmerzte. Damit ich aber  trotzdem gut riecheund anständig aussehe, habe ich mich entschieden,  mich einmalwöchentlich duschen zu lassen. Ich konnte mir den Donnerstag aussuchen, die Uhrzeit war schon schwieriger. Erst um halb elf,mitten  am Tag. 6.30 Uhr war mir aber viel zu früh. Ich entschiedmich für den  späteren Termin. Zum Friseur gehe ich auch erst amspäten Vormittag. So  kann ich in Ruhe frühstücken, Zeitung lesenund genieße nach dem Duschen  vor allem das Eincremen desRückens.“

Rosemarie Stauch, (90) Mieterin

Gerda Thaysen

„Endlich kann ich ausschlafen!“Normalerweise kann ich selbst entscheiden, wann ich schlafen gehe und morgensaufstehe. 2008 verordnete mir der Hausarzt das Anziehen von Kompressionsstrümpfen.Damit musste ich mich ja nach dem Pflegedienst richten. Ich habe mit Frau Freund dieZeiten besprochen. Sie konnte mir drei Uhrzeiten zur Auswahl anbieten, um 6, 7 odergegen 10 Uhr.

Ich musste mein ganzes Leben immer um fünf Uhr aufstehen, daswollte ich hier nicht mehr. Wir einigten uns auf 7 Uhr mit der Bitte,sobald es geht, mich nach hinten – aber nicht zu spät! – zu schieben.Es hat zwar fast ein Jahr gedauert, aber jetzt kommen dieMitarbeiterinnen um kurz vor halb neun und ich kann bis dahin richtigausschlafen.

Gerda Thaysen, (89) Mieterin

"Ich habe es gerne ordentlich.""Mittwochs werden mir die Medikamente gestellt. Wenn Kai kommt, weiß er, dass erdanach alles wieder aufräumt. Ich habe es gerne ordentlich."

Edeltraud Möller, (90) Mieterin

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Pflegekraft ChristaSchneider

Reinigung der Wohnung und der WäscheWer gesund und fit ist, erledigt seine Hausarbeit gerne selbst. Doch was ist – wenn esnicht mehr geht oder man keine Lust hat, sich darum zu kümmern? Und was, – wennkeine Angehörigen in der Nähe leben, um diese Aufgaben zu übernehmen?

Der Dienstleistungsbereich der AWO kümmert sich um die Reinigung der Flächen undsanitären Anlagen des Hauses und putzt auf Wunsch auch die Wohnungen unsererMieter. 

Die wöchentliche Reinigung der Flure, Treppen und Gemeinschaftsräume imServicehaus regelt die Hausverwaltung.

Auch seine Wäsche macht meistens jeder Mieter selbst.

Jedes Bad hat einen Waschmaschinenanschluss. Zusätzlichbefinden sich im Keller jeweils zwei Waschmaschinen undTrockner. Die Münzen hierfür erhält man beim Hausmeister. Imstationären Bereich kümmert sich die Reinigungsfirma Carow ausKiel um die Wäsche der Bewohner. Auch Mieter können sich hierzweimal wöchentlich ihre Wäsche machen lassen. Die Wäsche wirdin der Wohnung abgeholt und mit Etiketten versehen, damit alleswieder bei seinem Besitzer landet. Auf Wunsch kümmert sich auchder Pflegedienst um die Wäschereinigung.

Heinz Schäfer amMittagstisch

„Da läuft einem das Wasser im Mund zusammen…“Heinz Schäfer (80) sitzt mit seiner Frau Elisabeth und seinen Nachbarn in derBegegnungsstätte am Mittagstisch. Es gibt Gulasch mit Kartoffeln und Gemüse. „Das siehtnicht nur lecker aus, es ist auch lecker. Wenn man die Karte liest, läuft einem schon dasWasser im Mund zusammen.“

Der Mittagstisch beginnt täglich um 12 Uhr, werktags kann manzwischen zwei Gerichten wählen. Kurzentschlossene können sich amselben Tag bis 10 Uhr anzumelden. Ehepaar Schäfer kommtregelmäßig. „Wir treffen uns hier mit unseren Nachbarn. Das ist einerder Gründe gewesen, warum wir uns für dieses Haus entschiedenhaben“, erzählt Herr Schäfer, „ich vertrage nicht alles und ich kannWünsche äußern. Die anderen essen Fisch mit Soße, für mich werdenextra Zwiebeln gebraten. Die Portionen sind schon groß, aber manbekommt Nachschlag bis man satt ist. Da muss man sich schoneinrichten, wenn nachmittags selbstgebackener Kuchen angebotenwird.“

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Fasching beim Mittag

„Hier soll jeder satt und zufrieden gehen.“Jeden Mittag um zwölf Uhr ist die Begegnungsstätte voll. Ungefähr 50 hungrige Personenwarten auf ihr Mittagessen. Heute gibt es Grünkohl. Wir haben alle Hände voll zu tun, umschnell und heiß das Essen zu jedem Platz zu bringen. Die Portionen sindunterschiedlich. Wir versuchen, jeden zufrieden zu stellen. Von den meisten wissen wir imLaufe der Zeit, wer wie viel isst. Manche mögen keinen Grünkohl, da bieten wir eineAlternative an. Andere essen nicht so gerne Fleisch. Wenn wir Sonderwünsche erfüllenkönnen, dann machen wir das auch.

Hier soll jeder satt und zufrieden gehen. Einmal im Jahr machen wireine Umfrage. Neben der Bewertung des Essens können auchWünsche genannt werden, die in unseren Speisenplan aufgenommenwerden können. Seit einem Jahr bieten wir werktags generell einzweites Menü an, das ist sehr gut angenommen worden. Natürlich istes schwer, es allen recht zu machen. Jeder kocht unterschiedlich.Manche sind froh, dass sie hier nicht mehr selbst kochen müssen. Ichglaube aber, wenn es nicht schmecken würde, dann würden die Leutenicht kommen.

Gudrun Stange, hauswirtschaftliche Leiterin

Friseurin Renate Kockmit Marianne Balke

In Puschen zur DauerwelleDonnerstags und freitags kommt Renate Kock, Friseurin vom Salon Boller, ins Servicehaus.Früher stand ihr nur ein sonst ungenutzter, kleiner Raum mit Wasseranschluss zurVerfügung. 2008 eröffnete der Salon im ehemaligen Kiosk neben der Begegnungsstätteeine Zweigstelle - mit modernen Geräten und deutlich mehr Platz. Regelmäßig lassen sichdie Mieter die Haare frisieren. Der Weg von der Wohnung ist so kurz, dass einige inHausschuhen zum Dauerwelle-Termin erscheinen.

Während Hildegard Rulle (89) mit Lockenwicklern unter der Trockenhaube sitzt, wirdMarianne Balke (82) von Frau Kock frisiert. Frau Balkes Hund Chico sitzt im Korb desGehwagens und schaut auf die flinken Finger der Friseurin.

„Ich kann bei jedem Wetter kommen und meinen Hund mitbringen",erzählt Frau Balke. „Wir erfüllen eigentlich alle Wünsche undversuchen, so spontan wie möglich zu arbeiten“, ergänzt Frau Kock.Wenn viele Terminanfragen sind, wird sie von einer Kollegin aus demHauptgeschäft unterstützt. „Wir holen die Mieter auf Wunsch ab oderschneiden Patienten die Haare im Bett. Angehörige können bei unsGeschenkgutscheine erhalten. Manche Mitarbeiter kommen kurz inihrer Mittagspause zu einem einfachen Haarschnitt. Vor großen Feiernist der Andrang groß. Da will jeder gut aussehen.“

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Karl-Herrmann Beckermit Mohrle

Kater „Garfield“ in Schönkirchen?Manche behaupten, ich sehe dieser amerikanischen Comicfigur ähnlich. Ein paar Kilos zuviel habe ich schon auf den Rippen. Mein Herrchen, Karl-Hermann Becker, liebt mich ebenund kann mir keinen Wunsch ausschlagen. Auch von den AWO-MitarbeiterInnen bekommeich mehr als nur eine Streicheleinheit. Als faul kann man mich auf gar keinen Fallbezeichnen. Ich lebe mit meinem Herrchen in einer Erdgeschoss-Wohnung imSteinbergskamp und das gesamte Gelände ist mein Revier.

Der Hausmeister hat schon manchmal seine liebe Not mit mir, aber ichunterstütze ihn auch und kümmere mich um die Feld- und Wühlmäuse.Außerhalb meiner Essenszeit stromere ich durch die Gegend undvergesse nie, die Mitarbeiterinnen und Gäste der Tagespflege zubegrüßen. Wenn Herrchen mich ruft, dann bin ich ganz schnell wiederdaheim. Wir brauchen uns einfach.

Mohrle (9)

Fritz Stransky

„Bevor ich etwas kaufe, baue ich es selbst“Fritz Stransky (91) ist Bewohner der ersten Stunde und ein Tüftler. Durch seine Aufgabenim Sprecherteam fallen ihm regelmäßig Situationen im Haus auf, in denen hilfreiche Geräteden Alltag der Mieter vereinfachen könnten. So gießt beispielsweise das Sprecherteam imFrühjahr und Sommer die selbstgepflanzten Blumen in der Anlage.

Im Laufe der Zeit wurde Herrn Stransky das Schleppen derGießkannen zu mühsam. Statt in den Trimmraum ist er in denbenachbarten Hobbyraum im Keller gegangen und hat einenSchlauchwagen geplant. Mit ein paar Metallstangen aus demBaumarkt und einem ausgedienten Einkaufschopper ist so in kurzerZeit ein Schlauchwagen entstanden. „ Bevor ich etwas kaufe, baue iches selbst. Hier liegt so viel Kram rum, den man noch nutzen kann. Ichstrenge mein Gehirn ein wenig an und schon habe ich die bestenIdeen. Das Gießen mit dem Schlauch ist nun ein Kinderspiel und eineZeitersparnis. Ich glaube, die anderen Gießer werden diese Methodeim Laufe der Zeit auch übernehmen.“

Im Keller befindet sich neben dem Hobbyraum mit Werkzeug und Werkbänken auch einkleiner Trimmraum mit Rudergeräten, Trimmrädern und Gymnastikbällen.

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Lieselotte Schneekloth

Fürs Hobby ist man nie zu alt

"Häkeln ist meine Leidenschaft""Mir wird der Tag nicht lang. Morgens schalte ich das Radioein und während die Musik dudelt, hole ich meineHandarbeiten. Häkeln ist meine große Leidenschaft. Ichversorge meine Verwandten und Bekannten mitHäkeldeckchen in allen Größen. Und wenn DeutschlandFußball spielt, muss ich aufpassen, dass ich keine Mascheverliere."

Lieselotte Schneekloth, (99) Mieterin

Was ist, wenn ich krank oder sehr stark betreuungsbedürftigwerde, wenn ich sterben muss?

Dr. Dagmar Molkentin, Elly Kralemann,Bärbel Buhmann

Die Zahnärztin kommt ins HausAnfang Januar und Juli kommen wir ins AWO Service- und Wohnzentrum. Die Mieterkönnen sich vorab anmelden und anhand einer Anmeldeliste arbeiten wir uns von einerEtage zur nächsten.

Alle Tätigkeiten, die ich ohne technische Geräte inden Wohnungen der Mieter erledigen kann, führeich mit einer Helferin aus. Neben der allgemeinenMund- und Zahnkontrolle entferne ich Zahnstein,behandele Parodontose, reinige Brücken undProthesen. Gerade bei Senioren ist der feste Halteiner Brücke oder Prothese wichtig. Viele denken,im Alter ist ein Zahnarztbesuch überflüssig. Dastäuscht. Egal, wie alt man ist, sollte man seineZähne, auch die Dritten, gut pflegen. Druckstellendurch schlecht sitzende Prothesen sind sehrschmerzhaft.

Dr. Dagmar Molkentin, Zahnärztin

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Gerda Schuldt (84), SilviaSchlaak

Reinhard Kindinger

Jeder hat seinen eigenen HilfebedarfHeute hebt man ohne Probleme noch das Taschentuch vom Boden auf, morgen bereitetdas Bücken Mühe und übermorgen lässt man das Tuch liegen, weil man das Aufhebennicht mehr schafft. Diese Veränderungen  betreffen im Alter – in der Regel zunehmend -alle Lebensbereiche. Man geht nicht zum Bingo, weil die Knochen schmerzen und bleibtlieber vor dem Fernseher sitzen. Der Pullover ist erst seit fünf Tagen getragen, der mussnoch nicht gewaschen werden. Ich kann nicht mehr duschen, die Katzenwäsche amWaschbecken reicht fürs Nötigste. Wann ist der Rücken das letzte Mal eingecremt worden?

Oft sind es die engsten Angehörigen, die bei uns Rat suchen,wenn sich der Vater verändert oder die Gesundheit der Mutternachlässt. Es kommt aber auch vor, dass wir das Gesprächsuchen, wenn uns etwas auffällt. Der Kontakt zu den Mietern imServicehaus ist ein anderer als bei Passanten auf der Straße.Wir lernen die Menschen schon kennen, wenn sie sich selbstnoch um alles kümmern können. Und wir können jederzeithelfen – auch ohne Pflegeeinstufung. Jeder hat seinen eigenenHilfebedarf, das heißt, jeder entscheidet selbst, wie viel Hilfe erannehmen möchte und zulässt. Im Rahmen vonPflegeleistungen sind viele Formen der Unterstützung möglich.

Ist die Kleidung lange getragen oder verschmutzt,  suchen wir gemeinsam frische Wäscheheraus. Fällt dem Mieter schwer, sich selbst zu waschen, unterstützt die Pflegekraft. Nachdem Duschen cremt sie die Haut ein, damit sie geschmeidig bleibt. Über den Tag schautsie, ob genug getrunken oder gegessen wird, und reicht auf Wunsch Speisen an.

Wenn der Bedarf steigt, weil sich der Gesundheitszustandverschlechtert, kann die Hilfe erhöht werden. Wir halten mit demHausarzt einen engen Kontakt. Auf Wunsch beziehen wir dieAngehörigen in diesen Prozess ein. Bei schwerer akuterErkrankung veranlassen wir einen Krankenhausaufenthalt. Allewichtigen Daten werden von hier weitergeleitet, die Angehörigenbenachrichtigt. Zum Entlassungstermin werden wir von diesenoder der Klinik mit allen bedeutsamen Informationen für dieVersorgung danach auf dem Laufenden gehalten. Anschließendübernehmen wir die Pflege wieder hier vor Ort in der Wohnung.

 Reinhard Kindinger, Pflegedienstleitung

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Kaffeetafel beim Cafe Memory

Cafe Memory ist mehr als SpielWelche Bilder gehören zusammen? Und wo liegt die passende Karte? Die meisten kennendas Gesellschaftsspiel „Memory“ aus der KindheitMemory heißt übersetzt Erinnerung. Dochsich zu erinnern fällt im Alter zunehmend schwer. Verschiedene Erkrankungen führen dazu,dass viele Menschen im Alter an Gedächtnisverlust leiden. Um das Gedächtnis zu trainieren, bieten wir immer montags in der Zeit von 15 bis 17 Uhrdas „Café Memory“ an. Damit es sich nicht so wie Schule anfühlt, beginnen wir mit einergemütlichen Kaffeerunde und setzen uns anschließend gemeinsam in den Stuhlkreis. Umden Kopf frei zu bekommen, machen wir leichte Lockerungs- und Entspannungsübungen.Wie es weiter geht, richtet sich nach den Vorerfahrungen unserer Gäste: Wir basteln,singen Volkslieder, vervollständigen Gedichte oder Sprichwörter und erzählen Geschichtenaus der Vergangenheit.  Zum Abschluss wünschen sich die Gäste oft das „Bingo“-Spiel. Ineiner vereinfachten Variante rufen wir Zahlen von 1 bis 30 auf, die auf einer Karteabgedeckt werden. Manchmal stellen wir auch einfache Rechenaufgaben, um denSchwierigkeitsgrad zu erhöhen. Damit sich unsere  Gäste besser orientieren können, folgen die Nachmittage immer einem festen Zeitablauf.

Zurzeit kommen 12 bis 15 Personen im Alter von 65 bis 90Jahren ins „Cafe Memory“. Einige werden von ihrenAngehörigen aus der Schönkirchener Umgebung gebracht,andere wohnen im Servicehaus. Bei allen haben Ärzte einebeginnende Demenzerkrankung festgestellt. Viele lebenweiterhin selbständig in ihren eigenen vier Wänden, wenigebenötigen täglich Unterstützung von ihren Angehörigen odervom Pflegedienst. Insgesamt sind wir sieben ehrenamtliche Mitarbeiterinnen. die

alle von Rita Erlemann von der Beratungsstelle Demenz und Pflege bei der AWO in Kielaus- und weitergebildet worden sind. Pflegedienstleiter Reinhard Kindinger istAnsprechpartner für Interessenten, Angehörige und auch für uns.

Marlies Veit, ehrenamtliche Mitarbeiterin

Fritz Stransky

Meine kleine GedächtnishilfeIch kann mir keine Termine merken und ich vergesse ständigetwas. Für mein Gedächtnis unternehme ich sehr viel. Ich spieleregelmäßig mit einem Freund Schach, löse Sudoku-Zahlenrätsel,drehe den Zauberwürfel und denke über neue Hilfsgeräte nach.Nun habe ich mir ein kleines Diktiergerät gekauft. Das kann ich indie Hosentasche stecken und sofort Wichtiges darauf sprechen.

Fritz Stransky, (91) Mieter

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Ursula Limburg,Dagmar Rieper

Später kann manchmal zu spät seinSich mit dem eigenen Tod zu beschäftigen, fällt oft schwer und wird gerne auf späterverschoben. Später kann aber in manchen Fällen schon zu spät sein. Wenn ich selbst nichtmehr in der Lage bin, für mich Entscheidungen zu treffen, müssen das andere für michübernehmen. Wer soll das machen? Wird nach meinem Wunsch gehandelt? Will ich soweiterleben, wie andere dies für mich entscheiden? Das sind nur einige Fragen, die indiesem Zusammenhang gestellt werden.  Die einfachste Antwort lautet: Ich kümmere michrechtzeitig um mich selbst. Ich entscheide über mein weiteres Leben. Ich entscheide überdie Art medizinischer Behandlungen. Ich entscheide, wer sich um die Durchsetzung meinerWünsche kümmert. Ich entscheide selbst, indem ich vorsorge.

Ich habe mich bei der AWO zur ehrenamtlichen Vorsorgeberaterinausbilden lassen. So habe ich nicht nur für mich hilfreicheInformationen erfahren, sondern möchte diese auch an anderePersonen weitergeben. Zur Vorsorge gehört nicht nur einePatientenverfügung. Es ist wichtig, das Leben zu ordnen. DerAusdruck: "Ich bestelle meinen Garten" ist bezeichnend. Wie einzelneBeete sortiere ich meine Unterlagen, spreche mit meinen Angehörigenüber mein Leben und meine Wünsche. Neben Einzelgesprächen halteich Vorträge und nehme an Informationsveranstaltungen teil. Über dasNetzwerk der AWO kann man mit mir Kontakt aufnehmen.

 Ursula Limburg, ehrenamtliche Vorsorgeberaterin

Emmi und Herbert Dieckmann

Verlust des Ehemannes

Aufgefangen und abgelenkt"Letztes Jahr starb mein Mann Herbert. Alle habensich um mich gekümmert und die ganzenVeranstaltungen haben mich wieder auf andereGedanken gebracht."

Emmi Dieckmann, (80) Mieterin

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Ehepaar Willner,Reinhard Kindinger

"Ich will nicht mehr."Walter Willner (90) lebte seit Februar 2003 mit seiner Frau Erna im AWO ServicehausSchönkirchen. Nach dem Tod seiner Frau im Januar 2008 ließ auch sein Lebenswille nach.„90 Jahre will ich noch werden, aber dann soll mich der Herrgott zu meiner Frau holen“,hatte er sich gewünscht.

Mit seiner Geburtstagsfeier im August 2009 hatte er dieses letzteLebensziel erreicht. „Frau Thams, ich will nicht mehr, warum hat der daoben kein Einsehen und holt mich endlich? Ich will nicht mehr“, flehteer mich regelrecht an. Alles war vorbereitet. Er hatte einePatientenverfügung geschrieben, mit dem Bestattungsinstitut einenVertrag abgeschlossen, seine Dokumente sortiert und abgeheftet, sichbei den Nachbarn verabschiedet – und wartete auf den Tod. Er wolltenicht mehr ins Krankenhaus eingewiesen werden, er wollte zuhause

sterben.  Als er zum Jahresende deutlich schwächer wurde, vereinbarten wir mit dem Arztund dem Pflegedienst eine sehr individuelle Hilfe. Mitarbeiter mit Erfahrung inSterbebegleitung waren rund um die Uhr erreichbar.

Zum letzten gemeinsamen Weihnachtsfest schaffte es die Tochter aus Spanien zukommen. Sie wechselte sich mit den Geschwistern ab, ihm Beistand zu leisten. MitteJanuar 2010 ging sein letzter Wunsch in Erfüllung und er verstarb nachts im Schlaf.

Astrid Thams, Sozialpädagogin

Was bedeutet Palliativ-Versorgung?In meiner langjährigen Tätigkeit als Pflegefachkraft im ambulanten Dienst habe ich vieleMenschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet.

Unser Team ist Teil der Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung(SAPV). Palliativ-Versorgung bedeutet jedoch mehr als diereine Schmerzbehandlung eines unheilbar kranken Menschen. Palliativzu arbeiten bedeutet für mich, größtmögliche Aufmerksamkeit auf dieDinge zu lenken, die für den letzten Lebensweg wichtig sind. Wenn icheinen sterbenden Menschen begleite, möchte ich von allem seineLebensqualität erhalten. Ich kümmere mich um die medizinischeBehandlung und arbeite mit Ärzten zusammen. Vor allem aberkümmere ich mich um das Umfeld. Zu wissen, dass sie bald einFamilienmitglied verlieren, ist für die Angehörigen eine großeBelastung. Wir führen gemeinsame Gespräche, lachen oder weinen

zusammen. Und auf Wunsch stelle ich Kontakt zu weiteren Hilfe wie Seelsorge oderHospiz her. Das Sterben gehört zum Leben dazu, und viele haben am Ende des Lebenspersönliche Wünsche: ein Eis essen, die Enkelin sehen, eine Rose riechen. Wir versuchen,möglichst viele davon zu erfüllen.

Birgit Windus, Pflegefachkraft

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Was müssen meine Angehörigen beachten?

ChristaKleinfeld-Giesecke,Anne-Luise Kleinfeld

Sozialpädagogin Astrid Thams im Gespräch mit der Angehörigen Christa KleinfeldGiesecke

"Natürlich kümmere ich mich um meine Mutter."Wie lange lebt Ihre Mutter schon hier?

Meine Mutter lebte seit 1968 in ihrem Haus in Mönkeberg. Bekannte hatte uns dasServicehaus empfohlen. Meine Mutter findet sich hier zurecht. Das konnte sie zuhausenicht mehr. Bereits mit Mitte sechzig hatte sie ständig ihre Schlüssel verlegt undwiederholte Fragen. Mit dem Auto hat sie kleinere Unfälle gebaut. Sie hat sich nichtmehr um das Haus gekümmert und sich nur noch mit Nutella und Milch ernährt. Bis zumeiner eigenen Erkrankung haben meine Schwester und ich uns abgewechselt. Nachdem letzten Krankenhausaufenthalt haben wir gemeinsam entschieden, dass unsereMutter dauerhaft in Schönkirchen bleiben sollte. Sie hat ein eigenes Zimmer, das wir mitpersönlichen Gegenständen eingerichtet haben. Die Mitarbeiter sind freundlich undaufmerksam. Es geht hier familiär zu.

Sie besuchen Ihre Mutter regelmäßig?

Meine Schwester und ich wechseln uns ab. Anfangs sind wir fastjeden Tag gekommen. Ich besuche sie inzwischen zwei bis drei Maldie Woche. Meine Mutter ist eine alte Naschkatze. Da bringe ich ihrgerne auch mal Süßes mit. Wir passen immer auf, weil sieDiabetikerin ist.

Wie werden Sie als Angehörige von den Mitarbeitern informiertund unterstützt?

Wir führen regelmäßig Gespräche, ich werde auf dem Laufendengehalten. Wenn es ihr nicht gut geht, werde ich angerufen. Seit sie hier lebt, brauche ichmich eigentlich nicht mehr um die Pflege zu kümmern, das übernehmen die Mitarbeiter.Aber es macht mir nichts aus, wenn ich sie  zur Toilette begleite oder das Essenanreiche. Manchmal habe ich ein schlechtes Gewissen, weil sie hier lebt und nicht beiuns. Das ist aus verschiedenen Gründen nicht möglich. Bei den Mitarbeitern kann ichmein Herz ausschütten. Wir fühlen uns hier gut aufgehoben. Und sollte irgendwann derTag X kommen, weiß ich, dass ich rechtzeitig informiert werde und bei ihr sein kann.

Wer kümmert sich um die Angelegenheiten Ihrer Mutter?

Meine Schwester und ich haben 2006 gemeinsam die gesetzliche Betreuung für unsereMutter übernommen. Wir kümmern uns um alle Behördenangelegenheiten, denSchriftverkehr, begleiten sie zum Arzt und klären das Finanzielle. So weit es unsereMutter versteht, treffen wir Entscheidungen gemeinsam.

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Welche Möglichkeiten bietet mir die Umgebung derEinrichtung?

An einem Oktobernachmittag

Solange es nicht regnet...Die Holzbänke vor dem Eingangsbereich von Haus 4 sind besetzt. Schon von weitem höreich Stimmen. Einige Passanten oder Angehörige bleiben zu einem Plausch stehen. Es istein schöner warmer Herbsttag. Die Hälfte der Bewohnerinnen reckt die Nase zum Himmel,um die letzten Sonnenstrahlen des Tages zu genießen.

„Das nennt man goldenen Oktober. Man muss zwar schon eineJacke überziehen, aber ist es nicht schön, wenn die Sonne dieNase kitzelt und man an die frische Luft kann?“ versucht EmmiDieckmann (79), das Gefühl zu beschreiben. „Du gehst vor dieTür, setzt dich hin und in nicht mal zwei Minuten hast du schonGesellschaft. Hier ist man nie allein. Wie gut, dass Rollatoreneine Sitzfläche haben, denn die Bänke reichen nicht immer“,ergänzt ihre Sitznachbarin Anneliese Witt (83).  „Wenn dasWetter so bleibt, dann holen die Männer bestimmt am Freitagden Grill raus“, fügt Gertrude Buhmann (85) hinzu. Gemeint sind die spontanen Grillabendeim Pavillon, ein Stückchen weiter. „Sobald sich eine Gelegenheit ergibt, holen die Männerdie Grillgeräte aus dem Keller und besorgen Würstchen, um am Abend zu grillen“, erklärtHerta Bahr (84), „Helmut Anderson hängt die Grillzettel an die Infotafeln und innerhalb einerStunde weiß jeder Bescheid.“ "Ist es Ende Oktober nicht schon zu kalt?" frage ich. AlsAntwort bekomme ich ein einstimmiges Lachen: „Grillen kann man immer!“

Astrid Thams, Sozialpädagogin

Heike Niegel, UweStuhr

Mittwochs zum EinkaufenJeden Mittwoch bringe ich die Mieter zum Einkaufen zum FamilaMarkt  nach Dietrichsdorf.  Bis 10 Uhr können sie sich bei FrauThams anmelden.  Um 11 Uhr treffen wir uns auf dem Parkplatz.Während die Mieter bei  Famila oder Aldi ihre Einkäufe erledigen,verteile ich in Schönkirchen  Essen auf Räder. Anschließend holeich die Mieter mit ihren Einkäufen  wieder ab und bringe sie direktvor die Haustür. 

Heike Niegel, Fahrerin

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"Kleinigkeiten hole ich bei Sky. Um meine Vorräte aufzufüllen, benutze ich gerne denkostenlosen Fahrdienst zu Famila."

Elsbeth Ahrens, (77) Mieterin

Die Zeitung im nahen Sky-Markt kaufenUwe Hansen zeigt seinen Kilometerzähler. „Das sind exakt 250 Meter von der Haustür biszum Eingang des Sky-Marktes. Ich habe das mit dem Kilometerzähler meines Fahrradesgenau geprüft. Das schaffen meine Eltern!“  Seine Eltern, Fritz und Ilse Hansen, sind imApril 2010 eingezogen. Im Alter von 96 bzw. 94 ist es für beide ein Wagnis gewesen, ihregewohnte Umgebung in Kiel zu verlassen, um nach Schönkirchen zu ziehen. Herr Hansensenior wollte auch weiterhin allein Besorgungen erledigen können. Das Mittagessen kommtaus dem Servicehaus in die Wohnung, der junge Herr Hansen erledigt den Wocheneinkauf.Die Zeitung oder Brot fürs Frühstück kauft sein Vater nun im Sky- Markt.

Tanzturnier 2010

Enge Zusammenarbeit mit dem Tanzsportclub Rot Gold Schönkirchen

Let's danceSeit 2002 veranstalten wir - der Tanzsportclub Rot-GoldSchönkirchen e.V. -  in der Albrecht-Zimprich-Halle in Schönkirchenalljährlich das Baltic-Senior Tanzturnier. Das ist Norddeutschlandsgrößtes Tanzfestival mit über 350 aktiven Teilnehmern. An jedemdritten Juniwochenende ist es ein Highlight in der Gemeinde. DieAWO stellt uns dafür zwei Kleinbusse, Industriekaffeemaschinenund Geschirr zur Verfügung. Dafür bekommen die Mieter desServicehauses besondere Plätze und erhalten einen speziellen Hol-und Bringedienst. Unser Motto lautet: Tanzen hält bis ins hohe Alterfit.  Für die Zukunft planen wir weitere gemeinsame Aktionen -  wiezum Beispiel eine Seniorentanzgruppe, die über Zuschüsse derKrankenkassen mitfinanziert wird.

Bernhard Voß, 1. Vorsitzender TSC Rot-Gold Schönkirchen

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Inge Dahlmann

Der Garten ist gleich nebenanAnfang der neunziger Jahre hat unser Hausarzt meinem Mann geraten, er solle sich mehrbewegen. Wäre nicht Gartenarbeit eine Idee? Wir wohnten in der Hertzstraße in Kiel. Voneinem Bekannten erfuhr ich von der schönen Kleingartenanlage in Schönkirchen. Bevormein Mann den Garten das erste Mal sah, hatte ich schon alles geregelt - mein Mann hatnichts freiwillig gemacht. Ich pachtete eine 450qm große Parzelle. Zunächst mussten wirerst einmal aufräumen und viel Unrat und Unkraut entsorgen. Wir teilten uns die Arbeitgeteilt. Mein Mann kümmerte sich um die Hütte, ich mich um die Gartenarbeit.

Bis vor wenigen Jahren musste ein Teil des Grundstücks mitGemüse angebaut werden. Das hat sich inzwischen gelockert.Im Laufe der Jahre entstand für uns beide ein schönerRückzugsort. 1995 wurde direkt nebenan auf demNachbargelände mein heutiges Zuhause gebaut. Auf unserenSommerfesten habe ich einige Mieter kennen gelernt. Vielenutzen die schöne Gartenanlage für ihre Spaziergänge. Sohaben wir uns über den Gartenzaun manchmal unterhalten.Aber zu dem Zeitpunkt habe ich nicht daran gedacht, in einHaus für alte Menschen zu ziehen. 2007, nach dem Tod meines Mannes vor vier Jahrenänderte sich das. Erst habe ich mir das Nachbargelände und die Bewohner von weitem,von meinem Garten aus, angesehen. 2008 dann habe ich den ersten Schritt in dasGebäude gewagt und habe mir Informationsmaterial besorgt. Inzwischen kann ich vomFlurfenster im Haus 6 auf meinen Garten schauen. Im Sommer gehe ich manchmal abendsnoch hin und bleibe, bis es dunkel wird. Von den selbst gepflückten Johannisbeeren kocheich Gelee und biete sie meinen neuen Nachbarn an.

Inge Dahlmann, (76) Mieterin

Seebrücke Schönberger Strand

Vom Servicehaus zum StrandZum Shoppen nach Kiel oder zum Baden an den Schönberger Strand?

Vom Servicehaus aus kein Problem: ZweiBushaltestellen grenzen unmittelbar an dasGrundstück. Die Linie 200 der VKP hält direkt amSteinbergskamp. Und den Schnellbus, die Linie 201,erreicht man an der gegenüberliegendenGrundstückseite beim Sky- Markt. Tagsüber fährt derBus jede halbe Stunde, bis Mitternacht jede Stunde.Zwei Haltestellen weiter erreicht man schnell denFamila-Markt in Dietrichsdorf bzw. das Rathaus oderdie Förde Sparkasse in der Mühlenstraße. DieBusfahrpläne hängen im Haus an der Infotafel.

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Ehrenamtliches Engagement

Der AWO OrtsvereinUnsere Arbeit ist in allen Bereichen rein ehrenamtlich organisiert. Seit vielenJahrzehnten sind wir in Schönkirchen aktiv und kümmern uns um soziale Projekte in derGemeinde. Aus diesem Engagement hat sich der erste Pflegeverein entwickelt. Intensivhaben wir die Idee in den neunziger Jahren vorangetrieben, hier ein Servicehaus zubauen. Von Anfang an haben wir uns um das Freizeitangebot gekümmert. Hier ist fastjeden Tag etwas los. Unser Angebot richtet sich an alle Senioren in der Umgebung.Viele Mieter des Servicehauses kommen aus Schönkirchen und verabreden sichregelmäßig mit ihren alten Nachbarn und Bekannten. Die Begegnungsstätte ist einTreffpunkt. Beim Seniorenclub wird bei Kaffee und Kuchen geklönt, gekniffelt oderKarten gespielt. Wir basteln, tanzen und singen. Sonntags können Mieter mit ihrenGästen das Sonntagscafé besuchen. Bingo ist  genauso beliebt wie unsere buntenNachmittage oder Feste. Und wir bewegen uns – wir walken zweimal die Woche undwandern einmal im Monat. Übers Jahr verteilt bieten wir Fahrten und Ausflüge an – zumMehlbüddelessen nach Probsteierhagen, zu den Kohltagen an die Westküste oder zuden Bremer Stadtmusikanten. Um wem das nicht reicht – fährt mit uns in den Urlaub.

 Karin Rock, 1. Vorsitzende des AWO Ortsvereins

Wie kann ich die Kontakte zu meinen Freunden, Bekannten,Angehörigen und ausserhalb des Hauses pflegen?

Frühlingsfest in derBegegnungsstätte

Die AWO verbindet

Treffpunkt BegegnungsstätteDie Begegnungsstätte im AWO Service- und Wohnzentrum ist einzentraler Treffpunkt in Schönkirchen. Nicht nur für die Mieter desHauses. Viele Bürger der Gemeinde kommen her, um an den vielenVeranstaltungen teilzunehmen. Die SPD kommt  zumPförtchenbacken, die CDU lädt zum Grillen ein. Die Feuerwehr feiertmit der AWO im Frühling und im Herbst beim großen Lagerfeuer aufder Wiese. Da kommt das ganze Dorf.

Viele Mieter des Servicehauses kommen aus der näheren Umgebung und treffen sich hiermit Freunden und ehemaligen Nachbarn. Bevor es jeden zweiten Freitag mit demBingo-Spiel losgeht, kommen sie schon vorher zum Kaffeetrinken und Klönen.

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Ellen Köpke

Der Kontakt zur Familie bleibt

"Der Mittwoch ist mein schönster Tag."Die vom Sprecherteam haben mich schon ein paar Mal angesprochen, ob ich nichtmitmachen will. Nein, das geht nicht. Ich bin sehr aktiv, nutze besonders die vielensportlichen Angebote hier - walke, gehe zur Gymnastik oder zum Sitztanz und wandere. Dableibt kaum Zeit. Der Mittwoch ist mein schönster Tag. Ich fahre regelmäßig nach Salzau zumeiner Enkeltochter und passe auf die Urenkelkinder auf.

Um den Garten kümmere ich mich und koche für alle.Ich bin froh, dass ich kommen darf. Meine Enkelinfreut sich über meine Hilfe. So haben beide Seitenetwas davon. Das ist eine halbe Weltreise, um meineLieben in Salzau zu besuchen. Es gibt keineDirektverbindung. Mit dem Bus fahre ich bisSchönberg, dort werde ich abgeholt. Ich habe dasGefühl, dass ich gebraucht werde und niemandem aufdem Wecker gehe.  

Ellen Köpke, (81) Mieterin

Hilma, Hannes und Paul

Versteckenspielen mit HundSeit einigen Wochen bekommt das Servicehaus tierischen Besuch. Die SchäferhündinHilma, der Neufundländermix Hannes und Paul, ein norwegischer Jagdhund, werden voneinem Hundeführerteam um Michael Schade und Maren Austein auf unserem Gelände alsPersonensuchhunde ausgebildet.

So können die Mieter einerseits ihre Tierliebe ausleben und sindandererseits Teil der Ausbildung. Ziel ist es, dass die Hundevermisste Menschen anhand eines Geruchsobjektes, zumBeispiel einem Taschentuch, einem Pulli oder einer Geldbörse,wiederfinden. Hilma, Hannes und Paul sind vorgebildet. Siehaben gelernt, versteckte oder vergrabene Gegenstände imWald, Acker, Hinterhof oder Garagenplatz zu finden. Nun lernensie, die Gerüche vieler Personen zu unterscheiden. Die Mieterwerden zu Opfern und müssen sich verstecken. Zunächst

stehen mehrere Gegenstände als Geruchsobjekte zur Verfügung. Mit jeder Trainingseinheitwerden diese reduziert und der Suchbereich erweitert. Im Ernstfall sollen die Tiere einePerson auch über Kilometer finden können, obwohl ihnen nur ein Taschentuch zumErschnüffeln zur Verfügung steht.

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Renate Falk und ihr Team

Wir bringen die Mode ins Haus

Shoppen mit Nachbarn und FreundenWenn wir die ersten Kleiderständer aus dem Lieferwagen in die Begegnungsstätteschieben, stehen die ersten neugierigen Mieter im Raum. Dreimal im Jahr kommen wirnach Schönkirchen.

Unser Sortiment ist auf die ältere Generation zugeschnitten. Ineiner kleinen Modenschau präsentieren wir die aktuellenSchnitte und Farben. Neben neuer Mode bringen wirSchnäppchen mit. Wir führen alles, was frau braucht – vonUnterwäsche über Strumpfhosen zur Oberbekleidung. Mit einemkleinen Angebot denken wir auch an die Herren. Wenn etwasnicht passt, lassen wir es ändern. Wenn die letzte Kundingegangen ist, setze ich mich mit meinen Mitarbeiterinnenzusammen. Bevor wir abbauen, trinken wir in Ruhe Kaffee undessen den selbstgebackenen Kuchen von Frau Stange.

Renate Falke, Inhaberin Renate's Modediele

Welche Medien kann ich nutzen?

Ursula Krause

"Damit kann ich lesen."Meine kleine Familie lebt in Dänemark. Ich besuche sie einmal im Jahr, ansonstentelefonieren wir. Da ich schwerhörig bin, fällt mir dies oft schwer.

Die jungen Leute schreiben Briefe übers Internet. Damit kann ichnicht umgehen. Außerdem sehe ich auch nicht gut. Ich freue michüber selbst geschriebene Briefe oder Karten und lege sie dann inmein Lesegerät. Dadurch wird die Schrift vergrößert. Das ist sehrumständlich und ein Buch im Bett lesen, so wie ich es früher gernegetan habe, geht auch nicht mehr.

 Ursula Krause, (90) Mieterin

Leseraum und BüchereckenIm Servicehaus finden sich in verschiedenen Bereichen Bücherecken: in derBegegnungsstätte, in den Klönschnackecken und im Leseraum in Haus 2. Die Auswahlverändert sich durch gut erhaltene Bücherspenden.

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Was muss an Formalitäten vor dem Einzug geklärt sein?

Sozialpädagogin Astrid Thams im Gespräch mit der Hausverwalterin SimoneHeinrich

Besonders beliebt sind die Wohnungen imInnenhofbereichGibt es eine Warteliste für die Wohnungen im Servicehaus?

Wir vermieten geförderte und frei finanzierte Wohnungen. Für die gefördertenWohnungen benötigt man einen Wohnberechtigungsschein. Für sie hat das AmtSchrevenborn ein Belegungsrecht und führt die Warteliste. Interessenten für den freifinanzierten Bereich melden sich direkt bei uns oder unserem Makler, Herrn Goldau ausAhrensburg. Die Wartezeit hängt davon ab, wann eine Wohnung frei wird und von deneigenen Wünschen. Besonders beliebt sind die 53 qm-großen Wohnungen, die imInnenhofbereich liegen.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Neben der Kaltmiete berechnen wir eine Pauschale für dieBetriebskosten und fü den Heizbedarf. Diese wird nachGröße der Wohnung festgelegt. Einmal im Jahr werden dieHeizungen und der Wasserverbrauch abgelesen und dieRauchmelder kontrolliert. Vor dem Einzug muss eineMietkaution in Höhe von drei Kaltmieten hinterlegt werden.Bei den frei finanzierten Wohnungen kann noch eineMaklergebühr von zwei Kaltmieten hinzukommen. In diesem Bereich gehört auch einkostenpflichtiger Parkplatz dazu. Außerdem wird neben dem Mietvertrag einDienstleistungsvertrag über die Grundserviceleistungen mit der AWO abgeschlossen.Miete und Grundservice werden per Lastschriftverfahren vom Konto abgebucht.

In welchem Zustand übernehme ich meine neue Wohnung?

Der Hausmeister übergibt nur Wohnungen in einem gereinigten und ordentlichenZustand. Absprachen mit den Vormietern und uns - der Hausverwaltung - sind imEinzelfall möglich.

WartelistenFür die Warteliste und Vergabe der geförderten Wohnungen ist Frau Schaarschmidt vomAmt Schrevenborn, Dorfplatz 2, 24226 Heikendorf, Tel.: 0431-2409153 zuständig.Weitere Informationen erhält man bei der Hausverwaltung Simone HeinrichImmobilienverwaltung e.K.  in Hamburg. Telefonisch ist Frau Heinrich und ihrTeam unter 040-53023360 erreichbar.

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Pflegefachkraft Isolde Polster

Der Weg zur PflegestufeEine Pflegestufe wird bei der Krankenkasse beantragt. Für die Pflegeeinstufung benötigtman mindestens 46 Minuten täglich fremde Hilfe. Es werden mehrere Bereicheberücksichtigt, entscheidend ist die körperliche Pflege und Hygiene.

Braucht man Hilfe beim Waschen, Duschen,Kämmen, Rasieren oder für einen Toilettengang?Kann man alleine aufstehen oder sich anziehen? Wieist das Laufen in der Wohnung oder dasTreppensteigen?  Als Grundlage für das Gutachtendient dem Medizinischen Dienst der Krankenkassenein Zeitkatalog. Von der Antragstellung bis zurEntscheidung können mehrere Wochen vergehen.

Voraussetzung für die Aufnahme in derLangzeitpflege ist eine Pflegestufe. Ohne Einstufungist die Finanzierung der Pflege rund um die Uhr für diemeisten unerschwinglich. 

 Salem Al-Kassab, Pflegediensleiter

Wer soll das bezahlen?Im Alter können Kosten auf uns zu kommen, die sich nicht durch Versicherungenabdecken lassen. Auch die sind nicht umsonst. Eine Pflegesituation löst finanzielleÄngste aus. Hier stehen wir beratend  zur Seite. Das Pflegegeld ist eine große Hilfe,deckt in der Regel nur  eine eingeschränkte Grundversorgung ab. Es kann Monatedauern, bis man von der Pflegekasse eingestuft wird. Die Kosten, die bis dahin anfallen,können die persönlichen Möglichkeiten überschreiten. Wenn die eigene Rente oderErsparnisse nicht ausreichen, helfen wir, einen Antrag beim Sozialamt zu stellen. Vielescheuen diesen Weg, weil sie Angst haben, dass ihre Angehörigen belastet werden. Ausunserer Erfahrung geschieht dies sehr selten und nur dann, wenn eine Beteiligung keineHärte bedeutet. Generell soll jeder die Hilfe erhalten, die er benötigt. Bei  uns lebenMenschen, die in vielen Bereichen finanzielle Unterstützung erhalten. Mieter erhaltenWohngeld, Hilfe für den Lebensunterhalt, Pflegegeld, Hilfe zur Pflege oder sogenannteMittel zur Teilhabe am sozialen Leben. Die Anträge sind mit viel Aufwand verbunden unddauern sehr lange. Man hat das Gefühl, das Innerste nach außen zu kehren. Wenn  dieAnträge bewilligt sind, dann läuft alles schnell und reibungslos und  die Ängste werdendeutlich reduziert. Leider gibt es auch Ablehnungen  und der Kampf mit den Behördengeht weiter.

 Astrid Thams,  Sozialpädagogin

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Page 27: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Gesetzliche Betreuung

Was bedeutet das beim Umzug?Bevor ich in eine Seniorenwohnanlage umziehe, muss ich meine  alte Wohnung kündigen.

Wenn ich selbst nicht mehr in der Lage bin, dies verantwortlich zu tun, muss eingesetzlicher Vertreter dies übernehmen. Gibt es eine rechtsgültige Vorsorgevollmacht,dann darf der Bevollmächtigte kündigen. Gibt es keine Vollmacht, muss ein gesetzlicherBetreuer dafür bestellt werden. Da ein Betreuer für die Kündigung der Wohnung einegerichtliche Genehmigung braucht, muss er zeitliche Fristen beachten.

Und was ist, wenn ich zwar meine Wohnung kündigen, mich aber um finanzielle Dinge, wieden Wohnberechtigungsschein oder die Grundsicherungsrente, nicht kümmern kann?

Auch dann gilt: Ist ein Bevollmächtigter für diese Bereiche eingesetzt, darf er dieseAngelegenheiten regeln; andernfalls sollte eine gesetzliche Betreuung dafür eingerichtetwerden.

Ich selbst kann beim Betreuungsgericht eine Betreuung für mich beantragen.

Für Schönkirchen ist das Betreuungsgericht Kiel zuständig. Wenn ich ein ärztliches Attestmit einreiche, das bescheinigt, dass ich in den benannten Bereichen eine gesetzlicheBetreuung brauche, geht das Verfahren schneller.

Wenn ich auch das selbst nicht mehr kann, kann ein Angehöriger oder Bekannter, aberauch z.B. ein Pflegedienst eine Betreuung anregen. Dann stellt der Amtsarzt diemedizinische Erforderlichkeit fest.

Wenn ich jemanden kenne, der diese Betreuung übernehmen kann und will, sollte ich denunbedingt benennen - das Gericht berücksichtigt meine Wünsche.

Wenn sich weitere Bereiche ergeben, in denen ich Unterstützung brauche, kann eineBetreuung erweitert werden. Und wenn die Betreuung nicht mehr notwendig ist, weil allesgeregelt ist, kann die Betreuung auch wieder aufgehoben werden.

Für alle Fragen zum Thema Vorsorge und gesetzliche Betreuung bekomme ichInformationen und Rat beim Betreuungsgericht, bei der Betreuungsbehörde und beimBetreuungsverein in meiner Nähe.

Susanne Kugler, Leiterin Betreuungsverein im Kreis Plön e.V.

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Page 28: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Wie groß ist die Einrichtung eigentlich und wie ist sieausgestattet?

Irene Nitze

Barrierefreie Wohnung und Wege

Mich hält nichts aufIm Sommer 2010 erhielt ich eine für mich erschütternde Nachricht. Mein rechtes Bein warso gut wie nicht mehr durchblutet. Um mein Leben zu retten, haben die Ärzte entschieden,das Bein abzunehmen. Ich habe schon viele Schicksalsschläge durchstehen müssen –unter anderem den Tod von vier meiner acht Kinder. Aber dies stellte mich vor einebesondere Hürde. Mein Haus war nicht behindertengerecht: die Räume zu klein, dieDurchgänge zu schmal, um mit einem Rollstuhl dort leben zu können. Das Obergeschosskonnte ich gar nicht erreichen. Nach dem Krankenhausaufenthalt kam ich in dieKurzzeitpflege und habe das Servicezentrum kennengelernt.

Hier konnte ich mich überall bewegen: alle Gänge undDurchgänge waren sehr breit. Über den Fahrstuhl kam ich in alleEtagen. Die Wohnungen waren groß genug geschnitten, dassich mich mit meinem Rollstuhl ohne Probleme bewegen konnte.Mit viel Glück bekam ich schon im Spätherbst eineZwei-Zimmerwohnung. Andere Bewerber wollten nicht imErdgeschoss wohnen. Ich finde das toll, weil ich eine schöne,große Terrasse habe und mich schon aufs die warmen Monatefreue. Hier kann ich genauso unabhängig leben, wie ich es vorder Operation kannte. Es gibt keine Hindernisse, die micheinschränken. Die Etagen sind alle gleich. Die meisten Türenöffnen sich per Knopfdruck. Ich muss mich nirgends an- oderabmelden und kann jederzeit kommen und gehen.

 Irene Nitze, (83) Mieterin

Spaziergänge im Flur"Wenn's regnet oder draußen zu kalt ist, dann laufe ich auf allen Etagen über die Flure."

Emma Münchow, (86) Mieterin

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Page 29: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Die Kurz- und Langzeitpflege

Rund um die UhrUnser stationärer Bereich hat jeweils sieben Kurzzeit- und Langzeitpflegeplätze. DieGäste der Kurzzeitpflege kommen in der Regel nach einem Aufenthalt im Krankenhauszu uns oder weil ihre pflegenden Angehörigen selbst durch Krankheit oder Urlaubverhindert sind. Das Ziel ist, dass sie anschließend wieder nach Hause gehen können.Unsere Bewohner im Langzeitpflegebereich sind aus unterschiedlichen Gründen nichtmehr in der Lage, selbständig in einem eigenen Haushalt zu leben. Wir kümmern unsrund um die Uhr um sie. Sie sollen bei uns ein neues Zuhause finden. Während dieGäste der Kurzzeitpflege ein Doppelzimmer teilen, bemühen wir uns darum, dass unsereLangzeitbewohner ein eigenes Zimmer erhalten. Dieses können sie sich selbsteinrichten. Wir stellen ein Pflegebett, einen Schrank mit Geldschließfach sowieSitzmöbeln zur Verfügung. Durch persönliche Gegenstände wie Bilder, Sessel,Kommoden oder auch Vorhänge wird das Zimmer schnell heimisch gestaltet. Diemeisten Bewohner sind aus dem Servicehaus umgezogen. So bleiben sie in ihrergewohnten Umgebung und können weiterhin mit ihren Nachbarn in Kontakt bleiben.

Salem Al-Kassab, Pflegedienstleiter

Die Tagespflege

Leben wie ZuhauseWir erhalten soziale Kompetenzen. Unsere Gäste leben wie in ihrem Zuhause. Siekommen aus dem Servicehaus oder aus der Umgebung. Einige kommen einmal dieWoche, andere öfter.  Sie sind Gäste, weil sie uns besuchen und am Ende des Tageswieder nach Hause gehen. Die Zeit dazwischen füllen wir mit gemeinsamen Aktivitäten.Um alle zu begrüßen, beginnen wir mit einem gemeinsamen Frühstück. Wie imRestaurant kann sich jeder seine Mahlzeiten zusammen stellen. Das Mittagessen istvorgegeben, orientiert sich aber nach den einzelnen Wünschen. Beim Frühstücksprechen wir über die Nachrichten des Tages – was in der Welt passiert oder gleichnebenan. Es folgen dann Einzel- oder Gruppenaktivitäten. Die einen basteln, mitanderen gehen wir zum Sky-Markt und erledigen kleine Besorgungen. In der großenGruppe singen wir oder machen leichte gymnastische Übungen. Nach dem Mittagessenwarten im Ruheraum spezielle Liegesessel. Hier können unsere Gäste schlafen,während Bewohner aus dem Servicehaus in ihre Wohnung gebracht werden. Die Zeitbis zur abschließenden Kaffeetafel wird sehr unterschiedlich genutzt. Wir backenWaffeln oder Kuchen, malen, spielen Gruppen- oder Gesellschaftsspiele oder gehendonnerstags zum Sitztanz. In diesem festen Rahmen erhalten und fördern wirFähigkeiten.

 Regina Bürger, Leiterin Tagespflege

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Alles über die PflegeMDK – Der Medizinische Dienst der Krankenkassen kommt ins Haus, wenn einPflegeantrag gestellt wird. Dieses Gutachten dient als Grundlage der Entscheidung, ob einePflegestufe bewilligt, erhöht, reduziert oder abgelehnt wird. Die Arbeit der Pflegedienste istnach Leistungskomplexen aufgeteilt, die Kosten hierfür werden in Verhandlungen zwischenVertretern der Kranken- und Pflegekassen sowie Vertretern der Pflegedienst festgelegt.Eine Erhöhung der Kosten und der Leistungen ist zum 01.01.2011 durchgeführt worden,die nächste findet Ende 2012 statt. Reichen die eigenen Mittel nicht, um die Pflege zubezahlen, beraten wir und unterstützen einen Antrag auf Hilfe zur Pflege beim Sozialamt.Angehörige zahlen normalerweise nichts. Es sei denn, sie tun dies freiwillig oder eineBerechnung beim Sozialamt ergibt eine Beteiligung. Zweimal jährlich führen wir sogenanntePflegevisiten durch. Wir erkundigen uns nach dem Pflegebedarf, der Pflegesituation, derZufriedenheit und den Wünschen. Gerade bei den Versorgungszeiten können wir es nichtallen Recht machen.

Reinhard Kindinger, Pflegedienstleiter

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Christian Ludorf

Pflege ist leider nicht kostenlosSeit September 2010 kümmere ich mich um die Abrechnung der Pflegeleistungen imServicehaus Schönkirchen. Alle Pflegeeinsätze werden auf sogenanntenLeistungsnachweisen eingetragen und am Ende des Monats eingesammelt.

Jeder Pflegepatient oder seine Angehörigen können dies überprüfen.Die Nachweise kommen zu mir und ich schreibe die Rechnungen – andie Krankenkassen, Pflegekassen, Sozialämter oder an die Patientenselbst. Die Kosten werden mit dem Pflegevertrag vorab festgelegt.Wenn der Hilfebedarf steigt, steigen auch die Kosten für die Pflege.Die Pflegeversicherung ist leider keine Vollkaskoversicherung. Oftreichen die Mittel aus der Pflegeversicherung nicht, um den Hilfebedarfabzudecken. Das bedeutet dann, dass man neben dem Pflegegeldeinen Teil der Kosten selbst bezahlen muss. Das kann für manche eine große Belastungsein. Hier beraten wir und helfen dabei, Anträge bei anderen Kostenträgern – wieSozialämter oder Unfallversicherungen - zu stellen.

 Christian Ludorf, Verwaltungsangestellter

Infos und VeränderungenÜber Preisänderungen oder gesetzliche Änderungen informieren wir alle Bewohner undPatienten in persönlichen Anschreiben rechtzeitig.

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Marga Verdieck

Einnahmen und Ausgaben

Wo kommt das Geld her, wo geht es hin?Pflege kostet. Ich bin für die Rechnungen zuständig, die wir als Einrichtung bezahlenmüssen. Die Einnahmen und Ausgaben sollen sich die Waage halten. Nehmen wir alsBeispiel den Mittagstisch.

Die Menschen, die hier essen, zahlen einen einheitlichen Preis fürsEssen. Darin sind anteilig die Ausgaben für viele Bereiche enthalten:die Gehälter der Mitarbeiter, Strom-, Heiz- und Wasserkosten,Reinigungsmaterial. Die Rechnungen für Überprüfungen durch dasGesundheitsamt, Versicherungen, Wartungen und Reparaturen, aberauch Kleinigkeiten wie Papier oder Glühlampen müssen bezahltwerden. Dies fließt alles in unsere Preiskalkulation und sorgt auch malzu Unmut. Nämlich dann, wenn die Preise erhöht werden. Diese sollen

stabil bleiben, ohne die Qualität zu verschlechtern. Die letzte Erhöhung liegt jetzt ungefähr4 Jahre zurück, und das soll sich zukünftig nicht ändern.

 Marga Verdieck, Verwaltungsangestellte

Welche Gesetze/Verordnungen gelten hier und werüberprüft die Einhaltung?

Gesetze, Richtlinien und VerordnungenMenschen begeben sich in unsere Obhut. Sie wollen und sollen sich sicher fühlen.Gesetzliche Regelungen bilden den Rahmen für unsere tägliche Arbeit. Manche Gesetzesind geläufig und man verbindet den Begriff sofort mit Pflege: das Gesetz zurPflegeversicherung und das Gesetz zur Krankenversicherung. Für den stationären Bereichgilt unter anderem das Selbstbestimmungsstärkungsgesetz, das das Heimgesetz 2009abgelöst hat.  

Reicht die eigene Rente und das Pflegegeld für die Pflege nicht aus, kann man einenAntrag auf Hilfe zur Pflege nach dem Sozialhilfegesetz stellen. Hier finden sich auch dieGrundlagen zur Teilhabe am sozialen Leben. Diese Regelungen wiederum fließen in denBereich des Betreuten Wohnens ein. Das Vertrags- und Mietrecht ist im BürgerlichenGesetzbuch zu finden.

Für die Mitarbeiter der Pflege sind viele weitere Gesetze bindend: Datenschutz undSchweigepflicht, Betreuungsrecht, Tarifrecht, Brandschutz, Arbeitssicherheit und vieleweitere mehr. Die Einhaltung dieser Gesetze und Richtlinien wird regelmäßig durch denMDK, Heimaufsicht, Gesundheitsamt, Feuerwehr, Betriebsrat, Richter und andereüberprüft.

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Page 32: Kundenorientierter Qualitätsbericht

Emmi Dieckmann (80)

Recht auf Würde und Selbstbestimmung

Die Pflege-ChartaUnsere Arbeit ist bindend nach den Bestimmungen der Pflege-Charta ausgerichtet. DasBundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und das Bundesministeriumfür Gesundheit haben 2005 die acht Artikel der Pflege-Charta zur Stärkung der Rechtehilfe- und pflegebedürftiger Menschen verabschiedet. Es ist für uns selbstverständlich, dassjeder über sein Leben und somit auch die Gestaltung seiner Pflege bestimmt. Der Menschin seiner Einzigartigkeit findet Berücksichtigung und wir kümmern uns, dass seine Wünsche- wie körperliche und seelische Unversehrtheit, Freiheit und Sicherheit, Privatheit, Religion,Kultur und Weltanschauung, Begleitung im Sterbefall - respektvoll behandelt werden.

Wir informieren, beraten und klären auf. Genauso ist es unserZiel, allen die Teilhabe an Kommunikation undGemeinschaftsaktivitäten zu ermöglichen.

Die Pflege-Charta und die Erläuterungen der einzelnen Artikelist in unserem Aushang zu finden.

Prüfungen und Noten

Zuerst kommt der MenschNatürlich werden wir und unsere Arbeit regelmäßig überprüft. Wir müssen Gesetze,Richtlinien und Vorschriften einhalten.  Und so wie sich der Augenarzt um die Augen, derZahnarzt um die Zähne kümmert, kommen verschiedene Prüfeinrichtungen in unser Haus -die Heimaufsicht, das Gesundheitsamt und die Feuerwehr wegen des Brandschutzes. Werselbst einen Pflegeantrag gestellt hat, kennt den Medizinischen Dienst der Krankenkassen -kurz MDK. Auch der MDK überprüft uns regelmäßig. Er kommt unangekündigt in unserHaus und kontrolliert, ob wir neben der Dokumentation die uns anvertrauten Menschenrichtig pflegen.

Das Ergebnis sind Noten, die die Qualität unserer Arbeit ausdrücken sollen. Doch ist daswirklich möglich? Unser Ziel sind nicht gute Noten, sondern unsere Patienten undBewohner zufrieden zustellen. Wir wollen allen gerecht werden - in erster Linie denMenschen, die wir pflegen und betreuen. Deshalb führen auch wir regelmäßig Befragungenund Selbstbewertungen durch und wollen unsere Arbeit, z.B. durch Fort- undWeiterbildungen, ständig verbessern.

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Page 33: Kundenorientierter Qualitätsbericht

PrüfergebnisseUnser stationärer Bereich und der ambulante Pflegedienst werden alle 2 Jahre vomMedizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft und bewertet.  SämtlichePrüfergebnisse finden Sie bei uns im Aushang und können Sie auf den Internetseitender AWO  Pflege einsehen.

EFQM

Projekte zur Sicherung der QualitätVier Buchstaben und eine große Bedeutung. EFQM heißt "European Foundation fürQualitiy Mangament". Wir arbeiten nach den Maßstäben diesesQualitätsmanagementsystems. In Form von Fragebögen können Mieter, Angehörige, Gästeund Mitarbeiter ihre Zufriedenheit ausdrücken. Die Auswertung der Ergebnisse soll Stärkenund Schwächen sichtbar machen. In diesem Zusammenhang entstehen auch einzelneEFQM-Projekte, die die Qualität der Pflege verbessern sollen. Eines dieser Projekte ist dieZusammenarbeit der Abteilungen. Nicht "viele Köche verderben den Brei" – Ansichten ausmehreren Blickwinkeln helfen bei der Betrachtung des einzelnen.

An wen kann ich mich wenden, wenn ich Fragen habe odermich beschweren möchte?

Renate Baumann

Beschwerdemanagement

"Wir wollen niemandem jemanden aufzwingen."Ich arbeite seit über 25 Jahren bei der AWO Pflege. Wir wollen unserePatienten zufrieden stellen. Leider gelingt dies nicht immer. In diesemFall werde ich aktiv. Wenn ein Bewohner sich bei mir beschwert -meist geschieht dies schriftlich - gehe ich hin. Oft handelt es sich umMissverständnisse oder Schwierigkeiten, die sich schon im Gesprächaus dem Weg räumen lassen. Manchmal stimmt aber auch einfach dieChemie zwischen Patient und Pflegekraft nicht. Wir wollen niemandemdas Gefühl geben, dass ihm jemand aufgezwungen wird. So kann esdarauf hinauslaufen, dass wir künftig eine anderePflegekraft einsetzen.

Renate Baumann, Pflegekraft / Beschwerdemanagerin

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Wer arbeitet hier alles und wer ist für mich zuständig?

Wir arbeiten Hand in Hand

Berufe und Berufungen

Alle unter einen Hut bringenWer arbeitet hier und welchen Beruf üben sie aus? Im Pflegebereich gibt es für Pflegekräfteund Pflegefachkräfte inzwischen die unterschiedlichsten Ausbildungen undBerufsbezeichnungen:  Pflegedienstleiter, Altenpfleger, Krankenpfleger,Gesundheitspfleger, Pflegeassistent, Altenpflegehelfer, Fachkraft für Gerontopsychiatrie. 

Hierzu gehören auch die Auszubildenden und Praktikanten. EinTeil von ihnen hat sich über Weiter- und Fortbildungenspezialisiert und ist als Hygienebeauftragte, Wundexperte,Praxisanleiter oder Palliativkraft tätig. Pädagogen undSozialpädagogen übernehmen die Betreuung und Beratung derBewohner. Hier arbeiten Verwaltungsangestellte, Fahrer,Hausmeister, Hauswirtschaftsleiter, Küchenhelfer,Reinigungskräfte. Ehrenamtliche  ergänzen unsere Arbeit undrunden das Ganze ab. Leitungskräfte sind in allen Bereichenübergeordnet. Alle Fäden laufen schließlich in den Händen derEinrichtungsleiterin, Margrit Hellberg zusammen.

Kai Hartmann

Berufliche Orientierung

Mit der AWO einen neuen Weg gefundenUrsprünglich habe ich gleich nach der Schule den Beruf des Straßenbauers gelernt. Weilich nicht nur Straßen baue sondern auch planen wollte, habe ich auf der Techniker-Schuleeine Ausbildung zum Bauleiter absolviert. Mein größtes Projekt war die Neugestaltung derHafenanlage in Neustadt.

Mitte der neunziger Jahre traf mich die Bauflaute und ich habe michberuflich neuorientiert. In Zusammenarbeit mit der August-Bier-Klinik inMalente habe ich im AWO Bildungszentrum in Preetz meineAusbildung zum examinierten Altenpfleger abgeschlossen. Nach dreiJahren Klinikbetrieb habe ich die ambulante Pflege in Schönwalde undEutin geleitet. Nach drei Bandscheibenvorfällen stand ich wieder andem Punkt, einen neuen Weg einzuschlagen. Mit Hilfe derUnterstützung der Berufsgenossenschaft und dem Arbeitsamt habe ichmich zum Industrie-Kaufmann ausbilden lassen. nach anderthalbJahren im Beruf merkte ich, dass das nichts für mich war. Über die ZwischenstationLübecker Klinikum bin ich Ende 2004 bei der AWO Pflege in Schönkirchen angekommen.

Kai Hartmann, Altenpfleger

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Pflege koordninieren

Wer kommt zu mir?Der Pflegedienst arbeitet nach dem Prinzip der Bezugspflege. Je nach Art der Versorgungkommt ein überschaubares Team, das aus Pflegekräften und Pflegefachkräften bestehenkann. Besonders wichtig ist uns, dass sich zwischen dem Pfleger und dem Bewohner einVertrauensverhältnis entwickelt. Wenn ich jemanden nicht mag oder die Pflegekraft meineWünsche nicht versteht und umsetzt, kann ich kein Vertrauen aufbauen. Deshalb könnenunsere Bewohner selbst entscheiden, wer sie pflegt und wer nicht. Und gibt es trotzdemeinmal Probleme, hilft unsere Beschwerdemanagerin, Renate Baumann, durch Gespräche,den Weg zueinander zu finden. Niemand muss befürchten, dass er nach einer negativenÄußerung schlechter behandelt wird. Auch für einen kleinen Klönschnack sollte immer Zeitsein. Gemeinsam mit den Angehörigen versuchen wir, ein angenehmes Pflegeumfeld zuschaffen. Wir berücksichtigen die Wünsche und Vorstellungen des einzelnen.

In einer Notfallsituation kommen Kollegen aus der Kurzzeitpflege in wenigen Minuten undleiten entsprechend der Situation notwendige Hilfe ein. Das kann sehr unterschiedlichaussehen. Die Pflegefachkräfte prüfen den Blutdruck und den Pulsschlag oder helfen beieinem Sturz wieder auf. Bei Schmerzen oder Verletzungen rufen wir den Arzt oderRettungsdienst. Auch in solchen Situationen kann jeder Bewohner selbst bestimmen, wer,was wie viel macht.

 Regine Freund, stellvertretende Pflegedienstleiterin

Wie ist die Arbeit hier organisiert und kann ichmitbestimmen, wer mich pflegt oder betreut?

Karolin Mier, Erna Windus

Bezugspflege

Good Morning, Mrs. WindusSeit 2009 bin ich als Auszubildende zur Altenpflegerin in derKurz- und Langzeitpflege tätig. Mir sind bestimmte Bewohnerzugeteilt. Zu ihnen gehört Erna Windus (93). Frau Windus kenneich seit einem dreiviertel Jahr. Sie hat vor ihrer schwerenErkrankung die ganze Welt bereist. Da sie jahrelang in den USAgelebt und gearbeitet hat, unterhalte ich mich mit ihr aufEnglisch. Dadurch ist eine besondere Verbindung zwischen unsentstanden. Frau Windus erzählt mir von ihrer Zeit in Amerikaund ich kann mein Schulenglisch aufbessern.

Karolin Mier, Auszubildende in der Kurz- und Langzeitpflege

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Frauke Howe,Dorothea Lage

Alte Bekannte treffen sich wieder

"Wat maakst du denn hier?"Seit Ende der neunziger Jahre arbeite ich in der Pflege. Damals hieß dasSchwesternhelferin, heute nennt man uns Pflegekraft. Ich hatte irgendwann das Gefühl –ich kann mehr, ich will mehr. Erst zehn Jahre später habe ich mich entschieden, michrichtig ausbilden zu lassen. Seit zwei Jahren bin ich Auszubildende zur Altenpflegerin imambulanten Pflegedienst. Neben Schulunterricht mache ich in verschiedenen AbteilungenPraktika. So kam ich im Spätherbst 2010 in die Kurzzeitpflege und traf dort eine alteBekannte wieder.

Als kleines Mädchen habe ich Dorothea Lage Schlüsselblumen für einpaar Pfennige verkauft. Unsere Familien sind seit Jahrzehntenmiteinander befreundet. Nachdem ich geheiratet habe, haben wir unsaus den Augen verloren. Nun stand ich vor einem Problem: Ich siezemeine Patienten, aber Dorle kenne ich schon mein ganzes Leben langund habe immer "du" zu ihr gesagt. Muss ich das nun ändern? "Dasentscheidet Frau Lage", sagte mein Pflegedienstleiter, Herr Al-Kassab.Nachdem ich ihr Zimmer betrat, hatte sie mich schon erkannt: "Frauke,wat maakst du denn hier? Dat is fein. Kom mal röber und vertell mi, wi

dat dien Modder geiht." Meine Bedenken waren umsonst. Natürlich sollte ich weiterhin dusagen.

Frauke Howe, Auszubildende im Ambulanten Dienst

Ursula Krause,Tatjana Sohlkohlen

Unterstützende Pflege

Selbständig bleibenDa Ursula Krause (90) in den letzten Monaten öfter vergessen hat, sich morgens zuwaschen und zu frühstücken, kommen wir, um sie zu unterstützen.

Frau Krause kann eigentlich noch alles allein, aber sie weiß manchmalnicht, was sie gerade getan und als nächstes machen will. Dietäglichen Aufgaben sind sehr unterschiedlich. Manchmal stehe ich beiFrau Krause und sie macht alles selbständig. Sie wäscht sich, geht zurKaffeemaschine, holt das Frühstücksgeschirr und schmiert sich ihrBrot. An anderen Tagen reiche ich ihr den Waschlappen, damit siesich wäscht. Da Frau Krause zunehmend schlecht sieht, hole ich dasGeschirr aus dem Schrank. Sie kennt ihren Essensplatz und deckt ihn.

Wenn der Kaffee gekocht ist, genießt Frau Krause ihr Frühstück und ich verabschiedemich.

Tatjana Sohlkohlen, Pflegekraft

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Schutz vor Ansteckung

VermummtIn jedem Team arbeitet ein Hygienemitarbeiter. Hat jemand eine ansteckende Krankheitgibt es einen genau vorgeschriebenen Ablauf, an den sich die Mitarbeiter halten. AlleSofortmaßnahmen und Verhaltensregeln sind in einem Hygieneordner notiert. Dadurchwerden Bewohner, Mitarbeiter und Angehörige vor schweren Erkrankungen und ihreVerbreitung eingedämmt. Generell benutzen alle Mitarbeiter bei der PflegeEinmalhandschuhe. Bei Ansteckungsgefahr sind zusätzlich Mundschutz, Haube und Kittelnotwendig.

Elfriede Möller (90), Kai Hartmann

Jeder Tag ist andersFür jeden Mitarbeiter gibt es einen Tourenplan, auf dem stehen die Namen und Uhrzeitender Patienten. Die Zeiten sollen den Hilfebedarf des einzelnen wiedergeben. Aber espassiert immer Unvorhergesehenes. Das ist vielleicht auch das Typische. Frau Meyer hatverschlafen, der Insulin-Pen von Herrn Schmidt ist defekt.

Der Arzt Müller ruft zwischendurch an und teilt mit,dass sich ein Medikament geändert hat. Ein neuerPatient kommt dazu. Nach meiner Tour schreibeich Pflegeplanungen, besorge Verordnungen undMedikamente. Wenn Bewohner aus demKrankenhaus entlassen werden, kläre ich vorher mitder Station dort die weitere Versorgung zuhause ab.Mit Ruhe und Konzentration stelle ich dieMedikamente für die Bewohner. Die Hausärzteinformieren uns ständig über Veränderungen.Entweder tragen sie diese selbst in einem Formular inder Pflegemappe ein oder sie informieren unstelefonisch und schicken uns anschließend ein Fax. Fehlende Medikamente bestelle ichbeim Hausarzt und in der Regel liefert die Apotheke diese noch am selben Tag. Gelagertwerden sie in einem verschließbaren Schrank. Bevor ich die bunten Pillen, Kapseln undTabletten verteile, überprüfe ich die Haltbarkeit. Wenn alles erledigt ist, trage ich für dieKollegin des Spätdienstes die Vorkommnisse des Tages ins Übergabebuch ein.

Isolde Polster, Pflegefachkraft

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Kathrin Starkenberg

Nachts, wenn andere schlafenWenn der Tag sich zur Ruhe legt, wird es in den Häusern still. Die Bewohner im stationärenBereich schlafen. Regelmäßig gehe ich zu ihnen. Ich helfe bei Toilettengängen. Diemeisten Bewohner erhalten auch nachts Medikamente. Ich kontrolliere Infusionen oder legesie an. In einem vorher festgelegten Rhythmus helfe ich, sich umzudrehen. Anderen reicheich nachts etwas zu essen oder zu trinken. Ich nutze diese Momente, um mich mit ihnenüber den Tag zu unterhalten. Zwischendurch stelle ich die Medikamente für den nächstenTag zusammen und bearbeite die einzelnen Dokumentationsmappen.

Wenn ein Bewohner den Notruf auslöst, unterbreche ich die Routine.Dann bin ich froh, wenn jemand aus Versehen den Knopf gedrückt hat.Dann weiß ich, dass alles in Ordnung ist. Leider ist es nicht jedes Malso einfach. Oft ist jemand gestürzt oder fühlt sich nicht wohl. Je nachSituation rufe ich den Arzt oder Rettungsdienst. Manchmal genügt esaber auch, den Blutdruck zu messen und ein ruhiges Gespräch zuführen. Ich verabrede mit dem Bewohner, dass ich später im Laufe derNacht noch einmal vorbeikomme, um nach ihm zu schauen. So wie mirdie Kollegin der Spätschicht die Vorkommnisse des Tages mitgeteilt hat, übergebe ich derMorgenschicht die Informationen meines Dienstes. Und wenn überall der Tag beginnt, fahreich nach Hause, um mich schlafen zu legen.

Kathrin Stackenberg, Pflegefachkraft

Welche Informationen werden über mich gesammelt undwer arbeitet wie damit?

"Sie wollen aber viel wissen"Wenn ich neue Patienten oder Bewohner kennen lerne, gehört es zu meinen Aufgaben, einKundenstammblatt mit den wichtigsten Daten zu erstellen. Natürlich entscheidet jederselbst, welche Informationen er an uns weitergibt. Manchmal höre ich den Spruch "Siewollen aber viel wissen". Wir schreiben auf, was wir für die Versorgung und Betreuungunserer Bewohner und Patienten benötigen. Der Fragebogen hilft uns diesen Menschen zuverstehen. Wir erfahren Persönliches und berücksichtigen das in unseren Gesprächen oderbei der Pflegeversorgung.

Für uns sind dies jedoch sensible Informationen, die wir nicht weitertragen. Nurpflegerelevante Daten können zum Beispiel bei einem Krankenhausaufenthalt weitergeleitetwerden. Alle Mitarbeiter und auch Ehrenamtliche unterschreiben eineSchweigepflichtserklärung. Mit den Angehörigen sprechen wir erst, wenn dies von denBewohnern gewünscht wird oder entsprechende Betreuungsvollmachten vorliegen.

Isolde Polster, Pflegefachkraft

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Mit wem wohne ich hier zusammen und welche Regelnmuss ich dabei beachten?

Das Sprecherteam

Das SprecherteamAm 01.Oktober 2003 bin ich in das Servicehaus eingezogen. Bekannte vom Campingplatzwohnten bereits hier, so habe schnell Anschluss gefunden. Ich habe schon immerangepackt, wenn Hilfe benötigt wurde. Das hat sich hier nicht geändert, so bin ich nach undnach ins Sprecherteam gerutscht.

Das Sprecherteam hat sich bereits Ende der neunziger Jahregegründet. Wir sind Mieter, die sich als Komitee und alsSprachrohr um seine Nachbarn kümmert. Das Sprecherteam hatviel bewegt. In Haus 6 wurde ein Fahrstuhl gebaut, dasErdgeschoss hat Automatiktüren erhalten, Der Übergang zumSky-Markt ist durch die Ampelanlage sicherer geworden. JederMieter bekommt zum Einzug und zum Geburtstag eine Blume.Jeder freut sich darüber.

Zweimal im Jahr machen einen Kaffeenachmittag mit Kuchen oder Schinkenbrot. Neue undalte Nachbarn sitzen zusammen, klönen, singen und schunkeln. Am Ende verlosen wir dieTischdekoration.

Wenn das Wetter es zulässt, trommeln wir spontan alle Helfer zusammen und stellen denGrill auf. Es dauert eine halbe Stunde, da weiß jeder Bescheid, dass abends gegrillt wird.Da jeder sein Geschirr und Besteck mitbringt, ist der Aufwand für uns nicht ganz so groß.Meistens bleibt eine kleine Gruppe bis spät am Abend, um noch bei einem kleinenSchnäpschen zu klönen.

In der Adventszeit schmücken wir die Flure weihnachtlich, spielen Nikolaus undorganisieren die große Weihnachtsfeier für alle Bewohner. Silvester muss niemand alleinbleiben. Letztes Mal gab es drei Gruppen, die sich um Mitternacht zusammen gefeierthaben.

Alle ein bis zwei Monate treffen wir uns mit Frau Thams zur Sprecherteamsitzung. Da wirdalles besprochen, was wir planen und wer was besorgt. Helmut Anderson fährt mit unsFrauen zum Citti-Markt nach Kiel. Jeder hat seine Stärken. Die Männer schleppen dieTische und Stühle, die Frauen kaufen ein und dekorieren. Die Männer streichen die Bänkeund Blumenkübel, die Frauen pflanzen die Blumen ein. Seit Fritz Stransky seinenSchlauchwagen erfunden hat, fällt uns das Gießen viel leichter. Wir müssen nicht mehr dieschweren Kannen schleppen.

Anfangs wollte ich mich nicht binden. Wir besprechen alle Termine und durch dieAufgabenteilung kann ich zwischendurch in Ruhe mit meinen alten Arbeitskolleginnen inUrlaub fahren. Solange es meine Gesundheit zulässt, möchte ich ein Mitglied bleiben.

Erna Bünning, (80) Mieterin

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„Wer hier meckert und quakt, ist selber Schuld. Hier ist man nicht einsam und gutaufgehoben.“

Emmi Dieckmann, (80) Mieterin

Etagenkaffee

Dankeschön einer Angehörigen

Nachbarschaft erlebenMeine Mutter, Irene Nitze, lebt seit dem Herbst 2010 im Servicehaus. Sie ist zwar einealte Schönkirchenerin, aber alte Bekannte hat sie nur wenige getroffen. Frau Peters vomSprecherteam wohnt um die Ecke und hat sich von Anfang an sehr nett um siegekümmert. Hier geben sich alle so viel Mühe.

Ich begleite meine Mutter gerne zu den Nachbarschaftsfeiern undwir haben alle viel Spaß miteinander. Als wir die Wohnung gemietethaben, haben wir uns keine Gedanken über die Nachbarn gemacht.In unserer Situation war das zuerst nicht wichtig. Manche siezensich, andere duzen sich. Zank oder Streitigkeiten habe ich nochnicht erlebt. Ich hoffe natürlich auch, dass das für die Zukunft auchso bleibt. Aber was sollen wir in diesem Fall machen? Aus derschönen Wohnung ausziehen? Das Haus verlassen, in eine andere

Stadt ziehen? Entschieden nein! Uns gefällt es hier so wie es ist – auch wegen derlieben Nachbarschaft.

Ute Nitze-Hoffmann, Angehörige

Welche Gemeinschaftsangebote gibt es hier, welche Festewerden gefeiert?

Pastor Suhr

Andacht in der Begegnungsstätte

Der Pastor kommtJeden ersten Freitag findet in der Begegnungsstätte ein Gottesdienststatt. Der Glaskasten in Haus 4 ist zu klein geworden. Nun könnenauch Gäste und Bewohner des stationären Bereichs an der Andachtteilnehmen. Einige gehen sowohl sonntags in die Marienkirche undbesuchen auch den Gottesdienst hier. Für andere ist der Weg zurKirche zu weit. Sie sind froh, wenn Pastor Suhr ins Haus kommt.Konfirmanden haben für die Bewohner eine kleine Liedermappezusammengestellt. Die musikalische Begleitung erfolgt auf einerkleinen Heimorgel.

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Da kreiseln die Arme

Donnerstags zum Tanzen mit Sitzen

Da kreiseln die Arme im TaktNach meiner Arbeit in einem Autohaus in Bostedt, komme ich zuhause gerade noch zumDuschen. Dann mache ich mich auch schon auf den Weg nach Schönkirchen. Seit Jahrenbringe ich im Tanzsportclub als ausgebildete Trainerin Paaren das Tanzen bei. Inzwischenleite ich zwei Sitztanz-Gruppen bei der AWO. Wenn ich die Begegnungsstätte betrete,sitzen oft über zwanzig Personen in einem Stuhlkreis vor mir. Ich begrüße alle einzeln perHandschlag und versuche, für jeden ein persönliches Wort zu finden. Am Anfang fiel es mirschwer, mir die Namen und Gesichter zu merken.

"Veronika, der Lenz ist da" oder "Die kleine Kneipe" sind beliebte Schlager. Der rechte Fußtippt im Takt, die Arme kreiseln – und nach Möglichkeit singen wir alle mit.  

Den Rücken gerade strecken, Brust raus und volleKonzentration. Die rechte Hand berührt die linke Schulter undumgekehrt. Das schult die Rechts-Links-Koordination undfordert beide Gehirnhälften. Der Takt wird schneller und auchdie Bewegungen. Der linke Arm wird nach oben gestreckt, dannder rechte, die Ellbogen berühren kreuzweise die Knie. Jetztsind die Beine dran. Das Wiederholen der Schrittfolgen trainiertdas Gedächtnis.

Es wird getanzt, geklatscht, gelacht und sogar gesungen, wenn ich Lieder aus der „gutenalten Zeit“ auflege. Wir haben inzwischen eine stattliche Zahl an Sitztänzen, wiederholendiese aber immer wieder, da wir ständig neuen „Zuwachs“ bekommen. Und wer sich nichtso gut bewegen kann, der macht eben mit, was er kann, oder genießt einfach nur die Musikund das lustige Miteinander. Es gibt keinen Leistungsdruck, denn der Spaß an derBewegung und an der Musik und die Geselligkeit stehen bei uns ganz oben.

Sandra Gloe, Tanztrainerin

Emmi Dieckmann

"Emmi, spiel' noch was!"Wenn sich die Gelegenheit ergibt, hole ich meine alte Quetsche und spiele die Lieder ausmeiner Jugendzeit. Hans-Peter Kähler holt mein Akkordeon ab.

Es ist schon über 70 Jahre alt und nicht mit den neuen Instrumentenzu vergleichen. Weil es so schwer ist, lege ich ein Kissen auf meinenOberschenkel. Einen blauen Fleck habe trotzdem bekommen. Ichfreue mich, wenn alle schunkeln und beim Holsteinlied von ihrenStühlen aufstehen. Mehr als eine halbe Stunde spiele ich nicht mehr.Wenn alle rufen: "Emmi, spiel noch was." – da fällt mir das Neinsagenschwer. Beim letzten Etagenkaffee habe ich sogar Gage bekommen –einen schönen Blumenstrauß. 

Emmi Dieckmann, (80) Mieterin

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Viel los im Servicehaus"Hier ist jeden Tag was los. Man muss keine Langeweile haben. Es wird so vielangeboten: Basteln, Etagenkaffee, Sonntagscafé, Tanzen, Gymnastik, Kartenspielenund so viel mehr."

Ingrid Geib (76), Mieterin

Kinderbesuch

Generationen treffen sich

Das Kinderhaus im ServicehausZu unseren Feiern laden wir auch gerne mal die Kinder aus denKindergärten ein. Zum diesjährigen Frühlingsfest kamen 10Kinder mit ihren Erzieherinnen aus dem AWO Kinderhaus vonnebenan. Sie haben tagelang Frühlingslieder geübt, die sie unsins Haus brachten. Die Aufregung war groß. Besonders dasAquarium im Foyer hatte es ihnen angetan. Fast sechzigBewohner und Angehörige stimmten nach und nach in diebekannten Frühlingslieder ein. Als Belohnung gab esprallgefüllte Osterbeutelchen.

Salem Al-Kassab, Pflegedienstleiter

Salem Al-Kassab, JörnMeissner

Jörn, unser TroubadourJörn Meissner ist in seinem eigentlichen Leben Pflegefachkraft imstationären Bereich. Seine heimliche Passion ist die Musik. Er greiftnicht nur bei unseren Feiern zur Klampfe. Statt allein in denZimmern vor dem Fernsehgerät zu sitzen, singen unsere Bewohnermit Jörn gemeinsam bekannte Lieder.

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Die Bingotrommel

Fritz Stransky, HeikeSchneider

Seit Jahren ein Gewinn

BINGO5 Buchstaben, die Teil des Spiels sind. Anfang 2000 fing es in der Karibik an – auf einerKreuzfahrt. Auf dem Schiff haben meine verstorbene Lebensgefährtin, Annegretel Dost,und ich Bingo zum ersten Mal gespielt. Das war so spannend, dass es nach unsererMeinung etwas für unsere Nachbarn des Servicehauses sein könnte.

Von der Reise zurück gekehrt, haben wir mit Frau Fojut, sie war zudem Zeitpunkt Vorsitzende des AWO in Schönkirchen, über unserVorhaben gesprochen und nach einem Raum in der Begegnungsstättegefragt. Sie hatte ein offenes Ohr dafür, wir einen Raum und wenigspäter auch schon Termine – uns fehlte noch  das Spielmaterial. Eineinfaches Spiel mit 40 Spielkarten fanden wir bei Hertie.  Ein halbesJahr habe ich an den wiederverwendbaren Karten gebastelt. Bis dahinwurden die Zahlen per Hand aus einem Beutel gezogen. EinZiehungsgerät musste her. Ein Hamsterlaufrad aus der Zoohandlung,

Styroporkugeln, mit einer Handkurbel als Antrieb und ein Holzbrett. Ein Motor aus einemalten Videorecorder nimmt mir jetzt die Arbeit ab.

Im Herbst 2000 erschien eine Reporterin der Kieler Nachrichten zu unsund wollte einen Artikel über unser Bingo schreiben, der kurz darauferschien. Daraufhin wurde das Finanzamt hellhörig und hat unserBingo verboten, weil es ein Glücksspiel sei! Frau Fojut ist es damalsgelungen, dass wir mit Naturalien als Preise weiterspielen durften. DerKreis der Bingospieler hat sich im Laufe der Zeit auf über 60 Personenerweitert – und sie kommen am zweiten und vierten Freitag im Monat.

Fritz Stransky, (93) Mieter und ehrenamtlicher Bingochef

Kreidefelsen

"Man musste nicht mit"Mit meinem verstorbenen Lebensgefährten Paul habe ich früher Fahrten mit unseremWohnmobil unternommen. Wir sind einfach drauf losgefahren und dort, wo es uns gefallenhat, sind wir geblieben. Nach seinem Tod habe ich mich von meinen Kindern überredenlassen, mit der AWO für fünf Tage auf die Insel Rügen zu fahren.

Kurz vor Fahrtbeginn habe ich überlegt, die Reise abzusagen. Dochdas wäre ein großer Fehler gewesen. Die Reise war toll organisiert.Die Anfahrt im modernen Reisebus war bequem, die Unterkunft ließkeine Wünsche offen. Jeden Tag könnten wir etwas anderes machen,um die Insel kennenzulernen. Ich habe die Urlaubstage sehrgenossen.

Anneliese Rehbehn, (80) Mieterin

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WIE WERDE ICH BEI EINZUG UNDEINGEWÖHNUNG UNTERSTÜTZT?

Nein

Ja

Frau Thams, Hausmeister, Sprecherteam

WIE WOHNE ICH IN DER EINRICHTUNG?

114 seniorengerechte und barrierefreie 1 1/2 bis 2Zimmer-Wohnungen (46 - 69 qm); im Pflegebereich gibtes 11 Einzel- und Doppelzimmer (15 - 25 qm).

Alle Wohnungen verfügen über ein eigenes Duschbadmit WC. Im Pflegebereich nicht.

Ja

Ja

Die Wohnungen sind abschließbar. In den Schränkender Pflegezimmer gibt es Schließfächer.

Ja

KANN ICH MEINEN ALLTAG WIEGEWOHNT LEBEN?

Die Wohnungen sind alle mit einer Küche ausgestattet.Nutzen Sie den Mittagstisch, findet dieser um 12 Uhrstatt.

Ja

Ja

KANN ICH PROBEWOHNEN?

KANN ICH MIR MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG VORHER ANSCHAUEN?

WER KÜMMERT SICH VOR UND BEI DEM EINZUGUM MICH?

WIE GROSS IST MEIN ZIMMER ODER MEINEWOHNUNG?

HABE ICH EINE EIGENE TOILETTE UND DUSCHE?

KANN ICH EIGENE MÖBEL MITBRINGEN?

KANN ICH MEIN ZIMMER/ MEINE WOHNUNGABSCHLIESSEN?

KANN ICH MEINE WERTSACHEN SICHERUNTERBRINGEN?

KANN ICH MICH MIT EINEM ROLLSTUHL ÜBERALLIM HAUS BEWEGEN?

KANN ICH DIE ESSENSZEITEN SELBERBESTIMMEN?

KANN ICH AUCH AUSSERHALB DER MAHLZEITENETWAS ZU ESSEN UND ZU TRINKEN BEKOMMEN?

KANN ICH AUCH IN MEINEM ZIMMER/ MEINERWOHNUNG ESSEN?

Ja

Ja

Ein Friseurladen befindet sich am Haus. Die Fußpflegekommt in die Wohnung.

Ja

Ja, bei Hunden oder Katzen nach Rücksprache mit derHausverwaltung.

WAS IST, WENN ICH KRANK ODER SEHRSTARK BETREUUNGSBEDÜRFTIGWERDE, WENN ICH STERBEN MUSS?

Ja

Ja

Ja, wir können bei Bedarf den Kontakt herstellen.

WAS MÜSSEN MEINE ANGEHÖRIGENBEACHTEN?

Ja

Nur wenn Sie dies wünschen. Ohne Berechtigung darfniemand Ihre Wohnung betreten.

Ja, wenn Sie es wünschen.

KANN ICH MEINE KLEIDUNG / WÄSCHEMITBRINGEN?

KANN ICH DIE ZEITEN ZUM AUFSTEHEN ODER INSBETT GEHEN SELBER BESTIMMEN?

BESTEHT DIE MÖGLICHKEIT ZUM FRISEUR ODERZUR FUSSPFLEGE ZU GEHEN? WIE KOMME ICH DAHIN?

KANN ICH JEDERZEIT DAS HAUS VERLASSEN?

DARF ICH EIN HAUSTIER MITBRINGEN?

KANN ICH MEINEN HAUSARZT UND MEINENAPOTHEKER BEHALTEN?

HABE ICH DIE MÖGLICHKEIT, BEI BEDARFFACHÄRZTE AUFZUSUCHEN?

WERDE ICH VON EINER SEELSORGERIN / EINEMSEELSORGER BESUCHT, WENN ICH DIESWÜNSCHE?

KÖNNEN MICH MEINE ANGEHÖRIGEN, FREUNDEUND BEKANNTE BESUCHEN, WANN IMMER SIEWOLLEN?

BEKOMMEN ANGEHÖRIGE EINEN SCHLÜSSEL?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE SICH AN DER PFLEGEBETEILIGEN, Z.B. HILFE BEIM AUFSTEHEN ODERWASCHEN?

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WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIRDIE UMGEBUNG DER EINRICHTUNG?

Das Servicehaus liegt in der Mitte Schönkirchens. EinSky-Markt ist 250 m entfernt. Verschiedene kleinereGeschäfte befinden sich in der näheren Umgebung.Zwei Bushaltestellen grenzen direkt ans Grundstück.

Das Gelände des Servicehauses ist parkähnlichangelegt. Zusätzlich laden ein kleines Wäldchen sowieKleingärten in direkter Nachbarschaft zu Spaziergängenein. Einige gastronomische Angebote befinden sich inerreichbarer Nähe.

Bäckereien, Supermärkte, Cafés, Friseur, Apotheken,ein Blumengeschäft und ein Möbelhaus sind zu Fußerreichbar. Einmal wöchentlich wird ein kostenloserFahrdienst zum famila-Markt in Dietrichsdorf angeboten.

WIE KANN ICH DIE KONTAKTE ZUMEINEN FREUNDEN, BEKANNTEN,ANGEHÖRIGEN UND AUSSERHALB DESHAUSES PFLEGEN?

Parkplätze sind großzügig auf dem Grundstück desServicehauses vorhanden.

Ja - in die eigene Wohnung jederzeit, im Pflegebereichselbstverständlichn ebenso. Zur Teilhabe amMittagstisch bedarf es einer vorherigen Anmeldung.Nachmittags kann man im Rahmen verschiedenerVeranstaltungen in der Begegnungsstätte Kaffee undKuchen erhalten.

Ja. Gästezimmer gibt es leider nicht.

Die Gemeinde Schönkirchen gibt monatlich die"Schönkirchener Nachrichten" heraus. DiesesMitteilungsblatt umfasst die meisten kulturellenAngebote der Umgebung, die in großer Vielzahl auch inunserer Begegnungsstätte stattfinden.

KANN ICH MARKANTE PUNKTE DER STADT (Z.B.ZENTRUM, MARKT, BUSHALTESTELLE ETC.) GUTERREICHEN?

WELCHE MÖGLICHKEITEN BIETET MIR DIEUMGEBUNG (CAFÉ, PARKS, ETC.)?

WO KANN ICH EINKAUFEN?

SIND AUSREICHEND PARKPLÄTZE VORHANDEN?

KANN ICH MEINE FAMILIE, FREUNDE UNDBEKANNTEN ZUM ESSEN ODER KAFFEEEINLADEN?

KANN BESUCH BEI MIR ÜBERNACHTEN?

WELCHE ANGEBOTE AUSSERHALB GIBT ES, DIEICH NUTZEN KANN (KIRCHENGEMEINDE, KULTURETC.)?

WELCHE MEDIEN KANN ICH NUTZEN?

Ja, Kabelanschluss ist in allen Wohnungen vorhanden.

Ja. Jede Wohnung ist mit einem Telefonanschlussausgestattet.

Ja. Über Ihren Telefonanschluss können Sie dasInternet nutzen, wenn Sie dies mit IhremTelefonanbieter vertraglich vereinbart haben.

Im Haus und in der Begegnungsstätte befinden sichdiverse Leseecken und -räume. Außerdem ist dieGemeindebücherei zu Fuß erreichbar.

Sie können jede Zeitschrift und -schrift abonnieren.

KANN ICH MEINEN EIGENEN FERNSEHERNUTZEN?

HABE ICH EIN EIGENES TELEFON?

KANN ICH DAS INTERNET NUTZEN?

GIBT ES HIER EINE EIGENE BIBLIOTHEK?

KANN ICH MEINE TAGESZEITUNG BEKOMMEN?

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WAS MUSS AN FORMALITÄTEN VOR DEMEINZUG GEKLÄRT SEIN?

Im geförderten Bereich Wohnberechtigungsscheinsowie Einkommensnachweise. Im Pflegebereich einePflegeeinstufung.

Im Servicehaus: Mietvertrag (Hausverwaltung) undDienstleistungsvertrag (AWO). Im Pflegebereich:Heimvertrag, Pflegevertrag (AWO).

WIE GROSS IST DIE EINRICHTUNGEIGENTLICH UND WIE IST SIEAUSGESTATTET?

Im Servicehaus mit 114 Wohnungen leben zur Zeit 127Menschen, im Pflegebereich 14 Personen.

Ja.

Das Servicehaus mit der Begegnungsstätte sowie dieUmgebung sind barrierefrei ausgestattet (Fahrstühle,Automatiktüren). Im Servicehaus befinden sich 2kleinere Räumen zum Feiern.

WELCHE KOSTEN KOMMEN AUF MICHZU?

Miete im geförderten Bereich ca. 370,00 bis 530,00 €warm, im freifinanzierten ca. 620,00 bis 830,00 € warm,zuzüglich Grundservicepauschale pro Wohnung / Monat140,61 € sowie einmaliger Mietkaution (3 Kaltmieten).Über die Kosten im Pflegebereich informieren wir aufAnfrage, sie hängen von der Pflegeeinstufung ab.

Kaltmiete mit Betriebs- und Heizkosten; imPflegebereich alle Pflege- und Unterkunftskosten.

Im Servicehaus: Strom, Telefon, externe Dienste undWahlservice (Pflege, Wohnungsreinigung, Verpflegungu.a.). Im Pflegebereich: Telefon und externeDienstleistungen (z.B. Fußpflege, Friseur).

WELCHE UNTERLAGEN SIND FÜR EINEN EINZUGUND GGF. DIE AUFNAHME DER LEISTUNGENERFORDERLICH?

WER ERLÄUTERT MIR DIE NOTWENDIGENVERTRÄGE UND SCHLIESST SIE MIT MIR AB?

WIE VIELE ANDERE MENSCHEN LEBEN MIT MIRHIER?

IST DAS HAUS BARRIEREFREI UNDBEHINDERTENGERECHT AUSGESTATTET?

WELCHE BESONDERE AUSSTATTUNG BIETET DASHAUS NOCH?

WAS KOSTET EIN ZIMMER/ EINE WOHNUNG?

WAS IST IN DEN KOSTEN ENTHALTEN?

WOFÜR MUSS ICH EXTRA BEZAHLEN?

Im Servicehaus verwalten Sie Ihr Geld selbst. ImPflegebereich kann auf Wunsch ein Verwahrkontogeführt werden. Vom Taschengeld werden externeDienste (z.B. Friseur) und persönliche Wünsche bezahlt.

Ja, im Rahmen der gesetzlichen Zuzahlungen derKrankenkassen.

WELCHE GESETZE/ VERORDNUNGENGELTEN HIER UND WER ÜBERPRÜFT DIEEINHALTUNG?

Die Rauchmelder und Notrufanlagen in den Wohnungenwerden jährlich überprüft. Die Einrichtung selbst wirdregelmäßig durch verschiedene Instanzen wieFeuerwehr, Gesundheitsamt, Berufsgenossenschaft,MDK, Heimaufsicht überprüft.

Im Servicehaus ist die Hausordnung zu beachten. ImPflegebereich sind Vorschriften wie Brandschutz,Ernährung und Hygiene zu beachten.

AN WEN KANN ICH MICH WENDEN, WENNICH FRAGEN HABE ODER MICHBESCHWEREN MÖCHTE?

Fürs Servicehaus: Frau Thams (Mieterbetreuung),Hausmeister, Sprecherteam. Ambulante Pflege: RenateBaumann (Beschwerdemanagerin). Stationäre Pflege:Einrichtungsleitung Frau Hellberg, PflegedienstleitungHerr Al-Kassab, Heimfürsprecher Ulrich Hamann

Im Servicehaus sind 9 Bewohner ehrenamtlich imSprecherteam tätig. Im Pflegebereich gibt es einenHeimfürsprecher, Ulrich Hamann.

GIBT ES EINEN BARGELDBETRAG? WELCHEAUSGABEN MÜSSEN VOM BARGELDBETRAGBEZAHLT WERDEN?

MUSS ICH FÜR PFLEGEMITTEL, Z.B.INKONTINENZMATERIAL, EXTRA BEZAHLEN?

WELCHE PRÜFUNGEN FINDEN REGELMÄSSIGSTATT UND WIE HAT DIE EINRICHTUNGABGESCHNITTEN?

WELCHE VORSCHRIFTEN GIBT ES, DIE ICH HIERBEACHTEN MUSS (IM UNTERSCHIED ZUM LEBENIN MEINER EIGENEN WOHNUNG)?

WO UND WANN BEKOMME ICH ANTWORTEN AUFMEINE FRAGEN, KRITIK ODER ANREGUNGEN?

GIBT ES EINEN BEIRAT/ FÜRSPRECHER UNDKANN ICH DIESEN BEI FRAGEN ANSPRECHEN?

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WER ARBEITET HIER ALLES UND WERIST FÜR MICH ZUSTÄNDIG?

Pflegefachkräfte, Pflegekräfte, Hauswirtschaftskräfte,Verwaltungsmitarbeiter, (Sozial-)Pädagogen, Fahrer,Auszubildende, Hilfskräfte, ehrenamtliche Kräfte.

Jedem Bereich ist eine Leitungskraft zugeordnet, die alsfeste Ansprechpartner dienen.

Der AWO Ortsverein mit einer Vielzahl ehrenamtlicherKräfte ist in diversen Bereichen wie z.B. Seniorentreff,Chor, Bingo tätig. Beim "Café Memory" betreuenEhrenamtliche Personen mitGedächtnisleistungsstörungen. Im Servicehauskümmert sich das Sprecherteam um Bewohner undAktivitäten.

WIE IST DIE ARBEIT HIER ORGANISIERTUND KANN ICH MITBESTIMMEN, WERMICH PFLEGT ODER BETREUT?

In allen Arbeitsbereichen arbeiten wir nach demServicehaus-Prinzip. Wir bieten Hilfe und Unterstützungan, um eine möglichst lange selbstbestimmte undeigenverantwortliche Lebens- und Haushaltsführung zuermöglichen.

Hauptamtlich kümmern sich die Mitarbeiter vom AWOService 24 um die Sauberkeit. Alle Mitarbeitergemeinsam sowie die Hygienebeauftragten.

Ja, Ihr Arzt verordnet die notwendigen Therapien wieKrankengymnastik, Massagen oder Logopädie. DieTherapeuten kommen nach Absprache zu Ihnen in dieWohnung oder in den Pflegebereich und rechnen mitder Krankenkasse ab.

WELCHE MITARBEITER (AUSBILDUNG, MÄNNLICH/WEIBLICH, ETC.) ARBEITEN HIER?

HABE ICH FESTE ANSPRECHPARTNER ODERBEZUGSPERSONEN UNTER DEN MITARBEITERN?

GIBT ES EHRENAMTLICHE MITARBEITER? WASMACHEN DIE?

NACH WELCHEN KONZEPTEN WIRD HIERGEARBEITET?

WER ACHTET HIER AUF HYGIENE UNDSAUBERKEIT?

KANN ICH BEI BEDARF THERAPEUTISCHEANGEBOTE, WIE Z.B. LOGOPÄDIE IN ANSPRUCHNEHMEN? WER KÜMMERT SICH UM DIEFINANZIERUNG?

WELCHE INFORMATIONEN WERDENÜBER MICH GESAMMELT UND WERARBEITET WIE DAMIT?

Es wird ein Stammdatenblatt mit Biographiebogen vonjeden Bewohner erstellt. Für Pflegepatienten wirdzusätzlich eine Pflegedokumentation geführt. JederArbeitsbereich erstellt im Bedarfsfall eigene Akten mitbereichsinternen Informationen. Datenschutz nehmenwir sehr genau, jeder Mitarbeiter bzw. ehrenamtlicheKraft unterschreibt eine Schweigepflichtserklärung.

Nachts arbeitet im stationären Bereich einePflegefachkraft. Über die Pflegedokumentation undÜbergabegespräche übermitteln die Mitarbeiter dieVorkommnisse der jeweiligen Schicht.

WELCHE INFORMATIONEN WERDEN WO ÜBERMICH GESAMMELT UND WAS WIRD DAMITGEMACHT?

WIE WERDE ICH NACHTS VERSORGT UND WOHERWEISS DER MITARBEITER IN DER NACHT, WAS AMTAG PASSIERT IST?

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MIT WEM WOHNE ICH HIER ZUSAMMENUND WELCHE REGELN MUSS ICH DABEIBEACHTEN?

Wie in jedem Mietshaus ergibt sich die Nachbarschaftzufällig. Die meisten Mieter stammen aus Schönkirchenbzw. dem Kieler Ostufergebiet.

Es gibt viele Wege und Orte, seine Nachbarn kennen zulernen: Eingang, Briefkasten, Sitznischen, Mittagstisch,Veranstaltungen. Halbjährlich organisiert dasSprecherteam für jede Etage einen Kaffeenachmittag.Im Pflegebereich gibt es einen gemütlichenGruppenraum.

WELCHE GEMEINSCHAFTSANGEBOTEGIBT ES HIER, WELCHE FESTE WERDENGEFEIERT?

Jede Wohnung ist mit einer Küche ausgestattet. ImPflegebereich in Rücksprache mit den Mitarbeitern.

Die Begegnungsstätte dient als Treffpunkt fürverschiedene Veranstaltungen.

Im Gebäude hängen Informationstafeln. Alle Bewohnererhalten regelmäßig Rundschreiben und die"Schönkirchener Nachrichten".

Teilweise werden Veranstaltungen auch für Angehörigeangeboten. Im Pflegebereich werden Angehörige zuFesten generell eingeladen.

In der Begegnungsstätte findet einmal monatlich eineAndacht statt. Die Ev. Kirche ist 900 m entfernt.

Über das Angebot des AWO Ortsvereins.

Über den AWO Ortsverein werden Theaterfahrten nachKiel angeboten.

WER SIND MEINE NACHBARN, WER WOHNT INMEINER UNMITTELBAREN UMGEBUNG?

WELCHE MÖGLICHKEITEN HABE ICH, MEINEMITBEWOHNER KENNEN ZU LERNEN?

GIBT ES EINE KÜCHE, IN DER ICH MIR SELBERETWAS ZUBEREITEN KANN?

GIBT ES EIN KIOSK, CAFETERIA, BIBLIOTHEKETC.?

WELCHE KULTURELLEN VERANSTALTUNGEN(KINO, THEATER, KONZERT ETC.) FINDEN STATTUND WIE ERFAHRE ICH DAVON?

KÖNNEN ANGEHÖRIGE AN DEN ANGEBOTENTEILNEHMEN?

GIBT ES EINE KAPELLE, IN DER AUCHGOTTESDIENSTE GEFEIERT WERDEN?

WERDEN AUCH AUSFLÜGE GEMACHT, URLAUBEANGEBOTEN?

WERDEN KONZERTE / KINOS BESUCHT?

Im Pflegebereich finden regelmäßig Jahreszeitenfesteim Veranstaltungsraum statt. Im Servicehaus und in derBegegnungsstätte werden regelmäßig oft und gerneFeste im großen und kleinen Rahmen organisiert.

Im Servicehaus gibt es zwei sogenannte "Glaskästen".Das sind räumlich geteilte Sitzecken, die für kleineFeiern genutzt werden können. Außerdem kann dieBegegnungsstätte für größere Feiern gebucht werden.Im Pflegebereich kann das Beschäftigungszimmer fürprivate Feiern reserviert werden.

Im Servicehaus können die Bereiche wie z.B. Sitzecken,Glaskasten, Rondeel (außen) sowie dieBegegnungsstätte mit Gymnastik- und Leseraumgenutzt werden. Im Pflegebereich stehen derGruppenraum, das Beschäftigungszimmer sowie derRuheraum zur Verfügung.

Im Servicehaus werden verschiedene Tanz- undGymnastikmöglichkeiten angeboten. Der Sport- undTanzsportverein sind gut erreichbar. Einige Bewohnerbesuchen das Fitnessstudio "Mare".

In der Regel kann man an den folgendenGruppenaktivitäten nach Anmeldung bzw. Rückspracheteilnehmen: Angebote des AWO Ortsvereins, der AWOFamilienbildungsstätte und die "Weight Watcher".

Neben sporadischen Veranstaltungen wie "bunterNachmittag" findet jeden Sonntag das "Sonntagscafé"von 14 - 16 Uhr statt.

In der Regel stehen Helfer zur Seite, so dass jeder jedeVeranstaltung besuchen kann. Nur bei Ausflügen sollteman mobil genug sein.

WIE WERDEN HIER FESTE (WIE WEIHNACHTEN,SILVESTER, OSTERN, ETC.) GEFEIERT?

WIE UND WO KANN ICH HIER MEINENGEBURTSTAG ODER GOLDENE HOCHZEITFEIERN?

WELCHE GEMEINSCHAFTSRÄUME GIBT ES UNDKANN ICH SIE NUTZEN?

WO KANN ICH WAS FÜR MEINE GESUNDHEIT UNDKÖRPERLICHE FITNESS TUN?

WELCHE GRUPPEN KOMMEN IN DAS HAUS UNDKANN ICH DARAN TEILNEHMEN?

GIBT ES BESONDERE ANGEBOTE AMWOCHENENDE?

KANN ICH AN GEMEINSCHAFTSANGEBOTENTEILNEHMEN, AUCH WENN ICH MICH NICHT MEHROHNE HILFE BEWEGEN KANN?

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Die AWO wurde am 13. Dezember 1919 von demMitglied der Nationalversammlung Marie Juchacz(1879–1956) als „Hauptausschuss fürArbeiterwohlfahrt in der SPD“ gegründet und vonReichspräsident Friedrich Ebert mit dem Motto„Arbeiterwohlfahrt ist die Selbsthilfeder Arbeiterschaft“ beschrieben. Zunächstversuchte sie, vor allem die Not der durch denErsten Weltkrieg Geschädigten zu lindern, indemsie Nähstuben, Mittagstische, Werkstätten zurSelbsthilfe und Beratungsstellen einrichtete. Späterentwickelte die AWO sich zu einer Hilfsorganisationfür alle sozial bedürftigen Menschen. Nach derMachtergreifung Adolf Hitlers wurde nach einemerfolglosen Versuch, die AWO gleichzuschalten,die Arbeiterwohlfahrt aufgelöst und verboten. Nachdem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die AWO1946 in Hannover als parteipolitisch undkonfessionell unabhängige Hilfsorgnisation neugegründet. Der Grundstein für das erfolgreicheArbeiten der AWO Pflege in Schleswig-Holstein istfrüh gelegt worden: 1947 wurde auf Initiative vonEmma Schmidt die Hauspflege mit finanzieller Hilfeder Stadt Kiel eingerichtet. Im Januar 1967übergab die damalige AWO BundesvorsitzendeLotte Lemke das neue Alten- und Pflegeheim derAWO in Flensburg seiner Bestimmung. Am 1. Juli1977 begann die Geschichte der KielerServiehäuser der AWO mit der Gründung desbundesweit ersten Servicehauses in Kiel-Mettenhof. Mittlerweile ist die AWO Pflege dergrößte Unternehmensbereich der AWOSchleswig-Holstein gGmbH. Rund 1400MitarbeiterInnen pflegen, beraten und begleitenalte und pflegebedürftige Menschen an mehr als 50Standorten in Schleswig-Holstein: in ambulantenPflegediensten, Servicehäusern undHausgemeinschaften, in Einrichtungen derstationären WOHNpflege, mit Angeboten zurUrlaubs-, Tages- und Kurzzeitpflege und demSozialruf. Sie helfen bei den alltäglichenVerrichtungen, unterstützen, wenn Fähigkeiteneingeschränkt sind, und sorgen für Selbständigkeit,wo das Leben durch Krankheit und Alterbeeinträchtigt ist. Gemeinsam mit mehr als 20.000AWO-Mitgliedern in Schleswig-Holstein engagierensie sich für eine sozial gerechte Gesellschaft.“Qualität - Innovation - Verantwortung” stehen alsLeitlinien der AWO in Schleswig-Holstein fürverlässliches und verbindliches Leben undArbeiten.  www.awo-pflege-sh.de

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:Herausgeber

AWO Service- und Wohnzentrum Schönkirchen

Steinbergskamp 2

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Redaktion:

Salem Al-Kassab,  Frauke Howe, Traute Koplin,Margrit Hellberg, Isolde Polster, ReinhardKindinger, Fritz Stransky, Astrid Thams

Fotos:

Margrit Hellberg, Frauke Howe, Kurt Möller, AstridThams, Birgit Windus

Konzeption:Roland Weigel, ,Konkret Consult Ruhr GmbHGelsenkirchen

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Weiterführende Informationen:http://www.kundeninformation-pflege.de