Kunstlexikon Saar Architektur und...

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Habitat Stockenbruch Saarbrücken St. Arnual Kunstlexikon Saar Architektur und Raum

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Habitat StockenbruchSaarbrücken St. Arnual

Kunstlexikon Saar Architektur und Raum

www.kunstlexikon-saar.de

ist ein Forschungsprojekt des Instituts

für aktuelle Kunst im Saarland an der

Hochschule der Bildenden Künste

Saar, das im November 2006 online

geschaltet wurde. Die Stichwort-

Artikel fassen auf aktuellem Stand Er-

gebnisse wissenschaftlicher Forschung

zu den verschiedenen Bereichen der

Bildenden Kunst im Saarland zusam-

men. Sie verstehen sich als Bausteine,

mit deren wachsender Anzahl das Bild

der Kunstgeschichte des Saarlandes

schärfer und präziser werden wird.

Ausgehend von den Themenbereichen,

die zu den Arbeitsschwerpunkten

des 1993 gegründeten Instituts

gehören, werden sowohl bereits in

Druckform publizierte als auch bisher

unveröffentlichte Arbeitsresultate

sowie neue Ergebnisse für das

Medium des Internet-Lexikons

aufbereitet und sukzessiv einge-

speist. Inzwischen werden neben der

Kunst der Gegenwart zunehmend

auch Architektur, Design und die

Kunst vor 1945 zum Gegenstand

der Forschung. Des gleichen werden

die größeren Kulturräume in die

Betrachtung miteinbezogen und

Wechselwirkungen zu den benach-

barten Regionen berücksichtigt.

Das Kunstlexikon Saar trägt der

Besonderheit der kulturellen Ent-

wicklung des Saarlandes Rechnung.

Die Herausbildung des Saarlandes

als eigenständige politische und

kulturelle Einheit begann nach dem

Ersten Weltkrieg, als die Wirtschafts-

region um den Mittellauf des

Saarflusses aus dem Verbund des

Deutschen Reiches herausgelöst

und durch den Völkerbund ver-

waltet wurde. Im Spannungsfeld

zwischen Frankreich und Deutsch-

land entwickelte sich in den engen

Grenzen des Saargebietes (1920-35)

eine selbstständige Kunst- und

Kulturpflege, deren Fortführung durch

die erneute Abtrennung nach dem

Zweiten Weltkrieg (1945/47-1957/59)

befördert wurde. Im heutigen

Bundesland Saarland bleibt diese

Entwicklung spürbar und gehört zu

den wesentlichen Merkmalen, die das

Land ebenso innerhalb der Bundes-

republik Deutschland kennzeichnen

wie innerhalb der europäischen Groß-

region Saar-Lor-Lux-Rheinland-Pfalz-

Wallonie-Französische und Deutsch-

sprachige Gemeinschaft Belgiens.

Aus Inhalten der Internetseite

www.kunstlexikon-saar.de wiederum

generiert sich die Publikationsreihe

„Architektur und Raum“. In loser

Folge werden Beispiele regionaler

Architektur und Stadtbaukunst

vorgestellt, die als besonders

aussagekräftig für das Werden

und Wachsen der Kulturlandschaft

an der Saar angesehen werden.

Miriam Bilke-Perkams

Habitat StockenbruchSaarbrücken St. Arnual

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Vorwort

Ulrich Pantle

Die große Herausforderung der Moderne und ihrer Architektur ist der soziale Massenwohnungsbau im Stadtraum. Bereits 1845 prangert Friedrich Engels in seiner Darstellung zur „Lage der arbeitenden Klasse in England“ die unmensch-lichen Lebensumstände in den Städten an. Dieser frühen Urbanismuskritik folgen zahlreiche Reformbemühun-gen, wie etwa die um 1900 ent stehende Gartenstadt- Bewegung oder die von 1928 bis 1959 regelmäßig statt-findenden Treffen des CIAM (Congrès Internationaux d’Architecture Moderne).

Bei diesen von prominenten Architekten wie Walter Gropius, Hendrik Berlage, Ernst May, Mart Stam und vor allem Le Corbusier initiierten Zusammenkünf-ten werden weitreichende städtebau liche Leitlinien formuliert, und gleich mehrere Kongresse debattieren das zeitgemäße Wohnen.

Dabei geht es nicht um die Wohnung mit ihren „vier Wänden“ im engeren Sinn, vielmehr um den Lebensraum von Menschen, das „Habitat“

– ein in den 1950er Jahren häufig verwendeter Be-griff. Dem CIAM-Treffen in Aix-en-Provence von 1953 gibt er gar seinen programmatischen Titel.

Habitat meint mehr als Wohnen. Habitat steht für den Versuch, alle Dimensionen menschlichen Zusammenlebens zu ver-einen: Neben der gebauten Wohnstätte integriert er die Identität des Ortes, unter-schiedliche Gebäudetypo-logien, das soziale Gefüge der Menschen und deren individuelle Bedürfnisse.

Insofern ist moderner Wohnungsbau primär keine Stilfrage, sondern Kernauf-gabe der Architektur im 20. Jahrhundert, und der Be griff Habitat steht gleicher-maßen für die Suche der Architekten nach Entwürfen, die den formulierten Ansprü-chen gerecht werden. Mit-unter werden dabei auch ori-ginelle Formen gefunden. Das gilt auch für die Nachkriegszeit in Deutschland, in der einer-seits die Zerstörung der Städte beklagt werden, andererseits Planer aber die Chance eines radikalen Neubeginns sehen.

Das Habitat Stockenbruch ist dafür ein frühes Beispiel und ein bemerkenswertes Gebäude der Architektur-geschichte, nicht nur für die Stadt Saarbrücken. Früher als an manch anderem Ort steht es für den Versuch der Planer, einen wichti-gen Stadtbaustein für den Wiederaufbau unter moder-nen Vorzeichen zu erschaf-fen. Obgleich das Habitat Stockenbruch beispielsweise auf das 1930 fertig gestellte, achtgeschossige Wohnhaus „Les Tilleuls“ des Architekten Maurice Braillard in Genf, das gleichfalls einen halb-kreisförmigen Grundriss hat, oder auf die 1925 von Le Corbusier in Grund zügen vorgestellte Idee der Unité d’Habitation, die an fünf verschiedenen Orten von 1947 bis 1965 realisiert wird, verweist, ist es doch ein einzigartiger Bau, der uns heute die damalige Auf-bruchstimmung bezeugt.

Die WOGE Saar als Eigen- tümerin weiß um die Be- deutung des Gebäudes. Sie initiierte und unterstütz-te finanziell die Erstellung dieser Dokumentation. Wir danken ihr dafür.

Folgende Doppelseite:

Ansicht von Norden, 2014

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In den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges versin-ken die deutschen Städte in Schutt und Asche, so auch Saarbrücken. Den wenigen nach dem Krieg in Deutsch-land noch vorhandenen Wohnraum muss sich eine Bevölkerung von 69 Milli-onen Menschen teilen.1

Zwar werden bereits vor Kriegsende sowohl von den Alliierten als auch den Deutschen reichlich Planungs-entscheidungen bezüglich des Wiederaufbaus der Städte ge-troffen, die aber nur zum Teil oder gar nicht weiterverfolgt werden. Dies zeigt sich gerade in Saarbrücken beispielhaft an den Planungen von Georges-Henri Pingusson (1894-1978).2

Die Planungen Pingussons für Saarbrücken und auch vergleichbare andere in der französischen Besatzungs-zone, wie zum Beispiel die des französischen Generalplaners Marcel Lods (1891-1978) für Mainz3, verdeutlichen den starken Einfluss von Le Corbusier4 auf die fran-zösischen Stadtplaner.5

In Saarbrücken hatte der fran-zösische Stadtplaner Pingusson unter Bezugnahme auf die Ideen von Le Corbusier für die Neustrukturierung Saarbrückens beiderseits der Saar vertikale Gartenstädte in Form paralleler Hochhausscheiben geplant, ergänzt um Kleinsiedlungen in einer aufgelockerten Bebauung.

Habitat StockenbruchSaarbrücken St. Arnual

Miriam Bilke-Perkams

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Um die Abkehr von der steiner-nen Stadt zu erreichen, sollte das Leben „im Licht und Grün (...) spielen und glücklichen Bewohnern verschaffen, was Le Corbusier die joies essentielles nannte“ und zwar „den weiten Blick, den freien Horizont (...), den Gesang der Vögel, die Stille hoch über dem brausenden Leben (...). Die neue Stadt sollte nicht nur Stadt, sondern auch Landschaft sein: Stadtland-schaft, mit ihrer offenen, Natur und Landschaft zu-gewandten Haltung und Raumbildung, mit ihrer freien Erscheinung und all ihren Formen und Gestalten.“6

Die neue technische Grund-lage für die Architektur dieser Zeit – die der Klassi-schen Moderne – ist die Verwendung der Bauma-terialien Stahlbeton, Stahl und Glas. Ihre ästhetischen Prinzipien sind als Reaktion auf die historisierenden Neo- Stile des 19. und ein-setzenden 20. Jahrhun-derts zu verstehen.

Das theoretische Programm dieser Architektur lässt sich ver-kürzt in den beiden Leitsätzen „form follows function” (Louis Henry Sullivan,1856-1924) und „less is more“ (Ludwig Mies van der Rohe, 1886-1969) zusammenfassen, ergänzt um „Ornament und Verbrechen“einer aus dem Jahr 1908 stammenden Kontroverse von Adolf Loos (1870-1933).

Die Gestaltung der Gebäude soll sich von der architek-tonischen Konstruktion / Tektonik ableiten, was sich oftmals in der Sichtbarkeit des Bauskeletts eines Ge-bäudes äußert. Dabei gilt es zu bemerken, dass sich die Gebäude deutscher Archi-tekten im Gegensatz zu denen ihrer französischen Kollegen durch die Ausge-staltung in meist asketischer Schlichtheit unterscheiden.

1933 wurden die städte-baulichen Leitbilder, derer sich die Moderne bedient, in der Charta von Athen festgehalten. Sie beinhalten nicht nur die Ablehnung der dicht besiedelten Stadt des Industriezeitalters, sondern auch einen radikalen Bruch mit den europäischen Städ-tebautraditionen. Wesent-liche Elemente der Leitbilder sind die Entflechtung der städtischen Funktionen, eine offene Bebauung sowie die autogerechte Stadt.

Charakterisiert wird die Architektur in den 1950er und 1960er Jahren insbeson-dere durch die Bauaufgaben, die aus der starken Zerstö-rung der Städte im Zweiten Weltkrieg resultieren. Sie muss zum einen die große Wohnungsnot dieser Zeit durch Neu- und Wiederauf-bau und zum anderen in den Innenstädten die Lücken einer

gewachsenen Umge-bung wieder schließen: Hierbei bricht sie radikal mit der Vergangenheit.

Gerade der erste Punkt trifft auf das Habitat Stockenbruch zu. Mit der Planung und Errichtung des im Volksmund auch gerne als „Beamtensilo“ genannten Wohnhauses wird versucht, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Saarbrücken herrschenden starken Wohnungsnot ent-gegenzutreten. Mit dem Bau dieses Hochhauses schaffen der französische Architekt Jean Schoffit und der deutsche Bauinge-nieur Walter Wundrack je-doch nicht nur Wohnraum für Regierungsbeamte und -angestellte, sondern auch einen für damalige Verhältnisse unvergleich-baren Luxus – einen Bau, dessen besondere architektonische Form und Ausgestaltung zu dieser Zeit seinesgleichen sucht.

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Rohbau

Nach der Fertigstellung

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Baugeschichte

Die Rekonstruktion der Baugeschichte des Habitats oder Beamtenhochhauses Stockenbruch gestaltet sich schwierig, da sich in den infrage kommenden Archiven und Bauämtern nur wenige, unvollständige Dokumente erhalten haben. Die existieren-den Quellen zeigen vor allem, dass das Habitat Stockenbruch zum einen wegen seiner für diese Zeit außergewöhnlichen Architektur, zum anderen aber auch aufgrund seines Stand-ortes Anlass zu erheblichen Streitigkeiten auf adminis-trativer Ebene gegeben hat. Innerhalb der Abteilung für Wiederaufbau der Regierung des Saarlandes kommt es hinsichtlich der personellen Zuständigkeit für die Planung und Ausführung des Vor-habens und somit auch ver-schiedener architektonischer Konzepte zu Differenzen. Zusätzlich entwickelt sich eine externe Auseinandersetzung zwischen der vorgenannten Behörde und dem Stadtbau-amt der Stadt Saarbrücken vordergründig um die Frage des Bauplatzes, die aber maß-geblich vor dem Hintergrund der vorrangigen Zuständigkeit des Stadtbauamtes im Bereich der Stadtplanung zu sehen ist. Ihren Ausgangspunkt nimmt die Kontroverse um das Habitat Stockenbruch am 10. Mai 1949.

An jenem Tage findet in den Räumen des saarländischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann (1890-1967) eine Besprechung unter Regie-rungsmitgliedern und -ange-stellten statt, im Rahmen derer Hoffmann in seiner Funktion als Wiederaufbauminister den Bau eines Beamtenhochhau-ses auf einem landeseigenen Grundstück zwischen Allee-straße (heute Koßmannstraße) und Saargemünder Straße beschließt. Aufgrund des aku-ten Mangels an Wohnraum soll mit dem Bau so bald wie möglich begonnen werden.7

Das planende und ausführen-de Organ für das Vorhaben ist nach allgemeiner Zuständig-keit die Abteilung für Wie-deraufbau der Regierung des Saarlandes8, die erst ein Jahr zuvor gegründet worden war und die Abteilung Städtebau und Wiederaufbau der Mili-tärregierung des Saarlandes abgelöst hat.9 Die Planung für das zu verwirklichende Bauvorhaben übernimmt der Diplom- Architekt Jean Schof-fit, seines Zeichens stellvertre-tender technischer Leiter der Abteilung für Wiederaufbau, ohne diesbezügliche Kenntnis des eigentlich dafür zuständi-gen Leiters des Referates Ar-chitektur Friedrich-Karl Rhein-städter. Dies ist der Auslöser für einen behördeninternen Kompetenzstreit, dessen Bei-legung den Baubeginn um ein halbes Jahr verzögern wird.

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Aus einem Brief Rheinstädters an den Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann geht hervor, dass dieser sich durch die Tatsache, dass Schoffit „als damaliger Vertreter des Leiters der Abteilung Wieder-aufbau sich die Bearbeitung dieses Projektes vorbehalten und die Entwurfsarbeiten ohne meine Kenntnis bereits zu einem gewissen Stadium gebracht“10 hat, von Schoffit übergangen fühlt. Daraufhin räumt Hoffmann Rheinstädter nachträglich die Möglich-keit ein, seine Planskizzen zu einem entsprechenden Vor haben – ein Reihenwohn-hauskonzept – im Rahmen einer Besprechung am 24. Mai 1949 vorzustellen. Parallel zur Präsentation seines Konzeptes kritisiert Rhein-städter auch die Wahl des Bauplatzes zwischen Allee- und Saargemünder Straße.Die bei der Besprechung an-wesenden Behördenvertreter enthalten sich jedoch jeglicher Äußerung zu den Ausführun-gen Rheinstädters. Lediglich Stadtbaudirektor Wilhelm Feien, der von Hoffmann zu einer Stellungnahme aufgefor-dert wird, führt aus, dass er grundsätzlich beide Projekte für vertretbar halte, „daß er aber in vorliegendem Falle der Auffassung des Herrn Schoffit einen kleinen Vorzug zuge-stehen würde.“ Daraufhin schließt Hoffmann die Bespre-chung mit der Anordnung, Aufriss Nordseite, Aufriss West-, Süd- und Ostseite, Grundriss Erdgeschoss

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„daß das Projekt Schoffit zur Ausführung kommen soll.“11

Das Interessante bei die-ser Auseinandersetzung ist, dass Hoffmann hier im Sinne seines zur Leitung der Abteilung für Wiederaufbau Bevollmächtigten Maurice Gallien entscheidet, der in dogmatischer Hinsicht „die städtebauliche Fachrichtung von Le Corbusier vertritt,“12 in deren Kontext auch Schof-fits Entwurf einzuordnen ist. Dadurch trifft Hoffmann eine für die architektonische Gestaltung Saarbrückens progressive Entscheidung, denn er räumt einem durch Le Corbusier geprägten, modernen Konzept funktiona-listischer Architektur den Vor-rang vor eher konventionellen städtebaulichen Ideen ein.

Parallel zur Beilegung des ge-schilderten Konfliktes kommt es anlässlich der Wahl des Bauplatzes erneut zu einem Disput. Am 12. Mai 1949 übersendet Schoffit die Pla-nungsunterlagen zur Begut-achtung und Genehmigung an den Stadtplaner der Stadt Saarbrücken, Georges-Henri Pingusson. Im beigefügten Schreiben fordert Schoffit Pingusson zu einer Stellung-nahme bezüglich der Wahl des Bauplatzes auf und bittet ihn, „ein anderes, ebenfalls greifbares und baureifes Gelände nachzuweisen,“13

sollte sich der vorgeschlagene Schnitt

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in unmittelbarer Nähe der ansteigenden Höhenzüge hegt.“15 Gleichzeitig verweist Barth jedoch darauf, dass „die Regierung des Saarlandes, Abteilung Wiederaufbau, (...) in eigener Zuständigkeit die städtebaulichen Fragen dieser Baumaßnahmen entscheiden“16 könne. Von dieser durch Barth aufgezeig-ten Möglichkeit macht die Abteilung für Wiederaufbau der Regierung des Saarlan-des zunächst jedoch noch keinen Gebrauch. Dies wird offensichtlich aus Gründen politischer Opportunität unterlassen, um innerbe-hördliche Verstimmungen zu vermeiden. Dadurch kommt es in der Folge zu einer sich über Monate hinziehenden Auseinandersetzung zwischen der Abteilung für Wieder-aufbau der Regierung und den Saarbrückern Stadt-planern, die nunmehr eine „Errichtung des geplanten Wohnhochhauses nicht an der hierfür vorgesehenen Stelle zwischen Allee- und Saar-gemünderstrasse sondern aus städtebaulichen Gründen auf dem Gelände in den Bruch-wiesen“17 hinter der Wartburg wünschen. Die Streitigkeiten dauern bis in den August des Jahres 1949 an.

Am 9. August 1949 beendet die Regierung des Saarlandes schließlich in ihrer 77. Kabi-nettssitzung den schwelenden

Standort nicht mit den planerischen Konzeptionen der Genehmigungsbehörde vereinbaren lassen. Allerdings geht aus dem Schreiben Schoffits eindeutig hervor, dass es sich dabei um eine mehr oder weniger formale Bitte handelt, da Schoffit auf-grund der Eilbedürftigkeit des Vorhabens von der Eignung des Bauplatzes überzeugt und zur Verwirk lichung des Vorhabens an dieser Stel-le fest entschlossen ist.

Da Pingusson zwischen 1945 und 1949 für Saarbrücken ein ambitioniertes städtebauliches Konzept, den so genannten Pingusson-Plan14, entwi-ckelt hat, besteht auf Seiten Schoffits berechtigte Sorge, dass das von ihm geplante Vorhaben nicht in Einklang mit Pingussons Vorstellungen steht.

Vor diesem Kontext ist auch Schoffits Schreiben zu deuten, insbesondere seine doch sehr deutlich geäußerte Entschlos-senheit, das Vorhaben an dem gewählten Platz zu ver-wirklichen, deren Schroffheit ansonsten schwer zu erklären ist. Offensichtlich will Schoffit durch sein resolutes Auftre-ten mögliche Einwände von Seiten Pingussons gegen den gewählten Bauplatz von vorne herein im Keim ersticken.

Allerdings gelingt ihm dies zunächst nicht. So erklären Pingusson und der damalige Leiter des Stadtplanungsam-tes Karl Cartal in Übereinstim-mung mit dem Saarbrücker Bürgermeister Johann Hein-rich Barth, dass „die Stadt Saarbrücken städtebauliche Bedenken wegen Errichtung eines Wohnhochhauses in der vorgesehenen Bogenform

Walter Wundrack, Lageplan, Mai 1952

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Disput um die Wahl des Bauplatzes durch eben jene Maßnahme, die sie tunlichst zu vermeiden gesucht hatte, ein Kabinettsbeschluss kraft originärer Kompetenz:„Der Bau des Hochhauses ist sofort in Angriff zu nehmen. Das Wiederaufbauamt hat für einheitliche und straffe Leitung und Überprüfung der Baumaßnahmen Sorge zu tragen. Das Ministerium für Finanzen und Forsten wird beauftragt, etwa zusätzlich erforderliche Mittel bereitzu-stellen und die hierzu etwa notwendige Genehmigung des Landtages einzuholen.“18

Und zwar auf dem „von der Regierung des Saarlandes durch Kabinettsbeschluss bestimmten Bauplatz auf dem staatseigenen Gelände an der Saargemünderstrasse.“19

Im Anschluss an obige Beschlussfassung reicht Walter Wundrack, Referent Schoffits, am 18. Oktober 1949 schließlich die Bau-anfrage und am 24. Oktober 1949 das Baugesuch „Betr. Neubau des Beamten hauses auf dem Grundstück Im Stockenbruch“20 beim Bauamt der Stadt Saarbrücken ein. Am 14. November 1949 teilt das Stadtbauverwal-tungsamt der Baupolizei mit, dass keine bauauf-sichtlichen Bedenken gegen das Vorhaben bestehen. Am 10. Juli 1950 werden

von der Bauaufsichtsbehörde schließlich nachträglich von der Abteilung für Wieder-aufbau der Regierung des Saarlandes am 27. April 1950 eingereichte Veränderungen genehmigt. Zu diesem Zeit-punkt war „das Beamtenhaus bereits im Rohbau fertig ge-stellt.“21 Dies geht aus einem behördlichen Schreiben vom 31. Januar 1950 hervor. Am 14. Mai 1950 findet schließ-lich das Richtfest auf der Dachterrasse des Beamten-hochhauses statt. Auf persön-liche Einladung Jean Schoffits übernimmt Ministerpräsident Hoffmann das Protektorat. Der Grund dafür ist laut Schoffit „die für das Saarland neuartige Gestaltung des Bauwerkes, in Bezug auf An-lage, Architektur und techn. Neuerungen.“22 Bis April 1953 ist das Beamtenhochhaus weitgehend fertig gestellt.

Was die technische Ausstat-tung des Hauses betrifft, sind insbesondere die Installation zweier Aufzüge der Firma Otis-Pifre, Paris (Abnahme am 30. September 1950), einer Niederdruckkessel-Heizungsanlage (Abnahme am 24. Januar 1950) und von sechs von der Hausge-meinschaft zu benutzenden Waschmaschinen nebst einer Heißmangel (Abnahme 1. April 1951) zu erwähnen, da diese für die damalige Zeit eine be-sondere Innovation darstellen.

Darüber hinaus standen die Planer des Beamtenhochhau-ses auch durchaus sozialpo-litischen Neuerungen offen gegenüber. Aus einer Mitteilung der Abteilung für Wiederaufbau vom 1. Juni 1953 an das Finanzamt geht hervor, dass ein in den Plänen vorgesehener Kin-dergarten im Dachgeschoss des Gebäudes nie seiner ursprünglich gedachten Funk-tion zugeführt wurde und nun als Wohnraum umge-nutzt wird. Diese Idee, die in dieser Form auf Le Corbusiers zurückgeht und zwischen 1947-1952 beim Bau der Marseiller Unité d’Habitation (Cité Radieuse) verwirklicht wurde, wurde beim Beam-tenwohnhaus Stockenbruch dagegen nie umgesetzt, unterstreicht jedoch den insgesamt innovativen Charakter dieses Gebäudes.

Folgende Doppelseite:

Lage im Stadtbild

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Habitat Stockenbruch

Beim Beamtenwohnhaus Stockenbruch handelt es sich um einen achtgeschossigen Skelettbau aus Stahlbeton, ausgefacht mit Ziegelmauer-werk und verputzt. Das Gebäude erhebt sich über einem halbkreisförmigen Grundriss. Dieser weist an der Nordfassade zwei Annexe mit Treppentürmen auf. Abgeschlossen wird das Hochhaus von einem Flachdach mit Dachaufbau und Dachterrasse. Die nach Süden ausgerichte-te, 17-achsige Rasterfassade bildet die Hauptschauseite des Wohnhauses. Sie ist dreige-teilt. Der Mittelteil, der eine Akzentuierung durch den Dachaufbau erfährt, ist in sich wiederum dreigeteilt. Die Mittelachse nimmt im Erdge-schoss den Hauptzugang auf. Der Fassadenmittelteil wird im Osten und Westen von jeweils einem dreiachsigen Fassaden-teil flankiert. Der Bauplan sieht für die gespiegelte Südfassade drei unterschiedliche Fenster-typen vor. Die in der Mitte der Fassade gelegene Portalachse wird durch den Fenstertyp B, ein rechteckiges, zweiteiliges Fenster, belichtet. Die daran zu beiden Seiten anschließenden Achsen unterscheiden sich nur durch die Fensterform. Wäh-rend die dritte, vierte, sechste, siebte, elfte, zwölfte, vier-zehnte und fünfzehnte Achse

Ansicht von West

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Ansicht von Süd

S. 24/25: Ansicht von Nord

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ebenfalls den Fenstertyp B aufnehmen, wird die fünfte, achte, zehnte und dreizehnte Achse durch den größten, dreiteiligen Fenstertyp C der Fassade belichtet. Der östliche und westliche Fassadenteil schließen mit dem Fenstertyp B an den Fassadenmittelteil an. Die da-rauf folgenden Achsen zeigen den kleinsten Fenstertyp A. Ost- und Westteil der Süd-fassade schließen je mit einer Blindachse nach Norden ab. Alle Fenster der Südfassa-de sind in ein Fensterfeld eingelassen, das gegenüber der Fassade leicht zurücktritt. Sie werden durch umlaufende Sohlbankgesimse zusammen-gefasst, die lediglich durch Stahlbetonpfeiler unterbro-chen werden. Diese sind der Fassade vorgelagert, fassen die Achsen ein, gliedern die Fassade in der Vertikalen und verankern gleichzeitig das Wohnhaus im Boden.Ähnliches gilt für die umlau-fenden Geschossgesimse, die zum einen die Fassade horizontal gliedern und zum anderen die Geschossab-schlüsse nach außen sichtbar werden lassen. Lediglich das weit vorkragende Kranzge-sims, das das siebte Oberge-schoss abschließt, wird nicht durchbrochen. Das siebte Ober geschoss ist optisch nach oben verkürzt und wirkt somit wie ein klassisches Mezzaningeschoss.

Darüber folgt eine Attika, ebenfalls eine Entlehnung aus dem klassischen Formenka-non. Abgeschlossen wird das Habitat durch einen mehrtei-ligen Dachgeschossaufbau, dem zur Straße hin eine Dachterrasse vorgelagert ist. Der westliche Teil ist in einen Teil mit einem doppeltürigen Zugang und eine dreiteilige Loggia, die im Grundriss als „offene Halle“ ausgewie-sen wird, unterteilt. Daran schließt sich nach Osten eine Wohneinheit an, die durch eine Doppeltür erschlossen wird. Belichtet wird sie zu beiden Seiten durch ein Fenster des mittleren Typs B. Nach Osten schließen sich zwei Kuben an, von denen der rechte den hauseigenen Kindergarten aufnehmen sollte. Dieser weist nach Süden zwei Öffnungen auf. Beide sind aus Glasbaustei-nen gebildet, über denen ein zweiteiliges Oberlicht sitzt, das sich in seiner Ausbildung dem Fenstertypus B annähert. Hierbei entsteht eine verbin-dende Fensterform, die eine Symbiose aus Formen der Südfassade (Fenster) und der Nordfassade (Glasbausteine) bildet und bereits auf die gegenüberliegende Fassa-denseite verweist. Es folgt der Zugang in Form einer ein-fachen Tür. Der Dachaufbau wird durch den zweiten daran anschließenden Kubus abge-schlossen, der einen dritten

Terrassenzugang aufnimmt.Der Dachaufbau sitzt auf einem Sockel, der im Bereich der Halle, der Wohnung und des Kindergartens durch quer-rechteckige Fenster belichtet wird. In den unbelichteten Be-reichen ist er durch eine klas-sische Rustizierung aus Bruch-steinmauerwerk akzentuiert.Am östlichen Teil der zur Straße ausgerichteten Südfassade wird durch das nach Nordosten abschüssi-ge Gelände der Hochkeller sichtbar, der in der vier-zehnten, fünfzehnten und sechzehnten Achse je durch ein Fenster belichtet wird.

Die Nordfassade ist korre-spondierend zur Südseite des Beamtenwohnhauses ebenfalls dreigeteilt. Sie ist jedoch durch ein stärkeres Vor- und Zurückspringen der Gebäudeteile differen-zierter untergegliedert. Der etwa der Portalachse der Südseite entsprechende Mittel-teil der Nordfassade tritt hervor. Dieser Teil nimmt in seinem Inneren zwei Personenaufzüge auf und wird in jedem Geschoss durch zwei hochrechteckige, innenliegende Fenster be-lichtet, deren Glasfläche laut Entwurfszeichnung ebenfalls aus Glasbausteinen gebildet werden sollte. Eine Ausnahme bildet das Dachgeschoss, bei dem die Fenster nach außen rücken und als Panorama-fenster ausgebildet sind.

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Die Rücklagen zwischen Mittelteil und Treppentürmen sind spiegelsymmetrisch. Sie werden durch Fensteröffnun-gen belichtet, die beinahe fensterbandartig zusammen-gezogen sind. Es handelt sich aber um jeweils drei dreiteili-ge Fenster plus ein vierteiliges zum Treppenhaus hin. Dem dritten, fünften und siebten Geschoss ist außerdem ein Verbindungsgang vorgelagert, der die Treppenhäuser mit dem Aufzugsturm verbin-det. Diese Gänge werden in ihrem oberen Bereich durch je sechs kleine, quadrati-sche Fenster belichtet. Da das Dachzwischenge-schoss und der Aufbau des Dachgeschosses harsch an die rückwärtige Nordfassade rücken, ist der Mittelteil der Nordfassade überhöht. Auch hier wird optisch ein klassi-sches Element angedeutet. Dieser Teil ist vergleichbar einem Mittelrisalit ausgebil-det. Eingefasst wird er von zwei Treppentürmen über quadratischem Grundriss mit halbrundem Abschluss. Diese sind als Annexe an den Mittelteil angefügt. Sie stehen auf einem Sockel, der den Hochkeller und das Brüstungs-feld der Erdgeschossfenster umfasst. Beide Treppentürme werden aus Glasbausteinen gebildet, die in jedem Ge-schoss zwischen die Ge-schossdecke und einen Pfeiler eingespannt sind. Die Pfeiler

bilden wiederum die Nahtstel-le zwischen dem Übergang des Bogensegmentes zum Quadrat des Treppenturmes. Beide Treppenhäuser liegen im Grundriss parallel zur vierten und vierzehnten Achse der Südfassade, die auch dort den mittleren von den beiden seitlichen Teilen abtrennt.Das zur Nordseite ausgebil-dete Dachzwischengeschoss folgt in seiner Ausgestaltung den darunter liegenden Geschossen. Das abschlie-ßende Dachgeschoss dage-gen ist glatt verputzt und nimmt im östlichen drei, im westlichen Teil lediglich zwei quadratische Fenster auf.Auch die Außenteile der Nordfassade sind gleich aus-gebildet. Sie nehmen je zwei fünfteilige Fenster auf, die noch stärker den Bandcharak-ter assoziieren. Wie auch die Fenster der Südfassade wer-den die der Nordseite durch umlaufende Sohlbankgesimse nach unten begrenzt. Dieses schließt ebenfalls ein Fenster-feld ab, in dem das Fenster liegt. Dieses Feld wird eben-falls nach oben in Höhe des Fenstersturzes abgeschlossen und seitlich durch vertikal verlaufenden Pfeiler getrennt. Beide Stirnseiten des Beam-tenwohnhauses sind zwei-teilig. Durch ein lisenenartig aufgesetztes Raster entstehen zwei Bahnen aus Rechteck-feldern. Während die äußere Bahn je durch ein dreiteiliges

Fenster belichtet wird, weisen die Rechtecke der zur Nord-fassade hin gelegenen Bahn ein in den Verputz integriertes Ornament auf, das an die Glasbausteine der Treppentür-me erinnert. Auf diese Weise entstand an den Kopfenden eine stärkere optische Ver-bindung zwischen Süd- und Nordfassade als dies aktuell der Fall ist. Da das Ornament zwischenzeitlich entfernt wurde, wird diese Verbindung nur noch durch das Kranzge-sims unterstrichen, das bis um die Gebäudeecke herumge-führt wird, die Fensterbahn bekrönt und leicht in den Bereich der Rechteckfelder eingezogen worden ist. Über dem Kranzgesims ist auch an den Stirnseiten das Attika-geschoss der Südfassade aufgenommen, in dem die Rechteckfelder ursprüng-lich fortgeführt wurden.

Analog zur dreigliedri-gen Struktur der Fassaden existieren im Inneren des Beamtenwohnhauses drei Wohnungstypen. Sie fügen sich in die Rhythmisierung der Südfassade ein und sind in allen Geschossen nach dem gleichen Konzept angelegt. Eine Ausnahme tritt lediglich durch die Portalsituation bedingt im Erdgeschoss auf.Wohnungstyp 1 ist der flächenmäßig kleinste und daraus resultierend der mit der geringsten Zimmerzahl.

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Bei dieser Zwei-Zimmer-Kü-che-Bad-Wohnung mit einer dem Wohnungsflur zuge-schlagenen Abstellkammer sind wie bei allen Wohnungen des Hochhauses Schlaf- und Wohnzimmer an der Süd-, Küche und Bad an der Nord-fassade angeordnet. Typ 1 liegt in allen acht Geschossen östlich der Portalachse sowie westlich der Portalachse mit-tig zwischen Typ 2 und Typ 3. An den Stirnseiten und mittig im Ostteil des Beamten-hochhauses liegt der Woh-nungstyp 2, der flächenmäßig zweitgrößte Typ. Er nimmt an der Straßenseite drei Zimmer auf, wobei bei den Wohnein-heiten an den Stirnseiten des Hochhauses das Wohnzimmer sowohl Anteil an der Straßen-seite als auch Ausblick auf den Garten hat. Zusätzlich zu Küche und Bad ist die Abstell-kammer hier an der Nordfas-sade angeordnet und nicht als Teil des Wohnungsflures in die Wohnung integriert.Typ 3 ist der flächenmäßig größte Wohnungstyp, der, mit Ausnahme des Erdgeschosses, über dem Portal als Vier-Zim-mer-Küche-Bad-Wohnung nach Westen angeordnet ist.

Auch in dieser Wohnung wird die Abstellkammer dem Flur zugeschlagen. Bad und Küche sind wie bei allen Wohnungen nach Norden ausgerichtet. An der Südfas-sade liegen vier Zimmer, die paarweise in ihrer Erschließung zusammengefasst sind. Die einzige Wohnung im Hochkeller bildet durch das abschüssige Gelände bedingt eine Mischform aus Typ 2 und Typ 3. Hierbei wird die Südfassadenanordnung der Räume von Typ 2 und die Nordfassadenanordnung von Typ 3 übernommen. Bei dieser Wohnung handelte es sich ursprünglich um die Hausmeisterwohnung.23 Der Hochkeller nimmt des Weite-ren Technik- und Wirtschafts-räume des Hauses auf: die Heizanlage, einen Werkraum sowie differenzierte Räume zur Erledigung der Wäsche. Hierbei handelt es sich um Einweich-, Wasch-, Trocken- und Bügelräume – ausge-stattet mit damals neuestem technischem Gerät. Im Tiefkeller sind den einzelnen Wohnungen zugewiesene Abstellkeller eingerichtet. Die nach Norden ausge-richteten Räume des Dach-zwischengeschosses sind in beiden Planungsphasen nicht näher bestimmt. Sie sind an ihrem südlichen Ende durch einen Gang verbunden. An den Fahrstuhl schließt sich ab diesem Geschoss eine

weitere Treppe an, die zur Dachgeschosswohnung führt.Das Dachgeschoss nimmt mit-tig eine Zwei-Zimmer-Küche-Bad-Wohnung mit Abstell-kammer auf. Die Wohnung besitzt einen Schlafraum mit angrenzendem Bad, der west-lich an die Zugangssituation anschließt. Nach Osten liegt eine geräumige Küche, der im Wohnungsflur eine Gäste-toilette vorgelagert ist. Das Wohnzimmer zeichnet sich durch um die Ecke geführten Fenster (Panoramafenster) und die exponierte Lage aus. Diese lassen dem Raum den Stellenwert eines Belvederes zukommen. Nach Westen schließen sich die offene Halle sowie das Treppenhaus und nach Osten der Kindergarten sowie der östliche Treppen-turm an. Sowohl Halle als auch Kindergarten sind über die Treppentürme von innen und über die Dachterrasse von außen erschlossen. Alle Wohnungen waren ur-sprünglich weiß getüncht. Der Boden war dunkel gehalten, vermutlich ein Estrichboden. Die Fenster wiesen keine Läden auf, was insbesondere auf der Südseite durch die einfallende Sonne zu Tempe-raturproblemen führte. Bei den im Inneren der Woh-nungen in den Trennwänden eingelassenen Glasbaustein-elementen handelte es sich ursprünglich um „Cointreau- Flaschen“24, die anstellen von

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Belieben genutzt werden.26

Der Brief eines Bewohners vom September 1952 macht deutlich, dass die Nutzung dieser Gemeinschaftsräume insbesondere für die Bewoh-ner der unteren Geschosse des Westteils eine Beeinträch-tigung ihres täglichen Lebens waren. „Vor etwa einem Jahr wurde die Waschanla-ge im Hause Stockenbruch 10 in Betrieb genommen. Die Benutzung der Anlagen – beginnend gegen sieben Uhr und häufig erst in den späten Nachmittagsstunden endend – (...) verursachte einen solchen Lärm, daß es fast unmöglich ist sich in der Wohnung, besonders nicht in den vorderen Zimmern aufzuhalten. Zu diesem Lärm der Maschinen und Mangel der Wäsche kommt noch das rollende Getöse der Wagen, die zum Befördern der Wäsche in den Trocken-räumen dienen, hinzu.“27

In den noch existierenden Ar-chivalien finden sich keinerlei Hinweise auf die Gestaltung der direkten Umgebung des Beamtenhochhauses. Jedoch existiert die Abbildung eines Lageplanes, datiert auf Mai 1952, der von Walter Wundrack unterzeichnet wurde und der die Einbin-dung des Wohnhauses in eine Grünanlage zeigt. Diese Grünanlage nimmt die in der Mitte liegende Freifläche

Glasbausteinen zu Belichtungs-zwecken genutzt wurden. Die Küche wies einen weißen Fliesenspiegel mit Küchenar-matur auf. Alle Zimmer waren mit quer liegenden Heizungs-radiatoren ausgestattet.

Hinsichtlich der Nummerie-rung der Wohnungen teilt Walter Wundrack am 19. Februar 1951 dem Regierungs-Oberinspektor Glässer (Wohnungsfürsorge des Finanzamtes Saarbrücken) deren endgültige Festlegung mit. Die in der Anlage des Briefes ursprünglich beige-legte Nummerierung fehlt. So geht aus dem Inhalt des Schreiben lediglich Folgen-des hervor: „Anlässlich der Mietwert-Berechnung vom 8.7.1950 wurde eine vorläufi-ge Numerierung der einzelnen Wohnungen vorgenommen. Bei der nunmehr endgülti-gen Bezeichnung führen die laufenden Nummern in jedem Treppenhaus von unten nach oben: 1) östliche Seitentrep-pe, 2) Mitteltreppe, 3) West-liche Seitentreppe. Als Anlage erhalten Sie die Liste mit den Wohnungs-Nummern.“25

Die Gemeinschaftsräume des Beamtenhochhauses waren allen Bewohnern des Hauses zugänglich. Die Nutzung von Waschküche und Trocken-raum erfolgte nach einem Plan an bestimmten Wasch-tagen, das heißt, sie konnten nicht jederzeit und nach

des von diversen Wohnge-bäuden gesäumten Karrees Stockenbruch / Oberron- / Alleestraße / In der Lang-gass ein. Gekennzeichnet wird sie durch ein Netz von Wegen, die von Bäumen und Büschen gesäumt werden und Rasenflächen ausbilden, deren unregelmäßige Form im direkten Gegensatz zum streng geometrischen Grund-riss des Hochhauses selbst steht. Dessen Halbrund wird durch eine direkt anschließen-de halbrunde Hofanlage zum Kreis vervollständigt. Diese Form wird in der Grünanlage in Form eines Brasche-Ron-dels gespiegelt. Die einge-zeichneten querrechteckig unterteilten Bänder, die die Grünanlage säumen, deuten auf heute nicht mehr vorhan-dene Beete hin. Die aktuell erhaltene Grünanlage ent-spricht in ihrer Anlage in etwa der auf dem dargestelltenLageplan aus dem Jahr 1952.

Erstbewohner und Erstbewohnerin

28

Ergebnis

„Die für das Saarland neuarti-ge Gestaltung des Bauwerkes, in Bezug auf Anlage, Archi-tektur und techn. Neuerun-gen“28, wie Jean Schoffit im Jahr 1950 anmerkt, verweist bereits auf den hohen ar-chitektonischen Stellenwert des Beamtenhochhauses.

Die der Saargemünder Straße zugewandte Südfassade des Beamtenwohnhauses besticht durch ein harmonisches, aus-gewogenes Gesamterschei-nungsbild. Dieses entsteht in der Vertikalen durch die hervortretenden Stahlbeton-pfeiler und die Fenster. In der Horizontalen wird dies durch die Rhythmisierung der Fassade mittels Kranzge-sims, Attika und Dachaufbau, Fensterfelder, Geschoss-, Sohlbank- und Kranzgesimse sowie die unterschiedlichen Fensterformen erreicht. Die Nordfassade weist da-gegen eine stärkere Glie-derung auf. Der betont hervortretende Gebäudeteil, bei dem es sich um einen Treppen- und Aufzugsturm handelt, lässt sich bereits als Hinweis auf den Funk-tionscharakter dieser Seite im Inneren werten. Denn auch hinter der Nordfassade verbergen sich die funktional geprägten Räume der einzel-nen Wohnungen (Küchen, Bäder und Abstellräume).

29

Die nach Norden ausge-richteten Stirnseiten des Beamtenhauses übernehmen Kleinstrukturen der Süd- und Nordfassade beider Fassaden und bilden auf diese Weise die Nahtstelle. Erreicht wird dies, indem Einzelelemente der Süd- mit solchen der Nordfassade an den Stirnsei-ten miteinander verschmel-zen. Hier sind beispielsweise die Fensterform der Südfassa-de oder die Attika zu nennen, ebenso das geometrische Ornament, das an die Glas-bausteine der Nordfassade er-innert. Zu bemerken ist, dass Jean Schoffit beim Habitat Stockenbruch geschickt die Formen der Moderne mit klassischen Architekturformen vermischt. Dies wird jedoch erst auf den zweiten Blick of-fensichtlich und spricht für die hohe Qualität der Architektur. Kuben und rechteckige Flächen, die nach Süden ausgerichtete Rasterfassade, Fensterbänder oder fenster-bandartig zusammengefasste Fenster, Panoramafenster, neue Materialien, wie zum Beispiel Glasbausteine, oder technische Neuerungen, wie die Aufzüge, und die techni-sche Ausstattung (Klingeln, Gegensprechanlage) spre-chen eindeutig die Sprache moderner Architektur. Diese modernen Ansätze ste-hen jedoch im Gegensatz zum Rückgriff des Architekten auf klassische Architekturformen.

Augenscheinlich wird dies zunächst bei Einzelformen am Gebäude selbst. So weist die Südfassade (optisch) ein klassisches Mezzanin- und At-tikageschoss auf, eine zentrale Portalachse, Sohlbank- und Geschossgesimse sowie ein abschließendes Kranzgesims, eine „offene Halle“ (Bezug zur antiken Stoa) zur Dachter-rasse hin und die Rustizierung im Bereich der Sockelzone des Dachaufbaus. An der Nordfas-sade werden diese „Details“ in große Formen gesteigert. Die Fassade ist nach dem klas-sischen Schema des Mittelrisa-lits und zweier „Seitenflügel“ aufgebaut. Hinzu kommen die Idee eines Belvedere im Dachbereich sowie die ur-sprüngliche, inzwischen aber entfernte geometrische Orna-mentierung der Stirnseiten.

Auch der halbrunde Grundriss folgt klassischen, in diesem Fall barocken Traditionen. Ver-gleichbar mit dem halbrunden Grundriss des Beamtenhoch-hauses sind beispielsweise die Querellipsen des Petersplatzes Gianlorenzo Berninis (1598-1680) oder dessen erster Entwurf für den Pariser Louvre (1664). Diese Formen lassen sich über die französische Re-volutionsarchitektur bis in die Moderne weiterverfolgen, wo Frank Lloyd Wright in zeitlich unmittelbarer Nähe zum Beam-tenhochhaus Stockenbruch die Idee des halbkreisförmigen

Verbindungsgang

S. 28: Treppenhaus

30

zu verweisen. Die Wohnein-heit, auch Wohnmaschine genannt, ist ein Hochhaustyp, den Le Corbusier im Kern bereits 1925 in Paris mit dem Pavillon de l‘Esprit Nouveau vorstellt. Die Wohneinheiten wurden zwischen 1947 und 1965 in vier französischen Orten und in Berlin realisiert und sollten, wie auch in Saarbrücken, den Wohnungs-mangel nach dem Zweiten Weltkrieg lindern. Von diesen fünf gebauten Wohneinheiten entstand die erste im Jahr 1947 in Marseille – in zeitlich unmittelbarer Nähe zum Beam-tenhochhaus Stockenbruch.

Zu bemerken ist auch die zen-trale Bedeutung der Zahl 3 im Kontext des Habitats Stocken-bruch. Neben der Dreiteilung der Fassade weist das Haus drei Wohnungs- oder auch drei Fenstertypen auf. Die Zahl 3 „bedeutet die Über-windung der Entzweiung und drückt in ihrem umfassenden Wesen die Vollkommenheit aus.“30 Daher wird sie zur Basis verschiedener Systembildun-gen, wie der theologischen (Dreifaltigkeit), der kosmolo-gischen (Himmel, Erde, Unter-welt), der eschatologischen (Dante: Himmel, Fegefeuer, Hölle) oder der ethischen (Glaube, Liebe, Hoffnung).

Chronologisch gesehen verbindet das Habitat Stockenbruch historische

Grundrisses bei dem von ihm zwischen 1944-1948 errichte-ten zweiten Wohnhausbau für Herbert Jacobs in Middleton, Wisconsin erneut aufgreift. Bei Wrights neuem Wohnungs-konzept sollen durch viele technische Sparmaßnahmen niedrige Kosten erzielt werden. Gekennzeichnet sind diese Häuser, dem Saarbrücker Be-amtenhochhaus vergleichbar, durch eine hohe technische Ausstattung, wie Heizungs-, Belüftungs- und Belichtungs-systeme. Darüber hinaus lässt sich eine Orientierung bei der Ausführung des Beamten-hochhauses an der Charta von Athen29 nachweisen. Insbesondere die soziologische Forderungen der Charta, wie die zur Lage der Wohnviertel, der Größe von Grün- und Freizeitflächen, der Erreichbar-keit des Arbeitsplatzes oder Vermeidung von Wohngebie-ten neben Industriegebieten, die auch heute noch zu den Grundlagen der Stadtplanung gehören, sind dabei für das Habitat Stockenbruch rele-vant. In diesem Zusammen-hang ist auch auf die „Unité d‘Habitation“ von Le Corbusier

Beispiele der originalen Ausstattung

S. 32/33: Nordfassade

31

und moderne Architekturfor-men zu einer neuen, zu-kunftsweisenden, modernen Architektur. Diese lässt sich auf das neue demokratische System im Saarland nach dem Zweiten Weltkrieg über-tragen, das nach Kriegsende die Grundsteine für eine positive Zukunft des Landes legen will – auch mit der Habitation Stockenbruch, einem Wohnhaus für Beamte und Angestellte der Regie-rung des Saarlandes, das durch Ausstattung und An-lage des Hauses den Bewoh-nern mit modernsten Mitteln im Saarland der Nachkriegs-zeit ein angenehmes Leben ermöglichen will und dieWohnungen in dieser Notzeit auf diese Weise zu „Luxus-wohnungen“ werden lässt.

Gleichzeitig stellen die klassischen Anklänge beim Habitat Stockenbruch dieses in eine Linie mit Bauten der führenden politischen und wirtschaftlichen Eliten ver-gangener Epochen (barocker Schlossbau, bürgerliche Wohnbauten des 19. Jahr- hunderts) und kennzeich- nen so die Bewohner des Beamtenwohnhauses auf diese Weise als Teil der neuen führenden poli-tischen Schicht.

Die genaue Kenntnis sowohl der klassischen als auch der modernen Formensprache

sowie die weit reichende Kenntnis unterschiedlicher geistiger Strömungen verweist auf die außergewöhnlichen Fähigkeiten des Architekten, die dieser beim Habitat Sto-ckenbruch unter Beweis stellt und der damit in Saarbrücken beziehungsweise im Saarland mit dem Beamtenhochhaus Stockenbruch eine zukunfts-weisende Architektur von herausragender Qualität und Einmaligkeit geschaffen hat. Die Mischung moderner mit klassischen Architekturfor-men und Inhalten weisen den Bau als einen solchen der französischen Moderne aus. Der Symbolgehalt des Beam-tenhochhauses Stockenbruch ist äußerst komplex. Wäh-rend das Gebäude auf der einen Seite in seiner isolierten Stellung das Scheitern der städtebaulichen Konzeption der französischen Städtepla-ner an der Saar aufzeigt, steht es auf der anderen Seite mit seiner Funktionalität, „Offen-heit und Transparenz (für) den demokratischen Gedanken der Franzosen und die ange-strebte Internationalisierung des Saarlandes.“31

Die architektonische wie inhaltliche Verbindung von Vergangenem mit Gegen-wärtigem begründet die herausragende Stellung des Habitates Stockenbruch in der Saarbrücker, Saarlän-dischen und europäischen Denkmallandschaft.

32

33

34

Architekten

Jean Schoffit

Der Diplom-Architekt Jean Schoffit

wird laut Dienstvertrag vom

25. November 1948 rückwirkend

zum 1. Mai 1948 als Leiter der

technischen Arbeitsgebiete bei der

Abteilung Wiederaufbau sowie als

Stellvertreter des Leiters der Abtei-

lung Wiederaufbau mit einer monat-

lichen Vergütung von 92.000,- Francs

eingestellt.32 Durch die monatlichen

Zahlungen werden laut Vertrag die

bisherigen Einkünfte Schoffits aus

dem „Haushalt des französischen

Wiederaufbauministerium“ und die

„Einkünfte aus Lehrtätigkeit“33 aus-

geglichen. Ein von Ministerpräsident

Hoffmann unterzeichnetes Arbeits-

zeugnis, das auf den 3. November

1949 datiert ist, umreißt die Aufga-

ben von Schoffit in der Abteilung für

Wiederaufbau. Zu diesen gehören

generelle Planungsaufgaben und

insbesondere Landes- und Ortspla-

nung, Aufgaben der Baupolizei sowie

die Erteilung von Baugenehmigungen,

Staatsbauten, private Rekonstruktio-

nen und Abriss zerstörter Gebäude,

Materialbeschaffung, die Pflege

der Beziehungen zur Industrie

sowie Preis- und Effizienzstudien.

Aus dem Zeugnis geht außerdem

hervor, dass Schoffit bis dahin

hauptsächlich an drei Großprojekten

gearbeitet hat. Bei diesen Projekten

handelt es sich um die Errichtung von

400 Wohnungen und 10 Büros für

die französische Zollverwaltung im

Saarland zwischen 1948-1949 mit

einem Gesamtinvestitionsvolumen

von 680 Millionen Francs und den

Bau von nicht näher spezifizierten

Einrichtungen für die französische

Armee mit einem Bauvolumen von

55 Millionen Francs zwischen 1948-

1949. Bei dem dritten Projekt handelt

es sich schließlich um das Habitat

Stockenbruch. Dieses ist wie folgt

beschrieben: „Programme 1949-

1950: Habitations pour fonctionnaires

sarrois, 50 logements, 100 millions “34.

Am 22. Juni 1950 teilt Dr. Schütz, der

Bevollmächtigte des Ministerpräsi-

denten für den Wiederaufbau, Jean

Schoffit, der bereits am 13. Januar

1950 seiner Aufgabe als stellvertre-

tender technischer Leiter enthoben

worden war, seine Kündigung mit.35

„Sowohl die Direktion der Ver-

waltung als auch die technische

Leitung (sind) im Wegfall. ( ...)

Ich kündige hiermit den mit Ihnen

abgeschlossenen Dienstvertrag zum

nächstmöglichen gesetzlichen Termin,

d.h. zum 30. September 1950.“36

Walter Wundrack

Walter Wundrack wird am 23. Juli

1909 in Zweibrücken geboren. Dort

besucht er zunächst die Volks-

schule und schließt seine Schul-

ausbildung mit der Reifeprüfung

am örtlichen Gymnasium ab.

Nach einem Praktikum bei der Fa.

DYWIDAG37 in Saarbrücken im Jahr

193038 nimmt er zum Wintersemes-

ter 1930/1931 das Studium an der

technischen Universität Dresden in

der Bauingenieurabteilung auf. Dort

studiert er bis zum Sommersemester

1936. Nach fünf Semestern unter-

bricht er sein Studium aus ungeklärten

Gründen im Sommersemester 1933,

für das kein Eintrag existiert. Im

Wintersemester 1934/1935 ist er dann

wieder eingeschrieben, jedoch für das

Studium Berufschullehramt/Bautech-

nische Richtung. Danach ist er vermut-

lich beurlaubt, wohl um die gefor-

derte Praxiszeit zu vervollständigen.

Zum Sommersemester 1935/1936

ist er erneut immatrikuliert, jedoch

in der Hochbauabteilung, wo er bis

zum Sommersemester 1936 studiert39

und sein Staatsexamen ablegt.40

Im Anschluss an das Studium übt

er zwischen 1935 und 1937 private

Tätigkeiten für Architekturbüros aus

und ist als Gewerbelehrer an der

Fachschule für das Baugewerbe in

Rothenburg angestellt. Zwischen

1937 und 1938 ist er als technischer

Angestellter beim Stadtbauamt für

Hoch- und Tiefbau der Baupolizei

Arnswalde-Reetz, zwischen 1938

und 1939 bei der Hochbauabtei-

lung des Stadtbauamtes Stettin,

zwischen 1939 und 1940 als Abtei-

lungsleiter des Stadtbauamtes Meißen

und zwischen 1940 und 1942 bei der

Stendaler Wohnungsbaugenossen-

schaft und dem dortigen Stadtbauamt

beschäftigt. Von 1942 bis 1946 leistet

er Kriegsdienst und gerät in Gefan-

genschaft. Nach der Freilassung ist

er von 1946 bis 1949 als technischer

Angestellter bei der Eisenbahndi-

rektion Saarbrücken bedienstet.41

Zwar wird bereits im Dezember

1948 die Einstellung Wundracks als

Regierungsbaurat beim staatlichen

Bauamt Homburg beantragt, sie wird

jedoch zunächst zurückgestellt.42 Seit

dem 1. April 1949 arbeitet Wundrack

schließlich als Regierungsangestellter

bei der Abteilung Wiederaufbau der

Regierung des Saarlandes.43 Dort ist

er laut einem Schreiben des Personal-

und Organisationsamtes vom

8. Juni 1949 als „als verantwortlicher

35

Referent für die technische Direktion

(A2) vorgesehen. Ihm obliegt die tech-

nische Vorbereitung aller Bauarbeiten

im Bereich des Ministeriums und des

Innenministeriums.“44 Diesem Antrag

stimmt zunächst laut Protokoll der

73. Kabinettssitzung der Regierung

des Saarlandes am 17. Juni 1949 der

Ministerrat45 und dann die Regierung

in ihrer 13. Personalsitzung vom

21. Juni 1949 zu.46 Im November 1950

wird Walter Wundrack auf Antrag

der Abteilung Wiederaufbau in

das Beamtenverhältnis als Regie-

rungs- und Baurat übernommen.47

Anmerkungen

1 Vgl. Wolfgang Pehnt: Deutsche

Architektur seit 1900.

München 2005, S. 247

2 Vgl. hierzu Anne-Kathrin

Haufe-Wadle: Repräsentation

zwischen Funktionalismus und

Poesie. Zur Architektur der ehe-

maligen ,Ambassade de France’

von Georges-Henri Pingusson. In:

Saargeschichten, Heft 2, 2006, hg.

vom Landesverband der historisch

kulturellen Vereine des Saarlandes

e.V., Saarbrücken 2006, S. 2-13

3 Zwischen 1946 und 1948 war für

Mainz – seit 1946 Hauptstadt der

französischen Besatzungszone

– eine Planung mit einem Raster

scheibenförmiger Wohnhochhäuser

in Anlehnung an die Planungen

von Le Corbusier vorgesehen. Zwar

hatte Le Corbusier selbst bis zu

diesem Zeitpunkt noch keine seiner

Unités d’Habitation fertig stellen

können, aber der Generalplaner in

Mainz, Marcel Lods, ein Vertreter

des rationalisierten Wohnungs-

baus, war von Le Corbusiers Ideen

überzeugt. Die Mainzer empfanden

Lods’ Idealstadt als Horrorvision,

die mit ihrem utopischen Zuschnitt

– ähnlich wie in Saarbrücken –

zum Scheitern verurteilt war.

4 Le Corbusier ist das Pseudonym

für den schweizerisch-franzö-

sischen Architekten, Architek-

turtheoretiker, Stadtplaner,

Maler, Zeichner, Bildhauer und

Möbeldesigner Charles-Édouard

Jeanneret-Gris (1887-1965).

5 Vgl. hierzu Haufe-Wadle

2006, S. 2 (wie Anm. 2)

6 Pehnt 2005, S. 269 (wie Anm. 1)

36

(1894-1978), Marcel Roux (1909-?)

und André Sive (1899-1958) – gel-

ten als Anhänger der funktionalis-

tischen Architektur, geprägt durch

Le Corbusier. Ende 1947 wird eine

gewählte Regierung im Saarland

eingesetzt und die Verwaltung

durch die französische Militärre-

gierung endet. Dadurch löste sich

auch die Abteilung für Städte- und

Wiederaufbau auf, die im Jahr

1948 durch eine saarländische Ab-

teilung für Wiederaufbau innerhalb

der Regierung ersetzt wird. „Von

den Planungen der französischen

Urbanisten ist nur wenig ausge-

führt worden. Private Architekten

bzw. die Regierung des Saarlan-

des – Abteilung Wiederaufbau,

Landesplanung – griffen einige

Ansätze auf und führten sie weiter,

andere Ideen hingegen wurden

abgewandelt oder verworfen.“

Vgl. hierzu Oranna Dimmig:

Aspekte. Die französischen Urba-

nisten an der Saar 1945 bis 1947.

In: www.kunstlexikonsaar.de

10 LA SB, Bestand 2750. Brief des

Regierungsbaurates Friedrich-

Karl Rheinstädter an den

Ministerpräsidenten Hoffmann

vom 10. Oktober 1950

11 LA SB, Bestand 2750. Brief

Friedrich-Karl Rheinstäd-

ter, 10. Oktober 1950

12 LA SB, Bestand StK 2249, Brief

von Clemens Weber an Johan-

nes Hoffmann, 15. März 1948

13 StA SB, 320 Wiederaufbau mit

Plänen, Schreiben von Schoffit

an Pingusson vom 12. Mai 1949

14 Nach diesem sollte das kriegszer-

störte Saarbrücken eine neue Stadt-

struktur erhalten. Diese zeichnet

sich neben den Leitlinien von

Le Corbusiers Charta von Athen

insbesondere durch die Berück-

sichtigung und Integration des

Bestands aus. Charakteristika

waren neben einem Gesamtver-

kehrskonzept ein Zonenplan und

die Schaffung von drei großen

Neubaugebieten. Vgl. Urbanisme

en Sarre. Brochure conçue par

l‘équipe des Urbanistes de la Sarre.

Saarbrücken 1947, S. 39-56

15 StA SB, 2 Dezernat G 60, Brief

des Dezernats III (Bauverwaltung;

Bürgermeister Heinrich Barth)

an das Ministerium für Finanzen

und Forsten vom 31. Mai 1949

16 StA SB, 2 Dezernat G 60, Brief

des Dezernats III (Bauverwaltung;

Bürgermeister Heinrich Barth)

an das Ministerium für Finanzen

und Forsten vom 31. Mai 1949

17 Dieser genaue Standort geht aus

einem Schreiben von Oberst Gallien

vom 3.6.1949 hervor. Nach den

Plänen Pingussons sollte in den

Bruchwiesen ein reines Wohn-

gebiet entstehen. Diese Zone

sollte durch „fünfgeschossige nach

Süden ausgerichtete Wohnblö-

cke“ geprägt werden. Lediglich

40 Wohnungen, die auf Entwürfe

des Pariser Architekten Marcel

Roux zurückgehen, wurden in der

Hellwigstraße 17-19 sowie in der

Bayernstraße 12-14 errichtet und

waren ursprünglich für Professoren

der neu gegründeten Universi-

tät des Saarlandes vorgesehen.

Schoffits Planung hätte demgemäß

dort eingegliedert werden sollen.

18 LA SB, StK 1706, Protokoll zur 71.

Kabinett-Sitzung der Regierung

des Saarlandes, 31.5.1949

7 StA SB, 2 Dezernat 60, Brief des

Dezernats III (Bauverwaltung)

an das Ministerium für Finanzen

und Forsten vom 20. Mai 1949

8 Das Amtsblatt des Saarlandes No.

34 (S) 1948 gibt im Geschäfts-

bereich des Ministerpräsidenten

die Schaffung einer Abteilung

bekannt, die mit allen Fragen des

Wiederaufbaus beauftragt ist:

die Abteilung Wiederaufbau der

Regierung des Saarlandes. „Die

Zentralverwaltung umfaßt: die

Gesamtleitung des Wiederaufbau-

es durch den Bevollmächtigten

des Ministerpräsidenten mit den

Referaten: PLANUNG, ARCHITEK-

TUR, BAUAUSFÜHRUNG, sowie

die Direktion der Verwaltung.“

9 Gilbert Grandval (1904-1981),

französischer Militärgouverneur

an der Saar 1945-47, Hoher

Kommissar 1948-52 und zuletzt

Botschafter Frankreichs an der

Saar 1952-55, versucht nach dem

Ende des Zweiten Weltkrieges und

der Nazi-Diktatur mittels seiner

Wiederaufbaupolitik zum einen die

Entnazifizierung voranzutreiben

und zum anderen die saarländi-

sche Bevölkerung an Frankreich

zu binden. So wird im Jahr 1945

das „Gouvernement Militaire

de la Sarre Section Urbanisme

et Reconstruction“ (Abteilung

Städtebau und Wiederaufbau der

Militärregierung des Saarlandes)

gegründet, das im Oktober 1945

offiziell seinen Dienst aufnimmt.

Die dort beschäftigten Städtepla-

ner und Architekten – darunter

Pierre Lefèvre, Edouard Menkès

(1903-1976), Jean Mougenot,

Georges-Henri Pingusson

37

36 LA SB, StK 1452, Kündigungs-

schreiben Regierung des

Saarlandes, Dr. Schütz (Bevoll-

mächtigter des Ministerpräsiden-

ten für den Wiederaufbau) an

Jean Schoffit vom 22.06.1950

37 Die Fa. DYWIDAG besteht seit

1865 und ist heute in allen Berei-

chen des Bauens tätig, insbesonde-

re Projekte im Hochbau, Tunnel-,

Ingenieur- und Brückenbau.

38 LA SB, StK 4359, Personalakte

Walter Wundrack, 19.09.1950

39 Freundlicher Hinweis von Frau

Dr. Waltraud Voss, TU Dres-

den, Universitätsarchiv

40 LA SB, StK 4359, Personalakte

Walter Wundrack, 19.09.1950;

LA SB StK 4029 Aktennotiz

Oberregierungsrat Schle-

hofer vom 18.12.1948

41 LA SB, StK 4029, Aktennotiz

Oberregierungsrat Schle-

hofer vom 18.12.1948

42 LA SB, StK 4029, Aktennotiz

Oberregierungsrat Schle-

hofer vom 18.12.1948

43 LA SB, StK 4029, Aktennotiz

Oberregierungsrat Schle-

hofer vom 18.12.1948

44 LA SB, StK 4053, Regierung

des Saarlandes, Personal- und

Organisationsamt, Stellungnah-

me des Personal- und Organi-

sationsamt vom 08.06.1949

45 LA SB, StK 1706, Protokoll der 73.

Kabinetts-Sitzung der Regierung

des Saarlandes am 17. Juni 1949

46 LA SB, StK 4053, Brief Regierung

des Saarlandes, Präsidialkanzlei

an das Personal- und Organi-

sationsamt und die Abteilung

Wiederaufbau vom 23.06.1949

47 LA SB, StK 4359

19 BA SB, Hausakte im

Stockenbruch, 04.11.1949

20 BA SB, Hausakte im

Stockenbruch, 24.10.1949

21 BA SB, Hausakte im

Stockenbruch, 31.01.1950

22 LA SB, StK 2750, Brief der

Abteilung Wiederaufbau, tech-

nische Direktion, Jean Schoffit

an den Ministerpräsidenten

Hoffmann vom 25. März 1950

23 Freundlicher Hinweis von Herrn

Volker Allmers, Riegelsberg

24 Freundlicher Hinweis von Herrn

Volker Allmers, Riegelsberg

25 WOGE Saar: Hausakte

Im Stockenbruch 10

26 Freundlicher Hinweis von Herrn

Volker Allmers, Riegelsberg

27 WOGE Saar: Hausakte Im Stocken-

bruch 10, Brief Herr Oskar Dumont

an die Liegenschaftsverwaltung

des Finanzamtes, 30. Sept. 1952,

Wohnung Nr. 38. Auch zwei

Briefe des Mieters der Nebenwoh-

nung Nr. 37 vom 01.01.1952 und

01.10.1952 verweisen auf den

gleichen Sachverhalt. Ein Brief

des Ministeriums für Finanzen

und Forsten vom 25. Mai 1954

zeigt an, dass dieser Missstand

der Regierung bereits vor Bezug

der Wohnungen bekannt war.

28 LA SB, StK 2750, Brief der

Abteilung Wiederaufbau, tech-

nische Direktion, Jean Schoffit

an den Ministerpräsidenten

Hoffmann vom 25. März 1950

29 Diese wurde auf dem IV. Kongress

der CIAM 1933 in Athen verab-

schiedet. Unter dem Thema „Die

funktionale Stadt“ diskutierten

Stadtplaner und Architekten über

die Aufgaben der modernen

Siedlungsentwicklung. Ergebnis des

Kongresses ist die erst 1941 veröf-

fentlichte, unter Federführung von

Le Corbusier entwickelte Charta

von Athen, die in der Nachkriegs-

zeit enorme Bedeutung gewinnt.

30 Manfred Lurker: Wörter-

buch der Symbolik. Stutt-

gart 1991, S. 151-152

31 Haufe-Wadle 2006, S.

13 (wie Anm. 2)

32 LA SB, StK 891, Certificat de travail,

Jean Schoffit vom 03.11.1949

33 LA SB, StK 891, Certificat de travail,

Jean Schoffit vom 03.11.1949

34 LA SB, StK 891: Programm

1949-1950: Wohnungen für

saarländische Beamten, 50

Wohnungen 100 Millionen.

35 Sowohl die Tatsache, dass mit dem

Gehalt Schoffits Einkünfte aus

Lehrtätigkeit ausgeglichen worden

sind, als auch das Investitionsvolu-

men der drei angeführten Projekte

lassen auf einen „renommierten“

Architekten schließen, zu dem sich

bisher jedoch leider keine weiter-

führenden Akten finden ließen. –

Das Inventar des Archivs der École

nationale supérieure des beaux-arts

verzeichnet einen „Schoffit (Jean-

Christian-Louis), élève architecte

inscrit de 1930 à 1933 et réinscrit

en 1945“.Es ist nicht sicher, ob

es sich dabei um Jean Schoffit,

den Architekten des Habitat

Stockenbruch handelt. Vgl. Centre

historique des Archives nationales

de France (Hg.): Archives natio-

nales (France). Archives de l‘École

nationale supérieure des beaux-arts

(AJ52 1 à 1415), inventaire. Bear-

beitet von Brigitte Labat-Poussin

und Caroline Obert. Paris 1998

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der Symbolik. Stuttgart 1991

– Bastian Müller: Architektur der

Nachkriegszeit im Saarland. Hg.

Landesdenkmalamt im Ministerium

für Umwelt, Energie und Verkehr

Saarbrücken. Saarbrücken 2011

– Wolfgang Pehnt: Deutsche Archi-

tektur seit 1900. München 2005

– Otto Renner und Kurt Eichler: Fünf

Jahre Bauen an der Saar. Sonder-

ausgabe des „Bau-Anzeiger für

das Saarland“. Saarbrücken 1952

– Urbanisme en Sarre. Brochure

conçue par l‘équipe des Urbanistes

de la Sarre, Saarbrücken 1947

Quellenverzeichnis

Landesarchiv Saarbrücken (LA SB)

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 891

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 1452

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 1706

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 2249

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 2750

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 4029

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 4053

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 4359

– LA SB, Bestand StK

(Staatskanzlei) 4359

Stadtarchiv Saarbrücken (StA SB)

– StA SB, 2 Dezernat 60

– StA SB, 320 Wiederaufbau

mit Plänen

Bauaktenarchiv Stadt Saar-

brücken (BA SB)

– BA SB, Hausakte Im Stockenbruch 10

WOGE Saar

– Hausakte Im Stockenbruch 10

Impressum

Herausgeber

Institut für aktuelle Kunst im

Saarland, Jo Enzweiler

und

HTW Saar, Architektur und

Bauingenieurwesen, Schule für

Architektur Saar, Ulrich Pantle

Redaktion

Oranna Dimmig, Claudia Maas

Redaktionelle Mitarbeit

Fabienne Crljen

Doris Kiefer

Gestaltung

Nina Jäger

© Institut für aktuelle Kunst

im Saarland

Verlag St. Johann GmbH, Saarbrücken

ISBN 3-938070-83-8

Saarbrücken 2014

Druck und Lithografie

Krüger Druck+Verlag GmbH &

Co. KG, Dillingen und Merzig

Auflage: 1000

Die Publikation wurde

ermöglicht durch die finanzielle

Unterstützung der WOGE Saar

Wohnungsgesellschaft Saarland

Autorin

Dr. Miriam Bilke-Perkams

1974 geboren in

Saarbrücken-Dudweiler

1996-2005 zunächst Studium

der Soziologie, dann der

Kunstgeschichte, Neueren

deutschen Sprachwissenschaft

und Betriebswirtschaftslehre an

der Universität des Saarlandes

2011 Dissertation zum Thema

„Saarländische Unternehmervillen

zwischen 1830-1914 unter

besonderer Berücksichtigung

der Region des Saarkohlenwaldes“

an der Universität des Saarlandes

seit 2011 nach Stationen in der

freien Wirtschaft Mitarbeiterin

Präsidialbüro und Planung der

Universität des Saarlandes

Beiträge zur Architektur des

19. und 20. Jahrhunderts und

zur Kunst im öffentlichen Raum

Bildnachweis

Umschlag: Habitat Stockenbruch,

Saarbrücken, Ansicht von Ost

Miriam Bilke-Perkams: S. 20,

24/25, 28-31, 32/33

Dirk Rausch: Umschlag, S. 6/7

Archiv Allmers: S. 26, 27

Archiv Carsten Dietz: S. 10 unten

Bauaufsicht Saarbrücken, Hausakte

Im Stockenbruch 10, Regierung des

Saarlandes, Abteilung Wiederaufbau

J. Schoffit (Technische Direktion) und

Wundrack (Dipl.-Ing.), September

1949: S. 10 oben, 12/13, 14, 15

Landesinstitut für Pädagogik

und Medien, Saarbrücken:

S. 18/19 (Marcel Klippel), 21

Architekturführer Saarland.

Hg. Bund Deutscher Architekten,

Landesverband Saar. Saarbrücken

1982, Seite 51 oben: S. 16

Laboratorium

Institut für aktuelle Kunst im Saarland

Choisyring 10

66740 Saarlouis

Fon: 06831/460530

[email protected]

www.institut-aktuelle-kunst.de

www.kunstlexikonsaar.de

www.künstlerlexikonsaar.de

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