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1 Lager und Dichtungen Allgemeines Gleitlager Wälzlager Tragfähigkeit und Lebensdauer Gestaltung, Schmierung und Abdichtung Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    Lager und Dichtungen

    AllgemeinesGleitlagerWälzlager

    Tragfähigkeit und LebensdauerGestaltung, Schmierung und Abdichtung

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    Lernziele

    Aufgaben und Arten von Lagern kennenlernenReibung und Schmierung als Grundproblem bei Relativbewegung erkennenAufbau und Funktion von Gleit und Wälzlagern kennenlerneneinfache rechnerische Nachweise für Gleit- Wälzlager führenLagerungen gestaltenAbdichtungen ausführen

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10. Lager und Dichtungen - Inhalt

    1. Allgemeines1. Aufgaben und Arten2. Reibung und Schmierung

    2. Gleitlager1. Grundlagen2. Werkstoffpaarungen3. Radiallager, Gestaltung und Berechnung4. Axiallager, Gestaltung und Berechnung5. Reibung und Erwärmung6. Sonstige Gleitlager

    3. Wälzlager1. Grundlagen2. Bauformen3. Tragfähigkeit und Lebensdauer4. Reibung und Erwärmung5. Kosten und Bezugsmöglichkeiten

    4. Gestaltung, Schmierung und Abdichtung

    Bild: WindradQuelle: Lexikon der gesamten Technik (1904) von Otto Lüger

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.1 Allgemeines10.1.1 Aufgaben und Arten - Definition

    Abstützung und Lagesicherung von Bauteilen mit relativer BewegungAufnahme und Weiterleitung der Abstützkräfte von den sich bewegenden auf die ruhende BauteileGewährleistung verschleiß- und reibungsarmer Relativbewegungen und Ableitung der Reibungswärme,Wartungsarmut oder -freiheit.

    Lager und Führungen sind Tragelemente mit folgenden Aufgaben/Anforderungen:

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  • 5Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

    10.1 Allgemeines10.1.1 Aufgaben und Arten - Freiheitsgrade

    Lager FührungQuerlager mit Längsverschieb-barkeit

    Radiallager

    Querlager mit Verhinderung der Längsver-schiebbarkeit

    Axiallager

    lineare Führung ebene Führung

    1 ... Drehbarkeit2 ... Verschiebbarkeit3 ... Querverschiebbarkeit

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    10.1 Allgemeines10.1.1 Aufgaben und Arten – Art der Relativbewegung

    Bild: Arten der Relativbewegung und daraus abgeleitete Arten von Lager und Führungen

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    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.1 Allgemeines10.1.1 Aufgaben und Arten - Lagerfunktion

    Arten von Lager in ihrer Hauptfunktion:

    Stützlager Festlager Loslager Stützlagerung

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    Smokey McPottTypewriterSkizzen!

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung – Definition Reibung

    Bei äußerer Reibung sind die sich berührenden Stoffbereiche verschiedenen Körpern, bei innerer Reibung ein und demselben Körper zugeordnet. Die Reibung tritt als Reibungskraft oder Reibungsenergie in Erscheinung. Das Verhältnis der Reibungskraft zur wirkenden Normalkraft wird als Reibungszahl µ bezeichnet

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    Smokey McPottTypewriterReibung ist eine Wechselwirkung zwischen sich berührenden Stoffbereichen vonKörpern. Sie wirkt immer einer Relativbewegung entgegen.

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung –Reibungsarten

    Gleitreibung: Bewegungsreibung zwischen Körpern, deren Geschwindigkeiten in der Berührungsfläche nach Betrag und/oder Richtung verschieden sind.Rollreibung: Idealisierte Bewegungsreibung zwischen sich punkt- oder linienförmig berührenden Körpern, deren Geschwindigkeiten in der Berührungsfläche nach Betrag und Richtung gleich sind und bei der mindestens ein Körper eine Drehbewegung um eine momentane, in der Berührungsfläche liegende Drehachse vollführt.Wälzreibung: Rollreibung, der eine Gleitkomponente (Schlupf) überlagert ist.Bohrreibung. Reibung zwischen sich punktförmig (idealisiert) berührenden Körpern, deren Geschwindigkeiten in der Berührungsfläche nach Betrag und/oder Richtung verschieden sind und bei der mindestens ein Körper eine Drehbewegung um eine senkrecht im Zentrum der Berührungsfläche stehende Achse ausführt© Dubbel, Springer-Verlag 1999

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    Smokey McPottTypewriterSkizzen!

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung - Reibungszustände

    Festkörperreibung: Reibung zwischen Stoffbereichen mit Festkörpereigenschaften in unmittelbarem Kontakt. Anmerkung: Findet die Reibung zwischen festen Grenzschichten mit modifizierten Eigenschaften, z.B. Reaktionsschichten statt, so nennt man dies Grenzschichtreibung.Flüssigkeitsreibung: Reibung im Stoffbereich mit Flüssigkeitseigenschaften (innere Reibung). Dieser Reibungszustand ist auch für eine die Festkörper vollständig trennende flüssige Schmierstoffschicht zutreffend.Gasreibung: Reibung im Stoffbereich mit Gaseigenschaften (innere Reibung). Dieser Reibungszustand ist auch für eine die Festkörper vollständig trennende gasförmige Schmierstoffschicht zutreffend.Mischreibung: Jede Mischform der Reibungszustände, primär der Festkörper- und Flüssigkeitsreibung.

    © Dubbel, Springer-Verlag 1999

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung - Reibungszahlen

    © Dubbel, Springer-Verlag 1999

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    Smokey McPottTypewriter0,1...10,1...0,20,01...0,10,001...0,010,0001

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    10.1.2 Reibung und SchmierungReibungszustände geschmierter Gleitpaarungen

    Stribeckkurve (schematisch)

    Richard Stribeck(* 1861 in Stuttgart; † 1950) lehrte an der TU Dresden und begründete dort die Arbeiten zur Zahnradgetriebeforschung. 1902 beschrieb er den Reibungskoeffizienten in geschmierten Lagern, die später nach ihm benannte Stribeckkurve.

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung - Verschleiß

    © Dubbel, Springer-Verlag 1999

    Verschleiß: fortschreitender Materialverlust aus der Oberfläche eines festen Körpers, hervorgerufen durch mechanische UrsachenTribosysteme ohne Schmierung wie z.B. Trockengleitlager, Reibungsbremsen, Transportanlagen für mineralische Stoffe u. a. unterliegen einem allmählichen Verschleiß.tribologische Beanspruchung: Beanspruchung eines festen Körpers durch Kontakt und Relativbewegung eines festen, flüssigen oder gasförmigen Gegenkörpers Verschleiß äußert sich im Auftreten von losgelösten kleinen Teilchen (Verschleißpartikel) sowie in Stoff- und Formänderungen der tribologischbeanspruchten Oberflächenschicht.In der Technik ist Verschleiß normalerweise unerwünscht. In Ausnahmefällen, wie z.B. bei Einlaufvorgängen, können Verschleißvorgänge jedoch auch technisch erwünscht sein.

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    Smokey McPottTypewriterReicht der Schmierfilm nicht aus, um 2 Gleit- oder Wälzpartner vollständig vonein-ander zu trennen, so tritt Verschleiß auf.

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    10.1 Allgemeines10.1.2 Reibung und Schmierung - Schmierstoffe

    Schmierstoffe Aufgabe: Reibungs- und Verschleißminderung in tribologischen SystemenArten:

    Schmieröle SchmierfetteFestschmierstoffe

    Haupteigenschaften von Schmieröl:statische und dynamische Viskosität (Maß für innerer Reibung)Viskositätsindex (Temperaturabhängigkeit)DichteScherstabilitätPourpoint (Temperaturgrenze für Fließfähigkeit)

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen

    Wirkungsweise:

    Reibungsminderung durch Oberflächengüte, Werkstoffpaarung oder Schmierfilm

    Schmierfilm:hydrostatischhydrodynamisch

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    Smokey McPottTypewriterZwei eng geschmiegte Flächen gleitenaufeinander

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen

    hydrostatisch geschmiertes Gleitlager:

    Schmieröl wird unter hohem Druck (bis 20MPa) zwischen die Gleitflächen gepresst

    damit wird ein ständiger Abstand von wenigen Hundertstel Millimeter gehalten

    auch im Stillstand

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrostatische Gleitlager

    hydrostatisch geschmiertes Gleitlager, Prinzip:

    Radiallager Axiallager

    Legende:

    K ... Kammer D ... Drosselh ... Schmierspalthöhed ... WellendurchmesserB ... Lagerbreite

    Que

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrodynamische Gleitlager (1)

    hydrodynamisch geschmiertes Gleitlager:

    tragender Schmierfilm bildet sich relative Bewegung beider Gleitflächen

    Gleitflächen müssen keilförmig angestellt sein.

    gekrümmte Gleitflächen gerade Gleitflächen

    Quelle: Decker: Maschinenelemente

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrodynamische Gleitlager (2)

    hydrodynamisch geschmiertes Gleitlager – Zapfenlage und Reibwert:

    Que

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    n = hFR

    NennbetriebFR

    AnlaufMR

    StillstandMR

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

    Smokey McPottTypewriterDiagramm!

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrodynamische Gleitlager (3)

    hydrodynamisch geschmiertes Gleitlager – Mehrflächenlager:

    Zweiflächenlager Vierflächenlager Dreiflächenlager Fünfflächenlagermit Zitronenspiel für eine Drehrichtung

    Que

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    Legende:

    K ... Keillänge R ... RaststreckeN ... Nutbreite

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrodynamische Gleitlager (4)

    Gleitlager in Gleitführung Mehrflächenausführung:

    Legende:

    K ... Keillänge R ... RaststreckeN ... Nutbreite

    Que

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    10.2 Gleitlager10.2.1 Grundlagen – hydrodynamische Gleitlager (5)

    Que

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    l

    Schmiernuten und -taschen im GleitspaltSchmiernuten zur VerteilungSchmiertaschen zur örtlich richtigen Schmierstoffzufuhr (Bild 1)

    kontinuierliche SchmierstoffzuführungLosringschmierungkontinuierliche Verlustschmierung (Bild 2)

    Bild 1: Schmiertaschenanordnung

    Bild 2: kontinuierliche Dochtöler TropfölerFettzufuhr

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    Smokey McPottTypewriterHydrodynamische Gleitlager müssen ständig mitSchmierstoff versorgt werden!

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    10.2 Gleitlager10.2.2 Werkstoffpaarungen

    WellenwerkstoffGleitfläche, welche sich relativ zur Last bewegt, sollte 3 bis 5 mal so hart sein wie der LagerwerkstoffGünstig: Einsatzstähle, oberflächengehärtete Stähleungünstig: austenitische Stähle

    LagerwerkstoffBlei-LagermetalleZinn-LagermetalleKupferlegierungenEs gibt keinen idealen Lagerwerkstoff durch gegenläufige Eigenschaften. Auswahl nach den Anforderungen wie Notlaufeigenschaft, Wärmeleitfähigkeit, Festigkeit ... -> Übersichtweicher Lagerwerkstoff oft auf Stahlstützring (Verbundlager)

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    10.2 Gleitlager10.2.2 Werkstoffpaarungen

    Übersicht: Eigenschaften der Gleitlagerwerkstoffe (1 sehr gut ... 5 mangelhaft)

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    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.3 Radiallager, Gestaltung

    Massivlagerbuchsen nach DIN ISO 4369-1a) ohne Bund b) mit Bund für zusätzliche axiale

    Wellenfixierung

    gerollte Buchsen DIN 1498/DIN 1499 (Verbundbuchse)

    Einspannbuchsen DIN 1498für stehendes AußenteilAufspannbuchsen DIN 1499für stehenden WellenzapfenFormen:

    Form G: gerader SchlitzForm P: pfeilförmiger SchltzForm S: schräger Schlitz

    Que

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    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.3 Radiallager, Berechnung (1)

    Spezifische Lagerbelastungmit: F ... Lagerbelastung

    D ... LagerdurchmesserB ... LagerbreiteD·B … projezierte Fläche

    Reibleistung (Verlustleistung)mit: F ... Lagerbelastung

    µ ... ReibwertvG ... Gleitgeschwindigkeit

    ... Winkelgeschwindigkeit = 2· ·nn ... Drehzahl

    Reibleistung = abzuführender Wärmestrom

    2DvG

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    Smokey McPottTypewriterpm = F/(D*B)

    Smokey McPottTypewriterP = F*µ*vG

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    10.2 Gleitlager10.2.3 Radiallager, Berechnung (2)

    erforderliches mittleres relatives Lagerspielmit: vG ... Gleitgeschwindigkeit in [m/s]

    Das Lagerspiel ist entsprechend m zu wählen (DIN 31652-2). Dabei ist bei unterschiedlichen Wärmeausdehnungskoeffizienten die Spieländerung bei Erwärmung zu beachten.

    thermisch bedingte Änderung des relativen Lagerspieles

    mit: B ... Längenausdehnungskoeff. Lagerbuchse und Gehäuse

    W ... Längenausdehnungskoeff. WelletB ... Betriebstemperatur

    CtBWB 20

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    Smokey McPottTypewriterψm = 0,8*vG^(1/4)

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    10.2 Gleitlager10.2.3 Radiallager, Berechnung (3)

    Sommerfeldzahl Somit: pm … mittlere Flächenpressung

    eff … relatives Lagerspiel S/Dabsolutes Spiel S = Durchmesserdifferenz

    … dynamische Viskosität des Schmieröls bei tB… Winkelgeschwindigkeit

    Mit der dimensionslosen Sommerfeldzahl lassen sich Radialgleitlager hinsichtlich ihres Lauf- und Reibverhaltens miteinander vergleichen.

    Aussage zur Stabilität: So < 0,7 vermeiden, SchwingungsneigungSo < 1 instabiler Lauf -> MehrflächenlagerSo > 1 stabiler Lauf

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    Smokey McPottTypewriterS0 = pm*ψeff/(ny*omega)

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Gestaltung und Berechnung

    Que

    lle: D

    ecke

    r: M

    asch

    inen

    elem

    ente

    ungünstig: Differenz in Gleitgeschwindigkeit innen zu außenAusführung als Ringspurlager

    einfachste Ausführungeinbaufertige Gleitlagerscheiben nach DIN ISO 6525Schmierung meist mit FettMischreibung

    Radialnuten exzentrische Ringnut

    Ring-Spurlager

    Legende:p ... Gleitlagerscheibe

    (Spurplatte) z ... Wellenzapfen

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Gestaltung und Berechnung

    Que

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    asch

    inen

    elem

    enteAusführung als Segmentspurlager

    hydrodynamisches AxiallagerRingfläche besteht aus einem System von Segmenten mit Schmierkeilen und Schmiernutenfür eine oder wechselnde Drehrichtungeneinbaufertige Axiallageringe nach DIN 31696 und DIN 31697

    hydrodyn. Axiallager

    Legende:1 ... Welle2 ... Gehäuse3 ... Laufring4 ... Aiallagerring

    für eine für wechselnde Drehrichtung

    K ... KeillängeN ... NutR ... Rastlänge

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Berechnung (1)

    Spezifische Lagerbelastungmit: F ... Lagerbelastung

    AL ... Lagerfläche

    Lagerfläche

    bei Ringspurlagern

    mit: da ... Aussendruchmesserdi ... Innendurchmesser

    bei Segmentspurlagern

    mit z ... Anzahl der Segmenteb... Segmentbreitel ... mittlere Segmentlänge

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    4 iaLddA

    lbzAL

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    Smokey McPottTypewriterpm = F/AL

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Berechnung (2)

    Tragfähigkeit des Axiallagers (vereinfacht)

    Lagerkraft

    mit: Soax … dimensionslose Tragzahl

    hmin … kleinste Schmierfilmdicke im Betrieb… dynamische Viskosität des Schmieröls bei tB

    vG … Gleitgeschwindigkeitb … Lagersegmentbreite AL … Lagerfläche

    h0 ... Schmierfilmdicke

    ... Keilverhältnis, durch optimale Lagergeometrie = 0,8 anstreben

    Hh0

    vG

    vG

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

    Smokey McPottTypewriterFax = S0ax*ny*vG*b*AL/ho^2

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Berechnung (3)

    Abhängigkeit der Tragzahl Soax von der relativen Schmierfilmdicke und dem Lagerverhältnis l/b

    Que

    lle: D

    ecke

    r: M

    asch

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    ente

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.4 Axiallager, Berechnung (4)

    Kontrolle sicherer hydrodynamischer Betrieb

    ÜbergangsdrehzahlÜbergang von Mischreibung zu Flüssigkeitsreibung

    mit: h0 … Schmierfilmdicke hmin … kleinste Schmierfilmdicke im Betrieb

    für Axialsegmentlager gilt:

    dm ... mittlerer Lagerdurchmesser dm=0.5·(da-di)Rz ... Rauhtiefe

    nh

    hnü2

    0

    min

    3000minzm Rdh

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.5 Reibung und Erwärmung

    Reibung in den Gleitflächen -> Erwärmung, abhängig von:ReibwertGleitgeschwindigkeit

    bei langsam laufenden Lagern (niedrige Gleitgeschwindigkeit) meist keine besonderen Kühlmaßnahmen erforderlich

    bei schnell laufenden Lagern zusätzliche Kühlung erforderlich:Oberflächenvergrößerung durch Rippen am Gehäuseerzwungene KonvektionKühlung mit Wasser

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.6 sonstige Gleitlager - Übersicht

    Poröse SintermetalllagerKunststoffgleitlager und Verbundlager mit KunststofflaufschichtLager mit FeststoffschmierungMagnetlager

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.6 sonstige Gleitlager - Poröse Sintermetalllager

    aus Sintereisen oder Sinterbronze (bessere Notlaufeigenschaften)zusammenhängender Porenraum bis 35 % des Gesamtvolumensgetränkt mit alterungsbeständigem Schmieröl -> wartungsfrei bis ca. 3000 hMischreibungAnwendung bei geringen Gleitgeschwindigkeiten

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    lle: W

    alte

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    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2 Gleitlager10.2.6 sonstige Gleitlager - Kunststoffgleitlager

    überwiegend aus thermoplastischen Kunststoffen wie Polyamid, Polyoxymethylen, Polyimidbesonders für Trockenlauf und MangelschmierungSchmierung mit Öl, Fett und Wasser möglichunempfindlich gegenüber Verunreinigungenkorrosionsbeständigschlechte WärmeleitfähigkeitTemperatureinsatzbereich eingeschränkt

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen

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    10.2.6 sonstige Gleitlager –Lager mit Feststoffschmierung

    einbaufertige Lager mit imprägnierten FestschmierstoffenEinsatz dort, wo sich kein hydrodynamischer Schmierfilm bilden kannAufnahmekammern nehmen Festschmierstoff auf:

    BleiGraphitMolybdänsulfit

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    10.2 Gleitlager10.2.6 sonstige Gleitlager - Magnetlager

    Luftspaltlager:Magnetkraft hält Rotor in der Schwebe

    Magnetflüssigkeitslager:Magnetkraft hält eine magnetische Flüssigkeit im LagerspaltAnwendung in schnell laufenden Maschinen

    Bild: PermanentmagnetlagerQuelle: Niemann, Maschinenelemente

    Maschinenelemente: 10. Lager und Dichtungen