Landesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit...

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TEXTIL | LEDERWAREN | SCHUHE | SPORT 1|15 Mitgliederinformation der Landesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln ARMIN WOLF: Brauche ich Facebook, Twitter & Co? Gabriel Schandl: Neue Wege zum Leistungsglück Studie der WK-Wien: Kaufkraft der Wiener stagniert Neue Läden in Wien: Stationär und online aktiv Gabriel Schandl: Neue Wege zum Leistungsglück Studie der WK-Wien: Kaufkraft der Wiener stagniert Neue Läden in Wien: Stationär und online aktiv

Transcript of Landesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit...

T E X T I L | L E D E R W A R E N | S C H U H E | S P O R T

1|15Mitgliederinformation derLandesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln

ARMIN WOLF:

Brauche ich Facebook, Twitter & Co?

Gabriel Schandl: Neue Wege zum Leistungsglück

Studie der WK-Wien: Kaufkraft der Wiener stagniert

Neue Läden in Wien: Stationär und online aktiv

Gabriel Schandl: Neue Wege zum Leistungsglück

Studie der WK-Wien: Kaufkraft der Wiener stagniert

Neue Läden in Wien: Stationär und online aktiv

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BRANCHENNEWS

MODE&FREIZEIT [ıntern] 1|15

MODE&FREIZEIT [ıntern]INHALT 1.15

Mode & Freizeit Intern – Einzelhandel

Aktuelle InformationenRecht: Änderungen im Arbeits- und Sozialrecht | Schwarzes Brett: Keine Haftung des Händlers | Die Verpackungsverord-nung 2014 | Internet: Unerlaubte Nutzung von Kartografie | Verkehr: LKW-Kontroll-System in Ungarn | Online: Einladung zum E-Day | Logistik: Elektronische Etiketten ermöglichen bewegliche Preise 4-5

Armin Wolf Facebook, Twitter & Co 6-9

SpartenauftaktGabriel Schandl: Was Begeisterung vermag - Neue Wege zum Leistungsglück 10-11

Wirtschaft KMU Forschung Austria: Die Konjunkturentwicklung im Einzelhandel 2014 | 12-15

Indra HeideHerbst/Winter-Mode 2015/2016: Fashion meets Comfort, Absage an Langeweile 15-17

Studie der WK WienKaufkraft der Wiener stagniert | Simple, stressfreie Ladezonensuche: Neue App macht’s möglich 18-19

AuszeichnungenWiener Preis: Sparte Handel zeichnet Vorauer und Weitzl aus | Kinderfreundlichster Betrieb | Geschenkartikelhandel: Creativ Salzburg 20-21

BranchennewsAlle Branchen: Kaufkraftsteigerung - Einzelhandel profitiert wenig | Pensionsvorsorge, Fixkosten, Bildung und Erholung! | Winterschlussverkauf: Das Volk der Schnäppchenjäger | Cotton USA prognostiziert weiter sinkende Bekleidungsausgaben | Das fehlende Trend- Diktat stoppt die Schnäppchenjäger nicht | Die Deutschen, ein Volk der Schnäppchenjäger | Lederwaren: Gewinnspiel | Sport: Skiabsatz zog im Winter 2013/2014 an | Rechtliche Regeln für Segways | Lieferantenranking des VSSÖ | Lederware: Eigenmarke garantiert höhere Erträge | Kommentar Schreiber 22-25

BetriebsbesucheNeue Läden in Wien: Stationär und online aktiv | Von der Wirtschaft für die Wirtschaft: Praktikumsplätze für VBS SchülerInnen gesucht 26-29

Grosshandel Trendset Winter 2015 | MGC Herbststraße: Ranway 15 | Kommentar KommR Erwin Pellet 31-32

PressespiegelDie Branche im Licht der Medien 33-35

Einladung"Ich blogge – also bin ich" 36

T +43(0)1/514 50-1010 – Die Nummer sicherArbeits- & SozialrechtSteuerrecht & LohnverrechnungGewerbe- & Wirtschaftsrecht

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T E X T I L | L E D E R W A R E N | S C H U H E | S P O R T

1|15Mitgliederinformation derLandesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln

ARMIN WOLF:

Brauche ich Facebook, Twitter & Co?

Gabriel Schandl: Neue Wege zum Leistungsglück

Studie der WK-Wien: Kaufkraft der Wiener stagniert

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Neue Läden in Wien: Stationär und online aktiv

E I N Z E L H A N D E L

Landesgremium Wien des Einzelhandels mit Mode und Freizeitartikeln1040 Wien, Schwarzenbergplatz 14F +43(0)1/505 74 17Obmann: KommR Helmut SchrammObmann-Stellvertreter: KommR Ernst TobolaObmann-Stellvertreter: KommR Herbert GänsdorferGeschäftsführerin: Elisabeth RammelT +43(0)1/514 50-3218. E [email protected]: Renate FührerT +43(0)1/514 50-3219. E [email protected]: Elisabeth RudroffT +43(0)1/514 50-3220, E [email protected]: Margot HolzingerT +43(0)1/514 50-3291, E [email protected]

Mode und FreizeitartikelObmann:KommR Helmut Schramm

Berufszweig TextilVorsitzender:KommR Günther Rossmanith

Berufszweig LederwarenVorsitzender:KommR Herbert Gänsdorfer

Berufszweig Schuhe Vorsitzender:Friedrich Ammaschell

Berufszweig SportVorsitzender:KommR Dkfm. Ernst Aichinger

Der ModeclubW www.dermodeclub.atPräsident: KommR Dr. Georg Semler, T +43(0)1/813 22 42

Serviceleistungen exklusiv für unsere GremialmitgliederFür Fragen in Steuerangelegenheiten bieten wir eine kos- tenlose Erstberatung durch einen Experten an. Wenn Sie diesen Service in Anspruch nehmen möchten, kontaktieren Sie Frau Elisabeth Rudroff unter +43(0)1/51 450-3220 oder per E-mail:[email protected] Sprechtag: Jeden Mittwoch in der Zeit von14.30 bis 15.30 Uhr besteht die Möglichkeit einer kosten-losen Erstberatung (z. B. Mietrecht, Wettbewerbsrecht, Gewerbeordnung) durch Juristen der RechtsanwaltskanzleiPrunbauer. Die Sprechtage finden im Büro des Gremiums,1040, Schwarzenbergplatz 14, Parterre links, Zimmer 1, statt.Arbeitsrechtliche Auskünfte: Sollten Sie Fragen zu denKollektivverträgen (Handelsangestellte und -arbeiter)haben, steht Ihnen das Kompetenzzentrum für Arbeitsrechtder Wirtschaftskammer Wien zur Verfügung.T +43(0)1/514 50-1550 • W www.wko.at/wien/sp

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Armin Wolf:BRAUCHE ICH FACEBOOK, TWITTER & CO?Am 22. Jänner begeisterte das Referat „Brauche ich Facebook, Twitter & Co?“ von Dr. Armin Wolf die Zuhörer im vollen Kup-pelsaal der TU Wien. Der ORF-Anchorman gab den 250 Wiener Modehändlern Tipps und Anregungen zum Thema Social Media. Dabei wurde auch erläutert, warum und wie Unternehmen Social Media nützen oder nicht nützen und welche Portale für welche Zwecke ideal sind.

3MODE&FREIZEIT [ıntern]1|15

Themen, die umgesetzt oder in Schwung gebracht wurden:

Schon 2010 schrieb ich unter dem Titel „Kärntner Straße: Das Tor zur City muss offen bleiben“ erstmals über die zuneh-mende Anzahl von geschäftsschädigen-den Demonstrationen in der Innenstadt. Demos gibt es noch immer, aber das Be-wusstsein über ihre Schädlichkeit für den Einzelhandel wurde in der Öffentlichkeit gestärkt, von der Innenministerin über die Polizei bis hin zu den Medien. Erwin Pellet und Dr. Rainer Trefelik waren enga-gierte Kämpfer gegen die Demoflut.

Auch schon 2010 haben wir erstmals das Thema „Barrierefreiheit von Geschäftslo-kalen“ und die entsprechenden Förderun-gen für Umbauten angerissen. Viele wei-tere Informationen und Veranstaltungen dazu folgten, aber am 31. 12. 2015 ist es zu spät: Die Barrierefreiheit in Geschäfts-lokalen muss umgesetzt sein.

Einen unmittelbaren Erfolg konnten wir bei den Arbeitszeitaufzeichnungen erzie-len, wo es zu Erleichterungen (z. B. bei der Erfassung der Mittagspausen) gekom-men ist (siehe Bericht in MFI 6/2014).

Wichtige Themen, besondere Highlights

In allen fünf Jahren war die Mariahil-fer Straße durchgehend ein Thema, hier haben sich die Wogen wieder beruhigt. Thema war auch der neue Hauptbahn-hof, beginnend mit einer Vorstellung des Projekts im Rahmen des Modeclubs, wo wir vom Aufzug aus einen Blick in die nächtliche Baugrube geworfen haben. Zwischenzeitlich sind sowohl der Haupt-bahnhof als auch das ECE-Einkaufszent-rum, das damals als Projekt vorgestellt wurde, schon in Betrieb.

Bereits im Frühsommer 2010 führte eine Fachexkursion nach Innsbruck, wo Rene

Benko den Teilnehmern höchstpersönlich sein gerade eröffnetes Kaufhaus Tyrol vorstellte. Das von ihm damals beworbe-ne Goldene Quartier in Wien ist längst Re-alität geworden und hat dem Modestand-ort Wien eine Aufwertung mit internatio-nalen Luxusbrands gebracht. Ein weiteres Highlight war der Besuch bei Primark in London, der noch vor dem Markteintritt von Primark in Österreich erfolgte.

Die vorherrschenden Themen im Handel, die uns alle vor große Herausforderun-gen stellen, haben wir mit Vorträgen von Prof. Heinemann und einer Studie von Prof. Schnedlitz behandelt (Online-Han-del und seine Auswirkungen auf den sta-tionären Handel). Über den Einsatz von sozialen Medien im Handel sprach zuletzt Armin Wolf (s. S. 6-9).

Die Agenda des Gremiums war aber auch mit Betriebsbesuchen und Firmenehr-ungen, den Reklamationsseminaren mit Manfred Köhler sowie Seminaren für Fa-cebook bzw. Google+ für Einsteiger und Fortgeschrittene, Erste Hilfe-Kursen, Trendvorträgen mit Kai Jäckel für Mit-arbeiterInnen im Verkauf, Modeinforma-tion mit Marga Indra-Heide für Einkäu-ferInnen, den Fahrradterminen „Fahrrad & Recht“, der Erstellung einer Trendstu-die mit der KMU FORSCHUNG AUSTRIA und dem Zukunftsinstitut, sowie 11 Aus-schusssitzungen und 5 Fachgruppenta-gungen mehr als ausgelastet.

„Der Weg zur Kammer lohnt sich“

Persönlich bedanken möchte ich mich abschließend für drei besondere Glücks- erlebnisse in meinem „Kammerleben“:

Bei der mir unbekannten Dame, die bei einem Vortrag von Dr. Christian Mikun-da dessen Bemerkung: „Ich komme jetzt langsam zum Schluss“ mit dem deutli-chen Ruf „Schade, ich höre Ihnen so ger-ne zu“ quittierte.

Bei einem Unternehmen aus dem 3. Be-zirk, der mir nach meiner Laudatio auf die Fa. Stöcker/Eferding anlässlich der Salzburger Gespräche der ÖTZ sagte: „Herr Schramm, mir ist es eine Ehre, von Ihnen in der Öffentlichkeit vertreten zu werden“ und

Bei all den aktiven jungen Unterneh-merInnen, die beim Wettbewerb „Beste Homepage“ teilgenommen haben und an-lässlich meiner Besuche bei Ihnen (s. S. 26-29) unisono die Leistungen der Wirt-schaftskammer und des Gremiums als sinnvoll und hilfreich für ihre Betriebe gelobt haben.

Wobei es überhaupt so ist, dass alle, die unsere Leistungen im Gremium regelmä-ßig in Anspruch nehmen, hoch zufrieden sind. Das sind Neugründer, die die Bera-tung bei der Unternehmungsgründung und das Forum Ein-Personen-Unterneh-men loben, aber auch etablierte Unter-nehmen, die regelmäßig die Ausbildungs-maßnahmen und unsere Veranstaltun-gen besuchen und auf den reichen Erfah-rungsschatz und das Know How der Kam-merexperten, z. B. am Sektor Arbeits-, Gewerbe- oder Wettbewerbsrecht, zurück-greifen.

Solche Worte geben Hoffnung: Sie sind Ansporn und zeigen, dass die weit mehr als 500 Termine, die ich in den letzten fünf Jahren für das Gremium im Interesse der Mitglieder absolviert habe, auch ge-schätzt werden. Dafür sagt DANKE

Ihr

Helmut Schramm

Der Weg zur Kammer lohnt sichDie Wirtschaftskammerwahlen vom 24. bis 26. Februar 2015 sind für mich der ideale Anlass, Rückschau zu halten über die Aktivitä-ten der letzen fünf Jahre. Vieles von dem, was wir uns 2010 vorge-nommen haben, ist heute verwirklicht oder längst kein Thema mehr. Neue Ideen, aber auch neue Probleme sind aufgetaucht, die in der nächsten Periode 2015-2020 einer dringenden Lösung harren, denn die Wirtschaft ist ständig in Bewegung.

EDITORIAL

KommR HELMUT SCHRAMMLandesgremium Wien des Einzel-

handels mit Mode und Freizeitartikeln

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4 MODE&FREIZEIT [ıntern] 1|15

Offizielles für Sie zusammengefasstRECHT:Änderungen im Arbeits- und Sozialrecht

Mit 1. 1. 2015 ist das Arbeits- und Sozi-alrechtsänderungsgesetz 2014 (ASRÄG) in Kraft getreten, das einige für Unter-nehmer wichtige Neuregelungen vor-sieht.

Das Lohn- und Sozialdumpingbekämp-fungsgesetz (LSDB-G) betrifft Maßnah-men zur Bekämpfung von Lohn- und Sozialdumping, die Regelungen (z. B. Entsendung von überlassenen Arbeits-kräften nach Österreich oder Arbeits-kräfteüberlassung für Montagearbei-ten) betreffen den Modehandel nur am Rande. Wichtiger sind die wesentlichen Änderungen im Arbeitszeitgesetz (AZG) und im Arbeitslosenversicherungsge-setz (AlVG).

Änderungen im Arbeitszeitgesetz (AZG) Das ASRÄG 2014 bringt auch Erleichte-rungen für den Arbeitgeber im Zusam-menhang mit den Arbeitszeitaufzeich-nungen.

Für Arbeitnehmer, die die Lage ihrer Ar-beitszeit und ihren Arbeitsort weitge-hend selbst bestimmen können, sind ausschließlich Aufzeichnungen über die Dauer ihrer Tagesarbeitszeit zu füh-ren (= Saldenaufzeichnungen). Der Ent-fall der Aufzeichnungspflicht von Ruhe-pausen in Betrieben ohne Betriebsrat ist nun auch durch Einzelvereinbarung möglich.

Arbeitgeber, die ihre Arbeitnehmer nach schriftlich festgehaltenen fixen Dienstplänen beschäftigen, brauchen keine Arbeitszeitaufzeichnungen zu führen. Lediglich Abweichungen von dieser Einteilung sind laufend schrift-lich zu vermerken. Am Ende jeder Ge-halts- bzw. Lohnperiode sowie auf Ver-langen des Arbeitsinspektorats hat der Arbeitgeber die Einhaltung des Dienst-planes zu bestätigen.

Änderungen im Arbeitslosenversi-cherungsgesetz (AlVG) Die Zeiten des Bezuges von Kinderbetreu-ungsgeld werden nunmehr hinsichtlich der Anwartschaft und der Bezugsdauer von Arbeitslosengeld berücksichtigt.

Betriebliche Ersthelfer sind Pflicht für UnternehmenUnternehmen sind verpflichtet, für eine ausreichende Anzahl von betrieblichen Ersthelfern zu sorgen: in jeder Arbeits-stätte und auf jeder Baustelle.

Die Übergangsregelung der Novelle der Arbeitsstättenverordnung betref-fend betrieblicher Ersthelfer endete am 31.12.2014. Ab dem 1.1.2015 sind in Arbeitsstätten mit weniger als 5 Be-schäftigten Ersthelfer mit zumindest nachweislich einer 8-stündigen Erste- Hilfe-Auffrischung auszubilden – die bis dahin gültige 6-stündige Unterwei-sung (Führerscheinkurse) – ist somit nicht mehr ausreichend.

In Arbeitsstätten mit mindestens fünf gleichzeitig beschäftigten Arbeitneh-mern müssen Unternehmen für eine ausreichende Anzahl von Ersthelfern mit zumindest einer 16-stündigen Ers-te-Hilfe-Ausbildung sorgen. Die erfor-derliche Anzahl von geschulten Erst-helfern ist nach Größe und Art des Be-triebes in der Arbeitsstättenverordnung bzw. im Arbeitnehmerinnenschutzgesetz geregelt.

Auffrischung notwendigAlle Ersthelferinnen müssen zudem in Abständen von höchstens 4 Jahren eine mindestens 8-stündige Auffrischung absolvieren oder in Abständen von 2 Jahren eine mindestens 4-stündige Auf-frischung machen.

Das Ausbildungszentrum des Wiener Roten Kreuzes bietet Ihnen in Koope-ration mit der Wirtschaftskammer Ers-te-Hilfe-Schulungen an. Von Ihren Lan-desgremien wurden schon in den letz-ten zwei Jahren entsprechende Kurse angeboten.

SCHWARZES BRETT:Keine Haftung des Händlers

In einem konkreten Fall haben Personen auf dem „schwarzen Brett“ in einem Ladengeschäft handwerkliche Dienst-leistungen angeboten. Das Pfuscherbe-kämpfungsreferat einer Landeskammer hat daraufhin das Handelsunternehmen kontaktiert, weil es dahinter Ankündi-gungen von Unbefugten vermutet und um Maßnahmen dagegen gebeten.

In Abstimmung mit den Gewerberechts-experten der Abteilung für Rechtspoli-tik in der WKÖ stellt die Bundesspar-te Handel ihren Rechtsstandpunkt dazu dar:

Ein Händler haftet nicht für die gewer-berechtliche Deckung der Leistungen von Gewerbetreibenden, die in seinem Verkaufslokal auf dem schwarzen Brett angeboten werden. Eine Haftung käme nur nach § 7 VStG in Frage, wenn der Händler den Gewerbetreibenden zur un-befugten Gewerbeausübung anstiftet oder ihm dabei hilft. Hierfür ist aber je-denfalls ein vorsätzliches Handeln not-wendig. Ein solcher Vorsatz wird bei ei-nem bloßen Zurverfügungstellen eines schwarzen Bretts nicht gegeben sein.

Laut den Gewerberechtsexperten der WKÖ könnte der Händler Angebote ohne Namen/Adresse vom schwarzen Brett allenfalls entfernen, um keinen Raum für „Pfuscherleistungen“ zu bie-ten. Ein solches Vorgehen stellt jedoch lediglich einen „Goodwill“ des Händlers (also keine Verpflichtung) dar.

Die Verpackungsverordnung 2014

Mit 1. Jänner 2015 ist die Verpackungs-verordnung 2014, BGBl. II Nr. 184/2014 (VerpackVO 2014), in Kraft getreten und ersetzt die bisherige Verpackungs-verordnung 1996. Ziel der VerpackVO 2014 ist insbesondere das Schaffen ei-nes rechtlichen Rahmens, um einen funktionierenden und fairen Wettbe-

AKTUELLEINFORMATIONEN

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AKTUELLEINFORMATIONEN

AKTUELLEINFORMATIONEN

werb zwischen den Sammel- und Ver-wertungssystemen im Haushaltsbereich zu ermöglichen.

Die VerpackVO 2014 ist – so wie ihre Vorgängerregelung - dem Gedanken des „nachhaltigen Wirtschaftens“ und dem „Verursacherprinzip“ verbunden. Ver-packungsabfälle sollen möglichst ver-mieden werden, nicht vermeidbare Ver-packungen sind zu sammeln und ei-ner Wiederverwendung oder dem Recy-cling zuzuführen. Die Hauptverantwor-tung dafür sollen diejenigen, die Verpa-ckungsmaterial in Verkehr setzen oder verwenden, tragen. Nähere Infos unter:

https://www.wko.at/Content.Node/Ser-vice/Umwelt-und-Energie/Abfall/Verpa-ckungsverordnung/KC-B_Verpackungs-verordnung-12-2014.pdf

INTERNET:Unerlaubte Nutzung von Kartografie

Ein Mitgliedsbetrieb hat auf seiner Homepage einen Stadtplan verwendet, für den ein Verlag für Stadtplankarto-grafie die Nutzungsrechte besitzt.

Hier handelt es sich um eine Urheber-rechtsverletzung, denn nicht nur bei Bil-dern, sondern auch bei Kartenmaterial – mit Ausnahme von Google – muss das Einverständnis des Urhebers eingeholt werden. Die Strafen dazu sind nicht un-beträchtlich, daher warnen wir dringend davor, Kartenmaterial für Internetauf-tritte zu verwenden, ohne einen Lizenz-vertrag mit dem Inhaber der kartografi-schen Rechte abgeschlossen zu haben.

VERKEHR:LKW-Kontroll-System in Ungarn

Nach den Bestimmungen des Elektro-nischen Straßen-Frachtkontrollsystems muss jede Lieferung mit LKW über 3,5 t (sowohl grenzüberschreitend als auch in Ungarn) vor Ausführung elektronisch gemeldet werden.

Bestimmte Waren (auch aus der EU) gel-ten als Gefahrgut und sind unabhängig vom KFZ immer zu melden (bestimm-te Lebensmittel, Natursande, bestimmte Steine, Teer, Kohle, bestimmte Düngemit-tel, Brennholz, Textilien und Schuhe).

Die Waren können beschlagnahmt wer-den, wenn diese nicht gemeldet werden, bzw. kann ein Strafzuschlag bis zu 40%

des Warenwertes verhängt werden. Ungarn will mit dieser Maßnahme den Umsatz-steuerbetrug eindämmen. Meldeverpflichtet sind die ungarischen Abnehmer. Da die-se aber für die Anmeldung auf Daten des Warenversenders zugreifen müssen, sind auch österreichische Lieferanten von den Bestimmungen betroffen.

Hier der Link zum Infoblatt:http://info.wkooe.at/Media/70db3ff8-dbd4-45c5-a964-ca0599a64ca4/2014/141217/ekaer_ungarn.pdf

ONLINE:Einladung zum E-Day

Erfahren Sie am 5. März 2015 wie Sie mit E-Business mehr für Ihr Unterneh-men herausholen können!Kommen Sie in die Wirtschaftskammer Österreich (Wiedner Hauptstrasse 63, 1040 Wien, Zufahrt Schönburgstrasse 1) von 9-18 Uhr, Eintritt frei!

E-Day Highlights:Vorträge, Diskussionen und Tools für mehr Spielraum in Ihrem Unternehmen: Simu-lationen in der Wirtschaft, Crowd-Investing, 3D-Modelle, Industrie 4.0, Big Data, E-Learning, IT-Sicherheit, Recht in virtuellen Welten, Online-Marketing, E-Com-merce für kleine und mittlere Unternehmen.

Folgen Sie uns auf Twitter: www.twitter.com/WKO_EDay oder besuchen Sie den E-Day Web-Event live auf www.eday.at

WKÖ Social Media-Guidelines überarbeitet:Facebook, Google+ & Co. - auch für mein Unternehmen?Unter Beteiligung der Community wurden die Social Media-Guidelines der WKÖ er-weitert und überarbeitet.

Die Social Media Guidelines geben an, wie KMUs Facebook & Co aktiv für Ihr Geschäft nutzen können und zugleich Unternehmen, Marken, Produkte und Dienstleistungen geschützt werden.

Rasch und unkompliziert informieren kann man sich auch online: Das Online- Beratungssystem gibt Ihnen unter http://socialmedia.wkoratgeber.at/

nach wenigen Klicks auf Sie persönlich zugeschnittene Tipps für Unternehmer sowie Richtlinien für Mitarbeiter rund um die Nutzung von Social Media im Unternehmen.

Nach Beantwortung weniger Fragen erhalten Sie ein individuell auf Ihr Unterneh-men abgestimmtes Infoblatt.

LOGISTIK:Elektronische Etiketten ermöglichen bewegliche Preise

Noch haben sie Seltenheitswert: elektronische Preisschilder an den Regalen von Lebens-mittel-Supermärkten oder Fachgeschäften im Bereich Elektro- und Baumärkten. Doch Experten erwarten, dass sich per Knopfdruck aus der Zentrale gesteuerte Etiketten auf breiter Front durchsetzen. Dies könnte das Einkaufen grundsätzlich verändern – denn damit würden die Preise im Einzelhandel eine ganz neue Beweglichkeit bekommen.

Eine Umstellung auf elektronische Preisschilder bringt in erster Linie Effizienzgewinne, da ein händischer Austausch nicht mehr notwendig ist. Elektronische Preisschilder las-sen aber auch „Flatterpreise“ zu, die deutlich weitreichendere Auswirkungen auf den Einkauf haben werden. Damit könnten - ähnlich wie bei Airlines - in frequenzärmeren Zeiten die Preise runtergehen und „tageszeitabhängige Rabattaktionen“ und „tankstel-lenähnliche Preisänderungen“ wären damit auf Knopfdruck möglich.

Viele Händler sind noch skeptisch, dabei könnten die elektronischen Preisschilder in Zukunft sogar noch den Weg für viel revolutionärere Verkaufsstrategien bereiten.Wer eine Smartphone-App des Händlers installiert hat, kann über Near-Field-Kommu-nikation mittels des elektronischen Preisetiketts auf seinem Handy einen günstigeren Preis angeboten bekommen, den andere nicht sehen. Die Preisgestaltung könne so viel individueller auf den Kunden zugeschnitten werden als heute.

Quelle: dpa/heise online, 29. 1. 2015

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Nach einem brandneuen Film über die Leistungen der Wirtschaftskammer begrüßten Ralph Plaichinger für das Groß- und Helmut Schramm für das Einzelhandelsgremium ihre Gäste. Nicht vorstellen brauchte man den Star des Abends, denn wohl jeder Ös-terreicher kennt Armin Wolf vom Bildschirm, jüngere aber vor allem auch aus sozia-len Netzwerken wie Twitter oder Facebook.

Getreu dem Titel seines Referats „Brauche ich Facebook, Twitter & Co? - Warum und wie Un-ternehmen Social Media (nicht) nützen sollten – und welche?“ behan-delte der ORF-Anchor-man speziell die Frage der Nutzung von Social Media durch Unterneh-men. Er strich die Vor- und Nachteile einzelner Onlineplattformen her-vor und gab Tipps zur erfolgreichen Nutzung. Armin Wolf widmete sich auch ausführlich und sehr unterhaltsam den Vorzügen und Ge-fahren sozialer Medien.

Und sorgte schon mit der Beantwor-tung der von ihm zuerst gestellten Fra-ge „Facebook, Youtube, Blogger, Twit-ter, Google + usw.: Muss ich als Unter-nehmer irgendwas davon verwenden?“ für Heiterkeit. Denn die Antwort war kryptisch: „Es kommt darauf an!“

Mit Fotos von Menschen auf Bahnstei-gen oder in Lokalen, die alle gerade ih-ren Laptop, ihr Tablet oder Smartpho-ne benützen, erläuterte Wolf, dass „die Menschen heute weniger miteinander reden als früher“. Der Grund: Der Me-dienkonsum ist ein anderer geworden. In den 1960er Jahren gab es mit Radio und Fernsehen nur zwei Medien, in den 1980er Jahren kam Video dazu, alle an-deren Medien, die es seither gibt, sind daher junge und elektronische Medien.

Intensive Mediennutzung

An Hand von Zahlen zeigte Wolf die in-tensive Mediennutzung von heute auf. Jeder Deutsche (die Zahlen für Öster-reich werden kaum anders sein) über 14

ARMIN WOLF:

Facebook, Twitter & Co?Am 22. Jänner begeisterte das Referat „Brauche ich Facebook, Twitter & Co?“ von ORF-Anchorman Dr. Armin Wolf die Zuhörer im vollen Kuppelsaal der TU Wien. Auf Einladung der Landesgremien des Einzel- und Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln gab er den 250 Wiener Modehändlern Tipps und Anregungen zum Thema Social Media. Dabei wurde auch erläutert, warum und wie Unternehmen Social Media nützen oder nicht nützen sollten und welche Portale für welche Zwe-cke ideal sind.

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Die Organisatoren des Abends (Helmut Schramm, Elisabeth Rammel und Ralph Plaichinger) freu-ten sich mit Armin Wolf über den vollen Saal und die hohe Akzeptanz des Referates beim Publikum.

Knapp eineinhalb Stunden geballte Information bot Armin Wolf im Kuppelsaal der TU. Bei der anschließenden Diskussion konnten sich die interessierten Besucher mit konkreten Fragen an den ORF-Anchorman wenden.

„WIKIPEDIA sagt, Sie klopfen mit bissigem Witz und inquisitorischer Fragetechnik die Hohlheiten der Politik ab“, eröffnete Helmut Schramm seine Doppelconference mit Armin Wolf und fügte hinzu: „Heute bin ich dran, Sie abzuklopfen, denn der wahre Grund des heutigen Abends ist: Ich wollte einmal Sie zum Interview bitten.“ Die beiden hatten es - zur Unterhaltung des Publikums - auch sehr lustig auf der Bühne.

1|15 7MODE&FREIZEIT [ıntern]

Social Media | ARMIN WOLF

Jahre nutzt Medien gezählte 9 Stunden und 43 Minuten am Tag, natürlich oft auch gleichzeitig, denn der Tag hat ja bekanntlich nur 24 Stunden.

Die täglichen Zahlen im einzelnen:

5 Minuten für Videos

6 Minuten für Zeitschriften

22 Minuten für Bücher, vor allem Frauen

23 Minuten für Zeitungen, vor allem Männer

35 Minuten für Musik (CDs, MP3-Player)

83 Minuten im Internet

187 Minuten beim Radiohören

220 Minuten beim Fernsehen

Anfang der 1960er Jahre wurden täglich nur drei Stunden Medien konsumiert, 2010 war der Wert mit zehn Stunden am höchsten. Der leichte Rückgang seither wird aber bald durch intensive Smart-phone-Nutzung wieder kompensiert, denn das Smartphone steht immer und überall zur Verfügung.

Wir leben daher in der Welt der „Di-gital Natives“, die mit diesen Medien aufgewachsen sind und jedes neue Ge-rät sofort anstecken und verwenden, ohne je eine Gebrauchsanweisung gele-sen zu haben. Die „Digital Immigrants“ - also die älteren Semester - tun sich da schwerer. Wolf vergleicht diesen Um-stand mit dem Erlernen einer Fremd-sprache: Wer mit der Sprache aufge-wachsen ist, tut sich viel leichter als je-mand, der sie erst später mühsam er-

lernen muss. Und er gibt selbst zu, sich vor neuen Geräten „zu fürchten“.

Die 10 Top Websites in Österreich

Die zehn meistbesuchten Websites in Österreich sind derzeit:

google.at

facebook.com

google.com

youtube.com

amazon.de

orf.at

wikipedia.org

willhaben.at

amazon.com

yahoo.com

Bei der zeitlichen Nutzung führt da-bei aber Facebook. 3,4 Millionen Öster-reicher sind auf Facebook, 51 % Män-ner und 49 % Frauen. Drei Viertel al-ler Nutzer sind derzeit noch unter 40 Jahre alt. Zum Vergleich: Es gibt derzeit nur rund 125.000 Twitter-User in Öster-reich, also kommt auf 30 Facebook-User nur ein Twitter-Nutzer. Dies sind vor al-lem Journalisten und Menschen aus der Kommunikationsbranche.

81 % aller Österreicher nutzen der-zeit das Internet, davon 37,8 % auch Facebook und 55,5 % Youtube (Twit-ter kommt nur auf bescheidene 0,8 %). Wolfs Resümee: Österreich ist ein Face-book- und Youtube-Land.

Was ist interessant

in sozialen Medien?

Interessant in sozialen Medien ist

» was unterhaltsam ist (Beispiel: Charlie bit my finger - again - Klei-ner Bruder beißt großen Bruder in den Finger - 800 Millionen mal an-geklickt, die Eltern können von der Geschichte heute noch leben)

» was nützlich ist (Nützlich ist, was je-mand gerade braucht) und

» was empfohlen wird.

Bei den Empfehlungen beweist die Un-tersuchung „Trust in Advertising“, wie wichtig Empfehlungsmarketing in der Wirtschaft ist: So folgen z. B. noch 92 % der Konsumenten der Empfehlungen von Bekannten, aber schon 70 % ver-trauen auf online gepostete Bewertun-gen von ihnen unbekannten Konsu-menten.

Besonders Tourismusportale leiden ge-legentlich schon unter ungerechtfertig-ten Bewertungen. Manche Bucher ver-suchen, bei Hotels unter Androhung schlechter Bewertungen bessere Preise zu erzielen. Als erste Gegenmaßnahme stellt Wolf den „GuestChecker“ vor ein Portal, das Hotelmitarbeiter vor misslie-bigen Gästen warnt: „Check them out - before they check in.“

Außer Hotels werden aber heute schon Onlinehändler, Arbeitgeber, Ärzte oder Handwerker und sogar potentielle Le-benspartner bewertet. Wolf warnt Händ-

1|158 MODE&FREIZEIT [ıntern]

ARMIN WOLF | Social Media

ler in diesem Zusammenhang von den eine Zeitlang intensiv beworbenen Gut-scheinaktionen. Und führt als Beispiel einen Gastwirt aus dem 18. Bezirk an, der so viele Gutscheine verkaufte, dass er „gestürmt und kahlgefressen wurde und zusperren musste, weil die Rabatt-preise nicht einmal den Wareneinsatz deckten.“

Die meisten Fans

Die allermeisten Fans auf Facebook hat weltweit Coca Cola mit 93 Millionen. Red Bull - als stärkste österreichische Marke - verfügt weltweit immerhin über knapp 46 Millionen Kontakte. Der Soci-al Media Radar Austria weist hinter Red Bull noch McDonald’s Österreich (22,8 Mio. Fans), Arnold Schwarzenegger (11 Mio.) und Swarovski (3,8 Mio.) auf. Be-kannte Händler wie Spar oder Billa kön-nen jeweils nur etwas über 200.000 Fans auf Facebook mobilisieren.

Im weltweiten Modehandel matchen sich H&M (22 Mio. Fans) und Zara (24 Mio.) um die Poleposition. Aber die Zahl

der Fans allein ist nicht ausschlagge-bend. Als schlechtes Beispiel führt Wolf die bekannte Marke „Knorr“ an, die zwar über viele (gekaufte?) Fans ver-fügt, deren 9,5 Mio. Fans aber kaum in-teragieren. Wichtig ist daher, dass ein Unternehmen gelikt, geshart und kom-mentiert wird.

An positiven Beispielen führt Wolf aus dem Modehandel zwei kleine Unterneh-men auf: Kitsch Bitch hat als Pop-up-Store begonnen und ist zwischenzeit-lich online und mit einem kleinen stati-onären Laden in Wien vertreten, dessen Marketingaktivitäten primär über sozi-ale Netzwerke laufen sowie das Tiroler Online-Label „Es keat oanfach viel mehr gschmust“, das T-Shirts unter diesem originellen Brand verkauft.

Dr. Rainer Trefelik und Spartengeschäftsführer Dr. Klaus Puza Mag Veronika Aichinger und Mag. Maria Theresia Stodola Mag. Eldrid Mänhardt (Bundesgremium Modehandel) Bettina und Christian Ruhs, Gabriele Gänsdorfer, Gremialobmann-Stv. Ernst Tobola mit Gabriele Wimmer Gabriele und Herbert Gänsdorfer, Fritz Ammaschell und Dkfm. Ernst Aichinger Gerald und Mag. Alexandra Prikler und Einkaufstraßen-Managerin Manuela Kopetzky und Günther Rossmanith

Social Media funktioniert

wie jede Unterhaltung:

Wolfs Hauptaussage: Social Media funktioniert wie jede Unterhaltung. Um SM-Kanäle richtig anzuwenden, müssen Sie

» etwas zu erzählen haben (Wenn Sie es nicht haben, lassen Sie es!),

» zuhören und antworten (und auch je-des Schreiben beantworten, denn so-ziale Medien sind interaktiv),

» sich Zeit nehmen (Wolf selbst ist täg-lich mindestens zwei Stunden auf Twitter und Facebook unterwegs).

Als Beispiele, die etwas zu erzählen ha-ben und obendrein unterhaltsam sind, führt Wolf die Seiten „Pfusch am Bau.Net - Die größte Pfusch-Sammlung im Netz“ und „Unnuetzes.com - Die tägli-che Dosis unnützen Wissens“ an.

Im Netz haben viele Unternehmen auch einmal begonnen, sind seitdem aber nur mehr als „Facebook-Leichen“

9

Zur Person:

Dr. Armin Wolf: Der gebürtige Innsbrucker ist stellvertretender Chefredakteur des ORF-Fernsehens und ZiB2-Mode-rator und betreibt den beliebtesten Twitter-Account Österreichs mit derzeit mehr als 140.000 Followern und ist seit Jahren Vorreiter in der Nutzung sozialer Medien. Für dieses Engagement wurde er 2011 zum „Onliner des Jahres“ und 2012 zum „Kommunikator des Jahres“ gewählt.Der ORF-Anchorman war außerdem schon „Journalist des Jahres“ und besitzt drei „Romys“ als beliebtester TV-Mo-derator. Was er selbst auch nicht wusste: Der ORF ist Mitglied im Landesgremium des Einzelhandels mit Mode und Freizeitartikeln.

Social Media | ARMIN WOLF

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Einer freute sich über diese Folie ganz besonders: Der Besit-zer der Sneakersboutique Paar. Er saß im Publikum und bat Wolf - zunächst anonym - diese Seite nochmals herzuzeigen. Und verblüfft mit dieser Aktion sogar den Starmoderator…

Dr. Rainer Trefelik und Spartengeschäftsführer Dr. Klaus Puza Mag Veronika Aichinger und Mag. Maria Theresia Stodola Mag. Eldrid Mänhardt (Bundesgremium Modehandel) Bettina und Christian Ruhs, Gabriele Gänsdorfer, Gremialobmann-Stv. Ernst Tobola mit Gabriele Wimmer Gabriele und Herbert Gänsdorfer, Fritz Ammaschell und Dkfm. Ernst Aichinger Gerald und Mag. Alexandra Prikler und Einkaufstraßen-Managerin Manuela Kopetzky und Günther Rossmanith

Armin Wolf (Bildmitte) und das Team des Landesgremiums des Einzelhandels mit Mode und Freizeitartikeln (v. l. n. r.): Helmut Schramm, Ernst Aichinger, Herbert Gänsdorfer, Fritz Amma-schell und Günther Rossmanith.

Armin Wolf (Bildmitte) und das Team des Landesgremiums des Großhandels mit Mode und Frei-zeitartikeln (v. l. n. r.): Thomas Haas, Kari Gödde, Ralph Plaichinger und Kurt Riemer.

unterwegs, so sollte man es nicht ma-chen!

Wolf warnte aber auch gleich weiter und erwähnte „United Breaks Guitars“, den auf Youtube 14 Millionen Mal an-geklickten Song über die von United Airlines zerbrochene Gitarre. Er erzählt die Geschichte von Pril, die über so-ziale Medien ein neues Design für die Pril-Flasche finden wollten und dabei einen PR-Gau erlitten: Gewonnen hat nämlich der Spaßtitel „Pril - schmeckt lecker nach Hähnchen!“.

Auch andere Probleme gibt es im Netz: Eine Fake-Meldung „Zwei Explosionen im Weißen Haus, Barack Obama ver-letzt“ am 23. April 2013 auf AP - The Associated Press führte einige Minuten lang zu einem dramatischen Börsenab-sturz in den USA.

Wolf stellt abschließend weitere sozia-le Plattformen vor: Snapchat (vernich-tet Inhalte nach 12 Sekunden), Tinder, Whatsapp, Instagram (über 600.000 Anwender in Österreich). Hier hat Wolf wieder Beispiele aus dem Modehandel parat: Lena Hoschek, Boerner Wien Shirts, Sneakerboutique PAAR.

Wolf ging auch noch auf den raschen Wechsel im Netz ein, was vor kurzem im Netz noch boomte, wie z. B. studi-VZ, kann kurze Zeit darauf bereits völ-lig überholt sein. Sein Tipp: Wer neu in den Bereich soziale Netze einsteigen will, soll sich auch Social Media Gui-delines bedienen, z. B. die der Wirt-schaftskammer Österreich.

Sein abschließendes Resümee:

Was wird in fünf Jahren bleiben?

„Kann man nicht sagen“, meinte

Wolf und fügte aber hinzu: „Soziale

Netzwerke bleiben mit Sicherheit,

denn Sie sind einfach ein nicht mehr

weg zu denkender Marktplatz.“

1|1510 MODE&FREIZEIT [ıntern]

Mag. Georg Deix (rechts außen), Bereichsleiter Firmenkunden bei der Erste Bank AG, verdiente sich in seinem Eröffnungsstatement ein Ext-ralob des Schuhhandels. Die Frage, was ihn persönlich begeistere, be-antwortete er mit einem gekonnten Return an den Fragesteller, Mode-rator Peter Tichatschek (links außen): „Ihre Schuhe, Herr Tichatschek, begeistern mich“.

Singen oder Jammern, wir haben die Wahl. Glück erzeugt Leistung und umgekehrt. „Stell dir vor, es ist Montag und alle freuen sich darü-ber“ - die meisten Menschen, reagieren auf diese Idee mit Polemik und Spott. Trotzdem, tief in uns drin, verschüttet unter Frust und Trägheit, scheint diese Vorstellung erstrebenswert. Mag. Gabriel Julius Schandl, unter anderem Erfolgs-Scout, Keynote-Speaker und Wirtschafts-Coach ist überzeugt, dass Wohlbefinden die eigene Leistung steigert und um-gekehrt. Sein neues, im Goldegg Verlag erschienenes Buch „Das Beste geben - Wege zum Leistungsglück“ befreit mit seinen inspirierenden Geschichten, Erzählungen und Impulsen diese Idee und ermöglicht, den glücklichen Montag zu leben.

Den meisten geht es so, wie das Kultmagazin „Brand eins“ vor kurzem auf dem Titelblatt abbildete: „Montags könnt' ich kotzen.“ Und so geht es diesen Menschen wohl nicht nur am Montag. Das ist schade, ja sogar eine Tragödie. Mit der Einstellung auf die Frage „Was ist Ihr Ziel für diese Woche?“ und der Antwort „Freitag“ kann kein Leistungsglück entstehen und es wird menschliche Lebenszeit und -qualität verschwendet.

Das Wort „Leistungsglück“ findet man im gängigen Wörterbuch genau-so wenig, wie im alltäglichen Sprachgebrauch, weiß Schandl. Offen-sichtlich ist die Idee an unserer Arbeit und unserer Leistung Freude zu haben, den meisten Menschen fremd. „Unsere Arbeit ist nicht das Maß aller Dinge und schon gar nicht ein glückseligmachendes Wunder. Tatsache ist aber, dass wir den größten Teil unserer Wachzeit im Beruf

GABRIEL SCHANDL: WAS BEGEISTERUNG VERMAG

Neue Wege zum LeistungsglückBegeisterung und Leistungsglück standen im Mittelpunkt des Jahresauftakt- Infoabends der Sparten Handel und Gewerbe & Handwerk. Über 700 Wiener UnternehmerInnen - darunter viele aus den beiden Landesgremien des Mode-handels - lauschten im MesseCongressCenter gespannt dem Vortrag von Er-folgscoach Mag. Gabriel Schandl zum Thema „Stell Dir vor, es ist Montag und alle freuen sich!“

SPARTENAUFTAKT

„Bestleistung gibt man freiwillig und gern - oder gar nicht. Leistung hat für uns oft einen negativen Beigeschmack bekommen, deshalb gilt es, eine einfache Wahrheit wiederzuentdecken: Leistung, die aus uns selbst kommt, weil wir sie gerne erbringen, spielt eine entscheidende Rolle für unser Le-bensglück. Leistung darf und soll Spaß machen!“ eröffneten Mag. Maria Smodics-Neumann, Obfrau der Sparte Gewerbe und Handwerk, und KommR Erwin Pellet (2. v. r.), Obmann der Sparte Handel, die gemeinsame Auftakt-veranstaltung im MesseCongressCenter.

Erfolgsautor Gabriel Schandl vermisst das Wort „Leistungsglück“ im gängi-gen Sprachgebrauch. Dabei ist Leistungsglück ganz leicht zu erreichen, man muss nur mehr von den Dingen tun, die einen einfach glücklich machen, na-türlich auch bei der Arbeit.

Begeisterung? Leistungsglück?

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1|15 11MODE&FREIZEIT [ıntern]

SPARTENAUFTAKT

verbringen“, stellt Gabriel Schandl auf den ersten Seiten seines neuen Buches und in seinem spannenden Vortrag fest. Diese immense Men-ge an Lebenszeit mit einer Tätigkeit zu verbringen, die nicht glück-lich macht, scheint absurd, ist meist dann auch die erbrachte Leistung dementsprechend.

Schandl führt einige Beispiele an, wo neue Ideen neue Produkte geschaffen haben, weil das Denken geändert wurde: • Bei Troja hatten die Griechen zunächst keine Chance, mit den in dem

Holzpferd versteckten Kriegern hatten die Griechen aber die bessere Idee, die zur Einnahme von Troja geführt hat.

• Mario Polegato schnitt 1989 in der Wüste von Nevada Löcher in seine Schuhe und erfand GEOX, den Schuh, der atmet.

• Die Suche nach einem starken Kleber bei 3M erbrachte ein Produkt, das nicht permanent und fest klebte, dafür aber immer wieder leicht, damit waren die POST IT erfunden.

„Der Ausgangspunkt ist für jeden ein an-derer, folglich gibt es auch kein Standard-rezept für Leistungsglück“, führte der Ex-perte weiter aus. So werden zum Beispiel Altlasten, wie die meist pyramidal aufge-baute Hierarchiestruktur mit breiter Ba-sis und dem Chef an einsamer Spitze, kur-

zerhand gekippt. Was dabei herauskommt, sind neue Strukturen, wie der „Dreiklang des Erfolgs“. Der Kunde steht im Mittelpunkt, Produk-te/Dienstleistungen und Mitarbeiter sind an den nun oben liegenden Ecken positioniert. All das wird von der Führungskraft getragen und in Balance gehalten. Anhand solcher Impulse stellt sich unserer alltägli-chen Abwärtsspirale aus Jammern und Unlust ein „Kreislauf des Glücks“ entgegen.

Der Dreiklang des Erfolgs umfasst für Schandl also• überzeugende Produkte

• begeisterte Mitarbeiter und

• Führungskräfte mit Visionen.

Entscheidend ist, dass wir den Absprung wagen. „Erbringst du gute Leistung, macht dich das glücklich. Bist du glücklich, kannst du das Bes-te geben“, sagt Gabriel Schandl. Eine Vorstellung, die anfangs vielleicht fremd scheint. Das ist al-lerdings kein Hindernis, diese Ideen für uns wahr zu machen. Wenn ich die Wahl habe, entscheide ich mich, zu singen.

Gabriel Schandls abschließendes Resümee auf die Frage „Gibt es eine Formel für Leistungsglück?“: DO MORE OF WHAT MAKES YOU HAPPY! Sein neues Credo zur Motivation der Anwesenden lautet da-bei: „Endlich Montagmorgen - nur begeisterte Mitarbeiter (und Chefs) begeistern Kunden!“

[ ]„Der Kopf ist rund, da-mit das Denken seine Richtung ändern kann.“

Gabriel Schandl

Gabriel Schandl: Zur PersonGabriel Schandl wuchs in einer Unternehmer-Fami-lie auf. Während des Wirtschaftsstudiums in Linz ver-brachte er ein halbes Jahr in Italien (Siena) um an der Universià degli Studi sein Wissen zu vertiefen. Aus- und Weiterbildungen führten ihn nach Deutschland und Österreich, in die USA und die Schweiz. Als lang-jähriger Unternehmensberater kennt er die Heraus-forderungen des Unternehmer-Daseins. Von der Zeit-schrift „Gewinn“ wurde er für seine Arbeit als einer der 100 besten Bildungsanbieter Österreichs ausgezeich-net. Seit knapp 20 Jahren ist Gabriel Schandl erfolg-reich europaweit als Referent und Vortragsredner für Unternehmen aller Größen und aus den vielfältigsten Branchen tätig.

Über 700 UnternehmerInnen wurden von Gabriel Schandl motiviert, sich ge-meinsamen mit ihren MitarbeiterInnen auf den Montag und damit die ganze Arbeitswoche zu freuen und nicht nur - wie in vielen Medien ständig getrom-melt - auf das Wochenende.

V. l. n. r.: Spartenobmann Erwin Pellet, Spartenobfrau Mag. Maria Smo-dics-Neumann, WK Wien-Präsident DI Walter Ruck und Mag. Georg Deix von der Erste Bank AG freuten sich mit Gabriel Schandl (Bildmitte) über den ge-lungenen Jahresauftakt der Sparten Handel sowie Gewerbe und Handwerk.

Auch die beiden Modegremien waren beim Jahresauftakt vertreten, z. B. (v. l. n. r.) mit Gremialobmann Helmut Schramm, Gremialgeschäftsführerin Elisabeth Rammel, Dr. Rainer Trefelik, Gremialobmann-Stv. Kari Gödde, MMag. Martina Pfluger und Berufs-zweigobmann (Schuhe) Fritz Ammaschell.

[ ]„War der Tag nicht dein Freund, so war er dein Lehrer.“

Gabriel Schandl

1|1512 MODE&FREIZEIT [ıntern]

Nominelles Umsatzwachstum im stationären Einzelhandel von +0,4 % Der stationäre Einzelhandel erzielt im Jahr 2014 ein nominelles Umsatzplus von +0,4 %. Dies ist – u. a. bedingt durch die schwache Entwicklung der privaten Konsumausgaben – das geringste prozen-tuelle Wachstum der letzten Dekade.

Der stationäre Einzelhandel ist zwar kein dynamischer aber ein sehr stabiler Wirtschaftsfaktor in Österreich. Diese Stabilität hat der österreichische Einzelhandel auch in den Krisenjahren bewie-sen, was auch ein EU-Vergleich zeigt. Unter diesem Blickwinkel ist auch das geringe, stabile nominelle Umsatzwachstum 2014 in Ös-terreich im EU-Vergleich zu bewerten.

Der absolute Umsatz im österreichischen Einzelhandel erhöht sich 2014 auf rd. € 55,4 Mrd (netto, exkl. USt bzw. näherungsweise be-stimmt auf rd. € 64,8 Mrd brutto inkl. USt; vorläufige Werte).

Unter Berücksichtigung der Preisentwicklung im Einzelhandel führt das nominelle Umsatzplus von +0,4 % zu einem realen Rückgang von -0,5 %. Durch die, im Vergleich zu den Vorjahren, geringeren Verkaufspreissteigerungen ist die reale Umsatzentwicklung im Jahr 2014 besser als in den Jahren 2011 bis 2013.

42 % der Einzelhandelsgeschäfte melden 2014 ein nominelles Um-satzwachstum, 18 % können das Vorjahresniveau wieder erreichen, während 40 % Umsatzrückgänge hinnehmen müssen. (Grafik 1)

Dynamik im Internet-Einzelhandel 2014: +7 %Während sich der stationäre Einzelhandel in der letzten Dekade sehr stabil entwickelt hat, steigen die Umsätze im Internet-Ein-zelhandel weiterhin dynamisch an. Die Dynamik im prozentuellen Wachstum hat jedoch bereits nachgelassen und liegt seit 2012 im einstelligen Prozentbereich. Dies liegt nicht zuletzt am hohen Um-satzniveau, das der Internet-Einzelhandel (in einigen Branchen) bereits erreicht hat.

2014 weist der österreichische Internet-Einzelhandel ein nominel-les Umsatzwachstum von +7 % auf. Da sich die Verkaufspreise im Internet-Einzelhandel im Durchschnitt 2014 nicht verändert ha-ben, ist das nominelle Ergebnis auch das reale.

KMU FORSCHUNG AUSTRIA:

Die Konjunkturentwicklung im Einzelhandel 2014Das Jahr 2014 im Überblick:» Entwicklung des stationären Einzelhandelsumsatzes 2014 › nominell: +0,4 % (inkl. Internet-Einzelhandel: +0,7 %) › real: -0,5 % (inkl. Internet-Einzelhandel: -0,5 %)

» Verkaufspreissteigerungen geringer als in den Vorjahren

» Weihnachtsgeschäft 2014 mit starkem Finish

» Anstieg der Einzelhandelsbeschäftigten um +1,3 %

WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

3

Grafik 1 Umsatzentwicklung im stationären Einzelhandel 2005 – 2014 Veränderungen nominell und real in Prozent gegenüber dem Vorjahr

0,8 1,4

2,4 2,1

1,3

2,7

1,2 1,1 1,00,4

0,1

0,7

0,0

-1,1

-0,3

1,2

-1,7-1,0 -0,9

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-4,0

-2,0

0,0

2,0

4,0

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

%

Umsatzentwicklung nominell Umsatzentwicklung real

Der Lebensmitteleinzelhandel ist seit 2007 auf Basis Nielsen Umsatzbarometer enthalten, seit 2008 inkl. Hofer und Lidl. Quelle: KMU Forschung Austria

Dynamik im Internet-Einzelhandel 2014: +7 %

Während sich der stationäre Einzelhandel in der letzten Dekade sehr stabil entwi-ckelt hat, steigen die Umsätze im Internet-Einzelhandel weiterhin dynamisch an. Die Dynamik im prozentuellen Wachstum hat jedoch bereits nachgelassen und liegt seit 2012 im einstelligen Prozentbereich. Dies liegt nicht zuletzt am hohen Umsatzniveau, das der Internet-Einzelhandel (in einigen Branchen) bereits erreicht hat.

2014 weist der österreichische Internet-Einzelhandel ein nominelles Umsatzwachs-tum von +7 % auf. Da sich die Verkaufspreise im Internet-Einzelhandel im Durch-schnitt 2014 nicht verändert haben, ist das nominelle Ergebnis auch das reale.

In Summe steigt der Brutto-Jahresumsatz im heimischen Internet-Einzelhandel um rd. € 200 Mio auf rd. € 3,1 Mrd (inkl. Ust.) und erzielt damit knapp 5 % des gesam-ten Einzelhandelsvolumens (exkl. Tankstellen) in Österreich.

Die steigenden Umsätze im Internet-Einzelhandel erhöhen das konjunkturelle Wachstum im gesamten Einzelhandel. Rechnet man zur nominellen Umsatzsteige-rung 2014 im stationären Einzelhandel von +0,4 % das Wachstum im Internet-Einzelhandel von +7 % hinzu, liegt das nominelle Umsatzwachstum gesamt bei +0,7 % (real: -0,5 %).

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

4

Einzelhandelspreissteigerungen geringer als in den Vorjahren

Die durchschnittlichen Verkaufspreissteigerungen im Einzelhandel (0,9 %) sind im Jahr 2014 deutlich niedriger als in den Vorjahren und liegen auch unter der allge-meinen Inflationsrate (VPI: 1,7 %). Die vergleichsweise höhere Inflationsrate ist vor allem auf Preiserhöhungen in den Kategorien „Wohnung, Wasser, Energie“ und „Restaurants und Hotels“ zurückzuführen, während die Einzelhandelspreise die geringsten Steigerungen seit dem Jahr 2006 aufweisen. Seit 2011 sind die Ver-kaufspreisesteigerungen im Einzelhandel kontinuierlich rückläufig.

Grafik 2 Entwicklung der Inflationsrate sowie der Verkaufspreise im stationären Einzelhandel, 2005 – 2014

2,3

1,5 2,2

3,2

0,5

1,9

3,3

2,42,0

1,7

0,7 0,7

2,4 3,2

1,6 1,5

2,9

2,11,9

0,90,0

1,0

2,0

3,0

4,0

5,0

2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

%

Inflationsrate Einzelhandelspreise

Die Preisbereinigung im Einzelhandel erfolgt auf Basis eines Deflators auf Branchenebene (Quelle: Statistik Austria). Quellen: Statistik Austria (Inflationsrate, 2014 vorläufiger Wert), KMU Forschung Austria (Einzelhan-

delspreise)

Differenziert nach Branchen sind die durchschnittlichen Preissteigerungen im Jahr 2014 im sonstigen Einzelhandel (u. a. Trafiken, Blumen, medizinische und ortho-pädische Artikeln; 2,9 %) am höchsten ausgefallen. Im Einzelhandel mit Möbeln, im Einzelhandel mit Spielwaren sowie im Einzelhandel mit Lebensmitteln sind die Preise im Durchschnitt um mehr als 1,5 % erhöht worden.

Demgegenüber ist es im Jahr 2014 im Einzelhandel mit Elektrogeräten, Computer und Fotoartikeln (-2,5 %) weiterhin zu Preisrückgängen gekommen. Im Einzelhan-del mit Bekleidung sowie im Einzelhandel mit kosmetischen Artikeln sind die Ver-kaufspreise im Durchschnitt um jeweils 1,0 % zurückgegangen.

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

5

Beste Umsatzentwicklung im II. Quartal 2014

Die Umsätze der österreichischen Einzelhandelsunternehmen liegen in allen Quar-talen mit Ausnahme vom III. Quartal nominell über dem Vorjahresniveau. Am bes-ten ist – nicht zuletzt auf Grund der Verschiebung des Ostergeschäfts vom I. Quartal (März) 2013 in das II. Quartal (April) 2014 – das II. Quartal mit einem nominellen Umsatzplus von +1,4 % verlaufen. Dies ist auch das einzige Quartal, in dem 2014 ein leichtes reales Umsatzplus festzustellen ist.

Im III. Quartal sind die Einzelhandelsumsätze – ausgehend vom hohen Niveau 2013 – sowohl nominell als auch real zurückgegangen.

Grafik 3 Umsatzentwicklung im stationären Einzelhandel I. – IV. Quartal 2014 Veränderungen nominell und real in Prozent gegenüber dem Vorjahr

0,1

1,4

-0,3

0,6

-1,0

0,4

-1,2

0,00,4

-0,5

-2,0

-1,0

0,0

1,0

2,0

I. Quartal II. Quartal III. Quartal IV. Quartal Jahr

%

Quartal nominell Quartal real Jahr nominell Jahr real

Der Einzelhandel insgesamt beinhaltet den Lebensmitteleinzelhandel auf Basis Nielsen Umsatzbarome-ter inkl. Hofer und Lidl. Auf Grund der Aktualisierung der Datengrundlage im Lebensmitteleinzelhandel von Nielsen ist es im I. bis III. Quartal 2014 zu Änderungen gegenüber bereits veröffentlichten Ergebnissen gekommen. Die Preisbereinigung erfolgt auf Basis eines Deflators auf Branchenebene (Quelle: Statistik Austria).

Quelle: KMU Forschung Austria

1|15 13MODE&FREIZEIT [ıntern]

KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT

In Summe steigt der Brutto-Jahresumsatz im heimischen In-ternet-Einzelhandel um rd. € 200 Mio auf rd. € 3,1 Mrd (inkl. USt) und erzielt damit knapp 5 % des gesamten Einzelhandels-volumens in Österreich.

Die steigenden Umsätze im Internet-Einzelhandel erhöhen das konjunkturelle Wachstum im gesamten Einzelhandel. Rechnet man zur nominellen Umsatzsteigerung 2014 im stationären Ein-zelhandel von +0,4 % das Wachstum im Internet-Einzelhandel von +7 % hinzu, liegt das nominelle Umsatzwachstum gesamt bei +0,7 % (real: -0,5 %).

Einzelhandelspreissteigerungen geringer als in den Vorjah-renDie durchschnittlichen Verkaufspreissteigerungen im Einzel-handel (0,9 %) sind im Jahr 2014 deutlich niedriger als in den Vorjahren und liegen auch unter der allgemeinen Inflationsra-te (VPI: 1,7 %). Die vergleichsweise höhere Inflationsrate ist vor allem auf Preiserhöhungen in den Kategorien „Wohnung, Wasser, Energie“ und „Restaurants und Hotels“ zurückzufüh-ren, während die Einzelhandelspreise die geringsten Steigerun-gen seit dem Jahr 2006 aufweisen. Seit 2011 sind die Verkaufs-preissteigerungen im Einzelhandel kontinuierlich rückläufig. (Grafik 2)

Differenziert nach Branchen sind die durchschnittlichen Preissteigerungen im Jahr 2014 im sonstigen Einzelhandel (u. a. Trafiken, Blumen, medizinische und orthopädische Artikeln; 2,9 %) am höchsten ausgefallen. Im Einzelhandel mit Möbeln, im Einzelhandel mit Spielwaren sowie im Einzelhandel mit Le-bensmitteln sind die Preise im Durchschnitt um mehr als 1,5 % erhöht worden.

Demgegenüber ist es im Jahr 2014 im Einzelhandel mit Elektro- geräten, Computern und Fotoartikeln (-2,5 %) weiterhin zu Preisrückgängen gekommen. Im Einzelhandel mit Bekleidung sowie im Einzelhandel mit kosmetischen Artikeln sind die Ver-kaufspreise im Durchschnitt um jeweils 1,0 % zurückgegangen.

Beste Umsatzentwicklung im II. Quartal 2014Die Umsätze der österreichischen Einzelhandelsunternehmen liegen in allen Quartalen mit Ausnahme vom III. Quartal nomi-nell über dem Vorjahresniveau. Am besten ist – nicht zuletzt auf Grund der Verschiebung des Ostergeschäfts vom I. Quartal (März) 2013 in das II. Quartal (April) 2014 – das II. Quartal mit einem nominellen Umsatzplus von +1,4 % verlaufen. Dies ist auch das einzige Quartal, in dem 2014 ein leichtes reales Um-satzplus festzustellen ist. Im III. Quartal sind die Einzelhandels- umsätze – ausgehend vom hohen Niveau 2013 – sowohl nomi-nell als auch real zurückgegangen. (Grafik 3)

Drogerien/Parfümerien Branchenprimus im Jahr 2014Der Einzelhandel mit kosmetischen Artikeln erzielt im Jahr 2014 sowohl nominell (+3,5 %) als auch real (+4,5 %) das höchste Umsatzplus. Nominell haben sich zudem der Einzelhan-del mit Spielwaren (+1,1 %), der Einzelhandel mit Büchern und Schreibwaren (+1,0 %) sowie der sonstige Einzelhandel (z. B. Trafiken, Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen Artikeln, Blumeneinzelhandel; +0,9 %) besser als der Einzel-handel insgesamt (+0,4 %) entwickelt.

Der Einzelhandel mit Lebensmitteln (+0,3 %) und der Einzel-handel mit Elektrogeräten (inkl. Computer, Foto; +0,2 %) kön-

nen das Umsatzniveau von 2013 nominell knapp übertreffen. Im Einzelhandel mit Möbeln und im Einzelhandel mit Bekleidung sind die Umsätze 2014 gegenüber dem Vorjahr stabil geblieben (nominell +/- 0,0 %).

Die stärksten nominellen Umsatzrückgänge verzeichnet im Jahr 2014 der Einzelhandel mit Sportartikeln (-1,7 %). Der Einzel-handel mit Uhren und Schmuck (-0,7 %), der Einzelhandel mit Schuhen (-0,5 %) sowie der Einzelhandel mit Bau- und Heim-werkerbedarf (-0,3 %) erreichen das Niveau des Vorjahres eben-falls nicht.

Weihnachtsgeschäft: Starkes Finish mit einem zusätzlichen EinkaufstagHohe Umsatzzuwächse in der Woche vor bzw. nach dem Heili-gen Abend haben wie im Vorjahr für ein starkes Finish im Weih-nachtsgeschäft 2014 gesorgt. Die Umsätze am 4. Einkaufssams-tag sind bereits um 50 % über jenem am 1. Einkaufssamstag 2014 gelegen. Zusätzlich verbessert ein Einkaufstag mehr (im Vergleich zum Vorjahr) das Ergebnis im stationären Einzelhan-del deutlich.

Nach einer verhaltenen Zwischenbilanz bis zum 3. Einkaufs-samstag (-2 %) profitiert der stationäre Einzelhandel von ei-nem zusätzlichen verkaufsoffenen Tag und kann in der Endbi-lanz das Weihnachtsgeschäft 2014 das Vorjahresniveau (nomi-nell: +/-0 %) in Höhe von rd. € 1,53 Mrd (brutto, inkl. USt) wieder erreichen.

Deutlich dynamischer hat sich das Weihnachtsgeschäft 2014 im heimischen Internet-Einzelhandel entwickelt. Mit einem nomi-nellen Plus von +9 % schwächt sich die Wachstumsdynamik ge-genüber den Vorjahren jedoch ab. In Summe können die heimi-schen Online-Einzelhändler Brutto-Umsätze von rd. € 87 Mio (+

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

7

Grafik 4 Umsatzentwicklung im stationären Einzelhandel 2014 nach Branchen Veränderungen nominell und real in Prozent gegenüber dem Vorjahr

-2,5

2,9

-0,4

-1,7

1,0

-1,9

2,7

-1,3

-0,5

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-0,7

4,5

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-0,7

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0,3

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1,0

1,1

3,5

-6,0 -4,0 -2,0 0,0 2,0 4,0 6,0

EH mit Sportartikeln

EH mit Uhren- und Schmuck

EH mit Schuhen

EH mit Bau- u. Heimwerkerbedarf

EH mit Bekleidung

EH mit Möbeln

EH mit Elektrogeräten, Computer, Foto

EH mit Lebensmitteln (2)

Stationärer Einzelhandel

Sonstiger Einzelhandel (1)

EH mit Büchern und Schreibwaren

EH mit Spielwaren

EH mit kosmetischen Erzeugnissen

%

nominell

real

(1) Berechnung auf Basis Nielsen Umsatzbarometer inkl. Hofer und Lidl (2) Einzelhandel mit Waren aller Art, Trafiken, Einzelhandel mit medizinischen und orthopädischen

Artikeln, Einzelhandel mit Textilien, Blumeneinzelhandel, etc.

Quelle: KMU Forschung Austria

1|1514 MODE&FREIZEIT [ıntern]

WIRTSCHAFT | KMU Forschung Austria

€ 7 Mio gegenüber 2013) erzielen. Die Internet-Weihnachtsum-sätze tragen somit bereits 5,4 % zum Weihnachtsgeschäft im ös-terreichischen Einzelhandel bei (Vorjahr: 5,0 %).

Durch den Umsatzanstieg im heimischen Internet-Einzelhan-del steigen die Weihnachtsumsätze 2014 – bei konstant hohem Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel – insgesamt nominell um +0,5 % bzw. um + € 7 Mio (brutto, inkl. USt) an. Da das Weihnachtsgeschäft 2014 keine Verkaufspreisänderungen im Durchschnitt der einzelnen Branchen verzeichnetet hat, ent-spricht das nominelle Plus von +0,5 % auch dem realen Ergebnis.

Die gesamten Weihnachtsumsätze (online und offline) erreichen im österreichischen Einzelhandel 2014 rd. € 1,617 Mrd (inkl. USt) und übertreffen somit die sehr verhaltenen Erwartungen.

Geschuldet ist das geringe Plus im Weihnachtsgeschäft 2014 ei-ner dynamischen Entwicklung im Internet-Einzelhandel. Ent-scheidend für das positive Endergebnis 2014 ist aber letztlich das starke Finish – mit einem verkaufsoffenen Tag mehr – im stationären Einzelhandel gewesen.

Fast alle betrachteten Einzelhandelsbranchen profitieren im Weihnachtsgeschäft 2014 von einem zusätzlichen Einkaufstag (gegenüber dem Vorjahr) kurz vor dem Heiligen Abend und kön-nen im „Finish“ das Ergebnis noch verbessern. Steigende Weih-nachtsumsätze können vor allem die Drogerien/Parfümerien, der Lebensmitteleinzelhandel, der Spielwareneinzelhandel sowie der Schuh- und Lederwareneinzelhandel und der Bekleidungseinzel-handel verbuchen. Ein konstantes Weihnachtsgeschäft 2014 er-zielen der Buch- und Papiereinzelhandel und der Elektroeinzel-handel. Umsatzrückgänge verzeichnen vor allem der Sportarti-keleinzelhandel, aber auch der Uhren- und Schmuckeinzelhan-del sowie der Möbeleinzelhandel.

2014: Anstieg der Einzelhandelsbeschäftigten um +1,3 %Im Jahresdurchschnitt 2014 sind im österreichischen Einzelhan-del mehr als 326.100 unselbstständig Beschäftigte (inkl. gering-fügig Beschäftigte) tätig. Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der EinzelhandelsmitarbeiterInnen um +1,3 % gestiegen. Damit setzt sich das Wachstum der Vorjahre weiter fort.Nach Quartalen betrachtet ist der Zuwachs im I. und II. Quartal 2014 (+1,9 % bzw. +1,6 %) höher ausgefallen als im III. und IV. Quartal (+0,9 % bzw. +0,8 %).

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

10

2014: Anstieg der Einzelhandelsbeschäftigten um +1,3 %

Im Jahresdurchschnitt 2014 sind im österreichischen Einzelhandel (inkl. Tankstel-len, inkl. nicht-stationärer Einzelhandel) mehr als 326.100 unselbstständig Be-schäftigte (inkl. geringfügig Beschäftigte) tätig. Gegenüber dem Vorjahr ist die An-zahl der EinzelhandelsmitarbeiterInnen um +1,3 % gestiegen. Damit setzt sich das Wachstum der Vorjahre weiter fort.

Nach Quartalen betrachtet ist der Zuwachs im I. und II. Quartal 2014 (+1,9 % bzw. +1,6 %) höher ausgefallen als im III. und IV. Quartal (+0,9 % bzw. +0,8 %).

Grafik 6 Einwicklung der unselbstständig Beschäftigten1 im Einzelhandel2 2010 – 2014 Veränderungen in Prozent gegenüber dem Vorjahr

2,4

2,8

0,8 0,8

1,3

0,0

1,0

2,0

3,0

4,0

2010 2011 2012 2013 2014

%

1 inkl. geringfügig Beschäftigte 2 Einzelhandel inkl. Tankstellen und inkl. nicht stationärer Einzelhandel

Quelle: Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger

Blick über die Grenze: Entwicklung in Österreich: Seit 2004 überdurchschnittlich, 2014 unterdurchschnittlichLaut den aktuellen Konjunkturdaten von Eurostat hat sich der Einzelhandel in Österreich im Zeitraum Jänner bis Novem-ber 2014 schwächer entwickelt als im Durchschnitt der EU-28.

Dabei muss allerdings das hohe Ausgangsniveau in Österreich beachtet werden.Im Zehnjahresvergleich seit 2004 ist das Absatzvolumen im heimischen Einzelhandel arbeitstägig bereinigt um rd. 6 % gestiegen. Im Vergleich dazu ist es in den EU-28 (rd. +5 %) und in Deutschland (rd. +2 %) zu einem geringeren Wachstum gekommen. Im Euroraum ist der Umsatz im Zeitraum 2004 bis (Jänner-November) 2014 nahezu unverändert (rd. +/-0 %) ge-blieben.

Ausblick 2015: Weiterhin verhaltene Entwicklung der ös-terreichischen WirtschaftDas WIFO erwartet für das Gesamtjahr 2015 einen Anstieg des BIP um nominell +2,3 % und real +0,5 %. Damit entsprechen die Wachstumsraten 2015 in etwa jenen von 2014 (nominell +2,2 % und real +0,4 %). Die Exporte dürften 2015 wieder stärker zunehmen, die Bruttoinvestitionen tragen weiterhin nur wenig zum Wachstum bei.

Die Konsumausgaben der privaten Haushalte dürften sich 2015 mit nominell +2,0 % und real +0,4 % ähnlich wie im Vorjahr (2014: nominell +2,0 %, real +0,2 %) entwickeln. So-wohl bei den dauerhaften als auch bei den nichtdauerhaften Konsumgütern ist ein geringes reales Wachstum zu erwarten.

Die Inflationsrate (+1,5 %) wird in Österreich 2015 weiterhin höher ausfallen als im Euro-Raum und in Deutschland. Dies ist in erster Linie auf die starke Teuerung von Dienstleistungen und Nahrungsmitteln in Österreich zurückzuführen.

Am Arbeitsmarkt wird sich trotz des Beschäftigungswachs-tums auch der Anstieg der Arbeitslosenzahlen weiter fortset-zen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sich das Arbeits-kräfteangebot (vor allem in Folge vom Zuzug aus dem Ausland und von einer grenzüberschreitenden Pendlerbewegung) stark ausgeweitet hat.

Der Großteil der EinzelhändlerInnen (65 %) erwartet lt. KMU Forschung Austria für die nächsten Monate eine stabile Ge-schäftsentwicklung (Vorjahr: 70 %). 25 % der Unternehmen rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftslage (Vorjahr: 23 %), 10 % mit einer Verschlechterung (Vorjahr: 7 %).

K o n j unk t u r en t w i c k l un g i m E in z e lh an de l 201 4

9

Grafik 5 Weihnachtsgeschäft im stationären Einzelhandel und im Internet-Einzelhandel (brutto, in € Mio), 2006 – 2014

1.430 1.430 1.480 1.520 1.570 1.570 1.520 1.530 1.530

15 20 25 35 50 60 70 80 871.445 1.450 1.505 1.555 1.620 1.630 1.590 1.610 1.617

0

500

1.000

1.500

2.000

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014

Stationärer Einzelhandel Internet-Einzelhandel Weihnachtsgeschäftinsgesamt

Euro Mio(inkl. Ust.)

Quelle: KMU Forschung Austria

Fast alle betrachteten Einzelhandelsbranchen profitieren im Weihnachtsgeschäft 2014 von einem zusätzlichen Einkaufstag (gegenüber dem Vorjahr) kurz vor Heilig Abend und können im „Finish“ das Ergebnis noch verbessern. Steigende Weih-nachtsumsätze können vor allem die Drogerien/Parfümerien, der Lebensmittelein-zelhandel, der Spielwareneinzelhandel sowie der Schuh- und Lederwareneinzel-handel und der Bekleidungseinzelhandel verbuchen. Ein konstantes Weihnachts-geschäft 2014 erzielen der Buch- und Papiereinzelhandel und der Elektroeinzel-handel. Umsatzrückgänge verzeichnen vor allem der Sportartikeleinzelhandel, aber auch der Uhren- und Schmuckeinzelhandel sowie der Möbeleinzelhandel.

KMU Forschung Austria | WIRTSCHAFT

AKTUELL: Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria im Einzelhandel Jänner bis Dezember 2014UMSATZVERÄNDERUNG ZUM VORJAHR IN %

Einzelhandel1) Bekleidung Lederwaren Schuhe Sportartikel

nominell real nominell real nominell real nominell real nominell real

1/2014 0,4 -0,9 -0,4 0,5 -1,1 -5,2 -13,4 -14,3 -7,0 -10,6

2/2014 2,7 1,6 2,9 4,7 3,5 -3,3 9,6 11,7 -2,8 -3,9

3/2014 -2,0 -3,0 -2,5 -2,5 -7,5 -11,4 15,9 16,6 -4,4 -4,1

4/2014 4,3 3,2 0,3 0,2 2,3 -1,1 -4,3 -4,5 8,1 6,8

5/2014 1,3 0,4 1,8 2,2 -3,4 -6,9 4,0 4,5 0,6 -2,4

6/2014 -0,3 -1,3 -0,6 -0,6 -1,3 -6,8 4,0 2,6 5,1 2,1

7/2014 -0,5 -1,7 0,9 0,2 2,4 -3,4 1,2 1,0 -1,7 -4,2

8/2014 -1,8 -2,5 2,3 3,8 -1,2 -7,4 -0,2 1,1 -0,7 -3,0

9/2014 2,2 1,5 -1,6 1,2 -0,6 -5,5 -3,7 -3,2 2,2 0,6

10/2014 2,2 1,5 0,8 0,9 -2,8 -4,8 -4,3 -4,8 4,0 5,4

11/2014 -3,9 -4,7 -4,5 -3,2 -5,6 -7,0 -17,3 17,5 -6,8 -4,0

12/2014 1,9 1,5 2,3 4,7 -2,1 -6,6 4,6 4,6 -7,9 -4,8

1|15 15MODE&FREIZEIT [ıntern]

HERBST/WINTER-MODE 2015/16:

Fashion meets Comfort,Absage an LangeweileUnter das Motto „Fashion meets Comfort“ stellte Trendscout Marga Indra-Heidedie neuen Kollektionen für Herbst/Winter 2015/16, die sie den Wiener ModehändlerInnen schon Mitte Dezember präsentierte und sie damit ideal auf die Orderrunde vorbereitete. Die Trends sind von Pragmatismus, Alltagstauglichkeit und Bequemlichkeit geprägt und werden mit einer Prise Glamour und Ironie angereichert.

Es gibt kein Diktat. Heute funktioniert vieles parallel. Das Alter spielt für die Mode keine Rolle mehr. Es sind die Styles, die gefal-len und die Trageanlässe, die je nach Persönlichkeit entscheiden, wie clean oder sexy der Look übersetzt wird. Und Sportlichkeit überragt einfach alles!Wie ein roter Faden zieht sich das Stichwort „Everyday Look“ als unkomplizierte Verbindung aus moderner Urbanwear mit hohem Qualitätsanspruch und komfortabler Lässigkeit durch die aktuel-len Kollektionen.

Farben & MaterialienZurückhaltend, eher unaufgeregt und klassisch - so der erste Far-beindruck für HW 2015, dafür auffallend und markant die neuen Materialbilder. Dominant: Die Farben der Nacht.Schwarz ist und bleibt die Nummer Eins. Hinzu gesellen sich dunkle, schwarznahe Farbtöne (Nachtblau!) und Grau. Diese Far-ben versinken aber nicht in Tristesse oder klassischer Langeweile - im Gegenteil! Durch interessante Strukturen, 3 D-Effekte, ver-fremdete Klassik-Musterungen oder Glanzeffekte baut sich eine Spannung voller Raffinesse auf.

Schlechte Stimmung durch schwache Frequenz und anhaltendes Minus im deut-schen Modehandel macht auch vor Trendscout Marga Indra-Heide nicht halt. Doch es gelingt ihr anlässlich der Präsentation der neuen Herbst/Winter-Mode 2015/16, der Langeweile im Verkauf eine klare Absage zu erteilen und wieder Lust auf die neue Mode zu machen.

MODE&FREIZEIT [ıntern]

INDRA HEIDE | Fashion meets Comfort

Winter Pastells („Early Dawn“) zeigen neblige Nuancen von Offwhite und Bleu über Rosé und alle Stufen von Grau - von ganz hell bis dunkel. Es sind Farben, die schmeicheln und die neben den vielen dunklen Farben für eine wohltuende Erfri-schung sorgen. Mit diesen delikaten Far-ben verbindet man kuschelige Materiali-en: Viel Wolle und Strick, Fell und Plüsch, aber auch die zahlreichen Winterdaunen und neuartige High-Tech-Qualitäten.Warme Rot- und Brauntöne („Toska-na-Farben“) erscheinen und ebenso gol-dene Honig- und Camel-Töne, übergehend in stimmungsvolle Terracotta-Nuancen bis hin zu gehaltvollen Brauntönen und ei-nigen Grün-Varianten. Typisch dafür ist ein reiches Farbbild mit ebensolchen an-spruchsvollen Qualitäten. Es schimmert und glänzt, es ist flauschig oder gesteppt und auch Folk-Prints fühlen sich in dieser Farbigkeit gut platziert.

Indra Heide gliedert die neuen Kollekti-onen in diese vier Trend-Styles: Gender-less / Pleasant / Precious / Sportive

Genderless - der neue androgyne Look

Genderless bringt Maskulines für Damen mit dem Schwerpunkt Anzug (Hosenan-zug), womit auch Blusen/Hemden wieder wichtig sind. Es ist ein Thema für starke Frauen mit viel Mode-Mut und Feeling.Bei den Stoffen fallen die klassischen Des-sinierungen - von Schwarz bis Weiß - so-fort ins Auge. Das Neue liegt nun aber in den Verfremdungen der Strukturen und Digitalisierung dieser bekannten Muste-rungen. Alles wird weiter, großzügiger im Schnitt und der Begriff oversized ist wieder angesagt. Das gilt vor allem für

die Hosen. Die Marle-ne ist wieder ein The-ma. Noch sehr umstrit-ten das Thema Culotte (Hosenrock).Die Perfektion die-ses Themas: der klas-sische Schnürschuh - der Brogue/Dandy! Eine starke Bodenaus-führung unterstreicht den Neuigkeitswert. Er darf auch glänzen (Co-meback von Brush und Lack).Die Umsetzung des Themas in der Menswe-ar ist einfach cool im smarten urbanen Stil: klassisch - clean und strikt. Schwarz und Grau von Kopf bis Fuß. Die Hosen bleiben sch-mal - auch das Sakko zeigt noch Slim Line, aber der Wollmantel - in modischer kurzer Länge - zeigt deutlich mehr Volumen.Der Schuh dazu: ganz klassisch mit Lyra-lochung und Flügelkappe, aber auch mit deutlich betonter, starker Sohle!

Pleasant - einfach komfortabelPleasant ist Mode mit Wohlfühl-Charakter! Hier geht es um die neuen Mäntel, Out-door-Jacken sowie um Capes und riesige Umschlagtücher.Dabei stehen besonders die Stoffe im Fo-kus. Sie sind geschmeidig, voluminös und immer flauschig. An-gesagt sind hoch-wertige Wollqualitä-ten wie Kamelhaar oder Flanell, Kaschmir oder entsprechen-de Mischungen. Hin-zu kommen Daunen, Pelz und Plüsch für winterliche Themen, aber auch Teddy und Doubleface. Das ab-solute Lieblingsthe-ma ist Strick: Jacken und Pullover in XL - so richtig zum Einku-

scheln, üppige Rollkragen sind ein Muss! Die Hosen zu diesen Riesenteilen bleiben schmal: von Skinny bis konisch. Jeans dürfen nicht fehlen.Übrigens, die neutralen Winterpastelle kommen diesem Thema sehr entgegen. Und auch der klassische Camel-Ton ist im-mer wieder zu entdecken. Er wirkt sehr edel und wertig.Stiefeletten laufen weiter, vor allem das Chelsea-Thema wurde weiterentwickelt.

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Fashion meets Comfort | INDRA HEIDE

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Casual-Comfort Styles für Männer: Das bedeutet Jeans oder Chinos in schlan-ker Silhouette, viel Strick und dazu neue Blousons, Parkas und Daunenjacken. In diesem sportiveren Bereich behaupten sich knöchelhohe Boots - als Sneaker, Schnürer oder Chelsea.

Precious - wertvoll - kostbarPrecious ist ein Thema voller Poesie, Fol-klore, Nostalgie, Glamour und einer Prise Ironie. So vernünftig, klassisch, komfor-tabel und sportiv die Mode auch sein mag - ohne dekorative, glamouröse Elemente geht es natürlich auch im nächsten Win-ter nicht. Die Phantasie kennt keine Gren-zen. Es kann glitzern und funkeln, hier gibt es Spitzen und Stickereien, florale Motive oder digital Verfremdetes, Paillet-ten und Laser Cuts, immer wieder Animal-prints und farbige Juwelen.Im Fokus: Bella Donna - die schöne Frau. Sie trägt gerne Kleider, Blusen und Röcke, die ihre Figur umschmeicheln und sie liebt luxuriöse Materialien wie Seide und Spit-ze, Brokat oder Chiffon und große Tücher mit phantasievollen Dessinierungen.Last but not least: Die Inspirationen und Einflüsse aus den Sixties und Seventies. Ein wahrer Melting Pot, denn Folk und Ro-mantik, Hippie-Look und Bohemian Chic werden locker gemixt.Gezeigt werden Kleider und wippende Mi-niröcke, lässige Kurzmäntel und kleine Le-derjacken, Patchwork und grafische Mus-ter, spitze Pumps oder Ankle Boots und lange Velourlederstiefel nach der Devise: Mini oder Maxi!

Sportive - es lebe der SportSportive bildet den nahtlosen Übergang von Casual-Comfort zum Sport und setzt Sport-mode auch luxuriös um. Es kommen die neu-en technischen Qualitäten verstärkt zum Einsatz. Stichwort: Innovation, denn die Sportmode zeigt den Weg in die Zukunft!

High Tech ist angesagt, mit Beschichtun-gen und Gummierungen, Neopren, 3D, Winterdaunen, Stepp, Mesh und vielen neuartigen Qualitäten mit Zusatznutzen und Funktion.Neben den immer noch sehr beliebten Skinny Pants haben sich zwischenzeitlich auch die lässigen Jogg-Pants etabliert. Bei Jacken sieht man neben Anoraks und Par-kas auch viele Blouson-Formen.Und die Schuhe? Es lebe der Sneaker! Auch im Winter! Das Angebot wird immer stärker und der Materialmix immer auf-wändiger und luxuriöser.

EinkäuferInnen und InhaberInnen des Wiener Modehandels füllten den großen Saal der Sparte Handel wieder bis auf den letzen Platz, um sich an Hand der von Marga Indra-Heide prä-sentierten Trends fit für die Orderrunde zu machen.

Mag. Maria Smodics-Neumann (rechts außen) und Helmut Schramm freuten sich über die von Marga Indra-Heide prä-sentierten Trends der neuen Herbst/Wintermode 2015/16.

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Auch die Vertreter des Großhandelsgremiums (rechts Obmann Ralph Plaichinger) waren von dem Vortrag begeistert.

1|1518 MODE&FREIZEIT [ıntern]

STUDIE | Wiener Kaufkraft

STUDIE DER WK WIEN:

Kaufkraft der Wiener stagniert„Wien steuert auf ein massives Strukturproblem zu. Denn die Verkaufsflächen wachsen enorm, während die Kaufkraft zurückgeht. Das wird nicht ewig ohne Konsequenzen bleiben“, sagt DI Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien. Im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte er eine Studie der WK Wien zur Wiener Kaufkraft.

Weniger Kaufkraft, mehr VerkaufsflächenNeben dem realen Verlust an Kaufkraft (-0,6 % im Vergleich zu 2006, inflati-onsbereinigt) bereitet auch das exor-bitante Verkaufsflächenwachstum (+20 % im Vergleich zu 2006) Sorge. Die größten Zuwachsraten gibt es bei den Fachmarktagglomerationen am Stadt-rand (+38 %) und den nicht integrier-ten Einkaufszentren. Aber auch die Verkaufsfläche in den Einkaufsstraßen ist seit 2006 um 15 % gewachsen.

Die Folge des vor allem am Stadtrand ungezügelten Flächenwachstums sind geringere Umsätze und Gewinne pro Verkaufsfläche, übersteigerter Kon-kurrenzdruck, uniformiertes Ange-bot, wachsender Leerstand, Rückgang der Nahversorgung, strukturschwache Grätzel und frequenzschwache Fach-marktagglomerationen auf der grünen Wiese.

Die Studie zeigt, dass ein Generalkon-zept mit konkreten Projekten zur Weiter-entwicklung der Wiener Einzelhandels-strukturen fehlt. Und es werden Priori-täten falsch gesetzt, worunter auch Ein-kaufsstraßen wie beispielsweise die Fa-voritenstraße im 10. Bezirk leiden. Denn diese hätte durchaus das Zeug, wieder zu einer attraktiven Shoppingmeile, zu einem zusätzlichen City-Hotspot zu wer-den. Allerdings wäre dafür eine längst überfällige Oberflächensanierung und Revitalisierung notwendig. Der ideale Zeitpunkt beim Bau des Hauptbahnhofs Wiens wurde aber versäumt. Stattdessen wurde das Geld in die ohnehin gut funk-tionierende und mit Abstand umsatz-stärkste Einkaufsstraße Österreichs ge-steckt. „Wollen wir Wien zur Weltstadt weiterentwickeln, darf man solche Chan-cen nicht liegen lassen.

So verplant man die Zukunft einer wachsenden Stadt“, sagt Ruck und fordert:

• ein langfristiges überregionales Strategiekonzept für die Einkaufsstadt Wien

• großflächiges Verkaufsflächenwachstum nur noch dort, wo neue Kaufkraft ent-steht

• ein Investitionsprogramm und eine Revitalisierungsoffensive für die Erdgeschoß-zonen in Einkaufsstraßen

• Widmungsstopp für großflächige Verkaufsflächen in Betriebsbau- und Industrie-gebieten

Wichtigste Fakten zur Wiener Kaufkraft-Studie:

» Kaufkraft sinkt Das Kaufkraft-Volumen der Wiener Bevölkerung ist seit 2006 inflationsbereinigt um -0,6 % gefallen. Nominell ist es um 17,5 % angestiegen. Bevölkerungsgewinne von 7 % sowie Steigerungen in den Verbrauchsausgaben der Haushalte begründen das Wachstum des Kaufkraft-Volumens von 8,25 Mrd. Euro auf 9,69 Mrd. Euro.

» Kaufen die Wiener in Wien? 82,3 % des Wiener Kaufkraftvolumens bleibt in der Stadt. Das ist eine Steigerung um nur 0,6 Prozentpunkte im Vergleich zu 2006, trotz 20-prozentigem Verkaufsflä-chenwachstum. In der Langfristbetrachtung seit 1998 hat sich dieser Wert um 0,4 Prozentpunkte verringert.

» Einkaufen: Wiener sind mobiler Die Wiener werden beim Einkaufen mobiler und nehmen längere Wegstrecken über Bezirksgrenzen hinaus in Kauf. Dies wird durch die Kaufkraft-Bindung an andere Bezirke erkennbar, die um 2,1 % zugenommen hat. Ergebnis ist eine Verschiebung der Kaufkraft-Verflechtungen zwischen den Bezirken und eine Konzentration auf wenige große Einkaufsdestinationen.

» Kaufkraft-Bindung innerhalb Wiens: Gewinner und Verlierer In der Langfristbetrachtung seit 1998 hat sich die Kaufkraft-Eigenbindung in vie-len Bezirken deutlich abgeschwächt bzw. rückläufig entwickelt. Einige Bezirke konnten die Kaufkraftbindung ihrer Bewohner seit 1998 steigern (Innere Stadt, Liesing, Donaustadt, Landstraße), meist begleitet von großflächigen Verkaufsflä-chenentwicklungen. Auf der anderen Seite aber verlieren auch Bezirke kontinu-ierlich an Kaufkraft-Eigenbindung (Rudolfsheim-Fünfhaus, Floridsdorf, Simmering, Margareten).

» Kaufkraftbilanz Wiens: Saldo noch positiv, aber um 66 Prozent gesunkenDie Bilanz der Kaufkraft-Abflüsse (1.716 Mio. Euro) und Kaufkraft-Zuflüsse (1.837 Mio. Euro) bringt Wien einen positiven Saldo von 121 Mio. Euro. Seit 2006

1|15 19MODE&FREIZEIT [ıntern]

Wiener Kaufkraft | STUDIE

SIMPLE, STRESSFREIE LADEZONENSUCHE:

Neue App macht’s möglichIn Wien gibt es über 2600 Ladezonen, die für Liefer- und Ladetätigkeiten zur Ver-fügung stehen. Diese hat die Wirtschaftskammer Wien nun ermittelt, erhoben und erfasst und daraus gemeinsam mit dem Unternehmen Fluxguide die Wiener Lade-zonen-App entwickelt.

Mit dieser App finden Nutzer auf ihrem Handy (Bild) mittels interaktiver Karte in Sekundenschnel-le die passende Ladezone für ihre Liefertätigkeit und Fahrzeugtyp. Filter- und Merkfunktionen ver-einfachen die rasche Suche. „Wer die Ladezonen-App nutzt, spart Zeit, Geld und Nerven. Unter dem Motto ‚Bewegung statt Stillstand‘ unterstützen wir damit den Wirtschaftsverkehr und erweitern unser Serviceangebot“, sagt DI Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien.

Im Rahmen der App-Entwicklung hat die WK Wien innerhalb von vier Monaten das gesamte Wie-ner Straßennetz mit 2.763 Kilometern, 6.842 verschiedenen Straßen und 2.657 Ladezonen erfasst und per Geodaten verortet.

Die wichtigsten Funktionen der Wiener Ladezonen-App:

• Adresssuche: Ladezonen in der Nähe des Zielortes• Radarfunktion: Anzeige aller Ladezonen im Umkreis von 500 Metern• Automatische Routenberechnung innerhalb Wiens zur ausgewählten Ladezone• Detailinfos zur Ladezone wie beispielsweise Ladezeiten und Länge der Ladezone• Filterfunktion: Suche nach Ladezonen für den passenden Fahrzeugtyp• Merkfunktion: Verwendete Ladezonen werden markiert

Die Wiener Ladezonen-App ist ab sofort in Verbindung mit den Betriebssystemen Apple iOS und And-roid nutzbar. Kostenloser Download unter www.wko.at/wien/Ladezonen-App

(Saldo von 353 Mio. Euro) hat sich die Bilanz um 66 Prozent verschlechtert.

» Kaufkraft-Abflüsse nach Niederösterreich Ein negativer Kaufkraft-Saldo von -213 Mio. Euro besteht ge-genüber Niederösterreich, vor allem aufgrund der großflächigen Handelsagglomerationen in Bereich SCS Vösendorf/Brunn so-wie dem neuen Einkaufszentrum/Fachmarktagglomeration G3 in Gerasdorf.

» Kaufkraft-Zuflüsse Eine positive Kaufkraftbilanz (+275 Mio. Euro) hat Wien mit den meisten anderen Ländern - speziell die Slowakei und Un-

garn kann man hier hervorheben. Auch die Zuflüsse aus unregelmäßigen Einkaufsfahrten inklusive Ausgaben von Tages- und Nächtigungsgästen (=Streuumsätze) von ca. 605 Mio. Euro sind hoch geblieben.

» Verkaufsfläche stark gestiegen - Einkaufsstraßen verlieren Anteile • Wien verfügt aktuell über Einzelhandelsverkaufsflächen von mehr als 2,4 Mio. m². Die Verteilung: Einkaufsstraßen 45 %,

Fachmarktagglomerationen 24 %, nicht integrierte Einkaufszentren 13 %, Streulagen 18 %.

• Die Verkaufsflächen sind seit 2006 um 20 % angestiegen. Die größten Zuwachsraten: Fachmarktagglomerationen (38 %) und nicht integrierte Einkaufszentren (24 %).

• Einkaufsstraßen verlieren anteilsmäßig an der gesamten Verteilung der Verkaufsfläche kontinuierlich an Boden: 1996 (78 %), 2014 (45 %).

20 1|15MODE&FREIZEIT [ıntern]

AUSZEICHNUNG | Wiener Preis

WIENER PREIS:

Sparte Handel zeichnet Vorauer und Weitzl ausBereits zum 18. Mal vergab die Sparte Handel der Wirtschaftskammer Wien gemein-sam mit dem Institut für Handel und Marketing der WU-Wien im Festsaal des Hau-ses der Wiener Kaufmannschaft den „Wiener Preis für Handelsforschung und –pub-lizistik”. Die Auszeichnungen erhielten der stellvertretende Ressortleiter „Regional“ des „WirtschaftsBlatt“ Michael Vorauer sowie Mag. Dr. Wolfgang Weitzl.

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Der Preis soll wissenschaftliche Arbei-ten auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften und fachpu-blizistische Arbeiten auszeichnen, die dazu geeignet sind, zu einem besseren Verständnis für Fragen des Handels zu führen. „Dieser Preis ist für den Han-del von besonderer Bedeutung, denn sowohl die öffentlichkeitswirksame als auch die wissenschaftliche Auseinan-dersetzung mit handelsspezifischen Themen betonen die hohe Relevanz des Handels für Wirtschaft und Gesell-schaft“, meinte der Obmann des Wiener Handels, KommR Erwin Pellet.

Wiener Preis für Handelspublizistik 2014 geht an Michael Vorauer vom WirtschaftsBlattDer geborene Steirer Michael Vorauer startete nach der Matura im Jahr 1995 ein Studium der Publizistik, Kommu-nikationswissenschaft sowie Politik-wissenschaft in Wien. Bereits während des Studiums war er Chef vom Dienst

der Unizeitung „Uni Aktuell“ und jobb-te als Wien Korrespondent der „Stei-rischen Wochenpost“. Kurz nach dem Präsenzdienst im August 1999 begann seine Karriere beim WirtschaftsBlatt. Zunächst als freier Mitarbeiter, ab 2002 als Redakteur, 2004-2006 als leitender Redakteur Bundesländer, dann als Res-sortleiter Bundesländer und seit Sep-tember 2014 als Stellvertretender Res-sortleiter Regional. „Michael Vorau-er hat mit seinem Wirken wesentlich dazu beigetragen, dass der Handel sei-ner wirtschaftlichen Bedeutung ent-sprechend dargestellt wird. Er versteht es, gut recherchierte Beiträge mit ho-hem Informationswert, leicht fasslich und kompakt zu gestalten“, erläuterte der Geschäftsführer der Sparte Handel, Dr. Klaus Puza, in seiner Laudatio. Der-zeit liegen seine Schwerpunkte in der Unternehmensberichterstattung (KMU) in Wien, Oberösterreich und Steiermark für das Hauptblatt und das Wirtschafts-Blatt Regional.

Wiener Preis für Handelsforschung für Doktorarbeit über Online-Wer-bungDer Wiener Preis für Handelsforschung erging heuer an Mag. Dr. Wolfgang Weitzl für seine Dissertation „Zur Messung der Effektivität von Electronic Word-of-Mouth: Entwicklung und Anwendung der eWOM-Vertrauens-Skala“. Ziel der Dis-sertation war es, durch einen innova-tiven, vertrauensbasierten Segmentie-rungsansatz Kundengruppen im Handel zu identifizieren, welche durch Consu-mer-to-Consumer (eWOM) oder durch Business-to-Consumer Kommunikation (Online Werbung) auf unterschiedliche Art beeinflusst werden. Durch eine um-fangreiche Beschreibung dieser Segmen-te erlaubt es die Arbeit Händlern, gezielt Konsumenten online anzusprechen, wel-che besonders positiv auf Werbeinstru-mente reagieren. „So könnten Werbebud-gets in Zukunft ganz gezielt eingesetzt werden“, meinte Univ.-Prof. Dr. Peter Schnedlitz in seiner Laudatio.

Obmann der Sparte Handel KommR Erwin Pellet, Handelspublizistik-Preisträ-ger Michael Vorauer, Handelsforschung-Preisträger Mag. Dr. Wolfgang Weitzl, Vorstand des Instituts Handel und Marketing an der Wirtschaftsuniversität Wien Univ. Prof. Dr. Peter Schnedlitz.

Das Modegremium und die Sparte waren mit dem Präsidenten des Fonds der Wiener Kaufmannschaft Dr. Rainer Trefelik, Gremialobmann Helmut Schramm und Spartenobmann Erwin Pellet beim Wiener Preis vertreten und freuten sich über die gute Zusammenarbeit mit der Presse und mit Prof. Schnedlitz.

AUSZEICHNUNG

21MODE&FREIZEIT [ıntern]1|15

FÜR DICH DA:

Kinderfreundlichster Betrieb

Dr. Rainer Trefelik und Gremialobmann Helmut Schramm mit MMag. Martina Pfluger/House of Dancing, die im 17. Bezirk zum kinderfreundlichsten Be-trieb gewählt wurde.

Viel mit Kindern zu tun hat der Sieger des 20. Bezirks, Christian Timmer-mann. Der Chef der Dive company veranstaltet pro Jahr Kindertauchkurse für einige hundert Wiener Kinder. Helmut Schramm und Rainer Trefelik gra-tulierten dem engagierten Unternehmer, der außerdem im Gesamtranking den zweiten Platz unter allen teilenehmenden Wiener Betrieben belegte.

Bei der Wahl des kinderfreundlichsten Betriebs in Wien 2014 wurden auch zwei Betriebe aus unserem Gremium ausgezeichnet, und zwar die Bezirkssieger des 17. Bezirks (House of Dancing) und des 20. Bezirks (Dive company)

ACHTUNG GESCHENKARTIKELHANDEL !

Gemeinsamer Besuch der Creativ SalzburgEnde Februar öffnet das Messezentrum Salzburg seine Türen für die Frühjahrsausgabe der Creativ Salzburg, die vom 27. 2. bis 1. 3. 2015 stattfindet. Rund 200 Aussteller präsentieren an drei Messetagen ihre Neuheiten und Produkte aus den verschiedensten Bereichen. Nutzen Sie die Messe um neben letzten Bestellungen der Frühjahrs- und Osterware bereits erste Winter- und Weihnachtsartikel für Ihr Sortiment zu bestellen. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl an Neuheiten und Klassikern für Ihr Ganzjahressortiment zu entdecken.

Auch heuer ist wieder ein gemeinsamer Fachbesuch mit dem Landesgremium Niederösterreich des Handels mit Mode und Freizeitartikeln für den ersten Messetag, den 27.2.2015 ge-plant. Die beiden Gremien unterstützen diesen Messebesuch durch kostenlose Eintrittskarten inklusive einem Sektempfang auf der Messe.

Neben der Individualanreise besteht bei ausreichendem Mitglie-derinteresse die Möglichkeit, eine gemeinsame kostenlose Bus-fahrt mit dem Landesgremium Niederösterreich in Anspruch zu nehmen.

Zusteigemöglichkeiten:

06.00 Uhr: Wöllersdorf (Sorelle Ramonda)

06.20 Uhr: Guntramsdorf Oldtimer Autobahnraststation

07.30 Uhr: St. Pölten Autobahnraststation (Völlerndorf)

08.20 Uhr: Öd Oldtimer Autobahnraststation (Busparkplatz)

Anmeldungen nimmt das Landesgremium NÖ unter T 02742/851-19331 bis spätestens 13.Februar 2015 entgegen.

Christian Timmermann von der Dive Company hat vor kurzem an-lässlich der Boot 2015 in Düssel-dorf eine weitere Auszeichnung erhalten. Das Unternehmen wur-de von PADI (Professional Asso-ciation of Diving Instructors) der weltweit größten kommerziellen Tauchausbildungsorganisation, mit dem Award "Hervorragende Leistung beim Kindertauchen & Beste Kindertauchschule Euro-pas" ausgezeichnet. V. l. n. r.: Tauchlehrerin Astrid Böhme und Christian Timmermann von der Dive Company freuen sich über die von PADI Regionalma-nagerin Conny Ghodes über-reichte Auszeichnung. MODE & FREIZEIT INTERN gratuliert herzlich!

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MODE&FREIZEIT [ıntern]

ALLE BRANCHEN:Kaufkraftsteigerung:Einzelhandel profitiert wenig

Die durchschnittliche Kaufkraft der Österreicher steigt langsam aber kontinu-ierlich weiter. Ende 2014 wurde erstmalig die 20.000 Euro-Marke überschrit-ten. Mehr Geld führt jedoch nicht zu einem höheren Konsumanteil im Einzel-handel, sondern wird hauptsächlich für gestiegene Fixkosten oder Bildungs- und Erholungsangebote ausgegeben oder angespart.

Trend Kaufkraft überschreitet die 20.000 Euro-Marke!19.970 Euro betrug die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft eines Österreichers im Jahr 2013. Im Jahresdurchschnitt 2014 hat die durchschnittliche Pro-Kopf-Kaufkraft in Österreich die 20.000 Euro-Marke überschritten. Im Vergleich zu 2013 bedeutet dies eine nominelle Steigerung von circa +2,1%, was inflationsbereinigt ein Plus von circa +0,3% ausmacht. 2015 soll die Kaufkraft nominell um circa +1,9% steigen.

Die zusätzliche Kauf-kraft, die die Österrei-cher nicht im Einzel-handel ausgeben, wird im Wesentlichen für höhere Fixkosten und/oder für Angebote in den Bereichen Bildung, Reisen und Freizeit aufgewendet. Das, was übrig bleibt, wird ange-spart, obwohl auch die Sparquote in den letz-ten Jahren in Öster-reich rückläufig ist.

Der Anteil der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft geht zurück!Rund 30% der verfügbaren Kaufkraft gibt ein Österreicher im Schnitt für Einzelhan-

delsprodukte aus. Die-ser einzelhandelsrele-vante Kaufkraftanteil lag vor rund zehn Jah-ren noch bei circa 40%.

Im europäischen Ver-gleich zeigt sich, dass bei höherer Kaufkraft der einzelhandelsre-levante Kaufkraftan-teil sinkt. Der Grund ist einfach: Je mehr Wohlstand, desto er-schwinglicher werden auch materielle Güter.

Pensionsvorsorge, Fixkosten, Bildung und Erholung!

Im langfristigen historischen Vergleich betrachtet konnten die Österreicher im-mer mehr Geld ansparen. Betrug der An-teil der nicht privaten Konsumausgaben (Sparen, Versicherungen, private Pensi-onsvorsorge, Aktien, etc.) im Jahr 2003 noch circa 9%, so waren es 2013 bereits 13%.2010 lag dieser Anteil allerdings bei so-gar 15%. Der Grund für den kurzfristigen Rückgang zwischen 2010 und 2013 hat zum einen mit einem Anstieg der Woh-nungskosten (+0,8 Prozentpunkte) – ins-besondere Miete und Betriebskosten – sowie mit den höheren Ausgaben in den Bereichen Ernährung (+0,8 Prozentpunk-te) und Verkehr (+0,4 Prozentpunkte) zu tun. Leichte Steigerungen sind auch im Bereich Bildung und Erholung (+0,2 Pro-zentpunkte) zu beobachten.Rückläufig sind hingegen die Ausga-benanteile für klassische Einzelhandels-bereiche wie Bekleidung (-0,4 Prozent-punkte) oder Einrichtung und Hausrat (-0,2 Prozentpunkte). Bei Bekleidung sank der Anteile an den gesamten Kon-sumausgaben zwischen 2010 und 2013 von 6,4% auf 6,0%. „Die durchschnittliche Pro-Kopf-Kauf-kraft in Österreich steigt zwar langsam aber kontinuierlich weiter“, fasst Wolf-gang Richter, Geschäftsführer bei Regio- Data Research, die Ergebnisse zusammen. „Das Mehr an Geld wird jedoch entwe-der angespart oder für höhere Fixkosten und/oder Leistungen ausgegeben, die uns sinnvoller erscheinen, so zum Bei-spiel für Bildungs- und Erholungsange-bote.“

Quelle: RegioData Research, Konsumausgaben

Österreich – Ausgabe 2011 und Ausgabe 2014

WINTERSCHLUSSVERKAUF:Das Volk der Schnäppchenjäger

Zum Editorial „Beschwerden über Rotstiftpreise“ von Helmut Schramm in der letzten MFI-Ausgabe haben wir

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Aktuelles für Sie zusammengefasstBRANCHENNEWS

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BRANCHENNEWS

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diesen Artikel in der Frankfurter All-gemeinen Sonntagszeitung entdeckt, den wir gerne gekürzt und mit un-kenntlich gemachten Markenbezeich-nungen wiedergeben. Die Aussagen aus Deutschland sind 1:1 auf Öster-reich übertragbar. Auch Brigitte Med-lin hat in ihrem TZ-Leitartikel „Was ist Mode eigentlich wert?“ die Waren-schwemme und die schwachen Abver-käufe aufgegriffen und fragt: „Was kann Ware wert sein, die wenige Wo-chen nach ihrer Präsentation um die Hälfte des Preises verkauft wird?

Die Konsumlaune der Deutschen ist besser denn je: Wohnungseinrich-tung oder neueste Technik lassen sie sich etwas kosten. Nur bei der Bekleidung gucken heute viele aufs Geld und verzichten dabei auf Quali-tätsansprüche. Warum?

Vor ein paar Jahren hätte man gesagt, dass Stefanie Franz eine typische deut-sche Konsumentin ist. Die kaufmänni-sche Angestellte kauft über das Jahr hinweg gesehen nicht viel Bekleidung; dafür sind die Teile, etwa ein neues Paar Stiefel jeden Winter, aber von ausge-suchter Qualität. Oder zumindest ver-sucht sie, das zu glauben. Sie achtet beim Einkaufen auf die Verarbeitung und darauf, wie sich die Stücke wa-schen lassen; Billiganbieter meidet sie bewusst. „Es entspricht nicht meinem Verständnis von Konsum, möglichst viel zu kaufen, was man dann doch ein Jahr später wieder wegschmeißt.“

Stattdessen geht die Mitvierzigerin be-reits seit jungen Jahren bei einem be-stimmten Marken/Franchise-Lieferan-ten einkaufen. Nicht zuletzt, weil das Haus ein Qualitätsbewusstsein vermit-telt, das zu ihrem Konsumverhalten passt. Oder muss man sagen: gepasst hat? „Ich stelle langsam fest, dass das scheinbar Langlebige hier gar nicht mehr so lange hält“, sagt Franz. „Dass die Qualität in den vergangenen Jahren stark nachgelassen hat, merkt man zum Beispiel an den T-Shirts. Die Stoffe sind viel zu dünn.“

Auch an diesem Mittwochnachmittag Ende November steht Stefanie Franz im ersten Obergeschoss der riesengroßen Filiale dieses Marken/Franchise-Liefe-ranten an der Frankfurter Zeil, um sich umzuschauen. Mitten im Raum befindet sich schon jetzt ein „Sale“-Tisch mit he-runtergesetzter Ware. Franz schaut kurz

hinüber. „Ich habe langsam das Gefühl, dass viele Sachen gleich als Sonderangebo-te konzipiert sind.“ Natürlich wühlt auch sie sich dann mal durch das Angebot, wie immer mehr Deutsche.

Cotton USA prognostiziert weiter sinkende Bekleidungsausgaben

Ihr Image als Volk der Sparer strafen die Deutschen zurzeit Lügen. Sie investieren in neue Bäder, teure Lebensmittel und große Flachbild-Fernseher. Aber beim Thema Bekleidung werden sie dennoch zunehmend zu einem Volk der Schnäppchenjäger: wenn schon im November bei XXX – also nicht gerade bei einem Discounter – der Tisch mit den Sonderangeboten aufgebaut ist; wenn historische Fußgängerzonen zu Outlet-Zentren umfunktioniert werden; wenn es unter Teenagern längst zum Hobby geworden ist, von YYY sechs Tüten voll mit Klamotten für insgesamt unter sechzig Euro nach Hause zu tragen.

Cotton USA, die Marketingorganisation für amerikanische Baumwolle, hat im ver-gangenen Jahr in ihrer „Global-Lifestyle-Studie“ ermittelt, dass 92 Prozent der Deutschen im Ausverkauf shoppen. Im Jahr 2003 waren es lediglich 73 Prozent. Klar, 2003, zu Zeiten des Winterschlussverkaufs, kamen die Deutschen erst ab dem letzten Montag im Januar und dann nur zwölf Tage lang in den Genuss von herun-tergesetzter Ware. 2014 begann der Sale kurz nach Weihnachten oder früher.

Gut möglich, dass die Deutschen somit ein zunehmendes Bewusstsein für den Preis entwickeln, Qualität zu niedrigerem Preis erwarten oder ihr ehemals so ausgepräg-tes Qualitätsbewusstsein sogar hintanstellen. Und das ausgerechnet hier, wo Beklei-dung, die im Leben Sinn macht, früher ruhig etwas kosten durfte. Dafür hielt sie ja anschließend auch länger. In der Umfrage von Cotton USA gaben 66 Prozent der Deutschen an, mehr für bessere Qualität zu bezahlen. 2008 waren es noch 76 Pro-zent. Bis 2020 erwartet Cotton USA bei Bekleidungsausgaben in Deutschland einen weiteren Rückgang. In Italien oder Großbritannien sollen die Ausgaben hingegen steigen.

Das fehlende Trend-Diktat stoppt die Schnäppchenjäger nicht

Heute sind viele Dinge weder geil noch gut. Indem der Sale immer früher beginnt, wird reduzierte Ware zur Normalität. Es kommt hinzu, dass Bekleidung bei der Mit-te der Gesellschaft immer weniger Begehrlichkeiten weckt. Man beobachtet, dass die Deutschen ihr Geld nun eher in andere Erlebnisse und Konsumgüter stecken: „den Wochenend-Trip nach Barcelona, ein neues iPhone“. Und natürlich, vielleicht ist es auch mal die Designer-Handtasche, die teure Daunenjacke außer der Reihe, die man sich als bewussten Luxus leistet und nicht, weil man sie unbedingt be-nötigt.

„Man braucht einen Impuls, dass man sagt, Mensch, die Daunenjacke ist klasse, denn im Zweifel hat man noch eine Jacke vom vergangenen Jahr“, sagt Petra Dille-muth, die bei der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) für Mode zuständig ist. „Man ist ja nicht ohne Winterjacke.“ Aus ästhetischen Gründen ist die alte nur in den seltensten Fällen nicht mehr tragbar. „Das Problem in der Mode ist zurzeit, dass viele Dinge gleichzeitig erlaubt sind“, sagt Dillemuth. „Bei den Hosen zum Beispiel kann man sich in einer Bootcut ebenso sehen lassen wie in einer Slim Cut.“ Das fehlende Trend-Diktat beflügelt somit die Schnäppchenjäger nur noch. Die Ware aus der zu Ende gehenden Saison ist selten out.

Die Deutschen, ein Volk der Schnäppchenjäger?

Bis Ende 2013 sah es nach Untersuchungen der Forscher der GfK noch ganz anders aus. „Die Durchschnittspreise sind in den letzten Jahren gestiegen, das heißt, die Leute haben für weniger Menge mehr bezahlt“, erklärt Dillemuth. „2014 haben wir nun gesehen, dass die Durchschnittspreise im Vergleich zur Menge sinken.“ Preis geht jetzt vor Qualität.

Quelle: Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Autorin: Jennifer Wiebking (gekürzt)

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BRANCHENNEWS

Ihre Meinung ist uns [email protected]

LEDERWAREN:Gewinnspiel

Im Dezember gab es auf der gemeinsamen Facebookseite fb.taschen-undmehr.at ein Gewinnspiel, wobei eine von der Firma Picard ge-spendete Tasche im Wert von 229 € ausgespielt wurde. In einem Wettbewerb sollten sich die Besucher der Facebookseite im Rahmen der Lederwaren-Weihnachtsaktion „Oh Taschentraum“ mittels „Sel-fie“ mit ihrer Lieblingstasche selbst fotografieren und posten. Derje-nige mit den meisten Likes wurde als Gewinner dieser neuen Tasche ermittelt.

Für die Gewinnermittlung wurde eine eigene FB-App entwickelt und die Besucher der Seite konnten für den Bezug von Lederwaren als Weihnachtsgeschenk direkt Ihren bevorzugten Händler von der ge-meinsamen Webseite www.taschenundmehr.at ermitteln (Filtermög-lichkeit nach Postleitzahlen, Produktkategorien oder Marken). Da-mit ist es mit Sicherheit gelungen, im wichtigen Weihnachtsgeschäft das Interesse auf die Produktgruppe Taschen und die Mitglieder des Lederwarenhandels zu lenken.

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Sabine Kernbichler, Generalrepräsentantin von Picard Österreich, übergibt die Ta-sche an Markus Hierzer. Der stolze Wiener hat die Tasche für die bei der Preisverlei-hung anwesende Mutter gewonnen.

Eigenmarke garantiert höhere Erträge

Wer möchte nicht mehr Erträge erwirtschaften, wenn schon die Umsätze in den letzten Jahren in den meisten Fällen bestenfalls konstant blieben? Die Kurven von Umsatz, Ertrag und Kosten ent-wickeln sich für uns Händler immer mehr in einem ungesunden Ausmaß in unterschiedliche Richtungen. Wichtige Produkte wer-den durch zumeist ausländische Onlineplattformen zu Preisen an-geboten, die dem gut sortierten Fachhandel auf Dauer das Überle-ben unmöglich machen. Deshalb hat die Werbegemeinschaft der Österreichischen Lederwaren-wirtschaft in ihrer letzten Generalversammlung beschlossen, sich mit der Entwicklung der Eigenmarke „EDLER AUSTRIA“ zu beschäftigen. Eine Gruppe von erfahrenen Unternehmern hat sich gemeinsam – ga-rantiert ohne persönliche Vorteile - nach Konsultation mehrerer Liefe-ranten spontan bereit erklärt, dieses Thema umzusetzen. Zwei führen-de Anbieter von Reisegepäck haben sich als Bestbieter herausgestellt und es wurden zwei Serien entwickelt, die durch gemeinsamen Import

auf Basis ganzer Container Möglichkeiten entstehen las-sen, die folgende Vorteile bieten: • Extrem günstige Preise

für völlig unvergleichbare Produkte, die seitens die-ser Lieferanten exklusiv nur dem Fachhandel an-geboten werden.

• Die Eigenmarke für diese Produkte stellt einen un-verwechselbaren Bezug zu den österreichischen Händlern dar.

• Die Exklusivität dieser Produkte setzt die statio-nären Händler durch Un-vergleichbarkeit ihres An-gebots keinem Preisdruck ausländischer Onlineanbieter aus und garantiert ein tolles Preis/Leistungs-Verhältnis.

Aus kartellrechtlichen Gründen ist es sehr wichtig zu be-tonen, dass es sich bei den unverbindlichen Verkaufsprei-sangaben dieser Produkte um Vorschläge der Lieferanten handelt. Es ist aber keinesfalls jemand verpflichtet, diese einzuhalten und bleibt daher selbstverständlich völlig frei in seiner individuellen Preisgestaltung.

Rechtliche Regeln für Segways

Die Abteilung Stadtplanung und Verkehrspolitik der Wirtschaftskammer Wien informiert über rechtliche Regeln für Segways:

Aufgrund einiger in der Fußgängerzonen im 1. Bezirk im Laufe der Saison 2014 aufgetretenen Problemen er-suchen die Bezirksvorstehung für den 1. Bezirk sowie die örtliche Polizei alle Betroffenen darauf hinzuweisen, dass Segways wie Fahrräder zu behandeln sind und da-her auch die für Fahrräder geltenden Regeln der Stra-ßenverkehrsordnung eingehalten werden müssen. Dies bedeutet vor allem, dass das Fahren mit und das Abstel-len von Segways in Fußgängerzonen nicht gestattet ist, ausgenommen es bestehen Ausnahmen für Fahrräder.

Lieferantenranking des VSSÖ

Unter dem LINK http://www.vsso.at/umfrage.php?uid= 3b242d6b7b2673bfe80b9fc157057b1900004 können Sie noch am Lieferantenranking 2014 des VSSÖ teilnehmen.

Die Lieferpünktlichkeit und -zuverlässigkeit, das Rekla-mationsverhalten, die Nachordermöglichkeiten, POS-Un-terstützung, Qualität der Produktschulungen, Häufig-

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KOMMENTAR SCHREIBER

EVELYN SCHREIBERFreie Journalistin

KOMMENTAR

Gut gemacht

Die Inventur hat bestätigt, was die regelmäßige Beobachtung Ihres Waren-wirtschaftssystems bereits zu Protokoll gab: Am Lager befindet sich nur noch wenig Ware, das heißt, Sie hatten beim Ordern den richtigen Griff und konnten dank guter Nachfrage positive Verkaufsergebnisse erzielen. Mit dieser Aus-gangsposition fällt es nicht schwer, die bisherige Richtung beizubehalten und optimistisch in das neue Jahr zu starten.

KurskorrekturEtwas gedämpfter fällt die Prognose aus, wenn Altlasten in Form umfangrei-cher Lagerbestände den unternehmerischen Aktionsradius einschränken. Der Warenüberhang bindet Kapital, das der Beschaffung aktueller Sortimente die-nen sollte, und auch mit der mentalen Befindlichkeit steht es angesichts einer negativen Jahresbilanz bei Chef und Mitarbeitern nicht zum Besten.Doch anstatt sich gegenseitig den Schwarzen Peter zuzuweisen oder in Selbst-vorwürfe zu verfallen, sollte objektive Manöverkritik die Fehlerquellen aufspü-ren, um Kursänderungen schnellstmöglich planen und umsetzen zu können.

Kalkül KostenfaktorEine angespannte Finanzlage zwingt meist dazu, auf aufwändige Investitionen - zum Beispiel bezüglich Ladenbau oder Innenausstattung zwecks optischer Aufwertung der Geschäftsräume – zu verzichten. Stattdessen helfen Leistun-gen besonderer Art, eventuelle Flauten zu überwinden und frischen Wind in den eintönigen Geschäftsalltag zu bringen.Mit etwas Geschick und saisonbezogenen Deko-Elementen erhalten die Wa-ren-Präsenter im Shop ein neues ,,Gesicht“ und die Schaufenster aktuelle Eyecatcher-Funktion.Permanente Motivation der Mitarbeiter fördert den Teamgeist und die Bereit-schaft, sich einerseits mit den Interessen des Unternehmens zu identifizieren und zum anderen jedem potentiellen Käufer mit mehr Aufmerksamkeit, Bera-tungsintensität und ohne Scheu vor Verkaufsgesprächen mit Preisargumenta-tion zu begegnen.Der Aufbau einer tragfähigen Vertrauensbasis erleichtert sowohl den Dialog zwischen Kunden und Verkäufer als auch die Kommunikation vom Chef zum Mitarbeiter.Die Möglichkeit zur externen Weiterbildung in Form von Seminaren und Work-shops oder zur internen Trendinfo, eventuell in Kooperation mit Branchenkol-legen oder bei den Modetrend-Veranstaltungen des Landesgremiums, stärkt das Selbstbewusstsein der Mitarbeiter und vermittelt ihnen das fachliche Knowhow, etwa über Modeprognosen, Materialien, Gebrauchseigenschaften oder Pflege-Tipps. Achtung: Fragen zur Herkunft der Ware oder zu den Pro-duktionsbedingungen verlangen ehrliche Antworten, um die Glaubwürdigkeit des Fachhändlers zu untermauern.Kulanz in Reklamationsfällen im Rahmen der gesetzlichen Bedingungen und ein klares JA zum Konsumentenschutz dienen nicht nur der Imagepflege, son-dern geben dem Kunden das Gefühl von Sicherheit und Wertschätzung.

PluspunkteGanz ohne finanzielle Mittel geht es zwar bei diesen Empfehlungen auch nicht, aber die Kosten-Nutzen-Relation hält sich absolut in vertretbaren Grenzen. Und schließlich steht einiges auf dem Spiel, nämlich im Verlauf des Jahres 2015 den Aufschwung zu schaffen, um am 31. Dezember zufrieden sagen zu können: Das haben wir gemeinsam und mit vereinten Kräften sehr gut ge-macht!

Evelyn Schreiber

Sollten Sie Interesse haben, bitten wir Sie um Mitteilung an das Bundesgremium (Edith Seidl, T:+43 5 90 900 3370, F:+43 5 90 900 113370, E-Mail: [email protected]), das Ihre Wünsche – entsprechende Verfügbarkeit vorausgesetzt – an die entsprechenden Stellen weiterleiten wird.

keit der Schulungen, Betreuung durch den Innen-dienst, Betreuung durch den Außendienst, Marken- attraktivität sowie die Glaubwürdigkeit des Nach-haltigkeitskonzeptes werden dabei nach dem Schulnotensystem beurteilt.

Als Dankeschön fürs Mitmachen winken tolle Prei-se. Das Geheimnis rund um die TOP-Lieferanten 2015 wird am zweiten Messeabend der Winter-ÖSFA in der Brandboxx Salzburg gelüftet.

SPORT:Skiabsatz zog im Winter 2013/2014 an

In der vergangenen Skisaison 2013/2014 hat die heimische Ski-Industrie ihren Absatz gesteigert. Wurden 2012/2013 346.000 Paar Ski an den Sport-fachhandel und den Ski-Verleih verkauft, so waren es vergangene Saison 366.000 Paar. Österreich ist beim Marktvolumen in Europa der wichtigste Ab-satzmarkt. In Deutschland wurden zum Vergleich vergangene Saison rund 300.000 Paar Ski verkauft - rund ein Fünftel weniger als hierzulande.

Der Trend Richtung Verleih-Ski hält laut VSSÖ un-gebremst an - etwa die Hälfte des Absatzes ent-fällt auf diesen Markt. Beim individuellen Einkauf gehe die Tendenz Richtung Beratung und Fachhan-del. Hier ist durch das Aus von Intersport Eybl eine Markt-Veränderung eingetreten, die noch nicht konkret in Zahlen abgeschätzt werden kann. Der Ski-Verkauf ist besonders beratungsintensiv, der Diskonter Sports Direct verkauft daher praktisch keine Skier. Die Auswirkungen dieser Verschiebung werde die laufende Saison konkret zeigen.

Neue Produkte und Entwicklungen sollen den Ski-sport variabler machen und ihn für ein breiteres Publikum öffnen. Dabei geht es um die besonders drehfreudigen „Rocker Ski“, aber auch eine immer individuellere Anpassung der Ausrüstung an den je-weiligen Fahrer. Eine weitere Tendenz am Ski-Markt sind sogenannte All Mountain Skier mit breiter Mit-te, die ein breites Anwendungsgebiet von der Piste ins Gelände bieten.

Auch das sogenannte Splitboard - Snowboard und Tourenski zugleich - wird immer beliebter. Zum Aufstieg verwendet man ein Paar Ski, das man am Gipfel für die Abfahrt zum Snowboard zusammen-stecken kann. Auch das steigende Sicherheitsbe-wusstsein in der gesamten Gesellschaft wirkt sich weiterhin auch positiv auf den Absatz von Sicher-heitsequipment im Wintersport aus.

Quelle: APA

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BETRIEBSBESUCHE | Neue Läden in Wien

Dörte Kaufmann:Oma strickt HaubeDas Label DÖRTE KAUFMANN stellt handgefertigte Strickaccessoires wie Mützen, Schals, Kragen und Handschuhe her. Diese Wollaccessoires werden ausschließlich aus hochwertigen Naturmaterialien in Zusammenarbeit mit zahlreichen Frauen in Handarbeit gefertigt. Es entstehen Einzelstücke in Serie. Unter dem Motto „Oma strickt Haube“ arbeiten vor allem ältere Damen für Dörte Kaufmann, die zwei wert-volle Ressourcen zur Verfügung stellen können: Zeit und handwerkliches Geschick.

Dörte Kaufmann ist auch sonst bestens vernetzt in ihrem Grätzl in der oberen Kettenbrückengasse, wo sie mit den Nach-barbetrieben Mine Design (Shop in Shop für JungdesignerInnen) und Näherei Apfel (Nähwerkstätte und Apfelladen) gemein-same Aktivitäten setzt und Modeschauen veranstaltet. Mit der Wirtschaftskammer arbeitet sie von der Gründung an immer wieder intensiv zusammen, z. B. bei der Modeschau (vom Gremium gefördert), bei der Trendstudie „Mode-Handel Wien - Die große Trendstudie: Welche Risiken und Chancen die Zukunft für den stationä-ren Einzelhandel bereit hält“ und bei Aus-landsmessen, wo sie zuletzt in Kopenha-gen bei einer Publikumsmesse dabei war und jetzt mit Hilfe der Außenwirtschafts-organisation der WKO auch den skandina-vischen Markt erobern will.

Die Homepage dient ihr als bestes Schau-fenster: Wer schon im Geschäft gekauft hat, der bestellt bei Dörte Kaufmann auch online. Wer die hochwertige Ware aus den unterschiedlichsten Wollqualitäten und umweltfreundlichen Färbungen noch nicht kennt, will sie haptisch erleben: An-greifen, aufsetzen, probieren und spüren, ob alles passt. Der Kopf ist ja bekanntlich ein sehr sensibler Körperteil.

Außerdem setzt die Betreiberin mit ihrer Website geschickt auf Interaktionen mit zufriedenen Kundinnen und Kunden, in-dem sie diese auffordert, Bilder von sich

NEUE LÄDEN IN WIEN:

Stationär und online aktivBeim Wettbewerb „Beste Homepage“ im österreichischen Modehandel haben sich viele Wiener Unternehmen beteiligt, darunter auch viele Newcomer am Markt. Gremialgeschäftsführerin Elisabeth Rammel und Gremialobmann Helmut Schramm haben einige davon besucht, darunter auch die Siegerin des bundesweiten Wett-bewerbs in der Kategorie bis zehn MitarbeiterInnen, Dörte Kaufmann. Und sie bekamen viel Positives zu hören: Gerade Jungunternehmer und Startups loben die Aktivitäten des Gremiums und der Wirtschaftskammer.

mit den Produkten des Unternehmens hochzuladen. Diese Bilder werden auf einer eigenen Unterseite („Fanseite“) gekonnt in Szene gesetzt.

Mit „Zum Glück geboren“ bietet Frau Kaufmann auch eine kleine hochwertige Baumwollkollek-tion im Babybereich an. Dafür wird eine eigene Website erstellt.

Kristina Purzner:Lingerie trinkt MacchiatoDie Lingeria Macchiato versteht sich als das andere Dessous-Geschäft und hat sich auf Schönes für die gesamte Da-menwelt spezialisiert. So verschieden Geschmäcker, Erlebnisse und persön-liche Momente im Leben sein können, so vielseitig kann man sie in der Lin-geria Macchiato erleben. Einen ersten Vorgeschmack liefert die umfangreiche Homepage, die ebenfalls beim Wettbe-werb „Beste Homepage“ im Modehandel prämiert wurde.

„Die digitale Welt ist nicht meine“, formuliert die aus Deutschland stammende Wiener Unternehmerin Dörte Kaufmann. Und trotzdem hat sie den Wettbewerb „Beste Homepage“ des Bundesgremiums gewonnen. Kein Wider-spruch, denn sie hat mit ihrer Nachbarin Susanne Keusch-nig (rechts im Bild) auch gleich die Grafikerin im Haus.

Dörte Kaufmann gewann mit ihrer Homepage www.doertekaufmann.com die Kategorie „bis 10 Beschäftige“ beim Wettbewerb „Beste Home-page“ des Bundesgremiums des Modehandels.

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Neue Läden in Wien | BETRIEBSBESUCHE

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Für einen Schuss Entspannung sorgen im Geschäft dann eine Tasse vom namensge-benden „Cafe Macchiato“ oder „Latte Mac-chiato“. Beratung wird großgeschrieben, denn nur mit bester Beratung kommen die Kundinnen zu perfekten Dessous, je nach Anlass. Mal ein bisschen „Business“ ...mal ein bisschen „Urlaub“ ...mal ein bisschen „Vamp“. Verschieden und vielseitig, so wie Sie eben sind: Die Ladys.

Kristina Purzner legt Wert auf Neuigkeiten, die es am heimischen Markt bisher nicht gibt und bringt Wäsche aus europäischer Produktion in die florierende Neubaugas-se. „Perfekt ist der BH dann“, sagt Kristi-na Purzner, „wenn er eine Frau in Ihrem Outfit strahlen lässt. Und wer strahlt, geht fröhlich durchs Leben. Und das sieht ein-fach gut aus.“

Unter dem Motto „Still a woman“ ist Kristina Purzner auch eine Kooperation mit Yvonne Rueffs Initiative „Dancer against Cancer“ eingegangen. Frauen mit der Diag-nose Brustkrebs haben mit Sorgen und Veränderungen zu kämpfen. Eine sensible und professionelle Dessousberatung in der entspannten Atmosphäre der Lingeria Mac-chiato beweist ihnen, dass man trotz dieser Krankheit Frau bleiben kann. Dass Des-sous von Frauen mit Prothesen aber auch von allen Frauen ohne Operation getragen werden können, bewiesen schon Miss Austria Julia Furdea und Dancing Star Roswi-

tha Wieland, die sich für ein Shooting von Dessous aus der Lin-geria Macchiato in den Dienst der guten Sache stellten.

Als besonderes Extra kann man in der Lingeria Macchiato seinen Lieb-lingsartikel übrigens auch besticken lassen, wodurch er zu einem individuel-len Teil mit besonderem Touch wird, z. B. werden Hochzeitsdessous mit dem Datum der Hochzeit oder den Initialen des Brautpaares versehen.

Kakao und Cadê:Kiko ergänzt DOBAuch in der Strozzigasse 23 im achten Bezirk findet man mit Katharina Mayr und ihrer „Ka-kao-Kindermode“ eine Siegerin der „Besten Homepage“. Bei unserem Besuch haben wir mit Karin Dick von Cadê aber auch ein weiteres Mit-glied unseres Gremiums angetroffen, da sich die beiden sehr erfolgreich ein Lokal teilen und vie-le Synergien nützen. So sind die Kiko- und die DOB-Kollektion aufeinander abgestimmt und sol-len den Trägerinnen lange und nachhaltig Freu-de bereiten.

Mit Cadê und Kakao, mit Mag. Karin Dick und Ka-tharina Mayr, haben sich zwei UnternehmerInnen zusammengefunden, die Individualität, Nachhal-tigkeit und die Verwendung von Naturtextilien auf ihre Fahnen heften. Sie designen, produzie-ren und verkaufen im klassischen Ambiente des ehemaligen Schreibmaschinenbetriebs im ach-ten Bezirk. Obwohl sich Trends in der Mode stän-dig ändern, sind schönes Design und hohe öko-logische Ansprüche sowie faire Produktion und Langlebigkeit für die beiden kein Widerspruch.

Cadê-Inhaberin Karin Dick entwirft zweimal im Jahr eine Damenkollektion aus hei-mischen Naturtextilien. Das Design ist schlicht, schön und zeitlos – hie und da auch etwas verspielt. Genäht wird in den Basisgrößen S, M und L; dann wird nach den jeweiligen Kundenwünschen angepasst und geändert und so sehr nahe am Be-darf der Trägerinnen produziert, wodurch kein großes Warenlager entsteht und kei-ne unnötigen Ressourcen verschwendet werden. Maßanfertigungen oder Sonder-wünsche werden individuell erfüllt. Frau Dick versteht ihre Kollektion als Ruhepol abseits vom Mainstream, der persönliche und zeitintensive Kontakt mit den Kunden ist ihr ganz wichtig.

Kristina Purzner führt seit April 2014 die Lingeria Macchiato in der Neubaugasse, wo sie auch im Einkaufsstraßenverein mitarbeitet. Die Jungunternehmerin hat sich mit bester Ausbildung und Hilfe der Wirtschaftskammer perfekt auf ihren Start in die Unternehmerlaufbahn vorbereitet.

Inhaberin Kristina Purzner - im Bild mit Gremialobmann Helmut Schramm - hat während ihres Studiums bei Pal-mers gejobbt. Freunde haben ihr immer zu einem eige-nen Geschäft geraten, nach umfangreichen Vorbereitun-gen und einer Marktforschung 2014 wurde ihr Traum in der Neubaugasse 51 Realität.

Das Besondere bei Cadê ist, dass die je-weiligen Kollektionsstücke individuell angepasst bzw. angefertigt werden.

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Nach der Geburt ihrer Söhne stellte Katharina Mayr fest, dass es kaum Bio-Mode und vor allem fair produzierte Mode für die Kleinen gab. Dies war der Start für ihre kleine, feine Kinderbekleidungs-Linie KAKAO. Von Entwurf über Schnitt bis zur Fertigung wurde anfänglich alles selbst gemacht. Be-reichernd und unterstützend war hier auch von Anfang an die Zusammenarbeit mit Cadê, wo Kakao auch exklusiv off-line erhältlich ist.

Online ist Kakao-Kindermode auch erhältlich, die Website unterhält auch einen kleinen Blog. Selbstironisch berichtet Katharina Mayr dort auch von ihren Erfahrungen mit der Er-stellung von Homepage und Onlineshop.

Sie steckt viele Stunden Arbeit in ihre Teile und bis eine Kollektion erstellt ist, gibt es jede Menge Nachtschichten. Aber der schönste Dank sind für sie glückliche und immer wiederkehrende Kunden. Und das Allerbeste ist, wenn sie ein süßes Kind in KAKAO-Outfit am Spielplatz, auf der Straße oder in der Schule trifft. Da lacht ihr Herz, da strahlen ihre Augen und Katharina Mayr gibt zu, dann ziemlich stolz auf ihre Arbeit zu sein.

Katharina Mayr sagt über sich selbst, dass es schön ist, sagen zu können: Ich liebe, was ich tue ... Diese Liebe merkt man auch in den kleinsten Details, die Kakao einfach entzückend machen.

Karin Dick - die nur eine Homepage besitzt, aber nicht online verkauft - arbeitet seit 14 Jahren in der Strozzigasse, vor 4 Jahren ist Katharina Mayr (rechts im Bild) mit ihrem Label „Kakao-Kindermode“ dazu gestoßen. Bei-de Frauen haben Kinder, die zum Teil in der Werkstatt aufwachsen.

Die Kindermode des Labels KAKAO wird mit viel Liebe gefertigt, wichtiges Ma-terial sind Walkstoffe aus Tirol. Ware, die extra nach Kundenwünschen geändert oder angefertigt wird, wird den Kunden in kurzer Frist nachgesendet.

Lisa Anderwald ist dabei der quirlige Teil des Duos, eine grenzenlose Optimistin und besonders modeaffin. Die ausgebildete Maskenbildnerin und Visagistin hat bei

Passt gut:Leiberl trifft MelangeLisa Anderwald und Gernot Ebner sind privat und ge-schäftlich ein Paar, letzteres in der „Passt gut OG“ in der Lerchenfelder Straße 95-97. Ihr Geschäftsmodell: Mode und Kaffee.

Ihr Ziel als Gastgeber: Sie wollen ihren Kunden die Mög-lichkeit bieten, sich von den Kollektionen internationa-ler Streetwear-Labels in der angenehmen Atmosphäre ei-nes Cafés modisch inspirieren zu lassen und sich Zeit da-für zu nehmen - bei Kuchen und einer ehrlichen Tasse guten Kaffees. Noch im Sortiment: Schmuck, Accessoires und Sonnenbrillen.

Die Streetwear-Marken haben die beiden großteils exklu-siv für Wien, verkaufen nicht nur für Damen, sondern auch viel für Herren (und auch die Damen greifen hier gerne unisex zu). Die Ware kommt u. a. aus Australien, England, Deutschland und Ungarn.

Passt gut, das sind Lisa und Gernot in der Lerchenfelder Straße im 7. Bezirk. Die beiden sind emotional und ruhig, intuitiv und strukturiert, spontan und vorausschauend. Sie sind unterschiedlich und ergänzen sich gerade deshalb so gut: So wie die Verbindung aus Mode und Kaf-fee. Ihr Ziel: Sie wollen Farbe und Glück in den Alltag bringen.

VON DER WIRTSCHAFT

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VON DER WIRTSCHAFT FÜR DIE WIRTSCHAFT

Praktikumsplätze für VBS SchülerInnen gesucht„Von der Wirtschaft für die Wirtschaft“ – so lautet das Motto der Vienna Business School (VBS), den Handel-sakademien und Handelsschulen des Fonds der Wiener Kaufmannschaft.Im Zuge des neuen Lehrplans, müssen SchülerInnen der Handelsschule für einen er-folgreichen Abschluss innerhalb ihrer drei Ausbildungsjahre ein Pflichtpraktikum im Ausmaß von 150 Stunden, und SchülerInnen der Handelsakademie für ihre Matura in-nerhalb ihrer fünfjährigen Ausbildung ein solches im Ausmaß von 300 Stunden in der unterrichtsfreien Zeit absolvieren.

Das Pflichtpraktikum soll den jungen Menschen helfen, mehr Klarheit und Sicherheit bei der Wahl ihres zukünftigen Berufes zu erlangen und gleichzeitig Erfahrungen zu sammeln, die den Berufseinstieg erleichtern. Praxiszeiten können entgeltlich oder un-entgeltlich, entweder im Rahmen eines einmonatigen Praktikums in den Sommerferi-en, oder aufgeteilt in mehrere Praktika außerhalb der Unterrichtszeit erworben wer-den. Da das Betriebspraktikum zur Schulausbildung zählt, ist auch ein Versicherungs-schutz gegeben.

Für Unternehmen, die Praktikumsplätze in Ihrem Betrieb anbieten, gibt es die Möglich-keit, sich in einem Unternehmensregister, dem Praxisindex, eintragen zu lassen. Dieses Praxisregister wurde an der VBS Floridsdorf in einer Projektarbeit entwickelt. Interes-sierte Firmen werden in dem Index gelistet und die Kontakte bei Bedarf an Schüler- Innen der VBS, die einen Praxisplatz suchen, weitergegeben. Für nähere Informatio-nen und Registrierung kontaktieren Sie bitte die Projektleiterin, Frau Mag. Julia Smid, Lehrerin an der VBS Floridsdorf, unter Tel.: +43 650 830 98 79 oder per Email unter [email protected].

Weiters haben Sie die Möglichkeit, definitive Stellenangebote Ihres Unternehmens kos-tenlos in der Jobbörse der Vienna Business School zu inserieren. Dazu senden Sie eine PDF-Datei Ihres Stellenangebotes an [email protected], das Inserat erscheint online auf http://www.vbs.ac.at/schuler/vbs-jobboerse/

Die Vorteile für Unternehmen liegen auf der Hand:

» Mit einem Praktikumsplatz unterstützen Sie junge Menschen bei der Vorberei-tung auf die Berufswelt.

» Sie haben die Chance, potentielle zukünftige MitarbeiterInnen kennenzulernen und „zu testen“.

Die Vorteile für PraktikantInnen:

» Praktikum bei renommierten Unternehmen.» Auswahl, einen passenden Praktikumsplatz zu finden.» Lernen von den Besten!

Wir danken Ihnen für Ihr Interesse und Ihre Unterstützung der Schülerinnen und Schüler der Vienna Business School – der Schule „von der Wirtschaft für die Wirtschaft“.

Diese Brands hängen bei Lisa und Gernot auf den Kleiderstangen, die aus alten Dachstühlen zurechtgezimmert wurden: Einstein & Newton, Cuckoos Nest, Anticulture, All About Eve, Merc, Drink Beer Save Water, Plazmalab, Gelada, Epic, Hey Pilgrim. Die Beleuchtungskörper des Ladens sind in Baseballkappen integriert.

Lisa Anderwald und Gernot Ebner finden, Mode und Kaffee passen gut zusammen. Weil sie das denken, sind sie nicht nur eine Boutique oder ein Café. Weil sie das denken, sind sie beides: Leiberl & Melange.

Oberpollinger in München gearbeitet und ist auch ausgebildete Barista. Bald wird sie bei „Passt gut“ auch Styling-beratung anbieten. Gernot Ebner spielt den ruhigen Part, er ist besonders ge-wissenhaft und vornehmend zurückhal-tend. Er war mal Badewaschl, ist Jour-nalist und ausgebildeter Barista und steht auf Fußball und Motorsport.

Drei Jahre wurde am gemeinsamen Ge-schäftsmodell gearbeitet. Gernot Ebner lobt im Gespräch ausdrücklich die Zu-sammenarbeit mit der Wirtschaftskam-mer, der er sich von der Jungunterneh-merberatung (Gründerservice der Wirt-schaftskammer Wien) an intensiv be-dient hat. Eröffnet wurde im Juni 2014.

Nach der Wirtschaftskammerwahl im März 2010 wurde aus den bisherigen drei Großhandelsgremien das neue Gremium Großhan-del mit Mode & Freizeitartikeln gebildet und damit der Start-schuss für eine gemeinsame schlagkräftige Großhandelsvertre-tung für Textilen, Schuhe, Lederwaren und Sport gegeben.

Unter die vielfältigen Aktivitäten und Schulungsmaßnahmen in dieser Periode fielen auch Renovierung und Umbau des MGC zum MGC FASHION PARK WIEN. Ich schrieb damals in MODE & FREI-ZEIT INTERN: „Anlässlich der Wiedereröffnung und parallel zum Orderfinale für die Herbst-/Winterkollektion 2011/2012 fand im MGC FASHION PARK WIEN ein Tag der offenen Tür statt.

Seitdem ist am Standort St. Marx noch immer nicht alles Gold, was glänzt. Ich sehe es aber als Aufgabe unseres Gremiums an, den Modestandort MGC FASHION PARK zu stärken. Daher sind wir bemüht, die Kooperationen mit dem MGC zu intensivieren.

Dazu berichten wir im nebenstehenden Artikel RUNWAYS 15 über eine Modeschau der Modeschule Herbststraße im MGC, wo unter „Konzept! Fashion Show!“ von den SchülerInnen kreierte Modelle einem interessierten Publikum vorgestellt wurden. Solche Aktivi-täten wollen wir in den nächsten Jahren auch selbst setzen, um Synergien zwischen dem MGC, den ausstellenden Großhändlern und Handelsagenturen bzw. dem einkaufenden Einzelhandelspu-blikum zu nützen. So wird z. B. die Trendinformation für die Saison Frühjahr/Sommer 2016 mit Marga Indra-Heide erstmals im MGC durchgeführt werden, wo die InhaberInnen und Einkäu-ferInnen des Einzelhandels vor Beginn der Ordersaison im Juni 2015 über die neuesten Trends informiert werden.

Apropos Einzelhandel: Mit unserem „Schwestergremium“ Einzel-handel mit Mode und Freizeitartikeln arbeiten wir sowohl gut als auch eng zusammen. Viele Veranstaltungen in den letzten fünf Jahren - z. B. die Modeinformationen - machen wir ja gemein-sam. Ein besonderes Highlight war Ende Jänner der gemeinsame Abend mit dem Referat „Brauche ich Facebook, Twitter und Co“ von ORF-Anchorman Armin Wolf. Wir Großhändler haben dabei nicht nur einen spannenden und informativen Vortrag gehört, sondern den ZiB2-Moderator auch von einer sehr persönlichen Seite kennen gelernt.

Mit der Wirtschaftskammerwahl vom 24. - 26. 2. 2015 endet nun die fünfjährige Arbeitsperiode. Gemeinsam mit meinem Team und allen Fraktionen im Gremium wollen wir auch in den nächs-ten fünf Jahren gute Arbeit leisten, verspricht

Ihr

Ralph Plaichinger

EDITORIALKommR RALPH G. PLAICHINGERObmann des Landesgremiums Wien des Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln

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Obmann des Landesgremiums Wien desGroßhandels mit Mode und FreizeitartikelnKommR Ralph G. Plaichinger

Berufszweig Lederwaren, Sportartikel, kunstgewerbliche Artikel etc. Vorsitzender: KommR Karl K. Gödde

Berufszweig SchuheVorsitzender: KommR Dr. Kurt Riemer

Berufszweig TextilVorsitzender: Thomas HaasFo

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MODE&FREIZEIT [ıntern]G R O S S H A N D E L

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TRENDSET WINTER 2015:

Keine Kommentaregutes Messewetter, positives OrderklimaVom 4. bis 6. 1. 2015 gab die „105. TrendSet – Internationale Konsumgü-ter-Fachmesse für Lebensart“ wieder den Ton an in Sachen Trends für schö-nes Wohnen und Leben drinnen wie draußen sowie tolle Ideen zum Ver-schenken, Schmücken und Dekorieren. In neun Messehallen starteten inter-nationale Aussteller aus 14 Wohn- und Lifestylebereichen die Ordersaison Frühjahr/Sommer 2015.

Bereits am ersten Messetag herrschte wetterbedingt ein großer Besucheransturm (ins-gesamt wurden rund 35.000 Fachbesucher verzeichnet) und die meisten Aussteller konnten mit ihren 2.500 Mar-ken und Kollektionen ihre Umsätze gegenüber der letz-ten Messe erhöhen. Das liegt auch am guten Standort Mün-chen, dem hohen Standard der Fachbesucher und den op-timal in alle Lifestylebereiche umgesetzten Trends.

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Eleganz, Glamour und Leichtigkeit zeichnen die Trends 2015 aus. Blau in allen Nuancen ist ein wichtiges Thema der kommenden Saison. Metal-lische Materialien und Farben geben mittelfristig den Ton an. Klarheit, Transparenz und Natürlichkeit sind Basis der neuen, lässigen und über-aus fantasievollen Entwürfe. Zarte Pastelltöne, warme exotische Farben, fröhliche Sommertöne und Blau in allen Variationen sind die farblichen Grundakkorde der neuen Saison.

[ ] „Die Stimmung und das Orderver-halten waren auf der TrendSet Win-ter 2015 sehr gut. Das Publikum hier ist anders als auf anderen Mes-sen. Vor allem hochwertige Produk-te gehen hier gut. Die Mischung der Aussteller kommt den Fachbesu-chern sehr entgegen und leitet sie perfekt durch die verschiedenen Produkte und Trends. Die Messe ist für uns ein voller Erfolg.“

Karl K. Gödde

MGC/HERBSTSTRASSE: RUNWAY15

Konzept! Fashion! Show!Unter dem Motto R(e)ise organisierten 15 Schülerinnen und Schüler des fünften Jahrgangs der HLA Mode Herbststraße mit der Vertiefung Modemarketing am 24. Jänner 2015 ein Event im Mode- und Textilgroßhandelscenter (MGC) und präsentierten dabei sechs Kollektionen.

Das Thema „Reise“ wurde von den SchülerInnen gewählt, facettenreich interpretiert und ebenso spannend und abwechslungsreich umgesetzt. Die zu einem Flughafenter-minal umgestaltete Vorderhalle des MGC informierte BesucherInnen in vier „Termi-nals“ über die vergangenen vier Jahre der im Juni abschließenden SchülerInnen an der Mode und Kunstschule Herbststraße. Das Moderatorenduo Kim Malak und Lukas Roch begrüßte 300 Gäste und führte eloquent und amüsant durch die Fashionshow, in der die DesignerInnen ihre in fünf Jahren erworbene „Mode- und Designkompe-tenz“ in einer halbstündigen Fashion-Show präsentierten.

Die Fashionshow wurde von den SchülerInnen der Herbststraße selbständig geplant, konzeptuell aufbereitet und umgesetzt. Das Projekt wurde von Sarah Sigmund (19) geleitet. Alle Mitreisenden zeigten sich von den einzelnen Kollektionen „schwer be-eindruckt“.

Die ZuseherInnen wurden vom „Kapitän“ mit auf eine R(e)ise durch die Zeit & quer über die Kontinente genommen und verließen zum spektakulären Finale den Planeten Erde mit viel Futurismus bei „Out of Space“.

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Zurzeit liegt folgende Anfrage vor:

Chiffre-Nr.: 7781-15Suche Anbieter von Geschäftsräumlichkeiten (Handels-, Gewerbebetriebe, etc). Wir betreiben eine neue Webplattform inkl. Interessentendatenbank mit der Spezialisierung auf Flächen-Vermittlung im Sinne von Pop up-Konzepten oder ähnlichen Raumsharing-Angeboten - eventuell für das ganze Lokal oder für einen Teil des Lokals. Um unsere Plattform-Einträge von weiteren Räum-lichkeiten-Anbietern zu erweitern, suchen wir interessierte Partnerunterneh-men. Wir bringen in die Kooperation ein: Kostenlose Online-Einstellung auf unserer Website, Suche nach passenden Mietern für das jeweilige Partner-unternehmen. Weiters kümmern wir uns um die Mietvertragserstellung, die pünktliche Zahlung der Miete und der even-tuellen Kautionsaufbewahrung. Wir erwar-ten: Attraktive Flächenangebote und Exklu-sivität in punkto temporärer Vermietung.

Haben Sie Interesse an Kooperationen?Die Wirtschaftskammer Wien hilft Ihnen kostenlos bei der Suche nach geeigneten Kooperationspartnern und berät Sie gerne.

Bei Interesse wenden Sie sich bitte an das POOL Kooperations-Service,T +43(0)1/514 50-6724, E [email protected], W http://wko.at/wien/pool.

KOMMENTAR

Kleinunternehmen sind das Rückgrat des Handels! Kompetenzen und Kerngeschäfte ausbauen, Nischen suchen, die neuen Medien nützen und die Kunden verblüffen und be-geistern, das sind für mich als Kleinunternehmer die erfolgversprechendsten Zukunftsstrategien im Handel. Eine tragende Rolle spielen dabei die unzähligen Wiener Einkaufsstraßen-Vereine als einzigartiges Konzept der „Stadt der kurzen Wege“ und als gemeinsame Plattform.

„Klein und fein“Viele klein- und mittelständische Unternehmen finden heute im immer härter werdenden Konkurrenzkampf in der Spezialisierung eine Strategie mit hohem Erfolgspotenzial. Im Gegensatz zum in den letzten Jahren ausufernden Flächenwahn, der sich für manche Firmen als Sackgasse erwiesen hat, orientieren sich viele wieder auf kleinere, überschaubare, flexiblere Unternehmensgrößen. Die kleinstrukturierte Handelslandschaft in Wien ist eine wichtige Basis für langfristigen und nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg, denn die vielen klein- und mittelständischen Handelsbetriebe setzen auf hochwertige Produkte und spezialisierte Dienstleistungen, beleben mit ihren bunten Auslagen und kreativen, visionären Geschäftsideen nicht nur die Straßen, sondern auch unsere Gesellschaft. Damit tragen sie eine wesentliche Verantwortung für den wirtschaftlichen Rückhalt einer funktionie-renden Marktwirtschaft.

Erfolgsfaktor „Straßen der Spezialisten“Was aber wären diese vielen Handelsunternehmen, wenn sie nicht eingebettet wären in eine gut funktionierende, bestens ausgebaute und sich sinnvoll ergänzende Grätzelstruktur? Eine Weltstadt wie Wien bedarf der Vielfalt an wirtschaftlichen Initiativen, um sich im internationalen Ranking weiterhin an der Spitze halten zu können. Mit den Wiener Einkaufsstraßen verfügt die Bundeshauptstadt über ein einzigartiges Netzwerk an Unternehmens-kooperationen. Diese vielen Einkaufsstraßen, haben eine große Anziehungskraft und damit einen echten Mehrwert für die Einwohner, die Besucher und die Wiener Wirtschaft. Wenn eine Einkaufsstraße über eine Vielzahl solcher Geschäfte verfügt und damit das ganze Spektrum an Konsumenten-bedürfnissen abdeckt, dann wird sie als ganze erfolgreich sein. Das steht und fällt jedoch mit dem Zuspruch der Bevölkerung und der Konsumenten. Ich appelliere daher auch an alle KonsumentInnen, mit ihrem Einkauf bei ihrem qualifizierten Fachgeschäft ums Eck ein Stück zur eigenen hohen Lebensqualität und Vielfalt in unserer Stadt beizutragen. Ein flächendeckendes Netz an Parkgaragen macht das Einkaufen mit dem PKW auch in den Innenstädten einfach und bequem.

Vorrang für ErreichbarkeitBestimmte Faktoren müssen dabei aber garantiert sein, damit die Betriebe existieren können. Nur Frequenz schafft Umsatz und dieser ist die Exis-tenzgrundlage der Geschäfte. Handelsgeschäfte sichern die Versorgung der Bevölkerung, schaffen Arbeitsplätze, machen mit ihren Auslagen die Straßen freundlich und hell - was wiederum für die Sicherheit wichtig ist - und sind der größte Umsatzsteuerzahler des Landes. Wenn also Überle-gungen über Umstrukturierungen und Neugestaltungen von Einkaufsstraßen angestellt werden, dann müssen die Basisstandortfaktoren des Handels stets mitüberlegt werden. Leichte Erreichbarkeit mit dem Auto und Parkplätze sind für Konsumenten und Lieferanten wichtig. Was der Handel nicht brauchen kann, sind Straßensperren, Demonstrationen, Straßenkünstler, einseitige Verkehrskonzepte mit Parkplatzschwund und die Gefährdung der Fußgänger durch alle Regeln missachtende Radfahrer. Meine Aufgabe als Kleinunternehmer und Spartenobmann sehe ich darin, für das Überleben der kleinen Strukturen im Wiener Handel und in den gewachsenen Standorten zu kämpfen. Denn der Handel sichert die Lebensqualität der Wienerin-nen und Wiener. Geht’s dem Handel gut, dann geht’s uns allen gut!

KommRERWIN PELLETObmann derSparte Handel

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KV HANDELSANGESTELLTE

Shoppingcenter & Retailparks

ÖSTERREICH:Shoppingzonen werden zum Haifischbecken

Für den Einzelhandelsbericht 2014 ana-lysierten die Experten der Beratungsge-sellschaft Standort + Markt die Handels-zonen der 18 größten Städte Österreichs. Insgesamt rund 8.800 Shops gibt es in den begutachteten Handelszonen, die Geschäftsfläche beträgt fast 1,5 Mio. m². Bei den Geschäftsflächenkapazitäten der innerstädtischen Einzelhandelsensemb-les führt das Ranking die Wiener Maria-hilfer Straße an.

Die Untersuchung zeigt auch, dass der Leerstand in den insgesamt 22 begut-achteten City-Shoppingzonen mit 4,3% nur geringfügig höher liegt, als in Ös-terreichs Shopping Centern (3,6%). Die geringste Leerstandsquote weist derzeit die Meidlinger Hauptstraße in Wien auf.

Außerdem beobachtbar ist ein zuneh-mender Konzentrationsprozess im Han-del in den Cities. Dagegen verlieren die Nebenlagen und Seitenstraßen weiter an Bedeutung. Betrachtet man die lan-desweiten Shop-Neueröffnungen des vergangenen Jahres, so handelt es sich überwiegend um Geschäfte und Mar-ken internationaler Handelsketten: COS (H&M), Bershka (Inditex), Hard Rock Cafe, Vapiano und so weiter. Es kann also durchaus behauptet werden, dass eine gewisse Verdrängung kleiner Bou-tiquen und Fachgeschäfte aus den so-genannten A-Lagen der Shoppingzonen stattfindet.

Medianet, 16.1.2015

WIEN:Schlechte Kritiken für Wiener Hauptbahnhof

Nachdem das Einkaufszentrum „Bahn-hofcity Wien Hauptbahnhof“ bereits im Oktober in Betrieb ging, startete am

14. Dezember auch der Vollbetrieb der Bahnstation. Aus städtebaulicher Sicht bekommt das Gesamtprojekt schlech-te Noten. Kritisiert werden lange Wege und eine nicht ausreichende Anbindung an den städtischen Nahverkehr. Statt einer modernen „Bahnhofskathedrale“ sei der Bau „eine Shoppingmall mit Hal-testellenfunktion“ geworden, schreibt etwa die Neue Zürcher Zeitung.

nzz.ch 9.12.2014

Immobilien & Entwickler

SHOPPINGCENTER 2014: 12 Mrd. Umsatz, 8.200 Betriebe, 73.000 Mitarbeiter

Anfang 2014 gab es in Österreich ins-gesamt 123 Shopping-Malls mit mind. 4.000 m² vermietbare Fläche. Hinzu ka-men 91 Retail Parks (Fachmarktzentren) mit mindestens fünf Fachmärkten oder fachmarktähnlichen Betrieben; wei-ters drei Factory Outlet Center und fünf Kaufhäuser. Diese insgesamt 223 Ein-kaufszentren im weitesten Sinn verfüg-ten bei mehr als 3,7 Mio. m² vermietba-rer Fläche über fast 3 Mio. m² Verkaufs-fläche. Sie konnten im Jahr 2013 insge-samt 575 Mio. Besucher (gut 1,9 Mio. pro Geschäftstag) begrüßen. Der Um-satz betrug 2013 nahezu 12 Mrd. € und wurde von über 8.200 Betrieben mit insgesamt 73.000 Mitarbeitern erzielt.

Dieser Gesamtumsatz entsprach 23,8 % der einzelhandelsorientierten Kaufkraft der Österreicher. Die Flächenproduktivi-tät (Bruttoumsatz je m² vermietbarer Flä-che) lag im Durchschnitt bei 3.250 €.

Medianet 12.12.2014

Schwarzes Rechtsloch im Shop-pingcenter

Unter den vielen Baustellen im Miet-recht sticht das Problem der Geschäfts-

bestandsmieten in Einkaufszentren hervor. Die Abgrenzung zwischen Ge-schäftsraummiete und Unterneh-menspacht beschäftigt die Gerichte seitJahrzehnten. Mieter von Geschäftsräu-men genießen den gleichen Schutz wie Wohnungsmieter, sofern sie in den An-wendungsbereich des Mietrechtsgeset-zes fallen.

Die Judikatur zur Frage Geschäftsraum-miete oder Unternehmenspacht ist viel-fältig. Ging die Tendenz in den Neunzi-gerjahren bei Bestandverträgen in Ein-kaufszentren eher in Richtung Unter-nehmenspacht, ruderte der Oberste Ge-richtshof in den letzten Jahren wieder zurück. Eine eindeutige rechtliche Qua-lifikation, ob es sich im konkreten Fall um ein Miet- oder ein Pachtverhältnis handelt, ist nicht leicht möglich. Das Bezirksgericht Innere Stadt Wien ließ diese Frage kürzlich schlussendlich of-fen, und hielt eine Kündigung durch den Vermieter aus wichtigem Grund nach § 1118 ABGB (erheblich nachteili-ger Gebrauch der Bestandsache) für zu-lässig.

Standard 22.12.2014

WIEN: „Goldenes U“ wird zum „Golde-nen H“

Lange war die Rede vom „Goldenen U“, das Kohlmarkt, Graben und Kärntner Straße miteinander bilden. Nun wird man das Alphabet für exklusive Ge-schäftslagen ändern müssen, meint Eu-gen Otto bei der Präsentation des ersten Retail-Marktberichts seines gleichnami-gen Immobilienunternehmens. „Das U wird zum H“, denn durch die Revitali-sierungen und Standortaufwertungen gehören auch Tuchlauben und Roten-turmstraße inzwischen zu den Toplagen für Handelsunternehmen.

Presse 13.12.2014

PRESSESPIEGELDie Branche im Licht der Medien

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Do & Co. kauft Haas-Haus

Die Uniqa verkauft das Haas-Haus am Wiener Stephansplatz um 106,6 Mio. €

an Do & Co. Zu den Mietern gehört ne-ben dem Gastronomiekonzern selbst, der auf mehreren Etagen ein Restau-rant, eine Bar, ein Hotel und Veranstal-tungsräume betreibt, auch die Beklei-dungskette Zara. Die Uniqa hat den sie-bengeschoßigen Glasbau des Architek-ten Hans Hollein im Jahr 2003 von der Wiener Städtischen Versicherung erwor-ben. Als Kaufpreis waren damals rund 60 Mio. Euro kolportiert worden.

orf.at 16.12.2014

Marken

C&A wächst um 4 %

Der Bekleidungshändler C&A erwirt-schaftete in Österreich im Geschäftsjahr 2013/14 ein Umsatzwachstum von 4 % auf 416 Mio. €. Country Manager Nor-bert Scheele: „Es wurden zahlreiche be-stehende Filialen modernisiert und durch ein neues Store-Konzept attraktiver ge-macht.“ Beispiele dafür seien die Stand-orte am Hauptbahnhof Graz oder in der SCS. Weiters wurden mehrere Filialen flä-chenmäßig optimiert und ausgebaut. Der Marktanteil von C&A liegt laut Scheele in Österreich bei knapp unter 9 % und konnte 2013/14 gesteigert werden. Der Jahresgewinn sank allerdings um 21 % auf 15,1 Mio. €. Hauptgrund waren laut Scheele die Investitionen in das Filial-netz, für die 5,7 Mio. € in die Hand ge-nommen wurden. Die Modernisierung soll auch „in Zukunft vorangetrieben wer-den“, so Scheele.

wirtschaftsblatt.at 15.12.2014

Kastner & Öhler setzen Altlasten zu

Beim steirischen Warenhaus- und Sport-handelsunternehmen Kastner & Öhler hinterlässt der Rückzug aus den Aus-landsmärkten auch im Geschäftsjahr 2013/14 rote Spuren. „Wir haben uns im abgelaufenen Jahr mit dem Sport aus Slowenien zurückgezogen“, sagt Kastner & Öhler Vorstand Martin Wäg. Drei Giga- sport-Filialen hat das Unternehmen zu-gesperrt, mit einem Modestandort ist es noch in Slowenien vertreten.

Aus Tschechien und der Slowakei hat sich Kastner & Öhler bereits 2011 verab-schiedet. Die Verwertung von Immobilien

in Tschechien hat sich allerdings auch noch auf das Ergebnis 2013/14 ausge-wirkt – genauso wie Abschreibungen be-ziehungsweise Einmaleffekte in Sloweni-en. „Wir haben uns wegen der wirtschaft-lichen Entwicklung in diesen Ländern zu-rückgezogen und konzentrieren uns jetzt auf den österreichischen Markt“, sagt Wäg. Im Gegensatz zum Konzern lau-fe das Inlandsgeschäft aber stabil: „Wir waren operativ immer in den schwarzen Zahlen.“

Der Umsatz ging bei der Kastner & Öh-ler Beteiligungs AG im Geschäftsjahr 2013/14 von 223,6 Millionen € auf 213,5 Millionen € zurück, das Vorsteuerergeb-nis hat sich mit minus 8,4 Millionen € im Vergleich zum Vorjahr – minus 8,6 Milli-onen € – leicht verbessert. 208,7 Millio-nen € Umsatz entfielen auf die Kastner & Öhler Warenhandels AG, ein Rückgang von 0,61 Prozent. Der Vorsteuerverlust erhöhte sich von 3,4 Millionen € auf 5,1 Millionen €. Den leichten Umsatzrück-gang führt Wäg auf die Standortbereini-gung zurück.

In Österreich hat das Unternehmen mit Sitz in Graz 30 Standorte, jener in Slo-wenien ist der einzige und letzte im Aus-land. Ein Standort soll in Österreich noch geschlossen werden, doch dann steht wieder Wachstum auf der Agenda. In Ried und Liezen ist je eine Filiale geplant, in Graz wird ein Standort modernisiert. Auch in den E-Commerce ist Kastner & Öhler im Vorjahr eingestiegen, der sich laut Wäg – so wie das renovierte Stamm-haus – sehr gut entwickle.

Wirtschaftsblatt, 12.1.2015

Konkurs über Gloriette eröffnet

Die burgenländische Gloriette Beklei-dungswerk GmbH hat Konkurs beantragt. Von der Pleite sind rund 380 Gläubiger und 89 Arbeitnehmer betroffen. Den Ak-tiva von rund acht Millionen Euro (Buch-werte) stehen Passiva von rund 10 Mil-lionen Euro sowie 3,35 Millionen Euro Eventualverbindlichkeiten gegenüber. Die Überschuldung beträgt 1,85 Millio-nen Euro. Das 1863 gegründete Unter-nehmen produziert in Stegersbach und auch in Ungarn Hemden und Blusen und vermarktet zugekaufte Handelswa-re. Es werden 13 Filialen in Wien (4), Ba-den, Wiener Neustadt, Linz, Wels, Salz-burg, Graz, Klagenfurt und Spittal/Drau betrieben. Die Insolvenzursachen liegen in der Insolvenz der 100-Prozent-Tochter

Rena Lange Holding GmbH in München, wodurch eine hohe offene Forderung als wertlos zu betrachten ist.

Wirtschaftsblatt, 29.1.2015

Dressmann eröffnet ab März 2015

Die zur skandinavischen Varner-Gruppe gehörende HAKA-Kette Dressmann sucht derzeit über Fernsehspots Mitarbeiter und kündigt die fortlaufende Eröffnung von Geschäften in Österreich an: Im März 2015 startet zunächst der Webshop für Öster-reich, dann folgen am 5. März 2015 Er-öffnungen im Fischapark Wiener Neustadt und im Auhofcenter Wien, am 9. April 2015 im Citygate Wien, am 7. Mai 2015 City Park Graz, am 28. Mai 2015 im Shop-ping Nord Graz und am 3. Juni 2015 im FMZ Hainburg.

MA Dressmann

Modepark Röther startet in Öster-reich

Modepark Röther bleibt auch im kommen-den Jahr auf Expansionskurs. Erstmals wird der schwäbische Multilabel-Filialist eine Filiale im Ausland eröffnen. Das Mo-deunternehmen steigt in Österreich ein, wie ein Sprecher bestätigte. Standort und Eröffnungstermin werden noch nicht be-kanntgegeben. Neben dem Markteintritt in Österreich startet die schwäbische Mo-dekette 2015 mindestens an vier weite-ren Standorten: in Gießen, Hildesheim, Schwäbisch Gmünd und Teltow. Mit diesen Geschäften wird Modepark Röther dann 35 Läden führen.

TextilWirtschaft 10.12.2014

Modekonzern Gerry Weber über-nimmt Hallhuber

Der Modekonzern Gerry Weber über-nimmt das Münchner Modeunterneh-men Hallhuber. Der Verkauf steht derzeit noch unter dem Vorbehalt kartellrechtli-cher Genehmigungen. Hallhuber soll als eigenständige Marke im Konzern weiter-geführt werden.

Die Hallhuber GmbH ist seit 1977 in Mün-chen ansässig und betreibt mit rund 1.500 Mitarbeitern in sechs Ländern 94 eigene Geschäfte, zwölf Outlets und 113 weite-re Verkaufsflächen. Dabei werden gut vier Fünftel der Umsätze in Deutschland erzielt. Für 2014 rechnet das Münchner Unterneh-men mit einem Umsatz von rund EUR 140 Mio. Die Gerry Weber International GmbH will damit jüngere Kunden gewinnen.

PRESSESPIEGEL

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PRESSESPIEGEL

Unser Pressespiegel wird u. a. mit Unterstützung des ACSC Newsletters erstellt. Quellenangabe: www.acsc.at. Dort finden Sie auch weitere interessante Meldungen.

Neue Zielgruppe sind trendorientierte Frauen ab Mitte 20.

MA AWC der WKÖ München, 8.1.2015

Huber übernimmt HOM von Triumph

Der Vorarlberger Wäschehersteller Huber Holding AG mit Sitz in Götzis hat von seinem Konkurrenten Triumph die fran-zösische Männerunterwäschemarke HOM übernommen. Die Huber Holding begrün-dete den Schritt damit, ihre Aktivitäten im gehobenen Segment der Herrenwäsche ausbauen zu wollen. Triumph werde sich hingegen wieder auf seine internationa-len Marken und weibliche Kunden fokus-sieren. Über den Kaufpreis der Übernah-me vereinbarten die beiden Vertragspart-ner Stillschweigen. HOM werde Huber un-terstützen, sich stärker auf dem franzö-sischen und asiatischen Markt zu veran-kern, im Gegenzug erhält HOM nun einen Zugang zum US-Markt.

APA, 19.1.2015

Sportsdirect legt Fehlstart hin

Sportdirect hat sich seinen Einstieg in Österreich sicher anders vorgestellt. Der britische Sporthandelsriese, der für sei-ne preisaggressiven Marktstrategien be-kannt ist, hat in seinem ersten Geschäfts-jahr hierzulande nicht nur eine Reihe von Negativschlagzeilen eingeheimst, son-dern auch wirtschaftlich nicht reüssiert. Laut der jüngst veröffentlichten Bilanz für das Rumpfgeschäftsjahr 1. September 2013 bis 30. April 2014 ist die ehemali-ge Eybl- und Sports-Experts-Kette weiter in die roten Zahlen gerutscht. Der ausge-wiesene Bilanzverlust beträgt 36,79 Mil-lionen €. Der Verlust in den acht Mona-ten lag bei 17,8 Millionen €. Der Umsatz blieb dagegen im Rumpfgeschäftsjahr mit 198,98 Millionen nach 307,31 Millionen € im vollen Geschäftsjahr davor annä-hernd stabil.

Die Briten machten von Beginn an nicht nur mit einem eigenwilligen, nicht unbe-dingt dem österreichischen Geschmack entsprechendem Sortimentswechsel, Schleuderpreisen und Billigimage von sich reden. Aber auch die Lieferanten waren – und sind noch immer – ange-sichts des zentralistischen Systems des Handelsriesen irritiert. Brancheninsider orten mehrere Kardinalfehler, die Sports-direct in Österreich begangen habe: Man hat ein System, das auf dem englischen Markt gut funktioniert, ungeschaut über

den österreichischen Markt, der ganz an-ders ist, gestülpt. Die ehemaligen Ey-bl-Flagship-Stores seien für einen Dis-konter viel zu groß und nicht sinnvoll bespielbar.

Wirtschaftsblatt, 21.1.2015

H&M legt deutlich zu

Neue Geschäfte und der Ausbau des On-lineverkaufs haben bei Europas zweit-größter Textilkette Hennes & Mauritz (H&M) im vergangenen Jahr das Wachs-tum angekurbelt: Im vierten Quartal ab-solvierte der schwedische Konzern einen 12-prozentigen Gewinnsprung auf 6,2 Mrd. Kronen (667 Mio. €) – bei mehr als 16 Mrd. € Erlös. Auch in Österreich, wo H&M im April seine 70. Filiale in Tulln er-öffnete, legte der Umsatz um sieben Pro-zent auf 5,2 Mrd. Kronen (560 Mio. €) zu; in Euro umgerechnet, betrug der An-stieg aber lediglich zwei Prozent.

APA/Medianet, 29.1. 2015

Umsatz von Takko schrumpft

Der Textildiskonter Takko musste trotz steigender Filialzahl im ersten Halbjahr des aktuellen Geschäftsjahres sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis Ein-bußen hinnehmen. Der Umsatz ging im Zeitraum Mai bis Oktober 2014 im Ver-gleich zum Vorjahreszeitraum um 2 % auf 561 Mio € zurück. Das Betriebsergebnis EBIT sank um 29 % auf 33 Mio. €. Die Fi-lialzahl wuchs hingegen um 48 auf 1.906. Im zweiten Quartal sanken die flächenbe-reinigten Umsätze sogar um 10,3 %.

textilzeitung.at 7.1.2015

Sporthändler Playersroom startet in Österreich

Am 16.2. eröffnet die ungarische Sport-Kette Playersroom im Wiener Shop-ping Center Auhof ihren Österreich-Shop. Die Ungarn sind auf Mode und Schuhe spezialisiert und derzeit schon mit einem Online-Shop präsent.

Heute, 2.2.2015

Märkte

Österreich bei Kaufkraft drittbestes Land der EU

Österreich lag 2013 bei der Kaufkraft pro Kopf an dritter Stelle in der EU. Spitzenreiter ist laut Eurostat weiterhin

Luxemburg mit 136 % des EU-Durch-schnitts. Österreich folgt mit 120 % hin-ter den Niederlanden auf Platz drei. Das Schlusstrio bilden Kroatien, Rumänien und Bulgarien. Standard, 12.12.2014

Niedrige Spritpreise: Autofahrer ersparen sich 1,8 Milliarden

Unter der Annahme, dass der zuletzt stark gesunkene Ölpreis etwa auf dem aktuellen Niveau bleibt, ersparen sich die österreichischen Autofahrer im Vergleich zum Vorjahr rund 1,8 Mrd. €.

Standard 9.1.2015

Amazon verzückt Börse trotz ge-sunkenen Gewinns

Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon hat im vergangenen Weihnachts-geschäft zwar weniger verdient, die Bör-sianer mit den schwarzen Zahlen aber trotzdem begeistert. Der Gewinn sank im Jahresvergleich um gut zehn Prozent auf 214 Millionen Dollar. Das Ergebnis über-traf dennoch deutlich die Erwartungen der Analysten, die mit weniger als halb so viel gerechnet hatten.

Die Aktie sprang nach Bekanntgabe um rund zwölf Prozent in die Höhe. Die An-leger störte auch nicht, dass der Umsatz mit einem Plus von 15 Prozent auf 29,33 Milliarden Dollar die Marktprognosen verfehlte. Amazon investiert traditionell massiv in den Ausbau des Geschäfts und fährt deshalb bestenfalls schmale Gewin-ne ein. So wurden allein im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Dollar in den haus-eigenen Video-Streamingdienst gesteckt, wie Amazons Chef und Gründer Jeff Be-zos erklärte.

Quelle: n-tv.de , bdk/dpa

Zalando schreibt erstmals Gewinne

Der deutsche Online-Modehändler Zalan-do hat 2014 nach Verlustjahren erstmals die Gewinnzone erreicht. Das Unterneh-men, das mit schriller Werbung um Kun-den wirbt, ist in 15 europäischen Märk-ten aktiv und zählt fast 14 Mio. Kun-den. Der Umsatz stieg auf 2 Mrd. e an. Laut Vorstand Rubin Ritter zielt Zalan-do in den kommenden Jahren aber nicht auf höhere Gewinne, sondern auf die Er-höhung von Marktanteilen ab. Gelingen soll das durch neue Produktsegmente wie etwa Umstandskleidung, Bademode oder Heimtextilien. Kronenzeitung, 2.2.2015

Medieninhaber: Landesgremien Wien des Einzel- und Großhandels mit Mode und Freizeitartikeln,T +43 (0)1/514 50-3219 | F +43 (0)1/505 74 17E [email protected]: KommR Helmut Schramm, Erich Plessberger,Elisabeth RammelLektorat: Margot Holzinger, Elisabeth RudroffTrotz sorgfältiger Ausarbeitung und Prüfung sind Fehler nieauszuschließen. Jede Haftung der Wirtschaftskammer oder des Autors dieser Information wird daher ausgeschlossen.Gestaltung und Druck: Druckerei Jentzsch,1210 Wien, Scheydgasse 31Offenlegung nach dem Mediengesetz: Medieninhaber (Verleger): Landesgremien Wiendes Einzel- und Großhandels mit Mode undFreizeitartikeln, Schwarzenbergplatz 14, 1041 Wien.Offenlegung Einzelhandel:https: //www.wko.at/Content.Node/branchen/w/EinzelhandelModeFreizeitartikeln/Offenlegung_-_Einzelhandel_mit_Mode_und_Freizeitartikeln,_L.htmlOffenlegung Großhandel:https://www.wko.at/Content.Node/branchen/w/GrosshandelModeFreizeitartikeln/Offenlegung_-_Grosshandel_mit_Mode_und_Freizeitartikel,_Lan.htmlGrundlegende Richtung: Information der Gremialmitglieder über rechtliche undwirtschaftliche Belange der Branche.P.b.b. Erscheinungsort Wien, Verlagspostamt 1040 Wien,Zulassungsnummer 02Z033983M

Impressum 1.15MODE&FREIZEIT [ıntern]

EINLADUNGDer Wiener Modeclub lädt alle Mitglieder der Landesgremien des Einzel- und Groß-handels mit Mode und Freizeitartikeln herzlich ein:

THEMA:

„Ich blogge - also bin ich“ Eine erfolgreiche Modebloggerin berichtet, wie sie vom Bloggen leben kann und wie Firmen und Handel die Trenderscheinung „Blog“ am besten für sich nutzen.

REFERENTIN:

Katharina Schmalzl, BA

ORT UND ZEIT:

25.3. 2015, 19.00 Uhr, Management Club

1010 Wien, Kärntner Straße 8/Kärntner Durchgang (Eingang vis-à-vis Loos-Bar)

“Unsere Mission mit der Seite ist, die schönen Dinge des Lebens mit anderen Menschen zu teilen.“ Was dieser Lifestyle mit sich bringt? “Wir bieten eine große Angriffsfläche für Kritiker, weil wir mit einem gro-ßen Teil unseres Lebens in der Öffentlichkeit stehen, wir präsentieren sehr viele private Inhalte.”

Viktoria Heiler und Katharina Schmalzls/The Daily Dose

ANMELDUNGEN:

T +43(0)1/514 50-3266, E [email protected]

Katharina Schmalzl, BA ist gebürtige Salzburgerin. Ihre Ausbildung hat sie am Tourismuskolleg Klessheim gemacht und die FH Salzburg (Inno-vation und Management im Tourismusmus) absolviert. Nach diversen Stationen im Tourismus in Salzburg und London hat sie sich dem Blog-gen verschrieben und ist gemeinsam mit Viktoria Heiler Co-Founder & Editor der Blogs „The Daily Dose“ und „Ketch’em Bunnies - a fashion & li-festyle blog“. Katharina Schmalzl war Mitglied der Jury beim Wettbewerb „Beste Homepage im Modehandel“.

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