LandLes · 2021. 1. 28. · LandLes Landessportbund Sachsen | 31. Jahrgang | Nr. 284 | 1-2/2021 |...

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sachsen sachsen Landessportbund Sachsen | 31. Jahrgang | Nr. 284 | 1-2/2021 1-2/2021 | 1,50 Euro Landes Sachsen Hier ist Sport zu Hause. ® Landesstützpunkte 81 Sommersport-Zentren bestätigt Umweltwettbewerb 12 Vereine ausgezeichnet Zuwendungsvertrag 52 Millionen Euro für den sächsischen Sport Bobpilot Francesco Friedrich eilt in diesem Corona-Winter weiter von Sieg zu Sieg, dominiert die Saison sowohl im kleinen als auch im großen Schlitten. Nunmehr 50 Weltcup-Siege, erstmals auch Europameister im Vierer – das Team Friedrich geht als Top-Favorit in die Heim-WM Anfang Februar in Altenberg.

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  • sachsensachsenLandessportbund Sachsen | 31. Jahrgang | Nr. 284 | 1-2/20211-2/2021 | 1,50 Euro

    L a n d e s

    S a c h s e nHier istSport zu Hause.®

    Landesstützpunkte81 Sommersport-Zentrenbestätigt

    Umweltwettbewerb12 Vereine ausgezeichnet

    Zuwendungsvertrag52 Millionen Euro fürden sächsischen Sport

    Bobpilot Francesco Friedrich eilt in diesem Corona-Winter weiter von Sieg zu Sieg, dominiert die Saison sowohl im kleinen als auch im großen Schlitten. Nunmehr 50 Weltcup-Siege, erstmals auch Europameister im Vierer – das Team Friedrich geht als Top-Favorit in die Heim-WM Anfang Februar in Altenberg.

  • AKTUELLEditorial

    3Sachsensport Januar | Februar 2021

    Liebe Leserinnen und Leser,

    das Jahr 2020 hat dem sächsischen Sport viel abverlangt: Disziplin, Ein-fallsreichtum, Solidarität und nicht zuletzt auch Durchhaltevermögen. Die-ses Durchhaltevermögen ist nun leider auch zu Beginn des neuen Jahres weiter-hin notwendig. Denn auch im Januar 2021 konnten die rund 4.500 Vereine im Freistaat ihren Trainingsbetrieb noch nicht wieder auf-nehmen. Angesichts der gerade in Sachsen sehr hohen Corona-Infektionszahlen sind diese weitreichenden Beschränkungen si-cherlich nachvollziehbar. Nachvollziehbar sind aber definitiv auch die Ungeduld der Sporttreibenden, die Enttäuschung über unklare Regelungen und auch die Befürchtung von negativen Folgen für die Gesundheit und Fitness der Menschen in Sachsen.

    Wir stehen deswegen als Dachverband des organisierten Sports in engem Austausch mit der Politik, um unseren Vereinen Öff-nungsperspektiven zu ermöglichen. Bis es soweit ist, informieren wir auf unserer Webseite, unseren Social-Media-Kanälen sowie in diesem Heft wie gewohnt über die Belange des Sports, nicht nur in Sachen Corona. Denn auch gute Nachrichten konnten wir in den letzten Wochen vermelden. Mit der Unterzeichnung des neuen Zuwendungsvertrages 2021/22 konnte sich der organisierte Sport kurz vor Weihnachten eine Förderung von 52 Millionen Euro si-chern. Das sind 3,8 Millionen Euro mehr, als im vergangenen Dop-pelhaushalt und für uns ein starkes Zeichen in diesen unruhigen Zeiten.

    Auch auf einige steuerliche Erleichterungen können sich Vereine und das Ehrenamt im Jahr 2021 freuen. Eine Übersicht dazu fin-den Sie auf Seite 7. Zudem zeigt dieses Heft, dass der Sport auch während der Corona-Beschränkungen nicht stillsteht. Der orga-nisierte Sport trotzt der Zwangspause mit sinnvollen Angeboten, neue Landesstützpunkte werden berufen und wir ehren Vereine, die sich 2020 durch besondere Aktionen zum Schutz unserer Um-welt verdient gemacht haben. Viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie bitte gesund!

    Ulrich FranzenPräsident des Landessportbundes Sachsen

    Inhalt Verlässlichkeit in

    unsicheren Zeiten

    AKTUELL

    4-5 Vereine in Zeiten der Corona-Pandemie6-7 News: Gute Nachrichten für Vereine: Rekordförderung für den säch-

    sischen Sport im Zuwendungsvertrag 2021/22 | Steuerliche Erleichte-rungen für Vereine und das Ehrenamt | Termininformation: Hauptaus-schuss 2021

    8-9 Leistungssport: 81 Sommersport-Landesstützpunkte bis 2024 bestätigt10-11 Sterne des Sports: VFC Plauen im „Sterne“ Bundesfinale auf Rang vier12-13 Sport und Umwelt: Mit der Natur in gesundem Einklang – „Umwelttag

    im Sport“-Preisträger ausgezeichnet14-16 Bildung: Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke bringen Bildung

    voran17 Auszeichnungen18-19 Leistungssport: Mehr Qualität für geförderte sportmedizinische Untersu-

    chungen20-21 Inklusion: Inklusive Vereinsarbeit – Tue Gutes und sprich darüber!

    RATGEBER

    24 Finanzen: Kleiner Überblick zur Vereinsbesteuerung (aktualisiert)25 Tipps und Rätsel: Vögel füttern im Winter?26 Ernährung: Proteinangereichertes aus dem Supermarkt – Wer braucht

    sowas? 27 Sportmedizin: Unsere Muskulatur ist mehr als ein Haltungs- und Bewe-

    gungsorgan 34 Versicherung: Schadsoftware: Daten adé | Kind verletzt! Der Übungslei-

    ter und die Aufsichtspflicht33 Recht: Ausgeschiedenes Vorstandsmitglied muss Administratorenrechte

    herausgeben | Müssen Vereine ihre Steuererklärung zwingend elektro-nisch (per ELSTER) abgeben?

    SPORTJUGEND

    22 Aktuell: DOSB verabschiedet Stufenmodell zur Prävention sexualisierter Gewalt

    23 Aktuell: „Freue mich darauf, die anderen wiederzusehen“ – Juniorteam-Interview

    Foto Titel: picture-alliance/dpa

  • 4 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLVereine in Zeiten der Corona-Pandemie

    HeimvorteilOb Schwimmbad, Turnhalle oder Fußballplatz: Die sächsischen Sportstätten bleiben noch mindestens bis zum 14. Februar ge-schlossen. Doch obwohl der gewohnte Betrieb im Moment nicht möglich ist: Die Vereine im Freistaat machen das Beste daraus.

    Hoch hinaus

    Der Sächsische Bergsteigerbund nutzt die Co-rona-Schließzeit unter anderem für bauliche Maßnahmen, die im Regelbetrieb zu einer Ein-schränkung für die Kletterer führen würden. Die lange angedachte Erweiterung der Außen-wand mit rund 300 m² Kletterfläche wurde fer-tig gestellt und bietet Platz für 40 neue Routen. Im Innenbereich wurde neu geschraubt, sodass es zur Wiedereröffnung viele neue Klettermög-lichkeiten in allen Hallenbereichen geben wird. Außerdem wird fleißig geputzt, gemalert und schwer zugängliche Ecken gereinigt

    Arbeiten an der Dresdner Kletterhalle. Foto: SBB

    In Bewegung bleiben

    Der BSV AOK Leipzig hatte bereits im Frühjahr begonnen, Trainingsvideos zu produzieren – mit der erneuten Zwangspause für den Vereinssport war der Entschluss, die digitalen Trainingseinheiten wiederaufzunehmen, schnell

    gefasst. Mittlerweile arbeitet der Verein mit einem Partner, der Ver-tonung und Schnitt übernimmt und Equipment für die Aufnahmen zur Verfügung stellt. Auch Zoom-Einheiten stehen wieder auf dem Programm. „Die Resonanz auf die Videos und auch auf Aktionen wie unseren ‚dynamischen Adventska-lender‘ war sehr gut. Bei einem Mit-gliederrückgang von fast zehn Pro-zent ist es uns wichtig, die treuen Mitglieder durch solche Sachen zu binden“, berichtet BSV-Geschäfts-führer Knut Trauboth.

    Trotz Corona in Bewegung bleiben – ob im Wohn-zimmer oder Stadtpark.Foto: BSV AOK Leipzig

    Aktuelle Neuigkeiten aus dem sächsischen Sport stets auch unter

    www.sport-fuer-sachsen.de twitter.com/LSB_SN facebook.com/landessportbund.sachsen

  • 5Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLVereine in Zeiten der Corona-Pandemie

    Entspannt lernen

    Auch das LSB Netzwerk Mitteldeutschland, bestehend aus den Lan-dessportbünden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, musste seine Referentenschulung zum Jahresauftakt 2021 digital durchfüh-ren. Das hinderte die 70 hochmotivierten Teilnehmer*innen jedoch nicht daran, sich in Impulsreferaten, bei Workshops und natürlich auch im virtuellen Pausenraum intensiv mit dem Thema „Lernen und Lehren in Sportpraxis und -theorie“ auseinanderzusetzen. Und das auch ganz anwendungsbezogen, beispielsweise beim Erlernen der Selbstmassage im virtuellen Stressbewältigungs-Workshop.

    Entspannungsübungen für Lehrende und Lernende – auch das geht online. Foto: Landessportbund Sachsen

    Herausforderungen für zu Hause

    Nachdem der Individualsport eingestellt werden musste, haben die Nachwuchstrai-nerinnen und -trainer der Spielvereinigung Heinsdorfergrund 02 eine Aufgabenreihe für ihre Schützlinge erstellt. Neben Din-gen wie der höchsten Anzahl an Kontak-ten beim Balljonglieren oder Gegen-die-Wand-spielen, wird auch die kreativste Körperhaltung bewertet. „Da wir auf das traditionelle Familienturnier zum Jahres-abschluss verzichten mussten, haben wir uns eine Alternative überlegt“, so Schü-lerwart Oliver Großpietzsch. Die Aufga-ben werden als Videoclip zur üblichen Trainingszeit per WhatsApp verschickt, die jungen Sportlerinnen und Sportler senden ihre Ergebnisse zurück. Der derzeitige Re-kord im Jonglieren liegt bei 1515 Ballkon-takten!

    Nachwuchsspieler Philipp Müller bei einer der Aufgaben. Foto: SpVgg Heinsdorfergrund 02

    Teamgeist statt Langeweile

    Auch beim TV Blau-Gelb 90 Bad Düben liegt der reguläre Trainingsbetrieb momentan auf Eis. Kein Grund für den Verein und seine Mitglieder, die Füße stillzuhalten: Wenn das Wetter die Sporttreibenden nicht gerade zu individuellen Winteraktivitäten einlädt, halten sie sich mit einer 30-Tage-Challenge zum 30-jährigen Jubiläum ihres Vereins fit oder pflegen die Tradition des Neujahrslaufes – wenn auch dieses Jahr nicht in der großen Gruppe. Besonders stolz ist Vereinsvorsitzender Steffen Brost auf mehrere Weihnachtsaktionen: „Unter anderem haben wir in der Adventszeit alle 400 Kinder und Jugendlichen des Vereins besucht, um ihnen coro-nakonform eine kleine Überraschung zu überbringen - vom Vorschulkind bis zum 18-Jährigen. Über 1000 Kilometer Strecke haben wir dafür zurückgelegt!“

    Turnerin Laura Körner mit eisigem Trainingspartner. Foto: privat

    Heimtrainer

    „Aktuell sind alle unsere Abteilungen im Hometraining, das zu großen Teilen online durchgeführt wird“, erzählt Andreas Rupp, Präsident des Turn- und Gymnastikclubs Leipzig. „Wir haben über 20 Online-Räume, in denen auf unterschiedlichste Art und Weise trainiert wird und wir in Kontakt mit den Sportler*innen bleiben.“ Auch die Motivation ist da natürlich ein wichtiger Punkt und so bietet der Verein über das Training hinaus noch zusätzlichen Service und Events: Das können je nach Alter kleine Spiele sein, die „Jeru-salema Dance-Chal-lenge“ oder auch ein gemeinsames, virtu-elles Weihnachtsba-cken. Damit auch die Senioren fit bleiben, wurden Pläne für das Heimtraining erstellt und zum Teil sogar passende Übungsge-räte verschickt – nicht allen liegt schließlich der Internet-Sport.

    Wohnzimmer statt Turnhalle. Foto: TuG Leipzig

  • 6 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLNews

    Sachsens Innen- und Sportminister Prof. Dr. Roland Wöller und der Präsi-dent des Landessportbundes Sachsen (LSB), Ulrich Franzen, haben am 21. Dezember in Dresden den Zuwen-dungsvertrag über die Sportförde-rung 2021/22 unterzeichnet. Der Ver-trag sichert dem organisierten Sport in den kommenden beiden Jahren insgesamt 52 Millionen Euro. Das sind 3,8 Millionen Euro mehr als im ver-gangenen Doppelhaushalt.

    Die Sportförderung steigt demnach von aktuell 24,1 Millionen Euro auf zu-nächst 25,7 Millionen Euro im kommenden Jahr. 2022 werden 26,3 Millionen Euro ausgereicht. Die Mittel aus dem Zuwen-dungsvertrag umfassen jährlich 1,1 Millionen Euro institutionelle Förderung für den Landessportbund Sachsen, über 95 Prozent der Zuwendungen kommen direkt dem sächsischen Sport zugu-te. Der LSB leitet die Gelder aus der Sportförderung an Sportver-eine, Kreis- und Stadtsportbünde sowie die Landesfachverbände im Freistaat weiter.

    Gefördert werden der Breitensport, einschließlich des Behinder-ten-, Nachwuchs- und Seniorensports, sowie der Leistungssport in Sachsen. Dazu gehören im Einzelnen beispielsweise die Ver-eins- und Verbandsentwicklung, die Sichtung und Unterstützung von Talenten sowie die Anschaffung von Großsportgeräten.„Wir freuen uns über die Fortführung des Zuwendungsvertrags, der sich als wichtiges Werkzeug für eine erfolgreiche Sportent-wicklung in unserem Land bewährt hat und dem sächsischen Sport über zwei Jahre hinweg Planungssicherheit gibt“, sagt LSB-Präsident Ulrich Franzen. „Dies gilt vor allem in den aktuell un-ruhigen Zeiten, in denen unsere Bemühungen darauf gerichtet sind, das bestehende, jahrelang vor allem durch ehrenamtliches Engagement gewachsene Sportsystem im Freistaat für die Zeit nach Corona zu erhalten. Die Erhöhung der Mittel ist ein starkes Zeichen der Staatsregierung und ein deutlicher Fingerzeig für das verantwortungsbewusste Handeln des sächsischen Sports. Un-ser besonderer Dank gebührt den Abgeordneten im Sächsischen Landtag für ihre Unterstützung. Ich danke auch dem Staatsmi-

    nister und seiner Stabsstelle Sport für die enge und vertrauens-volle Zusammenarbeit.“Sportminister Roland Wöller: „Sport ist wichtig, in jedem Alter. Sport hält nicht nur fit und gesund. Er vermittelt auch grundle-gende Werte, wie Teamgeist, Disziplin und Fair Play. Gerade in ei-ner Zeit der gesellschaftlichen Polarisierung geht vom Sport und den Sportvereinen die Kraft des Zusammenhalts aus. Mit dem heute geschlossenen Zuwendungsvertrag setzen wir gemeinsam mit dem Landessportbund Sachsen die positive Entwicklung des organisierten Sports im Freistaat Sachsen fort.“„Der neue Zuwendungsvertrag versetzt uns in die Lage, den Festbetrag für die regelmäßig nebenberuflich oder ehrenamtlich tätigen Übungsleiterinnen und Übungsleiter sowie Trainerinnen und Trainer im Projekt Breitensportentwicklung von bislang 350 auf zunächst 440 Euro und ab 2022 auf 480 Euro pro Jahr zu er-höhen“, freut sich Ulrich Franzen. Die Vereine können die Förder-mittel dabei ganz flexibel für alle Ausgaben im Zusammenhang mit dem satzungsgemäßen, regelmäßigen Übungs- und Trai-ningsbetrieb verwenden. Die Förderverfahren zur Mittelweiter-gabe an Dritte sollen, soweit technisch und zuwendungsrechtlich möglich, elektronisch abgewickelt werden.Der Landessportbund Sachsen ist die größte Bürgerorganisation im Freistaat und konnte in den vergangenen Jahren ein kontinu-ierliches Mitgliederwachstum verzeichnen. Er vertritt als Dach-organisation des Sports aktuell über 675.000 Mitglieder in rund 4.500 Vereinen, das sind über 350.000 Mitglieder mehr als zum Zeitpunkt seiner Gründung im Jahre 1990.

    Rekordförderung für den sächsischen Sportim Zuwendungsvertrag 2021/22

    Gute Nachrichten für Vereine:

    Foto: SMI

  • 7Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLNews

    Mit der Verabschiedung des Jahressteuergesetzes 2020 durch den Bundesrat sind zum Jahreswechsel weitreichende Änderungen zu-gunsten gemeinnütziger Vereine und für deren ehrenamtlich Täti-ge in Kraft getreten. Der Landessportbund Sachsen (LSB) begrüßt die Erleichterungen als starkes Zeichen für gemeinschaftliches En-gagement.

    Die wichtigsten Änderungen: Der neue Gesetzestext sieht für 2021 eine Erhöhung des Übungsleiterfreibetrags von bislang 2.400 auf 3.000 Euro und der Ehrenamtspauschale von 720 auf 840 Euro vor. Für den vereinfachten Nachweis von Zuwendungsbestätigungen, den sogenannten „Spendenquittungen“, wird die Grenze von 200 auf 300 Euro erhöht. Dies bedeutet, dass für die steuerliche Aner-kennung von Zuwendungen bis zu diesem Betrag der Kontoauszug des Spenders als Beleg für das Finanzamt ausreichend ist. Sportver-eine können damit bis zur neuen Grenze auf die Ausstellung von Zu-wendungsbestätigungen verzichten.

    Schließlich steigt die Besteuerungsfreigrenze für den wirtschaftli-chen Geschäftsbetrieb von 35.000 auf 45.000 Euro. Somit können Vereine ihre Einnahmen aus Werbung und Sponsoring, aus der selbstbewirtschafteten Vereinsgaststätte oder auch dem Verkauf

    von Fanartikeln in weit größerem Umfang ertragssteuerfrei erzielen als bisher.

    „Gerade in diesen schwierigen Zeiten, in denen unsere Vereine mit großen Einschränkungen leben müssen, sind die Erleichterungen ein starkes Zeichen, das unsere Bemühungen und den Einsatz für eine moderne Engagementkultur unterstützt“, sagte LSB-General-sekretär Christian Dahms. „Engagement für die Gemeinschaft zahlt sich damit im doppelten Sinne aus.“

    Quelle: Verein aktuell

    Termininformation

    Die diesjährige Hauptausschusssitzung des Landessportbundes Sachsen ist für Freitag, den 16. April 2021 (Beginn 17:00 Uhr) geplant. Die jährlich stattfindende Delegiertenversammlung soll in Leipzig durchgeführt werden, eine digitale Variante wird auf-grund der möglichen coronabedingten Einschränkungen einkal-kuliert.Im nächsten Sachsensport erfolgt dazu erneut eine Information.

    Steuerliche Erleichterungen für Vereine und das Ehrenamt

    HAUPTAUSSCHUSS | 2021

  • 8 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLLeistungssport

    In seiner letzten Tagung des Jahres 2020 bestätigte der Landesaus-schuss Leistungssport (LA-L) des Landessportbundes Sachsen die für den neuen Zyklus von 2021 bis 2024 durch die Landesfachver-bände (LFV) beantragten Landesstützpunkte (LSP).

    Grundsätzlich sind Stützpunkte Einrichtungen der Sportfachverbän-de, die zur Erfüllung der vielfältigen Aufgaben und Anforderungen im täglichen Trainingsprozess etappenbezogen vorgehalten wer-den. Der Begriff Stützpunkt kennzeichnet einen Konzentrationsort leistungsstarker Sportlerinnen und Sportler. Der LSP ist ein auf An-trag des LFV vom LA-L vergebener Status für einen Ort (Kommu-ne), der alle Voraussetzungen bietet, um das Aufbautraining auf möglichst hohem Niveau zu realisieren. Kennzeichnend für den LSP ist die vereinsübergreifende Trainingsorganisation durch den LFV unter Nutzung zumeist kommunaler oder auch vereinseigener Trai-ningsstätten. Darin begründet sich die Bedeutung der Einbindung in die kommunale Sportförderstruktur sowie die Vernetzung innerhalb der Stützpunktsystematik. Der LSP ordnet sich demnach zwischen den durch die LFV an Vereine vergebenen Status Talentstützpunkt sowie den Bundesstützpunkten der Spitzenfachverbände entspre-chend der Ausbildungsetappen im langfristigen Leistungsaufbau ein. Die besten Sportler*innen der Region, Landeskader (LK1, LK2, NK2 oder ggf. D/C) sowie in Ausnahmefällen Bundesnachwuchska-der (NK1/C) in der Phase des Aufbau- und Anschlusstrainings trainie-ren direkt am Stützpunkt oder werden durch den LSP fernbetreut. Ein sogenannter LSP-Trägerverein kann für den LFV die Organisation des Trainings- und Wettkampfbetriebes vor Ort übernehmen. In der Regel ist der LSP Einsatzort für LFV-finanzierte Trainer*innen.

    Die mögliche LSP-Berufung und LSP-Anzahl einer Sportart in Sach-sen wird in Bezug zur jeweiligen Landeskadergröße ermittelt. Bei Existenz eines Bundesschwerpunktes der Sportart in Sachsen gilt der LSP an diesem Ort als der dominante Trainingsstützpunkt des Freistaates im Landeskaderbereich, welcher dann in seiner Funkti-on und Arbeitsweise unmittelbar mit den dortigen Sportbetonten Schulen verbunden ist. Darüber hinaus gelten folgende LSP-Beru-fungskriterien/Aufgaben:• Nachweisbare Entwicklung von NK2 bzw. D/C-Kadern und von Bu

    ndesnachwuchskadersportlern*innen (NK1 bzw. C-Kader) sowie deren Hinführung zum Ort der Bundesschwerpunktsetzung.

    • Durchführung eines vereinsübergreifenden Trainings von minde-stens fünf Landeskadersportlern*innen (LK1/LK2/NK2) am Stand-ort spätestens bis zum Jahr der LSP-Neu-/ Wiederbeantragung.

    • Unterstützung leistungsstarker Vereine/Abteilungen am Stand-ort bzw. der Region mit vereinsübergreifend arbeitenden Talent-förder- und Talentsichtungsgruppen.

    Die Bestätigung der LSP erfolgt nach Überprüfung durch den LA-L im olympischen Vierjahreszyklus. Trotz der coronabedingten Ver-schiebung der Olympischen Sommerspiele 2020 auf 2021 hat der LA-L aktuell am ursprünglichen Vierjahresrhythmus festgehalten, da sich bundesweite sowie kommunale Sportförderprogramme eben-falls an diesem Zeitraum orientieren. Die entsprechende kommu-nale Unterstützung der Sportarten vor Ort ist Bestandteil des LSP-Beantragungsverfahrens. Ausnahmslos alle betroffenen sächsischen Kommunen haben ihre Zustimmung zur Berufung der beantragten Landesstützpunkte erteilt. Ziel ist es, unter Beachtung der jeweiligen kommunalen Förderrichtlinie, die Vernetzung zwischen Kommune, LFV und Stützpunkt zu verbessern, die jeweilige Sportart ideell und gegebenenfalls auch fördertechnisch entsprechend ihrem Schwer-punktstatus wertzuschätzen und günstige Nutzungskonditionen für die kommunalen Sportstätten des LSP zu ermöglichen.

    Der LA-L hat im Dezember 81 LSP in 53 Sportarten bestätigt. Neben der Bestätigung traditioneller LSP wie Leichtathletik und Schwim-men in Chemnitz, Dresden und Leipzig, Kanurennsport und Was-serspringen in Dresden und Leipzig oder Radrennsport in Chemnitz und Leipzig ebenso wie die Spielsportarten Basketball in Chemnitz, Handball in Leipzig, Aue und Zwickau und Volleyball in Dresden und Leipzig wurden in vier neuen Sportarten LSP bestätigt: im Behinder-tensport Goalball (Chemnitz) und Para-Tischtennis (Coswig) sowie Floorball in Chemnitz und Motorsport in Oberlungwitz (Sachsen-ring). Eine Auflistung aller für 2021 bis 2024 bestätigten LSP, der je-weils LSP-tragenden Kommunen sowie der für den LSP verantwort-lich zeichnenden Trägervereine können der Übersicht entnommen werden und sind auch unter https://www.sport-fuer-sachsen.de/leistungssport/stuetzpunkte zu finden.

    Die LFV erhalten neben der offiziellen LSP-Bestätigungen ein Schild, welches zukünftig die Repräsentation des Stützpunktstatus nach au-ßen unterstützen soll.

    Dr. Cathleen Saborowski-Baumgarten

    Bestätigt: 81 Sommersport-Landesstützpunkte bis 2024

  • 9Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLLeistungssport

    Sportart, Standort, Trägerverein1 Basketball, Chemnitz, Basketballverband Sachsen2 Behindertensport/Para Schwimmen, Leipzig, Leipziger Behinderten- und Rehasportverein3 Behindertensport/Sitzvolleyball, Leipzig, Leipziger Behinderten- und Rehasportverein4 Behindertensport/Goalball (neu!), Chemnitz, Chemnitzer, Ballspiel-Club5 Behindertensport/Para Tischtennis (neu!), Coswig, TTV Radebeul6 Billard, Chemnitz, 1. Chemnitzer Billardclub 19527 Boxen, Chemnitz, Boxclub Chemnitz 94 e.V.8 Fechten, Dresden, Dresdner Fecht-Club 19989 Fechten, Leipzig, Fechtclub Leipzig10 Gehörlosensport/Schwimmen, Dresden, Gehörlosensportverband Sachsen11 Gewichtheben, Chemnitz, Chemnitzer Athleten Club12 Gewichtheben, Meißen, Athletikclub Meißen13 Gewichtheben, Görlitz, NASC Görlitz14 Handball, ml., Leipzig, SC DHfK Leipzig15 Handball, ml., Aue, SG Nickelhütte Aue16 Handball, wbl., Leipzig, HC Leipzig17 Handball, wbl., Zwickau, BSV Sachsen Zwickau18 Hockey, Leipzig, Leipziger SC 190119 Judo, Leipzig, Judoclub Leipzig20 Kanu-Rennsport, Dresden, KC Dresden21 Kanu-Rennsport, Leipzig, SC DHfK Leipzig22 Kanu-Slalom, Leipzig, Leipziger-Kanu-Club23 Kanu-Slalom, Meißen, SG Kanu Meißen24 Karate, Meißen, Kampfsportverein „Sei-Wa-Kai“ Meißen25 Kegeln/Classic, Bautzen, MSV Bautzen 0426 Leichtathletik, Chemnitz, LAC Erdgas Chemnitz/LV 90 Erzgebirge27 Leichtathletik, Dresden, Dresdner SC 1898, Abtl. LA28 Leichtathletik, Leipzig, SC DHfK Leipzig/LAZ29 Fallschirmsport, Eilenburg, Fallschirmsportverein Eilenburg30 Segelfliegen, Kamenz, Fliegerclub Kamenz31 Pferdesport/Fahren, Seelitz, RFV Seelitz 32 Pferdesport/Reiten, Moritzburg, RFV Moritzburg33 Pferdesport/Voltigieren, Delitzsch, RVV Schenkenberg34 Hallenradsport/Kunstrad, Zwickau, ESV Lokomotive Zwickau35 Hallenradsport/Radball, Borna OT Eula, SV Eula 5836 Radrennsport, Chemnitz, Chemnitzer Polizeisportverein37 Radrennsport, Leipzig, SC DHfK Leipzig38 Radrennsport/MTB, Altenberg, SSV „Mounty“ Altenberg39 Ringen, Chemnitz, RC Chemnitz/FC Erzgebirge Aue40 Ringen, Leipzig, Kraftsport- und Fitness-Club Leipzig

    Sportart, Standort, Trägerverein41 Rollhockey, Chemnitz, RSC Chemnitz42 Rollkunstlauf, Dresden, Postsportverein Dresden43 Speedskating, Großenhain, Großenhainer Rollsportverein44 Taekwondo, Chemnitz, Taekwondo Union Sachsen45 Rudern, Dresden, Landesruderverband Sachsen46 Rudern, Leipzig, SC DHfK Leipzig47 Schach, Dresden, USV TU Dresden48 Schach, Leipzig, SG Leipzig49 Sportschießen, Dresden, PSSG zu Dresden50 Schwimmen, Chemnitz, Schwimmclub Chemnitz von 189251 Schwimmen, Dresden, Dresdner SC 189852 Schwimmen, Leipzig, SV Handwerk Leipzig53 Synchronschwimmen, Dresden, Postsportverein Dresden54 Wasserball, wbl., Chemnitz, Schwimmclub Chemnitz von 189255 Wasserspringen, Dresden, Dresdner SC 189856 Wasserspringen, Leipzig, SC DHfK Leipzig57 Tanzsport, Leipzig, TC Rot-Weiß Leipzig58 Tanzsport/JMC, Wilsdruff, Tanzteam Wilsdruff59 Tauchsport/Finswimming, OT Dresden, Tauchclub-Dresden Mitte60 Tauchsport/Finswimming, Leipzig, SC DHfK Leipzig, Abt. Finswimming61 Tauchsport/Finswimming, Plauen, TC „Nemo“ Plauen62 Tennis, Leipzig, Sächsischer Tennis Verband63 Tischtennis, Dresden, SV Dresden Mitte 195064 Triathlon, Leipzig, Sächsischer Triathlon-Verband65 Aerobic, Riesa, ESV Lokomotive Riesa66 Faustball, Dresden, Sachsenfaustball67 Kunstturnen, ml., Chemnitz, Kunstturnverein Chemnitz68 Kunstturnen, wbl., Chemnitz, TuS 1861 Chemnitz-Altendorf69 Kunstturnen, wbl., Dresden, Dresdner SC 189870 Kunstturnen, wbl., Leipzig, Turn- und Gymnastikclub Leipzig71 Orientierungslauf, Dresden, Post SV Dresden72 Rhythmische Sportgymnastik, Leipzig, Turn- und Gymnastikclub Leipzig73 Sportakrobatik, Dresden/Hoyerswerda, Dresdner SC 1898/SC Hoyerswerda74 Sportakrobatik, Riesa, SC Riesa75 Trampolinturnen, Zwickau, ESV Lokomotive Zwickau76 Volleyball, ml., Leipzig, L.E. Volleys77 Volleyball, wbl., Dresden, Dresdner SC 189878 Volleyball, ml. (neu!), Dresden, VC Dresden79 Sportklettern, Dresden, Sächsischer Bergsteigerbund80 Floorball (neu!), Chemnitz, Floor Fighters Chemnitz81 Motorsport (neu!), Oberlungwitz (Sachsenring), Sächsischer Landesfachverband Motorsport

  • 10 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLSterne des Sports

    Mit einer digitalen Siegerehrung aus Berlin sind die Gewinner des Wettbewerbs „Sterne des Sports“ 2020 auf Bundesebene ausge-zeichnet worden. Den großen Stern des Sports in Gold gewann der Verein IcanDo aus Hannover. Sachsens Landessieger VFC Plauen kam auf den geteilten vierten Platz.

    Triumph für den IcanDo e.V. aus Hannover: Der Verein für Spiel, Sport, Bewegung und soziale Arbeit ist für seine Initiative „IcanDo@School“ mit dem „Großen Stern des Sports“ in Gold 2020 ausge-zeichnet worden. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gab das Ergebnis des bundesweiten Wettbewerbs – initiiert vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zusammen mit den Volksbanken und Raiffeisenbanken – in der DZ BANK in Berlin im Rahmen einer digitalen Siegerehrung offiziell bekannt. Damit erhält der Verein die mit 10.000 Euro dotierte bedeutendste Auszeichnung für Sportver-eine in Deutschland, den „Oscar des Breitensports“.

    36.500 Euro Preisgeld für Vereine im Bundesfinale

    Insgesamt 17 Vereine aus allen 16 Bundesländern hatten jeweils als Gewinner des „Großen Stern des Sports“ in Silber auf Landesebene die Chance auf Gold. Hinter IcanDo landete der Karateverein Zans-hin-Siegerland mit dem Projekt „ZKidz – Zanshin Kidz sind clever und mutig“ auf dem zweiten Platz. Der Verein aus Nordrhein-Westfalen darf sich über ein Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro freuen. Drit-ter wurde der Duvenstedter Sportverein von 1969. Die Hambur-ger erhalten für ihre Initiative „DSV – Ich werde groß mit Sport in Duvenstedt“ eine Prämie in Höhe von 5.000 Euro. Die 14 weiteren Finalisten, unter ihnen der sächsische Landessieger VFC Plauen, tei-

    len sich den gemeinsamen vierten Platz und bekommen jeweils ei-nen Siegerscheck über 1.000 Euro.

    „Kreativität macht mir Hoff-nung für das neue Jahr“

    „Großartig, was die Sportvereine in diesen schwierigen Zeiten al-les auf die Beine gestellt haben“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Preis-verleihung. „Die Ehrenamtlichen und Vereinsvorstände haben auch 2020 tolle Angebote für Groß und Klein entwickelt – trotz oder gerade wegen Corona. Diese Kre-ativität macht mir Hoffnung für das neue Jahr, auch wenn von uns allen nun erst mal wieder viel Stillsitzen zu Hause gefordert ist, damit wir diese Krise gemeinsam überwinden.“

    „Projekte machen Mut und dienen als Inspiration“

    DOSB-Präsident Alfons Hörmann stellte die besonderen Heraus-forderungen des Jahres 2020 heraus: „Trotz der Coronapandemie und den damit verbundenen Einschränkungen, von denen die rund 90.000 Sportvereine in Deutschland extrem betroffen sind, haben es wieder großartige Projekte ins Finale geschafft. Die Kreativität und die Energie der Vereine sind einfach herausragend, vielen Dank an alle Beteiligten“, sagte Hörmann. Insgesamt sechs der 17 Finalpro-jekte stünden im direkten Zusammenhang mit Corona – dies belege, welche Folgen die Pandemie für den Breitensport habe: „Die Zahl der Vereinsaustritte steigt, Neueintritte bleiben aus. Vor allem Kinder und Jugendliche leiden unter fehlenden Sportangeboten und die Motiva-tion im Bereich des ehrenamtlichen Engagements sinkt – diesen Ent-wicklungen müssen wir unter allen Umständen entgegenwirken. Die Projekte im Rahmen der ‚Sterne des Sports‘ machen Mut und sollten als Inspiration für alle Vereine dienen“, so Hörmann.Der DOSB und die Volksbanken Raiffeisenbanken würdigen mit dem Wettbewerb „Sterne des Sports“ seit 2004 alljährlich außer-gewöhnliche Angebote von Sportvereinen und deren besonderes Engagement. Projekte aus Bereichen wie Bildung und Qualifikation, Ehrenamtsförderung, Gesundheit und Prävention, Gleichstellung, Integration und Inklusion oder Klima-, Natur- oder Umweltschutz wurden bei den „Sternen des Sports“ 2020 zum insgesamt 17. Mal ausgezeichnet.

    VFC Plauen im „Sterne“-Bundesfinale auf Rang vier

    Fotos: BVR/DOSB

  • 11Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLSterne des Sports

    Für Sachsen virtuell beim „Sterne“-Finale in Berlin vertreten war der VFC Plauen, der im Oktober den Landeswettbewerb um den Sil-bernen Stern des Sports für sich entschieden und ein Preisgeld in Höhe von 2.500 Euro von der Volksbank Vogtland-Saale-Orla einge-strichen hatte. Die Ultras des Vereins hatten die Initiative „Badkurve

    hilft“ ins Leben gerufen. Da-bei unterstützten die VFC-Fans bereits in der Phase des ersten Corona-Lockdowns im Frühjahr 2020 kostenlos und unbürokratisch all jene Plauener, die sich bei ihnen meldeten. In der Stadt wur-den Plakate aufgehängt, Fly-er verteilt und Anzeigen ge-schaltet, mit denen die Fans auf ihr Angebot zur Nach-barschaftshilfe aufmerksam machten. Einkäufe erledi-gen, Medikamente aus der Apotheke holen, Nachhilfe geben oder mit dem Hund Gassi gehen – der Erfolg war überwältigend und bewegte die Vogtländer, „Badkurve

    hilft“ zunächst auch über den Sommer hinaus zu verlängern und nun auch im zweiten Lockdown fortzusetzen. Wir sprachen kurz nach der Berliner Preisverleihung mit VFC-Geschäftsstellenleiterin Silja Schumann:

    Frau Schumann, Platz vier im Bundesfinale in Berlin – ein undankbarer Platz?Im Gegenteil, wir sind sehr dankbar, so weit gekom-men zu sein. Als die Jungs und Mädels der Badkur-ve Plauen, unsere aktive Fanszene, das Projekt „Badkurve Hilft“ ins Leben riefen, rechnete keiner damit. Das damalige Ziel war es, Hilfs-bedürftige und Risikogruppen zu unterstüt-zen und Gutes zu tun. Dass die gemeinsame Anmeldung bei Sterne des Sports uns so weit brachte, können wir immer noch nicht fassen. Als Landessieger im Finale zu stehen war eine Ehre. Zudem haben es alle Vereine verdient gehabt, für ihr Engagement geehrt zu werden. Wir gratulieren dem Bundessieger IcanDo e.V.!

    Läuft „Badkurve hilft“ auch jetzt im zweiten Lockdown weiter? Das Projekt „Badkurve hilft“ läuft seit Frühjahr 2020 ohne Unterbre-chung. Regelmäßig wird die Badkurve Plauen kontaktiert. Im Mo-ment betreuen sie einige Personen und gehen regelmäßig für sie

    einkaufen, machen Besorgungen und helfen bei Garten- bzw. Win-terarbeiten. Auch nach der Pandemie möchten unsere Fans weiter-hin ihre Hilfe anbieten und sich sozial engagieren.

    Was nehmen Sie aus der Wettbewerbsteilnahme mit?

    In erster Linie zeigte uns der Wettbewerb, wie viele verschiedene Möglichkeiten es im ehrenamtlichen Engagement gibt und dass wir alle das gleiche Ziel der Gemeinschaft und des sozialen Mitein-anders verfolgen. Auch deshalb bewerben wir uns jedes Jahr bei Sterne des Sports. Denn die Verleihung bietet eine super Chance,

    die Menschen hinter den Vereinen kennen zu lernen und sich auszutauschen. Im Mittelpunkt der Verleihung steht

    keinesfalls der Konkurrenzkampf, sondern die Achtung der Vereine untereinander. Der VFC

    Plauen erhielt zusammen mit der Badkur-ve Plauen viel positiven Zuspruch von anderen Institutionen und Privatper-sonen. Die Stadt Plauen unterstützte das Projekt durch Werbung und Emp-fehlungen und sorgte dafür, dass die Aktion bekannter wurde.

    Wie wird das gesammelte Preisgeld angelegt?

    Auch hier war die Badkurve bereits sehr fleißig. In der Weihnachtszeit besuchten sie

    soziale Einrichtungen sowie Kinderheime und beschenkten die Kinder beziehungsweise organi-

    sierten notwendige Waren. Zudem sollen eine Fanlounge und ein Spielplatz auf dem VFC-Gelände errichtet werden. In Eigen-regie arbeiteten die VFC-Fans bereits an der Lounge, die in diesem Jahr fertig werden soll.

    VFC-Fans setzen „Badkurve hilft“ fort

  • 12 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLSport und Umwelt

    Der LSB-Wettbewerb „Umwelttag im Sport“ ist im vergangenen Jahr mit weniger Teilnehmern, aber sehr guten Aktionen zu Ende gegangen. Alle zwölf beteiligten Vereine ergattern das Gütesiegel „Umweltbewusster Sportverein 2020“.

    Das Jahr 2020 hatte insgesamt besondere Vorzeichen für die Um-welt, den Sport und auch alle anderen Lebensbereiche, sodass un-ser Slogan „Mit der Natur in gesundem Einklang“ gar nicht so leicht umzusetzen war. Die Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, Trockenheit und Borkenkäferbefall haben ganz Deutschland und auch die sächsischen Sportvereine durchweg begleitet.

    Der Landessportbund Sachsen, das Sächsisches Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft sowie der Staatsbetrieb Sachsenforst danken deswegen allen Vereinen und Aktiven, die trotzdem am Wettbewerb teilgenommen haben, herz-

    lich für ihr Engagement. Die Preisträger wurden durch den Fachbei-rat Umwelt des LSB ermittelt.

    Die drei besten Aktionen wurden mit je 1.000 Euro prämiert: Als Sieger gingen hier der Schützenverein 1525 Zschopau, der Ski-Club Sohland 1928 und der Gymnastikverein Zehren hervor. Zusätzlich wurden auch 2020 wieder zwei Sonderpreise vergeben. Eine Aus-zeichnung davon ergeht für eine besondere Maßnahme unter dem Motto „Wald bewegt“ (1.500 Euro Prämie) an den LSV 85 Waldfrie-den Thum. Die Auszeichnung für besonderes „Engagement für die Umwelt“ mit einer Prämie von 1.000 Euro erhielt die Schützengilde Deutschenbora – der Verein hat inzwischen schon zum zehnten Mal am Wettbewerb teilgenommen und fällt mit tollen Aktionen auf.

    Alle Teilnehmenden haben auf ganz unterschiedliche Weise auf die Umwelt aufmerksam gemacht. Die hohe Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an den Aktionstagen zeigt, dass diese Angele-genheiten viele Vereinsmitglieder berühren, auch die ganz jungen. Schön, wenn die Sensibilisierung für den Umweltschutz in säch-sischen Sportvereinen so gelebt wird!

    Mit der Natur in gesundem Einklang – „Umwelttag im Sport“-Preisträger ausgezeichnet

    Der Skiclub Sohland mit selbstgebauten Nistkästen.

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    Eine prämierte Bienenweide vom Skiclub Sohland.

  • 13Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLSport und Umwelt

    „Umweltbewusste Sportvereine 2020“ und ihre Aktionen:

    • Gymnastikverein Zehren: Naturschutzaktion mit dem NABU zu Biodiversität und Insektenvielfalt – Errichtung von Blühstreifen entlang des Elberadweges • Lauftreff Lausitz: Ganzjährige Veranstaltungen zum um-weltverträglichen Sporttreiben in Zeiten der Pandemie• Laufverein Limbach 2000: Umweltaktion zum Trainings-lagerauftakt mit professioneller Unterweisung sowie nut-zungsgerechter Beräumung von Totholz aus dem Wald und der Sportanlage; Sensibilisierung der Mitglieder• LSV 85 Waldfrieden Thum: Pflanzaktion „Gemeinsam für den Wald“ von 350 Weißtannen im Forstrevier Gelenau so-wie Übernahme der Pflegschaft für die Setzlinge und Planung weiterer Aktionen für die nächsten Jahre• Sächsischer Bergsteigerbund: Traditionelle Pflanzaktion von 1.000 Weißtannen im Bielatal – bisher wurden weit über 10.000 Setzlinge von dieser bedrohten Baumart gepflanzt• Schützengilde Deutschenbora: Umweltexpedition – Auf-deckung illegaler Müllentsorgung in Wäldern und Sensibili-sierung anderer Vereine für unsere Umwelt• Schützenverein 1525 Zschopau: Fortführung der Idee des „Insektenhotels“ mit Errichtung einer Blühwiese sowie Pla-nung und Umsetzung dieser Aktion über mehrere Termine im Jahr• SG Leipziger Verkehrsbetriebe: Müllsammelaktion im Be-reich des Elster-Pleiße-Naturschutzgebiets und Auswertung der Aktion im Rahmen einer Diskussion mit nachhaltigen Er-gebnissen• SG Ullersdorf: Einsatz von drei Sportgruppen beim Herbst-putz und der Beseitigung von menschengemachten Spuren in der Dresdner Heide, betreut vom Forstrevier, dazu Um-weltbildung zu Wald und Borkenkäfer mit dem Forstbezirk Ullersdorf • Ski-Club Sohland 1928: Einrichtung eines „grünen Sams-tags“ im Verein sowie Errichtung einer Blühwiese für Insek-ten des Waldes • Skisportverein Geyer: Umrüstung der Beleuchtung im Schanzenareal Geyer auf LED-Basis• Vogtländischer Skiclub Klingenthal: Aktivitäten und Sen-sibilisierung zu Umweltschutz und -bildung, Wiederauffor-stung des Areals sowie energieeffiziente Betreibung der Be-wässerungspumpen durch Solarenergie

    „Manche Vereine sind sich ihrer Möglichkeiten noch nicht bewusst“

    Im Interview: Der LSB-Umweltbeauftragte Stefan Bär beschäftigt sich seit Jahren mit dem Zusammenspiel von Sport und Natur.

    Seit wann gibt es den Umweltwettbewerb und wie hat er sich in den letzten Jahren entwickelt?Der LSB ist im Rahmen eines DOSB-Projektes im Jahr 2011 mit dem Um-welttag gestartet, er fand also 2020 zum zehnten Mal statt. Ursprüng-lich war die Idee, alle Aktionen sachsenweit am selben Tag durchzu-führen - das hat sich bei der Vielzahl von unterschiedlichen Vereinen und Terminplänen aber als nicht praktikabel erwiesen, sodass wir auf einen ganzjährigen Umweltwettbewerb ausgewichen sind und die Teil-nehmenden ihre Aktionen nun zeitlich frei umsetzen. Für die Zukunft erhoffen wir uns noch eine höhere Beteiligung am Wettbewerb. Als in einem Jahr ein Automobilunternehmen Preisgelder gestiftet hat, gab es deutlich mehr Interesse – aber wir würden uns freuen, wenn das Enga-gement für die Umwelt nicht nur vom Geld abhängig wäre.

    Zwölf Bewerbungen bei rund 4.500 Vereinen im Freistaat – engagie-ren sich wirklich nicht mehr sächsische Sportvereine für die Natur? Es engagieren sich wesentlich mehr Vereine auf sehr unterschiedliche Weise für unsere Umwelt! Das reicht vom energieeffizienten Betrieb von Sportstätten, Flutlicht auf LED-Basis, Bildungsangeboten beim Wassersport, Klettern oder Orientierungslauf bis hin zu eigenen Um-weltprojekten zur Untersuchung der Wasserqualität in Seengebieten. Dazu wissen wir, dass das Umweltbewusstsein in den Vereinen immer weiter steigt. Meist liegt dies an den entsprechenden Sportarten, de-ren Sportstätte die Natur ist. Gut wäre es, wenn sich diese Vereine auch zu ihren Themen und Aktionen bekennen würden, weil dies eine enorme Multiplikatorenwirkung verursachen kann! Typische „Indoor-sportvereine“ sind sich manchmal der Möglichkeiten nicht bewusst, die ihnen auch bei gemieteten Sporthallen in Sachen Umweltschutz zur Verfügung stehen. Denn auch in diesen Fällen gibt es Potentiale zur Energieeinsparung, Wasserverbrauch und mehr. Aber es hilft immer, wenn jemand mit gutem Beispiel vorangeht.

    In Sportvereinen steht meist der gemeinsame Spaß an der Bewegung im Mittelpunkt – warum sollten sie sich auch noch um die Natur küm-mern?Sport gehört für sehr viele Menschen zum Leben dazu, um gesund und fit zu bleiben oder zu werden. Darin nehmen sich Sport und Umwelt gar nichts, wir brauchen beides. Und Sport in einer intakten, schönen Umwelt ist kaum zu überbieten. Nun ist der Sport nicht der Hauptver-ursacher schädlicher Gase oder Tätigkeiten gegen die Artenvielfalt. Aber eine zusätzliche Belastung können sportliche Aktivitäten darstel-len und das sollten wir, soweit es uns möglich ist, minimieren. Aus dem Grund sollten wir auch im Verein versuchen, umweltverträglich Sport zu treiben und gerade auch der nächsten Generation zu zeigen, wie das möglich ist.

    Kontakt: [email protected] | 0341 21631-66

    Mit der Natur in gesundem Einklang – „Umwelttag im Sport“-Preisträger ausgezeichnet

  • 14 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLBildung

    „Die Zeiten der Alleingänge sind vorbei. In Zukunft gewinnen clevere Kooperationen – auch mit der Konkurrenz.“, titelt das Zukunfts- und Trendforschungs-institut bereits 2015. Die Idee von gewinnbringenden Koo-perationen bei einer gewissen Konkurrenzsituation ist uns im organisierten Sport nicht neu.

    Jeder attraktive Wettkampf im Sport benötigt ein gewisses „Ge-geneinander“ mit der Grundlage der Gemeinsamkeit und Chan-cengleichheit für alle. Für die zukünftige Bildungsarbeit gilt, eine gesunde Mischung bzw. das sinnvolle Ergänzen von Wissen, Fähigkeiten und materiellen Ressourcen für die Entwicklung des or-ganisierten Sports zu finden. Gesellschaftliche Veränderungen in Krisenzeiten, Querschnittsthe-men wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit, die nahezu in jeden Bereich drängen, sowie Umbrüche in Organisationen stellen beste-

    hende Prozesse auf den Prüfstand. Dabei gilt es, die vorhandenen Ressourcen effektiv einzusetzen. Dies kann durch Kooperationen erreicht werden, denn das grundsätzliche Ziel partnerschaftlicher Zusammenarbeit sollte immer eine Win-Win Situation sein. Um zu einer erfolgreichen Kooperation zu gelangen und diese auch langfri-stig zu erhalten, benötigen die beteiligten Akteur*innen besondere Kompetenzen. Nicht ohne Grund werden Fähigkeiten wie Kommu-nikation, Vertrauen und Transparenz unter dem Begriff „Kooperati-onskompetenz“ summiert. In der Bildung eint uns die bundesweite Rahmenrichtlinie für Quali-fizierung. Die durch den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)

    geschaffene Grundlage legt die Regeln, Kriterien und Qualitätsstan-dards für die Bildungsarbeit im organisierten Sport fest. Folgende Beispiele zeigen bereits erfolgreiche etablierte Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke:

    Kooperationen mit Landesfachverbänden

    Einen Großteil der Kooperationen mit Landesfachverbänden (LFV), ergeben sich durch die gegenseitigen Anerkennungen von Li-

    zenzaus- und Fortbildungen. Diese Übergänge sind in den einzelnen geschlossenen Verträgen konkretisiert und helfen, den ehrenamt-lichen Trainer*innen und Übungsleiter*innen Lehrangebote bei der Lizenzverlängerung oder den Wechsel in andere Profile zu erleich-tern. Das gemeinsame Ziel ist Ehrenamtliche in Sportvereinen zu qualifizieren und einen möglichst einfachen Einstieg für den Trai-

    Kooperationen, Partnerschaften und Netzwerke bringen Bildung voran

    „Kooperationsverträge haben sich bewährt und stellen einen wichtigen Baustein für eine gemeinsame Arbeit im Bereich Bildung und Qualifikation dar.“ –

    Steffen Buschmann,

    LSB- Vizepräsident Bildung und Umwelt

    Schon vor Corona geschlossene Kooperationen können sich jetzt bewähren, so zum Beispiel der digitale SportCampus des LSB Netzwerks Mitteldeutschland. Foto: LSB Sachsen-Anhalt

  • 15Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLBildung

    nings- und Wettkampfbetrieb zu bieten. Weitere Bestandteile der Kooperationen sind:• Lizenzmanagement/ Sportförderung• Anerkennung Aus- und Fortbildung• Gemeinsame Veranstaltungen, unter anderem Aus- und Fort-

    bildung, Referent*innen-Schulung, Sportjugendakademie der Sportjugend Sachsen

    • Referent*innen Austausch bei Spezialthemen• Gemeinsame Nutzung von Bildungswerkzeugen, z. B. SportCam-

    pus, Bildungsportal• Öffentlichkeitsarbeit

    Netzwerk Mitteldeutschland

    Ein weiteres gutes Beispiel für erfolgreiche Zusammenarbeit stellt das Netzwerk Mitteldeutschland, eine Kooperation der Landes-sportbünde Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, dar. Die Syner-gien der Beteiligten erlauben es, eine gemeinsame Lernplattform, den SportCampus Mitteldeutschland, ins Leben zu rufen und erfolg-reich aufzubauen. Durch die geschickte Schwerpunktsetzung ist es allen Partnern möglich, innovative Lehrkonzeptionen zu teilen und gemeinsame Projekte finanziell und organisatorisch zu stemmen. Durch die Netzwerkarbeit wurden bereits mehrere länderübergrei-fende Veranstaltungen zum Thema digitale Bildung organisiert, so-wie Schulungsmöglichkeiten für Referenten, Haupt- und Ehrenamt-liche aus vielen Projekten und Themengebieten geschaffen.

    Der Innovationsschub ermöglichte zudem, die Olympiastützpunkte zu erreichen und den SportCampus als Kommunikationsplattform für das Wissens- und Qualitätsmanagement zur Qualifizierung von Trainer*innen im Leistungssport zu nutzen. Die hier genannten Bei-spiele zeigen, dass das Motto der Kooperation: „Geteilter Aufwand + vernetztes Wissen = mehrfacher Nutzen“ mehr als zutrifft.

    Zusammenarbeit mit Vereinen

    Ein weiteres Betätigungsfeld stellen auch Vereinskooperationen dar. Diese sind vor allen sinnvoll, wenn größere Vereinsstrukturen eigene Qualifizierungsansprüche mit den verbandlichen Vorgaben verknüpfen möchten. So wird u. a. eine langjährige Zusammenarbeit

    mit dem BSV AOK Leipzig und dem Gesundheitssportverein Leipzig durch den Bildungsbereich gepflegt. Dadurch wird zum einen der Standort Leipzig mit Angeboten in Aus- und Fortbildung durch den Landessportbund Sachsen bedient, zum anderen hat der ansässige Verein die Möglichkeit, seine Infrastruktur optimal auszulasten so-wie eigenen Vereinsmitgliedern Qualifizierungsmöglichkeiten vor Ort zu bieten. Eine typische Win-Win-Situation.

    Kooperationen mit Akademischen Institutionen und Schulen

    Wie auch bei Landesfachverbänden ist eine Anerkennung be-ruflicher oder schulischer Ausbildung zur Erlangung einer Übungsleiter*innen- oder Vereinsmanager*innen-Lizenz möglich. Nicht nur aus diesem Grund gehören schriftliche Vereinbarungen mit akademischen Institutionen oder sportbetonten Schulen zum Repertoire des Landessportbundes Sachsen bzw. der Kreis- und Stadtsportbünde. Erst im Dezember wurde die langfristige Koopera-tion mit der Berufsakademie Riesa aktualisiert und neu unterzeich-net (siehe Foto). • Anerkennung von Modulen/Fächern für DOSB-Lizenzen (ÜLC/B

    und VMC/B)

    Kooperationspartner: Sächsischer Fußball-Verband, Sächsischer Schwimm-Verband, Taekwondo Union Sach-sen, Schachverband Sachsen, Handball-Verband Sach-sen, Sächsischer Sportverband Volleyball, Skiverband Sachsen, Sächsischer Wander- und Bergsportverband, Sächsischer Behinderten- und Rehabilitationssportver-band, Landes-Musik- und Spielleutesportverband Sach-sen, SGSV Landesverband Sachsen.

  • 16 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLBildung

    • Zertifikat „sportartübergreifender Grundlehrgang“ - Eliteschulen des Sports in Sachsen

    • Sportwissenschaftlicher Erkenntnisgewinn durch Austausch und gemeinsame Projektarbeit für den organisierten Sport, z. B. Er-stellung von Lehrmaterialien

    • Gegenseitige Nutzung von Infrastruktur zur Organisation von Kongressen, Tagungen und Seminaren

    • Personalmanagement (Haupt- und Ehrenamt, BA-Student*innen, Referent*innen)

    • Praxispartner, Praktikumsmöglichkeiten, Betreuung von Ab-schlussarbeiten

    Weitere Bildungspartnerschaften

    Der Sportpark Rabenberg und seine weiteren Anlaufstellen in Dres-den und Werdau nehmen eine besondere Stellung als Kooperati-

    onspartner ein. Die Infrastruktur vor Ort ist auf die Bedürfnisse von Vereinen und Verbänden abgestimmt und hält somit optimale Be-dingungen für Aus- und Fortbildung im Sport vor. Die Kooperation ist durch gemeinsame Veranstaltungsplanung, Gebührenordnung und strukturierte Abläufe in Organisation sowie Durchführung ge-kennzeichnet. Die bereits seit vielen Jahren etablierte Zusammenar-beit erhält von den Teilnehmenden und Referententeams eine hohe Wertschätzung und ist Bestandteil der täglichen Bildungsarbeit.

    Auch viele andere Kooperationen sollen zumindest kurz erwähnt werden, da sie zeigen, wie breit die sächsische Sportlandschaft im Bildungsbereich aufgestellt ist. Gesonderte Vereinbarungen zur Übungsleiter*innen-C-Ausbildung gibt es u. a. mit dem Lan-despfarramt für den Lehrgang „Kirche und Sport“, für angehende Erzieher*innen der AWO Akademie Mitteldeutschland sowie ver-

    schiedenen Bildungswerken und Projekten. Leider ist es uns nicht möglich, alle Bildungspartner vorzustellen und Aspekte der gemeinsamen Zusammenarbeit näher zu beleuchten.

    Zum Abschluss möchten wir noch diejenigen ermutigen, die für die Zukunft planen, Kooperationen, strategische Partner-schaften oder Netzwerkarbeit einzugehen. Gut vorbereitet, kommuniziert und vor allem praktisch gelebt, können diese Zusammenschlüsse unerschlossene Potenziale freilegen, In-novationen anschieben und Entwicklung vorantreiben. Wir würden uns freuen, wenn wir den ein oder anderen Gedan-ken zum Weiterdenken und Ausprobieren angestoßen ha-ben. Über den Austausch zu etablierten Kooperationen oder neue Ideen freuen wir uns sehr.

    Sebastian Wolski

  • 17Sachsensport Januar | Februar 2021

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  • 18 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLLeistungssport

    Nach Abschluss der im vergangenen Jahr durchgeführten Zertifi-zierungen sportmedizinischer Untersuchungsstellen des Landes-sportbundes Sachsen (LSB) stehen für alle durch den LSB geför-derten Untersuchungen ab sofort ausschließlich fachkompetente Sportmedizinpartner für unsere Landesfachverbände (LFV) mit ihren Sportlerinnen und Sportlern zur Verfügung.

    Die sportmedizinische Betreu-ung von Nachwuchssportlern in Sachsen ist Bestandteil des Pro-jektes Talententwicklung (TEW) des LSB und gliedert sich in die zwei Bereiche Einschulungsun-tersuchung/sportmedizinische Tauglichkeitsuntersuchung so-wie sportmedizinische Untersu-chungen für Landeskader. Mit Beginn des Jahres 2021 ist die Übergangsphase bei den durch den LSB geförderten sportme-dizinischen Untersuchungen ab-gelaufen. Waren in der Vergan-genheit bis zu 130 verschiedene medizinische Einrichtungen in die sportmedizinischen Unter-suchungen der Landeskader und Sportschulaspiranten involviert, darunter auch Allgemeinärzte und

    Kinderärzte, stehen nun auf der Grundlage einer umfassenden Prü-fung, u. a. der sportärztlichen Qualifikation, 23 zertifizierte Untersu-chungsstellen in Sachsen zur Verfügung. Ab sofort dürfen alle durch den LSB geförderten Untersuchungen nur noch bei diesen zertifi-zierten sportmedizinischen Untersuchungsstellen erfolgen! Die LFV wurden und werden darauf noch einmal explizit bei der Über-gabe der Sportmedizinhefte hingewiesen und alle erhalten auch noch einmal die komplette Übersicht zu allen 23 Untersuchungs-stellen, die so auch im Internet unter www.sport-fuer-sachsen.de/ leistungssport/sportmedizin zu finden ist. Sollten Abrechnungen der LSB-geförderten Sportuntersuchungen durch andere Unter-suchungsstellen an den LSB gerichtet werden, können diese nicht übernommen werden!

    Informationen für die sportärztliche Tauglichkeitsuntersuchung zur Aufnahme an einer Sportbetonten Schule in Sachsen:Für alle sächsischen Sportlerinnen und Sportler, die eine sport-artspezifische Empfehlung ihres Landesfachverbandes erhalten

    und sich für die Aufnahme an eine Sportbetonte Schule in Sach-sen bewerben, ist eine sportärztliche Tauglichkeitsuntersuchung verpflichtend. Die Förderung der nach standardisierten Untersu-chungsinhalten durchgeführten Einschulungsuntersuchungen über-nimmt der LSB aus Fördermitteln des Sächsischen Staatsministeri-ums des Inneren. Die LFV erhalten für die vorgesehenen Neuaufnahmen des jeweils kommenden Schuljahres entsprechend der Einschulungs-Orientie-rungszahlen der aktuell gültigen Standort-Konzepte der Sportarten eine festgelegte Anzahl an sportmedizinischen Untersuchungshef-ten. Diese sind nur an diejenigen Sportlerinnen und Sportler auszu-geben, die eine Landesfachverbandsempfehlung erhalten, für einen sächsischen Verein starten und die noch nicht dem Landeskader angehören. Alle Sportler*innen, welche eine Verbandsempfehlung erhalten und bereits mindestens Landeskader sind (LK1, LK2, NK2), sind über die jährlich ausgereichten Sportmedizinhefte für Landeskader (GU) zu untersuchen. Doppeluntersuchungen sind im Jahresverlauf nicht zulässig und können durch den LSB nicht finanziert werden! Zusätz-lich benötigte Untersuchungskarten (z. B. für Quereinsteiger) kön-nen durch die LFV mit einer konkreten Begründung beim LSB ange-fordert werden. Die Termine für die Tauglichkeitsuntersuchungen werden durch die LFV koordiniert. Der Nachweis der sportmedi-zinischen Tauglichkeitsuntersuchung in Form der „Ärztlichen Be-scheinigung“ ist fester Bestandteil der Bewerbungsunterlagen für die Aufnahme an einer Sportbetonten Schule.

    Informationen für die sportmedizinische Untersuchung der säch-sischen Landeskader:Auch die jährlichen sportmedizinischen Landeskaderuntersu-chungen fördert der Landessportbund Sachsen aus Fördermitteln des Sächsischen Staatsministeriums des Inneren mit dem Ziel der Erhaltung der Gesundheit und Beurteilung der Belastung allgemein und hinsichtlich sportartspezifischer Anforderungen. Entsprechend der durch den LFV gemeldeten Landeskaderanzahl (NK2- bzw. DC-Kader sowie LK1/2) bzw. laut der in den Durchführungsbe-stimmungen zur Förderung im Projekt Talententwicklung für die Sportmedizinischen Untersuchungen festgelegten Landeskader-Maximalzahl erhält der LFV für die von ihm betreuten Sportarten ein festes Kontingent an Sportmedizinheften für Landeskader (GU). Hinsichtlich des Einsatzes der GU-Hefte ist durch die LFV folgendes zu beachten: • Die Untersuchungshefte sind nur für den durch den LFV benann-

    ten Landeskader LK1 bzw. den durch den Spitzenfachverband berufenen NK2- bzw. DC-Kader bestimmt. Ausgewählte LK2-Sportlerinnen und -sportler können mit einbezogen werden,

    Mehr Qualität für geförderte sportmedizinische Untersuchungen

    Leistung!

    www.sport-fuer-sachsen.de

    L a n d e s

    S a c h s e nHier istSport zu Hause.®

    Unser Sport ist Leistung. Gerade durch Leistunggeneriert er seine öffentliche Wahrnehmung und schafftmit seinen Vorbildern auch eine wichtige Grundlage für die Entwicklung anderer Sportbereiche.

    Der Landessportbund Sachsen bekennt sich eindeutig zum Leistungssport und zur Förderung der Entwicklungleistungssportlicher Talente.

  • 19Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLLeistungssport

    falls es das Kontingent zulässt. Sportlerinnen und Sportler ohne Kaderstatus, Grundlagenkader (ehemals E-Kader) und Bundes-kader (OK, PK, NK1 bzw. A-, B-, C-Kader) sind nicht mit Hilfe der Untersuchungshefte durch den LSB förderbar.

    • Alle zu untersuchenden Sportlerinnen und Sportler müssen in der zu Jahresbeginn beim LSB eingereichten Kaderübersicht des LFV enthalten sein. Änderungen der Kaderübersicht im Jahres-verlauf sind durch den LFV umgehend an den LSB zu übermit-teln!

    • Jede Sportlerin, jeder Sportler darf nur einmal pro Jahr mittels einer Untersuchungskarte des LSB untersucht werden. Um Dop-peluntersuchungen zu vermeiden, ist es sinnvoll, dass die LFV die Untersuchungshefte bereits namentlich ausgefüllt ausge-ben.

    • Die Untersuchungshefte sind nur in dem eingedruckten Kalen-derjahr gültig.

    • Hinsichtlich der organisatorischen Planung der beteiligten sportmedizinischen Untersuchungsstellen und des Abrech-nungsschlusses jeweils Ende November wird gebeten, sich früh-zeitig um Termine zu bemühen, Termine auch in der Mitte des Kalenderjahres (z. B. während der Sommerferien) wahrzuneh-men und ggf. in Abstimmung mit dem LFV Termine für mehrere Aktive abzustimmen.

    Neu ab 2021:

    Neben der Konzentration auf die zertifizierten sportmedizinischen Untersuchungsstellen wurden sowohl die Tauglichkeits- als auch die Kaderuntersuchungshefte inhaltlich um die Kontrolle des Impf-status ergänzt. Darüber hinaus enthält das Heft für die sportme-dizinische Untersuchung der sächsischen Landeskadersportler ab sofort nur noch ein Abrechnungsblatt GU. Das bisherige rosa Ab-rechnungsblatt FD entfällt, da die Inhalte der Funktionsdiagnostik in das GU-Blatt integriert wurden und damit in einem Termin durch die Untersuchungsstellen mit durchgeführt werden. Schlussendlich wurde im sportmedizinischen Jahresnachweis die Möglichkeit vor-bereitet, in einem vorbereiteten Abschnitt konkrete Empfehlungen an die Sportlerinnen, Sportler und deren Eltern zu geben. Es wird empfohlen, den Jahresnachweis der Kaderuntersuchung an den LFV zur Information weiterzuleiten. Diese Entscheidung obliegt den Sportlerinnen und Sportlern sowie deren Sorgeberechtigten.

    Sollten zu Untersuchungsinhalten Fragen bestehen, neh-men Sie bitte im Vorfeld der Sportuntersuchung Kontakt mit der jeweiligen Untersuchungsstelle auf. Bei übergrei-fenden Fragen können Sie sich auch an die Ansprechpart-nerin beim LSB, Dr. Cathleen Saborowski-Baumgarten ([email protected]), wenden.

    Dr. Cathleen Saborowski-Baumgarten

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    Unser Sport ist Leistung. Gerade durch Leistunggeneriert er seine öffentliche Wahrnehmung und schafftmit seinen Vorbildern auch eine wichtige Grundlage für die Entwicklung anderer Sportbereiche.

    Der Landessportbund Sachsen bekennt sich eindeutig zum Leistungssport und zur Förderung der Entwicklungleistungssportlicher Talente.

  • 20 Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLInklusion

    Der Sächsische Behinderten- und Rehabilitationssportverband (SBV) startet mit seinem Inklusionsprojekt „miss – Mehr Inklusion im Sport in Sachsen“ und frischer Energie in das Jahr 2021. Trotz aktuell erschwerter Corona-Bedingungen sollen weiterhin Ver-eine und Menschen unterstützt und gestärkt werden, die sich für Inklusion im Sport engagieren.

    Pandemiebedingt wird die nächste Zeit wohl noch nicht wieder so verlaufen, wie es die sächsischen Sportvereine gewöhnt sind. Den-noch möchte der SBV Vereine, Verbände und Engagierte ermutigen, weiterhin inklusive Sportangebote zu planen und zu verfolgen. So wird das zweite Quartal 2021 dann hoffentlich im Zeichen des An-schubs stehen: Anschub für neue Ideen, für ausgefallene Aktionen und finanzielle Unterstützung, hin zu mehr Inklusion im Sport in Sachsen.

    In diesem Kontext bietet der SBV zahlreiche Weiterbil-dungsmöglichkeiten für Übungsleiter*innen, Trainer*innen, Vereinsmanager*innen und Interessierte, speziell im Bereich der In-klusion. Denn sich dafür stark zu machen, ist keine Selbstverständ-lichkeit. Und doch entwickeln sich im Freistaat immer mehr solcher Sportangebote – Projekte und Aktionen für mehr Vielfalt, die sich sehen lassen können.

    Frei nach dem Motto „Tue Gutes und sprich darüber“ stellen wir im Folgenden die Gewinner des sächsischen „Inklusionspreis Sport 2020“ vor. Die Auszeichnung ist mit 700 Euro pro Kategorie dotiert und wurde im letzten Jahr erstmalig vom Sächsischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband verliehen. Geehrt wurden Ideen und Projekte rund um Nachhaltigkeit, inklusive Vereinsstrukturen, aktive Kommunikation, Streuwirkung in den Regionen sowie eine

    Inklusive Vereinsarbeit – Tue Gutes und sprich darüber!

    Red Maniacs - CVV CheerMANIA Auerbach

    Die Arbeit des Cheerleading-Vereins im Bereich In-klusion hat sich über Jahre hinweg entwickelt und erstreckt sich mittlerweile auf alle Altersbereiche. Derzeitiges Highlight ist das lnklusionsteam, die „Red Maniacs“. Startpunkt für das Projekt bildete 2010 eine Kooperation mit der Montessori-Grund-schule in Limbach. Im Zuge einer Schul-AG konnte der CVV Cheermania erstmals zwei Sportlerinnen mit Beeinträchtigung im Verein begrüßen. Als diese Schülerinnen ihre Grundschulzeit been-det hatten, vermissten sie den Sport und kamen deshalb wöchentlich ins reguläre Vereinstraining – dies war der Beginn des vereinsinternen lnklu-sionsteams. Ein großer Meilenstein war die erste Präsentation eines solchen Teams auf einer Cheer-leadingmeisterschaft, der Regionalmeisterschaft in Riesa 2017. Es war deutschlandweit die erste

    Präsentation dieser Art und die Auerbacher waren das erste Cheerleadingteam, in welchem Athlet*innen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam ihrem Lieblingssport nachgehen konnten. „Wichtig ist, einfach loszulegen. Inklusion ist ein sich immer weiterentwickelnder Prozess, der niemals völlig abge-schlossen sein kann. Hätten wir von Beginn an nur Angst vor Fehlern gehabt, wären wir mit Sicherheit in den letzten zehn Jahren nicht so weit gekommen“, resümiert Red-Maniacs-Trainerin Michelle Wirth. Und auch während Corona trainiert das Inklusionsteam weiter: In wöchentlichen Online-Meetings werden Fitnessübungen absolviert und der Teamzusammenhalt mit Spielen und regelmäßigem Kontakt weiter gestärkt.

    Foto: CVV CheerMANIA Auerbach

  • 21Sachsensport Januar | Februar 2021

    AKTUELLInklusion

    Germania Kanusport

    Der Verein Germania Kanusport hat aktuell 146 Mitglieder, cir-ca 40 davon sind jünger als 19. Bereits seit vielen Jahren führen Vereinsmitglieder im Rahmen von Schulangeboten Paddelpro-jekte mit Kindern und Jugendlichen durch. Auch das Leipziger Berufsbildungswerk für Hör- und Sprachgeschädigte gehört be-reits seit Jahren zu den Kooperationspartnern. Vor drei Jahren entstand dann die Idee eines gemeinsamen Paddelprojektes von Menschen mit geistigen und körperlichen Behinderungen mit Mitgliedern des Vereins. Daraus ging auch eine Kooperati-on mit dem Unterstützten Wohnen der Diakonie am Thonberg Leipzig hervor. Die gemeinsamen Initiativen der Kooperations-partner sollen den Kanusport für die Bewohner*innen ermög-lichen und fördern. Dabei soll besondere Rücksicht auf die Be-dürfnisse der erwachsenen Menschen mit geistigen und/oder körperlichen Behinderungen genommen werden. Im Rahmen der Anschubfinanzierung sind die nächsten Teil-ziele die Anschaffung von geeigneter Ausrüstung zum Aus-gleich vorhandener körperlicher Handicaps, eine kontinuier-liche Weiterentwicklung des Angebots durch regelmäßige Touren sowie die Teilnahme der Diakonie-Paddler*innen an Ausbildungsmaßnahmen.

    offene Kultur der Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Behindertenhilfe, Werkstätten, Förderschulen oder anderen innovativen Partnern.Auch in diesem Jahr soll der Preis wieder verliehen werden. Bis dahin kön-nen die bisher Ausgezeichneten hoffentlich als Inspiration dienen: Um Gutes bekannter zu machen, voneinander zu lernen und Zielgruppen zu-sammenzuführen.

    Weitere Informationen unter blog.sportinklusiv-sachsen.de.

     Der Inklusionspreis Sport 2020 für sächsische Vereine

    Gruppe 1 – Vereinsgröße bis 300 MitgliederCVV Cheermania Auerbach: Tanz und Cheerleading im Breiten- und Wettkampfsportbereich, auch mit dem lnklusionsteam „Red Maniacs“

    Gruppe 2 – Vereinsgröße zwischen 301 und 700 MitgliedernSV Koweg Görlitz: Mehrspartenverein, der auch eine Rollstuhltanzgruppe anbietet – diese besteht gleicher-maßen aus „Rollifahrer*innen“ und „Läufer*innen“

    Gruppe 3 – Vereinsgröße mehr als 700 MitgliederSportclub Riesa: Großsportverein mit zahlreichen Abteilungen, der im Schwimmbereich erfolgreich eine Sportgruppe für Menschen mit Handicap eta-bliert hat und das Projekt nun langfristig sichert

    Sonderkategorie „Anschubfinanzierung – Inklusion im Sportverein“Germania Kanusport Leipzig: Paddelprojekt für Men-schen mit geistigen und körperlichen BehinderungenSV Rhinos Leipzig: Junger Verein mit rundum inklusi-vem Breiten- und Leistungssportangebot NHV Concordia Delitzsch: Spezialisiert auf die Förde-rung von Kindern und Jugendlichen im Handballsport, auch mit einer gleichberechtigt integrierten „Behin-dertenmannschaft“ SV Ziphona Zittau: Kegelverein mit Schwerpunkt im Senioren- und Behindertenbereich, wird mit der An-schubfinanzierung die Zusammenarbeit mit der Be-hindertenwerkstatt Zittau vertiefen

    Ausfahrt mit dem Großcanadier beim Vereinskinderwochenende im Juli 2020, Foto: M. Peisker

  • 22 Sachsensport Januar | Februar 2021

    SPORTJUGENDAktuell

    Auf seiner 17. Mitgliederversammlung hat der Deutsche Olym-pische Sportbund (DOSB) im Dezember 2020 ein „Stufenmodell zur Prävention und zum Schutz vor sexualisierter Gewalt“ verab-schiedet. Das Stufenmodell wurde in enger Abstimmung mit der Deutschen Sportjugend (dsj) erarbeitet.

    So müssen nun auch alle Mitgliedsorganisationen des DOSB zum Beispiel eine Ansprechperson zum Thema Kinderschutz auf ihrer Homepage veröffentlichen und sich in ihrer Satzung zum Kinder-schutz und zur Prävention sexualisierter Gewalt bekennen. Die Ver-bände haben bis Ende des Jahres 2024 dafür Zeit, um die insgesamt elf Stufen umzusetzen. In jedem Jahr muss eine steigende Anzahl an Präventionsbausteinen umgesetzt sein. Die Erfüllung der Stufen gilt entsprechend dem Modell der dsj auch als Voraussetzung, um För-dermittel vom DOSB zu bekommen. Da bereits verschiedene Anfor-derungen an die unterschiedlichen Bereiche des Sports gestellt wer-den (z. B. Eigenerklärung und PotAS für den Leistungssportbereich, dsj-Stufenmodell für die Jugendverbände des Sports) wird erwartet, dass die meisten Mitgliedsorganisationen des DOSB bereits zeitnah einen Großteil der Präventionsbausteine umgesetzt haben werden. Das Stufenmodell ist für die direkten Mitgliedsorganisationen von DOSB und dsj bindend, es kann aber auch als Vorbild für weitere Organisationen im Sport genutzt werden. Wenn die einzelnen Bausteine erarbeitet und erfüllt werden, ist die Grundlage für ein Schutzkonzept im Bereich der Prävention sexualisierter Gewalt er-arbeitet. Auch sind auf den Webseiten der dsj und der Sportjugend Sachsen (SJS) zahlreiche Hilfestellungen und Materialien zu den je-weiligen Bausteinen und darüber hinaus zu finden.

    Kinderschutz muss letztlich bei den Kindern ankommen. Die mei-sten Kinder sind nicht auf der verbandlichen Ebene organisiert, son-dern ihr sportlicher Alltag findet in den Vereinen vor Ort statt. Daher sollten die Stufenmodelle auch als Aufforderung an die Vereine mit ihren vielen Tausend Kindern und Jugendlichen verstanden werden, sich mit dem Thema Kinderschutz auseinanderzusetzen. Die SJS bietet im Rahmen des Projektes „Starke Kinder im Sport! Training mit Verantwortung“ im Jahr 2021 wieder eine Ausbildung zum/r Multiplikator*in Kinderschutz im Sport an. Hier werden die Grundlagen zum Thema Kinderschutz und Kindeswohlgefährdung in Zusammenarbeit mit dem Kinderschutzbund Landesverband Sach-sen gelegt. Des Weiteren findet Ende Mai eine Tagesveranstaltung zur Etablie-rung von Schutzkonzepten in Vereinen und Verbänden statt. Hier wird den Teilnehmenden, auch anhand des Stufenmodells der dsj, die Etablierung eines Schutzkonzeptes für ihren Verein oder Ver-band erläutert und erste Schritte für den eigenen Verein angesto-ßen.

    Für die Veranstaltungen kann sich im Bildungsportal des Landes-sportbundes Sachsen angemeldet werden. Bei Fragen steht Hannes Günther von der SJS als Ansprechperson gern zur Verfügung.

    DOSB verabschiedet Stufenmodell zur Prävention sexualisierter Gewalt

    Termine 2021

    Ausbildung zum/r Multiplikator/in für den Kinderschutz im Sport 12. bis 14. März 2021 ............................................................... Sportschule WerdauEtablierung eines Kinderschutzkonzeptes im Sportverband/-verein 29. Mai 2021 (Termin coronabedingt verschoben) ............ Sportschule Werdau

    Informationen und MaterialDeutsche Sportjugend: www.dsj.de/kinderschutz Sportjugend Sachsen: www.sport-fuer-sachsen.de/kinderschutz

    Ansprechperson Kinderschutz:Hannes Günther | E-Mail: [email protected] Tel.: 0341-2163184

    Die Sportjugend wird mi� inanziert durch Steuermi el auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

  • 23Sachsensport Januar | Februar 2021

    SPORTJUGENDAktuell

    Isabel Rumpel (21) ist seit 2018 im Juniorteam der Sportjugend Sachsen (SJS) aktiv. Ihre sportliche Heimat hat sie im SV Liebert-wolkwitz in der Abteilung Ski. Dort ist sie seit vielen Jahren im Ehrenamt und auch sportlich unterwegs. Beruflich absolviert sie gerade ihre Ausbildung zur Physiotherapeutin. Wir wollten von ihr wissen, wie sie und das Juniorteam der SJS durch das Jahr 2020 gekommen sind und welche Zukunftspläne bestehen.

    Wie bist Du zum Juniorteam der SJS gekommen und was war deine Motivation?Bei der Sportjugendakademie 2018 wurde ich von Carolin Aepfler, der stellvertretenden Vorsitzenden der SJS, dem Juniorteam vorge-stellt und gleich ganz lieb aufgenommen. Caro hatte mir vorher er-zählt, dass das Juniorteam eine Gruppe sportlicher und engagierter junger Menschen ist und ich selbst wollte mich gern noch weiter im Sport engagieren.Engagierst Du Dich noch in weiteren Bereichen des Sports? Ja. Ich trainiere seit sechs Jahren Sportler aller Altersgruppen im Langlauf und Rollski. Von Kindern bis Erwachsenen habe ich schon mit allen zusammengearbeitet. Seit 2020 bin ich auch im Rollski-Weltcup als Trainerin und Betreuerin mit unterwegs. Und ich stehe dort ab und zu als Physiotherapeutin zur Verfügung.Was gefällt Dir besonders an Deinem Engagement im Sport? Dass ich so viele inspirierende und freundliche Menschen kennen-lernen und mit ihnen arbeiten darf. Und der Spaß am Sport und an der Bewegung, den ich mit so vielen anderen Menschen teilen kann. Man hat gemeinsame Ziele, die man zusammen verfolgen und er-reichen kann. Meine ehrenamtliche Tätigkeit hilft mir aber auch im Alltag und im Beruf. Ich sammle viele Erfahrungen, auf die ich in den unterschiedlichsten Situationen zurückgreifen kann und ich habe mein Zeitmanagement verbessern können.Gibt es ein besonderes Ereignis, das Du mit dem Juniorteam ver-bindest? Die Sportjugendakademie! Natürlich ist das Kennenlernen 2018 noch besonders in meinem Kopf. Aber auch im Jahr 2020 war die Sportjugendakademie unter den etwas anderen Umständen sehr schön. Ich würde sagen, dass alle Treffen besonders sind, gerade auch, weil wir aus ganz Sachsen kommen und es immer besonders lustig ist, wenn wir uns alle wiedersehen.Wie hat sich die Covid-19 Pandemie auf die Arbeit des Juniorteams und Dein sportliches Engagement ausgewirkt? Am Anfang war es sehr ungewohnt, sich via Zoom zu treffen und zu planen. Wobei auch das Planen schwer war, da wir nicht zuverläs-sig wussten, wie sich alles entwickelt. Aber wir haben es geschafft, ein Projekt im Juli 2020 zu planen und durchzuführen – die Junior-teamtage für den damaligen FSJ-Jahrgang. Hier wurde den Freiwil-

    ligen das Juniorteam und sportliches Engagement nähergebracht. Ansonsten wurden viele Veranstaltungen abgesagt und unsere Arbeit war nur virtuell möglich, aber ich denke, wir haben diese Online-Treffen für die Zukunft für uns entdeckt. Es ist einfacher ei-nen Online-Termin zu finden, als sich physisch zu treffen, was für die meisten mit einer längeren Fahrt verbunden ist. Aber ich vermisse es, die anderen zu sehen und nach den offiziellen Treffen oder Pro-jekten auch privat Spaß zu haben.Was plant Ihr mit dem Juniorteam der SJS im Jahr 2021?Die Antwort auf die Frage finde ich schwierig, da noch nicht so viel aufgrund der aktuellen Corona-Situation feststeht. Aber die Junior-teamtage für den neuen Jahrgang der Freiwilligen würde ich sehr gern in einer ähnlichen Form nochmal umsetzen wollen. Das hat sehr viel Spaß gemacht. Worauf freust Du Dich im Jahr 2021 in Zusammenhang mit der SJS am meisten?Ich freue mich einfach darauf, die anderen richtig wiedersehen zu können.Hast Du noch weitere Ideen und Vorstellungen, wie und wo Du Dich in Zukunft engagieren möchtest? Ich kann mir auf jeden Fall vorstellen, mich neben dem Juniorteam noch weiter in der SJS zu engagieren, habe aber eben auch so schon viel mit meinen jetzigen Ehrenämtern zu tun. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringt.Vielen Dank, dass Du Dir für das Interview Zeit genommen hast, liebe Isabel. Alles Gute weiterhin und bleib gesund!

    „Freue mich darauf, die anderen wiederzusehen“

    Informationen und MaterialDeutsche Sportjugend: www.dsj.de/kinderschutz Sportjugend Sachsen: www.sport-fuer-sachsen.de/kinderschutz

    Ansprechperson Kinderschutz:Hannes Günther | E-Mail: [email protected] Tel.: 0341-2163184

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  • 24 Sachsensport Januar | Februar 2021

    RATGEBERFinanzen

    Der Vereinsvorstand soll anhand ausgewählter Themen, die schlag-wortartig nur angerissen werden, für das Rahmengefüge der Vereins-besteuerung sensibilisiert werden. Von Frank SchuSter

    Sportvereine, die als gemeinnützig anerkannt gelten, haben zahlreiche steuerliche Vergünstigungen. Diese können jedoch leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden, wenn sich der Vorstand nicht ausreichend mit dem Regelwerk der Vereinsbesteuerung auseinandersetzt.

    Gemeinnützigkeit

    Der Verein muss seine Tätigkeit ausschließlich auf die in seiner Satzung formulierten gemeinnützigen Zwecke richten. Der Verein darf nicht in erster Linie eigenwirtschaftliche Zwecke verfolgen. Die Mittel des Ver-eins müssen zeitnah für dessen satzungsgemäße Zwecke verwendet werden. Mitglieder dürfen keine Zuwendungen aus Mitteln des Vereins erhalten. Aufmerksamkeiten aus Anlass eines persönlichen Ereignisses (bis 60 Euro Sachwerte) oder eines besonderen Vereinsanlasses (bis 60 Euro je teilnehmendes Mitglied p.a.) gelten nicht als Zuwendungen. Die Übungsleiterpauschale ist ab 2021 auf 3.000 Euro p.a. (vorher 2.400 Euro) und die allgemeine Aufwandspauschale für ehrenamtliche Tätigkeiten auf 840,- Euro p.a. (vorher 720 Euro) angehoben worden.

    Aufzeichnungen

    Der Verein hat ordnungsgemäße Aufzeichnungen seiner Einnah-men und Ausgaben zu führen. Eine Buchführungspflicht besteht ab 01.01.2016 nur dann, wenn im Rahmen wirtschaftlicher Geschäftsbe-triebe, der Jahresumsatz 600.000 Euro (vorher 500.000 Euro) beträgt. Die Gewinngrenze liegt bei 60.000 Euro (vorher 50.000 Euro). Alle nicht bilanzierungspflichtigen Vereine sind verpflichtet, alle Einnahmen und Ausgaben einzeln (keine Saldierung!) einem von vier steuerlichen Tä-tigkeitsbereichen: Ideeller Bereich, Vermögensverwaltung, Zweckbe-triebe und wirtschaftliche Geschäftsbetriebe zuzuordnen.

    Jahresabschluss

    Der Jahresabschluss ist in der Regel in Form einer Einnahmen-Über-schussrechnung zu erstellen. Für jeden Tätigkeitsbereich ist der Saldo einzeln zu ermitteln. Der Vereinsvorstand trägt die Verantwortung da-für, dass alle Geschäftsvorfälle aller Abteilungen darin einfließen. Es wird empfohlen, gegebenenfalls von allen Abteilungen eine Vollstän-digkeitserklärung über alle Einnahmen und Ausgaben, das Anlagever-zeichnis, die Kontoauszüge zum 1.1. und 31.12., alle Beschäftigungsver-hältnisse, Sponsorenverträge etc. abgeben zu lassen.

    Rücklagen

    Nach dem Gebot der zeitnahen Mittelverwendung ist der Jahresüber-schuss bis Ende des nachfolgenden Kalenderjahres für satzungsmäßige Zwecke zu verwenden. Abweichend davon können durch Beschluss der Mitgliederversammlung Rücklagen gebildet werden. Zweckgebunden und befristet sind die Betriebsmittel-, die Investitions- und die Wie-derbeschaffungsrücklage. Einer freien Rücklage darf jährlich höchstens ein Drittel des Überschusses aus der Vermögensverwaltung zugeführt

    werden. In Höhe der Einnahmen des ideellen Bereiches, sowie aus den Überschüssen der Zweckbetriebe und der wirtschaftlichen Geschäfts-betriebe können darüber hinaus weitere 10 Prozent in eine freie Rück-lage eingestellt werden.

    Steuern

    Übersteigen die Bruttoeinnahmen aus wirtschaftlichen Geschäftsbetrie-ben ab 2021 insgesamt nicht 45.000 Euro im Jahr (vorher 35.000 Euro), so unterliegen die diesen Geschäftsbetrieben zuzuordnenden Besteue-rungsgrundlagen nicht der Körperschaft- und der Gewerbesteuer. Wird die Grenze von 45.000 Euro überschritten, so ist eine Gewinnermittlung (Einnahmen-Ausgaben)vorzunehmen. Vom ermittelten Gewinn ist ein Freibetrag in Höhe von jeweils 5.000 Euro (KschSt/GewSt) abzuziehen. Der Körperschaftsteuersatz für den verbleibenden zu versteuernden Gewinn beträgt 15 Prozent, zuzüglich 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag. Bei der Gewerbesteuer beträgt der Messbetrag 3,5 Prozent des zu ver-steuernden Gewinns. Auf diesen Messbetrag wendet die Gemeinde den jeweiligen Hebesatz (z.B. 500 Prozent) an.Umsatzsteuer wird nicht geschuldet, wenn die umsatzsteuerpflichtigen Bruttoeinnahmen im vergangenen Kalenderjahr ab 2020 den Betrag von 22.000 Euro (vorher 17.500 Euro) nicht überstiegen haben und im lau-fenden Kalenderjahr 50.000 Euro voraussichtlich nicht übersteigen wer-den. Die Einnahmen im ideellen Bereich sind nicht umsatzsteuerbar. Für einige der umsatzsteuerbaren Einnahmen der anderen Tätigkeitsbereiche, zum Beispiel für Start- bzw. Teilnehmergebühren, gibt es Befreiungsvor-schriften. Wird die 22.000 Euro-Grenze überschritten, so gilt bei den wirt-schaftlichen Geschäftsbetrieben der Steuersatz von 19 Prozent und für die umsatzsteuerpflichtigen Einnahmen in der Vermögensverwaltung und im Zweckbetrieb der von 7 Prozent.

    Sportveranstaltungen

    Die Sportveranstaltungen gehören zum Zweckbetrieb, wenn die Bruttoeinnahmen insgesamt 45.000 Euro im Jahr nicht übersteigen. In diesem Fall fällt keine Körperschaft- und Gewerbesteuer an. Es ist auch unerheblich, ob an den Veranstaltungen bezahlte Sportler teil-nehmen. Der Verkauf von Speisen und Getränken sowie die Werbung gehören nicht zu den Sportveranstaltungen. Übersteigen die Brutto-einnahmen die Zweckbetriebsgrenze von 45.000 Euro, sind die Ein- nahmen und Ausgaben der Sportveranstaltungen den wirtschaftlichen Geschäftsbetrieben zuzuordnen. Dagegen kann der Verein optieren. Wird durch Option auf die Anwendung der Zweckbetriebsgrenze ver-zichtet, muss jede Sportveranstaltung einzeln bezüglich der Teilnahme bezahlter Sportler überprüft werden. Der vereinseigene Sportler gilt als unbezahlt, wenn er eine pauschale Aufwandsentschädigung ab 2020 bis zu 450 Euro/mtl. bzw. 5.400 Euro p.a. erhält. Der vereinsfremde Sport-ler gilt als unbezahlt, wenn er für die Teilnahme nicht mehr als eine Auf-wandsentschädigung für den tatsächlichen und nachgewiesenen Auf-wand erhält. Jede Pauschalzahlung führt zur Bezahlung des Sportlers. Werden bei Sportveranstaltungen Start- oder Preisgelder gezahlt, sind diese (bei erfolgter Option) in der Regel den wirtschaftlichen Geschäfts-betrieben zuzuordnen.

    Kleiner Überblick zur Vereinsbesteuerung (aktualisiert)

  • 25Sachsensport Januar | Februar 2021 25

    RATGEBERTipps und Rätsel

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    18 A

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    11 B 12 13 14 D

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    Ökotipp

    Vögel füttern im Winter?

    Wenn draußen die Temperaturen fallen, sind viele Menschen ge-willt, den Tieren zu helfen indem sie ihnen Futter bereitstellen. Doch die Frage ist: Brauchen die Vögel das Futter oder kann auch anderweitig geholfen werden?

    Über 90 Prozent der heimischen Brutvogelarten nehmen die Fut-terhäuser nicht in Anspruch. Für Meisen, Amseln, Rotkehlen und Drosseln stellt das Futterhäuschen jedoch ein Paradies dar. Vogel-arten, denen es besonders schlecht geht, bekommen meist keinen Zugang zu den Futterstellen.

    Der Rückgang vieler Vogelarten ist nicht auf den winterlichen Nahrungsengpass zurückzuführen, sondern darauf, dass keine ge-eigneten Lebensräume gefunden werden. Das ist auf den Verlust und die Verschlechterung der Lebensräume zurückzuführen. Mit der Winterfütterung können ernsthaft bedrohte Vogelarten nicht gerettet werden. Im Gegenteil verstärkt die Fütterung einen er-höhten Konkurrenzkampf um Nahrung und Brutplätze im Frühjahr, da auch die schwachen und kranken Vögel den Winter überlebt haben.

    Wie können wir den Vögeln helfen? Wenn der Garten winterfest gemacht wird, sollten Gartenbesitzer darauf achten Gartenstauden, Altgras oder Disteln stehen zu las-sen, da sich dort viele Insektenlarven zum Überwintern einnisten. An Stauden sind zum Beispiel viele Körnerfresser wie Finken zu fin-den. Auch Laub und Komposthaufen bieten vielen Vogelarten ein reichhaltiges Nahrungsangebot.

    Wann sollte gefüttert werden? • bei dauerhaft geschlossener, hoher Schneedecke und gleichzei-

    tigem Frost• bei Temperaturen unter minus fünf Grad Celsius• NICHT über den Winter hinaus füttern!

    Richtig füttern – wie geht’s? In den Futterstellen sollte auf Sauberkeit geachtet werden, da sonst Krankheiten übertragen werden könnten. Empfehlenswert wäre, die Futterstelle täglich zu reinigen. Diese sollte ebenfalls vor starkem Wind und Schneeregen geschützt werden, sodass das Fut-ter nicht nass werden kann. Das Futter sollte außerdem nie auf den Boden geworfen werden.

    Was kann gefüttert werden? • Geeignet sind: Sonnenblumenkerne, Hanf, Hirse, Getreidekör-

    ner, Fett-Kleie-Gemische, Haferflocken, Obst, Rosinen, Futter-ringe/- Knödel, Kokosnusshälften mit Rinderfett oder Rinder-talgstücke

    • Zusätzliches Wasser ist nicht notwendig• Keine Speisereste oder Brotreste

    Quelle: Bund-Naturschutz, NABU

    Sporträtsel

    Waagerecht: 1. Gerät für Turner, 8. ehemaliges Kfz.-K. von Laufen, 9. Frauenkurzname, 10. Kopfbedeckung, 12. dt. Biathlet aus Frankenhain, 15. dt. Bobsportler, 16. ehemaliger Schachweltmeister, 17. Arbeitsbuch (Abk.), 18. baltischer Rodler, 19. am Ende (Abk.), 20. Olympiarekord (Abk.), 21. Stadt in der Schweiz, 22. Kfz.-K. von Waiblingen, 23. Rodler aus Berchtesgaden, 24. Spielstart, 27. engl.: sein, 28. ital.: eins, 29. dt. Skilang-läuferin, 31. Hörorgan, 33. Staat in Asien, 35. Niederschrift (Abk.), 37. Frau-enbundesligaclub im Handball.

    Senkrecht: 1. Wasserfahrzeug, 2. Basketballclub aus der Hauptstadt, 3. Küste, 4. Frauenkurzname, 5. Aufforderung zum Lesen, 6. russisches Zahlwort, 7. dt. Profi-Fußballclub, 11. bauliche Veränderung, 13. Rück-buchung, 14. engl.: essen, 18. Bowling spielen, 25. Weiser, nicht nur im Sport, 26. norddeutsch für Haff, 27. dt. Skilangläuferin, 29. Anhänger eines Sportclubs, 30. Katalognummer (Abk.), 32. Kfz.-K. von Hamburg, 34. Kfz.-K. von Minden, 36. Kfz.-K. von Diepholz.

    Lösungswort:Gesucht wird diesmal eine Klasse. Mitmachen lohnt sich wieder, denn unter allen Einsendungen wird ein USB-Stick verlost. Einsendeschluss ist der 1.3.2021. Ihre Lösung schicken Sie bitte unter Angabe des Kennwortes „Spor-trätsel“ an den Landessportbund Sachsen, Postfach 100 952, 04009 Leipzig. Viel Spaß!

    Auflösung November/Dezember: Das Lösungswort lautete „Turmspringen“. Aus den richtigen Einsendungen wur-de Matthias Meinel aus Frankenberg gezogen. Er darf sich auf Kopfhörer freuen. Wir gratulieren! o

    A B C D E F G H

  • 26 Sachsensport Januar | Februar 2021

    RATGEBERErnährung

    Zubereitung

    Das Gemüse und die Kartoffeln schälen und grob in Würfel schnei-den. Zwiebeln und Knoblauch schälen, anschließend kleinschnei-den. In einem Topf das Pflanzenöl erhitzen und nacheinander den Curry, die Zwiebeln und zum Schluss den Knoblauch kurz anschwit-zen. Nun noch die Gemüse-Kartoffel-Würfel mit anbraten. Dann die Gemüsebrühe hinzugeben und alles bei geschlossenem Deckel etwa 20 Minuten köcheln lassen. Die Petersilie waschen, hacken und zusammen mit Frischkäse, Salz und Pfeffer zur Suppe geben. Nachdem alles weitere 5 Minuten leicht geköchelt hat, kann die Suppe mit dem Stabmixer grob oder fein püriert werden. Nochmal abschmecken und servieren. Für einen etwas höheren Eiweißanteil können ein paar Streifen vom geräucherten Lachs hinzugegeben werden. Geeignet als: Leichte Hauptmahlzeit

    Nutzen für den Sportler:

    Eiweiß ist in den hoch entwickelten Industrienationen ungebrochen der trendigste und angesehenste Makronährstoff, wenn es um die Themen Vitalität, Muskelaufbau, Abnehmen und sportliche Heraus-forderungen geht. Grundsätzlich stimmt es ja auch, dass wir die Grundbausteine der Eiwei-ße, die Aminosäuren, u.a. für tägliche Auf- und Abbauprozesse der Knochen, Muskeln und des Bindegewebes benötigen [1]. Da wundert es nicht, dass die Lebensmittelindustrie auf die-sen Powerimage-Zug aufspringt und in den letzten Jahren ein Produkt nach dem anderen auf den Markt bringt, welches den Schriftzug Protein enthält [2; 3; 4]. Toll ist dabei für die Hersteller: Protein-angereicherte Produkte können zum 2- bis 2,5-fachen des Preises eines vergleichbaren Produktes ohne Eiweißzusatz verkauft werden [2]. Wir leben in einem Land des Überflusses. Die Lebensmittelauswahl ist riesig und für die meisten von uns stets und ständig verfügbar. Daher ist es nicht verwunderlich, dass wir im Durchschnitt eher über dem täglich empfohlenen Bedarf von 0,8 g pro kg Körpergewicht landen (Referenzwert der Eiweißzufuhr für Menschen zwischen 19 und 65 Jahren) [5]. Auch ist bekannt, dass nicht allein die Menge der über die Nahrung zugeführten Protei-ne einen Muskelzuwachs oder metabolische Anpassungen auslöst, sondern dies erst in Kombination mit einer gezielten Veränderung der Trainingsreize unterstützt werden kann [6]. Je nach Intensität, Trainingszielen und -umfängen kann der Bedarf im Leistungssport schon mal bei 1,2 bis 2,0 g pro kg Körpergewicht

    und Tag steigen. Jedoch nicht als fixe Größe für das gesamte Jahr, sondern immer in Abhängigkeit vom jeweiligen Training und den gewünschten Veränderungen der Körperzusammensetzung [1]. Ge-rade bei Sportarten, in denen Kraft und Masse gefragt sind, essen Freizeit- und auch Leistungssportler jedoch häufig mehr Eiweiß als sie tatsächlich benötigen. Fängt jemand - ohne Vorerfahrung – an, im Fitnessstudio für den Muskelaufbau zu trainieren, hat dieser als Kraftsportnovize einen höheren Eiweißbedarf (1,8 g/kg/KG), als der bereits muskulöse alteingesessene Trainingspartner dort (1,2 g/kg/KG) [8]. Denjenigen, die protein-angereicherte Lebensmittel mit der Hoff-nung kaufen, damit im Rahmen einer gewünschten Gewichtsreduk-tion schneller und nachhaltiger abnehmen zu können, kann bspw. laut HTA-Bericht des DIMDI keine Bestätigung dazu erteilt werden [10]. Für das Abnehmen muss ich eine Ernährungs-weise mit leichtem En-ergiedefizit

    einhalten, welche für mich keine zu großen Einschrän-kungen, eine langfristige Um-setzbarkeit und vollwertige Nährstoffzufuhr durch reich-lich Grundnahrungsmittel bedeutet (die Verteilung und Menge der Makronährstoffe spielt dabei eine untergeord-nete Rolle) [10].

    Bleibt nun abschließend nochmal die Frage zu stellen: Wer braucht eigentlich protein-angereicherte Lebensmittel aus dem Super-markt? Freizeit- und Breitensportler, Leistungssportler, Menschen mit Übergewicht, Gesundheitsorientierte und Otto-Normal-Ver-braucher jedenfalls definitiv nicht [12]. Daher ist es für jeden von uns ratsam, sich so oft es geht aus frischen Zutaten selbst das Essen herzustellen. Die Pastinakensuppe kommt da gerade recht,