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LaVoce 4 Aktuelle Musik 016: Klangexperimente im Neuen Museum 7 Im Land der Mitte: Hochschulorchester unterwegs 1-16 6 Musikalischer Krimi: Barockoper Tito Manlio Blechblasinstrumente Strahlende Kraft

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4 Aktuelle Musik 016: Klangexperimente im Neuen Museum

7 Im Land der Mitte: Hochschulorchester unterwegs

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6 Musikalischer Krimi: Barockoper Tito Manlio

BlechblasinstrumenteStrahlende Kraft

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Liebe Leserinnen und Leser,

wäre es bei der ursprüng-lichen Umbauplanung un-seres Hochschulgebäudes geblieben, befänden wir uns derzeit im Umzugsvorberei-tungsstress, denn eigentlich sollte der Großteil der Hoch-schule in den Sommermona-ten zurück in das Haupthaus ziehen. Während einige Be-reiche (Tonstudio, Bibliothek, Elementare Musikpädagogik)

dann weiterhin im Interimsgebäude hätten aushar-ren müssen, wäre parallel zum Unterrichtsbetrieb im Hauptgebäude der zweite Bauabschnitt durchge-führt worden. Nun hat sich die Lage entspannt, weil es der Stadt Nürnberg gelungen ist, die bislang im Haus verbliebene Zentralküche des NürnbergStift vorzeitig auszulagern und so zu ermöglichen, dass das Hauptgebäude nun zwar ein Jahr später, näm-lich im Sommer 2017, dann aber komplett für den Rückumzug bereitsteht.

Daher können wir uns nach einem wieder einmal erfüllten und inspirierenden Studienjahr mit vielen interessanten Projekten allmählich etwas zurückleh-nen und mit Ihnen gemeinsam die vielen schönen Veranstaltungen, Wettbewerbserfolge und weitere bewegende Momente im Hochschulleben Revue passieren lassen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine angenehme Lektüre und erholsame Sommertage und grüße Sie herzlich,

Ihr Martin Ullrich

Editorial Inhalt

3 Wechsel im Präsidium: Wolfgang Manz löst Alfons Brandl ab

4 Festival Aktuelle Musik 016: Zwischen Freiheit und Struktur

6 Barockoper und Tage Alter Musik: Musikalischer Krimi von Antonio Vivaldi

7 Orchester unterwegs: Neujahrskonzert im Reich der Mitte

8 Strahlende Kraft: Blechblasinstrumente studieren

9 Im Interview: Prof. Uwe Schrodi und Prof. Jürgen Neudert

11 Aus dem Hochschulleben

12 Personalia

14 Erfolgreich im Wettbewerb

16 Bücher und CDs

ImpressumHerausgeber: Der Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg · Veilhofstraße 34 90489 Nürnberg · Tel. 0911/231-14428 · [email protected]

Redaktion: Katja Kries, Renate Reitinger (verantwortlich)

Mitarbeit: Alfons Brandl, Christoph Braun, Hartwig Groth, Anna Körber, Jürgen Neudert, Vivienne Olive, Guido J. Rumstadt, Stefan Schalanda, Uwe Schrodi, Jeremias Schwarzer, Irene Urbach

Fotos: Sören Balendat, Volker Blumenthaler, Jutta Götz, André Mardari-Braun, Carolin Ritter, Christian Ruvolo, Roland Ulsamer, Regina Weidinger

Gestaltung: mey-agentur.de

Druck: Gutenberg Druck + Medien, Uttenreuth

Erscheinungsweise: zwei Mal im Jahr

Redaktionsschluss: 31. Mai 2016

Auflage: 1.500

Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder und erscheinen in Verantwortung der Autorin bzw. des Autors. Die Redaktion behält sich vor, Artikel und Zuschriften zu veröffentlichen und zu kürzen. Der Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der schriftlichen Genehmigung.

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Ganz gelassen saß er bei der letzten Studienabschlussfeier im Publi-kum, als Präsident Martin Ullrich, Kanzler Roland Ulsamer, Vizepräsidentin Renate Reitinger und Vizepräsident Wolfgang Manz die Zeugnisse an die vielen erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen übergaben: Prof. Alfons Brandl hatte nach drei Amtszeiten als Vizepräsident (seit 2009) entschieden, sich wieder mehr auf die Lehre und Projekte im Bereich Chorleitung zu konzentrieren. Und so wurde er im Rahmen der Feier-stunde im Heilig-Geist-Saal von der Hochschulleitung auch offiziell als Vizepräsident verabschiedet. Der Präsident dankte ihm für seinen hoch engagierten Einsatz für die Hochschule, sein vielfältiges Wirken für die Belange der Studierenden und die hervorragende und freundschaftliche Zusammenarbeit, in der es möglich war, trotz etwaiger inhaltlicher Diffe-renzen stets sachorientiert und nach bestem Wissen und Gewissen ge-meinsam zu beraten und zu entscheiden. Dann wurde es doch noch einmal kurz spannend für Alfons Brandl, als ihn nämlich „sein“ Madrigal-chor mit einem Auftritt überraschte und er spontan dirigieren musste.

Mit Pianist Prof. Wolfgang Manz wurde mit Beginn des vergangenen Wintersemesters ein gremien- und leitungserfahrenes Mitglied der Hoch-schule vom Hochschulrat neu in das Amt des Vizepräsidenten gewählt. Als Prorektor der Abteilung Nürnberg der kommunalen Vorgängerhoch-schule Nürnberg-Augsburg hatte er deren Gründungs- und Entwicklungs-prozess maßgeblich begleitet und seit Gründung der Hochschule für Mu-sik Nürnberg als Senats- und Hochschulratsmitglied die Geschicke beson-nen mitgestaltet. Bereits seit vielen Jahren profitiert die Hochschule sehr von Manz‘ Mitarbeit als erfahrenem Veranstaltungs- und Wettbewerbs-organisator und bestens vernetzter Künstlerpersönlichkeit. Wir freuen uns, dass er sich gemeinsam mit den drei „alten Hasen“ den vielfältigen Herausforderungen stellt, die der weitere Hochschulentwicklungsprozess mit sich bringt! RR

Wechsel im Präsidium:

Wolfgang Manz löst Alfons Brandl ab

Als Schlusspunkt der Veranstaltung

demonstrierte das „alte Präsidium“ seine

harmonische Zusammenarbeit, indem es

als Ensemble Vier am Klavier sechshändig

am Flügel spielte; der Kanzler übernahm

die verantwortungsvolle Aufgabe des

Umblätterns.

Überraschungsauftritt

des Madrigalchors

Vizepräsident Prof. Wolfgang Manz

[email protected]

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Festival Aktuelle Musik 016

Open Space – Musik zwischen Freiheit und Struktur

Federführend in der Planung, Durch-führung und künstlerischen Leitung seitens der Hochschule war ein Team aus Profes-sorinnen und Professoren unterschied-licher Fächer, namentlich Jeremias Schwar-zer (Studio Aktuelle Musik), Peter Gahn (Komposition/Neue Medien), Volker Blu-menthaler (Theorie/Komposition), Nina Janßen-Deinzer (Kammermusik), Susanne Kelling (Gesang) und Dr. Vivienne Olive (Theorie/Komposition).

In einer einzigartigen Kombination von musikalischer Probenarbeit und thema-tisch zentrierter künstlerischer Forschung wurde im Studienjahr 2015/16 das Schwerpunktthema in verschiedenen künst ler i schen „Labors i tuat ionen“ erforscht. Die Ergebnisse wurden der Öffentlichkeit im Rahmen des Festivals in Konzerten, öffentlichen Proben und Workshops präsentiert.

Einen zweiten Schwerpunkt bildeten wie jedes Jahr Residenzen bedeutender Musikerinnen und Musiker der Aktuellen Musik: Der diesjährige öffentliche Unter-richt mit der Bratschistin Barbara Maurer, der Vokalartistin Salome Kammer, dem experimentellen Pianisten Christoph Grund, dem AsianArt Ensemble Berlin und dem Ensemble Rarescale aus London bot spannende Einblicke in die Erarbeitungs-prozesse Aktueller Musik.

Besonderen Anklang bei den Studie-renden findet jedes Jahr die Arbeit mit in-ternational bekannten Komponistinnen und Komponisten, die ihre Werke zusam-men mit ihnen erarbeiten. Nachdem in den vergangenen Jahren als composers in residence bereits Persönlichkeiten wie Isa-bel Mundry, Toshio Hosokawa, José Maria Sanchez-Verdú, Benjamin Schweitzer, Wolfgang Heiniger, Dai Fujikura u. a. an der Hochschule zu Gast waren, wurde in diesem Jahr die Komponistin Iris ter Schiphorst mit einem Porträtkonzert prä-sentiert.

Wieder einmal bestach das Festival in insgesamt 14 öffentlichen Veranstaltungen durch den fruchtbaren Austausch zwi-schen hochkarätigen, internationalen Gäs-ten und den Studierenden und Lehrenden der Hochschule.

Das fulminante Eröffnungskonzert be-stritt die Schlagzeugklasse der Professoren Radoslav Szarek und Jochen Schorer u. a. mit Werken von Helmut Lachenmann und Edison Denisov. An die Grenze der Materialbelastbarkeit trieb dabei Jochen Schorer seine Instrumente bei der umju-belten Uraufführung des Stückes Dance of Akebono des anwesenden Schweizer Komponisten Siegfried Kutterer. Hier gab es keine Grenzen zwischen E und U, Kunstmusik und Folklore.

Unter dem Titel labili arti fand zum Abschied des Komponisten und Musik-theoretikers Volker Blumenthaler ein interkulturelles Konzert statt (s. geson-derter Bericht auf Seite 12). Hierfür hat Blumenthaler ein Programm konzipiert, das eine Brücke zwischen Asien und Europa schlägt. Ein weiteres, von ihm entwickeltes, audiovisuelles Projekt der besonderen Art ereignete sich mit Todesgarten Verdun – eine Begehung in Zusammenarbeit mit dem Frankfurter Schriftsteller Otto Winzen in der Nürnberger Villa Teepe.

Space Compression – Sound Expansion

Mehrere Tage forschte das Seminar „stimm.klang.orte – urban sound studies“ unter der Leitung von Prof. Peter Gahn und Prof. Susanne Kelling in den einzigar-tigen Räumen des Neuen Museums für Kunst und Design nach neuen Klangmög-lichkeiten – mit Stimme, Schritten, Schließ-fachtüren, Tischtennisbällen und mehr, und fand auf einer Exkursion in Prag wei-tere Inspirationen. Die daraus entwi-ckelten Performances – unterstützt durch den Madrigalchor unter der Leitung von Prof. Alfons Brandl und Studierende der Akkordeonklasse Prof. Irene Urbach – wurden mit Stücken von Nikolaus Brass, György Ligeti und Werken für Live-Elek-tronik und Instrumente (komponiert und aufgeführt von Studierenden der Kompo-sitionsabteilung der Academy of Perfor-ming Arts, Prag, unter Leitung von Michal Rataj) zu einer Gesamtinszenierung in ver-schiedenen Räumen des Museums kombi-niert.

Nach den Themenschwerpunkten #nextgeneration (2014) und Klang-Körper-Raum (2015) widmete sich das Festival Aktuelle Musik in seiner diesjährigen Ausgabe vom 15. bis 24. April unter dem Motto „Open Space – Musik zwischen Freiheit und Struktur“ den vielfältigen Beziehungen von komponierter und improvisierter Musik.

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Festival Aktuelle Musik 016

Open Space – Musik zwischen Freiheit und Struktur

Einen Mitschnitt des Porträtkonzerts können Sie am 11. August 2016 um 22.05 Uhr in der Sendereihe „Horizonte“ auf BR-KLASSIK hören.

meine-keine liederIris ter Schiphorst arbeitete zusammen

mit den Gästen Salome Kammer (Stim-me) und Christoph Grund (Klavier, Key-boards) sowie Studierenden und Leh-renden an ihren Werken für ein Portrait-konzert, das in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Rundfunk und dem Internati-onalen Künstlerhaus Villa Concordia Bam-berg zweimal zur Aufführung kam. Die in-ternational gefragte Komponistin berichte-te im Gespräch mit Prof. Jeremias Schwarzer aus ihrer Kompositionswerk-statt und ermunterte das Publikum durch ihre lebendige und temperamentvolle Prä-senz zu wachem und interessiertem Hö-ren. Die Musiksprache von Iris ter Schiphorst, die keine Berührungsängste zwischen Stilen und Genres kennt und Ar-beitsweisen der Popmusik (Sampling, Loops etc.) genauso verwendet wie per-formative Elemente und Textzitate, fand besonders bei den beteiligten Studieren-den großen Anklang. Ihr titelgebendes Werk meine-keine lieder berührte unmit-telbar durch die beklemmende, politische Aktual ität der verwendeten Texte der Philosophin Hannah Arendt. Dieser

Aspekt wurde beim Konzert in Bamberg durch die Dichterin Nora Gomringer, Lei-terin des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia, in einer spontanen Einlas-sung zur Aktualität zeitgenössischer Kunst auf eindrückliche Weise hervorgehoben.

Im Zentrum aller Aktivitäten standen aber die Studierenden der Hochschule: Die Kurse, Workshops und Projekte stan-den nicht nur den Studierenden des Mas-terstudiengangs Aktuelle Musik, die in zahlreichen Konzerten mit hervorra-genden Darbietungen zu hören waren, offen, sondern alle Studierende der Hoch-schule konnten sich im Rahmen der Studi-enmodule Theorie, Schlüsselqualifikati-onen, Kammermusik und Aktuelle Musik mit dem Schwerpunktthema beschäftigen. Sie gestalteten zwei abendfüllende Kon-zerte mit eigenen Konzepten und Werken und waren die Hauptakteurinnen und -ak-teure fast aller Konzertabende mit Wer-ken einer innovativen und frischen Avant-garde, die typisch ist für die Beschäftigung mit Aktueller Musik an der Hochschule für Musik Nürnberg. JS/IU

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Der Motor lief bei den vergangenen Tagen Alter Musik wieder wohltuend rund: Die Barockoper, diesmal Vivaldis Tito Manlio, mit Unterstützung durch das Staatstheater Nürnberg sowie das Forum Historische Musikinstrumente mit den Partnern Germanisches Nationalmuseum und Bayerischer Rundfunk, waren neben den Konzerten der Studierenden die verlässlichen und seit vielen Jahren bewährten Bestandteile.

D D Noch lange nach Abschluss des Festi-vals erreichten die Verantwortlichen und Mitwirkenden Lob, Anerkennung und Zu-spruch. Das lag an der sorgfältigen Vorbe-reitung und reibungslosen Umsetzung der Oper durch Regisseur Thilo Reinhardt, die Ausstatter Johann Jörg mit Elisabeth Gehrs und das Hochschul-Team mit Prof. Anne Röhrig (Barockvioline), Prof. Elisabeth Scholl (Barockgesang) und Prof. Wiebke Weidanz (historische Tasteninstrumente) und an der überaus konzentrierten und produktiven Mitarbeit der Studierenden der Gesangsklassen und im Barockorches-ter.

Das diesjährige Forum Historische Mu-sikinstrumente rückte eine eher stiefmüt-terlich behandelte Instrumentengruppe ins Rampenlicht: das historische Schlagwerk. Nachdem das Ensemble Sarband im Eröff-nungskonzert einen faszinierenden Bogen zwischen Orient und Okzident geschlagen hatte, beleuchteten die Vorträge des Sym-posiums etliche Facetten des Schlagzeug-spiels und -baus in Geschichte und Ge-genwart. Wie in den vergangenen Jahren trafen dabei Experten aus Musikpraxis und Wissenschaft auf ein interessiertes Fach-publikum, das sich in Diskussionen ein-

brachte und engagiert die Workshops begleitete, die der renommierte Perkussi-onist Michael Metzler an den folgenden beiden Tagen für Studierende verschie-dener Fachrichtungen anbot. Dessen ebenso virtuosen wie unterhaltsamen Auftritte machen bereits neugierig auf das Forum 2017: Dann wird Metzler mit dem Ensemble Les haulz et les bas das Eröff-nungskonzert spielen und die „Instrumente der Stadtpfeifer“ werden im Mittelpunkt des viertägigen Treffens stehen.

Das Forum Historische Musikinstru-mente veranstaltet die Hochschule für Musik Nürnberg seit 2009 in Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum, in dessen Räumlichkeiten die Veranstal-tung stattfindet. Gut besucht waren auch die Konzerte der Studierenden, bei denen die Atmosphäre in St. Bartholomäus/Wöhrd wunderbar zur gespielten Musik (Cembalo solo, Consortliteratur, Charles Burneys Tagebuch einer musikalischen Reise) passte. Die Organisatoren können wieder einmal auf eine gelungene Veran-staltungsreihe zurückblicken. Dank ge-bührt auch der Fördergesellschaft der Hochschule, die für die Tage Alter Musik stets unterstützend bereitsteht. HG

„[…] Mit ihrem Barockorchester kann die Musikhochschule in der Tat am meisten punkten. Hartwig Groth ist wie immer die entschei-dende Antriebskraft für dieses Opernprojekt, er bringt seine intensiv spielenden Gambenstudenten mit und ein Ensemble, das bis hin zu den Barockbögen mit historisch informierter Aufführungspraxis ver-traut ist. Sehr authentisch gelingen die diversen Begleitungen zu der Perlenkette von Arien. „Alla caccia“ bringt die tadellos intonierenden Naturhörner ins Spiel, und Jagd machen in diesen drei Akten die Römer auf die Latiner, die Konsulstochter Vitellia als Sex-and-Crime-Blondie auf die Macht des Vaters […] Reinhardt und Groth haben geschickt die musikalischen und figürlichen Eigenheiten ihrer Studenten genützt.“ (Uwe Mitsching in den Nürnberger Nachrichten vom 18. Januar 2016)

Barockoper und Tage Alter Musik

Musikalischer Krimi von Antonio Vivaldi

Tito: „Eine Revolte gegen mich kann ich nicht

akzeptieren!“

Manlio zögert: Die Schwester des potenziellen

Schwagers Geminio ist ein intrigantes Biest!

„Schon eine Gegnerin reicht; zwei sind einfach

zu viel!“

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Zum zweiten Mal nach 2014 unternahm das Sinfonieorchester der Hochschule vom 27. Dezember bis 5. Januar eine Reise ins ferne China, wiederum maßgeblich organisiert von Frau Huanhuan Wang, Harfen-Absolventin von Prof. Lilo Kraus. Auch das Orchesterbüro mit Frau Götz war im Vorfeld mit vielen ungewohnten Aufgaben wie Visumsbeschaffung, Flugplänen, Reisevorschriften etc. beschäftigt. Unterstützt wurde die Reise durch das Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg.

War im Jahr 2014 Südchina das Ziel, so führte die Route diesmal von Shenzhen über Chengdu bis nach Peking. Eine wich-tige Erweiterung erfuhr auch das Konzert-programm: Jedes der vier Konzerte brach-te ein Zusammentreffen mit chinesischen Musikerinnen und Musikern. Start war in Shenzhen. In der großartigen Concert-Hall der Partnerstadt Nürnbergs waren die Studierenden mit dem Shenzhen Sym-phony Orchestra auf der Bühne in einer gigantischen Besetzung, die mit einem Querschnitt durch Puccinis Turandot nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch thematisch passend unter der Leitung von Muhai Tang ein völkerverbindendes Neu-jahrskonzert ganz eigener Prägung spielte.

Am nächsten Abend folgte in Long Gang das erste Konzert mit eigenem Pro-

gramm unter der Leitung von Prof. Rum-stadt: neben Mendelssohns Italienischer und Mozarts Sinfonie A-Dur auch das Cel-lo-Konzert crouching tiger von Tan Dun mit dem Solisten Jiagpeng Nie. Im Schlag-zeug waren Musiker aus der Shenzhen Symphony mit von der Partie. Dieser Abend klang dann mit unserem west-lichen Silvester-Anstoßen aus – der Abend des 31. Dezember ist ansonsten in China ein ganz gewöhnlicher, das chine-sische Neujahrsfest wird erst im Februar gefeiert. Weiter ging es mit dem Flugzeug nach Chengdu, wo noch am Abend eine Probe im Saal der dortigen Musikhoch-schule stattfand. Das Konzert am nächsten Tag brachte dann zusätzlich Verdis Forza-Ouvertüre und die Bekanntschaft mit Musi-kern des Sinfonieorchesters von Chengdu. Leider auch mit dem berüchtigten chine-sischen Smog. Wie auf der ganzen Reise war die Gastfreundschaft der chinesischen Gastgeber auch in Chendgu überwälti-gend und der Abend wurde mit einem originalen „Feuertopf“ beschlossen.

Die nächste Station war Shijiazhuang, wiederum eine Flugreise von vier Stunden entfernt. Von da ging es am Tag nach dem Konzert weiter mit dem Bus nach Peking,

wo unter der hervorragenden Reiselei-tung von Frau Linhong Song bei klirrender Kälte, aber klarer Luft eindrucksvolle Bau-denkmäler zu besichtigen waren. Nach einer traditionellen Peking-Ente ging es dann via Istanbul wieder zurück nach Nürnberg.

Im Februar spielten die jungen Musiker dann zur Abrundung der Reise im ausver-kauften Neujahrskonzert in der Meister-singerhalle in Kooperation mit Dr. Xu-Lackner vom Konfuzius-Institut Nürnberg-Erlangen.

Im weiteren Verlauf des Wintersemes-ters spielte das Sinfonieorchester der Hochschule dann eine Konzert-Wieder-holung des skandinavischen Programms: Larssons Forkläd Gud mit dem Hochschul-chor unter Leitung von Prof. Brandl, den Solisten Margarita Vilsone und Jakob Kreß sowie mit der Rezitation von Prof. Dr. Hammar, das Violinkonzert von Sibelius mit Katharina Schmitzer (Klasse Prof. Kup-pel) und Sibelius dritte Sinfonie in Augs-burg-Gersthofen.

Am 16. Juli wird eine Konzertreise nach Luxemburg zur Eröffnung des Cours In-ternationaux de Perfectionnement Musi-cal das Studienjahr beschließen. GJR

Orchester unterwegs: Neujahrskonzert im Reich der Mitte

NI HAO – das Hochschulorchester als Botschafter Nürnbergs

Barockoper und Tage Alter Musik

Musikalischer Krimi von Antonio Vivaldi

Erläuterungen zu Programm

und Besetzung sowie

Informationen über die

Nürnberger Hochschule

waren beim Publikum

sehr willkommen.

Hier in Chengdu stand

Frau Huanhuan Wang a

ls Dolmetscherin

Herrn Prof. Rumstadt

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Über kaum eine Instrumentengattung wird so viel und gern hergezogen, wie über die Blechblasinstrumente und ihre Spieler. Doch woher kommen diese Vorurteile und entsprechen sie in irgendeiner Weise der Realität? Soviel ist klar: Blechbläserinnen und Blechbläser sind Musikerinnen und Musiker, die ihr Instru-ment durch ihren eigenen Körper zum Schwingen bringen. Das macht sie in jedem Fall zu einer besonderen Spezies. Wird bei den meisten anderen Musikinstrumenten der Klang am Instru-ment selbst erzeugt, so geschieht das bei den Blechbläsern durch die Vibration der Lippen. Sei es Trompete, Horn, Posaune oder Tuba, bei allen ist diese Funktionsweise gleich. Der Spieler selbst ist der Schwingungserzeuger (Generator) und das jeweilige In-strument der Schwingungsverstärker (Resonator). Die Verbin-dung von beiden geschieht über das Mundstück. Diese unter-scheiden sich lediglich in Größe und ggf. Innenform. Zwar ist ein Trompetenmundstück wesentlich kleiner als ein Tubamundstück, in der Tonerzeugung jedoch prinzipiell gleich. Das verbindet na-türlich.

Blechbläserinnen und Blechbläser müssen ziemlich stark kör-perlich arbeiten, um ihrem Instrument die entsprechenden Töne zu entlocken. Das kann durchaus auch laut sein. Der dynamische Umfang einer Trompete oder Posaune ist enorm und wird von allzu sensiblen Gemütern manchmal als störend empfunden. Ge-nerell strahlt jedoch ein geschmackvoll gespielter Blechsatz, sei es im klassischen Ensemble und Orchester oder in der Big Band, so viel Energie, Wärme und Glanz aus, dass man dieses Klanger-lebnis einfach nur als Wohlgenuss bezeichnen kann. Und für die Aktiven selbst, sei es am Anfang, im kleinen Ensemble, später in der Blasmusik, im Orchester oder dann in der Big Band, ist es einfach ein unbeschreibliches Gefühl, mitten in einem Klangkörper zu sitzen und ihn mit dem

Trompeter Stefan Schalanda ergänzt das Team im Bereich der Fachdidaktik, Lehrpraxis und Literaturkun-de für die künstlerisch-pädagogischen Studiengänge: „Ziel der künstlerisch-pädagogischen Blechbläseraus-bildung ist es, die speziellen Anforderungen und Übungen zu Atmung, Ansatz, Stütze und allen im Zu-sammenhang mit dem Erlernen eines Blechblasinstrumentes erforderlichen Einzelbereichen in einen zeitgemäßen Unterrichtskontext zu bringen. Die Erfahrungen und Fähigkeiten, die im Hauptfachunter-richt erlernt werden, werden im Rahmen der Fachdidaktik theoretisch ergänzt. Im Rahmen der Lehrpraxis-Seminare können die Studierenden dann mit echten Schülern Unterrichtssituationen planen, durchführen und reflektieren. Die Freude an der Vermittlung des Erlernens eines Blechblas-instrumentes hilft den Studierenden, Jung und Alt für das „Blech“ zu begeistern. Der instrumenten- und genreübergreifende Unterricht im Bereich der Fachdidaktik und Lehrpraxis gewährleistet Ein-blicke in Spieltechnik und Unterrichtsthemen der verwandten Instrumente sowie eine Ausbildung von Klassik über Pop und Jazz bis hin zur traditionellen Musik bzw. der Volksmusik. Auch die neuen Formen der „Urban Volxmusik“ sind Bestandteil der Ausbildung, ebenso wie das seit Jahrzehnten etablierte Konzept der Bläserklassen, das im Studiengang Master instrumentales/vokales Musizieren in großen Gruppen mit Schwerpunkt Bläserklassen vertieft behandelt werden kann.

Strahlende Kraft:

Blechblasinstrumente studieren„Warum kann ein Gorilla niemals Lead-Trompeter in einer Big-Band werden? – Viel zu sensibel!“„Woran erkennt man, dass ein Hornist an der Haustür klingelt? – Die Klingel kiekst.“„Was ist Chromatik? – Wenn ein Posaunist versucht, immer den gleichen Ton zu treffen!“„ Was ist der Unterschied zwischen einer Tuba und einer Waschmaschine? – Die Waschmaschine vibriert regelmäßiger.“

„Die Studierenden sollen im kammermusikalischen

Bereich genauso gut aus-gebildet sein wie im Spiel des

Trompetensatzes in einem Symphonieorchester oder auf der

Barocktrompete.“ Prof. Christoph Braun, Trompete

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eigenen Instrument mit zum Schwingen zu bringen. Da nimmt man den ein oder anderen schlechten Witz auch gerne in Kauf …

An der Hochschule für Musik Nürnberg werden Studie-rende der Blechblasinstrumente in künstlerischen und künstlerisch-pädagogischen, in klassischen wie auch in Jazz-Studiengängen auf höchstem Niveau ausgebildet. Natürlich unterscheiden sich die Spielweisen in der Klassik zum Teil deutlich vom Jazz und Instrumente wie das Horn sind ei-gentlich fast nur in klassischen Ensembles zu finden. Den-noch legt die Fachgruppe Blechblasinstrumente großen Wert auf die enge Vernetzung und bietet ihren Studieren-den ein sehr breit gefächertes Unterrichtsangebot und die Gelegenheit, bei interessanten Projekten mitzuwirken. Erst im April gab es beispielsweise ein Konzert der Big Band mit dem Chor der Hochschule, bei dem Duke Ellingtons Sacred Concert aufgeführt wurde. Das war für alle Beteiligten eine große Herausforderung und tolle Erfahrung.

Die Hauptfachklassen werden von einem illustren Team an Kollegen betreut:

Prof. Christoph Braun, selbst Solotrompeter am Staats-theater Nürnberg betreut die Trompeten und Barocktrom-peten, Prof. Uwe Schrodi, Posaunist im Symphonieorche-ster des Bayerischen Rundfunks die klassischen Posaunen, Naturhornspezialist Prof. Hansjörg Angerer ist für den Be-reich Horn zuständig und neu zum Team stößt gerade Tu-bist Stefan Tischler. Im Jazz-Bereich zeichnen Axel Beineke

für die Trompeten und Prof. Jürgen Neudert für die Po-saunen verantwortlich. Selbstverständlich spielen

die Ensemblepraxis und die Vorbereitung auf die Berufspraxis im Orchester, in

der Big Band oder auf dem freien Markt ebenfalls eine große Rolle

im Studium. JN

Strahlende Kraft:

Blechblasinstrumente studierenIm Interview: Prof. Uwe Schrodi und Prof. Jürgen Neudert

Im Jahr 2014 traten gleich zwei Hochschullehrer die Nachfolge von Prof. Silvan Koopmann an: Prof. Uwe Schrodi, Posaunist im Sym-phonieorchester des Baye-rischen Rundfunks übernahm eine halbe Professur für klas-sische Posaune. Prof. Jürgen Neudert wurde auf eine halbe Professur für Jazz-Posaune berufen. Alfons Brandl sprach mit ihnen über die Arbeit mit den Stu-dierenden und Perspektiven für die Zukunft.

Sie sind nun knapp zwei Jahre an unserem Haus. Wie haben Sie sich an der Hochschule für Musik eingelebt?

US: Sehr gut. Da ich praktisch genau mit dem Umzug in das Inte-rimsquartier meine Unterrichtstätigkeit in Nürnberg aufgenommen habe, war der Einstieg in mehrfacher Hinsicht neu und spannend für mich. Die Räumlichkeiten sind natürlich eine Herausforderung für die Arbeit im Blechbläserbereich, umso mehr freue ich mich aber auf den Umzug in die Räumlichkeiten der Musikhochschule im nächsten Jahr.

JN: Ebenfalls sehr gut! Die Arbeit als Professor bringt zwar einige zusätzliche Verpflichtungen mit sich, die man als Lehrbeauftragter gar nicht so wahrnimmt und die auch sehr zeitintensiv sind. Dennoch wurde ich sowohl von der Verwaltung als auch von den Studierenden sehr freundlich und hilfsbereit empfangen, was den Einstieg sehr ange-nehm gemacht hat. Auch die Zusammenarbeit mit meinem Klassik-Kollegen Uwe Schrodi klappt sehr gut. Darüber freue ich mich beson-ders und hoffe, dass sich daraus noch viele spannende Projekte entwi-ckeln.

Das Fach Posaune wird oft nicht so stark von Studieninteressierten nach-gefragt. Woran könnte das liegen und wie wollen Sie den Standort Nürn-berg für das Fach interessant machen?

US: In den gerade zwei Jahren, in denen ich jetzt an der Hoch-schule bin, ist die Nachfrage nach klassischer Posaune erfreulicherwei-se sogar kontinuierlich gestiegen. Bei der Eignungsprüfung für das kommende Wintersemester haben sich zum Beispiel elf Posaunisten vorgestellt, von denen selbst bei ausreichender Eignung nur ein kleiner Bruchteil einen Studienplatz bekommen wird, da meine Klasse eigent-lich voll ist.

JN: Das Instrument Posaune bzw. überhaupt das tiefe Blech führt tatsächlich ein gewisses „Schattendasein“. Fast alle Musikschulen und Blasorchester haben einen chronischen Mangel im Bereich der Tief-blech-Instrumente. Ich kann das eigentlich nicht nachvollziehen, denn ich finde den Sound einer Posaune, egal ob klassisch oder im Jazz, einfach genial. Das Instrument allein ist schon so wandlungsfähig, far-benreich und vielseitig, dass man damit unglaublich viele Einsatzmög-lichkeiten hat. Durch den Einsatz der verschiedenen Dämpfer erschließen sich noch einmal mehr Klangva-rianten. Außerdem ist die Posaune durch die nahezu ›

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stufenlose Regulierung der Tonhöhe, ebenso wie das Cel-lo, der menschlichen Stimme sehr nahe, was einem tolle Aus-drucksmöglichkeiten gibt. Gerade im Bereich Big Band, in dem ich schwerpunktmäßig tätig bin, fasziniert mich nach wie vor im-mer wieder der warme Sound eines vollen Blechsatzes mit vier Trompeten oder Flügelhörnern, vier Posaunen oder auch Eupho-nien und vielleicht noch einer Tuba als Basis. Das ist der beson-dere Klang, den Gil Evans etabliert hat und den Bob Brookmeyer und Maria Schneider so weiterentwickelt haben. Alle drei sind absolute „personal favourites“ von mir.

Was den Zulauf an Studierenden im Fach Jazz-Posaune be-trifft, könnte der noch höher sein. Wir haben schließlich hier in Nürnberg tolle Studienbedingungen und eine sehr rege und qua-litativ hochwertige Jazz-Szene. Es gibt im Verhältnis zur Größe der Stadt sehr viele Möglichkeiten, hochkarätige Konzerte zu hören, wie beispielsweise durch den Verein „Metropolmusik“ oder im Jazz Studio Nürnberg, der Tafelhalle und vielen anderen Locations. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Big Bands, von Ama-teur- bis zu absolutem Top-Niveau, wie z. B. das Sunday Night Orchestra. Und man hat auch selbst viele Gelegenheiten, aktiv zu werden, da es etliche kleine Läden gibt, in denen Musik gemacht werden kann.

Ich versuche potenziellen Studenten den Standort Nürnberg auch dadurch schmackhaft zu machen, dass wir zusätzlich zu dem eigenen Unterrichtsangebot und dem hervorragenden Team von Lehrenden in der gesamten Jazz-Abteilung ein breit gefächertes Angebot an Workshops mit internationalen Gastdozenten bie-ten, wie beispielsweise kürzlich mit Adrian Mears oder vor ei-niger Zeit mit Bob Mintzer, Walt Weiskopf und Bart van Lier. Hervorzuheben ist auch die enge Kooperation mit der Klassikab-teilung, wodurch es die Möglichkeit eines Austausches gibt, der so absolut nicht selbstverständlich ist. Außerdem ist die Hoch-schule für Musik Nürnberg eine vergleichsweise kleine Hoch-schule mit entsprechend persönlichem Flair und kürzeren We-gen, was die Verwaltung und alles damit Verbundene angeht. Viele Angelegenheiten können dadurch oft wesentlich unbüro-kratischer und zeitnäher erledigt und geklärt werden, als das an anderen Instituten der Fall ist.

Ihr Vorgänger, Prof. Koopmann, unterrichtete beide Genres, klas-sische Posaune und Jazzposaune. Sehen auch Sie für die Studieren-den interessante Anknüpfungspunkte?

US: Die Ausbildung in den beiden Stilrichtungen ist mittler-weile so differenziert, dass es auf jeden Fall einen Spezialisten für den jeweiligen Fachbereich braucht. Dennoch ist es natürlich von großem Vorteil, dass die Angebote des Jazz-Bereiches von den Klassikstudenten und umgekehrt genutzt werden können.

JN: Ich stimme dem Kollegen Schrodi zu. Ein Dozent, der beides unterrichtet, kann selten in jeder Materie so tief verwur-zelt sein, wie das bei einem Spezialisten der Fall ist. Das setzt sich bei der Netzwerkbildung so fort. Jemand, der nicht im Orchester spielt, kann die Anforderungen dort nicht einschätzen, hat nicht die entsprechenden Verbindungen, die er an Studierende in die-sem Fachbereich weitergeben kann. Genauso verhält es sich na-türlich im Jazzbereich. Die Improvisation auf einem Instrument ist eine hochkomplexe Kunst, die man nicht so nebenbei lernen kann. Dafür braucht es einfach speziell ausgebildete Fachleute mit entsprechenden Connections.

Anknüpfungspunkte sehe ich ebenfalls im spartenübergreifen-den Austausch untereinander. So können die Klassik-Studieren-den im Rahmen der sog. Profilschwerpunkte bei mir Jazz-Unter-richt erhalten oder in der Big Band bzw. anderen Jazz-Ensembles mitspielen. Umgekehrt gibt es auch die Möglichkeit für die Jazz-Studenten, ein solches Angebot in der Klassik wahr zu nehmen. Dies finde ich gerade im Hinblick auf die Zukunft der freischaffen-den Musiker sehr wichtig. Denn diese müssen möglichst breit aufgestellt und vielseitig sein, um dem stark gewandelten Berufs-bild gerecht zu werden.

Wie sehen Ihre Ideen für die nächsten Jahre aus? Gibt es Überle-gungen zu einem erweiterten Studienangebot, zum Ensemblespiel und eventuell zur Zusammenarbeit mit anderen Musikhochschulen?

US: Seit diesem Semester konnte mit Stefan Tischler, dem Tubisten des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks, ein hoch qualifizierter Lehrer für die Tubaklasse verpflichtet wer-den. Zum Wintersemester 2016/17 wird das Lehrangebot im Fach Bassposaune erweitert und ausgebaut, so dass künftig der gesamte Bereich „schweres Blech“ komplett abgedeckt und be-setzt sein wird und so durch das erweiterte Studienangebot noch attraktiver für Studierende wird.

JN: Ja, mit der Vergabe eines Lehrauftrages an Stefan Tischler ist bereits ein vielversprechender Anfang gemacht. Darüber hi-naus ist der enge Kontakt zu den Kollegen der Hochschulen Würzburg und München sehr nützlich, wodurch sich ein gewisser Informationsaustausch ergibt. Zum Beispiel laden wir immer auch Studierende der anderen Hochschulen zu unseren Meisterkursen und Workshops ein.

Vielen Dank für das Gespräch! AB

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Lange Nacht der Wissenschaften

Mit Vorträgen, Konzerten, Mitmachan-geboten und vielem mehr lockte die Hochschule für Musik die Besucherinnen und Besucher der Langen Nacht der Wis-senschaften im vergangenen Herbst in das benachbarte Landeskirchliche Archiv. Auf-grund der Umbausituation im Hauptge-bäude der Hochschule legten Hochschule und Archiv ihre Beiträge kurzerhand zu-sammen und boten dem Publikum so ein breit gefächertes Programm aus zwei un-terschiedlichen Institutionen.

Zu erleben gab es neben einer Foto-Ausstellung zum Umbau u. a. moderierte Kurzkonzerte und Performances (Akkor-deon, Blockflöte, Elementare Musikpäda-gogik, Ensemble Klangtarassabumm), ein Minikino, die interaktive Klanginstallation Orphion und eine Hörstation der Kompo-sitionsklasse. In einem Workshop konnten die Besucherinnen und Besucher Circle-Singing erproben oder sich in den Vorträ-gen der Lehrenden über Themen wie ge-netische Improvisation, Übetechniken oder musikalische Bildungsprojekte infor-mieren.

Feuerwerk der Fagottmusik – Hommage an Walter Urbach

Am 12. April 2016 fand im Katharinen-saal ein fulminantes Konzert mit Studie-renden und Alumni der Fagottklassen statt. Prof. Nikolas Maler hatte die Idee zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung, die er langfristig mit viel Engagement orga-nisiert hat. Er war es auch, der nach einer

herzlichen Begrüßung durch den Präsi-denten informativ und charmant durch das Programm führte.

Aus ganz Deutschland waren Ehema-lige angereist, die am Meistersinger- Konservatorium bei Walter Urbach (83) Fagott studiert hatten.

Ihrem Mentor zu Ehren traten alle 18 Fagottistinnen und Fagottisten gemeinsam auf, ein überwältigender Anblick und Sound! Darüber hinaus wurden etliche Solostücke, geschmückt mit herrlich er-zählten Anekdoten, dargeboten, am Kla-vier äußerst feinfühlig begleitet von der bezaubernden Heejung Kim. Karsten Na-gel, Professor für Fagott an der Universität Augsburg und ehemaliger Schüler von Walter Urbach, musizierte zusammen mit drei seiner Studenten mit großer Virtuosi-tät und jugendlichem Charme. Er schilder-te seinen Lehrer liebevoll als Begleiter auf dem Weg ins Berufsleben, der sich über den Fagottunterricht hinaus sehr („wie ein Vater“) um seine persönliche Weiterent-wicklung gekümmert hatte.

Drei junge Fagottisten der jetzigen Klasse von Prof. Maler musizierten ein wit-ziges Stück mit großer Präzision. Für viel Spaß sorgte auch ein szenisch und kostü-miert aufgeführtes Stück für Bariton, Fa-gott und Klavier.

Walter Urbach – das gesamte Ereignis war für ihn eine Überraschung – war zu Tränen gerührt und sichtlich emotional bewegt. Er bedankte sich bei allen Akteu-rinnen und Akteuren, die den Abend mit so viel Liebe und Hingabe gestaltet hatten, von ganzem Herzen: Dies war die größte Ehre, die ihm für sein Lebenswerk zuteil-werden konnte. IU

Klausurtagung 2016: Prüfen – aber wie?

Am letzten Vorlesungstag des Winter-semesters waren wie in jedem Jahr alle Hochschulangehörigen zum gemeinsamen Austausch, diesmal in die Räumlichkeiten der benachbarten Technischen Hoch-schule, eingeladen. Rund um das Thema Prüfungen gab es zunächst hochinteres-sante und unterhaltsame Impulsvorträge von Prof. Dr. Bernd Clausen, dem Präsi-denten der Hochschule für Musik Würz-burg („Kompetenzorientiertes Prüfen und Qualitätsentwicklung an Musikhochschu-len“) und Studiendekan Rainer Kotzian („Auf die Perspektive kommt es an – Prü-fungen an der Hochschule für Musik Nürnberg“). Anschließend diskutierten Lehrende, Studierende und Mitarbeite-rinnen und Mitarbeiter der Hochschulver-waltung in verschiedenen Arbeitsgruppen konkrete Anforderungen und Zulassungs-voraussetzungen, die Weiterentwicklung der Prüfungsorganisation sowie Aspekte der Qualitätssicherung. Die Ergebnisse der Tagung werden nun in den zuständi-gen Gremien weiterverfolgt.

Aus dem Hochschulleben

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Carte Blanche für Volker Blumenthaler

Am 17. April 2016 fand im Heilig-Geist-Saal ein interkulturelles Konzert mit Werken von Volker Blumenthaler und dem koreanischen Komponisten Il-Ryun Chung statt. Die Veranstaltung war eine Exkursion in andere Welten, eine Zu-sammenkunft unterschiedlicher Kulturen, die sich in delikaten Klängen äußerte, sen-sibel und virtuos von Instrumentalistinnen und Instrumentalisten der Hochschule für Musik Nürnberg und dem Berliner Gast-ensemble Asian Art Ensemble gespielt.

You Jin Sung und Hong Yoo stellten nicht nur die Musik ihrer eigenen Kultur vor, sondern wirkten im Ensemble mit abendländischen Instrumenten zusammen, um ganz neue, selten gehörte Klangkombi-nationen zu erzeugen. Gastkomponist und Gitarrist, Il-Ryun Chung, spielte virtuos ei-gene Werke auf seiner untemperierten Gitarre, die besondere Stimmung ließ das Instrument auf eine ganz neue Art erklin-gen.

Die Musik von Volker Blumenthaler bot die ideale Ergänzung zu den asiatischen Klängen. Seit über 20 Jahren an der Hoch-schule im Bereich der Musiktheorie und Neuen Musik tätig, geht Prof. Blumentha-ler im Juli in den Ruhestand, dieses Kon-zert war somit auch sein Abschiedskon-zert. Durchwegs überzeugten die Musike-rinnen und Musiker der Hochschule: Die zwei Saxophonisten Oliver Riedmüller und Fabio Kronmüller und die Saxopho-nistin Julia Grünsteidel spielten das kurze, aber sehr wirkungsvolle Trio blurring (UA), das 2015 entstand. In diesem Werk ste-hen die Spielerinnen und Spieler weit aus-einander auf der Bühne, finden dennoch zueinander durch das Verwischen („blur-ring“) der Töne. Christina Dreiners Dar-bietung auf der Soloklarinette war virtuos, konzentriert und eine perfekte Interpreta-tion des Titels Papillio amadei (2009). Eine spezielle Kombination von Instrumenten – Blockflöten und Akkordeon – war im komplexen Kammerstück labili arti (2001) zu hören. Ein ganzes Sortiment an Block-flöten (Monika Robescu, Caroline Hausen

und Johanna Stein-born) harmonierte wunderschön mit den Klängen des Akkordeons (Irene Urbach) in der Kom-position, die von den vier hervorragenden Musikerinnen sehr emotional dargebo-

ten wurde. Volker Blumenthaler stellte sich auch als Cellist mit der Uraufführung seines Solowerks pensieri d‘inquitezza e di silencio vor. Hier hörte man nicht nur auf die Klänge, sondern auch auf die Stille zwischen den Tönen.

Dieses Konzert der ungewöhnlichen Harmonien und Klangfarben ging zu Ende mit Blumenthalers Quartett riscalda, ricresce, rigonfia II (2012) für Viola, Violon-cello, Gaygeum und Janggu. Die korea-nischen und europäischen Instrumenta-listen (Matthias Schnorbusch, Viola und Petr Chudoba, Violoncello) bildeten ein Ensemble mit wohl nie gehörten Klang-kombinationen. Die zarte, sensible Inter-pretation bildete den passenden Schluss zu einem faszinierenden Abend, für den sich das Publikum mit lang anhaltendem Applaus bedankte. VO

Gedenkkonzert für Bernd Dietrich

Am Mittwoch, den 25. November 2015, ehrten Lehrende, Studierende und Ehemalige der Hochschule für Musik Nürnberg ihren im April 2015 im Alter von nur 69 Jahren verstorbenen Kollegen, Dozenten und Freund Bernd Dietrich mit einem Konzert in St. Egidien.

Hochschulpräsident Prof. Dr. Martin Ullrich erinnerte an die Verdienste des vielseitigen Musikers, Ensembleleiters und Hochschullehrers für die Hochschule und ihre Absolventinnen und Absolventen, aber auch für die gesamte Nürnberger Kulturlandschaft. So war es nicht weiter verwunderlich, dass neben der Familie Dietrich und vielen Freundinnen und Weggefährten auch die Nürnberger Musik- und Chorszene in der gut besuchten

Egidienkirche vertreten war. Die einzelnen Konzert- und Wortbei-

träge spiegelten viele Aspekte von Bernd Dietrichs Musikerleben wider. So wurde neben Werken seines Lieblingskompo-nisten Johann Sebastian Bach auch eine Arie aus seinem Lieblingsoratorium Elias vorgetragen. Eigens für ihn von seiner Kollegin Vivienne Olive komponiert, kam die Elegy for Bernd für Akkordeon solo zur Uraufführung. Außerdem widmeten ihm seine langjährigen Musizierpartnerinnen und -partner passende Stücke.

Die Spuren, die Bernd Dietrich in der Hochschule und darüber hinaus hinterlas-sen hat, wurden einmal mehr in diesem Konzert deutlich und in alle Trauer um den Verlust eines so hochgeschätzten Menschen und Musikers mischte sich an diesem Abend auch eine tiefe Dank- barkeit für alles gemeinsam Erlebte und Musizierte. Die Spendeneinnahmen des Konzertes kamen in Bernd Dietrichs Sinne der Förderung der Kirchenmusik in St. Martha zugute. RR

Honorarprofessur für Günter Voit (Klarinette)

Am 24. Mai 2016 hat die Hochschule für Musik Nürnberg Herrn Günter Voit (Klarinette) zum Honorarprofessor ernannt.

Geboren 1963 in Pleinfeld, studierte Günter Voit von 1982 bis 1986 am Nürnber-ger Meistersinger-Kon-servatorium und ab 1986 bei Prof. Ulf Rodenhäuser an der Hochschule für Musik Stuttgart, wo er 1989 sein Konzertexamen ablegte. Als Klarinettist und Saxophonist ist Günter Voit seit 1993 festes Mitglied im ensemble KONTRASTE, mit dem er etliche Preise erhielt. Darüber hinaus ist er wegen seiner stilistischen Vielseitigkeit in weiteren Ensembles und solistisch aktiv (z. B. ars nova ensemble Nürnberg). Die Mitwirkung bei Produktionen und Kon-zerten verschiedener Sinfonie- und

Opernorchester (z. B. Rundfunkorchester München, Bamberger Symphoniker, Staats-philharmonie Nürnberg) sowie Aufnahmen und CD-Produktionen bei verschiedenen Rund-funkanstalten führten ihn in mehrere euro-

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Birgit Gertrud Beyer (Blockflöte)

Zum Ende des Sommersemesters 2015 beendete die Blockflötendozentin Birgit Beyer ihre Tä-tigkeit an der Hochschule für Musik Nürn-berg. Präsident Martin Ullrich verabschie-dete sie im Rahmen des Sommerfestes und dankte ihr herzlich für die langjährige Mitarbeit und ihr Engagement für die Stu-dierenden.

1950 in Neustadt/Weinstraße geboren, studierte Birgit Beyer nach einer abge-schlossenen Berufsausbildung zunächst am Würzburger Konservatorium, ab 1974 dann an der Hochschule für Musik Würz-burg das Hauptfach Blockflöte, das sie 1976 mit der künstlerischen Staatsprüfung abschloss. Ab 1972 war sie bereits Lehr-kraft an der Würzburger Sing- und Musik-schule. Parallel zum Studium erhielt sie 1974 einen Lehrauftrag für das sog. Fach-lehrerseminar an der Hochschule. Ab 1976 war Birgit Beyer Lehrbeauftragte für Blockflöte am Hermann-Zilcher-Konserva-torium Würzburg und ab 1977 nebenbe-rufliche Lehrkraft für Blockflöte am Meis-tersinger-Konservatorium der Stadt Nürn-

berg, wo sie 1980 eine feste Stelle (50 %) erhielt. Nach über 35 Jahren Lehrtätigkeit in Nürnberg tritt sie nun in den wohlver-dienten Ruhestand.

Prof. Dr. Vivienne Olive (Theorie/Komposition)

Zum Ende des S t u d i e n j a h r e s 2014/15 verab-s c h i e d e t e d i e Hochschu le e in weiteres, langjäh-riges Mitglied des Kollegiums offiziell in den Ruhestand. Prof. Dr. Martin Ullrich dankte Vivienne Olive beim alljährlichen Sommerfest für ihre Verdienste in Lehre und Kunst und konnte sie gleichzeitig als neue Lehrbeauftragte begrüßen.

Geboren 1950 in London, studierte Vivienne Olive zunächst Klavier, Cembalo, Orgel und Musiktheorie am Trinity Col-lege of Music in London. 1975 promo-vierte sie im Fach Komposition an der Uni-versität von York. Vivienne Olive war Sti-pendiatin des Ministeriums für Erziehung und Wissenschaft in London und des Deutschen Akademischen Austausch-dienstes.

Als Komponistin umfasst Vivienne Olives Oeuvre mehr als 60 Werke von Kompositionen für Blockflöte bis zur Oper. Anstoß für ihre Märchenoper Das hässliche Entlein war ein Internationaler Kompositionswettbewerb der Kölner Hochschule für Musik in Zusammenarbeit mit der Kölner Oper im Jahr 2004. Die Märchenoper mit dem Libretto von Doris Dörrie wurde am 6. März 2010 in einer Kooperation der Hochschule für Musik Nürnberg mit dem Nürnberger „Theater Mummpitz“ uraufgeführt. Sie erhielt zahl-reiche Preise und Auszeichnungen, u. a. den 1. Preis beim Internationalen Wettbe-werb Leni Neuenschwander der Gedok 1998 für Gleichsam einem Garten, den Stuttgarter Förderpreis der Bach-Akade-mie für Stabat Mater, den Hamelner Ju-gendmusikschulpreis für An English Suite und den Stuttgarter Kompositionspreis für Tomba di Bruno. Viele ihrer Werke sind Kompositionsaufträge von Solisten, Kam-mermusikgruppen sowie deutscher, eng-lischer und australischer Rundfunkanstalten und Organisationen. Diverse Veröffentli-chungen im Bereich der Musiktheorie er-gänzen ihr Profil. Seit 1995 ist Vivienne Olive Mitglied des Vorstands des Interna-

tionalen Arbeitskreises Frau und Musik. Seit 1979 lehrte Vivienne Olive als Do-

zentin für Musiktheorie und Komposition an der Hochschule für Musik Nürnberg bzw. ihren Vorgängerinstitutionen. Sie ist Mitgründerin der Tage Neuer Musik in Nürnberg. Von 1993 bis 1995 war sie als Dozentin und Komponistin in Australien tätig, wo sie u. a. das Musikfestival „Con-tempofest 94“ leitete. Im März 2014 er-folgte die Ernennung zur Honorarprofes-sorin an der Hochschule für Musik Nürnberg.

Prof. Arno Leicht (Gesang)Im Rahmen der Studienab-

schlussfeier verabschiedete Hochschulpräsident Martin Ullrich Prof. Arno Leicht in den Ruhestand und dankte ihm für sein langjähriges Engagement für die Hochschule und ihre Vor-gängerinstitutionen.

Geboren 1950 in Unterfran-ken, studierte Arno Leicht be-reits als Schüler an der Musik-hochschule Würzburg Klavier und Kompo-sition, später Sologesang. Mit zwölf Jahren hatte er seinen ersten Fernsehauftritt als Knabensopran mit eigenen Liedern, sein Debüt als Konzertsänger folgte 1972 als lyrischer Bariton. Eine rege Konzerttätig-keit mit Liederabenden, Oratorien und konzertanter Oper führte ihn durch Deutschland und Frankreich. Sein umfang-reiches Repertoire reicht vom Frühbarock bis zur Moderne (Uraufführungen von Bertold Hummel, Josef Trompke, Ida Got-kovsky, Yves-Marie Bruel). Er wirkte bei Rundfunk-, LP- und CD-Aufnahmen als Sänger und Pianist in Deutschland, und zahlreichen europäischen Ländern mit.

Ab 1972 war Arno Leicht hauptamt-licher Dozent an der Kirchenmusikschule Regensburg, ab 1974 an der Musikhoch-schule und dem Hermann-Zilcher-Konser-vatorium in Würzburg, von 1988 bis 1997 auch dessen Direktor. 1997 wurde er an das Meistersinger-Konservatorium der Stadt Nürnberg versetzt und nahm dort die Funktion des stellvertretenden Direk-tors wahr. An der neu gegründeten Hoch-schule für Musik Nürnberg wurde er im Jahr 2011 zum Honorarprofessor bestellt. Neben seiner eigentlichen Unterrichtstä-tigkeit hat er sich als langjähriges Mitglied des Prüfungsausschusses und der Kommis-sion für Lehre und Studium mit Klugheit und Feingefühl für alle Belange der Hoch-schule und der Studierenden eingesetzt.

Verabschiedungen

päische Länder und nach Japan. Seine pä-dagogischen Tätigkeiten umfassen einen Lehrauftrag für Klarinette/Saxophon und Methodik/Unterrichtspraxis an der Hoch-schule für Musik und Theater in München (1997–2010), im Jahr 2003 erhielt er ei-nen Lehrauftrag für Klarinette an der Hochschule für Musik Nürnberg, seit 2011 ist er hier als hauptamtlicher Dozent für Klarinette und Fachdidaktik sowie aktuell als Fachgruppensprecher für Holzbläser/ Akkordeon tätig. In der Verknüpfung sei-ner künstlerischen Aktivitäten mit der Lehre an der Hochschule und am mu-sischen Labenwolf-Gymnasium hat sich Günter Voit ein breites Arbeitsfeld und überregionales Netzwerk geschaffen. Die-se Erfahrungen bilden das Fundament für eine praxisorientierte Ausbildung seiner Studierenden und deren Vorbereitung für die Ansprüche eines komplexen Arbeits-marktes.

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Erfolgreich im Wettbewerb

DAAD-Preis 2015Dmitry Rodionov, Klavier (Klasse Prof. Wolfgang Manz)

DAAD-Preis 2016Mimoe Todo, Cembalo (Klasse Prof. Wiebke Weidanz)

Stipendien der Erna Köhler- und Anni Kast-StiftungKira Linn, Jazz-Saxophon (Klasse Prof. Steffen Schorn)Jennifer Miller, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl)

Stipendien der Peter Pirazzi-StiftungBenedikt Büscher, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc)Teresa Novak, Violine (Klasse Prof. Daniel Gaede)

Deutschlandstipendien Sparda-Bank Nürnberg 2015Oliver Riedmüller, Saxophon (Klasse Prof. Günter Priesner)Lisa Rendelmann, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl)Miriam Ahrens, Oboe (Klasse Ralf-Jörn Köster)Fanny Mayne, Flöte (Klasse Prof. Anne-Cathérine Heinzmann)

Sparda-Bank Nürnberg 2016Lukas Großmann, Jazz-Piano (Klasse Prof. Martin Schrack)Jakob Kreß, Gesang (Klasse Prof. Dr. Jan Hammar)Jennifer Miller, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl)Felix Uttenreuther, Schlagzeug (Klasse Prof. Jochen Schorer)

Stiftung zur Förderung des StreichernachwuchsesNiko Dammann, Violine (Klasse Prof. Daniel Gaede)Anna Hoffmann, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl)Bea M. Sallaberger, Violoncello (Klasse Prof. Markus Wagner)Nicoló Zorzi, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc)

Rotary-Club Nürnberg: Meisterviola mit BogenMatthias Schnorbusch, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl)Josef Janda (Klasse Prof. Andreas Willwohl)

Alpha-GruppeMaria Magdalena Fleck, Gesang (Klasse Prof. Dr. Jan Hammar)

Bouhon-StiftungMagdalena Forster, Horn (Klasse Prof. Hansjörg Angerer)

Claus und Irmgard- Doetsch-StiftungFlorian Hirle, Jazz-Gitarre (Klasse Helmut Kagerer)Florian Schötz, Violine (Klasse Daniel Gaede)

Jürgen Bisch ArchitektenMika Yamamoto, Klavier (Klasse Prof. Wolfgang Manz)Martin Weigert, Aktuelle Musik/Blockflöte (Klasse Prof. Jeremias Schwarzer)

Dr. Sylvia Probst & Dr. Rudolf ProbstMiria Sailer, Violine (Klasse Prof. Ulf Klausenitzer)

Magdalena Schmid & Peter SchmidClaudia Häußler, Chorleitung (Klasse Prof. Alfons Brandl)

Joseph-Suder-GesellschaftCecilia Fontaine, Gesang (Klasse Rebecca Martin)

Yamaha Music EuropeSvitlana Gutova, Klavier (Klasse Prof. Wolfgang Manz)

Musikpädagogische PreiseKategorie I: Haupt- oder Zusatzfach KlavierCamille Lemonnier (Klasse Ingeborg Schmidt-Noll)1. PreisVictoria Pohl (Klasse Prof. Wolfgang Manz)2. PreisUlrike Krautter (Klasse Ingeborg Schmidt-Noll)3. PreisAnne Weber (Klasse Bernhard Endres)3. Preis

Kategorie II: Elementare Musikpädagogik – gestiftet von der Patho-Stiftung:Marie Kristin Burger (Klassen Prof. Rainer Kotzian, Kim Barth)1. PreisRivka Kühnlein (Klassen Prof. Rainer Kotzian, Birgit Ströbel-König)2. PreisInes Holland Moritz (Klassen Prof. Rainer Kotzian, Prof. Dr. Renate Reitinger)Sonderpreis für den besten musikpädagogischen Masterabschluss

Sparda-Bank übergibt FlügelDie Sparda-Bank Nürnberg fördert vielfältige Bildungs- und

Kulturprojekte in der ganzen Region und unterstützt die Hoch-schule für Musik Nürnberg schon seit langem über ihre Stiftung durch die Vergabe von Förderstipendien an besonders exzellente Studierende. Diese Förderung erreichte nun eine neue Dimensi-on durch einen Bösendorfer-Konzertflügel, den der Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank gestiftet hat und der in Zukunft für die Ausbildung der Studierenden und für ganz besondere Kon-zertereignisse zur Verfügung stehen wird.

Eingeweiht wurde das wunderbare Instrument durch ein besonderes Konzert: Ausgewählte Studierende aller Klavier- klassen der Hochschule beeindruckten mit einem heraus- ragenden Programm. In seinem Grußwort betonte der stellver-tretende Vorstandsvorsitzende der Sparda-Bank Nürnberg,

Thomas Lang: „Die Förderung von Bildung und Kultur gehört seit jeher zu den Schwerpunkten in unserem Engagement für die Gesellschaft. Da die Hochschule diese beiden Aspekte auf ideale Weise vereint, unterstützen wir auch gerne ihre pädagogische Arbeit.“

Rotary-Club übergibt MeisterviolaEine Meisterviola mit Bogen und

ein Deutschlandstipendium konnte der Masterstudent Matthias Schnor-busch aus den Händen von Prof. Dr. Michael Amberg, Präsident des Ro-tary Clubs Nürnberg, entgegenneh-men. Die Fördermöglichkeit für he-rausragende Studierende der Hoch-schule war im Jahr 2013 von Herrn Wilhelm Bouhon initiiert worden. Zusammen mit Hochschulpräsident Prof. Dr. Martin Ullrich hatte er die Idee entwickelt, ein hochwer-tiges Instrument zu erwerben und es förderungswürdigen Studie-renden zur Verfügung zu stellen. Professor Andreas Willwohl wies im Rahmen der Veranstaltung auf den hervorragenden Nut-zen der Leihgabe für die künstlerische Entwicklung seiner Studie-renden hin. Im Dezember wurde die Viola dann an den Master-studenten Joseph Janda weitergegeben.

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Kategorie III: alle weiteren FächerKarin Gallus, Violine (Klasse Hildegard Wind)1. PreisJohanna Maria Iser, Jazz-Gesang (Klasse Reinette van Zijtveld-Lustig/Fola Dada)2. PreisBirka Müller, Violine (Klasse Hildegard Wind)2. Preis

Stipendien der Studienstif-tung des deutschen VolkesMarvin Wagner, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc)Paula Pinn, Blockflöte (Hochbegab-tenförderung, Klassen Maurice Steger und Prof. Jeremias Schwarzer)

Wettbewerb des deutschen MusikinstrumentenfondsMatthias Schnorbusch, Viola (Klasse Prof. Andreas Willwohl): Meister-Viola (Giovanni Battista Ceruti, Cremona 1798) als Leihgabe

Stipendien des Richard-Wagner-Verbands NürnbergLea Müller, Gesang (Klasse Prof. Susanne Kelling)

Yao He, Gesang (Klasse Prof. Siegfried Jerusalem)Johannes Löhner, Dirigieren (Klasse Prof. Guido J. Rumstadt)Andreas Ehelebe, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc)Sophia Bauer, Gesang (Klasse Prof. Arno Leicht)

LIONS-Violin-WettbewerbMoritz König, Violine (Klasse Prof. Ulf Klausenitzer) 1. Preis

Kammermusikwettbewerb des Mozartvereins 1829 Nürnberg e. V.Klaviertrio (Klasse Massimiliano Mainolfi/Prof. Bernhard Schmidt)Pedro Barreto, ViolineJae Yeoun Kang, VioloncelloJeong Je Lee, Klavier1. Preis (Dr. Wilhelm Doni-Preis)

Flötentrio (Klasse Prof. Nina Janßen-Deinzer/Massimiliano Mainolfi)Katharina Möritz, FlöteMarvin Wagner, KontrabassDmitry Rodionov, Klavier2. Preis (Preis des Rotary Clubs Nürnberg-Reichswald)

Flötentrio (Klasse Massimiliano Mainolfi)Dora Tóth, FlöteShunsuke Ohmori, FagottOlga Kalabynina, Klavier2. Preis (Sonderpreis des Mozartvereins 1829 e. V.)

Streichquartett (Klasse Prof. Bernhard Schmidt)Katharina Schmitzer, ViolineAnna Meyer, VioloneSimone Libralon, Viola Yimeng Xi, Violoncello3. Preis (Preis der Commerzbank AG Nürnberg)

TrioDavid Alamo Gabriel, Flöte (Klasse Marcos Fregnani)Anna Oka, Violine (Klasse Prof. Daniel Gaede)Niko Dammann, Violine (Klasse Prof. Daniel Gaede)Sonderpreis der Franz-Hofmann-und Sophie-Hagemann-Stiftung

Internationaler Pianistenwettbewerb Jeunesses International Music Competition Dinu Lipatti (Bukarest)Mark Beursgens, Klavier (Klasse Prof. Wolfgang Manz)2. Preis

Kontrabass-Wettbewerb „Emilio Benzi“ Alessandria (Italien)Nicoló Zorzi, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc) 1. Preis

Fanny Mendelssohn FörderpreisDominik Wagner, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc) Förderpreis

Nachwuchswettbewerb „Eurovision Young Musicians 2016“Dominik Wagner, Kontrabass (Klasse Prof. Dorin Marc)Gewinner des Vorentscheids (für Österreich)

Wettbewerb der westfälischen Gesellschaft zur Förderung der Westfälischen KulturarbeitPaula Pinn, Blockflöte (Hochbegab-tenförderung, Klasse Maurice Steger und Prof. Jeremias Schwarzer) 1. Förderpreis für Musik

Berthold-Hummel- Wettbewerb WürzburgKatharina Möritz, Flöte (Klasse Prof. Anne-Cathérine Heinzmann) 2. Preis

Steinway-FörderpreisDer Steinway-

Förderpreis wurde, unterstützt von Bankhaus Lampe in München und Pia-no Haid in Nürn-berg, am 30. Okto-ber 2015 bereits zum dritten Mal in Nürnberg vergeben. Studierende des Fachs Klavier der Hochschu le fü r

Musik Nürnberg konnten zwei gleichwertige Förderpreise in Hö-he von je 500 Euro gewinnen, die auf einem Steinway-Flügel der Hochschule im Heilig-Geist-Saal ausgespielt wurden. Aus sieben Bewerberinnen und Bewerbern hat die Jury, bestehend aus Annie Gicquel, Dorian Keilhack, Massimiliano Mainolfi sowie Prof. Michael Wessel, Frau Yuko Takimoto und Herrn Dmitry Rodionov ausgewählt.

Yamaha-Jazzpiano-WettbewerbBeim diesjährigen Yamaha-Jazzpiano-Wettbewerb hatte die

hochkarätig besetzte Jury große Schwierigkeiten, zwischen den künstlerisch hervorragenden Beiträgen zu entscheiden: So teilen sich Martin Sörös (Stuttgart) und Lukas Derungs (Mannheim) den ersten Preis, Paul Janoschka (Mannheim) erhielt den dritten Preis. Der Jazzpiano-Wettbewerb, den die Firma Yamaha in Zusammen-arbeit mit der Hochschule für Musik Nürnberg auslobt, fand zum

zweiten Mal statt und richtete sich in diesem Jahr erstmals an Studierende von fünf Hochschulen – neben Nürnberg auch Mün-chen, Würzburg, Stuttgart und Mannheim. Martin Sörös, Schüler von Prof. Martin Schrack, konnte sich über seinen ersten Preis besonders freuen: Vor seinem Masterstudium an der Stuttgarter Hochschule hatte er in Nürnberg studiert.

Kammermusikwettbewerb des Mozartvereins 1829 Nürnberg e. V.

Der Mozartverein 1829 Nürnberg e. V. hat im Rahmen des diesjährigen Kammermusikwettbewerbs Preisgelder von insge-samt 9.000 Euro an Ensembles der Hochschule für Musik Nürn-berg vergeben. Die Jury, bestehend aus Renate Radomski (Vorstand Mozartverein), Prof. Burkhard Rempe, Jens Voskamp, Michael Sigler und Jörg Bolz hat die Sieger aus 13 konkurrie-renden Kammermusikgruppen ausgewählt.

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Bücher und CDs:Musik 66+Seit nunmehr zehn Jahren gibt es im Studiengang Ele-mentare Musikpä-dagogik das Lehr-p r ax i s angebo t Elementare Mu-s i k p r a x i s i m späten Erwach-

senenalter. Von Anfang an ist Dozent Michael

Forster für dieses Angebot verantwortlich und konnte dadurch vielfältige Erfah-rungen mit der Zielgruppe sammeln. Das Praxisbuch mit CD: Musik und Tanz 66 plus, ist die erste Veröffentlichung, welche die Zielgruppe der „fitten Alten“ in den Fokus der musikalischen Arbeit stellt. Das entstandene musikgeragogische Konzept umfasst 30 ausgearbeitete Unterrichtsideen, in denen Musik und Be-wegung ausgewogen vermittelt werden. Einfache Modelle für den spielerischen Umgang mit Melodien, Texten und Mate-rialien eröffnen Menschen jenseits der Be-rufsphase spannende, musikalische Erfah-rungen und Erfolgserlebnisse. Die Veröf-fentlichung ist darüber hinaus auch eine Fundgrube an musikalischen Ideen für die Elementare Musikpraxis im Vor- und Grundschulalter. Forster, Michael (2014):

Musik und Tanz 66 plus

Elementare Musikpraxis im dritten Lebensalter

Mainz: Schott

Musik erfindenAnschaulich und motivierend zugleich zeigt dieses Buch von EMP-Professor Rai-ner Kotzian, wie leicht es sein kann, mit Kindern zwischen vier und acht Jahren Musik zu erf inden. Viele Ideen sind auch über dieses Alter hi-naus anwendbar. Die An le i tungen be-schreiben 28 vielsei-tige Spielideen für die musikalische Arbeit mit Grup-pen. Sie führen mühelos vom Ex-perimentieren, Hören und Im-provisieren zum Arrangieren und Komponie-ren mit einer ausgewogenen Mischung aus Geschmack, Intuition, Zufall, Erfahrung und Wissen. Es werden verschiedene Zu-gangsweisen angesprochen, z. B. über Klangfarbe und Rhythmus, Melodie und Form, Sprache und Bilder. Immer steht dabei der Mensch mit seinen Fähigkeiten, Fertigkeiten und Potentialen im Mittel-punkt. Komponieren kann jeder – nicht erst nach Bewältigung technischer und theoretischer Voraussetzungen. Im Ge-genteil: Komponieren kann die Motivation schaffen, sich technische und theoretische Kenntnisse zu erarbeiten!Kotzian, Rainer (2015):

Musik erfinden mit Kindern

Elementares Improvisieren, Arrangieren

und Komponieren, Mainz: Schott

Gipfel der romantischen Soloviolinliteratur

Vieuxtemps verschmilzt die Einflüsse sei-ner Vorgänger Bach, Viotti, Paganini und Bériot, aber auch anderer großer Kompo-

nisten aus Klassik und Romantik, die keine Meistergeiger waren, zu einem absolut authentischen, schwärmerisch empfindsamen, hochlebendigen Ganzen. Sowohl die furios virtuosen Paradestücke als auch die eher meditativ lyrischen Mi-niaturen zeugen von hoher komposi-torischen Meisterschaft und beherrsch-ter Leidenschaft. Reto Kuppel spielt all das nicht nur mit einer exzeptionellen Liebe und Sorgfalt, sondern überdies mit überlegener geigerischer Meisterschaft. Eine ideale Vorzeigeproduktion, die in schönster Weise den Weg in unbekannte Musik weist, die längst in den Konzertsä-len in aller Welt heimisch sein sollte.www.the-new-listener.deVieuxtemps, Henri (1820–1881):

Werke für Violine Solo

Reto Kuppel, Violine

Naxos EAN 747313339778