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SOLOTHURN www.bernerzeitung.ch Solothurner Tagblatt Freitag, 19. Juni 2009 21 Das aktuelle Programm der regionalen Kinos finden Sie auf Seite 39 Mit 23 zu 16 Stimmen lehnte die Gemeindeversammlung von Heinrichswil-Winistorf am Mitt- woch einen Nachtragskredit für ein neues Kopiergerät ab. Ge- meindepräsident Rolf Späti hat- te für das Gerät im Januar 2008 einen über sechzig Monate dau- ernden Leasingvertrag über 26997 Franken abgeschlossen – notabene in Überschreitung seiner Finanzkompetenz. Ein solches Gerät sei «überrissen», sagte ein Versammlungsteilneh- mer, deshalb sei der Vertrag auf- zulösen. Auch die Rechnungs- prüfungskommission (RPK) be- mängelte im Erläuterungs- bericht zur Jahresrechnung den Kauf des Druckers. Sie kritisierte unter anderem, Späti hätte den Vertrag gar nicht alleine unter- schreiben dürfen. Auch wenn die Gemeinde- rechnung 2008 schlussendlich von der Versammlung bewilligt wurde, kann die Ablehnung des Nachtragskredits kaum anders denn als Misstrauensvotum an Rolf Späti gedeutet werden. Gestörtes Vertrauen So stand die ganze Gemeinde- versammlung im Zeichen der Gemeindepräsidentenwahl vom 28. Juni. Späti wird das Amt von Thomas Fischer streitig ge- macht. Gleich zu Beginn geissel- te Späti den Erläuterungsbericht der RPK, der seiner Ansicht nach einzig mit der Absicht verfasst HEINRICHSWIL-W. Die Gemeindeversamm- lung von Heinrichswil- Winistorf lehnt einen Nachtragskredit für einen neuen Drucker ab. wurde, ihm Schaden zuzufügen. Er sei weder Buchhalter noch Re- visor und es grenze an Mobbing, wie seine Leistungen als Ge- meindepräsident schlecht ge- macht würden. Und er lasse es auch nicht gelten, von RPK-Prä- sident Christoph Kaufmann als nicht lernfähig bezeichnet zu werden. Wie weit das Vertrauen zwi- schen Späti und einzelnen Expo- nenten in der Gemeinde gestört ist, zeigte auch Spätis Behaup- tung, ihm sei von Christoph Kaufmann angeboten worden, von einer Veröffentlichung des Berichts abzusehen – unter der Bedingung, dass Späti nicht mehr als Gemeindepräsident kandidiere. Kaufmann sagte dazu, dass es vielmehr der Gemeinderat gewe- sen sei, der keine Veröffentli- chung wollte. Ihm, Kaufmann, sei es darum gegangen, eine Person, die viel für die Gemein- de gemacht habe, zu schützen. «Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht.» dan KINO Wer einmal auf der Autobahn mit 120 Kilometern pro Stunde über eine Welle im Asphaltbe- lag gefahren ist, der weiss: Stras- senschäden sind nicht nur un- angenehm, sondern auch ge- fährlich. Verantwortlich für de- ren Behebung ist der Strassenei- gentümer, das Bundesamt für Strassen (Astra). Damit dessen Mitarbeitende wissen, wo Aus- besserungsbedarf besteht, sind derzeit drei Spezialfahrzeuge der Oberbuchsiter Firma IMP Bau- test AG auf den Schweizer Auto- bahnen unterwegs. Anfang Jahr erhielt die IMP den Auftrag, den Zustand des ganzen Nationalstrassennetzes zu erfassen. Alle vier Jahre soll das ab heuer passieren. Und der 800 000-Franken-Auftrag hat es in sich: Rund 7000 Kilometer Au- tobahnstrecke erfassen die IMP- Mitarbeiter, die Arbeiten starte- ten im Mai und dauern bis im September. Kameras und Laser Wie die Erfassung funktioniert, erklärten gestern IMP- und Astra-Vertreter im Autobahn- Werkhof in Oensingen. Da ist der Automatic Road Analyzer, ein Minivan, bis oben voll mit Technik. «An der Vorder- und Rückseite sind Kameras montiert, die alle fünf Meter ein Bild von der Strasse machen», erklärt Robert Braber von der IMP-Tochterfirma Infralab. An- hand der Aufnahmen werden Oberflächenschäden, etwa Ris- se, erfasst. Zusätzlich tasten OBERBUCHSITER FIRMA ERFASST DAS NATIONALSTRASSENNETZ Sie holen die Autobahn ins Büro Mitarbeiter der Oberbuch- siter IMP Bautest AG fah- ren bis September alle Au- tobahnen der Schweiz ab und erfassen deren Zu- stand. Durch die Daten er- fährt das Bundesamt für Strassen, wo Ausbesse- rungsbedarf besteht. Laser die Strassenoberfläche ab und erfassen längs sowie quer der Fahrbahn verlaufende Ril- len. Die Daten werden für das Astra aufbereitet. «So kann man die Strasse ins Büro holen», sagt IMP-Gründer und Geschäftsfüh- rer Christian Angst. Wenn Autos beim Bremsen auf nasser Fahrbahn zu schnell ins Rutschen geraten, kann das an der beschädigten oder abge- nutzten Fahrbahn liegen. Die Griffigkeit erfasst IMP mit zwei Fahrzeugen: Dem so genannten Seitenkraftmessgerät einem Lastwagen – und einem kleine- ren Fahrzeug. In der Mitte der beiden Fahrzeuge ist ein Rad montiert, das blockiert ist und über das die Haftung auf der Strasse gemessen wird. IMP-Strassenexperte Wolf-Hen- rik von Loeben: «Eine nicht be- schädigte, trockene Strasse ist prinzipiell griffig.» Daher macht die Messung nur auf feuchten Strassen Sinn, weshalb bei Tro- ckenheit Wasser auf die Strasse gepumpt wird. Für die 7000 Kilo- meter brauche es 350 000 Liter. Die Geschwindigkeit muss 80 Ki- lometer pro Stunde betragen, nur minimale Abweichungen sind zulässig. Das macht den Ex- perten bisweilen zu schaffen: «Andere Autolenker werden sauer, wenn wir so langsam auf der linken Spur fahren, sogar die Polizei hat uns schon angehal- ten», erzählt Christian Angst. Einsatz auf Sizilien Überhaupt ist die Strassenerfas- sung zum Teil eine Herausforde- rung, so Angst. «Bei nasser Fahr- bahn funktionieren die Laser nicht, weil es spiegelt, im Dun- keln sieht man auf den Aufnah- men nichts und bei Stau müs- sen wir die Griffigkeitsmessung abbrechen.» Das bedeutet Son- derschichten an verkehrsarmen Tagen, vorzugsweise am Wo- chenende. Aber mit den Schwie- rigkeiten kennen sich Angst und seine Mitarbeiter an den fünf Fir- menstandorten aus: Die Stras- sennetze diverser Kantone, dar- unter jenes von Solothurn, ha- ben sie schon erfasst. Und als vor einiger Zeit auf Sizilien die Verkehrsbehörde bei der Auto- bahnerfassung nicht mehr wei- ter wusste, sprangen die Ober- buchsiter ein und brachten den Auftrag erfolgreich zum Ab- schluss. Helge Landberg Es ist ein besonders beliebter Platz in Flumenthal. Dort wo die Siggern in die Aare einmündet ist es ruhig und idyllisch. So auch am Mittwochnachmittag, als Lena M.* aus Attiswil ge- meinsam mit ihrer 10-jährigen Tochter Nina* das frühsommer- liche Wetter geniesst. Die Mutter unterhält sich mit einer Kolle- gin, das kleine Mädchen spielt vergnügt im knietiefen Wasser. Doch plötzlich rutscht Nina auf einem Stein aus und wird von der Strömung vom Ufer weggetrieben. Ohne zu zögern stürzt sich die Mutter in die Aare MÄDCHEN VOR DEM ERTRINKEN GERETTET Der junge Held von Flumenthal Ein 14-Jähriger aus Ried- holz rettete ein 10-jähri- ges Mädchen vor dem Er- trinken. Die Kleine geriet in der Aare bei Flumenthal in eine Strömung und wur- den vom Ufer weggetrie- ben. Ihre Mutter wäre ebenso fast ertrunken. und will ihr Kind retten. Doch die Strömung macht auch ihr zu schaffen. Die Mutter ertrinkt bei- nahe und kann sich gemäss Au- genzeugen mit letzter Kraft ans Ufer retten. Allein auf der Aare Die kleine Nina treibt allein auf der Aare. Immer wieder ist sie für einige Sekunden unter Was- ser. Wenn sie auftaucht, ringt sie nach Luft und schreit um Hilfe. Der 14-jährige Damiano Saitta aus Riedholz kommt zu diesem Zeitpunkt ebenfalls an die Aare. Er wollte gemeinsam mit Kolle- gen etwas «chillen», wie er sagt. Als er gerade sein Badetuch aus- packt, hört er die Schreie des kleinen Mädchens. Er alarmiert sofort die Polizei und rennt dem Ufer entlang. «Ich habe gesehen, dass sie es alleine nicht schafft», erklärt Saitta. Schliesslich springt er beherzt in die Aare. «Eigentlich bin ich ja kein beson- ders guter Schwimmer, ich hatte auch ein bisschen Angst», sagt er. «Aber ich wollte unbedingt das kleine Mädchen retten.» Das gelingt dem Hobbyfussballer des FC Riedholz schliesslich auch. Er zieht die 10-Jährige an Land und bringt sie zu ihrer Mutter. «Sie war ganz ausser sich und hat mir dafür gedankt, dass ich ihr Kind gerettet habe.» Gefährliche Mündung Dank seinem Einsatz ist die Nina jetzt wohlauf. Fühlt sich der jun- ge Kantischüler jetzt wie ein Held? «Ein bisschen. Schliess- lich hatte ich heute viele Anrufe von Zeitungen.» Unter Einheimischen ist die Stelle, an der die Siggern in die Aare fliesst, berüchtigt. Diejeni- gen, die wir gestern Nachmittag dort angetroffen haben, warnen vor der Strömung. «Hier ist die Aare unberechenbar», sagt ein regelmässiger Badegast. «Manchmal ist die Strömung völlig harmlos, an anderen Ta- gen lässt sie einen fast nicht mehr los.» Und wer dann in Pa- nik gerate, sei beinahe verloren, so sagt man. Ralph Heiniger *Namen der Redaktion bekannt Welcher Film läuft wo? Rolf Spätis Drucker nicht bewilligt Rolf Späti: Von der Gemeinde- versammlung zurückgepfiffen. Die IMP erfasst den Zustand aller Autobahnen in der Schweiz, damit das Astra weiss, wo Ausbesserungsbedarf besteht. IMP-Geschäftsführer Christian Angst (3. v. l.) erklärt Interessierten, wie die Oberbuchsiter Firma die Autobahnen erfasst. Der Wassertank des Last- wagens fasst bis zu 10 000 Liter. Laser, links neben der Türe, messen Strassenunebenheiten. Hier mündet die Siggern in die Aare. Der Retter: Damiano Saitta. bm Keystone hel hel hel Bilder: Ralph Heiniger

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SOLOTHURNwww.bernerzeitung.ch

Solothurner Tagblatt

Freitag, 19. Juni 2009 21

Das aktuelle Programmder regionalen Kinosfinden Sie auf Seite 39

Mit 23 zu 16 Stimmen lehnte dieGemeindeversammlung vonHeinrichswil-Winistorf am Mitt-woch einen Nachtragskredit fürein neues Kopiergerät ab. Ge-meindepräsident Rolf Späti hat-te für das Gerät im Januar 2008einen über sechzig Monate dau-ernden Leasingvertrag über26 997 Franken abgeschlossen –notabene in Überschreitungseiner Finanzkompetenz. Einsolches Gerät sei «überrissen»,sagte ein Versammlungsteilneh-mer, deshalb sei der Vertrag auf-zulösen. Auch die Rechnungs-prüfungskommission (RPK) be-mängelte im Erläuterungs-bericht zur Jahresrechnung denKauf des Druckers. Sie kritisierteunter anderem, Späti hätte denVertrag gar nicht alleine unter-schreiben dürfen.

Auch wenn die Gemeinde-rechnung 2008 schlussendlichvon der Versammlung bewilligtwurde, kann die Ablehnung desNachtragskredits kaum andersdenn als Misstrauensvotum anRolf Späti gedeutet werden.

Gestörtes VertrauenSo stand die ganze Gemeinde-versammlung im Zeichen derGemeindepräsidentenwahl vom28. Juni. Späti wird das Amt vonThomas Fischer streitig ge-macht. Gleich zu Beginn geissel-te Späti den Erläuterungsberichtder RPK, der seiner Ansicht nacheinzig mit der Absicht verfasst

H E I N R I C H S W I L - W .

Die Gemeindeversamm-lung von Heinrichswil-Winistorf lehnt einenNachtragskredit füreinen neuen Drucker ab.

wurde, ihm Schaden zuzufügen.Er sei weder Buchhalter noch Re-visor und es grenze an Mobbing,wie seine Leistungen als Ge-meindepräsident schlecht ge-macht würden. Und er lasse esauch nicht gelten, von RPK-Prä-sident Christoph Kaufmann alsnicht lernfähig bezeichnet zuwerden.

Wie weit das Vertrauen zwi-schen Späti und einzelnen Expo-nenten in der Gemeinde gestörtist, zeigte auch Spätis Behaup-tung, ihm sei von ChristophKaufmann angeboten worden,von einer Veröffentlichung desBerichts abzusehen – unter derBedingung, dass Späti nichtmehr als Gemeindepräsidentkandidiere.

Kaufmann sagte dazu, dass esvielmehr der Gemeinderat gewe-sen sei, der keine Veröffentli-chung wollte. Ihm, Kaufmann,sei es darum gegangen, einePerson, die viel für die Gemein-de gemacht habe, zu schützen.«Deshalb habe ich nach einerLösung gesucht.» dan

KINO

Wer einmal auf der Autobahnmit 120 Kilometern pro Stundeüber eine Welle im Asphaltbe-lag gefahren ist, der weiss: Stras-senschäden sind nicht nur un-angenehm, sondern auch ge-fährlich. Verantwortlich für de-ren Behebung ist der Strassenei-gentümer, das Bundesamt fürStrassen (Astra). Damit dessenMitarbeitende wissen, wo Aus-besserungsbedarf besteht, sindderzeit drei Spezialfahrzeuge derOberbuchsiter Firma IMP Bau-test AG auf den Schweizer Auto-bahnen unterwegs.

Anfang Jahr erhielt die IMPden Auftrag, den Zustand desganzen Nationalstrassennetzeszu erfassen. Alle vier Jahre solldas ab heuer passieren. Und der800 000-Franken-Auftrag hat esin sich: Rund 7000 Kilometer Au-tobahnstrecke erfassen die IMP-Mitarbeiter, die Arbeiten starte-ten im Mai und dauern bis imSeptember.

Kameras und LaserWie die Erfassung funktioniert,erklärten gestern IMP- undAstra-Vertreter im Autobahn-Werkhof in Oensingen.

Da ist der Automatic RoadAnalyzer, ein Minivan, bis obenvoll mit Technik. «An der Vorder-und Rückseite sind Kamerasmontiert, die alle fünf Meter einBild von der Strasse machen»,erklärt Robert Braber von derIMP-Tochterfirma Infralab. An-hand der Aufnahmen werdenOberflächenschäden, etwa Ris-se, erfasst. Zusätzlich tasten

O B E R B U C H S I T E R F I R M A E R F A S S T D A S N A T I O N A L S T R A S S E N N E T Z

Sie holen die Autobahn ins BüroMitarbeiter der Oberbuch-siter IMP Bautest AG fah-ren bis September alle Au-tobahnen der Schweiz abund erfassen deren Zu-stand. Durch die Daten er-fährt das Bundesamt fürStrassen, wo Ausbesse-rungsbedarf besteht.

Laser die Strassenoberfläche abund erfassen längs sowie querder Fahrbahn verlaufende Ril-len. Die Daten werden für dasAstra aufbereitet. «So kann mandie Strasse ins Büro holen», sagtIMP-Gründer und Geschäftsfüh-rer Christian Angst.

Wenn Autos beim Bremsenauf nasser Fahrbahn zu schnellins Rutschen geraten, kann dasan der beschädigten oder abge-nutzten Fahrbahn liegen. DieGriffigkeit erfasst IMP mit zweiFahrzeugen: Dem so genanntenSeitenkraftmessgerät – einemLastwagen – und einem kleine-

ren Fahrzeug. In der Mitte derbeiden Fahrzeuge ist ein Radmontiert, das blockiert ist undüber das die Haftung aufder Strasse gemessen wird.IMP-Strassenexperte Wolf-Hen-rik von Loeben: «Eine nicht be-schädigte, trockene Strasse istprinzipiell griffig.» Daher machtdie Messung nur auf feuchtenStrassen Sinn, weshalb bei Tro-ckenheit Wasser auf die Strassegepumpt wird. Für die 7000 Kilo-meter brauche es 350 000 Liter.Die Geschwindigkeit muss 80 Ki-lometer pro Stunde betragen,nur minimale Abweichungen

sind zulässig. Das macht den Ex-perten bisweilen zu schaffen:«Andere Autolenker werdensauer, wenn wir so langsam aufder linken Spur fahren, sogar diePolizei hat uns schon angehal-ten», erzählt Christian Angst.

Einsatz auf SizilienÜberhaupt ist die Strassenerfas-sung zum Teil eine Herausforde-rung, so Angst. «Bei nasser Fahr-bahn funktionieren die Lasernicht, weil es spiegelt, im Dun-keln sieht man auf den Aufnah-men nichts und bei Stau müs-sen wir die Griffigkeitsmessung

abbrechen.» Das bedeutet Son-derschichten an verkehrsarmenTagen, vorzugsweise am Wo-chenende. Aber mit den Schwie-rigkeiten kennen sich Angst undseine Mitarbeiter an den fünf Fir-menstandorten aus: Die Stras-sennetze diverser Kantone, dar-unter jenes von Solothurn, ha-ben sie schon erfasst. Und alsvor einiger Zeit auf Sizilien dieVerkehrsbehörde bei der Auto-bahnerfassung nicht mehr wei-ter wusste, sprangen die Ober-buchsiter ein und brachten denAuftrag erfolgreich zum Ab-schluss. Helge Landberg

Es ist ein besonders beliebterPlatz in Flumenthal. Dort wo dieSiggern in die Aare einmündetist es ruhig und idyllisch. Soauch am Mittwochnachmittag,als Lena M.* aus Attiswil ge-meinsam mit ihrer 10-jährigenTochter Nina* das frühsommer-liche Wetter geniesst. Die Mutterunterhält sich mit einer Kolle-gin, das kleine Mädchen spieltvergnügt im knietiefen Wasser.

Doch plötzlich rutscht Ninaauf einem Stein aus und wirdvon der Strömung vom Uferweggetrieben. Ohne zu zögernstürzt sich die Mutter in die Aare

M Ä D C H E N V O R D E M E R T R I N K E N G E R E T T E T

Der junge Held von FlumenthalEin 14-Jähriger aus Ried-holz rettete ein 10-jähri-ges Mädchen vor dem Er-trinken. Die Kleine geriet inder Aare bei Flumenthal ineine Strömung und wur-den vom Ufer weggetrie-ben. Ihre Mutter wäreebenso fast ertrunken.

und will ihr Kind retten. Dochdie Strömung macht auch ihr zuschaffen. Die Mutter ertrinkt bei-nahe und kann sich gemäss Au-genzeugen mit letzter Kraft ansUfer retten.

Allein auf der AareDie kleine Nina treibt allein aufder Aare. Immer wieder ist siefür einige Sekunden unter Was-

ser. Wenn sie auftaucht, ringt sienach Luft und schreit um Hilfe.

Der 14-jährige Damiano Saittaaus Riedholz kommt zu diesemZeitpunkt ebenfalls an die Aare.Er wollte gemeinsam mit Kolle-gen etwas «chillen», wie er sagt.Als er gerade sein Badetuch aus-packt, hört er die Schreie deskleinen Mädchens. Er alarmiertsofort die Polizei und rennt dem

Ufer entlang. «Ich habe gesehen,dass sie es alleine nicht schafft»,erklärt Saitta. Schliesslichspringt er beherzt in die Aare.«Eigentlich bin ich ja kein beson-ders guter Schwimmer, ich hatteauch ein bisschen Angst», sagter. «Aber ich wollte unbedingtdas kleine Mädchen retten.» Dasgelingt dem Hobbyfussballerdes FC Riedholz schliesslich

auch. Er zieht die 10-Jährige anLand und bringt sie zu ihrerMutter. «Sie war ganz ausser sichund hat mir dafür gedankt, dassich ihr Kind gerettet habe.»

Gefährliche MündungDank seinem Einsatz ist die Ninajetzt wohlauf. Fühlt sich der jun-ge Kantischüler jetzt wie einHeld? «Ein bisschen. Schliess-lich hatte ich heute viele Anrufevon Zeitungen.»

Unter Einheimischen ist dieStelle, an der die Siggern in dieAare fliesst, berüchtigt. Diejeni-gen, die wir gestern Nachmittagdort angetroffen haben, warnenvor der Strömung. «Hier ist dieAare unberechenbar», sagt einregelmässiger Badegast.«Manchmal ist die Strömungvöllig harmlos, an anderen Ta-gen lässt sie einen fast nichtmehr los.» Und wer dann in Pa-nik gerate, sei beinahe verloren,so sagt man. Ralph Heiniger

*Namen der Redaktion bekannt

Welcher Filmläuft wo?

Rolf SpätisDrucker nichtbewilligt

Rolf Späti: Von der Gemeinde-versammlung zurückgepfiffen.

Die IMP erfasst den Zustand aller Autobahnen in der Schweiz,damit das Astra weiss, wo Ausbesserungsbedarf besteht.

IMP-Geschäftsführer Christian Angst (3. v. l.) erklärt Interessierten,wie die Oberbuchsiter Firma die Autobahnen erfasst.

Der Wassertank des Last-wagens fasst bis zu 10 000 Liter.

Laser, links neben der Türe,messen Strassenunebenheiten.

Hier mündet die Siggern in die Aare. Der Retter: Damiano Saitta.

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Keystone

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Bilder: Ralph Heiniger