Leitfaden Erdungssysteme Planung, Ausführung und ...

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Leitfaden Erdungssysteme Planung, Ausführung und praktische Umsetzung Building Connections

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Leitfaden

ErdungssystemePlanung, Ausführung und praktische Umsetzung

Building Connections

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OBO Construct Planungshilfen

Digitale Auswahlhilfen für Erdungssysteme undÜberspannungsschutzDie elektronischen Planungshilfen OBO Construct sindProgramme, die entwickelt wurden, um Elektroinstalla-teure und -planer bei der Projektierung von Elektroin-stallationssystemen zu unterstützen. Gerade in kom-plexen Bereichen wie dem Überspannungsschutz undder Erdung, gibt es zahlreiche technische und norma-tive Rahmenbedingungen zu beachten. Die beidenProgramme OBO Construct für Erdungs- und für Über-spannungsschutzsysteme sollen hier aktiv helfen. Sys-tematische Abfragen erleichtern die Suche nach ge-eigneten Produkten und gewährleisten normgerechteÜberspannungsschutzsysteme und Erdungsanlagen.

OBO Construct für ErdungssystemeMit der digitalen Auswahlhilfe können mühelos Er-dungssysteme geplant und konfiguriert werden. Dieeinfache und intuitive Benutzerführung leitet den An-wender Schritt für Schritt durch die einzelnen Kompo-nenten der Erdungsanlage. Im Hintergrund berechnetdie Software automatisch die erforderlichen Mengenund das passende Zubehör. Die Anwendung kann,unabhängig vom Betriebssystem, auf jedem Endgerätgeöffnet werden, egal ob Smartphone, Tablet oderDesktop-PC.

 

Vorteile• Zeit- und ortsunabhängige Arbeitshilfe• Planungsanforderungen in komplette Produktsyste-

me übertragen• Schnell und einfach passende Produkte finden• Automatisch Material- und Stücklisten berechnen

lassen• Konfigurationsergebnisse als Excel- oder Word-Da-

teien herunterladen

 

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1. 4Grundlagen2. 4Normative Anforderungen3. 5Erdungssysteme und deren Werkstoffe3.1 6Einzelfundamente3.2 6Fundamenterder3.3 8Kennzeichnung der Anschlussfahnen3.4 9Isolierte Erdungssysteme3.5 14Blitzschutz-Erdung3.5.1 15Tiefenerder - Typ A3.5.2 17Ringerder - Typ B3.6 18Potentialsteuerung gegen Schrittspannungen3.7 20Berührungsspannung3.8 21Kurzschlussstrombelastbarkeit von Erdungskomponenten (50 Hz)3.9 23Antennenerdung nach VDE 0855-1 (EN/IEC 60728-11)3.10 25Erdungssysteme bei Windenergieanlagen4. 27Dokumentation5. 28Fazit6. 28OBO-Auswahlhilfe für Erdungssysteme nach DIN 18014 und VDE 0185-305-3 (IEC

62305-3) 7. 30Literaturhinweise

Inhalt

Dieser Leitfaden basiert auf den derzeit gültigen und bekanntenVorschriften und Bestimmungen sowie auf unseren Erfahrungen.Eine allgemeingültige Rechtsverbindlichkeit und Vollständigkeitkann nicht daraus abgeleitet werden.

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1. Grundlagen

Das Erdungssystem ist die Basis für die sichere Funk-tion jeder elektrischen Anlage und deren Schutzein-richtungen. Sie stellt den Betrieb sicher und schütztPersonen vor gefährlichen Strömen. Gebäude mit in-formationstechnischen Anlagen bzw. Datenverkabe-lungen haben eine hohe Anforderung bezüglich derMaßnahmen zur elektromagnetischen Verträglichkeit(EMV). Um die EMV-Abschirmung und den Personen-schutz sicherzustellen, ist ein vermaschter Potential-ausgleich sowie ein in die bauliche Anlage integrier-tes, niederohmiges Erdungssystem erforderlich.

2. Normative Anforderungen

Das Erdungssystem stellt die elektrische Verbindungmit dem umgebenden Erdreich her. Der Erdungswi-derstand der Anlage sollte möglichst klein sein (klei-ner 10 Ω) und muss mit den weiteren Schutzmaßnah-men und Abschaltbedingungen koordiniert werden.

Der auf dem Erdungssystem basierende Potentialaus-gleich erfüllt folgende Funktionen: • Schutz gegen elektrischen Schlag - VDE 0100-410

(IEC 60364-4-41)• Schutzpotentialausgleich - VDE 0100-540 (IEC

60364-5-54)• Blitzschutzpotentialausgleich - VDE 0185-305 (IEC

62305)• Energiesysteme und Überspannungsschutz - VDE

0100-443 (IEC 60364-4-44)• Errichten von Niederspannungsanlagen VDE 0100-

444 (IEC 60364-5-54)• Datenverkabelung und Schirmung - VDE 0800-2-

310 (EN 50310)• Elektromagnetische Verträglichkeit - EMV-Richtlinie

2004/108/EG (EMVG)• Antennenerdung - VDE 0855 (IEC 60728)• Gebäude mit Einrichtungen der Informationstechnik

- VDE 0800-2-310 (EN 50310)• Elektrische Anlagen in Wohngebäuden - DIN

18015-1• Fundamenterder - DIN 18014

Der Fundamenterder bei Neubauten in Deutschlandmuss den Anforderungen der DIN 18014 sowie dentechnischen Anschlussbedingungen (TAB) der Versor-gungsnetzbetreiber (VNB) entsprechen.

HinweisAbschnitt 542.1.1 aus VDE 0100-540 (IEC 60364-5-54): „Erdungsanlagen dürfen für Schutz- und für Funk-tionszwecke, entsprechend den Anforderungen derelektrischen Anlage, gemeinsam oder getrennt ver-wendet werden. Die Anforderungen für Schutzzweckemüssen immer Vorrang haben.“

Das Erdungssystem stellt somit einen sicherheitsrele-vanten Teil dar und die Installation ist nur durch eineElektro- bzw. Blitzschutzfachkraft  zulässig. Die verant-wortliche Fachkraft ist zudem in der vorgeschriebenenDokumentation anzugeben.

Folgende Verstöße gegen die Regeln der Technikwerden in § 319 Baugefährdung, Strafgesetzbuch ge-nannt: 1. Wer bei der Planung, Leitung oder Ausführung ei-

nes Baues oder des Abbruchs eines Bauwerks ge-gen die allgemein anerkannten Regeln der Technikverstößt und dadurch Leib oder Leben eines ande-ren Menschen gefährdet, wird mit Freiheitsstrafe biszu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

2. Ebenso wird bestraft, wer in Ausübung eines Berufsoder Gewerbes bei der Planung, Leitung oder Aus-führung eines Vorhabens, technische Einrichtungenin ein Bauwerk einzubauen oder eingebaute Ein-richtungen dieser Art zu ändern, gegen die allge-mein anerkannten Regeln der Technik verstößt unddadurch Leib oder Leben eines anderen Menschengefährdet.

3. Wer die Gefahr fahrlässig verursacht, wird mit Frei-heitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafebestraft.

4. Wer in den Fällen der Absätze 1 und 2 fahrlässighandelt und die Gefahr fahrlässig verursacht, wirdmit Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder mit Geld-strafe bestraft.

Die Erdungsanlage ist ein Teil der elektrischen An-lage. Nur Elektro- oder Blitzschutzfachkräfte dürfen dieErdungsanlage installieren, kontrollieren und abneh-men. Baufirmen müssen die Installation der Erdungs-anlage von Elektro- und Blitzschutzfachkräften beauf-sichtigen und abnehmen lassen.

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Verlegung eines Fundamenterders

3. Erdungssysteme und deren Werk-stoffeIn den Normen wird für jede Anlage ein Erdungssys-tem gefordert.

Was ist mit „Erdungsanlage“gemeint?Die erforderlichen Definitionen findet man in der DINVDE 0100-200 (IEC 60050-826) Errichten von Nieder-spannungsanlagen: Begriffe. • „Gesamtheit, der zum Erden eines Netzes, einer An-

lage oder eines Betriebsmittels verwendeten elektri-schen Verbindungen und Einrichtungen.“ Sowie:

• „Leitfähiges Element, das in das Erdreich oder inein anderes bestimmtes leitfähiges Medium, das inelektrischem Kontakt mit der Erde steht, eingebettetist.“

Die Aufgaben einer Erdungsanlage sind:• Ableiten des Blitzstromes in den Erdboden• Potentialausgleich zwischen den Ableitungen• Potentialsteuerung in der Nähe von leitenden Wän-

den der baulichen Anlage

Folgen einer nicht fachgerecht ausgeführten Er-dungsanlage:• gefährliche Überspannungen am Potentialausgleich• kein gleichmäßiger Potentialverlauf am Erdsystem• Zerstörung des Fundamentes durch zu geringe

Ableitfläche des energiereichen Blitzstromes!• Zerstörung des Fundamentes durch nicht fachge-

recht ausgeführte Verbindungen (keine Klemmver-bindung)

• galvanische Einkopplung von hohen Blitzenergien

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Typ B Fundamenterder

Flachleiter

Kreuzverbinder, mit Korrosionsschutz

Korrosionsschutzbinde

Anschlussklemme für Bewehrungsstähle

Kreuzverbinder

Erdeinführungsstange

Erdungsfestpunkt

Haupterdungsschiene (HES) 

 

 

 

 

 

 

 

 

3.1 Einzelfundamente

Einzelfundamente, z. B. für Stützen, müssen einenFundamenterder von mindestens 2,5 m Länge haben.Diese Fundamente sind leitend miteinander zu verbin-den und die maximale Maschenweite von 20 x 20 mdarf nicht überschritten werden. Die Korrosionsbestän-digkeit der Einzelfundamente und der Verbindungslei-tungen muss durch geeignete Maßnahmen und Mate-rialien sichergestellt werden.

3.2 Fundamenterder

Ein Fundamenterder ist ein geschlossener Ring, be-vorzugt aus Flach- oder alternativ aus Rundleitern, miteiner Maschenweite von maximal 20 x 20 m. Der Fun-damenterder wird mit Klemmverbindern im Abstandvon ca. 2 m mit der Bewehrung verbunden. Um denKorrosionsschutz sicherzustellen, muss der Funda-menterder mit mindestens 5 cm Umhüllung im Betoneingebettet werden. Der Beton stellt die elektrischeVerbindung des Fundamenterders zum Erdreich her.

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Hinweis!Nach der Fundamenterder-Norm DIN 18014 sind Keil-verbinder in mechanisch verdichtetem Beton nicht zu-lässig. Als sichere Verbindung gelten z. B. verschraub-te Verbinder.

Wenn der Beton isoliert ausgeführt wurde, entfällt dieelektrische Verbindung zum Erdreich. Durch die Isolie-rung trocknet der Beton stark aus. Das ist z.  B. beiAusführungen als Schwarze Wanne, mit Perimeter-dämmung, oder als Weiße Wanne der Fall. Um einenkonstanten Erdungswiderstand zu erreichen muss derRingerder im durchfeuchteten, frostfreien Erdbodenaußerhalb des Fundaments erdfühlig eingebracht wer-den. Bei großen Dachüberständen ist dies besonderszu berücksichtigen. In diesem Fall muss zusätzlich einRingerder außerhalb oder unterhalb des Betonfunda-ments eingesetzt werden. Dieser erdfühlige Ringerderwird mit dem Funktionspotentialausgleichsleiter desFundaments verbunden.

Hinweis!Anlagen mit hohen Anforderungen an die elektroma-gnetische Verträglichkeit (EMV) benötigen einen leis-tungsfähigen Fundamenterder. Zur Reduzierung derImpedanz darf die Maschenweite in diesem Fall nicht20 x 20 m, sondern üblicherweise nur maximal 5 x5 m betragen (VDE 0185-305-4/IEC 62305-4).

Der Fundamenterder kann gleichzeitig als Blitzschut-zerdung genutzt werden. Um den Anschluss des Blitz-schutzsystems zu ermöglichen, müssen die benötig-ten Anschlussfahnen für die Ableitungen aus demFundament herausgeführt werden. Die Werkstoffemüssen der Blitzschutsnorm VDE 0185-305-3 Tabelle7 (IEC 62305-3) bzw. der Blitzschutz-Bauteile-NormVDE 0185-561-2 Ed2 (IEC 62561-2) entsprechen.

Hinweis!Bodenplatten aus Stahlfaserbeton erfüllen nicht dieAnforderungen des Korrosionsschutzes durch eine5 cm Betonumhüllung. Vor dem Betonieren muss einRingerder in Edelstahlqualität V4A (1.4404/316L oder1.4571/316Ti) hergestellt werden.

Hinweis!Verbindungen im Erdreich sind durch eine Korrosions-schutzbinde zu schützen.

Ausführungen von FundamenterdernAbmessungen• Rundstahl (Durchmesser min. 10 mm)1

• Bandstahl (Abmessung min. 30 mm x 3,5 mm)1

1 Für Transformatorstationen können nach VDE 0101(EN 61936) größere Querschnitte für die maximal auf-tretenden Kurzschlusströme notwendig sein.

Werkstoffe• Blanker und unverzinkter Stahl (Einsatz nur mit min.

5 cm Betonumhüllung)• Edelstahl der Qualität V4A z. B. Werkstoff-Nr.

1.4404/316L oder 1.4571/316Ti (Einsatz in Beto-numhüllungen oder direkt im Erdreich möglich)

• Kupfer (Einsatz in Betonumhüllungen oder direkt imErdreich möglich)

Alle Metalle, die mit dem Erdboden oder Wasser inVerbindung stehen, können korrodieren. Elektrochemi-sche Korrosion entsteht durch die Verbindung unter-schiedlicher Metalle im Erdboden, Wasser oder Salz-schmelze. Eine andere Ursache ist die Einbettung glei-cher Metalle in unterschiedlichen Umgebungen, z. B.Stahl in Erdboden und Beton.

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Werkstoff FormMindestmaßeStaberder Erdleiter Plattenerder

Kupfer, verzinntes Kupfer

Seil 50 mm²

Rund massiv Ø 8 mm

Band massiv 20 x 2,5 mm

Rund massiv Ø 15 mm

Rohr Ø 20 mm

Platte massiv 500 x 500 mm

Gitterplatte 600 x 600 mm

Feuerverzinkter Stahl

Rund massiv Ø 10 mm

Rund massiv Ø 14 mm

Rohr Ø 25 mm

Band massiv 30 x 3 mm

Platte massiv 500 x 500 mm

Gitterplatte 600 x 600 mm

Profil (a) 290 mm²

Blanker Stahl (b)Seil Ø 8 mm 70 mm²

Rund massiv Ø 10 mm

Band massiv 25 x 3 mm

Kupferbeschichteter Stahl

Rund massiv (c) Ø 14 mm

Rund massiv (c) Ø 8 mm

Rund massiv (d) Ø 10 mm

Band massiv 30 x 3 mm

Nichtrostender Stahl (e)Rund massiv Ø 10 mm

Rund massiv Ø 15 mm

Band massiv 30 x 3,5 mm

(a) Es sind unterschiedliche Profile mit einem Querschnitt von 290 mm² und einer Mindestdicke von 3 mm zugelassen, z. B. Kreuzprofile. (b) Muss in einer Tiefe von mindestens 50 mm in Beton eingebettet sein.(c) Bei mindestens 250 μm Kupferauflage mit 99,99 % Kupfergehalt.(d) Bei mindestens 70 μm Kupferauflage mit 99,99 % Kupfergehalt.(e) Chrom ≥ 16 %; Nickel ≥ 5 %; Molybdän ≥ 2 %; Kohlenstoff ≤ 0,08 %.

Werkstoff, Form und Querschnitt von Erdern nach VDE 0185-561-2 Ed. 2

3.3 Kennzeichnung der Anschluss-fahnenMetallene Anschlussfahnen stellen während der Bau-phase ein Verletzungsrisiko für Personen dar. Dahermüssen die Anschlussfahnen des Erdungssystemswährend der gesamten Bauphase auffällig gekenn-zeichnet werden (DIN 18014).

 

Schutzkappe für Flach- und Rundleiter, retroreflektierendProtectionBall, Art.-Nr. 5018014

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Isolierte Bodenplatte (Perimeterdämmung, hier: blau)

3.4 Isolierte Erdungssysteme

Wenn der Beton isoliert ausgeführt wurde, entfällt dieelektrische Verbindung zum Erdreich. Durch  die Iso-lierung trocknet der Beton stark aus. Das ist z. B. beifolgenden Ausführungen der Fall: • Perimeterdämmung: Wärmeisolierung auf Untersei-

te und Seitenwänden der Fundamente• Schwarze Wanne: Abdichtungen mit Bitumenbah-

nen oder kunststoffmodifizierter Bitumendickbe-schichtung (KMB)

• Weiße Wanne: Wasserundurchlässiger (WU) Betonnach DIN 206-1 und 1045-2 der Güte ≥ C25/30

• Schlecht leitende Bodenschichten, z. B. aus Recy-clingmaterial, Glasschotter

In diesen Fällen muss zusätzlich ein Ringerder außer-halb oder unterhalb des Betonfundaments eingesetztwerden. Dieser erdfühlige Ringerder wird mit demFunktionspotentialausgleichsleiter des Fundamentsverbunden. Wenn der Erder unterhalb der Bodenplattedes isolierten Fundaments errichtet wird, dann mussfolgende Maschenweite eingehalten werden: • 10 x 10 m mit Blitzschutzmaßnahmen• 20 x 20 m ohne Blitzschutzmaßnahmen

Hinweis!Bei großen Gebäuden muss das Erdungssystem da-her vor den Betonarbeiten installiert werden.

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PerimeterdämmungenPerimeterdämmungen werden aus wärmedämmendenund isolierenden Platten erstellt und unterhalb von Bo-denplatten sowie an Kellerwänden eingesetzt. Durchden Einsatz der Perimeterdämmung besteht keineelektrisch leitende Verbindung zwischen dem Beton-fundament und dem Erdreich.

Allseitig umschlossene PerimeterdämmungWenn alle Wände, Fundamente und die Fundament-sohle allseitig von der Perimeterdämmung des Bau-werks umschlossen sind, ist die Funktion des Funda-menterders eingeschränkt oder aufgehoben. Dahermuss bei isolierten Fundamenten ein Ringerder unter-halb des Fundamentes und der Dämmung erdfühligeingebracht werden, um die normenkonforme Funkti-on des Erdungssystems zu gewährleisten. Vor der In-stallation der Perimeterdämmung muss der Erder inEdelstahlqualität V4A (1.4404/ 316L oder 1.4571/316Ti) errichtet werden.

Perimeterdämmung nur an den UmfassungswändenWird die Perimeterdämmung nur an den Umfassungs-wänden ausgeführt, ist die Erdfühligkeit oftmals nochgegeben. Der Fundamenterder kann im Beton ausge-führt werden. Um die Erdfühligkeit sicherzustellen, darfkein wasserundurchlässiger Beton (WU-Beton) ver-wendet werden.

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Schwarze WanneWenn der erdberührte Bereich eines Gebäudes allsei-tig von einer Abdichtung aus Bitumen oder Kunststoffumschlossen ist, spricht man von einer schwarzenWanne. Da in diesem Fall die Erdfühligkeit des Funda-menterders nicht mehr gegeben ist, müssen ein zu-sätzlicher vermaschter Ringerder sowie ein Funktions-potentialausgleich im Fundament erstellt werden. DerFundamenterder innerhalb der schwarzen Wannedient dem Potentialausgleich.

Unterhalb der Abdichtung muss in der Sauberkeits-schicht oder im Erdreich ein zweites Erdungssystemmit mindestens der gleichen Maschenweite verlegtwerden. Die beiden Erdungssysteme sind miteinanderzu verbinden. Der Abstand der Verbindungen bei Ge-bäuden ohne Blitzschutzsystem sollte maximal 20 Me-ter umlaufend an der Gebäudeperipherie betragen.Bei vorhandenem Blitzschutzsystem sollte an jederAbleitung eine Verbindung ausgeführt werden.

 

Schwarze Wanne

Anschlussfahne mind. 1,50 m

Höchster Grundwasserstand

Ringerder

Sauberkeitsschicht

Abstandhalter

mind. 5 cm Betonumhüllung gilt als Korrosionsschutz 

 

 

 

 

 

 

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Weiße WanneEine weiße Wanne ist eine Konstruktion aus wasserun-durchlässigem Beton (WU-Beton), bei der nicht diegesamte Dicke des Betons von Wasser durchdrungenwerden kann. Wie bei der schwarzen Wanne ist dieErdfühligkeit des Fundamenterders nicht gegeben.

Bei einem vorhandenen Blitzschutzsystem und einemisoliert aufgebauten Fundament müssen zwei Er-dungssysteme installiert werden: • im Fundament: ein Erder mit der Maschenweite 20

x 20 m, entsprechend der Fundamenterder-NormDIN 18014

• im Erdreich: ein Erder mit der Maschenweite 10 x10 m, entsprechend der Blitzschutznorm VDE0185-305-3 (IEC 62305-3)

 

Weiße Wanne

Anschlussfahne mind. 1,50 m

Höchster Grundwasserstand

Ringerder

Sauberkeitsschicht

Abstandhalter

mind. 5 cm Betonumhüllung gilt als Korrosionsschutz 

 

 

 

 

 

 

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Dichtmanschetten, Dehnungsstücke und Dehnungs-bandDie Einführung der Anschlussfahnen in das Gebäudesollte oberhalb des höchsten Grundwasserstands er-folgen. Wenn aus baulichen Gründen eine Einführungim Bereich des Grundwassers notwendig ist, muss ei-ne druckwassergeprüfte Dichtmanschette eingesetztwerden. Sie verhindert das kapillare Eindringen vonWasser in den Beton.

Dichtmanschetten sind nach VDE 0185-561-5 Ed.2mit mindestens 1 bar Druckwasser für 72 Stunden zuprüfen.

Der Fundamenterder darf innerhalb des Betons nichtüber Bewegungsfugen geführt werden. Anschlussfah-nen sollten mit Erdungsfestpunkten aus der Wand her-ausgeführt und mit flexiblen Überbrückungsteilen ausKupfer oder Aluminium mit einem Querschnitt vonmindestens 50  mm² verbunden werden. Durch denEinsatz eines Dehnungsstücks kann die Verbindungs-stelle jederzeit kontrolliert erden.

Sollte dies nicht möglich sein, so kann zum Durchfüh-ren des Fundamenterders durch die Bewegungsfugein ausgedehnten Anlagen ein Dehnungsband benutztwerden.

 

Dichtmanschette für Rundleiter, Typ DW RD10,Art.-Nr. 2360041

 

Dehnungsstück, Typ 1807, Art.-Nr. 5016142

 

Dehnungsband, Typ 1807 DB, Art.-Nr. 5016160

 

Überbrückung von Bewegungsfugen mit einem Deh-nungsstück

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3.5 Blitzschutz-Erdung

Das Erdungssystem verteilt den Blitzstrom in der Erde.Ein geringer Erdungswiderstand (kleiner als 10  Ω)wird empfohlen. Um Potentialunterschiede zu minimie-ren, müssen alle Anlagenteile, wie Blitzschutz-, Ener-gieversorgungs- und EDV-Systeme, an das selbe Er-dungssystem angeschlossen werden. Das Erdungs-system muss den Blitzstrom mit geringem Widerstandin den Erdboden ableiten, um Überspannungen zuvermeiden. Das äußere Blitzschutzsystem wird überdas Erdungssystem mit dem Erdreich verbunden.

Beim Blitzeinschlag fällt am Erdungswiderstand desGebäudes eine große Spannung ab. Diese vom Ge-bäude abfallende Spannung erzeugt einen Span-nungstrichter im Erdreich, der darüber befindliche Per-sonen gefährdet. An Stellen mit erhöhtem Personen-aufkommen sind diese gefährlichen Potentialdifferen-zen zu mindern, indem rund um den Fundamenterderzusätzliche parallele und vermaschte Leiter als Ringer-der im Erdreich verbaut werden.

Typ A• Horizontalerder• Vertikalerder (Tiefenerder oder Staberder)

Typ B• Ringerder (Oberflächenerder)• Fundamenterder

Normative Erdungsanlagen für Blitzschutzsysteme

 

Tiefenerder Typ A

Verbindung im Erdreich

Haupterdungsschiene (HES) 

 

 

 

Erdungsanlage Typ A: Verbindung außerhalb der bauli-chen Anlage

 

Tiefenerder (optional)

Verbindung im Erdreich

Haupterdungsschiene (HES) 

 

 

 

Installationsprinzip Ringerder

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3.5.1 Tiefenerder - Typ A

Tiefenerder werden senkrecht in den Erdboden getrie-ben. Eine Einbautiefe von 9  m gilt als optimal. Hierwerden die dauerhaft feuchten Bereiche im Erdbodenerreicht. Es wird eine gute Erdfühligkeit hergestellt undzudem die Schrittspannung gesenkt. Bei einem ge-messenen Widerstand von unter 10  Ω kann bereitsvon einer ausreichenden Einbautiefe ausgegangenwerden. Eine größere Einbautiefe des Tiefenerders re-duziert den Erdungswiderstand oft nur geringfügig.Der Erdungswiderstand muss beim Einbau kontrolliertwerden.

Reduziert sich der Erdungswiderstand mit zunehmen-der Einbautiefe nicht, ist ein paralleler Einbau mehre-rer Tiefenerder sinnvoller. Um eine gegenseitige Be-einflussung der Tiefenerder zu minimieren, muss derAbstand der parallelen Erder mindestens der Längeder eingetriebenen Erder entsprechen

Hinweis!Die einzelnen Tiefenerder müssen untereinander undmit dem Gebäudeerder verbunden werden. Wenn dieVerbindung nicht außerhalb vom Gebäude möglich ist,kann diese auch im Gebäude (Keller) erfolgen.

 

Typ A - Tiefenerder mit Ringpotentialausgleich

Kreuzverbinder

Korrosionsschutzbinde

Rundleiter

Anschlussschellen

Staberder (Korrosionsschutz für Verbinder beachten) 

 

 

 

 

 

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Typ OMEX Mit Weichmetalleinlage und gehärtetem Sechskantstift für schwierige Bodenverhältnisse.

Typ BP Sehr gute Kontakteigenschaften durch Weichmetalleinlage in der Bohrung.

Typ Standard Mit Doppel- (Ø 20 mm) oder Dreifachrändelung (Ø 25 mm) für zugfeste Verbindungen.

Typ LightEarth Rohrerder mit sehr geringem Gewicht für leichte bis mittelschwere Bodenverhältnisse. 

 

 

 

 

OBO-Tiefenerdervarianten

Bei Tiefenerdern unterscheidet man nach der Art derVerbindung der einzelnen Tiefenerder, dem Außen-durchmesser und dem Material.

Tiefenerder bestehen aus kombinierbaren Einzelstä-ben mit einer Länge von 1,5 m. Die Verbindung be-steht aus einer Kupplung mit Bohrung und Zapfen.Dies hat den Vorteil, dass die Kupplung bei der Instal-lation selbst schließt und eine gute mechanische undelektrische Verbindung hergestellt wird. Beim Eintrei-ben der Tiefenerder wird das Erdreich um den Tie-fenerder herum verdichtet. Dies hat einen guten elek-trischen Kontakt zur Folge.

Zum Eintreiben der Tiefenerder werden üblicherweiseSchlagwerkzeuge verwendet. Die mögliche Eindring-tiefe der Tiefenerder hängt von verschiedenen geolo-gischen Gegebenheiten ab.

 

Querschnitt durch die Kupplung eines OBO-Tiefenerders

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3.5.2 Ringerder - Typ B

Ein Ringerder ist ein geschlossener Ring aus  Band-oder Rundstahl, der im Erdreich rund um die baulicheAnlage erstellt wird. Aus Gründen des Korrosions-schutzes regelt die Fundamenterder-Norm DIN 18014,dass im Erdreich nur die Edelstahlqualität V4A(1.4404/ 316L oder 1.4571/ 316Ti) verbaut werdendarf.

Hinweis!Der Ringerder sollte auf wenigstens 80 % seiner Län-ge direkten Kontakt mit dem Erdreich besitzen. DieVerlegung soll mindestens 0,5 Meter tief (Frosttiefe)und in einem Abstand von 1,0 Meter zum Gebäudeerfolgen.

 

Typ B Ringerder

Kreuzverbinder

Flachleiter

Rundleiter

Korrosionsschutzbinde

Erdeinführungsstange 

 

 

 

 

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3.6 Potentialsteuerung gegen Schritt-spannungenDie Schrittspannung wird von einem Menschen bei ei-ner Schrittweite von 1 m überbrückt. Der Ausgleichss-trom fließt hierbei von Fuß zu Fuß durch den Körper.Nach dem Stand der Technik wird ein Wert von 25 kV(10/350) als tödlicher Grenzwert angenommen. Vonebenso entscheidender Bedeutung ist, wie bei jederErdungsanlage, der spezifische Erdwiderstand ρE. InEingangsbereichen oder vor Aussichtstürmen wird zurMinimierung der Schrittspannung und zum Personen-schutz ein engmaschiges Erdungssystem verbaut.

Der Blitzstrom wird durch das metallene Erdungssys-tem verteilt. Zusätzliche Tiefenerder an den Außenkan-ten der Potentialsteuerung leiten den größten Teil desStromes hierbei ins Erdreich. Der Spannungsfall ander Erdoberfläche sowie die resultierende Schrittspan-nung werden reduziert. Als Werkstoff sollte hier Edel-stahl der Qualität V4A (1.4404/ 316L oder 1.4571/316Ti) eingesetzt werden.

Option 1: Potentialsteuerung durch RingerderEs werden rund um den Fundamenterder zusätzlicheRingerder verlegt und maschenförmig miteinander ver-bunden. Mit zunehmender Entfernung vom Mast oderder Ableitung wird der Ringerder im üblichen Abstandvon 3 m um jeweils 0,5 m tiefer verlegt.

 Potentialsteuerung an einem Leuchtenmast

Erdungsspannung UE

gesteuert

ungesteuert 

 

 

 

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Option 2: Potentialsteuerung durch MaschengitterBei Schutzhütten oder bei Haltestellen bietet sich einePotentialsteuerung durch engmaschige Metallgitter an.Das Gitter wird in geringer Tiefe (von 0,1 m bis maxi-mal 0,25 m) unterhalb der Erdoberfläche verbaut. Diemetallenen Gitter sollten einen Mindestdurchmesservon 3 mm und eine Maschenweite von 0,25 x 0,25 mbesitzen. Die tatsächlich benötigte Maschenweitekann mit einer ausführlichen Berechnung mit Hilfe vonSimulationssoftware bestimmt werden und von deroben genannten Maschenweite abweichen. Zum Bei-spiel kann laut Simulation schon mit einer Maschen-weite von 0,5 x 0,5 m die Schrittspannung bei einemRingerder 10 x 10 m bei einem spezifischen Erdwider-stand von 1.000 Ohm und zusätzlichen Tiefenerdernam Randbereich auf einen Wert unterhalb des Grenz-wertes (25 kV (10/350)) reduziert werden. Um dieKorrosion im Erdreich zu minimieren, ist die Verwen-dung von hochwertigem Edelstahl V4A (1.4404/ 316Loder 1.4571/ 316Ti) notwendig.

Die Maschengitter werden durch Verbindungsklem-men untereinander verschraubt und an das vorhande-ne Erdungssystem angeschlossen. Durch dieses eng-maschige System wird die Schrittspannung pro Meter,ebenso wie die Berührungsspannung, stark reduziertund die Personengefährdung minimiert.

Hinweis!Direkt am Ende der Maschen verdichten sich dieÄquipotentiallinien. Somit ist die größte Stromdichtean den Kanten des Gitters zu erwarten. Der größte An-teil des Stromes fließt hier in die Erde, was den höchs-ten Spannungsfall (Schrittspannung) zur Folge hat.Hier sollten zusätzliche Tiefenerder installiert werden.

Einen weiteren Schutz gegen gefährliche Berührungs-spannung bietet die geprüfte isCon® Pro+ Ableitung.

 

Maschengitter zur Potentialsteuerung

 

Prüfung der isCon® Pro+ Ableitung

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3.7 Berührungsspannung

Beim Blitzeinschlag wird der Blitzstrom über die Ablei-tungen in die Erdungsanlage und das Erdreich gelei-tet. Durch den Widerstand der Ableitung und der Erdeentsteht ein Spannungsfall, der zur sogenanntenBerührungsspannung führen kann. Die Berührungs-spannung wird von einem Bauteil (z. B. der Ableitung)zum Erdpotential überbrückt. Der Strom fließt von derHand zum Fuß durch den Körper. Die potentielle Ge-fährdung muss durch technische Maßnahmen wie z.B. einen Steuererder verringert werden.

Hinweis!Ist ein Steuererder oder die Isolierung um die Ablei-tung nicht möglich, müssen Absperrungen aufgestelltoder Warnhinweise angebracht werden.

Technische LösungDie isCon® Pro+ Ableitung (5407995, 5407997) vonOBO erfüllt die Anforderung der VDE 0185 305-3 (IEC62305-3) als Schutzmaßnahme gegen gefährlicheBerührungsspannungen! Sie ist extern geprüft, mit ei-ner Stehspannung (-100 kV, 1,2/50µs) unter Bereg-nung nach VDE 0432-1 (IEC/EN 60060-1).

UB

1

UB

2

UE

US

FEFE SE

+

1m

 

UE: Erdungsspannung

UB1: Berührungsspannung ohne Potentialsteuerung (amFundamenterder)

UB2: Berührungsspannung mit Potentialsteuerung (Fun-damenterder und Steuererder)

Us: Schrittspannung (ohne Steuererder)

φ: Erdoberflächenpotential

FE: Fundamenterder

SE: Steuererder (Ringerder) 

 

 

 

 

 

 

 

Erdoberflächenpotential und Spannungen beim stromdurchflossenen Fundamenterder FE und Steuererder SE

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Kurzschlussstromprüfung an Tiefenerderklemme 

Kurzschlussstromprüfung an Tiefenerder

3.8 Kurzschlussstrombelastbarkeitvon Erdungskomponenten (50 Hz)

Die VDE 0101-2 (EN 50522) dient als Grundlage beider Betrachtung der besonderen Anforderungen anErdungssysteme von Starkstromanlagen in Netzen mitüber 1 kV Nennwechselspannung und bis 60  HzNennfrequenz. Erdungssysteme dieser Art und alle zu-gehörigen Komponenten müssen so geplant und er-richtet werden, dass die gefährlichen Auswirkungeneines Doppelerdkurzschlusses beherrscht werden.Gibt es keine speziellen Vorgaben im Projekt wird dieDauer des Fehlerstromes (Abschaltzeit) mit 1 Sekun-de und die maximal zulässige Temperatur der verwen-deten Komponenten des Erdungssystem mit 300°Czugrunde gelegt.

OBO bietet hierfür geprüfte Tiefenerder und Verbin-dungsbauteile an. Aus dem Diagramm Strombelast-barkeit von Erderwerkstoffen kann die zulässige 50-Hz-Kurzschluss-Stromdichte (G) für Erderwerkstoffe fürdie Dauer des Fehlerstromflusses tF abgelesen wer-den.

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Der erforderliche Querschnitt von Rund- oder Bander-dern ergibt sich aus dem potentiellen Kurzschluss-strom geteilt durch die Kurzschluss-Stromdichte. Einedetaillierte Berechnung samt Umrechnungsfaktoren fürweitere max. Endtemperaturen wie 100  °C, 150  °Coder 200 °C ist in der VDE 0101-2 (EN 50522) be-schrieben.

 

G =

Kur

zsch

luss

-Strom

dic

hte

(A/m

m²)

tF = Dauer des Fehlerstromes (s)

Kupfer

Stahl verzinkt

Edelstahl V4A (1.4404/1.4571) 

 

 

 

Strombelastbarkeit von Erderwerkstoffen

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3.9 Antennenerdung nachVDE 0855-1 (EN/IEC 60728-11)

Die Erdung der Antennenanlage muss gemäßVDE 0855-1 (EN/ IEC 60728-11) nach einer der un-ten gezeigten Arten ausgeführt werden:

 

1. Verbindung mit der Erdungsanlage des Gebäudes,z. B. dem Fundamenterder

 

2. Verbindung mit einem vertikalen oder schrägen Er-der• mit mindestens 2,5 m Länge• mindestens 0,5 m tief verlegt• mindestens 1 m vom Fundament entfernt

* grundsätzliche Verlegetiefedes Erders: ≥0,5m (Frosttiefe)

 

3. Verbindung mit zwei vertikalen oder schrägen Er-dern• mit jeweils mindestens 1,5 m Länge• im Abstand von mindesten 3 m zueinander• mindestens 0,5 m tief verlegt• mindestens 1 m vom Fundament entfernt

* grundsätzliche Verlegetiefedes Erders: ≥0,5m (Frosttiefe)

Fundamenterder

Tiefenerder 

 

 

Erdung von Antennenanlagen

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4. Verbindung mit wenigstens zwei horizontalen Er-dern• mit jeweils mindestens 2,5 m Länge• in einem Winkel größer 60° verlegt• mindestens 0,5 m tief verlegt und• mindestens 1 m vom Fundament entfernt

* grundsätzliche Verlegetiefedes Erders: ≥0,5m (Frosttiefe)

 

5. Natürliche Bestandteile, wie DurchverbundeneStahlbetonbewehrung (5) oder metallische Konstruk-tionen (6) wie Fassaden Vorhänge, deren Abmessun-gen und Material geeignet sind und wenn diese andas Gebäudefundament/ -erdungssystem (7) ange-schlossen sind.

Ringerder

Erdungsanschlusspunkt

Armierung/Stahlkonstruktion

Stahlskelett/Stahlbauten

Gebäudefundament 

 

 

 

 

 

Erdung von Antennenanlagen

Werkstoffe und DimensionenGeeignete Werkstoffe haben einen Mindestquerschnittvon 50  mm² bei Kupfer oder 90  mm² bei EdelstahlV4A. 90 mm² Stahl, feuerverzinkt, darf ebenso benutztwerden, wenn die Korrosionsbedingungen im Bodenes zu lassen.

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3.10 Erdungssysteme bei Windener-gieanlagen

Das Erdungssystem ist die Basis für den Personen-schutz, den störungsfreien Betrieb der elektrischenAnlagen sowie die Grundlage des Blitzschutzsystems.Die Haupterdungsschiene stellt die Verbindung vondem Erdungssystem zu den elektrischen Betriebsmit-teln und den Komponenten des Blitz- und Überspan-nungsschutzes her. Beim Blitzeinschlag in die Wind-energieanlage (WEA) muss das Erdungssystem dieStröme niederimpedant in die Erde verteilen. Der Blitz-schutz von Windenergieanlagen wird ausführlich inder VDE 0127-24 (IEC 61400-24) beschrieben. Wennsich im Fußpunkt oder in unmittelbarer Nähe desTurms eine Trafostation befindet,  sind die möglichenKurzschlussströme zu beachten.

Die miteinander verbundenen Erdungssysteme vonTurm und Trafostation dürfen einen Wert von 10 Ωnicht überschreiten. Bei Überschreitung sind zusätzli-che Ring- oder Tiefenerder notwendig. Zusätzlich müs-sen die Schutzmaßnahmen und Abschaltbedingungender elektrischen Anlage gewährleistet sein.

Hinweis!In Windparks muss jeder Turm ein eigenes Erdungs-system besitzen, auch wenn dieses wie üblich mit denErdungssystemen der anderen Türme verbunden ist.

 

Fundament- und Ringerder einer Windenergieanlage

Fundamenterder

Ringerder 

 

 

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Erdungssystem einer Windenergieanlage 

Arbeiten am Erdungssystem einer Windenergieanlage

 

Erdungssystem einer Windenergieanlage mit Nebengebäude

Turm

Bewehrtes Betonfundament

Erdungsmasche in Betonfundament

Tiefenerder und Ringerder

Kabelkanal

Nebengebäude 

 

 

 

 

 

 

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Gefährliche Schritt- und Berührungsspannungen kön-nen durch einen potentialsteuernden Ringerder verhin-dert werden. Erdungssysteme im Erdreich sind inEdelstahlqualität V4A (1.4404/ 316L oder 1.4571/316Ti) auszuführen. Die VDE 0127-24 (IEC 61400-24)gibt hierzu Hinweise und verweist auf die VDE 0140-479 (IEC 60479). Nach der Blitzschutznorm für Wind-energieanlagen VDE 0127-24 (IEC 616400-24) müs-sen zudem alle metallenen Strukturen und Installatio-nen der WEA direkt oder über geeignete Blitzstroma-bleiter mit dem Blitzschutzpotentialausgleich nachVDE 0185-305 (EN 62305) verbunden werden. DieBlitzschutznorm VDE 0185-305-3 (IEC 62305-3) nenntErder des Typs A und des Typs B. Für Windenergiean-lagen (WEA) werden diese Anordnungen wie folgt be-schrieben:

Erder Typ A:Die Typ-A-Anordnung nach VDE 0127-24 (IEC 61400-24 Anhang I) kann nicht für das Erdungssystem derWEA, sondern nur für Nebengebäude angewendetwerden, in denen z. B. Büros oder Messtechnik unter-gebracht sind. Das Erdungssystem des Typs A be-steht aus Horizontal- und/oder Vertikalerdern, die mitmindestens zwei Ableitungen am Gebäude verbundensind.

Erder Typ B:Für die Erderanlage der WEA muss nach der VDE0127-24 (IEC 61400-24 Anhang I) die Anordnung desTyps B angewendet werden. Diese besteht aus einemRingerder im Erdboden oder aus einem Erdungssys-tem als Fundamenterder. Das Erdungssystem mussmit dem Turm der WEA verbunden werden. Zusätzlichmuss das Erdungssystem des Turmes und der vor-handenen Betriebsgebäude durch ein vermaschtes Er-dungsnetz verbunden werden. Durch dieses großflä-chig verbundene Erdungssystem werden Potentialun-terschiede minimiert.

Hinweis!Um Personen zu schützen und Schrittspannung zu re-duzieren muss im Eingangsbereich eine zusätzlichePotentialsteuerung (Ringerder) erfolgen (Vgl. KapitelPotentialsteuerung gegen Schrittspannung).

4. Dokumentation

Die aktuelle Fundamenterder-Norm DIN 18014 undauch die Sicherheitsnorm zur Errichtung von Nieder-spannungsanlagen DIN VDE 0100-600 (IEC 60364‑6)fordern eine Dokumentation. Die Dokumentation mussfolgende Elemente enthalten: • Pläne und Ausführungen der Anschlussfahnen• Fotos des verbauten Erdungssystems mit Detailauf-

nahmen• Ergebnisse der Durchgangsmessungen• Ergebnisse der Messungen der Erdungswiderstän-

de

Hinweis!Zwischen den Anschlussteilen muss der Durchgangs-widerstandswert ≤ 0,2 Ω betragen. Der Widerstandsollte das erste Mal bereits vor dem Betonieren ge-messen werden.

5. Fazit

Das Erdungssystem ist die Grundlage für das gesam-te elektrische System. Gemeinsam mit dem Potential-ausgleichssystem wird eine leitfähige und niederohmi-ge Verbindung zum lokalen Erdreich hergestellt. Span-nungsunterschiede zwischen den angeschlossenenTeilen werden kurzgeschlossen und ein Bezugspoten-tial wird erzeugt. Die Sicherheitsbedingungen und Ab-schaltsysteme können nur bei richtig ausgeführtemSystem ihre Schutzziele erreichen. Neben der fachge-rechten Planung muss die Installation geprüft und do-kumentiert werden. Die dauerhafte Schutzwirkung desErdungssystems muss durch regelmäßige Wartungund Prüfung sichergestellt werden. Neben dem Standder Technik und den genannten Normen sind dieRichtlinien des örtlichen Versorgungsnetzbetreibers zubeachten. Durch ein fachgerechtes Erdungssystem inVerbindung mit Blitz- und Überspannungsschutzgerä-ten können Schäden und Ausfälle minimiert werden.

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6. OBO-Auswahlhilfe für Fundament- und Ringerder nach DIN 18014 undIEC/EN 62305-3 (VDE 0185-305-3)

 

Fundamenterder - ohne Blitzschutz

 

Funktionspotentialausgleichsleiter und Ringerderohne Blitzschutz → isolierendes Fundament

 

Funktionspotentialausgleichsleiter und Ringerdermit Blitzschutz → isolierendes Fundament

Erdungsmaterial, für Verwendung im Beton:• min. allseitig mit 5 cm Beton umschlossen; ≤ 2 m mit Bewehrung verklemmen• Maschenweite max. 20 x 20 m; mit EMV-Schutz nach VDE 0185-305-4: 5 x 5 m• unbewehrten Fundament: Material – Nr. 1.4571/1.4404, V4A

Typ VPE Art.-Nr. Beschreibung

 

5052 60 m 5019347 Bandstahl 30 x 3,5 mm FT

 

1811 L 25 St. 5014026 Abstandshalter 400 mm FT

 

250 A-FT 25 St. 5313015 Verbinder Bandstahl mit Bewehrung FT

 

1814 FT 25 St. 5014468 Klemme an Bewehrung bis Ø 14 mm

 

1814 FT D37 25 St. 5014469 für Bewehrungen Ø 16 - 37 mm

 

205 B-M10 VA 25 St. 5420008 Erdungsfestpunkt M10

 

DW RD 10 10 St. 2360041 Dichtmanschette für Rundleiter 10 mm

 

5011 VA M10 50 St. 5334934 Endstück für Erdungsfestpunkt M10

 

ProtectionBall 25 St. 5018014 Schutzkappe für Anschlussfahnen

 

 

 

 

 

Erdungs- und Anschluss-Material, für Verwendung im Erdreichbzw. Sauberkeitsschicht • Material – Nr. 1.4571/ 1.4404, V4A; Klemmen Erdreich mit Korrosionsschutzbinde• min. 0,8 m tief, Verlegung außerhalb Drainageschicht, Frostschürze (feuchter Bereich)• Masche: ohne Blitzschutz: 20 x 20 m, Verbindung Erdreich-Beton: alle 20 m, mit Blitzschutz:

10 x 10 m, Verbindung Erdreich-Beton: jede Ableitung

Typ VPE Art.-Nr. Beschreibung

 

RD 10 V4A 60 m 5021642 Rundleiter Ø 10 mm V4A

 

5052 V4A 30x3,5 25 m 5018730 Bandstahl 30 x 3,5 mm V4A

 

250 V4A 25 St. 5312925 Klemme für Rundleiter und Bandstahl

 

356 10 m 2360101 Korrosionsschutzbinde, Breite: 100 mm

 

 

Material für den Potentialausgleich

Typ VPE Art.-Nr. Beschreibung

 

1801 VDE 1 St. 5015650 Potentialausgleichsschiene, industriell

 

1809 1 St. 5015073 Potentialausgleichsschiene, privat

 

Fundamenterder: Ringerder:

   

Isolierendes Fundament, wenn:• WU-Beton (Weiße Wanne) bei WZ<0,6,

ab C30/B35, (ab C25/B30) → bereitsmöglich)

• schwarze/braune Wanne• komplett umschlossenes Fundament mit

Perimeterdämmung oder Noppenbah-nen

• zusätzlich eingebrachten, kapillarbre-chenden, schlecht elektrisch leitendenBodenschichten z. B. aus Recyclingma-terial

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Planungsbeginn

Erhöhter Erdübergangswider-stand durch z. B. „Schwarze

Wanne“, „Weiße Wanne“, voll-umschlossene Perimeterdäm-

mung vorhanden?

nein Einzelfundamente z. B. fürBauwerkstützen vor-

handen?

neinBewehrte Fundamente vor-

handen?

nein

ja ja

Blitzschutzmaßnah-men gefordert?

Jedes Fundament mit ei-nem Fundamenterder von≤ 2,5 m Länge ausrüsten

Unbewehrte Fundamen-te/Fundamente aus Faser-

beton/Walzbeton

ja neinMaterial mit mindestens5 cm Betondeckung ver-

legt

ja

ja

Ringerder außerhalb derBodenplatte/Dämmung

Maschenweite≤ 10 m x 10 m

Ringerder außerhalb derBodenplatte/Dämmung

Maschenweite≤ 20 m x 20 m

Fundamenterder aller Ein-zelfundamente zum ge-

schlossenen Ring verbin-den,

Maschenweite≤ 20 m x 20 m≤ 20 m x 20 m

FundamenterderMaschenweite von

≤ 20 m x 20 m

FundamenterderMaschenweite von

≤ 20 m x 20 m

Material V4A, (1.4404/316L oder 1.4571/ 316Ti)

Material V4A, (1.4404/316L oder 1.4571/ 316Ti)

Material V4A, (1.4404/316L oder 1.4571/ 316Ti)

Material mit mind. 5 cmBetondeckung verlegt

Material mit mind. 5 cmBetondeckung verlegt oder

aus rostfreiem EdelstahlV4A, (1.4404/ 316L oder

1.4571/ 316Ti)

Funktionspotentialausgleichsleiter innerhalb der Boden-platte, Maschenweite ≤ 20 m x 20 m und alle 2 m eine

Verbindung zur Armierung

Alle 2 m eine Verbindung des Fundamenterders mit derArmierung.

Mindestens alle 20 m eine Verbindung zwischen Ringer-der und Funktionspotentialausgleichsleiter bei Blitz-

schutzsystemen: mindestens eine Verbindung je Ableiter.

Anschlussteile für den Anschluss an die Haupterdungs-schiene, Ableitungen eines Blitzschutzsystems, An-

schlussfahnen sollen von der Eintrittsstelle in den jeweili-gen Raum eine Länge von mindestens 1,5 m haben. An-schlussfahnen müssen auffällig gekennzeichnet werden!

Messung und Dokumentation

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7. Literaturhinweise

Blitzschutz-Norm• VDE 0185-305 (IEC 62305) Blitzschutz - Teil 3:

Schutz von baulichen Anlagen und Personen

Blitzschutz-Bauteile-Norm• VDE 0185-561-2 (IEC 62561-2 Ed. 2) Blitzschutz-

systembauteile (LPSC) - Teil 2: Anforderungen anLeiter und Erder

Niederspannungsanlagen• VDE 0100 (IEC 60634) Errichten von Niederspan-

nungsanlagen• VDE 0100-410 (IEC 60634-4-41) Errichten von Nie-

derspannungsanlagen - Teil 4-41: Schutzmaßnah-men – Schutz gegen elektrischen Schlag

• VDE 0100-534 (IEC 60634-5-534) Auswahl und Er-richtung elektrischer Betriebsmittel – Trennen,Schalten und Steuern – Abschnitt 534: Überspan-nungs-Schutzeinrichtungen (SPDs)

• VDE 0100-540 (IEC 60634-5-54) Auswahl und Er-richtung elektrischer Betriebsmittel

• VDE 0800-2-310 (EN 50310) Erdung und Potential-ausgleich in Gebäuden mit Einrichtungen der Infor-mationstechnik

• DIN VDE 0100-600 (IEC 60364-6) Errichten vonNiederspannungsanlagen - Teil 6: Prüfungen

Erdungssysteme und Schutzleiter• DIN 18014 Fundamenterder• DIN 18015-1 Elektrische Anlagen in Wohngebäu-

den

Antennenanlagen• VDE 0855-1 (EN/IEC 60728-11) Kabelnetze für

Fernsehsignale, Tonsignale und interaktive Dienste- Teil 11 Sicherheitsanforderungen

Starkstromanlagen• VDE 0101-2 (EN 50522) Erdung von Starkstroman-

lagen mit Nennwechselspannungen über 1 kV

Windenergieanlagen• VDE 0127-24 (IEC 61400-24) Blitzschutz für Wind-

energieanlagen

Blitzschutz-Leitfaden• OBO Bettermann Best.-Nr. 9131970

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Blitzschutz-Leitfaden. Sicher geleitet.

Nachschlagewerk und Planungshilfe für Elektroin-stallateure und FachplanerBei OBO Bettermann kann man auf mehr als 90 JahreErfahrung in Sachen Blitz- und Überspannungsschutzzurückblicken. Diese Erfahrung und natürlich die aktu-ellsten Normen und technischen Innovationen fließenin den neuen Blitzschutz-Leitfaden des Unternehmensein. Mithilfe der Broschüre lassen sich Installationenim Bereich Blitz- und Überspannungsschutz künftigleichter und schneller planen.

Denn sie enthält eine ausgewogene Mischung aus Ba-siswissen, Expertenkenntnissen sowie Planungs- undAuswahlhilfen rund um den Schutz von Gebäuden undAnlagen.

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senempfehlung• Bildung von Äquipotentialflächen• Kombiableiter Typ 1+2 im netzseitigen An-

schlussraum• Definition von Baustoffklassen nach EN

13501-1• Erläuterungen zur DIN VDE 0100-443 und

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