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Lektüren im Unterricht

Hans Fallada Kleiner Mann was nun?

Literatur unterrichtsfertig aufgearbeitet

1. Auflage 2015

Copyright School -Scout / E-Learning Academy AG 2015

Al le Rechte vorb ehalten

Bestel l -Nr.: 62024

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort __________________________________________________________ 3

1. Didaktisches Hintergrundwissen ___________________________________ 4

E igen arten, Probleme, Chan cen _________________ 5 Epoche _________________________________________________________________________ 5 Charakteristika___________________________________________________________________ 6 Leitthemen ______________________________________________________________________ 8 Unterrichtsplanung ______________________________________________________________ 15 Klausurvorschläge _______________________________________________________________ 16 Werkausgaben __________________________________________________________________ 17 Weiterführende Literatur _________________________________________________________ 17 Weitere Medien _________________________________________________________________ 18

2. Lesebegleitende Lektürehilfen ____________________________________ 19

I. Lesedokumentatio n ________________________________________________________________________20 II. Weiterführende Arbeitsblätter ______________________________________________________________25

3. Fortlaufende Interpretation(en) ___________________________________ 32

Inhaltsübersicht ______________________________________________________________________________33 Charakterisierungen __________________________________________________________________________59

4. Arbeitsblätter zur Erarbeitung des literarischen Textes ________________ 70

Fragen zum Text _____________________________________________________________________________71 Lösungen ____________________________________________________________________________________73

5. Spielerisches Lernen _____________________________________________ 78

Quizsp iele ___________________________________________________________________________________79 Kreuzworträtsel ______________________________________________________________________________87

6. Prüfungswissen kompakt ________________________________________ 90

Portfolio ____________________________________________________________________________________91 Fragen zu den einzelnen Kompetenzen ______________________________________________ 91 Lösungen ______________________________________________________________________ 92

7. Klausuren ____________________________________________________ 103

Didaktische Hinweise zur Klausur _____________________________________________________________103 ___________________________________________105

Aufgabenstellung_______________________________________________________________ 105 Musterlösung __________________________________________________________________ 106 Erwartungshorizont _____________________________________________________________ 111 Notenspiegel __________________________________________________________________ 113

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UNTERRICHTSPLANUNG

WEITERFÜHRENDE FRAGESTELLUNGEN

Vergleichen Sie die Figur Pinneberg mit den Ergebnissen der soziologisc

Wer ist in der Ehe der Pinnebergs tonangebend?

Erstellen Sie eine Tabelle, in der sie die verschiedenen sozialen Gruppen, Milieus und

Lebensentwürfe eintragen, die im Roman auftauchen. Ergänzen Sie die jeweiligen

Merkmale und Besonderheiten der Gruppen, Milieus und Lebensentwürfe.

-

heute

mehr oder weniger Geld zur Verfügung haben? Woran könnte man das festmachen?

Untersuchen Sie, ob im Roman eher Dialoge und Figuren oder Beschreibungen und

Schilderungen des Erzählers dominieren. Welcher Eindruck ergibt sich daraus?

Vergleich zur Erzählweise: z.B. Vergleich der ersten 2-

was

-10). Leitfrage: Wie werden die Hauptfiguren vom Erzähler eingeführt

und beschrieben?

Diskutieren Sie, inwieweit Pinnebergs Lage selbstverschuldet ist oder ob er machtlos

ist.

Diskutieren Sie mögliche Auswege aus der Lage der Pinnebergs. Was würden Sie ihnen

empfehlen?

Gruppena rbeit: Plakate/ Referate zur späten Weimarer Republik (Themen u.a .

Wirtschaftskrise, Politik, Gesellschaft, Angestellte, Proleta rier, Berlin in der Weima rer

Republik)

Vergleich mit anderen Werken zur Wirtschaftskrise oder zur späten Weima rer

Republik:

ohn Steinbeck

von 1929 für einen Vergleich auf, auch wenn das Werk freilich sehr komplex ist.

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2. LESEBEGLEITENDE LEK TÜREHILFEN

Eine zentrale Kompetenz, die Schüler und Schülerinnen der Oberstufe beherrschen sollten, ist das

selbstorganisierte Lesen und Verstehen umfangreicherer Lektüren. Die hier vorgestellten

Lektürehilfen sollen diesen Prozess begleiten und unterstützen.

Das strukturierte Lesen von Lektüren und dessen Dokumentation hilft nicht nur

dabei, von vornherein ein besseres Verständnis für das Werk zu entwickeln, es

nimmt auch schon eine Menge ansonsten zusätzliche Arbeit für die spätere

Interpretation vorweg, erleichtert die grundsätzliche Orientierung im Text und

die Bearbeitung weiterführender Analyseaufgaben. Auch für die Nachbereitung

der Lektüre etwa für die Abiturklausuren ist eine solche Lesedokumentation

eine hervorragende Basis.

Diese Lektürehilfen begleiten den Prozess des Lesens und geben den Schülerinnen und Schülern

dabei die Möglichkeit, sich die Lektüre im eigenen Lese- und Lerntempo zu erarbeiten. Dabei

dokumentieren sie die eigenen Leseeindrücke, helfen eine erste Struktur sowie einen

Interpretationsansatz zu finden und leiten schließlich zu einem persönlichen Fazit des Werkes in

Form einer Rezension an.

erklärt eingangs ausführlich die Erstellung des Lesetagebuchs. Vorlagen

für einzelne Bestandteile wie etwa das Deckblatt, den Lesemarker oder die Figurenkonstellation

geben die wichtigsten Kapitel schon vor. Damit ist die Erstellung einer ausführlichen und gut

strukturierten Lesedokumentation, mit der die Schülerinnen und Schüler im Anschluss weiter

arbeiten können, ein Leichtes.

Didaktischer Überblick

Kompetenzen Differenzierungsmöglichkeiten

Ein Ganzwerk selbstorganisiert lesen und

Zugänge zum Text finden

Wesentliche Elemente des Textes

(Figurenkonstellation/Sprachliche

Gestaltung) erfassen und beschreiben

Eigene Ansätze zur Interpretation finden

und miteinander vergleichen

Vertiefend: Eine eigene Rezension

verfassen

Anleitung zur Planung der eigenständigen

Lektüre ganz nach eigenem Lerntempo

Optional: Vertiefende Aufgabenstellungen

Anregungen zum Austausch und zur

Diskussion der Ergebnisse untereinander

Alle Bestandteile sind modularisiert und

können unabhängig voneinander eingesetzt

oder weggelassen werden

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INHALTSÜBERSICHT

EINLEITUNG UND VORBEMERKUNGEN

Hans Fallada wurde am 21. Juli 1893 als Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen in Greifswald geboren. Während seiner

Kindheit und Jugend zog er mit seiner Familie zuerst 1899

nach Berlin und dann 1909 nach Leipzig. Dort besuchte er das Gymnasium, wo er als Außenseiter galt. Da er einem

Mädchen nachstellte, das er nur flüchtig kannte, und ihren

Eltern Briefe schrieb, in denen er über eine angebliche Beziehung zu ihr sprach, wurde er 1911 in ein Sanatorium

und dann auf ein Internat geschickt. Dort versuchte er mit

einem Freund, einen als Duell getarnten Doppelselbstmord zu begehen. Er aber überlebte schwer verletzt, während sein

Freund tatsächlich starb. Er kam in eine Nervenheilanstalt

und machte keinen Abschluss. 1914 wollte er sich kriegsfreiwillig melden, wurde aber ausgemustert. In der

Folgezeit litt er unter Alkohol- und Drogenproblemen und

machte mehrere Entziehungskuren durch, ehe er 1920

veröffentlichte. Er gab sich den Künstlernamen Hans Fallada in Anlehnung an Märchenfiguren der

Brüder Grimm. In der Folgezeit hatte er noch keinen Erfolg und arbeitete u.a. als Buchhalter. Dabei wurde er mehrfach wegen Unterschlagung verurteilt, 1925 sogar zu 2 ½ Jahren Gefängnis. 1929

heiratete er schließlich und erhielt ein Jahr später eine halbe Stelle bei Rowohlt, seinem Verlag. Nach

Durchbruch. Während der NS-Zeit veröffentlichte er weiter Romane, hielt sich aber ansonsten

bedeckt, nachdem er 1933 denunziert worden war. 1945 ließ er sich scheiden und heiratete neu, ehe

er 1946 wegen anhaltender Drogenprobleme in eine Klinik eingewiesen wurde. Dort schrieb er in

letzte Werk in einer neubearbeiteten Ausgabe noch einmal zu einem Bestseller avancieren.

erfolgreichste Roman Falladas, der gleich mehrfach verfilmt wurde. Das Werk über das durch eine ungewollte Schwangerschaft gebundene, aber sich

treu liebende Paar Lämmchen und Pinneberg und ihre finanziellen Probleme ist eine

Gesellschaftsstudie über die Verhältnisse in Deutschland während der Wirtschaftskrise zu Beginn der 30er Jahre. Es werden verschiedene Milieus und soziale Gruppen beleuchtet, wobei vor allem

getreu dem Titel die kleinen Leute porträtiert werden. Dabei werden Themen wie das Zerbrechen

des Bürgertums, das Ausgeliefertsein und die Hilflosigkeit des Menschen gegenüber den wirtschaftlichen Verhältnissen oder die Entsolidarisierung der Gesellschaft angesprochen. Die

Konzentration auf die Pinnebergs, die mit allerlei Rückschlägen, persönli chen Demütigungen und

auch ihren eigenen Schwächen zu kämpfen haben, ermöglichen es, einen emotionalen Zugang zu den Problemen dieser Zeit zu erhalten. Darüber hinaus regt er eine Auseinandersetzung mit heutiger

sozialer Ungleichheit, gesellschaftlichen Absteigern und Außenseitern an.

Ged enkbriefmarke zu Hans Fallada

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I I . ERSTER TEIL: DIE KLEINE STADT

4. Kapitel: Die Ehe fängt ganz richtig mit einer Hochzeitsreise an - aber brauchen wir einen

Schmortopf?

Mit dem ersten Teil beginnt das Leben der Familie Pinneberg als solche. Das Ehepaar befindet sich auf der Zugfahrt in ihr neues Leben in der Kleinstadt Ducherow. Der Aufbruch wirkt sehr trist. Sie sind

ohne Abschied gegangen, im Anschluss an die Hochzeit, die nur vor dem Standesamt stattfand und dort treten ihre beschränkten

wirtschaftlichen Möglichkeiten deutlich hervor. Sie finden auch Erwähnung bei der Betrachtung des

Eherings, von dem man sagt, dass man überhaupt nicht erkennen könnte, dass er nur vergoldet ist. Des Weiteren wird durch Pinnebergs Schilderungen von Ducherow die Charakteristik einer Kleinstadt

offenbart. Die Atmosphäre ist geprägt davon, dass jeder jeden kennt. Außerdem erfährt man, dass

Pinneberg früher in einem Bekleidungsgeschäft gearbeitet, sich dann aber mit seinem Chef verkracht hat.

Pinneberg erzählt Lämmchen auf Nachfrage von ihrer Wohnung, die am Stadtrand in einer allein

stehenden Mietskaserne liegt. Dort wohnen sie bei einer alten Frau, der Witwe Scharrenhöfer, als Untermieter. Sie hat einige seltsame Regeln zum Umgang mit ihren alten Möbeln, wovon Lämmchen

nicht gerade begeistert ist. Auch die außerhalb der Wohnung liegende Küche, die nur zwei

Kochstellen hat, begeistert sie nicht gerade. Bald schon kommt das Gespräch wieder auf das Geld, als beide anfangen, darüber zu diskutieren, ob sie einen Schmortopf kaufen müssen oder nicht. Der

Ausblick auf eine schwierige Zukunft belastet beide, sodass sie erschrecken, als der Zug sein Ziel

unerwartet schnell erreicht.

5. Kapitel: Pinneberg wird mystisch, und Lämmchen bekommt Rätsel zu raten

Pinnebergs fahren mit einem Wagen, den Pinneberg eigens bestellt hat, vom Bahnhof zu ihrer Wohnung. Dabei fällt Pinnebergs seltsames Verhalten auf, der sich Emma gegenüber sehr höflich und

distanziert gibt, den Ehering versteckt und sie im Vor(S. 42) angeblich wegen der Meinung der Leute. Emma reagiert überrascht und enttäuscht. Nur die

vorbeiziehende Umgebung kann sie ablenken. Sie fahren auch am Geschäft vorbei, in dem Pinneberg

als Buchhalteauf einen Feldweg kommt, denkt Lämmchen zunächst, das man sich verfahren hatte, aber dann sind

sie am Ziel. Unten im allein stehenden Haus ist ein Geschäft, das Käse- und Kartoffelgeruch im Haus

verströmt. Die Wohnung selbst ist eng, schlauchförmig und vollgestellt mit alten Möbeln. Zwar ist Lämmchen durch ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu einiges gewöhnt und zudem begeistert von

dem Ausblick auf die Felder am Stadtrand, aber trotzdem verlangt sie mit einer bisher ungekannten

Entschlossenheit, dass Pinneberg schnellstmöglich kündigen sollte. Ihr Mann versucht sie ein wenig zu bremsen. Zunächst wollen sie sich ums Abendessen kümmern und die Küche begutachten.

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NEBENFIGUREN

MIA PINNEBERG

Mia Pinneberg ist die Mutter des Protagonisten Pinneberg, hat zu ihrem Sohn aber bis zu seinem Umzug nach Berlin keinen Kontakt. Während man vorher nur wenige Informationen über sie erhält,

offenbart sie sich bei ihrem ersten Auftritt als eine schrille und chaotische Figur, die mit ihrer direkten und ein wenig derben Art gleich den berühmten Berliner Charme versprüht (130-133).

Früher hat sie als Bardame und wie mehrmals angedeutet wird als Prostituierte gearbeitet (S.

134-136, S. 156), war aber nach eigener Aussage eine treue Ehefrau, als Pinnebergs Vater noch lebte (S. 135), was darauf schließen lässt, dass sie durch soziale Zwänge ins Nachtmilieu gelangt ist. Auch

zur Zeit der Romanhandlung pflegt sie noch immer einen unkonventionellen Lebensstil am Rande der

bürgerlichen Gesellschaft: Auf kleinen Festen bei sich zuhause vermittelt sie Prostituierte an potentielle Freier (S. 206). Auch ihr eigener Lebensstil ist entsprechend unkonventionell,

ausschweifend und wegen der vielen Feste auch feucht-fröhlich (S. 194). Dazu passt auch, dass sie

in dieser Zeit längst nicht so üblich wie heute (zumindest in bürgerlichen Kreisen) nicht wieder verheiratet ist, sondern in Jachmann einen Liebhaber hat (S. 136). Nicht zuletzt sind ihre Wohnung

und das Zimmer Emmas und Pinnebergs ein eindrucksvolles Zeugnis für Mias Lebensstil: Das

Himmelbett im Zimmer wirkt in seiner Pracht fast unwirklich und die Küche ist vollkommen verdreckt, wobei dies angeblich an der schlampigen Haushälterin liegen soll (S. 137f.).

Mia Pinneberg entpuppt sich recht schnell als ein egoistischer Mensch. Unabhängig davon, ob sie

nun ihre Schwiegertochter über die angebliche Stelle bei Mandel bewusst angelogen hat, einfach ein wenig zerstreut war oder doch die Schuld bei Jachmann zu suchen ist, ist es offensichtlich, dass sie

das junge Paar nach Berlin gelockt hat, um ihnen ihr Zimmer überteuert vermieten zu können (S.

137-141, S. 145). Für die finanziellen Probleme ihres Sohnes zeigt sie dabei keinerlei Verständnis. Dies fällt umso negativer ins Gewicht, als dass man am Ende des Romans erfährt, dass Mia 30.000

Mark gespart hat und trotzdem dem

Auch Emma nutzt sie schamlos als Haushaltshilfe aus, sodass man als Leser an der Existenz der richtigen Haushaltshilfe zu zweifeln beginnt (S. 138, S. 209).

Während sie selbst sich um andere Menschen nicht kümmert, reagiert sie ihrem Egoismus

entsprechend aber wütend und extrem, wenn sie sich ungerecht behandelt oder gekränkt fühlt. Nur aus Eifersucht zeigt sie ihren Liebhaber an und bringt ihn dadurch für ein Jahr ins Gefängnis (und si ch

selbst für einige Wochen, S. 420). Als sie ihn in Pinnebergs neuer Wohnung sucht, versucht sie,

Lämmchen zu kränken und beschwert sich, dass sie durch den Auszug plötzlich keine Hilfe mehr im Haus gehabt habe (S. 364-371).

Zu ihrem Sohn hat Mia ein sehr schlechtes Verhältnis, sodass sich die beiden fast ständig streiten (S.

134-146, S. 197-201). Dies liegt einerseits an ihrem Lebensstil und ihrer Arbeit, mit denen Pinneberg nicht zurechtkommt, hat aber gewiss auch zu einem großen Teil mit ihrem Egoismus und ihrer

Unzuverlässigkeit zu tun. Man kann sich als Leser zumindest gut vorstellen, dass Pinneberg als Kind

unter seiner Mutter gelitten hat. Mia Pinneberg stellt einen alternativen Lebensentwurf zum bürgerlichen Leben dar, der allerdings in dieser Form nur in der Großstadt realisierbar war und

zudem von großem Egoismus geprägt ist. Auf diese Weise aber hat sie sich auch in der

Wirtschaftskrise ihren Lebensstandard und ihre Unabhängigkeit bewahrt.

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FRAGEN ZUM TEXT

A RBEITSBL A TT 1 ZU F A R M A NN /

BEZIEH UN GEN

Nachdem Sie sich ausgiebig mit Falladas Ro man beschäf tigt haben, beantw orten Sie nun die nachfolgenden

Fragen. B egründen Sie Ihre Antwo rten und beziehen Sie möglichst auch Textstellen mit ein.

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

2. Charakterisieren Sie die Familie M örschel.

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

3. Erklären Sie, w arum Mia Pinneberg Emma un d Joh annes zu sich n ach Berlin ein lädt un d sk izzieren Sie

davon ausgehend ihren Ch arakter.

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

___________________________________________________________________________

ist viel zä

___________________________________________________________________________

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___________________________________________________________________________

5. Nennen Sie mögliche Gründe d afür, w arum Heilbutt und Jachmann besser in der Wirtschaftskrise

zurechtkommen als Pinneberg.

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8.) Welche Rolle spiel t Jachmann im Leb en der Pinnebergs?

A: Er i s t Pinnebergs Vater. B: Er v ermietet ihnen eine

Wohnung in Berlin.

C: Er hi l ft dem Paar mehrmals und

versteht s ich besonders gut mit

Em ma.

9.) Warum kauft Pinneberg von seinem ersten G ehalt eine Frisiertoilette?

A: Er i s t glücklich und möc hte

Em ma eine Freud e machen.

B: Er i s t enttäuscht und die

Frisiertoilette i s t ein Frustkauf.

C: Er möchte s ich frisieren.

10.) Warum ziehen die Pinnebergs bei Mia aus?

A: Sie erfahren, dass Pinnebergs

Mutter die Wohnung benu tzt, um

Prosti tuierte zu ver mitteln.

B: Sie erfahren, dass Jachmann ein

gesuchter Krimineller is t und

wol len nichts mit solchen Leuten zu

tun haben.

C: Sie finden eine Wohnung, die

besser und auch noch viel günstiger

is t.

11.) Wer hat bei den Pinnebergs die Hosen an?

A: Em ma. B: Johannes C: Keiner i s t dominant.

13.) Mit welchem Hobby findet H ei lbutt einen Ausgleich zum Al l tag?

A: Er pos iert für erotische Fotos . B: Er i s t Mitglied in der FKK-

Bew egun g.

C: Er i s t Mitglied in der SA.

7.) Wie verhäl t sich Mia Pinneberg gegenüb er ihrem Sohn?

A: Hi l fsberei t. B: Egois tisch. C: Lieb evol l .

12.) Wovor hat Pinneberg An gst, a ls seine Frau zur Geburt im Krankenhaus i s t?

A: Er hat Angst vor der

Verantwortun g a ls Vater.

B: Er hat Angst davor, dass er nun

weniger S ex mit Emma haben wird.

C: Er hat An gst davor, dass Emma

etwas passieren könnte.

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KREUZWORTRÄTSEL - LÖSUNG

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SCHOOL-SCOUT was nun? Sei te 94 von 113

Allgemeines

zum Werk

Hinzu kam, dass Reichskanzler Brüning eine Sparpoli tik verfolgte, um den Expor t zu s tärken

und die Kriegsentschädigungszahlungen zu beend en (er wol l te mit den Maßnahmen zeigen,

dass Deutschland auch bei größter Anstrengung nicht a lles zahlen kann und dadurch einen

Schuldenerlass erwirken). Dies führte zu Kürzungen b ei Sozialleis tung en, was die Lage der

Bevölkerung noch verschlimmerte. Die wirtschaftliche Lage führte zu einer poli tischen Krise:

Immer mehr Menschen wählten kleine oder radikale Parteien, was die ohnehin geschwächte

Demokratie vor Probleme stel l te, da sich keine Mehrheits regierungen im Parlament mehr

fanden und somit Minderhei tsregierungen per Sond erverordnungen regieren mussten.

Zei tgleich begann der Aufstieg d er Nationalsozialis ten. Am 30. Januar 1933 schl ießlich wurde

Hitler zum Reichskanzler ernannt. Die Wirtschaftskr ise war für diese Entwicklung nicht alleine

verantwortl ich, trug aber ihren Tei l dazu bei .

Diskutieren Sie, inwiefern der Rom an no ch heute aktuell ist.

Die Lage von Angestel l ten und Arbei tslosen in den frühen 30ern is t natürlich nicht mit ihrer

Si tuation heute zu v ergleichen, da das soziale Netz weitaus besser vor Armut schützt a ls

damals und der Leb ensstandard an sich viel höher is t. Wohnsituationen wie bei den Mörschels

(vgl . S. 17-27), den Arb ei tervierteln Berl ins (vgl . S. 212f.) oder in der Kleingar tens iedlung (vgl . S.

380-413) gibt es heute in Deutschland (fast) nicht mehr. Auch die Wirtschafts - und Eurokrise

sind trotz aller Härten nicht mit der damaligen Krise zu vergleichen. Hier allerdings muss man

berei ts di fferenzieren zwischen der Bundesrepub l ik und anderen europäischen Staaten. Die

Arbei ts losenquoten in Ita lien, Spanien und Griechenland sind nämlich durchaus mit der

damaligen Zei t vergleichbar insbesondere die Jugendarbei tslosigkei t. Auch das Fehlen

jeglicher Perspektive auf eine bessere Zu kunft findet man, gerade unter jungen Menschen, in

diesen Ländern wieder.

Auch in Bezug auf Deu tschland sind gewisse Aspekte des Romans aktuel l , denn auch wenn

Armu t hier nur in wenigen Fä llen exis tenzbedrohend is t, kennen genügend Menschen das

Gefühl Pin

plakativ könnte man das heutige sog. Prekariat aus befris tet Beschäftigten, Hartz -IV-

Aufstockern, Z ei tarbei tern usw. als die Pinnebergs der heutigen Zei t bezeichnen. Auch sie

haben nicht die Chance, eine bürgerl iche Exis tenz aufzubauen, leben von Monat zu Monat und

leiden darunter psychisch. In dieser Hinsicht is t der Roman a lso durchaus aktuel l .

Aufbau und

sprachliche

Gestaltung

Nach welchen Prinz ipien ist der Rom an unterteilt?

Es lassen sich mehrere Prinzipien feststellen, nach denen der Ro man untertei l t i s t. Besonders

auffallend is t die Untertei lung nach geographischen Prinzipien: Der Prolog und d er ers te Tei l

sind im kleinstädtischen Milieu angesiedel t, während der zweite Tei l und das Nachspiel in der

Großstadt, in Berlin, spielen. Dabei wird der Ortswechsel genutzt, um v erschiedene Mi lieus

und Lebensbedingungen darzustel len. Damit bi lden die Tei le des Ro mans eine Sym m etrie. Das

im Drama. Das Nachspiel fasst die Entwicklungen nach Pinnebergs Entlassung bei Mandel

zusammen und erläutert die Hintergründe dieser Entlassung, womit es die Haupthandlung in

Ausblick.

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