Lenting Aktuell März 2012

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Überraschend war für man- chen die Kandidatur des SPD- Vorsitzenden Christian Tauer zur Bürgermeisterwahl, ließ er sich nach der Rückzugsankündigung von Ludwig Wittmann im März des vergangenen Jahres doch ei- nige Zeit, bevor er sich dem par- teiinternen Auswahlverfahren stellte. Seine Kandidatenvorstel- lung im Januar, beim Senioren- nachmittag sowie am vergange- nen Mittwoch beim Politischen Aschermittwoch können jedoch durchweg als gelungen bezeich- net werden. Betont sachlich und in freier Rede stellte Tauer seine Ziele und Aufgaben vor, die er als Bürgermeister, sollten ihm die wahlberechtigten Lentinger das Vertrauen aussprechen, an- packen möchte. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an dem jungen Kandidaten, der am 3. März seinen 36. Geburtstag feiern konnte, war groß. Der Lu- kassaal, das Café Stadtblick und die Hofmark waren immer bis auf den letzten Platz besetzt. Seit über 18 Jahren steht Tau- er nun im beruflichen Leben als Notarfachangestellter, unter- brochen nur von seinem zehn- monatigen Grundwehrdienst bei den Pionieren in Ingolstadt. Sein Schwerpunkt liegt im Grundstücks- und Bauträger- recht, aber auch bei erb- und familienrechtlichen Angelegen- heiten ist er für seine Mandan- ten beratend tätig, entwirft die Urkunden und kümmert sich um deren Vollzug im Grund- buch. Etliche zufriedene Kunden betreut er bereits über viele Jah- re hinweg, gleich ob diese eine Beurkundung über den kleinen Schrebergarten wollen oder über das Großprojekt im mehr- stelligen Millionenbereich. Nun möchte sich Tauer, der seit 2002 als SPD-Ortsvereins- vorsitzender politisch aktiv ist und in den vergangenen vier Jahren Erfahrungen als Gemein- derat sammeln konnte, noch stärker einbringen für seine Heimatgemeinde. Das Wachs- tum Lentings, das sich aus dem Flächennutzungsplan in den kommenden Jahren und Jahr- zehnten entwickeln soll, liegt ihm dabei besonders am Her- zen: Durch eine vernünftige Ge- werbegebietserweiterung und durch neue Wohngebiete kön- nen auch Steuereinnahmen für die Gemeinde erschlossen wer- den, die für die Reduzierung der Pro-Kopf-Verschuldung hilfreich sind und gleichfalls notwendige kommunale Infrastrukturmaß- nahmen ermöglichen. Viel Verhandlungsgeschick wird vonnöten sein, die Interes- sen der Grundstückseigentümer bei Baulandausweisungen mit denen der Gemeinde unter ei- nen Hut zu bringen. Seine beruf- lichen Erfahrungen kämen ihm dabei zugute. LENTING AKTUELL INFORMATIONSBLATT DES SPD-ORTSVEREINS LENTING MÄRZ 2012 Christian Tauer: Der ideale Mann für die künftige Entwicklung Lentings Lenting Aktuell Herausgeber SPD-Ortsverein Lenting V.i.S.d.P.: Christian Tauer, Beethovenstr. 22, 85101 Lenting

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Lenting Aktuell - Informationsblatt der Lentinger SPD - Ausgabe März 2012

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Überraschend war für man-chen die Kandidatur des SPD-Vorsitzenden Christian Tauer zur Bürgermeisterwahl, ließ er sich nach der Rückzugsankündigung von Ludwig Wittmann im März des vergangenen Jahres doch ei-nige Zeit, bevor er sich dem par-teiinternen Auswahlverfahren stellte. Seine Kandidatenvorstel-lung im Januar, beim Senioren-nachmittag sowie am vergange-nen Mittwoch beim Politischen Aschermittwoch können jedoch durchweg als gelungen bezeich-net werden. Betont sachlich und in freier Rede stellte Tauer seine Ziele und Aufgaben vor, die er als Bürgermeister, sollten ihm die wahlberechtigten Lentinger das Vertrauen aussprechen, an-packen möchte. Das Interesse der Bürgerinnen und Bürger an dem jungen Kandidaten, der am 3. März seinen 36. Geburtstag feiern konnte, war groß. Der Lu-kassaal, das Café Stadtblick und die Hofmark waren immer bis auf den letzten Platz besetzt.

Seit über 18 Jahren steht Tau-er nun im beruflichen Leben als Notarfachangestellter, unter-brochen nur von seinem zehn-monatigen Grundwehrdienst

bei den Pionieren in Ingolstadt. Sein Schwerpunkt liegt im Grundstücks- und Bauträger-recht, aber auch bei erb- und familienrechtlichen Angelegen-heiten ist er für seine Mandan-ten beratend tätig, entwirft die Urkunden und kümmert sich um deren Vollzug im Grund-buch. Etliche zufriedene Kunden betreut er bereits über viele Jah-re hinweg, gleich ob diese eine Beurkundung über den kleinen Schrebergarten wollen oder über das Großprojekt im mehr-stelligen Millionenbereich.

Nun möchte sich Tauer, der seit 2002 als SPD-Ortsvereins-

vorsitzender politisch aktiv ist und in den vergangenen vier Jahren Erfahrungen als Gemein-derat sammeln konnte, noch stärker einbringen für seine Heimatgemeinde. Das Wachs-tum Lentings, das sich aus dem Flächennutzungsplan in den kommenden Jahren und Jahr-zehnten entwickeln soll, liegt ihm dabei besonders am Her-zen: Durch eine vernünftige Ge-werbegebietserweiterung und durch neue Wohngebiete kön-nen auch Steuereinnahmen für die Gemeinde erschlossen wer-den, die für die Reduzierung der Pro-Kopf-Verschuldung hilfreich sind und gleichfalls notwendige kommunale Infrastrukturmaß-nahmen ermöglichen.

Viel Verhandlungsgeschick wird vonnöten sein, die Interes-sen der Grundstückseigentümer bei Baulandausweisungen mit denen der Gemeinde unter ei-nen Hut zu bringen. Seine beruf-lichen Erfahrungen kämen ihm dabei zugute.

LENTING AKTUELLINFORMATIONSBLATT DES SPD-ORTSVEREINS LENTING MÄRZ 2012

Christian Tauer: Der ideale Mann für die künftige Entwicklung LentingsDas Corporate Design

der SPD 2010Hinweise zur Anwendung und Beispiele

Ein einheitlicher visueller Auftritt stärkt die Wahrnehmung der SPD als unverwechselbare Gemeinschaft. Ähnlich wie im politischen Tagesgeschäft gilt auch hier: Geschlossenheit führt zum Erfolg.

Mit diesen Corporate-Design-Hinweisen legen wir kurze Gestaltungsregeln für Druckprodukte und Veranstaltungsdesign der SPD vor. Sie beinhalten Angaben zur Verwendung des Logos,der Schriften und der Farben. Beispiele verdeutlichen die praktischeUmsetzung.

Lenting AktuellHerausgeber SPD-Ortsverein Lenting V.i.S.d.P.: Christian Tauer, Beethovenstr. 22, 85101 Lenting

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Durch die Anpflanzung seiner ortsnahen und internen Wald-gebiete hat der laut Flächennut-zungsplan „begehrte stadtnahe Wohnort“ sehr zeitig den heuti-gen Idealen von Landschaftsbild und naturbezogener Erholung Beispiele geliefert. Weil Lenting vergleichsweise mit Natur sonst nicht übermäßig ausgestattet ist, fällt der Blick natürlich auf die Bachniederung.

Im Flächennutzungsplan ist das Manterinbachtal ein vor-dringliches Schutzziel in der Landschaft. Durchgehende Grünzüge, deren Schutz und auch eine Renaturierung sind die Vorgaben, neben dem „un-bedingten Verzicht auf Bauland-

ausweisungen im Bereich der Bachauen“. Sogar die Umnut-zung von Ackerflächen in Grün-land ist erwünscht.

Überlegung, Planung, Ausfüh-rung, neue Aufgaben - alles zu-sammengenommen wird die Zukunft von Gemeinderat und Gemeindeführung ein Mehr an Verantwortung und Aufwand, hoffentlich zum Wohle aller Bür-gerinnen und Bürgern, fordern.

Das sind die Begriffe, die für die Entwicklung und Zukunft der Gemeinde Lenting hohen Stellenwert haben. Von seiner Einwohnerzahl her gehört Len-ting zu den zehn größeren Kom-munen des Landkreises Eich-stätt, liegt flächenmäßig jedoch an vorletzter Stelle unter den 30 Landkreisgemeinden. Nach den Jahrzehnten starker Bautä-tigkeit mit großem Wachstum ist es eng geworden in diesem Siedlungsschwerpunkt. Eng im Sinne des Platzes für die Erwei-terung oder auch Neuauswei-sung von Baugebieten.

Der sich inzwischen immer mehr verstärkende Zug der Zeit,

nämlich „die Inanspruchnahme und die Versiegelung von Grund und Boden“ zu verringern, ist im stadtnahen Wohnort und Siedlungsschwerpunkt Lenting nahezu zum Zwang geworden. Auch die seit einem Jahrzehnt gleichbleibende Einwohnerzahl bestätigt die veränderte Situa-tion.

Als Flächen für eine künftige Bebauung bieten sich nur im Südwesten und Süden der ak-

tuellen Bebauungsgrenze noch letzte Möglichkeiten. Ob vor-handener Bedarf oder die Ver-größerung der Einwohnerzahl Lentings dafür die passenden Argumente liefern, wird im Ent-scheidungsbereich der Gemein-deführung liegen, aber auch einer allgemeinen Zustimmung aus der Bürgerschaft bedürfen.

Etwas anders sieht es auf dem gewerblichen Sektor aus. In den vergangenen Jahrzehnten sorgten vorwiegend das Öl und die TAL für den Wohlstand im gemeindlichen Etat, jetzt sind es sehr viele Gewerbetreiben-de von Handel, Dienstleistung, Handwerk und Industrie. Mit

der Ansiedlung weiterer Be-triebe ist - die gute allgemeine Wirtschaftslage vorausgesetzt - auch in Zukunft zu rechnen. Zumal beiderseits der Auto-bahn dafür geeignete Gebiete vorhanden sind. Vor allem das Gewerbegebiet Ost wird durch den bevorstehenden Auto-bahnanschluss über die neue Umgehungsstraße (künftige Staatsstraße 2335) an Wert so-gar noch zunehmen.

Bebauungsplan - Gewerbeansiedlung - Naturschutz

Neues Wohngebiet im Süden Lentings Neue Gewerbegebiete westlich und östlich der Autobahn

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... sind seit dem GAU von Fu-kushima im März 2011 die Be-strebungen der schwarz-gelben Bundesregierung, weiter auf die Atomkraft zu setzen. Bis 2022 soll nun doch der letzte Atom-meiler vom Netz gehen, so die späte Erkenntnis aus den Vor-fällen im fernen Japan. Es darf nämlich kurz daran erinnert werden, dass bereits im Jahr 2000 die rot-grüne Bundesregie-rung den Atomausstieg mit den vier Betreibern von Kernkraft-werken eingeleitet hat, während im Herbst 2010 die Regierung unter Kanzlerin Merkel ihren „Ausstieg vom Ausstieg“ feierte.

Seither erleben die sogenann-ten erneuerbaren Energien wieder einen Aufwärtstrend, gilt es doch, die nach und nach außer Betrieb gehenden Kern-kraftwerke durch möglichst um-weltfreundliche Technologien für die Stromerzeugung zu er-setzen. Dabei reift immer mehr die Einsicht, dass die besonders stark subventionierte Fotovol-taik, also die Stromerzeugung mittels Sonnenenergie, in Berei-chen höherer Sonneneinstrah-lung besser aufgehoben ist als in Deutschland - hierzulande erreichen Solaranlagen im Mit-tel nur 9,3 Prozent (821 Stunden/Jahr) der möglichen sogenann-ten Volllastleistung.

Dies bedeutet: Obwohl die so-lare Stromerzeugung derzeit mit nur etwa drei Prozent an der gesamten Stromproduktion be-teiligt ist, erhält sie im Vergleich zu anderen regenerativen Ener-gien (Wasser, Biogas, Biomasse, Wind oder Geothermie) prozen-tual die höchste Bezuschussung

nach dem sogenannten Erneu-erbare-Energien-Gesetz (EEG). Solarstrom ist also ein sauberer, aber auch ein teurer Strom.

Von den genannten regenera-tiven Energien nutzen wir in der Gemeinde Lenting bereits die Geothermie: Unser Schulhaus-neubau nutzt Tiefenwasser, um mittels Wärmetauscher die Klas-senräume im Sommer zu küh-len und im Winter zu beheizen. Unser Ziel sollte es jedoch sein, in Zukunft auch bei der umwelt-freundlichen Stromerzeugung beteiligt zu sein, wie es auch Artikel 83 der Bayerischen Ver-fassung seit jeher vorsieht. Aber wie?

Wasserkraft fällt für Lenting ebenso flach wie die Nutzung von Gas oder von Biomasse. Auch für die Windenergie ist in Lenting kein Platz: Bei einer Flä-che des gesamten Gemeindege-bietes von gerade mal 8,47 km² besteht bei den vorgeschriebe-nen Abstandsflächen zu beste-henden Gebäuden so gut wie keine Möglichkeit, ein Windrad zu errichten.

Nachdem jedoch bereits unse-re Nachbargemeinden Hepberg, Stammham sowie Kösching ihr Interesse am Bau von Windkraft-werken bekundet haben und Böhmfeld bereits eine „Ener-giegenossenschaft“ zu diesem Zweck gegründet hat, sollte eine solche Beteiligung auch durch die Gemeinde Lenting in Angriff genommen werden. Ziel sollte dabei eine interkommunale Ge-sellschaft sein, an der die betei-ligten Kommunen wie auch da-ran interessierte Bürger Anteile

zeichnen können, um den Bau und den Betrieb einer solchen Windkraftanlage finanzieren zu können - um natürlich auch im Gegenzug an den Erträgen be-teiligt zu werden.

Wenngleich sich die Vergü-tungssätze nach dem EEG für Windräder nur auf etwas mehr als ein Drittel dessen belaufen, was für Fotovoltaikanlagen be-zahlt wird, so wird für Wind-kraftanlagen die Volllastleistung im Binnenlandbereich mit 2 000 Stunden/Jahr gemittelt, was der 2 1/2fachen Leistung von Solar-anlagen entspricht. Was auf den ersten Blick nach einem Null-summenspiel aussieht, macht eine Flächenberechnung an-hand einer Leistung von 5 MW (Megawatt) deutlich: Eine Foto-voltaikanlage benötigt für die genannte Leistung eine Fläche von 94 000 qm, während sich eine Windkraftanlage gleicher Leistung mit etwa 1 000 qm be-gnügt.

Sicherlich wird die Gemein-de Lenting aufgrund der ange-spannten Finanzsituation mit mittelfristigen Schulden von zwei Millionen Euro eine solche Beteiligung nicht aus dem Ärmel schütteln können. Allerdings gibt es von der Kreditanstalt für Wiederaufbau sehr zinsgünstige kommunale Anschaffungskre-dite; zudem ergeben sich durch den Betrieb einer solchen Anla-ge - auch für private Anleger - interessante Renditen von fünf bis sieben Prozent. Letztlich be-deutet dies eine auf die Zukunft ausgerichtete Investition in um-weltfreundliche Energiegewin-nung.

Saubere Energie für Lenting - oder: Vom Winde verweht...

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In der zweiten Hälfte des Jahres 2008 begann die konkrete Dis-kussion über die Sanierung des Bauabschnitts II unserer Schule. Die durch Gutachten festgestellte marode Bausubstanz führte dann Anfang 2009 zur nicht leichten

Entscheidung, das erst 40-jährige Gebäude abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen.

Erleichtert wurde die Entschei-dungsfindung auch durch die Erkenntnis, dass damit auch die räumliche Enge im Lehrerbereich und bei der Schulverwaltung be-seitigt werden könnte. Vor allem aber konnten alle Anforderun-gen für eine Ganztagsschule ein-geplant werden. Dazu gehören Gruppenräume für die jeweiligen Klassenzimmer, Aufenthaltsräu-me und die Mittagsküche mit dem Essensraum. Die anfänglich umstrittene Aula bildet den Ein-gangsbereich, sozusagen das Herz der neuen Schule und kann als ge-lungen betrachtet werden.

Selbstverständlich wurde neues-

Neues Schulhaus, moderne Ausstattung, zeitgemäßer Unterricht

te Technik eingebaut, sei es nun ein Aufzug oder Einzelraum ge-steuerte Lüftung. Den Anforde-rungen einer modernen Pädago-gik wurde voll entsprochen. Die Klassenräume sind mit Möbeln des sogenannten „flexiblen Klas-

senzimmers“, das heißt mit roll-fähigen Dreieckstischen und ab-nehmbaren Tafeln ausgestattet, ebenso mit Internetanschluss und Beamer.

Mittlerweile ist das Schulhaus von Schülern und Lehrern in Be-schlag genommen, auch wenn immer noch Restarbeiten durch-zuführen sind. Alle Lentinger Bürgerinnen und Bürger können sich am 18. März beim Tag der offenen Tür da-von überzeugen, dass für unse-re Schülerinnen und Schüler ein optimales Lern-umfeld geschaf-fen wurde. Zwar werden sich im

Bei einer Führung mit dem Rektor der Grund- und Mittelschule Lenting, Herrn Willibald Schels, konnten rund 30 Mitglieder und Freunde der Lentinger SPD am 13. Februar den Neubau in Augenschein nehmen.

Außenbereich die Arbeiten noch bis in den Frühsommer hinziehen, innen dürfte man bis dahin aber fertig sein.

Zur Zeit scheint der ursprünglich berechnete Kostenrahmen von 10,98 Millionen Euro eingehalten werden zu können.

Nicht nur frischen Fisch und Informationen aus erster Hand gab es beim Politischen Ascher-mittwoch im vollbesetzten Hofmarkssaal:

Dr. Manfred Schuhmann schaute als Gastredner fein- und hintersinnig auf die aktu-elle Bundes- und Landespolitik. Dabei durften aktuelle Themen wie Wulff, Guttenberg, der Euro und die Banken natürlich nicht fehlen.

Nach einem kurzen Rückblick durch Bürgermeister Ludwig Wittmann befasste sich der SPD-Kandidat Christian Tau-er mit künftigen kommunalen Aufgaben. Die Förderung der Jugend- und Seniorenbetreu-ung, der Vereinsarbeit und des Sports sowie mehr Bürgerbe-teiligung waren unter anderem Themen seines Vortrags.

Politischer Aschermittwochim Hofmarksaal

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Geburtenrückgang, wesentlich höhere Übertrittsquoten und vor allem die vor einigen Jahren eingeführte sechsklassige Real-schule haben zu einer grundle-genden Veränderung der Schul-landschaft geführt.

Auch in Lenting bekommen wir die Auswirkungen zu spüren. Gab es vor 40 Jahren in der Regel 60 bis 70 Schulanfänger, so ging diese Zahl kontinuierlich auf 40 bis 50 zurück. In diesem Jahr wa-ren es 44, in zwei Klassen mit 21 bzw. 23 Schülerinnen und Schü-ler. Optimale Voraussetzungen für einen Unterricht, der indivi-duelle Förderung zulässt. Dies trifft auch für die anderen Len-tinger Grundschulklassen zu, in denen die Klassenstärken zwi-schen 18 und 24 betragen.

Was aber ist der Grund für die hohen Übertrittsquoten an Re-alschule und Gymnasium nach der vierten Klasse? Sind es die kleinen Grundschulklassen, sind die Übertrittsvoraussetzungen gesenkt worden, oder ist es die Erwartungshaltung der Eltern? Jedenfalls haben in Lenting in den letzten Jahren 50 bis 60 Pro-zent eines Jahrgangs die Schule Richtung Gymnasium und Re-alschule verlassen. Bayernweit waren es im letzten Schuljahr 75 Prozent (45 % Gymnasium, 30 % Realschule). Dies hatte natür-lich massive Auswirkungen auf die Hauptschulen, von denen einige in ihrem Bestand gefähr-det waren. Zwar hatte man mit den Mittlere-Reife-Klassen und der zusätzlichen zehnten Klasse in den letzten Jahren auch den Hauptschulen die Möglichkeit eröffnet, die Mittlere Reife zu

Quo vadis - Schulsystem

verleihen, die hohen Übertritts-quoten aber blieben.

So war eine Zusammenlegung von Hauptschulen unausweich-lich. Mehr oder weniger freiwil-lig wurden sie angehalten, sich zu Mittelschulen zusammen zu schließen. Unser seit Jahrzehn-ten bestehender Schulverband (Lenting, Hepberg, Stammham, Wettstetten) schloss sich mit Kösching und Großmehring zu einem Schulverbund zusam-men. Große Veränderungen für die Schülerinnen und Schüler ergaben sich dadurch nicht, denn die Köschinger und Groß-mehringer Mittlere-Reife-Schü-ler fuhren schon von Anfang an nach Lenting. Allerdings änder-te sich die Zuständigkeit für die Organisation der Schulbusse. Sie wurde vom Landkreis auf die Gemeinden übertragen. Auch die entstehenden Kosten pro Schüler können nun für alle in Rechnung gestellt werden; bis-her war dies nur für Schüler der 10. Klassen möglich.

Wie aber geht es mit der Ent-wicklung des Schulsystems wei-ter? Gelingt es den Mittelschu-len mit Hilfe der verstärkten För-

Bis auf den letzten Platz be-setzt war das Café Stadtblick beim Seniorennachmittag der Lentinger SPD am 8. Februar. Bei Kaffee und Kuchen konn-ten sich die Gäste über die Vorhaben und Aufgaben des SPD-Bürgermeisterkandida-ten informieren. Schöne Prei-se, darunter Blumen buketts, Brotzeit teller oder auch eine Fahrt für zwei Personen in den Bayer ischen Landtag warteten auf ihre Gewinner beim Bingo-Spiel. Wer „fünf in einer Reihe“ präsentieren konnte, durfte ei-nen der begehrten Preise mit nach Hause nehmen.

derung und Betreuung in den Ganztagsklassen, ihr Profil zu stärken und sich als eigenstän-diger Schultyp zu behaupten, oder geht die Entwicklung hin zum zweigliedrigen Schulsys-tem wie erst kürzlich in Schles-wig-Holstein, wo Realschule und Hauptschule zusammen-gelegt wurden? Auch in diesem Fall wären dann bei uns in Len-ting alle Voraussetzungen für ei-nen Standort des dann neu ent-stehenden Schultyps gegeben.

Seniorennachmittag

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Aus den gemeindlichen Finanz-plänen bis zum Jahr 2009 ist er-sichtlich, daß die langfristigen, 20-jährigen Kredite aus der Zeit des Bergfürstbaus zum Ende des Jahres 2012 abbezahlt seien und damit die Gemeinde schulden-frei wäre. Die alten Kreditverträ-ge laufen zwar aus, aber die Ge-meinde ist nicht schuldenfrei, im Gegenteil, die Pro-Kopf-Verschul-dung steigt auf 736 Euro an.

Die Ursache ist bekannt, der Schulersatzbau erforderte eine vollkommen neue Sicht auf die finanziellen Verhältnisse der Gemeinde. Die vom Architek-turbüro errechneten Kosten von 10,98 Millionen Euro mussten finanziert werden. Den Rückla-gen, die dadurch fast ganz auf-gebraucht werden, werden 6,33 Millionen Euro entnommen, und 1,15 Millionen Euro erhielt die Gemeinde aus Mitteln des Kon-junkturpakets II. Folglich blieb ein ungedeckter Bedarf von 3,5 Millionen Euro, der finanziert werden musste. Aus Mitteln des Kommunalen Finanzausgleichs

(FAG) hat die Regierung in Mün-chen noch einen Zuschuss von etwa 2 Millionen Euro zugesagt, der aber erst im Frühjahr 2013 zu erwarten ist. Deshalb wurde ein kurzfristiger Kredit mit 1,3 Mil-lionen und ein langfristiger (20 Jahre) mit 2,2 Millionen Euro auf-genommen.

Durch den fast vollständigen Abbau der Rücklagen fehlen na-türlich die Zinseinnahmen, die zuletzt 130 000 Euro betragen haben. Andererseits sind jetzt Zinszahlungen in Höhe von etwa 100 000 Euro fällig, so dass sich eine Finanzierungslücke von 230 000 Euro ergibt. Um jedoch die Finanzkraft der Gemeinde in den nächsten Jahren sicher zu stellen und die nötigen Investiti-onen tätigen zu können, hat der Gemeinderat auf Vorschlag der Verwaltung die Hebesätze der Grund- und Gewerbesteuer an-gehoben, so dass die dauerhafte Leistungsfähigkeit der Gemein-de auch in der Zukunft gegeben und zu keiner Zeit eingeschränkt ist.

Schulhausfinanzierung, künftige finanzielleLeistungsfähigkeit der Gemeinde

Gemeinsam besichtigten der Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayer. Landtag, Markus Rin-derspacher, der Landtagsabge-ordnete Hans- Joachim Werner und der Bürgermeisterkandi-dat der Lentinger SPD, Chris-tian Tauer, am 9. Februar die Lentinger Firma Kessel AG.

In einer einstündigen Führung informierte Vorstandsmitglied Alexander Kessel die interes-sierten Besucher über die ver-schiedenen Einrichtungen und Betriebsabläufe des rund 400 Mann starken Unternehmens, das im Bereich der Rückstau- und Abscheidertechnik markt-führend ist.

Der seit 1963 bestehende mit-telständische Betrieb, der sich auf Lösungen für die Gebäude-entwässerung aus Kunststoff spezialisiert hat, inzwischen aber auch Designprodukte in diesem Bereich herstellt, produziert ausschließlich am Standort Lenting. Die Ausbil-dungsquote liegt dabei bei erfreulichen zehn Prozent. Ein Viertel ihres Umsatzes von 64 Millionen Euro erzielt die Firma Kessel im Ausland.

Im anschließenden Presse-gespräch zeigte sich die Ge-schäftsführung erfreut über den Beschluss des Gemeinde-rats, das Gewerbegebiet unver-züglich mit dem Autobahnan-schluss Lenting- Ost verbinden zu wollen. Auch die Bestrebun-gen, das Gewerbegebiet nach Norden hin erweitern zu wol-len, fanden positiven Anklang.

Besichtigung bei Fa. Kessel

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Ab 2012 gelten bei uns in Lenting neue Hebesätze für Grund- und Gewerbesteuer. Seit Jahrzehnten war nicht an der Steuerschraube gedreht worden .Jetzt war eine Erhö-hung unabdingbar, um die Fi-nanzkraft der Gemeinde auch für die Zukunft der Gemeinde aufrecht zu erhalten.

Bei der Grundsteuer A für landwirtschaftliche Grundstü-cke wurde der Hebesatz von 300 auf 330 angehoben. Dies entspricht prozentual einer Erhöhung von zehn Prozent. Keine Gemeinde im Landkreis Eichstätt hatte einen günsti-geren Hebesatz. In absoluten Zahlen erzielte die Gemeinde aus allen landwirtschaftlichen Grundstücken eine Einnahme von 14 200 Euro. Künftig ergibt sich daraus eine Mehreinnah-me von 1 420 Euro.

Bei der Grundsteuer B, die alle bebauten bzw. mit Baurecht versehenen Grundstücke be-trifft, hatten wir in Lenting ei-nen für den Landkreis Eichstätt einzigartig niedrigen Steuer-

Grund- und Gewerbesteuer

satz von 275 Prozent. Künftig sind es 310 Prozent. Dies ent-spricht einer Erhöhung von 12,72 Prozent. Etwa 390 000 Euro zahlten bisher alle Haus-besitzer zusammen an die Gemeinde, künftig werden es 440 000 Euro sein.

Der Hebesatz bei der Gewer-besteuer wurde von 340 auf 350 erhöht. Die vergleichswei-se geringe prozentuale Erhö-hung von drei Prozent orien-tierte sich an der Vergleich-barkeit mit den umliegenden Gemeinden. Die einnahmen aus der Gewerbesteuer unter-liegen sehr großen Schwan-kungen; sie bewegen sich zwi-schen 973 000 Euro im Jahr 2006 und 2,26 Millionen Euro im Jahr 2008. In der Bürgerver-sammlung wurde für 2011 eine Einnahme von 1,6 Millionen Euro bekannt gegeben. Über-tragen auf das Jahr 2012 ergä-be dies eine Einnahmenmeh-rung von 48 000 Euro.

Legt man die Zahlen des Jah-res 2011 zugrunde, ergibt sich durch die Anpassung der He-

besätze eine steuerliche Mehr-einnahme von ca. 100 000 Euro. Im Vergleich mit anderen Gemeinden im Landkreis fal-len wir mit unseren neuen He-besätzen keinesfalls aus dem Rahmen. Wesentlich kräftiger greift hier die Stadt Ingolstadt zu. Vergleichen Sie die Hebe-sätze einiger ausgewählter Landkreisgemeinden und die der Stadt.

Grundsteuer A Grundsteuer B Gewerbesteuer

Denkendorf 350 350 350

Eichstätt 350 350 330

Gaimersheim 340 300 350

Großmehring 300 300 350

Hepberg 320 320 350

Kipfenberg 360 360 300

Kösching 330 330 380

Lenting 330 310 350

Stammham 330 310 350

Wettstetten 375 325 350

Ingolstadt 350 460 400

So ließe sich eine Geschichte überschreiben, mit der - wer auch immer - maßgebliche Leute viel Ärger angerichtet haben. Der 31. August 2011 war dann ein guter Tag, als es nach langer Warte-zeit endlich zur Gewissheit wur-de und in der Zeitung stand: Die Umgehungsstraße Lenting/Kö-sching vom Autobahnanschluss Lenting-Ost bis zum Kreisel bei der Realschule wird 2012 gebaut, 2013 fertig sein und dem Verkehr übergeben. Die gute Nachricht kam aus dem Staatlichen Bauamt Ingolstadt.

Darauf gewartet hat man seit vielen Jahren vor allem in Len-ting und Kösching, wo nicht nur zu den üblichen Stoßzeiten der Verkehr überhand nahm und zu Staus und ärgerlichen Wartezei-ten führte. Auf der Bahnhofstra-ße in Lenting staut sich an der Kreuzung zur Staatsstraße 2229 der Verkehr hunderte von Me-tern, seit langer Zeit, von Jahr zu Jahr zunehmend.

Dahinter steht als Ursache frei-lich auch ein allgemeiner Vorteil, nämlich die Zunahme der Be-schäftigtenzahl und des Zulie-ferverkehrs von Audi. Allerdings

Aufgeschoben war nichtaufgehoben

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kommt als Nachteil hinzu, dass die Stadt Ingolstadt - so der kon-stante Vorwurf - ihrerseits nichts tat und tut und diesen Verkehr aus dem Stadtbereich auf das Land verdrängt. In diesem Fall auf die nördliche Peripherie, die ohnedies auch noch den überre-gionalen Verkehr zu spüren be-kommt.

Aus dem Bürgermeisterzim-mer des Lentinger Rathauses ist von Ludwig Wittmann in kurzen Abständen immer wieder der Vorwurf zu hören, die Stadt In-golstadt unternehme nichts, um diesen Verkehrsdruck gemein-sam zu regeln. Im Gegenteil, die Autobahnausfahrt Lenting wurde per Verkehrsschild aus allen Rich-tungen als Ausfahrtsziel Richtung Audi ausgewiesen.

Dabei war es einst, am Ende der 1960er Jahre eine Selbstverständ-lichkeit, dass die weiträumige Umgehung auch als Autobahnzu-bringer in einem Zug gebaut wer-den sollte. So erdacht von dem legendären Professor Schaechter-le Mitte der 60er Jahre. Seine Vo-rausschau samt Planung wurde seinerzeit allgemein begrüßt, von den Leuten an verantwortlicher Stelle aber bald in die Schublade gesteckt, einfach „vergessen“.

Der Staat sparte Geld, der neue Landkreis Eichstätt hatte anders-wo Brennpunkte, und auch in die Gemeinde Kösching drängte nicht mehr auf den Bau der Um-gehung. Der Rest ist bekannt: Erst die schon erwähnte Zunah-me des Verkehrs veränderte diese Stimmungslage. Die Straße wur-de plötzlich auch von den Nach-barn, die sie als „reinen Lentinger Wunsch und Bedarf“ abgetan hatten, wieder als dringend not-wendig eingestuft.

Wie auch bei der Kreuzung Bahn-hofstraße/Ingolstädter und Nürn-berger Straße sind in den letzten Jahren auch bei der sogenannten Weberkreuzung, also der Kreuzung zwischen den Staatsstraßen 2229 und 2335 die Verkehrsbelastungen auf ein nicht mehr vertretbares Maß gestiegen. Gerade in den Zei-ten des Schichtwechsels bei der Fir-ma Audi stauen sich die Fahrzeuge teilweise bis in den Abfahrtsbe-reich der Autobahn - ein Zustand, den auch die Straßenverkehrsbe-hörden als unzumutbar erkannt haben.

Seit 2010 sind die Pläne des Staatli-chen Bauamtes, diesen Kreuzungs-bereich zu entschärfen, bereits im Umlauf: Eine sogenannte „höhen-freie Querung“ soll an dieser Stelle Entlastung bringen. Dies bedeutet, dass die bisherige Ampelsteuerung ersetzt werden soll durch eine Un-terquerung in Ost-West-Richtung bzw. eine Überquerung in Nord-Süd-Richtung. Die Abbiege-spuren aus Richtung bzw. nach Lenting und Hepberg führen dabei östlich der N ü r n b e r g e r Straße über die Felder, wo-bei die Hep-

Die „Weberkreuzung“ - ein weiteres Nadelöhr

berger Seite einen Kreisverkehr erhalten soll. Die Grafik stellt den ungefähren Verlauf dar.

Der 7. Ausbauplan für die Staats-straßen in Bayern führt dieses Projekt unter der internen Pro-jektbezeichnung IN430-07 unter der Dringlichkeitsstufe 1, die ei-nen Baubeginn bis im Jahr 2020 veranschlagt. Eine optimistische Ansicht, die auch von einer Kandi-datin für das Amt des Bürgermeis-ters geäußert wurde, verlegt den Baubeginn bereits in die nächsten drei Jahre.

Realistisch betrachtet wird mit dem Bau kaum vor 2020 zu rech-nen sein: Die oberste Baubehörde im bayerischen Innenministerium führt unter der Dringlichkeitsstu-fe 1 insgesamt 47 Straßenbaupro-jekte, von denen die „Höhenfrei-machung südlich Hepberg“ an drittletzter Stelle geführt wird. Es wird also noch einige Zeit dauern, bis der Verkehr an dieser Stelle wieder richtig läuft, sollten in der Zwischenzeit nicht neue Umstän-de eintreten, die dieses Bauwerk dringlicher machten. Unser groß-städtischer Nachbar und der größ-te Arbeitgeber der Region hätten jedenfalls großes Interesse daran, den Autobahnzubringer zu ertüch-tigen.

Viele Jahre vergingen noch mit Trassenverlegung, Neuplanung, Grunderwerb und so weiter. Das bald erreichte Ziel freut uns Len-tinger, die wir immer wieder auf die Nöte des Straßenverkehrs auf Gemeindegebiet und im Norden Ingolstadts hingewiesen haben.

Karte: © OpenStreetMap und Mitwirkende, CC-BY-SA

Aufgeschoben war nicht aufgehoben