Leseprobe Buch: „Brevier für Pauline“

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Michael Fuchs-Gamböck

Brevier für Pauline

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InhaltEinstieg 5Diese Liebe 11Die Dinge 14Meine Welt 16Vom richtigen Gedanken 19Pass auf! 25Freude 29Macht 32Freddy 34Musik 37Gott 40Du bist Du 44Möglichkeiten 47Moment 50Dich 52Kunst 54Liebe, in jedem Augenblick 59Tod 65Vaterliebe 70Ausstieg 71

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Die Dinge

Die Dingegeh’n jaihren Gangunentwegt;und wir versuchensie zu ändernwas völligerQuatsch ist.

Die Dingegeh’n jaihren Gangweil sie sonstnichts zu tun haben

Also geh’einfach mitund dann geht esdir gut

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Pass auf!

Pass aufKinddass dir niemandje einredetdass Liebewas mit Macht zu tun hat

Lass’ dir nie erklärendass die Weltnicht geändert werden kann– stimmt ja nicht:Dukannst sie ändern

Pass aufKinddass dir niemals verborgen bleibtwenn eine Pflanzeneu gewachsen istüber Nacht;dass dir niemals

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verborgen bleibtwenn ein Tier leidetund du stetsdie Chance hastes zu heilen– pass bitte auf

Pass aufKindwenn die anderndir erzählen wollenwas richtig istweil ihre Meinungdie Meinungder Mehrheit ist– ihre Meinungist richtigaber nur deshalbweil es die Meinungder anderen istnicht die deine

Pass aufKind

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dass du aufpasst– Aufmerksamkeitfür sichund für die wenigenist die größte Stärkedie es gibtdie wir besitzenganz tiefin uns drin

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Vaterliebe

Ich liebe dichseit dem Tagdeiner Geburt– aber ich liebe dich heutenicht so starkwie ich dich morgenlieben werde

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AusstiegWarum ein altmodisches Brevier in unserer modernenZeit?

— Ein paar Gedanken des Autors, um seinen An-spruch für dieses Buch der Welt und sich selbstbesser zu erklären —

Ich liebe meine Tochter Pauline. Diesen Satz lasseich, in all seiner Schlichtheit, einfach mal stehen.Denn jene unumstößliche Tatsache, ohneWenn undAber notiert und gefühlt, ist Auslöser für diesesBuch. Weil meiner Ansicht nach einfache Feststel-lungen, zementiert durch die stetig präsente Realitätund den gelebten Alltag, unserem Dasein wahrhaftherrliche Konstanten verleihen, fernab vom aufge-blasenen, exzentrischen, überdrehten Irrsinn, dersich mehr und mehr in die Moderne einschleicht –mit lautemGetöse und auf spiegelglatter Oberfläche,die kaum noch Möglichkeiten zum individuellenAbtauchen und darauf folgendem Phönix-haftenemotionalem Wiederauftauchen bietet.

Der Begriff »Liebe« wurde im Laufe der letztenDekaden erbärmlich ausgeleiert, da er mittlerwei-le inflationär verwendet wird. Er hat seine strah-lende Kraft längst eingebüßt. Mittlerweile »lieben«

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wir alles, was uns angenehm erscheint. Für dieseSituation ist zu einem nicht unwesentlichen An-teil die virulent beherrschende Macht von Werbe-sprüchen und profanen TV-Beiträgen verantwort-lich: Wir lieben unsere Katze, unser Auto sowie-so, unseren neuen Computer selbstredend auch,wir lieben eine willige Prostituierte, die uns gegenCash schnelle Abhilfe beim Trieb-Stau verschafft,wir lieben ausschließlich die Croissants eines be-stimmten Bäckers, die Kleider eines exzentrisch-angesagten Designers – Liebe allerorten.WelchWeltvoller Liebe offensichtlich, die wir unser Zuhausenennen. Aber Liebe in dem Sinne, dass man ei-nen anderen Menschen vorbehaltlos für das liebt,was er ist, nämlich ein unverwechselbarer, einzig-artiger Charakter, diese Fähigkeit geht dem Homosapiens des 21. Jahrhunderts mehr und mehr ver-loren, zugunsten der Liebe ausschließlich für sichselbst.

Ich möchte ein guter Vater sein. Noch so ein Satz,den ich in all seiner Schlichtheit einfach mal stehenlasse. Da atme ich an dieser Stelle erstmal tief durch.Denn ich bin mir bewusst, dass ich als Vater nurso gut sein kann, wie es meine Herkunft, meine Er-fahrungen aus der Vergangenheit, mein bewussterwie unbewusster Umgang mit meiner Vita, meine

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hoffentlich damit verbundene mentale Stärke über-haupt zulassen. Richtig: Es geht bei aufrichtiger Lie-be um Verantwortung. Und ob ich stark genug seinkann, jene für den Jüngeren, den Schwächeren, denZu-mir-Aufschauendem zu übernehmen.

Mein wegweisender Vorsatz ist, ein guter Menschzu sein. Erst wenn ich diesen ausfülle, kann ichein guter Vater werden. Doch welcher Mensch ist»gut«? Wie anmaßend ist es, sich selbst ein Gütesie-gel auszustellen? Ich bin der festen Ansicht, dasshumane Güte eng Hand in Hand geht mit positivenUr-Charakterzügen wie Empathie, Respekt, Optimis-mus, Höflichkeit. Keinesfalls vergessen werden darfdabei: Humor, das stärkste und wirkungsvollste Boll-werk gegen die Angst vor der großen unberechen-baren Komponente, dem Tod. Mindestens genausowichtig ist es, sich seiner unbedingten Fehlerhaftig-keit als menschliches Wesen bewusst zu sein. Sichnach ihrer Erkenntnis dieser Schwäche zu stellen.Und im Anschluss daran hoffentlich in der Lagezu sein, in diese Fehlerhaftigkeit mit aller Konse-quenz und aller Schmerzhaftigkeit einzutauchen,um gestärkt daraus hervorgehen zu können.

Es ist meine tiefe Überzeugung, dass Kinder dasind, um ihren Erzeugern die eigene Unzulänglich-keit beizubringen. Das tun Kinder auf die charman-

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teste, weil naivste Art und Weise überhaupt. DerMensch wächst nicht nur an seinen Aufgaben, wiees im berühmten Aphorismus angesprochen wird,sondern er sollte vor allem daran wachsen, wie ermit seinem Eltern-Sein umgeht, was er Töchtern wieSöhnen mitgibt in eine Welt, die immer undurch-schaubarer und undurchdringlicher wird, in der dieVermittlung von Werten gerne mal erstaunt undgelegentlich höhnisch beäugt wird.

Gedanken solcher Art, gepaart mit demUmstand,dass meine Tochter Pauline an einem 29. Oktoberihren 18. Geburtstag feiern wird, brachten mich da-zu, ihr ein paar meiner Gedanken, Erfahrungen,Überzeugungen in einfacher Form schriftlich mitauf den Weg zu geben. »Brevier« nannte man diesesProcedere jahrhundertelang, was vor allem Väterihren Töchtern in meist lyrischer Form zu vermit-teln versuchten, wenn diese an der Schwelle zumErwachsensein standen – nicht mehr Rat suchendesKind, aber auch nicht ein mit sich selbst im Reinenbefindlicher Erwachsener.

Interessant an der Phase, in der die 18 hier gesam-melten Beiträge dieser Schrift entstanden (18 üb-rigens deshalb, weil meine Tochter ab sofort undunwiderruflich 18 Jahre zählt, während ichmeine Ge-danken für sie niederschreibe und zu Ende bringe),

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gestaltete sich der Umstand, dass man als Autorplötzlich nicht mit erfundenen Charakteren wieetwa in Romanen oder Kurzgeschichten konfron-tiert ist, zu denen man im Notfall Distanz herstellenkann, stattdessen mit der nackten, schonungslo-sen Wahrnehmung – und Wahrheit – seines Selbst.Der ureigenen Grundsätze fürderhin, die man sichin jahrzehntelanger, oft mühevoller Kleinarbeit zu-rechtgelegt hat.

Während der Arbeit am Brevier stellte ich michund meine Philosophie immer wieder infrage, man-ches Mal äußerst harsch. Von wegen: Stehst du hin-ter all dem, was du hier in wenigen Worten von dirgibst? Woher nimmst du dir das Recht heraus, ei-nem Jüngeren deine Vorstellungen von der Existenzauf den Weg zu geben, nur weil das arme Kind zufäl-lig dein Fleisch und Blut ist? Welchen Sinn ergebenethische Werte, in der Vergangenheit ausschließlichvon dir allein angesammelt, im 21. Jahrhundert ganzgenerell?

Doch je weiter ich eintauchte in die Gedanken-welt rund um dieses Büchlein, desto mehr schältesich irgendwann der eine entscheidende Grundge-danke heraus: Ich möchte meiner Tochter, vollkom-men ohne erigierten Zeigefinger, ein paar Eckpfeilermeiner von Humanismus geprägten Philosophie ver-

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mitteln. Was Pauline mit diesen Überlegungen an-stellt, soll sich definitiv meinem Wissen entziehen.Welch Glück, dass ich nicht der Verfasser einer wieauch immer gearteten, in Stein gemeißelten heiligenSchrift sein muss.

Unabhängig von meinem engen Verhältnis zudieser einzigartigen Tochter (aber auf die Einzigar-tigkeit ihrer Kinder setzen alle Eltern dieser Welt …)hoffe ich, dass mit diesem schmalen Band und sei-nen … nun ja …Weisheiten wenigstens ein paar Ideenvon Ethik und Moral verbreitet werden, die einembesseren gemeinsamen Miteinander zwischen denGenerationen, vor allem aber zwischen den Men-schen ganz allgemein dienen. Die Texte darin sindunter der unbedingten Hoheit von Achtsamkeit ent-standen. Von Respekt vor jedem Nächsten. Von Lie-be ohne Wenn und Aber. Und von dem Wissen umdie eigene Fehlbarkeit.

Ich möchte mich an dieser Stelle in aller tiefempfundener Freundschaft bei Illustrator RainerG. Flechsig bedanken, der ohne zu zögern Zeich-nungen für das Brevier beigesteuert hat. Gleichfallskein Zögern gab es bei Prof. Dr. Thomas Raff, alses darum ging, kluge einführende Worte für diesesBüchlein zu finden. Und auch meinen Verleger In-golf Ludmann-Schneider musste ich nicht beknien,

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dass er in seinem kleinen, feinen Verlag pax et bo-num dieses ungewöhnliche Werk veröffentlicht. Erhat es einfach getan, weil ihm danach war, wofürich ihm für immer dankbar sein werde. Der größ-te Dank freilich gilt meiner Tochter Pauline, dennohne sie wäre dieses Buch – aus nachvollziehbarenGründen – nicht möglich gewesen.

Michael Fuchs-Gamböck, im Herbst 2014

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Annette HillringhausMinna, grüne MinnaDie achtjährige Minna kann nicht wiedie anderen Kinder in den Sommerfe-rien in Urlaub fahren, weil ihre Elternarbeiten müssen. Sie kann nicht einmaldraußen spielen, denn es regnet in Strö-men. Und zu allem Überfluss schickt siedie Mutter auch noch zum Einkaufen.Tolle Ferien! Durch Zufall findet sie aberein Geschäft mit wunderbar duftendenGrünpflanzen und neue Freunde. Schonbald erlebt die Himbeersaftgang ein auf-regendes Abenteuer . . .ISBN: 978-3-943650-18-1www.pax-et-bonum-verlag.de

Ingolf Ludmann-SchneiderJenseits, Tod und SterbenTod und Sterben sind immer noch eingroßes Tabu in unserer Gesellschaft.Trotzdem fragen sich nicht wenige Men-schen nach dem »wie« – und vor allem,nach dem »danach«. Ingolf Ludmann-Schneider hat aus Erfahrungen, Fra-gen undAntworten ein beeindruckendesBuch geschaffen, dass die Angst vor demVerlust eines geliebten Menschen oderTieres nimmt, aber auch die Angst vordem eigenen »letzten Weg«.ISBN: 978-3-943650-29-7www.pax-et-bonum-verlag.de

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Im Verlag

sind weiterhin erschienen:

Die menschliche Welle(Bd. 1 – Ebbe) ISBN 978-3-943650-01-3

Die menschliche Welle(Bd. 2 – Flut) ISBN 978-3-943650-04-4

Irrlichter des Todes ISBN 978-3-943650-33-4

Du bist das Wunder ISBN 978-3-943650-24-2

Glück schenken ISBN 978-3-943650-14-3

Shiva kläfft –Der berühmteste Hund von Berlin ISBN 978-3-943650-28-0

Gourmetkatze – Als die Katzeeinen Tisch reservierte ISBN 978-3-943650-36-5

Kids im Internet ISBN 978-3-943650-09-9

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