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Hänsel und Gretel waren allein zu Hause. Bevor die Mutter gegangen war, hatte sie den Kindern Arbeit aufgetragen: Gretel sollte Strümpfe stricken, Hänsel für den Vater Besen binden.Gretel konnte Stricken nicht leiden. Trotzdem sang sie fröhlich vor sich hin. Das schien Hänsel zu ärgern. Er warf den angefangenen Besen in eine Ecke und rief: »Wie kannst du nur so lustig sein! Mir knurrt der Magen und statt der Besen sehe ich Butterwecken vor mir!«Gretel sah Hänsel mitleidig an. Ja, auch sie hatte Hunger. Seit Tagen lebte die Familie von nichts anderem als trockenem Brot!

Heute aber ... Gretel strahlte und entschloss sich, ihrem Bruder das Geheimnis zu verraten!»Pst, Hänsel«, flüsterte sie. »Wenn du versprichst, kein solcher Griesgram zu sein, zeig ich dir was!«Hänsel beobachtete misstrauisch, wie Gretel auf den Schrank kletterte und den Milchtopf herunterholte. Er war – Hänsel traute seinen Augen nicht – randvoll mit sahniger, cremiger Milch!

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»Zwick mich!«, flüsterte Hänsel. »Ich glaub, ich träum noch immer!«Doch Gretel konnte ihn nicht zwicken. Wie gebannt starrte sie ebenfalls auf das Häuschen. Es war ganz und gar aus Kuchen und Süßigkeiten gebaut! Hänsel schluckte, denn sein Bauch knurrte vor Hunger.

Und schon machte er zwei Schritte auf den Zaun zu, der den Stall und das Knusperhäuschen miteinander verband. Mmmhhh! Ein Zaun aus lauter Lebkuchenkindern!»Bleib stehn!«, schrie Gretel. Ihr kam das Ganze seltsam vor und irgendwie unheimlich. Aber dann stieg der Duft der Leckereien auch in Gretels Nase. Und sie konnte sich einfach nicht zurückhalten!»Vielleicht haben uns ja die Engel aus dem Traum das Knusperhäuschen geschickt«, beruhigte sie sich. Und Sekunden später waren die Kinder schon beim Häuschen und brachen jeder ein großes Stück Kuchen heraus.

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