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Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,

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FOTO: MARIANNE MAJERUS

Der Winter ist in den meisten

Gärten immer noch eine Auszeit.

Das ist schade und im Grunde

auch eine nicht nachvollziehbare

Verschwendung, wenn man

bedenkt, dass die kalte Jahreszeit

in manchen Regionen mehrere

Monate dauert. Warum sollte man

in dieser Zeit auf einen schönen

Garten verzichten? Wie schrieb

einst der große Karl Foerster:

„Der Winter dauert ein halbes Jahr

und will im Garten ebenso ernst

und kultisch genommen werden

wie die übrigen Jahreszeiten.“

Wir stimmen ihm zu und plädieren

für Gartenkonzepte, die den

Winteraspekt stets im Blick haben.

TITELTHEMA

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FOTO: RICHARD BLOOM | GARTEN : ANGLESEY ABBEY WINTER GARDEN | DESIGN: RICHARD AYRES UND JOHN SALES

TEXT: MARION LAGODA

„Es klingt für die meisten Menschen immer noch wie ein tolles Märchen, dass auch im

Winter geblüht wird.“ Noch einmal sei hier Karl Foerster (1874 – 1970) zitiert. Der wort-

gewaltige Staudenzüchter und Buchautor aus Potsdam-Bornim ereiferte sich bereits in

seinem in den 1940er-Jahren erstmals erschienenen Werk „Lebendige Gartentabellen“

in seiner ihm eigenen leicht theatralischen Weise über die „stumpfe Welt“, deren Wider-

stand bezüglich eines winterlichen Flors es zu brechen gelte. Doch irgendwie scheint er auf

taube Ohren gestoßen zu sein. Wenn man im Winter durch die Randbezirke der Metro-

polen wandert, an städtischen Vorgärten entlangspaziert oder sich in ländlichen Anlagen

umschaut, hat man nicht den Eindruck, dass sich seit Foersters Aufruf viel geändert hat.

Rhododendren und ein paar Koniferen, ein paar Ligusterhecken, vielleicht noch den einen

oder anderen Eiben- oder Buchsbaumkegel im Topf: Das ist in den meisten Gärten hierzu-

lande schon das Höchste an winterlichem Grün, von Flor ganz zu schweigen.

DER GARTEN IM WINTERVOM ZAUBER EINER JAHRESZEIT

Die von Pink zu Orange

changierenden Triebe des Roten

Hartriegels Cornus sanguinea

‘Midwinter Fire’ und eine Kolonie

Schneeglöckchen umgeben

die kupferroten Stämme der

Mahagonikirschen Prunus serrula.

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FOTO: MARIANNE MAJERUS | GARTEN: ANGLESEY ABBEY

Raureif verwandelt den Garten von Anglesey Abbey

im englischen Cambridge in ein Märchenreich, in dem

immergrüne Sarcococca hookeriana var. digyna und die

orangeroten Triebe der Weißweide Salix alba ‘Britzensis’

ins Auge fallen.

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Sechs dachbildende Ahornblättrige Platanen Platanus

acerifolia spenden im Sommer Schatten und fügen

der Terrasse im Winter ein attraktives vertikales

Element hinzu. In den Beeten haben derweil Gräser

noch einmal ihren großen Auftritt.

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FOTO: CLIVE NICHOLS | DESIGN: ANOUSHK A FEILER

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OPTISCHER HALT DURCH BLEIBENDE STRUKTUREN

Dabei gibt es sie tatsächlich, die Blüten im Winter. Doch davon später. Viel wichtiger bei

der Anlage eines Gartens, der auch im Winter etwas hermachen soll, ist eine immerwäh-

rende Struktur.

So eine Raumstruktur trägt den Garten und gibt ihm optischen Halt. Im Frühjahr bestim-

men meist Zwiebelpflanzen das Geschehen, während der Sommermonate dann Stau-

den und einjährige Blumen. Im Herbst und Winter hingegen besteht der Garten oftmals

aus nichts anderem als nackter Erde. Dabei benötigt man im Prinzip nur einige vertikale

Elemente, um der winterlichen Tristesse im Garten beizukommen. Das wären beispiels-

weise Bäume mit interessanter Silhouette oder außergewöhnlicher Rinde, immergrüne,

exakt getrimmte Hecken, altehrwürdige Backsteinmauern, ein paar Formschnittgehölze

in den Beeten oder in Gefäßen. Kommen noch Blickachsen und eine Einteilung in ein-

zelne, von einem klar definierten Wegenetz durchzogene Bereiche dazu, hat man bereits

per se eine gute Grundlage für einen gelungenen Garten. Im Sommer wird solch ein klar

gegliedertes Konzept kaum auffallen, weil Blätterflut und Blütenmeer die Konturen ver-

wischen. Im Winter ist es Gold wert, weil es den Garten auch an grauen Tagen reizvoll

erscheinen lässt.

Klare Strukturen, Sichtachsen, immergrüne

Formgehölze und ein Eyecatcher: Dieser winterliche

Garten überzeugt auch ohne den ihn adelnden

Raureif. Die Lollipops aus Eibe werden von rundlich

geschnittenem Lavendel ‘Imperial Gem’ umgeben.FOTO: MARIANNE MAJERUS

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NEUER BLICK AUF DIE REIZE DER KARGHEIT

Sir Roy Strong, ehemaliger Direktor des Lon-

doner Victoria and Albert Museums und passi-

onierter Gartenfreund, verglich den winterli-

chen Garten mit einer Kirche in der Fastenzeit:

„Ohne ihre Einrichtungsgegenstände, ohne

von Verzierungen abgelenkt zu werden, kon-

zentriert sich das Auge wieder auf die Reinheit

der Architektur.“ Der Winter ist also keines-

wegs eine Auszeit im Garten, man muss ihn

nur aus einem anderen Blickwinkel betrachten

oder besser noch mit anderen Augen. Denn der

winterlichen Kargheit wohnt auch ein Zau-

ber inne, der es mit sommerlicher Üppigkeit

allemal aufnehmen kann. Das filigrane Geäst

einer Birke, die Akkuratesse einer Eibenhecke,

die scharlachroten Triebe eines Hartriegels,

die glänzende Rinde der Mahagonikirsche,

die weißen Büschel der wilden Clematis, der

Liebreiz eines Schneeglöckchens, der immer-

grüne Schopf der Seggen, das noch haftende

kupferfarbene Buchenlaub vor einem saphir-

blauen Himmel: Dies alles sind Kostbarkeiten

der Natur, die wir so nur im Winter wahrneh-

men; dann nämlich, wenn das Auge nicht von

der Opulenz sommerlicher Blütenpracht abge-

lenkt ist.

FOTO: MARIANNE MAJERUS

In diesem Garten wird deutlich, wie wichtig es ist,

Abgeblühtes im Herbst nicht radikal zu entfernen.

Raureif setzt die welken Blüten der Hortensie, von

Fetthenne, Oregano, Immergrün und verschiedenen

Gräsern einmal mehr in Szene.

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Zugegeben: Dieses Konzept ist keines für den

üblichen Hausgarten, aber es zeigt anschaulich, wie

großartig ein winterlicher Garten aussieht, wenn

man immergrüne Formgehölze einsetzt wie hier in

Parkhead im schottischen Dunbartonshire.

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FOTOS: ANDREA JONES | DESIGN: PARKHEAD GARDEN | IAN MCKELLAR

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Die historischen Gärten von Parkhead wurden

italienischen Anlagen des 18. Jahrhunderts

nachempfunden. Formschnitt war seinerzeit en

vogue und macht die Hainbuchen Carpinus betulus

‘Fastiagata’ auch unbelaubt zum Hingucker.

GRÜN ALS TRAGENDE FARBE DES WINTERS

Stattdessen fällt der Blick auf jeden Farbtupfer, den der Winter hervorbringt. Denn Farben

sind gerade in dieser Jahreszeit mit ihrem klaren Licht und der unverstellten Landschaft

so auffällig.

Rosemary Verey (1918 – 2001), eine der Grandes Dames der englischen Gartenkultur im

vergangenen Jahrhundert, widmete den Winterfarben ein eigenes, sehr ausführliches

Kapitel in ihrem 1989 erschienenen Buch „Der Garten im Winter“. „Die Farbpalette des

Winters ist klar, karg und so begrenzt, dass sie selbst die ausgefallensten Ideen des Gärt-

ners im Zaum hält“, schreibt Verey ein wenig spitz.

Natürlich denkt man zuallererst an Grün, an Grün in seinen unendlich vielen Schattie-

rungen, an die „tragende Farbe“ des Winters, wie Rosemary Verey es formuliert. Koni-

feren und Rhododendren, Hecken oder Topiaries aus Eiben oder Buchsbaum, immer-

grüne Sträucher wie Stechpalme, Mahonien oder Skimmien, der Efeu als Kletterpflanze

und nicht zuletzt ein gut gepflegter Rasenteppich setzen dem Wintergrau starke farbliche

Akzente entgegen.

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Wasser im Garten verliert auch im Winter nicht

seinen Reiz. In den Gärten von Broughton Grange

in Südengland spiegeln sich der Himmel und die

getrimmten Buchenzylinder mit ihren Kugelköpfen

malerisch in dem rechteckigen Becken.

Nicht zu unterschätzen ist auch die Farbe Braun. Sie ist im Winter neben Grün der am

häufigsten auftretende Ton im Garten. Nicht allein die bloße Erde der Beete wartet mit

Brauntönen auf, auch die langsam in sich zusammenfallenden Gräser, die vertrockneten

Blütenstände und das mürbe Blattwerk der Stauden, die kahlen Zweige vieler Bäume oder

das lang haftende Laub einer Buchenhecke erscheinen in allen nur denkbaren Nuancen von

einem dunklen Ocker über Siena und Sepia bis hin zu einem tiefen Umbra.

FOTO: CLIVE NICHOLS | DESIGN: TOM STUART-SMITH

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Im Sussex Prairie Garden in England sind – der Name

lässt es vermuten – Gräser die Protagonisten.

Rund um den Teich wachsen unter anderem Chinaschilf

Miscanthus sinensis und Blauschwingel Festuca glauca.

FOTO: MARIANNE MAJERUS | GARTEN: SUSSEX PR AIRIE GARDEN

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FOTO: MARIANNE MAJERUS | GARTEN: ANGLESEY ABBEY

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Die Himalayabirke Betula utilis var.

jacquemontii zählt mit ihrem schneeweißen,

glatten Stamm generell zu den schönsten

Bäumen. Sie eignet sich gut als Solitär.

Zu einem kleinen Hain gepflanzt ist die

Anmutung märchenhaft und fast unwirklich.

WEISS IM GARTEN GANZ OHNE SCHNEE

Weiß im winterlichen Garten ist im besten

Falle eine geschlossene Schneedecke, die auch

noch die unscheinbarste Anlage adelt. Aber wo

findet man die heutzutage noch über mehrere

Wochen hinweg? Die meisten Gärten klei-

den sich im Winter in nebliges Grau, hin und

wieder durchbrochen von ein paar sonnigen

oder frostigen Tagen, die aber die Ausnahme

sind. Weiß holt man sich im Winter auf andere

Weise ins Grün, beispielsweise mit Blüten-

pflanzen wie der Christrose, Schneeglöck-

chen oder Märzenbecher. Und auch Gehölze

schmücken sich in Weiß. Birken etwa sind zu

allen Jahreszeiten wunderbare Bäume, doch

im Winter wird ihre Anmut besonders offen-

bar. Eine der schönsten Arten ist die Hima-

layabirke Betula utilis und hier vor allem die

Sorte ‘Doorenbos’ mit ihrer glatten, strahlend

weißen Rinde, die aussieht wie frisch poliert.

Noch selten in unseren Gärten sieht man die

weißrindige Brombeere Rubus cockburnianus

mit ihrem geisterhaften Gezweig. Sie wird

etwa 3 Meter hoch und sorgt sowohl einzeln

gepflanzt als auch in einer Hecke für magische

Effekte. Sind die Winter nicht allzu kalt und

nass, sind auch Salbei, Heiligenkraut Santolina chamaecyparissus und natürlich Lavendel mit

ihrem eher silbrigen statt weißen Laub eine

Zier im Beet.

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Die Stechpalme Ilex gehört zu den wenigen

immergrünen Laubgehölzen, die bei uns

heimisch sind. Sie hat eine lange Tradition

als Weihnachtsdekoration. Im Garten bieten

ihre roten Früchte Vögeln im Winter eine

willkommene Nahrungsquelle.

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BEEREN UND HAGEBUTTEN NÄHREN VÖGEL UND DIE SEELE

Rot im winterlichen Garten leuchten vor allem die Früchte etlicher Gehölze. Wir denken

an die Beeren von Weißdorn, Stechpalme und die inzwischen außerordentlich varian-

tenreichen Zierapfelsorten, an die Früchte der immergrünen Weidenblättrigen Mispel

Cotoneaster salicifolius, die der bodendeckenden Scheinbeere Gaultheria procumbens, der

Skimmien oder der verschiedenen Sorten des Feuerdorns Pyracantha. Eher ins Violette

tendieren die liebesperlenartigen Früchte der Schönfrucht Callicarpa giraldii, eines mehr-

stämmigen aus China stammenden Strauchs. Und natürlich lohnt es auch, ein paar Hage-

butten tragende Rosen zu kultivieren. Vor allem Wildrosen warten mit einem üppigen

und an Formen und Farben äußerst vielfältigen Fruchtschmuck auf. Die Hagebutten der

Kartoffelrose etwa sind dick, rund und rot, die der Kastanien-Rose Rosa roxburghii grün

und stachelig. Rosa moyesii trägt flaschenförmige rote Früchte, die der Bibernellrose Rosa pimpinellifolia sind kugelig und fast schwarz.

Die meisten dieser leuchtenden Pretiosen werden im Laufe des Winters verschwinden,

weil sie eine willkommene Nahrung für Vögel sind. Aber allein deshalb lohnt es sich ja

schon, das ein oder andere der genannten Gehölze in den Garten zu pflanzen. Und solange

die Früchte haften bleiben, nähren sie schließlich auch die nach Farben hungernde Seele.

FOTO: JÜRGEN BECKER

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Blüten im Winter sind eine Kostbarkeit, vor allem,

wenn sie in solch exquisiten Farben erscheinen wie

die Vertreter der großen Helleborus-orientalis-Familie.

Bei uns heißen sie Lenzrosen, blühen aber schon im

Februar und hier zusammen mit Schneeglöckchen.

FOTO: MARIANNE MAJERUS

Für weitere Rottöne im Garten sorgt auch das Geäst mancher Gehölze. Ziemlich spekta-

kulär sind etwa die borstig behaarten Triebe der Japanischen Weinbeere Rubus phoenico-lasius oder die Weißweide Salix alba ‘Britzensis’, eine Variante der normalen Weißweide,

deren Triebe sich ungeachtet des Namens im Winter auf der Sonnenseite leuchtend rot

färben. Die Schattenseite zeigt sich in einem kräftigen Orange. Und natürlich ist hier auch

der Hartriegel Cornus alba ‘Sibirica’ zu nennen, dessen scharlachrotes Geäst in jedem win-

terlichen Garten ein Eyecatcher ist und besonders eindrucksvoll vor einer immergünen

Eibenhecke zur Geltung kommt.

DIE CHRISTROSE UND IHRE SCHWESTERN

Man sieht schon: Auch ohne Blütenschmuck lässt sich ein winterlicher Garten interessant

und abwechslungsreich gestalten. Aber geblüht wird eben auch in dieser Jahreszeit. Das

kann sogar ziemlich aufsehenerregend geschehen wie bei vielen Kamelienarten, die ab Feb-

ruar ihren Flor entfalten. Sie benötigen allerdings einen geschützten Platz im Garten. Von

härterem Naturell und ebenso eindrucksvoll ist die Gattung Helleborus, die mit einer gan-

zen Reihe hinreißender Winterblüher aufwartet. Die hierzulande bekannteste Art dürfte

die Christrose Helleborus niger sein, ein erlesenes Schätzchen, das, wenn man Glück hat,

tatsächlich um Weihnachten herum seine weißen Schalenblüten öffnet. Allerdings ist sie

ein wenig heikel. Sie wächst nicht leicht an, braucht Halbschatten, einen humosen, durch-

lässigen, alkalischen Boden und bis zum Juni ausreichend Feuchtigkeit. Viel einfacher zu

handhaben sind ihre Schwestern, die unzähligen Sorten der Lenzrose Helleborus orienta-lis. Sie blüht ihrem Namen zum Trotz in milden Wintern schon ab dem späten Januar und

wartet mit einem funkelnden Farbspektrum von Reinweiß über sämtliche Rosatöne und

Apricot bis hin zu dunkelstem Purpur auf. Lenzrosen hybridisieren leicht, und ihr etwas

flatterhaftes Liebesleben bringt auch bei nur wenigen Pflanzen im Garten mit den Jahren

viele Nachkommen hervor, deren Eltern in der Regel nicht mehr ermittelt werden können.

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Auch Koniferen können einen winterlichen Garten

beleben. Die Bergkiefer Pinus mugo ‘Carstens

Wintergold’ leuchtet goldgelb inmitten einer

Pflanzung unter anderem aus verschiedenen

Heidekräutern und Blauschwingel Festuca cinerea.

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FOTO: RICHARD BLOOM | GARTEN: BRESSINGHAM WINTER GARDEN | DESIGN: ADRIAN BLOOM

BETÖRENDE DÜFTE IN EIS UND SCHNEE

Nichtsdestoweniger gehören die meisten Winterblüher nicht in die Kategorie „Spezial-

effekte“. Viele von ihnen sind eher zart und anmutig und warten mit dezenten Farben auf.

Der Winterjasmin Jasminum nudiflorum zeigt ab Dezember zuverlässig hellgelb, dicht an

dicht stehende Sternblütchen. Er braucht jedoch eine Mauer als Stütze. Ebenso bestän-

dig blüht der immergrüne Mittelmeerschneeball Viburnum tinus. Er entwickelt schon im

Herbst seine kleinen Blütenbüschel, die im Folgejahr dunkelblaue Früchte bilden. Blüten

und Früchte eignen sich bestens für Sträuße. Sein Verwandter Viburnum × bodnantense ‘Dawn’ ist zwar nur sommergrün, seine ab November erscheinenden blaßrosafarbenen

Blüten trotzen Frost und Schnee gleichwohl ebenso stoisch und verströmen darüber hin-

aus einen für diese Jahreszeit einzigartig betörenden Duft. Allein wegen des Duftes seiner

recht unscheinbaren Blüten wird Sarcococca humilis kultiviert, ein immergrüner Zwerg-

strauch, der den etwas uncharmanten deutschen namen Fleischbeere trägt. Ein weiterer

Strauch mit einem umwerfenden Parfum ist der Seidelbast Daphne mezereum, der seine

rosafarbenen Blüten allerdings erst im Spätwinter zeigt. Um diese Zeit blüht auch die Zau-

bernuss. Die Kreuzung der altbekannten Art Hamamelis mollis mit Hamamelis japonica führte zu der mit vielen Gelb- und Rottönen aufwartenden Hybride Hamamelis × interme-dia. Auch die Schneeheide Erica carnea ist ein zuverlässiger Winterblüher. Sie wird gern in

Gefäßen gepflanzt. Im Garten wirkt sie mitunter deplaziert, so man denn keinen explizi-

ten Heidegarten hegt, in dem auch die übrigen Pflanzen zum Thema passen.

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Hier ahnt man schon den Frühling. Unter einem

ausladenden Baum bilden Kolonien aus Schneeglöckchen

und Alpenveilchen Cyclamen coum einen blühenden

Teppich. Für solch üppige Pflanzungen benötigt man

allerdings Geduld.

FOTO: RICHARD BLOOM | GARTEN UND DESIGN: SIR HAROLD HILLIER GARDENS

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FOTO: MARIANNE MAJERUS | GARTEN: HILL FARM

Ab Februar wagen sich neben der Lenzrose

auch weitere winterblühende Stauden und

Zwiebelpflanzen aus der Erde hervor. Neben

den bekannten Schneeglöckchen Galanthus,

Elfenkrokus Crocus tommasinianus und Win-

terling Eranthis sind dies Cyclamen coum, ein

Kolonien bildendes Alpenveilchen mit klei-

nen elfenhaften Blütchen in Rosa und Weiß,

das absolut nichts gemein hat mit seinen

immer etwas gemästet wirkenden Gewächs-

hausverwandten. Ab Februar erscheinen dann

die für diese Zeit fast unwirklich scheinen-

den blauen Blüten der Iris reticulata und der

Iris histrioides, die man auch gut im Gefäß

ziehen kann.

BLÜTENSCHÄTZE DES VORFRÜHLINGS

Man könnte bei großzügiger Auslegung

noch Strahlenanemone, Traubenhyazinthen,

Schneestolz, Scilla und die frühen Narzissen

und Wildtulpen zu den Winterblühern zäh-

len. Doch bei Lichte betrachtet, blühen sie alle

erst, wenn der Frühling schon langsam seine

Fühler ausstreckt. Nichtsdestoweniger sind sie

im Garten unverzichtbar. Nie wieder im Jahr

sind wir schließlich so ausgehungert nach Blü-

ten und Farben in den Beeten wie nach einem

langen Winter. Noch einmal Karl Foerster:

„Durch nichts wird der große Zeitraum des

Jahres so geweitet und im Ausreifen aller sei-

ner Epochen so gesteigert wie durch den Gar-

tenkultus des Vorfrühlings.“ So ist es.

REDAKTION: JÜRGEN BECKER

LAYOUT: JOACHIM SCHMITZ

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So flächendeckend kommen Heidekräuter bestens

zur Geltung. Unter anderem umgeben rosafarbene

Erica × darleyensis ‘J. W. Porter’ und weißer Erica carnea

‘Springwood White’ die runde Terrasse und blühen

den ganzen Winter lang.

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