Lichtspiele im neuen »Casino Esplanade« · mit seinen 140 Spielautomaten. Anders als in...

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.H ___ PLANUNG Lichtspiele im neuen »Casino Esplanade« Hamburgs Spielbank vereint klassischen Charme und modernen Esprit Kai Petersen, Frank Schwiecker, Im Winter 2006 hat das neue »Casino Esplanade« am Hamburger Stephansplatz seinen Betrieb aufgenommen. Seither bietet es seinen Gästen ein qualitativ hochwertiges Ambiente, das den Charme der klassischen Bausubstanz mit dem Esprit eines modernen Interieurs und Entertainments verbindet. Gemeinsam haben Architekt Jürgen Böge und lichtplaner Peter Andres ein spannendes licht-Rau rn-Erlebnis geschaffen, das die neue Spielbank zu einem Publikumsmagneten im Zentrum Hamburgs macht. Licht und Architektur bilden hier eine harmonische Einheit und schaffen eine Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Im Herzen der Hansestadt, am Stephans- platz 10. wurde im Dezember 2006 Ha m- burgs neue Spiel bank als »Casino Espla- nade« eingeweiht. Sie befindet sich mitten 1 Erstmals präsentiert sich die Hambur ger Spielbank in einem solitären Prachtbau. 2 Der Eingangsbereich: Die Fassade im klassizis- ti sc hen Baustil blieb unverändert erhalten . 3 Hint er dem Empfangstresen gibt es eine rote, mit li cht attraktiv inszenierte Wasserwand. 1 The Casino Esplanade, part of Hamburg Sp iel- bank, opens its doors and entertains i ts guests in its own separate, splendid building. 2 Th e entrance zone: casino owners preserved the fa\ ade of the building unchanged in its original Classic-Revival style. 3 A water wall, dramatically staged by red light, has been installed behind the reception desk. Kai Petersen, Frank Schwiecker, Peter Andres Lichtplanung, Hamburg; fotos: Klaus frahm fHamburg 326 im pulsierenden Leben der Elb-Metropole, die mit dem Jungfernstieg, der Europa-Pas- sage, dem Neuen Wall und nun auch dem Casino Esplanade ein neu es städtisches Ensemble hanseatischer Lebensa rt schafft. Mit dem Casino fügt si ch nicht nur eine architektonisch bedeutsame »Hamburgen- sie« in das Ensemble der City ein, erstmals präsentiert sich die Spielba nk Hamburg in einem solitären Gebäude und erhält damit einen eigenständigen Auftritt als t radi tionel- les Unternehmen der gehobenen Abend- unterhaltung. Untergebracht in einem Palais aus dem J ahr 1907 knüpft das Casino Esplanade an die Geschichte des Prachtbaus an : Ursprünglich beherbergte es eines der luxuriösesten Grand Hotels Europas, um einem Cabaret, einem Filmtheate r und der legendären Ta- rantella Bar Raum zu geben. 1973 wurd e der Stephansplatz 10 zum Bankenstandort der damaligen Nordwestdeutsch en Volks - banken . Zuletzt hatte die DZ Bank ihren Sitz in dem klassizistischen Prachtbau zwischen Dammtorbahnhof und Gänsemar kt. Dieser Bankenstandort wird neu interpretiert: Den Gast erwartet ein kleines Las Vegas im han- seatischen Stil mit Roulette. Black Jack und Poker an 18 Spieltischen und eine Vielzahl an Spielautomaten, eine gepflegte Bar und eine sonnige Balkonterrasse mit Blick über Hamburg. Neben dem Spiel hat auch die Unterhaltung in den neuen Räumlichkeiten ihren Platz: Geplant sind Entertainment-Angebote wie 4/2008 l!I3ri] 5 Talkshows. Mode-Galas und Musik-Shows. Während in den alten Räumen nicht einmal 1000 Quadratmeter r das gesamte SpIel- angebot bereit gestellt wurden, sind es nun mehr als 1200 Quadratmeter im Erdge· schoss für das »Kl eine Spiel« und mehr als 1300 Quadratmeter im ersten Oberge- schoss, die dem »Großen Spiezur Verfü- gung stehen. Dazu kommen eine Bar und eine Balkonterrasse sowie mehr als 1800 Quadratmeter im Mittel- und Obergeschoss 4 für Personal und Technik. fast 200 feste Mit- arbeiter und 50 ständige Aus hilfen Sind im neuen })Casino Esplanade« beschäftigt. Für den Umbau ist das renommierte Ham- burger Architekturbüro Böge Lin dner Archi- tekten verantwortlich. Das Konzept für die künstliche Beleuchtung stammt vom Büro Peter Andres Lichtplanung, das seinen Sitz ebenfalls in Hamburg hat. 6 Hier sind Uchtkanäle mit Downlights und segmentierten Diffuskomponenten in die auf- wendige Deckenkonstruktion integriert . 6 Lighting channefs with downlights and seg- mented diffuse components have been in te- grated into the elaborate ceifing construction in Hamburg. 6 PLANUNG 41n der Empfangshalle aus weißem Marmor sorgen in die Decke integr i erte Downlights für die Aufhellung des repräsentativen Eingangs. 5 Im )JKleinen Spiet« ziehen die 140 Automaten mit ihren farbigen Signs und ein ausgestellter Sportwagen die Aufmerksamkeit auf sich . 4 In the fobby made of white marbfe, down - fights integrated into the ceifing provide bright illumination for the luxurious entrance area of the casino in Hamburg. 5 In the "tittle Betting" area on the ground level , 740 slot machines with the ir co lo urful displays, together with an exhi bited spons car, attract the attention of incomi ng guests. 7 Auch das )JKleine Spiel« zeichnet sich durch hochwertiges Raumdesign und angemessene Uchtg estaltung aus. 7 The "Little Betting" zone is also character- ized by luxurious room design and appropriate lighting design. Imm 4/2008 327

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Page 1: Lichtspiele im neuen »Casino Esplanade« · mit seinen 140 Spielautomaten. Anders als in gewöhnlichen Spielhal len zeichnet sich das neue Casino auch in diesem Bereich durch ein

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Lichtspiele im neuen »Casino Esplanade« Hamburgs Spielbank vereint klassischen Charme und modernen Esprit

Kai Petersen, Frank Schwiecker,

Im Winter 2006 hat das neue »Casino Esplanade« am Hamburger Stephansplatz seinen Betrieb aufgenommen. Seither bietet es seinen Gästen ein qualitativ hochwertiges

Ambiente, das den Charme der klassischen Bausubstanz mit dem Esprit eines modernen Interieurs und Entertainments verbindet. Gemeinsam haben Architekt Jürgen Böge

und lichtplaner Peter Andres ein spannendes licht-Rau rn-Erlebnis geschaffen, das die neue Spielbank zu einem Publikumsmagneten im Zentrum Hamburgs macht. Licht und

Architektur bilden hier eine harmonische Einheit und schaffen eine Atmosphäre, die

zum Verweilen einlädt.

Im Herzen der Hansestadt, am Stephans­platz 10. wurde im Dezember 2006 Ham­burgs neue Spielbank als »Casino Espla­nade« eingeweiht. Sie befindet sich mitten

1 Erstmals präsentiert sich die Hamburger Spielbank in einem solitären Prachtbau.

2 Der Eingangsbereich: Die Fassade im klassizis­tischen Baustil blieb unverändert erhalten.

3 Hint er dem Empfangstresen gibt es eine rote, mit licht attraktiv inszenierte Wasserwand.

1 The Casino Esplanade, part of Hamburg Spiel­bank, opens its doors and entertains i ts guests in its own separate, sp lendid building.

2 The entrance zone: casino owners preserved the fa \ ade of the building unchanged in its original Classic-Revival style.

3 A water wall, dramatically staged by red light, has been installed behind the reception desk.

Kai Petersen, Frank Schwiecker, Peter Andres Lichtplanung, Hamburg; fotos: Klaus frahm fHamburg

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im pulsierenden Leben der Elb-Metropole, die mit dem Jungfernstieg, der Europa-Pas­sage, dem Neuen Wall und nun auch dem Casino Esplanade ein neu es städtisches

Ensemble hanseatischer Lebensart schafft. Mit dem Casino fügt sich nicht nur eine architektonisch bedeutsame »Hamburgen­sie« in das Ensemble der City ein, erstmals präsentiert sich die Spielbank Hamburg in einem solitären Gebäude und erhält damit einen eigenständigen Auftritt als t radi tionel­les Unternehmen der gehobenen Abend­unterhaltung.

Untergebracht in einem Palais aus dem Jahr 1907 knüpft das Casino Esplanade an die Geschichte des Prachtbaus an : Ursprünglich beherbergte es eines der luxuriösesten Grand Hotels Europas, um einem Cabaret, einem Filmtheater und der legendären Ta­rantella Bar Raum zu geben. 1973 wurde der Stephansplatz 10 zum Bankenstandort der damaligen Nordwestdeutschen Volks­banken . Zuletzt hatte die DZ Bank ihren Sitz in dem klassizistischen Prachtbau zwischen Dammtorbahnhof und Gänsemarkt. Dieser Bankenstandort wird neu interpretiert: Den Gast erwartet ein kleines Las Vegas im han­seatischen Stil mit Roulette. Black Jack und Poker an 18 Spieltischen und eine Vielzahl an Spielautomaten, eine gepflegte Bar und eine sonnige Balkonterrasse mit Blick über Hamburg.

Neben dem Spiel hat auch die Unterhaltung in den neuen Räumlichkeiten ihren Platz: Geplant sind Entertainment-Angebote wie

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Talkshows. Mode-Galas und Musik-Shows. Während in den alten Räumen nicht einmal 1000 Quadratmeter fü r das gesamte SpIel­angebot bereit gestellt wurden, sind es nun mehr als 1200 Quadratmeter im Erdge· schoss für das »Kleine Spiel« und mehr als 1300 Quadratmeter im ersten Oberge­schoss, die dem »Großen Spiel« zur Verfü­gung stehen. Dazu kommen eine Bar und eine Balkonterrasse sowie mehr als 1800 Quadratmeter im Mittel- und Obergeschoss 4

für Personal und Technik. fast 200 feste Mit­arbeiter und 50 ständige Aushilfen Sind im neuen })Casino Esplanade« beschäftigt.

Für den Umbau ist das renommierte Ham­burger Architekturbüro Böge Lindner Archi­tekten verantwortlich. Das Konzept für die künstliche Beleuchtung stammt vom Büro Peter Andres Lichtplanung, das seinen Sitz ebenfalls in Hamburg hat.

6 Hier sind Uchtkanäle mit Downlights und segmentierten Diffuskomponenten in die auf­wendige Deckenkonstruktion integriert.

6 Lighting channefs with downlights and seg­mented diffuse components have been in te­grated into the elaborate ceifing construction in Hamburg. 6

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41n der Empfangshalle aus weißem Marmor sorgen in die Decke integrierte Downlights für die Aufhellung des repräsentativen Eingangs.

5 Im )JKleinen Spiet« ziehen die 140 Automaten mit ihren farbigen Signs und ein ausgestellter Sportwagen die Aufmerksamkeit auf sich.

4 In the fobby made of white marbfe, down­fights integrated into the ceifing provide bright illumination for the luxurious entrance area of the casino in Hamburg.

5 In the "tittle Betting" area on the ground level, 740 slot machines with their colourful displays, together with an exhibited spons car, attract the attention of incoming guests.

7 Auch das )JKleine Spiel« zeichnet sich durch hochwertiges Raumdesign und angemessene Uchtgestaltung aus.

7 The "Little Betting" zone is also character­ized by luxurious room design and appropriate lighting design.

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Zu Beginn der Baumaßnahme musste das komplette Gebäude aufwendig entkernt

werden. Nachdem in den vergangenen Jah­ren eine Bank in den Räumlichkeiten ihren Sitz hatte, kam es nun darauf an, eine offe­nere Grundrissgestaltung für die neue Nut­zung zu etablieren. Während im Inneren nahezu sämtliche Einbauten entfernt wur­den, blieb die Fassade in ihrem klassizisti­schen Baustil unverändert erhalten . Durch das Bauen im Bestand mussten zahlreiche Unwegbarkeiten bewältigt werden, die sich

erst im Laufe der Bauzeit ergeben haben. Sowohl die Architekten als auch die Licht­planer mussten hier schnelle und pragmati­sche Lösungen entwickeln, mit denen eine konsequente Raumgestaltling trotz der Hin­

dernisse unverkennbar blieb.

10 Kardanisch schwenkbare Downlights sind so auf die Spieltische fokuss iert, dass sich die Spielaktivitäten problemlos verfolgen lassen.

10 Cardan-mounted swivelling downfights are focussed on the gambling tables so as to allow the guests to folIowall betting activities with­out difficulty.

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8 Im »Großen Spie l(( dominieren die Spie ltische den Raum, der sich ebenfalls durch die Verwen­dung edelster Materialien auszeichnet.

BIn the "8ig Betting" zone on the upper level, betting tables dominate the room, which is fikewise impressive in the use of superior-qual­ity materials.

Das Casino Esplanade lässt sich grundsätz­lich in drei unterschiedliche Funktionsberei­che aufteilen : Neben einem großzügigen Eingangsbereich und dem so genannten »Kleinen Spiel« im Erdgeschoss findet man das »Große Spiel« mit seinen 18 Spielti­schen im Obergeschoss des Gebäudes. Im Zwischengeschoss sind die Nebenräume der Spielbank untergebracht. Der Besucher be­tritt das Gebäude von der Dammtorstraße aus. Nachdem das filigran wirkende, mit

11 An der Tischkante beginnt der Bereich, in dem sich das licht zum Schutz der Privatsphäre der Spieler zurücknimmt.

11 Room lighting begins to diminish at the edge of the tables, to afford protection of the players' private sphere.

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9 In das Deckenbild integrierte Kanalleuchten mit Direkt- und Diffuslichtkomponenten sor­gen für eine behagliche Lichtstimmung.

9 Channel luminaires with direct and indirect Iighting components are integrated into the ceiling pattern, where they provide a cosy light mood.

Bronzeplatten belegte Vordach durchschrit­ten ist, befindet er sich in einer mit weißem Marmor belegten Eingangshalle. Down­lights, die in die Decke integriert sind, sor­gen für eine Aufhellung des repräsentativen Eingangsbereiches. Eine Bühne entsteht, auf der jeder Gast seinen Auftritt inszenieren kann. Das Licht hat in diesem Bereich ein re­lativ hohes Helligkeitsniveau, um den reprä­sentativen Charakter des Eingangs zu unter­streichen. In der Mitte des Eingangsberei-

12 Eine durch indirekte lichtsysteme hinter­leuchtete Lamellenwand aus Messing betont den hochwertigen Charakter.

12 A louver wall made of brass and back/it with an indirect-lighting system highlights the lavish character of the casino furnish ings.

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eh es gibt es eine runde Überhöhung aus Glas und Messing, in die Downl ights in tegriert sind. Sie sorgen für eine Brillanz, die dem Raum Glanz und Helligkeit verleihen. Hinter der Tresenanlage aus Corean befindet sich eine rote Wasserwand, deren Beleuchtung mit Hilfe um­fangre icher Experimente im Lichtlabor entwickelt wurde. Mit Leucht­stofflampen bestückte, unsichtbar in einem Deckenversprung integ­rierte Spezialleuchten strahlen die strukturierte Oberfläche der Was­serwand exakt so an, dass die dynamische Fließcharakteristik des Wassers optimal abgebi ldet wird. Die Anstell- und Ausstrahlwinkel der leuchten mussten vorab im 1: 1-Versuch exakt definiert werden, damit die gewünschte Darstellung tatsäch lich erreicht werden konnte.

Ebenfalls im Erdgeschoss befindet sich das so genannte »Kleine Spiel« mit seinen 140 Spielautomaten. Anders als in gewöhnlichen Spielhal­len ze ichnet sich das neue Casino auch in diesem Bereich durch ein hochwertiges Raumdesign und eine qualitativ den höchsten Ansprü­chen genügende Lichtgestaltung aus. Durch die in fünf Metern Höhe montierte Messing-Glas-Decke strahlt das »Kleine Spie l« eine Groß­zügigkeit aus, die in verg leichbaren Räumlichkeiten anderer Spielban­ken nicht anzutreffen ist. Lichtkanäle mit Downlights und segmen­tierten Diffuskomponenten sind wie selbstverständlich in die aufwen­dige Deckenkonstruktion integriert. Das Licht nimmt sich in diesen Bereichen deutl ich zu rück. Oie Automaten mit ih ren farbigen Signs und ein Sportwagen, der auf einem exponierten Podest in der Mitte des Raumes ausgestellt ist, ziehen die Aufmerksamkeit des Betrach­ters auf sich.

Statt mit ih r in Konkurrenz zu treten, unterstützt das Licht hier die »Show«, die im Raum stattfindet, so dass ein insgesamt harmoni­scher Raumeindruck entsteht. Stromschienen-Strahler, die den Sport­wagen in Szene setzen, sind wie Scheinwerfer im Theater geschwärzt und treten nahezu unsichtbar in den Hintergrund. Oie Bühne gehört dem Spiel, nicht dem Licht, das sich an dieser Stelle bewusst zurück­nimmt. Um den Raumeindruck so reduziert wie möglich zu gestalten, wurden die versch iedensten technischen Geräte wie z. B. Sicherheits­komponenten, Lau tsprecher und Brandmelder in die Kana!leuchten integriert bzw. aufgenommen. Eine enge Abstimmung auf das Deckensystem war hier unabd ingbar.

Sämtliche Downl ights sind mit Halogenglühlampen bestückt, die ein warmes Licht mit einem angenehmen Spektrum in den Raum abge~ ben. Ein Vortei l dieser Leuchtmittel ist neben den hohen qual itativen Eigenschaften die Dimmbarkeit der Lampen, so dass ein Anpassen an die gewünschte Lichtszenerie jederzeit möglich ist.

Im »G roßen Spiel« dominieren die Spieltische den Raumeindruck, der ebenfa lls durch die Verwendung ausschließlich edelster Materialien geprägt wird. Roter Teppichboden, Wandplatten mit Farbbeschich­tung aus Elfenbein und eine komplex strukturierte Messing-Glas­Decke strahlen den Luxus aus, den der Besucher in einem Casino der Extraklasse erwartet. Kanalleuchten mit Di rekt- und Diffuslichtkom­ponenten, die in das Deckenbild integ riert sind, erhellen den Raum

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13 Vom Erdgeschoss aus gelangt man in das durch trad itionel le und moderne Elemente geprägte Restaurant.

13 From the ground floor, casino guests can enter the restaurant of the complex, which is characterized by traditionaJ and modern ele­ments.

und schaffen eine behagliche Lichtstim­mung, die den Gästen ein Gefühl von Ruhe und Sicherheit vermitteln soll. Der Besucher darf zu keinem Zeitpunkt den Eindruck haben, im Ra mpenlicht zu stehen. Hier geht es nicht wie beispielsweise in der Empfangs­halle ums »Sehen und gesehen werden«, hier sollen sich Spieler und Zuschauer wohl und sicher fühlen. Daher herrscht hier ein verhältnismäßig niedriges Helligkeitsniveau.

Im Vordergrund steht die Akzentu ierung der Spieltische. Kardanisch schwenkbare Down~ lights sind so auf die Spieltische fokussiert, dass sich die Spielaktivitäten problemlos ver~ folgen lassen. Schon an der Tischkante be~

ginnt der schützenswerte Bereich, in dem sich das licht vornehm zurücknimmt, um die Privatsphäre der Spieler zu wahren. Neben historischen Details wu rde auf ein modernes Ambiente gesetzt. Dunkle Wand~

und Stuccolustro~Deckenverkleidungen wer· den von viel Messing aufgehellt. Das dezent eingesetzte Kunstlicht unterstützt den Ein· druck von Sonnenschein auch in tiefster Nacht. Eine großzügige lamellenwand aus Messing verstärkt den hochwertigen (ha· rakter des knapp über drei Meter hohen Raumes. Die Messing·lamellen werden durch indirekte Lichtsysteme, die mit Leucht· stofflampen bestückt sind, hinterleuchtet. Die dahinter liegenden Wände sind in einem 15

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14 Die Kombination aus Stuckwänden, Kristall­lüstern, modernem Mobili ar und Kunst erzeugt ein hochwertiges Amb iente.

14 The combination of decorative-pfaster walls, crystal chande/iers, modern fu rnishings, and art produces a favish ambience.

goldgelben Farbton beschichtet und reflek­tieren ein warmes, glänzendes Licht durch die Lamellen in den Raum. Verstärkt wird dieser Lich teffekt bei Tag , wenn das Tages­licht durch die hi nter der Lamellenwand po­sitionierten Fenster in den Raum eindringt. Die goldfarbenen Materialien erzeugen eine fast unwirkliche Lichtstimmung, die das nGroße Spiel« als besonderen Ort betont. Das Licht unterstützt die klare Architektur.

Auf die unterschiedlichen Materialien abge­stimmte dimmbare Lichtsysteme, die, in sinnvollen Gruppen unterteilt, ansteuerbar sind, lassen eine individuelle Einstellung auf die tatsächlichen Raumsituationen zu . Die Lichtsysteme sind so flexibel ausgelegt, dass sogar im Laufe der Zeit gegebenenfalls er­forderliche Ummöblierungsmaßnahmen problemlos durchgeführt werden könnten, ohne dass die Beleuchtungsanlage ihren Raumbezug verl iert.

15 Auch in der Bar sorgen in die Decke integ­rierte Kanalleuchten für atmosphärisch ange­nehmes Licht.

15 In the bar as welf, channef fuminaires in te­grated into the ceifing provide an atmosphere of comfortable light.

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Licht kommt tatsächlich nur dort zum Einsatz, wo es auch gebraucht wird. Eine warme, behagliche und gleichzeitig repräsentative Lichtatmosphäre unterstreicht den edlen Auftritt des Casinos. Hierzu war eine enge Zusammenarbeit zwischen den Architekten und den Lichtplanern eriorderlich.

Summary

Lnvish play 01 light in the new Casino Esplanade in Hambtlrg

The CasirlO Esplanade in Hamburg opened Jor business in winter 012006. The casino

offirs deluxe ambience that eombines the charm ola elassieal building strueture with

the atmosphere ola modern interior. In their joint effort, arehiteet l ürgen Böge and

/ighting designer Peter Andres ereated an exciting light-and-p ace experienee that

encourages gums to stay awhile. The "Lüde Betting" area on the ground level is accom­

modated on 1,200 square metm ojspace and the "Big Betting" ZQne on the upper

level, on 1,300. In the lavish entrance lobby with its high level ofbrightness, each guest

can bask in the glow ofhis or her arrival. On the groun~ level, sophisticated lighting

systems direcl guestl attention to the 140 slot machines. At the betting tabtes on the

first upper level, the light is subdued to respeet the private sphere olthe guests.

Objektinformationen

Fertigstellung: Dezember 2006

Umbau: Böge Lindner Architekten, Hamburg Uchtplanung: Peter Andres Uchtpfanung, Hamburg

Hersteller: Hoffmeister GmbH, Lüdenscheid; ERCO GmbH, Lüdenscheid; iGuz­zini Deutschland GmbH, Planegg,' Siteco GmbH, Traunreu t; Wila GmbH, {ser­

lohn; BEGA Gantenbrink KG, Menden; BSP GmbH, BIomberg; Serien Lighting

GmbH, Rodgau,

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16 Edles Innendesign und atmosphärische Lichtgestaltung setzen sich bis in die nRes­trooms« des Casinos fort .

16 Luxurious interior design and atmospheric lighting design extend even to the restrooms of the casino.

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