Limenitis camilla - UFZ · •Phase 1: Systematische Suche in einer Hauptuntersuchungsfläche...

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Limenitis camilla Beitrag zur Larvalökologie des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) in einem Buntsandsteingebiet (Warndt) Nachweis im Winter an Lonicera periclymenum Symphoricarpos albus Ronny Strätling Leipzig 26. Februar 2010

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Limenitis camillaBeitrag zur Larvalökologie des Kleinen Eisvogels (Limenitis camilla) in einem Buntsandsteingebiet (Warndt)

Nachweis im Winter an

• Lonicera periclymenum

• Symphoricarpos albus

Ronny Strätling

Leipzig – 26. Februar 2010

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Limenitis camillaNachweise im Winter an Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus

• Motivation

• Umfang und Methoden

• Die Larvalhabitate im Warndt

• Wie suche ich effektiv?

• Ergebnisse

26.02.2010 2Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

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Umfang & Methoden

• Phase 1: Systematische Suche in einer Hauptuntersuchungsfläche – Fragestellung: Erlernen eines effizienten Suchschemas, Eingrenzung der

Larvalhabitate

– Berücksichtigung aller Futterpflanzen (hohe, niedrige, alte, junge …)

– Breites Spektrum an Futterpflanzenstandorten

– Möglichst vollständige Untersuchung der einzelnen Pflanzen

• Phase 2: Erfolgsorientierte Suche (quantitativ)– Fragestellung: Wo befinden sich die besten Reproduktionsgebiete?

– Erlernte Suchschemata werden angewendet

– Fokussierung auf geeignete Standorte und geeignete Futterpflanzen

– Möglichst alle Nachweise werden gezählt

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Umfang & Methoden

• Über 100 km untersuchte Strecke– Auswahl basierend auf

• Satellitenbildern,

• Topographischen Karten,

• Dokumentierten Funden

– Typische und atypische Lebensräume

– Hauptuntersuchungsgebiet und weitere Probestrecken (in unterschiedlicher Untersuchungsintensität)

• GPS– Aufzeichnung der Strecken

– Markierung der Fundpunkte

• Erhebung– Anzahl Raupen, Hibernarien, Kotrippen, Raupensitzplätze, Exuvien

– Futterpflanzen, (Höhe des Fundes)11.03.2010 4Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

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Umfang & Methoden

• Hilfreich:– Fleißige Helfer

– Warme zweckmäßige Kleidung

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Limenitis camillaNachweise im Winter an Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus

• Motivation

• Umfang und Methoden

• Die Larvalhabitate im Warndt

• Wie suche ich effektiv?

• Ergebnisse

11.03.2010 6Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

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Untersuchungsgebiet – Der Warndt

• Buntsandstein, Waldgebiet

• Niederschlag

– 530 < 700 > 1050 mm

• Früher

– Teils Mittel- und Niederwaldwirtschaft

– Glashütten, Kahlschlagfluren

– Waldweidenutzung

• Heute

– « Naturnahe » Waldwirtschaft

– Stromschneisen, Bergehalden

• Bergbau/Grundwasser

– Absenkung des Grundwassers

– Pumpen 2008 abgestellt

– Erholung bis 2020 erwartet11.03.2010 7Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

• Warndt von « warnet » (Wald) ?

• oder « varenne » (~ mager, karg) ?

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Der Warndt

11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 8

2003 1937Luftbildausschnitt - Lauterbach

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Untersuchungsgebiet

• Phase 1 (rot)

– Breites Suchschema

– Verfeinerung der Suchmethode

• Phase 2 (gelb)

– Anwendung der verfeinerten Suchmethode

– Teilquantitativer Nachweis

– Möglichst flächendeckend

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Untersuchungsgebiet

11.03.2010 10Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

10 km

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11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 12

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Die Larvalhabitate im WarndtLonicera periclymenum

• Hauptuntersuchungsgebiet

– Erlen- und Eschenaufwuchs in einem Bachtal

– Beidseits umschlossen von Hainsimsen-Buchen(hoch)wald

– Waldweg beidseits mit spärlichem Brombeer und Hochstaudenbewuchs

– Reichlich Lonicera periclymenum

– Biotop erstreckt sich über 6 km in einem Wasserschutzgebiet

11.03.2010 13Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

• Potentiell natürliche Vegetation: Geschlossener Buchenwald

• Ohne antropogenen Einfluss oder regelmäßigen Sturmwurf haben Lichtwaldarten keine Chance im Warndt

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Die Larvalhabitate im WarndtLonicera periclymenum

11.03.2010 15Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

• Ehemalige Windwurfflächen

– Erlen, Birken, Zitterpappel

– Junger Aufwuchs mit reichlich Lonicera periclymenum

– Reichlich Brombeere im Randbereich zu Wegen und auf Lichtungen

– Untergrund mäßig feucht

• Windwurfflächen sind im Warndtvon herausragender Bedeutung!

• Sturmtief Vivian & Wiebke 1990:

– 4 Mrd. $ Versicherungsschaden

– und doch, es gab auch Gewinner…

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Die Larvalhabitate im WarndtLonicera periclymenum

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Die Larvalhabitate im WarndtLonicera periclymenum

11.03.2010 17Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

• Bevorzugte Futterpflanzen

– Befinden sich im Voll-/Halbschatten

– An luftfeuchten und möglichst kühlen Stellen

– Wachsen meist dicht und sind nicht zu jung

– Sind bereits im Spätsommer fast laubfrei!

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Die Larvalhabitate im WarndtSymphoricarpos albus

11.03.2010 18Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig

• Biotope mit Symphoricarpos albus

– Auch trockenere Standorte werden besiedelt

– Futterpflanze bildet dichte Bestände

– Halbschatten bis Vollschatten

– Junger Baumaufwuchs ist keine Bedingung

– Häufig als Sekundärstandort in der Nähe von Siedlungen, Friedhöfen, Tiergärten etc.

• Mit Symphoricarpos albus erweitert sich das Spektrum der Larvalhabitate deutlich

• Keine Bevorzugung bei S. albus und L. periclymenum feststellbar

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Limenitis camillaNachweise im Winter an Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus

• Motivation

• Umfang und Methoden

• Die Larvalhabitate im Warndt

• Wie suche ich effektiv?

• Ergebnisse

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Potentielle Larvalhabitate finden

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• Potentiell geeignete Larvalhabitate im Messtischblatt finden

• Feuchtkühle Senken, öffnende Strukturen (Wege)

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Spätsommeraspekt

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Spätsommeraspekt

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Winteraspekt

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Winteraspekt

• Die Regel

– Nur noch das Hibernarium

– Blattreste verrottet

– Kotrippe abgefallen

• Die (nicht seltene) Ausnahme

– Zurückbleibende Kotrippen

– Spinnpolster

• Die seltene Ausnahme

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Wie suche ich effektiv?

• Möglichst beschattete Bereiche

• Nur lebende Pflanzenteile– Erkennbar an grünen Trieben

– Pflanzenteile, die ihre Blätter früh abwerfen, werden bevorzugt (Schatten)

• Auf Augenhöhe…– Bevorzugt in Augenhöhe und etwas

darunter

– Von Außen nach Innen durchsuchen: am ehesten sind die Extremitäten und Astspitzen der Pflanze belegt (dort laufen keine Meisen!)

– Hibernarien befinden sich selten « im Gewühl » und sind meist gut erreichbar und erkennbar

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Wie suche ich effektiv?

• Verdächtige Objekte « zupfen »– Eindeutiger Nachweis anhand der festgesponnenen

Basis (braungelbe Spinnfäden, sehr dehnbar)

– Spitze Pinzette an der Blattbasis ansetzen, damit die Räupchen nicht zerdrückt werden

– Raupen/Hibernarien müssen nicht entnommen werden (nicht vollständig lösen)

– Spätsommer: große Objekte mit Kotrippe

– Winter: eher kleine Objekte meist ohne Kotrippe Vergleichshibernarien anschauen!

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Limenitis camillaNachweise im Winter an Lonicera periclymenum und Symphoricarpos albus

• Motivation

• Umfang und Methoden

• Die Larvalhabitate im Warndt

• Wie suche ich effektiv?

• Ergebnisse

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Ergebnisse

11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 29

• Effizienz der bei der Kartierung– Selbst an Fundorten, an denen seit über 10 Jahren keinen Falter mehr gefunden

wurde, waren noch Raupennachweise möglich

– Mittlere Dauer zum Auffinden in einem geeigneten Lebensraum ca. 10 Minuten

– Nach einer Stunde erfolgloser Suche kann man Absenz vermuten

– Ganze Waldgebiete ließen sich lückenlos und vollständig im Winter bearbeiten

– In 24 Probestrecken (26 Begänge):

– 19 Strecken mit Nachweis

– 4 Strecken mit vermuteter Absenz der Art (trotz Futterpflanzenvorkommen)

– 508 Einzelnachweise

– davon 244 lebende Raupen (im Hibernarium)

– 141 Hibernarien (ohne Raupe)

– 114 Kotrippen und sonstige (Sitzpolster, Fraßbild, …)

– 9 Exuvien + 1 Raupenhaut

• Nachweis an L. periclymenum ist einfach und schnell

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Ergebnisse

11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 30

• Verteileffekt– « Klassische » gut belegte Habitate sind meist von weniger guten umgeben –

diese werden in geringerer Abundanz jedoch regelmäßig belegt

– Beispiel Windwurfflächen im Warndt: dort keine 50m-Kachel ohne Nachweis!

– Solange Futterpflanzen vorhanden sind, werden diese im Umfeld auch belegt

– Weibchen fliegen zur Eiablage weit im Waldesinnern umher

– Nachweise gelingen nicht selten mehrere hundert Meter von den nächsten Saugpflanzen!

– Die « klassischen Falterflugstellen » können gar kilometerweit entfernt liegen

• Reproduktionsnachweis möglich– Aufgrund der einfachen und sicheren Nachweisbarkeit, kann mit vergleichsweise

geringem Aufwand ein Reproduktionsnachweis für ein Gebiet erbracht werden

– Funde verschiedener Stadien (Raupen, Exuvien, Kotrippen im Frühsommer, …) erleichtern bei den sehr standorttreuen Raupen diese Aufgabe

– Rückschlüsse aus der Häufigkeit und der Dauer zum Auffinden

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Ergebnisse

11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 31

• Fundhöhe im Warndt und in angrenzenden Gebieten– L. periclymenum 0,8m < 1,5m > 2,2m

– S. albus 0,6m < 1,2m > 2,0m

– L. xylosteum 0,3m < 0,8m > 1,8m*

– Ablagehöhe eine Funktion des Klimas? Vielleicht!

– Funde in geringer Höhe (5-20cm) gab es überhaupt nicht!

• Saarländische L. camilla besonders faul/vergesslich?– Die Hibernarien sind nur selten zurecht genagt

– Bei einer erheblichen Anzahl scheinen Blattteile eher zufällig abzufallen

– Zupft man am Blattende, bleibt nur das Hibernarium zurück

• L. camilla ist im Warndt nicht gefährdet– Trotz deutlichem Rückgang bei Individuenzahlen

– Weite, fast lückenlose Verbreitung in Warndt dank Vivian & Wiebke*) Vergleichsfunde in einem Kalkgebiet

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Ergebnisse

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10338

141

85

29

114

6

3

9

125

119244

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

Juli - November Dezember -Februar

total

Larven

Exuvien

Summe Spuren

Überwinterungsgespinste

• Ausfälle von Raupen in vollständig erstellten Hibernarien sind vermutlich gering

• Durch Witterungseinflüsse gehen viele Spuren über den Winter verloren

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Ergebnisse

11.03.2010 Symposium für Schmetterlingsschutz - Leipzig 33

Gute Futterpflanzen-

bestände

Mikro-klima

Saug-pflanzen

(Umgebung)

JungerBaum-

aufwuchs

MindestBoden-feuchte

• Larvalhabitate mit Lonicera periclymenum

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Viel Erfolg !

www.saarland-schmetterlinge.de

Ronny Strätling, Leipzig – 26. Februar 2010

Einige Quellen:

HERMANN, G. (2007): Tagfalter suchen

im Winter: Zipfelfalter, Schillerfalter

und Eisvögel = Searching for

butterflies in winter. — Books on

Demand GmbH. Norderstedt.

STEINERT, H. (2004): Zwischen Licht

und Schatten – zur Ökologie des

Kleinen Eisvogels (Limenitis

camilla) in der Davert/NRW

ULRICH, R. (2002): Vom Naturschutz

vergessen: Die Lichtwaldarten. —

Naturschutz im Saarland 3/2002:

22-25. Lebach.