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Linie 1 Die Online-Zeitung der Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V. Ausgabe 56 Heft 3/2018 September 2018 30. Tagung „Arbeitsgemeinschaft Historischer Nahverkehr“ (AHN) Nach nahezu zwei Jahren Vorberei- tung war es am 5. April 2018 soweit: die von unserem Verein ausgerichtete 30. AHN-Tagung wurde im Dorint Kongresshotel in der Chemnitzer Innenstadt eröffnet. An dieser Veranstaltung nahmen über 100 Gäste aus mehreren euro- päischen Städten teil. Die meisten Gäste kamen aus Deutschland, aber auch aus Dänemark, Norwegen, Bel- gien, Großbritannien, Italien, Öster- Foto: Ralf Großkopp reich und der Schweiz reisten Das obligatorische Gruppenfoto zur 30. AHN-Tagung entstand am 6. April 2018 auf dem Tagungsteilnehmer an. Vorplatz des Straßenbahnmuseums Chemnitz. weiter auf Seite 3 16. Kappler Straßenbahnfest Bereits seit den 1990er Jahren ist es Tradition, ein- mal im Jahr in unserem heutigen Straßenbahn- museum einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Um die Orientierung als Familienfest im Chem- nitzer Stadtteil Kappel zu verdeutlichen, nennen wir die Tage der offenen Tür seit 2002 Kappler Straßenbahnfest (KSF). Das nunmehr 16. Kappler Straßenbahnfest fand am 2./3. Juni 2018 in unserem Straßenbahnmuseum statt. In einem Beitrag ab Seite 6 soll über diese Veranstaltung berichtet werden. Der Triebwagen 169, welcher zu kurzen Pendelfahrten einlud, war ein Besuchermagnet zum 16. Kappler Straßenbahnfest Foto: Ralf Großkopp

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Linie 1

Die Online-Zeitung der Straßenbahnfreunde

Chemnitz e.V.

Ausgabe 56 Heft 3/2018 September 2018

30. Tagung „Arbeitsgemeinschaft

Historischer Nahverkehr“ (AHN) Nach nahezu zwei Jahren Vorberei- tung war es am 5. April 2018 soweit: die von unserem Verein ausgerichtete 30. AHN-Tagung wurde im Dorint Kongresshotel in der Chemnitzer Innenstadt eröffnet.

An dieser Veranstaltung nahmen über 100 Gäste aus mehreren euro- päischen Städten teil. Die meisten Gäste kamen aus Deutschland, aber

auch aus Dänemark, Norwegen, Bel- gien, Großbritannien, Italien, Öster- Foto: Ralf Großkopp reich und der Schweiz reisten Das obligatorische Gruppenfoto zur 30. AHN-Tagung entstand am 6. April 2018 auf dem Tagungsteilnehmer an. Vorplatz des Straßenbahnmuseums Chemnitz. weiter auf Seite 3

16. Kappler Straßenbahnfest

Bereits seit den 1990er Jahren ist es Tradition, ein- mal im Jahr in unserem heutigen Straßenbahn- museum einen Tag der offenen Tür durchzuführen. Um die Orientierung als Familienfest im Chem- nitzer Stadtteil Kappel zu verdeutlichen, nennen wir die Tage der offenen Tür seit 2002 Kappler Straßenbahnfest (KSF).

Das nunmehr 16. Kappler Straßenbahnfest fand am 2./3. Juni 2018 in unserem Straßenbahnmuseum statt. In einem Beitrag ab Seite 6 soll über diese Veranstaltung berichtet werden. Der Triebwagen 169, welcher zu kurzen Pendelfahrten einlud, war ein Besuchermagnet zum 16. Kappler Straßenbahnfest Foto: Ralf Großkopp

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Der Inhalt in Kürze

Das aktuelle Foto ...................................................................................... Seite 2

Veranstaltungen: 30. AHN-Tagung (1) …..................................................... Seite 3

Veranstaltungen: 16. Kappler Straßenbahnfest …......................................... Seite 6 Veranstaltungen: 30. AHN-Tagung (2) …..................................................... Seite 9

Termine ........................................................................................................ Seite 12 Zum Schluss ................................................................................................ Seite 13

Das aktuelle Foto Auf der InnoTrans Berlin wur- de kürzlich der Triebwagen 912 des Typs Škoda „ForCity Classic Chemnitz“ erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Das neue Zweirichtungsfahr- zeug ist 31,40 m lang, 2,65 m breit und verfügt über 64 Sitz- und 135 Stehplätze. Im Fahr- gastraum befinden sich Stell- plätze für bis zu vier Rollstühle oder Kinderwagen. Das Antriebsprinzip gleicht dem der Variobahn, allerdings sind beim Škoda alle Räder angetrieben.

Dem Vernehmen nach sollen bis Ende 2019 14 Fahrzeuge dieses Typs an die CVAG abge-

Foto: Thomas Müller liefert werden.

Impressum: Die „Linie 1“ ist eine vereinsinterne Onlinezeitung des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßen-

bahnfreunde Chemnitz e.V.“. Die Zeitung erscheint etwa aller 10 Wochen und ist unverkäuflich. Ein Nach-druck - auch auszugsweise - darf nur in Absprache mit der Redaktion und dem Vorstand des Vereins „Arbeitsgemeinschaft Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V.“ geschehen.

Redaktion: Mirko Finsterbusch Kontakt: [email protected] (bitte Betreff nicht vergessen)

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Veranstaltungen

30. Tagung „Arbeitsgemeinschaft Historischer Nahverkehr“ (Teil 1)

Text: Mirko Finsterbusch, Tom Rudolph

(Fortsetzung von Seite 1)

Die „Arbeitsgemeinschaft Historischer Nahverkehr“ (AHN) ist ein loser Zusammenschluss europäischer nahverkehrshistorischer Vereine mit dem Ziel des Erfahrungsaustausches und der Organisation regel-mäßiger Treffen zur Förderung der Zusammenarbeit. Die jährlichen Tagungen, die ursprünglich als Vor-standstreffen der Straßenbahnmuseen und -vereine Deutschlands konzipiert waren, haben sich zu inter-nationalen Treffen der Nahverkehrsvereine und -museen weiterentwickelt. Tagungsteilnehmer die bereits einen Tag vor Ver-anstaltungsbeginn nach Chemnitz kamen, hatten die Möglichkeit dem Sächsischen Eisenbahnmuseum, dem Chemnitzer Industriemuseum oder der Dö-belner Pferdebahn einen Besuch abstatten. Für diese Gäste konnten wir die Chemnitzer ModellSCHAU des VMS am Hauptbahnhof als Empfangsbüro nutzen.

Foto: Sandro Schmalfuß Das Dorint Kongresshotel ist mit 97 Metern das höchste Gebäude der Stadt Chemnitz. Es wurde 1969 bis 1974 erbaut und gehörte bis 2017 zur Gruppe der Mercure Hotels.

Die Tagung in Chemnitz stützte sich inhaltlich auf die beiden Themenschwerpunkte „Fördermittel“ und „Kooperationsverträge zwischen Vereinen und

Verkehrsbetrieben“, die jeweils einen Kongresstag als roter Faden durchzogen. Erwartungsgemäß reisten die meisten Tagungs-teilnehmer am Donnerstag den 05. April an. An diesem Tag wurde die 30. AHN-Tagung im Dorint Kongresshotel nach Ausgabe der Tagungsunter-

lagen sowie einem stärkenden Imbiss am Mittag

offiziell eröffnet.

Foto: Ralf Großkopp Die Tagungsteilnehmer erhielten im Foyer des Dorit Kongress-hotels ihre Tagungsunterlagen.

Der erste Tagungsteil am Donnerstag widmete sich der Vorstellung der Ausrichterstadt Chemnitz und der am lokalen Nahverkehr beteiligten Partner. Jörg Bergner und Claudia Großkopp richteten Ihre Be-grüßungsworte an die Teilnehmer und stellten die AG Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V. als ausrich-tenden Verein der Tagung vor. Als Vertreter der Stadt Chemnitz konnte der Bürgermeister für Stadt-entwicklung Bau, Herr Michael Stötzer gewonnen werden, der die Stadt Chemnitz vorstellte und die aus ganz Europa angereisten Tagungsteilnehmer willkommen hieß.

Foto: Ralf Großkopp Baubürgermeister Michael Stötzer stellte den Teilnehmern der 30. AHN-Tagung die Stadt Chemnitz vor.

-4- Der Vorstand der Chemnitzer Verkehrs-AG, Jens Meiwald, stellte das ortsansässige Verkehrsunter-nehmen und überblicksmäßig dessen Geschichte, aktuelle betriebliche Kenngrößen und Zukunfts-projekte vor. Sein Auftritt im historischen Kostüm in der Rolle des Sir William Roebouck– dem Erst- inhaber einer Konzession für den Betrieb einer Straßenbahn in Chemnitz im Jahr 1880 – untermalte die enge Ver-zahnung und Zusammenarbeit zwischen Verkehrs-betrieb und Museumsverein und damit zwischen Historie und Moderne als Partner.

Foto: Ralf Großkopp Sir William Roebouck alias Jens Meiwald machte den Tagungs-teilnehmern seine Aufwartung.

Das „Chemnitzer Modell“ als wegweisendes aktu-elles und zukünftiges Entwicklungsprojekt für den öffentlichen Nahverkehr im Ballungsraum Chemnitz wurde von Mathias Korda, Geschäftsbereichsleiter Verkehr/Infrastruktur bei der Verkehrsverbund Mittelsachsen GmbH, in einem Fachvortrag vor-gestellt. Um einen Querverweis zwischen nahver-kehrshistorischen Museen und deren kultureller Manifestierung im städtischen Leben herzustellen, stellte Stefan Tschök, „Kulturbotschafter“ der Stadt Chemnitz Geschäftsbereichsleiter Marketing der Chemnitzer Verkehrs-AG, die Bewerbung der Stadt Chemnitz für den Titel der Europäischen Kultur-hauptstadt 2025 vor. Unsere drei historischen Ikarus-Busse erwarteten unsere Gäste am Nachmittag zum Transfer zur Park-eisenbahn Chemnitz im Chemnitzer Küchwald. Dort bestand die Möglichkeit, bei einem Kaffee den selbst-gebackenen Kuchen unserer Museumsleiterin zu probieren. Die aufziehenden Wolken mit ergiebigen Regen ließ die geplante Rundfahrt mit der Parkeisen-bahn fast ins Wasser fallen. Doch die letzten Gäste hatten ihren Kaffee noch nicht ausgetrunken, als der Regen aufhörte und der 2,1 km lange Rundkurs beginnen konnte. Natürlich war die obligatorische Besichtigung des Betriebshofes der Parkeisenbahn Chemnitz ebenfalls ein Programmpunkt. Zum Ausklang des ersten Veranstaltungstages gab es im nahegelegenen Pentahotel neben Essen und Trinken auch allerhand zu erzählen.

Foto: Ralf Großkopp Die Tagungsteilnehmer statteten der Parkeisenbahn Chemnitz einen Besuch ab. Neben einer Rundfahrt bestand auch die Möglichkeit den Betriebshof zu besichtigen.

Foto: Ralf Großkopp

Der zweite Kongresstag am Freitag stand unter der thematischen Überschrift von Förderanträgen und Fördermittelbeschaffungen. Dieser Themenkomplex kristallisierte sich auf bisherigen AHN-Tagungen als zentral und interessierend heraus, da externe Förder-mittel für in der Regel vereinsbetriebene Museen eine essentielle Geldquelle für die Museumsentwicklung und die besonders kostenintensive Fahrzeugrestau-rierung darstellen können. Ein erster Redebeitrag von Marcus Heinke vom „Netzwerk für Kultur- und Jugendarbeit e.V.“ stellte verschiedene Förderprogramme („Fördertöpfe“) vor und zeigte grundsätzliche Fördermöglichkeiten ver-schiedener Fördermittelgeber von der Kommune bis hin zur Europäischen Union auf. Ziel des Vortrages war es, bisher skeptische Nahverkehrsvereine für die Möglichkeit der Fördermittelvergabe zu sensibili-sieren und zu deren Beantragung zu ermutigen. Im Folgenden wurden drei absolvierte oder beantragte Förderprojekte beispielhaft vorgestellt und deren Werdegang von der Beantragung bis hin zur Durch-führung dokumentiert: Mike Ewald von den Nah-verkehrsfreunden Jena-Naumburg e.V. referierte über die aus Landesmitteln geförderte Restaurie-rung des Lindner-Triebwagens Nr. 17. Maria Albrecht und Claudia Großkopp stellten den grenzüberschreitenden Förderantrag „Industrie- und Technikgeschichte in Sachsen und Tschechien erleben“ der AG Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V. und des Boveraclubs Liberec als Folgeprojekt des

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abgeschlossenen Projektes „Ziel 3 | Cíl 3“ vor.

Foto: Ralf Großkopp Maria Albrecht und Claudia Großkopp stellten einen grenzüber-schreitenden Förderantrag vor.

Foto: Ralf Großkopp Erik Bier vom Verein Stuttgarter historische Straßenbahnen e.V. sprach über die Aufarbeitung eines historischen Omnibusses vom Typ Mercedes Benz O 317.

Weitere vom Tagesthema losgelöste nahverkehrs-historische Vorträge widmeten sich der Omnibus-geschichte der Stadt Chemnitz (Thomas Laube, Chemnitz), der Vorstellung des Musée des Trans-ports en commun de Wallonie im belgischen Lüttich (Peter Philipp, Aachen) und der Novellierung der Bau- und Betriebsordnung für Straßenbahnen und deren Auswirkungen auf die künftige Restau-rierung und Zulassung Betrieb historischer Straßen-bahnfahrzeuge (Tobi Schneider, Nürnberg).

Foto: Ralf Großkopp Ein Teil der historischen Straßenbahnwagen steht für die Sonder-fahrt bereit. Die beiden anderen Fahrzeuge fahren in Kürze ein.

Der “kulturelle” Teil dieses Veranstaltungstages begann mit einer kleinen Rundfahrt mit den his-torischen Triebwagen 401, 801, 802 und 813. Dabei ging es über Hauptbahnhof - Morgenleite zum Straßenbahnmuseum, wo die Gäste mit Kaffee und einem kleinen Snack erwartet wurden. Es bestand die Möglichkeit, an Führungen durch das Straßen-bahnmuseum teilzunehmen, bevor das Kabarett "Sachsen-Gaudi" mit Dietmar Holz mit seinem Stück "Alle reden vom Nahverkehr, keiner traut sich" das Publikum amüsierte. Foto: Ralf Großkopp Beim Kabarett "Sachsen-Gaudi" mit Dietmar Holz war auch die Mitarbeit der Gäste gefragt.

Foto: Ralf Großkopp Kultur macht hungrig, daher freute sich jeder auf die Eröffnung des lang ersehnten Abendbuffets.

Foto: Ralf Großkopp Nach dem Abendessen wurde gemütlich geplaudert und dabei bestehende Freundschaften gepflegt bzw. neue geknüpft.

(Fortsetzung auf Seite 9)

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Veranstaltungen16. Kappler Straßenbahnfest

Text: Mirko Finsterbusch

(Fortsetzung von Seite 1)

In diesem Jahr wurde der Zubringerverkehr zwi-schen Hauptbahnhof und Straßenbahnmuseum zum Kappler Straßenbahnfest ausschließlich mit zwei-achsigen Fahrzeugen bewerkstelligt. Neben Gotha-Triebwagen 813 war der LOWA-Triebwagen 801 nach seiner Sanierung erstmals als KSF-Zubringer im Einsatz.

Foto: Ralf Großkopp Unmittelbar nach der Haltestelle Roter Turm begegnen sich Trieb-wagen LOWA 801 und der historische Ikarus 280.02 Nr.335.

Die mit der Straßenbahn anreisenden Besucher wer-den von einer Fahrzeugparade vor der Regelspur-halle begrüßt. Dabei ist es der Anspruch an uns selbst, jedes Jahr diese Parade unter einem anderen Motto darzustellen. Nach langen Überlegungen kamen wir zu dem ganz pragmatischen Motto “Alles, was heute nicht fährt”. Foto: Mirko Finsterbusch Die beiden Tatra-Triebwagen 401 und 402 aus dem Jahr 1968 sowie der 10 Jahre ältere Gotha-Triebwagen 802 bei der Fahrzeugparade.

Die CVAG war mit dem Omnibus Nr. 87 des Typs Mercedes-Benz Citaro vertreten. Das Fahrzeug wur-de, mit sieben weiteren, Ende 2017 mit Fördermitteln des europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die neue Ringlinie 82 beschafft. Foto: Ralf Großkopp Der Omnibus Nr. 87 stammt aus einer Serie von acht dreitürigen Standardbussen (Nr.79-81 und 83-87).

Foto: Ralf Großkopp Für die Freunde des Hafermotors hatten wir kleine Rundfahrten mit einem Kremser organisiert. Vor unserem Museumsgelände ließen wir auf der Zwickauer Straße vom Tiefbauamt Chemnitz eine etwa 200 Meter lange Parkverbotszone einrichten. Somit konnten hier wieder zahlreiche historische Omnibusse Aufstellung nehmen und teilweise zu Rundfahrten einladen. Neben bekannten Fahr-zeugen aus Dresden, Chemnitz und Mittweida war zum diesjährigen Kappler Straßenbahnfest erstmals ein Ikarus 280.03 aus Zeulenroda zu Gast.

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Foto: Ralf Großkopp Zwei Fahrzeuge die in diesem Jahr erstmals bei uns zu Gast waren: Der Ikarus 280.03 aus Zeulenroda (oben) und der 1987 gebaute Karosa LC 736.20 von ČSAD Plzeň (unten). Mit letztgenanntem Fahrzeug reisten unsere Freunde des Boveraclubs Liberec an.

Foto: Volker Dornheim

Beim Betreten unseres Museumsgeländes konnten die Besucher eine fünfsinnige Reizüberflutung der angenehmen Art erleben: Schon von weitem konnte man die Fahrzeuge und den Trubel sehen.

Foto: Ralf Großkopp Kurz vor Öffnung des Museums genossen der Ikarus 66.62 (links) sowie der Triebwagen 15 (rechts) die „Ruhe vor dem Sturm“.

DJ Frank Dehnert moderierte die Veranstaltung an beiden Tagen. Von ihm konnte man, gemeinsam mit fachkundigen Personal, auf unterhaltsame Weise wichtige Informationen über die historischen Straßen-

bahnen und Omnibusse hören. Zudem animierte der DJ die Besucher zum Mitfahren in den Oldtimern.

Foto: Ralf Großkopp Nicht nur für DJ Frank Dehnert war ein leckeres Eis von Frollein Sommer eine willkommene Abkühlung.

Bereits vor den Toren unseres Museumsgeländes konnte man den unwiderstehlichen Duft von gegrill-ten Steaks und Rostern riechen.

Foto: Ralf Großkopp Mitunter reichte die Schlange am Grill bis zur Zwickauer Straße.

Bei den sommerlichen Temperaturen ließen sich die Besucher ein frisch gezapftes Bier schmecken.

Foto: Ralf Großkopp Am Getränkestand waren neben Bier natürlich auch alkoholfreie Getränke erhältlich.

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Vor dem Tor zur Werkstatt war das Glücksrad untergebracht. Hier konnten sich besonders die Kinder wohlfühlen.

Foto: Mirko Finsterbusch Alle Jahre wieder ist das Glücksrad ein Magnet, besonders für die kleinen Besucher. An dieser Stelle ein Dankeschön an Frau Görner von der EDEKA-Kaufhalle Kappel für die Bereitstellung der vielen Preise.

In unserer Museumshalle setzt sich die gastrono-mische Erlebniswelt in Form des "Café Nostalgie" im und am Beiwagen 552 fort.

Foto: Ralf Großkopp Für den „eiligen Kunden“ hatten wir in diesem Jahr erstmals ein gastronomische Versorgung am „Café Nostalgie“ eingerichtet.

Foto: Ralf Großkopp Unsere Freunde vom Boveraclub boten an ihrem Stand unter anderem interessante Lektüre zur Verkehrsgeschichte der Region Liberec an.

An unserem Souvenirverkaufsstand konnten die Besucher des 16. Kappler Straßenbahnfestes zahl-reiche Dinge zum Thema Nahverkehr erwerben. Rund um den Souvenirverkauf fanden Stammgäste unseres Straßenbahnfestes ihren Platz: Der Bovera-club Liberec dürfte allgemein bekannt sein. Ist er doch unser Projektpartner des bei der Euroregion Ergebirge – Krušnohoří und Euroregion Neisse -

Nysa geförderten Kleinprojekt „Die gemeinsame Historie des Verkehrs verbindet“. Als weitere Aus-steller seien hier stellvertretend das Spielemuseum Chemnitz, die Chemnitzer Firma CDT Werbedruck & CDT Modelle, die OVPS Pirna-Sebnitz mbH sowie die Thüringer Straßenbahnfreunde genannt.

Foto: Ralf Großkopp Die Thüringer Straßenbahnfreunde sind seit vielen Jahren regel-mäßig bei uns zu Gast.

Hinter der Museumshalle, auf dem sogenannten Schiebebühnengleis, stand die Variobahn 910. In ihr hatten die Besucher die Möglichkeit einem interes-santen Vortrag von Thomas Laube zum Thema “Haltestellen - damals und heute” zu lauschen.

Foto: Mirko Finsterbusch Im „Raum 910“ war wissenswertes über “Haltestellen - damals und heute“ in Form eines Lichtbildvortrages zu erfahren.

Abschließend kann man sagen, dass wir mit dem 16. Kappler Straßenbahnfest wieder ein erfolg-reiches Familienfest veranstaltet haben.

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Veranstaltungen

30. Tagung „Arbeitsgemeinschaft Historischer Nahverkehr“ (Teil 2)

(Fortsetzung von Seite 5)

Der Samstag als dritter Tagungsblock widmete sich der Thematik der Kooperationsverträge zwischen Nahverkehrsvereinen und den jeweiligen ortsan-sässigen Verkehrsbetrieben. Ziel war ein Erfahrung-saustausch und Überblick, welche verschiedenen vertraglichen Modelle der Zusammenarbeit nah-verkehrshistorische Vereine mit „Ihrem“ Verkehrs-betrieb vereinbart haben. Insgesamt wurden fünf exemplarische Kooperationsverträge präsentiert. Stefan Tschök, Geschäftsbereichleiter Marketing der Chemnitzer Verkehrs-AG und Claudia Großkopp, Museumsleiterin des Straßenbahnmuseums, stellten gemeinsam den Kooperationsvertrag zwischen Verein und Verkehrsbetrieb in der Gastgeberstadt Chemnitz vor. Des Weiteren wurden von den je-weiligen Vereinsvorständen aus Hannover (Fritz Fraupel), Stuttgart (Dr. Nikolas Niederich), Halle (Harald Mey) und Nürnberg (Wolfgang Klemm) die vertraglichen Modelle präsentiert. Die sehr große Zahl an Nachfragen und Diskussionsbei-trägen nach den einzelnen Vorträgen verdeutlichten das Interesse und die Wichtigkeit dieser Thematik für die Tagungsteilnehmer.

Foto: Ralf Großkopp Dr. Nikolaus Niederich erläuterte die Kooperation der Stuttgarter Straßenbahn AG und Stuttgarter Historische Straßenbahnen e.V.

Wie bereits an Tag zuvor, konnten die Tagungsteil-nehmer auch am Samstag den 07. April ihr Mittag-essen im Panoramarestaurant in der 26. Etage des Dorint Kongresshotels einnehmen.

Foto: Ralf Großkopp Im Panoramarestaurant des Dorint Kongresshotels hat man einen phantastischen Ausblick auf unsere Stadt.

Ein von den Teilnehmern besonders erwarteter Bei-trag war eine fotografische Zeitreise in das Karl-Marx-Stadt der 1970er Jahre. Mikael Lund vom Straßenbahnmuseum Skjoldenæsholm präsentierte im Rahmen einer von ihm durchgeführten DDR-Rundreise 1973 in Karl-Marx-Stadt entstandene Dia-aufnahmen des Straßenbahnbetriebs, insbesondere vom damaligen Schmalspurnetz.

Foto: Ralf Großkopp Mikael Lunds Vortrag zeigte Bilder des Straßenbahnbetriebs im damaligen Karl-Marx-Stadt vor 45 Jahren.

Im Anschluss stellte der Ausrichterverein der AHN- Tagung 2019, das Straßenbahnmuseum Dresden e.V., das geplante Programm für die Veranstaltung im nächsten Jahr vor. Des Weiteren erfolgte die tradi-

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tionelle Wahl des Ausrichtervereins für die AHN-Tagung in zwei Jahren. Hier fand sich eine Mehr-heit für den Verein Tramway Museum Graz, sodass die AHN-Tagung 2020 im österreichischen Graz stattfinden wird.

Foto: Ralf Großkopp Der Vorsitzende des Vereins Straßenbahnfreunde Chemnitz e.V., Jörg Bergner reicht die AHN-Glocke an Sven Wierick vom Verein Straßenbahnmuseum Dresden e.V., weiter. Dieser richtet die 31. AHN-Tagung im kommenden Jahr aus.

Foto: Ralf Großkopp Klaus Außerhofer vom Verein Tramway Museum Graz präsentierte die Bewerbung für die Ausrichtung der 32. AHN-Tagung.

Nach Beendigung des Tagungsteils hatten unsere Gäste die Wahl zwischen einer Besichtigung des Straßenbahnbetriebshofes Adelsberg oder des Om-nibusbetriebshofes Werner-Seelenbinder-Straße. Da Betriebshofbesichtigungen zum Standardprogramm einer jeden AHN-Tagung gehören, waren wir der

Meinung dieser Veranstaltungspunkt könnte auf Dauer langweilig werden. Daher haben wir als wei-tere Alternative eine Rathausführung organisiert. Überraschend für uns: nicht mal eine Handvoll Ta-gungsteilnehmer meldeten sich für die Rathausfüh-rung an. Einige Gäste waren an der Besichtigung des Omnibusbetriebshofes interessiert, aber die mit Abstand meisten Besucher wollten den Straßenbahn-betriebshof Adelsberg besuchen. Der Transfer dorthin erfolgte mit einer T3DM-Dreifachtraktion.

Foto: Ralf Großkopp Mit einer T3D-M-Dreifachtraktion wurden die Teilnehmer von der Haltestelle Roter Turm nach Adelsberg gefahren.

Die Teilnehmer der Führung durch den Betriebs-hof bekamen die Abläufe der Reparatur- und War-tungsarbeiten in, an, unter und auf den Straßenbahn-wagen genau erläutert. Einen Tatra-Triebwagen zu erleben, der gewissermaßen über einen hinweg rollt, war sicherlich das Highlight der Führung.

Foto: Ralf Großkopp In einer Wartungsgrube Der Betriebswerkstatt konnte robuste Straßenbahntechnik „unterflur“ erlebt werden.

Foto: Ralf Großkopp Nachdem auch der hinterste Winkel der Wagenhalle auf Chip oder Celluloid gebannt war, ging es mit dem Prototypen der Variobahn, Nr. 601 weiter zum nächsten Ziel.

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Die “Mutter aller Variobahnen”, der Prototyp 601 brachte unsere Gäste zum Technopark. Dabei war allerhand interessantes über die im Dezember 2017 eröffnete Strecke entlang der Reichenhainer Straße zu erfahren. An der Endstelle Technopark trafen wieder alle Tagungsteilnehmer zusammen. Der Tagesausklang fand im Silbersaal nahe der Straßenbahnendstelle in Bernsdorf statt. Da wäh-rend der AHN-Tagung der Streckenabschnitt zwi-schen Turnstraße und Bernsdorf baubedingt im Schienenersatzverkehr bedient wurde, erfolgte die Weiterfahrt mit unseren historischen Omnibussen.

Foto: Ralf Panse Unsere historische Ikarusflotte kurz vor dem Start zur Wende-schleife Technopark.

Der letzte Tag einer AHN-Tagung ist traditionell ein reiner Ausflugstag. Dieser Tradition folgend fuhren wir nach Zwickau. Das Besondere daran: wir fuhren mit einem CityLink! Diese Fahrt erfolgte in allen vier mit dem Fahrzeug möglichen Betriebsarten: Zuerst wurde die Strecke der Linie C11 nach Stollberg befahren. Auf dem Ab-schnitt bis zur Verknüpfungsstelle in Altchemnitz erfolgt der Betrieb nach der Betriebsordnung Stra-ßenbahn, kurz Bo Strab. Nach der Verknüpfungs- stelle gilt die Eisenbahnbetriebsordnung kurz EBO. Bis Stollberg wird im elektrischen Betrieb mit Fahr-leitung gefahren. Foto: Ralf Großkopp Zwischen Stollberg und Zwickau erzeugten Dieselaggregate (so-genannte Powerpacks) den nötigen Fahrstrom.

Ab Stollberg endet die Stromversorgung über den Fahrdraht, die Elektromotoren werden nun über Dieselaggregate angetrieben. Bis Zwickau Haupt-bahnhof gelten weiterhin die Vorschriften der EBO. Die Weiterfahrt bis zur Haltestelle Zentrum in der Zwickauer Innenstadt erfolgte wiederum nach den Vorschriften der BO Strab, aus Sicherheitsgründen

allerdings weiter im Dieselbetrieb.

Foto: Ralf Großkopp Ein (beinahe) einmaliger Anblick: Ein CityLink in der Zwickauer Innenstadt.

Vom Zwickauer Stadtzentrum aus führte eine Son-derfahrt mit dem historischen Gothazug Nr. 92 + 133 und der Tatra KT4D-Doppeltraktion 940 + 928 über Neuplanitz, Eckersbach, Pölbitz und Betriebs-hof Schlachthofstraße zum Hauptbahnhof. Eine Be-triebshofbesichtigung war aus Zeitgründen leider nicht möglich.

Foto: Peter Pauker Im Zwickauer Stadtteil Eckersbach erfolgte einer von unzähligen Fotohalten.

Allen teilnehmenden Vereinen der AHN-Tagung in Chemnitz wird im vierten Quartal 2018 das Protokoll der Veranstaltung zugehen. Zudem ist ein Kongressvideo in Arbeit, das Höhepunkte und Ergebnisse der Tagung als Film zusammenfasst und ebenfalls allen Teilnehmern zugehen wird.

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TermineMitglieder-

versammlung

Den 26. Oktober 2018 sollten sich alle Vereins-mitglieder unbedingt frei halten, denn an diesem Tag findet um 16:00 Uhr im Aufenthaltsraum des Straßenbahnmuseums unsere nächste Mitglieder-versammlung statt.

Dazu erhält jedes Vereinsmitglied natürlich auch noch eine persönliche Einladung.

Vereins-

weihnachtsfeier

Am 01. Dezember 2018 findet nach der Mitglieder-versammlung, welche um 16:00 Uhr beginnt, unsere alljährliche Vereinsweihnachtsfeier statt. Traditionell wird zu dieser Veranstaltung auch wieder unsere „Jahresendausgabe“ verlesen sowie „Unser chaotisches Vereinsleben 2018“ präsentiert. Mehr zu Jahresendausgabe und Weihnachtsfeier wird den Vereinsmitgliedern zeitnah per Mail bzw. Aushang im Sozialraum bekannt gegeben.

Historischer Straßen-

bahnzauber im Advent

Foto: Ralf Großkopp Das Bläser-Quintett „C-Brass” wird auch in diesem Jahr den Adventszauber mit Weihnachtliedern umrahmen.

Am 08. Dezember lädt unser kleiner Weihnachts-markt im Straßenbahnmuseum Chemnitz von 10:00 bis 20:00 Uhr zum Verweilen in einem vor-weihnachtlichen Flair ein. Dabei werden die Besu-cher mit süßen Leckereien, Stollen, heißen Geträn-ken und vielem mehr verwöhnt. Der Eintritt ist in diesem Jahr wieder frei!

Dazu gibt es wieder unsere beliebten Glühwein-

fahrten. Der Fahrplan für diese Fahrten wird im

November bekannt gegeben. Außerdem bieten wir wieder unsere Advents-

fahrten an. Die rund einstündige Fahrt im histo-rischen Triebwagen, inklusive Stollen, Glühwein oder Kinderpunsch in einer limitierten Sammel-tasse zum Mitnehmen, kostet je nach Fahrzeug

25,00 € bzw. 18,00 € (Kinder bis 15. Geburtstag 12,50 € bzw. 9,00 €). Fahrtbeginn ist 10:00 Uhr, 13:00 Uhr, 15:00 Uhr, 17:00 Uhr und 19:00 Uhr im Straßenbahnmuseum Chemnitz, Zwickauer Straße 164. Aufgrund der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung gebeten.

Foto: Ralf Großkopp Bei den Adventsfahrten können die Fahrgäste in diesem Jahr erstmals zwischen zwei historischen Fahrzeugen wählen: Neben dem TATRA-Triebwagen 401 kommt auch der LOWA-Triebwagen 801 zum Einsatz.

Sowohl zur Durchführung als auch zur Vor- und Nachbereitung des historischen Straßenbahn-zaubers im Advent werden wieder viele fleißige Helfer gesucht.

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zum Schluss

Die leichten Stücke im

Straßenbahnbetrieb

Text und Foto: Thomas Laube

Straßenbahnwagen, Gleise, Fahrleitungsanlagen und Werkstätten-Einrichtungen sind einige der be-kannten Dinge eines Verkehrsbetriebes. Aber alle Genannten gehören massebezogen zu den Schwer-gewichten. Es gab und gibt aber auch Dinge welche dem Attribut „leicht“ entsprechen. Hierfür macht es sich erforderlich die Wagenhallen und Werkstätten zu verlassen und die Schreibstuben der Verwaltung aufzusuchen. Bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden bei der Beurkundung von Verträgen oder anderen wichtigen Dokumenten Siegel mit Siegellack oder Siegelkartuschen verwendet. Mit Beginn des 20. Jahrhundert kamen vermehrt Siegelmarken zur Anwendung. Diese wurden gleichfalls wie Briefmarken hergestellt und ebenso angewandt. Die Rückseite wurde angefeuchtet und auf das Vertragsdokument über die Siegelschnur aufgeklebt.

Die im Bild gezeigten Siegelmarken der Straßenbahnen der Stadt Chemnitz wurden etwa ab 1920 ver-wendet. Die Marken enthalten den Schriftzug „Straßenbahnen der Stadt Chemnitz“ sowie das Schild des Stadtwappens in Reliefprägung. Bis 1918 wurde das Wappen in der großen Ausführung mit Helm und Helmzier verwendet, danach nur noch das einfache Wappenschild. Ach ja, am Anfang fiel das Attribut „leicht“ und mit 63mg für die weiß/blaue und 69mg für die gelb/schwarze Siegelmarke zählen diese Artefakte mit Sicherheit zu den Leichtgewichten im Straßenbahnbetrieb.