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LKH luaga! Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit? Pandemie-Angst auf dem Prüfstand Es tut sich was In den Tiefen des Schwerpunktspitals Das kleine 1 x 1 für Könner Neue OP-Methode an Bregenzer Chirurgie Das Ziel vor Augen Umbau am LKH Hohenems in vollem Gang Kein Tag ohne Fleisch Gewinnspiel mit Ländle-Produkten Im Interview: Prim. Dr. Hartmut Häfele Dr. Peter Weiß Mag. Markus Wallner Dr. Jodok Simma 01/09 DAS MAGAZIN DER VORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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das magazin der vorarlberger landeskrankenhäuser

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ThementitelDas magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

LKHluaga!

Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit?Pandemie-Angst auf dem Prüfstand

Es tut sich wasIn den Tiefen des Schwerpunktspitals

Das kleine 1 x 1 für KönnerNeue OP-Methode an Bregenzer Chirurgie

Das Ziel vor AugenUmbau am LKH Hohenems in vollem Gang

Kein Tag ohne FleischGewinnspiel mit Ländle-Produkten

Im Interview:Prim. Dr. Hartmut Häfele

Dr. Peter WeißMag. Markus Wallner

Dr. Jodok Simma

01/09

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER WillkommenWillkommen

Neues aus dem Krankenhaus„LKH luag a!“, das Magazin der Vorarlberger Landeskrankenhäuser ist neu – fast neu. Das erste LKH-weite Magazin ist unter dem Titel „LKH aktuell“ bereits im Februar 1995 erschienen. Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, um mit „LKH luag a!“ neu durchzustarten.

Hinter der bisherigen Zeitung standen engagierte Frauen und Männer aus den eigenen Reihen – das soll auch in Zukunft so sein: Mitarbeiter aller fünf Landeskrankenhäuser – Bludenz, Bregenz, Hohenems, Feldkirch und Rankweil – können und sollen sich weiterhin aktiv einbringen mit Ideen für Artikel, Berichte, Reportagen oder Interviews.

Neu ist, dass sich ein fixes Redaktionsteam um Struktur, durchgängige Qualität sowie Aufbereitung, Sammlung und Umsetzung der Inhalte kümmert – mit dem Ziel, in ansprechender, leicht lesbarer Form über Themen zu berichten, die nicht nur alle 3.400 Mitarbeiter, sondern auch deren Angehörige und andere Interessensgruppen ansprechen. Denn wir sind überzeugt: die Geschichten aus „ihrem“ Krankenhaus sind für viele Menschen in Vorarlberg und sogar über die Grenzen hinaus von Interesse.

Um die Bandbreite des abwechslungsreichen Krankenhausalltags zu zeigen, möchten wir möglichst viele Mitarbeiter zu Wort kommen lassen. Wundern Sie sich also nicht, wenn wir plötzlich mit Kamera und Mikro vor Ihnen stehen und Sie um Ihre Meinung bitten. Denn mit „LKH luag a!“ soll eine Plattform entstehen, über die ein intensiver Austausch zwischen den Häusern und Berufsgruppen möglich ist. Eine Plattform, die nicht nur oberflächliche Unterhaltung bietet, sondern auch hinter die Kulissen blickt und sich kontroversen Themen mutig stellt. Vom Portier über die Pflegekraft bis zum Primararzt – jeder soll Anteil haben und sich angesprochen fühlen, über alle Landeskrankenhäuser hinweg.

Wir freuen uns, Ihnen mit „LKH luag a!“ halbjährlich ein Magazin zu bieten, das all diese Ansprüche erfüllt, und wünschen viel Vergnügen mit der ersten Ausgabe,

im Namen des ganzen Redaktionsteams.

Mitglieder Redaktionsteam:

KHBGMag. Martina PointnerLeitung UnternehmenskommunikationMag. Markus SchulerLeitung PersonalwesenMichaela PolsterUnternehmenskommunikation

LKH BludenzMag. Franz StreitVerwaltungsdirektorDGKP Erich GantnerPflegedienstleiter

LKH BregenzPrim. Univ. Doz. Dr. Christian HuemerLeitung Kinder- und JugendheilkundeAndreas LautererPersonal und BeschwerdestelleOA Dr. Michael RohdeFrauenheilkunde und Geburtshilfe

LKH FeldkirchDipl.KH-Bw Harald MaikischVerwaltungsdirektorPrim.Univ.Doz.Dr. Peter KompatscherChefarztPrim. Prof. Dr. Alexander De VriesLeitung StrahlentherapieOA Dr. Martina TürtscherKrankenhaushygieneDGKP Dieter MorscherKrankenpflegeschule FeldkirchDGKP Michael ScheffknechtStv. Pflegedienstleiter

LKH HohenemsDipl. KH-Bw. Dietmar HartnerVerwaltungsdirektorHildegard HössSekretariat Verwaltungsdirektion

LKH RankweilDr. Franz FreilingerVerwaltungsdirektorDGKS Elke KovatschE4 Stationsleitung Pflege

MArTInA PoInTnErChefredakteurin von „LKH luag a!“

Dynamisch, motiviert und voller Tatendrang: Das redaktionsteam aus Mitarbeitern aller fünf Häuser bei der Arbeit zur ersten Ausgabe von „LKH luag a!“. q

03 Willkommen

04 Aus der Vogelperspektive

06 Es tut sich was in den UGs am LKHF

10 neu: Interdisziplinäre Ambulanz im LKH Bregenz

14 Gefährlicher Käse

15 Jede Sekunde zählt Reanimation am LKHR

16 Forum: Ist Spitzenmedizin für alle leistbar?

18 Mit viel Takt-Gefühl Neues Institut für Interventionelle Kardiologie am LKH Feldkirch

19 Kleines 1 x 1 der Bregenzer Chirurgen

20 Schweinegrippe & Co.: Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit?

22 Vorsicht ansteckend!

23 Dem Körper etwas Gutes tun Aromapflege im LKH Rankweil

24 Forum: CIrS – Wie beurteilen Sie das anonyme Meldesystem?

27 Das Ziel vor Augen Umbau LKH Hohenems

29 Führungspersönlichkeiten im Ge-

spräch: Prim. Dr. Hartmut Häfele

32 „Babyfon“ – immer ein offenes ohr

33 Wenn der irdische Weg zu Ende geht Arbeitsgruppe „Viaticum“

34 Als Träume fliegen lernten

35 „Keine Zeit!“ gilt nicht

36 Stets gut vertreten Der Betriebsrat in den LKHs

36 Kein Tag ohne Fleisch. Gewinnspiel

37 Ausgeh- und Mediatipp von Mitarbeitern

38 Bildung in der Ferne – GKPS Feldkirch

39 Aufgeschnappt in den LKHs

Inhalt

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10

20

2927

Impressum:Verleger, Medieninhaber und Herausgeber: Vorarlberger Krankenhaus-Betriebsgesellschaft, Carinagasse 41, 6800 Feldkirch, www.khbg.atredaktionsleitung: Mag. Martina PointnerText: Mag. Martina Pointner, Michaela Polster, Christine Mennel, Mag. Caroline BegleKonzeption: Mag. Martina Pointner, Dr. Angelika BöhlerGrafische Umsetzung: Flax Jutz Metzler, DornbirnFoto: Lisa Mathis, Andreas Uher, Christina Scheiderbauer u.a.Lektorat: Daniela Plattner, Petra GeigerDruck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, 6890 Lustenau

Titelbild:Fünf Häuser, ein Unternehmen - repräsentiert durch Ines Stoß (Aufnahme, LKH Hohenems), DGKs Janet Renner (Urologie, LKH Bregenz), Dr. Ulrich Amann (HNO, LKH Feldkirch), Karin Arzbacher (Logopädie, LKH Rankweil) und Manfred Schultes (Küchenchef, LKH Bludenz).

Liebe Leserinnen,die Zukunft ist weiblich. Trotzdem oder gerade deshalb haben wir uns entschieden, in „LKH luag a!“ nur die männliche Sprachform als beide Geschlechter umfassende zu verwenden. Damit beugen wir umständlichen Formulierungen vor. Danke für Ihr Verständnis.

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Willkommen

W ie der Blick von oben zeigt, sind die Vorarlberger Krankenhäu-ser gut verteilt. Nicht nur die

Ballungsräume sind bestens abgedeckt, auch vom Hinterland und den angrenzen-den Talschaften aus ist das nächstgelegene Krankenhaus schnell erreicht. Damit stellen die Landeskrankenhäuser in Feldkirch, Bludenz, Bregenz, Hohenems und Rankweil gemeinsam mit dem Stadtspital Dornbirn die optimale medizinische Versorgung in Wohnortnähe sicher.

Fit für die ZukunftDie Zahlen sind beeindruckend: Allein in den fünf Landeskrankenhäusern werden jährlich über 80.000 stationäre und rund 150.000 ambulante Patienten behandelt. Die insgesamt 46 verschiedenen medizini-schen Abteilungen erbringen beinahe alle Leistungen des modernen medizinischen Spektrums. Mit einer sinnvollen Gewich-tung und Spezialisierung versteht sich. Denn eine Schwerpunktsetzung ist zuneh-mend notwendig, um der rasanten Entwick-lung in der Medizin Rechnung zu tragen und die Landeskrankenhäuser fit zu machen für die großen Herausforderungen, die uns die Zukunft bringt.

Aus der Vogelperspektive

Wer auf medizinische Hilfe angewiesen ist, muss in Vorarlberg

nicht weit suchen.

Dir. Dr. Gerald Fleisch

„Spezialisierung im Sinne einer Bündelung von Ressourcen ist notwendig, um neben der breit ange-legten Basisversorgung auch spitzenmedizinische Schwerpunktversorgung anbieten zu können.“

Dir. Dr. Till Hornung

„Wir sind bemüht, den anerkannt hohen Standard der medizinischen Leistun-gen in Vorarlberg durch laufende Investitionen in Infrastruktur, technische Ausstattung und Personal stetig weiter zu entwickeln.“

Stadtspital Dornbirn

LKH Bregenz

Betten 275Mitarbeiter ca. 580

Stat.Patienten/Jahr 19.000Amb. Patienten/Jahr rd. 48.000

LKH Feldkirch

Betten 606Mitarbeiter ca. 1550

Stat.Patienten/Jahr 36.000Amb. Patienten/Jahr rd. 60.000

LKH Bludenz

Betten 181Mitarbeiter ca. 350

Stat.Patienten/Jahr 11.800Amb. Patienten/Jahr rd. 22.000

LKH rankweil

Betten 378Mitarbeiter ca. 560

Stat.Patienten/Jahr 5.700Amb. Patienten/Jahr rd. 3.600

LKH Hohenems

Betten 128Mitarbeiter ca. 320

Stat.Patienten/Jahr 11.000Amb. Patienten/Jahr rd. 25.000

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ThementitelDas magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

Wer glaubt, in Untergeschossen von Krankhäusern befänden sich nur dunkle Kellerräume, Abstellflächen und Versorgungskatakomben, der irrt. Gewaltig sogar. Denn zumindest im LKH Feldkirch scheint es immer heller zu werden, je weiter man nach unten vordringt. Das mag an der besonderen Bauweise des Gebäudes in Hanglage liegen, die dafür sorgt, dass selbst im 3. UG viel Tageslicht die Räume erfüllt. Es mag aber auch an den neuen, hochmodernen High-Tech-Geräten der Strahlentherapie und der Nuklearmedizin liegen, die - von der therapeutischen Strahlung mal ganz absehen – die Räumlichkeiten in neuem Glanz erstrahlen lassen.

Es tut sich wasin den UGs am LKHF

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Die Radioonkologie wurde innerhalb der letzten zwei Jahre massiv aufgerüstet: Nunmehr stehen für die Patienten zwei Linearbeschleuniger (LINACs) neuester Generation sowie ein neues Niedervoltbestrahlungsgerät in neu adaptierten Räumlich-keiten zur Verfügung. Insgesamt wurden rund 4 Mio. Euro in die technische Ausstattung und 4,5 Mio. Euro in die Infrastruktur investiert.

„Mit den zusätzlichen Geräten können wir fast das gesamte Spektrum der Strahlentherapie anbieten und dürfen uns durch-aus als eines der modernsten Strahlenzentren Europas be-zeichnen“, freut sich Prim. Doz. Dr. Alexander De Vries. Zum nunmehr umfassenden Leis-tungsspektrum gehören neben der Standardbestrahlung von Tumor-patienten auch die Bestrahlung

Die neusten Anschaffungen auf der Nuklearmedizin sind ein so genanntes PET/CT- sowie ein SPECT/CT-Gerät. PET steht für Positronen-Emissions-Tomo-graphie und ist ein bildgebendes Verfahren, das Schnittbilder des Patienten erzeugt, indem es die Verteilung einer schwach radioak-tiv markierten Substanz im Orga-nismus sichtbar macht und damit biochemische und physiologische Funktionen abbildet. SPECT steht für „Single Photon Emis-sion Computed Tomography“ und ist ebenfalls ein bildgebendes Verfahren, mit dem Stoffwechsel-wege und -funktionen im Körper verfolgt und dargestellt werden. Beide sind mit einem klassischen Computertomographen kombi-niert, um die Ergebnisse durch eine zeit- und lagegleiche CT-Untersuchung noch zu optimieren.

Dank der neuen Geräte sind die nuklearmedizinischen onkolo-gischen Untersuchungen derart verfeinert, dass die erhaltenen In-formationen für Operationen und strahlentherapeutische Eingriffe deutlich besser verwertet werden können. „Die Bilder haben nun aufgrund der höheren Genauigkeit auch für die zuweisenden Ärzte bedeutend mehr Aussagekraft und sind leichter zu interpretieren, wovon die Patienten unmittelbar profitieren“, so der Leiter der Ab-

gutartiger Erkrankungen, die intra-operative Bestrahlung z.B. von Brustkrebspatientinnen oder die sog. „Prostata-Spickung“ als Behandlungsalternative zur ope-rativen Prostataentfernung. Damit können fast alle Patienten in Feldkirch nach den nationalen und internationalen Empfehlungen wohnortnah behandelt werden. „Nur mehr in wenigen Ausnahme-fällen müssen Patienten mit sehr seltenen Erkrankungen in Spe-zialkliniken überwiesen werden“, so De Vries. Aber auch in diesem Fall erfolgt die gesamte Organi-sation und die Kontaktaufnahme über die Strahlentherapie Feld-kirch, damit sich die Betroffenen stets gut betreut fühlen können.

Für die Mitarbeiter der Abteilung haben die Neuerungen aufgrund der längeren Umbauphase, der intensiven Einlernphase und des gestiegenen administrativen Auf-wands verständlicherweise einen Mehraufwand bedeutet. Dieser wird aber durch die Möglichkeit, an einem attraktiven Arbeitsplatz mit großem Entwicklungspoten-tial tätig zu sein, mehr als wett gemacht.

teilung Prim. Doz. Dr. Alexander Becherer. Dies rechtfertigt auch die Investitionen von 1,5 Mio. Euro in die Geräte sowie 1,2 Mio. Euro in die bauliche Adaption der Infrastruktur.

Zusätzlich wurde die medika-mentöse Therapie von Tumoren mit radioaktiv markierten „Re-zeptorliganden“ eingeführt. Als Ligand wird in der Biochemie und in verwandten Wissenschaf-ten ein Stoff bezeichnet, der an einen Rezeptor (z.B. Protein) binden kann. Man kann sich den Rezeptor wie ein Schloss und den Liganden wie den einzigen passenden Schlüssel vorstel-len. Die Methode ist häufig die einzige Behandlungsoption bei inoperablen so genannten „neuro-endokrinen Tumoren“. Dies sind seltene Tumore, die vor allem im Magen-Darm-Trakt oder in der Bauchspeicheldrüse auftreten. Mit Hilfe dieser speziellen radioakti-ven Medikamente gelingt es, die Tumore zu kontrollieren. Bisher war die nächstgelegene Einrich-tung für diese Art der Behandlung die Uniklinik Innsbruck. „Nun aber können die Betroffenen in Wohnortnähe optimal behandelt werden – eine große Erleichterung für Patienten und Angehörige“, weiß Becherer. n

Optimale Behandlung auf der Nuklearmedizin

Radioonkologie auf höchstem Niveau

Prim. Doz. Dr. Alexander De Vries

„Wir dürfen uns inzwischen durchaus als eines der modernsten Strahlenzent-ren in Österreich - wenn nicht gar in Europa - be-zeichnen.“

Julia Hagen, RT

„Die neuen Geräte bedeu-ten für uns eine Arbeitser-leichterung und deutlich mehr Bedienungskomfort. Auch die Patienten profitie-ren von der hochmodernen Technologie.“

Regina Becherer, RT

„Das PET/CT-Gerät erhöht dank zeitsparender Unter-suchungen nicht nur das Wohlbefinden der Patien-ten, sondern liefert uns auch gleichzeitig CT-Bilder, die für die Diagnostik von großem Nutzen sind.“

Prim. Doz. Dr. Alexander Becherer

„Dank der neuen Geräte konnten die nuklearmedizi-nischen Untersuchungen deutlich verfeinert und die Behandlung weiter verbes-sert werden.“

t Mit dem SPECT-Gerät können Stoff-wechselwege und -funktionen im Kör-per verfolgt werden.

Das PET/CT bildet biochemische und physiologische Funktionen ab. q

p Am LKH Feldkirch stehen nunmehr zwei Linearbe-schleuniger neuester Generation zur Verfügung.

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W o sind sie denn? Die Plastikstüh-le in knalligem Orange – oder zumindest in den unübersehbaren

Signaltönen der 70-er Jahre – übernahmen bisher die Funktion eines Wahrzeichens in jeder Ambulanz. Auch im LKH Bregenz waren sie stets Garanten dafür, dass ich mich hier richtig wähnte, wenn mir die Hexe wieder so richtig schmerzhaft ins Kreuz gefahren war. Jetzt aber bietet sich dem er-staunten Betrachter ein völlig anderes Bild: Die schrillen Sessel sind einem aparten, mittig platzierten Sitzensemble in urbanem Schwarz und Chrom gewichen. Hauptstück und Drehscheibe des Krankenhauses bildet die Information in einem kupfernen Kubus mit großzügiger Fensterfront. Rechts davon laden drei Anmeldeschalter samt Abmel-dung und Kassa in diskretem Milchglas ein, sich bemerkbar zu machen. Daneben in der Ecke gibt es Getränke und Snacks aus dem Automaten. Als hitverdächtig stufe ich das palmenbestückte Kaffeehaus ein, das sogar einen attraktiven Außenbereich anbietet. Sollte Besuchern oder Patienten für einen gemütlichen Latte Macchiato das Bare ausgehen, kann ihnen der im Eingangsbe-reich stationierte Bankomat aus der Klemme helfen.

Automatisch schnellerUnd was ist das? „Quick-Check-in“ steht da. Mit der Technik stehe ich zwar grundsätz-lich auf Kriegsfuß, aber ein Blick auf die lan-ge Warteschlange vor den Anmeldeschaltern genügt, und ich schätze die Auseinanderset-zung mit dem Automaten als das geringere Übel ein. Also: e-Card rein, Daten auch. In kürzester Zeit scheine ich zur Kontrolle angemeldet zu sein. So leicht kann ich der netten Dame am Schalter ein wenig Arbeit abnehmen. Wie schön!

Flexibel, einfach, besser Ambulante Behandlung am

LKH Bregenz neu strukturiertIn jeder Situation schnell und effizient reagieren: Mit der neuen interdisziplinären Ambulanz im LKH Bregenz soll das möglich werden. Eine Patientin auf Lokalaugenschein.

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Und jetzt? So ganz will ich mich auf den papierlosen Ablauf, der hier seit der Eröffnung herrschen soll, aber doch nicht verlassen. Sicherheitshalber frage ich nach, ob ich auch drin bin im System, bevor ich auf der Wartebank Platz nehme. Die ist übrigens auch neu. So richtig trendy. Auf gepolster-tem Leder lässt es sich hier aushal-ten, hat man nicht gerade massive Schmerzen. Aber dann geht´s hier ja sowieso ratzfatz, wie mir erklärt wird.

Unterhaltung inklusiveIch glaube es kaum, meine Pre-miere am Check-in-Schalter war tatsächlich erfolgreich. Ich kann mich jetzt ganz entspannt den Novitäten des Hauses widmen. Der Wartebereich wirkt hell und freundlich. Neben allerlei gedrucktem Lesestoff versorgen mich interaktive Monitore mit Informationen. Demnächst wer-den hier auch medizinische Filme gezeigt, wird mir gesagt. Allzu gemütlich soll es offenbar doch nicht werden....

Gerade zähle ich die neuen Un-tersuchungsräume, als man mich persönlich bittet mitzukommen. 14 solcher Ambulanzkabinen gibt es, alle voll und modern ausgestat-tet und bis zu 18 m2 groß. Meine Daten plus „To-do-Liste“ sind vor mir da. Auf dem Monitor lese ich Name, Versicherungsnummer, Adresse und irgendwas, was mit meinem Hexenschuss zu tun hat. „Hier sehen wir auch, wie viele Patienten momentan im jewei-ligen Bereich warten“ erklärt die Schwester und tippt auf die farbi-gen, virtuellen Karteikärtchen.

Hohe FrequenzDie Behandlungszimmer sind jeweils von zwei Seiten begeh-bar. Über den internen Gang zwischen den Ambulanzräumen werden schwerer Verletzte auf der Bahre in die Untersuchungsräume gebracht. Ein dritter Gang ist der südlich gelegene Hauptmittelgang. Der Korridor, der den Neu- mit dem Altbau verbindet, mutet wie der Highway des Krankenhauses an. Verletzte, Bedienstete und auch Besucher begegnen sich hier mehrspurig. „Optimierbar“, geben die Betroffenen zu.

Als ich fertig bin, verlasse ich das Behandlungszentrum über den Mittelgang und stehe plötzlich vor den entsorgt geglaubten Sesseln in Signalfarbe. Da stehen sie, an der Rückseite des Empfangskubus’ als Relikte einer Zeit, die noch weniger hektisch war. Inmitten des aufgefrischten Umfelds wirken sie gar nicht mehr so unmodern. Weil: Orangefarbenes Plastik ist heute gefälligst gefälliges „retro“, oder nicht?

p Zeitsparend und leicht zu bedienen: der „Quick-Check-in“ für nachkontroll-termine

p 14 moderne Ambulanzräume stehen zur Verfügung.

350.000 ambulante Kontakte in Vorarlberg verzeich-neten die LKH-Ambulanzen im letzten Jahr. Tendenz steigend. Und zwar um beachtliche fünf Prozent jährlich. In Bregenz reagierte man auf diese Herausfor-derung mit einer interdisziplinären Ambulanz, die seit 12. März 2009 eröffnet ist und Kräfte bündelt. „Alle Pflegemitarbeiter sollen künftig in allen Disziplinen, also in den Bereichen Chirurgie, Frauenheilkunde, In-nere Medizin, Pädiatrie und Urologie, einsetzbar sein“, erläutert OA Dr. Oliver Schöneberg die interdiszipli-näre Zusammenarbeit. Die Anzahl der Räume wurde von zehn auf 14 erhöht, zerstreute Ambulanzen zentra-lisiert. Papierlose Abläufe vereinfachen das System und verkürzen die Wartezeit, ein Check-in-Schalter übernimmt die automatische Selbstanmeldung bei ambulanten Nachbehandlungsterminen.

In der Kernarbeitszeit versehen zur Bewältigung des Andrangs bis zu zehn ärztliche Mitarbeiter ihren Dienst in der Ambulanz. „Das sind Kräfte, die auf den Stationen fehlen“, skizziert Schöneberg die Proble-matik und weist auf die wichtige Filterfunktion der Hausärzte hin. Im Sinne einer sinnvollen abgestuf-ten Versorgung sei – außer bei einem schweren oder lebensbedrohlichen Vorfall – eigentlich immer der diensthabende niedergelassene Arzt die erste Anlauf-stelle für den Patienten.

„Viele wissen nicht, dass keine zusätzlichen Notfall-mediziner für den Ambulanzdienst zur Verfügung stehen, sondern dass Stationsärzte ihre Station für Akutfälle verlassen müssen“, so Schöneberg. Und daher kann besonders in der Nacht und am Wochenende der Notdienst keine Routineuntersuchungen durchführen. „Das Personalkontingent ist ausgereizt, die Flut an Pa-tienten – nicht zuletzt solcher, die eigentlich kein Fall für die Notfallambulanz sind – nimmt aber stetig zu“, weiß Schöneberg. Daher müssen Krankenschwestern etwa zusätzlich administrative Aufgaben übernehmen, und auch Mediziner werden vermehrt wegen Bagatel-len während ihres Bereitschaftsdienstes in die Ambu-lanzen gerufen.

Verstärkte Eigenverantwortung und eine realistische (Selbst-)Einschätzung, ob ein Notfall vorliegt oder nicht, wünscht sich Schöneberg von den Patienten, die sich weiterhin auf die ausgezeichnete Qualität der medizinischen Versorgung verlassen können. n

Dem Ansturm gerecht werden

OA Dr. Oliver Schöneberg

„Der Andrang in der interdisziplinä-ren Ambulanz ist groß: Zu Stoßzeiten sind bis zu zehn Ärzte notwendig, um die Arbeit zu bewältigen.“

Prim. Doz. Dr. Christian Huemer

“Aus meiner Sicht bewährt sich die interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr gut, kleinere Problembereiche sind durchaus lösbar.”

DGKS Bernadette Geiger

„Die Herausforde-rung für uns war, dass viel mehr Mit-arbeiter miteinan-der zurechtkom-men müssen. Die Patienten sehen die neue Ambulanz sehr positiv. “

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Gefährlicher KäsePreis der Österreichischen Gesellschaft für

Neurologie für Poster „FSME durch Ziegenkäse - eine besonders effektive Infektionsroute“.

Facts: Was ist FSME?

Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine durch das FSME-Virus ausgelöste Erkrankung, die mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Meningoenzephalitis, einer Entzündung von Gehirn und Hirnhäuten, verläuft. Eine Übertragung durch virusinfizierte Milchprodukte tritt sehr selten auf, da diese nur durch unpasteurisierte Milch von Ziegen und Schafen, in Ausnahmefällen auch von Kühen, möglich ist. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht nachgewiesen.

So schnell kann’s gehen: Ein feines, selbst ge-machtes „Ziegenkäsle“ zur Jause – und schon mit dem Zecken-Virus FSME infiziert. Dass

ein derart unwahrscheinliches Szenario tatsächlich ein-treten kann, hat der Fall einer Vorarlberger Senner-Fa-milie, der im Sommer letzten Jahres für internationales Aufsehen sorgte, eindrücklich unter Beweis gestellt.

Die Familie hatte Ende Juli 2008 auf einer Walgau-Al-pe (Seehöhe 1564 Meter, Südostlage) unpasteurisierten Ziegenkäse genossen. Niemand war gegen FSME ge-impft, konnte sich aber an keinen Zeckenbiss erinnern. Sechs von ihnen hatten sich mit dem FSME-Virus infiziert, vier davon erkrankten in der Folge an einer Hirnhautentzündung (Meningoenzephalitis) – mit glücklicherweise durchwegs glimpflichem Ausgang. Der mysteriöse Fall wurde von den involvierten Me-

dizinern genau dokumentiert und als Poster unter dem Titel „FSME durch Ziegenkäse - eine besonders effektive Infektionsroute“ publi-ziert. Es konnte schlüssig gezeigt werden, dass die Infektion über eine infizierte, klinisch unauffällige Ziege stattgefunden hatte. Selbst zwei Alpschweine, die Reste des Ziegenkäses gefressen hatten, waren ebenfalls FSME positiv. Da-mit war der Beweis erbracht, dass die orale Übertragungsroute sehr effizient ist und ein erhöhtes Risiko beim Konsum nicht pasteurisierter Milch in den FSME-Verbreitungs-gebieten besteht. Der Fall zeigte aber auch, dass Zecken in immer höherer Lage nachweisbar sind und dass die Annahme, oberhalb von 1350 Meter Seehöhe gäbe es gar keine Zecken mehr, nicht mehr stimmt.

Die Arbeit, die von Neuroglogie-Primar Dr. Stefan Koppi ge-meinsam mit insgesamt sieben Co-Autoren – u.a. mit Landessa-nitätsdirektor Hofrat Dr. Elmar Bechter und den LKH-Neurologen OA Dr. Conrad Graefe, FÄ Dr. Tanja Haydn und OA Dr. Philipp Werner – verfasst worden war, wur-de anlässlich der 7. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN) im März 2009 mit dem Wissenschaftspreis ausgezeichnet. n

t Eine FSME-infi-zierte Ziege sorgte für viel Aufsehen im Ländle und darüber hinaus.

p Mithilfe eines Dummys werden alle notfallmaß-nahmen realitäts-nah durchge-spielt.

Herz-Kreislauf-Stillstand, Kammerflimmern oder gar Null-Linie: Muss

ein Patient reanimiert werden, zählt jede Sekunde. Jeder Hand-griff muss sitzen, und das ganze Team sollte optimal aufeinander eingespielt sein. Bisher wurden die 140 Mitarbeiter der Neurologie, Psychiatrie II und die Absolventen der Krankenpflegeschule Rankweil alle zwei Jahre zwei Stunden im Jahr für solche Notfälle ausgebil-det.

Rollenspiel hilftNeuerdings nimmt sich Christi-an Gartner, der sich zum EU-zertifizierten Lehrbefähigten weitergebildet hat, drei Stunden je Kurseinheit Zeit – und spielt dabei sogar selbst das Simulationsphan-tom. „Nach einer theoretischen Einführung von 60 Minuten sind

Jede Sekunde zähltReanimation am LKH

Rankweil neu organisiertBis zu fünfzehn Mal im Jahr wird das Notfallteam am LKH Rankweil zu einer Reanimation gerufen. Der Stationsleiter der Neurologie, Christian Gartner, trainiert Mitarbeiter intensiver als bisher mit einer wirkungsvollen, weil praxisnahen, Methode.

die Mitarbeiter in einem Rollen-spiel für den kompletten Notfall verantwortlich. Dabei übernimmt jeder abwechselnd den Part des anderen. So wird nicht nur der Ablauf gelernt, sondern auch die Teamfähigkeit geschult“, sagt der Notfalltrainer. Wertvolle Hilfe-stellung geben die Standards – ein festgelegter Algorithmus, der die Funktion eines „roten Fadens“ übernimmt. In Zwei-Minuten-Schritten führt er das Notfallteam durch die kritische Situation. „Das ist eine wichtige Orientierungs-hilfe, die Sicherheit gibt“, sagt Gartner, „Stress und Panik werden ausgeblendet“.

Professionelle AufarbeitungNicht immer ist eine Reani-mation erfolgreich. Die hohe psychische Belastung ist oft erst

später spürbar. Deshalb ist eine Nachbesprechung im Team von großer Bedeutung. Und natürlich befinden sich auch die nötigen Fachleute im Haus, die helfen, das Erlebte aufzuarbeiten.

Alle sind involviertJeder ist wichtig. So erhalten im LKH Rankweil auch Zivildiener einen Einführungskurs, und von der Köchin bis zum Reinigungs-personal hat jeder schon einmal einen Erste-Hilfe-Kurs besucht. In sämtlichen Stationen stehen jeweils am selben Ort Notfallta-schen bereit. Auch befinden sich fünf Defibrillatoren im Haus, die einfach zu bedienen sind. „Sie sparen im Notfall enorm Zeit“, sagt Gartner. Und Zeit ist der Faktor, der über Leben und Tod entscheidet. n

Prim. Dr. Stefan Koppi

„Wir konnten schlüs-sig zeigen, wie effizi-ent die orale Übertra-gungsroute bei FSME tatsächlich ist.“

DGKPChristian Gartner

“Um Stress und Panik mög-lichst auszublenden, wird das Notfallteam in einpräg-samen Zwei-Minuten-Schritten durch kritische Situationen geführt.“

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Mag. Franz Streit, Verwaltungsdirektor LKHZ „Das Gesundheitswesen muss wirtschaftlich sein! Nur dann wird auch weiterhin Spitzenmedizin für alle leistbar sein. Unter Wirt-schaftlichkeit verstehe ich, die uns anvertrauten Mittel so einzu-setzen, dass damit ein möglichst großer Nutzen für die Patienten erreicht wird. Dieser Verantwor-tung müssen wir uns alle täglich stellen. Wirtschaftlichkeit und Humanität schließen einander nicht aus – das Gegenteil ist der Fall: Verschwendung nützt nie-mandem. Trotzdem gilt: Qualität hat auch ihren Preis.“

Stefan Kuhlmann, Pflegedienstleiter, LKH Feldkirch

„Das Gesundheitswesen tut sich seit jeher schwer, wirklich wirt-schaftlich zu sein, und es ist kaum möglich, alle Erwartungen zu erfüllen. Um einen akzeptablen Standard für alle sicherzustellen, wird der Staat, nicht zuletzt auf-grund der demografischen Ent-wicklung, wohl zusätzliche Mittel ins System einspeisen müssen. Das ist eine Frage der gesellschaftlichen Prioritäten. Schlussendlich geht es um die Umverteilung knapper Ressourcen.“

Ist Spitzenmedizin für alle leistbar?

Einsparungspotentiale und drohende Leistungskürzungen sind ein Dauerbrenner in der Diskussion um das Gesundheitssystem. Kann unser Gesundheitswesen wirtschaftlich sein? Und vor allem: ist Spitzenmedizin für alle auf Dauer leistbar? Darüber diskutieren nicht nur Politiker und Gesundheitsökonomen rund um den Erdball, sondern auch die Mitarbeiter und Entscheidungsträger der Landeskrankenhäuser, die in ihrer täglichen Arbeit zunehmend mit dem Thema konfrontiert sind.

Astrid Breuß, Zentralbetriebsrat LKHs

„Im österreichischen Gesundheits-wesen ist die Grundversorgung gesi-chert und eine qualitativ hochwerti-ge Behandlung für jeden Patienten zugänglich. Die Verteilung und Wahrnehmung der Kernaufgaben der verschiedensten Institutionen spielt eine große Rolle für ein gut funktionierendes und dauerhaft finanzierbares System. Von der Akutversorgung im Krankenhaus über die Betreuung im niedergelas-senen Bereich bis hin zur häuslichen Nachsorge müssen die Maßnahmen sinnvoll und kostenüberschaubar gesetzt werden.“

Die Experten-Meinung zum Thema:

3 Fragen an LSth. Mag. Markus Wallner, Gesundheitslandesrat und Aufsichtsratsvorsitzender

der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsgesellschaft:

LKH luag a!: Sie sprechen immer wieder davon, dass Gesundheitsleistungen für alle Vorarlbergerinnen und Vorarlberger frei zugänglich sind – und es auch bleiben müssen. Wie wollen die politisch Verantwortlichen das gewährleisten?

Mag. Markus Wallner: Wir haben in den vergangenen Jahrzehnten ein Gesundheitssystem aufgebaut, das auf die Bedürfnisse der Men-schen ausgerichtet ist und höchs-tes Niveau hat. Der medizinische Fortschritt muss für alle da sein, unabhängig von Alter, Geschlecht und eigenen finanziellen Möglich-keiten. Darin liegt die größte Her-ausforderung für die Zukunft. Wir werden daher den Kurs einer gu-ten Gesundheitsversorgung sowie die Bildung von Schwerpunkten in den Spitälern mit Augenmaß fortsetzen und die tagesklinischen Angebote erweitern. Ziel ist es, die Kostenzuwächse langfristig zu dämpfen. Hiezu bedarf es einer offenen und frühzeitigen Kom-munikation durch die politisch Verantwortlichen gemeinsam mit den Dienstleistungsunternehmen im Gesundheitswesen.

Das Land Vorarlberg investiert bekanntlich in den nächsten Jahren rund 200 Millionen Euro allein in die Infrastruktur der Landeskrankenhäuser. Wie bringt das Land so enorme Summen auf?

Der Mensch steht für uns im Mittelpunkt und nicht nur rein ökonomische Überlegungen. Eine gute Infrastruktur ist die Voraus-setzung für eine optimale Versor-gung der Patienten, aber auch für Patientensicherheit. Das Land Vorarlberg hat in den vergangenen Jahren sehr umsichtig gewirtschaf-tet und keine Schulden angehäuft. Daher sind wir jetzt noch in der Lage, diese wichtigen Investitio-nen tätigen zu können.

Als Dienstleistungsbetrieb ist ein Krankenhaus auf qualifizierte Mitarbeiter angewiesen. Diese werden – gerade in bestimmten medizinischen Bereichen – immer rarer. Was kann gegen den drohenden Fachkräftemangel unternommen werden?

Wir versuchen in Vorarlberg z.B. die Turnus-Ausbildung so attraktiv zu gestalten, damit sich die jungen Leute wieder verstärkt für eine Facharztausbildung interessieren. Ebenso gilt es, die Landeskrankhäuser als attraktiven und sicheren Arbeitsplatz darzustellen. Einen Zusammenhang zwischen Fachkräftemangel und Finanzierung des Gesundheitssystems sehe ich eher nicht.

Meinung ist gefragt! „LKH luag a!“ scheut sich nicht vor „heißen Eisen“ und spricht auch heikle Themen aus dem Gesundheitsbereich an. In der Rubrik „Forum“ kommen Mitarbeiter selbst zu Wort und schildern ihre ganz persönliche Sicht der Dinge.

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Aus den HäusernAus den Häusern

H erzrhythmusstörungen, Vorhofflimmern oder gar ein Herzinfarkt. Wenn das

wichtigste Organ im Körper aus dem Takt gerät, ist schnelle Hilfe gefragt. Die invasive Behandlung von Herzpatienten wurde nach langer und intensiver Vorbereitung mit dem neuen Institut für Inter-ventionelle Kardiologie (IIK) auf neue und sichere Beine gestellt. Ein gutes Gefühl für Patienten und Mitarbeiter.

Das neue Institut am LKH Feldkirch unter der Leitung von Primar Univ. Doz. Dr. Werner Benzer ist eine gelungene Wei-terentwicklung des bisherigen Herzkatheterlabors, das bis im Frühling dieses Jahres als Depart-ment der Abteilung für Innere Medizin geführt wurde. Aufgabe des nunmehr eigenständigen IIK ist die invasive Untersuchung und Behandlung am Herzen, wie etwa die Herzkatheteruntersuchung (Koronarangiographie), die Auf-dehnung von Herzkranzgefäßen (Perkutane Koronare Interven-tion) vor allem auch bei akuten Herzinfarkten und die invasive

Auf der chirurgischen Abteilung am Landeskran-kenhaus Bregenz wurde im

Frühjahr eine neue, vielverspre-chende Variante zum minimal-invasiven Zugang in die Bauch-höhle eingeführt. Die so genannte SILS-Methode (Single Incision for Laparoscopic Surgeries) erlaubt es, verschiedene Organe im Bauch-raum über einen einzigen Zugang (Port) am Bauchnabel zu operieren.

Der Vorteil für den Patienten scheint klar: Es ist nur mehr ein Hautschnitt statt üblicherweise vier notwendig, um den laparos-kopischen Eingriff durchzuführen. Dies soll neben optischen Vorteilen vor allem Wundschmerzen und Infektionsrisiko reduzieren. Die Bregenzer Chirurgen, traditionell stark in der laparoskopischen Chi-rurgie, sammeln nun als Pilotab-teilung einschlägige Erfahrungen mit der neuen Methode. Aber auch die Operateure der anderen Häuser sind eingeladen, SILS in Bregenz zu testen. „Nach dieser Evaluie-rungsphase ist – bei entsprechend überzeugenden Ergebnissen – eine Ausweitung des Angebots auf alle unsere chirurgischen Abteilungen angedacht“, erklärt KHBG-Ge-schäftsführer Dr. Till Hornung.

Nahe am NabelDie Erfahrungen in Bregenz sind derweil äußerst vielversprechend:

„Wir sehen die neue Methode als bedeutende Weiterentwicklung der klassischen Laparoskopie, die künftig noch schonender sein wird und höchsten ästhetischen Gesichtspunkten gerecht wird“, so der Leiter der Abteilung Primar Dr. Dietmar Wohlgenannt. Bei der neuen Methode, mit der etwa Gal-lenblase oder Blinddarm entfernt werden können, wird nämlich nur ein Hautschnitt von ca. zwei bis drei Zentimetern Länge benötigt, um mit den Instrumenten an die vorgesehene Stelle zu gelangen. Der notwendige Schnitt wird zu-dem so nahe am Nabel gesetzt, dass er nach der vollständigen Abhei-lung kaum mehr sichtbar ist. „Das Einzige, was von einem erfolgrei-chen Eingriff bleibt, ist eine kleine Narbe, die zum Teil sogar in der Hautfalte rund um den Nabel ver-schwindet“, erklärt Wohlgenannt.

Umdenken notwendigFür den Operateur ist die SILS-Methode eine neue technische und auch „denkerische“ Heraus-forderung. „Damit der Ein-Port-Zugang gelingen kann, braucht es ein spezielles Instrumentarium, mit dem man im Bauch ‚übers Kreuz’ arbeitet“, erläutert OA Dr. Werner Müller, der sich dank jahrelanger Laparoskopie-Erfahrung und in-tensiver Übung aber schnell auf die neue Methode eingestellt hat. n

Mit viel Takt-Gefühl

Das kleine 1x1 der Bregenzer Chirurgen

Neues Institut für Interventionelle Kardiologie am LKH Feldkirch als optimale Lösung für ganz Vorarlberg.

Dank SILS-Methode ist nur mehr ein Hautschnitt für einen

operativen Eingriff notwendig.

Behandlung von Herzrhythmus-störungen, die im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthalts durchgeführt werden.

Mehr Sicherheit durch Kapazitätserweiterung Seit dem großangelegten Umbau der Räumlichkeiten sind nun-mehr zwei modernst ausgestattete Messplätze vorhanden. Die Ver-doppelung der Kapazität bedeutet noch mehr Sicherheit für die Pati-enten, weil nun die Rund-um-die-Uhr-Versorgung auch während der Gerätewartung, im Falle eines möglichen Gerätedefekts oder vor allem bei einer zeitlichen Häufung von Notfällen gewährleistet ist. Und auch personell wurde vor allem im ärztlichen Bereich auf-gestockt, so dass die 24-Stunden-Besetzung des Herzkatheterlabors langfristig sichergestellt ist. „Mit sechs Fachärzten, hochqualifizier-ten Fachkräften aus Pflege und Technik sowie einer topmoder-nen Ausstattung erfüllt das neue Institut auch im internationalen Vergleich höchste Standards“, freut sich Primar Benzer. n

t Traditionell stark in der Laparoskopie: die Bregenzer Chirurgen.

t Die gesamte Herzkatheter-Unter-suchung wird auf dem Monitor über-wacht.

p Das neue IIK verfügt über zwei top-moderne Messplätze.

Prim. Doz. Dr. Werner Benzer

„Das IIK bietet zwei wesentliche Ver-besserungen: zwei modernst ausge-stattete Messplätze und die 24-Stun-den-Besetzung des Herzkatheterla-bors.“

Dr. Wolfgang Fuchs

„Die Arbeit im Herz-katheterlabor ist begeisternd und herausfordernd. Die Notfallversor-gung wurde mit dem zweiten Labor und der Verstär-kung des ärztlichen Teams weiter ver-bessert.“

Prim. Dr. Dietmar Wohlgenannt

„Die Vorteile liegen auf der Hand: Statt üblicherweise vier Hautschnitten ist bei der neuen SILS-Methode nur noch einer notwendig.“

OA Dr. Werner Müller

„Für den Operateur bedeutet SILS eine gewisse technische und denkerische Herausforderung, weil man im Bauch übers Kreuz arbei-ten muss.“

p Bei SILS erfolgt der Zu-gang in den Bauchraum über einen einzigen Bauchschnitt

direkt am nabel.

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p Anlässlich von Pandemi-en wie der „Schweinegrip-pe“ werden auch Impfungen heiß diskutiert.

NachgefragtNachgefragt

rückgegangen, da die Erfahrungen gezeigt haben, dass die Schwei-negrippe eigentlich eine sehr mild verlaufende Grippeform ist und in der Relation zur normalen saisonalen Grippe die Sterblich-keit sogar geringer zu sein schien. Angesichts dieser Meldungen war auch in der Bevölkerung keine große Verunsicherung mehr zu spüren: Die Anfragen an die Gesundheitsbehörden hielten sich in Grenzen, der Ansturm bei Hausärzten und Spitälern war aus-geblieben und die Behörden waren dank des Pandemieplanes gut vor-bereitet. Vor diesem Hintergrund war es für uns nur schwer nach-zuvollziehen, warum bis August 2009 alle Verdachtsfälle stationär aufgenommen werden mussten.

Wie sinnvoll sind aus Ihrer Sicht überhaupt Pandemie-pläne, und wann sollten Sie zum Einsatz kommen?

Pandemiepläne sind bei schwer verlaufenden pandemischen Erkrankungen wichtig, um die Krankenversorgung sicher zu stel-len und die öffentliche Sicherheit und Ordnung aufrecht zu erhalten: Unter Umständen müssen nämlich Massenanstürme auf Kranken-

Ob Schweinegrippe, TBC oder HIV. Als räumlich und zeitlich unbegrenzt auftretende Krankheiten – sog. Pandemien – lösen sie vielerorts Angst und Schrecken aus. Jeder will sich verständlicherweise bestmöglich vor einer Ansteckung schützen. „LKH luag a!“ fragt bei den Experten der Abteilung für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge nach, wie begründet die weltweit geschürten Ängste im Fall der Schweinegrippe tatsächlich sind.

desfälle pro Jahr weltweit. Weitere gefährliche Pandemien sind Mala-ria mit ca. 2 Mio. Todesfällen pro Jahr, Tuberkulose mit ebenfalls 2 Mio. Fällen, HIV/AIDS mit 2 bis 3 Mio. Opfern oder auch Masern mit bis zu 600.000 Todesopfern, v.a. in Entwicklungsländern. Es gibt aber auch andere gefährliche Pandemie-Arten, wie etwa Über-gewicht, das ca. 1 Mrd. Menschen betrifft. Die schwerwiegenden Folgen sind Herz- Kreislaufer-krankungen, degenerative Erkran-kungen des Bewegungsapparates, Stoffwechselerkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus.

Welche Auswirkungen könn-ten schwere Pandemie-Fälle nach sich ziehen?

Wenn wirklich eine schwer behan-delbare, leicht übertragbare und in vielen Fällen zum Tode führende Erkrankung auftauchen würde, dann könnte dadurch das ganze öffentliche Leben zusammenbre-chen, Wirtschaftskrisen entstehen oder bestehende verschlimmert werden. Zur Zeit sehen wir aber in den entwickelten Ländern keine derartige Erkrankung auf uns zukommen - schon gar nicht die Schweinegrippe.Gibt es in der neueren Ge-

Schweinegrippe & Co.: Hysterie oder sinnvolle Wachsamkeit?

Wer profitiert von einer welt-weiten Hysterie wie bei der Schweinegrippe?

Vorsichtig ausgedrückt, kann man sagen, dass die mediale Aufmerk-samkeit ganz sicher kein Nachteil für die Pharmaindustrie bedeutet. Und auch die WHO kann in einem solchen Fall ihre Bedeutung unter Beweis stellen... Und es ist sicherlich auch kein Nachteil, wenn die Politik zeigen kann, wie profes-sionell sie auf drohende Gefahren reagiert. Insgesamt ist es auch für die Medizin bzw. das gesamte Gesundheitssystem kein Nachteil, die Kompetenz im Krisenfall unter Beweis zu stellen...

Welche Krankheiten sind aus Ihrer Sicht wirklich „Pande-mie-gefährlich“?

Es gibt aus heutiger Sicht eine Menge Erkrankungen, die in der Lage sind, weltweit wesentlich mehr Todesfälle zu fordern, als die Schweinegrippe. Dazu zählt die normale, jährlich wiederkehrende saisonale Grippe mit geschätzten 3000 Todesfällen jährlich – vor allem alte, abwehrgeschwächte Personen – alleine in Österreich. Das wären hochgerechnet auf die Weltbevölkerung ca. 2,6 Mio. To-

häuser und Panikreaktionen in der Bevölkerung bewältigt sowie die geordnete Abgabe von Medika-menten und die Funktionsfähigkeit von Rettung, Feuerwehr und Poli-zei durch geeignete Maßnahmen sicher gestellt werden.

Wie sinnvoll sind die in Öster-reich getroffenen Vorsorge-maßnahmen, wie Einlagerung von Impfstoffen, Ankauf von Schutzmasken etc.?

Die Bevölkerung fühlt sich durch derartige Maßnahmen sicherer und kann beruhigt werden. Ob der Schweinegrippeimpfstoff, der bereits in sehr großen Mengen bestellt wurde, auch tatsächlich gebraucht wird, kann jetzt noch nicht gesagt werden. Es könnte ja auch sein, dass im Herbst / Winter die saisonale Grippe vorherrscht und nicht die Schweinegrippe. Auch das Grippemittel ‚Tamiflu’ ist in großen Mengen eingelagert und die Versorgung weiter Teile der Bevölkerung im Bedarfsfall si-chergestellt. Um dessen Wirksam-keit nicht zu gefährden, sollte das Medikament aber nicht zu schnell eingesetzt werden.

schichte dramatische Bei-spiele einer Pandemie?

Wenn wir weit zurückgehen, so war die Pest im Mittelalter schon sehr dramatisch. Ca. ein Drittel der Bevölkerung Europas ist damals daran verstorben. Die Spanische Grippe in den Jahren 1918 bis 1920 z.B. hat weltweit ca. 20 Mio. Todesopfer gefordert. HIV bzw. AIDS hat in Teilen Af-rikas dramatische Auswirkungen, die wir uns in Europa gar nicht vorstellen können: Die Lebenser-wartung der Bevölkerung ist durch AIDS um mindestens zehn Jahre gesunken, die Wirtschaftsleistung sinkt durch Wegfall von Arbeits-kräften dramatisch, das Gesund-heitssystem, welches vorher schon nicht berühmt war, ist absolut an seine Grenzen gestoßen bzw. zu-sammengebrochen. Viele Waisen sind zu versorgen. Die Zustände werden – in diesem Fall von den internationalen Medien relativ unbeachtet – heute noch täglich schlimmer. n

Ansteckende Krankheiten lö-sen verständli-cherweise Ängste aus – Hysterie ist jedoch nicht an-gebracht. q

LKH luag a!: Wie beurteilen Sie den Umgang 1. der Medien, 2. der Bevölkerung und 3. der Behörden mit dem Thema Schweinegrippe?

Hygiene-Team: Am Beginn der Schweinegrippeepi-demie Ende April 2009 war das Thema breit in den Medien vertreten. Also bereits zu einem Zeitpunkt, wo es noch wenige gesicherte Erkrankungen gab. Anfang August gab es in Europa dann rund 30.000 gesicherte Fälle, mit 40 Todesfällen. In den Medien war das Interesse aber zu der Zeit bereits spürbar zu-

p Sie wachen über Bakterien, Viren & Co.: Das Team der Abtei-lung für Krankenhaushygiene und Infektionsvorsorge (v.l.n.r. DGKS Erika Gut, oA Dr. Martina Türtscher, DGKS Jaqueline Maier, DGKS Miriam Kalcher, Leiterin oA Dr. Gabriele Hartmann, DGKS Karin Schindler, stv. Leiter DGKP Hans Hirschmann, DGKP Perik-les Mylonas, nicht abgebildet).

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Sie sind den Krankmachern auf der Spur: Die Patho-logen am LKH Feldkirch

kennen sich bestens aus mit Viren, Bakterien und Co. Im Institut für Pathologie am LKH Feldkirch gibt es seit kurzem ein neues Analy-severfahren, das in der Lage ist, zwei weit verbreitete Viren, die unter Umständen äußerst schwere, zum Teil auch lebensbedrohliche Erkrankungen verursachen können, schnell und sicher nachzuweisen.

Eines dieser Viren ist das Epstein-Barr-Virus (EBV), ein DNA-Virus aus der Gruppe der Herpesvi-ren. Dieses Virus verursacht die „infektiöse Mononukleose“, auch „Pfeifer’sches Drüsenfieber“ oder „kissing disease“ genannt. Der englische Name der Erkrankung lässt unmittelbar auf den Verbrei-tungsmodus dieses Virus schließen. Nicht ganz überraschend ist daher, dass etwa 90% aller Menschen bis zu ihrem 20. Lebensjahr eine In-fektion durch EBV durchmachen. Die Erkrankung geht mit Fieber, Lymphknotenschwellung sowie zum Teil schweren Entzündungen des Rachenraumes einher, heilt al-lerdings meist problemlos aus. Auf molekularer Ebene allerdings ver-

Vorsicht ansteckend! Was sagt die Pathologie dazu?

bleibt das Virus lebenslang im Kör-per und zwar in B-Lymphozyten, in denen es sich ständig in geringer Zahl vermehrt. Liegt allerdings eine Abwehrschwäche vor, etwa bei Frühgeborenen, im Alter oder nach einer Organtransplantation, können sich diese Viren schlagartig vermehren und zum Teil bedroh-liche Erkrankungsbilder auslösen, wie etwa Lymphknotenvergröße-rungen nach Transplantationen („posttransplantationsassoziierte Lymphome“), bösartige Tumoren im Lymphsystem („Hodgkin-Lymphome“) und sogar Karzinome des HNO-Bereichs.

Das zweite dieser Viren ist das sog. Cytomegalie-Virus (CMV), eben-falls aus der Gruppe der Herpes-Viren. Auch dieses Virus befällt sehr viele Menschen, manchmal völlig unbemerkt, und verbleibt lebenslang im Körper – ohne in der Regel Komplikationen zu verursa-chen. Klinisch bedeutsam werden diese Infekte allerdings bei jeglicher Form einer Immunschwäche. Unter diesen Umständen kann das Immunsystem diese Viren nicht wirksam unter Kontrolle halten, und es besteht die Gefahr schwerer, oft lebensbedrohlicher Komplikati-

p Den Viren auf der Spur: Das Team des molekularpathologi-schen Labors bei der Auswertung der ersten EBV-PCr.

onen, wie Hirn- oder Hirnhautent-zündungen sowie Entzündungen des Auges, der Lunge, der Leber oder des Darmtraktes.

Nachweis als Basis für BehandlungDer schnelle molekularpathologi-sche Nachweis dieser beiden Viren ist somit von großer Bedeutung. Seit August 2009 ist dies am Insti-tut für Pathologie nun erstmals in Vorarlberg möglich. Unter An-wendung neuster Analyseverfahren können bereits geringste Virus-mengen EBV und CMV schnell und spezifisch in Blut, Liquor, Speichel, Muttermilch, Fruchtwas-ser, Urin oder auch in Zellen und Gewebe festgestellt werden. Der rasche und sichere Nachweis der Viren ist Voraussetzung für eine schnelle, gezielte Therapie. „Auf diese Weise kann unser Fach einen wichtigen Beitrag für die optimale Behandlung betroffener Patientin-nen und Patienten leisten“, freuen sich Prim. Prof. Dr. Felix Offner und Dr. Harald Dirschmid von der Feldkircher Pathologie. n

Prim. Prof. Dr. Felix Offner

„Je schneller ein Virus zweifelsfrei nachgewiesen wer-den kann, desto eher kann mit der geeigneten Thera-pie begonnen wer-den.“

Dr. Harald Dirschmid

„Der entscheiden-de Vorteil der quan-titativen Real Time PCR liegt darin, Viren im Blut bereits in geringer Menge nachzuweisen“.

DGKSAnita Dünser

„Nicht nur die Pati-enten genießen die Zuwendung und das Wohlbefinden. Aromapflege ist wohltuend für alle, die mit den duften-den Pflanzenölen in Berührung kom-men“.

Sehr angenehm ist es, schwärmt der 43-jährige Wilfried R. nach fünf

Wochen Behandlung mit den aromatischen Ölen. Sein Nacken ist entspannter, die Narbe am Knie weicher, Schmerzen und Schlafprobleme geringer. Die Aromapflege im Krankenhaus Rankweil ist seit vier Jahren gerne angenommenes Zusatzangebot auf fast allen Stationen des Hauses.

Das durchdachte Konzept hat ein engagiertes Kernteam unter der Leitung von DGKS Anita Dünser und DGKP Arthur Bertsch erarbeitet. Besonders geeignet ist der Einsatz der Aromapflege bei psychosomatischen Beschwerden sowie für die Körperpflege. Durch die Zuwendung und die Zeit, die das Personal investiert, öffnen sich verschlossene Patienten leichter. „Sichtbare Erfolge konnten wir auch bei der Mundpflege mit unserer speziellen Mischung aus Lavendel, Pfefferminze und Zitrone erzielen“, sagt Schwester Anita, die die Aromapflege nicht als Konkurrenz zur Aromatherapie verstanden wissen will. „Die An-wendungen erfolgen nur äußerlich und wir arbeiten mit geringerer Dosierung“, stellt sie den Unter-schied klar.

Dass die Aromapflege kaum Mehrkosten verursacht, ist ein weiteres Plus: „Die ätherischen Öle bzw. Fertigmischungen sind sehr ergiebig, so sind etwa für die Pflege eines Beines, bei feuchter Haut, zwei bis drei Tropfen einer Ölmischung mehr als genug. Da sich die Aromapflege nahtlos in den Tagesablauf einfügt, wird auch kein zusätzliches Personal benö-tigt“, weiß Oberpfleger Bertsch.

„Dem Körper etwas Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu leben“

Mit der Aromapflege im LKH Rankweil bekommt die Zeit mit Patienten eine besondere Qualität

Wohl aber verändert sich die Qualität der Zeit, die Pfleger und Schwestern am Patienten verbrin-gen. Das spüren die Menschen, die zunehmend nach den duftenden Ölen verlangen und sie teilweise sogar zuhause weiter anwenden. „Die Akzeptanz ist groß, aber zwangsbeglückt wird bei uns nie-mand“, beteuert Anita Dünser. So gehen der Anwendung immer das Einverständnis und ein Hauttest voraus, auch wenn eine allergische

kleine Aromakunde

Bergamotte: wirkt psychisch stark ausgleichend und stimmungsaufhellend, angstlösend, anregend, erfrischend, konzentrationsfördernd, krampflösend, verdauungsfördernd, appetitanregend.

Indiziert bei: depressiven Verstimmungen, Nervosität, Unruhe, SchlaflosigkeitLavendel: wirkt sehr hautpflegend, stimmungshebend, beruhigend,

ausgleichend, krampflösend, entblähend, entspannend. Indiziert bei: depressiven Verstimmungen, Schmerzzuständen,

Unruhe, Angst, Herzklopfen, SchlaflosigkeitZeder: wirkt hautregenerierend, immunstimulierend, schleimlösend,

entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, antiallergisch, erdend.

Indiziert bei: psychischer Unausgeglichenheit, Angst, Unsicherheit, zur Sterbebegleitung

Mandelöl: wirkt reizlindernd, pflegend, schützend. Indiziert bei: trockener Haut

Reaktion noch nie festgestellt worden ist. Auf die Beduftung der Räumlichkeiten verzichten die Rankweiler Aromakologen bewusst – die Geschmäcker sind schließlich verschieden. Allseits beliebt ist jedoch der Tupfer mit entspannendem Lavendelöl, den die Schwestern den Patienten vor dem Schlafengehen zum Riechen geben. Er heißt so, wie er wirkt: „Betthupferl“.n

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CIRS-Leitfaden, Version 1, Freigabe am 29.05.2007 von Dir. Dr. Gerald Fleisch 7

3.11 SchulungenDie MitarbeiterInnen eines Meldekreises, die direkten Patientenkontakt haben werden in einer Schulung (Startveranstaltung, Information durch Qualitätssicherungskommissionen) insbesondere über den Sinn und Zweck des CIRS, den erwünschten Meldeinhalt, die fundamentale Sicherheitskultur, die Funktionsweise des Meldesystems und die Risk-ManagerInnen (Übersicht im Intranet unter „Dienste“ „Qualitätssicherung“) informiert.Um dem Wissensverlust durch die normale kontinuierliche Personalfl uktuation im Krankenhaus vorbeugen zu können, sind regelmäßige CIRS Veranstaltungen notwendig. Diese können gleichzeitig als CIRS stimulierende Veranstaltungen genutzt werden.

4 Meldestatistik

Es wird eine Jahresstatistik zu allen Meldungen als Reporting für die Krankenhausleitungen und die Geschäftsleitung der Vlbg. Krankenhausbetriebsges.m.b.H., aber auch getrennt für alle beteiligten Meldekreise ausgewiesen. Zudem wird eine Verteilung der Schweregrade der Meldungen in drei Kategorien ausgewertet:

• Leicht keine Maßnahmen notwendig• Mittel eine Intervention wäre notwendig gewesen• Schwer lebensbedrohlicher Zustand hätte eintreten können

Auf den verschiedenen Auswertungsebenen dienen alle statistischen Angaben den Führungsgremien, den Risk-ManagerInnen und den MitarbeiterInnen als Rückmeldung über die Aktivitäten eines Meldekreises. Daraus können insbesondere unterstützende und für das Thema Patientensicherheit sensibilisierende Maßnahmen wie Schulungen und Informationsveran-staltungen zur Belebung eines Meldekreises abgeleitet werden.

Geschäftsleitung der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H

Dir. Dr. Gerald Fleisch

1 Zweck des Dokuments

Dieses Dokument beschreibt das anonyme Meldesystem für kritische Ereignisse (im Folgenden auch Critical Incident Reporting System, Abk. CIRS genannt) in den Vlbg. Landeskrankenhäusern. Es werden die Rahmenbedingungen, die Funktionsweise und die Durchführungsbestimmungen erläutert.

2 Einleitung

Im Krankenhaus und anderen Institutionen des Gesundheitswesens ereignen sich gelegentlich kritische Zwischenfälle oder Patientenschäden, die auf vermeidbare fehlerhafte Abläufe oder Entscheidungen zurückzuführen sind. Ärzte, Pfl egende und andere Berufsgruppen sind sich einig: Alle sollten aus kritischen Ereignissen lernen, um sie dadurch künftig verhindern können. Aber wie?Meldesysteme wie das CIRS stellen das geeignete Instrument dar, um aus erkannten patientengefährdenden Ereignissen Konsequenzen ziehen zu können. Die kontinuierliche Bearbeitung von kritischen Ereignissen hilft, die Häufi gkeit von unerwünschten Ereignissen und Patientenschäden künftig zu reduzieren.

3 Organisation

Die Organisation des Meldesystems besteht aus folgenden Bereichen:1. Führung 2. Durchführung 3. Meldeinhalte 4. Meldekreise 5. Meldemedium 6. Melde- und Bearbeitungsablauf 7. Datenpolitik 8. CIRS Besprechungen (meldekreisintern) 9. CIRS Treffen (meldekreisübergreifend) 10. Wirksamkeit von Verbesserungsmaßnahmen 11. Schulungen

3.1 FührungDie Geschäftsleitung der Vlbg. Krankenhaus-Betriebsges.m.b.H. hat am 12. Sep. 2006 die Entscheidung zur Einführung des anonymen Meldesystems für kritische Ereignisse (CIRS) beschlossen.In jedem Landeskrankenhaus und jedem Meldekreis trifft die ärztliche und pfl egerische Leitung erneut eine bewusste Führungsentscheidung zur Einführung des CIRS. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass die Führungspersonen die CIRS Einführung unterstützen und sich der Verantwortung als Vorgesetzte mit Vorbildfunktion bewusst sind.

3.2 DurchführungDas CIRS wird in die bestehende Führungsorganisation der Landeskrankenhäuser eingebettet. Da kritische Ereignisse verschiedenste Prozessebenen (z.B. medizinische Leistungserbringung, unterstützende Prozesse, Management) im Krankenhaus betreffen können, sind die Kompetenzen und Aufgaben der in der CIRS Organisation beteiligten Personen festgelegt. In jedem Landeskrankenhaus ist eine Organisationsstruktur mit Meldekreisen eingerichtet. Für jeden Meldekreis werden von den Bereichsleitungen CIRS Verantwortliche (Risk-ManagerInnen, in medizinischen Fachabteilungen jeweils eine Person aus dem ärztlichen und pfl egerischen Bereich) benannt. Resultieren aus den CIRS Meldungen Verbesserungsmaßnahmen, die Linienentscheidungen tangieren, können diese nur in Absprache mit den Vorgesetzten umgesetzt werden.

CIRS-Leitfaden, Version 1, Freigabe am 29.05.2007 von Dir. Dr. Gerald Fleisch 3

CIRS – Wie beurteilen Sie das anonyme Meldesystem?

DGKS Hanni Pfister, Orthopädie C, LKH Feldkirch:

„Ich finde das CIRS sinnvoll und notwendig, da in einem Kranken-haus traditionell noch stark hierar-chische Strukturen herrschen. Es ist daher wichtig, dass alle Mitarbeiter die Möglichkeit ha-ben, Zwischenfälle oder Fehler(-quellen) in einer anonymen Form melden zu können. Es geht dabei nicht darum, einen Schuldigen zu finden, die Meldungen werden vielmehr im Sinne einer gesunden Fehlerkultur sachlich analysiert. Allerdings sollte es von den Mitarbeiter auch möglichst oft genutzt werden.“

FA Dr. Michael Neyer, Urologie LKH Bregenz:

„In Zeiten, in denen die Patien-tenfrequenzen ständig steigen und die medizinischen Maß-nahmen komplexer werden, ist CIRS sicherlich ein Baustein zur Verbesserung der medizinischen Qualität. Ein Vorteil ist, dass die Meldungen anonym eingehen und vertraulich behandelt werden, sodass bei den Mitarbeitern keine Berührungsängste entstehen. CIRS wird vom Pflegepersonal und von Ärzten gleichsam be-nutzt, sodass hier auch ein weiterer Weg interprofessioneller Kommu-nikation entsteht.“

Seit Herbst 2006 haben alle Mitarbeiter der Vorarlberger Lan-deskrankenhäuser die Möglichkeit, selbst einen Beitrag zur Stei-gerung der Patientensicherheit und zur Verbesserung der eigenen Arbeitssicherheit zu leisten, in dem sie so genannte „kritische Er-eignisse“ oder „Beinahe-Schäden“ über ein elektronisches Formular anonym an die „Risk-Manager“ melden. Dank CIRS (Critical Incident Reporting System) können Schwachstellen im Kranken-haus schneller erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden, damit Fehler künftig vermieden werden.

Prim. Dr. Dietmar Striberski, Innere Medizin, LKH Bludenz:

„Aus meiner Sicht ist CIRS sehr positiv zu bewerten, und ich habe das Gefühl, dass das System von den Mitarbeitern richtig und ver-antwortungsbewusst genutzt wird. Es hat sich auch gezeigt, dass die Meldungen sehr ernst genommen werden und dass daraus abgelei-tete Verbesserungsvorschläge sehr rasch und nachhaltig umgesetzt werden.“

- LEITFADEN

Anonymes Meldesystem für kritische Ereignisse

Critical Incident Reporting System (CIRS)

der Vorarlberger Landeskrankenhäuser

CIRS-Leitfaden, Version 1, Freigabe am 29.05.2007 von Dir. Dr. Gerald Fleisch 1

Die Jagd nach dem Sündenbock ist die einfachste!

Dwight D. Eisenhower, 34. Präsident der USA

Wir machen´s uns nicht so leicht,

wir suchen nach den Ursachen!!

Die Risk-ManagerInnen des LKH-Bregenz

Mehr Sicherheit für uns alle durch modernes Risk-Management.

Kontakt: Intranet, Dienste, Qualitätssicherung „RiskmanagerInnen“

Die Experten-Meinung zum Thema:

3 Fragen an Dr. Peter Weiß, Qualitätsbeauftragter der Vlbg.

Landeskrankenhäuser

LKH luag a!: Welcher Grundgedanke steckt hinter CIRS?

Dr. Peter Weiß: Wenn eine kritische Situation entsteht, ist meistens nicht eine einzelne Per-son Verursacher, sondern es tragen verschiedenste Faktoren dazu bei. Wir sprechen von Schwachstel-len im System, die ausgeschaltet werden können, wenn frühzeitig darauf hingewiesen wird und nützliche Verbesserungsmaßnah-men ergriffen werden.

Warum hat man sich gerade für dieses System entschieden?

Das elektronische CIRS-System hat sich bereits seit vielen Jahren in anderen Krankenanstalten – etwa im Kantonsspital St. Gallen – bewährt. Durch eine breite Veröffentlichung der dezentral gesammelten Informationen kön-nen auch andere Abteilungen und Landeskrankenhäuser von den Erkenntnissen profitieren.

Lässt sich beziffern, was CIRS in den letzten Jahren konkret an Qualitätsverbesserung gebracht hat?

Im letzten Jahr gab es in den Landeskrankenhäusern knapp 200 CIRS-Meldungen, bei mehr als 50% wurden umgehend Maß-nahmen gesetzt bzw. das Problem gelöst. Grundsätzlich ist damit zu rechnen, dass Verbesserungs-maßnahmen, die aufgrund von CIRS-Meldungen eingeleitet wurden, dann wirkungsvoll waren, wenn keine weiteren Meldungen über ein vergleichbares Ereignis erfolgen. In dem Fall können wir annehmen, dass die entsprechen-den Schwachstellen erfolgreich beseitigt wurden. Zur Behebung von Problembereichen, die von der Krankenhausleitung als „schwer-wiegend“ eingestuft wurden, haben wir eigene Projekte initiiert, die bereits größtenteils erfolgreich abgeschlossen werden konnten.

Meinung ist gefragt! „LKH luag a!“ scheut sich nicht vor „heißen Eisen“ und spricht auch heikle Themen aus dem Gesundheitsbereich an. In der Rubrik „Forum“ kommen Mitarbeiter selbst zu Wort und schildern ihre ganz persönliche Sicht der Dinge.

t Die Mitarbeiter werden mittels verschiedener Kommunikations-maßnahmen über CIrS informiert.

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSEREinblicke Aus den Häusern

D er neue Boden ist der erste Blickfang. Kein steriles Krankenhaus-Weiß, ein

kräftiges Rot empfängt Patienten, Besucher und Personal im ersten Obergeschoss des markanten Hochhauses aus den 70er-Jahren. Passend, wirkt doch gerade diese Farbe aktivierend. Die hellen Gänge und Räume mit schlichten, klaren Strukturen und anspre-chenden Bildern an den Wänden strahlen eine angenehme Atmo-sphäre aus.

Das Ziel vor AugenSeit über einem Jahr wird das LKH Hohenems im

großen Stil saniert. Die ersten Bauetappen sind bereits abgeschlossen, die erste Etage des Haupthauses wurde

innerhalb weniger Wochen umgebaut und neu gestaltet. Die Funktionsdiagnostik, die Überwachungsstation und das Schlaflabor konnten daher bereits im Frühjahr die neuen

Räumlichkeiten beziehen.

Ein öffentliches Krankenhaus und ein gewinnorientiertes Geldinstitut haben auf den

ersten Blick nicht viel gemeinsam. Doch schon auf den zweiten Blick sind Parallelen zu erahnen. Ein guter Grund für „LKH luag a!“, um mit Dr. Jodok Simma, dem Vorstandsvorsitzenden der Hypo Landesbank Voralberg, ins Ge-spräch und den Gemeinsamkeiten auf die Spur zu kommen.

LKH luag a!: Dr. Simma, als landesnahe Unternehmen sind die Hypobank und die Vorarlberger Landeskranken-häuser ja fast so etwas wie Schwestergesellschaften. Wie sehen Sie dieses „Verwandt-schaftsverhältnis“?

Dr. Jodok Simma: Wir sind zwar beide Tochterunternehmen des Landes, aber sonst sehr unter-schiedliche ,Geschwister‘. Aber natürlich sind wir durch unsere Standorte im LKH Feldkirch und im LKH Rankweil, wo sowohl Krankenhausmitarbeiter als auch Patienten zu unseren Kunden zählen, eng mit der Krankenhaus-Betriebsgesellschaft verbunden.

So wie ein Krankenhaus, wo der Patient im Mittelpunkt steht, ist auch ein Bankinstitut ein klassischer Dienstleis-tungsbetrieb. Wie wird dies in der Hypobank in die Tat umgesetzt?

Im Mittelpunkt unserer Dienstleis-tung steht der Kunde mit seinen Bedürfnissen rund um Kontofüh-rung, Zahlungsverkehr, Finanzie-rung und Veranlagung. Uns geht es dabei um die bestmögliche Erfül-lung seiner Erwartungen, nicht nur rein technisch, sondern vor allem auch persönlich. Der Kunde kann und soll von uns mehr erwarten: Kompetente Beratung, über-durchschnittliches Engagement

und Leidenschaft bei der Arbeit. „Leidenschaftlich. Gut. Beraten“, heißt daher unser neuer Slogan. Dieser hohe persönliche Anspruch wird unterstützt durch Produkte, Infrastruktur und das ganz spezifi-sche Know-how der Mitarbeiter.

Engagierte Mitarbeiter sind einerseits das Kapital eines Dienstleistungsbetriebs, an-dererseits aber nicht leicht zu finden. Nach welchen Krite-rien werden in der Hypobank Stellen besetzt, und was wird getan, um gute Mitarbeiter zu halten?

Wir sagen, unser Kapital sind unsere Kunden. Die sind natürlich vor allem bei uns, weil wir gute Mitarbeiter haben. Gute Kunden und gute Mitarbeiter müssen in Balance sein, wenn eine Bank erfolgreich sein will. Die Hypo Landesbank ist auf Langfristigkeit, Verlässlichkeit und Partnerschaft eingestellt – sowohl bei Kunden als auch bei Mitarbeitern. Daher suchen wir Menschen, die diese Botschaften transportieren können, wenn wir Positionen besetzen. Guten Mitarbeitern können wir viele Perspektiven bieten: größeres Aufgabenspektrum als kleinere Banken, Aufstiegschancen in einem stetig wachsenden Unternehmen, Austausch mit Tochtergesellschaf-ten sowie vielfältige Aus- und Weiterbildungsangebote.

Um den Herausforderungen der kommenden Jahre ge-wachsen zu sein, investieren die Landeskrankenhäuser an allen Standorten in Infrastruk-tur, Ausstattung und Personal. Was tut die Hypobank, um fit für die Zukunft zu sein?

Wir machen es ähnlich und investieren regelmäßig in Infra-struktur, technische Ausstattung und Mitarbeiter – sowohl in unserer

Zentrale, als auch in den Filialen und Tochtergesellschaften. Darüber hinaus starten wir alle vier bis fünf Jahre ein Projekt, im Zuge dessen unsere gesamte Organisation genau unter die Lupe genommen wird, um Optimierungspotentiale zu identifizieren. Es ist ein routinemä-ßiger Prozess, ein Fitness- Check fürs Unternehmen oder eine Art Vorsorgeuntersuchung’ – und die sollte man ja auch nicht erst machen, wenn bereits Beschwerden aufgetreten sind.

Durch ihre Frau, die als Ärztin sehr engagiert ist, haben Sie ein besonderes Nahe-verhältnis zum Arztberuf. Was ist Ihrer Meinung nach der große Unterschied zwi-schen einem Manager und einem Mediziner?

Meine Frau ist Zahnärztin, meine beiden Kinder sind Ärzte – so gesehen bin ich mit dem Arztberuf vertraut. Meiner Meinung nach gibt es durchaus Mediziner, die viel mit ‚Managen’ – etwa Mitarbeiter-führung und Strategieentwicklung – zu tun haben. Grundsätzlich gibt es aber doch einen großen Un-terschied: Wenn wir Banker auch manchmal unsere ‚Patienten’ haben, so kommen wir Ihnen doch nie so nahe, wie ein Arzt es tut. Trotzdem haben beide Berufe einen hohen Stellenwert für den Kunden bzw. Patienten und gesellschaftlich eine hohe Verantwortung. Vertrauen ist für beide eine wichtige Basis ihrer Arbeit.

Vielen Dank für das Gespräch.

„Fitness-Check auch für Banken wichtig“

Zur Person

KR Dkfm. Dr. Jodok Simma Geboren 1946 in Egg Seit 1975 Vorstand undseit 1997 Vorstandsvorsitzender der Hypo Landesbank Vorarlberg

Hypo-Vorstand Dr. Jodok Simma im Gespräch.

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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ThementitelDas magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSERAus den Häusern

Der leutscheue MenschenfreundEr ist ein Arzt, wie man ihn sich wünscht: leidenschaftlicher Operateur, beliebte Führungskraft und angesehene Integrationsfigur. Als kritischer Geist nimmt er kein Blatt vor den Mund, und seine markigen Sprüche sind längst legendär. Gerade haben der gebürtige Emser und sein Team einen nicht ganz einfachen Umzug von Hohenems nach Bregenz hinter sich. Doch auch wenn Primar Dr. Hartmut Häfele schon einige Jahrzehnte Krankenhausalltag hinter sich hat, ist er doch weit davon entfernt, müde zu werden.

Das große „LKH luag a!“-Interview: Führungspersönlichkeiten im Gespräch

Vw.-Dir. Dietmar Hartner

„Wir wissen, die Mühe lohnt sich. Daher ziehen Mitarbeiter, Planer, Firmen und Patienten an einem Strang und machen den Umbau bei laufendem Betrieb möglich.“

Prim. Doz. Dr. Günter Höfle

„Mit dem Bau werden die optimalen Rahmen-bedingungen geschaffen, um die medizinischen Leistungen zum Wohle der Patienten weiter zu verbessern.“

Große HerausforderungDer Eröffnung des ersten OG Ende Mai vorangegangen sind jedoch große Anstrengungen. Ein kompletter Umbau bei laufendem Betrieb ist nämlich nicht nur für Architekten, Planer und ausfüh-rende Firmen eine große Heraus-forderung. Auch die Mitarbeiter und Patienten mussten und müs-sen mit der schwierigen Situation zurecht kommen. Aber die Mühe lohnt sich, sind sich – angesichts der jetzt schon spürbaren neuen Aufenthalts- und Arbeitsqualität – alle einig.

Alle helfen mitInsgesamt dauert die Komplett-sanierung inklusive Neubau des Verwaltungstrakts noch bis 2012. Etage für Etage arbeiten sich bis zu 50 Arbeiter gleichzeitig mit Bagger, Schweißgeräten und viel Muskelkraft durch das sechsstö-ckige Haupthaus, um den engen Zeitplan einhalten zu können. Die letzte Bauetappe umfasst den Umbau und die Neugestaltung des Erdgeschosses samt Ein-gangsbereich. Nach Abschluss der Arbeiten wird das LKH Hohe-nems modernste Infrastruktur für die bereits heute angesiedelten Abteilungen Innere Medizin, Pulmologie, konservative Ortho-pädie und die interdisziplinäre Tageschirurgie sowie künftig auch

für die Psychosomatik bieten. „Der Umbau bei vollem Betrieb ist vor allem eine logistische Herausfor-derung, weil ganze Abteilungen vorübergehend umgesiedelt wer-den müssen“, weiß Verwaltungsdi-rektor Dietmar Hartner. So wurde im letzten Winter beispielsweise in externen Containern gekocht, und demnächst muss Hartner mit seinem Team selbst umziehen: Die Verwaltung, die im historischen Kaiserin-Elisabeth-Trakt unterge-bracht ist, wird ebenfalls in einem „Containerdorf“ einquartiert, um mehr Platz für stationäre Patien-ten zu schaffen. „Da das Gebäude früher ein Pflegeheim war, gibt es glücklicherweise noch die not-wendige Ausstattung, um aus den Räumen problemlos Patienten-zimmer zu machen“, so Hartner.

Nachhaltige StandortsicherungDie Bettenanzahl wird durch die Sanierung von heute 128 auf 140 steigen. Die Kosten für das gesamte Projekt - Sanierung und Neubau des Verwaltungsgebäudes – sind mit knapp 33 Millionen Euro veranschlagt. „Ein Drittel davon muss allein für die Gebäu-detechnik aufgebracht werden“, erklärt Hartner, „die Lüftung wird adaptiert, sodass jeder Raum

künftig optimal klimatisiert sein wird, und natürlich werden auch die Brandschutzmaßnahmen den heutigen Sicherheitsstandards an-gepasst.“ Investiert wird aber auch in medizinische Geräte. „Alle Ab-teilungen sind nach Abschluss der Arbeiten auf dem neuesten Stand der Technik“, freut sich Chefarzt Prim. Dr. Günter Höfle. Damit ist nicht nur der Standort langfristig gesichert, sondern auch baulich der Grundstein für eine nachhalti-ge Positionierung als Sonderkran-kenanstalt mit konservativem und tageschirurgischem Schwerpunkt gesetzt. n

p Das neu gestaltete erste obergeschoss: roter Boden als Blickfang

p Jedes Stockwerk wird komplett ausgehöhlt und neu ausgebaut.

p Hell und freundlich präsentieren sich die neuen räumlichkeiten

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER EinblickeEinblicke

LKH luag a!: Primar Häfele, schon im Vorfeld haben Sie mich gewarnt, dass Sie es so gar nicht schätzen, im Ram-penlicht zu stehen. Es braucht immer wieder einige Überre-dungskünste, Sie zu einem Interview zu bewegen. Warum diese Bescheidenheit?

Prim. Dr. Hartmut Häfele: Ich habe immer versucht, im Hin-tergrund zu arbeiten. In den 80er Jahren bin ich als einer der weni-gen Sporttraumatologen im Land dann eher zufällig – vor allem im Rahmen der Behandlung von Ski-rennläufern – ins Zentrum des In-teresses gerückt. Meinen Kindern war das damals sehr peinlich, wenn ich fast täglich in der Zeitung stand. Sie sagten dann immer, ich

sei nur ihr Onkel. Aber auch sonst hat zu viel Popularität immer mehr negative als positive Auswirkun-gen. Man sieht sich unversehens mit Neidern konfrontiert. Deshalb bin ich eher vorsichtig und fühle mich wohler, wenn ich als ‚Mann des Volkes’ gesehen werde. Ein weiterer Grund für meine Be-kanntheit war sicher auch, dass ich immer erreichbar war und mir für die Anliegen der Patienten Zeit genommen habe. Sonst aber sehe ich mich als durchschnittlicher Unfallchirurg mit praktischem Geschick, beruflich leutselig, privat eher ‚lütaschüch’. Ich spiele nicht Golf, gehe nicht auf Vernissagen und muss mich nicht in der Öf-fentlichkeit präsentieren.

Aus Mitarbeiterkreisen ist viel Gutes über Sie zu hören. Sie werden offenbar nicht nur als „Chef“ respektiert, sondern auch als Mensch geschätzt. Was ist das Geheimnis Ihres Erfolgs als Führungskraft?

Ich weiß nicht, ob ich wirklich eine gute Führungsperson bin. Ich hatte in meinem Leben einfach das Glück, in eine gehobene Position zu kommen und habe mich stets nach Kräften bemüht. Ich denke, meine Mitarbeiter fühlen sich von mir in einer gewissen Weise beschützt. Man könnte mich auch als ‚Gluckhen-ne’ bezeichnen. Aber ich sehe es

nicht als große Tat, sich für seine Mitarbeiter einzusetzen, denn eigentlich tut man sich ja nur selbst etwas Gutes, wenn man ein stimmiges Arbeitsumfeld schafft. Als Harmonie-Fanatiker könnte ich anders gar nicht arbeiten. Die gute Teamarbeit ist inzwischen einer der wichtigsten Motivatoren für mich, noch so viel und so gerne zu arbeiten. Über all dem steht sicherlich eine sehr ausgeprägte ‚Menschenliebe’. Ich mag meine Mitarbeiter, sie interessieren mich als Menschen, ich sorge mich um sie, und ich bin unheimlich emotional, aber nicht cholerisch. Man könnte sagen, ich bin ein ‚weiser Alter’, der offen auf seine Mitarbeiter zugeht. Aber natürlich bin ich mir bei aller Offenheit und Harmonie meiner Verantwortung bewusst und nehme sie auch wahr. Ich kann auch ganz schön direkt und ‚spitz’ sein, ich würde mich daher als eine Art ‚Soft-Despot’ bezeichnen.

Haben Sie diesen positiven Umgang mit Ihrem Umfeld ‚gelernt’, oder sind Sie ein Naturtalent?

Ich habe im Laufe meines Lebens viel erlebt, das mich geprägt hat. So habe ich, bevor ich – eher zufällig – Arzt wurde, nach dem Abschluss der LBA drei Jahre als Lehrer gearbeitet. Manche sagen, das merke man mir heute noch an. Außerdem habe ich während mei-nes Studiums auf dem Bau und im Gastgewerbe gearbeitet. Auch dort habe ich viel über Menschen ge-lernt. Im Gasthaus zählen nämlich durchaus ähnliche Fähigkeiten wie beim Dienst in der Krankenhaus-ambulanz. Insgesamt ist es mir wichtig, einen positiven Eindruck bei anderen zu hinterlassen. Die Auszeichnung ‚er war ein netter Mensch’ ist mir wichtiger als ‚er war ein guter Arzt’.

A propos ‚guter Arzt’ – nach welchen Kriterien suchen Sie sich Ihre Mitarbeiter aus, und wie sorgen Sie dafür, dass Ihnen engagierte Mitarbeiter möglichst lange erhalten bleiben?

Meine Ausbildungsärzte sind für mich so etwas wie meine ‚Ziehkin-der’. Die suche ich mir tatsächlich sehr gut aus und beobachte junge Mediziner, die in Frage kommen,

schon im Turnus genau. Wenn man jemanden ausbildet, dann in-vestiert man sehr viel Herzblut. Da muss die Chemie schon stimmen. Ich schätze engagierte, fröhliche, loyale und auch wehrhafte junge Leute. Mitläufer und Opportunis-ten haben bei mir wenig Chancen. Die Mitarbeiter hier im LKH Bregenz habe ich mir freilich nicht selbst ausgesucht, aber wir haben uns sehr gut arrangiert. Ich habe jeden einzelnen eingeladen, mit ins Boot zu kommen. Es gab ja schließlich nur ein ‚mit mir – oder nicht’. Alles hat sich erfreuli-cherweise sehr gut entwickelt. Da haben mir 37 Jahre Erfahrung im Beruf doch sehr geholfen und das Wissen, dass in Wirklichkeit alle in Harmonie leben und arbeiten wollen. Und so habe ich zu jedem einen Zugang gefunden. Es wurde aber auch einiges an Vorarbeit geleistet: Bereits vor dem eigentli-chen Umzug gab es einen Aus-tausch von Mitarbeitern zwischen Hohenems und Bregenz. Und so wussten alle Beteiligten, was auf sie zukommt – und schließlich haben sich alle schon gefreut, dass wir kommen.

Was war Ihre Motivation, mit doch schon 64 Jahren noch einmal eine große Herausfor-derung anzunehmen und am LKH Bregenz neu durchzu-starten?

Ganz einfach: Weil ich das Gefühl hatte, noch etwas Gutes tun zu können und die Mannschaft fit zu machen für einen neuen Chef. Und weil ich – als leidenschaft-licher Emser – noch möglichst viel für das LKH Hohenems tun wollte. Außerdem habe ich noch absolut keine Lust gehabt, in Pen-sion zu gehen. Viel lieber wollte ich mir und meiner Altersklasse beweisen, dass Ältere aufgrund Ihrer Erfahrung Dinge schaffen können, die Junge vielleicht gar nicht schaffen würden. Das ist ein gutes Gefühl –auch wenn ich im Stillen doch auch etwas Angst hatte zu scheitern.

Ein Arzt muss zunehmend auch Managementfähigkei-ten besitzen: Neben Mit-arbeiterführung sind auch Themen wie Finanzierbarkeit und Kostendruck heute stän-dig präsent. Wie gehen Sie mit dieser Entwicklung um?

Wir haben in Hohenems, schon als wir noch Stadtspital waren, sparen gelernt und sind mit den Ressourcen umgegangen, als wären sie unsere eigenen. Ich bin ohnehin nicht der Typ, der Geld hinausschmeißt, sondern schaue darauf, nur das anzuschaffen, was wirklich gebraucht wird. Aber das, was notwendig ist, fordere ich durchaus mit Nachdruck. Ich habe übrigens nie einen Manage-mentkurs besucht, bilde mir aber ein, ein recht guter Organisator zu sein und Mitarbeiter entsprechend ihren Fähigkeiten richtig einzuset-zen. In die Rolle des Abteilungs-leiters bin ich hineingewachsen und habe alles von der Pieke auf gelernt. Ich bin ja in den 70er Jah-ren als ‚Ein-Mann-Betrieb’ gestar-tet, und erst Schritt für Schritt ist die Abteilung zur heutigen Größe angewachsen.

Kommen wir zum Privat-mann Hartmut Häfele. Womit entspannen Sie sich vom oftmals stressigen Kranken-hausalltag?

Am besten entspanne ich mich in unserem Garten. Dort sitze ich dann und ‚wühle’ mich durch die Erde. Erdkrümel durch die Finger zu reiben, ist für mich wie Medita-tion und gibt mir unheimlich viel Kraft. Früher habe ich sehr viel Sport getrieben. Inzwischen be-vorzuge ich aus kommunikativen Gründen lange Spaziergänge mit meiner Frau, die die Schönheit der Natur ebenso genießt wie ich. Als Hobby-Ornithologe liebe ich es, Vögel zu beobachten. Dafür reise ich auch einmal pro Jahr nach Af-rika, wo sie besonders faszinierend sind. Hier im Land ist für mich das Frühjahr die schönste Zeit. Wenn alles wächst und blüht, kann man den Frühling erleben, auch wenn man ihn selbst nicht mehr so ganz spürt... Die Natur ist einfach begeisternd!

Der hohe Einsatz im Beruf fordert sicherlich seinen Tri-but: Hatten Sie je das Gefühl, dass aufgrund der Arbeit in Ihrem Leben etwas anderes zu kurz gekommen ist?

Eigentlich nicht. Ich bin zwar eher ein Zufalls-, aber sicherlich ein Vollblutmediziner. Ganz früh-rer, als ich noch rund dreizehn Hausdienste pro Monat machte

Zur Person

Prim. Dr. Hartmut HäfeleGeboren am 9.10.1944 in HohenemsVerheiratet in 2. Ehe mit Dr. Angelika HäfeleInsgesamt vier Kinder, wohnhaft in Altach

Werdegang

Lehrerbildungsanstalt (LBA),3 Jahre UnterrichtstätigkeitMedizinstudium in Innsbruck, Promotion 1971 Ausbildung im Unfallkrankenhaus FeldkirchAb 1975 Unfallchirurg und später Primar in HohenemsSeit Ende 2007 Primar am LKH Bregenz

und den Rest – damals leider noch ohne Handy, sondern mit Ret-tungsfunk – Rufbereitschaft hatte, war das schon sehr belastend, vor allem für meine Familie. Heute bin ich trotz Arbeit recht viel zu Hau-se, weil ich so gut wie keine gesell-schaftlichen Termine wahrnehme. Was mir inzwischen aber manch-mal die Freude am Job verdirbt, sind die Klagen der Patienten, die zum Teil berechtigt, aber zuneh-mend auch unberechtigt sind. Ich glaube, es ist heute einfach in Mode, in allem etwas Schlechtes zu suchen. Als Gutachter kann ich damit noch umgehen, aber die zunehmende Angreifbarkeit des Arztes ist meines Erachtens mit ein Grund dafür, dass es bald einen ernst zu nehmenden Ärztemangel geben wird. Aber vielleicht wird dann der Trend ja wieder in die andere Richtung gehen.

Wenn Sie nach vorne blicken, dann ist die Zeit, die Sie noch im Krankenhaus tätig sein werden, deutlich kürzer als die Zeit, die hinter Ihnen liegt. Sind das gute Aussich-ten?

In zwei Jahren werde ich mit dann immerhin 67 Jahren als Primar in Pension gehen. Die Vorstellung, dann nur noch Privat- und Haus-mann zu sein, wäre aber furchtbar für mich. Freizeit ist nur wertvoll, wenn man wenig davon hat. Ich halte daher nichts von einer hyper-aktiven Freizeitgestaltung, nur um sich vom Pensionsschock abzu-lenken. Ich werde also, solange es geht, weiterhin als Gutachter tätig sein. Als solcher ist zunehmen-des Alter kein Makel, sondern durchaus ein Vorteil. Bis dahin möchte ich hier auf der Abteilung noch die Weichen stellen, damit die Ruhe, die jetzt herrscht, nicht durch einen abrupten Wechsel in der Leitung gestört wird. Mein größter Wunsch ist ja, dass einer meiner Mitarbeiter mir nachfolgt. Am LKH Hohenems wäre ich zudem gerne noch länger in bera-tender Funktion tätig – vor allem, was die erfolgreich gestartete Ta-geschirurgie anbelangt. Ich denke, ich könnte dort noch einige gute Ideen einbringen, aber natürlich nur, wenn es die Verantwortlichen auch wünschen.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Aus den HäusernAus den Häusern

E ine Geburt ist nicht nur ein großes Glück, sondern kann auch zu belastenden

Situationen in der Familie führen. Die Mitarbeiter auf der Wo-chenstation spüren oftmals, wenn es Unsicherheiten im Umgang mit dem Säugling gibt oder das soziale Umfeld Risiken birgt. Viel dagegen tun konnten Hebammen, Schwestern und Ärzte bisher jedoch nicht, denn schon nach we-nigen Tagen verlassen die Mütter in der Regel das Krankenhaus – ein ungutes Gefühl bleibt zurück. Am LKH Bludenz gehören solche Fälle dank dem Projekt „Babyfon“ nun der Vergangenheit an.

Im Frühjahr 2008 wurde vom Land Vorarlberg ein Wettbewerb zur präventiven Unterstützung von Eltern mit Neugeborenen und Kleinkindern ausgeschrie-ben. „Babyfon“ ist eines der drei Siegerprojekte und läuft nun seit Dezember letzten Jahres am Landeskrankenhaus Bludenz. Die zwei Partner der Geburtenstation sind die IfS-Familienarbeit und connexia, Gesellschaft für Pflege und Gesundheit. In enger Zu-sammenarbeit wird jungen Eltern aktiv Unterstützung angeboten. „Unser Ziel ist die Früherkennung möglicher Entwicklungsstörun-gen“, erklärt Elisabeth Jonietz, die als Leiterin der Elternbera-tung von connexia das Projekt begleitet. In der Praxis umgesetzt wird dies durch zwei Projekt-mitarbeiterinnen: die Hebamme Helga Hartmann und die Dip-lomkrankenschwester Hildegard Burtscher. „Beide sind vor Ort im Krankenhaus und suchen gezielt das Gespräch mit den Wöchnerin-nen. Wenn Bedarf besteht und die Eltern unser Angebot annehmen – alles geschieht selbstverständlich auf freiwilliger Basis – wird die Betreuung auch nach der Entlas-sung fortgesetzt“, so Jonietz. Das heißt konkret: Die Betreuerinnen besuchen die Mütter zuhause, hel-fen vor Ort oder stellen Kontakte zu anderen Beratungsstellen her. Darüber hinaus steht den Eltern

Wenn der irdische Weg zu Ende geht...

Damit Schwerkranke ihre bemessene Zeit in Würde erleben können, setzt sich die Arbeitsgruppe „Viaticum“

am LKH Rankweil seit 14 Jahren mit dem Thema „Sterben im Krankenhaus“ auseinander. Dass

dieser Weg ein guter wird, das ist der Auftrag dieser interdisziplinären Gruppe.

S anft entschlafen im Kreise seiner Liebsten: das wünscht sich wohl jeder

Mensch, wenn er seine letzte Reise antritt. Leider ist dies nicht jedem vergönnt. Oft reißt ein Kranken-hausaufenthalt Menschen aus ih-rer gewohnten Umgebung. Hinzu kommen Angst und Sorgen beim Betroffenen selbst, aber vor allem auch bei den Angehörigen. „Für die engste Umgebung ist es fast noch schwieriger mit der Situati-on umzugehen“, weiß Seelsorger Mag. Edgar Ferchl-Blum.

Verantwortungsvolle AufgabeFerchl-Blum ist Mitglied der Arbeitsgruppe „Viaticum“, was so viel heißt wie „die letzte Wegzeh-rung“. Der Vereinigung gehören neben Seelsorgern auch Ärzte, Pflege- und Lehrpersonen an. Gemeinsam nehmen sie sich der verantwortungsvollen Aufgabe an, für Sterbende und deren Angehö-rige gute Rahmenbedingungen im Krankenhaus zu schaffen.

Neben den behandelnden Ärzten sind es vor allem die Schwestern und Pfleger, die den Patienten am nächsten sind. Meist fragen die Betroffenen über ihre direkte Bezugsperson nach seelischem Beistand, da hier ein ganz beson-deres Vertrauensverhältnis besteht. Ein enger Kontakt mit der Pflege sei daher für die Seelsorge extrem wichtig, beteuert das Viaticum-Team. Um möglichst nahe an den

Menschen zu sein, machen sich die Seelsorger täglich auf den Weg durch die Stationen. Dort gehen sie mit der angemessenen Zurückhaltung auf die Patienten zu. Denn was und wie viel ein Be-troffener vom Angebot der Seel-sorge annehmen möchte, bleibt allein seine Entscheidung. „Wer einen Wegbegleiter sucht, den begleiten wir, egal welcher Konfes-sion er angehört“, versichert Edgar Ferchl-Blum.

Individuelle BegleitungWie Menschen mit Krankheit und Tod umgehen, ist individuell sehr verschieden. Voraussetzung ist daher, gemeinsam mit den Angehörigen herauszufinden, was der Betroffene braucht, um leich-ter mit dem Unausweichlichen umzugehen. „Einzelgänger etwa haben lieber ihre Ruhe“, spricht Daniela Bohle-Fritz, katholische Seelsorgerin am LKH Feldkirch, aus Erfahrung. „Aber auch diese Menschen können wir oft dazu ermutigen, ihre Gefühle auszu-drücken, und damit Erleichterung schaffen“.

In der besonderen Situation werden Symbole, wie Andenken und Fotografien, aber auch Rituale besonders wichtig. Alle Mitarbei-ter am Krankenbett versuchen einem Sterbenden möglichst alle seine „letzten“ Wünsche zu erfül-len, damit ihm so viele lebenswerte Augenblicke wie möglich bleiben.

„Das kann manchmal ganz wenig sein – eine Berührung oder ein intensiver Blickkontakt, die keine Worte benötigen“, sagt die Seel-sorgerin.

Bewusstsein schärfen „Wichtig ist uns, die Kranken-hausmitarbeiter zu sensibilisieren, um möglichst allen betroffenen Patienten ein Sterben in Würde und Geborgenheit zu ermögli-chen“, so Oberpfleger und Viati-cum-Leiter Arthur Bertsch. Dabei behilflich sind die ehrenamtlichen, gut ausgebildeten Sterbebegleiter der Hospizbewegung.

Obwohl der überwiegende Teil der Kranken ihre letzten Tage am liebsten daheim verbringen würden, ist das nicht immer mög-lich. So sterben an die hundert Patienten jährlich z.B im LKH Rankweil... Gerade da soll so viel Privatsphäre wie möglich geschaf-fen werden. „Die engsten Ange-hörigen können in den letzten Stunden rund um die Uhr beim Patienten sein und von ihm Ab-schied nehmen“ betont Seelsorger Edgar Ferchl-Blum. Aber gerade hier ist ein besonderes Phäno-men zu beobachten: Oft sterben Patienten ganz früh morgens oder nachts. Es scheint fast, als ob so mancher Reisende den letzten Weg alleine gehen will... n

„Babyfon“ – immer ein offenes Ohr

Unkomplizierte und vernetzte Unterstützung für junge Eltern am LKH Bludenz.

eine Telefonhotline zur Verfügung. „Die Projektmitarbeiterinnen sind sehr flexibel und gehen auf die individuellen Bedürfnisse der jungen Familien ein“, ergänzt Nicole Richter von der IfS-Fa-milienarbeit. Alle Leistungen des „Babyfons“ sind bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes kostenlos.

Erfahrung und Vertrauen Für das Pflegepersonal auf der Wochenstation stellt das Projekt eine enorme Entlastung dar. In den wenigen Tagen nach der Geburt bleibt für Hebammen und Schwestern nicht viel Zeit für Gespräche oder besseres Kennen-lernen der Eltern. „Wir wissen oft gar nicht, was in den Müttern vorgeht, wie es ihnen in der neuen Situation geht“, erklärt DGKS Katja Gebhard, „Hildegard und Helga können in ihren Gesprä-chen mit den Wöchnerinnen viel tiefer gehen, viel mehr erfahren.“ Die beiden sind Bezugs- und vor allem Vertrauenspersonen, nicht nur für die Mütter, sondern auch für das Personal. Durch ihre jahrelange Erfahrung sind sie erste Anlaufstelle bei allen möglichen Fragen und Unklarheiten. Katja Gebhard: „Aus unserer Sicht ist es eine große Erleichterung, dass es dieses mulmige Gefühl, das sich in manchen Fällen breit machte, nicht mehr gibt.“

Optimale ZusammenarbeitBisher werden im Rahmen von „Babyfon“ 25 Mütter betreut. Bei insgesamt 242 Neugeborenen sind das gut zehn Prozent. „Das ist viel, wenn man bedenkt, dass diese Fäl-le sonst keine Betreuung erhalten hätten“, betont Jonietz. Als äußerst positiv wird die enge Verknüpfung von externen Beratungsstellen und dem Krankenhaus empfunden. „Dieser aktive Austausch funk-tioniert bestens“, bestätigt Erich Gantner, Pflegedienstleiter am LKH Bludenz. Er freut sich, dass das „Babyfon“ ebenso wie die zwei anderen Projekte nun bis Ende 2010 vom Land Vorarlberg finan-ziert werden. Nach Projektende wird erhoben, was insgesamt gut gelaufen ist oder wo es Probleme gab. Aus den Ergebnissen soll ein Projekt für ganz Vorarlberg entwickelt werden. Damit Kinder und ihre Eltern von Anfang an rundum gut betreut sind. n

Mag. Daniela Bohle-Fritz

„Die Betroffenen gehen sehr unter-schiedlich mit dem Sterben um. Unser Ziel ist es, mög-lichst auf die indivi-duellen Bedürfnis-se einzugehen.“

Mag. Edgar Ferchl-Blum

„Welcher Konfessi-on ein Patient an-gehört, ist für uns nicht relevant. Wir sind für alle da, die sich für ihren letz-ten Weg einen Be-gleiter wünschen.“

DGKPArthur Bertsch

„Wir möchten so-wohl dem Patienten selbst als auch seinen Angehöri-gen in der Grenzsi-tuation des Ster-bens professionelle Hilfe anbieten.“

t Erfolgreiche Vernetzung: (v.l.) ni-cole richter (IfS-Familienarbeit), Erich Gantner (LKH Bludenz), Elisabeth Jo-nietz (connexia) und Katja Gebhard (Wochenstation).

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Tipps & mehrEinblicke

W as die 24-jährige Martina Walser von der Personalverwaltung am LKH Feldkirch in ihrer Freizeit macht, mag unsereins schon

feuchte Hände beim Lesen dieses Artikels bescheren. Fallschirmspringen? Klar, (zu-)trauen tun sich`s viele – zumindest als Tandemversion, einmal oder auch zweimal, vielleicht...

Die leuchtenden Augen von Martina Walser während ihrer Erzählungen über ihre Erlebnisse in 4000 Meter Höhe lassen auf mehr schließen. Der freie Fall ist zu ihrer Leidenschaft geworden, die nach bewusstem Verzicht auf andere Konsumgüter im Sommer 2006 endlich finanziert werden konnte. Heute hat die zierliche Powerfrau, die in der Luft ganz groß ist, den Fallschirmspringerschein in der Tasche und hat sich die Adrenalinspritze schon über 80 Mal abgeholt. Das Formationsspringen ist ihre Lieblingsdisziplin. Dabei springen zwei bis acht Personen gleichzeitig

r ückenschmerzen vom vielen Sitzen, vom schweren Heben oder Beugen über Patientenbetten, müde Beine vom Dauerlauf in langen Krankenhausgängen – wer kennt das nicht? Doch statt

tatenlos zu leiden, ist Eigeninitiative gefragt. Denn Gesundheitsförde-rung am Arbeitsplatz ist ein Luxus, den wir uns selbst in der hektischen Arbeitswelt leisten können. Arthur Spapens, Physiotherapeut am LKH Feldkirch, hat einige Tipps auf Lager, wie man sich fast nebenbei im Job fit halten kann.

Als Träume fliegen lerntenaus dem Flieger und versuchen verschiedene Figuren in der Luft zu bilden. Martina kann sich noch gut an die ersten Formations-sprünge erinnern: „Als Anfänger fühlt man sich wie ein Domi-nostein, der von den erfahrenen Springern einfach an einen beliebigen Ort gesetzt wird“. Es braucht seine Zeit, bis man weiß, wie man mit dem Element Luft eins wird, fügt sie hinzu. Auf-geregt? fragt sich das der Laie. Es wäre schließlich interessant zu wissen, wie sich das da oben anfühlt, wenn die Cessna ihren Steigflug beendet hat, alle spring-wütigen Passagiere vor der offenen Luke stehen und auf das Kom-mando des Piloten warten...

„RAUS!“ Ertönt dieser Befehl, überlegt frau nicht lange, taucht ein in das Wolkenmeer und genießt bis zu 60 Sekunden freien Fall. „Man hat gar keine Zeit, nervös zu sein, denn kurz vor dem Absprung muss man noch einmal das ganze Equipment kontrollie-ren, und hat man einen Formati-onssprung mit Kollegen vor sich, spielt man alle Bewegungsabläufe nochmals im Kopf durch. Die Vorfreude auf den Sprung ist überwältigend!“. Die Augen der jungen Noflerin beginnen wieder zu leuchten...

Aber Fliegen ist nicht alles. Denn Martina wechselt gerne die Elemente. Das Wasser ist ihre zweite Heimat. Gemeinsam mit ihrem Bruder beschloss sie vor ein paar Jahren, den Tauchschein zu machen (das „Brevet**“, für die Taucher unter den Lesern) und die Unterwasserwelt in Dubai und Teneriffa zu erkunden. Welches Unterwassergeschöpf die Tau-cherin am meisten beeindruckt? „Die Gastropoda“, sagt sie ohne Zögern. Nein, dabei handelt es sich nicht um ein großes, ab-scheuliches Tiefseemonster. Es ist vielmehr eine kleine, bunte Wasserschnecke, die nicht einmal so selten ist. Diese fand Martina Walser während eines Tauchgangs vor Dubai übrigens so interessant, dass sie vorbeischwimmende Haie (fast) übersah.

Hat die passionierte Sportlerin eigentlich auch noch Freizeit-beschäftigungen, die nicht so abenteuerlich sind? „Reiten – und natürlich der Musikverein Nofels“, gibt sie bereitwillig Auskunft. Es bleibt jedem selbst überlassen, welches Hobby als größeres Aben-teuer einzustufen ist. n

„Beweg dich, bevor es weh tut“, lautet das Motto.

p Tauchgänge sind die zweite große Leidenschaft der Feldkircherin

t Selbst ist die Frau: Fall-schirmspringen hat auch seine beschwerlichen Seiten.

1. Frische LuftSauerstoffmangel und abgestan-dene Luft wirken sich unmittelbar auf das Gehirn aus: Man fühlt sich müde und abgeschlagen, Konzen-tration und Leistungsfähigkeit lassen nach. Regelmäßiges Lüften und bewusstes, gesundes Atmen – tief durch die Nase ein- und durch den Mund wieder ausatmen – wirkt anregend und entspannend gleichzeitig.

2. Bewegung„Bewegung ist Leben“, so ein Leitspruch der Physiotherapeuten. Einfach mal aufstehen und ein paar Schritte gehen. Vorzugsweise nicht nur zur Kaffeemaschine, sondern auch mal zum Was-serhahn. Zudem ist es wichtig, bewusst die Haltung zu ändern. Wer hauptsächlich am Schreib-tisch sitzt, sollte sich mal gerade hinsetzen oder sich genüsslich ausstrecken. Arthur Spapens schlägt ein paar einfache Übungen vor, die gut zwischendurch oder während eines Telefonats gemacht werden können:

- Den Kopf entspannt von rechts nach links und wieder zurück drehen und an-schließend langsam vor und zurück.

- Die Arme senkrecht nach oben oder waagrecht nach vorne strecken bis eine Span-nung im Schulterbereich zu spüren ist; dann Schultern kreisen und lockern.

- Auf einem Stuhl sitzend eine gerade Haltung einnehmen, anschließend das Becken vor und zurück kippen.

3. Die richtige Einstellung „Das Wichtigste ist, dass man sich bewegt, bevor es irgendwo wehtut“, so der Physiotherapeut. Die Ausrede „Keine Zeit!“ gilt nicht. Denn für simple Übungen während des Sitzens, der Kaffee-pause, beim Telefonieren oder gar auf der Toilette braucht es keinen extra Termin. Es ist natürlich nicht immer leicht, daran zu den-ken, aber einfache Tricks helfen, sich selbst daran zu erinnern, beispielsweise durch ein Post-It

am Bildschirm oder mit Hilfe bewusst platzierter Hinweise auf dem Schreibtisch. Dazu werden einfach Blätter mit dem Wort „Be-wegung“ zwischen Aktenberge, die es abzuarbeiten gilt, gesteckt. Man kann sich aber auch gegen-seitig animieren und gemeinsam mit Arbeitskollegen z.B. vor oder nach dem Essen einen Spazier-gang machen. Attraktiv sind auch die Angebote im Rahmen von „Fit im LKH“: von Konditionstraining über Yoga bis hin zu Volleyball – die Palette an Möglichkeiten, sich sportlich zu betätigen und fit zu halten, ist groß. Die Belohnung für den körperlichen Einsatz: Besseres Körpergefühl, geringere Anfälligkeit für Krankheiten, höhere Motivation und verbesser-te Leistungsfähigkeit. Und davon profitiert man nicht nur selbst, sondern auch die Kollegen und natürlich die Patienten. n

„Keine Zeit!“ gilt nichtVerkrampfte Schultern, Kopfschmerzen, Lustlosigkeit? Hilfe zur Selbsthilfe bei arbeitsbedingten Stress- und Ermüdungserscheinungen

Arthur Spapens

„Schon eine kleine Dehnung zwischendurch kann helfen, wieder einen klaren Kopf zu bekommen und verkrampfte Gelenke in Schwung zu bringen.“

Arbeit ist (nur) das halbe Leben

Auch – oder gerade – wer gerne arbeitet, braucht einen Ausgleich zum oftmals stressigen Krankenhausalltag. Das Leben „extramural“ bietet viele Möglichkeiten, neue Kraft zu tanken. Körperliche und geistige. In jeder „LKH luag a!“ berichten wir über eine/n Mitarbeiter/in und den ganz persönlichen Weg zum (Freizeit-)Glück.

Facts

Martina WalserArbeitsort: LKH Feldkirch Abteilung: PersonalverwaltungBeschäftigt seit: 2006Alter: 24Familienstand: in Partnerschaft

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER Tipps & MehrTipps & Mehr

B ei rund 3.400 Mitarbeitern verschiedenster Fachbereiche und Professionen sind die Inte-ressen nicht leicht auf einen Nenner zu brin-

gen, geschweige denn nachhaltig zu vertreten. Damit dies dennoch gelingen kann, macht es Sinn, eine professionelle Interessensvertretung einzusetzen, die als Bindeglied zwischen Mitarbeitern und Geschäfts-führung zu einem positiven Miteinander innerhalb des Unternehmens beiträgt. Auch in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern gibt es mit dem Betriebsrat eine solche Interessensvertretung, die sowohl auf Häuser- aber auch auf Unternehmensebene agiert.Die rechtlichen Grundlagen der Betriebsratstätig-keit sind im so genannten Arbeitsverfassungsgesetz geregelt. Dazu zählen das Überwachungsrecht, das Informationsrecht, das Interventionsrecht und das

Der Betriebsrat berät alle Mitarbeiter bei Fragen zu:

- Landesbedienstetengesetz- Arbeitsschutzmaßnahmen- Elternteilzeit, Altersteilzeit- Fort- und Weiterbildung- Werkswohnungen- Arbeitszeitrichtlinien- Pensionskasse- Betriebsausflügen- Mitarbeiteraktionen- uvm.

Kontakt

Astrid BreußVorsitzende des ZentralbetriebsratesTel. 05522-303-4071e-Mail: [email protected]

Beratungsrecht. In jedem der fünf Landeskranken-häuser gibt es einen eigenständigen Betriebsrat, der als erster Ansprechpartner für häuserspezifische Fragestellungen zur Verfügung steht. Dieser wird alle vier Jahre durch hausinterne Wahl ermittelt. Häuser-übergreifende Themen werden im Zentralbetriebsrat behandelt, einem Gremium, das sich aus Betriebsrä-ten aus Feldkirch, Rankweil, Bregenz, Bludenz und Hohenems zusammensetzt.

„Zudem werden wir durch überbetriebliche Interes-sensvertretungen, wie Arbeiterkammer und Gewerk-schaft, unterstützt und in Fachfragen beraten“, erklärt die Vorsitzende des Zentralbetriebsrates Astrid Breuß, die alle Mitarbeiter einlädt, sich bei Fragen und Anliegen im zuständigen Betriebsratsbüro zu melden. n

„Ein absoluter Geheimtipp ist das Argentinische Restaurant - Steak House ‚Patagonia’ in Gaißau: Argentinisches Ambiente mit exzellenten Speisen – vorwiegend argentinischem Rindfleisch in allen Variationen, Größen und Geschmacksrichtungen – und erlesenen argentinischen Weinen. Die Qualität, das Ambiente und die freundliche Bedienung der ar-gentinischen Betreiberfamilie sind Garanten für einen gelungenen

Abend auf der Terrasse oder im Restaurant selbst. Die etwas lange Anreise nach Gaißau, entlang des alten Rheins bis ans Ende der Gemeinde, sollte kein Hindernis sein. Vorbestellen ist auf jeden Fall empfehlenswert, da immer stark frequentiert.“ n

Mein Ausgehtipp Dr. Thomas BärenzungLKH Bludenz

STEAKHAUS PATAGonIAGustavo CerdeyraRheinstrasse 97A-6974 GaißauTel: 05578/71554

ÖFFnUnGSZEITEnMontag bis Samstag17:30 Uhr bis 22.30 Uhr

Sonn- UnD FEIErTAGE11:30 Uhr bis 14:30 Uhr17:30 Uhr bis 22:30 Uhr

„Auf das Buch „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling bin ich im letzten Urlaub gestoßen. Es ist mir aufgefallen, weil in den letzten Jahren immer mehr vom Jakobs-weg gesprochen wird. Und da das LKH Rankweil jetzt auch am Jakobsweg liegt - auf einem der vielen Seitenäste - war es höchste Zeit für mich, mehr darüber zu erfahren.

Das als „literarischer Reiseführer“ bezeichnete Werk ist leicht zu le-sen, und der große Erfolg ist mei-ner Meinung nach auch auf die ehrlich-offene Art von Kerkeling

zurückzuführen. Er vertritt eine bodenständige Spiritualität, in der sich viele Leser wiederfinden können. So fährt er auch mal ein Stück mit dem Bus oder schläft im Hotel. Natürlich wird er dafür von vielen „strengen“ Pilgern kritisiert. Aber gerade für Menschen, die sich mit einer besonders strengen Auslegung von Glaubensinhalten schwer tun, ist das Buch sehr emp-fehlenswert. Für mich selbst ist der Jakobsweg momentan kein Thema - aber wie viele Pilger sagen: Es kommt darauf an, sich innerlich auf den Weg zu machen.“

Hape Kerkeling, geboren 1964 in Reck-

linghausen, arbeitet seit seinem 20. Le-

bensjahr beim deutschen Fernsehen.

Der Moderator, Entertainer, Schauspie-

ler und Buchautor schaffte den Durch-

bruch mit der Rolle „Hannilein“, weiters

bekannt ist er als stv. Chefredakteur

„Horst Schlämmer“. Der Kabarettist

wurde bereits mit zahlreichen namhaf-

ten Preisen ausgezeichnet und erhielt für

sein Werk „Ich bin dann mal weg“ den

ITB Buch Award für das beste literari-

sche Reisebuch. n

Mein Mediatipp DGKP Norbert SchnetzerLKH Ranweil

ICH BIn DAnn MAL WEG MEInE rEISE AUF DEM JAKoBSWEG von Hape KerkelingPIPER Verlag€ 20,50 ISBN: 9783890293127

Stets gut vertretenBetriebsrat als Bindeglied zwischen Mitarbeitern und Geschäftsführung

Schätzen Sie und gewinnen Sie einen 100,- Euro Gutschein von „Ländle“-Marketing, der bei allen „Ländle“-Partner-Betrieben eingelöst werden kann.

Die Plätze 2 bis 4 erhalten das begehrte Kochbuch: „Feines mit Fleisch“ – köstliche Rezepte und praktische Tipps aus der „Ländle“-Metzg.

Gewinnfrage: Wie viel Fleisch wird pro Jahr in den Küchen der Landeskrankenhäuser verarbeitet?

>> Ein kleiner Tipp: Es gibt täglich mindestens ein Menü mit Fleisch.

Bitte senden Sie Ihre Antwort unter Angabe Ihres Namens und Ihrer Adresse per Mail an [email protected] oder per Fax an 05522/303-765015. Einsendeschluss ist der 31. Jänner 2010. Die Gewinner werden direkt verständigt.

Wer hätte das gedacht...?

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Und jetzt sind Sie dran!

2.000 Tonnen

Wäsche fallen jährlich in den Landeskrankenhäusern an, damit könnte man die Waschmaschinen von 400.000 Haushalten befüllen.

65.000 Liter

Desinfektionsmittel werden jährlich in den Landeskrankenhäusern verbraucht. Mit dieser Menge könnte man sich – jeden Tag, ein ganzes Jahr lang – ein Bad in der Badewanne gönnen.

204.000 m 2

beträgt die Gesamtfläche der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, das entspricht einer Größe von ca. 29 Fußballfeldern.

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER

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Das magazin Der Vorarlberger lanDeskrankenhäuserVORARLBERGER LANDESKRANKENHÄUSER LKH all dra!Ausbildung

Tag 2: Fachverwandte BildungsschauplätzeZu Fuß erreichten wir zuerst das alte „Hospital de San Pau i la Santa Creu“ in Raval, in dem 1926 Gaudí nach einem Zusammenstoß mit

einer Straßenbahn verstarb. Ein besonderes Highlight war der Besuch eines sonst für die Öffentlichkeit verschlossenen, alten anatomischen

Hörsaals aus dem 17. Jahrhundert. Weiter ging es zum „neuen“ „Hospital Sant Pau“, einem prächtigen Jugendstilbau, das 1930 eröffnet wurde und auch heute noch als Krankenhaus genutzt wird. Dort befindet sich auch

die Pflegewissenschaftliche Fakultät Barcelonas, wo man den Besuch aus Österreich herzlich willkommen hieß. Nach einem interessanten Vortrag über das pflegerische Bildungssystem Spaniens starteten wir

einen Spaziergang entlang Barcelonas Flaniermeile, den „Ramblas“, und bei coolen Drinks ließen wir unseren Kurzausflug Revue passieren, bevor

wir wieder die Heimreise antraten.

Tag 1: Sehenswürdigkeiten im SchnelldurchlaufCarlos, unser redegewandter Reiseführer, führte uns auf den Hausberg Barcelonas, den „Mont-juïc“. Der Berg, der als Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 1992 Schlagzeilen machte, bescherte uns trotz seiner unspekta-kulären Höhe von 173 Metern einen wunder-baren Blick über das Meer und die Stadt. Bei der darauffolgenden Stadtrundfahrt sahen wir die unvollendete Kathedrale „Sagrada Familia“ und den spektakulären „Parc Güell“, der vom katalonischen Stararchitekten Antoni Gaudí in 14-jähriger Arbeit geschaffen wurde.

So, 26. April 09, 03.45 Uhr: Treffpunkt im MorgengrauenUnsere Kurzreise begann mit einem turbulenten Flug in die Hauptstadt Kataloniens. Schlichtheit. Zumindest in der Unterkunft. Sauberkeit und Zentrumsnähe waren aber Attribute, die unser fehlendes Wohlbehagen

in den Zimmern des „Hostal Abrevadero“ wieder wettmachten.

Aufgeschnappt in den LKHs

26 Schüler und drei Lehrpersonen der GKPS Feldkirch bereisten Barcelona, um einen kleinen

Einblick in das spanische Pflegesystem zu bekommen. Ein Reisebericht...

Bildung in der Ferne Die GKPS Feldkirch

auf Bildungreise in Barcelona

Im GleichgewichtOA Dr. Wolfgang Laube, Physikalische Medizin LKH Rankweil, bringt im

Herbst 2009 nach „Koordination – Gleichgewichtstraining auf dem Kreisel“ sein zweites Fachbuch mit dem Titel „Sensomotorisches Sytem“ (750 Seiten, Thieme-

verlag Stuttgart – New York) heraus. „LKH luag a!“ wünscht viel Erfolg. n

Zwei „Breast Care Nurses“DGKS Elisabeth Ebenkofler und DGKS Julia Mayrhofer von der gynäkologi-schen Abteilung am LKH Feldkirch haben eine Spezialausbildung im Bereich Brusterkrankungen erfolgreich absolviert und sind seitdem berechtigt, die offizielle Bezeichnung „Breast Care Nurse“ zu führen. n

Zwei neue Professorentitel Mit dem Kinderarzt Prim. Doz. Dr. Burkhardt Simma und dem Pathologen Prim. Doz. Dr. Felix Offner wurden in diesem Jahr gleich zwei Abteilungsleiter des LKH Feldkirch von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer zum Professor ernannt. „LKH luag a!“ gratuliert herzlich zu der hohen Auszeichnung. n

BetriebsratswechselDer langjährige Betriebsratsvorsitzende des LKH-Bludenz Werner Stenech trat kürzlich in den wohlverdienten Ruhestand. Stenech, der neben seiner 11-jährigen BR-Tätigkeit weiterhin als Diplompfleger auf der Inneren Medizin tätig war, zeichnete sich durch hohen persönlichen Einsatz und viel Feingefühl aus. Den BR-Vorsitz übernahm nunmehr sein bisheriger Stellvertreter Werner Eberharter, zum neuen Stellvertre-ter wurde Dr. Klaus Linzmeier bestellt. n

Freundlichkeit siegtDas Landeskrankenhaus Feldkirch wurde in der

Kategorie „Öffentlicher Dienstgeber“ zum Feuer-wehrfreundlichsten Betrieb des Landes gekürt. Die

Auszeichnung wurde am 9. September auf der Dorn-birner Messe an Dr. Werner Gsteu übergeben.

„LKH luag a!“ gratuliert. n

Nomen est OmenEva-Maria Gut, Verwaltungsassistentin, hat als erster Lehrling des LKH Rankweil ihre Ausbildung „mit ausgezeichnetem Erfolg“ abgeschlossen und wurde in eine Vollanstellung übernommen. Wir gratulieren zur beeindruckenden Leistung und wünschen viel Freude in der neuen Funktion. nEva-Maria Gut

Univ. Prof. Dr.Burkhard Simma

Univ. Prof. Dr. Felix Offner

Dr. Wolfgang Laube

DGKS Elisabeth Ebenkofler

DGKS Julia Mayrhofer

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Aus den Vorarlberger Wurzeln wächst das Vertrauen zur Hypo Landesbank Vorarlberg. Man kennt sich, man versteht sich, man schätzt sich. Persönliche Nähe zeigt sich in verantwortungsvoller Beratung und ist damit eine Sache des Herzens. Willkommen, persönlich oder auf www.hypovbg.at

Starke Wurzeln schaffen ein sicheres Gefühl.

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