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Jahreseinsatzbilanz: 768 Menschen aus Seenot gerettet und Gefahr befreit Die Seenotretter der DGzRS sind im Ver- lauf des Jahres 2014 insgesamt 2.183 Mal im Einsatz gewesen (2013: 2.081 Einsätze). Dabei haben die DGzRS-Besat- zungen 768 Menschen aus Seenot ge- rettet oder Gefahr befreit (2013: 718). In diesem Jahr wird die DGzRS 150 Jahre alt. Die zentralen Jubiläumsveranstal- tungen finden während einer „Woche der Seenotretter“ Ende Mai/Anfang Juni 2015 statt (s. S. 3). Neuer ehrenamtlicher Seenotretter- „Bootschafter“ ist die Deutsche Kam- merphilharmonie Bremen unter ihrem künstlerischen Leiter, dem estnisch- amerikanischen Dirigenten und Gram- mypreisträger Paavo Järvi. Musikkritiker und Konzertbesucher sind sich einig in ihrem enthusiastischen Urteil über das Orchester, das mit seinem außerordent- lichen Klang weltweit Begeisterung aus- löst. Am Abend des 150. Geburtstags der DGzRS, dem 29. Mai 2015, wird die Deut- sche Kammerphilharmonie Bremen das Jubiläumskonzert der Seenotretter in der „Glocke“ in Bremen spielen. Das „Bootschafter“-Ehrenamt bleibt da- mit musikalisch: Das Orchester löst Sän- ger und Liedermacher Klaus Lage ab, der die Arbeit der Seenotretter mit großem Engagement begleitet und ihnen sogar ein Lied gewidmet hat: Der Seenotretter- Song „Volle Kraft voraus“ geht sofort ins Ohr. Aus dem Songtext spricht Klaus La- ges Bewunderung für die nicht selten gefahrvolle Arbeit der Rettungsmänner und -frauen. Das Lied ist auf einer CD mit Audiotrack und zwei Musikvideos exklu- siv im Seenotretter-Shop zum Preis von zehn Euro erhältlich (www.seenotretter- shop.de, nicht im Handel). Am 27. Januar 2014, stellten Orchester- leitung und Musiker der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen an Bord des Seenotrettungskreuzers HERMANN MARWEDE die Einsatzzahlen der Ret- tungsflotte aus dem abgelaufenen Jahr vor. Längsseits AUSGABE 1 / 2015 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER Seenotretter 2014 fast 2.200 Mal im Einsatz Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist Seenotretter-„Bootschafter“ 2015. Bei der Pressekonferenz auf der HERMANN MARWEDE dabei (v. l.): Ulrike Höfs (Flöte), Bernhard Ostertag (Trompete), Beate Weis (Violine), Ulrich König (Oboe) und Marc Froncoux (Cello). Fotos: Ingo Wagner (Fortsetzung auf Seite 2)

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Jahreseinsatzbilanz: 768Menschen aus Seenot gerettet und Gefahr befreit

Die Seenotretter der DGzRS sind im Ver-lauf des Jahres 2014 insgesamt 2.183Mal im Einsatz gewesen (2013: 2.081Einsätze). Dabei haben die DGzRS-Besat-zungen 768 Menschen aus Seenot ge-rettet oder Gefahr befreit (2013: 718). Indiesem Jahr wird die DGzRS 150 Jahrealt. Die zentralen Jubiläumsveranstal-tungen finden während einer „Wocheder Seenotretter“ Ende Mai/Anfang Juni2015 statt (s. S. 3).

Neuer ehrenamtlicher Seenotretter-„Bootschafter“ ist die Deutsche Kam-

merphilharmonie Bremen unter ihremkünstlerischen Leiter, dem estnisch-amerikanischen Dirigenten und Gram-mypreisträger Paavo Järvi. Musikkritikerund Konzertbesucher sind sich einig inihrem enthusiastischen Urteil über dasOrchester, das mit seinem außerordent-lichen Klang weltweit Begeisterung aus-löst. Am Abend des 150. Geburtstags derDGzRS, dem 29. Mai 2015, wird die Deut-sche Kammerphilharmonie Bremen dasJubiläumskonzert der Seenotretter inder „Glocke“ in Bremen spielen.

Das „Bootschafter“-Ehrenamt bleibt da-mit musikalisch: Das Orchester löst Sän-ger und Liedermacher Klaus Lage ab, derdie Arbeit der Seenotretter mit großemEngagement begleitet und ihnen sogar

ein Lied gewidmet hat: Der Seenotretter-Song „Volle Kraft voraus“ geht sofort insOhr. Aus dem Songtext spricht Klaus La-ges Bewunderung für die nicht seltengefahrvolle Arbeit der Rettungsmännerund -frauen. Das Lied ist auf einer CD mitAudiotrack und zwei Musikvideos exklu-siv im Seenotretter-Shop zum Preis vonzehn Euro erhältlich (www.seenotretter-shop.de, nicht im Handel).

Am 27. Januar 2014, stellten Orchester-leitung und Musiker der DeutschenKammerphilharmonie Bremen an Borddes Seenotrettungskreuzers HERMANNMARWEDE die Einsatzzahlen der Ret-tungsflotte aus dem abgelaufenen Jahrvor.

Längsseits

AUSGABE 1 / 2015 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Seenotretter 2014 fast 2.200Mal im Einsatz

Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen ist Seenotretter-„Bootschafter“ 2015. Bei der Pressekonferenz auf der HERMANN MARWEDE dabei(v. l.): Ulrike Höfs (Flöte), Bernhard Ostertag (Trompete), Beate Weis (Violine), Ulrich König (Oboe) und Marc Froncoux (Cello). Fotos: Ingo Wagner

(Fortsetzung auf Seite 2)

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2014 haben die Besatzungen der 60 See-notrettungskreuzer und -boote in Nord-und Ostsee• 55 Menschen aus Seenot gerettet,• 713 Menschen aus drohender Gefahrbefreit,

• 438 Mal erkrankte oder verletzte Men-schen von Seeschiffen, Inseln oder Hal-ligen zum Festland transportiert,

• 64 Schiffe und Boote vor dem Totalver-lust bewahrt,

• 981 Hilfeleistungen für Wasserfahr-zeuge aller Art erbracht sowie

• 569 Einsatzanläufe und Sicherungs-fahrten absolviert.

In vielen Fällen griffen die Seenotretterfrühzeitig ein und begrenzten so Schä-den bereits im Vorfeld. Zudem sind sie2.953 Mal in ihren Revieren zwischenBorkum im Westen und Ueckermündeim Osten auf Kontrollfahrt gegangen.

Darüber hinaus war die SEENOTLEITUNGBREMEN der DGzRS (Maritime RescueCo-ordination Centre, MRCC BREMEN) in221 Seenotfällen international im Inter-esse der deutschen Schifffahrt unter-stützend oder initiativ tätig.

Einschließlich aller Such- und Rettungs-aktionen sowie Kontrollfahrten habenallein die 20 Seenotrettungskreuzer (die40 Seenotrettungsboote nicht mitge-rechnet) im vergangenen Jahr 72.094Seemeilen (ca. 133.519 Kilometer) inNord- und Ostsee zurückgelegt.

Seit ihrer Gründung am 29. Mai 1865 bisEnde 2014 hat die DGzRS insgesamt81.684 Menschen aus Seenot gerettetoder Gefahrensituationen auf See be-freit. Das entspricht in etwa der gesam-ten Bevölkerung der Städte Villingen-Schwenningen oder Konstanz (Baden-Württemberg), Worms (Rheinland-Pfalz)sowie Velbert (Nordrhein-Westfalen)und übertrifft bereits deutlich die Ein-wohnerzahl von Marburg (Hessen) oderder gesamten Insel Rügen (Mecklen-burg-Vorpommern).

Für den Trompeter Bernhard Ostertag ein un-gewöhnlicher Spielort: der Seenotrettungs-kreuzer HERMANN MARWEDE.

Für den ersten Seenotrettungskreuzermit Tochterboot einer neuen 28-Meter-Klasse der DGzRS werden zwei kräftigeHerzen schlagen. Auf der Fr. Fassmer-Werft in Berne-Motzen haben die Schiff-bauer am 21. Januar 2015 die beiden zu-sammen fast 4.000 PS starken Motoreneingebaut. Die DGzRS beabsichtigt, dieneue Rettungseinheit zu ihrem 150-jäh-rigen Bestehen am 30. Mai 2015 zu tau-fen (s. S. 3).

Der völlig neu konstruierte 28-Meter-Seenotrettungskreuzer ist als leistungs-fähiger Nachfolgetyp für die bewährte27,5-Meter-Klasse vorgesehen. Den Auf-trag zum Bau der ersten drei Einheitenhat die DGzRS an die Fassmer-Werft ver-geben. Das Typschiff der 28-Meter-Klas-se mit der internen Bezeichnung SK 35

(Tochterboot: TB 39) ist für die StationAmrum bestimmt. Dort soll es im Zugeder Modernisierung der Rettungsflottedie 23,3 Meter lange VORMANN LEISSmit Tochterboot JAPSAND ersetzen, dendienstältesten Seenotrettungskreuzeran der schleswig-holsteinischen West-küste (Baujahr 1985).

Gemeinsam mit den in den vergange-nen Jahren in Dienst gestellten Seenot-rettungskreuzern der Nachbarstationenwird der Neubau diesen Teil der viel be-fahrenen Deutschen Bucht absichern.Freunde und Förderer der DGzRS könnenin einem umfangreichen Werft-Tage-buch mit Bildergalerien und Videos aufder Internetseite www.150-jahre-seenotretter.de verfolgen, wie der neueSeenotrettungskreuzer entsteht.

„Hubschrauberperspektive“: An Steuerbord (auf dem Bild links) steht bereits die erste Maschi-ne, die Backbord-Maschine hängt noch am Haken.

Die Einsatzzahlen 2014 verteilen sichauf die einzelnen Küsten wie folgt:

Niedersächsische NordseeküsteDie Besatzungen der an der niedersäch-sischen Küste stationierten Seenotkreu-zer und Seenotrettungsboote haben bei620 (2013: 604) Einsätzen zwölf (zwei)Menschen aus Seenot gerettet und 110(98) weitere aus Gefahrensituationenbefreit.

Schleswig-Holsteinische NordseeküsteDie Stationen an der schleswig-holstei-nischen Nordseeküste registrierten 254(289) Einsätze. Die dortigen Mannschaf-ten retteten zwei (14) Menschen aus

Seenot und befreiten weitere 34 (68) ausGefahrensituationen.

Schleswig-Holsteinische OstseeküsteAn der Ostseeküste Schleswig-Holsteinswaren die Seenotretter 797 (697) Mal imEinsatz. Sie retteten 25 (29) Menschenaus Seenot und befreiten weitere 304(224) aus Gefahrensituationen.

Mecklenburg-Vorpommersche KüsteIn Mecklenburg-Vorpommern waren dieDGzRS-Rettungseinheiten zu 512 (491)Einsatzfahrten unterwegs. Ihre Besat-zungen retteten 16 (20) Menschen ausSeenot und befreiten weitere 265 (263)aus Gefahrensituationen.

Zwei Herzen schlagen für neuen 28-Meter-Seenotrettungskreuzer

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Höhepunkte des Jubiläums werden ne-ben den Taufen eines neuen Seenotret-tungskreuzers und -bootes ein Festakt imBremer Rathaus am 29. Mai 2015 sowieeine sich anschließende „Woche der See-notretter“ in Bremerhaven sein. Dort fin-den zeitgleich eine Messe für maritimeSicherheit sowie Konferenz und Kongressder International Maritime Rescue Fede-ration (IMRF) statt. Bereits am 30. und 31.

Mai werden zu diesem Forum des inter-nationalen Zusammenschlusses der See-notrettungsdienste zahlreiche Rettungs-boote aus vielen Ländern in Bremerhavenzu besichtigen sein. Die DGzRS war erstein Mal (1959) Gastgeber dieses Forums.

Viele Menschen verbinden mit den See-notrettern eigene Erfahrungen, Erinne-rungen, besondere Momente und Emo-

tionen. Auf www.150-jahre-seenotret-ter.de ist Platz für persönliche Geschich-ten der Freunde und Förderer der DGzRS.Auch einige prominente Wegbegleiterder Seenotretter sind dort mit ihren Ge-danken vertreten.

Nicht zuletzt gibt die BundesrepublikDeutschland anlässlich des Seenotret-ter-Jubiläums ein Sonderpostwertzei-chen mit dem Standardbrief-Portowert62 Cent und eine Zehn-Euro-Gedenk-münze als gesetzliches Zahlungsmittelheraus. Für die DGzRS ist beides glei-chermaßen Anerkennung ihrer Arbeitauf See und an Land sowie wertvolle Un-terstützung ihrer Jubiläumsaktivitäten.Außerdem gibt es im Seenotretter-Shop(www.seenotretter-shop.de) für Samm-ler und DGzRS-Freunde viele Jubiläums-artikel in limitierter Auflage.

Vor 25 Jahren zurückgekehrt

In Mecklenburg-Vorpommern begehtdie DGzRS 2015 ein weiteres Jubiläum:25 Jahre zuvor kehrte sie auf ihre ange-stammten Stationen zwischen Poel undUeckermünde zurück. Der Zusammen-schluss der Seenotretter aus Ost undWest gilt als eine der gelungensten Ak-tionen der Wiedervereinigung. Inner-halb weniger Jahre glich die DGzRS sei-nerzeit den dortigen Rettungsdienst anden gewohnt hohen technischen Stan-dard in der Deutschen Bucht und derWestlichen Ostsee an. Größter Gewinnwaren seinerzeit die erfahrenen und re-vierkundigen Seenotretter aus demOsten Deutschlands.

Am Abend des 150. Geburtstags der DGzRS, dem 29. Mai 2015, wird die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen das Jubiläumskonzert der See-notretter in der „Glocke“ in Bremen spielen. Foto: Thomas Steuer

150 Jahre DGzRS – „Woche der Seenotretter“ 2015

Jubiläumsprogramm

13. Mai bis 21. Juni 2015Sonderausstellung der Seenotretter inder Unteren Rathaushalle in Bremen,täglich 10 bis 18Uhr

29. Mai 201513 bis 19 Uhr – Informatives und unter-haltsames Programm auf dem BremerMarktplatz14 Uhr – Offizieller Festakt mit gelade-nen Gästen im Bremer Rathaus16 Uhr – Öffentliche Taufe des neuenSeenotrettungsbootes und Präsentati-on eines historischen Ruderrettungs-bootes auf dem Bremer Marktplatz19 Uhr – „Finnen-Folk und klassischesMeeresrauschen“: Festkonzert 150 Jah-re DGzRS mit der Deutschen Kammer-philharmonie Bremen in der „Glocke“,Bremen

30. Mai 2015Mittags – Öffentliche Taufe des neuen 28-Meter-Seenotkreuzers an der Seebäder-kaje in Bremerhaven; begleitend von ei-ner spektakulären Schiffsparade auf der

Weser mit zahlreichen Rettungseinheitenaus dem In- und Ausland; anschließendOpen Ship der internationalen Rettungs-flotte sowie ein vielfältiges Programm imNeuen Hafen, BremerhavenAbends – Eindrucksvolle Lichtshow imNeuen Hafen, Bremerhaven

31. Mai 201511.30 Uhr – Öffentlicher Gedenkgottes-dienst im Neuen Hafen, Bremerhaven;anschließend Open Ship der internatio-nalen Rettungsflotte sowie ein vielfälti-ges Programm im Neuen Hafen,BremerhavenAbends – Eindrucksvolle Lichtshow imNeuen Hafen, Bremerhaven

30. Mai bis 2. Juni 2015Messe „Maritime Sicherheit“ (MMS) –Neuer Hafen, Bremerhaven; Öffnungs-zeiten: Sa. 14 bis 20 Uhr, So. 10 bis 20Uhr, Mo. 9 bis 17Uhr u. Di. 10 bis 17Uhr.

Darüber hinaus wird die DGzRS vom 1.bis 4. Juni 2015 in Bremerhaven Gastge-ber des „World Maritime Rescue Con-gress“ (WMRC) sein.

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Erwin März hat ein großes Herz für dieSeenotretter. Deshalb hatte er 1990 zum125-jährigen Jubiläum der DGzRS das„Lied der Rettungsmänner“ komponiert.Es wurde damals von verschiedenenShanty- und Seemannschören gesun-gen. Nun hat der heute 91-Jährige dasStück für den 150. Geburtstag der See-

notretter angepasst. „Da das 150. Jubilä-umsjahr ansteht, habe ich im Takt 25 ei-ne kleine Änderung vorgenommen“,schreibt der Frankfurter.

Damit ist es wieder auf der Höhe der Zeitund kann erneut von vielen Chören insProgramm genommen werden.

Kabel, Kabel, KabelDas neue Seenotrettungsboot SRB 65, sodie interne Bezeichnung, haben die Ar-beiter der Rostocker Werft Tamsen Mari-tim in den vergangenen Wochen imLackierzelt mit den charakteristischenDGzRS-Farben versehen. Auch mit demInnenausbau kommen die Installateureund Elektriker gut voran: Im Momentmüssen sie vor allem viele Meter Kabelund Leitungen verlegen.

Die Taufe des Seenotrettungsbootes istzum 150-jährigen Bestehen der DGzRSam 29. Mai 2015 auf dem Marktplatz inBremen geplant (s. S. 3).

Fertig lackiert: Das Seenotrettungsboot SRB 65 erstrahlt schon in den typischen DGzRS-Farben. Foto: Tamsen Maritim

Fürs Jubiläum passend gemacht Im Gedenken zur Entstehung

der Seenotrettung vor 150 Jahren

Sturmfluten – Orkane – SchiffbrüchigeErtrinkende Menschen in eisiger See

Verletzte schreien um HilfeHelfende fassungslos seh`n

Untergang der JohanneMahlsand hat sie bedecktLeid schafft neues DenkenSeenotrettung erweckt

Einst noch mit Pferd und WagenDas Schiff zum Strand gebrachtHeute mit schnellen BootenAuch Flugzeuge halten Wacht

Vor 150 JahrenHat Remmer es geschafftAls erster Vormann sicher

Menschen an Land gebracht

Ihm heute zum GedenkenDer half vor sicherem TodAls Dank für alle RetterDie helfen in der Not.

Das Gedicht hat Renate Mankel aus Wuppertal im Oktober 2014

geschrieben.

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Quelle: Ostfriesischer Kurier, Text: Magret Martens, Foto: Martin Stromann, 15. Januar 2015

Verdacht auf Schlaganfall: Seenotretter holen Passagier von AngelkutterIn der Kieler Bucht waren die See-notretter der Station Laboe am 22.November 2014 im Einsatz für ei-nen Passagier auf einem Angelkut-ter, bei dem der Verdacht auf einenSchlaganfall bestand.

Um kurz vor 9 Uhr hatte der Kapi-tän des Angelkutters die Seenot-retter alarmiert, da ein Passagieran Bord dringend ärztliche Hilfebenötigte. Der Angelkutter lag zudiesem Zeitpunkt querab Heid -kate, etwa 4,5 Seemeilen (ca. achtKilometer) nordöstlich von Laboe.Da ein Arzt vor Ort nicht unmittel-

bar zur Verfügung stand, nahmendie Seenotretter einen Rettungsas-sistenten mit, der als Freiwilligerhäufig die Besatzung des Seenot-kreuzers BERLIN unterstützt.

Nachdem zunächst der Rettungs-assistent auf den Angelkutterübergestiegen war, wurde der 62-jährige nach einer Erstversorgungmit einer Schleifkorbtrage auf denSeenotkreuzer übernommen. Un-ter Höchstgeschwindigkeit ging eszurück nach Laboe, wo der Patientdirekt an Notarzt und Landret-tungsdienst übergeben wurde.

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Historisches der RNLI in ChathamVon Christian Ostersehlte

Die 1824 gegründete Royal National Li-feboat Institution (RNLI) ist eine der äl-testen Rettungsgesellschaften der Weltund auch die DGzRS erweist dieser alt-ehrwürdigen britischen Schwesterinsti-tution bis heute den gebührenden Re-spekt. Die Frage, wie man dort mit demhistorischen Erbe umgeht, ist auch aufder anderen Seite der Nordsee von Inter-esse.

Selbstverständlich hat das übergeordne-te National Maritime Museum in Green-wich auch Exponate zur RNLI in seinemriesigen Bestand. An der britischen Küste(Bamburgh/Northumberland, Cro-mer/Norfolk, Whitby/North Yorkshire,Eastbourne/East Sussex, Salcombe/De-von) befinden sich fünf kleine Seenotret-tungsmuseen mit örtlichem Bezug. Ab-gesehen davon hat die RNLI ihren histo-rischen Rettungsbootsbestand an ei-nem Ort zusammengefasst, um in einereindrucksvollen Ausstellung die technik-historische Entwicklung des britischenSeenotrettungswesens zusammenhän-gend zu präsentieren.

Als geeigneten Ort wählte man die alteMarinewerft in Chatham in der Graf-schaft Kent südöstlich von London. DieseAnlage geht in ihren Anfängen auf dasfrühe 17. Jahrhundert zurück und wurde1984 geschlossen. Ein äußerst ein-drucksvolles Areal mit unterschiedlichenBauten, vor allem aus dem 18. und 19.Jahrhundert, dient heutzutage verschie-denen kulturellen und Museums -zwecken. In drei Trockendocks liegen einZerstörer von 1944, ein U-Boot von 1962und ein Kanonenboot von 1878.

Gleich am Eingang fällt ein beein-druckendes Ensemble überbauter Hel-gen auf, wo einst Kriegsschiffe gebautund zu Wasser gelassen wurden. Im Mit-telteil von 1848, dessen gusseiserneTragwerkkonstruktion eine Sehenswür-digkeit für sich darstellt, ist unter Aus-nutzung der großzügigen räumlichenVerhältnisse und geschützt vor dengröbsten Unbilden der Witterung diehistorische Sammlung der RNLI unterge-bracht. Sie umfasst insgesamt 17 Booteund weiteres historisches Rettungs -gerät.

Das älteste Boot stammt von 1897, aberman findet auch die berühmten „Klassi-ker“ unter den späteren Motorrettungs-booten wie die Nachkriegstypen Watsonoder den von der US Coast Guard ent-lehnten Typ Waveney bis hin zur Arun-

Klasse aus den 1970er Jahren. Auch dieEntstehung des Rigid Hull Inflatable(RHI), bei dem die RNLI Schrittmacherwar, wird durch Exponate dargestellt.Wie in englischen Museen Standard,führt eine instruktive, aber weder weit-schweifige noch überkandidelte Be-schriftung den Besucher durch diese se-henswerte Ausstellung. Dem „Längs-seits“-Leser sei deswegen versichert:Chatham ist immer eine Reise oder auchein Abstecher von London aus wert!

In den „covered slips“ von 1848 in der alten Marinewerft in Chatham/Kent ist heutzutage diehistorische Sammlung der RNLI untergebracht. Fotos: Christian Ostersehlte

Das Motorrettungsboot Typ Watson SUSAN ASHLEY von 1948

Ehemalige Rettungseinheiten derDGzRS sind teilweise in bedeutendenMuseen wie das Deutsche Museum inMünchen (Seenotkreuzer THEODORHEUSS und SeenotrettungsbootASMUS BREMER) oder dem DeutschenSchiffahrtsmuseum in Bremerhaven(Seenotkreuzer HANS LÜKEN und Ru-derrettungsboot ALEXANDER) ausge-stellt. Daneben gibt es Privatleute oderVereine, die sich unter anderem inBurgstaaken auf Fehmarn (Seenot-kreuzer ARWED EMMINGHAUS), in Em-den (Seenotkreuzer GEORG BREUSING)oder in Bremen-Vegesack (Versuchs-kreuzer BREMEN) um den Erhalt vonaußer Dienst gestellten Rettungsein-heiten kümmern. Der Autor WilhelmEsmann listet in seinem Buch „Die Ret-tungsboote der DGzRS von 1865-2009“die Museen und Ausstellungen auf, indenen ehemalige Einheiten der DGzRSzu besichtigen sind.

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Seenotretter und Berliner Krankenhäuser bringen den virtuellen Notarzt hinaus auf See

Moderne Telemedizin-Technik soll beimedizinischen Notfällen auf See und aufOffshore-Windkraftanlagen künftig dieNotfallversorgung für Patienten aufNord- und Ostsee erleichtern. Die DGzRSsowie die Berliner UniversitätsklinikCharité und das Unfallkrankenhaus Ber-lin (ukb) planen dazu eine enge Zusam-menarbeit. Am 4. Dezember 2014 stell-ten die Beteiligten das Projekt in derZentrale der Seenotretter in Bremen derÖffentlichkeit vor.

Die Zusammenarbeit „von der Weser biszur Spree“ haben die beiden Tochterge-sellschaften der DGzRS und der Charitéangestoßen: Während die DGzRS überihre Gesellschaft für Maritimes Notfall-management (GMN) eine Notfallleit-stelle Offshore-Windparks betreibt, hatdie Charité-Tochter GHC Global HealthCare moderne Telemedizin-Technik ent-wickelt. Sie bringt mittels drahtloserKommunikation notärztliche Hilfe auchan weit entfernte Orte auf See. Dies ge-währleistet telemedizinische Rund-um-die-Uhr-Versorgung durch Ärzte derCharité und des auf Notfälle spezialisier-ten Berufsgenossenschaftlichen Unfall-krankenhauses Berlin.

„Die Notfallkoordinierung mit der jahr-zehntelangen Erfahrung und Kompe-

tenz aus Bremen verbindet sich mit derrenommierten Medizinkompetenz ausBerlin und modernster Kommunikati-onstechnik zur umfassenden Lösung fürOffshore-Windpark-Betreiber. Sie kön-nen damit den für sie verbindlichen For-derungen für den Betrieb ihrer Anlagenentsprechen“, sagt GMN-Geschäftsfüh-rer Kapitän Udo Helge Fox. Bei einemNotfall auf einer Offshore-Windkraft -anlage greift zunächst der betrieblicheArbeitsschutz. Es liegt in der Verantwor-tung der Unternehmen, ein bedarfsge-rechtes Schutz- und Sicherheitskonzeptinklusive Rettungsmittel und lücken -loser Meldekette vorzuhalten, ummenschliches Leben und menschlicheGesundheit zu schützen.

Mittelfristig planen GHC, GMN, Charité,ukb und DGzRS, ihre Zusammenarbeitauf medizinische Notfälle auf See auszu-dehnen. „Die Seenotkreuzer der DGzRSsollen dazu mit entsprechender Technikausgerüstet werden und diese – abseitsvon Notfällen in Offshore-Windparks –auch im ,klassischen‘ Seenotfall einset-zen können“, kündigt DGzRS-Geschäfts-führer Nicolaus Stadeler an.

Zum Einsatz kommen soll das von GHCentwickelte telemedizinische Notfallsy-stem „AescuLink“. Es unterstützt Ersthel-

fer wie die Seenotretter vor Ort und istauch für Nicht-Mediziner einfach zu be-dienen. „AescuLink“ umfasst Echtzeit-Audio-Video-Kommunikation und Live-übertragung von Vitalparametern (3-und 12-Kanal-EKG-Daten, Herzfrequenz,Blutdruck, Sauerstoffsättigung des Blu-tes, Körpertemperatur etc.) über drahtlo-se Verbindungen. „Die von uns ent -wickelte Technik zeichnet sich durch ein-fache Bedienung, geringe Netzwerklastund Robustheit gegenüber Schwankun-gen der technischen Verbindungsquali-tät aus“, erläutert GHC-GeschäftsführerDr. Trong-Nghia Nguyen-Dobinsky.

In Berlin ist die telemedizinische Bera-tung durch erfahrene Notärzte rund umdie Uhr geplant. Dazu gehört, die über-mittelten Vitaldaten und Bilder zu analy-sieren, kompetente Diagnosen zu stellensowie an Ersthelfer wirkungsvolle Be-handlungsanweisungen zu geben undderen Ausführung zu überwachen. Logi-stische Entscheidungen zur weiterenNotfallversorgung können so auf solidermedizinischer Grundlage getroffen wer-den. Die Technik ermöglicht außerdemdie Überwachung des Patienten nachder akuten Phase, also während desTransportes mit Seenotkreuzer oderHubschrauber an Land.

Simulation eines Notfalls auf See: im Vorder-grund die Behandlungssituation, im Hinter-grund der Arzt, der im Notfall im Kranken-haus die übertragenen Daten (Bildschirm)analysiert und Anweisungen erteilt.

Erfolgreicher Praxistest an Bord des Seenotrettungskreuzers ARKONA mit dem SeenotretterMatthias Tetzlaff (v. l.), GHC-Geschäftsführer Dr. Trong-Nghia Nguyen-Dobinsky sowie denSeenotrettern Uwe Engelke und Kurt Tonn.

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Schwerer Unfall auf Ankerlieger in der Deutschen BuchtDrei Besatzungsmitglieder des Öl- undChemikalientankers „MTM Westport“sind am 21. November 2014 südöstlichvon Helgoland schwer verletzt worden.Ein Seemann hat den schweren Unfallnicht überlebt. Die SEENOTLEITUNGBREMEN der DGzRS koordinierte die Ret-tungsmaßnahmen.

Die vor Anker liegende „MTM Westport“hatte einen Mann über Bord sowie zweischwer verletzte Crewmitglieder aufdem bordeigenen Rettungsboot gemel-det. Die Seenotretter führten sofortzahlreiche Fahrzeuge, darunter die See-notkreuzer HERMANN MARWEDE/Stati-on Helgoland und HERMANNHELMS/Station Cuxhaven zum Unfallortetwa zehn Seemeilen (rund 18 Kilome-ter) südöstlich Helgoland.

Ein Such- und Rettungshubschrauberder Deutschen Marine (SAR-Hubschrau-ber) rettete den über Bord gestürztenSeemann. Das Crew-Transfer-Schiff„SC Falcon“ nahm zunächst einen derVerletzten aus dem verunfallten bordei-genen Rettungsboot der „MTM West-port“ auf und übergab ihn an den See-notkreuzer HERMANN MARWEDE. Dannübernahm die „SC Falcon“ auch denzweiten Verletzten, dieser wurde durch

den SAR-Hubschrauber von der „SCFalcon“ aufgewinscht.

Zwischenzeitlich hatte der SAR-Hub-schrauber einen Arzt vom Spezialschiff„Ceona Amazon“ auf der HERMANNMARWEDE abgesetzt. Die ununterbro-

chen durchgeführten Reanimationsver-suche des schwer verletzten Seemannsdurch Seenotretter und Arzt blieben je-doch vergeblich. Der SAR-Hubschrauberflog die beiden weiteren verletztenCrewmitglieder der „MTM Westport“ inein Krankenhaus auf dem Festland.

VERENA holt einen Schwerverletzten von Bord der „SC Falcon“.

Einsatz in der SilvesternachtFür die Seenotretter der Station Amrumwar die Silvesternacht besonders kurz:Kurz vor halb vier meldete sich die SEE-

NOTLEITUNG BREMEN der DGzRS. Bei ei-ner jungen, hochschwangeren Fraustand die Geburt kurz bevor, der Trans-

port ins Krankenhaus war dringend er-forderlich.

Da sich das nächstgelegene Kranken-haus auf Föhr befindet, brachte der See-notkreuzer VORMANN LEISS die jungeFrau in Begleitung der Amrumer Heb-amme zur zehn Seemeilen (ca. 18 Kilo-meter) entfernten Nachbarinsel. Dernächtliche Transport verlief bei ruhigerSee und vier Windstärken ohne Schwie-rigkeiten.

Um 4.50 Uhr übergaben die Seenotret-ter die werdende Mutter an den Landret-tungsdienst, und um 6.15 Uhr wurdeMia im Krankenhaus von Wyk geboren.Mutter und Kind sind wohlauf. Der See-notkreuzer kehrte zu seiner Station zu-rück und legte um kurz vor sechs wiederan seinem Liegeplatz auf Amrum an.Die VORMANN LEISS bei einer Kontrollfahrt

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Schiffsunglück vor Norderney: Arbeitsschiff sinkt vor NordseeinselVor Norderney ist am 24. November2014 eine Barge (flaches Arbeitsschiff)gesunken. Die beiden Besatzungsmit-glieder kamen ums Leben. Die Seenot-retter der Station Norderney hatten diebeiden Männer gefunden, die sofort ein-geleitete Reanimation blieb jedochohne Erfolg.

Um kurz vor acht Uhr hatte der Kapitänder Barge ein „Mayday“ ausgesendetund über Funk berichtet, dass ihr Schiffsinke. Zu diesem Zeitpunkt befand sichdie Barge etwa vier Seemeilen (siebenKilometer) nördlich von Norderney. DerSeenotkreuzer BERNHARD GRUBEN derDGzRS lief sofort aus. Zudem alarmiertedie SEENOTLEITUNG BREMEN die umlie-gende Schifffahrt sowie einen Such- undRettungshubschrauber der Marine. EinHubschrauber der Bundespolizei flog ei-nen Notarzt nach Norderney. ZahlreicheFahrzeuge nahmen direkt Kurs auf denHavaristen.

Als eine halbe Stunde nach dem Notrufzahlreiche Fahrzeuge vor Ort eingetrof-fen waren, war das Fahrzeug bereits ge-sunken. Als On-Scene-Coordinator (Ein-satzleiter vor Ort) wurde die „Nordic“eingesetzt. Die Suche vor Ort wurdedurch starken Seegang und schwierige

Sichtbedingungen durch die tiefstehen-de Sonne erschwert. An der Unglücks-stelle schwammen zahlreiche Ausrü-stungsteile auf.

Die beiden Besatzungsmitglieder derBarge wurden vom Marine-Hubschrau-ber gesichtet, der jeweils Rauchbomben

an der Fundstelle abwarf. Mit dem Toch-terboot der BERNHARD GRUBEN wur-den die beiden leblosen Männer an Bordgenommen. Die sofort eingeleiteten Re-animationsmaßnahmen blieben in bei-den Fällen ohne Erfolg. Rettungswestentrugen die beiden Schiffbrüchigen beimAuffinden nicht.

Der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBEN in seinem Revier

Groß angelegte Suche im Fehmarnbelt

Für die Seenotretter der DGzRS war dieWeihnachtsruhe am Abend des 25. De-zember 2014 beendet. Im Fehmarnbeltkoordinierte die SEENOTLEITUNG BRE-MEN der DGzRS eine mehrstündige großangelegte Suche, nachdem auf einemFährschiff der Vogelfluglinie ein Passa-gier über Bord gegangen war.

Im Einsatz waren der Seenotrettungs-kreuzer BREMEN der Station Fehmarn/Großenbrode, das SeenotrettungsbootHEILIGENHAFEN der gleichnamigen Sta-tion, der dänische Seenotrettungskreu-zer „L. W. Dam“ der Station Gedser, zweidänische Marineschiffe, das Bundespoli-zeiboot „Neustrelitz“ sowie zwei däni-sche Hubschrauber. Die BREMEN koordi-nierte alle beteiligten Einheiten als Ein-

satzleiter vor Ort (On Scene Co-ordina-tor).

Die Rettungseinheiten suchten nördlichFehmarn nach einem deutschen Staats-bürger, der von der „Scandlines“-Fähre„Prins Richard“ während der Reise vonPuttgarden nach Rødby über Bord gegan-gen war. Die Wassertemperatur im Revierlag bei etwa sechs bis acht Grad Celsius.

Nach rund dreieinhalbstündigem Ein-satz stellte die SEENOTLEITUNG BRE-MEN der DGzRS (MRCC = Maritime Res-cue Co-ordination Centre) die Suche ge-gen 22 Uhr ergebnislos ein. Die Wasser-schutzpolizei Heiligenhafen hat die Er-mittlungen zur Unglücksursache aufge-nommen.

Der Seenotrettungskreuzer BREMEN koordi-nierte alle an der Suche beteiligten Einheitenals Einsatzleiter vor Ort.

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10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Seenotrettung in LitauenVon Manuel Miserok

Zuständig für den Seenotrettungsdienstin Litauen ist die Litauische Marine, diein Klaipėda (ehemals Memel) auch einMaritime Rescue Coordination Center(MRCC) betreibt. Zu den Aufgaben desMRCC gehören die ständige Überwa-chung der Notruf-Frequenzen, die Orga-nisation und Koordination von SAR- undÖlbekämpfungsmaßnahmen in ihremZuständigkeitsbereich sowie die Zusam-menarbeit mit der Marine, Luftwaffe,Hafenbehörde, Küstenwache oder Feu-erwehr. Im Zeitraum von 2009 bis 2012gingen beim MRCC Klaipėda 275Notru-fe und Anfragen ein. In 128 Fällen warenSuch- und Rettungseinsätze auf dem Ku-rischen Haff, im Hafen von Klaipėda undauf offener See erforderlich. Dabei wur-den 492 Personen aus Seenot gerettet.

Ständig einsatzbereit liegt im Hafen dieSAR-Rettungseinheit „Šakiai“ (gespro-chen wie „Schakäj“), das nach der gleich-namigen Kleinstadt zwischen Klaipėdaund Kaunas benannt ist. Bei dem 56,6Meter langen und 10,5 Meter breitenSchiff handelt es sich um einen ehemali-gen, umgebauten Fischtrawler, der imFebruar 2009 von der Klaipėda StateSeaport Authority als sogenanntes Hilfs-fahrzeug zur Litauischen Marine kam.Die „Šakiai“ hat eine Verdrängung von1.350 Tonnen, wird von einem NVD-Die-selmotor mit einer Leistung von 1.320 PSangetrieben und erreicht so eine maxi-male Geschwindigkeit von 9,5 Knoten.Die Besatzung der „Šakiai“ besteht ausbis zu 16 Personen und ist permanent anBord. Zur umfangreichen SAR-, Brandbe-kämpfungs- und Ölauffang-Ausrüstunggehören leistungsstarke Fremdlenz-

pumpen, Ölauffangtanks, vier Feuer-löschkanonen, eine Dekompressions-kammer für Tauchunfälle, Rettungsflößefür 94 Personen und ein Rettungsboot.

Das Beiboot wird auf einer Arbeitsplatt-form auf dem Achterschiff mitgeführtund kann mittels Kran zu Wasser gelas-sen werden. Es ist das ehemalige See-notrettungsboot ILKA der DGzRS, das1994 an den litauischen Seenotret-tungsdienst abgegeben wurde. Zuvorwar es 22 Jahre lang auf den StationenBüsum, Juist und Freest im Einsatz ge-wesen.

Zur Flotte der Klaipėda State SeaportAuthority, die unter anderem für denLotsendienst zuständig ist, gehören dreiHafenkutter, zu deren Aufgaben unteranderem Schleppeinsätze im Hafen unddie Überwachung der Seehandelsgren-zen gehören sowie ein Rettungsboot.Das schnelle, flachgehende Einsatzfahr-

zeug mit dem Namen „Žaibas“ (deutsch:Blitz) wird bei Bedarf mit Personal derLotsenboote besetzt und operiert vor-wiegend im Hafen.

Geburtsort der Seenotrettung

Im heutigen Klaipėda stationierte diedort ansässige Kaufmannschaft bereitsim Jahr 1802 (andere Quellen nennendas Jahr 1809) ein erstes Ruderrettungs-boot. Diese Maßnahme gilt als die Ge-burtsstunde der organisierten Seenot-rettung in Deutschland. Den Rettungs-dienst führten anfänglich die Besatzun-gen der örtlichen Lotsenvereinigungdurch. In den 1820er Jahren entstand ei-ne weitere Rettungsstation im benach-barten Mellneraggen (heute Melnragė),und bereits 1827 fanden dort die erstenSchießversuche mit leinentragenden Ra-keten in Deutschland statt. 1839wurdedie Memeler Station zunächst in einenstaatlich organisierten Rettungsdienstder Königlichen Preußischen Regierungüberführt, ab 1887 wehte dann auchüber den Stationsgebäuden von Memelund Mellneraggen die Flagge der 22 Jah-re zuvor gegründeten DGzRS.

Litauen hat mit einer Länge von 99 Ki-lometern die kürzeste Küstenlinie al-ler Ostsee-Anrainerstaaten. In Klai -pėda, rund 285 Kilometer von derHauptstadt Vilnius entfernt gelegen,befindet sich der einzige Seehafendes Landes. Da der Hafen meist dasganze Jahr über eisfrei ist, spielt er ei-ne bedeutende Rolle als Drehscheibefür den Seehandel.

Auf dem heutigen litauischem Staatsgebiet ist von den alten Rettungseinrichtungen der See-notretter nur noch das Stationsgebäude der ehemaligen DGzRS-Station in Nimmersatt (Ne-mirseta) vorhanden. Es steht heute unter Denkmalschutz.

SAR-Schiff „Šakiai“ liegt einsatzbereit im Hafen von Klaipėda.

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Klaus Wachsmuth und seine Frau EllenTrübger haben eine gemeinsames Hob-by: die DGzRS. Seit vielen Jahren enga-gieren sich die beiden Sereetzer als Eh-renamtliche an Land und Förderer fürdie Seenotretter. Und jetzt hat dieDGzRS Klaus Wachsmuths „Bausatz“ fürein Papier-Seenotrettungsboot als Ba-stelbogen in Serie aufgelegt.

Wie er sich mit dem „Virus Seenotret-tung und DGzRS“ ansteckte, beschreibtKlaus Wachsmuth eindrucksvoll auf derJubiläumswebsite www.150-jahre-seenotretter.de der Seenotretter: Im Fe-bruar 1960war der damals 18-Jährige inder Kurzschule in Weißenhaus/Ostseeund erlernte gemeinsam mit anderenJugendlichen Erste Hilfe, Feuerwehr-dienst und Seenotrettung. „An einemwunderschönen Wintertag bei strahlen-dem Sonnenschein und Temperaturenum die sechs bis sieben Grad Minusdrückte ein steifer Nord-Ost-Wind mitStärke fünf bis sechs etwa eineinhalbMeter hohe Wellen in die HohwachterBucht. Herrlich!“, erinnert sich der 72-Jährige noch heute an den Tag vor mehrals fünf Jahrzehnten.

„Mit dem Ruderrettungsboot fuhr ichmit sieben anderen Jungs und dem Aus-bilder raus auf die Ostsee. Plötzlich bliebdas Boot etwa 500Meter von der Küsteentfernt stehen und fing an, wie wild zustampfen. Es ließ sich kaum steuern unddrehte sich immer wieder in den Wind.“Doch dem erfahrenen Ausbilder gelanges mit geschickten Manövern und klaren

Befehlen, das Boot samt seiner Insassenwieder an Land zu bringen.

„Virus“ verbreiten

„Dieses Erlebnis habe ich nie vergessen.Verglichen mit dem, was die Seenotretterfrüher mitgemacht und erlebt hatten –und was sie heute trotz aller Technik im-mer noch leisten müssen, war das, wasich erlebt hatte, gar nichts. Aber es weck-te das Interesse an der Organisation und

den Menschen dahinter. Und es ließ michnicht mehr los“, schreibt Klaus Wachs-muth auf der Jubiläumswebsite. Und ir-gendwann setzte er sich in seiner Freizeitfür die Seenotretter ein: „Ich versuche,möglichst viele Menschen mit dem schö-nen ,Virus Faszination Seenotrettung undDGzRS‘ zu infizieren, damit auch sie mit-machen – als Förderer und ehrenamtlicheMitarbeiter“, sagt er. Mehrmals im Jahrist der passionierte Modellbauer gemein-sam mit seiner Frau regelmäßig für dieSeenotretter im Einsatz.

Sie bringen vor allem Kindern die Arbeitder DGzRS nahe. So können die Mädchenund Jungen im Wasserbecken mit Mini-Seenotrettungskreuzern Rennen fahrenoder sich ein eigenes Boot aus Pappebauen. Alles nach eigenen Ideen des Paa-res versteht sich. „Es freut uns einfach,unsere Begeisterung weiterzutragen –vor allem an die Jüngsten“, berichtetensie der Journalistin Britta Kessing vonden Lübecker Nachrichten in einem In-terview. Und weiter: „Die Kinder erzäh-len dann davon zu Hause, erkennen dieSeenotretter an der Küste wieder undwerden vielleicht selbst mal aktiv oderFördermitglied.“ Und angesteckt mitdem „DGzRS-Virus“ wurden sie eventuellvon Klaus Wachsmuths Bastelbogen,den es jetzt in Serie gibt.

Der DGzRS-Ehrenamtliche Klaus Wachsmuth (3. v. r.) aus dem schleswig-holsteinischen Sereetzbringt bei Veranstaltungen vor allem Kindern die Arbeit der Seenotretter nahe.

Seit einigen Wochen können Besucherder Seenotretter-Website (www.seenotretter.de) neben den beiden See-notrettungskreuzern HARRO KOEBKE/

Station Sassnitz und NIS RANDERS/Sta-tion Maasholm auch das Seenotret-tungsboot WERNER KUNTZE in einemvirtuellen Rundgang erkunden. Es wirdvon freiwilligen Seenotrettern gefah-ren und ist in Langballigau an der Flens-burger Förde stationiert. Den virtuellenRundgang mit beeindruckenden 360-Grad-Aufnahmen hat Christian Cle-wing aus Warstein den Seenotretternals Spende zur Verfügung gestellt.Vielen herzlichen Dank!

Neu auf der Website

Alles aus Papier

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12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Neues Typschiffaus HannoverModellbauer mit vier Jahren: JerichoWegner aus Hannover hat in seinemIngenieurbüro für Schiffe aus Kunst-stoffsteinen ein Typschiff der weg-weisenden Duplo-Klasse entwickelt.Es ist ein Nachbau der THEODORSTORM und des Arbeitsbootes NISPUK. Wie beim Original kann das Ar-beitsboot ausgesetzt werden und se-parat „fahren“. Weitere Modelle sol-len folgen, verspricht Jericho.

Lutz Griesberg ist gelernter Fischer. Undseit 25 Jahren Seenotretter. Seither fischtder Vormann des Seenotkreuzers THEOFISCHER Schiffbrüchige aus der Ostsee.Auf Wache an Bord kocht er für seine Be-satzung – meistens Fisch. Gemeinsammit DGzRS-„Bootschafter“ Yared Dibabahat er am 12. Dezember 2014 vor derFernsehkamera am Herd gestanden.

Der bekannte NDR-Moderator hatteGriesberg in die Sendung „Mein Nach-

mittag“ eingeladen. Er ließ sich nichtzwei Mal bitten: Es gab Steinbutt mitDillsoße und süßen Drillingen – lecker!

Für das beliebte „Seenotretter-Koch-buch“ mit Originalrezepten von Bordhatte sich Griesberg vor wenigen Jahrennoch bedeckt gehalten. „Unsere altenRezepte geben wir Poeler nur selten wei-ter“, sagt er. Doch Dibaba durfte ihm indie Töpfe gucken – ebenso wie alleFreunde der Seenotretter.

Vormann Lutz Griesberg mit Seenotretter-„Bootschafter“ Yared Dibaba im NDR-Fernsehstudio

Vormann als Küchenchef im TV-Studio

ARKONA liegt jetzt dauerhaft in ThüringenAn Großengotterns Kindertagesstätte„Sonnenschein“ hat jetzt mit der „SK Ar-kona“ ein zweites Schiff dauerhaft fest-gemacht. Der eingeschossige Anbauwurde am 28. Oktober 2014 offiziell ein-geweiht. In ihm befinden sich unter an-

derem der Eingang und ein Raum für dieKinderwagen.

Beim Namen für den neuen Gebäudeteilmussten die Erzieherinnen und Kindernicht lange überlegen. Sie tauften ihn

auf den Namen „SK Arkona“, weil dieKindertagesstätte seit vielen Jahren einePartnerschaft mit den Seenotretternund der Besatzung des Seenotrettungs-kreuzers ARKONA in Warnemündepflegt.

Christian und Jamila schneiden unter dem Applaus ihrer Spielkamera-den das symbolische Band durch.

Ab sofort geht es für die rund 110Mädchen und Jungen durch die „SKArkona“ in die Kindertagesstätte „Sonnenschein“.

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Sammeln bis zur LadelukeSeit über 135 Jahren sind die Sammel-schiffchen das Symbol für den freiwilli-gen und selbstlosen Einsatz der Seenot-retter. Derzeit sind rund 14.000 im Ein-satz – sogar auf der Zugspitze oder anBord eines U-Bootes. Auf dieser Seitestellen wir einige Liegeplätze unserer„32-Zentimeter-Klasse“ vor. Wollen auchSie einem Sammelschiffchen einen öf-fentlich zugänglichen Ankerplatz ge-ben? Mehr Infos unter www.seenotret-ter.de/sammelschiffchen.

Auf „Fred’s Stammtisch“ in Rosenheim stehtseit 2014 ein Sammelschiffchen. Angeregthat dies Manfred Krings und so ist es immerdabei, wenn er sich mit seinen Freunden inder Kneipe trifft. „Ich habe Hochachtung vordem ehrenamtlichen Einsatz aller freiwilli-gen Seenotretter“, begründet er sein Enga-gement.

Auf der „MS Schilksee“ schippert auch immer die kleinste Bootsklasse der DGzRS mit. KapitänHannes Löffelmann (l.) wirbt bei den Hafenrundfahrten auf der Kieler Förde für die Arbeit derSeenotretter und bittet die Gäste gemeinsam mit seiner Frau Munja Löffelmann und Boots-mann Miroslav Gorecki um eine kleine oder große „Fracht“ für die „32-Zentimeter-Klasse“.

Bei Kaufmann Hartmut Lange (M.) auf der Nordseeinsel Neuwerk müssen die Sammelschiff-chenbetreuer Dieter Buß (l.) und Rolf Salzmann immer etwas länger zählen. Im September2014 brauchten sie zweieinhalb Stunden. Das Ergebnis: 1.039,48 Euro für die Seenotretter.

Beim Frisör Peter Pieper (l.) in Essen-Rütten-scheid steht seit einigen Jahren ein Sammel-schiffchen auf dem Tresen. In diesem Jahrwar es mit rund 790 Euro so gut wie noch niegefüllt. Betreut wird es vom DGzRS-Ehren-amtlichen Werner Lorscheid.

Nach über 50 Jahren „von Bord“ gegangenGemeinsam mit ihrem Mann hat Mari-anne Hentzel über fünf JahrzehnteSammelschiffchen in Dortmund undUmgebung betreut. „Jetzt ist Schluss“,sagt die 88-Jährige. Sie fühle sich nichtmehr fit genug für den Job und muss

das Ehrenamt schweren Herzens auf-geben. „Ein bisschen Wehmut ist da-bei“, gesteht sie, „aber jetzt sind ebenJüngere an der Reihe.“ Zuletzt hat sienoch zwei Sammelschiffchen regelmä-ßig geleert – in der Hochzeit seien es ei-

nige Hundert gewesen, erinnert sichdie Dortmunderin. Sie engagierte sichall die Jahre für die DGzRS, weil sie auf-grund ihrer familiären Wurzeln schonimmer eine enge Verbundenheit mitden Seenotrettern gespürt habe.

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14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Erneut ein voller Erfolg: Beim diesjähri-gen Eiswett-Stiftungsfest am 17. Januar2015 ist wieder kräftig für die Seenot-retter gesammelt worden. Laut Medien-berichten kamen an diesem Abend418.000 Euro für die DGzRS zusammen.

Das Ergebnis der traditionsreichen Bre-mer Eiswette am 6. Januar 2015 stand

dagegen bereits vor der Veranstaltungfest: „De Werser geiht“ – die Weser fließtund ist eisfrei. Dennoch waren hunderteSchaulustige am Dreikönigstag zumPunkendeich gekommen, um die Eispro-be der Bremer Eiswettgenossen mitzu-erleben. Und in diesem Jahr war es eineganz besondere Auflage: Gleich zweiSchneider plauderten mit losem Mund-werk munter drauflos.

Auch bei der 186. Ausgabe kam der fürseine frechen Sprüche bekannte„Schneidermeister“ Burckhard Göbelselbstverständlich zu spät. Pünktlich wardagegen sein Nachfolger: Schließlichkommt Peter Lüchinger, Schauspieler beider Bremer Shakespeare Company, ausder Schweiz und ist dank seiner präzisenSchweizer Uhr immer rechtzeitig da.Nach einem Vierteljahrhundert gabBurckhard Göbel das Bügeleisen für dieEisprobe an Peter Lüchinger ab. Mit gro-ßem Applaus wurde er vom Publikumverabschiedet.

Seit 1829 stehen das Präsidium und dieNovizen der Eiswettgesellschaft, die Hei-ligen Drei Könige sowie Notarius undMedicus einmal im Jahr an der Weser,um zu prüfen, ob ein 99 Pfund leichterSchneider mit einem heißen Bügeleisen

trockenen Fußes auf die gegenüberlie-gende Flussseite kommt.

Zuletzt war dies 1947 der Fall. Doch trotzeisfreier Weser wurden die Fräcke derbeiden Schneider beim Überqueren derWeser nicht nass: Das TochterbootCHRISTIAN des Seenotkreuzers HER-MANN RUDOLF MEYER der DGzRS brach-te sie sicher ans andere Ufer. Diese eh-renvolle Aufgabe übernahmen die See-notretter erneut sehr gerne – schließlichwurde beim Eiswett-Stiftungsfest am17. Januar 2015wieder kräftig für sie ge-sammelt. Laut Medienberichten kamenan diesem Abend rund 418.000 Euro fürdie DGzRS zusammen.

Einmarsch des Eiswett-Präsidiums auf dieBühne am Punkendeich

Nach einem Vierteljahrhundert gibt Burck-hard Göbel (l.) das Bügeleisen an seinenNachfolger Peter Lüchinger ab.

Das Tochterboot CHRISTIAN des Seenotrettungskreuzers HERMANN RUDOLF MEYER bringt die beiden Schneider trockenen Fußes an das gegen-überliegende Weserufer.

418.000 Euro für die Seenotretter

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Burckhard Göbel (2. v. l.) verabschiedet sich auch von den ehrenamtlichen DGzRS-MitarbeiternHolger Gehrke (l.), Wilhelm Esmann (2. v. r.) und Dr. Eberhard Klein.

Mit großem Applaus wird Burckhard Göbelvon den Zuschauern verabschiedet.

Ausdrucksstarke Mimik des Schauspielers Pe-ter Lüchinger

Zum Erstaunen aller stimmt das Gewicht desSchneiders auf das Gramm genau.

Amüsieren sich über den neuen Schneider: Notarius (M.) alias Thomas Röwekamp und Eiswett-Präsident Patrick Wendisch.

Ist das Bügeleisen auch heiß genug: Medicus alias Uwe Lühring wird von den Heiligen DreiKönigen zum Testen gezwungen.

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Einmal mit dem Seenotrettungskreuzer fahren?Freiwillig, unabhängig, spendenfinan-ziert: Seit 1865 kennzeichnet dies die Ar-beit der Seenotretter. In diesem Jahrwird die DGzRS 150 Jahre alt. Zum Jubi-läum haben „boot“-Besucher eine Pre-miere erlebt: Sie konnten als Erste anLand einen Seenotrettungskreuzer steu-ern – an einem Original-Simulator. Dieinternationale Bootausstellung fandvom 17. bis 25. Januar 2015 in Düssel-dorf statt.

Die Seenotretter sind rund um die Uhrund bei jedem Wetter einsatzbereit. Oftsind sie gerade dann auf Nord- und Ost-see unterwegs, wenn andere SchiffeSchutz im Hafen suchen – Jahr für Jahrmehr als 2.000Mal. Die oft gefahrvollenEinsätze finden in der Regel unter Aus-schluss der Öffentlichkeit statt. Dochjetzt können Freunde der Seenotrettervirtuell an Bord gehen und mitfahren.

An einem ehemaligen Fahrstand desAusbildungssimulators der DGzRS las-sen sich mittels Original-Fahrhebelnund -instrumenten Ausschnitte des rea-litätsnahen PC-Simulators „Die Seenot-retter“ spielen. „Maschinen, Bugstrahl-ruder, Tochterboot und Feuerlöschanla-ge – alles ist fast wie im Alltag bei uns an

Bord. Auch die Einsätze sind realistisch“,ist Dirk Hennesen, Vormann des Seenot-rettungskreuzers VORMANN STEFFENS,begeistert.

Auf dem speziell für Messen und Veran-staltungen umgebauten Original-Fahr-

stand läuft die 2013 vom PC-Spiele-Ent-wickler „Reality Twist“ nach Einsatzun-terlagen der DGzRS entwickelte Spiele-software, die unter dem Namen „Schiff-Simulator: Die Seenotretter“ von „rondo-media“ vermarktet wird. Sie ist auch imSeenotretter-Shop erhältlich.

Premiere in Düsseldorf: Erstmals präsentiert die DGzRS auf ihrem Messestand einen Original-Simulator.

Ehrenamtliche Mitar-beiter der DGzRS habenbei den Open-Ship-Terminen des 2014gebauten Tiefseefor-schungsschiff „Sonne“in Wilhelmshaven, Bre-men, Hamburg, Warne-münde und Kiel bei denetwa 20.000 Besuchernkräftig für die mitunterlebensrettende Arbeitder DGzRS geworben. Inden zwei Wochen lande-ten rund 2.100 Euro imSammelschiffchen derSeenotretter und die Eh-renamtlichen konntenzwei neue Förderer ge-winnen.

Aus Forschungsschiff wird Spendenschiff

Dr. Monika Segl hat die Seenotretter-Informationsstände aufdem Forschungsschiff „Sonne“ organisiert.

Auf der Reise- und Freizeitmesse„f.re.e“ vom 18. bis 22. Februar 2015 inden Münchener Messehallen habendie Seenotretter über ihre Arbeit in-formiert. Viele der über 110.000 Besu-cher zeigten sich beeindruckt: Siesteckten rund 3.000 Euro ins Sammel-schiffchen und vier wurden regelmä-ßige Förderer. Erneut erließ die MesseMünchen GmbH der DGzRS die Stand-gebühren.

DGzRS-Ehrenamtlicher Andreas Vohber-ger (l.) im Gespräch mit Messe-Besuchern

DGzRS informiert

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Klein, kleiner, Schmitz

Wenn Volker Schmitz in seinen Hobby-keller geht, kommt er zuweilen mit et-was sehr, sehr Kleinem wieder heraus.Stundenlang, manchmal tagelang sägt,fräst, schleift und bohrt der ehemaligeBerufsfeuerwehrmann an einem Mas-sivholzstück herum, bis es schließlichdie Form hat, die er sich vorstellt. Aufdiese Weise ist auch Ende der 1980erJahre der vermutlich kleinste Seenotret-tungskreuzer mit Tochterboot aus Holzentstanden. Der Kreuzer bringt nur 16Gramm auf die Waage, ist 85Millimeterlang, 22Millimeter breit und 48Millime-ter hoch. Noch beeindruckender die Ma-ße des Tochterbootes: Es ist zwei Grammleicht, 30Millimeter lang, 12Millimeterbreit und hoch.

„Das Vorbild war die H.-J. KRATSCHKE“,berichtet der heute 66-jährige Pensio-när. Den 19-Meter-Seenotrettungskreu-zer hat der bekennende Seenotretter-Fan oft bei seinen vielen Aufenthaltenauf Nordstrand gesehen. An die Nordseezog es den Bielefelder gemeinsam mitseiner Familie immer wieder – auch umseine Schwester auf Nordstrand zu be-suchen. „Das Modell habe ich für meineKinder zum Spielen gebaut – nicht fürdie Vitrine“, sagt er. „Es ist seit seinemStapellauf unzählige Male im Einsatz ge-

wesen und das Tochterboot hat sogareinmal einen schlimmen ‚Staubsauger-orkan‘ überstanden“, erzählt er miteinem Schmunzeln. Heute spielen seineEnkel mit dem Holzkreuzer und derLandschaft aus Sperrholz, auf der einFischkutter zu sinken droht. Dennschließlich „tobt bei den Schmitz derOrkan auf dem Teppich“, wie vor einigerZeit die lokale Tageszeitung titelte.

Geht’s noch kleiner? Volker Schmitz‘ hölzerner Seenotrettungskreuzer ist nur achteinhalb Zen-timeter lang und das Tochterboot sogar nur drei Zentimeter.

Einsatz für den Holzkreuzer: Ein Fischkutterdroht im Sperrholzmeer zu versinken.

Künstlerisches für die Seenotretter

„Würden Sie da rausfahren?“, fragen dieSchüler Jan Depta und Adrian Dittrichauf ihrem Werbeplakat, das ein Ruder-rettungsboot in tosender See zeigt. Ver-mutlich nicht – doch für die Sicherheitauf See kann jeder ein paar Euros spen-den, finden die beiden Achtklässler derLiebfrauenschule in Oldenburg. Darumhaben sie das Bild mit einem Spenden-aufruf versehen.

Entstanden ist das Plakat im Kunstun-terricht. „Wir sollten ein Werbeplakatherstellen“, sagt Jan Depta. Gemeinsammit seinem Freund Adrian Dittrich ent-schied er sich für das Thema Seenotret-tung.

Warum? Ganz einfach: „Die Entwicklungvom einfachen Ruderrettungsboot zummodernen Seenotrettungskreuzer hat

mich schon immer fasziniert und ich fin-de den Einsatz für Menschen in Not sehrwichtig“, begründet der 13-Jährige aus

Wardenburg die Wahl. Und das Ergebnisist mehr als gelungen – findet auch derLehrer: Er hat ihnen eine 1 gegeben.

Adrian Dittrich (l.) und Jan Depta mit ihrem selbst gestalteten Plakat

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18 19 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

RESPEKT – 150 Jahre Deutsche Gesell-schaft zur Rettung Schiffbrüchiger Peter Neumann200 Seiten, ISBN: 978-3-7822-1203-8,Koehlers Verlagsgesellschaft, 39 Euro

Seit mehr als 30 Jahren hält der Hambur-ger Seefotograf Peter Neumann die Ar-beit der Seenotretter in beeindruckendenBildern fest. Seine Aufnahmen mitunterextremer Situationen überlässt er derDGzRS honorarfrei. Mehrere tausend Mo-tive sind über die Jahre entstanden. Die-ser Bildband vereint die besten, ergänztum nachgestellte historische Szenen.

Beide Bücher sind im Seenotretter-Shop (www.seenotretter-shop) erhältlich.

Bücherschapp

Es bläst der Sturm mit Stärke zehn,der Hein kann kaum auf den Füßen steh’n,hält Wahrschau über die brandende See,sieht nur Wellen und Gischt, so weiß wie Schnee!

Er schaut nach dem Vater, der draußen allein,hofft auf das Gute, der Vater kommt wieder heim,hofft auf die Stärke, die die Fischer auszeichnen,doch will er nicht von der Mole weichen.

Sein suchender Blick den Rettungskreuzer erkennt,klopft an und seine bestimmte Frage nennt!Über Kanal „16“ er den Vater erreicht, ist auf dem Heimweg vom Hafen nicht mehr weit.Die Rettungsmänner sind ruhig, doch zum Einsatz bereit.

Diese Schiffe an der Küste sind bestens bekannt,es sind die Seenotretter von der Waterkant.Ihr Zeichen das Hansekreuz, die Farben Rot-Weiß-Schwarz,von jedem Skipper innig verehrt, im Notfall sie ihm zur Seite steh’n!

Dann kommt Bewegung in die Crew auf dem Schiff,aus der ängstlichen Stimme der Vormann die Meldung begriff.„Mayday“ dreimal klingt es aus dem Radio,mit ruhiger Stimme die Frage: „Was ist geschehen, wo stehst du, wo?“

Jetzt tritt gelernte Routine heraus,schon sind die Leinen gelöst und die Fahrt geht voraus.Wer hat gerufen, wer ist in der stürmischen See in Not?Ein Segler, ein Fischer, der Vater mit seinem Boot?

Schon hat der peitschende Regen die Retter verschluckt,jeder im Hafen nur in unsichtbare Ferne guckt!Alle bangen und hoffen zugleich,die Zeit wird lang, die Minuten zur Ewigkeit.

Dann kommt die Kunde: Gerettet, wenn auch durchnässt,schon macht der Rettungskreuzer im Hafen fest.Zwei Menschen betreten die Mole, in Decken gehüllt,sie lachen und weinen, so ist es, wenn man sich wie neu geboren fühlt!

Der Dank an die Retter kommt von Jedermann her,auch Hein fällt der Dank an die Retter nicht schwer!Der Vater steht wieder neben ihm, er strahlt vor Glück,so gehen sie Hand in Hand nach Hause zurück!

Das Gedicht hat Rudolf F. Böke aus Lemgo geschrieben und den Seenotrettern gewidmet.

der Illustratorin Marlis Kahlsdorf könnendie jungen Leserinnen und Leser auf Ent-deckungsreise gehen und erfahrengleichzeitig, welche Aufgaben die See-notretter eigentlich haben.

Alles beginnt mit einer Paddeltour in ei-nem neuen Schlauchboot vor Cuxhaven.Plötzlich schlägt das Wetter um und diekleine Möwe Emma sowie ihr FreundMax treiben auf das offene Meer hinaus.Als das kleine Boot kentert, geraten diebeiden Freunde in höchste Lebensge-fahr. Kommen die Seenotretter rechtzei-tig, um die beiden aus dem kalten Was-ser zu ziehen?

Für jedes verkaufte Buch spendet derVerlag einen Euro an die DGzRS.

BOYENS

Marlis Kahlsdorf

Emma und Max: Aus Seenot gerettet!

Neumann skizziert die DGzRS-Geschich-te, die Küstenverhältnisse von Nord- undOstsee, ihre Gefahren und die Men-schen, die sich der Herausforderung stel-len, andere aus Gefahr zu befreien. Mit„Respekt“ verneigt sich ein ausgewiese-ner Kenner der Materie vor den Seenot-rettern.

Besonders eindrücklich ist der englischeText des zweisprachigen Buches. In sei-ner Muttersprache vermittelt Neumannganz unmittelbar die Grenzenlosigkeitder Seenotrettung.

Für jedes verkaufte Buch spendet derVerlag drei Euro an die DGzRS.

Emma und Max: Aus Seenot gerettet!Marlis Kahlsdorf28 Seiten, ISBN: 978-3-8042-1410-1,Boyens Buchverlag, Preis: 9,95 Euro, Altersempfehlung: ab 6 Jahre

In dem neusten Band der erfolgreichenKinderbuchreihe „Emma und Max“ gera-ten die Möwe und der Rabe in Seenotund erleben hautnah, wie aufregend undwichtig die Arbeit der Seenotretter ist. Inden liebevollen und detailreichen Bildern

Seenotretter

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„Diese Geschichte musste ich unbedingtKindern erzählen, weil es ohne das tragi-sche Unglück des Auswandererschiffes‚Johanne‘ die DGzRS vielleicht nie gege-ben hätte.“ So beschreibt der bekennen-de Seenotretter-Fan Dirk Böhling dasHauptmotiv für sein neues Kinderbuch„Der Untergang der Johanne – und wiedaraus eine rettende Idee wurde“.

Und weil das Thema eng mit den Seenot-rettern verknüpft ist, las Dirk Böhling am18. Dezember 2014 in der DGzRS-Zentra-le in Bremen aus seinem neuesten Werkvor. Gebannt hörten ihm über 60 Schülerder 3. und 4. Klasse der Grundschule ander Carl-Schurz-Straße zu.

Das Buch beruht auf einer wahren Bege-benheit: Am 6. November 1854 strandetedas Auswandererschiff „Johanne“ vorSpiekeroog. Beim Schiffbruch der Barkstarben 84 Menschen in der tosendenSee. Weil es an Rettungsmitteln fehlte,mussten die Inselbewohner tatenlos da-bei zusehen. Erst bei Ebbe konnten sie dieüberlebenden Schiffbrüchigen rettenund die Toten bergen. Der Untergang der„Johanne“ war eines der schwersten

Schiffsunglücke jener Jahre an den deut-schen Küsten. Es wurde zum entschei-denden Anstoß für den Ruf nach einemorganisierten Seenotrettungswerk mitständig einsatzbereiten Stationen ent-lang der Küste und auf den Inseln. Zehn-einhalb Jahre später, am 29. Mai 1865, vor

beinahe 150 Jahren, mündeten diese Be-mühungen in die Gründung der DGzRS.

Die Strandung der „Johanne“ ist in DirkBöhlings Buch in eine fiktive Rahmen-handlung eingebettet: Vormann Kloseerzählt den beiden Kindern Karla undPaula an Bord des modernen Seenotret-tungskreuzers HERMANN RUDOLFMEYER die Geschichte der Havarie undwie sie den Anstoß für einen der mo-dernsten Seennotrettungsdienste derWelt gab.

Das Buch ist für Kinder ein lesenswerterEinstieg in das Thema Seenotrettung.Die großformatigen, farbigen Illustratio-nen von Margarita Escribano Röber ver-mitteln einen Eindruck von der Seefahrtim 19. Jahrhundert und lassen dennochviel Raum für die eigene Fantasie. DasBuch hat 38 Seiten, und der Text ist inDeutsch und Englisch. Es ist als Vorlese-geschichte für Kinder ab vier Jahren ge-eignet und wird vom Verlag ansonstenab acht Jahren empfohlen.

Das Kinderbuch ist für 12,90 Euro in derDGzRS-Zentrale in Bremen erhältlich.

Das Cover des Kinderbuches „Untergang derJohanne“

In der Zentrale der DGzRS in Bremen hat Autor Dirk Böhling (hinten rechts) aus seinem neusten Kinderbuch vorgelesen. Zur Lesung waren über60 Schülerinnen und Schüler der Grundschule an der Carl-Schurz-Straße gekommen.

Wie alles begann: Kinderbuch zur Geschichte der Seenotretter

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Niemals ohne Sammelschiffchen zu den SeehundsbänkenWenn die „MS Wappen von Norderney“von Greetsiel aus zu ihren Ausflugsfahr-ten aufbricht, ist seit einigen Jahrenauch immer ein Sammelschiffchen derDGzRS dabei.

Und wenn die Gäste eine Muschel mitder Aufschrift „Wappen von Norderney“als Erinnerung an den Törn haben möch-ten, bittet die Besatzung um eine Spen-de zugunsten der Seenotretter. Auf dieseWeise sind in der Saison 2014über 3.230Euro zusammengekommen.

„Wenn wir mit ‚MS Wappen vonNorderney‘ zu den Robben- und See-hundsbänken fahren, sind unsere Besu-cher immer beeindruckt von den Schif-fen auf der Nordsee. Und die Seenotret-ter sind rund um die Uhr bei jedemWetter für bedrohte Menschen auf Seeunterwegs. Diese Hilfe für die Schifffahrtwollen wir mit den Sammlungen anBord unterstützen“, begründete KapitänGerhard Conradi das Engagement fürdie DGzRS.

Mit an Bord: Der ehrenamtliche Mitarbeiter der Seenotretter Arnold Wybrands (l.) nimmt vonGerhard Conradi, Kapitän „MS Wappen von Norderney“, das prall gefüllte Sammelschiffchenentgegen.

Stürmisches SchredderfestWohin mit dem Tannenbaum nach demWeihnachtsfest? Für die Menschen inHamburg-Finkenwerder gibt’s auf dieFrage nur eine Antwort: zum Schredder-fest der Freiwilligen Feuerwehr Finken-werder natürlich.

Trotz gelegentlicher Regenschauer undstürmischem Wind fand die 13. Auflageder Veranstaltung am 11. Januar 2015vor der Wache am Doggerbankwegstatt. Und erneut brachten viele Einwoh-ner aus dem Stadtteil ihre ausgedientenWeihnachtsbäume vorbei, um sie gegeneine Spende von mindestens einen Eurozugunsten der Seenotretter zerkleinernzu lassen. Auf diese Weise landeten rund655 Euro im Sammelschiffchen derDGzRS. Mehr über die Arbeit der Seenot-retter erfuhren die Besucher, darunterauch Hamburgs Bürgermeister OlafScholz, von den Ehrenamtlichen Manue-la Decker, Isabelle Hallaschka, Karl Wol-farth und Andreas Wörner am Infostandder DGzRS.

Schreddern für die Seenotretter: Immer zumJahresanfang zerkleinern Feuerwehrleuteder Freiwilligen Feuerwehr Finkenwerderausgediente Weihnachtsbäume gegen eineSpende.

Wir trauern um . . .

… Wolfgang Clausen, der am 2. Sep-tember 2014 im Alter von 76 Jahrenverstarb. Clausen war von 1975 bis1985 freiwilliger Seenotretter auf derStation Langballigau.

… Jörg-Michael Schröder. Er starb am27. Januar 2015 im Alter von 45 Jah-ren. Zuletzt war Jörg-Michael Schrö-der 2. Vormann auf dem Seenotret-tungskreuzer VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel. Er begann seinenDienst bei der DGzRS am 12. August1994.

… Karl-Christoph Staker, der von 1997bis zu seinem Tod am 6. Februar 2015freiwilliger Seenotretter auf der Stati-on Breege gewesen ist. Er starb im Al-ter von 74 Jahren.

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Mehr als ein StandardwerkAls der Cuxhavener Mediziner, Seenot-arzt und Langstreckensegler Dr. Mein-hard Kohfahl 1995 die Erstauflage von„Medizin auf See“ herausgab, hatte erein Ziel vor Augen: Mit dem Buch in derBordbibliothek und einer Erste-Hilfe-Grundausrüstung im Schrank solltenauch medizinische Laien einem krankenoder verletzten Crewmitglied bei einemSegeltörn umfassend und fundiert hel-fen können, wenn Arzt oder Kranken-haus kurzfristig nicht zu erreichen sind.Mittlerweile ist im Januar 2014 die drit-te Auflage erschienen, die sein Sohn Dr.Jens Kohfahl komplett überarbeitet undneu gestaltet hat. Ein Exemplar über-reichte er im November 2014 an dieBesatzung des in Cuxhaven stationier-ten Seenotrettungskreuzers HERMANNHELMS.

Mit im Gepäck hatte er eine Spende inHöhe von rund 3.700 Euro. Das Geld istder Überschuss aus dem Buchverkauf,der nach dem Wunsch seines 2013 ver-storbenen Vaters den Cuxhavenern See-notrettern zu Gute kommen sollte, be-tonte Dr. Jens Kohfahl bei der Übergabe.Denn sein Vater war als freiwilliger See-notarzt der Cuxhavener Besatzung eng

verbunden und auch Dr. Jens Kohfahlfährt seit vielen Jahren bei medizini-

schen Einsätzen gemeinsam mit denSeenotrettern auf die Nordsee.

Die zweckgebundene Spende von Dr. Jens Kohfahl (3. v. r.) investierten die Cuxhavener Seenot-retter in einen sturmfesten Pavillon, den sie in Gedenken an den verstorbenen Seenotarzt Dr.Meinhard Kohfahl „Meinhard’s“ tauften. Außerdem überreichte Dr. Jens Kohfahl im Beisein vonDGzRS-Geschäftsführer Udo Helge Fox (3. v. l.) ein Exemplar der Neuauflage von „Medizin aufSee“ an Vormann Holger Wolpers (2. v. r.). Foto: Thomas Sassen

Hinter dem Türchen: 700 Euro für die SeenotretterAn einem Adventskalender der beson-deren Art hat sich das FachgeschäftEP:Heider in Brunsbüttel beteiligt: DerMobilfunkvermarkter SuperNova hatte

seine Vertriebspartner vor Ort um Vor-schläge gebeten, welche Organisatio-nen an den 24 Tagen jeweils eine 700-Euro-Spende erhalten sollen. Britta

Schierhorn von EP:Heider empfahl dieSeenotretter – und wurde ausgewählt.Sie übergab am 4. Dezember 2014 einensymbolischen Scheck an die DGzRS-Ehrenamtliche Ingrid Proemmel undden Seenotretter Peter Proemmel vonder Freiwilligen-Station Brunsbüttel.

„Ich bin am Wasser aufgewachsen undam Wochenende ging es immer mit denEltern zum Segeln raus. Da weiß ich na-türlich, dass es in Brunsbüttel eine eh-renamtlich besetzte Station mit Seenot-rettungsboot gibt – eine von vielen ander Küste. Und den Einsatz der freiwilli-gen Seenotretter zu würdigen, war mireine Herzensangelegenheit“ , sagte Brit-ta Schierhorn. Deshalb freute sie sichsehr, dass ihr Vorschlag angenommenwurde. Zumal das Fachgeschäft dieDGzRS bereits seit Jahren unterstützt:An der Ladenkasse steht ein Sammel-schiffchen, das Ingrid Proemmel regel-mäßig leert.

700 Euro für die Seenotretter: Manya Kamps und Britta Schierhorn (2. v. r.) vom FachgeschäftEP:Heider überreichen Seenotretter Peter Proemmel und der DGzRS-Ehrenamtlichen IngridProemmel (r.) einen symbolischen Spendenscheck.

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Sammeln im SaalWie bereits in den vergangenen Jahrenhat das Parktheater Iserlohn bei der Ver-anstaltung „Weihnachten auf See“ fürdie DGzRS gesammelt. Auch bei der drit-ten Auflage war das Sammelschiffchenbis unter die Ladeluke mit Scheinen undMünzen gefüllt, nachdem es bei demKonzert durch die Zuschauerreihen „ge-schippert“ war. So konnten Theater-direktor Johannes-Josef Jostmann undder Vorsitzende der „Romantik Sailors“,Bodo Scheuch, am 12. Januar 2015 einensymbolischen Scheck über 1.800 Euro anden DGzRS-Ehrenamtlichen SiegfriedEpstein übergeben.

Das hohe Sammelergebnis überraschteJostmann, weil die Veranstaltung im Ge-gensatz zu den Vorjahren nur an einemund nicht wie sonst an zwei Abendenstattgefunden hatte. Aber offenbar hat-ten die Country-Legende „Truck Stop“und der renommierte Shanty-Chor „Ro-mantik Sailors“ mit ihren Interpretatio-nen und Eigenkompositionen eine guteSpendenstimmung erzeugt: „Der sehrprofilierte Shanty-Chor des Marine-

Vereins Iserlohn hat sich mal wieder alsschlagkräftige Truppe und Geheimwaffeerwiesen“, lobte Jostmann seinenKooperationspartner bei der Veranstal-tung. Zumal die „Romantik Sailors“ dieSpendensumme auch noch aufgerundethatten.

Und eins ist schon jetzt sicher: Bei dervierten Auflage von „Weihnachten aufSee“ im Dezember 2015wird das Sam-melschiffchen wieder im Parktheater„herumschippern“. Das versprach Thea-terdirektor Johannes-Josef Jostmann amEnde der Spendenübergabe.

Theaterdirektor Johannes-Josef Jostmann (r.) überreicht gemeinsam mit Bodo Scheuch (l.) vonden „Romantik Sailors“ den symbolischen Spendenscheck an den DGzRS-Ehrenamtlichen Sieg-fried Epstein. Foto: IKZ/Michael May

Seit sechs Jahren ist es bei jedem Auf-tritt des Rostocker Shanty-Chors „Luv unLee“ dabei: das Sammelschiffchen derDGzRS. Und wie erfolgreich die Musikerin dieser Zeit für die Seenotretter gewor-ben haben, verdeutlicht die Spenden-summe von 25.000 Euro. Diese Marke

knackten die Sänger im vergangenenJahr bei ihrem Nikolaustag-Konzert aufdem Rostocker Weihnachtsmarkt.

Den Anstoß für das Engagement gab2008 ein Chormitglied, erinnert sich derVorsitzende Harald Kottig. „Überzeugen

mussten wir niemanden“, sagt er,„schließlich sind viele von uns schon ein-mal zur See gefahren.“ Allen sei be-wusst, wie wichtig die DGzRS für die Si-cherheit auf See ist. Und die „32-Zenti-meter-Klasse“ wird den Chor auch in Zu-kunft bei seinen Auftritten begleiten.

Setzen sich seit sechs Jahren für die Seenotretter ein: die Musiker des Rostocker Shanty-Chores „Luv un Lee“, hier vor dem in Warnemünde statio-nierten Seenotrettungskreuzer ARKONA

25.000 Euro in sechs Jahren

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Für Sohn und Segler

„Und was wünschst Du Dir?“ Heinz Thielhat nicht lange überlegen müssen, alsFreunde, Bekannte und Verwandte ihmdiese Frage vor seinem 80. Geburtstaggestellt haben. „Eine Spende für die See-notretter“, lautete seine Antwort. Unddie Gäste seiner Feier am 14. Januar2015 „beschenkten“ ihn reichlich: 570Euro kamen zusammen. Das Geld brach-te der pensionierte Lehrer am 27. Januar2015 zum Informationszentrum Meck-lenburg-Vorpommern in Warnemünde.

Als gebürtiger Rostocker kennt er dieSeenotretter seit vielen Jahren. So siehter bei seinen Spaziergängen in Warne-münde oft den dort stationierten See-notrettungskreuzer ARKONA am Liege-platz. Und seit sein Sohn eine Segelyachtbesitzt, ist das Meer noch ein bisschennäher gerückt. „Ich möchte mit meinerSpende dazu beitragen, dass mein Sohn

und alle die auf See in Schwierigkeitengeraten, schnelle und professionelle Hil-fe der Seenotretter erhalten.“

Geburtstagsgeschenk: Heinz Thiel verzichte-te zu seinem 80. Geburtstag auf Präsenteund sammelte stattdessen für die DGzRS.

Wer seit dem 1. Juli 2014 sein Leergut indie sieben Edeka-Jens-Märkte in Schles-wig-Holstein und Mecklenburg-Vor-pommern gebracht hat, musste sich ent-scheiden: Das Geld selber behalten oderspenden. Viele Kunden verzichteten aufdas Pfandgeld und legten ihre Leergut-bons in eine Spenden-Sammelbox. Undwenn viele einen im Einzelfall kleinenBeitrag geben, steht am Ende ein gro-ßer: 5.000 Euro lautete das Ergebnisnach nur vier Monaten.

„Die Aktion schlug grandios ein“, sagteGeschäftsführer Reimer Jens bei derSpendenübergabe am 10. Dezember2014 in seinem Supermarkt in Born aufdem Darß. Gemeinsam mit einigenMarktleitern überreichte er den symboli-schen Spendenscheck an Jörg Westphal,Leiter des DGzRS-Informationszentrumsin Mecklenburg-Vorpommern. Das Geldkommt je zur Hälfte den Stationen inMecklenburg-Vorpommern und Schles-wig-Holstein zu Gute.

Kunden helfen Seenotrettern mit Pfandbons: Geschäftsführer Reimer Jens (2. v. r.) überreichtgemeinsam mit einigen Marktleitern den symbolischen Spendenscheck an Jörg Westphal(3. v. r.) von der DGzRS. Foto: Edeka-Jens-Märkte

Pfand-Aktion: Jeder Cent zählt Danke!∙ Essen und spenden: Immer am Tagder Deutschen Einheit lädt JohannOhrt aus dem schleswig-holsteini-schen Henstedt-Ulzburg seine Was-sersportfreunde und Nachbarn zumMiesmuschel-Essen ein. Dabei wirdgeplaudert, gefachsimpelt und seitvielen Jahren auch fleißig für dieDGzRS gesammelt. 2014 kamen aufdiese Weise 240 Euro für die Seenot-retter zusammen. Vielen Dank für dieregelmäßige Unterstützung!

∙ Hören und spenden: Was machendie Seenotretter? Wie funktioniert dieAlarmierung bei einem Seenotfall?Was ist der Unterschied zur Landret-tung? Diese und andere Fragen hatRalf Krogmann, Kapitän und Leiter derDGzRS-Repräsentanz Hamburg, beiseinem informativen Vortrag am 22.Januar 2015 vor dem Landfrauenver-ein „Auf dem Delm“ in Apensen be-antwortet. Die Zuhörerinnen zeigtensich beeindruckt von dem Leistungs-spektrum der Seenotretter und spen-deten rund 370 Euro.

In Johann Ohrts Garten gibt es seit vielenJahren am Tag der Deutschen EinheitMiesmuscheln satt.

Andrea Beckdorf, 1. Vorsitzende des Land-frauenvereins „Auf dem Delm“, bedanktsich bei Ralf Krogmann, Leiter der DGzRS-Repräsentanz Hamburg, für seinen span-nenden Vortrag.

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Danke!

∙ Stöbern und spenden: Wer auf dem„Martinsmarkt“ am 1. und 2. Novem-ber 2014 im Kuhstall von Gundelsby(Kreis Schleswig-Flensburg) einenKaffee getrunken, Kuchen gegessenoder ein Los gekauft hat, hat gleich-zeitig etwas Gutes getan. Denn denErlös in Höhe von 1.155 Euro spende-te der Veranstalter an die Seenotret-ter in Maasholm. Schon seit einigenJahren organisieren die „StallfrauenGundelsby“ die „Martinsmärkte“. Ingemütlich-uriger Atmosphäre prä-sentieren Aussteller ihre sehr unter-schiedlichen Angebote von Pralinenund Likör, über Filz- und Webarbeitenbis zu Kulinarischem.

∙ Feiern und spenden: Harry und HeidiPetersen aus Erkerode (südöstlich vonBraunschweig) haben im Oktober2014 mit Freunden ein „Kürbisfest“im eigenen Garten gefeiert. BeimSchmaus von zwei großen selbst ge-züchteten Kürbissen erzählten diebeiden Niedersachsen ihren Gästenvon ihrem Engagement für die DGzRSund wie wichtig auch eine finanzielleUnterstützung der Seenotretter ist.Da wollten die Anwesenden ebenfallseinen Beitrag leisten und spendeten33 Euro. Vielen Dank für die nachah-menswerte Idee!

Vor dem Essen: Harry Petersen teilt einenKürbis mit einer Säge.

Seemannslieder statt SchuhplattlerSeit mittlerweile 25 Jahren ist der See-manns-Chor des Königsbrunner Segel-Club e. V. in der Augsburger und AllgäuerRegion eine Rarität: Fern der Küste ver-zaubert er sein Publikum mit kraftvollgesungenen mariti-men Liedern stattmit alpenländischerVolksmusik. Und alsBotschafter der Wa-terkant durfte beiden zahlreichen Auf-tritten natürlich einSammelschiffchender DGzRS nie fehlen:Über 4.000 Eurosteckten die Zuhörerim Laufe des zurück-liegenden Viertel-jahrhunderts in die

Sammelbox. Vielen herzlichen Dank analle Beteiligten: den Sammlern, Aktivenund vor allem den Spendern. Übrigens:Die Jubiläumsfeier des Chores findet am10. Oktober 2015 in Königsbrunn statt.

Seit Mitte Dezember 2014 sind mehrerehundert Turnschuhe an den Strand vonNorderney gespült worden – allerdingsnur als Einzelstück. Kein Problem: Findi-ge Insulaner und Touristen richtetenTauschbörsen ein, um den jeweils ande-ren Schuh zu finden.

Großes Sammlerglück hatten die beidenNorderney-Liebhaber Christine Krönke

und Moritz Maier – am Ende ihres Ur-laubs hatten sie 17 Paare zusammen. Siebehielten die selbst gereinigten Sneakerjedoch nicht etwa, sondern gaben sie ge-gen eine Spende für die Seenotretter ab.

Die eingenommenen 208 Euro überga-ben sie am 29. Dezember 2014 auf derNordseeinsel an den DGzRS-Ehrenamtli-chen Frank Kahl.

Strandgut in eine Spende verwandelt: Christine Krönke und Moritz Maier (r.) überreichen demDGzRS-Ehrenamtlichen Frank Kahl eine 208-Euro-Spende. Foto: Noun

Singen für die Seenotretter: der Seemanns-Chor aus Königsbrunn

Schuhe sammeln und spenden

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Danke!

∙ Liegen und spenden: Die KielerSporthafen GmbH unterstützt dieSeenotretter seit vielen Jahren. Egal,ob in den neun Sporthäfen kosten-freie Liegeplätze für die Seenotkreu-zer benötigt werden oder in den Brie-fen an die Besitzer der 2.600 Liege-plätze Informationen über die DGzRSbeiliegen sollen. Immer hat Sportha-fen-Geschäftsführer Philipp Mühlen-hardt ein offenes Ohr für die Anliegender Seenotretter und unterstützt siemit entsprechenden Sachspenden.Hierfür ein herzliches Dankeschön!

∙ Jung und spenden: Ein Bekannter hatMaike Kehler von den Seenotretternerzählt. Die Rostockerin war beein-druckt und wollte unbedingt die Be-satzung des SeenotrettungskreuzersARKONA unterstützen. Deshalb star-tete sie zu ihrem 25. Geburtstag ei-nen Spendenaufruf und bat ihreFreunde, Verwandten und Bekanntenum einen kleinen Beitrag für die See-notretter. Und die Gäste waren spen-dabel: Das mit rund 108 Euro belade-ne Sammelschiffchen brachte MaikeKehler am 23. Januar 2015 im DGzRS-Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern in Warnemünde vorbei.Vielen Herzlichen Dank!

Maike Kehler hat auf ihrer Geburtstagsfei-er fast 108 Euro für die Seenotretter ge-sammelt.

Fleißige Senioren

Bewohner der Seniorenwohnanlage„Rosenhof“ in Travemünde haben in derBack- und Handarbeitswerkstatt fleißigfür den eigenen Kunsthandwerkermarktam 29. und 30. November 2014 genäht,gestrickt und gehäkelt. Dort verkauftensie die selbst gemachten Artikel undspendeten den Erlös in Höhe von 817Euro an die Seenotretter. Zusätzlich be-luden die Marktbesucher am Stand dasSammelschiffchen mit rund 126 Euro.

Die Seenotretter bedanken sich herzlichbei Hans Bauert, Thea Berger, Irma Die-stel, Renate Föste, Ingeborg Kattner, Hil-degard Köhler, Ingeborg Kraeft-Bünger,Helga Rick, Eva Rosenbaum und MargritSchachne für ihren handwerklichen Ein-satz und ihr Verkaufstalent sowie beiUwe H. Dreier, Mitglied des Beschluss-fassenden Gremiums der DGzRS, fürsOrganisatorische und die Mithilfe beimVerkauf.

In der Back- und Handarbeitswerkstatt stellten Senioren aus dem „Rosenhof“ in TravemündeSelbstgemachtes für den Kunsthandwerkermarkt in der Seniorenwohnanlage her.

Bücher bringen BaresWer im Fischerörtchen Neuharlingersielwohnt, ist oft eng mit der DGzRS ver-bunden. So auch die Familie Lübken, dieseit gut drei Jahren die Seenotretter inihrem Supermarkt mit einem Bücher-tisch unterstützt: „Um den Seenotret-tern zu helfen, hatten wir die Idee, unse-ren Kunden ausgelesene Bücher gegeneine Spende zur Mitnahme anzubieten“,sagte Christa Lübken am 5. Dezember2014 bei der offiziellen Spendenüberga-be. Und dies mit sehr großem Erfolg:2014 hat die Familie 4.205 Euro auf dasSpendenkonto der DGzRS überwiesen.

„Inzwischen bringen immer mehr Kun-den ihre Bücher in den Laden“, erzählteLübken. „Wir sind überzeugt, dass sie dasnicht nur um des Lesens Willen machen,sondern dabei immer auch an die See-notretter denken.“

Christa und Friedhelm Lübken (4. v. l.) über-reichen den symbolischen Spendenscheck anden DGzRS-Ehrenamtlichen Dirk Groenha-gen (l.), Hans-Joachim Katenkamp, LeiterDGzRS-Informationszentrum Niedersachsen,und Vormann Wolfgang Gruben (r.).

Foto: Anzeiger für Harlingerland

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Veranstaltungen

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EinzelveranstaltungenHafenfeste, Open Ship, Rettungsvorführungen, Messen, Ausstellungen

01.01.-14.03 Bremen – Ausstellung „See-Not-Retter: 150 Jahre Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger“, Staats- und Universitätsbibliothek, Bibliothekstraße, Mo.-Fr. 8 bis 22Uhr und Sa. 10 bis 18Uhr

05.-08.03. Wismar – Verbrauchermesse „Hanseschau“ mit Messestand der Seenotretter in Halle 1, Festplatz Bürgerpark, tägl. 10 bis 18Uhr

05.03. Borkum – Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter, Inselhotel „Rote Erde“, Strandstraße 30, 19.30Uhr

07.-08.03. Bad Godesberg – Verbrauchermesse „GODEMA“ mit Infostand der Seenotretter, Stadthalle Bad Godesberg, 11 bis 18Uhr

08.03. Hannover – 10. Benefizkonzert des „Seemannschor Hannover“, Freizeitheim Döhren, An der Wollebahn 1, 15Uhr10.03. Lage – „150 Jahre Seenotrettung in Deutschland“ – Filmvortrag im Technikum, Lange Straße 124, 19Uhr

13.-15.03. Magdeburg – Wassersport-Messe „MAGDEBOOT“ mit Messestand der Seenotretter in Halle 3(Stand 308), Messe Magdeburg, Tessenowstraße 9, tägl. 10 bis 18Uhr

13.03. Elsfleth – Filmvortrag über die Seenotrettung, Segelclub „Weserstrand“ Elsfleth e. V., Am Yachthafen 1, 19.30Uhr

14.-15.03. Stuttgart – Lange Nacht der Museen mit Infostand der Seenotretter, Containerhafen, Am Westkai 9, 19 bis 2Uhr

15.03. Rostock – Ehrenamtsmesse mit Infostand der Seenotretter, Zur Hansemesse 1-2, 11 bis 15Uhr

20.-22.03. Rostock – Messe „Boot & Angeln“ mit Infostand der Seenotretter, Zur Hansemesse 1-2, tägl. 10 bis 18Uhr

21.03. Stralsund – Ehrenamtsmesse mit Infostand der Seenotretter, Rathauskeller, Alter Markt 1, 11 bis 16Uhr

21.-22.03. Schönwalde-Glien – Treffpunkt Modellbau mit Infostand der Seenotretter, Märkisches Ausstellungs- und Freizeitzentrum, Gartenstraße 1-3, tägl. 10 bis 17Uhr

25.03. Bielefeld – Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter, Volkshochschule, Ravensberger Park 1, 19Uhr

26.-29.03. Laboe – Dorschtage mit Vorstellung des DGzRS-Informationszentrums Schleswig-Holstein und Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer BERLIN (Sa. u. So. jeweils von 10 bis 12Uhr und 14 bis 15Uhr), Am Hafen

27.-29.03 Schwerin – Messe „Mitten im Leben“ mit Infostand der Seenotretter, Sport- und Kongresshalle, Wittenburger Str. 118, tägl. 10 bis 18Uhr

27.03.-23.04. Großburgwedel – Ausstellung im Kompetenzcenter der Hannoverschen Volksbank über die Arbeit der Seenotretter, Hannoversche Str. 6, Mo.-Fr. 8 bis 13.30, Mo., Di. u. Do. 14.30 bis 18Uhr

28.-29.03. Fürstenfeldbrück – Modellbautage 2015mit Infostand der Seenotretter, Kloster Fürstenfeld, tägl. 9 bis 17Uhr

07.04. Bremen – „Die Entstehung der Seenotretter vor 150 Jahren“, Vortrag von Dr. Christian Ostersehlte, Focke Museum, Schwachhauser Heerstraße 240, 19Uhr

08.04. Gera – Vortrag „SOS Notfall auf See“, Staatliche Studienakademie, Weg der Freundschaft 4 a, 10Uhr

11.04. Hamburg – Vortrag im Internationalen Maritimen Museum Hamburg, Koreastraße 1, KDM-Lounge, Deck 7, 14Uhr

14.04. Waltrop – Filmvortrag im Rahmen der Ausstellung „Versunkene Schiffe“, LWL-Industriemuseum „Schiffshebewerk Henrichenburg“, Am Hebewerk 26, 19Uhr

15.-19.04. Dortmund – Modellbaumesse „Intermodellbau“ mit Messestand der Seenotretter, Westfalenhalle 3A-8, Rheinlanddamm 202, tägl. 10 bis 18Uhr

18.04. Oberhausen – Filmvortrag und Konzert des Marina Shanty-Chors Oberhausen, Bürgerzentrum Alte Heid, Alte Heid 13, 11Uhr

23.04. Paderborn – Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter, Volkshochschule, Am Stadelhof 8, 19.30Uhr25.-26.04. Bremerhaven – Fischparty mit Infomobil der Seenotretter, Schaufenster Fischereihafen,

An der Packhalle IV, Sa. 11 bis 24Uhr und So. 10 bis 19Uhr26.04. Delmenhorst – „Tag der Helfer“ mit Infostand der Seenotretter, Neues Deichhorst, Theodor-Heuss-Straße, 11 bis 17Uhr01.-03.05. Waltrop – Schiffsmodellschaufahren des SMC Waltrop mit Infostand der Seenotretter,

Alte Schlachtschleuse, Zum Neuen Hebewerk 2-4, 10 bis 18Uhr01.05. Düsseldorf – „Tag der offenen Tür“ beim Zweckverband Erholungsgebiet „Unterbacher See“

mit Infostand der Seenotretter, Kleiner Torfbruch 3, 11 bis 17Uhr04.05. Celle – Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter, Volkshochschule, Raum 3, Trift 20, 15Uhr08.05 Bremerhaven – „Fischereihafenmesse“ mit Infomobil der Seenotretter, Auf dem Gelände der Firma

„STRAKO“, Grönlandstraße 3, 11 bis 18Uhr09.05. Berlin – 7. Usedomtag mit Infostand der Seenotretter, Spandau Markt, 12 bis 18Uhr13.05.-21.06. Bremen – Ausstellung „150 Jahre DGzRS“, Untere Rathaushalle, Am Markt 12, tägl. 10 bis 18Uhr

Page 27: Längsseits...2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015 2014 haben die Besatzungen der 60 See - notrettungskreuzer und -boote in Nord-und Ostsee • 55 Menschen aus Seenot gerettet,• 713

Regelmäßig wiederkehrende VeranstaltungenOpen Ship, Rettungsvorführungen, Filmvorträge, Infotage

Burgstaaken Fisch- und Flohmarkt mit Infomobil der Seenotretter, Open Ship auf demSeenotrettungskreuzer BREMEN: 14.06.

Borkum Filmvortrag, Kulturinsel, Goethestraße 25, 20Uhr: 25.03., 08.04., 13.05., 17.06.

Büsum Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer THEODOR STORM, Liegeplatz Westdeich, 17 bis ca. 18.30Uhr; anschließend Filmvortrag, Sturmflutwelten „Blanker Hans“, Forum, 19Uhr: 08.04., 20.05.

Laboe Filmvortrag, DGzRS-Informationszentrum Schleswig-Holstein, Hafenstr. 4, 19.30Uhr, anschließend Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer BERLIN: 30.03., 13.04., 11.05., 29.06.

Warnemünde Filmvortrag, Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern der Seenotretter, Am Leuchtturm 1, 18Uhr

Warnemünde Vortrag für Kinder, Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern, Am Leuchtturm 1, 15Uhr, anschließend Besichtigung des Seenotrettungskreuzers ARKONA: 01./08.04.,

Wilhelmshaven Filmvortrag, Rehaklinik (Aula), Bremer Straße 2, 19.30Uhr: 11.03., 16.04., 19.05., 17.06.

Alle Angaben erfolgen ohne Anspruch auf Vollständigkeit und ohne Gewähr für Termine. Sofern nicht anders vermerkt, ist der Eintritt frei. Bitte beachten Sie lokale Aushänge und Presseankündigungen. Alle Termine finden Sie auch auf der Internetseite der DGzRS: www.seenotretter.de/termine

14.-17.05. Kappeln – Kappelner Heringstage mit Infomobil der Seenotretter und Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer NIS RANDERS (9. bis 12. Mai) am Kappelner Hafen

14.05. Essen – NRZ-Wandertag Baldeneysee mit Infostand der Seenotretter, Regattahaus der Stadt Essen, Freiherr-vom-Stein-Str. 206 c, 10 bis 18Uhr

14.05. Tecklenburg/Brochterbeck – Himmelfahrtsregatta mit Infostand der Seenotretter, Am Mühlenteich, 10 bis 17Uhr

15.05. Wächterbach – 67. Verbrauchermesse mit Infostand der Seenotretter, 10 bis 18.30Uhr

17.05. Berlin – „Leinen los!“ Modellbauschiffe auf dem Museumsteich mit Infostand der Seenotretter, Trebbiner Str. 9, 9 bis 17Uhr

22.-25.05. Essen – Internationales Kanu-Polo mit Infostand der Seenotretter, Baldeneysee, Regattahaus der Stadt Essen, Freiherr-vom-Stein-Str. 206c

24.05. Espelkamp – Gourmetmarkt des SMC mit Infostand der Seenotretter, Am Gabelhorstsee, Gabelhorst 38, 10 bis 17Uhr

25.05 Reichenbach – Pfingstmarkt in Klosterreichenbach mit Infostand der Seenotretter, Eustachius-Kugler-Str. 2, 9 bis 18Uhr

29.05.-04.06. Bremen/Bremerhaven – Jubiläumsveranstaltungen zu 150 Jahre DGzRS –„Woche der Seenotretter“,Infos unter www.150-jahre-seenotretter.de

29.-31.05. Neustadt – Messe „hanseboot ancora boat show“ mit Infomobil der Seenotretter, Seenotrettungsdemonstrationen im Hafenbereich, Open Ship auf dem Seenotrettungskreuzer HANS HACKMACK und dem Seenotrettungsboot CREMPE, An der Wiek 7

01.06. Rostock/Warnemünde – Kindertag bei den Seenotretter im Informationszentrum Mecklenburg-Vorpommern, Am Leuchtturm 1, ab 10Uhr

06.06. Stralsund – Tag der Seeschifffahrt, Seenotrettungsdemonstrationen und Open Ship auf demSeenotrettungsboot HERTHA JEEP, Stadthafen Stralsund, 10 bis 17Uhr

06.-07.06. Recklinghausen – Hafenfest mit Infostand der Seenotretter, Am Stadthafen 6, 10 bis 18Uhr13.-14.06. Hamm – Modellschiffschaufahren im Maximilianpark Hamm, Lange Reihe, 11 bis 18Uhr13.-14.06. Bremerhaven – swb-Drachenbootcup mit Infomobil der Seenotretter, Schaufenster Fischereihafen, An der Packhalle IV14.06. Speyer – Tag der Rettungskräfte mit Infostand der Seenotretter, Ausstellung und Führungen auf dem

Seenotrettungskreuzer JOHN T. ESSBERGER, 11 bis 16Uhr19.-21.06. Zingst – Hafenfest mit Infostand der Seenotretter, Parkplatz am Hafen, Hafenstr. 1, 10 bis 17Uhr19.-21.06. Essen – Drachenbootfestival mit Infostand der Seenotretter, Bootshaus der Stadt Essen,

Freiherr-vom-Stein-Str. 206, 10 bis 18Uhr20.-28.06. Kiel – Kieler Woche mit Open Ship, SAR-Vorführungen und Infostand der Seenotretter, Düsternbrooker Weg 8220.-21.06. Berlin – 21. Hafenfest der Marinekameradschaft Köpenick mit Infostand der Seenotretter, Grünauer Straße 3, 10 bis 18Uhr27.-28.06. Speyer – Gregor Meyle & Purple Schulz live im Hangar 10mit Infostand der Seenotretter, Ausstellung und

Führungen auf dem Seenotrettungskreuzer JOHN T. ESSBERGER, ab 18.30Uhr28.06. Bad Bentheim – Modellschaufahren auf dem Schloßparkteich des SMC mit Infostand der Seenotretter,

Bahnhofstraße/Funkenstiege, 10 bis 17Uhr

Page 28: Längsseits...2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015 2014 haben die Besatzungen der 60 See - notrettungskreuzer und -boote in Nord-und Ostsee • 55 Menschen aus Seenot gerettet,• 713

LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 / 2015

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 4028063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0Telefon +49 (0)421 · 53 707 610/611Telefax +49 (0)421 · 53 707 690E-Mail [email protected]

Spendenkonto:Sparkasse Bremen (BLZ 290 501 01)Konto 107 2016IBAN: DE36 2905 0101 0001 0720 16BIC: SBREDE22

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Über 300.000Mal geklicktMit einem solch riesigen Erfolg hat nie-mand gerechnet: Über 300.000Mal wur-de das Musikvideo mit dem Seenotret-ter-Rap auf der Facebook-Seite und demYouTube-Kanal der DGzRS innerhalb we-niger Tage angeklickt. Wahnsinn!

„Was wisst Ihr über Wind und Wetter?Nicht so viel wie die Seenotretter!“, sin-gen die Hamburger Rapper Hendrik„Blowm“ Bloem und Philipp „Reddich“Reddig im Ohrwurm-Refrain. Auch sonsttreffen treibende Beats auf eloquentenSprechgesang. Und mit stilsicheren Zei-len wie „Die DGzRS-Crew rettet Dich vorNeptun“ weisen sich die beiden Musikerals Kenner der Seenotretter-Arbeit aus.Viele Medien wurden ebenfalls auf denviralen Hit aufmerksam: NDR, RTL, Ham-burger Abendblatt, Delta-Radio und an-dere berichteten über den im Januar2015 veröffentlichten Song.

Entstanden ist der Seenotretter-Rap ineinem Kreativ-Wettbewerb: Studentenwollten einmal ganz anders von der Ar-beit der Seenotretter erzählen und umSpenden bei einer jüngeren Zielgruppewerben. Die BrawandRieken Werbe-agentur GmbH, Alsterdamm - Die Schulefür Grafik Design und die GWA JuniorAgency unterstützten sie dabei. Das Er-

gebnis: der Seenotretter-Rap und einMusikvideo. In nur fünf Tagen sei das ge-samte Projekt inklusive des Films ge-stemmt worden, sagt Rapper Blowm.

Aufgenommen wurde das Musikvideoam kalten Hamburger Elbstrand und die

beiden Musiker hatten sich in die wär-menden Seenotrapper-Hoodies mit derAufschrift „Seenotrapper – Neptuns En-kel“ eingepackt. Die kultigen Kaputzen-pullis gibt es seit Anfang Februar 2015auf der Online-Plattform „Spreadshirt“unter http://1024037.spreadshirt.de.Pro verkauftem Erwachsenen-Hoodiefließen 8,50 Euro als Spende an die See-notretter und bei den Sweatshirts fürKinder beträgt der Spendenanteil siebenEuro.

Und natürlich besuchten Blowm undReddich mittlerweile auch diejenigen,über die sie gesungen haben: die Seenot-retter. Am 5. Februar 2015 waren sie anBord des Seenotrettungskreuzers HAN-NES GLOGNER und erfuhren am eigenenLeib, wie das mit dem Retten funktio-niert. Bei einer Kontrollfahrt auf der Kie-ler Förde wagten sie den Sprung in diezwei Grad kalte Ostsee – natürlich jeweilsgut geschützt durch einen Überlebens-anzug. Gerettet wurden sie vom Tochter-boot FLINTHÖRN. Für Blowm und Reddichein einmaliges Erlebnis. „Dass die Seenot-retter selbst den Song so feiern und be-geistert sind, dass ist toll“, finden sie.

In Övelgönne drehten die Rapper das Erfolgsvideo. Den kultigen Kaputzenpulli gibt es auf derOnline-Plattform „Spreadshirt“ – pro verkauftem Hoodie fließen 8,50 Euro an die Seenotretter.

Seenotrapper treffen auf Seenotretter: Blowm (3. v. r.) und Reddich (3. v. l.) mit Vormann TimoJordt (2. v. r.) sowie der Besatzung des Seenotrettungskreuzers HANNES GLOGNER