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Längsseits AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER »Bootschafter« 2008 Thomas Schaaf, Cheftrainer von Werder Bremen: »Mannschaftsgeist im- poniert mir!« 923 Menschen sind im vergangenen Jahr von den Besatzungen der DGzRS bei 2090 Einsatzfahrten in Nord- und Ostsee aus Seenot gerettet und aus dro- henden Gefahrensituationen befreit worden. Glücklicherweise kam es in dem arbeitsreichen Jahr 2007 nicht zu größe- ren spektakulären Seenotfällen. Als hocherfreuliches Ereignis für alle Betei- ligten stellte sich die Geburt eines ge- sunden Jungen an Bord des Seenot- kreuzers ALFRIED KRUPP am 4. Dezem- ber dar. Neuer »Bootschafter« der Seenotretter ist Thomas Schaaf, der Cheftrainer von Werder Bremen, dem aktuellen Tabellenzweiten der Bundesliga und Deutschlands »sympathischstem Fuß- ballverein« – so ist es einer Umfrage zu entnehmen. Thomas Schaaf über die Seenotretter: »Es ist toll, was diese Männer leisten. Besonders hat mich beeindruckt, welche Verantwortung sie übernehmen. Wel- chen Mut sie zeigen, wie sie sich gegen- seitig helfen, wenn sie bei schlechte- stem Wetter raus müssen, um für die Menschen da draußen in Seenot da zu sein, die oft nur noch die eine Hoffnung haben, dass jetzt jemand kommt und Hilfe bringt.« Der »Mannschaftsgeist« imponiere ihm: »An Bord kann sich der eine zu hundert Prozent auf den ande- ren verlassen. Da herrscht Vertrauen durch und durch.« Thomas Schaaf weiter: »Es ist für mich bewundernswert, wie diese Männer ihr Arbeitsgerät beherrschen. Als wir einmal mit ihnen draußen waren, haben wir oft nur meterhohe Wellen oder den Himmel gesehen, und die Seenotretter sind da durch, ohne Furcht, aber mit dem nöti- gen Respekt vor der Natur.« Als »Bootschafter« wolle er »wann im- mer sich die Gelegenheit bietet, für die- se gute Sache voll und ganz eintreten und viele Menschen dafür begeistern, die Arbeit der DGzRS nachhaltig zu för- dern.« Die Einheiten der Rettungsflotte haben im Jahr 2007 insgesamt 2090 Einsatz- fahrten (Vorjahr: 2001) durchgeführt. Dabei wurden · 124 Menschen aus Seenot gerettet und · 799 Personen aus drohenden Gefah- rensituationen befreit, · 595 erkrankte oder verletzte Personen von Seeschiffen, Inseln oder Halligen zum Festland transportiert, · 56 Schiffe und Boote vor dem Total- verlust bewahrt, · 858 Hilfeleistungen für Wasserfahr- zeuge aller Art erbracht sowie · 440 Einsatzanläufe und Sicherungs- fahrten absolviert. · Darüber hinaus ist die SEENOTLEITUNG BREMEN (Maritime Rescue Co-ordination Seenotretter: Reichlich Arbeit auf See und eine Geburt an Bord Der »Bootschafter« der Seenotretter für das Jahr 2008, Werder-Bremen-Cheftrainer Thomas Schaaf, nahm aus der Hand von Jörg Bünting, Vormann an Bord der HERMANN HELMS/Station Cuxhaven, in Bremen symbolisch ein Steuerrad entgegen.

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Längsseits

AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

»Bootschafter« 2008 ThomasSchaaf, Cheftrainer von WerderBremen: »Mannschaftsgeist im-poniert mir!«

923 Menschen sind im vergangenen Jahrvon den Besatzungen der DGzRS bei2090 Einsatzfahrten in Nord- undOstsee aus Seenot gerettet und aus dro-henden Gefahrensituationen befreitworden. Glücklicherweise kam es in demarbeitsreichen Jahr 2007 nicht zu größe-ren spektakulären Seenotfällen. Alshocherfreuliches Ereignis für alle Betei-ligten stellte sich die Geburt eines ge-sunden Jungen an Bord des Seenot-kreuzers ALFRIED KRUPP am 4. Dezem-ber dar.

Neuer »Bootschafter« der Seenotretterist Thomas Schaaf, der Cheftrainer vonWerder Bremen, dem aktuellenTabellenzweiten der Bundesliga undDeutschlands »sympathischstem Fuß-ballverein« – so ist es einer Umfrage zuentnehmen.

Thomas Schaaf über die Seenotretter:»Es ist toll, was diese Männer leisten.Besonders hat mich beeindruckt, welcheVerantwortung sie übernehmen. Wel-chen Mut sie zeigen, wie sie sich gegen-seitig helfen, wenn sie bei schlechte-stem Wetter raus müssen, um für dieMenschen da draußen in Seenot da zusein, die oft nur noch die eine Hoffnunghaben, dass jetzt jemand kommt und

Hilfe bringt.« Der »Mannschaftsgeist«imponiere ihm: »An Bord kann sich dereine zu hundert Prozent auf den ande-ren verlassen. Da herrscht Vertrauendurch und durch.«

Thomas Schaaf weiter: »Es ist für michbewundernswert, wie diese Männer ihrArbeitsgerät beherrschen. Als wir einmalmit ihnen draußen waren, haben wir oftnur meterhohe Wellen oder den Himmelgesehen, und die Seenotretter sind dadurch, ohne Furcht, aber mit dem nöti-gen Respekt vor der Natur.«Als »Bootschafter« wolle er »wann im-mer sich die Gelegenheit bietet, für die-se gute Sache voll und ganz eintretenund viele Menschen dafür begeistern,die Arbeit der DGzRS nachhaltig zu för-dern.«

Die Einheiten der Rettungsflotte habenim Jahr 2007 insgesamt 2090 Einsatz-fahrten (Vorjahr: 2001) durchgeführt.

Dabei wurden

· 124 Menschen aus Seenot gerettet und· 799 Personen aus drohenden Gefah-rensituationen befreit,· 595 erkrankte oder verletzte Personenvon Seeschiffen, Inseln oder Halligenzum Festland transportiert,· 56 Schiffe und Boote vor dem Total-verlust bewahrt,· 858 Hilfeleistungen für Wasserfahr-zeuge aller Art erbracht sowie· 440 Einsatzanläufe und Sicherungs-fahrten absolviert.· Darüber hinaus ist die SEENOTLEITUNGBREMEN (Maritime Rescue Co-ordination

Seenotretter:Reichlich Arbeitauf See und eineGeburt an Bord

Der »Bootschafter« der Seenotretter für das Jahr 2008, Werder-Bremen-Cheftrainer ThomasSchaaf, nahm aus der Hand von Jörg Bünting, Vormann an Bord der HERMANN HELMS/StationCuxhaven, in Bremen symbolisch ein Steuerrad entgegen.

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Ein großes Ankerherz für die Seenotretter

Nach dem stürmischen Verkaufsstartvon »Orkanfahrt«, dem Bestseller, indem Kapitäne ihre besten Geschichtenvon See erzählen, hat der AnkerherzVerlag den ersten Teil einer Spende andie Seenotretter geleistet. VerlegerinJulia Krücken übergab im Dezember2007 DGzRS-Geschäftsführer Dr. BerndAnders und den Vormännern JörgBünting und Wolfgang Gruben vierRettungswesten. »Wir sind stolz darauf,die Seenotretter zu unterstützen«, sagteJulia Krücken in der Bremer DGzRS-Zentrale, »sie leisten phantastische undmutige Arbeit.«

Zu den 25 Kapitänen, die in »Orkanfahrt«ihre Geschichte erzählen, gehören dieverdienten Vormänner Gruben (StationNeuharlingersiel) und Bünting (StationCuxhaven). Bünting erzählt von einerspektakulären Rettungsaktion, in derenVerlauf er eine Pistole im Brotkasten ein-schließen musste. Gruben berichtet vonjener tragischen Nacht, als sein BruderBernhard im Sturmeinsatz als Retter aufSee blieb. »Gerade ihre Geschichten ha-ben die Leser berührt«, sagte die erfolg-reiche Verlegerin.

Für den neugegründeten Verlag standfest: Ein Euro von jedem verkauftenExemplar der »Orkanfahrt« geht alsSpende an die Seenotretter. Gerade istdie dritte Auflage der Geschichten vonPiraten, Monsterwellen oder gefährli-cher Fracht erschienen.

»Wenn der Verkauf weiter so gut läuft,kriegen wir irgendwann noch ein Ret-tungsboot zusammen«, witzelte Julia

Krücken. Nach Rücksprache mit denVerantwortlichen in Bremen soll auchder nächste Teil der Spende in Form von

Ausrüstungsgegenständen erfolgen. Obes für ein Rettungsboot namens »Anker-herz« reicht, bleibt abzuwarten.

Ankerherz-Spende in der Zentrale der Seenotretter in Bremen: Vormann Wolfgang Gruben,Verlegerin Julia Krücken, Buchautor Stefan Krücken, Fotograf Achim Multhaupt, Vormann JörgBünting und DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders (Foto von links).

Centre = MRCC BREMEN) in 208 (Vorjahr215) Fällen international im Interesse derdeutschen Schifffahrt unterstützendoder initiativ tätig gewesen.

Einschließlich aller Such- und Rettungs-aktionen sowie Kontrollfahrten habenallein die 20 Seenotkreuzer (die 41Seenotrettungsboote nicht mitgerech-net) im vergangenen Jahr 75.016 Seemei-len (ca. 138.930 Kilometer) in Nord- undOstsee zurückgelegt.

Seit ihrer Gründung im Mai 1865 hat dieDGzRS 74.410 Menschen vor dem nassenTod bewahrt.

Zwei neue Seenotkreuzer in Auftrag gegebenIm Zuge der Modernisierung der Ret-tungsflotte entstehen auf der Fassmer-Werft in Berne/Motzen an der Unter-weser derzeit zwei neue Seenotkreuzer-Typen. Die kompakten Schiffe messen 20Meter Länge.

Der erste Neubau wird zum Herbst ge-tauft und in Dienst gestellt.

Traditionell werden beide Schiffe aus-schließlich durch Spenden von Fördererndes Seenotrettungswerks finanziert.

Erneut Spenden-Siegel des DZI für das RettungswerkZum Jahreswechsel ist die DGzRS erneutmit dem Spenden-Siegel ausgezeichnetworden. Das Siegel als »Zeichen fürVertrauen« wird seit 1993 vomDeutschen Zentralinstitut für sozialeFragen (DZI) in Berlin vergeben. Ein mo-derner Rettungsdienst, professionell ge-schultes Personal sowie eine wirkungs-volle und nach internationalen Forde-rungen ausgerichtete Organisation bie-ten die Gewähr, dass die dem See-notrettungswerk zur Verfügung gestell-ten Spenden sinnvoll eingesetzt werden.

Ab sofort ist das Buch »Orkanfahrt«von Stefan Krücken und AchimMulthaupt unter www.seenotretter.deauch im Online-Shop der DGzRS-Service GmbH erhältlich. Auf insge-samt 176 Seiten erzählen 25 Kapitänevon ihren packendsten Erlebnissen -von wilden Stürmen, Monsterwellen,Piratenattacken, harten Matrosen undleichten Mädchen. Diese spannendeMischung aus Seefahrerromantik und-dramatik kostet 29,90 Euro zzgl.Versandkosten.

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Nachts orientierungslos undmit Brennstoffmangel in derOstsee unterwegsDie Besatzung des Seenotkreuzers BER-LIN von der Station Laboe konnte Sams-tagnacht, dem 22. Dezember 2007, vierSportfischer zwei Tage vor dem Weih-nachtsfest bei Eiseskälte aus Seenot be-freien. Sie trieben mit ihrem offenenAngelboot ohne Orientierung und mitzur Neige gehendem Kraftstoff zwölfSeemeilen vor der Ostseeküste imdeutsch-dänischen Grenzgebiet.

Um 18.30 Uhr erreichte die SEENOTLEI-TUNG BREMEN der DGzRS die Nachricht,dass sich vier Angler orientierungslosund mit Brennstoffmangel in einem of-fenen Boot zwölf Seemeilen (rund 21Kilometer) von der Küste Schleswig-Holsteins in Seenot befinden. DieSchiffbrüchigen - sie waren nachmittagsvon Todendorf an der Kieler Förde aus zueinem Angeltörn auf Dorsch aufgebro-chen - hatten zuvor per Mobiltelefon andie Leitstelle des Landrettungsdienstesdurchgegeben, dass sie sich in ihrer pre-kären Situation mit einem Tau an derTonne H5 festgemacht haben. DiesesSeezeichen sendet ein permanentes gel-bes Blinksignal aus, was den Seenot-rettern während des Einsatzes dieOrientierung erleichterte.

Sofort lief die BERLIN aus und erreichtekurz nach 20 Uhr die hilflosen Angler.Mit dem Tochterboot STEPPKE wurdenzunächst die vier Schiffbrüchigen anBord des Seenotkreuzers gebracht undmit heißem Tee versorgt. Anschließendkonnte auch ihr 3,5 Meter langes Bootgeborgen werden.

»Die vier Sportfischer haben großesGlück gehabt,« erklärte Michael Müller,Vormann der BERLIN. »Zum einen warensie winterfest bekleidet - es herrschte ei-ne Temperatur von minus fünf Grad.Außerdem ist ein Handyempfang in demSeegebiet, aus dem sie ihren Notruf ab-setzten, nicht immer gewährleistet. DerBrennstoffvorrat in dem Fünf-PS-Außen-bordmotor war nahezu aufgebraucht.Aus eigener Kraft wären die vier Anglerniemals wieder zurück ans Festland ge-langt.«

Zum Zeitpunkt des Einsatzes wehte derWind aus westlicher Richtung mit einerStärke von vier Beaufort. Die Luft-temperatur betrug minus fünf Grad, die

Wassertemperatur lediglich fünf Gradplus. Bei dem herrschenden dichtenNebel war die Sicht nur eine viertelSeemeile weit.

Wir trauern um...

Helmut Bellmer, der am 1. November2007 im Alter von 87 Jahren verstarb.Tatkräftig und ideenreich hat er sich inden 50er Jahren um den Neuaufbau desRettungswerkes verdient gemacht, ge-hörte als freiwilliger Rettungsmann zurCuxhavener DGzRS-Besatzung und setz-te als Leiter der Küstenfunkstelle Elbe-Weser-Radio Impulse. Als Commodoreder Fahrtenseglervereinigung TransOcean war ihm das Thema Sicherheitauf See stets eine Herzensangelegen-heit.

Karl-Heinz Kose, der am 23. Dezember2007 im Alter von 59 Jahren seine letztegroße Reise antrat. Der Verstorbene ge-hörte seit 1977 als Maschinist den Besat-zungen der Seenotkreuzer HERMANN

RITTER und WILHELM KAISEN an. Ab1989 war er als Techniker und Magazin-verwalter in der Werfthalle der DGzRS-Zentrale tätig. Sein Engagement für dasRettungswerk war stets vorbildlich.

Karl Grosser, der am 3. Januar 2008 imgesegneten Alter von 95 Jahren verstarb.Von 1948 bis 1990 gehörte er als freiwil-liger Rettungsmann zur Besatzung derStation Prerow. Unter der Flagge desSeenotrettungsdienstes der DDR versaher seinen Dienst in den Anfangsjahrenim offenen Ruderrettungsboot, seit 1962in motorisierten Rettungseinheiten.

Die DGzRS wird Helmut Bellmer, Karl-Heinz Kose und Karl Grosser ein ehren-des Andenken bewahren.

Vier Angler bei Minus fünf Grad Lufttemperatur in derOstsee aus unmittelbarer Gefahr gerettet

Konnten in der Messe des Seenotkreuzers BERLIN schon vorab Weihnachten feiern: die vierAngler nach ihrer glücklichen Rettung.

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Geburt auf der ALFRIED KRUPP - Neuer Bürger auf Insel Borkum»Lütt‘ Ole” kam in der Nacht des 4. De-zember 2007 auf der ALFRIED KRUPP zurWelt. An Bord des auf Borkum statio-nierten Seenotkreuzers hat zwei Tagevor Nikolaus ein gesunder Junge dasLicht der Welt erblickt. Die Männer derDGzRS ermöglichten eine sanfte Geburtan Bord ihres 27 Meter langen, 3194 PSstarken Schiffes.

Nach einer unruhigen Überfahrt von derInsel Borkum zum Festland ins nieder-ländische Eemshaven bei heftigemSturm mit Böen bis zu 9 Beaufort (76km/h Geschwindigkeit) machten dieSeenotretter an der Pier im Hafenbecken»Emmahaven« fest. Schon vorher hattedie Besatzung heißes Wasser, saubereHandtücher und wärmende Decken vor-bereitet.

Um 22.17 Uhr wurde das Brummen derSchiffsdiesel vom ersten Schrei des neu-en Erdenbürgers übertönt. Strahlendnahm Mutter Johanne Byl (38) den klei-nen Ole in die Arme. Vater Jörg war über-wältigt. Eltern und Hebamme, Arzt undRettungssanitäter waren sich einig: DieSeenotretter waren wieder einmal amrichtigen Ort zur richtigen Zeit.VormannMichael Haack mit seiner Crew - Kai UweBinge,Thomas Baumgärtel und Chris-

tian Erdwiens: »Das ist doch für unsselbstverständlich…«

Gegen 19.30 Uhr am Montagabend (3.Dezember 2007) war auf dem Seenot-kreuzer ALFRIED KRUPP ein Anruf derRettungsleitstelle Leer aufgelaufen. DieUmstände ließen eine Geburt auf derInsel Borkum aus ärztlicher Sicht nichtzu. Ein Flugzeug konnte wegen desschlechten Wetters nicht starten. Dieeinzige Wahl blieb wieder einmal derSeenotkreuzer.

Die Überfahrt von Borkum nachEemshaven war geprägt von heftigemSeegang und Sturmböen. Immer wiedernahm Vormann Michael Haack (38)Fahrt aus dem Schiff: »Wir sind mit 11Knoten (ca. 20 km/h) ganz sanft über dieNordsee nach Eemshaven ‚gerollt‘ undhaben unsere Passagiere wie auf Wattegefahren.«

Im »Emmahaven« auf der niederländi-schen Seite fand die ungewöhnlicheDezemberreise ihren überglücklichenAbschluss. Und nachdem buchstäblich»alles in trockenen Tüchern« war, ging esgemeinsam zurück nach Borkum - aufdie Insel, die gegen Mitternacht ihrenneuen kleinen Mitbürger begrüßte.

»Lütt‘ Ole« im Schoß der Familie und der Seenotretter. (v.l.) Thomas Baumgärtel, VormannMichael Haack, Vater Jörg Bertram, Mutter Johanne Byl, Hebamme Bärbel Kosfeld, ChristianErdwiens und Kai-Uwe Binge.

Ehemalige Marineoffiziere füllten dasSammelschiffchenAlle zwei Jahre trifft sich die Marine-Offiziers-Crew IV/61 R zur Pflege vonKameradschaft und Tradition. Austra-gungsort war im vergangenen Herbstdie Bundeshauptstadt Berlin. Stets mitvon der Partie ist dabei das Sammel-schiffchen der Seenotretter, das auch beidiesem Treffen mit stolzen 320,60 Eurowieder prall gefüllt wurde.

Der Crewälteste Jörn Badenhoop (Foto links)übergibt das gut befrachtete Sammelschiff-chen an Uwe H. Dreier, Mitglied desBeschlussfassenden Gremiums der DGzRS.

Bemalte Steine verkauftAls die 14-jährige Inger Haindl aus KleinOffenseth in Schleswig-Holstein im ver-gangenen Herbst mit ihren Eltern inDänemark die Ferien verbrachte, hattesie eine Idee: Am Strand sammelte sieaußergewöhnlich geformte Steine, be-malte diese und verkaufte sie mit Erfolgan einem kleinen improvisierten Stand.Die Hälfte ihrer Einnahmen, exakt 13,65Euro, spendete die geschäftstüchtigeInger den Seenotrettern. Wir meinen: ei-ne pfiffige Idee!

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Spende an Thomas Schaaf übergebenEine Spende in Höhe von 3.333 Euronahm Thomas Schaaf, Trainer des SVWerder Bremen, in der Vorweihnachts-zeit als erste Amtshandlung in seinerEigenschaft als neuer DGzRS-»Boot-schafter« entgegen. Der Betrag wurdevon den fünf bremischen Filialen desModeunternehmens C&A zur Verfü-gung gestellt. Im Anschluss an die sym-bolische Scheckübergabe ließ es sichThomas Schaaf nicht nehmen, mit demSammelschiffchen weitere Cent- undEuro-Münzen unter den Anwesendenfür die Seenotretter zu sammeln (Foto).

Symbolischer Scheck überreichtEinen symbolischen Spendenschecküber 500 Euro nahm Horst-Dieter Eder(Foto), Vormann der Station Travemündemit dem Seenotrettungsboot HANSINGWERSEN, am 24. Januar 2008 imRahmen einer kleinen Feierstunde ent-gegen. Der Betrag entstammt aus demÜberschuss von Prämiensparverträgender Raiffeisen-Bank Travemünde, derjährlich an gemeinnützige Organisa-tionen und Vereine ausgeschüttet wird.

25 Jahre Texlon im Hause VectorFoiltec GmbH Bremen

»Stürmische Zeiten sind für uns nichtsNeues,« mit diesen Worten begrüßte Dr.Stefan Lehnert, geschäftsführenderGesellschafter der Vector Foiltec GmbHin Bremen die annährend 400 Gästezum 25-jährigen Jubiläum mit Blick aufdie norddeutsche Wetterlage im No-vember des vergangenen Jahres. »DasWetter führt Ihnen vor Augen warumwir keine Geschenke erwarten, sonderneine Spende zu Gunsten der Seenot-retter von Ihnen erbitten.«

Im Beisein von DGzRS-Vorstands-mitglied Gerhard Harder sprachen derSenator für Wirtschaft und Häfen, RalfNagel, und der Vize-Präses der Handels-kammer Bremen, Dr. Patrick Wendisch,die Grußworte und würdigten die impo-sante Entwicklung des Unternehmens inden vergangenen Jahren. Insbesondere

der Bau des Schwimmstadions in Pekingfür die Olympischen Spiele 2008 wurdemehrfach angesprochen.

Die Gäste wurden mit dem aktuellenSeenotretter-Film »Klar P3!« und einemModell der HERMANN MARWEDE überdie derzeitigen Tätigkeitsschwerpunkteder DGzRS informiert. »Wir wollten derSpende ein Gesicht geben,« so ReinhardSchmidt, Geschäftsführer und Partnervon Dr. Lehnert im Hause Vector Foiltec.

»Hoffentlich werden wir Ihre Dienste nieAnspruch nehmen müssen,« schloss Dr.Lehnert und dankte den Gästen für ihregroßzügige Spendenbereitschaft, sodassannähernd 4.000 Euro zu Gunsten derDGzRS zur Verfügung gestellt werdenkonnte. Gerhard Harder schloss sich die-sem Dank an, nicht verkennend, dass dieDGzRS in diesem Fall, so Harder: »einHeimspiel habe.« Noch nie habe er eineFirmenleitung erlebt, die ausschließlichaus passionierten Seglern bestehe.

Dr. Stefan Lehnert, Ben Morris, Reinhard Schmidt und Kay C. Hillmann (Foto von links) von derLeitung der Vector Foiltec Bremen spendeten anlässlich des 25-jährigen Firmenjubiläums.

Wolfgang Vogt spendete RettungswesteMit der Übergabe einer Rettungswestean Bord der HERMANN HELMS trägtWolfgang Vogt (Foto rechts) zur persönli-chen Sicherheit der Besatzung desSeenotkreuzers in Cuxhaven bei. Dieneue Weste bietet ein Höchstmaß anSelbstschutz im Fall des Überbordgehensund ist durch einen optimalen Trage-komfort für die Arbeiten auf dem Kreuzeroder an Bord eines Havaristen bestensgeeignet. »Als Mitglied im Beschluss-fassenden Gremium der DGzRS sehe ichdie persönliche Verpflichtung, mit mei-ner Spende direkt für die Sicherheit unse-rer Rettungsmänner beizutragen«, führtVogt als Grund für seine Unterstützung

an und er hofft, dass es viele Nachahmergeben wird. Besonders der in die Westeintegrierte Peilsender beeindruckte Vogt,ist er doch für ein schnelles Auffinden ei-nes verunglückten Besatzungsmitgliedsoptimal.

Jubiläumsaktion zu Gunsten der DGzRS

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6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Benefizrekord in Iserlohn erzieltLeise rieselt der (Kunst-) Schnee alleJahre wieder auf die Bühne des Iser-lohner Parktheaters, wenn ModeratorThomas Reunert an zwei jeweils langevorher ausverkauften Abenden daran er-innert, dass St. Niklas ein Seemann war.

So auch im Dezember 2007, als nach denSammlungen zu Gunsten der Seenot-retter ein Rekordergebnis in Höhe von3.400 Euro registriert werden konnte.Einmal mehr ließ sich das begeistertePublikum von den Künstlern in vorweih-nachtliche Stimmung versetzen. Star-gast war diesmal Sängerin Ute Freuden-berg mit Band.Aber auch das übrige Programm konntesich sehen und hören lassen: Schauspie-ler Hans-Jürgen Schatz, die GruppeTimmerhorst aus Schleswig-Holstein,die 58th Scottish Volunteers – und natür-

lich Bodo Scheuch mit seinen RomantikSailors; sie alle trugen zum Gelingen derVeranstaltung bei.

Zwischendurch hatte Thomas Reunert,unterstützt von Gerda Trabbe, interes-sante Interview-Partner am Telefon.2007 gehörte auch Michael Haack, 3.Vormann des Seenotkreuzers ALFRIEDKRUPP dazu, der das Publikum mit sei-nem Bericht über eine Geburt an Bordfesselte.

Nach dem erneut großen Erfolg stehtfest, dass auch in diesem Jahr der heiligeNikolaus als Schutzpatron aller Seefah-rer in Iserlohn längsseits gehen wird,und zwar am 19. und 20. Dezember. Undfest steht auch, dass die Seenotretter, dieauf diesem Wege nochmals herzlichenDank sagen, wieder dabei sein werden.

Spielen, Spaß und Spende . . .Fußball spielen, Spaß haben und spen-den – das hat der Bremer Public-Relations-Berater und EventmanagerFrank Lenk (Foto l.) Im Frühjahr 2007beim Mediencup gekonnt gemixt - undüberreichte im Dezember 2007 denSeenotrettern in Bremen eine Spendeüber 1.500 Euro. Vormann Uwe Gerdel-mann vom Seenotkreuzer HANNESGLOGNER freute sich: »Davon schaffenwir eine neue Rettungsweste mit inte-griertem Notsender an und vervollstän-digen unsere Sicherheitsausrüstung!«

»Modellbauwelt«in HamburgDie Interessengemeinschaft Modellbau-einheiten der DGzRS hat auf der Ham-burger Messe »Modellbauwelt« vom 23.bis 25. November 2007 das Rettungs-werk wiederum hervorragend vertreten.Auf ihrem großflächigen Stand zeigtendie engagierten Modellbauer zahlreicheRettungseinheiten aus unterschiedli-chen technischen Epochen in verschie-denen Maßstäben. Tägliches Highlightwar das moderierte Schaufahren imWasserbassin, das stets eine große Zahlvon Zuschauern anzog.

Morgendliche Stimmung mitder Kamera eingefangen

Schnappschuss Anfang Februar an ei-nem Montag Morgen in Bremen: Dieaufgehende Sonne projiziert ein atem-beraubendes Farbenspiel auf die tiefhängende Wolkendecke über derHansestadt, die sich pastellrot in der ru-

hig fließenden Weser spiegelt. Intensivhingegen leuchtet - fast wie einSeezeichen - das kürzlich neu gestalteteLogo der Seenotretter im Giebel derWerfthalle auf dem Betriebsgelände derDGzRS-Zentrale.

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Seenotretter im Einsatz für erkranktes Kleinkind und InselarztZwei nicht alltägliche Krankentrans-porte absolvierten die Rettungsmännerder DGzRS am Mittwoch, dem 23. Januar2008, in der Nordsee. Und auch in derOstsee wurden die Seenotretter zumEinsatz gerufen: Vor der Insel Hiddenseemusste ein Bäderschiff mit Maschi-nenausfall eingeschleppt werden.

Alarmierung um 16.05 Uhr für die Besat-zung der NEUHARLINGERSIEL/StationNeuharlingersiel: Auf der ostfriesischenInsel Spiekeroog ist ein Kleinkind er-krankt und muss sofort zur weiterenmedizinischen Versorgung auf das Fest-land gebracht werden. Vormann Wolf-gang Gruben, der beim Eingang desNotrufes idealerweise direkt neben demSeenotrettungsboot stand, lief sofortaus.Auf Spiekeroog übernahm er den einJahr alten Jungen sowie dessen Mutterund übergab beide in Neuharlingersielan den schon bereitstehenden Kranken-transportwagen. Um 17.00 Uhr war derEinsatz abgeschlossen.

Für die Besatzung des SeenotkreuzersVORMANN STEFFENS der Station Hook-siel fand die Nachtruhe um 2.50 Uhr(Donnerstag, 24. Jannuar 2008) ein jähesEnde. Der Inselarzt von Wangerooge warerkrankt und benötigte dringend medi-zinische Hilfe auf dem Festland. InBegleitung eines Notarztes wurde derMediziner von den Seenotrettern nachHooksiel gebracht und um 8.00 Uhr anden Landrettungsdienst übergeben.

Das Bäderschiff »Alte Fähre« meldeteum 17.55 Uhr den Ausfall seiner Maschi-ne und bat die Seenotretter um Hilfe.Mit 14 Personen an Bord trieb es manö-vrierunfähig im Bodden zwischen derInsel Hiddensee und der WestküsteRügens. Sofort lief Vormann ErichAlbrecht mit zwei Besatzungsmitglie-dern mit dem Seenotrettungsboot NAU-SIKAA/DGzRS-Station Vitte zum Havaris-ten, stellte eine Leinenverbindung herund schleppte die Fähre nach Schaprode.Um 19.40 Uhr war der Einsatz für dieSeenotretter beendet.

Mit dem Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL wurde ein erkranktes einjähriges Kind vonder ostfriesischen Insel Spiekeroog zur medizinischen Versorgung auf das Festland gebracht.

(Ganz schnelle) Landratten sammeln fürdie Seenotretter! Anlässlich seines 50.Geburtstags verzichtete Ermo Lehari, ak-tiver Motorsportler und begeisterterPorschefahrer aus dem schwäbischenReutlingen, auf eine große Feier undGeschenke. Stattdessen rief er zuSpenden für die DGzRS auf.Während derMotorsportsaison 2007 nahm ErmoLehari an 13 Veranstaltungen teil, die so-wohl von verschiedenen Porsche Clubsals auch von der Firma Porsche ausge-richtet werden. Jedes Mal kam dabei dasSammelschiffchen zum Einsatz. Auchdas gesamte Eintrittsgeld des Sommer-festes vom Porsche Club München gingan die DGzRS.

So kamen schließlich inklusive der eige-nen Aufstockung von Ermo Lehari7.111,49 Euro zusammen. Am 19. Oktober2007, zum Ende der Saison, übergab erdann das Sammelschiffchen persönlichdem DGzRS-Geschäftsführer Dr. BerndAnders in der Bremer Zentrale.

Sammelschiffchen-Übergabe von ErmoLehari (Foto links) an Dr. Bernd Anders,Geschäftsführer der DGzRS.

Die Husumer SeemannskisteSeit vielen Jahren steht im Schifffahrts-museum Nordfriesland in Husum einehistorische Seemannskiste, in der Spen-den für die Seenotretter gesammeltwerden. Es gehört zu den angenehmenvorweihnachtlichen Pflichten von JörgAhrend, dieses besondere Sammelbe-hältnis zu leeren. Insgesamt 600 EuroSpendengelder konnte der Leiter des

DGzRS-Informationszentrums Nord zu-sammenaddieren. Dieser Betrag wurdevon Museumsbetreiber Peter Cohrs umweitere 400 Euro aufgestockt. Nicht oh-ne Stolz konnte er berichten, dass nun-mehr seit Aufstellen der Seemannskistemehr als 16.000 Euro von den Museums-besuchern für das Rettungswerk ge-spendet wurden.

Porsche-Freunde engagierten sich

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

OSRAM unterstützt Seenotretter -Sicheres Licht auf hoher SeeMit einer Spende im Gesamtwert von11.500 Euro unterstützt OSRAM dieArbeit der DGzRS. Die deutschen Seenot-retter erhalten als Sachspende denJahresbedarf an Leuchtmitteln für ihreRettungsflotte. Überreicht wurde dieSpende in Form eines symbolischenSchecks durch Dr. Kurt Gerl, Geschäfts-führer Vertrieb OSRAM, und WolfgangGregor, Chief Sustainability OfficerOSRAM. Mit der Aktion unterstreicht derWeltkonzern seine gesellschaftliche Ver-antwortung als Unternehmen.

Für in Seenot geratene Menschen kannein frühzeitige Gesehen werden überLeben oder Tod entscheiden. Leistungs-starke und robuste Leuchtmittel zählendaher an Bord der hochmodernen Flotteder DGzRS zu den wichtigsten Ausrüs-tungsgegenständen.

Der OSRAM Geschäftsbereich MarineLighting bietet für alle Einsatzbereicheauf oder unter Deck die richtigen

Lichtlösungen - von Positionslampen,Lampen für Scheinwerfer und Flutlicht-beleuchtung bis hin zu vibrationsfesterAllgemeinbeleuchtung. Mit der Sach-spende wird der Jahresbedarf anLeuchtmitteln der DGzRS gedeckt, sodass die dafür eigentlich eingeplantenFinanzmittel für andere Zwecke einge-setzt werden können.

»Die DGzRS leistet auf See einen unver-zichtbaren Beitrag, der schon Tausendevon Menschenleben gerettet hat. Diesegute Sache mit unseren optimal dafürgeeigneten Marine Lighting-Produktenzu unterstützen, ist ein besonderes An-liegen von OSRAM als verantwortungs-vollem Unternehmen. Diese Spendeliegt mir auch persönlich sehr am Her-zen. Unser gesamtes Marine LightingTeam ist privat bereits Mitglied derDGzRS und hat sich für diese Aktionstark gemacht«, so Wolfgang Gregor,Chief Sustainability Officer OSRAM undfrüher selbst Kapitän auf großer Fahrt.

Symbolische Scheckübergabe auf einem Seenotkreuzer der DGzRS. V.l.n.r. Wolfgang Gregor,Chief Sustainability Officer OSRAM, Dr. Kurt Gerl, Geschäftsführer Vertrieb OSRAM und DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders vom Bereich Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Foto: OSRAM

VorweihnachtlicheSpendenaktion auf SyltEs ist eine gute Tradition im Restau-rant »Seekiste« in Westerland aufSylt, sich in der Vorweihnachtszeit fürgemeinnützige Organisationen zuengagieren. Im vergangenen Dezem-ber organisierte das WirteehepaarMonika und Michael Burghardt einenEmpfang zu Gunsten der Seenot-retter. Glühwein, Sekt und Würstchengab es für das leibliche Wohl, ein klei-ner Weihnachtsmarkt mit einem ab-wechslungsreichen kunsthandwerk-lichen Angebot lud zum Shoppen ein.Die Einnahmen in Höhe von 680 Euroübergaben die beiden engagiertenGastronomen an den ehrenamtli-chen DGzRS-Mitarbeiter Karl-ErnstSchnoor, der sich im Namen desRettungswerkes herzlich für die ge-lungene Aktion bedankte.

Vortrag vor PensionärenAlljährlich lädt die Gesellschaft fürAbfallwirtschaft und Abfallbehand-lung im schleswig-holsteinischenTornesch-Ahrenlohe ihre Pensionärezu einer Weihnachtfeier ein. Bei ei-nem kleinen Imbiss in gemütlicherRunde hielt der ehrenamtlicheDGzRS-Mitarbeiter Bernd Tienken,ehemaliger Geschäftsführer desEntsorgungsunternehmens, einenspannenden Vortrag über die Arbeit,die Technik und die Geschichte derSeenotretter. Natürlich hatte er seinSammelschiffchen dabei, das wäh-rend der Veranstaltung erfolgreichzum Einsatz kam und anschließend 75Euro enthielt.

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Passend zur Jahreszeit leistete die Öf-fentliche Versicherung Bremen (ÖVB)am 20. November 2007 mit der Überga-be von vier neuen Rettungswesten einengewichtigen Beitrag zur persönlichenSicherheit der Besatzungen DGzRS.

Die Westen im Gesamtwert von 5.000Euro wurden von Frank Müller-Hübneran den Vorsitzer der Seenotretter,Michael Grobien, übergeben. »Es ist füruns als Versicherer selbstverständlich,für Sicherheit zu sorgen. Nicht nur beiunseren Versicherungsnehmern, son-dern nun auch bei den Seenotrettern.‚Dem Unwetter immer einen Schritt vor-

aus’ ist ein Service, den wir anbieten, umbei bedrohenden WitterungslagenVorsorge zu ermöglichen. Und ‚handeln,bevor etwas passiert’ ist ja auch derWahlspruch der Seenotretter«, gabMüller-Hübner als Grund für dasEngagement der ÖVB an.Grobien dankte im Namen der Rettungs-männer der DGzRS dem Sprecher derÖVB für die nachahmenswerte Unter-stützung. Die Westen kommen auf demin Bremerhaven stationierten Seenot-kreuzer HERMANN RUDOLF MEYER zumEinsatz. Auf weiteren Stationen wird dieErneuerung der Sicherheitsausrüstungbis zum Jahresende abgeschlossen sein.

Michael Müller-Hübner von der ÖVB überreichte vier neue Rettungswesten an DGzRS-VorsitzerMichael Grobien und Geschäftsführer Heinrich Hoppe (Foto von links).

Shantys zum WeihnachtsfestWeihnachtliche Lieder von der See into-nierte der Shanty Chor der Marine-kameradschaft Bielefeld im Rahmen vondrei Benefizkonzerten vor den Festtagenin der Rudolf-Steiner-Schule in Schild-esche und der Realschule Brackwede(Nordrhein-Westfalen). Unter derLeitung von Christoph Fischenbeck be-

geisterte das Ensemble mal mit einfühl-sam, mal dynamisch vorgetragenemmaritimen Liedgut. Am Ende derVeranstaltung konnte eine Spende von1.087 Euro an die Seenotretter überge-ben werden. Seit seiner Gründung imJahr 1972 hat der Chor mehr als 220.000Euro für die DGzRS gesammelt!

Schaufenster-dekoration in der »RiensbergerApotheke«

Auch auf kleinstem Raum lässt sich et-was bewegen! Kürzlich ergab sich dieMöglichkeit, das Schaufenster der»Riensberger Apotheke« in Bremen miteiner Seenotretter-Deko zu gestalten.

Zur Verfügung standen ein Modell derHERMANN MARWEDE, ein Roll-up-Banner, eine Hansekreuzflagge, einePositionslaterne sowie Informations-blätter. Um den Bezug von der DGzRS zurApotheke herzustellen, wurden Folienausgelegt, die über die medizinischeArbeit im Bordhospital eines Seenot-kreuzers informieren. Auf dem Tresenwurden ein Sammelschiffchen, Jahrbü-cher und Info-Flyer platziert. Mitarbeiterund Kunden der Apotheke zeigten sichbeeindruckt von der maritimen Schau-fensterdekoration (Text: Franziska Ro-senboom).

»Dem Unwetter immer einen Schrittvoraus« - die ÖVB engagiert sich

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10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Tolle Initiative der VILSA Gruppe und Torfrock: Spenden-übergabe auf dem Vorschiff der HANNES GLOGNER

Unplugged-Konzert in derDGzRS-Werfthalle

Eine gemeinsame Spende in Höhe von43.333 Euro überreichten am Mittwoch,dem 5. Dezember 2007, die Musiker derGruppe »Torfrock« sowie HenningRodekohr von der VILSA Gruppe an dieSeenotretter. Dr. Bernd Anders, Ge-schäftsführer der Seenotretter, nahmzwei Schecks in Höhe von 33.333 Euround 10.000 Euro entgegen.

Seit einem Jahr kooperiert der Getränke-hersteller VILSA Brunnen aus dem nie-dersächsischen Bruchhausen-Vilsen un-ter dem Slogan »VILSA tut doppelt gut«erfolgreich mit den Seenotrettern. AlsErgebnis daraus wurde nun eine großzü-gige Spende in Höhe von 33.333 Euroüberreicht, womit das Gesamtspenden-volumen des Unternehmens auf nahezu50.000 Euro gesteigert wurde.

»Es gibt unzählige wertvolle Möglich-keiten, sich sozial zu engagieren.Wir wol-len etwas unterstützen, das nicht in derFerne liegt, sondern ein soziales Enga-gement, was in unserer norddeutschenHeimat verankert ist,« so Henning Rode-kohr, Gesellschafter der VILSA Gruppe.»Vor allem die Tatsache, dass die humani-täre Organisation DGzRS keinerlei staatli-che Förderung erhält, sondern sich einzigaus Spenden finanziert, hat unsereEntscheidung maßgeblich mitgetragen.«

Auch die norddeutsche Kultrockgruppe»Torfrock« engagiert sich seit langemauf vielfältige Weise für dasRettungswerk. So spielten die vierMusiker im September 2007 inBruchausen-Vilsen mit Unterstützungdes Sponsors VILSA Brunnen einBenefizkonzert für die Seenotretter, des-sen Gesamterlös in Höhe von 10.000Euro nun überreicht wurde. ImAnschluss daran ließen es sich die»Torfrocker« nicht nehmen, für dieMitarbeiter in der Werfthalle der DGzRSein kurzes Unplugged-Konzert zu geben.Unter anderem intonierten sie ihreneueste Komposition »Search andRescue« - einen Song, den sie speziellden Rettungsmännern an der Küste ge-widmet haben.

»Wir freuen uns sehr, dass die VILSAGruppe und ,Torfrock' auch im nächstenJahr ihr Engagement für uns fortsetzenwollen,« bedankte sich DGzRS-Ge-

schäftsführer Dr. Bernd Anders. »Beidesind typisch norddeutsche Institutionen,die natürlich hervorragend zur DGzRSpassen.«

Henning Rodekohr von der VILSA Gruppe (Foto links) übergab 33.333 Euro an DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders.

Spielten in der Werfthalle ein spontanes Unplugged-Konzert: die Musiker der Kultgruppe»Torfrock« auf dem Vorschiff der HANNES GLOGNER.

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Auch in 2008: Traditionelles WeihnachtsbaumschreddernEin voller Erfolg war am 13. Januar 2007das Tannenbaumschredderfest derFreiwilligen Feuerwehr Finkenwerder -bereits zum sechsten Mal veranstaltetzu Gunsten der Seenotretter.

Wehrführer Adolf Fick und seine Truppeentsorgten so manchen Nadelbaum, dernach dem Weihnachtsfest seine Dienstegetan hatte - und auch in diesem Jahrwurde daraus ein kleines Volksfest.Während Ralf Krogmann von der DGzRS-Geschäftsstelle Hamburg zusammenmit einem ehrenamtlichen Mitarbeiterüber die Arbeit der Seenotretter infor-

mierte, übernahm Klaus Büchner,Sänger der Gruppe »Torfrock«, spontandie Versteigerung einer HADAG-Schiffs-glocke, die zuvor gespendet worden war.Und die HADAG Seetouristik undFährdienst AG setzte noch eins drauf: Beieiner amerikanischen Versteigerungwurden fünf Fahrten der HADAG imHafen und auf der Unterelbe versteigert.

Insgesamt kamen für die Seenotretterstolze 1.700 Euro zusammen - und somitdienten die Finkenwerderschen Weih-nachtsbäume zum wiederholten Maleeinem guten Zweck.

Klaus Büchner von »Torfrock« bei der Versteigerung einer HADAG-Schiffsglocke.

Schaute auch beim Schredderfest vorbei: Hamburgs Bürgermeister Ole von Beust (rechts), hierzusammen mit Wehrführer Adolf Fick.

Exclusives Angebot für DGzRS-FördermitgliederBei Buchung einer Kreuzfahrt aus denaktuellen Transocean Tours Katalogen2008 erhalten DGzRS-Fördermitgliedernach Vorlage ihrer Förderkarte einBordguthaben von 50 Euro pro Karten-inhaber bei Buchung einer Flussreise.Wer eine Kreuzfahrt mit der »ASTOR«,»ASTORIA« oder »Marco Polo « bucht, er-hält sogar ein Bordguthaben von 100Euro pro Karteninhaber. TransoceanTours spendet zudem noch fünf Prozentdes Reisepreises an die Seenotretter.Dieses Angebot gilt bei Buchung zu denKatalogpreisen und ist nicht mit ande-ren Rabatten und Ermäßigungen kombi-nierbar. Im vergangenen Jahr kamen aufdiesem Wege bereits 7.500 Euro für dieSeenotretter zusammen.Weitere Informationen unterwww.transocean.de oder per Mail erfragen unter [email protected].

Wassersportler mitAlternativ-EiswetteAuch im niedersächsischen Rütersiel imNorden Wilhelmshavens findet eineEiswette statt - und das bereits seit 30Jahren. Ein Teil der Mitglieder derSegelkameradschaft Geniusbank votier-te im Vorfeld der Veranstaltung dafür,dass die Maade am besagten Tag zuge-froren ist. Eine Contra-Gruppierung hieltdagegen - und gewann! Nur mit demBoot ließ sich der Fluss am Tag derEiswette queren. Gern kamen die fairenVerlierer ihrer Verpflichtung nach, einrustikales Labskausessen zu spendieren.Dazu war traditionell auch die Besat-zung der in Wilhelmshaven stationier-ten OTTO BEHR eingeladen. Als sich dieSeenotretter anschließend auf demHeimweg machten, waren nicht nur de-ren Bäuche voll. Auch ihr Sammel-schiffchen war bis unter die Decke desFrachtraumes mit Spenden der Rüter-sieler Wassersportler gefüllt.

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12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Koninklijke Nederlandse Redding-Maatschappij (KNRM) von Dr. Christian OstersehlteNeben Großbritannien gelten die Nie-derlande als »Geburtsstätte« des mo-dernen, karitativ organisierten Seenot-rettungsdienstes. Ein bereits früh aus-geprägtes humanes Denken, die tradi-tionelle Stellung des Landes als Seehan-delsmacht mit lebhaftem Schiffsver-kehr, vor allem nach Amsterdam undRotterdam, aber auch eine Watten- undDünenküste mit großem potenziellenStrandungsrisiko – all das bildete dieVoraussetzungen für eine relativ früheEtablierung eines organisierten See-notrettungswesens, bei dem das be-nachbarte britische Vorbild eine Rollegespielt hat.

Ein Versuch, ab 1768 auf den westfriesi-schen Inseln Rettungsstationen einzu-richten, trug nicht weit. Erst 1824, im Jahrder Gründung des englischen Rettungs-werks, gelang auch in den Niederlandender Durchbruch. Ein schwerer Herbst-sturm im Oktober des Jahres mit zahlrei-

chen tragischen Schiffbrüchen schreck-te die Öffentlichkeit auf und führte bin-nen weniger Wochen zu Konsequenzen.Am 11. November 1824 wurde in Amster-dam die Noord- en Zuid-HollandscheRedding-Maatschappij (NZHRM) ge-gründet. Wenige Tage später, am 20.

November, folgte man in Rotterdam die-sem Beispiel und hob die Zuid-Hollandsche Maatschappij tot Reddingvan Schipbreukelingen (ZHMRS) aus derTaufe. Beide Gesellschaften mit ihremprivat-karitativen Charakter bliebenüber anderthalb Jahrhunderte lang fürden Seenotdienst an der niederländi-schen Küste zuständig. Die NZHRM un-terhielt ein Stationsnetz von der deut-schen Grenze bis in Höhe Scheveningen,die Rotterdamer Gesellschaft, hinter dernicht zuletzt die mächtige Reederschaftdes größten niederländischen und euro-päischen Hafens stand, versah denRettungsdienst schwerpunktmäßig imRhein-Schelde-Mündungsgebiet.

Die Bootstypen beider Institutionen wa-ren recht ähnlich, in Einzelheiten abergab es Abweichungen und individuelleEntwicklungen. Im 19. Jahrhundertstand auch in Holland die britische RoyalNational Life-Boat Institution (RNLI) beider Entwicklung von Ruderrettungs-booten Pate. Die südholländische Gesell-schaft schaffte 1895 ein Dampfrettungs-boot an, 1907 folgte die NZHRM mit ei-nem Motorrettungsboot. Aufgrund ihrererfolgreichen Tätigkeit, aber auch durchihre Popularität erhielten 1949 beide

Ein Ruderrettungsboot der NZHRM wird zu Wasser gelassen (Foto: NV VereenigdeFotobureau/Archiv DGzRS).

Das 1927 erbaute Motorrettungsboot »Insulinde« war in Oostmahoorn an der Emsmündungstationiert und wirkte auch mit der DGzRS zusammen (Foto: Archiv DGzRS).

Seenotdienste im Ausland - Die Niederlande

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Gesellschaften königliches Privileg ver-liehen und damit die Bezeichnung»Koninklijke« bzw. den Buchstaben Kvorangestellt. Nach 165 Jahren intensi-vem Neben- aber auch Miteinander ver-einigten sich 1991 die KNZHRM und dieKZHMRS zur Koninklijke NederlandseRedding-Maatschappij (KNRM), die heu-te ihren Sitz in Ijmuiden unterhält.

Die bis heute regen Kontakte der DGzRSzu ihren niederländischen Kollegen rei-chen bis in die Anfangszeit zurück:Bereits 1866 kam der Informations-austausch mit beiden Institutionen inGang. In der Zwischenkriegszeit, als bei-de Seiten Motorrettungsboote einge-führt hatten, gesellte sich im deutsch-holländischen Grenzgebiet vor Borkumeine intensive operative Zusammen-arbeit hinzu.

Heutzutage unterhält die KNRM an derNordseeküste und am Ijsselmeer insge-samt 40 Rettungsstationen mit 30 grö-ßeren und 30 kleineren Booten mit rund700 Freiwilligen und wenigen festange-stellten Vormännern.

Wie bei der RNLI, so hat das Festkiel-schlauchboot (Rigid Hull Inflatable), al-lerdings in Gestalt einer nationalenEigenentwicklung, bei den niederländi-schen Seenotrettern Einzug gehalten.Eine wichtige Zusammenarbeit im SAR-Dienst besteht ferner mit den Hub-schraubern des Typs Westland »Lynx«der Königlich-Niederländischen Marine.Auf den Niederländischen Antillen in derKaribik haben sich insgesamt drei priva-te Rettungsdienste gebildet. Der bedeu-tendste von ihnen ist die 1976 gegründe-te Citizens Rescue Organization (CITRO).

Das »Nationaal Reddingmuseum DorusRijkers« in der alten Marinewerft vonDen Helder präsentiert der interessier-

ten Öffentlichkeit die so reichhaltigeGeschichte des niederländischen Ret-tungswesens überaus anschaulich und

abwechslungsreich. Weitere Informa-tionen auf der Homepage KNRM unterwww.knrm.nl

Das 1992 erbaute 11-Meter-Festkielschlauchboot (Rigid Hull Inflatable) »Beursplein 5« der»Valintin«-Klasse ist in De Cocksdorp an der Nordpitze der Insel Texel stationiert (Foto: DGzRS).

Die ehemalige BRUNTJE der DGzRS als »Citro 2« in der Karibik (Foto: DGzRS).

1967 stellte die südholländische Gesellschaft die »Javazee« in Dienst. Hier liegt das Boot imMai 1995 in Hoek van Holland (Foto: Christian Ostersehlte).

Das Dorus Rijkers-Museum in Den Helderzeigt in einer abwechslungsreich gestaltetenAusstellung die Geschichte des niederländi-schen Seenotrettungsdiensts (Foto: ChristianOstersehlte).

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14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Plattdeutsches Theater und Seenotrettung - das passt doch wunderbar zusammen!Die dunkle Jahreszeit, das ist die Zeit fürviele Laienspielgruppen im Norden,plattdeutsche Stücke auf die Bühne zubringen. Großes Vorbild hierfür ist natür-lich nach wie vor das Ohnsorg Theater inHamburg.

Schauplatz dieser Stücke ist nicht selteneine typische »Seemannskneipe«. Undwas gehört da auf den Tresen: natürlichdas Sammelschiffchen der Seenotretter.So geschehen beispielsweise bei derSüstedter Theatergruppe, die das Stück»Cowboys, Quiddjes und Matrosen« prä-sentierte (Foto rechts), und beimTheaterclub Felde mit dem niederdeut-schen Bühnenklassiker »Mien Mann defohrt to See« (Foto unten).

In beiden Fällen zeigte sich das begei-sterte Publikum von den erstaunlichenschauspielerischen Leistungen beein-druckt. Der Kreiszeitung für den Bereich

Thedinghausen (und hier Sabine Grulkeund Joachim Behr) danken wir zudemsehr herzlich für die Bereitstellung derFotos.

VILSA-Gewinner auf der HERMANN RUDOLF MEYERIm Rahmen der Kooperation zwischender DGzRS und VILSA-BRUNNEN gab esim vergangenen Herbst in Bremerhavenein Event der ganz besonderen Art: Zehnglückliche Gewinner einer Kurz-Kreuz-fahrt mit der M/S Color Fantasy wurdenjeweils mit ihrer Begleitperson zurGutschein-Übergabe eingeladen.

Das Programm war spannend und ein-zigartig zugleich: 20 Personen trafensich in Bremerhaven bei der Seebäder-kaje. Von dort aus ging es an Bord derHERMANN RUDOLF MEYER. Sofort wur-de der Seenotkreuzer inspiziert, auf demalle eingeladen waren, sich »wie zuHause« zu fühlen. Prompt wurde dieBesatzung mit Fragen über die Arbeitder Seenotretter regelrecht »bombar-diert«, welche die Seenotretter ausführ-lich beantworteten.

Darüber hinaus erzählten sie spannendeGeschichten aus dem täglichen Lebenals Rettungsmann. Nach ca. einer Stun-de waren alle Beteiligten um viele inte-

ressante Informationen und der außer-gewöhnlichen Erfahrung, einen echtenSeenotkreuzer besichtigt zu haben, rei-cher.

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Diepholzer PALLAS GROUP WORLDWIDE erneutPartner der Seenotretter auf HelgolandMit ihrer schon traditionellen Weih-nachtsspende unterstützte Ende No-vember 2007 die PALLAS GROUPWORLDWIDE aus Diepholz die Seenot-retter an Bord des auf Helgoland statio-nierten Seenotkreuzers HERMANNMARWEDE. Seit mehreren Jahrzehntenfördert das traditionsreiche Familien-unternehmen das Rettungswerk in er-heblichen Maß.

Konkret ging die Spende zum einen in dieSicherheitsausrüstung der Rettungs-männer in Form eines modernen Überle-bensanzuges, der im Falle des Überbord-gehens gegen den Tod durch Unter-kühlung wirksam schützt. Zum anderenwollte Holger Neumann, Geschäfts-führer der PALLAS GROUP WORLDWIDE,der Besatzung der HERMANN MARWEDEauch ein persönliches Geschenk machenund überreichte zusätzlich eine wertvol-le Espressomaschine. Diese hat sich übri-gens zwischenzeitlich im Einsatz gut be-währt - zum einen seegangsfest gezurrtbei Sturmfahrten in der Nordsee, zumanderen durch die Produktion schmack-hafter Heißgetränke für die Besatzung.

Einen modernen Überlebensanzug sowie eine Espressomaschine übergab PALLAS-Geschäftsführer Holger Neumann (Bildmitte) kürzlich an die beiden Vormänner Jörg Rabe(Foto rechts) und Dirk Sellmann an Bord der auf Helgoland stationierten HERMANN MARWE-DE. Auch der Bau dieses Seenotkreuzers, der größten Rettungseinheit der DGzRS, wurde durcheine maßgebliche Spende des Diepholzer Familienunternehmens unterstützt.

Die WILHELM KAISEN war nach der Kollision mit der Zugangsbrücke trockenen Fußes nichtmehr zu erreichen.

WILHELM KAISEN knapp einer Kollision entgangen»Knapp daneben ist auch vorbei - zumGlück!« - so Manfred Lucas, erster Maschi-nist auf der WILHELM KAISEN. Gemein-sam mit seinen Kollegen Andreas Schu-macher und Bernd Glander saß er am 23.Januar 2008 gegen 18 Uhr gerade beimAbendessen in der Messe, als es »draußenmächtig knallte«. Der in Sassnitz statio-nierte Seenotkreuzer befand sich zu die-sem Zeitpunkt zu Reparatur- und War-tungsarbeiten auf einer Werft an derUnterweser. Was war geschehen? Einknapp 80 Meter langes Binnenschiff warauf seinem Weg weseraufwärts vom Kursabgekommen und hatte die Zugangs-brücke zum Anleger der WILHELM KAISENgerammt. »Nur fünf Meter weiter nachBackbord gesteuert und es wäre mit unskollidiert,« erklärt Manfred Lucas dieSituation. »Glücklicherweise wurde nurdie Gangway und unsere Versorgungslei-tungen zerstört.« Der Sachschaden wur-de von der Polizei mit mindestens 10.000Euro beziffert.

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

VR-Stiftung spendet 20 neue Rettungswesten Die VR-Stiftung der Volksbanken undRaiffeisenbanken in Norddeutschlandhat den Seenotrettern ein ganz beson-deres Weihnachtsgeschenk bereitet: Mitihrer Spende in Höhe von 25.000 Eurowurden Anfang Dezember 2007 insge-samt 20 neue Rettungswesten finan-ziert.

Zum Einsatz kommen diese Westen aufdem Borkumer Seenotkreuzer ALFRIEDKRUPP sowie den Seenotrettungs-booten CASSEN KNIGGE in Norddeich,ELLI HOFFMANN-RÖSER auf Baltrumund CASPER OTTEN auf Langeoog. Mitdieser Aktion möchte die VR-Stiftung diefreiwillige, mutige und nur durch privateZuwendungen finanzierte Arbeit derDGzRS unterstützen. Gleichzeitig ist esder Stiftung ein Anliegen, damit ihreVerbundenheit mit der Region und ihreVerantwortung für den Einsatz jedeseinzelnen Rettungsmannes vor Ort zudemonstrieren. »Die Arbeit der Seenot-retter verdient unsere große Anerken-nung. Daher war es für uns selbstver-ständlich, die Sicherheitsausrüstung derRettungsmänner mit einer Spende zuunterstützen«, gab Harald Lesch, Vor-

standsvorsitzender der VR-Stiftung, alsGrund für das Engagement an.Gemeinsam mit dem Kuratoriumsvorsit-zenden Johannes Wilke übergab Lesch inder Oldenburger Zentrale der VR-Stiftung eine der Westen an UlrichReiter, Marketingleiter der DGzRS, und

Hans-Joachim Katenkamp, Leiter desDGzRS-Informationszentrums Nord-west. Im Namen der Besatzungen vorOrt dankten beide für das anerkennens-werte Engagement. Alle Westen tragenden Hinweis »gespendet von der VR-Stiftung«.

Offizielle Übergabe von 20 gespendeten Rettungswesten: Johannes Wilke, Kuratoriums-vorsitzender der VR-Stiftung, Hans-Joachim Katenkamp, Leiter des IZ-Nordwest der DGzRS,Harald Lesch, Vorstandsvorsitzender der VR-Stiftung und DGzRS-Marketingleiter Ulrich Reiter(Foto von links).

Frachter mit Splitt-Ladung vor Juist freigeschleppt

Nachteinsatz für die Besatzungder WOLTERA

Einen 30 Meter langen Küstenfrachter,der am frühen Mittwochmorgen, dem16. Januar 2008 südlich der ostfriesi-schen Insel Juist im engen Wattfahr-wasser fest gekommen war, hat dasSeenotrettungsboot WOLTERA/StationJuist frei geschleppt und in denInselhafen gelotst. Die WOLTERA ist 9,5Meter lang und 320 PS stark. Sie wirdvon ehrenamtlichen Seenotrettern ge-fahren.Der Frachter mit zwei Mann Besatzung

befand sich bereits am Dienstagnach-mittag mit einer Ladung Splitt zumAusbau von Hafenanlagen auf derAnreise nach Juist, als er gegen 15.00 Uhrin dem windungsreichen, engen Fahr-wasser ca. 600 Meter vor der Hafen-einfahrt bei langsamer Fahrt von denstarken südlichen Winden (bis Stärke 8 =ca.65 km/h Windgeschwindigkeit) an

die Wattkante gedrückt wurde und ma-növrierunfähig liegen blieb. Wegen desGezeitenwechsels zu Niedrigwassermusste ein erster Freischleppversucham Nachmittag abgebrochen werden.Mittwochfrüh gegen 03.15 Uhr wurde

von den Seenotrettern erneut eineLeinenverbindung hergestellt und derFrachter ins Fahrwasser geschleppt, woer seine Fahrt mit Assistenz der DGzRSfortsetzten konnte. Der Einsatz wurdeum 04.45 Uhr abgeschlossen.

Seit gut einem Jahr ist die WOLTERA auf der ostfriesischen Insel Juist stationiert.

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Rumpf des neuen Seenotkreuzers der DGzRSum 180 Grad gedreht - Innenausbau beginnt

Spannende Arbeiten bei derFassmer-Werft

Ein im Schiffbau durchaus alltäglicher,aber immer wieder spannender Arbeits-prozess wurde am Vormittag, des 5.Februar 2008 auf der Fassmer-Werft imniedersächsischen Berne-Motzen vollzo-gen: Der Rumpf eines neuen Seenot-kreuzers wurde mit Hilfe von zweiKränen 180 Grad um seine Längsachsegedreht.

Unter der internen Baubezeichnung SK30 entsteht zurzeit ein neuentwickelterSeenotkreuzer-Typ bei der Fassmer-Werft an der Unterweser. Seit Beginn derArbeiten am 24. Juli 2007 wurde derRumpf aus fertigungstechnischen Grün-den mit dem Kiel nach oben gebaut.

Nach der jetzt erfolgten Fertigstellungdes Schiffskörpers war dessen Drehungerforderlich, um mit der Montage desDeckshauses und dem Innenausbaufortfahren zu können.

Bei den Vorbereitungen für das Drehendes Rumpfes galt der Befestigung der»Hebe-Augen« besonderes Augenmerk.An ihnen wurden die Hebegurte derKräne eingeschäkelt. Das ganze Gewichtlastete an diesen Verbindungselemen-ten, die direkt auf den Rumpf von SK 30aufgeschweißt waren und nach getanerArbeit wieder entfernt wurden. Rundacht Tonnen schwer ist der Schiffskörperin dieser Bauphase.

Für die Kranführer und die Mitarbeiterder Bauwerft war der Dreh-Vorgang eineHerausforderung, mussten doch dieKräne und deren Bewegungsabläufesynchronisiert werden, um die Hebe-

augen nicht durch eventuelle Assyme-trie zu überlasten.

Nach rund 30 Minuten war der komplexeArbeitsprozess in der Halle der Fassmer-Werft ohne Probleme abgeschlossen. Imnächsten Schritt erfolgt in Kürze dieMontage des Deckshauses von SK 30.

Auf der nun freigewordenen Hellingwurde bereits mit den Arbeiten an dembaugleichen Seenotkreuzer SK 31 begon-nen.

Im Spätherbst dieses Jahres sollen beideRettungseinheiten in Dienst gestelltwerden.

Neuer Seenotkreuzer scheinbar im Schwebe-zustand: Zwei Kräne drehen den Rohbau desRumpfes von SK 30 synchron um 180 Gradseiner Längsachse . . .

. . . und senken ihn auf ebenen Kiel in derSchiffbauhalle ab. In den kommendenWochen und Monaten wird der Innenausbauerfolgen.

Der Rumpf von SK 30 ist eingeschäkelt. Im Vordergrund DGzRS-Projektleiter Holger Freese.

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18 19 LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Februar14.-18.02.08 München: Messe CBR in München mit Infostand der Seenotretter16.02.2008 Berlin: 5. Norwegentreffen des Anglerboard im Abacus-Hotel Berlin mit Infostand der Seenotretter17.02.2008 Neustadt/Holstein: Ehrenamtsmesse in der Gogenkroghalle in Neustadt/Holstein mit DGzRS Info-Mobil im Außenbereich

von 11.00 - 18.00 Uhr.28.02.08 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«29.02.-02.03.08 Bremen: Messe BOATFIT mit Informationsstand der Seenotretter in Halle 6. Fördermitglieder erhalten gegen Vorlage der

Förderkarte 2007 ermäßigten Eintritt.März03.03.08 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«04.03.-26.03.08 Diepholz: Ausstellung der Seenotretter in der Kreissparkasse Diepholz, Wellestr. 2421.03.08 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel« 27.03.-31.03.08 Laboe: Dorschtage in Laboe; mit DGzRS-Info-Mobil, Open Ship auf dem Seenotkreuzer BERLIN vom 19.03.-30.03.2008

April04.04.08 Helgoland: An jedem Freitag und Samstag stationsbezogene Bilderausstellung und Filme über die Arbeit der DGzRS04.04.-20.04.08 Grevenbroich: Ausstellung der Seenotretter im Monatnushof, Grevenbroich10.04.-05.05.08 Bad Essen: Wanderausstellung »Alle Flüsse laufen ins Meer« in Bad Essen (Rathaus), Filmvortrag am 05.05.2008 über die

Herausforderungen und Einsätze im maritimen Such- Rettungsdienst auf Nord- und Ostsee. der Eintritt ist frei.11.04.08 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«16.04.-20.04.08 Dortmund: Intermodellbau mit Informationsstand der Seenotretter (Halle 1 / Übergang zur Halle 2)27.04.08 Burgstaaken/Fehmarn: Fisch- und Flohmarkt mit DGzRS-Info-Mobil, Open Ship auf dem SK JOHN T. ESSBERGER

(vormittags und nachmittags)

Veranstaltungen

Neue Rekordspende bei der 179. Bremer Eiswette erzielt

Mehr als 300.000 Euro für dieSeenotretter gesammelt

Ein bisher noch nicht dagewesenesSpendenergebnis konnte für die Seenot-retter bei der diesjährigen Eiswette er-zielt werden. Beim traditionellen Stif-tungsfest der Eiswett-Genossen am 19.Januar 2008 im Bremer Kongresscen-trum kamen während des siebenstündi-gen Festmahls exakt 302.136,66 Euro inden Sammeltellern der Tischältesten zu-sammen. Ein Rekord, der 15,5 Prozentüber der Summe des Vorjahres lag!

Dem vorausgegangen war am 6. Januar2008, dem Dreikönigstag, die in derHansestadt traditionelle Eiswette. Zum179. Mal wurde die urbremische Fragegestellt, ob die Weser »steiht odergeiht«. Vor 3000 Zuschauern am Pun-kendeich war wiederum der Schneiderin der Verantwortung zu klären, ob derFluss zugefroren ist oder nicht. Aus-gerüstet mit Bügeleisen und Schnaps-flasche gelang es ihm jedoch nicht,trockenen Fußes das Westufer zu errei-chen.

Letztendlich mussten die Seenotrettermit dem Tochterboot CHRISTIAN derHERMANN RUDOLF MEYER ausrücken,um den wortgewaltigen Schneider überden Strom zu transportieren. EineAufgabe, die sie wie in jedem Jahr mitviel Freude meisterten und angesichtsdes Spendenrekordes auch im nächstenJahr wieder gern übernehmen werden.

An Bord des Tochterbootes CHRISTIAN ge-langte der Schneider schließlich doch nochtrockenen Fußes auf das Westufer der Weser.Ausgerüstet mit Bügeleisen und Schnaps-flasche wurde er dort von zwei Mitarbeiternaus der DGzRS-Werfthalle in Empfang ge-nommen.

Die »SAR-ARMADA« vor dem Punkendeich: der Seenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER, dasSeenotrettungsboot PAUL NEISSE sowie der in Privatbesitz befindliche SAR-Oldtimer EISWETTEVON 1829, das ehemalige Tochterboot des Seenotkreuzers PAUL DENKER.

Das Stiftungsfest der Eiswette im BremerKongresszentrum. Viele Stunden lang gab eseine Mischung aus ernsthaften und launigenReden, kulinarischen Genüssen und gutenGesprächen mit dem Tischnachbarn. Erstmalswurde bei den Spenden die 300.000-Euro-Marke »geknackt«. (Foto: Michael Bahlo)

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boot-Düsseldorf 2008 - die Seenotretter waren dabeiAuch in diesem Jahr war die DGzRS mitihrem Ausstellungsstand auf der größ-ten Wassersportmesse der Welt, derboot Düsseldorf, präsent. Wie in jedemJanuar ergab sich eine Vielzahl von Infor-mationsgesprächen zwischen demFachpublikum und dem Messeteam derSeenotretter. Ebenso wurden langjähri-ge Kontakte gepflegt. Eine ganze Reiheneuer Fördermitglieder konnte gewon-nen werden. Eine besondere Attraktionam Stand der Seenotretter war der inter-aktive Fahrsimulator eines Seenot-kreuzers.

Trafen sich zu einem Gedankenaustausch aufder diesjährigen boot in Düsseldorf auf demMessestand der Seenotretter: BerendBeilken, Gründer und Geschäftsführer derWerbeagentur Procedes in Lemwerder,Deutschlands Sportsegler Nummer EinsJochen Schümann und Michael Grobien,Vorsitzer der DGzRS (Foto von links).

Seit Jahren erhält der Segler-Verband NRW von der Privatbrauerei Stauder eine »Bierspende«zur boot in Düsseldorf, die traditionell von DSV-Segellehrer Frank Wolf gegen einen Obolus insSammelschiffchen der DGzRS ausgeschenkt wird. Mehrere hundert Euro kamen so für dieSeenotretter zusammen.

Seenotkreuzer THEO FISCHER aus Lego gebautNachdem der 9-jährige Tim Gust ausdem niedersächsischen Weyhe imSommer 2007 gleich drei Seenotkreuzer- die THEO FISCHER, die BERNHARD GRU-BEN und die H.J. KRATSCHKE - in Augen-schein nehmen konnte, beschloss erspontan, sich seine eigene SAR-Einheit inMiniatur zu bauen. Als Werkstoff wählteer seine bewährten und in ausreichen-der Menge vorhandenen Legosteine.

Mit Kreativität und technischem Ge-schick ging es ans Werk. Nach rund einerWoche Bauzeit war das detaillierte

Modell der THEO FISCHER mit Innen-ausbau, beweglicher Heckklappe undTochterboot fertiggestellt. Klar, dass Timseine Konstruktion gleich den Seenot-rettern in der DGzRS-Zentrale in Bremenvorstellte und dafür höchstes Lob ernte-te. So motiviert fertigte er anschließend,ebenfalls aus Lego, die VORMANN STEF-FENS und aus Karton den zur Zeit in Baubefindlichen Seenotkreuzer SK 30.

Wenn aus dem Jungen nicht später malein talentierter Schiffbauingenieurwird...

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 1 · FEBRUAR 2008

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 4028063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0Telefon +49 (0)421 · 53 707 621Telefax +49 (0)421 · 53 707 690E-Mail [email protected]

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Seenotretter-Gala mit Bundespräsident Horst KöhlerÜber 100.000 Euro sind bei einer CharityGala zu Gunsten der Seenotretter zu-sammen gekommen, die am 30. Januar2008 in Berlin in Anwesenheit vonBundespräsident Horst Köhler und sei-ner Frau im Atrium der Deutsche BankAG stattgefunden hat. 240 geladeneGäste bildeten dabei den elegantenRahmen für ein eindrucksvolles Pro-gramm, durch das der bekannte NDR-Nachrichtensprecher und ModeratorJens Riewa führte.

Bundespräsident Köhler, zugleichSchirmherr der DGzRS, äußerte in sei-nem Grußwort seine Hochachtung unddankte allen Seenotrettern »für Ihregroßartige Arbeit im Dienste desGemeinwohls«. Wörtlich fügte er hinzu:»Ich bin gern Ihr Schirmherr, ich bin stolzdarauf!« Den anwesenden Gästen, dienach seinen Worten »für Bürgersinn imbesten Sinne« stehen, dankte er für dieUnterstützung, die einer »guten Sache

dient«, und er appellierte an sie, derGesellschaft auch weiterhin gewogenzu bleiben.Belohnt für ihr Engagement für dieSeenotretter wurden die Gäste an die-sem Abend mit einem Programm, dasvon allen beteiligten Künstlern bzw.Sportlern ohne Gage gestaltet wurde,und einer Tombola, deren Preise - einDamenring in Weißgold besetzt mitAquamarinen und Brillanten (WempeLeipzig), eine neuntägige Kreuzfahrt(Hapag-Lloyd Kreuzfahrten) und ein mitKlavierlack überzogenes Lifebook Q 2010(regiodata) - ausnahmslos gespendetund von der Olympionikin Birgit Fischergezogen worden waren.

Den Auftakt hatten Linda Fichtner undMaria Winkler aus Berlin mit ihrenViolinen und einem Stück von Jean-Marie Leclair gemacht. Die Festrede hieltJochen Schümann, Deutschlands erfolg-reichster Segler aller Zeiten. Und nach ei-

nem Interview mit Skipper ManfredErnst von der Segelyacht »Anita«, der1997 ein spektakulärer Einsatz desSeenotkreuzers WILHELM KAISEN galt,wurden die Gäste von dem SchauspielerJan Fedder mit Gedichten von Ringel-natz und der Rocklegende Achim Reichelmit seinen Liedern Nis Randers undAloha Heja He unterhalten.

Ferner konnten »Seenotretter-Aktien«erworben werden, die die KünstlerinnenSabine Beyerle, Heike Jeschonnek undAlexandra Schlund kreiert hatten. Ausder Rettungsflotte waren die VormännerWolfgang Gruben von der StationNeuharlingersiel und Michael Müllervom Seenotkreuzer BERLIN/Laboe dabei,die in zahlreichen Gesprächen über ihreArbeit berichteten. Gegen Mitternachtging schließlich ein unvergesslicherAbend in Berlin zu Ende. WeitereImpressionen von der Gala folgen in dernächsten Ausgabe von »Längsseits«.

Der Schirmherr und seine »Seenotretter«: In Anwesenheit von Bundespräsident Horst Köhler fand am 30. Januar 2008 in Berlin eine CharityGala zu Gunsten der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) statt. Für das Gruppenbild posierten (v.l.n.r.): DGzRS-VorsitzerMichael Grobien, Vormann Wolfgang Gruben, Vormann Michael Müller, der Schauspieler Jan Fedder, die Olympionikin Birgit Fischer, Eva LuiseKöhler, der Bundespräsident, die Rock-Legende Achim Reichel und Deutschlands erfolgreichster Segler Jochen Schümann.

Foto: Manuela Schneider (www.photograephin.de)

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Längsseits

AUSGABE 2 · APRIL 2008 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Erster 20-Meter-Neubau wirdim Herbst in der Ostsee inDienst gestellt

Mit der Zusammenfügung von Decks-haus und Rumpf ist ein weiterer wesent-licher Abschnitt beim Bau des neuenSeenotkreuzers SK 30 am 8. April 2008bei der Fassmer-Werft vollendet wor-den. Halb versetzt über dem geschlosse-nen Steuerhaus wird sich später ein voll-wertiger Außenfahrstand befinden, umdas Schiff bei Manövern auf engemRaum direkt im Geschehen führen zukönnen.

Schon jetzt zeichnet sich das spätereErscheinungsbild ab: ein kompaktesEinsatzfahrzeug für die DGzRS, das dankgeringen Tiefgangs (ca. 1,30 Meter) imFlachwasserrevier direkt vor der Küsteebenso operieren kann wie dank be-währter Rumpfform, kräftiger Motori-sierung und hoher Seetüchtigkeit im of-fenen Seeraum auch bei schwerenWetterlagen und Seegangssituationen.

Der erste Neubau mit der internenBezeichnung SK 30 soll im Herbst 2008seinen Dienst von der Station Greifs-walder Oie in der Ostsee aus aufneh-men. Wie alle anderen Einheiten derRettungsflotte sind auch die neuen20-m-Seenotkreuzer der DGzRS flexibel

in allen Revieren von Nord- und Ostseeeinsetzbar. Dies zahlt sich aus, wenn einSchiff zum Beispiel wegen Ausfall einesanderen kurzfristig ersetzt werdenmuss. Über die Stationierung des zwei-ten Neubaus SK 31, der zurzeit parallelebenfalls auf der Fassmer-Werft ent-steht, wird zu einem späteren Zeitpunktentschieden.

Der neue Fahrzeugtyp schließt die Lückezwischen den Seenotrettungsbooten(bis 10,1 Meter Länge) und den derzeitkleinsten Kreuzern (23 Meter). DieHauptmaschine mit 1660 PS soll dasSchiff auf rund 22 Knoten Geschwin-digkeit bringen. Ein 164 PS-Hilfsdiesel-motor kann bei Maschinenausfall dieHauptmaschine ersetzen, wenn er nicht

Das Dach überm Kopf ist fertig:Seenotkreuzer wächst zügig heran

Der Rohbau des Deckshauses kurz vor seiner Montage.

Der leistungsfähige Hallenkran der Fassmer-Werft senkt das Deckshaus präzise auf den Rumpf.

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2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Der erste Ausflug nach See bei teilweisefreundlichem Märzwetter und schwa-chen Winden endete am Sonntag, dem16. März 2008 für zwölf Angler auf ei-nem Fischkutter vor Warnemünde amSchlepphaken des Seenotkreuzers AR-KONA). Wegen Motorschaden trieb derrund 17 Meter lange Kutter ca. zehnSeemeilen (ca. 18 Kilometer) nördlichWarnemünde manövrierunfähig in derOstsee. Über Funk wurden kurz vor zehnUhr am Vormittag die Seenotretter ge-rufen und um Hilfe gebeten. Der an-triebslose Kutter wurde nach Warne-münde eingeschleppt und konnte gegen12.20 Uhr dort festgemacht werden.

Rund zwei Stunden dauerte ein Einsatzfür die Besatzung des Seenotrettungs-bootes GÜNTHER SCHÖPS/StationTimmendorf (Insel Poel). Westlich Rerikhatte sich ebenfalls ein Kutter mit 14Personen an Bord gemeldet: Maschinen-ausfall. Er wurde nach Poel einge-schleppt.

Personen kamen bei beiden Einsätzennicht zu Schaden.

Die GÜNTHER SCHÖPS, hier an ihrem Liegeplatz im Hafen von Timmendorf auf der Insel Poel,befreite 14 Sportfischer aus einer unangenehmen Situation.

Angelausflüge endeten am Schlepphaken der ARKONA und der GÜNTHER SCHÖPS

zur Stromerzeugung oder für denAntrieb der Feuerlöschpumpe genutztwird.

Die Fahrzeuge werden drei MannBesatzung haben und sind nicht - wiedie größeren Einheiten der Rettungs-flotte - als Wohnschiffe ausgerüstet. DieSeenotretter werden in den vorhande-nen Stationsgebäuden an Land währenddes 14-tägigen Wachtörns leben. DieWege zum Liegeplatz des Seenotkreu-zers sind kurz gehalten, so dass weiter-hin die gewohnt kurzen Alarmierungs-zeiten eingehalten werden.

Das Werk ist vollbracht. Unter der Baunummer SK 31 entsteht auf dem benachbarten Helgen bereits das Schwesterschiff.

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Horst Rasmussen, der am 8. April 2008im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Seit1968 bis zu seiner Pensionierung 1991war er Maschinist auf den Seenot-kreuzern THEODOR HEUSS und BERLIN.Bereits seit 1951 versah er seinen Dienstals freiwilliger Rettungsmann an Bordder Motorrettungsboote SPIEKEROOGund WESER. Stets hat sich der Ver-storbene mit Tatkraft und Überzeugungfür Menschen in Seenot eingesetzt. Wirwerden Horst Rasmussen ein ehrendesAndenken bewahren.

Wir trauern um...

Am 1. Dezember 2007 hatte der Con-tainerfrachter »CSAV California« derHamburger Reederei PROJEX-Schiff-fahrtsgesellschaft 23 Schiffbrüchige ei-nes taiwanischen Fischereifahrzeugs ge-

rettet, das im Golf von Bengalen inschwerem Wetter gesunken war. Jetztzeichnete die DGzRS Schiffsführung undBesatzung der »CSAV California« für den»vorbildlichen und mit großem seemän-nischen Geschick geführten Einsatz«mit der Rettungsmedaille in Bronze aus.

In Anwesenheit von PROJEX-InhaberHarm Vellguth überreichte ChristelVinnen vom Vorstand der DGzRS am 7.März 2008 Rettungsmedaille undUrkunde an Szymon Konieczka, Kapitänder »CSAV California«.

Die kleine Feierstunde nutzten die Gästeaus Hamburg zu einem Gang durch dieZentrale der DGzRS in Bremen.

Die Schiffbrüchigen des taiwanischenFischkutters in ihren Rettungsinseln kurz vorder Aufnahme durch die »CSAV California«.

Auszeichnung an die verdienten Retter in der SEENOTLEITUNG Bremen: DGzRS-Geschäftsführer Kapitän Udo Helge Fox, Christel Vinnen vom DGzRS-Vorstand, KapitänSzymon Konieczka, Harm Vellguth, Julian Glogowski (alle drei von der Reederei PROJEX-Schifffahrtsgesellschaft) und DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders (Foto von links).

Wer fängt den größten Dorsch -und was haben die Rettungs-männer davon?

Bereits zum 9. Mal trafen sich in Laboeam Ausgang der Kieler Förde Angler ausganz Deutschland, um im Wettstreit ge-geneinander herauszufinden, wer dengrößten Dorsch angelt. Die »DorschtageLaboe« fanden am Wochenende vom 29.bis zum 31. März 2008 statt. Gut 300Angler warfen bei unruhiger, regneri-scher Wetterlage mit wechselndenWinden trotzdem ihre Ruten aus, jedochmit mäßigem Erfolg. Die Fänge fielenein wenig bescheidener aus als im ver-gangenen Jahr.

Der Seenotkreuzer BERLIN hat demAngelgeschehen auf See gebührendeAufmerksamkeit geschenkt, um bei ei-nem Notfall schnell Hilfe leisten zu kön-nen. Glücklicherweise war das trotz derWetterverhältnisse nicht notwendig.

An Land versorgten die ehrenamtlichenMitarbeiter Dagmar und Arndt Richteram Informationsstand Besucher mitWissenswertem »rund um das Seenot-rettungswerk«. Am Info-Point liefenFilme über die Arbeit der DGzRS, so dassauch Interessierte ohne Angel und»Seebeine« sich über die gefahrvolleArbeit der Rettungsmänner an Bord derSeenotkreuzer ein Bild machen konnten.

DGzRS zeichnet Retter mit Medaille aus

Saunafreunde füllen SammelschiffEine wahrhaft heiße Idee in der kaltenJahreszeit praktiziert seit vielen Jahren,exakt seit 1994, eine Gruppe vonSaunafreunden aus dem Weserberg-land. Auf Initiative des ehrenamtlichenMitarbeiters Wolf-Joachim Heimstädtsteht in »Anitas Sauna« in Porta West-falica ein Sammelschiffchen, das nach

jedem Besuch dieser Institution mit demWechselgeld gefüllt wird. Darüber hin-aus wird traditionell auch auf derSilvesterfeier für die Seenotretter ge-sammelt.Mehr als 500 Euro konnte so über dieJahre hinweg an das Rettungswerk über-wiesen werden.

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4 5 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Ausstellung in Diepholzer SparkasseAuf Vermittlung von Landrat GerdStötzel hatte die DGzRS die Gelegenheit,sich im Rahmen einer Sonder-Aus-stellung in der Schalterhalle der Kreis-sparkasse in Diepholz zu präsentieren.Anhand von Schau- und Texttafeln,Modellen und Diorahmen sowie interes-santen Einzelstücken in Vitrinen wurde

die Entwicklung des Seenotrettungs-wesens in Deutschland eindrucksvoll do-kumentiert. Zur Eröffnung hatten sicheingefunden (v.l.n.r.): Dr. RüdigerLinnebank und Carmen Finkenstädt vonder Kreissparkasse, Landrat G. Stötzel so-wie Dr. Bernd Anders von der DGzRS-Geschäftsführung.

Bundesverdienstkreuz für Margrit Timm von der Insel Föhr

Nach 50 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeitfür die DGzRS auf der Insel Föhr sagteEnde vergangenen Jahres Margrit Timm:»Nun sollen mal die jungen Leute ´ran!«Über 150.000 Euro sammelte sie in fünf

Jahrzehnten für die Seenotretter. Inzahlreichen Filmvorträgen brachte sieden Inselbewohnern und den TouristenArbeit und Gedanken des Seenotret-tungswerks näher.Jetzt wurde sie von BundespräsidentHorst Köhler mit dem Verdienstkreuz amBande des Verdienstordens derBundesrepublik Deutschland dafür aus-gezeichnet.Der Ministerpräsident des LandesSchleswig-Holstein, Peter Harry Cars-tensen, überreichte Margrit Timm per-sönlich im »Schloss vor Husum« - so ge-nannt, weil es zu seiner Erbauungszeitvor der Stadtgrenze lag – die Aus-zeichnung und würdigte die langjährigeArbeit der unermüdlichen Insulanerin.

Zwei Fischer vorDänemark von deutschen Seenotrettern in SicherheitgebrachtBei zwei Meter Seegang und südlichenWinden mit Stärken um sechs Beaufort(bis 45 km/h Windgeschwindigkeit) hatdie Besatzung des Seenotkreuzers MIN-DEN in der Nacht zum Mittwoch dem 12.März 2008 zwei dänische Fischer inSicherheit gebracht. Sie trieben mit demmanövrierunfähigen Fischkutter »Ka-therine« nach Ruderausfall hilflos in derNordsee vor der dänischen Insel Fanö, 16Seemeilen (ca. 30 Kilometer) nordwest-lich von der Nordspitze der Insel Sylt ent-fernt.

Vormann Claus Dethlefs und seinerBesatzung gelang es, eine Leinen-verbindung herzustellen. Der Fisch-kutter wurde anschließend nach Esbjerg(Dänemark) eingeschleppt.

Die MINDEN ist häufig grenzübergreifendauch im dänischen Seegebiet nördlich vonSylt im Einsatz.

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DGzRS-»Bootschafter« Thomas Schaaf im Einsatz:Autogrammstunde für Messe-Besucher und Werderfans

Das Highlight auf der diesjähri-gen BOATFIT in Bremen

Thomas Schaaf, Cheftrainer von WerderBremen und in diesem Jahr »Boot-schafter« der Seenotretter gab amSonntag, dem 02.03.2008, eine Auto-grammstunde für die Besucher derMesse BOATFIT in Bremen am Stand derDGzRS. Ab 12:30 konnten sich die FansUnterschriften geben lassen - schon ei-ne Stunde vor seiner Ankunft versam-melte sich jung und alt, um auf ThomasSchaaf zu warten.

Nach einem kurzen Fernseh-Interviewfür die ARD-Sportschau nahm er sich vielZeit für die schon ungeduldig wartendeMenge. Eine Stunde lang gab der DGzRS-»Bootschafter« Autogramme, schüttelteHände und beantwortete zahlreicheFragen. Viele der BOATFIT-Besucher hat-ten in der Zeitung gelesen, dass ThomasSchaaf kommen würde und brachtenTaschen, Mützen, Pullover und andereArtikel ihres Lieblingsvereins mit.Durchsagen auf der Messe machten vie-le weitere Besucher auf die besondereAutogrammstunde aufmerksam.

Gutgelaunt gab Thomas Schaaf eineUnterschrift nach der anderen und fügtefür kleine wie große Fans Widmungenhinzu.

Währenddessen verteilten die ehren-amtlichen Mitarbeiter der DGzRSInformationen über die Arbeit derSeenotretter, die die Besucher mit gro-ßem Interesse entgegennahmen.

Thomas Schaaf, der seine ehrenamtlicheAufgabe Anfang 2008 angetreten hat,engagiert sich mit großer persönlicherÜberzeugung für die Seenotretter: »DieDGzRS ist eine gute Sache und ich werdemich bestimmt auch über meine Zeit als»Bootschafter« hinaus für die Seenot-retter einsetzen«, sagte er. Die zahlrei-chen Fans waren begeistert vomWerdertrainer und freuten sich über dieGelegenheit, Thomas Schaaf persönlichkennen zu lernen.

(Text: Lea Gimbel, Schulpraktikantin)

Thomas Schaaf im Gespräch mit Gerhard Harder und Christel Vinnen vom DGzRS-Vorstand.(Foto von rechts)

Großer Andrang während der Autogrammstunde.

Ulrich Fader, Vormann des SeenotkreuzersHERMANN RUDOLF MEYER und der ehren-amtliche Mitarbeiter Wilhelm Esmann imGespräch mit dem Werder-Coach. Foto v. l.

DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders(Foto links) als Gast bei einer Podiums-diskussion auf der BOATFIT.

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6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Hans-Siegfried Rathjen ab dem 1. Mai 2008 nach mehr als 30 Dienstjahren im RuhestandTechnische Entwicklung in derFlotte entscheidend geprägt

Unter der Federführung von Hans-Siegfried Rathjen baute die DGzRS ins-gesamt 67 Rettungseinheiten. In mehrals 30 Dienstjahren bei den Seenot-rettern war der 64-jährige Schiffbe-triebs-Ingenieur verantwortlich für dieKonstruktion und die technische Bau-leitung von 14 Seenotkreuzern und de-ren Tochterbooten sowie 39 Seenotret-tungsbooten. Als Inspektor der DGzRSwar er Ansprechpartner für die freiwilli-gen und festangestellten Besatzungenin allen technischen Fragen. MehrereJahre gehörte er als leitender Maschinistdes Seenotkreuzers WILHELM KAISENdem aktiven Rettungsdienst an. Außer-dem war er maßgeblich an der Ent-wicklung und Ausweitung der medizini-schen Versorgungs- und Behandlungs-möglichkeiten auf See beteiligt.

Hans-Siegfried Rathjen stammt gebür-tig aus Cuxhaven - »genaugenommenaus Altenbruch,« wie er feststellt. Nachseiner Berufsausbildung zum Maschi-nenbauer Ende der 50er Jahre bei derBeckmann-Werft fuhr er in der Fischereizur See. Zunächst als Maschinist bei derReederei »Die Nordsee«, später bei derFischereiaufsicht als leitender Techniker.Mit dem Bau der drei großen 44-Meter-Seenotkreuzer - JOHN T. ESSBERGER,HERMANN RITTER und WILHELM KAISEN -

wurde 1976 von der DGzRS ein qualifi-zierter Ingenieur für deren komplexeAntriebstechnik gesucht und in Hans-Siegfried Rathjen gefunden. Er über-nahm die Bauaufsicht auf der Werft undleitete anschließend die Erprobung biszur Indienststellung. Unter seiner Feder-führung entstanden bis 1993 insgesamt14 Seenotkreuzer und deren Tochter-boote in drei Bauklassen auf drei ver-schiedenen Werften an der Unterweser.Vor allem tragen jedoch die Seenotret-tungsboote der DGzRS die Handschrift

von Hans-Siegfried Rathjen. Mitte der1980er Jahre übernahm er die Planungund Konstruktion der zweiten Gene-ration dieser kleineren, von freiwilligenBesatzungen gefahrenen Rettungsein-heiten. Nachdem sich die drei Proto-typen ASMUS BREMER, MARIE LUISERENDTE und FRANZ STAPELFELDT Endeder 1980er Jahre bei umfangreichenPraxistests bewährt hatten, wurden ins-gesamt 15 weitere Fahrzeuge der 8,5-Meter-Klasse gebaut.

Mit der Entwicklung der 9,5-Meter-Klasse gelang der DGzRS, wiederum un-ter Planungsführung von Rathjen, einenschiffbaulichen Meilenstein auf Kiel zulegen. Mit einer neuen Rumpfform, ei-nem optimierten Raumnutzungskon-zept und moderner Antriebstechnologieentsprach das Typschiff WILMA SIKORSKIin allen Bereichen den selbstgestecktenZielen der Seenotretter. Es folgten 18weitere, teilweise modifizierte Einheitendieser Klasse (eines davon als Tochter-boot des Seenotkreuzers HERMANNMARWEDE), die auch in extremenSchwerwettersituationen allen Anforde-rungen entsprechen.

In Zeiten, in denen die DGzRS keineNeubauprojekte auf den heimischenWerften realisierte, war Hans-SiegfriedRathjen »Chief« (leitender Ingenieur) an

Als leitender Ingenieur des auf Helgoland stationierten Seenotkreuzers WILHELM KAISEN ab-solvierte Hans-Siegfried Rathjen (Foto rechts) zahlreiche gefahrvolle Einsätze in der gesamtenDeutschen Bucht.

Geht nach 32 Dienstjahren bei der DGzRS von Bord: Hans-Siegfried Rathjen aus Cuxhaven. Erprägte die technische Entwicklung bei den Seenotrettern nachhaltig.

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Historisches Wappenschild wiederentdecktFolgender Brief erreichte kürzlich dieLängsseits-Redaktion:

Aus einer dunklen Ecke eines Haus-meisterkellers einer Firma in Bremerha-ven habe ich dieses Wappenschild nebenzwei Eisenbahnerlampen wieder ansTageslicht geholt, da der Hausmeisterdamit nichts anzufangen wusste.

Es hatte von da an einen Platz an ober-ster Stelle unseres Treppenhauses in un-serem Haus in Findorff, und erinnerteuns und unsere Gäste somit häufig andie lebensrettenden Aufgaben derDGzRS, die sie in deutschen Seegewäs-sern der Berufsschifffahrt und den Frei-zeitkapitänen - bei vorwiegend schlech-testen Wetterbedingungen - zukommenlässt.

Und das alles nur aus Spenden finan-ziert, ohne staatliche Unterstützung.

Und wir alle kennen die Spendenschiff-chen, die uns in Kneipen, Banken und

Geschäften begegnen, und uns auffor-dern »mal ’nen Euro locker zu machen«!

Ich habe als gelegentlicher Freizeit-kapitän, aber insbesondere als Architekt,zur DGzRS meine besondere Beziehungbekommen. Ich hatte das Glück, an einergrößeren Baumaßnahme als Mitarbeiterder Architekten Haslob-Hartlich-Schütz,für die Gesellschaft mitarbeiten zu dür-fen.Da lernt man neben den Gebäuden ebenauch die Menschen kennen, die dort dieSeenotrettung von Bremen aus steuernoder mithelfen, alles immer auf dem be-sten Stand zu halten.

Da meine Frau und ich nun in Sichtweiteder DGzRS am Osterdeich wohnen,möchte ich dieses Wappenschild derGesellschaft gerne wieder zurückgeben,um damit eventuell die Darstellung ih-rer Geschichte zu bereichern.

Ihr Rudolf A. Oehlerich

Architekt Rudolf A. Oehlerich - rechts sein historisches Fundstück, links das moderne Pendant.

Bord des seinerzeit auf Helgoland statio-nierten Seenotkreuzers WILHELM KAI-SEN. Hier war er bis 1990 verantwortlichfür den gesamten technischen Betrieb -vor allem die komplexe, insgesamt 7200PS starke Antriebsanlage. Sachlich undohne übertriebene Dramaturgie berich-tet er von vielen spektakulären Ein-sätzen, die er in der Deutschen Buchtmitgefahren hat: Die Evakuierung derForschungsplattform »Nordsee«, dieFeuerlöscharbeiten beim Großbrand vonzwei historischen Fischhallen im Hafenvon Cuxhaven oder von zwei schwerenSchiffskollisionen mit Toten und Ver-letzten in der Elbmündung, um nur eini-ge zu nennen.

»Mein schlimmster Einsatz war dieBergung und anschließende Instand-setzung des in der Silvesternacht 1995havarierten Seenotkreuzers ALFRIEDKRUPP, auf dem zuvor zwei Kollegen inschwerem Orkan ums Leben gekommenwaren,« erinnert sich Rathjen. »Das wa-ren bedrückende Momente, in denenuns allen bei der DGzRS trotz modern-ster Technik die Grenzen unsererMöglichkeiten durch die Naturgewaltengezeigt wurden.«

Neben seiner Arbeit auf den Werftenund an Bord der WILHELM KAISEN warder »Jung-Pensionär« auch eng an derEntwicklung der ärztlichen Versorgungvon Patienten auf See beteiligt.

Dazu absolvierte er eine zusätzlicheAusbildung zum Medizintechniker. AlsSchnittstelle zwischen Seenotärztenund Rettungsmännern war er an derEntwicklung von bord- und schwerwet-tertauglichen medizinischen Geräten fe-derführend beteiligt, die heute interna-tional Verwendung finden. Bei derDGzRS oblag ihm die Verantwortung fürden gesamten medizinischen Bereichbis hin zur Wartung der Geräte und derEinweisung des Personals.

Seine Zeit als Ruheständler will Hans-Siegfried Rathjen nutzen, um seine vieleJahre lang zu Gunsten des Rettungs-werkes vernachlässigten Hobbys zu re-aktivieren. Er fotografiert mit Leiden-schaft und hat das Fliegenfischen zu sei-ner Passion gemacht.

Zwei kürzlich in seinem Garten errichte-te Gewächshäuser werden außerdem inZukunft dafür Sorgen, dass es auch nachseinem erfüllten Berufsleben nicht lang-weilig für ihn werden wird: »...nur einwenig ruhiger solls jetzt sein!«

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Club 60plus vom SV Werder Bremen zu Besuch in der DGzRS-ZentraleEinen Informationsbesuch stattete derClub 60plus vom SV Werder kürzlich derDGzRS in Bremen ab. Mit großemInteresse hörten die 50 Vollmitgliederdes SV Werder von Rettung aus Seenotund von mutigen Seenotrettern, dierund um die Uhr, bei jedem Wetter zumEinsatz bereit sind.

Zu Beginn des Programms besichtigtendie Werderaner den ausgemustertenSeenotkreuzer H.J.KRATSCHKE (Foto), derals Museumskreuzer vor einigen Jahrenseinen letzten Liegeplatz auf demGelände der DGzRS-Zentrale gefundenhat.

Im Anschluss ging es in die Montage-halle, in der die BERNHARD GRUBEN, dievon Norderney nach Bremen zur Über-

holung trocken gelegt wurde, im Detailinspiziert wurde.

Sichtlich beeindruckt waren die Be-sucher von dem anschließenden Film, indem die harte Arbeit der Seenotretteranschaulich dargestellt wurde. Erstauntvernahmen die Gäste zudem, dass sichdie DGzRS ausschließlich durch freiwilli-ge Förderbeiträge und Spenden, ohnestaatlich-öffentliche Zuschüsse, finan-ziert.Der Besuch bei der DGzRS unter derLeitung von Organisatorin Nadja Pilz-weger war Bestandteil des neuenVeranstaltungskalenders für die 60-plus-Mitglieder unter der Rubrik »Hinterden Kulissen«, mit dem der SV Werdersich auch sozial für seine Mitglieder en-gagiert.

Postierten sich zum Erinnerungsfoto auf der Steuerbordseite des Museums-SeenotkreuzersH. J. KRATSCHKE: Der Club 60plus vom SV Werder Bremen.

Dank der reibungslosen Zusammen-arbeit zwischen den Besatzungen desSeenotkreuzers BERNHARD GRUBEN/Station Norderney und des Bundes-polizei-Schiffes »Bayreuth« konnteMontagfrüh (25. Februar 2008) gegenneun Uhr ein im Flachwasserrevier vorder Insel Norderney manövrierunfähigfest gekommenes Arbeitsschiff wiederin Fahrt gebracht und an einen herbei-gerufenen Schlepper übergeben wer-den.

Das 40 Meter lange Spezialschiff»Martin Friedrich« - ein motorgetriebe-ner Ponton mit Rammpfählen zurPositionierung auf Wasserbaustellen -hatte sich gegen vier Uhr in der Früheüber Funk bei dem Seenotkreuzer ge-meldet und über einen Antriebs- undHydraulikschaden informiert, ca. eineSeemeile nördlich der Insel im Watten-gebiet. Der Kapitän und ein Begleiter er-baten technische Unterstützung.

Der Notruf wurde auch von der»Bayreuth« gehört. Gemeinsam mit denSeenotrettern gelang es, die Hydraulik-anlage zu reparieren. Der Seenotkreuzerübergab die »Martin Friedrich« im tiefe-ren Fahrwasser an einen dort bereitswartenden Schlepper, der das Arbeits-schiff nach Wilhelmshaven brachte.

Die BERNHARD GRUBEN sichert den westli-chen Bereich des Einsatzgebietes der DGzRS.

Arbeitsschiff festim Watt - Seenotretter hal-fen in der Frühe

Dorint Hotel in Wustrow organisierte TombolaEine Spende in Höhe von 500 Euro über-reichte Andreas Behrmann, Direktor desDorint Hotels in Wustrow, am 11. April2008 an Vormann Karl-Heinz Priebe derDGzRS-Station in dem malerischenFerienort am Saaler Bodden. Der Betragist der Erlös aus der Silvester-Tombola,die der renommierte Gastronomie-betrieb zu Gunsten der Seenotretter or-ganisiert hatte.

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Im Einsatz vor der Küste Mecklenburg-VorpommernsSchnelle Hilfe für Berufsfischerund Freizeitsegler

Gleich durch drei Alarmierungen wur-den die Seenotretter an der KüsteMecklenburg-Vorpommerns am Nach-mittag des Mittwoch, dem 2. April 2008,in den Einsatz gerufen. Dabei konnteden Besatzungen von zwei Fischkutternsowie einer Segelyacht schnell und wirk-sam geholfen werden. Insgesamt zehnPersonen wurden gerettet.

Um 14.40 Uhr lief das Seenotrettungs-boot DORNBUSCH von der DGzRS-Station Breege auf Rügen zu einem ma-növrierunfähig im Jasmunder Boddentreibenden Kutter. Das Fischereifahrzeughatte einen Getriebeschaden. ZweiPersonen befanden sich an Bord. Eskonnte nach dem Herstellen einerLeinenverbindung ohne Zwischenfälle inden Hafen von Breege geschleppt wer-den.

Ein weiterer Kutter rief um 15.05 Uhr umHilfe: Er war mit fünf Personen an Bordin der Ostsee bei der Insel Walfisch süd-lich von Poel auf Grund gelaufen. Das inTimmendorf stationierte Seenotret-tungsboot GÜNTHER SCHÖPS lief au-genblicklich zum Havaristen. Vor Ort ge-lang es innerhalb von fünf Minuten, dasFahrzeug mittels einer robustenSchleppleine wieder frei zu bekommen.

Ähnlich der Einsatz des Seenotrettungs-bootes PUTBUS der Station Lauterbachim Südosten Rügens. Es wurde um 17.45

Uhr von dem Skipper einer Segelyachtum Hilfe gebeten, die außerhalb desFahrwassers nahe des ThiessowerHakens nach Grundberührung festsaß.Auch hier konnte das havarierteSportboot freigeschleppt und anschlie-ßend sicher in den Hafen von Lauterbachgebracht werden.

Alle an diesen Seenotfällen beteiligtenRettungsmänner gehören Freiwilligen-

Stationen der DGzRS an. Sie üben ihreArbeit ehrenamtlich aus, wann immersie in den Einsatz gerufen werden.

Darüber hinaus investieren sie vieleStunden ihrer Freizeit für die Pflege derSeenotrettungsboote, der Stationsge-bäude, der umfangreichen rettungs-technischen Ausrüstung sowie fürÜbungen und Fortbildungsmaßnah-men.

Die Besatzung des in Breege stationierten Seenotrettungsbootes DORNBUSCH konnte einemmanövrierunfähig im Jasmunder Bodden treibenden Fischkutter schnelle und wirkungsvolleHilfe bringen.

Kleines Schiff auf großer FahrtEin kleines Schiffchen ging Ende März2008 auf einem Ozeanriesen an Bord.Hierbei handelt es sich um das DGzRS-Sammelschiffchen, der Ozeanriese istdie »Hannover Express«, ein Con-tainerjumbo der Reederei Hapag-LloydAG. Während es der »kleine Bruder« aufeine Länge von 32 cm bringt, kann dieHannover Express eine Länge von 335Metern und eine Breite von 43 Meternvorweisen. Damit hat das Schiff dieAusmaße von drei Fußballfeldern, vom

Kiel bis zur Mastspitze misst es stolze 60Meter. Seine erste große Fahrt wird dasSammelschiffchen Richtung Asien aufdem Tresen im Salon der »HannoverExpress« antreten und bestimmt, da istsich ihr Kapitän Andreas Köppel sicher,während der Reise gut befrachtet wer-den.

Die Rundreise im Liniendienst Europa/Fernost mit u.a. allen wichtigen Häfen inChina dauert 63 Tage.

DGzRS-Mitarbeiter Helmut Schwiertz vonder Zweigstelle Hamburg überreicht dasSammelschiffchen an Andreas Köppel,Kapitän der »Hannover Express«.

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10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Spendenaktion: Nachwuchs der Eiswettnovizen sammelte erfolgreich für die SeenotretterBremer Jugendliche spendetenRettungsweste an die DGzRS

Großes Lob, Anerkennung und vieleWorte des Dankes erntete der Nach-wuchs der diesjährigen Eiswettnovizenam Dienstag, dem 25. März 2008, bei ei-nem Besuch in der Zentrale der DGzRS:Während ihre Väter am 6. Januar 2008im Mittelpunkt der traditionellen Eis-wettzeremonie auf dem Punkendeichstanden, sammelten deren Kids unterden mehreren tausend Zuschauern flei-ßig Spenden für die Seenotretter. Inner-halb einer guten Stunde kamen so exakt1.230 Euro zusammen, mit denen derengagierte »Eiswett-Nachwuchs« eineRettungsweste erwarb und diese nun anDGzRS-Geschäftsführer Heinrich Hoppeüberreichte.

Für die Seenotretter ist die BremerEiswette von 1829 Jahr für Jahr einEreignis von besonderem Stellenwert,werden doch seit Wiederaufnahme die-ser Traditionsveranstaltung unmittelbarnach dem Zweiten Weltkrieg sämtlicheSpenden des Stiftungsfestes an dasRettungswerk übergeben. In diesem Jahrdie Rekordsumme von exakt 302.136,66Euro! »Umso mehr freuen wir uns überdie Aktivitäten der Novizen-Kinder, dieeine neue Idee hatten und diese dannauch wirklich mit viel Elan realisiert ha-ben«, so Heinrich Hoppe.»Außerdem ist es wichtig, dass sich auchdie junge Generation mit gesellschaftli-chen und kulturellen Werten auseinan-dersetzt, denen die Bremer Eiswetteebenso wie das Deutsche Seenotret-tungswerk zweifelsohne zuzurechnenist.«

Die zwölf Kinder waren auf jeden Fall be-geistert von der Einsicht in die Arbeit derRettungsmänner in der Nord- undOstsee, die sie bei ihrem Besuch in derDGzRS-Zentrale bekamen. Nach einemgleichermaßen spannenden und infor-mativen Film erhielten sie einen Blickhinter die Kulissen des Reparaturbe-triebes in der Werfthalle.

Bei der anschließenden Besichtigungdes Museums-Seenotkreuzers H.J.KRATSCHKE erfuhren sie mehr über dieleistungsfähige Technik der Seenotretterund die tägliche Routine an Bord. »Ichfinde die Arbeit der DGzRS sehr span-nend und eindrucksvoll«, erklärte die 12-jährige Pia Lütjen am Ende des mariti-men Rundganges. »So etwas zu unter-

stützen macht Spaß und ist sinnvoll. Malsehen, was wir uns als nächstes für un-sere Seenotretter ausdenken.«

Die gespendete Rettungsweste wird inKürze zur persönlichen Sicherheitsaus-rüstung eines Besatzungsmitgliedes anBord des auf Amrum stationiertenSeenotkreuzers EISWETTE gehören. Eshandelt sich dabei um eine Neuent-wicklung, die erst vor kurzem unterFederführung der DGzRS konzipiert wur-de.

Die bei Wasserkontakt selbstauslösendeProfi-Rettungsweste ist u.a. ausgestat-tet mit persönlichem Sender von hoherReichweite, Spraycap, Beingurten undRettungsgriff.

In der Zentrale der Seenotretter übergaben die zwölf Mädchen und Jungen eineRettungsweste, deren Anschaffung sie mit ihrer Spendenaktion bei der diesjährigen BremerEiswette ermöglicht hatten. In der oberen Reihe 2.v.l. Bernd Petrat, Sprecher derEiswettnovizen, rechts daneben DGzRS-Geschäftsführer Heinrich Hoppe.

»Seestücke« - Kunst zu erwerben»Seestücke« haben die beiden KünstlerRaimund Spierling (Bild) und ThomasSchubert (Text) ihre Sonderedition ge-nannt, mit der die Arbeit der Seenot-retter unterstützt werden soll. Zwei die-ser »Seestücke« ( jeweils 20 x 20 cm,Leinwand mit Keilrahmen, signiert) ha-ben sie der DGzRS zur Versteigerung

überlassen. Wir tun dies hiermit gern,wobei das Mindestgebot bei 50 Euro proBild liegen sollte; Laufzeit bis zum 31. Mai2008. Interessenten wenden sich bittean die DGzRS/PR in Bremen.

Weitere Informationen über die Aktionunter www.seestuecke.de. Zwei Exponate aus dem Zyklus »Seestücke«.

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Abschied im nordfriesischen Wattenmeer:Die Emma auf der EMMI in die Freiheit entlassen

Seenotretter unterstützen Aus-wilderung von junger Kegel-robbe

Büsum/Friedrichskoog. Nachdem dieKegelrobbe Emma rund vier Monatelang in der Seehundstation Friedrichs-koog (Dithmarschen/Schleswig-Hol-stein) auf ein freies Leben in der Nordseevorbereitet wurde, erfolgte gestern ihreAuswilderung mit tatkräftiger Unter-stützung der Deutschen Gesellschaft zurRettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Profes-sionell betreut von den Mitarbeite-rinnen und Mitarbeitern der Aufzucht-station, wurde das kerngesunde Jung-tier am Freitagmorgen (14. März 2008)um 9 Uhr von den Büsumer Seenot-rettern mit ihrem Seenotkreuzer HANSHACKMACK ins Watt vor der Dithmar-schen Küste gebracht. Mit Hilfe desTochterbootes EMMI wurde Emma um10.30 Uhr nahe der Sandbank D-Steertin die Freiheit entlassen.

»Leinen los!« hieß es am Freitagmorgen,dem 14. März 2008, für die Besatzungdes Seenotkreuzers HANS HACKMACKim Hafen von Büsum. Mit an Bord, gesi-chert durch ein spezielles Transportnetz,die vier Monate alte Kegelrobbe. Eineknappe Stunde dauerte die Fahrt zurzehn Meilen westlich gelegenen Sand-bank D-Steert, bei Niedrigwasser ein be-liebter Aufenthaltsort für Seehunde undRobben.

Die Besatzung brachte das TochterbootEMMI mit dem ungewöhnlichen Passa-gier Emma an Bord zu Wasser und ma-növrierte es in den Flachwasserbereichunmittelbar vor der Untiefe. Hier wurdedie junge Robbe von Tanja Rosenberger,Leiterin der Seehundstation Friedrichs-koog, aus dem Transportnetz befreit. MitUnterstützung der DGzRS-Rettungs-männer wurde Emma anschließenddurch die Bergungspforte der EMMI indie Freiheit entlassen.

Ohne ihre Helfer noch eines Blickes zuwürdigen, tauchte sie ab in die Flutender Nordsee. Kurze Zeit später konnte sievon den Seenotrettern in der Nähe ihrerArtgenossen am Ufer der Sandbank aus-gemacht werden.

»Der Moment des Auswilderns war fürdie Beteiligten nicht unproblematisch,«berichtete Christian Koprek, Vormannder HANS HACKMACK, nach der geglück-ten Aktion. »Es bestand permanent dieGefahr, von Emma gebissen zu werden.Zum Glück hat sie sich aber ordentlichbenommen und es ist niemandem et-was passiert.«

Dies war bereits der zweite ungewöhnli-che Transport, den Emma absolvierte:Ihre Einlieferung in die SeehundstationFriedrichskoog erfolgte Mitte November2007 von Helgoland ausgehend mit demFlugzeug. Dort hatte Rolf Blädel, der eh-renamtliche Seehundjäger auf dem ro-ten Felsen, die gerade geborene Kegel-robbe von der Mutter verlassen auf derDüne gefunden und eingefangen. Ihr ge-sundheitlicher Zustand war besorgnis-erregend, das Gewicht betrug gerademal acht Kilogramm. Da kein Schiff zum

Transport auf das Festland zur Verfü-gung stand bediente man sich schließ-lich des Luftweges. In der Seehund-station Friedrichskoog wurde Emma inden folgenden vier Monaten liebevollaufgepäppelt. Bei ihrer jetzigen Frei-lassung wog sie 40 Kilo und erfreute sichbester Gesundheit.

Einsätze für Tiere sind bei der DGzRS dieAusnahme. Doch kommt es in der Praxisder Seenotretter doch ab und zu vor,dass sie für verlassene Seehundbabysauslaufen müssen. Auch zur Hilfe-leistung für verirrte Pferde, Rehe undHirsche im Watt oder einen auf einerEisscholle abgetriebenen Fuchs wurdendie Rettungsmänner schon alarmiert.Solche Einsatzfahrten erfolgen vor demHintergrund der Tierschutzgesetz-gebung von Bund und Ländern und derAmtshilfe für Behörden und Organisa-tionen.

Sprung ins kalte (Nordsee-) Wasser: Emma im Augenblick ihrer Freilassung.

Die HANS HACKMACK transportierte Emma zur Auswilderung ins Wattenmeer.

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12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

»Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch«Von Bürgersinn und Bürgermut– eine Gala-Nachlese

Über den großen Erfolg der Charity Galazu Gunsten der Seenotretter am 30.Januar 2008 in Berlin haben wir bereitsin Ausgabe 1 von »Längsseits« aktuellberichtet. Heute nun soll eine Nachlese,verbunden mit fotografischen Impres-sionen, erfolgen.

»Freuen wir uns gemeinsam auf einenAbend im Zeichen der drei ‚B’: Berlin,Bürgersinn und Bürgermut.« Mit diesenWorten hatte Michael Grobien, Vorsitzerder DGzRS, die Veranstaltung eröffnet.Zuvor hatte er zu den StichwortenFreiwilligkeit, Verantwortung undUnabhängigkeit die Entwicklung desSeenotrettungswesens dargestellt.

Mit Blick auf die derzeitigen Heraus-forderungen sagte er: »Wir müssen inunseren Breitengraden mit häufigerenund stärkeren Stürmen rechnen. Gewal-tige Wellenberge mit einer Höhe von biszu 27 Metern – so genannte Freak Waves– wurden in der Nordsee registriert. DieDeutsche Bucht ist eines der am stärk-sten befahrenen Reviere der Welt, undder Schiffsverkehr nimmt stetig zu. DerWassersport erfreut sich zunehmenderBeliebtheit, insbesondere auf der Ost-see. Und nicht zuletzt entdecken immermehr Kreuzfahrtreedereien die Attrak-tivität der deutschen Küsten und Hafen-städte. Wir stellen uns diesen Heraus-forderungen getreu unserem Motto:Handeln, bevor etwas passiert…

Verantwortung übernehmen wir dafür,dass sich in unseren Gebieten Menschenin Seenot auf die Hilfe der Seenotretterverlassen können. Übrigens nicht nur inDeutschland: Unsere Seenotleitung ar-beitet auch weltweit, wenn sie beispiels-weise von einem deutschen Kapitän imIndischen Ozean um Hilfe gebetenwird…

Verantwortung übernehmen unsere 185fest angestellten und über 800 freiwilli-gen, ehrenamtlich tätigen Seenotretter.Wenn der Notruf kommt, fragt keinerdanach, ob er die Schiffbrüchigen wirdfinden können, ob die Zeit reicht, oder ober selbst heil wieder zurückkommt. Alsob es nichts Selbstverständlicheres aufder Welt gäbe, übernimmt der Vormann

die Verantwortung: für den Einsatz, fürsein Boot, für seine Crew…«

Anschließend verwies Michael Grobiendarauf, dass die gesamte Arbeit derSeenotretter ausschließlich durch frei-willige Zuwendungen getragen werde,um danach allen Rednern, Sponsoren,Künstlern und Gästen für deren Mit-wirkung an der Seenotretter-Gala herz-lich zu danken.

Im Anschluss an Michael Grobien richte-te unser Schirmherr, BundespräsidentHorst Köhler, ein Grußwort an die

Teilnehmer, aus dem wir im Folgendenzitieren dürfen:

»…Seit der Mensch sich auf die See wagt,gerät er auch immer wieder in Not – inSeenot. Dies gilt für den Freizeitkapitän,und dies gilt selbstverständlich genausofür die Berufsschifffahrt, deren Ge-schichte auch immer eine Geschichteder Untergänge war… Wie kaum ein an-deres Element zeigt das Meer demMenschen immer wieder seine Grenzenauf. ‚Wo aber Gefahr ist, wächst dasRettende auch’ – Für die Gefahren derSee galt dieser tröstende Satz Hölderlinslange Zeit nicht. Im Gegenteil: Das gel-tende Recht verhinderte Rettungsmaß-nahmen geradezu… ‚Gott segne denStrand’ – Diese Bitte um recht vielStrandgut war in den Kirchen an dendeutschen Küsten durchaus gängig.Immerhin untersagte Herzog Friedrichder Fromme von Mecklenburg-Schwerinsie im Jahr 1777 als anstößig.

Es sollte dann aber noch einmal fast 90Jahre dauern, bis tatsächlich dasRettende wuchs. Übrigens nicht – wie esvielleicht nahe gelegen hätte – vonStaats wegen. Nein, engagierte Bürgerwaren es, die 1865 in Kiel die DeutscheGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchigergründeten... Im August 2006 war ich aufNorderney und habe eine Rettungs-station der DGzRS besucht. Anschlie-ßend ging es mit dem SeenotkreuzerBERNHARD GRUBEN zurück aufs Fest-

DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien und seine Frau begrüßen den Schirmherrn der Seenotretter,Bundespräsident Horst Köhler, und Frau.

»Bootschafter« Achim Reichel sorgte für denmusikalischen Abschluss.

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land. Dabei konnte ich mich davon über-zeugen: Die Rettungsboote sehen heuteanders aus (als in den Anfängen). Dochnoch immer ist die Seenotrettung einegefährliche, manchmal lebensgefährli-che Angelegenheit. Fast 1000 Rettungs-männer und -frauen lassen sich dadurchnicht schrecken… Ihr Mut und ihre Ein-satzbereitschaft für andere imponierenmir. Ihnen allen möchte ich heute sagen:Hochachtung und Dank für Ihre großar-tige Arbeit im Dienste des Gemein-wohls! Ich bin gern Schirmherr, ich binstolz darauf!

Als Bundespräsident bekomme ich täg-lich eine Menge Briefe. Einige davon gal-ten auch den Spendenaufrufen derDGzRS. Wie es denn sein könne, so frag-ten die Briefschreiber empört, dass eineso wichtige Aufgabe wie die Seenot-

rettung auf freiwillige Spenden ange-wiesen sei? Warum denn hier der Staatnicht unterstützend eingreife? Schließ-lich sei doch die Seenotrettung keine pri-vate Angelegenheit.

Für viele mag es überraschend klingen,SIE wissen es: Die Seenotrettung inDeutschland ist in der Tat eine privateAngelegenheit…

Den Finanzminister freut es, denn dieDGzRS finanziert sich ausschließlichdurch freiwillige Beiträge und Spenden.Schon 1875 tauchten die erstenSammelschiffchen auf, die wohl jederkennt, und die ganz auf die Spenden-bereitschaft der Bürgerinnen und Bürgersetzten…

Es sind also nicht allein die Seenotretter,die den Schiffbrüchigen die helfendeHand reichen: Es sind auch die vielenFreunde und Förderer der DGzRS, die mitihrer finanziellen Unterstützung dieArbeit der Seenotretter überhaupt erstmöglich machen. Mit anderen Worten:Sie, meine Damen und Herren. Ihnen,den großzügigen Freunden und Förde-rern der DGzRS, gilt das Motto desAbends: ‚Danke’ für Ihre Unterstützung,die einer guten Sache dient. Sie stehenfür Bürgersinn im besten Sinne, bittebleiben Sie der Deutschen Gesellschaftzur Rettung Schiffbrüchiger auch wei-terhin gewogen!«

Fotos: Manuela Schneider (www.photo-graephin.de) / DGzRS (1)

Jochen Schümann fesselte das Publikum mit seinen Erfahrungen aus dem Regatta-Sport.

Ganz entspannt im Gespräch nach dem offiziellen Programm: »Bootschafter« Jan Fedder so-wie die Vormänner Wolfgang Gruben und Michael Müller mit Damen und ( rechts im Bild)Detlef Untermann von der Agentur Butterfly Communications.

Strahlende Gewinner im Kreis nicht minder zufriedener Sponsoren, dazu »Bootschafterin«Birgit Fischer, Heinrich Hoppe von der DGzRS-Geschäftsführung und Nachrichtensprecher JensRiewa, der an dem Abend durch das Programm führte.

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14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Vor 30 Jahren getauft: Seenotkreuzer WILHELM KAISENSeit 2003 im Einsatz vor Rügen /Apotheker spendet Rettungs-weste

Einen »runden Geburtstag« konnten dieSeenotretter auf der Station Rügen be-gehen: Ihr Seenotkreuzer WILHELM KAI-SEN wurde am Sonntag, dem 6. April2008, exakt 30 Jahre alt. An diesem Tagim Jahr 1978 taufte in Bardenfleth/Un-terweser (Niedersachsen) die Tochterdes früheren Bremer BürgermeistersWilhelm Kaisen den 44 Meter langenSeenotkreuzer auf den Namen desVaters. Das Schiff wurde auf der Hoch-seeinsel Helgoland in Dienst gestelltund nach 25 Jahren Einsatz im Jahr 2003von der 46 Meter langen HERMANNMARWEDE abgelöst. Ihr neues Einsatz-gebiet fand die WILHELM KAISEN seitdem 8. Juli 2003 in der Ostsee vor Rügen,wo sie in Sassnitz stationiert ist. Vor-mann Hartmut Mühlwald und seineBesatzung absolvieren jährlich allein aufKontrollfahrten fast 4000 Seemeilenund rund 50 Einsätze für die Berufs- undFreizeit-Schifffahrt.

Zum »Geburtstag« gab es jetzt ein be-sonderes Präsent: Eine neu entwickelteRettungsweste, die auf allen Seenot-kreuzern Standard ist, wurde am 6. Aprilvon Hubert Ellers, dem Besitzer derStörtebeker-Apotheke in Sassnitz, über-geben.

Einer der ganz beeindruckenden Ein-sätze ist den Sassnitzer Seenotretternder WILHELM KAISEN noch heute in be-ster Erinnerung: Anfang 2005 wurdensie von einem dänischen Fischkutterüber Funk dringend um Hilfe gebeten.Im Orkan war das dänische Fischerei-fahrzeug in Höhe Kap Arkona mit Was-sereinbruch in erhebliche Schwierigkei-ten geraten. Vormann Hartmut Mühl-wald: »Bei Schnee, Hagel, Dauerregenund Sturm in Böen um 11 Beaufort (rund100 km/h Windgeschwindigkeit) wardieser rund neun Stunden dauerndeEinsatz kein Zuckerschlecken.« DerFischkutter wurde bei heftigem Seegangnach Sassnitz eingeschleppt. Die drei ge-retteten Fischer waren dankbar und be-eindruckt von der Leistung der Männervom Seenotkreuzer. Auch zur Zeit derStationierung Helgoland kam es immer

wieder zu Großeinsätzen der WILHELMKAISEN in der Nordsee:

• zum Beispiel im Januar 1980, als zu-sammen mit dem Schwester-Seenot-kreuzer HERMANN RITTER der Groß-brand auf der Fähre »Dora Riparia« ge-löscht werden konnte;• zum Beispiel Weihnachten 1984, als vorBorkum der Frachter »Blue Spirit« brann-te und die WILHELM KAISEN als stärksteFeuerlöscheinheit in der DeutschenBucht wirkungsvoll Hilfe brachte;• zum Beispiel im September 1995, alszusammen mit dem Seenotkreuzer HER-MANN HELMS und weiteren Hilfs-schiffen die Getreideladung des Küsten-motorschiffs »Swantje« vor dem Verlustbewahrt wurde;• zum Beispiel die zehnstündige Siche-rungsbegleitung für die havarierteHochsee-Traditionsyacht »Anita«, die100 Kilometer nördlich Helgoland überFunk Hilfe erbeten hatte.

Zahlreiche Kapitäne und Freizeitskipperhaben in den vergangenen Jahren nachder Verlegung des 44-m-Seenotkreuzersin die Ostsee rund Rügen Bekanntschaftmit der WILHELM KAISEN gemacht. Werhier im Revier unterwegs ist, weiß dieuneingeschränkte Einsatzbereitschaft

der Seenotretter zu schätzen. VormannHartmut Mühlwald: »Spätestens, wennder Einsatz abgeschlossen ist und dieGeretteten Schiff und Besatzung kennengelernt haben, wird ein Antrag aufFörder-Mitgliedschaft unterschrieben.«

Eine neue Rettungsweste übergab der Sassnitzer Apotheker Hubert Ellers an die Besatzungder WILHELM KAISEN.

Seit 30 Jahren im SAR-Einsatz: SeenotkreuzerWILHELM KAISEN.

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Seenotretter in Nord- und Ostsee im EinsatzSchnell medizinische Hilfe ge-leistet

Mehrere Einsätze für erkrankte oderschwer verletzte Seeleute und eineHochschwangere beschäftigten dieSeenotretter Anfang März innerhalbvon nur 24 Stunden.

Vitte/Hiddensee. Noch rechtzeitig insKrankenhaus schaffte es eine hoch-schwangere Frau von Hiddensee amAbend des 4. März 2008 dank derSeenotretter der Station Vitte. Über dieglückliche Geburt der kleinen Lisa Chris-tin in der Nacht im Krankenhaus vonBergen auf Rügen freute sich derVormann des SeenotrettungsbootesNAUSIKAA übrigens mindestens ebensowie die Eltern: Er ist der Großvater deskleinen Mädchens. Auch dessen Papa istfreiwilliger Seenotretter.

Als sich die Geburt verfrüht angekündigthatte, war der Fährverkehr für den Tagbereits eingestellt. Mit der zehn Meterlangen NAUSIKAA wurde die jungeInsulanerin sofort von ihrem Schwieger-vater, dem Vormann der Station, und derBesatzung - dabei auch der werdendeVater - von Vitte nach Schaprode zurWeiterfahrt ins Krankenhaus nachBergen gebracht.

Irland/Bremen. Die Abbergung eines le-bensbedrohlich erkrankten Seemannesvon einem deutschen Fischtrawler 200Seemeilen westlich von Irland organi-sierte die SEENOTLEITUNG BREMEN derDGzRS in der Nacht vom 4. auf den 5.März 2008. Nachdem der Kapitän desüber 90 Meter langen Trawlers ein Ge-spräch mit der funkärztlichen Bera-tungsstelle für Seeleute in Cuxhaven ge-führt hatte, die die Abbergung des

Erkrankten als dringend erforderlich er-klärt hatte, wandte er sich an die SEE-NOTLEITUNG mit der Bitte um Unter-stützung. Mit Hilfe der EinsatzleitstelleValentia der irischen Küstenwache orga-nisierten die Wachleiter in kürzester Zeiteinen Rettungshubschrauber, der denSeemann per Rettungstrage in derNacht an Bord nehmen konnte, um ihnins Krankenhaus zu fliegen.

Warnemünde. Die ARKONA war am 4.März 2008 kurz nach 13 Uhr von der SEE-NOTLEITUNG BREMEN alarmiert wor-den, dass auf der Fähre NILS HOLGERS-SON auf dem Weg von Trelleborg nachTravemünde ein Seemann verletzt sei.Der Seenotkreuzer nahm einen Notarztan Bord und lief der Fähre entgegen.Nach einer Erstbehandlung an Bord

konnte der Seemann auf den Seenot-kreuzer übernommen werden. In Warne-münde wurde er an einen Rettungs-transportwagen übergeben.

Hooksiel. Die VORMANN STEFFENS wur-de an diesem Tag von einem Container-schiff auf Probefahrt zu Hilfe gerufen.Hier hatte sich ebenfalls ein Mann anBord schwer verletzt. Die Übergabe desNotarztes vom Seenotkreuzer auf denFrachter wurde durch erheblichenSeegang erschwert. Der Zustand desMannes konnte an Bord aber so stabili-siert werden, dass auch er auf denSeenotkreuzer übernommen werdenkonnte. Auch in diesem Fall sorgten dieSeenotretter für einen Weitertransportdes Verletzten vom Hafen insKrankenhaus.

Gerade noch rechtzeitig wurde eine hochschwangere Frau an Bord der NAUSIKAA von der InselHiddensee auf das Festland gebracht. Am Steuer des Seenotrettungsbootes der »werdendeOpa«, Vormann Erich Albrecht:

Schauspieler Horst Janson zu Gast an Bord»Männer sind auch Menschen« - mitdiesem Stück gastierte Horst Janson imMärz in Cuxhaven. Janson, einer der be-kanntesten und beliebtesten Schauspie-ler im Lande - und begeisterter Wasser-sportler, nutzte den Aufenthalt an derKüste zu einem Besuch auf demSeenotkreuzer HERMANN HELMS undzu einem Klönschnack mit Vormann JörgBünting und seiner Crew.

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Rettungsweste gespendet - Ausstellung eröffnet»Leben retten!« - unter diesem Titel fandim April 2008 eine große Informations-Ausstellung der Seenotretter imMontanushof in Grevenbroich/Nord-rhein-Westfalen statt.

Die Centerbesucher konnten sich an-hand zahlreicher Bild- und Texttafeln,hochwertiger historischer Exponate,Modellen von Seenotkreuzern und span-nenden Videoclips ein umfassendes Bildüber die oftmals gefahrvolle Arbeit derSeenotretter in der Nord- und Ostseemachen.

Zur Eröffnung der Sonderausstellungwurden vom Montanushof zwei Ret-tungswesten gesponsert. Hierfür einherzliches Dankeschön von der Küste.

Michael Pauly (links im Bild) und die stellver-tretende Bürgermeisterin aus Grevenbroich,Ursula Kwansny, übergaben zwei gespendeteRettungswesen an den ehrenamtlichenMitarbeiter Manfred Nonnenbroich.

Benefizveran-staltung der Marinekamerad-schaft »Adolph Bermpohl«Anlässlich des 175. Geburtstages desDGzRS-Mitbegründers Adolph Berm-pohl organisierte die Marinekamerad-schaft Adolph Bermpohl, Gütersloh,auch in diesem Jahr eine Benefiz-Veranstaltung zugunsten der Seenot-retter. Das traditionelle Labskausessenim Rotunde Kreishaus in Gütersloh er-brachte einen Erlös von 1.045 EUR fürdie Arbeit des Seenotrettungswerkes.

Die enge Verbundenheit zu den Auf-gaben der DGzRS durch die StadtGütersloh wurde auch von der stellver-tretenden Bürgermeisterin, MonikaPaskarbies, in ihrer Rede betont. Aus denHänden von Kapitän Ralf Krogmann,Leiter der Zweigstelle Hamburg, nahmKlaus Kaupenjohann, Vorsitzender derMarinekameradschaft Adolph Berm-pohl, eine Urkunde in Anerkennung desgroßen Engagements der Marinekame-radschaft entgegen.

Lesung in der Rosenhof-Bibliothek Peter Kiritz, Anwohner der Senioren-wohnanlage Rosenhof in Travemünde,hat am Nachmittag des 26. Februar2008 in der zur Einrichtung gehörendenBibliothek vor 50 interessierten Zuhö-rern eine Lesung durchgeführt. Sein lite-rarisches Spektrum reichte von FranzSchubert über Heinrich Heine, RichardWagner bis hin zur deutschen Ballade.Motiviert durch eine DGzRS-Ausstel-lung, die im November vergangenenJahres im Rosenhof stattfand, nahmPeter Kiritz das Thema Seenotrettungmit in seine Lesung auf. Da durfte natür-lich das Gedicht »Nis Randers« aus derFeder von Otto Ernst nicht fehlen. Und

als Zugabe las Kiritz abschließend ausder DGzRS-Schriftenreihe »Katastro-phen auf See« von dem dramatischenUntergang der Brigg »Alliance«.

Um die Lesung ins »rechte Bild« zu rük-ken wurde er im technischen Bereichvon dem ehrenamtlichen DGzRS-Mitarbeiter Karl-Heinz Schulte unter-stützt, der für Bild und Ton sorgte. Dasdort aufgestellte Sammelschiffchen ent-hielt nach Ende der Lesung die Summevon 150,50 Euro. Gemeinsam mit Karl-Heinz Schulte übergab er die Spende anJörg Ahrend, Leiter DGzRS-Informations-zentrum Nord, aus Kiel.

Peter Kiritz übergab die anlässlich seiner Lesung gesammelten Spenden an Jörg Ahrend undKarl-Heinz Schulte (Foto von links) von der DGzRS.

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C-B-R München: Eine gute Aus-rüstung kann lebensrettend sein!Nicht nur die Seenotkreuzer und derenBesatzungsmitglieder müssen geradebei Schwerwettersituationen immerwieder außerordentlichen Belastungenstandhalten. Auch die rettungstechni-sche Ausstattung wird in der Praxis häu-fig extrem beansprucht.

Dieses Thema stand im Zentrum der

diesjährigen Messepräsentation derSeenotretter auf der C-B-R in München.»So sieht ein Fender nach zwei JahrenEinsatz auf See aus, dies war mal einFestmacher,« demonstrierte das ehren-amtliche Standteam den zahlreichenBesuchern und warb gleichzeitig mitErfolg um »Patenschaften« für neueAusrüstungsgegenstände.

Die rettungstechnische Ausrüstung der Seenotretter stand im Zentrum der Informati-onsaktivitäten auf dem Messestand. V.l.n.r.: die ehrenamtlichen Mitarbeiter Sven Gräber,Andreas Vohberger und Heidi Bolle.

ALFRIED KRUPPnach Mitter-nacht im Einsatz für kranken SeemannKurze Nacht für die Seenotretter derStation Borkum: Kurz nach Mitter-nacht zum Dienstag, dem 20. Februar2008, wurde der Seenotkreuzer AL-FRIED KRUPP zu dem Frachtschiff»Nordland« gerufen: An Bord sei einBesatzungsmitglied mit akuten Atem-beschwerden. Zu der Zeit herrschtenkräftige westliche Winde.

Zusammen mit einem Rettungssani-täter machte sich die DGzRS-Crew aufden Weg und ging eine halbe Stundespäter etwa zwei Seemeilen südwest-lich Borkum bei dem auf Reede vor derFischerbalje liegenden 120 Meter lan-gen Frachter längsseits. Nach der er-sten Diagnose wurde der Mann auf ei-ner Spezial-Krankentrage, einem Stret-cher, an Bord des Seenotkreuzers trans-portiert und im Bordhospital behan-delt.

Anschließend lief die ALFRIED KRUPPnach Absprache mit der Rettungs-leitstelle in das niederländische Eems-haven. Dort übernahm der Landret-tungsdienst den erkrankten Seemannund sorgte für die Weiterleitung in einKrankenhaus. Die ALFRIED KRUPPmachte um 02.30 Uhr in der Frühe wie-der fest im Hafen der Insel Borkum.

Schnelle und professionelle medizinischeHilfe brachte die ALFRIED KRUPP für einenschwer erkrankten Seemann.

Modellbauer fasziniert von »Faszination Modellbau«Flagge zeigte die DGzRS auf der Messe»Faszination Modellbau« im Frühjahr inBremen mit einem eigenen Messestand,der vor allem durch den Einsatz desSeenotkreuzer-Fahrsimulators rund umdie Uhr von Besuchern dicht umlagertwar.Traditionell stehen die Einheiten derDGzRS-Flotte im Focus vieler Modell-bauer, da sie technisch und vor allemdurch die Detailvielfalt sowie dieEleganz ihrer Formgebung eine Heraus-forderung sind. Erstmals auf der Fach-messe präsent war die erst kürzlich ge-gründete »InteressengemeinschaftDGzRS Maßstab 1 : 10« (Foto), die zahlrei-

che großdimensionierte Modelle vonRettungseinheiten aus verschiedenenEpochen am Stand und im Fahrbetriebauf dem Wasserbecken vorführte.

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 200818 19

Seenotdienste im Ausland - DänemarkFarvandsvaesenetvon Dr. Christian Ostersehlte

In der Zeit der Segelschiffe galt die dünnbesiedelte, stürmische, raue und abwei-sende dänische Nordseeküste als ein be-rüchtigter Schiffsfriedhof, wo sich un-zählige Strandungen ereigneten. Die so-genannte »Umlandfahrt« um das KapSkagen war schon im Mittelalter ge-fürchtet. In diesem Gebiet liegen die hi-storischen Wurzeln des dänischenSeenotrettungsdienstes, der bis heutevom Staat ausgeübt wird.

Am Weihnachtsabend 1811 strandetenan der dänischen Nordseeküste zwei bri-tische Linienschiffe, ST. GEORGE und DE-FENSE, über 1300 Besatzungsmitgliederkamen ums Leben. Rund dreieinhalbJahrzehnte später reiste der spätereStrandvogt und Justizrat C.B. Claudi(1799-1880) 1845 nach England, um diedortigen Rettungseinrichtungen kennenzu lernen. 1846 wurden die ersten bei-den Rettungsboote an der Westküstestationiert. Der dänische Staat nahmden weiteren Ausbau des Stationsnetzesin die Hand, schließlich wurde am 26.März 1852 der staatliche Rettungsdienstunter der Leitung Claudis aus der Taufegehoben. Schwerpunkte des Stations-netzes (1912: 69 Stationen) waren und

sind noch heute neben der Westküsteexponierte Punkte im Kattegatt und denOstseezufahrten sowie auf Bornholm.Neben dem häufig eingesetztenRaketenapparat erhielt der dänischeRettungsdienst einen eigenen Bootstyp,der vom Kopenhagener Bootsbauer E.P.Bonnesen, ebenfalls nach Studien inEngland, entwickelt worden war. Seineäußere Form war durch einen besondersmarkanten Sprung und einen breitenSeitenfender gekennzeichnet. DiesesBoot fand auch im Ausland Anklang. DieDGzRS nach 1865 sowie die schwedischeRettungsgesellschaft SSRS nach 1907setzten einige Bonnesen-Boote ein. 1914wurde das erste dänische Motorret-tungsboot in Dienst gestellt.

Das mittlerweile sehr geschichtsträchti-ge dänische Rettungswerk hat mehrereMale den Dienstherren gewechselt.Zunächst dem Innenministerium unter-stellt, wechselte es 1896 in dasLandwirtschaftsministerium über, umnur zehn Jahre später dem Marine-ministerium zugeordnet zu werden.Dieses wurde 1950 durch ein Verteidi-gungsministerium ersetzt, zu dessen zi-vilen Dienstzweigen das Farvandsvaese-net noch heute gehört. 1973 wurde derRettungsdienst mit dem Lotsen- undSeezeichenwesen sowie der Seevermes-sung zu einer Behörde vereinigt. Heut-zutage verfügt diese über 21 Rettungs-stationen mit freiwilligen und angestell-ten Besatzungen. Die Hauptverwaltungbefindet sich in Kopenhagen. WichtigeSAR-Partner sind die dänischen Streit-kräfte - neben der Marine sind hier die

Die beiden gekreuzten »Dannebrogs« bildenein dekoratives Symbol auf den Türen der dä-nischen Rettungsstationen.

Im 1780 erbauten Søkvæsthus, einem einstigen Marinelazarett im Kopenhagener StadtteilChristianshavn, befindet sich heute die Hauptverwaltung des dänischenSeenotrettungsdienstes (Foto: Christian Ostersehlte).

Das 1965 von der Marinewerft in Kopenhagen abgelieferte 13-Meter-Boot MRB 33 wurde derStation Hvide Sande am Ringköbingfjord an der jütländischen Westküste zugeteilt. Nach 35-jährigen Dienst auf sechs weiteren Stationen erfolgte 2000 die Außerdienststellung (Foto:Farvandsvaesenet).

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Das 1998 in Aalborg erbaute dänische 16-Meter-Boot MORTEN STAGE nahm im Juni1999 an der XVIII. International Life-BoatConference in Bournemouth/Poole teil.(Foto: DGzRS).

leistungsfähigen Seenotrettungshub-schrauber der Luftwaffe zu würdigen.Die Dänen führten in den 1960er Jahrenals erste in Europa den Sikorski S-61Hubschrauber (Seaking) in ihrenRettungsdienst ein. Dieses bewährteMuster wird derzeit durch den moder-

nen Typ Agusta Westland EH 101 Merlinaus britisch-italienischer Fabrikation er-setzt.

Eine Sonderrolle spielen die zuDänemark gehörenden, aber autono-men Färöer-Inseln. Eine 1921 dort ge-

gründete Rettungsgesellschaft, die Bjar-gingarfelag Foroyar, kümmert sich umden Rettungsdienst auf der Inselgruppe.

Weitere Infos auf der Homepage des Farvandsvaesenet:www.frv.dk

Die dänische Marinewerft in Kopenhagen hat insgesamt 67 Ruderrettungsboote für den däni-schen Seenotdienst gebaut. Das letzte von ihnen, RRB 103, wurde 1924 für die StationKandestederne in Nordjütland abgeliefert und ist seit 1968 in Skagen ausgestellt (Foto: Dr.Martin Burwinkel, Springe).

Nord-Ostsee-Sparkasse unterstützt Seenotretter der Station List auf SyltDie Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa) setztihre enge Zusammenarbeit mit derDGzRS auch in diesem Jahr fort. FraukeTappert, Firmenkunden-Betreuerin aufSylt, und Olaf Sachtleben überreichtenam 12. Februar 2008 in List einen symbo-lischen Scheck über 1.250 Euro alsVersprechen, den Seenotkreuzer MIN-DEN mit einer neuen Rettungswesteauszustatten. Jörg Ahrend vom DGzRS-Informationszentrum Nord und dieMINDEN-Besatzung mit Vormann ClausDethlefs nahmen die Spende entgegen.Für Frauke Tappert und Olaf Sachtlebenwar es Ehrensache, die Spende persön-lich zu überbringen, nachdem sie imSommer bei einem Besuch auf einemDGzRS-Seenotkreuzer die Arbeit derSeenotretter kennen gelernt hatten. Siezeigten sich beeindruckt von derProfessionalität der Besatzungen, diezum Teil auch aus ehrenamtlichenMitarbeitern besteht. »Als Sparkasse, diean beiden Meeren zu Hause ist, liegt unsdie Arbeit der Seenotretter besondersam Herzen«, sagte Frauke Tappert.

Zumal sie als Seglerin den Einsatz derRettungsmänner und -frauen besonderszu schätzen weiß. 2004 hatte die Nospaein deutliches Zeichen für die DGzRS ge-

setzt und in all ihren Filialen dieSpendenschiffchen der Seenotretteraufgestellt, zudem spendet die Sparkas-se regelmäßig für die Organisation.

Spendenübergabe auf dem Vorschiff der MINDEN: Frauke Tappert, Vormann Claus Dethlefs,Olaf Sachtleben, Maschinist Bernhard Stark und Jörg Ahrend vom DGzRS-Informations-zentrum Nord (Foto von rechts).

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20 21 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Benefiz-Kunstausstellung zu Gunsten der DGzRS auf Spiekeroog eröffnetVolles Haus im Galerie- undKünstlerhaus Spiekeroog

Unter dem Titel »Kunst des Sammelns«wurde am Sonntag, 13. April 2008, eineBenefizausstellung zu Gunsten derDGzRS im Galerie- und Künstlerhaus aufder ostfriesischen Insel Spiekeroog er-öffnet. Mehr als 100 kunstinteressierteBesucher, angereist aus dem gesamtennorddeutschen Raum, konnte Gastgeberund Hausherr Niels Stolberg bei derVernissage begrüßen – darunter den be-kannten Schauspieler Uwe Friedrichsensowie Michael Grobien und GerhardHarder vom Vorstand der Seenotretter.

In der renommierten Inselgalerie, eröff-net im vergangenen Sommer, präsentie-ren auf drei Etagen die Künstler Lutz E.Felsmann (Syke), Otto Quirin (Hamburg),Peter Barthold Schnibbe (Weyhe) undKurt Schulzke (Hamburg) mehr als 70Gemälde aus ihrem umfangreichenSchaffen. »Interessant vor allem der stili-stische Mix, mit dem die künstlerischeLeitung der Galerie eine wirklich glückli-che Hand bewiesen hat,« so Dr. RainerBeßling, Feuilletonchef der Verlagsgrup-pe Kreiszeitung, in seiner fachlich beein-druckenden Laudatio.

Im thematischen Zentrum der Exposi-tion stehen zwölf der bekanntenSammelschiffchen der DGzRS, jeweilsdrei von den Künstlern individuell ge-staltet. Sensibel eingebunden in eine ge-

meinsame Werkschau der vier Maler, dieeinerseits durch ihre Qualität, zum an-deren durch den »stilistischen Cross-Over« besticht: Während sich Lutz E.Felsmann und Otto Quirin der abstrak-ten Malerei mit kräftiger expressiverFarbigkeit verschrieben haben, ist der ro-mantische Realismus die künstlerischeHeimat von Peter Barthold Schnibbe.

Kurt Schulzke präsentiert Prominenten-Portraits aus seiner Reihe »Nordlichter –Nordgesichter« im Pop-Art-Stil.

Niels Stolberg berichtete bei seinerBegrüßung der Gäste mit Leidenschaftvon seinem Engagement für dieSeenotretter und über zwei ganz per-sönliche Ereignisse: Zum einen eineHavarie, die er selbst als jugendlicherSegler in der Elbmündung erleben muss-te, in deren Folge er von einemSeenotkreuzer der DGzRS gerettet wur-de. Zum anderen über einen Seemannder Reederei Beluga Shipping - Stolbergist der Chef dieses in Bremen beheima-teten Weltunternehmens - der in schwe-rem Orkan nördlich von Spiekeroog überBord gerissen wurde und durch dieRettungsmänner des SeenotkreuzersBERNHARD GRUBEN in sprichwörtlich

Die Eröffnung der Ausstellung »Kunst des Sammelns« im Galerie- und KünstlerhausSpiekeroog war kulturell und gesellschaftlich ein voller Erfolg. V.l.n.r.: DGzRS-Vorsitzer MichaelGrobien, Schauspieler Uwe Friedrichsen, Gastgeber Niels Stolberg und DGzRS-VorstandGerhard Harder mit den Künstlern Lutz E. Felsmann, Kurt Schulzke und Peter BartholdSchnibbe.

Der Hamburger Maler Kurt Schulzke verewigte Schauspieler Uwe Friedrichsen und denVormann der DGzRS-Station Neuharlingersiel Wolfgang Gruben in seinem Bilderzyklus»Nordlichter – Nordgesichter« und überreichte den beiden seine Auszeichnung »Nordaward«.

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letzter Minute dem blanken Hans ent-rissen werden konnte.

DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien gab ei-nen informativen Abriss über dieHistorie des Sammelschiffchens: »Es istsicher das bekannteste Spendenbe-hältnis in unserem Land, aber auch einDesignobjekt mit einer mehr als 135Jahre währenden Tradition – womit derBogen zwischen unserer humanitärenArbeit und der bildenden Kunst geschla-gen ist.«

Im Anschluss an die Vernissage brachtePeter Kaempfe – Schauspieler (Tatort,Küstenwache etc.), Sprecher und Mu-siker – seine Ein-Mann-Inszenierung»SeeGeschichten« zur Aufführung. Malmit Witz, mal mit Tiefgang präsentierteder Mime meisterhaft gespielte und vor-getragene Geschichten von der Water-kant und der hohen See, Impressionenaus verruchten Hafenkneipen und vonBord stolzer Windjammer.

Abseits der gängigen Klischees überSeefahrerromantik intonierte er an derAkustikgitarre traditionelle Shanties,vorwiegend gälischer und bretonischerHerkunft.

Bereits am Abend zuvor las der Ham-burger Schauspieler Uwe Friedrichsenvor restlos ausverkaufter Kulisse ausdem Bestseller »Orkanfahrt«.

Die Benefizausstellung »Kunst des Sam-melns« zu Gunsten der DGzRS ist nochbis zum 5. Mai 2008 während der be-kannten Öffnungszeiten im Galerie- undKünstlerhaus Spiekeroog zu sehen.Dreißig Prozent des Erlöses aus denBildverkäufen werden von den Künstlerndirekt an das deutsche Seenotrettungs-werk gespendet.

Vor einem begeisterten Publikum las der charismatische Schauspieler Uwe Friedrichsen ausdem maritimen Bestseller »Orkanfahrt«.

Viel Beifall fand die Inszenierung»SeeGeschichten« des Bremer SchauspielersPeter Kaempfe.

Neu im Bücherschapp:Schiffsunglücke vor Helgoland von Max ArnholdDie Insel Helgoland in der DeutschenBucht ist für die DGzRS auf Grund ihrerexponierten Lage von besonderer Be-deutung. Sie wurde seit jeher vonSchiffen als Ansteuerungspunkt ge-sucht, um vor dem Einlaufen in die ge-fährlichen Flussmündungen einen si-cheren Ausgangspunkt zu haben. Stetsdrohte bei schlechter Sicht die Gefahr,aufzulaufen.Im Mittelpunkt des Buches, recher-chiert und geschrieben von demHelgoländer Kapitän und Lotsen MaxArnhold, steht die Schilderung vonStrandungen. Dabei werden die Berich-te von Beteiligten, Beobachtungen vonZeugen, aber auch offizielle Mitteilun-gen aufgezeichnet. Der Autor, der um-fangreiche Archivunterlagen ausge-wertet hat, geht auf die Entwicklungdes Leuchtfeuers ein, beschreibt dassich immer wieder ändernde Strand-recht und verzeichnet minutiös sämtli-che Schiffsunglücke der vergangenenvier Jahrhunderte. Bilder havarierterSchiffe, der verschiedenen Leuchtfeuerund mit Schiffsunglücken in Zusam-menhang stehende Fotos illustrierenden Text.Koehlers Verlagsgesellschaft, 160Seiten, schwarz-weiß, gebunden, ISBN-10: 3782209753, 24,90 Euro

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22 23 LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

April10.04.-05.05.2008 Bad Essen: Wanderausstellung »Alle Flüsse laufen ins Meer« in Bad Essen (Rathaus), Filmvortrag am 05.05.2008 über die

Herausforderungen und Einsätze im maritimen Such- Rettungsdienst auf Nord- und Ostsee. der Eintritt ist frei.(Rathaus Sitzungssaal).

23.04.2008 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in BüsumDer Filmvortrag beginnt um 19.00 Uhr im Forum des »Blanken Hans«. Zuvor haben interessierte Besucher die Gelegenheit, den in Büsum stationierten Seenotkreuzer HANS HHACKMACK in der Zeit von 17.00 - ca. 18.00 Uhr am Stationsliegeplatz an der Schleuse zubesichtigen. Der Eintritt ist frei.

27.04.2008 Burgstaaken/Fehmarn: Fisch- und Flohmarkt mit DGzRS-Info-Mobil, Open Ship auf dem SK JOHN T. ESSBERGER (vormittags und nachmittags).

Mai01.05.-04.05.2008 Kappeln/Schlei: Kappelner Heringstage mit DGzRS-Info-Mobil und Open Ship auf dem Seenotkreuzer NIS RANDERS

am Kappelner Hafen.02.05.2008 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«

Im Bad 102, St. Peter Ording um 19.30 Uhr. Öffentlicher Vortrag - der Eintritt ist frei.02.05.2008 Helgoland: »Seenotrettung auf Helgoland« An jedem Freitag und Samstag stationsbezogene Bilderausstellung und Filme über die

Arbeit der DGzRS im Rettungsschuppen am Südhafen auf Helgoland. Der Rettungsschuppen hat in der Zeit von10.00 - 12.00 und 13.00 - 18.00 Uhr geöffnet.

09.-12.05.2008 Hamburg: 819. Hafengeburtstag mit Open Ship auf dem Seenotkreuzer JOHN T. ESSBERGER.15.05.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kulturzentrums in Grömitz. Beginn 19.00 Uhr.17.05.-18.05.2008 Neustadt/Holstein: Boat & Freizeit in der ancora Marina Neustadt mit DGzRS-Info-Mobil und Open Ship auf

dem Seenotkreuzer BREMEN.19.05.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr.23.-25.05.2008 Münster: 8. Hafenfest, Maritimer Markt, Stadthafen Münster mit Infostand der Seenotretter.25.05.2008 Berlin Treptow: »Tag der offenen Tür« bei der Berliner Wasserschutzpolizei, Wache 4, mit dem Infostand der Seenotretter.28.05.2008 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in Büsum.29.05.-08.06.2008 München: Die Seenotretter mit Infostand auf dem Hamburger Fischmarkt in München am Sendlinger Tor.30.05.-01.06.2008 Buxtehude: 75 Jahre Wassersportverein Buxtehude, Festveranstaltung mit dem Infostand der Seenotretter.

Juni01.06.2008 Gronau: Jubiläumskonzert auf dem Laga-Gelände mit dem Infostand der Seenotretter.01.06.2008 Thamar/Südthüringen: Tag des Lebens mit Infostand der Seenotretter.05.-08.06.2008 Salzwedel: Die Seenotretter mit Infowagen bei den Hansetagen in Salzwedel.06.-08.06.2008 Kiel: Kiel unter Volldampf am südlichen Bollhörnkai mit DGzRS-Info-Mobil und Open Ship auf dem SK VORMANN JANTZEN.06.-08.06.2008 Bergkamen-Rünthe: 10. Marina-Hafenfest mit dem Infostand der Seenotretter.06.06.2008 Helgoland: An jedem Freitag und Samstag stationsbezogene Bilderausstellung und Filme über die Arbeit der EDGzRS im

Rettungsschuppen am Südhafen auf Helgoland.08.06.2008 Burgstaaken/Fehmarn: Fisch- und Flohmarkt mit DGzRS-Info-Mobil. Open Ship auf dem SK JOHN T. ESSBERGER

(vormittags und nachmittags).10.06.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kurzentrums in Grömitz. Beginn 19.30 Uhr.13.06.2008 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«.16.06.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr.21.-22.06.2008 Henrichenburg: Nacht der Industriekultur, Westfälisches Industriemuseum, Altes Schiffshebewerk Henrichenburg mit Infostand

der Seenotretter.21.06.-29.06.2008 Kiel / Schilksee: Kieler Woche mit DGzRS-Info-Mobil und Open Ship auf dem Seenotkreuzer VORMANN JANTZEN.22.06.2008 Berlin: Tag der offenen Tür, Feuerwehr Nikolaus-Groß-Weg mit Infostand der Seenotretter.22.06.2008 Essen-Borbeck: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Essen-Borbeck mit Infostand der Seenotretter.

Veranstaltungen

Umjubeltes Benefiz-Konzert vom Seemanns-Chor Hannover vor ausverkaufter KulisseEine Spende von 2110 Euro kündigte jetztder Seemanns-Chor Hannover den See-notrettern als Reinerlös aus seinemKonzert am 9. März 2008 im Freizeit-heim Döhren in der niedersächsischenLandeshauptstadt an. Nach einemGrußwort von Hannovers BürgermeisterBernd Strauch traten vor nahezu ausver-kauftem Haus die 50 Sänger unterLeitung von Manfred Fuhl mit ihremProgramm aus maritimen Gesang,Shanties und Liedern von der Seefahrtund vom Leben der Seeleute auf. Für diemusikalische Begleitung sorgte eineCrew von Instrumentalisten.

Bereits nach kürzester Zeit hatte derSeemanns-Chor seine Zuhörer durch dasstimmungsvolle Programm begeistert:Die Gäste ließen es sich nicht nehmen,das Konzert durch Mitsingen und Schun-keln zu begleiten und verlangten amEnde des offiziellen Programms zahlrei-che Zugaben.

Das erfolgreiche Konzert war bereits dasdritte Benefizkonzert des Seemanns-Chors zugunsten der Seenotretter. DieSpende wird am 10. Mai anläßlich desHamburger Hafengeburtstages denSeenotrettern feierlich übergeben.

Sorgte für Stimmung und maritimes Flair:der Seemanns-Chor Hannover.

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Wigald Boning an Bord der ARKONA

Ausstellung »Schnell wie der Wind«Segelbilder der Fotografen derDeutschen Presse-Agentur dpa

Eine Auswahl der schönsten Segelmoti-ve der dpa-Fotografen präsentiert dieStiftung RICKMER RICKMERS in ihrerneuen Sonderausstellung: Vom hochtechnisierten Kampf bei Segel-Regattenüber die Macht der Elemente auf offenerSee bis zur beschaulichen Hafen-Szene.30 großformatige Hochglanzfotografiensind vom 23. April bis 29. Juni 2008 täg-lich von 10 bis 18 Uhr im Ausstellungs-deck des Museumsschiffes RICKMERRICKMERS, dem schwimmenden Wahr-zeichen Hamburgs an den St Pauli Lan-dungsbrücken, zu sehen.

Im Bereich ihrer Presseberichterstattungarbeiten die Seenotretter seit vielenJahren hervorragend mit den Wort- undBildredakteuren der dpa zusammen.Und auch zur »Rickmer Rickmers« gibtes ein besonderes Verhältnis: ChristelVinnen, Mitglied des DGzRS-Vorstandes,ist seit 2004 stellvertretend für dasdeutsche Seenotrettungswerk Ehren-kapitän auf dem legendären Museums-Großsegler.

. . . und ein beeindruckender Blick hinab vom Fockmast auf den Bugspriet der Dreimast-Bark»Alexander von Humboldt«

Bekannt ist TV-Star und ComedianWigald Boning vor allem für seine schrä-ge Art sich zu kleiden. Als er im Januarwegen Dreharbeiten für das SAT. 1-Wissensmagazin »Clever« an Bord derARKONA in Warnemünde zu Gast war,hatte ihm sein Produzent ein Bad in dereiskalten Ostsee ins Drehbuch geschrie-ben. Vor seinem mutigen Sprung in dieFluten legte er jedoch einen Kälte-schutzanzug sowie eine Rettungswesteder Seenotretter an. Klar, dass dieBesatzung des Seenotkreuzers sofort einErinnerungsfoto von Wigald Boning indiesem ungewöhnlichen Outfit machte.Gesendet wird der Beitrag voraussicht-lich am 7. Mai 2008 um 20.15 Uhr beimPrivatsender SAT. 1.

Maritime Impressionen: Ein Großsegler imGegenlicht . . .

Diesen Mann kann wahrlich nichts entstel-len: Entertainer Wigald Boning.

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 2 · APRIL 2008

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 4028063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0Telefon +49 (0)421 · 53 707 621Telefax +49 (0)421 · 53 707 690E-Mail [email protected]

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Nanu? Carlo von Tiedemanns Zwillingsbruder bei den Seenotrettern? Irritation im NDR-Funkhaus

Oder: Seenotretter zu Gastbeim Fernseh-Quiz in Hamburg

»Unglaublich! Moin, Moin, Carlo!« wa-ren die ersten Worte des NDR-Moderators Carlo von Tiedemann beimZusammentreffen mit RettungsmannDieter Krause von der DGzRS-StationNeustadt/Holstein, als sich die beidenim Studio des NDR in Hamburg trafen.Carlo von Tiedemann, der eigentlichnicht auf den Mund gefallen ist, bekamdenselben nicht wieder zu, als er DieterKrause erblickte: Ein Spiegeltrick? Einunbekannter Zwillingsbruder?

Angefangen hat alles für den im Haupt-beruf als Jurist einer Dienstleistungs-gewerkschaft in Kiel tätigen freiwilligenRettungsmann mit dessen Aushilfs-einsatz auf dem Seenotkreuzer VOR-MANN JANTZEN im Rahmen der Trave-münder Woche 2007. Die Besatzung un-ter Vormann Uwe Radloff hatte ihrenfreiwilligen Helfer - in der Flotte wegender Ähnlichkeit auch »Carlo« gerufen -nach einem Aufruf der Inspektion zurNDR Quiz Show »Leuchte des Nordens«überredet und angemeldet.

Es folgten eine Einladung zum »Casting«nach Hamburg, Zustimmung undBegeisterung der Produktionsfirma undder Redaktion des NDR und letztendlichder Ruf zur Aufzeichnung in das Fernseh-studio Hamburg-Tonndorf am 08.Februar 2008: Ein eindrucksvoller undspannender Tag nicht nur für Dieter

Krause. Jede Menge Spaß und Blödeleienbei allen Beteiligten, angefangen bei derProduktionsleitung über die Regie bis hinzur Maske, den Kamera- und Regie-leuten, den Mitstreiter/innen, beimPublikum und nicht zuletzt bei dem ech-ten Carlo bestimmten dabei nicht nur dieSendung selbst, sondern auch das ge-mütliche »Davor« und »Danach«.

Nachdem sich Dieter Krause zurAufzeichnung für das typische Outfit im»Rot-Mann« entschieden hatte, standbeim persönlichen Interview dann auchdas Ehrenamt als Rettungsmann und dieSeenotrettung im Vordergrund. Es ver-steht sich dabei von selbst, dass derSendung neben dem Austausch derTelefonnummern auch eine persönliche

Gegeneinladung an den beliebtenRundfunk- und Fernsehmoderator zumTag der Seenotretter 2008 auf dieStation Neustadt für das Seenotret-tungsboot CREMPE und für denSeenotkreuzer BREMEN folgte.

Zu guter Letzt hat es zum Gewinn der»Leuchte« dann leider doch nicht ganzgereicht, weil unser Kollege ausSchleswig-Holstein dem HamburgerKandidaten bei Punktegleichstand in derSchätz- und Stichfrage knapp unterle-gen war.

Aber mal ganz ehrlich und Hand aufsHerz: Wüssten Sie auf Anhieb in wel-chem Jahrhundert das Adelsgeschlechtder »Welfen« seinen Ursprung hatte?

Welcher Carlo ist der Echte? Hinter den Kulissen war man sich zunächst nicht einig.

Eine kulinarische Kreation, die bei derRettung von Menschenleben hilft, prä-sentierte kürzlich Jens Peters,Geschäftsführer der Bäckerei Peters inMukran auf Rügen, an Bord der

WILHELM KAISEN. Hier stellte er sein»Rettungsboot« vor, ein Sauerteigbrotaus Roggenmehl, Weizenvollkorn,Leinensaat und Sonnenblumenkernen.Eine spezielle Banderole weist das

Nahrungsmittel als Charity-Produkt zuGunsten der Seenotretter aus. Denn vonjedem verkauften Brot überweist JensPeters 50% des Erlöses an dasRettungswerk.

»Rettungsboot« als helfendes Brot auf Rügen

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Längsseits

AUSGABE 3 · JUNI 2008 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Beschlussfassendes Gremiumtagte am 29. Mai 2008 inBremen

Anlässlich der Tagung des Beschluss-fassenden Gremiums der DeutschenGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchigeram 29. Mai 2008, dem 143. Geburtstagder DGzRS, in Bremen ist dem VorstandEntlastung erteilt worden. Gleichzeitigwurden Vorsitzer Michael Grobien undsein Stellvertreter Gerhard Harder wie-dergewählt. Dem Vorstand gehört alsweiterer Stellvertreter der ReederChristel Vinnen an.

Nach der Gründungsversammlung in Kielam 29. Mai 1865 wurde der Hauptsitz derDGzRS in die Freie Hansestadt Bremenverlegt. Noch heute hat hier das Seenot-rettungswerk sein Domizil. In der Werder-straße 2 befindet sich die Zentrale mit derSEENOTLEITUNG BREMEN und der be-triebseigenen Reparaturwerft.

Die DGzRS, in den deutschen Gebietenvon Nord- und Ostsee zuständig für denmaritimen Such- und Rettungsdienst,kann in diesem Jahr auf ihr 143-jährigesBestehen zurückblicken.

Derzeit entstehen auf der Fassmer-Werft an der Unterweser zwei Seenot-kreuzer der neuen 20-m-Klasse.

Der erste Neubau wird im Herbst ge-tauft und anschließend auf der StationGreifswalder Oie in Mecklenburg-Vorpommern in Dienst gestellt.

Bürgermeister Böhrnsen begrüßte Teilnehmer

Der Präsident des Senats der FreienHansestadt Bremen, Bürgermeister JensBöhrnsen, begrüßte zu Beginn die Teil-nehmer des Beschlussfassenden Gremi-ums. In seinem Grußwort hob er dieBedeutung des Seenotrettungswerksund seine beispielhafte Finanzierungausschließlich durch Spenden und Mit-gliedsbeiträge, ohne Steuern, hervor.

Der Bericht der Rechnungsprüfer warder Entlastung des Vorstandes voraus-gegangen. Ausführliche Referate der

Geschäftsführer zu den Finanzen derGesellschaft, zum Rettungsdienst undzur Presse- und Öffentlichkeitsarbeitstanden ferner auf dem Programm.

Die Versammlung beschloss, dass dienächste ordentliche Mitgliederver-sammlung 2010 in der HansestadtRostock/Warnemünde durchgeführtwird.

Einen Eindruck über den aktuellen Standder Seenotkreuzer-Neubauprojekte er-hielt das Gremium bei einem Informa-tionsbesuch auf der Fassmer- Werft inBerne/Motzen. Die Fertigstellung schrei-tet voran.

DGzRS-Vorstandentlastet undim Amt bestätigt

Der Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen, Bürgermeister Jens Böhrnsen (r.) hobin seiner Ansprache bei der Tagung des Beschlussfassenden Gremiums der DGzRS unter ande-rem den hohen technischen Standard in der Flotte, die Qualität bei der Ausbildung derBesatzungen sowie das hohe internationale Ansehen, das das Seenotrettungswerk genießt,hervor. DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien überreichte dem Bürgermeister ein Buchpräsent.

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2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

AMCO Bremen spendet 6000 Euro für den Neubau von SK 31Mit einer Spende von 6000 Euro unter-stützt die Bremer AMCO-Metall-ServiceGmbH den Bau des neuen 20-Meter-Seenotkreuzers mit der internen Bau-nummer SK 31.

Die von AMCO vertriebenen Werkstoffewie z.B. Aluminium, Bronze, Messing undKupfer werden auch in diesem Spezial-schiff verbaut.

Die Spende wurde (Foto, v.l.) von denAMCO-Geschäftsführern Joachim Valléeund Dr. Jochen Schmidt, Marketing-undVertriebsleiter Joachim Birk und demTechnischen Leiter Alfred Richards an

Kapitän Udo Helge Fox (mitte), Geschäfts-führer bei der DGzRS, übergeben. Eine be-schriftete Acryltafel der Seenotretter undeine an Bord montierte Namenstafel ge-ben Zeugnis von der Unterstützung.

AMCO-Geschäftsführer Dr. JochenSchmidt: »Wir finden es bewunderns-wert und beispielhaft, dass sich dieSeenotretter ausschließlich durchSpenden und freiwillige Zuwendungen,ohne Steuergelder, finanzieren. Das wer-den wir auch weiterhin intensiv unter-stützen.« Seit dem Jahr 2000 hat AMCOdie Seenotretter mit über 30.000 Eurogefördert.

Pfälzer Besuch im Norden - Spende übergebenBrigitte Brenner aus Haßloch in der Pfalzinteressiert sich für alles, was mit derSee und der Seefahrt zu tun hat – undsomit auch für die Arbeit der Seenot-retter. Seit vielen Jahren ist sie aktiv, seies als Spenderin, in der Vermittlung vonSammelschiffchen oder bei Geburts-tags-Aktionen zu Gunsten der DGzRS.Und wenn sie in den Hohen Norden

reist, dann klopft sie gern in der Zentralein Bremen oder in der Zweigstelle Ham-burg an. Unser Foto zeigt sie (rechts imBild) zusammen mit ihrer Reisebeglei-terin Gerda Mauer und Oliver Bostedt,DGzRS-Mitarbeiter in Hamburg. Und na-türlich hatte sie bei der Gelegenheit wie-der eine großzügige Spende im Gepäckgehabt.

Die Retter vor Ort

Journalistischer Nachwuchs zuGast auf der WERNER KUNTZE

Im Rahmen des Projektes ZiGsch -Zeitung in der Grundschule - machtendie Schülerinnen und Schüler der Klasse3a von der Regenbogenschule Satrup ei-nen Informations- und Arbeitsbesuchbei der DGzRS-Station in Langballigauam Ausgang der Flensburger Förde.

Zwei Stunden lang stand VormannAugust Wilhelm »Auwi« Philippsen den»wissbegierigen Nachwuchsreportern«Rede und Antwort, erzählte von der täg-lichen Arbeit der Seenotretter, vonEinsätzen, Übungen und erklärte dieumfangreiche Rettungstechnik.

Höhepunkt der Visite war eine ausgiebi-ge Besichtigung des Seenotrettungs-bootes WERNER KUNTZE, auf dessenVorschiff man sich abschließend zumErinnerungsfoto aufstellte. Anschlie-ßend wurde das Erlebte in einemZeitungsbeitrag festgehalten, der tagsdarauf zusammen mit mehreren Farb-fotos in der Lokalpresse veröffentlichtwurde.

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Segler in Sicherheit gebracht - Einsatz der ARKONAAn Bord gestürzt - bewusstlos

Ein bewusstloser, schwer verletzterSegler (61) und ein ebenfalls verletzterBegleiter (49) auf einer französischenYacht vor Warnemünde sind amDienstagabend, dem 22. April 2008, vonder Besatzung des SeenotkreuzersARKONA und einem Notarzt unterschwierigen Umständen versorgt undanschließend ins Krankenhaus gebrachtworden. Die nicht mehr segelfähigeYacht mit drei weiteren Mitreisenden anBord wurde nach Warnemünde einge-schleppt.

Zur Unfallzeit am Dienstagabend wur-den starke Nordostwinde mit Stärkenum sechs Beaufort (45 km/h Wind-geschwindigkeit) und bis zu zwei Meterhohe Wellen gemessen.

Über den Seenot-Funkkanal 16 hatte einBesatzungsmitglied der unter fran-zösischer Flagge laufenden Segelyacht»Arakis« etwa zehn Seemeilen (ca. 19Kilometer) vor Warnemünde in derMecklenburger Bucht einen Notruf ab-gesetzt, der nur verstümmelt aufgefan-gen wurde. Dem Wachgänger in der SEE-NOTLEITUNG BREMEN gelang es kurzfri-stig, Kontakt zu dem Absender aufzu-nehmen. Der Seenotkreuzer ARKONA liefumgehend zum Unfallort.

An Bord der Segelyacht war der Skipper(Schiffsführer) gestürzt, hatte sich eineschwere, stark blutende Kopfwunde zu-gezogen und war bewusstlos. Durch denheftigen Seegang, kam ein zweites

Besatzungsmitglied zu Fall und verletztesich ebenfalls.

Vormann Karsten Waßner vomSeenotkreuzer ARKONA: »Es war bei die-sem heftigen Seegang unmöglich, beider manövrierunfähigen Yacht längs-seits zu gehen.

Um einen verhängnisvollen Schaden zuvermeiden, haben wir eine Leine überge-ben und die Yacht nach Warnemündeeingeschleppt.«

Vor der Einfahrt zum Seekanal sei dannder mit dem Tochterboot herbeigeholteNotarzt übergestiegen und habe anBord mit der Notfallbehandlung begon-nen. Kurz darauf machte der SchleppzugAm Alten Strom fest. Die verletztenSegler wurden an den Landrettungs-dienst übergeben, der sie in die Univer-sitätsklinik beziehungsweise ins Süd-stadt-Klinikum einlieferte. Die Segel-yacht befand sich auf einer Überfüh-rungsfahrt von Schweden ins Mittel-meer.

An Bord der Segelyacht „Arakis« begrüßten die drei Mitsegler Vormann Karsten Waßner vomSeenotkreuzer ARKONA und bedankten sich für den Einsatz.

Wir trauern um...Johann Friedrich Rass, der am 21. April2008 im Alter 81 Jahren auf seine letzteReise ging. Seit 1947 gehörte er derDGzRS-Besatzung auf der Insel Norder-ney an.Zunächst als freiwilliger Rettungs-mann und ab 1958 als fest angestellterSeenotretter. Von 1959 bis zu seinemAusscheiden 1987 war er, wie bereits

zuvor sein Vater und sein Großvater,Vormann der Station. Seinen Dienstauf dem Motorrettungsboot NORDER-NEY und dem Seenotkreuzer OTTOSCHÜLKE versah er stets mit Mut,Tatkraft und Idealismus. VieleMenschen verdanken ihm sein Leben.Wir werden Johann Friedrich Rass einehrendes Andenken bewahren.

Neuer Vormann auf Juist

Neuer Vormann auf dem Seenotret-tungsboot WOLTERA der DGzRS-Stationauf Juist ist seit dem 1. Mai 2008 HarmEndelmann.

Er löst Gerhard Schwips ab, der seit kur-zem als festangestellter Seenotretterzur Besatzung der ALFRIED KRUPP aufBorkum gehört.

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4 5 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

Seit der 30. INTERMODELLBAU ist der 10-jährige Simon Fördermitglied bei den Seenotrettern.

Messe-Jubiläum in Dortmund

Zum 30. Mal INTERMODELLBAU

Die 30. INTERMODELLBAU zog erneutüber 100.000 Menschen an. ZurJubiläumsveranstaltung der Messe inden Westfalenhallen Dortmund im Aprilwaren auch die Seenotretter mit einemInfostand vertreten. Die ehrenamtlichenMitarbeiter Wolfgang Böhle, ManuelMiserok und Manfred Nonnenbroichzeigten Fachkompetenz in SachenModellbau-Unterlagen. Ob Jung oderAlt, viele Messebesucher begeistertensich für die zahlreichen Seenotkreuzer-Modelle auf der Messe. Der 10-jährigeSimon aus Königswinter (Foto) wolltenoch mehr tun und wurde spontanFördermitglied der DGzRS.

Kappelner Heringstage - 71. Geburtstag gespendetTraditionell wurden die KappelnerHeringstage wieder am ersten Mai-Wochenende durchgeführt. Verbundenmit dieser Veranstaltung ist die»Heringswette«. Hierbei gilt es, dasGewicht des gefangenen Herings vonverschiedenen Honoratioren aus Poli-tik und Wirtschaft schätzen zu lassen.In diesem Jahr wurde zum wiederhol-ten Mal Kapt. a. D. Karl Laasch mit sei-ner Schätzung von 108 Pfund Herings-könig.

Keine Kappelner Heringstage ohneSeenotretter: Seeseitig war derSeenotkreuzer NIS RANDERS sowie dieVORMANN JANTZEN präsent. ZahlreicheBesucher nutzten die Chance um anBord zu gehen und sich umfassend überTechnik und Einsatzmöglichkeiten zu in-formieren. Die Besatzungen informier-ten »rund ums Seenotrettungswerk«.

Landseitig informierten Gertrud undManfred Schneider interessierte Be-sucher über die Arbeit der Rettungs-männer am neu gestalteten Info-Point,an dem Filme wie »Klar P3!«, »…wir kom-men« und »Volle Kraft voraus« zu sehenwaren. Vier neue Förderer konnte dasEhepaar Schneider gewinnen, die wich-tige Arbeit der Seenotretter regelmäßigmit einer Spende zu unterstützen.

Untypisch war, dass der ehrenamtlicherMitarbeiter Manfred Schneider seinen71. Geburtstag nicht im Kreise seiner pri-vaten Freunde feierte. Statt dessen»schenkte«! er diesen Tag den Seenot-rettern, um mit seiner Gattin Gertrud fürdie DGzRS tätig zu sein. Als erster

Gratulant war Holger Zick, Repräsentantvom Informationszentrum Nord, mit ei-nem Geburtstagskuchen, gebacken vonseiner Frau, vor Ort. Nochmals herzli-chen Glückwunsch und ein großesDankeschön für diesen ehrenamtlichenEinsatz!

Für die Seenotretter im Einsatz: Gertrud und Manfred Schneider bei den KappelnerHeringstagen am Info-Point.

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Besatzungsmitglied von Bulkcarrierschwer erkrankt abgeborgen Seenotretter der Freiwilligen-Station Brunsbüttel im Einsatz

Eine schwer erkrankte junge Indone-sierin, Besatzungsmitglied des Bulk-carriers »Faith N« konnte am Mittwoch,den 21.05.2008, von den Seenotretternder Freiwilligen-Station Brunsbüttel er-folgreich abgeborgen werden.

Der im Elbegebiet unter Lotsen laufen-de, 325 Meter lange und 54 Meter breiteMassengutfrachter (Flagge Panama)hatte gegen 15.15 Uhr die Rettungs-leitstelle Elmshorn informiert. Diesealarmierte über die SEENOTLEITUNGBREMEN der DGzRS das Seenotrettungs-boot GILLIS GULLBRANSSON der StationBrunsbüttel.

Eine Frau aus der Besatzung war soschwer erkrankt, dass eine sofortige

Überbringung in ein Krankenhaus not-wendig war. Die GILLIS GULLBRANSSONlief 15 Minuten später mit zwei Seenot-rettern und zwei Rettungsassistentender Rettungswache Westerbüttel aus.

Die Seenotretter Jörg Willand, selbstehemaliger Lotse, und Matthias Dree-ßen hoben die große Einsatzbereitschaftder beiden hervor, die freiwillig auf die»Faith N« überstiegen: Ein mutigesUnterfangen, da nahezu 20 MeterLotsenleiter zu überwinden waren.

Nachdem die Frau an Bord erstversorgtworden war, wurde sie ebenfalls über dieLotsenleiter, gesichert durch ein Be-satzungsmitglied des Bulkcarriers unddie Seenotretter, an die GILLIS GULL-BRANSSON übergeben. Vom Hafen auserfolgte unmittelbar der Weitertrans-port ins Krankenhaus.

Die GILLIS GULLBRANSSON in ihrem Revier auf der Elbe vor Brunsbüttel.

Und Malte ist jetzt auch einer. PapaArend Janssen-Visser (links vom See-notkreuzer MALTE) ist Mitglied derFreiwilligen-Besatzung auf Juist.Malte interessiert sich auch schon sehrfür Seenotrettung - und wird von jetztan im Seenotkreuzer MALTE standesge-mäß im roten Overall auf demWohnzimmerteppich Einsätze fürTeddys und Lego-Boote in Seenot fah-ren…

Papa ist Seenotretter!

Herzkranker Segler gerettet

Gute Zusammenarbeitzwischen Marine undSeenotrettern in der Ostsee

Der reibungslosen Zusammenarbeitzwischen dänischer und deutscher Mari-ne sowie der DGzRS hat der 60-jährigeUwe B. aus Lübeck wahrscheinlich seinLeben zu verdanken.

Der Mann hatte sich am Dienstag-morgen des 27. Mai 2008 über Funk vonseiner Segelyacht ca. 30 Seemeilen (ca.55 Kilometer) nordöstlich Sassnitz vorBornholm mit akuten Herzbeschwerdenbei der Küsten-Seenotfunkstelle BREMENRESCUE RADIO in der SEENOTLEITUNGBREMEN gemeldet und dringend umHilfe gebeten.

Die Erstversorgung auf See übernahmenMarinesoldaten und ein Marinearzt vonder Fregatte »Brandenburg« der Deut-schen Marine. Sie stabilisierten denZustand des 60-jährigen herzkrankenMannes und bereiteten ihn für denLufttransport vor. Gegen Mittag wurdeer in die Hanseklinik Stralsund eingelie-fert, nachdem ihn ein Marine-Hub-schrauber auf See von der Fregatte über-nommen hatte.

Seine Segelyacht wurde von Besat-zungsmitgliedern des SeenotkreuzersWILHELM KAISEN in den Hafen vonSassnitz gebracht.

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6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

Segelyacht rammt Fahrwassertonne

Boot gesunken - Bremer Ehe-paar aus Seenot gerettet

Ein 82-jähriger Segler aus Bremen-Le-sum und seine Frau sind am Sonntag-vormittag, dem 8. Juni 2008, rund 30Kilometer vor Bremerhaven in derNordsee von der Besatzung des Seenot-kreuzers HANNES GLOGNER aus Seenotgerettet worden. Ihre 9,50 m lange, höl-zerne Segelyacht »Kwartje« war gesun-ken, nachdem sie eine Fahrwassertonnegerammt hatte. Durch ein Leck imRumpf kam es zu einem heftigenWassereinbruch.

Der Segler wurde mit dem TochterbootFLINTHÖRN von Bord seines sinkendenSchiffes aus dem 20 Grad kalten Wasserder Nordsee geborgen. Seine Frau war

nach dem Unfall in die mitgeführteRettungsinsel gestiegen und wurde vondort aus von den Seenotrettern über-nommen. Die HANNES GLOGNER be-fand sich auf einer Überführungsfahrtnach Borkum, als über den UKW-Seenot-kanal 16 eine im Revier laufende Motor-yacht um 09.00 Uhr den Notfall melde-te. 10 Minuten später waren dieSeenotretter vor Ort. Von Bremerhavenaus lief ebenfalls der SeenotkreuzerHERMANN RUDOLF MEYER zum Unfall-ort im Fedderwarder Fahrwasser amsüdlichen Ende des Robbennordsteerts.Die beiden Geretteten wurden in stabi-lem Gesundheitszustand zunächst anBord der HANNES GLOGNER versorgtund anschließend zur Rückreise nachBremerhaven an den SeenotkreuzerHERMANN RUDOLF MEYER übergeben.

In Thüringen Präsenz gezeigtAuch im Binnenland zeigen dieSeenotretter immer wieder Flagge! Soam 1. Juni 2008 auf dem »Interna-tionalen Kindertag« in Themar/Thü-ringen. Einen ganzen Tag lang war derehrenamtliche Mitarbeiter StefanRenker (Foto) mit seinem Stand auf demFest präsent und informierte die zahlrei-chen Besucher über die Arbeit, dieTechnik und die Geschichte desRettungswerkes.

»Sie haben das Ansehen der Nordsee ge-steigert und genießen Sympathien inganz Deutschland«, begründete derGeschäftsführer der Nordsee GmbH,Oliver Melchert, die diesjährige Verlei-hung des Nordsee-Touristik-Award anWerder Bremen. Zur Übergabe der Aus-zeichnung war Werder-Trainer undDGzRS-»Bootschafter« 2008, ThomasSchaaf eigens zur Aktion »Die Nordseezu Besuch in Münster« in die westfäli-sche Metropole gekommen.

Er übernahm den Preis verbunden miteinem dazugehörigen Scheck über 5.000Euro aus den Händen von Nordsee-Aufsichtsratschef und NorderneysKurdirektor Wilhelm Loth – und reichtedie 5.000 Euro direkt an die Seenotretterweiter.

Das Foto zeigt »Bootschafter« ThomasSchaaf im Gespräch mit MünstersBürgermeisterin Karin Reismann undWilhelm Loth.

Im Rahmen der Nordsee-Präsentationauf dem Hindenburgplatz hatte auchdie DGzRS die Möglichkeit, ihre Arbeit ei-nem breiten Publikum vorzustellen.Ansprechpartner am Informationsstandder Seenotretter waren die ehrenamtli-chen Mitarbeiter Gerald Buck und DanielKölsch.

Gedankenaustausch mit DGzRS-»Bootschafter«und Werder Bremen-Trainer Thomas Schaaf.

Neues vom »Bootschafter«

HANNES GLOGNER: im Einsatz während einer Überführungsfahrt nach Borkum.

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Schwer erkrankter Kapitän geborgen und versorgt

Besatzung der WILHELM KAISENbringt führerlosen Angelkutterzurück in den Hafen

Einen ungewöhnlichen, mit großemAufwand verbundenen Einsatz absol-vierte die Besatzung des in Sassnitz aufRügen stationierten SeenotkreuzersWILHELM KAISEN am Samstagnach-mittag, dem 10. Mai 2008. Sie barg denschwer erkrankten Kapitän desAngelkutters »Baltic I« und versorgteihn mit Unterstützung eines perHelikopter eingeflogenen Notarztes imBordhospital. Der in einem kritischenZustand befindliche Patient wurde imHafen von Sassnitz zur weiterenVersorgung im Krankenhaus Bergen anden Rettungshubschrauber »Christoph47« übergeben.

Der 23 Meter lange Angelkutter »BalticI« (Heimathafen Eckernförde), auf Fang-reise mit 14 Sportfischern an Bord nahedem Seegebiet Adlergrund (rund 20Seemeilen nordöstlich von Sassnitz),meldete um 13.00 Uhr an Bremen Res-cue Radio, der Seenotfunkstelle derDGzRS, dass der Kapitän schwer erkranktsei und dringend medizinische Hilfe be-nötigt. Die Lage sei sehr ernst. Zudembefand sich niemand auf dem Fischerei-fahrzeug, der die Führung des Schiffesübernehmen konnte.

Sofort lief die WILHELM KAISEN aus ih-rem Heimathafen Sassnitz zum Einsatz-ort. Ein Rettungsassistent des bereits vorOrt befindlichen Mehrzweckschiffes»Arkona« vom Wasser- und Schifffahrts-

amt Stralsund leistete derweil ersteHilfe.

Während der Anfahrt landete derRettungshubschrauber »Christoph 47«der Luftrettung Greifswald auf demHelikopter-Arbeitsdeck des Seenotkreu-zers und übergab ein Verletztenversor-gungsteam an die WILHELM KAISEN. Um14.15 Uhr trafen die Seenotretter bei der»Baltic 1« ein und übernahmen mit Hilfedes Tochterbootes HELENE den erkrank-ten Kapitän zur weiteren Behandlungdurch einen Notarzt im Bordhospital.Nachdem der Zustand des Patienten sta-bilisiert werden konnte, wurde er nach

dem Rücktransport zur weiteren Be-handlung in das Krankenhaus Bergenauf Rügen geflogen.

Durch den Ausfall ihres Kapitäns war die»Baltic I« mit den 14 Sportfischern prak-tisch ohne Schiffsführung. In dieserSituation entschlossen sich zwei Besat-zungsmitglieder der WILHELM KAISEN,beide Inhaber eines erforderlichen nau-tischen Patentes, auf den Angelkutterüberzusetzen und diesen sicher zurücknach Sassnitz zu überführen. Der Einsatzkonnte um 16.25 Uhr von der SEENOTLEI-TUNG BREMEN der DGzRS abgeschlos-sen werden.

Der Rettungshubschrauber »Christoph 47« ist - hier bei einer Übung - auf dem Helikopter-Arbeitsdeck des Seenotkreuzers WILHELM KAISEN gelandet.

Beat-Club-Legende Uschi Nerke besuchte SeenotretterAls 1965 im Deutschen Fernsehen der»Beat-Club« auf Sendung ging, gehörteUschi Nerke als Moderatorin dazu.Inzwischen ist sie geradezu eineLegende geworden und kennt sich inSachen »Oldies und Beat« hervorragendaus.Dies verdeutlicht sie nicht zuletzt immerwieder samstags im Hörfunk von Radio

Bremen. Darüber hinaus sind UschiNerke und ihr Mann begeisterteWassersportler und ebenso begeisterteSylt-Urlauber.

Vor kurzem nutzte sie einen Aufenthaltin Cuxhaven, um bei den Rettungs-männern von der HERMANN HELMS vor-bei zu schauen.

Kult-Moderatorin Uschi Nerke mit derBesatzung der HERMANN HELMS.

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

Otto Sander liest aus »Orkanfahrt«Bestseller jetzt auch als Hörbuch

Es gibt kaum eine bessere Stimme, umdie Geschichten von Kapitänen zu lesen.Wenn Otto Sander vorträgt, hört man,wie die Brecher aufs Deck krachen, kannman spüren, wie der Sturm tobt und se-hen, wie sich das Schiff durch die Wellenkämpft. Sander liest die Liebeserklärun-gen an die See, 14 Erzählungen aus derAnthologie »Orkanfahrt« , wie jemand,der das Meer liebt: Er ist Hobbysegler,Leutnant zur See der Reserve (CrewIV/61) und »Bootschafter« der See-notretter.

»Mich hat tief beeindruckt, wie liebevolldie Kapitäne über ihren harten Beruf re-den«, sagt der Schauspieler, bekanntdurch Rollen in Filmen wie »Das Boot«,»Die Blechtrommel« oder »Der Himmelüber Berlin«. »Die Geschichten sind sowunderbar spannend.«

Auf zwei CDs erlebt der Hörer echteAbenteuer vom Meer, Geschichten vonMonsterwellen, von gefährlicher Fracht,von Piraten und Stunden zwischenLeben und Tod, von leichten Mädchenund harten Matrosen. Und erinnert aneine Romantik, die es heute nicht mehrgibt.

Aufgeschrieben hat die Geschichten derReporter Stefan Krücken. Die Buchvorla-ge, erschienen im »Ankerherz Verlag« lö-ste bei Lesern und in den Medien eineWoge der Begeisterung aus. Über dasHörbuch, entstanden in einer Koopera-tion mit »Random House Audio«, heißtes auf WDR3: »Die Stimme von OttoSander klingt, als hätte der Mann schon

die eine oder andere Orkanfahrt mitge-macht.«

»Man merkt, dass Otto Sander Ahnungvon der Seefahrt hat«, meint KapitänWolfgang Gruben aus Neuharlingersiel,einem Fischerdorf an der Nordseeküste,»seine Stimme ist einzigartig. Toll, dasser die Stories liest«.Gruben arbeitet als Vormann der»Deutschen Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger«. In »Orkanfahrt« be-richtet er von jener Nacht, in der seinBruder im Einsatz als Retter sein Lebenauf See verlor.

Autor: Stefan KrückenSprecher: Otto SanderFormat: 2 CDsLaufzeit: ca. 140 MinutenISBN: 978-3-86604-850-8Erschienen bei Random House Audio imMärz 2008Preis: Euro 19,95

Der Erfolgstitel »Orkanfahrt« ist, gesprochenvon DGzRS-»Bootschafter« Otto Sander, nunauch als Hörbuch erhältlich.

Großangelegte Suchaktion inder Neustädter Bucht

In einer groß angelegten Suchaktion un-ter Koordination durch die SEENOTLEI-TUNG BREMEN ist es in der NeustädterBucht am Mittwoch, dem 4. Juni 2008den Seenotrettern gelungen, einen 60-jährigen Segler zu bergen. Der Mann warvon seinem Boot nach einem Wende-manöver in die 18 Grad kalte Ostsee ge-stürzt. Er verstarb kurz nach der Rettung.

Der Alarm lief gegen 12.30 Uhr bei derSEENOTLEITUNG BREMEN auf. Der Mit-segler des Vermissten war an dieSeebrücke von Haffkrug gesegelt, hattePassanten informiert und um Unter-stützung gebeten.

Zwei Seenotkreuzer, ein Seenotrettungs-boot, ein Patrouillenboot der Wasser-schutzpolizei, vier Schlauchboote derDLRG und zwei Hubschrauber vonMarine und Rettungsleitstelle nahmenim Einsatzgebiet ca. fünf Seemeilen süd-östlich Pelzerhaken umgehend dieSuche auf.

Um 13.45 Uhr sichtete die Besatzung desSeenotkreuzers BREMEN den Schiff-brüchigen, barg ihn mit dem Tochter-boot und begann umgehend mit derReanimierung im Bordhospital. DerNotarzt konnte beim Eintreffen inNeustadt allerdings nur noch den Toddes Mannes feststellen.

Über Bord gestürzt und nach der Rettunggestorben

Die BREMEN auf Suchfahrt in der NeustädterBucht.

Klein aber kräftig - CASSEN KNIGGE

»Der Kleine hilft dem Großen« lautete infrüheren Zeiten ein auf die Sammel-schiffchen bezogener Werbeslogan derDGzRS. Dieser Ausspruch passt auch aufdas abgebildete Szenario: Das 8,5 Meterlange Seenotrettungsboot CASSENKNIGGE leistet Manövrierhilfe bei dem80 Meter messenden Seeschiff »Elke«im Hafen von Norderney. Eine eindrucks-volle Leistung!

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Schleswiger Seenotretter im Einsatzfür havarierten Motorsegler

Feuer an Bord erwies sich alsmassiver Maschinenschaden

Schnelle Hilfe brachte die Besatzung desSeenotrettungsbootes JUIST von derStation Schleswig am 23. April 2008 fürden Motorsegler »Queen«. Nachdem zu-nächst ein Brand an Bord gemeldet wor-den war, stellte sich vor Ort heraus, dassdas Freizeitboot mit Maschinenschadenunter starker Qualmentwicklung manö-vrierunfähig auf der Schlei trieb. DieSeenotretter nahmen den Havaristenauf den Haken und schleppten ihn inden Hafen von Schleswig. Personen ka-men bei dem Einsatz nicht zu Schaden.

Um 16.24 Uhr sichtete das Fahrgastschiff»Wikinger Princess« auf der Schlei einen,wie zunächst angenommen, brennen-den Motorsegler. Sofort informierte derKapitän die SEENOTLEITUNG BREMENder DGzRS, die wiederum das Seenot-rettungsboot JUIST von der StationSchleswig alarmierte. Rund 30 Minutenspäter waren Vormann Paul Cugier undRettungsmann Michael Heiden beimHavaristen.

Vor Ort erwies sich das offenbare Feueran Bord des Motorseglers tatsächlich alsmassiver Maschinenschaden, in dessenFolge sich starke Qualmwolken entwik-kelten. Manövrierunfähig trieb der neunMeter lange Finnclipper »Queen« in derGroßen Breite nahe der Tonne 74 mitzwei Personen an Bord. Schnell war eineLeinenverbindung hergestellt und dieJUIST schleppte den Havaristen längs-seits sicher über eine Distanz von vierSeemeilen in den Stadthafen vonSchleswig. Um 17.49 Uhr war der Einsatzabgeschlossen.

»Was zunächst wie ein dramatischerSeenotfall aussah, entpuppte sich aufden zweiten Blick zum Glück als eineStandardsituation«, zog Paul Cugier,Vormann der JUIST, anschließend Bilanz.»Der Skipper überführte sein Motorbootzum Saisonstart vom Winterlager an sei-nen Liegeplatz in Schleswig. Anschei-nend hat die Maschine während dermehrmonatigen Pause Schaden erlitten.Sie versagte ihren Dienst, starker Qualmentwickelte sich. Ein offenes Feuer brachjedoch nicht aus, so dass wir die ,Queen'ohne Probleme einschleppen konnten.«

Das Seenotrettungsboot JUIST, gefahren von den freiwilligen Rettungsmännern der DGzRS-Station Schleswig, brachte schnelle Hilfe für den manövrierunfähig auf der Schlei treibendenMotorsegler »Queen«.

Amerikanische Auktion

Mit der Versteigerung eines Fasses fang-frischen holländischen Matjes eröffneteam 4. Juni 2008 der Förderkreis desBremer Fischfachhandels die diesjährigeMatjessaison auf dem Domshof in derHansestadt. Nach eingehender und ge-wissenhafter Qualitätsprüfung durch»Matjeshermann«, einem bekanntenHeringsspezialisten, und den Präsiden-ten der Bremischen BürgerschaftChristian Weber begann Peter Koch-Bodes, Vorsitzender des Fachverbandes,beherzt und wortreich mit der Auktionnach amerikanischem Vorbild. Zahl-reiche Hansestädter, Vertreter der nie-derländischen Botschaft, die Mitgliederder Matjesgilde und der EhrenwertenGesellschaft Vegesack beteiligten sichfreigiebig an dem Spektakel. Am Endekonnte für das Matjes-Fass ein Betragvon 1341 Euro erzielt werden, den DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders entge-gen nahm. Beim abendlichen Charity-Lunch konnten außerdem weitere 760Euro für die Seenotretter gesammeltwerden.

Gemeinsam mit »Matjeshermann« (rechts)prüft Christian Weber, der Präsident derBremischen Bürgerschaft, die Qualität desfangfrischen Matjes.

Gerd Hilden (links) und Lothar Wirth infor-mierten, bekleidet in historischer und mo-derner Rettungsbekleidung, über die Arbeitder Seenotretter.

Matjessaison in Bremen eröffnet

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»Emswind« - Ein Seenotkreuzer wird Versorgungsschiff Von der Weser über Finnland andie Ems. Von Dr. Sven Claußen.

Die DGzRS stellte in den Jahren 1957-1975 insgesamt 14 Seenotkreuzer inDienst. Diese Einheiten wurden dabeilaufend verbessert, weiterentwickeltund dem technischen Fortschritt ange-passt. Trotzdem galt es nach rund 20Jahren, eine Neukonstruktion als Ersatzfür die Seenotkreuzer der erstenGeneration zu schaffen. Die nautisch-technische Inspektion der DGzRS ent-wickelte in Zusammenarbeit mit der Fr.Schweers-Werft in Bardenfleth (heuteLürssen-Bardenfleth) an der Unterwesereine universell einsetzbare SAR-Einheitmit Tochterboot. Im Jahr 1980 wurde mitdem Seenotkreuzer EISWETTE erstmalsein Seenotkreuzer mit zwei Motorenund zwei Schrauben gebaut. Die neueTechnik erwies sich als wartungsarmund wirtschaftlich. Die DGzRS ließ zweiSeenotkreuzer dieser neuen 23,3-MeterKlasse bei der Schweers-Werft bauenund stellte im Juli 1980 die EISWETTE inWilhelmshaven und im Februar 1981 dieFRITZ BEHRENS auf der Station Büsumin Dienst. Beide Neubauten fanden in-ternational im Seenotrettungsdienstgroße Beachtung.

Im Jahr 1982 bestellte der finnischeSeenotrettungsdienst »Suomen Meri-pelastusseura« bei Schweers ein Fahr-zeug mit Tochterboot nach den Plänender EISWETTE. Die Finnen erhielten so

1983 ihre erste SAR-Einheit mit Tochter-boot. Der an der Unterweser gebauteSeenotkreuzer wurde auf den Namen»Ossi Barck«, das Tochterboot auf denNamen HULDA getauft.

Finnland besitzt durch seine geografi-sche Lage eine rund 4600 Kilometer lan-ge Küstenlinie an der Ostsee sowie eineVielzahl sehr ausgedehnter Seen imInland. Der finnische Seenotrettungs-dienst betreibt zur Zeit 63 Seenotsta-tionen an der Küste und an größerenBinnengewässern. Wie die DGzRS finan-ziert sich der finnische Seenotdienst

maßgeblich von Spenden, anders als inDeutschland wird er aber auch staatlichunterstützt. An Schwerpunktstationenleisten hauptamtliche Rettungsmännerihren Dienst, die Mehrzahl der Retterwirkt ehrenamtlich. Zu den SAR-Fahr-zeugen vom Schlauchboot mit Außen-bordmotor bis zum 23-m-Seenotkreuzerkommen noch eine Vielzahl privaterWasserfahrzeuge, deren Besatzungensich als freiwillige Seenotretter ver-pflichtet haben. Polizei, Küstenwacheund Feuerwehr sind gleichfalls in dieSeenot- und Wasserrettung eingebun-den.

Die »Ossi Barck« wurde in 1983 in derfinnischen Hauptstadt Helsinki statio-niert. Später wurde sie auf die StationPorvoo verlegt. Während der 24 aktivenJahre im finnischen SAR-Dienst wurdenzahlreiche Veränderungen an demSeenotkreuzer vorgenommen. Zu denauffälligsten gehören der Bergungskranauf dem Vordeck, eine Leinentrommel ander Achterkante des Aufbaus, einSchutzbügel am oberen Fahrstand,Löschmonitore auf dem Achterdeck und2002 der Ersatz des Tochterbootes»Hulda (I)« durch ein schnelles Schlauch-boot mit Festrumpf, das ebenfalls denNamen »Hulda (II)« erhielt. Das 1983 inDeutschland gebaute Tochterboot fandwie seine deutschen SchwesterschiffeMELLUM (KAATJE II)und ANNA I (ELTJE II)eine museale Verwendung. Letztere ste-hen als technische Denkmäler im

Die »Emswind« im Februar 2008 aufgeslippt für Werftarbeiten.

Als »Ossi Barck« war der Seenotkreuzer 24 Jahre für den finnischen Seenotrettungsdienst aktiv.

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Schifffahrtsmuseum Nordfriesland inHusum bzw. an der Kurpromenade vonWesterland/Sylt. Die »Hulda (I)« ist alsMuseumsboot im finnischen Kotka zubesichtigen.

Die»Ossi Barck« erhielt 2002 mit der»Hulda (II)« ein vielfältig einsetzbaresund sehr schnelles Arbeitsboot. Das 6,4m lange RIB (Festrumpfschlauchboot)erreicht durch einen Außenbordmotoreine Höchstgeschwindigkeit von 35Knoten.

Im Mai 2007 wurde die »Ossi Barck« inFinnland ausgemustert. Der Seenot-kreuzer und sein Tochterboot wurdenüber einen schwedischen Schiffsmaklerzum Kauf angeboten. Zu den Kauf-interessenten gehörte auch die ReedereiAG Ems in Emden, die den langgedien-ten Seenotkreuzer als Versorgungsschifffür die geplanten Offshore-Windparkan-lagen in der Nordsee einsetzen will. Sieholte die »Ossi Barck« Ende Oktober2007 zurück nach Deutschland. Noch aufder Überführungsfahrt von Porvoo nachEmden erhielt das Schiff seinen neuenNamen »Emswind«.

Nach derzeitigem Stand beginnen noch2008 rund 45 Kilometer vor Borkum dieArbeiten am Windpark Alpha Ventus.Zudem sollen im Jahr 2009 die Bau-arbeiten an den Offshore-Windparkszwei weiterer Firmen beginnen. DerVorstand der Reederei AG Ems, Dr. Bern-hard Brons, teilte bereits im November2007 der Presse mit, dass mit der»Emswind« nun ein Fahrzeug im Bereichder Emsmündung zur Verfügung stün-de, das Arbeiter, Techniker und Material

von der Emsmündung und den ostfriesi-schen Inseln zu den Offshore-Windparkstransferieren kann. Das geplante Auf-gabengebiet beinhaltete insbesondereden Transport von Frachtgütern undServicepersonal bei allen Witterungs-lagen zu den in Planung befindlichenWindparkanlagen in der Nordsee.

Von März bis Juni 2008 wurde die »Ems-wind« durch die Julius Diedrichs-Schiffs-werft in Oldersum an der Ems optischund technisch überholt. Neben einemvollständigen Neuanstrich wurden ins-besondere Navigations- und Kommuni-kationselektronik an deutsche Normenund den aktuellen Stand der Technik an-gepasst. Wie beim Anblick einer DGzRS-Einheit leuchten das Deck im gewohn-ten grün und das Unterwasserschiff inOxidrot. Der Aufbau ist in weiß gehalten,

statt rot oder orange erstrahlt der obereAnteil des Aufbaus nun in einem leuch-tendem Gelb. Neu ist auch das hochge-zogene Schanzkleid im Bugbereich, dasim März 2008 in Oldersum aufgesetztwurde.

Zur Verbesserung der Manövriereigen-schaften wurde ein Bugstrahlruder ein-gebaut. Das mitgeführte Arbeitsboot(Baujahr 2002) erhielt bei der AG Emsden Namen »Eventus«.

Zum Transport von Lasten kann auf dasBeiboot aber auch verzichtet werden.Eine neukonstruierte Lastfläche decktdann die Tochterbootwanne ab undschafft so Arbeits- und Transportflächeauf dem Achterschiff. Die »Emswind«wird ab Juli 2008 durch die AG Ems vonBorkum aus eingesetzt werden.

In der Heckwanne der »Emswind« befindet sich das Festrumpf-Schlauchboot »Eventus«.

Nahezu identisch sind die Aufbauten des Seenotkreuzers EISWETTE und ihres Schwesterschiffes »Emswind«, ehemals »Ossi-Barck«.

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Seenotdienste im Ausland - Belgien

Belgian Pilotage and Sea RescueServices - von Dr. ChristianOstersehlte

Während die Zufahrt zum WelthafenAntwerpen durch niederländische Ho-heitsgewässer der Rhein-Schelde-Mün-dung führt, erstreckt sich die eigentlicheKüstenlinie Belgiens nur rund 65 Strand-kilometer zwischen den beiden flandri-schen Seebädern Knokke und de Panne.Ein reger Badetourismus, die vorbeifah-rende Großschifffahrt sowie derFährverkehr nach England haben bereitsin historischen Zeiten den Aufbau einesRettungsdienstes notwendig gemacht.Wie notwendig dieser auch heute nochist, wurde der Weltöffentlichkeit be-wusst, als am 6. März 1987 vor derHafeneinfahrt von Zeebrügge die geradeausgelaufene englische KanalfähreHERALD OF FREE ENTERPRISE wegen ei-ner undichten Bugpforte kenterte und188 Menschen in den Tod riss.

Im Rahmen der 1830 durch einenAufstand gegen die Niederlande erlang-ten und 1839 international anerkanntenUnabhängigkeit richtete der belgischeStaat 1838 einen Rettungsdienst aus vierStationen ein, der 1840 dem staatlichenLotsenwesen angegliedert wurde. Die

Ruderrettungsboote lehnten sich an hol-ländischen und dänischen Mustern an.

1926 wurde der Rettungsdienst reorgani-siert. Im gleichen Jahr baute dieBootswerft Oltmanns in Motzen an derUnterweser für Belgien zwei 14-Meter

Motorrettungsboote des britischen TypsWatson, der auch bei der Royal NationalLife-Boat Institution (RNLI) verwendetwurde. Auf MINISTER ANSEELE und MINI-STER BAELS getauft, dienten sie währendder deutschen Besetzung ihresHeimatlandes den Alliierten. MINISTER

MINISTER BAELS und MINISTER ANSEELE in der Bauhalle der Bootswerft Oltmanns in Motzenam 25. August 1926 (Foto: Archiv DGzRS).

Das 1948 im südenglischen Cowes erbaute REDDINGBOOT 2 liegt als Großexponat aufbebockt in der Bootshalle des SchifffahrtsmuseumsAntwerpen, Mai 1995 (Foto: Christian Ostersehlte).

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Das 1980 in Ostende nach belgischen Vorgaben und niederländischem kommerziellen Entwurferbaute 16,5-Meter-Rettungsboot mit Stahlrumpf und Aluaufbauten R 4 in Ostende, Juni 1995(Foto: Christian Ostersehlte).

Das der MEDINA-Klasse der RNLI entsprechende Rettungsboot R 2 wurde nach britischenVorgaben 1986 in Antwerpen gebaut, ist in Nieuwpoort stationiert und nahm im Juni 1999 ander XVIII. International Life-Boat Conference in Bournemouth/Poole teil (Foto: DGzRS).

ANSEELE wurde nach einem einsatzrei-chen Exil bei der RNLI 1946 der belgischenRegierung zurückgegeben.

Der Krieg hatte die Infrastruktur desRettungsdienstes weitgehend zerstört,drei Stationen wurden wiederaufgebaut.

Von drei 1948 aus England geliefertenWatson-Rettungsbooten befindet sichseit 1985 noch heute eines, REDDING-BOOT 2, als Exponat im Schifffahrtsmu-seum Antwerpen. Als der staatliche bel-gische Rettungsdienst 1951 die VI.International Life-Boat Conference (ILC)

in Ostende ausrichtete, nahm die DGzRSzum ersten Mal seit dem Krieg an einerderartigen Zusammenkunft wieder teil.

Heute unterhält der staatliche belgischeSeenotrettungsdienst, die traditions-reichste Einrichtung dieser Art in Europa,nach wie vor drei Stationen in Ostende,Nieuwpoort und Zeebrügge mit insge-samt drei Booten und. teils freiwilligen,teils bezahlten Besatzungen. Eine wichti-ge operative Zusammenarbeit bestehtmit den SeaKing-Hubschraubern der bel-gischen Luftwaffe sowie mit zivilen staat-lichen Dienstfahrzeugen.

Bei der Rettung eines Wattwanderers istein Notfallteam der Cuxhavener Kurver-waltung am Sonntag, dem 27. April 2008,selbst in Seenot geraten.

Die beiden Einsatzkräfte konnten dem49-Jährigen zunächst helfen. Ihrschwimmfähiger VW-Geländewagen(Amphi-Ranger) kenterte jedoch auf-grund eines Lecks in der Außenwand.Glücklicherweise hatte die Besatzungdes in Cuxhaven stationierten Seenot-kreuzers HERMANN HELMS den Notrufebenfalls gehört und war auch ausgelau-fen. So konnten die drei Männer schnellaus dem Wasser gezogen werden. DieSeenotretter versorgten sie mit trocke-ner Kleidung und warmen Getränken.

Seenotretter retten Retter undGeretteten

Am 75. Geburtstagam Infostand der DGzRS aktivMargrit Vürst aus der niedersächsischenStadt Langen hat ihren 75. Geburtstagam 25. April 2008 an einem besonderenOrt begangen. Da an ihrem Ehrentag dieFischparty in Bremerhaven begann, hatsie kurzerhand alle Gäste um eineWoche vertröstet und die Betreuung desInformationsstandes der Seenotretterübernommen. Dennoch kamen vieleGratulanten und nutzten dabei passen-der Weise die Gelegenheit, den Seenot-kreuzer HERMANN RUDOLF MEYER imFischereihafen zu besichtigen.

Es gratulieren zum Geburtstag: CarstenGlöde, Birgit Jachalsky und die JubilarinMargrit Vürst (Foto von links).

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Das Radio warnt schon seit Stundenstarke Sturmflut steht ins Hausund es warnt auch unumwundenbis Beaufort 12 und drüber raus.

Wird solch’Warnung ausgesprochenSeenotrettern klingt das Ohrbald wird dann schon aufgebrochenharter Einsatz steht bevor.

Schon ruft Seenotleitung BremenKrabbenkutter havariertSeenotkreuzer übernehmenwestlich Trischen ist’s passiert.

Innerhalb 90 Sekundentragen alle schwere Kluftauf sie warten harte Stundenklares Denken füllt die Luft.

Gerade als die Fahrt begonnenkommt der letzte Kutter reinknapp dem schweren Sturm entronnenfroh im Hafen jetzt zu sein.

Dieses ist das Los der Retter sie fahr’n raus, wenn andere reindies auch noch bei schlimmstem Wetterkeinen lassen sie allein.

Kaum den Molenkopf verlassenfegen Brecher über Borddies ertragen sie gelassenkeiner spricht ein lautes Wort.

Vormann „B« am Fahrstand obenhat für Ängste keine Zeittut das Meer auch höllisch tobenim Kopf allein der Menschen Leid.

Denn er weiß bei diesem Wettersind drei Fischer in Gefahrhoffen sehnsüchtig auf Retterhoffen, dass sie endlich da.

Und das Meer tobt immer wilderBlitz und Donner, helle Nacht,selten sieht man solche Bilder,die Hölle ist wohl so gemacht.

Denn schon in der nächsten Sekundezeigt die Dunkelheit sich purjeder hier in dieser Rundekennt die Launen der Natur.

Langsam wird es unerträglichBeaufort 11 wird’s längst schon seinselbst sie erleben dies nicht alltäglichirgendwo hier muss es sein.

Konzentriert geht man zu WerkeGottvertrauen ist jetzt Pflichtund Vertrauen auf eigne Stärkezweifeln darf ein Retter nicht.

Ihre Sorgen gelten denendie hier draußen in Gefahrdie sich so nach Rettung sehnenwann nimmt man sie endlich wahr.

Plötzlich links ein dunkler Fleckenendlich ist das Ziel erreichtes war schwer nur zu entdeckenkeine Anspannung jetzt weicht.

Was sie seh’n, lässt sie erschauerntief schon liegt das Schiff im Meeram Ruderhaus die Fischer kauernihre Blicke angstvoll leer.

Stunden schon die Fischer kämpfenvöllig fertig und geschafftschwer gebeutelt auch von KrämpfenRetter geben neue Kraft.

Schnell muss man sie übernehmenlange hält das Schiff nicht mehrkeine Zeit auch nur für Tränengefühllos bleiben fällt jetzt schwer.

Bevor die Fischer es verstehnliegt der Retter schon in Leekräftig tut der Wind noch wehendoch viel ruhiger jetzt die See.

Jetzt darf keiner auch nur wankenein lauter Ruf, holt sie an Borddas Rettungsboot schlägt an die Plankenmit festem Griff zieht man sie fort.

Stundenlang allein gelassenund am Ende ihrer Kraftkönnen sie ihr Glück kaum fassendankbar, dass sie es geschafft.

10 Minuten – kaum zu glaubenfällt kein Wort, doch man kann seh’nin den Blicken ihrer Augendiese Stille – Dankeschön -.

Kein Seenotretter hört gern Redendankbar Blick ist Lohn genugsetzt sein Leben ein für jedenmanchem schon die Stunde schlug.

Seenotretter unserer Zeitsind jederzeit zur Pflicht bereitvertrau’n hierbei tagein, tagausihr’m Schutzpatron St. Nikolaus.

Seenotretter - ein Gedicht

Anlässlich des 2. Rügener Trollingtreffens,einem großen Angel-Event mit über 140teilnehmenden Anglern und 45 Bootenam 25. und 26. April in Schaprode, spen-deten der Veranstalter »Team Bodden-Angeln« und seine Sponsoren jetzt 1000Euro für die Seenotretter.

Während der Abschlussveranstaltungwaren gesponserte Angelgeräte zuGunsten der Seenotretter versteigertworden. Frank Beissel, Generalmanagervon Shimano Germany Fishing GmbHaus Krefeld, ersteigerte mehrmals seineeigenen Produkte zurück und lieferte sichdabei mit Jürgen Haese von Think BigGermany aus Dortmund, Hersteller undVertreiber von Angelgeräten und -zube-hör, einen offenen »Schlagabtausch», umdie Spendensumme zu erhöhen.

Die Angel-Veranstaltung von TeamBodden-Angeln war im Rahmen einerKontrollfahrt vom SeenotrettungsbootNAUSIKAA der Station Vitte/Hiddenseezeitweise begleitet worden. Die Überga-be der Spende erfolgte mit einem symbo-lischen Spendenscheck an Bord derNAUSIKAA.

Es wird angestrebt, dass sich das RügenerTrollingtreffen zu einer regelmäßigenVeranstaltung der Region entwickelt.

Im Bild von links nach rechts: MathiasFuhrmann, Team Bodden-Angeln, JürgenHaese, Think-Big, Frank Beissel, General-manager Shimano Deutschland, DGzRS-Vormann Erich Albrecht und Jens Feißelvom Team Bodden-Angeln, im Hinter-grund die Besatzung des Seenotret-tungsbootes NAUSIKAA.

1000 Euro beim 2. Rügener Trollingtreffenüberreicht

Das Verfassen und Reimen von Versen ist für Uwe Dethlefs, einem gebürtigenBüsumer, eine Leidenschaft. Motiviert durch seinen Zwillingsbruder Jürgen Dethlefs,der zwei Rettungswesten für die Besatzung der HANS HACKMACK spendete, nahmer sich dichterisch des Themas Seenotretter an. Das Ergebnis - 24 Vierzeiler - wollenwir unseren Lesern nicht vorenthalten.

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Junge Mädchen klammerten sich verzweifelt und völlig entkräftet an Fahrwassertonne festSeenotretter bringen Hilfe inletzter Minute für fünf Watt-wanderer

Dem schnellen Eingreifen der Besatzungdes Seenotrettungsbootes NEUHARLIN-GERSIEL von der Station Neuharlinger-siel ist es zu verdanken, dass fünf jungeMädchen im Alter von zehn bis vierzehnJahren am Samstag, 10. Mai 2008, eineWattwanderung schadlos überstandenhaben. Die bis zum Hals im Wasser ste-henden Urlauberinnen konnten von denSeenotrettern in letzter Minute aus ih-rer lebensbedrohlichen Situation befreitwerden.

In den Mittagsstunden machten sich diefünf Mädchen bei auflaufendem Wasserauf zu einer Wattwanderung vor demStrand von Neuharlingersiel. Das für 15Uhr vorhergesagte Hochwasser setztezu diesem Zeitpunkt ungewohnt frühund mit starker Strömung ein.

Als ein Angehöriger vom Strand aus fest-stellte, dass die Mädchen die rettendeKüste nicht mehr erreichen konnten,alarmierte er die Polizei, die den Notrufsofort an die SEENOTLEITUNG BREMENder DGzRS weiterleitete.

Von »Bremen Rescue Radio«, der See-notfunkstelle der DGzRS, wurde um12.43 Uhr ein Mayday-Relay zur Infor-mation der Berufs- und Freizeitschiff-fahrt in dem betroffenen Seegebiet ab-gesetzt. Keine fünf Minuten später liefdas Seenotrettungsboot NEUHARLIN-GERSIEL aus dem Hafen zur Unfallposi-tion. Auch der in Wilhelmshaven statio-

nierte Rettungshubschrauber »Chris-toph 26« war nach kurzer Zeit in der Luft.

Kurz nach 13 Uhr war die NEUHARLIN-GERSIEL mit Vormann Wolfgang Grubenund Rettungsmann Peter Henning vorOrt. Drei der jungen Urlauberinnenkonnten durch die Bergungspforte desSeenotrettungsbootes an Bord genom-men werden. Zwei weitere wurden vonPeter Henning zu Fuß von einer Sand-bank geborgen.»Die Mädchen standen teilweise biszum Hals im Wasser, konnten sich in der

heftigen, mit drei Meilen laufendenStrömung kaum festhalten. Verzweifeltklammerten sie sich an einer Fahrwas-sertonne fest und erlitten durch denstarken Muschelbewuchs schlimmeSchnittwunden. Alle waren außerdemstark unterkühlt«, so Wolfgang Grubennach dem Einsatz. »Ein Notarzt nahmbei uns an Bord die medizinische Erstver-sorgung vor. Anschließend wurden allefünf in das Krankenhaus gebracht.« DieWassertemperatur betrug zum Unfall-zeitpunkt elf Grad, der Wind wehteschwach mit der Stärke eins aus Südost.

Die Besatzung des im ostfriesischen Neu-harlingersiel stationierten Seenotrettungs-bootes NEUHARLINGERSIEL konnte fünf jun-gen Mädchen bei einer Wattwanderung inletzter Minute wirkungsvolle Hilfe bringen.

Der Augenblick der Rettung: In letzter Sekunde werden die entkräfteten Mädchen von derFahrwassertonne gerettet. Das Foto entstand während der Rettungsaktion. Rechts (roter Kreis)ist die Tonne zu erkennen, an die sich die drei jüngeren Mädchen klammerten.

Sie können schon wieder lachen (von links): Nele Altendeitering, Lena Schnieders, JanaStümpler, Teresa Schnieders und Lea Stümpler. Sie zeigen Muscheln, die ihre Eltern amAbreisetag im Watt sammelten. (Zwei Fotos mit freundlicher Unterstützung von LudgerJungeblut/Lingener Tagespost)

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Tag der Seenotretter am 27. Juli 2008 auf Stationen an Nord- und Ostsee und in der Zentrale in BremenEssen und Trinken, Musik und Filme undnatürlich die Seenotretter »zum Anfas-sen« - am 27. Juli 2008 (Sonntag) ist eswieder so weit. Auf vielen DGzRS-Stationen an Nord- und Ostseeküste, aufeinigen Inseln und in der Zentrale derDeutschen Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger findet an diesem Sonntagvon 10 bis 17 Uhr der »Tag derSeenotretter« statt. Erstmals laden dieSeenotretter auch auf das Gelände derZentrale der DGzRS in der Werderstraße 2,28199 Bremen-Neustadt, ein.

In der SAR-Schule wird hier unterAnleitung der Schulungskapitäne amSimulator eine Einsatzfahrt geboten, beider der Besucher selbst Schiffsführer ist.Wachleiter der SEENOTLEITUNG informie-ren über die Arbeit im Maritime RescueCo-ordination Centre (MRCC).

In »Bremens kleinstem Kino« laufen non-stop spannende Filme über die Arbeit derSeenotretter in Nord- und Ostsee. Aufdem Betriebshof werden maritime Raritä-ten, Tauwerk usw. angeboten. DerMuseums-Seenotkreuzer H.J. KRATSCHKEkann besichtigt werden. Das ehemaligeTochterboot »Eiswette von 1829« wird zu-sammen mit einer Foto-Ausstellung zudieser Rettungseinheit präsentiert. Bei ei-ner Tombola gibt es Interessantes zu ge-winnen - zum Beispiel eine Mitfahrt aufeinem Seenotkreuzer im Spätsommer. DieModellbaufreunde der Arbeitsgemein-schaft 1:10 stellen Ihre Großmodelle vonSeenotkreuzern und Seenotrettungs-booten vor.

Die Gelegenheit, auf den Stationen vonden Besatzungen der DGzRS Informa-tionen aus erster Hand zu erhalten, nut-zen immer mehr interessierte Menschen,vor allem aus dem Binnenland. Mit einbisschen Glück kann man sogar auf eini-gen Stationen an einer »kleinenHafenrundfahrt« auf dem Seenotret-tungsboot teilnehmen. »Open ship« heißtes natürlich auch auf zahlreichenSeenotkreuzern. Natürlich bleibt dieEinsatzbereitschaft gewährleistet. DasProgramm an Land bietet dann ausrei-chend Abwechslung.

Das aktuelle Veranstaltungsprogramm istim Internet unter www.seenotretter.de

veröffentlicht.Folgende Stationen nehmen am Tag derSeenotretter teil:

An der Nordseeküste:(SK=Seenotkreuzer;SRB=Seenotrettungsboot)Station Borkum,Station Horumersiel - (zusammen mitSK VORMANN STEFFENS/Station Hooksiel),Station Wilhelmshaven (im Außenhafen Varel),Station Bremerhaven - Seebäderponton(zusammen mit SRB HERMANNONKEN/Station Fedderwardersiel),Station Cuxhaven,Station Helgoland - RettungsschuppenHelgoland,Station Brunsbüttel,Station Büsum,Station Eiderdamm,Station Nordstrand, Strucklahnungshörn,Station List - (zusammen mit SRB HORSTHEINER KNETEN/Station Hörnum),

An der Ostseeküste :Station Langballigau,Station Gelting,Station Schleswig,Station Maasholm - (zusammen mit SRBKARL VAN WELL/Station Damp),Station Eckernförde - Hafen Eckernförde,Station Laboe - (zusammen mit SRBMARIE LUISE RENDTE/Station Schilksee),

Station Fehmarn/Großenbrode,Station Grömitz - (zusammen mit SRBCREMPE/Station Neustadt),Station Timmendorf / Insel Poel (nicht zuverwechseln mit Timmendorfer Strand!)mit Reserve-SK VORMANN JANTZEN,Station Kühlungsborn,Station Warnemünde,Station Wustrow,Station Prerow/Wieck,Station Zingst - Kinderwelt, Erlebnispark,Station Glowe ,Station Sassnitz,Station Lauterbach,Station Stralsund,Station Freest,Station Ueckermünde - (zusammen mitSK FRITZ BEHRENS/Station Greifswalder Oieund SRB HECHT/Station Zinnowitz)

Die Rettungseinheiten der DGzRS sind am Tag der Seenotretter immer ein starkerPublikumsmagnet.

In diesem Jahr öffnet auch die DGzRS-Zentrale in Bremen ihre Türen. Bei dieserGelegenheit kann der moderne Fahr-simulator in Aktion erlebt werden.

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Zukunftstag in der DGzRS-Zentrale»Das war einer der schönsten Tage inmeinem Leben!« (Paul, 13)

Einen aufregenden Tag verbrachtendreizehn Jungen und Mädchen ausNiedersachsen und Bremen am24.4.2008 in der Zentrale der DGzRS.

Was in Bremen nach wie vor der »Girl’sDay« ist, ist in Niedersachsen der »Zu-kunftstag«: Mädchen und Jungen kön-nen sich bei Firmen mit ihnen unbe-kannten Berufsfeldern vertraut machen.Bei den Seenotrettern an Land stand denelf- bis dreizehnjährigen Schülerinnenund Schülern ein Tag mit einem straffenProgramm bevor. Nach einer Einführungin Aufgaben und Tätigkeiten der DGzRS(nur wer gut aufgepasst hatte, konnteden späteren Test in der SEENOTLEI-TUNG gut meistern!) mussten die Mäd-chen und Jungen in der Reparaturwerftselbst an die Maschinen. Unter enga-gierter Anleitung von Meister VolkerHorling und seinen Mitarbeitern lerntensie erste Arbeitsschritte im Umgang mitdem Werkstoff Aluminium aus demBerufsfeld Feinwerkmechanik kennen.

In der SEENOTLEITUNG gab Dirk Hin-ners-Stommel eine Einführung in dieKartenarbeit der Nautiker, in Koor-dinierung von Seenotfällen und Such-gebietserstellung. Auch hier erhieltendie Schülerinnen und Schüler Aufgaben,die es gemeinschaftlich zu lösen galt.

Den allergrößten Spaß hatte die »Wilde13« - inzwischen längst zu einem gutfunktionierenden Team zusammen ge-

wachsen - dann allerdings im Schiffs-führungs-Simulator.

Ausbildungsleiter Kapitän Jörg Kemnaunterwies die Mädchen und Jungen imUmgang mit den Fahrständen, und dannmusste virtuell gerettet werden.

»Unglaublich, wie unbefangen alle anden Fahrstand herangegangen sind!«sagte Jörg Kemna. »Da hatten einigeechtes Talent!«

Wir in der Zentrale hatten viel Spaß mitden aufmerksamen und begeisterungs-fähigen Schülerinnen und Schülern.

»Das war einer der schönsten Tage inmeinem Leben!« war das Zitat von Paulam Abend…

Für Aylin, Saskia, Esther, Antke, Merrit,Tim, Yannik, Mirco, Paul, Niklas, Marco,Liman und Christopher: Ihr habt das alletoll gemacht! Vielen Dank noch Mal,dass Ihr hier ward!

Unter fachkundiger Anleitung wird derUmgang mit dem Werkstoff Aluminium ken-nengelernt.

Neue Einblicke gewannen die Jungen und Mädchen beim Zukunftstag in der Zentrale derSeenotretter.

Insgesamt elf neue Ehrenmitglieder ausder Region Mecklenburg-Vorpommernshat die DGzRS seit dem 29. Mai 2008,dem 143. Geburtstages des Rettungs-werkes. An diesem Tag erblickten Rike,Lara, Hannah, Gerda, Julius OttoWilhelm, Emma, Luca, Nico, Helin, Benund Eva das Licht der Welt in denKliniken von Wismar, Rostock, RibnitzDamgarten, Stralsund und Greifswald.Jörg Westphal, Leiter des Informa-tionszentrums Nordost, nahm das histo-rische Datum zum Anlass, die Neugebo-renen Kraft einer Urkunde zu»Ehrenseenotrettern auf Lebenszeit« zuerklären.

Ehrenseenotretterauf Lebenszeit

Dreißig Jahre lang ist Hans Utech ausder Nähe von Grimmen in Mecklenburg-Vorpommern zur See gefahren und fühltsich mit den Seenotrettern verbunden.Als er kürzlich seinen 85. Geburtstagfeierte, verzichtete der Kapitän in Ruhe-stand auf Geschenke und bat seineGäste stattdessen um eine Spende fürdie DGzRS. Das zu diesem Zweck aufge-stellte Sammelschiffchen enthielt nachden Feierlichkeiten mehr als 400 Euro.

Spende stattPräsente

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 200818 19

Hoher Besuch in der DGzRS-Zentrale in BremenAm Montag, dem 9.6.2008, besuchteKarin Roth, Parlamentarische Staatsse-kretärin im Bundesministerium fürVerkehr, Bau und Stadtentwicklung, dieZentrale der DGzRS in Bremen.

Im Mittelpunkt des Treffens stand eingenereller Gedankenaustausch mitVorstand und Geschäftsführung desRettungswerks. Während eines Rund-gangs durch das Haus informierte sichKarin Roth u.a. in der SEENOTLEITUNGBREMEN über die Arbeit der Seenot-retter.

Zum Abschluss konnte sie am Simulatorin der SAR-Schule der DGzRS virtuell ei-nen Seenotkreuzer im Einsatz steuern.

Staatssekretärin Roth zeigte sich sehrbeeindruckt von der Leistungsfähigkeitder DGzRS auch im internationalen Ver-gleich, sprach von einem »Erfolgsmo-dell« – und versprach, sich für die Belan-ge der Seenotretter einzusetzen. 1982hatte die Bundesrepublik Deutschlandunter der Federführung des Verkehrs-

ministers die hoheitlichen Aufgaben imRahmen der Durchführung des mariti-

men Such- und Rettungsdienstes an dieBremer Gesellschaft übertragen.

Besuch der DGzRS-Zentrale durch die Parlamentarische Staatssekretärin Karin Roth - im Bildmit Kapt. Udo Helge Fox, Mitglied der Geschäftsführung, DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien(2.v.li.) sowie dem stellvertretenden DGzRS-Vorsitzer Christel Vinnen (re.).

Ab sofort im Internet-Shop erhältlich:»Die Seenootkreuzer der DGzRS - Band 2« Gerade neu erschienen ist der zweiteBand aus der dreiteiligen Reihe »DieSeenotkreuzer der DGzRS«. Darin wird,nahtlos anschließend an den ersten Teil,die konsequente technische und kon-zeptionelle Weiterentwicklung der er-sten Generation von Seenotkreuzern derDeutschen Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger im Zeitraum 1975 bis1989 dargestellt.

Beginnend mit der 44-Meter-Klasse, derJOHN T. ESSBERGER, der HERMANNRITTER und der WILHELM KAISEN. Bis2003 waren sie die weltweit größtenEinheiten, die ausschließlich für SAR-Aufgaben eingesetzt wurden.

Es folgt die kompakte und praxisbewähr-te 23-Meter Klasse mit der EISWETTE undder FRITZ BEHRENS sowie den modifi-zierten Schwesterschiffen MINDEN undVORMANN LEISS. Darüber hinaus detail-

liert dargestellt werden die ersten vierSeenotkreuzer der 27-Meter-Klasse:BERLIN, HERMANN HELMS, ALFRIEDKRUPP und VORMANN STEFFENS.

Die Reihe »Die Seenotkreuzer derDGzRS« vereinigt alles Wissenswerteüber diesen faszinierenden Schiffstyp.Jeder Seenotkreuzer wird mit einer indi-viduellen (Lese-)Geschichte - spektaku-läre Einsätze und Bordroutine, techni-sche Highlights und herausragendeEreignisse im Leben eines Schiffes - vor-gestellt. Zahlreiche technische Detailssowie Daten zur Historie der einzelnenEinheiten ergeben für den Leser ein um-fassendes Gesamtbild. Eine Fülle vonzum großen Teil bisher unveröffentlich-ten Fotos aus dem Archiv der DGzRS, ausverschiedenen Privatarchiven sowie ausFotoalben verschiedener Vor- undRettungsmänner bietet ein breites ein-zigartiges Bildspektrum. Ein spannendes

Lesebuch mit dem Mehrwert einesNachschlagewerkes!

Die Seenotkreuzer der DGzRS - Band IIGeschichte, Geschichten und Technikvon Dr. Sven Claußen und Ulf Kaack

Verlag Peter Kurze, Bremen 200896 Seiten, 170 Fotos, 27 x 19 cm,Hardcover14,90 EURISBN 978-3-927485-914

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Bähr Verpackungsmittel feierte 75-jähriges Jubiläum und spendetefür das RettungswerkDie Bremer Firma Friedrich Bähr GmbH& Co. KG, ein deutschlandweit tätigerGroßhändler für Industrie- und Trans-portverpackungen, konnte im April 2008auf ihr 75-jähriges Bestehen zurückblik-ken. Zeitgleich nahm Bähr Verpackun-gen eine zusätzliche Logistikhalle inBetrieb und erneuerte ihren Fuhrpark.

Dies alles nahmen die GeschäftsführerHans-Werner Bähr, Ulrich Bähr, MonikaRuchel und Thomas Bähr zum Anlass, am9. Mai 2008 in der neuen Halle mitKunden, Lieferanten und Geschäftspart-nern zünftig zu feiern - mit Liveband,Buffet und Hüpfburg für die Kleinen.Aber auch an die Unterstützung derSeenotretter wurde gedacht. Bähr Ver-packungen, selbst jahrzehntelangerFörderer des Rettungswerkes, bat an-statt von Präsenten um Spenden zuGunsten der Seenotretter. Die Feier wur-de ein Riesenerfolg. Veranstalter und

Besucher hatten gleichermaßen ihrenSpaß und auch die DGzRS hatte einenGrund sich zu freuen: insgesamt kamenSpenden in Höhe von 2.870 Euro zusam-men.

Spendeten für die Seenotretter: DieGeschäftsführer Thomas Bähr, Hans-WernerBähr, Monika Ruchel, Ulrich Bähr (v.l.n.r.) mitder 75-Jahr-Urkunde der HandelskammerBremen.

Ungewöhnliche Schleppfahrt im Büsumer HafenÜblicherweise sind die Seenotretter imEinsatz für die Berufschifffahrt und denWassersport. Grundsätzlich helfen sienatürlich immer, wenn sie gerufen wer-den. So geschehen am 15. Juni 2008 inBüsum: Ein landwirtschaftlich genutzterLKW-Anhänger, beladen mit Futter-mittel, machte sich auf dem Parkplatzselbstständig und rutschte ins Hafen-becken.

Dort schwamm das Fahrzeug auf undtrieb unkontrolliert zwischen Fischkut-tern und Sportbooten. Die Besatzungder HANS HACKMACK brachte dasTochterboot EMMI zu Wasser, nahm denungewöhnlichen Havaristen auf denHaken und sicherte anschließend dieBergungsarbeiten.

Der »vierrädrige Havarist« nach der erfolg-reichen Bergung.

Tochterboot EMMI mit dem LKW-Anhängerim Schlepp.

Grill und Chutneys auf der WILHELM KAISENEin Kochkurs als Event? Ja, das ist mög-lich, wenn man die Landschaft in derKüche und die Kochkunst in derLandschaft erlebbar macht. Das gelingtStefan von Heine mit seiner »Caspar`sKochschule« auf Rügen immer wieder.Der Vermittlung von Wissen in der

Küche und der Vorbereitung des Menüs,folgt stets das Genießen an einem Über-raschungsort auf Rügen. Und bei derFahrt dahin erfährt man Wissenswertesüber die Insel.

Bei der 15. und 16. Kochschulstaffel mitdem Titel »Erlebte Landschaften« grillteHoteldirektor Stefan von Heine inSassnitz am Anleger der WILHELMKAISEN.

Nach der ausgiebigen Besichtigung desSeenotkreuzers und der Übergabe einesgut befüllten Sammelschiffchens pro-bierten die Seenotretter gemeinsam mitden Gästen ihre am Vormittag in derKüche des Selliner Hotel Park Ambiancegefertigten Leckereien. Darunter siebenverschiedene Chutneys. VormannHartmut Mühlwald: »Einen solchen ku-linarischen Luxus wünschen wir uns je-den Tag an Bord der WILHELM KAISEN.«

Übergabe des prall gefüllten Sammelschiff-chens vor dem Genuss der kulinarischenSpezialitäten. V.l.n.r.: Andreas Schumacher,Vormann Hartmut Mühlwald, Stefan vonHeine und Manfred Lucas.

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20 21 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

28. Internationaler Hansetag in Salzwedel gut besuchtDie Hanse ist eine der ältesten städti-schen Handelsorganisationen der Welt.Das große Treffen der Hanseaten aus 129Städten Europas fand vom 5. bis 8. Juni2008 in der Altmark statt.

Die Hanse und die Seefahrt sind engmiteinander verbunden.Was lag also fürdie Seenotretter näher, als sich amInternationalen Hansetag aktiv zu betei-ligen?!

Nach rund einjähriger Vorbereitungszeitdurch die Marinekameradschaft Salzwe-del präsentierten sich die Seenotrettermit Infomobil, Fahrsimulator undVideoprogramm im Herzen Salzwedels.Otfried Bonnes, ehrenamtlicher Mit-arbeiter, sammelte mit seinenMarinekameraden an eigens eingerich-teten Spendenstützpunkten für die guteSache.

Ein echter Kracher: Das Bundespolizei-orchester aus Hannover spielte imBurggarten zu Gunsten der Seenotretterauf. Seit 1951 gibt es dieses hochklassigeEnsemble, das mit Märschen, Jazz undSchlagern aus einem weitreichendenRepertoire schöpfte.

Weiterer Höhepunkt am Abschlusstagwar die Visite des Schirmherrn derSeenotretter, Bundespräsident HorstKöhler.

Benefizkonzert des Bundespolizeiorchesters.

Otfried Bonnes, ehrenamtlicher Mitarbeiter,war der Motor hinter allen Aktivitäten derSeenotretter.

Fleißig wurde am Spendenstützpunkt ge-sammelt.

Auch Bundespräsident Horst Köhler, Schirmherr der DGzRS, machte einen Kurzbesuch inSalzwedel.

Ständig gut besucht: das DGzRS-Infomobil.

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Ehrenamtliche Mitarbeiter vom Informationszentrum Nord tagten gemeinsam in Kiel-HoltenauDie DGzRS finanziert sich ausschließlichaus freiwilligen Förderbeiträgen. Frei-willigkeit – dass ist eine tragende Säulefür den Bestand und die Arbeit derSeenotretter.

Freiwillige Spender, freiwillige Rettungs-männer und -frauen, freiwillige Mitar-beiter! Wir nennen sie ‚Ehrenamtliche’.Diese Ehrenamtlichen werden in vielenBereichen an Land für die Seenotrettereingesetzt. Zum Beispiel opfern rund 40ehrenamtliche Mitarbeiter in Schleswig-Holstein während der Saison ihre Zeit da-für, im Bereich der Öffentlichkeitsarbeitauf Veranstaltungen Besucher über dieAufgaben und Ziele der Gesellschaft zuinformieren, um neue Freunde undFörderer für das Seenotrettungswerk zugewinnen.

Damit diese Informationen fundiert undimmer auf dem neuesten Stand sind, tra-fen sich die Ehrenamtlichen am 16. und 17.April 2008 zu einem Seminar. Der 1. Tagfand im Offizierheim des MFG 5 in Kielstatt. Die Räumlichkeiten wurden derDGzRS vom Kommodore, Christoph Heck,kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Um die ehrenamtliche Arbeit für dieSeenotretter zu würdigen, eröffnete JörgAhrend, Leiter InformationszentrumNord, das Seminar mit einem großenDank, richtete sehr persönliche Worte anjeden Ehrenamtlichen und zeichnete je-den mit einer Urkunde für seinen Einsatzaus. Danach ging es an die Arbeit: ein we-nig Statistik, aktuelle Neuerungen aus derFlotte, Veränderungen in der Öffentlich-keitsarbeit, neue Info-Flyer, einfach alles»rund um die Seenotretter-Familie« wur-de von Jörg Ahrend und seinem Mitarbei-ter Holger Zick vorgestellt. Als Gäste ausder Zentrale/Bereich Marketing, infor-mierten Ulrich Reiter und Anne-ChristinAlbrecht über Daten und Ziele der

Gesellschaft. Das Stichwort »Seenotret-ter-Familie« ist ein weiterer wichtigerPunkt. Zum 4. Mal wurde das Ehren-amtlichen-Treffen vom IZ Nord durchge-führt und die Teilnehmer waren einhelligder Meinung, dass man nun schon zu ei-ner »Familie« zusammengewachsen sei.Egal ob der Ehrenamtliche von der Nord-see oder von der Ostsee kommt, derErfahrungsaustausch kommt jedem fürdie Weiterentwicklung seiner ehrenamtli-chen Tätigkeit zugute.

In der Mittagspause konnten dieDGzRSler einen SAR-Hubschrauber be-sichtigen. Marineflieger der 1. Staffel er-läuterten kompetent Technik und Einsatz-möglichkeiten und sprachen über die gu-te Zusammenarbeit zwischen Marineflie-gern und den Besatzungen der Seenot-kreuzer.

Am 2. Tag wurden die Ehrenamtlichen alsGäste vom Vormann der BERLIN, Michael

Müller, im Stationsgebäude in Laboe herz-lich willkommen geheißen. Im anschlie-ßenden Workshop wurde über die audio-visuelle Darstellung der Seenotretter dis-kutiert. Die Ehrenamtlichen berichtetenüber unterschiedliche Darstellungsfor-men, Ansprache der Gäste und Besichti-gungen von Seenotkreuzern im Zusam-menhang mit Filmvorträgen.

Aus diesem regen Gedankenaustauschergab sich für die Ehrenamtlichen vielNeues für zukünftige Präsentationen vonFilmen. Natürlich war auch Gelegenheitzu einem Klönschnack mit den Rettungs-männern an Bord der BERLIN, was dieEhrenamtlichen auch gerne nutzten.

Bei einer kräftigen Gulaschsuppe wurdedann noch der zu einem ‚audiovisuellemInfo-Point’ umgebaute Info-Wagen vorge-stellt, der von den ehrenamtlichenMitarbeitern auf Veranstaltungen einge-setzt werden wird.

Im Rahmen der Tagung der ehrenamtlichen Mitarbeiter des IZ Nord wurde ein SeaKing-Hubschrauber des MFG 5 der Deutschen Marine besichtigt.

Internationale Austauschschüler auf HERMANN MARWEDEIm Rahmen einer regelmäßig stattfinden-den Zusammenkunft des Rotary-ClubsHannover-Ballhof im Kastens Hotel Lui-senhof in Hannover hat Kapitän Ralf Krog-mann, Zweigstellenleiter in Hamburg, an-

lässlich einer Präsentation und der Vor-führung eines Kurzfilmes über die Zieleund Aufgaben der Seenotretter berichtet.An der Veranstaltung nahmen ebenfallsinternationale Austauschschüler teil. Un-

ter der Leitung von Dr. med. Wilfried Buck,selbst Mitglied der Rotarier, unternahmendiese anschließend eine Reise nachHelgoland, wo sie den Seenotkreuzer HER-MANN MARWEDE besichtigen konnten.

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22 23 LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

Juli04.07.-05.10.2008 Dresden: »Aus Sturm und Seenot« - große DGzRS-Ausstellung im Verkehrsmuseum Dresden04.07.2008 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«04.-06.07.2008 Laboe: Laboer Hafenfest mit Seenotretter-Info-Mobil und Open Ship auf dem SK BERLIN04.07.2008 Südhafen Helgoland: An jedem Freitag und Samstag stationsbezogene Bilderausstellung und Filme über die Arbeit der Seenotretter05.-08.07.2008 Strande: Dragon Grand Prix mit dem Infomobil der Seenotretter am Hafen06.07.2008 Westerland: Spendensammlung des »Freiwilligen Rettungscorps Westerland« für die DGzRS auf der Westerländer Kurpeomenade10.07.-20.07.2008 Stuttgart: Original Hamburger Fischmarkt in Stuttgart (Karlsplatz) mit Info-Mobil der Seenotretter11.-20.07.2008 Heiligenhafen: Heiligenhafener Hafenfesttage mit dem Infomobil der Seenotretter und Open Ship12.-13.07.2008 Wiesbaden: Schiersteiner Hafenfest in Wiesbaden mit DGzRS-Infostand und Fahrsimulator12.07.2008 Ostseebad Dierhagen: Open Ship in der Zeit von 13.00 - 16.00 Uhr auf dem Seenotrettungsboot BARSCH anlässlich der

Zeesenbootregatta im Ostseebad Dierhagen14.07.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr15.07.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kurzentrums in Grömitz. Beginn 19.00 Uhr16.07.2008 Rostock/Warnemünde: 15.00 Uhr, Am Leuchtturm 1, Informationszentrum Seenotretter16.07.2008 Pelzerhaken: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Haus des Gastes, Dünenweg 7. Beginn 19.30 Uhr.18.07.2008 St. Peter Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«18.-26.07.2008 Lübeck/Travemünde: 119. Travemünder Woche mit dem Infomobil der Seenotretter und Open Ship23.07.2008 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in Büsum25.-27.07.2008 Neustadt/Holstein: Neustädter Fischeramtsfest mit dem Infomobil der Seenotretter am Hafen sowie Open Ship am 26.07.25.-27.07.2008 Ruhrorter Hafenfest, Match Race mit Infostand der Seenotretter27.07.2008 TAG DER SEENOTRETTER / TAG DER OFFENEN TÜR auf vielen Stationen der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger30.07.2008 Rostock/Warnemünde: Filmvortrag für Ferienkinder, 15.00 Uhr, Am Leuchtturm 1, Informationszentrum Seenotretter

August01.-03.08.2008 Saarbrücken: Saarspektakel in Saarbrücken mit Infostand der Seenotretter01.08.2008 Helgoland: An jedem Freitag und Samstag im August stationsbezogene Bilderausstellung und Filme06.08.2008 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in Büsum06.08.-08.09.08 Bad Arolsen: »Alle Flüsse laufen ins Meer«, Ausstellung in der ars vivendi Senioren-Residenz. Am 8.9.08, 19 Uhr,

Filmvortrag im Restaurant (Haus A).08.08.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr08.-10.8.08 Bremen-Vegesack: »Festival Maritim« mit Infomobil der Seenotretter10.08.2008 Westerland: Spendensammlung des »Freiwilligen Rettungscorps Westerland« für die DGzRS11.08.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr13.08.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kurzentrums in Grömitz. Beginn 19.00 Uhr13.08.2008 Pelzerhaken: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Haus des Gastes, Dünenkamp 715.08.2008 St. Per Ording: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Hörsaal der DRK-Reha-Klinik »Goldene Schlüssel«15.08.2008 Flensburg: Flensburg Nautics mit dem Infombil der Seenotretter und Open Ship auf dem Seenotkreuzer NIS RANDERS16.-17.08.2008 Essen: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr Essen, Hauptwache 1 Eiserne Hand, mit Infostand der Seenotretter17.08.2008 Müden/Örtze: Fischerfest mit Infostand der Seenotretter20.08.2008 Rostock/Warnemünde: Filmvortrag für Ferienkinder, 15.00 Uhr, Am Leuchtturm 1, Informationszentrum Seenotretter20.08.2008 Büsum: Open Ship und Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in Büsum22.-24.08.2008 Lübeck/Travemünde: Baltic-Sail Travemünde mit dem Infomobil der Seenotretter an der Lotsenstation in Travemünde.23.-24.08.2008 Hamm: 9. Open-Air-Modellschautage, IG Schiffsmodellbau Maxipark mit Infostand der Seenotretter23.-24.08.2008 Berlin: Tag der offenen Tür der Bundesregierung in Berlin. Die Seenotretter präsentieren sich im Verkehrsministerium26.08.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kulturzentrums in Grömitz. Beginn 19.00 Uhr29.-31.08.2008 Waltrop: Waltroper Parkfest mit Schaufahren des SMC Waltrop und Infostand der Seenotretter

Veranstaltungen

Modell der ALFRIED KRUPP auf Borkum getauftFür die beiden SchiffsmodellbauerGerhard und Helmut Lankhorst ausGildehaus in der Grafschaft Bentheimwar der 22. Oktober 2007 ein großer Tag.Nach 7-jähriger Bauzeit hatten sie dasModell des Seenotkreuzers „AlfriedKrupp« nach Originalbauplänen undüber 500 Fotos im Maßstab 1:15 fertigge-stellt.

Das Modell im Bauzustand derIndienststellung von 1988 ist 1,83 m langund verfügt über alle Funktionen, dieauch vom Originalkreuzer durchgeführt

werden können. Mit viel Liebe zumDetail wurden sogar kleinste Feinheitenherausgearbeitet. Mit einer kleinenZeremonie wurde das Modell auf demVordeck des Seenotkreuzers »AlfriedKrupp« feierlich von Vormann RalfBrinker getauft. Er wünschte »allzeit gu-te Fahrt und immer eine HandbreitWasser unterm Kiel.«

Als nächstes Bauprojekt haben sichGerhard und Helmut Lankhorst einModell der BERNHARD GRUBEN vorge-nommen.

Präsentation des Modells der ALFRIED KRUPPauch vor der Werfthalle der DGzRS-Zentrale.

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1,5 Millionen Geburtstagsgäste und mit-tendrin die DGzRS. Die JOHN T. ESSBERGERkonnte gleich an mehreren Tagen in ex-ponierter Lage an den St.Pauli Lan-dungsbrücken, Brücke 1 besichtigt wer-den. Später gesellte sich auch dieHANNES GLOGNER hinzu.

Ca. 8.000 Besucher »enterten« die JOHNT. ESSBERGER und konnten sich einenpersönlichen Eindruck von derLeistungsfähigkeit der Seenotretter ver-schaffen. Neben dem Open Ship war derSeenotkreuzer in diverse Aktionen imRahmen des Wasserprogramms einge-bunden. Ein Höhepunkt waren die SAR-Manöver mit dem aus Kiel bereitgestell-ten SeaKing-Hubschrauber der Deut-schen Marine. Das Tochterboot ELSA zei-gte beim Schaufahren seine Wendigkeitund auch das imposante Feuerlösch-manöver begeisterte die zahlreichen

Zuschauer. Die Seenotretter präsentier-ten sich an den vier Tagen über Pfingstensehr professionell. Seenotrettung zumAnfassen - bei so vielen Gästen ein vollerErfolg.

Am Sonnabend, zur besten Zeit vor demgroßen Feuerwerk, sang der Seemanns-Chor Hannover live und in vollerBesetzung auf dem Hubschrauber-arbeitsdeck der JOHN T. ESSBERGER. Ineiner Verschnaufpause für den Chorüberreichte der 1. Vorsitzende Herr

Manfred Fuhl eine neue Rettungswestean den Vormann Holger Freimuth. DieWeste wurde finanziert aus denEinnahmen eines Benefizkonzertes, dasder Seemanns-Chor Hannover im Märzveranstaltet hat. Insgesamt wurden andiesem Abend in Hannover 2.110,00 Eurofür die Seenotretter eingenommen.

Eine Summe, die offiziell in Form einerÜberweisung im XXL-Format an denLeiter der Zweigstelle Hamburg, KapitänRalf Krogmann überreicht wurde.

Nachtimpression: HANNES GLOGNER und JOHN T. ESSBERGER vor den berühmten HamburgerLandungsbrücken (Foto: Frank Muhmann).

Der Seemanns-Chor Hannover spendete eineRettungsweste und übergab diese anVormann Holger Freimuth.

Auf dem Hamburger Hafengeburtstag Flagge gezeigt

70. Geburtstag - Gespendet und Nachfolge geregelt

Dr. Klaus Krüsmann, seit 1973 freiwilligerSeenotarzt der Stationen Gelting undMaasholm, wurde im März diesen Jahres70 Jahre alt. Der Ehrentag wurde natür-lich gebührend gefeiert. Anstelle vonGeschenken wünschte sich Dr. Krüs-mann lieber zwei wohl gefüllteSpendengeldboxen, die er im Lokal auf-gestellt hatte. Eine zu Gunsten derDGzRS und eine für die Hospiz-GruppeGelting. Allein für die DGzRS konnten350 Euro gesammelt werden. Dieseübergab Dr. Krüsmann obligatorisch anden Vormann der Station Gelting, ThiloHeinze.

Leider eröffnete er bei dieser Gele-genheit auch gleich, dass er sich nun,nach 35 Jahren freiwilliger Tätigkeit, ausdem aktiven Dienst zurückziehen wird.

Dabei stellte er aber gleichzeitig seinenNachfolger, nämlich seinen Sohn Dr. AxelKrüsmann, bei der Geltinger Besatzungvor.

Dieser steigt nun also nicht nur in dieFußstapfen der Landarztpraxis, sondernauch an Bord des SeenotrettungsbootesJENS FÜERSCHIPP und des Seenotkreu-zers NIS RANDERS.

Nach 35 Jahren als ehrenamtlicherSeenotarzt übergab Dr. Klaus Krüsmann(rechts) das medizinische Ehrenamt an sei-nen Sohn und gleichzeitig 350 EuroGeburtstagsspende an Thilo Heinze,Vormann der Station Gelting.

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 3 · JUNI 2008

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 4028063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0Telefon +49 (0)421 · 53 707 621Telefax +49 (0)421 · 53 707 690E-Mail [email protected]

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Aktuelle Schaubude des NDR präsentiert die Seenotretter im Ostseebad DampRockgruppe »Torfrock« spendetvier Rettungswesten

Auch in diesem Jahr waren die See-notretter wieder Gast bei der Sommer-tour der Aktuellen Schaubude desNorddeutschen Rundfunks. Ort desGeschehens war diesmal das OstseebadDamp zwischen der Kieler Förde und derEckernförder Bucht. Gedreht wurde beistrahlendem Sonnenschein auf derNDR-Showbühne mitten im dortigenYachthafen.

Moderator Ludger Abeln standen mitder Biologin Carola Bauer und RolfDetlefsen, Vormann der in Maasholmstationierten NIS RANDERS, zwei inter-essante Interviewpartner gegenüber.Gleich zwei Mal war die Besatzung desSeenotkreuzers für die junge Frau imEinsatz, die seinerzeit als Vogelwartinauf der Halbinsel Schleimünde arbeite-te. »Das erste Mal benötigte ich die Hilfeder Seenotretter, als ich völlig allein aufder Vogelschutzstation einen allergi-schen Schock erhielt - hilflos und nahezugelähmt war,« erinnerte sich CarolaBauer vor laufenden Kameras. »DieRettungsmänner der NIS RANDERS ha-ben mich damals medizinisch versorgtund ins Krankenhaus gebracht.«

Der zweite Einsatz des Seenotkreuzersfür sie war kaum weniger dramatisch,

der Grund dafür hingegen ein positiver:Carola Bauer war hochschwanger, als sieplötzlich merkte: »Es geht los!« Wiede-rum wurde sie von den MaasholmerSeenotrettern von der Vogelschutzinselgeholt. Rolf Detlefsen war damals dabei:»Die Wehen waren schon sehr heftig. Ichhatte im Bordhospital bereits alles für ei-ne Geburt vorbereitet. Zum Glück kamdie kleine Anna - nur zehn Minuten nachunserem Anlegemanöver - im Kranken-haus zur Welt.«

Ebenfalls für die DGzRS mit auf der NDR-Bühne war die norddeutsche Kultgruppe»Torfrock«. Erstmals präsentierten die

vier Musiker im Fernsehen ihre neueSingle mit dem Titel »Search andRescue« - eine rockige Hommage an dieSeenotretter. Nachdem der tosendeApplaus, rund 400 Zuschauer saßen imPublikum, langsam abebbte, überreichteSänger Klaus Büchner vier Rettungs-westen an Klaus Schulze, Vormann derStation Damp. Diese Spende entstammtdem Verkauf des Torfrock-Kalenders2008. Alle Einnahmen gingen ohneAbzug an die DGzRS.

Gesendet wird die Aufzeichnung derAktuellen Schaubude voraussichtlich am22. August 2008 um 21.15 Uhr auf N3.

Im Interview mit NDR-Moderator Ludger Abeln: Carola Bauer und Rolf Detlefsen, Vormann desSeenotkreuzers NIS RANDERS.

»Torfrock« spielten vor laufenden Kameras ihre neue Single »Searchand Rescue«...

...und übergaben anschließend vier Rettungswesten als Spende anden Vormann der Station Damp, Thomas Schulze.

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Längsseits

AUSGABE 4/5 · September 2008 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Besucher aus dem ganzenBundesgebiet zu Gast

Zu einem vollen Erfolg mit rund 10.000

Besuchern auf 31 Stationen an Nord- undOstsee gestaltete sich der nun zum achtenMal ausgerichtete »Tag der Seenotretter«.Interessierte Urlauber aus dem Binnenlandund Besucher aus dem gesamtenBundesgebiet nutzten die Gelegenheit, mitden Besatzungen von Seenotkreuzern undSeenotrettungsbooten ins Gespräch zukommen sowie die Schiffe und Boote zubesichtigen. Zahlreiche Gäste ließen sichals Fördermitglieder aufnehmen, um dasSeenotrettungswerk finanziell zu unter-stützen. Erstmals war an diesem Tag auchdie DGzRS-Zentrale Anlaufpunkt für dieFreunde und Förderer des Seenotrettungs-werks.

Zum 8. Mal an der Küste und erstmals in Bremen»Tag der Seenotretter« war ein voller Erfolg!

Besucher auf dem Betriebsgelände konnten sich bei hochsommerli-chen Temperaturen natürlich mit frischen Getränken versorgen, undfür den kleinen Hunger zwischendurch gab´s einen Imbiss.

Ausgemusterte Ausrüstungsstücke der Rettungsflotte fanden bei der Versteigerung ihreLiebhaber.

Einmal einen Seenotkreuzer im Einsatz fahren? Das war in Bremenmöglich - virtuell konnten die Besucher in der SAR-Schule insSteuerrad greifen.

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2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Seinen 30. Geburtstag feierte der BremerShantychor auch bei den Seenotrettern…

…und wurde vom Rekumer Shantychor mit zünftigen Seemannsliedern beglückwünscht – fürdie Besucher ein musikalisches Ereignis ganz besonderer Qualität.

Flohmarkt und Flottenpräsentation in der Werfthalle: Alte Fotos und Bücher,Schlüsselanhänger aus geflochtenem Tauwerk, Wimpel und Flaggen von befreundetenSeenotrettungsdiensten und Reedereien waren die begehrten Stücke für die private maritimeSammlung. Eine ganze Rettungsflotte stellte die Interessengemeinschaft Modellbau 1 : 10 demPublikum vor - vom historischen Motorrettungsboot KONSUL JOHN bis zum modernenSeenotkreuzer HERMANN RUDOLF MEYER - inklusive funktionsfähigem Boddenboot- Gespannmit Unimog.

Das ehemalige Versuchs-Tochterboot»Eiswette von 1829« vom Seenotkreuzer PAULDENKER (heute im Focke-Museum, Bremen,ausgestellt) wurde von Jürgen Dittmar ausBremen in mühevoller Kleinarbeit in einen re-präsentablen Zustand versetzt – zehn Jahrehat er dafür aufgewendet.

Tim Gust war ganz schnell und präsentierteden Besuchern beim »Tag der Seenotretter«in Bremen auf dem Gelände der DGzRS-Zentrale im Modell schon den neuestenSeenotkreuzer »SK 30«, den er aus Pappe ge-fertigt hatte.

Die Badegäste auf dem Bremer Achterdieksee staunten nicht schlecht, als plötzlich neben denEnten Seenotkreuzer und Seenotrettungsboote auftauchten. Die AG Modellbau 1: 10 hatte amSonnabend vor dem »Tag der Seenotretter« in der DGzRS -Zentrale einen Teil ihrer Modelle zumFunktionstest klar gemacht und in Fahrt gebracht. Besonderes Aufsehen erregte das » Flaggschiff«HERMANN RUDOLF MEYER von Jürgen Kirchhof und Michael Rüttel aus Ranstadt/Hessen. Das ge-lungene Foto der »SAR-Armada« stellte uns der Bremer Modellbauer Reinhard Reif zur Verfügung.

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…Georg (»Schorse«) Ulrich, der am 1.Juli 2008 in Bremen verstarb. Er war von1979 bis 1989 als Betriebshandwerkerin unserer Werft- und Reparaturhalle inBremen beschäftigt. »Schorse« hattenoch gelernt, »in Holz« zu arbeiten, ob-wohl die Lager regale zusehends mitdem Werkstoff Aluminium aufgefülltwurden. Zahl reiche Zeugnisse seineshandwerklichen Könnens sind in derZentrale der DGzRS zu betrachten:Ulrich fertigte hochwertige Präzisions-Halbmodelle von den Rümpfen unsererSeenotkreuzer und Seenotrettungs-boote, die in der Inspektion die Wändezieren.

…Erhard Zornow aus Zingst. Er starb am3. Juli 2008. Über 40 Jahre war er alsRettungsmann auf der Station Zingst(Mecklenburg-Vorpommern) auf dem

Ruderrettungsboot »Die beiden Ollings«und dem Seenotrettungsboot »OttoTeetz« eingesetzt. In seinen letztenDienstjahren fuhr er auf dem See -notrettungsboot »Rescue 5«.

…Eberhard Simonowski, der am 19. Juli2008 in Zinnowitz verstarb. Von 1965 bis1997 war er als freiwilliger Rettungs -mann auf der Station Zinnowitz aktiv imSeenotrettungsdienst tätig. Anschlie -ßend betreute er als ehrenamtlicherMitarbeiter an Land die Sammel -schiffchen in der Region und informiertemit Dia-Vorträgen die Bevölkerung überdie Arbeit der Seenotretter.

Die DGzRS wird Georg Ulrich, ErhardZornow und Eberhard Simonowski einehrendes Andenken bewahren.

Wir trauern um...

Boddenparty in Dranske

Infos undSpenden sammeln

Ohne Wassersport keine Boddenparty inDranske, ohne Seenotretter keineSicher heit auf dem Wasser. Das hat sichKarl Heinrich Staudinger aus Binz ge-dacht und ist am Wochenende um den2./3. August als ehrenamtlicher Mitar -beiter der DGzRS mit einem Infostandzusammen mit seiner Helferin, CäciliaVerheyen, in Dranske präsent gewesen.

Zahlreiche Besucher informierten sichüber die hilfreiche Arbeit der Seenot -retter, die in der Urlaubssaison im stän-digen Einsatz sind.Die von Karl Heinrich Staudinger betreu-ten 91 Sammelschiffchen in Nordrügenund Binz stellen nicht nur ein Symbol fürden freiwilligen Einsatz der Seenotretterdar, sondern sie tragen ebenso zurFinanzierung der DGzRS bei, die sich al-lein aus freiwilligen Beiträgen undSpenden unterhält.

Bürgerinitiative aufgelöst Aufgelöst hat sich kürzlich in Hage/Ostfriesland die Bürgerinitiative Um -welt schutz gegen die Erweiterung derMülldeponie Hage, da der ursprünglicheZweck der Bürgerinitiative nicht weiterbesteht.

Das von der Mitte der 80er Jahre gegrün-deten Initiative angesparte Kapital – an-gelegt für eventuell zu bewältigendeProzesskosten – wurde nun unter ande-rem an die DGzRS gespendet. Einen sym-bolischen Scheck über 3000 Euro erhieltMarkus Baar, Vormann der Frei willigen-Station Norddeich (Foto oben, vorne),von Hermann Zywicki (Kassenprüfer, l.),dem Vorsitzenden der BürgerinitiativeHans-Georg Müller (Mitte) undKassenwart Theo Lübbers (r.).

»Wir haben das Geld zum Glück nicht füreinen Prozess benötigt und wollen nundamit etwas Gutes tun,« zitierte derOstfriesische Kurier den ehemaligenVorstand.

Die Seenotretter sagen ganz herzlichDANKE!

Ende mitSpende

Große Feier auf Norderney: Im Kreis derehrenamtlichen Mitarbeiter der DGzRSfeierte Otto Niemeyer kürzlich nicht nurseinen 50. Geburtstag, sondern auch ei-nen besondere Ehrentag dazu - er sam-melt bereits seit 40 Jahren für dieDGzRS. Das Bild zeigt Otto Anfang der60er Jahre, vermutlich auf derPromenade von Norderney.

Die DGzRS gratuliert nachträglich ganzherzlich und sagt auch auf diesem Weg»Weiter so !« Und: DANKE!

Geburtstag und Sammeljubiläum

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4 5 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Canon Deutschland auf der Kieler Woche im »Sammeleinsatz«Im dritten Jahr in Folge war der Foto -apparate-Hersteller Canon vom 21. – 29.Juni 2008 auf der Kieler Woche alsSponsor vertreten. An zwei Standorten -im Kieler Zentrum am Stand von BMWund auf dem eigenen Stand im Segel -zentrum in Schilksee - zeigte Canon ak-tuelle Produkte.

Und was hatten die Seenotretter davon?Interessierte Besucher konnten an bei-den Standorten Kieler Woche-Fotos ge-gen eine Spende zu Gunsten der Seenot -retter ausdrucken zu lassen. Dies wurdeauch von zahlreichen Besuchern sehrgern angenommen.

Für die DGzRS kam ein Spendenbetragvon über 1.600 Euro für zwei neue Über-lebensanzüge zusammen. ChristianBeeck, von Fotografie C. B., übergab imNamen von Canon Deutschland GmbHan die Seenotretter der Station Schilkseedie Spezial-Sicherheitsbekleidung. Vor -mann Detlev Sass freute sich, dass seinebeiden Seenotrettungsboote nun kom-plett mit Überlebensanzügen ausgestat-tet sind. Bild unten von links: MichaelTeucher (freiw. Rettungsmann), DetlevSass (Vormann der Station Schilksee),Jörg Ahrend (Leiter DGzRS-Informations -zentrum Nord, Kiel), Christian Beeck(Canon Deutschland GmbH), HeinzHerrmann (freiw. Rettungsmann).

Carolinensieler Schiffsandacht

Im Mittelpunkt steht der Seefahrer

Die traditionelle Carolinensieler Schiffs -andacht steht alljährlich unter demMot to »Allen Menschen auf allen Mee -ren« und stellt das Schicksal derSeefahrenden und ihrer Angehörigen inden Mittelpunkt.

Gesammelt wird natürlich auch aus die-sem Anlass für die DGzRS. Regelmäßigist unser ehrenamtlicher MitarbeiterGünther Gruben Gast auf der Andacht.In diesem Jahr hatte er erneut großenErfolg, auf den er zu Recht stolz seinkann: 519 Euro kamen zusammen.

Für Günther Gruben hat diese Feier -stunde einen ebenso persönlichen wieernsten Hintergrund: Sein BruderBernhard musste bei einem Einsatz mitdem Seenotkreuzer ALFRIED KRUPP inder Neujahrsnacht 1995 zusammen mitdem Maschinisten Theo Fischer seinLeben lassen. Günther Gruben: »Fürmich ist die Andacht in Carolinensiel im-mer wieder ein schwerer Gang, aberwenn dann ein so beeindruckendesSammelergebnis zusammenkommt,freue ich mich sehr. Ich spüre, dass dieMenschen an diesem Tag mitBewusstsein und großem Herzen spen-den.«

Auch die jüngsten Gäste in dem hüb-schen Küstenbadeort Carolinensiel tra-gen zum Gelingen bei. GüntherGruben:»Ein vierjähriger Junge freutesich so sehr über einen Anstecker und ei-ne Postkarte, dass er mir spontan etwasins Sammelschiffchen steckte.«

Der Kleine hilft dem Großen…In Anlehnung an eine Werbebotschaftaus zurückliegenden Jahren hat jetztFamilie Becker aus Leipzig gespendet.

»Der Kleine« – und damit war seinerzeitdas Sammelschiffchen gemeint – »hilftdem Großen« – also dem Seenotkreuzer. Die Beckers haben im Nordseeurlaub in

Büsum Lotto gespielt und… nein, derMillionengewinn war es nicht, aber im-merhin 9,55 Euro, die sie den Seenotret-tern haben zukommen lassen.

Immerhin: der kleine Gewinn hat einbisschen zum großen Ergebnis beigetra-gen. Vielen Dank !

Ihren Bericht fürLÄNGSSEITS . . .

schicken Sie uns direkt an die Redaktionper E-Mail [email protected],Fax +49(0)421 53 707 690 oder per Postan die DGzRS »Längsseits«Werderstraße 2 · D- 28199 Bremen

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Sonderausstellung »Aus Sturm und Seenot«

Zu Gast in der ElbmetropoleDresden

Unweit der wieder aufgebauten Frauen -kirche präsentieren sich seit Anfang Julibis Anfang Oktober die Seenotretter imVerkehrsmuseum Dresden.Die Sonderausstellung anlässlich derEröffnung der Schifffahrtsabteilungzeigt in emotional ansprechender Ge -stal tung mit hohem Informationswertdie spannende Geschichte der Seenot -rettung in Deutschland.

Von den Anfängen in der Mitte des 19.

Jahrhunderts bis in die Gegenwart wirdmit einer Vielzahl an originalen Schau -stücken und Schiffsmodellen eindrucks-voll die Arbeit der Seenotretter von denAnfängen bis in die heutige Zeit darge-stellt. Wirkungsvoll ergänzt wird dieSchau durch historische und aktuelleFilme.

Bis zum 5. Oktober 2008 haben Besuchernoch die Gelegenheit, an diesem außer-gewöhnlichen Platz die Geschichte der

DGzRS kennen zu lernen. Danach sinddie Seenotretter ein fester Bestandteilmit zahlreichen Exponaten auf einerdauerhaften Ausstellungs fläche imVerkehrsmuseum.

Schaustücke wie Leinenrakete undHosenboje mit historisch gekleidetemRettungsmann samt Kork-Rettungsweste er-gänzen die Bild- und Texttafeln.

Original-Exponate aus der Mitte des 19.Jahrhunderts: Leinenkasten mit Leinenpis -tole, Beutel für »Wellenberuhigungsöl«,Blechdose für Zündpulver.

Ein Stückchen Nordseestrand am Elbufer unddaneben ein Diorama mit Rettungsaktionvermitteln einen Blick in die Geschichte derSeenotrettung.

Seenotrettung im 21. Jahrhundert: dieSpezial-Rettungsinsel – eine DGzRS-Ent-wicklung) – kann im Notfall 20 Menschenvorübergehend sicheren Platz bieten.

Gleich nach der Eröffnung nutzten zahlreicheBesucher den Rundgang, um sich über Arbeitund Organisation der Seenotretter in Nord-und Ostsee zu informieren.

Sie eröffneten die Ausstellung im Verkehrsmuseum in Dresden (v. r.) Michael Lohnherr(Mitglied des Beschlussfassenden Gremiums der DGzRS), Museumsdirektor Dr. MichaelDünnebier, Holger Stucke (DGzRS-Eventteam) und Bernd Zibler, Leiter derSchifffahrtsabteilung.

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6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Deutsche Bank und Mitarbeiter engagieren sich gemeinsamEine etwas außergewöhnliche Spendeverhalf den Seenotrettern von der StationUeckermünde zu einer neuer Rettungs -weste: Chris Hartmann, Mitarbeiter derDeutschen Bank in Zürich, der sich bereitsseit vielen Jahren für die DGzRS engagiertund sie als ehrenamtlicher Mitar beitervertritt, hat im Rahmen eines CorporateSocial Responsibility Pro gramms derDeutschen Bank um eine Spende für dieSeenotretter geworben.

Die Voraussetzung war, dass derMitarbeiter selber Zeit und Geld an »sei-ne« gemeinnützige Organisation spen-

den musste. Den Nachweis konnte ChrisHartmann mühelos erbringen. In derSchweiz – dort, wo Hartmann lebt, arbei-tet und für die Seenotretter wirbt – fin-den immer mehr Förderer den Weg zurDGzRS. Aufgrund dieser Initiative hat dieDeutsche Bank die Seenotretter finanziellunterstützt und somit langfristig für dieSicherheit der Besatzung vonUeckermünde beigetragen - in Form einerneuen Rettungsweste. Am Tag derSeenotretter auf Deutschlands östlicherStation nahm Vormann ManfredFastnacht von Chris Hartmann (Foto un-ten, l.) die neue Weste entgegen.

Historisches Motorrettungs-boot aus dem Schwarzwald

Den gebürtigen Schleswig- HolsteinerJoachim Bock verschlug es vor 36 Jahrenaus beruflichen Gründen nach Villingen-Schwenningen in Baden-Württemberg.Von der Seefahrt - im Kleinen - kann derehemalige Feinmechaniker nicht lassen. Der heute 78-Jährige fertigt immer nochmit ruhiger Hand hochwertige Schiffs -modelle. Was lag für ihn also näher, alsdas Motorrettungsboot RICKMER BOCKnach Plänen der DGzRS nachzubauen?

Nach zwei Jahren wurde der letzteFarbtupfer abgesetzt, hier ein Reling -stück noch angepasst und dort noch dieWallschiene nachgemalt. Joachim Bockschenkte jetzt sein Modell den Seenot -rettern in Bremen zu Ausstellungs -zwecken.

Hierfür sei ihm an dieser Stelle unserherzliches Dankeschön ausgesprochen.

Übrigens: In seiner Freizeit fährt JoachimBock immer noch gern an die Küste, bautweiterhin Schiffsmodelle und wenn dasWetter mitspielt, wird auch schon mal inder kleinen Jolle auf dem Haussee gesegelt.

Seenotretter finden unterkühltenKatamaranseglerEin ca. 60-jähriger Katamaransegler, deram Mittwoch, dem 13.08.2008, vorWarnemünde von einem Sport-Katama-ran über Bord gefallen war, konnte von derBesatzung des Seenotkreuzers VORMANNJANTZEN nach zwei Stunden geborgen undins Krankenhaus transportiert werden.Der Mann war vermutlich gegen 13.30 Uhrvor Warnemünde in Höhe des HotelsNeptun über Bord gefallen. Etwa eineViertelstunde lang versuchte derSteuermann vergeblich, seinen Mit- segler zu retten, bis er ihn aus den Augenverlor. Daraufhin segelte er an Land undalarmierte die Rettungskräfte.

Die SEENOTLEITUNG BREMEN leiteteumgehend eine groß angelegte Suchemit den Seenotkreuzern ARKONA, VOR-MANN JANTZEN, zahlreichen Behörden-fahrzeugen und zwei Hubschraubern ein.Der Mann wurde von der Besatzung desSeenotkreuzers VORMANN JANTZEN et-wa zwei Meilen (ca. 3,6 Kilometer) nörd-lich der vermuteten Unfallstelle gefun-den. Er war stark unterkühlt. InWarnemünde gingen sofort Notarzt undSanitäter an Bord und übernahmen dieWeiterversorgung. Der Mann wurde insKrankenhaus nach Rostock gebracht.

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»Herr Koch, könn’ Sie ‘mal…«

Wie oft hat er diese Frage gehört? Derstille Mann, der mit seinem Kleinwagenoder zu Fuß bestimmt tausende vonMalen die Wilhelm-Kaisen-Brücke über-querte, ist an einem Mittwoch imAugust in den wohlverdienten Ruhe -stand gegangen.

Das war der 13., und allen Unkenrufenzum Trotz war es für ihn ein glücklicherTag. Fast zehn Jahre war Horst Koch inBremen unterwegs, um die Tagespostabzuholen oder aufzuliefern, um Boten -gänge zu erledigen, »…und wenn Sie bit-te noch die Fotos von gegenüber mit-bringen könnten…«. Auch in den Bank -häusern der Bremer Innenstadt kannteman ihn: Schecks einreichen, Kontoaus -

züge abholen, Kleingeld aus den Sam-mel schiffchen einzahlen. Er hat seineAufgabe immer mit Zuverlässig keit,Pünktlichkeit und Fleiß erfüllt. Auchwenn es mit der Gesundheit nicht im-mer zum Besten bestellt war.

Am 1. September 1998 war er das ersteMal unterwegs. Am 13. August 2008

lernten ihn auch die Kolleginnen undKollegen kennen, die ihn – immer unter-wegs - eigentlich nur von hinten gese-hen hatten (»Eben war er noch hier…«).Da ließ sich Horst Koch nicht lumpenund gab für alle eine Riesenrunde lecke-ren Kuchen aus. Nicht nur dafür möch-ten wir ihm, dem stillen Mann, unserenDank aussprechen.

DGzRS-Geschäftsführer Heinrich Hoppe (Foto, r.) überreichte ihm am letzten Arbeitstag einAbschiedsgeschenk, ein selbst gemachtes Fotoalbum, in dem sich »die Werderstraße« ver-ewigt hatte und die Silberne Jubiläumsnadel der DGzRS.

Anlässlich ihres 100-jährigen Bestehenshat die Lloyd-Loge Bremen der DGzRS4.000 Euro gespendet. Die Loge, die zumunabhängigen Orden der »Odd Fellows«gehört, würdigte damit die humanitäreArbeit der Seenotretter.

Von der Zuwendung wurden drei neueRettungswesten angeschafft. Die Über-gabe der Westen erfolgte im Sommer anBord des Seenotkreuzers HERMANN RUDOLF MEYER von der Station Bremer -haven.

Richard Nawroth (3. v. re.) sowie links vonihm Wilfried Harloff, Adi Wagner undHelmuth Osterwohldt (ehemaliger lang-jähriger Leiter der DGzRS-Geschäfts -stelle Weser-Ems) von der Lloyd-Logeübergaben die Westen persönlich an dieCrew der HERMANN RUDOLF MEYER.

Auch international im Einsatz für SchiffbrüchigeBis Mitternacht zum Dienstag (19.08.08)waren Besatzungen von Seenotkreuzernund Seenotrettungsbooten der DGzRS inNord- und Ostsee seit Montagfrüh imEinsatz für Freizeit kapitäne auf Segel-und Motorbooten. Navigationsproblemeund technische Defekte waren die häu-figsten Ursachen. 20 Personen musstenaus Gefahrensi tua ti onen befreit wer-den.

Vor der algerischen Küste war eine 14

Meter lange deutsche Stahl-Segelyachtnach Kollision mit einem unbekannten

Frachtschiff 33 Seemeilen (ca. 60 km)nördlich des Hafens Skikda in Seenotgeraten.

Am Vormittag koordinierte die SEENOT-LEITUNG BREMEN der DGzRS zusam-men mit im Revier vor der Küste laufen-den Frachtschiffen Hilfs maß nahmenzur Sicherung der zwei an Bord befindli-chen, unverletzten Besat zungs -mitglieder.

Sie hatten seit der Kollision am frühenDienstagmorgen über ein Familienmit -

glied in Deutschland Kontakt mit derDGzRS in Bremen gehalten.

Ihnen kam dabei die vorbildliche techni-sche Aus rüs tung zu Gute: Sowohl einzusätzliches UKW-Handfunkgerät, einmobiles GPS-System zur exaktenPositions be stim mung und ein lei-stungsfähiges Satellitentelefon wurdenin Ergänzung zur Standardausstattungeingesetzt. Eine ständige Kommunika-tion mit den Seenotrettern war somitgewährleistet.

Lloyd-Loge Bremen spendetefür Seenotretter

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Geschnippelt, gefalzt, geklebt – und schon lief das 9,5 m-Seenot -rettungs boot vom StapelMit dem Ziel, Kindern einen Besuch imSchifffahrtsmuseum Nordfriesland in Husumnäher zubringen, hat unser ehrenamtlicherMitarbeiter Klaus Wachs muth aus Sereetz(Schleswig -Holstein) einen Modellbaubogenfür ein 9,5 m -Seenotrettungsboot entwickelt.

Aus Kiel waren Mandy und Björn Erdmanngekommen, die als ehrenamtliche Mitarbei-ter den Eltern Arbeit und Organisation derSeenotretter vorstellten, während Klaus

Wachsmuth als »Werftleiter« fungierte unddie Nach wuchs-Papierschiff-Konstrukteureanleitete. Der Bastelbogen konnte gegen eine Spendeerworben werden und am Ende desMuseumstages gingen sieben fertigeModelle in Fahrt.

Unser Foto (o.) zeigt die eifrigen Schiff bauer,die mit Assistenz der Eltern die Papiermodellefertigstellten.

Mit klammen Fingern musiziertund über 80 Eurogesammelt!Der Ostseeurlaub ist für Familie Teit -scheid aus Odenthal ein fester Bestand -teil des Kalenders. Aber: In diesem Jahrstand die Woche in Zingst unter einembesonderen Zeichen.

Pascal Teitscheid (12) und seine gleichalt-rige Cousine Johanna Thomanek hattensich fest vorgenommen, als Straßen -musikanten aufzutreten.

Also wurden Keyboard und Geige ausge-packt und bei Wind und Wetter – derFrühling ließ im März noch auf sich war-ten – die ersten Töne angestimmt.

In der Nähe des historischen Rettungs -schuppens in Zingst sammelte sichschnell eine frierende, aber begeisterteZuhörerschaft. Nach dem letzten Akkordwurde gezählt – und für die Seenotretterwaren 86,79 Euro zusammengekom-men. Herzlichen Dank, ihr »OdenthalerStadtmusikanten«!

In Dur und Moll vor dem Hotel haben Pascalund Johanna in Zingst musiziert und für dieSeenotretter Geld gesammelt.

Dank an die BankEine Spende über 250 Euro überreichtenjetzt Filialleiterin Irina Sommer (Foto l., 2.v.r)und Brigitte Johannsen von der Volks- undRaiffeisenbank Kühlungsborn an JörgWestphal vom DGzRS-Informationszen-trum Nordost und Vormann ErwinBorchardt (r.) vom Seenotkreuzer ARKONA,der in Kühlungsborn im Rahmen einerKontrollfahrt festgemacht hatte. IrinaSommer »Wir hier an der Küste vonMecklenburg-Vorpommern wissen, wasdie Seenotretter leisten. Mit unseremBeitrag wollen auch wir die wichtige Arbeitunterstützen. «

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NRW-Marina-Shanty-Chor übergibt Konzerterlös zum Kauf einer Spezial-Rettungsweste»In Bremen und Bremerhaven…« - die-ses Shantylied veranlasste den Marina-Shanty-Chor Oberhausen zur Teilnahmeam diesjährigen Bundeschorfestival inder Hansestadt Bremen.

Als einziger Vertreter des Bundes lan desNordrhein-Westfalen in der SparteShanties sang der Chor auf der großenBühne am Samstagmittag vor demBremer Rathaus. Die blauen Jungs ausOberhausen präsentierten dort vor vielenHundert begeisterten Zuhörern Lieder ausihrem neuen Jubiläums programm. Da diezentrale Leitstelle der DGzRS in geringerEntfernung liegt, übergaben die Sängerdes Marina-Shanty-Chores, Hans-JürgenKayser, Peter Gall, Wolfgang Bolz undAkkor d e on spielerin Kathrin Klimek (v.l.)den Reinerlös aus dem Frühjahrs-konzert in Höhe von 1.450 Euro an DGzRS-Presse sprecher Andreas Lubkowitz (Mitte).Die DGzRS beschaffte von der Summe eineRettungsweste mit Spezialausrüstung fürBesatzungen von Seenotkreuzern.

Seenotretter bergen Kinder aus SchlauchbootZwei Kinder im Alter von elf und vier-zehn Jahren wurden am Sonntagnach -mittag, 20. Juli 2008, vorm Strand vonNorgaardholz (ca. fünf Kilometer nord-westlich von Gelting/Ostsee) von denSeenotrettern der Station Gelting ausihrem abtreibenden Schlauchboot ge-borgen. Bis auf eine leichte Unterküh -lung kamen die beiden mit dem Schre -cken davon.

Der Junge und das Mädchen aus Dülmen(Nordrhein-Westfalen), die mit ihrenEltern den Urlaub an der Ostsee verbrin-gen, waren mit zwei seeuntüchtigenSchlauchbooten auf die ruhig erscheinen-de Ostsee hinausgepaddelt. Als sie ausdem Windschutz der Landab deckung ka-men, wurden die Gummi boote von star-kem Westwind (5 bis 6 Beaufort = bis zu45 km/h Windge schwin digkeit) erfasst. Esgelang den beiden Kindern nicht, wiederzurück Richtung Land zu paddeln. DerVater eines der Kinder hatte das Abtreibenbemerkt und versuchte vergeblich, diebeiden schwimmend zu erreichen. DieKinder kletterten zwischenzeitlich ge-meinsam in ein Schlauchboot und ließendas Zweite treiben.

Inzwischen war über die Polizei die SEE-NOTLEITUNG BREMEN informiert wor-den, die die Besatzung des Seenot -rettungsbootes JENS FÜERSCHIPP derStation Gelting alarmierte, die wenigeMinuten später mit vier Mann Besat -zung auslief.

Kurz darauf konnten die frierenden, ver-ängstigten Kinder an Bord genommenwerden, wo sie mit warmer Kleidung undDecken versorgt wurden. An Land wur-den die beiden an ihre Eltern übergeben.

Bereits am Mittag um 12.35 Uhr warendie Seenotretter der Freiwilligen-StationTravemünde in den Einsatz gerufen wor-den. Eine Frau auf einem niederländi-schen Zweimastsegler hatte sich schwe-re Verbrühungen zugezogen. Die Frauwurde von der Besatzung desSeenotrettungsbootes HANS INGWER-SEN von dem Segler abgeborgen und anBord erstversorgt. Gleichzeitig mit demRettungstransportwagen und einem perHubschrauber eingeflogenen Notarzttraf die HANS INGWERSEN mit derVerletzten am Hafen ein, von wo sie indie Universitätsklinik Lübeck gebrachtwurde.

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Seenotkreuzer schwimund richtet sich von s

Neubau SK 30 im Kenterversuch

Wenige Schiffe werden vor ihrer In -dienst stellung so hart getestet wie dieEinheiten der DGzRS. Erstmals ist jetzt –am Freitag , dem 27 . Juni 2008 , ein20 m-Seenotkreuzer-Neubau einemKenter versuch unterzogen worden.Bislang wurden Tochterboot- undSeenotret tungsboot-Typen bis zur 10,1m-Klasse diesem harten Eignungstestausgesetzt.

Bei diesem Versuch muss bewiesen wer-den, dass das Schiff eine kompletteDurchkenterung (»Eskimorolle«) über-stehen kann.

Dieses Sicherheitsprinzip ist konstrukti-onsbedingt allen Einheiten der Seenot -retter zueigen. Möglich gemacht wirddies zum einen durch die Tatsache, dassdie Aufbauten eine größere Wasserver -drängung aufweisen als das Unter -wasserschiff.

Darüber hinaus wirken die aus Ge -wichts verteilung und Auftrieb resultie-renden Kräfte im Bereich von Rumpfund Aufbauten, die auch bei einer Über-kopflage dazu führen, dass sich dasSchiff sofort von selbst wieder aufrich-tet.

Die Testbedingungen sind nicht mitEinsatzbedingungen zu vergleichen.

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mmt kieloben elbst wieder auf

Eine Ausnahmesituation auf See, beischwerstem Wetter, würde mit sich brin-gen, dass dynamische Kräfte von außenwie Sturm und Wellenbewegungen dasWiederaufrichten des Seenotkreuzersbei einem tatsächlichen Unfall begün-stigen würden. Der Kenterversuch beiStillwasser/Stauwasser, also der Ruhe -periode des Flusses zwischen Flut undEbbe, ist also eher als ungünstigeVoraussetzung anzusehen.

Um die sensiblen Antennen- undRadaranlagen nicht unnötig einerTauchung auszusetzen, wird derenGewicht - sowie das Gewicht fehlenderAusrüstungsteile und Besatzung – mit-tels Sandsäcken so simuliert, dass dieVerteilung und das Gesamtgewicht demspäteren Funktionszustand entspre-chen.

Beim Test werden zwei auf den Pollerndes Seenotkreuzers belegte Haltegurtequer unter dem Kiel hindurch geführt.Auf der anderen Seite sind sie über einendazwischen gehängten elektronischenKraftmesser am Lasthaken desWerftkrans befestigt. Die hier angezeig-ten Werte müssen innerhalb vorgegebe-ner Grenzen liegen.

Der Test ist bestanden, wenn sich daskieloben im Wasser liegende Schiff in ei-nem vorgegebenen Zeitraum - wenigeSekunden - von selbst wieder aufrichtet,wie diese Bilderserie anschaulich dar-stellt.

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Schweden: Svenska Sällskapet för Räddning af Skeppbrutne (SSRS)

Von Dr. Christian Ostersehlte

Nach dem Vorbild des 1852 gegründetenstaatlichen dänischen Rettungsdienstesrichtete die schwedische Marine 1855

zwei Rettungsstationen ein. Weitere folg-ten, und 1881 wurde der Dienst an dasschwedische Lotsenwesen übertragen,das 1888 ein Netz von 18 Stationen unter-hielt. Ein schwerer Sturm im September1903 mit vielen Schiffbrü chen führte zueiner Debatte um die Effizienz staatlicherStrukturen und schließlich am 1. Juni 1907

zur Gründung einer privaten Gesell-schaft, der Svenska Sällskapet förRäddning af Skeppbrutne (SSRS). Zunächst begann man mit Ruderret -tungsbooten dänischen Typs. 1912 kamdas erste Motorrettungsboot, in Schwe -den nach englischen Vorlagen erbaut, inDienst. Für den Patrouillen- undStationsdienst wurde nach norwegi-schem Vorbild 1917 ein kombiniertesMotor- und Segelrettungsboot in Dienstgestellt, das die Bezeichnung»Räddningskryssare«, deutsch: Ret -tungs kreuzer, erhielt.

Eine internationale Anerkennung für dieerfolgreiche Tätigkeit der SSRS bedeute-te sicherlich die VI. International Life-Boat Conference, die 1936 in Göteborgstattfand. Mittlerweile hat die SSRS 1983

und 2007 zwei Folgekonferenzen, eben-falls in Göteborg, veranstaltet.Der langjährige Direktor und spätereVorsitzende der SSRS, Kapitän HansHansson (1906-1993), galt lange Jahreals »Grand old man« im internationalenSeenotrettungswesen und auf den In -

ter national Life-Boat Conferences. Vorallem in der Zeit nach dem ZweitenWeltkrieg unterhielt er auch zur DGzRSrege Kontakte und machte sich gemein-sam mit ihr über die Entwicklung mo-derner, vor allem schneller Rettungs -kreuzer Gedanken. Während die deut-

Eines der ersten schwedischen Ruderrettungsboote auf einem Gemälde des schwedischenMalers Emil Ekman (Foto: SSRS/Archiv DGzRS).

Der nach eigenen Vorstellungen, aber in Verbindung mit dem technischenGedankenaustausch mit der DGzRS 1954 in Stockholm erbaute 18-Knoten-Seenotrettungskreuzer HJÄLPAREN blieb bis 1991 in den Diensten der schwedischenGesellschaft. (Foto: SSRS/Archiv DGzRS)

Hans Hansson (1906-1933)

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schen Seenotretter in der ersten Hälfteder 1950er Jahre ihren charakteristi-schen Rettungskreuzertyp mit Turm-aufbau und Tochterboot herausbildeten,

entstand nach eigenen Vorstel lungender SSRS 1954 in Stockholm dieHJÄLPAREN, ein 17-Meter-Boot mit einerGeschwindigkeit von 18 Knoten.

Neben dem fachlichen Austausch mitder DGzRS auf technischem Gebiet hat

Hansson durch seine mannigfaltigenAuslandsverbindungen viel für dieReintegration der Gesellschaft in die in-ternationale Gemeinschaft der Seenot -rettungsdienste nach 1945 getan.

Die SSRS mit ihren heutzutage rund

50.000 Mitgliedern lebt von Spen den,wobei traditionell die Livbojarna, eine1911 gegründete Frauenorganisa tion(8000 Mitglieder), eine wichtige Rolle inder Spendenmobilisierung spielt. Wiedie DGzRS, so hat auch die SSRSSammelschiffchen in Umlauf gesetzt.

140 Rettungsboote unterschiedlichenTyps, bemannt von Freiwilligen, sind aufinsgesamt 67 Rettungsstationen ver-teilt. Neben größeren und langsamerenFahrzeugen, die aber im Eis der Ostseebesonders einsatztüchtig sind, findensich inzwischen auch mehrere schnelleBootsklassen mit Geschwindigkeiten biszu 38 Knoten.

Das Stationsnetz der SSRS erstreckt sichnicht nur auf die schwedische Ost- undWestküste, sondern auch auf die beidenInseln Öland und Gotland sowie auf diegroßen Binnenseen Vänern-, Vättern-Hjälma ren- und Mälarsee. Eine engeZusam men arbeit im SAR-Dienst bestehtzwischen der Gesell schaft und den Hub -schraubern der schwedischen Streit kräf -te, privaten Rettungshubschraubern, derstaatli chen schwedischen Schifffahrts -verwaltung sowie den Patrouillen -booten der Küs ten zollwache. Die tradi-tionell in Göte borg ansässige Hauptver -waltung bezog 1995 ein neues Domizilin der Um gebung der schwedischenHafenstadt in Västra Frölunda.

Homepage der SSRS: www.ssrs.se

Das 1957 in Stockholm erbaute 21-Meter-Boot WILH. L. LUNDGREN entsprach mit seinen 12

Knoten Geschwindigkeit dem traditionellen Typ des schwedischen Seenotkreuzers und dientenach einem gründlichen Umbau 1981/82 der SSRS noch bis 2001. (Foto: Archiv DGzRS)

Der 23,4-Meter Seenotkreuzer RESCUE ASTRA (erbaut 1995) der Station Rörö bei Göteborgzählt mit seinen 13 Knoten zu den langsameren, aber eistüchtigen Einheiten der SSRS.

(Foto: DGzRS)

Zu den neueren und besonders schnellenBootstypen der SSRS gehört das 34 Knotenschnelle 11,8-Meter-Boot RESCUE BOHLINBYGGNADS AB (erbaut 2001) der StationSmögen nördlich von Göteborg.

(Foto: DGzRS)

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Spende vom Marineverein Porto Sando

Eine Spende in Höhe von 1285 Euro über-gab kürzlich der Marineverein PortoSando e.V. aus Olpenitz der DeutschenGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger(DGzRS).

Nach der Schließung des Marinestütz -punktes Olpenitz wurde dessen ehema-lige Unteroffiziersheimgesellschaft e.V.Olpenitz nun umbenannt in »Marinever -ein Porto Sando e.V.« und ist nicht mehrder Wehrbereichsverwaltung unter-stellt. Der Marineverein entschied beiseiner Jahreshauptversammlung, denauf dem Geschäftskonto verbliebenenBetrag in Höhe von 1285 Euro denSeenotrettern zu spenden.Während einer kleinen Feierstunde imvereinseigenen Café in Olpenitz überga-ben Geschäftsführer Lothar Refke (nicht

im Bild), der erste Vorsitzende SiggiBräsen (Bild Mitte) und KassenwartWolfgang Lade (links) die Spende an

Wattwanderer vor Spiekeroog vom Wasser umschlossenFast auf den Tag genau drei Monate,nachdem die Neuharlingersieler Seenot -retter am 10. Mai 2008 fünf Mädchen imWattenmeer aus unmittelbarer Gefahrgerettet hatten, rückten WolfgangGruben und Peter Henning am Diens -tag abend (12. August) gegen 18.40 Uhrerneut mit ihrem SeenotrettungsbootNEUHARLINGERSIEL aus, um zwei biszum Bauch im Wasser stehende Men -schen zu retten: Mutter (52) und Sohn(25) mussten ihre Wattwanderung aufeiner Sandbank westlich Spiekeroog un-terbrechen: »Wir dachten, hier kommtdas Wasser nicht hin…«.

Eine Spaziergängerin am Strand der ost-friesischen Insel hatte die beiden gesich-tet und sofort die Polizei informiert, dieden Alarm umgehend an die SEENOTLEI-TUNG BREMEN weiterleitete.

Nach knapp 30 Minuten standen Mutterund Sohn (beide aus Ostrhauderfehn/Niedersachsen), durchnässt und frierendtrotz sommerlicher Wärme, aber sicher,an Bord des 9,5 Meter langen und 18

Knoten (ca. 34 km/h) schnellen Seenot -rettungsbootes. Vormann WolfgangGruben: »Wir hatten kräftigen Wind, derdas Wasser höher als sonst auflaufenließ.«

Die Seenotretter ließen die NEUHARLIN-GERSIEL auf der Sandbank regelrecht

stranden, nahmen die Beiden auf undbrachten sie nach Neuharlingersiel.

Seenotrettungsboot NEUHARLINGERSIEL bei der Einfahrt in den Hafen Neuharlingersiel.(Archiv: DGzRS, Bremen)

Dirk Höper, den Vormann des inMaasholm stationierten SeenotkreuzersNIS RANDERS.

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Vier Segler trieben in der Ostsee

Sturmeinsatz in derMecklenburger Bucht

Trotz widriger Wetter- und Seegangs -verhältnisse ist es der Besatzung desSeenotkreuzers ARKONA/Station Warne-münde der DGzRS am Samstag-abend(23.08.2008) gegen 18.00 Uhr gelungen,vier im Wasser treibende Segler (35 bis 55

Jahre) vor Ahrenshoop/ Fischland zu ber-gen und sie in Warnemünde sicher anLand zu geben.

Drei Männer und eine Frau aus Dresdenund der Region waren bei starkenSüdwestwinden mit Stärken bis zu achtBeaufort (ca. 67 km/h Wind -geschwindigkeit) mit ihrem 7,5 Meterlangen Segelkutter gekentert. Sie trie-ben über eine Stunde im 18 Grad kaltenOstseewasser.

Die Besatzung einer im Revier laufen-den Baggerschute sichtete dieSchiffbrüchi gen und alarmierte dieSeenotretter. Glücklicher Umstand: DerSeenotkreuzer befand sich in der Nähedes Unfallorts, da er wegen eines vor-hergehenden Seenotfalls eine weitereSegelyacht nach Warnemünde schlep-pen wollte.

Hier wurde im beiderseitigen Einverneh -men die Leinenverbindung gelöst; dasSeenotrettungsboot BARSCH übernahmden Havaristen und schleppte ihn nachWarnemünde.

Zum wiederholten Mal wirkte sich er-schwerend für die Schiffbrüchigen aus,dass der Nothafen Darßer Ort weiterhinnicht zugänglich ist und für die schnelleund erfolgreiche Abwicklung von See -not fällen nicht zur Verfügung gestelltwird. So mussten die Geretteten einemehrstündige beschwerliche Rettungs -fah rt durch die aufgewühlte Ostsee hin-nehmen. Warnemünde wurde gegen21.30 Uhr erreicht.

Bei weiteren Einsätzen der Seenotretterwurden in der Ostsee an der KüsteMecklenburg-Vorpommerns 21 Personenaus Gefahrensituationen befreit.

Navi ga tionsprobleme und vor allemstarke südwestliche Winde und raue Seeüberforderten zum Teil die Besatzungenvon Segelbooten.

Rittlings sitzt einer der Schiffbrüchigen auf dem gekenterten Segelkutter( Bild o.). In wenigenAugenblicken ist er in Sicherheit an Bord des Tochterboots CASPAR vom Seenotkreuzer ARKO-NA. Seine drei Mitsegler sind bereits gerettet. Bereits am Vormittag hatte die ARKONA- Besatzung das Motorboot »Mercator« (u.) einge-schleppt, das bei der Ansteuerung Rostock nach Maschinenausfall manövrierunfähig trieb.

(Fotos: DGzRS, Bremen)

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Sparkasse Vorpommern überreicht Sammelschiffchen-Spenden

Im Sommer 2007 wurden die für dieDGzRS typischen »Sammelschiffchen«an die Sparkasse Vorpommern überge-ben. Jetzt, fast ein Jahr später, war esZeit Bilanz zu ziehen.

Die Mitarbeiter der Sparkasse Vorpom -mern haben die in allen 50 Filialen sta-tionierten Schiffe der »kleinstenBootsklasse« der DGzRS geleert unddas Kreditinstitut war gern bereit, dieKundenspenden auf 1.000 Euro aufzu-runden.

Diese Summe übergab der Vorstandder Sparkasse Vorpommern am 15. 07.

2008 auf dem Seenotkreuzer VOR-MANN JANTZEN der im Hafen vonStralsund festgemacht hatte.

»Viele Kunden begrüßen die Idee derunkomplizierten Spendenmöglichkeitin ihrer Filiale und haben spontan deneinen oder anderen Euro in die 'Sam -melschiffchen' gesteckt. Wir hoffen,dass diese Spendenbereitschaft auchwei ter hin anhält. Die DGzRS und die

Sparkasse Vorpommern – so meinenwir – passen gut zueinander. Daherwerden wir auch weiter eng zusam-menarbeiten und hoffentlich noch vie-

le solcher Spenden übergeben«, soJürgen Hahn, Vorsitzender desVorstandes der Sparkasse Vorpom-mern.

Aus der Hand von Jürgen Hahn, dem Vorsitzenden des Vorstandes der Sparkasse Vorpommern,nahm Vormann Jörg-Michael Schröder einen Scheck über 1000 Euro entgegen.

Zum Geburtstag gesammeltund das Geld gespendet

Frieder Fleutis und Mathis Wittenburg habenanlässlich ihres 11. Geburtstages bei Ver-wandten und Freunden Geld gesammelt –165 Euro sind dabei zusammengekommen.Anstatt nun diesen schönen Betrag in Eis,Computerspiele oder Kinokarten umzuset-

zen, haben ihn die beiden Hamburger Jungenden Seenotrettern gespendet. Davon konn-ten vier rote Overalls für die Rettungsmännerangeschafft werden. Wir bedanken uns ganzherzlich bei Frieder (l.) und Mathis für diesevorbildliche Spendenaktion!

Familienausflug endete an Bord des Rettungsboots

Vater, Mutter und zwei Kinder sind amMontag, 28.Juli 2008, gegen 11.30 Uhr imFahrwasser vor Neuharlingersiel von derBesatzung des Seenotrettungsboots NEU-HARLINGERSIEL der DGzRS aus Seenot ge-rettet worden.

Ihre acht Meter lange Segelyacht »Ewigkeit«

war nach Kollision mit einer Fahrwasserton-ne zwei Seemeilen vor dem Hafen leck ge-schlagen und gesunken.Eine im Revier segelnde Yacht hatte spontanHilfe angeboten und die beiden Kinder sicherübernommen.Beim Eintreffen der Seenotretter stand dasElternpaar schon bis zu den Knien im Wasser

und konnte abgeborgen werden. Zusammenmit den Kindern – sie wurden von derBesatzung der zweiten Yacht übergeben –ging es dann zurück zur StationNeuharlingersiel. Zur Unfallzeit herrschten leichte nördlicheWinde mit Stärken um 3 Beaufort (bis 10km/h Windgeschwindigkeit).

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Allerhand los in Stuttgart

Auch in diesem Jahr steuerte der ‘Origi -nal Hamburger Fischmarkt’ wieder dieSchwaben-Metropole an.

Dass sich die Stuttgarter nicht nur fürFisch interessieren, zeigte das Interesseam Infowagen der Seenotretter. Hier konnten Michael Bauer, AchimKnöller, Ermo Lehari, Christoph Sallge,Carsten Schaale, Franz Schnider (Foto,am Simulator) und Ulrike Sieder-Ekertihre Informationen an die vielenBesu cher weitergeben sowie beimManö vrieren eines Seenotkreuzersam Simu lator assistieren.

Am zweiten Fischmarkt-Wochenendehieß es 50 Jahre Stuttgarter Hafenund natürlich befand sich eine kleineAbordnung des Fischmarkt-Personalsauch am Neckar, um dort über dieTätigkeiten der Seenotretter zu be-richten.

Sie standen bis zum Hals im Wasser,überrascht von der Flut bei einerWattwanderung vor Neuharlingersiel:fünf Mädchen aus dem Landkreis Lingen(Wir berichteten ausführlich in der Juni-Ausgabe von LÄNGSSEITS).

Vormann Wolfgang Gruben undRettungsmann Peter Henning befreiten ineiner beherzten Rettungsaktion die jungenUrlauberinnen aus ihrer misslichen Lage.

Nach dem ersten Schrecken und in wohlvertrauter heimischer Umgebung be-schlossen die Mädchen, sich auf eineganz persönliche Weise bei den Retternzu bedanken. Am Tag der Seenotretter –in Neuharlingersiel tauchten Sie mitWaffeleisen und Knobelbecher auf, mo-tivierten die Gäste im Hafen zumWürfelspiel und zum Verzehr selbst ge-backener, frischer Waffeln und spende-ten den gesamten Erlös ihrenSeenotrettern.

»Achte auf die Tonnen!« – auch in Suttgart

Zum Dank für die Rettung aus Seenot Waffeln verkauft und den Erlös der DGzRS übergeben

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 200818 19

Der Messestand von Coca-Cola war stetsumlagert, die eisgekühlten Longdrinkswaren immer heiß begehrt. Manchmalwar kaum ein Durchkommen möglich,weswegen sich GebietsverkaufsleiterKlaus Cymaniak dazu entschloss, auf derdiesjährigen Nord Gastro erstmals einenkleinen Preis für die Drinks zu verlangen.Das Geld kam der DeutschenGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger(DGzRS) zu Gute, die auf der Messe zumzweiten Mal mit ihren bekanntenSchiffchen vertreten war. So freute sichSammelschiffchen-»Kapitän« Johannes»Johnny« Erichsen sehr darüber, das

Klaus Cymaniak (Foto, r., l.) ihm einSchiffchen überreichte, das mit 370 Eurogefüllt war. Eine weitere größere Summe kam amStand von Thorsten Hansen vom HotelRestaurant »Zur grauen Stadt am Meer«zusammen. Für »Hansens originalLabskaus« nahm er auf dieser Fach-messe kein Geld, setzte sich aber fürSpenden an die DGzRS ein. So befandensich in den zwei Sammelschiffchen, diean seinem Stand platziert waren, letzt-endlich 200 Euro. Insgesamt kamen aufdieser Nord Gastro für die Seenotretter750 Euro zusammen.

Eisgekühlte und schmackhafte 750 Euroauf der Nord-Gastro in Husum

Mit einer eigenen Abteilung auf Deck 7ist die DGzRS jetzt auch im kürzlich er-öffneten Internationalen MaritimenMuseum Hamburg (IMMH) vertreten.Unter dem Motto »Schifffahrtsge-schichte ist Menschheitsgeschichte« hatProf. Peter Tamm über lange Jahre eineder größten und vielfältigstenSammlungen zusammengetragen.

Mit dem Museum erhalten Zeugnisseder Vergangenheit ein Forum, in dem siedem Besucher ihre Geschichte erzählenkönnen, heißt es in einem Begleittext.

Auf neun Ausstellungsdecks imKaispeicher B , Koreastraße 1 (ehem.Magdeburger Straße 1) in Hamburg erle-ben die Besucher Entdecker undEroberer, Kapitäne und Besatzungen –eben die ganze Welt des Meeres und derSchifffahrt und natürlich auch derSeenotrettung.

Beim Rundgang durch die Daueraus-stellung der DGzRS begleitetenHausherr Prof. Peter Tamm (Foto u., l.)und Holger Freiherr von Neuhoff DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders (r.).

Seenotretter auf »Deck 7« im Museum

Rund um die Nordsee-GarneleErfreut nahm die Besatzung desSeenotkreuzers VORMANN LEISS denGutschein über 266 Euro auf Pellwormin Empfang.

Zusammengekommen war die Summedurch die Verteilung einerRiesenkrabben-Frikadelle von fünfKilogramm gegen Spenden für dieDeutsche Gesellschaft zur RettungSchiffbrüchiger während des Krabben-festes auf Pellworm.

Es wird seit einigen Jahren inZusammenarbeit der PellwormerFischer mit Arno und Bina Thomsenvom Hafenpub ausgerichtet und erfreutsich zunehmender Beliebtheit, berich-teten die »Husumer Nachrichten«.Auch diesmal trugen das gute Wetterund eine große Anzahl freiwilligerHelfer zum Erfolg bei.

Für das Fest waren auf dem Vorwegeschon etwa 100 Liter Krabben gepultund zu Fischbrötchen verarbeitetworden. Zusätzlich gab es Krabben-Frikadellen, Krabbensuppe, Krabbenin Sauer und Krabben-Pilzsuppe – ei-ne besondere Kreation von Bina ausdem Pub.

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Veranstaltungen

bis 05.10.2008 Dresden: »Aus Sturm und Seenot« - große DGzRS-Ausstellung im Verkehrsmuseum Dresden.

13.-21.09.2008 Bremen: HanseLife auf dem Messegelände Bürgerweide. Messestand der Seenotretter in Halle 2, Stand 2B01.

17.09.2008 Pelzerhaken: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Haus des Gastes, Dünenkamp 7. Beginn der Veranstaltung 19.30 Uhr.

17.09.2008 Büsum: Open Ship (17.00 bis 18.00 Uhr) und Filmvortrag (19.00 Uhr) über die Arbeit der Seenotretter in den Sturmflutwelten »Blanker Hans« in Büsum.

17.09.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kurzentrums in Grömitz. Beginn 19.30 Uhr. Open Ship 17.00 bis 19.00 Uhr Seenotkreuzer BREMEN, Seebrücke.

20.09.2008 Berlin: Berliner Reisemesse im Mercedes-Benz Pavillon, Seeburger Straße, mit Infostand der Seenotretter.

20.09.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr.

29.09.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle in Laboe. Beginn 19.30 Uhr.

03.10.-09.11.2008 Gütersloh: Sonderausstellung mit Fotos von Peter Neumann, Hamburg, im Stadtmuseum Gütersloh. Die Fotos können käuflich erworben werden.

08.10.2008 Büsum: Sturmflutwelten Forum »Blanker Hans« in Büsum. Filmvortrag 19.00 Uhr über die Arbeit der Seenotretter. 17.00 - ca. 18.00 Uhr Besichtigung Seenotkreuzer HANS HACKMACK am Stationsliegeplatz an der Schleuse. Eintritt frei.

09.10.2008 Grömitz: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Passage des Kurzentrums Grömitz. Beginn 19.30 Uhr. Im Vorwege des Filmvortrages findet ein Open-Ship-Programm auf dem Seenotkreuzer BREMEN in der Zeit von 17.00 bis 19.00 Uhr an der Seebrücke statt.

15.10.2008 Rostock/Warnemünde: Um 15.00 Uhr, Am Leuchtturm 1, Informationszentrum Seenotretter. Wissenswertes für kleine und große Ferienkinder über die Arbeit der Seenotretter mit anschließender Besichtigung des Seenotkreuzers ARKONA.

15.10.2008 Pelzerhaken: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter im Haus des Gastes, Dünenkamp 7. Beginn der Veranstaltung 19.30 Uhr.

20.10.2008 Laboe: Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter in der Lesehalle Laboe. Beginn 19.30 Uhr. Bitte beachten Sie die örtlichen Aushänge. Im Anschluss kurze Besichtigung des Seenotkreuzers BERLIN am Liegeplatz.

29.10.2008 Rostock/Warnemünde: Um 15.00 Uhr, Am Leuchtturm 1, Informationszentrum Seenotretter. Wissenswertes für kleine und große Ferienkinder über die Arbeit der Seenotretter mit anschließender Besichtigung des Seenotkreuzers ARKONA.

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20 LÄNGSSEITS · AUSGABE 4/5 · September 2008

Schnappschüsse vom »Tag der Seenotretter 2008«

»Besuch von oben« beim Übungseinsatz im Hafen von Sassnitz: DerRettungshubschrauber fliegt an . . .

. . . und bringt sich in Landeposition über dem Hubschrauberdeck derWILHELM KAISEN . . .

. . . wo er dann »ganz behutsam« aufsetzt -- ein Präzisionsmanöver für Pilot und Vormann.

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 40

28063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0

Telefon +49 (0)421 · 53 707 620

Telefax +49 (0)421 · 53 707 690

E-Mail [email protected]

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Längsseits

AUSGABE 6 · DEZEMBER 2 0 0 8 DEUTSCHE GESELLSCHAFT ZUR RETTUNG SCHIFFBRÜCHIGER

Seenotretter ziehenZwischenbilanz zum Herbst

991 Menschen haben die Besatzungender DGzRS in den ersten zehn Monatendes Jahres 2008 aus Seenot gerettet undaus Gefahrensituationen befreit (2007:825). Von den 61 Seenotkreuzern undSeenotrettungsbooten in Nord- undOstsee wurden 1939 Einsätze (2007:1909) gefahren.

Bei kaum verändertem Witterungsver -lauf im Vergleich zum Vorjahr beobach-teten die Besatzungen der DGzRS-Flotteeine Zunahme der Einsätze für dieFreizeitschifffahrt zwischen Anfang Juniund Ende August. Weniger Nieder -schlags tage, dafür aber häufige und kur-ze, kräftige Starkwind- und Sturmperio -den brachten Freizeitskipper und ihreBesatzungen in Bedrängnis. Gut dieHälfte aller Einsätze wurde für diesenBereich gefahren.

In Nord- und Ostsee wurden zwischendem 1. Januar und dem 31. Oktober 2008

* 121 Menschen aus Seenot gerettet und* 870 Personen aus drohenden Gefah -

ren situationen befreit,

* 391 Erkrankte oder verletzte Men -schen von Seeschiffen, Inseln oderHalligen zum Festland transportiert,

* 61 Schiffe und Boote vor dem Total -verlust bewahrt,

* 850 Hilfeleistungen für Wasserfahr -zeu ge aller Art erbracht sowie

* 506 Einsatzanläufe und Sicherungs -fahr ten absolviert.

• Den ersten Einsatz im neuen Jahr fuhrdas Seenotrettungsboot WOLTERA/Sta tion Juist am 16. Januar 2008. Einmit Splitt beladener, 30 Meter langerKüstenfrachter wurde von der knappzehn Meter langen WOLTERA nach Na -vigationsproblemen im engen Fahr -wasser frei- und eingeschleppt.

• Dem schnellen und beherzten Ein -greifen der Seenotretter von der Sta -tion Neuharlingersiel verdankten imMai fünf Mädchen aus Lingen (Ems),dass sie ihre Wattwanderung bei auf-laufendem Wasser in buchstäblich

letz ter Minute an Bord des Seenot -rettungsboots NEUHARLINGERSIELfast unverletzt beenden konnten.

• Rund 30 Kilometer vor Bremerhavenrettete die Besatzung des Seenot -kreuzers HANNES GLOGNER ein Bre -mer Ehepaar von seiner sinkenden Se -gel yacht. Die Yacht hatte eine Fahr -wassertonne gerammt und war in kur-zer Zeit voll Wasser gelaufen.

• 60 Skipper und ihre Besatzungen wur-den am Wochenende um den 22. Juniin Nord- und Ostsee aus Seenot geret-tet und aus drohenden Gefahrensitua -tionen befreit.

• Bei widrigen Wetter- und Seegangs -verhältnissen gelang es der Besatzungdes Seenotkreuzers ARKONA/StationWarnemünde am 23. August 2008,vier im Wasser treibende Segler vorAhrenshoop/Fischland zu retten. DreiMänner und eine Frau waren bei star-

Bei 1939

Einsätzen 991

Menschen aus Seenot gerettet und drohender Gefahr befreit

Präsentierten Einsatzzahlen der Rettungsflotte (v.l.): DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien, unser»Bootschafter 2008« Thomas Schaaf. Überreichte eine großzügige Spende: Henning Rodekohrvon VILSA-Brunnen.

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2 3 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

ken Südwestwinden mit Stärken biszu acht Beaufort (ca. 67 km/h Wind -geschwindigkeit) mit ihrem 7,5 Meterlangen Segelkutter gekentert. Sie trie-ben über eine Stunde im 18 Grad kal-ten Ostseewasser.

• Mit vier Seenotkreuzern unterstütztedie DGzRS die Suche nach einer am 4.September 2008 in der Nordsee vonBord des Segelschulschiffs »GorchFock« gestürzten Matrosin über 20

Stunden - leider ohne Erfolg.

• Anfang Oktober rettete die Besatzungdes Seenotkreuzers BERNHARD GRU-BEN aus der 17 Grad kalten Nordsee vorNorderney einen 56-jährigen Segler,nachdem er auf einer Untiefe gestran-det war und sich in seine Rettungs -insel begeben hatte. Seine Yacht ver-sank.

»Bootschafter« Thomas Schaaf wird vonTV-Moderatorin Bettina Tietjen abgelöst

Der »Bootschafter« 2008, Werder Brem -en-Trainer Thomas Schaaf, würdigte dieArbeit der DGzRS am Rande des Trai -

nings lagers auf der Nordseeinsel Nor -der ney. Bei einem Besuch an Bord deshier stationierten Seenotkreuzers BERN-HARD GRUBEN zusammen mit seinemTrainerstab fasste er seine Ein drücke zu-sammen: »Besonders beeindruckt mich,welche Verantwortung die Seenotretterübernehmen, welchen Mut sie zeigen,wie sie sich gegenseitig helfen, wenn siebei schlechtestem Wetter raus müssen,um für die Menschen da draußen da zusein, die oft nur noch die eine Hoffnunghaben, dass jetzt jemand kommt undHilfe bringt.«

Wirkungsvoll war auch die Unter -stützung von Thomas Schaaf, dem -stellvertretend für Werder Bremen - derNordsee Touristik Award verliehen wur-de.

Das damit verbundene Preisgeld von5.000 Euro spendete er den Seenotret -tern mit den Worten: »Wir freuen unssehr über diese Auszeichnung. Das Geldmöchten wir an die Seenotretter derDGzRS weiterreichen, die einen sehrwichtigen und extrem guten Job an derKüste machen.«

»Bootschafterin« 2009 wird die NDR-Fernsehmoderatorin Bettina Tietjen, dieihr Ehrenamt im Januar antritt.

VILSA-Brunnen spendet 20.000 Euro

Eine großzügige Spende überreichte am5. November 2008 Henning Rodekohr,geschäftsführender Gesellschafter vonVILSA-Brunnen an die Seenotretter: »Mitdiesem Beitrag unterstützen wir dieSeenotretter beim Bau des neuen See -notkreuzers.«

Neuer Seenotkreuzer SK 30

Dieser Kreuzer und sein Schwesterschiffwerden Anfang 2009 in Dienst gestellt.Sie sind für die Stationen Nordstrand(Schleswig-Hol stein) und GreifswalderOie (Mecklen burg-Vorpommern) vorge-sehen. Neu bei diesem Typ ist eine ver-einfachte, robuste und Gewicht sparen-de Technik im elektrischen Bordnetz, derVerzicht auf das Wohndeck - der Besat -zung steht ein Stationsgebäude zurVerfügung - und der Ersatz des bei die-sem Typ nicht notwendigen Tochter -boots durch ein schnelles, seetüchtigesArbeitsboot für Flachwasserbereiche.

Auf dem Weg zur Station Nordstrand vor der Westküste von Schleswig-Holstein: SK 30.

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Gedanken zum Jahreswechsel

Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende –auf See und an Land, und um dasWichtigste vorweg zu nehmen: Bei ihrenvielen Einsätzen, nicht selten unterschwierigsten Bedingungen, sind unse-re Seenotretter gesund wieder zurück-gekehrt.

Sicherheit an Bord muss auch weiterhinoberstes Prinzip unseres Handelns sein.Ende des Jahres gingen die beiden 20-Meter-Seenotkreuzer ihrer Fertigstel -lung entgegen.

Gerade im Sinn der Sicherheit für unsereBesatzungen waren der technische undfinanzielle Auf wand im Rahmen einesKenterversuchs auf der Fassmer-Werftabsolut vertretbar, und es war für uns al-le schon ein eindrucksvolles Bild, als sichder Neubau in kürzester Zeit wiederselbst aufgerichtet hat.

Für uns gilt aber auch, nur Einheiten inDienst zu stellen, die unsere hohenAnforderungen an technischen Mög -lichkeiten erfüllen. Die ersten Erfah -rungen mit SK 30 im Wasser waren aller-dings nicht zufrieden stellend. Was fürdie einen eher ein Problem sein mag, istfür andere dagegen eine Herausfor -derung. Zusammen mit der Bauwerfthaben wir diese Herausforderung ange-nommen, ganz in dem Bewusstsein, der-artige Erfahrungen lieber in der Test -phase, als später im Einsatz zu machen.Wir sind überzeugt, dass die Expertenauf allen Seiten die richtigen Antwortenauf die Fragen und entsprechendeLösungen finden.

Bleiben wir in unserem Rückblick in derRettungsflotte. Dank privater Fördereraus dem Ruhrgebiet konnte das Seenot -

rettungsboot Juist von der StationSchleswig im Rahmen einer kleinen Feierin WALTER MERZ umbenannt werden.Die Seenotretter von der Station Büsumkonnten ein neues Stationsgebäude be-ziehen, und in Bremerhaven wurdenRäumlichkeiten im Lotsengebäude undein entsprechender Ponton unmittelbardavor eingerichtet. In Folge der Erweite -rung unserer Zentrale in Bremen wurdenicht zuletzt die SEENOTLEITUNG neugestaltet und ausgestattet.

Auf dem Spendensektor wird 2008 si-cher nicht als ein leichtes Jahr in unsereAnnalen eingehen. Wenngleich es für ei-ne Bilanz zum jetzigen Zeitpunkt nochzu früh ist, bleibt viel zu tun, um einer-seits die Kosten im Griff zu behalten undandererseits nach Möglichkeiten zu su-chen, die Spendeneinnahmen zu erhö-hen – und dies in einer Zeit, in der auchwir von negativen äußeren Einflüssennicht verschont bleiben. Wir sind jedochzuversichtlich, dass uns dies in gemein-samen Anstrengungen gelingen wird.

Da ist es von besonderer Bedeutung,entsprechende Unterstützung aus allenTeilen der Bevölkerung zu erfahren. Undhierzu zählt auch die Unterstützung vonprominenter Seite; so geschehen imRahmen einer Charity Gala in Berlin zu-sammen mit unserem Schirmherrn,Bundespräsident Horst Köhler, und eini-gen »Bootschaftern«. Eine Fortsetzungdieser ausgesprochen erfolgreichenAktion ist für den Herbst 2009 inBremen vorgesehen.

Apropos »Bootschafter«: Mein Dank giltan dieser Stelle bereits Thomas Schaaf,dem Trainer von Werder Bremen, der dasEhrenamt in den vergangenen Monatenmit großem Engagement ausgefüllt hat.Ihm folgt für das Jahr 2009 die Fernseh-Moderatorin Bettina Tietjen. Auf dieZusammenarbeit ab Januar dürfen wiruns schon freuen. Für Furore in derMusikwelt und in den Medien hat dieKultband »Torfrock« gesorgt, die ihrenSeenotretter-Song »Search and Rescue«zu Gunsten der DGzRS in der Öffentlich-keit präsentiert hat.

»Kunst des Sammelns« – unter diesemTitel hatten sich namhafte Maler zu ei-ner interessanten Sonder-Ausstellungim Frühjahr 2008 in der »Galerie undKünstlerhaus Spiekeroog« versammelt.Tatkräftig unterstützt durch den »Haus -

herrn« Niels Stolberg stand auch hier dieArbeit der Seenotretter im Mittel punktdes Geschehens.

Vor einigen Jahren haben wir die Aktion»Schüler helfen Seenotretter« ins Lebengerufen. Diese hat sich inzwischen eta-bliert und ist in diesem Jahr von Bremer -haven auf eine Schule in Bad Bent -heim/Gildehaus übergegangen. Paralleldazu sind auch Schülerinnen und Schü -ler in Adendorf bei Lüneburg aktiv ge-worden und erneut eine Realschule immünsterländischen Sendenhorst.

Was bislang – wie gesagt – unter demMotto »Schüler helfen Seenotretter« lief,soll zukünftig etwas zeitgemäßer denTitel »Klasse Seenotretter!« tragen.

Außerordentlich bewährt hat sich ein-mal mehr der »Tag der Seenotretter«,der an der Küste inzwischen zu einer fe-sten Institution geworden ist. 2008 hatsich erstmals die Zentrale in Bremen be-teiligt, und auch hier war die Resonanzderart positiv, dass über eine Wieder -holung im kommenden Jahr nachge-dacht wird. Aber auch hierfür gilt: Vonnichts kommt nichts! Es bedarf vielerhelfender Hände auf See und an Land,haupt- wie ehrenamtlich, um diesen Tagzu einem Erfolg werden zu lassen.

Abschließend möchte ich nochmals aufdie Tagung mit den Mitgliedern unseresBeschlussfassenden Gremiums im Mai2008 in Bremen zurückblicken. GerhardHarder und ich sind von den Ordent -lichen Mitgliedern in unseren Funktio -nen wieder gewählt worden. Für das unsentgegengebrachte Vertrauen an dieserStelle nochmals ein herzliches Danke -schön. Mit Christel Vinnen ist derVorstand komplett, und wir freuen unsauf die zukünftigen Aufgaben in unse-rem Ehrenamt.

Zum Jahreswechsel danke ich allenMitarbeiterinnen und Mitarbeitern inunseren Reihen für das Geleistete. Ichwünsche Ihnen und Ihren Familien einfrohes Weihnachtsfest und alles Gutefür das neue Jahr.

IhreDeutsche Gesellschaftzur Rettung Schiffbrüchiger

Michael Grobien- Vorsitzer -

Michael Grobien

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4 5 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

…Peter Hellwig, der bereits am 5. April2008 im Alter von 45 Jahren verstarb.Von Anfang Juni 1989 bis Ende Juni2002 war der Nautiker Besatzungs -mitglied zunächst auf der BERLIN, spä-ter auf der BREMEN.

…Karl ter Har, der am 28. August 2008

verstorben ist. Von Mitte der 50er bisMitte der 90er Jahre war er freiwilligerRettungsmann auf unserer StationNeu harlingersiel und fuhr auf den See -notrettungsbooten ULRICH STEFFENS

und SIEGFRIED BOYSEN. Er hat sich indieser Dienstzeit für den Seenot-Such-und Rettungsdienst engagiert und mu-tig für in Not und Gefahr gerateneMenschen eingesetzt.

…Rolf Nowack, der im Alter von 58

Jahren am 2. November 2008 verstarb.Er war von November 1978 bis Ende2006 Decksmann auf den Seenotkreu -zern GEORG BREUSING und ALFRIEDKRUPP und fuhr zahlreiche, oft gefährli-che Einsätze.

Die DGzRS wird Peter Hellwig, Karl terHar und Rolf Nowack ein ehrendesAndenken bewahren.

Wir trauern um...

Fahrgastschiff mit 80 Passagieren an Bord unter Seebrückefestgeklemmt Ein mit 80 Passagieren besetztes Fahr -gast schiff geriet am Donnerstag, dem 11.September, vor Grömitz in eine missli-che Lage, als es sich nach einer Grund -berührung mit dem Heck unter einerSeebrücke verklemmte. Der Kapitän riefden Seenotkreuzer BREMEN (StationGrömitz) zu Hilfe, dem es gelang, dasknapp 40 Meter lange Schiff frei zu zie-hen.

Das Fahrgastschiff »MS Sven Johann -sen« aus Travemünde befand sich auf ei-ner Ausflugsfahrt, als es am spätenNach mittag an der Nordseite der Grö -mitzer Seebrücke auf Grund geriet. Beistarkem östlichen Wind mit fünf bis

sechs Beaufort (um 40 km/h) und gut ei-nem Meter Wellenhöhe schob sich dasHeck so unter die Brücke, dass dieBesatzung das Schiff aus eigener Kraftnicht mehr befreien konnte.

Der Kapitän alarmierte unmittelbar dieSeenotretter, die kurz darauf beimHavaristen eintrafen. Mit Hilfe einerstarken Schleppleine und der zusätzli-chen Unterstützung des TochterbootesVEGESACK gelang es der Besatzung derBREMEN, das Fahrgastschiff wieder freizu ziehen.Eine Gefahr für Besatzung und Passa -giere der »MS Sven Johannsen« bestandnicht.

Das Tochterboot des Seenotkreuzers stellt die Schleppverbindung zur eingeklemmten »MSSven Johannsen« her.

Bei seinem letzten Österreich-Urlaubglaubte unser ehrenamtlicher Mitarbei -ter Morten Benjamin Heitmann ausHamburg zu träumen: Da stand dochauf etwa 3798 Meter Höhe ein(Ruderrettungs-?) Boot mit einemHansekreuz Aufkleber. Heitmann fragtesich und die Redaktion von »Längs seits«(schmunzelnd), ob das Boot hier auf demGroßglockner stationiert sei oder einNavigationsfehler zu einer ungewöhnli-chen Strandung geführt habe. Wir kön-nen ihm versichern, dass dieses Boot –trotz Hansekreuz am Bug – nicht zu un-serer Flotte zählt. Ob sich da ein Touristeinen Scherz erlaubt hat?

Station Großglockner oder ein leichter Navigations-fehler?

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Unter einem Dach mit den Lotsen am alten VorhafenNeue Räume für die Besatzungund ein neuer Liegeplatz fürden Seenotkreuzer inBremerhaven

Ein heller, großzügiger Aufenthalts- undSchulungsraum im ersten Stock sowieeine solide ausgestattete Werkstatt mitLager im Erdgeschoss des neuen Lotsen -g e bäudes am alten Vorhafen in Bremer -haven beherbergen seit Freitag, dem 24.Oktober 2008, die DGzRS. Auf rund 80

Quadratmetern findet die Besat zungunter der Leitung von Vormann UlrichFader Platz für Besprechungen, Fort -bildungs veranstaltungen und für klei-nere Reparaturarbeiten.

In unmittelbarer Anbindung an dieHafeneinfahrt ist zudem eine Ponton -a n lage mit Liegeplätzen für die Lot -sen boote sowie den SeenotkreuzerHERMANN RUDOLF MEYER entstanden.

Schon im Mai 2007 war hier ein Frisch -wasseranschluss für die Seenotretter in-stalliert worden - eine gemeinsameSpende von Dieter Czarnetzki (Weser-Yacht-Club), der SWB, der Installations-Firma Marquard, der BremerhavenerEntsorgungs-Gesellschaft und MaiceHissenkämper vom Lions-Club »SeuteDeern«.

DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien ließ inseiner Ansprache die Geschichte der

Station Bremerhaven Revue passieren:»Sie gehört zu den ältesten Einrich -tungen ihrer Art in unserem Land. So gabes hier bereits 1863, somit zwei Jahre vorGründung der DGzRS, Bemühungen zurErrichtung eines Bremischen Vereins zurRettung Schiffbrüchiger. Auf die ersteErwähnung eines Bootschuppens sindwir in unserem Archiv für das Jahr 1867

gestoßen. Dort ist die Rede von einemsteinernen Schuppen auf der Geestekajezur Einfahrt in den alten Hafen, 1868

ausgestattet mit Helgen und Ablauf -bahn, damit das Boot (Zitat) bei jedemWasserstande rasch und leicht flott zumachen ist (Zitatende).«

Grobien führte weiter aus: »Von Breme r -haven aus sind stets besonders lei-stungsstarke Rettungseinheiten zumEinsatz gekommen. Grund hierfür ist vorallem die exponierte Lage im Bereich derAußenweser mit einem außergewöhn-lich hohen Verkehrsaufkommen in ei-nem Revier, das witterungs- und topo-graphisch bedingt für jeden Seefahrer zuden Anspruchvollsten auf der Welt ge-hört. Zu diesen in ihrer jeweiligen Epo -che besonders leitungsfähigen Einhei -ten zählen Motorrettungsboote wie dieWESER und LOTSENKOMMANDEUR LEP-PERT sowie später die modernen See -notkreuzer BREMEN, H.H. MEIER undVORMANN LEISS. 1996 wurde hier derSee notkreuzer-Neubau HERMANNRUDOLF MEYER stationiert.«

Gute Nachbarschaft lebt auch von gutenGesten – und so konnte sich am neuenLiegeplatz des Seenotkreuzers HER-MANN RUDOLF MEYER in BremerhavenVormann Ulrich Fader über ein großzü-giges Nachbarschaftsgeschenk freuen:Lotsen-Ältermann Kapt. Stephan Blass -hofer überreichte jetzt den Seenotret -tern und neuen Nachbarn direkt amneuen Dienstgebäude der Lotsen brü -der schaft Weser II/Jade einen Spenden -scheck über 2.000 Euro.

Seit jeher sind Lotsen und Seenotretterfreundschaftlich und respektvoll einan-der verbunden. Von der großzügigenSpende soll unter anderem dieStationswerkstatt im Lotsengebäudemit technischem Gerät ausgestattetwerden. Kleine Reparaturen werden hiervon der Besatzung vor Ort erledigt.

Besuch an Bord: Lotsen-Ältermann StephanBlasshofer überreichte DGzRS-VormannUlrich Fader einen Umschlag mit Spenden -scheck.

Spende von denneuen Nachbarn

Ihren Bericht fürLÄNGSSEITS…schicken Sie uns direkt an die Redaktion perE-Mail [email protected]

Fax +49(0)421 53 707 690

oder per Post an die

DGzRS »Längsseits«Werderstraße 2D- 28199 Bremen

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6 7 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Jüngster Förderer der SeenotretterPaul Stenzel, als Sohn von Christianeund Torsten Stenzel in Hamburg am16.09.2008 geboren, wiegt 3.490 g undist 52 cm lang. Vom Tag seiner Geburt anhaben seine glücklichen Eltern ihn zumneuen Förderer der Seenotretter ge-macht.

Torsten Stenzel, seit gut zehn Jahren eh-renamtlicher Mitarbeiter der DGzRS, un-terstützte während seiner Studienzeitauf der Seefahrtschule in Emden dieSeenotretter auf zahlreichen Veranstal -tun gen in der ostfriesischen Region.

Mit seiner Frau Christiane zog es ihnspäter nach Schleswig-Holstein, wo erebenfalls tatkräftig auf Veranstaltungenfür die Seenotretter wirbt. Wann immeres ging, wurde er dabei von seiner Ehe -frau Christiane unterstützt.

»Längsseits« wünscht der jungenFördererfamilie, die sich mit vielHerzblut und persönlichem Engage -ment für die Seenotretter einsetzt, viel

Freude an ihrem süßen Spross und allesGute für die Zukunft. – Vielleicht wächstja ein neuer Rettungsmann heran?

Der kleine Paul im seligen Schlummer – mitHansekreuz (?) auf dem Beißring.

Feinwerkmechaniker DennisSorgenfrei ganz vorn bei denDeutschen MeisterschaftenIm Land Bremen absolvierte er die Prü -fung vom Auszubildenden zum Fein -werk mechaniker als Bester: Dennis Sor -gen frei (21) aus dem Mitarbeiterstammder DGzRS-Reparaturwerft. Der Landes -meister wurde Anfang November zur»Deutschen Meisterschaft des Hand -werks« eingeladen, bei der aus jedemBundesland der jeweilige Beste an denStart bzw. an den Schraubstock ging.Dennis Sorgenfrei belegte hier einenhervorragenden siebten Platz.

Zu den praktischen und theoretischenPrüfungsaufgaben zählte unter ande-rem die Fertigstellung einer speziellenFräsvorrichtung sowie Planung, Zeich -nung, Aufbau und Einrichtung einespneumatischen Werkzeugs.Besonders beeindruckt war der jungeDGzRS-Mitarbeiter von der harmoni-schen Stimmung trotz Prüfungsstress:»Wir hatten uns alle vorher noch nie ge-

sehen, waren aber vom ersten Momentan auf einer ‚Wellenlänge’. Wir wussten,wovon wir gesprochen haben.«

Nicht zuletzt die gute Ausbildung in der»Halle«, wie unsere Reparaturwerfthausintern auch genannt wird, hat denGrundstein für die hohe Leistungs -qualität gelegt. Davon ist DennisSorgenfrei überzeugt. Und wir freuenuns, dass es um die Zukunft unsereshandwerklichen Nachwuchses bestensbestellt ist. Glückwunsch, Dennis!

Sparda-Bank spendet für SK 31

Einen symbolischen Scheck in Höhe von5.000 Euro erhielt jetzt Ralf Krogmann(M.), Leiter der DGzRS-ZweigstelleHamburg, in der Filiale der Sparda-BankHamburg eG im Einkaufszentrum Ham -burger Straße von Oliver Holst, demstellvertretenden Filialleiter (l.) und vonHarald Döhren (Prokurist/Vertriebsdi -rek tor). Die Spende dient dem Bau desneuen Seenotkreuzers SK 31.

Ingrid Kaps vom Lübecker Motor -boot-Club berichtete in der Dezem -berausga be der Vereinsbro schü re»Im Bugkorb« über den Ursprung ei-nes bekannten Brauchs:

Wussten Sie schon…,dass der Nikolausstiefel früher einkleines Schiff war?

Schiffchensetzen nannte man im 15.Jahrhundert diesen Brauch, bei demkleine Nikolausschiffe aus Papier ge-bastelt wurden, in welche der Niko -laus seine Gaben legte.

Der Hindergrund ist wahrscheinlichder, dass der Nikolaus als Patron derSeefahrer gilt.

Später wurde das Schiffchen durchStiefel, Schuhe oder Strümpfe abge-löst.

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Die Erfolgsausstellung der Seenotrettermit dem Titel »Alle Flüsse laufen insMeer« war im Oktober und Novemberzu Gast im Stadtmuseum Gütersloh.

Hier in der Geburtsstadt eines derDGzRS-Mitbegründer – des Naviga tions -lehrers Adolph Bermpohl – wurde denBesuchern ein eindrucksvolles Bild des-sen präsentiert, was der Sohn der Stadt

einst begründet hatte - und wie es sichbis in die Neuzeit entwickelt hat.Kurzum: ein Bilderspaziergang durch 143

Jahre DGzRS, gewissermaßen vomRuderboot zum Seenotkreuzer.

Ergänzt wurde die Ausstellung durchhochwertige, ausgesuchte und hand -signierte Bilder des Hamburger Yacht -foto grafen Peter Neumann.

Lothar Wirth (v.l.), ehrenamtlicher Mitarbei ter aus Bremen, Renate Horsmann, Vorsitzen de desHeimatvereins und Dr. Rolf Westhei der, Museumsdirektor, stellten sich der Presse beim erstenFoto termin.

Blick von oben auf die Ausstellung im Stadtmuseum Gütersloh: Auf engem Raum wurde demBesucher viel Information und Illustration über Entstehung und Geschichte des deutschenSeenotrettungswerks vermittelt.

Schützengilde hilft mit

Alljährlich im September findet im nie-dersächsischen Thedinghausen vor denToren Bremens der »Thänhuser Markt«statt. Und seit vielen Jahren präsentiertsich die ortsansässige Schützengildeden Marktbesuchern und »hilft mit« zuGunsten der Seenotretter. Jung und Altkönnen bei den Schützen ihr Glück ver-suchen. Der Erlös geht an die DGzRS:rund 160 Euro!

Es schrieb uns Frau B. aus C. – nicht oh-ne Augenzwinkern – und fügte dasFoto (u.) bei:

Hallo, liebe Seenotretter,

ich bin entsetzt! Was ist denn da pas-siert? Beim Kenterversuch sah dasSchiff doch noch ganz anders aus. Istdie Änderung im Sinne der DGzRS,oder hat das die Werft vermasselt, alsda einer mal nicht aufgepasst hat?Diese Version des SK 30 besteht einenKentertest wohl nicht…

Zu Besuch in Gütersloh, der Geburtsstadt des DGzRS-Mitbegründers Adolph Bermpohl

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8 9 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Neue Messe, neuer Standort und eine große SpendeGroßer Andrang am Messestand derSeenotretter auf der Hanseboot 2008 inHamburg. Nach Fertigstellung des neu-en Messegeländes präsentierten sich

auch die Seenotretter an einem neuenStandort mit dem größten, bislang aufdieser Messe eingesetzten Informati -ons stand.

Einen besonderen Tag feierte unser eh-renamtlicher Mitarbeiter Peter Engel -hard: Er sammelt seit über 30 Jahren aufder Messe für die Seenotretter. Dafür seian dieser Stelle einmal ein ganz herzli-ches Dankeschön ausgesprochen, ver-bunden mit dem Wunsch » Weiter so!«

Am Rande der Messe feierte WalterMeier-Kothe aus Kiel nicht nur seinen 65.Geburtstag in Hamburg - seine Firma,die COWAHA GmbH, wurde vor 60

Jahren gegründet und übernahm vor 30

Jahren die Agentur für Baltic Yachts ausFinnland.

Gründe genug also um zu feiern. Unddas zu Gunsten der Seenotretter aufdem Traditionssegelschiff »RickmerRickmers« im Hamburger Hafen.

Eine besondere Verbindung zur DGzRSentstand für Walter Meier-Kothe, als der(ehemalige) Seenotkreuzer HERMANNRITTER ihn und seine Crew vor Jahren inder Nordsee aus Seenot rettete.

»Altes Schleu senhaus« ist neues Domizil in BüsumIn neuem Glanz erstrahlt das »AlteSchleusenhaus« am Südstrand auf demDeich am Hafen von Büsum. Nach derRenovierung und dem Abschluss derUmbaumaßnahmen ist zum Herbst dieDGzRS dort eingezogen und hat am 10.Oktober 2008 offiziell ihr neues Sta -tions gebäude in Betrieb genommen.Auf rund 100 Quadratmetern, verteiltüber drei Geschosse, haben dieSeenotretter adäquate Aufenthaltsräu -me, die auch zu Besprechungen undWeiterbildungs maßnahmen genutztwerden können.

Die Besatzung vom Seenotkreuzer HANSHACKMACK hatte in den Monaten zu-vor selber mit Hand angelegt und dieMänner vom Bau tatkräftig unterstützt.DGzRS-Vorsitzer Michael Grobien in sei-ner Ansprache: »Bei Baumaßnahmenheißt das Zauberwort nun einmal‚Eigenleistung’, wenn man Geld sparenwill. Und dies ist für unsere Gesellschaft,die ausschließlich durch Spenden finan-ziert wird, von besonderer Bedeutung.«

Die fachlich kompetente Betreuung undDurchführung der Sanierungsarbeitenlag in den Händen der Bauunterneh -mung Peters aus Meldorf, der MichaelGrobien seinen besonderen Dank aus-sprach.Im Einzelnen wurde im Erdgeschoss eineWerkstatt eingerichtet. In vier Ruheräu -me im ersten Stock können sich Be -satzungsmitglieder in der einsatzfreien

Zeit zurückziehen. Im Dachgeschoss be-findet sich ein Wach-, Aufenthalts- undSchulungsraum. Sanitärbereiche und ei-ne Küche vervollständigen das Raum -angebot.

Darüber hinaus ist auch der Seenot -kreuzer umgezogen und hat unmittel-bar vor dem Stationsgebäude seinenneuen Liegeplatz erhalten.

Einmal quer über’n Hafen umgezogen: Die Station Büsum wechselte von der einen auf die an-dere Hafenseite und hat jetzt ein festes Dach über dem Kopf.

Spendenübergabe auf dem Messestand der Seenotretter. 3.390 Euro überreichte (v. l.) WalterMeier-Kothe an Helga Engelhard (ehrenamtliche DGzRS-Mitarbeiterin). Sohn Chistian Meier-Kothe und Wolfgang Schneider (ehrenamtlicher DGzRS-Mitarbeiter) freuten sich zu Recht –ein schöner Tag für alle Beteiligten.

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Bremer Silber-ManufakturKoch & Bergfeld fertigthochwertige Präsente

Klein und fein: Hansekreuz aufManschettenknöpfen,Brieföffner und KaffeelöffelPartnerschaft der Traditionalisten: DieDGzRS – bekannt als »Die Seenotretter«– gegründet im Jahr 1865, sowie dieBesteckmanufaktur der Silberwaren -man ufaktur Koch & Bergfeld, gegründetim Jahr 1829, haben einen Partner -schaftsvertrag geschlossen.

Die Seenotretter haben eine Reihe vonMerchandising-Artikeln bei Koch &Bergfeld in Auftrag gegeben: Manschet -ten knöpfe in Sterlingsilber, Brieföffner,Espresso- und Kaffeelöffel in 150 Grammversilbert – alle handgraviert mit demLogo, dem markanten Hansekreuz. DerVertrieb erfolgt über den Onlineshop derSeenotretter (www.dgzrs-service.de) so-wie Koch & Bergfeld, die dafür mit einerLizenzabgabe die Arbeit der DGzRS un-terstützen. Heinrich Hoppe, DGzRS-Geschäftsführer: »Wir freuen uns, eineinnerbremische Partnerschaft begrün-

den zu können, die bundesweiteWirkung entfalten wird. Unsere rund280 000 Fördermitglieder interessierensich dafür, weitere Möglichkeiten gebo-ten zu bekommen, die Verbundenheitmit uns auch zeigen zu können. Dieschönen Produkte von Koch & Bergfeldwerden ihre Verbreitung finden, da sindwir uns sicher.«

Klaus Neubauer, Geschäftsführer derBesteckmanufaktur Koch & Bergfeld:»Für uns ist dies eine ideale Partner -schaft. Unsere fast schon historisch zunennenden Unternehmungen passenvon der Wertigkeit hervorragend zusam-men – einer der von Spenden auf -kommen und Mitgliederzahl größtendeutschen Vereine mit Sitz in Bremenund die einzige deutsche TOP-30-Luxusmarke aus Bremen. Auch wir wer-den uns dafür einsetzen, viele Seenot -retter-Artikel an unsere Kunden zu ver-kaufen, damit für die beeindruckendeArbeit auf hoher See möglichst viel Geldin Form unserer Lizenzzahlung eingeht.«

Auf eine erfolgreiche Kooperation freuen sich die Geschäftsführer Klaus Neubauer (2.v.l.) undWigmar Bressel (r.) von Koch & Bergfeld sowie Heinrich Hoppe (l.) und Dr. Bernd Anders (2.v.r.)von der DGzRS.

Die Seenotrettersagen Danke

Trafen sich am 23. Oktober dieses Jahresan Bord des Seenotkreuzers BERLIN inLaboe: Richard Anders (Bildmitte),Mitglied des Beschlussfassenden Gre -miums der DGzRS, Dr. Bernd Anders(rechts) von der DGzRS-Geschäftsfü h -rung und nicht verwandt mit RichardAnders, sowie Vormann Michael Müller.Der Grund war – einmal mehr – ein sehrerfreulicher: Richard Anders hatte an-lässlich seines runden Geburtstags aufGeschenke verzichtet und stattdessenum Spenden für die Seenotretter gebe-ten. Seine Gäste wiederum ließen sichnicht lange bitten, sodass am Ende einstolzer Betrag an das Seenotrettungs -werk übergeben werden konnte. DieSeenotretter sagen herzlichen Dank!

Der Seenotkreuzer BERNHARD GRUBENmusste am 8. Dezember 2008 vormit-tags dem Fischkutter »Sperber« zu Hilfekommen, der manövrierunfähig imFahrwasser »Busetief« an der west -lichen Spitze der Insel Norderney trieb.Das Fangnetz hatte sich im Propeller ver-fangen und zur Blockierung derAntriebswelle geführt. Der Kutter wurdenach Norderney eingeschleppt.

Fischkutter triebmanövrierunfähigvor der Küste

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10 11 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Laura Köhler im »grünen Blaumann«und mit 10er-Ringmaulschlüssel im Werft-Praktikum Dass Praktikanten - pardon: Praktikan -tinnen - mit dem Besen durch die Werk -statt geschickt werden, um Ar beits abfällezu beseitigen, stimmt nicht. Laura Köhlerhat es bei ihrem zweiwöchigen Praktikumin der DGzRS-Werft so erfahren. Die 16-jährige Gymna siastin aus Bardenfleth(Unterweser) absolvierte zwei »Schnup -per wochen« im November bei der DGzRS.Auf eigenen Wunsch, denn die junge Fraumöchte später das Studium als »Inge -nieurin für Schiffbau und Meerestechnik«aufnehmen.

Der Berufswunsch kommt nicht von un-gefähr: Die Mutter fuhr als Maschinen -assistentin zur See. Ihre Reisen führtensie bis in die USA und nach Indien.

Die zwei Jahre ältere Schwester möchtespäter als Schifffahrtskauffrau aktiv seinund die Großmutter arbeitet im Em -pfang bei der Fassmer-Werft in Berne-Motzen. Dort, wo auch Seenotkreuzergebaut werden. Da lag es auf der Hand,einmal direkt bei der DGzRS nach einemPraktikumsplatz zu fragen – und die

Antwort war positiv. Der erste Tag be-gann mit einem Film über die Arbeit derSeenotretter. »Klar P3!« vermittelteLaura Köhler ein eindrucksvolles Bild vonder Arbeit der Besatzungen, wie es imMRCC zugeht und wie die Ausbildungzum Seenot retter läuft.

Anschließend führte sie der Weg im»grünen Blau mann«, dem Arbeitsove -rall, in die Werfthalle.

Mit dem 12er Schrauben schlüssel drehteLaura die Befestigungs schrau ben derseeschlagfesten Fenster vom Seenot -rettungsboot CASPAR OTTEN heraus –Vorbereitung für die alle drei Jahre fälligwerdende Generalüber holung.

Die Arbeit in den folgenden Tagen ließLaura »einmal durchs Schiff« gehen –und nach zwei Wochen fühlte sich diegelehrige Schülerin bestätigt in ihremBerufswunsch. »Das hat Spaß gemacht.Die Kollegen hier sind sehr nett, habenmir alles erklärt!« Wir wünschen vielGlück auf dem Weg in das Berufsleben!

Teamwork am Seenotrettungsboot: Laura Köhler (l.) und Stefan Neundorfer lösen gemeinsamdie Schrauben und Muttern am Fensterrahmen.

Gerhard Kleemann und Eilt Wessels vomBauunternehmen Eilt Wessels GmbHtragen mit der Übergabe einer Ret -tungs weste an Bord des Seenot kreuzersBERN HARD GRUBEN zur Sicherheit derBesatzung der Seenotretter bei. »AlsGeschäftsführer vom BauunternehmenWessels mit Sitz auf Norderney sehenwir auch die persönliche Verpflichtung,mit einer Spende direkt für die Sicher -heit der Rettungsmänner zu sorgen«,führt Gerhard Kleemann als Grund fürdie Unterstützung an. Besonders der indie Weste integrierte Peilsender beein-druckt Kleemann und Wessels, ist erdoch für ein schnelles Auffinden einesBesatzungsmitglieds in der See optimal.

»Für uns als ostfriesisches Unternehmenist es eine Selbstverständlichkeit, dieSeenotretter zu unterstützen. Ähnlichwie unser Bauunternehmen kümmernsich die Seenotretter um das Wohl unddie persönliche Sicherheit der Einwo h -ner und Urlauber auf Norderney. Gera deunser Engagement auf der Insel hat jetztzu dieser direkten Unterstützung inForm einer Rettungsweste geführt« be-gründet Wessels die Spende an dieSeenotretter und hofft, dass es noch vie-le Nachahmer geben wird. So hat EiltWessels zusammen mit seiner EhefrauIrmgard beschlossen, ebenfalls eineRettungsweste für die Besatzung desSeenotkreuzers BERNHARD GRUBEN zuspenden auch als Ausdruck seinerVerbundenheit zu den Seenotrettern, daEilt Wessels Mitglied im Beschluss -fassenden Gremium ist.

Gerhard Kleemannn (2. v. r.) und Eilt Wessels(2. v. l.) bei der Übergabe der Rettungswestenan die Besatzung der BERNHARD GRUBEN.

»Persönliche Verpflichtung fürdie Sicherheit der Rettungsmänner«

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Zwei Jubiläen auf dem »Roten Felsen«

Vor 25 Jahren, am 26. September, wurdeder neue Rettungsschuppen auf Helgo -land eingeweiht. Vor fünf Jahren wurdeder 46-m-Seenotkreuzer HERMANNMARWEDE mit Tochterboot VERENA inDienst gestellt.

Dieses Doppeljubiläum wurde gebüh-rend von den Seenotrettern am 27.September 2008 gefeiert. BürgermeisterBotter und der Leiter vom DGzRS-Infor -mationszentrum in Kiel, Jörg Ahrend,überbrachten den Rettungs männern anBord der HERMANN MARWEDE ihreGlückwünsche.

Im Rettungsschuppen zeigte die ehren-amtliche Mitarbeiterin, Edda Karhof,Filme der Seenotretter am laufendenBand. Daneben konnten Besucher in der

stationsbezogenen Bildergalerie dieGeschichte der Rettungsstation nach-vollziehen. Edda Karhof, selber seit über25 Jahren ehrenamtlich für die Seenot -retter tätig, stand für Fragen rund umdie Seenotrettungsstation Helgolandgern zur Verfügung.

Voll gepackt mit Informationen über dieDGzRS, nahmen die Besucher das An -gebot, die HERMANN MARWEDE zu be-sichtigen, gern wahr. Die Crew erklärteunermüdlich die technischen Einrich -tungen, die Maschine und das Bord -hospital ‚ihres’ Schiffes.

Ein Besucher war so beeindruckt von derAufgabe der Seenotretter, den techni-schen Möglichkeiten an Bord und demMut der Rettungsmänner, dass er sofortals neuer Förderer die wichtige Arbeitder Seenotretter mit einer regelmäßigenSpende unterstützen wird.

Rechtzeitig zum Jubiläum wurde amWeg vor dem Rettungsschuppen nochdie neue Informationstafel aufgestellt.Termine, Info-Material, Jahrbücher undnicht zuletzt eine Spendenbox gehörenzur Ausstattung, so dass Interessierte je-derzeit über Aktuelles informiert wer-den können.

Messereport vom Bodensee

Enttäuscht war Thorsten Neumann vomEvent-Team, als er zum Auftakt derBootsmesse ’Interboot’ in Friedrichsha fennicht die traditionellen, sonnengereiftenund überaus schmackhaften Bodensee-Äpfel als Begrüßungsge schenk der Messe -leitung am DGzRS-Stand vorfand. (»Äpfelsind die beste Speise – für Zuhause, für dieReise«).

Viele Aussteller zeigten sich ebenso über -rascht, bis mit dreitägiger Verspä tungendlich doch die dann aber frisch geernte-ten, wertvollen Vitamin C – Liefe ranten zu-gestellt wurden mit einem motivierendenMotto: »Eines musst Du stets Dir merken,wenn Du schwach bist: Äpfel stärken!«.

Heidi Bolle, Chris Hartmann, Heinz-PeterHerle (Foto), Ermo Lehari und CarstenSchaale war das nicht genug. Erfolgreichin Sachen »Vitamin B« konnten sie überdie Aufgaben der Seenotretter berichtenund zahlreiche Beziehungen finanziellerNatur zu den Messebesuchern aus demDreiländereck herstellen.

Ein Gruß geht auf diesem Wege auch an dieehemaligen »Ehrenamtlichen« Her m annErk, Hellmut Hintermeyer und Hans Petry,die aus alter Verbundenheit zu denKollegen vor Ort, mal eben vorbeischau-ten und sich interessiert über »Neuig -keiten in der Branche« erkundigten.

PS: Wer Interesse am Interboot-Apfel -gedicht hat, wendet sich bitte vertrauens-voll an das Event-Team.

Unser ehrenamtlicher Mitarbeiter Heinz-Peter Herle überzeugt einen Messebesucher,Fördermitglied zu werden.

Vitamin C und »B« zur Interboot

»First Lady« auf Helgoland: unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Edda Karhof, die während derSaison zwischen Mai und Oktober meistens im Stationsgebäude anzutreffen ist, wo sieWerbung für die Seenotretter macht und neue Fördermitglieder erfolgreich wirbt.

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12 13 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Der Vorstand der StadtsparkasseCuxhaven, Ralf-Rüdiger Schwerz undHelmut Weermann, hat jetzt einenwichtigen Beitrag zur Sicherheit derBesatzung des Seenotkreuzers HER-MANN HELMS geleistet. Mit der Über-gabe einer 5.000 Euro-Spende konnteein Modul des neuen Radargerätes fi-nanziert werden. Die Besatzung umVormann Holger Wolpers dankte beider Übergabe der Spende für diesegroßzügige Unterstützung.

Das neue Radargerät ist gerade jetztim Übergang zur kalten und nebligenJahreszeit eine überlebenswichtigeInvestition. Besonders in der stark be-fahrenen Elbmündung ist eine guteRadarortung für sicheres Manövrie -ren unabdingbar. Die Spende derStadtsparkasse Cuxhaven trägt somitdazu bei, den hohen Sicherheits -standard an Bord der Seenotkreuzerzu sichern. »Seenotrettung ist ein har-ter, gefährlicher Beruf. Als Vorstandder Sparkasse hier in Cuxhaven sehenwir auch die persönliche Verpflich -tung, mit einer Spende direkt für dieSicherheit der Rettungsmänner zusorgen«, betont Helmut Weermann.

»Für uns ist es selbstverständlich, dieSeenotretter zu unterstützen. Wie un-sere Sparkasse kümmern sich dieSeenotretter um das Wohl und daspersönliche Wohlergehen der Men -schen. Unser Engage ment hat jetztwieder zu dieser direkten Unterstüt -zung zur Anschaffung des Radar -gerätes auf dem Seenot kreuzerHERMANN HELMS geführt«, begrün-det Ralf-Rüdiger Schwerz die Spendean die Seenotretter.

WichtigerBeitrag

Aus »Schüler helfen Seenotrettern« wird jetzt »Klasse Seenotretter!«

Nis-Randers-Rettungsring vonBremerhaven nach BadBentheim

»Schüler helfen Seenotrettern« – nachdiesem Motto ist Ende September zu-sammen mit dem Rettungsring der NISRANDERS das Projekt von Bremerhavennach Bad Bentheim/Gildehaus weiter-geleitet worden. Zur Übergabe im Rah -men einer Feierstunde hatten sich in der»Kleinen Weltbühne« des Schul -zen trums Büchner Schulen/SZ Carl-von-Ossietzky GyO Oberschulrat Porwoll, dieSchulleitungen, Lehrer sowie Schüle -r in nen und Schüler beider Standorteeingefunden.

Der Nis-Randers-Ring symbolisiert je-weils für ein Jahr eine Partnerschaft zwi-schen einer Schulklasse und den See -notrettern. Nachdem die Gy 7 ( jetzt Gy8) der Georg-Büchner-Schule II den Ring2007 von einem Warburger Gymnasiumübernommen hatte, hat sie sich – mitihren Lehrern Werner Geschonke undOliver Götz bis jetzt mit vielfältigenAktionen für die Belange der DGzRS ein-gesetzt. Sie hat dabei einen – von einerKlasse – nie zuvor erreichten Spenden -betrag zusammengetragen: exakt3.188,36 Euro.

Während sich – auf unserem Foto unten– die Bremerhavener über ein erfolgrei-ches Jahr freuen, freuen sich die Gästevon der Hauptschule Bad Bentheim/Gilde haus auf die kommenden Aufga -ben unter dem neuen Arbeitstitel»Klasse Seenotretter!«.

Nicht zu vergessen sind in diesemZusammenhang die parallel laufendenSchulprojekte in Adendorf und Senden -horst. Der ehrenamtliche Mitarbeiter ausUelzen, Jochen Brockschnieder, betreutim Landkreis Lüneburg erfolgreich eineAG an der Gesamt- und RealschuleAdendorf, plant Aktionstage und sam-melt Spenden. Die hat auch eifrig derLehrer André Winkler mit seinen Schüle -rinnen und Schülern aus Sendenhorstgesammelt.

Die Klasse 6 d der Realschule St. Martinhat während der Herbstferien eineModellbootregatta organisiert und so825 Euro zusammenbekommen. »Wirhaben knapp 2000 Kindern ermöglicht,einmal Kapitän im ‚kleinen Maßstab’ zusein«, so André Winkler über seineVeranstaltung.

Ein maritimer Melodienreigen wurdeschließlich in Adendorf vom LüneburgerShanty Chor geboten. Schulleiter MartinPeters hatte in geradezu professionellerWeise eine über Wochen gehendePromotion zusammen mit den örtlichenMedien durchgeführt, hatte selbst ge-staltetet Eintrittskarten zum Verkauf ge-bracht und natürlich auch die Gäste inder Mehrzeckhalle des Schulzentrumsbegrüßt. Bei Redaktionsschluss lag dasErgebnis vom » Kassensturz« noch nichtvor.

Die DGzRS dankt allen Beteiligten auchauf diesem Wege nochmals für dasgroße Engagement und sagt: »EinfachKlasse!«.

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Nord-Ostsee Sparkasse löstFusionsversprechen ein

»Doppelt gut für einen starken Norden«– unter diesem Motto warb die Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa) im Monatnach ihrer Vereinigung für einenSparkassenkapitalbrief, der die guteAnlage mit dem guten Zweck verband.Das Versprechen der Nospa: Je 1.000

Euro angelegten Kapitals spendet sie ei-nen Euro an die DGzRS. Das Ergebniskann sich sehen lassen: Fast 22,5 Millio -nen Euro legten Nospa-Kunden an, dasentspricht 22.500 Euro für die Seenot -retter. Jetzt überreichte der Vorsitzendedes Nospa-Vorstands, Reinhard Hen -seler, in Langballigau den Scheck an denReeder Christel Vinnen vom DGzRS-Vorstand. Ebenfalls beim Fototermin da-bei: Vormann Rolf Detlefsen (Maas -holm), Vormann August WilhelmPhi lipp sen (Langballigau) und JörgAhrend, Leiter des Informationszen -trums Nord.

Treffpunkt für die Scheckübergabe warLangballigau, die nördlichste Ostsee-Station und Heimathafen vom Seenot ret -tungs boot WER NER KUNTZE. Insge samtbefinden sich acht der bundesweit 54

DGzRS-Stationen im Nospa-Ge schäfts -gebiet, darunter auch die nördlichste, Listauf Sylt.»Wir haben traditionell ein sehr engesund gutes Verhältnis zur DGzRS«, sagteReinhard Henseler. So wurden zumBeispiel vor vier Jahren alle Nospa-Filialen mit den Spendenschiffchen aus-gestattet. Willkommener Anlass, an die

enge Verbindung anzuknüpfen, war diejüngste Fusion der Nord-Ostsee Spar -kasse mit der Flensburger Sparkassezum 1. Juli. »Wir wollten unsere engeVerzahnung mit der Region zusätzlich zuunserer Kundennähe mit einer wohltäti-gen Aktion verbinden – und zwar miteiner, die zum gesamten Nospa-Ge -schäftsgebiet passt.« Die war schnell ge-funden. Schließlich ist die Nospa die ein-zige Sparkasse in Deutschland, die anbeiden Meeren liegt. Reinhard Henseler:»Wir machen damit eines ganz deutlich:Gemeinwohlorientierung ist kein hohlesWort für die Nospa, sondern wird vonuns gelebt.«

Pläne, was mit der Spende geschehensoll, hat die DGzRS schon: Zum einen sollsie für die Station Nordstrand verwen-det werden, zum anderen steht derUmbau des Rettungs schuppens inMaasholm an. »Auf jeden Fall bleibt dasGeld hier in der Region«, sagte ChristelVinnen.

Vom 1. bis zum 31. Juli hatte die Nospaden Sparkassenkapitalbrief »Küsten -Gut« ver kauft. Die Konditionen warenattraktiv: 5,55 Prozent Zinsen p.a.,Mindestan lage von 1.000 Euro und eineLaufzeit von sechs Jahren sorgten füreine rege Nachfrage.

»Gut für einen starken Norden«: die Seenotretter - und ihre Förderer von der Nospa (v. l.):IZ Nord-Leiter Jörg Ahrend, die Vormänner Rolf Dethlefsen und August W. Philippsen, ReinhardHenseler von der Nospa und vom DGzRS-Vorstand Christel Vinnen.

Küsten Gut – Spende gut

Gesprungen, notgewassert und gespendetHelgoland als Landeziel für Fallschirm -springer? Der »rote Felsen« in der Nord -see ist schon eine Herausforderung. 1, 7Quadratkilometer Ausdehnung könnenaus der Höhe eines Flugzeugs schonrecht klein wirken.

»Dann erst recht!« dachten im vergan-genen Sommer zwei erfahrene Fall -schirm springer, schwebten herab undlandeten - leider daneben. Die Besat -zung des Seenotkreuzers HERMANN

MARWEDE sah dem Treiben zunächstinteressiert zu und reagierte mit blitz-schneller Einsatzbereitschaft. Kurzum: eine Zwischenwasserung imSüdhafen fand auf dem TochterbootVERENA für beide »Himmelstaucher«

ein gutes Ende. Die beiden Männer undihr Freundeskreis (Foto r.) waren von derprofessionellen Hilfsbereitschaft so be-geistert, dass bei einem Besuch spontandas Sammelschiffchen rund ging undmit exakt 104 Euro befrachtet wurde –

ein deutliches »Dankeschön!« für dieSeenotretter.

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14 15 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Frankreich: Société Nationale de Sauvetage en Mer (SNSM)

Von Dr. Christian Ostersehlte

Das »Hexagon«, wie Frankreich wegenseiner Form genannt wird, weist geogra-phisch vielfältige Küstenformen auf. AmMittelmeer, am Atlantik und am Kanaltrifft der Frankreichtourist sowohl Fels-als auch Strand- und Dünenformationenan. Besonders exponiert liegt die felsigeund rund 200 Kilometer lange Halbinselder Bretagne, wo sich bis in unsere Zeittragische Schiffbrüche bis hin zu verhee-renden Tankerunglücken zugetragen ha-ben.

Als große europäische Seefahrtsnationweist Frankreich ein Seenotrettungswe -sen mit weit zurückreichenden histori -schen Wurzeln auf. 1765 konstruierte einErfinder in Paris ein Boot mit Luftkästen.Der erste örtliche Rettungsverein ent-stand 1824/25 in Boulogne an derKanalküste, weitere folgten in Calais, LeHavre, Marseille, Grau du Roi an derRhonemündung und Honfleur. Politischunruhige Zeiten mit zwei Revolutionen(1830 und 1848) dürften zunächst einersubstantiellen Weiterentwicklung imWege gestanden haben, doch das teilsglanzvolle, teils spannungsreiche ZweiteKaiserreich unter Napoléon III (1852-1870) brachte den Durchbruch, als nacheinigen Jahren Vorbereitung durchKaiserliches Dekret am 17. Februar 1865

in Paris die Société Centrale desSauvetage des Naufragés (SCSN) ge-gründet wurde. Es handelte sich um eineprivat-karitative Rettungsgesell schaft,die jedoch von Anfang an auf staatlicheUnterstützung bauen konnte. Wie beider gleich alten DGzRS stand hier die bri-tische RNLI als großes Vorbild Pate. Dochauch zur Gesellschaft in Bremen kamvon Paris aus ein interessanter Kontaktzustande. Ein seit 1866 bestehender,durch den deutsch-französischen Krieg(1870/71) nur kurzfristig unterbrochenerInformationsaustausch mündete 1879-1906 in die Lieferung von vier Ruder -rettungsbooten deutschen Mu stersnach Frankreich. Die DGzRS hatte denKontakt zwischen der BauwerftHavighorst in Rönnebeck bei Bremenund der SCSN vermittelt. Der Vize -

präsident der Gesellschaft in Paris, EmileRobin (1818-1915), wirkte ferner als ideali-stischer Mäzen und vermachte derDGzRS zwischen 1884 und 1910 insge-samt 16 Stiftungen.

Zusätzlich zur SCSN, die 1912 ihr erstesMotorrettungsboot erhielt, wurde 1873

in der Bretagne eine regionale Rettungs -gesellschaft ins Leben gerufen, die So -ciété des Hospitaliers Sauveteurs Bre -

Das nach dem 1906-1909 und 1917-1919 regierenden französischen Ministerpräsidenten (1841-1929) benannte und auf der Insel Noirmoutier (südlich der Loiremündung) stationierteMotorrettungsboot GEORGES CLEMENCEAU, um 1960. (Foto: Bergoin/Fécamp/SCSN im Archiv DGzRS)

An einem Septembermorgen 1989 verlässt das Motorrettungsboot der Station St. Jean-de-Luz-Ciboure mit einer Freiwilligen-Besatzung seinen Stationshafen im französischen Baskenland.(Foto: Christian Ostersehlte)

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Der französische Zollkreuzer MARJOLAINE aus Boulogne-sur-Mer (Aufnahme März 1990) kannseine Ähnlichkeit mit dem Typ des deutschen Seenotkreuzers nicht verleugnen. (Foto: Archiv DGzRS)

Auch das französische Seenotrettungsboot MONA RIGOLET der Station Goury-la-Hague nahmim Juni 1999 an der XVIII. International Life-Boat Conference in Bournemouth/Poole teil.(Foto: DGzRS)

tons, die ebenfalls einen erfolgreichenRettungsdienst aufzog. Es war die vonder SCSN im Juni 1928 in Paris organisier-te II. International Life-Boat Conference(ILC), die erstmals eine Delegation derDGzRS begrüßen konnte.

Am 1. Januar 1968 endete das beinahehundertjährige Nebeneinander beiderfranzösischen Rettungsgesellschaften,als sie sich, auf sanften Druck der Regie -rung in Paris hin, zur Société Nationalede Sauvetage en Mer (SNSM) zusam-menschlossen. Diese Institution reprä-sentiert noch heute das französische

Rettungswerk. Mit rund 5000 Freiwilli -gen, 230 Stationen und über 300 Bootenversieht die Gesellschaft den SAR-Dienstan der Kanal-, Atlantik- und Mittelmeer -küste, auf Korsika sowie in den verblie-benen Überseedepartments. Wichti geSAR-Partner sind in erster Linie dieMarine, weiterhin die Gendarmerie Na -tionale und der Zoll (Affaires Maritimes).Letzterer hat sogar Ende der 1960erJahre drei Boote (LA GARANCE-Klasse)nach DGzRS-Muster in Frankreich nach-bauen lassen.

Homepage der SNSM: www.snsm.org

Solaranlagen mitSpendenanteil verkauft

Zum 53. Mal fand in Neumünster dieFachmesse ‚NordBau 08’ statt. Seit vie-len Jahren präsentiert sich dort auch dieFirma GS Wärmesysteme GmbH mit Sitzin Wickede. Die Firma gehört zu den»TOP-100–Unternehmen des Mittel -stands in Deutschland. Klimaschutz undinnovative Heizkonzepte hat sich dieFirmenleitung auf die Fahnen geschrie-ben. Heizen ohne Gas und Öl ist eineHerausforderung für die Zukunft. Vonder Solaranlage bis hin zu Hybrid-Heizungen bietet man seinen Kundeneine breite Produktpalette. Dies allesnicht ohne den gemeinnützigenGedanken außer Acht zu lassen.Anlässlich der diesjährigen Messe hatdie GS Wärmesysteme GmbH auf derMesse je verkaufte Solaranlage 50 Eurofür die Arbeit der Seenotretter gespen-det.

Am 16. September war es dann so weit.Jörg Ahrend, Leiter vom DGzRS-Informationszentrum Nord in Kiel, nahmauf der Nord Bau in Neumünster aus denHänden von Adrian Cramer (Bild o., l.),Prokurist bei GS Wärmesysteme GmbH,eine Spende von 1.300 Euro entgegen.Cramer berichtete, dass er und derGeschäftsführer Helmut Schendel demWassersport sehr zugetan sind und da-her die Arbeit der Seenotretter zu schät-zen wissen. Ahrend dankte Cramer imNamen der Rettungsmänner: »… undvon der Spende schaffen wir eine neueRettungsweste an.«

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16 17 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Seenotrettungsboot von Schleswig heißt jetzt WALTER MERZ1993 hat die Deutsche Gesellschaft zurRettung Schiffbrüchiger (DGzRS) auf derostfriesischen Insel Juist ein neues 8,50

Meter langes Seenotrettungsboot inDienst gestellt, das den Namen dieserInsel trug. 2006 wurde diese Einheit aufdie Station Schleswig verlegt, und jetztam 5. Oktober 2008 hat das Boot einenneuen Namen erhalten. Die 8-jährigeSchülerin Sophie Victoria Röcker ausDuisburg taufte es WALTER MERZ undwünschte Vormann Paul Cugier und sei-

ner Mannschaft allzeit gute Fahrt undstets eine glückliche Heimkehr.

Ermöglicht wurde diese Namensände -rung durch eine Spende der Ange -hörigen von Dr. Walter Merz, die aus demRuhrgebiet und aus Schweden angereistwaren, um der kleinen Feierstunde imStadthafen von Schleswig beizuwoh-nen.

Taufpatin Sophie Victoria ist eine Enkelindes Namengebers, der vor vier Jahren inDortmund verstarb. Dr. Walter Merz warvon 1958 bis 1985 Vorstandsmitglied ei-nes großen Versicherungsunterneh -mens und fühlte sich über viele Jahr -zehnte eng dem Wasser und denSeenotrettern verbunden. Die Familiefreut es besonders, dass das Seenot -rettungsboot WALTER MERZ in unmittel-barer Nähe der alten WikingerstadtHaithabu liegt, da die Vorfahren desNamengebers nach Angaben einesAhnenforschers Wikinger gewesen sind.

Für das Rettungswerk betonte Vor -stands mitglied Christel Vinnen, dasssich die WALTER MERZ (ex JUIST) imRettungsdienst hervorragend bewährthabe und nunmehr auf der StationSchleswig einen »passenden« Namentrage. Zugleich dankte er den Spendernfür die großzügige Zuwendung, da diegesamte Arbeit der Seenotretter aus-schließlich durch freiwillige Beiträge fi-nanziert werde.

Taufpatin Sophie Victoria und Renate Merz,Witwe des Namengebers, zusammen mirChristel Vinnen (rechts) vom Vorstand derDGzRS und Paul Cugier, Vormann derRettungsstation Schleswig.

»Leinen los!« für eine Kontrollfahrt unter dem neuen Namen WALTER MERZ.

Scheckübergabe in der Ham burger THB-Zentrale

In der Hamburger Verlagszentrale derFachzeitschrift »Täglicher Hafenbericht«(THB) nahm Ende Oktober Kapitän RalfKrogmann, Leiter der DGzRS-ZweigstelleHamburg, mit großer Freude einenSpendenscheck über 2.400 Euro in Em -pfang. Die Summe ist der Erlös zugun-sten der DGzRS aus der Versteige rung ei-nes exklusiven Segelevents auf einerAmerica’s Cup-Yacht beim ersten THB-Zukunftsforum zur Entwicklung derdeutschen Seehäfen. Anlass war das 60-jährige Bestehen der Schiff fahrts zeitungam 1. Juni dieses Jahres. Den Zuschlagerhielten schließlich die HamburgerHafenunternehmerin und begeisterteSeglerin Carola Zehle sowie THB-Geburtstagsgast Uwe Borowy, Ge -schäfts führer von Personal union. Beideberichteten begeistert von ihremSupersail-Erlebnis auf der Kieler Fördeund würdigten zugleich die wichtigeArbeit der DGzRS auf hoher See.Krogmann dankte allen Beteiligten herz-lich für die Unterstützung und unter-strich dabei die Bedeutung der Förder -gelder für die 1865 gegründete Organi -sation. Zu einem Teil des Spen den auf -kommens tragen weltweit auch dierund 19.000 DGzRS-Sammelschiff chenbei.

Freude bei Spendern und DGzRS: (v. l.)Stellvertretender Verlagsleiter Oliver Detje,Personalunion-Chef Uwe Borowy, KapitänRalf Krogmann, Hafenuntern eh merin CarolaZehle und THB-Chef redakteur Frank Binder.

Foto: Westerholt

2.400 Euro beiVersteigerungerlöst

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Messebesucher als Kunstmaler aktiv – das Bild wird hier versteigert!Im Messegepäck der Bremer SeghornInkasso GmbH anlässlich der Fachmesse»Mail Order World 2008« in WiesbadenAnfang Oktober befand sich auch eineweiße Leinwand von 60 x 80 cm Größe.

Die Besucher am Stand des BremerUnternehmens wurden gebeten, nacheigenen Vorstellungen das Bild zu berei-chern, und so entstand in zwei Tagen einbemerkenswert frisches und inhaltlichinteressantes Werk, das einen lebendi-gen Eindruck von Wind, Wetter undMeer, von Urlaub, Seefahrt und Strand -le ben vermittelt.

Die Idee, die dahinter steckt, erläuterteder Leiter des Vertriebs, Dirk Hoffmann:»Wir stellen das Bild zur Versteigerungins Internet unter www.seghorn.de.

Bis zum 31. Dezember 2008, 24:00 Uhrkann geboten werden, bei einem Min -d est gebot von 250,00 Euro. Der Reiner -lös wird der DGzRS gespendet!«

Natürlich können verbindliche Geboteauch über www.seenotretter.de oderauf dem Postweg an: DGzRS LÄNGS SEITS, Werderstraße 2,28199 Bremen abgegeben werden.

Amateure sind sie und mit Leidenschaftspielen sie Theater. Das Bremer AmateurTheater Ensemble e.V. hat mit großemErfolg Shakespeares letztes Werk »DerSturm« aufgeführt. Die romantischeKomödie nimmt unter ShakespearesStücken eine Sonderstellung ein. Grundgenug für die Freizeitkünstler, dieSeenotretter mit auf die Bühne zu neh-men und die zur Verfügung gestelltenRequisiten ins Programm einzubauen.Noch einmal kamen so die vor kurzemausgemusterten, roten Rettungswestenzum vielleicht letzten Einsatz in der Öf-fentlichkeit. Der Erlös aus dem Verkaufder Programmhefte in Höhe von 300

Euro wurde übergeben an denGeschäftsführer der DGzRS, Dr. BerndAnders.

(v. l.) Sebastian Hebenbrock, Isabell Bürger,Dr. Bernd Anders, Oliver Huhn.

Shakespeare unddie Seenotretter

Heidelbeerköniginim Einsatz

»Königlicher« Besuch am Stand derSeenotretter auf der HanseLife im Sep -tember in Bremen: Ihre königliche Ho -heit Rebecca I, Deutsche Heidelbeer -königin aus Walsrode, legte das Heide -körbchen für einen Moment auf dieSeite und wechselte ins »Vormanns -fach«. Nach Einweisung durch unserenehrenamtlichen Mitarbeiter WernerMeise fuhr Majestät auf dem virtuellenSeenotkreuzer einen Einsatz vor derKüste von Nordfriesland.

Sommerlich frisch und äußerst lebendig haben die Hobbymaler Urlaubsimpressionen auf derLeinwand hinterlassen.

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 200818 19

Schmackhafter »LuxusLiner« zum Jubiläum groß in Fahrt: 1.000 Euro von Bäcker Raffelhüschen

Dass »Genießen und Helfen« keinesfallsGegensätze sind und man das Eine mitdem Anderen durchaus positiv verbin-den kann, bewies die Bäckerei &Konditorei Raffelhüschen auf Sylt. DerBäckereibetrieb startete anlässlich sei-nes 75-jährigen Jubiläums im Sommerden Verkauf eines neuen Brotes »Luxus -Liner«. Das schmackhafte, gesunde Brotin Bootform, das mit einem Spendenan -teil von 50 Cent pro Brot zu Gunsten derSeenotretter verkauft wurde, erbrachtedie stolze Spendensumme in Höhe von1.000 Euro.

Thomas Raffelhüschen übergab an Borddes Seenotkreuzers MINDEN, StationList/Sylt, an Vormann Claus Dethlefs undJörg Ahrend, Leiter DGzRS-Informations -zentrum Nord aus Kiel, den symboli-schen Spendenscheck mit den Worten:»Wir Insulaner wissen nur zu gut, wasder ,Blanke Hans’ anzurichten vermagund wir sind froh und stolz, so eineInstitution wie die Deutsche Gesell -schaft zur Rettung Schiffbrüchiger(DGzRS) es ist, mit zwei Stationen aufSylt zu haben. Für uns ist es eineSelbstverpflichtung, die Rettungsmän -ner zu unterstützen, wo es nur geht –und wir wissen, hier kommt die Spendean. – Und diesen bemerkenswertenEinsatz haben und werden wir auch wei-terhin unterstützen!«

Vormann Dethlefs dankte Raffelhüschenund freute sich über die großzügigeUnterstützung: »Wir fahren bei jedemWetter in den Einsatz und dafür brau-chen wir modernste Technik und Ein -

satz mittel, um neben der Rettung vonMenschen aus Seenot auch denKollegen im Einsatz bestmöglicheSicher heit zu gewähren.

Strahlten an Deck des Seenotkreuzers: (v. l.) Jörg Ahrend, Claus Dethlefs, Gerd Reinfeld(knieend), Jürgen Conrad (alle DGzRS), Bäckermeister Thomas Raffelhüschen, Manfred Steffen(ehrenamtlicher Mitarbeiter der DGzRS).

Seenotretter halfen schiffbrüchigen SeglernZwei schiffbrüchige Segler sind amSonntag (09.11.08) in der FlensburgerFörde aus Seenot gerettet worden. DieBesatzung des SeenotrettungsbootsWERNER KUNTZE/Station Langballigauder DGzRS (Deutsche Gesellschaft zurRettung Schiffbrüchiger) konnte einenMann (70) von dem gekenterten Bootabbergen. Die Frau (45) wurde zunächstvon dem Fischkutter »Mariechen« über-nommen und dann an die Seenotretterabgegeben.

Beide Personen wurden nach MarinaMinde/Dänemark gebracht, wo sie vom

Landrettungsdienst aufgenommen undin Krankenhäuser gebracht wurden. DerSegler hatte nach der Kenterung seineBegleiterin aus der Kajüte des Bootes ge-rettet, sie zunächst in das mitgeführteSchlauchboot gesetzt und an den Kutterübergeben.

Er selber trieb ca. eine Stunde in derneun Grad kalten Ostsee, bis er sich aufden umgedrehten Rumpf ziehen konnteund darauf rittlings saß, bis dieSeenotretter ca. 30 Minuten nach demAlarm eintrafen. Der Mann zeigteUnterkühlungserscheinungen.

Der Alarm wurde telefonisch von einemSpaziergänger ausgelöst, der zwischenHolnis Spitze und Egernsund das geken-terte, ca. sieben Meter lange Boot undeine im Wasser treibende Person sichte-te. Seenotretter, Wasserschutzpolizei,ein SAR-Hubschrauber suchten das See -gebiet ab.

Über die Ursachen des Kenterns gibt eszur Stunde keine Erkenntnisse.

Das Seenot rettungsboot WERNERKUNTZE schleppte das havarierte Bootnach Marina Minde.

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Rückenwind durch Spende bei Büroeinweihung Die ACM AG (Advanced Capital Mana -gement AG) mit Sitz in Hamburg unter-stützt die Seenotretter, die sich aus-schließlich durch Spenden finanzieren.Im Rahmen der Büroeinweihung derACM AG in der Hansestadt an der Elbekamen über 3.000 Euro zusammen.

Die ACM AG fühlt sich der Seefahrt ver-bunden, da sie einen Schwerpunkt aufdie Vermittlung von Schiffsbeteili -gungen legt. ACM-Vorstand Hans-PeterBökmann freut sich daher besonders,den Rettern etwas »Rückenwind bei ih-rer wichtigen Arbeit verschaffen« zukönnen.

»Der Erfolg der Seenotretter,« so Bök -mann, »hängt vom hohen Können derBesatzungen ebenso ab wie von derbestmöglichen Ausrüstung.« Die ACMAG sammelte zur Einweihung ihres neu-en Büros in Hamburg Spenden anstellevon Präsenten. Dabei kamen über 3.000

Euro zusammen.

Kapitän Ralf Krogmann nahm die Spen -den für die DGzRS entgegen und wiesauf die Bedeutung hin, die der Aus -rüstung zukommt, wenn auf hoher SeeMenschenleben gerettet werden:»Unser Material muss höchsten Belas -tungen standhalten. Schon deshalb set-zen wir auf die beste und innovative

Ausrüstung. Mit der Spende wird gehol-fen, optimal für unsere Einsätze vorbe-reitet zu sein. Wir danken der ACM AGund ganz besonders den zahlreichenSpendern.«

Die ACM AG hat ihren Hauptsitz in derVaalser Straße in Aachen. Insgesamt 36

Mitarbeiter beraten in den Büros in

Hamburg, Monschau, Kaisersesch undAachen Kunden zu Kapitalanlagen undVersicherungen. Die Wirtschaftsbera tung Bökmann wur-de 1998 in Aachen gegründet und 2002

in ACM gewandelt, mit der 100%igenTochtergesellschaft ACM Schweiz AG.Vorstand ist der Aachener Hans-PeterBökmann.

Hans-Peter Bökmann, Vorstand der ACM AG, Kapitän Ralf Krogmann (DGzRS) und HelmutMunderloh, Aufsichtsrat der ACM AG (v. l.) praktizierten Verbundenheit in der Hansestadt ander Elbe.

Unser ehrenamtlicher Mitarbeiter Kapt.Alwin Hullmann (wird im Dezem ber 86

Jahre alt und betreut zurzeit 23 Sam -melschiffchen im Raum Bad Zwischen -ahn) und ist alle 2 Jahre in der Praxis fürZahnheilkunde bei Dr. U. Brahms vor Ort,um unser Sammel schiffchen zu lenzen.

Dr. Brahms ist als aktiver Segler bestensüber die DGzRS informiert und hält esfür selbstverständlich, den oft gefahrvol-len Einsatz der Seenotretter zu unter-stützen.

Auf den Termin in der Praxis fürZahnheilkunde freut sich Alwin Hull -mann besonders, da er jedesmal einen

kleinen Goldschatz öffnet. Das Praxis -team sammelt das anfallende Zahngoldund überreicht es F. H. Schmidt, vonBeruf Goldschmied, der die Kunst be-herrscht, das Zahnmaterial vom Gold zutrennen.

Bei seinem letzten Besuch im Sommerdieses Jahres ergab der goldene Inhaltdie stolze Summe von 650 Euro, eineSumme, die annähernd alle zwei Jahreerreicht wird.

Vielleicht können wir durch die Veröf -fentlichung dieser »goldenen Leerung«eines Sammelschiffchens unsere ehren-amtlichen Mitarbeiter anregen, in ihrem

Umfeld auf diese ebenso originelle underfolgreiche Spendenmöglichkeit auf-merksam zu machen.

Auf dem Foto stehen von links nach rechts:Dr. Ulrich Brahms, Claudia Reinhard-Poneleit,Friedrich Harm Schmidt (Goldschmied) sowieDr. Manfred Preuß.

Sammelschiffchen geht auf Goldkurs

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20 21 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Tombola der Gemeinde Maasholmzu Gunsten der SeenotretterDie enge Verbundenheit mit ihren See -no trettern stellte die Gemeinde Maa s -holm am 09.08.2008 erneut unterBeweis. Die Gemeinde veranstaltete imRettungsschuppen der Station Maas -holm eine Tombola, deren Erlös von über1.800 Euro der Deutschen Gesellschaftzur Rettung Schiffbrüchiger gespendetwurde.

Der Andrang der Besucher war so groß,dass insgesamt über 900 Lose innerhalbvon 90 Minuten vergriffen waren. Damitwurden die Erwartungen der Veranstal -ter bei weitem übertroffen.

Ausschlag ge bend waren die anspre-chenden Sach preise, die im Vorfeld in ei-ner Sammel aktion durch die Gemeindezusammengetragen wurden.

Auch der Informa tions stand der DGzRSmit Basar war für die Besucher von gro-ßem In teresse. Bei Kaffee und Kuchenwurden im Rahmen einer Filmvorfüh -rung weitere Informa tionen über dieArbeit der Seenotretter vermittelt. Eskonnten zahlreiche Förder mitglieder ge-wonnen werden.

Die Besatzungen des Seenotkreu zersNIS RANDERS und des Seenotret tungs -bootes FRANZ STAPELFELD stellten in ei-ner »Open Ship« Aktion allen Interes -sierten die beiden Rettungsein heitennäher vor. Insgesamt wurden auf dasSpendenkonto der Gesellschaft 2.400

Euro überwiesen.

Nochmals herzlichen Dank an die Ge -meinde Maasholm und allen Spendern.

Seit 25 Jahren unterstützt Wilhelm Mohr die DGzRSWilhelm Mohr aus Bilsen (Schleswig-Holstein) unterstützt die Seenotretterseit gut einem Vierteljahrhundert. DasFamilienunternehmen, das sich auf denHandel und Verwertung von Waren ausVersicherungsschäden spezialisiert hat,blickt mittlerweile auf 30 Jahre erfolg-reiches Schaffen zurück. Fast genausolange hat Wilhelm Mohr auch etwas fürdie Seenotretter ‚übrig’ - und das imwahrsten Sinne des Wortes.

Innerhalb dieser Zeit konnten dieSeenotretter mehr als 50.000 Euro ent-gegen nehmen. In diesem Jahr überga-ben Wilhelm Mohr und seine Gattin2.500 Euro an den Vormann vom Seenot -kreuzer NIS RANDERS, Rolf Det hlefsen,und seinen Vertreter, Dirk Höper. HolgerZick vom IZ Nord überreichte demEhepaar Mohr als Dank für seine lang-jährige, großzügige Unterstützung einBuch und eine Urkunde.

Seit 30 Jahren für die DGzRS ‘was übrig – das Ehepaar Mohr (M.), eingerahmt (v. l.) von RolfDethlefsen, Holger Zick, Dirk Höper.

»Knisternde« Geburtstagsfeierauf der Weser

»Keine Geschenke, sondern einenUmschlag mit knisterndem Inhalt«wünschte sich Hartmut Zschammer,langjähriges Fördermitglied, anlässlichseines 65. Geburtstages. Fast doppelt soalt wie das Geburtstagskind ist die ehe-malige Hafenfähre MS FRIEDRICH. AnBord des Bremer Traditionsschiffs bei ei-ner Rundfahrt auf der Weser wurde kräf-tig gefeiert und gesammelt.Insgesamt800 Euro kamen für die Seenotretter aufdiese Weise zusammen.

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Foto oder Gemälde? Spannendes Motiv jetzt als Großflächenplakat in limitierter Auflage

Die ganze Macht derNaturgewalten auf einen Blick

Jeder, der sich einmal an einer halbwegsnaturgetreuen Abbildung des Meeres ver-sucht hat, weiß, wie unendlich schwie rigdas ist. Ob Malen oder Foto grafieren, obLeinwand, Diafilm oder Speicherchip –selten lässt sich die ganze Macht derNaturgewalten in einem Bild wieder fin-den.

Das Plakat in Originalgröße (ca. 3,60 x2,50 m) steht in begrenzter Stück zahl zumVerkauf. Zum Preis von 120 Euro (zzgl. 6,30

Euro Versandkosten innerhalb vonDeutsch land / Ausland auf Anfrage) ge-gen Vorkasse auf das Konto 107 002 2004

bei der Bremer Landesbank (BLZ 290 500

00) erfolgt die Lieferung in vier noch zu-sammen zu setzenden Teilen.Anfragen hierzu können auch [email protected] gestellt werden.Wem dieses Format zu groß ist, derkann das Motiv auch als Poster (84 x 59

cm) in unserem Onlineshop unterwww.seenotretter.de erwerben.

Dem armenischen Marinemaler IvanAyvazovsky ist mit seinem Werk »DieWoge« ein buchstäbliches Kunststück ge-lungen. Er fängt tatsächlich eine Atmos -phäre ein, die dem nahe kommt, was un-sere Männer draußen erleben, wenn sie inden Einsatz fahren: Rausfahren, wenn an-dere reinkommen.

Ayvazovsky gilt als der berühmtesteMarinemaler der Welt, der in seinemLeben über 6.000 Bilder gemalt hat. Alser »Die Woge« 1889 vollendete, war er be-reits 72 Jahre alt.

Er hat ein Schiffswrack ins Zentrum ge-setzt, die Schiffbrüchigen in sinkendenBooten. Von Rettung ist bei ihm nochnichts zu sehen. Die Szenerie ist zeitlos,das Wrack stammt aus einem anderenJahrhundert.

Wir haben in das Motiv die Hoffnung ein-gebaut: einen winzigen Seenotkreu zer!Wer findet ihn? Die DGzRS existierte zudem Zeitpunkt übrigens bereits seit 24

Jahren.

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Voller Körpereinsatz für den Moderator im Überlebensanzug

Vom 21. bis 23.November fand in derMesse Bremen die FASZINATION MO-DELLBAU statt. Neben dem Messe-Teamder Seenotretter um Thorsten Neumannvom DGzRS-Event-Team waren auch dieIG-Modellbau für DGzRS-Einheiten unddie IG-DGzRS-Maßstab 1:10 vertreten,um nicht nur ihre wunderschönen Mo -delle, sondern auch die Seenotrettungzu präsentieren. Im Vorjahr gründetesich erst die IG 1:10 auf eben dieserModellbaumesse. Ziel war es, Modell -bauer aus dem gesamten Bundesgebietzusammen zu bringen, um Modelle vonhistorischen und modernen Rettungs -einheiten der Seenotretter im gleichenMaßstab zu präsentieren. Denn nur sowerden die Größenverhältnisse der ein-zelnen Schiffe und Boote zueinander gutsichtbar.

In diesem Jahr fanden dann auch Mo -dell bauer aus Bremen, Niedersachsen,Hessen und Ber l in den Weg nachBremen. Auf gut 20 laufenden MeternAusstellungstisch bot die Interessen -gemeinschaft den zahlreichen Messebe -suchern vom historischen Motorret -tungs boot MAASHOLM über die Seenot -rettungsboote der 8,5 bzw. 9,5 Meter-Klasse und Boddenboote bis hin zum be-eindruckenden Großmodell des 23,1-

Meter-Kreuzers HERMANN RUDOLFMEYER einen historisch interessanten,reichhaltigen Überblick über die Ent -wicklung im Seenotrettungsdienst.

Zweimal täglich wurde auch ein Teil die-ser prachtvollen Modelle im großenWasserbecken dem Publikum vorge-führt. Vollen Körpereinsatz zeigte dabeiFrank Kahl, ehrenamtlicher Mitarbeiterund auch Modellbauer von der InselNorderney. Kurz entschlossen stieg er ineinem Überlebensanzug der Seenot -retter in das Wasserbecken, um demstets interessierten Zuhörer jedesModell genau vorzustellen. Doch nichtnur technische Daten wußte Frank Kahlzu berichten. Er gab auch stets Infor -mationen zu den Originalen.

Ein wirklicher Hingucker, an Land wie imWasserbecken, war das größte Modellder Interessengemeinschaft. Die natur-getreue Nachbildung der HERMANN RU-DOLF MEYER der Station Bremerhaven.Dieses beeindruckende Modellschiff vonJürgen Kirchhof und Michael Rüttel ausHessen wartete mit einer Länge von gut2,30 Metern und einem Gesamtgewichtvon 80 Kilogramm auf. In seiner Funk -tionalität braucht es sich hinter demBremerhavener Original nicht zu ver-stecken. Mit einer Ausnahme: dem Ret -ten von Menschen aus Seenot…

Moderator Frank Kahl - fachgerecht im Überlebensanzug der Seenotretter - ließ sich durch dasWasserbecken vom Motorrettungsboot LÜBECK im Maßstab 1 : 10 ziehen - sehr zur Gaudi desPublikums, das diesen Auftritt mit Spenden ins Sammelschiffchen belohnte.

Vor dem hervorragend gelungenen Motorrettungsboot MAASHOLM war das Sammel -schiffchen auf Position gegangen und wurde im Laufe der Messe mit reichlich Kleingeld »be-bunkert«.

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Im Laufe der jeweils halbstündigenVorführung warb Frank Kahl auch ein-drucksvoll für die Belange der Seenot -retter und bat immer wieder um Spen -den in die von ehrenamtlichen Mitarbei -terinnen mitgeführten Sammelschiff -chen.

Am letzten Messetag dann ließen sichdie Modellbauer noch etwas Besondereseinfallen. Sie beschlossen, dass sie FrankKahl, den sie inzwischen den Beinahmen»Rettertubbi« gegeben hatten, mit ei-nem Modell durch das Becken ziehenwollten. Gesagt – getan. Im Schlepptauhinter dem historischen Motorret -tungsboot LÜBECK von Rolf Schneideraus Bremen drehte er zum Abschluss amSonntagnachmittag unter dem Beifallder Zuschauer zwei Ehrenrunden inRückenlage. Das gut 30 Kilogramm ver-drängende Modellschiff zeigte sich da-bei von seinem dreimal so schwerenAnhang unbeeindruckt…

Nicht nur die Zuschauer freuten sichüber die Darbietungen der IG 1:10, son-dern auch die Modellbauer nach derLeerung der Sammelschiffchen: 187,55

Euro konnten für die Seenotretter einge-worben werden: ein gutes Beispiel dafür,wie man ein Hobby mit dem Nützlichensinnvoll verknüpfen kann.

Ein quirlig-buntes Bild bot sich den Messe -besuchern an der »Info-Kaje« der Großmo -dell bauer. Vom 9,5-m-Seenotret tungs bootbis zur 2,30 Meter langen HERMANN RUDOLFMEYER waren interessante und feinst detail-lierte Schau- und Funktionsstücke zu bewun-dern.

3.333 Euro Weihnachtsspende von C&A Bremen für die SeenotretterDie Bremer C&A-Filialen Hanseatenhof(Innenstadt), Weserpark, Vegesack,Roland-Center und Waterfront habenmit einer gemeinsamen Spende in Höhevon 10.000 Euro am 2. Dezember ihrediesjährige Weihnachtskampagne ge-startet. »Die Spende geht in diesem Jahrzu gleichen Teilen an die DeutscheGesellschaft zur Rettung Schiffbrüchi -ger, das Zentrum für trauernde Kinderund die Stiftung Martinshof, weil unsereHilfe dort gut gebraucht wird«, erläuter-te Andreas Kürten, Filialleiter der größ-ten Bremer C&A Filiale in der Innen -stadt.Die Spende wird von prominenten»Botschaftern« aus Politik und Sport be-gleitet:

Ingelore Rosenkötter, Bremer Senatorin fürArbeit, Frauen, Gesundheit, Jugend undSoziales, hatte mit dem für verschiedenesoziale Projekte engagierten Fußball-Trainer des SV Werder Bremen, ThomasSchaaf, die Spendenschecks für dieseOrganisationen entgegengenommen.

Damit sind die Bremer C&A-Filialen Teileiner großen Spendenaktion von C&A

Deutschland. »Mit einem Spendenauf -kom men von mehr als einer Million Euromöchten wir ein Zeichen setzen, dass ge-rade der Einzelhandel zu Weihnachtenneben dem Geschäft auch die Mensch -lichkeit nicht aus dem Auge verlierendarf«, so Thorsten Rolfes, Unterneh -mens sprecher C&A Deutschland zumStart der diesjährigen C&A-Weihnachts -kampagne.

Das Motto der C&A-Weihnachtskam -pagne 2008 ist dem Klassiker des engli-schen Song-Schreibers Chris Rea entlie-hen: Driving Home for Christmas.»Damit wollen wir die besondere regio-nale Verbundenheit von C&A ausdrük-ken«, sagte Rolfes. Denn jede der 436

C&A-Filialen in Deutschland spendet2.000 Euro für ein Projekt oder eineInitiative vor Ort. »Auf die Auswahl derSpendenempfänger durch die Filialenmöchten wir bewusst nur geringenEinfluss ausüben, denn sie kennen dieBedürfnisse der Menschen in ihrerRegion besser als eine Unternehmens -zentrale dies jemals kann«, erläuterteRolfes die Spendenstrategie des Unter -nehmens.

C&A-Filialleiter Andreas Kürten warf in Bremen einen symbolischen Euro insSammelschiffchen und überreichte einen Scheck über 3.333 Euro an DGzRS-»Bootschafter«Thomas Schaaf, der diese Spende an DGzRS-Geschäftsführer Dr. Bernd Anders weiterleitete.

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oder per Post an dieDGzRS »Längsseits«Werderstraße 2, D- 28199 Bremen

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24 25 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Ehrungen – Jubiläen – VerabschiedungenAnlässlich der Vormannstagungen imHerbst-/Winter-Quartal und im Rahmeneines kleinen Empfangs in der Zentralesind auch in diesem Jahr Mitarbeite -rinnen und Mitarbeiter der DGzRS aufSee und an Land ausgezeichnet bezie-hungsweise verabschiedet worden.

VormannsknopfDen traditionell nach zehn JahrenTätigkeit als Leiter einer Rettungsstationvorgesehene Vormannsknopf erhieltenaus der Hand von Vorsitzer MichaelGrobien Vormann Hans-Jürgen Hansen/Station Nordstrand (Seenotkreuzer SK30) sowie Christian Brensing/StationNorderney (SK BERNHARD GRUBEN).

Diese Auszeichnung wurde auch demfreiwilligen ehrenamtlich tätigen Vor -mann Wolfgang Gruben/Station Neu -harlingersiel, Seenotrettungsboot (SRB)NEUHARLINGERSIEL, vom stellvertreten-den Vorsitzer der DGzRS, dem ReederChristel Vinnen, verliehen.

Die goldene Nadelerhielt Vormann Horst-Dieter Eder ausTravemünde. Er hat seinen Dienst bei derDGzRS als freiwilliger Rettungsmann aufder Rettungsstation Travemünde am01. Oktober 1982 begonnen. Seit 01. Feb -ruar 2003 ist Eder Vormann der Ret -tungs station auf SRB HANS INGWERSEN.

Die silberne Nadelfür zehnjährige Angehörigkeit zurDGzRS nahmen Vormann MichaelMüller/Station Laboe, SK BERLIN, undVormann Uwe Radloff/Reserve-Seenot -kreuzer VORMANN JANTZEN von Vor -sitzer Michael Grobien entgegen.

Horst Koch, ein ebenso stiller wie zuver-lässiger Mann, hat hunderte Male dieWeserbrücke überquert. Unser Stadt -bote war mit seinem kleinen Wagenebenso flink und mobil wie auf Schus -ters Rappen. Und einen Satz wird er wohlnicht so schnell vergessen: »Herr Koch,könn‘ Sie mal…« Horst Koch konnte,machte und brachte mit. Jetzt ist er wie-der über die Brücke gegangen – in denRuhestand. Der Vorstand zeichnete ihnmit der silbernen Ehrennadel aus – nachzehn Jahren Zugehörigkeit zur DGzRS.Nach 32 (!) Jahren im Dienst der DGzRSist Hans Rathjen – eine »Institu tion« - in

den Ruhestand gegangen. Bei ihm istdieser neue Lebens abschnitt wohl eherals Un-Ruhestand zu bezeichnen, wieseine Frau versicherte. Hans Rathjen be-gann im September 1976 zunächst in derBauaufsicht, dann als Maschinist aufdem Seenotkreuzer WILHELM KAISEN.1991 wechselte er vom Maschinenrauman den Schreibtisch in der Zentrale.Zudem übernahm die Bauaufsicht für al-le Seenotrettungsboot-Neubauprojek te.Als Inspektor war er Ansprechpart ner fürdie Besatzungen der 41 See not -rettungsboote, kümmerte sich um diemedizinische Ausrüstung und wirkte inder Arbeitsgruppe Medizin nachhaltigmit.

Einen großen Blumenstraußund die allerbesten Wünsche für denRuhestand nahm Gisela Müller vonVorsitzer Michael Grobien entgegen. Seit1. Januar 1990 war sie im Sekretariat desBereichs Betriebs- und Finanzwirtschaftsowie als Vorstandssekretärin tätig. ZumLuft holen blieb ihr kaum Zeit: 125 JahreDGzRS, im Frühjahr 1990 und die mit derWende verbundene Integration desSeenotrettungsdienstes der DDR. In denfolgenden Jahren war Gisela Müller re-gelmäßig mit den Vorbereitungen derTagungen des Beschlussfassenden Gre -miums befasst - zusätzlich zur Tages -arbeit, die ihre Zeit oft bis in den frühenAbend in Anspruch nahm.

Bester Geselleim Feinwerkmechaniker-Handwerk wur-de unser Auszubildender Dennis Sorgen -frei bei der abschließenden Prüfung.Kurz darauf qualifizierte er sich in einembundesweit ausgeschrieben Leistungs -wett bewerb der Besten und belegte densiebten Rang. Vorsitzer Michael Grobien

Vorsitzender Michael Grobien, MichaelMüller, Uwe Radloff

Gerd Schwips, stellv. Vorsitzer C. Vinnen,Horst-Dieter Eder

Vors. Michael Grobien, Hans Hansen,Christian Brensing

Dennis Sorgenfrei, Vorsitzer Michael Grobien,Hans Rathjen, Gisela Müller, stellv. Vors.Christel Vinnen, Holger Stucke, Horst Koch

Stellv. Vorsitzer C. Vinnen, Wolfgang Gruben

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überreichte dem begabten Nachwuchs -techniker einen Blumenstrauß, verbun-den mit den besten Wünschen für seineweitere berufliche Laufbahn bei derDGzRS.

Verabschiedetwurden Vormann Norbert Bury/StationGroßenbrode, SK JOHN T. ESSBERGER(seit 1. Oktober 1976) sowie VormannJens Laß/Station Maasholm, SK NISRANDERS (seit 1. Januar 1979). Die beidenRuheständler von der Ostsee werden er-fahrungsgemäß nicht die Hände in denSchoß legen. Aber sie werden jetzt mehrZeit fürs Reisen und ihre Hobbys haben.

Ausgeschiedenist Vormann Erwin Borchardt/StationWarnemünde am 6. November 2008. Erkam am 1. November 1990 zur DGzRS als3. Vormann auf SRB STOLTERA. Anschlie -ßend war er auf den SeenotkreuzernVORMANN JANTZEN, zunächst als 2. unddann 1. Vormann wie auch in dieserFunktion auf den Seenotkreuzern THEOFISCHER und zuletzt der ARKONA.

Über 30 Jahrewar Dr. Knut Engel Ansprechpartner inmedizinischen Belangen im Zusammen -hang mit der Rettung von Menschen ausSeenot, zunächst für die Rettungssta -tion Zinnowitz, später für die Rettungs -station Greifswalder Oie. Die Besatzun -gen schätzten seine kompetente undverständliche Art, sein Spezialwissen zuvermitteln.

Ausgeschieden und eingestiegenist Rettungsmann Gerhard Schwips vonder Insel Juist. Er hat am 01. September1990 seinen Dienst als freiwilligerRettungsmann bei der DGzRS begonnenund war vom 01. Mai 1993 bis 30. April2008 Vormann der RettungsstationJuist. Zum 01. Mai 2008 hat Schwips alsRettungsmann auf dem SK ALFRIEDKRUPP in Borkum als Festangestellterbegonnen und ist dort seit 01. November2008 als 3. Vormann eingesetzt. Für sei-ne langjährige Tätigkeit als freiwilligerVormann auf der Rettungsstation Juisterhielt Gerhard Schwips die Jubi -läumsmünzen der DGzRS.

25 Jahreals Mitarbeiter in der DGzRS-Zentraleund bundesweit auf Messen, Ausstel -lun gen und zahlreichen Veranstaltun -gen ist Holger Stucke aktiv. Am 1.September 1983 begann er seinen er-folgreichen Weg im Versand und ließparallel dazu seinen handwerklichenund organisatorischen Fähigkeiten inAusstellungs- und Messe-Standgestal -tung einfließen. Später wechselte erzum Eventteam im Bereich Presse- undÖffentlichkeitsarbeit.

Sein Tätigkeitsfeld erfasst das gesamteBundesgebiet, und heute wird ihm nach-gesagt, dass er jeden Kilometerstein, je-de Autobahnleitplanke, sämtliche Orts -schilder (und Radarfallen) »persönlich«kennt, ebenso wie die Hallen meister aufden maßgeblichen Wassersportmessenin Hamburg, Düsseldorf oder Berlin.Holger Stuckes Motto: »Geht nicht,gibt´s nicht!«

Vors. Michael Grobien, Erwin Borchardt, JensLaß, Norbert Bury Michael Grobien und Holger Stucke

Vors. Michael Grobien, Dr. Knut Engel

Sie alle verabschiedeten sich mit Präsenten und Dankesworten von Hans Rathjen: Vormänner, Nachfolger Carl Göner (4. v. l.) und »die Halle«:unsere Kollegen aus der Reparaturwerft, die dem frischgebackenen Pensionär die besten Wünsche mit auf den neuen Lebensabschnitt gaben.

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26 27 LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Januar06. 01. 2009 12.00 Uhr: Bremen, Punkendeich (Osterdeich/B 75): Eiswette, anschließend hier Taufe des Seenotkreuzers SK 30

auf der Weser17. -25.01.2009 Messe »boot Düsseldorf«, Halle 14, Stand 14 A 39.30.01.-01.02.09 Oldenburg: CFR – Caravan Freizeit Reisen mit Infostand (Halle/Standnr. bei Redaktionsschluss nicht bekannt)

Februar12.01. - 14.02.09 Münster: Ausstellung über die Seenotretter im Foyer der Stadtteilbibliothek in Münster 21.02.2009 Hamburg: 6. Norwegentreffen des Anglerboard im ABACUS Tierparkhotel in Berlin mit einer Präsentation der DGzRS 25.02.- 01.03.09 Essen: Messe Reise + Camping in den Messehallen Essen mit Infostand 27.02. - 01.03.09 Bremen: Messe BOATFIT mit Infostand

März15.03.2009 Hannover: Benefizkonzert für die Seenotretter des Seemanns-Chor Hannover im Freizeitheim Döhren 26.03.-28.04.09 Osterode: Wanderausstellung »Die Seenotretter!... über Bürgersinn und Bürgermut in Osterode«, Kreisvolkshochschule

Veranstaltungen

Spendenscheck und FotobücherCeWe Color setzt sich für die DGzRS einCeWe Color engagiert sich für dieSeenotretter und setzt damit einZeichen seiner gesellschaftlichen Ver -ant wortung.

In passendem Rahmen überreichte aufdem Seenotkreuzer VORMANN STEF-FENS am Mittwoch, dem 19. November2008, in Hooksiel/Wangerland, HellaHahm, Pressesprecherin von CeWe Color,einen Scheck im Wert von 1.000 Euro anDGzRS-Geschäftsführer Dr. BerndAnders, Hans-Joachim Katenkamp, Leiter

des Informationszentrums Nordwest,und Vormann Dirk Lindemann.

Das Engagement der Seenotretter ange-messen zu unterstützen, hat sich CeWeColor zum Ziel gesetzt. Senator h.c.Heinz Neumüller, Firmengründer des inOldenburg (Niedersachsen) ansässigenUnternehmens, fühlt sich schon seit sei-ner Zeit als U-Boot-Kommandant bei derMarine den Seenotrettern verbundenund unterstützt die Arbeit daher seitJahrzehnten als privater Spender.

25 Jahre sicher über der Nordsee:LFA - Inselflieger spendeten 6000 Euro25 Jahre Inselfliegerei an der Nordseeküstegaben dem Unternehmen LuftverkehrFriesland-Harle (LFH) Grund, Geburtstagzu feiern. Allerdings war in der Feierlauneauch die Seenotrettung nicht vergessenworden. Der Präsident des Unternehmens,Jan-Lüppen Brunzema, ist seit langenJahren den Seenotrettern und als echterOstfriese immer seiner Heimat verbun-den. Zum Jubiläum erbat Brunzema eineSpende für die DGzRS. Das Ergebnisstockte die LFH auf und konnte imNovember den stolzen Betrag von 6.000

Euro auf Wangerooge an die Seenotret-ter übergeben.

Die nachahmenswerte Idee wurde vonzahlreichen Kunden und Geschäftspart-nern der LFH sehr positiv aufgenommen,wie der gute Spendeneingang zeigte.Gerade im Stammgeschäft der LFH sinddie ostfriesischen Inseln die Flugzieledes Unternehmens. Dabei ist die Verbindung zu denSeenotrettern vielfältig und herzlich.»Wir sind froh, die Rettungseinheitender Seenotretter unter uns zu wissen,sollte einmal etwas Unvorhergesehenesgeschehen«, gab Jan-Lüppen Brunzemaauch als Grund für die Jubiläumsspendean.

Von Jan-Lüppen Brunzema, Präsident der LFH (li.),nahm Hans Joachim Katenkamp (IZ Nordwest)eine großzügige Zuwendung entgegen.

Spendenübergabe »auf der Back« (v. r.):DGzRS-Geschäftführer Dr. Bernd Anders,Vormann Dirk Lindemann, CeWe Color-Pressesprecherin Hella Hahm, IZ Nordwest-Leiter H.-J. Katenkamp.

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Über eine Viertelmillion im VierteljahrhundertSeit 25 Jahren sind Rolf Salzmann ausOtterndorf bei Cuxhaven und die DGzRSeng verbunden. Ein Vierteljahrhundertmit den Seenotrettern ist Salzmann inder Region bekannt. Er betreut Sammel -schiffchen an über 150 Aufstellorten undhat in dieser Zeit exakt 143.441,23 Eurozusammengetragen. Dabei wurde ernachhaltig von seiner Frau Renate unter-stützt – natürlich auch bei den Aktionen»vor Ort«, wenn es um Öffentlichkeitsar-beit ging.

Kapt. Ralf Krogmann von der DGzRS-Zweigstelle Hamburg würdigte die Ver -dienste Salzmanns in einer kleinen Feier -stunde ebenso wie das erfolgreiche Wir -ken von Wolfgang Dembski aus Cuxha -ven. »Sie beide haben über eine Viertel -million Euro für die DGzRS erarbeitet!«

Er ist aktiver und zuverlässiger Sammel -schiffchen-Betreuer seit 1985. BeiVeranstaltungen im Raum Cuxhavenund Umgebung ist er regelmäßig anzu-treffen, wenn es gilt, die Interessen derSeenotretter zu vertreten.

Zudem sorgt er an 98 Aufstellorten fürregelmäßige Leerung der Sammelschiff -chen: 126.614,30 Euro hat er gesammelt.Ehefrau Renate ist ihm dabei hilfreicheAssistentin.

Wolfgang Vogt (Cuxhaven), Vertreter desBeschlussfassenden Gremiums derDGzRS, zeigte sich sehr beeindruckt vonder langjährigen ehrenamtlichen Arbeitund lobte das uneigennützige Engage -ment der beiden Ehepaare.

Die Seenotkreuzer der DGzRS – Band IIIDer dritte Band der Reihe »Die Seenot -kreuzer der DGzRS« ist erschienen. DasBuch beleuchtet intensiv und detailliert dieEntwicklung innerhalb der Flotte derDGzRS von 1990 bis in die Gegenwart.Umfangreiche technische und historischeDaten vermitteln ein umfassendes Bild,kombiniert mit einer dokumentarischenGeschichte zu jedem dieser Spezialschiffe,illustriert mit zahlreichen bis dato nichtveröffentlichten Fotos. Dabei wird derBogen von der dritten Generation der 23-Meter-Klasse (NIS RANDERS, VORMANNJANTZEN, HANNES GLOGNER) über die 27-Meter-Klasse (ARKONA, BREMEN) und diein den 90er Jahren neukonstruierte 23-Meter-Klasse mit Gasschutz (HERMANNRUDOLF MEYER, HANS HACKMACK, THEOFISCHER, BERNHARD GRUBEN) gespannt.Weiter geht es mit dem größten Seenot -kreuzer, der HERMANN MARWEDE, sowieden ersten beiden Schiffen der neuen 20-Meter-Klasse, die bei Drucklegung diesesdritten Bandes in Bau befindlichenEinheiten SK 30 und SK 31. Außer dem in-teressant: ein Blick auf Lizenzbau ten nachDGzRS-Vorbild.

Die Autoren: Dr. Sven Claußen, Jahrgang1967, ist Zahnmediziner in Oldenburg undbeschäftigt sich seit seiner Jugend mit derGeschichte der Seenotretter. Ulf Kaack, ge-boren 1964, ist seit vielen Jahren journali-stisch und publizistisch tätig. Von 2002 bis2008 war er hauptberuflich im BereichPresse- und Öffentlichkeitsarbeit derDGzRS beschäftigt.

Aus dem BücherschappHerbst und Winter sind nicht nur die Zeitder besonderen Einsätze im Seenotret -tung sdienst. Lange Abende und schlech-tes Wetter sind auch ideal, um mal wie-der ein gutes Buch in die Hand zu neh-men. Nach »Orkanfahrt«, in dem auchdie Seenotretter zu Wort gekommensind, ist nun im Ankerherz-Verlag einneues Buch von Stefan Krücken erschie-nen. Es trägt den Titel »Sturmkap« undberichtet anschaulich und spannendüber die »unglaubliche Reise von

Kapitän Jürgens um Kap Hoorn unddurch den Krieg. Obwohl die DGzRS dies-mal nicht Gegenstand der Publikationist, so geht jedoch wieder ein Euro proverkauftem Buch an die Arbeit derSeenotretter.

Aus unserer Sicht interessant und fes-selnd ist der Roman »Blaufeuer« vonAlexandra Kui, erschienen im VerlagHoffmann und Campe. Viel vonNorddeutschland und von der Küste fin-

det sich in den Kapiteln wieder, und in ei-ner Passage kommt auch der See not -rettungsdienst mit der Station Helgo -land zu Wort.Eher etwas für Fachleute ist dagegendas Sachbuch »Touristische Ausprägun -gen des Segelsports«, in dem die DGzRSam Rande Erwähnung findet. Autor Dr.Martin Linne und der ITD-VERLAG habenentschieden, von jedem verkauftenExemplar zehn Euro an die DGzRS zuspenden.

Lob und Anerkennung für ehrenamtliches Engagement: (v. l.) Wolfgang Vogt, Rolf Salzmann,Wolfgang Dembski und Ralf Krogmann.

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LÄNGSSEITS · AUSGABE 6 · DEZEMBER 2008

Deutsche Gesellschaft zur Rettung SchiffbrüchigerPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

Zentrale:Werderstraße 228199 BremenPostfach 10 63 40

28063 Bremen

Telefon +49 (0)421 · 53 707 0

Telefon +49 (0)421 · 53 707 610/611

Telefax +49 (0)421 · 53 707 690

E-Mail [email protected]

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Münzen und Scheine aus aller Welt – für Peter Lohmann bares GeldUnser ehrenamtlicher Mitarbeiter ausHamburg, Peter Lohmann, arbeitetschon seit Jahrzehnten bei der Luft -hansa AG. Über die lange Zeit haben sichviele Kontakte zu Mitarbeiter/innen er-geben. Und genau hierin besteht derVorteil für die DGzRS.

Als Beschäftigter bei einem Flugunter -nehmen ist man selbst oft weltweit un-terwegs und hier liegt der Meetingpointzu unserem ehrenamtlichen Mitarbeiter.»Haben Sie wieder ein paar Scheine oderMünzen für uns, wir fliegen mal wiedernach...?« Peter Lohmann hat, da er desöfteren von uns Münzen und Scheine er-hält, die sich bundesweit in über 18.000

Sammelschiffchen ansammeln und unsüber unsere ehrenamtlichen Mitarbeitererreichen.

Durch diese »kleine Dienstleistung« vonPeter Lohmann sind seit 1970 sage undschreibe weit über 90.000 EURO für dieSeenotretter zusammen gekommen.

Greift die direkte Lösung »Tausch mitMitarbeitern« nicht, so folgt Plan B. PeterLohmann geht auf dem Airport direkt zu»seiner« Bank und wechselt Münzenund Scheine, die er nicht an den Mannoder an die Frau bringen konnte. Auchdiese Charge zu recht guten Kondi -tionen.

»Es bleibt aber immer noch was übrig«,erklärt uns Peter Lohmann und nungreift Plan C.

Alles was noch übrig ist geht an Münz -sammler, die erstaunlicherweise immernoch mal eine »spezielle Münze« finden,die bei Peter Lohmann in klingenderEURO-Währung landet.

Nebenbei sei noch vermerkt, dass PeterLohmann seit 1961 die DGzRS als För -derer unterstützt und auch auf diversenVeranstaltungen hat »unser Peter«Flagge gezeigt.

Hansekreuz-Taler oder Kreuzer-Cookies

Vorweihnachtliche Backversuche inUnna: Unser ehrenamtlicher MitarbeiterChristian Stipeldey mit Freundin SonjaNiemand wagte sich an Rezept, Teig -herstellung und Backofen. Nach 30

Minuten waren die schmackhaftenLeckereien fertig. Christian Stipeldey (au-genzwinkernd): »In der Bäckereifach -sprache sind die Gebäckstücke inzwi-schen als hochwertige »Hansekreuz-Taler« bekannt, im nautischen Seaspeakdagegen eher als »Kreuzer-Cookies«. Hierdas Rezept:

Man nehme zwei Pfund Mehl, ein PfundZucker, drei Eier, ein Pfund Butter, zweiPäckchen Vanillezucker, ein halbesPäckchen Backpulver.

Zubereitung: Butter geschmeidig rühren,Zucker zugeben und verrühren, Eier undVanillezucker zugeben und schaumigrühren, Mehl mit Backpulver mischenund portionsweise zugeben. Die Masseauf der Arbeitsfläche zu schönem Teigmöglichst lange kneten. Dies am Abendvor dem Backtag erledigen und den Teigüber Nacht im Kühlschrank ruhen lassen.Teig eine Stunde vor dem Backen ausdem Kühlschrank nehmen, so dass er fastZimmertemperatur hat. Wenn er zu steifist, Butter hinzugeben. Teig nochmalsgut mit den Händen kneten. Teig dünnausrollen und mit einem Trinkglas rundeFormen ausstechen, bei 180 Grad CelsiusUmluft etwa zwölf Minuten backen.Plätzchen auskühlen lassen. Hansekreu -ze mit Lebensmittel farbe aufmalen.Farbe trocknen lassen. Plätzchen verpak-ken. Zugunsten der Seenotretter ge-winnbringend verkaufen.