Lsung fr die exakte Ortung - TH Wildau€¦ · le geh r en zu seinem Team mehr als 40 Leute. Etwa...

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DAHMELAND-FLÄMING 18 Märkische Allgemeine Zeitung Donnerstag, 26. April 2018 jektiv, abseits der Ergebnisse ihrer Experimente und Forschungen, ein Geschmacksurteil bilden. Marcus Frohme benutzt den Be- griff der Nachhaltigkeit auch, wenn er von seiner Arbeit in Wildau spricht. Gern ist er Mentor für ehe- maligen Studierende, die eigene Projektideen verwirklichen wollen oder gar Visionen für Unterneh- mensgründungen haben. Kürzlich wurde zum Beispiel an der Hoch- schule das Start-up Biomes NGS GmbH gegründet, das die Darmflo- ra-Analyse revolutionieren will. „Ich sehe es als meine Aufgabe, die- se Unternehmen so gut es geht zu unterstützen“, sagt Frohme. Aktu- elle Studierende können dann ein- gebunden werden, ob als studenti- sche Beschäftigte oder durch Ab- schlussarbeiten. Im Idealfall entste- hen neue Arbeitsplätze und Doktor- themen ergeben sich. Seit 2007 ist Marcus Frohme Pro- fessor an der Technischen Hoch- schule Wildau, vorher war er an der Uni Heidelberg und am Deutschen Krebsforschungszentrum. Er leitet in Wildau die Forschungsgruppe Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik, seit 2014 ist er Forschungsprofessor. Mittlerwei- le gehören zu seinem Team mehr als 40 Leute. Etwa 600 000 Euro werden durchschnittlich pro Jahr an Dritt- mitteln für Projekte eingeworben. Kooperiert wird vor allem mit Wirtschaftspartnern aus der Region, aber auch mit einigen großen, die international präsent sind. Von der Zusammenarbeit gerade mit kleine- ren Unternehmen profitieren diese enorm: „Meine Idee ist, den Unter- Forschung rund um die Kaffeebohne Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik an der Technischen Hochschule Wildau F ür viele beginnt der Tag erst so richtig, wenn sie den ersten Schluck Kaffee intus haben. Allmorgendlich wird das Gebräu zum Lebenselixier. Jeder hat da sei- ne eigene Vorliebe und jeder schwört wohl darauf, die optimale Form des Kaffeegenusses für sich gefunden zu haben. Dass es trotz- dem noch besser, noch vollmundi- ger, noch qualitätsvoller geht, dafür wird auch an der Technischen Hochschule Wildau geforscht. „Wir haben da zwei Partner in zwei Projekten“, berichtet Marcus Frohme, an der TH Professor für Mo- lekularbiologie. Zum einen koope- riert sein Team mit der Dedan Ki- mathi University of Technology im kenianischen Nyeri, an der es zu Forschungszwecken Kaffeeplanta- gen gibt. Zum anderen gibt es in Mannheim den Unternehmer Stef- fen Schwarz, einen promovierten ehemaligen Chirurgen und sehr ge- fragten Kaffee-Experten, der das Schulungszentrum Coffee Consula- te aufgebaut hat. „Für mich ist daran das Interes- sante, dass er seinen Kaffeebauern gute Preise zahlt, dadurch nachhal- tig wirtschaftet“, sagt Frohme. Kaf- fee, dem Anschein nach ein sehr bil- liges Produkt, müsste eigentlich deutlich teurer gehandelt werden, um Nachhaltigkeit und vor allem auch gute Qualität erzeugen zu können. „Kaffeebauern können nicht mehr davon leben“, kommen- tiert Marcus Frohme die Handels- preise. Für unter 1,20 Dollar pro Pfund wird der Kaffee derzeit an Von Karen Grunow Neben zahlreichen weiteren, vor allem biomedizinischen Projekten kümmert sich das Team von TH-Professor Marcus Frohme auch um Kaffee. Zwei Röstmaschinen gibt es dafür in einem der Labore. nehmen Möglichkeiten zu bieten, die sie sonst nicht haben oder nur mit unverhältnismäßig großem In- vestitionsaufwand realisieren könn- ten“, so Frohme. Auch hier gilt vor allem der akademische Mehrwert, dass Abschluss- und Doktorarbei- ten entstehen können. Derzeit gibt es für das Team von Frohme vor allem mehrere Projekte im Bereich Biomedizin und Pharma, bereits abgeschlossen ist eine Medi- kamentenentwicklung gegen In- nenohrschwerhörigkeit. Außerdem wurde intensiv an der Verbesserung der Diagnostik der Tropenkrankheit Leishmaniose geforscht. Aktuell geht es unter anderem um Tumor- therapeutika und die Verbesserung von Impfstoffen. Im Bereich Umwelt haben Frohme und seine Mitarbei- ter ein Verfahren entwickelt, winzi- ge Probenmengen von sprengstoff- belasteten Flächen sehr schnell zu analysieren. Manche Projekte ergeben sich fast zufällig. So ist durch den Kon- takt zur kenianischen Dedan Kimat- hi University of Technology ein Ma- laria-Projekt entstanden, in Zusam- menarbeit mit dem von ehemaligen TH-Studenten gegründeten Start- up Oculyze. Jenes ebenfalls von Frohme betreute Start-up hat schon Furore gemacht mit der Entwick- lung eines leicht zu bedienenden und kostengünstigen Smartphone- Aufsatzes zur Analyse der Hefekul- turen beim Bierbrauen. Nun wird gemeinsam mit Spezialisten von Oculyze ein Smartphone-Aufsatz zur Blutdiagnostik entwickelt, ein mobiles Labor sozusagen für Mala- ria-Schnelltests. Marcus Frohme ist Professor für Molekularbiologie an der TH Wildau, er hat dort den Bereich über die Jahre erheblich ausbauen können. FOTOS: GRUNOW (2) den Rohstoffbörsen gehandelt. Stef- fen Schwarz’ Kaffee nun ist sehr hochwertig. „Für Menschen, die auch eine Idee trinken wollen“, sagt Marcus Frohme. Mit seinem Team kümmert er sich um die Analytik und seit kur- zem auch um einige mikrobiologi- sche Prozesse. Die Wildauer Wis- senschaftler werten Qualität und Geschmack aus, „auch im Hinblick auf Logistikketten“, erläutert Froh- me. Denn bis der Kaffee tatsächlich beim Verbraucher landet, soll er von seiner Qualität möglichst wenig ein- büßt haben. Zwei Röstmaschinen stehen in einem der hervorragend ausgestat- teten Labore bereit; wenn es frische Kaffee-Bohnen gibt, dann wird ein Röstdienst festgelegt. Hin und wie- der darf der Kaffee dann verkostet werden. Schließlich wollen die Wis- senschaftler sich auch mal ganz sub- Ich sehe es als meine Aufgabe, diese Unternehmen, so gut es geht zu unterstützen. Marcus Frohme, TH-Professor, über junge, an der Hochschule gegründete Start-ups IN KÜRZE Lösung für die exakte Ortung Auf der Hannover-Messe stellt der Lehr- und Forschungsbereich Tele- matik der Technischen Hochschule Wildau mit dem Projekt „InnoMap“ noch bis morgen eine technische Innovation für die Indoor-Ortung vor. Die Lösung aus dem Team von Ralf Vandenhouten, Vizepräsident für Forschung und Transfer sowie Studiengangsprecher Telematik, ermöglicht eine Ortungs- und Na- vigationsgenauigkeit im Zentime- ter-Bereich innerhalb und außer- halb von Gebäuden bei niedrigen Infrastrukturkosten. Hochschule auf der ILA Der Studiengang „Luftfahrttech- nik/Luftfahrtlogistik“ wird derzeit auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Schö- nefeld vorgestellt. Außerdem ist die Arbeitsgruppe Maschinendy- namik und lärmarme Konstruktion dort vertreten, sie zeigt ihre Gerä- teentwicklung „SAM“, einen ska- lierbaren automatischen Modal- hammer. Auch das Wildau Institute of Technology ist ab morgen bei der ILA dabei und informiert unter anderem über das Programm „Aviation Management“. Liederliches und Vermessen(d)es Mit dem englischen zeitkritischen Maler William Hogarth befasst sich morgen der Kunsthistoriker Lutz Stöppler im Rahmen der Vor- lesungsreihe des Seniorensemi- nars. Er wird Hogarths Kupfer- stich-Serie „Der Weg des Liederli- chen“ ab 15 Uhr im TH-Audimax vorstellen. Eine Woche später, am 4. Mai, wird am selben Ort zur glei- chen Uhrzeit Wilfried Korth über „Die Welt der 3D-Laserscanning für Bauwesen und Denkmalpflege“ sprechen. Er ist Professor für Ver- messungskunde an der Beuth- Hochschule für Technik Berlin. Zukunftswerkstatt zeigt Trends An Studierende und Mitarbeiter der TH richten sich die kostenlosen Trainings der Google-Zukunfts- werkstatt, die am 18. Mai stattfin- den werden. Neben Grundlagen und Trends des Online-Marketings oder der Online-Kommunikation können die Teilnehmer sich mit Web-Analytics und Themen wie Datenschutz befassen. Innovative Mikroelektronik Neuer Professor an der Technischen Hochschule Andreas Mai wird ab 1. Mai als Pro- fessor für Mikro-/Nanoelektronik am Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften der TH Wil- dau tätig werden. Brandenburgs Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) hat dem 1980 gebo- renen Wissenschaftler dafür die Er- nennungsurkunde überreicht. Es ist eine gemeinsame Beru- fung mit dem IHP Leibniz-Institut für innovative Mikroelektronik in Frankfurt (Oder). Seit 2015 leitet Mai das Joint Lab IHP – TH Wildau. Das Zentrum fasst wichtige Kom- petenzen an beiden Einrichtungen für die gemeinsame Forschung und Lehre im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik zusammen. Andreas Mai stammt aus Gu- ben, hat in Cottbus Physik studiert DAS DING ZAHL DER WOCHE 290 Schüler haben sich an der TH Wil- dau für den landesweiten Zu- kunftstag für Mädchen und Jungen angemeldet. Heute ab 8.30 Uhr können die Jugendlichen zum Bei- spiel durch Workshops eintauchen in Lehre und Forschung in natur- wissenschaftlichen, ingenieurtech- nischen, wirtschaftswissenschaftli- chen und juristischen Disziplinen. und ab 2006, zunächst als wissen- schaftlicher Mitarbeiter und Dok- torand, am IHP Leibniz-Institut in Frankfurt (Oder) gearbeitet. Er forscht auf dem Gebiet siliziumba- sierter Halbleitertechnologien. Wissenschaftsministerin Martina Münch überreicht Andreas Mai die Ernen- nungsurkunde als Professor Mikro-/Nanoelektronik. FOTO: MWFK Schicke Tüte Ein praktisches Transportmittel mit TH-Logo Nein, das sind keine Brötchentüten. Sondern welche, in denen angehen- de Studierende am 26. Mai Informa- tionsmaterial über die TH Wildau sammeln können. Denn dann ist wieder der alljährliche Hochschul- informationstag „HIT“, bei dem der gesamte Campus zugänglich ist und auch viele der hervorragend ausge- statteten Labore besichtigt werden können. „Ein Date mit Deiner Zukunft“ ist der Tag überschrieben, der um 10.30 Uhr eröffnet wird. Bis zum Nachmittag können Studieninte- ressierte gemeinsam mit Freunden und Familie die Angebote der TH erkunden. Auch für Lehrer und an- dere Interessierte bietet der Hoch- schulinformationstag stets ein um- fangreiches Programm. Ob Fragen zur Finanzierung eines Studiums, oder zu den Bewerbungsmodalitä- ten für diejenigen, die ohne Abitur an die Hochschule wollen – an die- sem Tag gibt es vielfach Gelegen- heit, sich zu informieren und Einbli- cke in die Angebote der verschiede- nen Studiengänge zu bekommen. Wer sich dann für ein Studium in Wildau entscheiden sollte, wird die- se Tüten dann übrigens bald wie- dersehen. Denn zur Immatrikula- tion werden die frisch Eingeschrie- benen erneut mit allerlei hilfrei- chem Material versorgt. kg Diese Tüten sind der „HIT“. Sie werden zu besonderen Anlässen wie dem Hochschulinfotag verteilt. FOTO: K.G.

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DAHMELAND-FLÄMING18 Märkische Allgemeine Zeitung Donnerstag, 26. April 2018

jektiv, abseits der Ergebnisse ihrerExperimente und Forschungen, einGeschmacksurteil bilden.

Marcus Frohme benutzt den Be-griff der Nachhaltigkeit auch, wenner von seiner Arbeit in Wildauspricht. Gern ist er Mentor für ehe-maligen Studierende, die eigeneProjektideen verwirklichen wollenoder gar Visionen für Unterneh-mensgründungen haben. Kürzlichwurde zum Beispiel an der Hoch-schule das Start-up Biomes NGSGmbH gegründet, das die Darmflo-ra-Analyse revolutionieren will.„Ich sehe es als meine Aufgabe, die-se Unternehmen so gut es geht zuunterstützen“, sagt Frohme. Aktu-elle Studierende können dann ein-gebunden werden, ob als studenti-sche Beschäftigte oder durch Ab-schlussarbeiten. Im Idealfall entste-hen neue Arbeitsplätze und Doktor-themen ergeben sich.

Seit 2007 ist Marcus Frohme Pro-fessor an der Technischen Hoch-schule Wildau, vorher war er an derUni Heidelberg und am DeutschenKrebsforschungszentrum. Er leitetin Wildau die ForschungsgruppeMolekulare Biotechnologie undFunktionelle Genomik, seit 2014 ister Forschungsprofessor. Mittlerwei-le gehören zu seinem Team mehr als40 Leute. Etwa 600 000 Euro werden durchschnittlich pro Jahr an Dritt-mitteln für Projekte eingeworben.

Kooperiert wird vor allem mitWirtschaftspartnern aus der Region,aber auch mit einigen großen, dieinternational präsent sind. Von derZusammenarbeit gerade mit kleine-ren Unternehmen profitieren dieseenorm: „Meine Idee ist, den Unter-

Forschung rund um die KaffeebohneMolekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik an der Technischen Hochschule Wildau

Für viele beginnt der Tag erst sorichtig, wenn sie den erstenSchluck Kaffee intus haben.

Allmorgendlich wird das Gebräuzum Lebenselixier. Jeder hat da sei-ne eigene Vorliebe und jederschwört wohl darauf, die optimaleForm des Kaffeegenusses für sichgefunden zu haben. Dass es trotz-dem noch besser, noch vollmundi-ger, noch qualitätsvoller geht, dafürwird auch an der TechnischenHochschule Wildau geforscht.

„Wir haben da zwei Partner inzwei Projekten“, berichtet MarcusFrohme, an der TH Professor für Mo-lekularbiologie. Zum einen koope-riert sein Team mit der Dedan Ki-mathi University of Technology imkenianischen Nyeri, an der es zuForschungszwecken Kaffeeplanta-gen gibt. Zum anderen gibt es inMannheim den Unternehmer Stef-fen Schwarz, einen promoviertenehemaligen Chirurgen und sehr ge-fragten Kaffee-Experten, der dasSchulungszentrum Coffee Consula-te aufgebaut hat.

„Für mich ist daran das Interes-sante, dass er seinen Kaffeebauerngute Preise zahlt, dadurch nachhal-tig wirtschaftet“, sagt Frohme. Kaf-fee, dem Anschein nach ein sehr bil-liges Produkt, müsste eigentlichdeutlich teurer gehandelt werden,um Nachhaltigkeit und vor allemauch gute Qualität erzeugen zukönnen. „Kaffeebauern könnennicht mehr davon leben“, kommen-tiert Marcus Frohme die Handels-preise. Für unter 1,20 Dollar proPfund wird der Kaffee derzeit an

Von Karen Grunow

Neben zahlreichen weiteren, vor allem biomedizinischen Projekten kümmert sich das Team von TH-Professor Marcus Frohme auch um Kaffee. Zwei Röstmaschinen gibt es dafür in einem der Labore.

nehmen Möglichkeiten zu bieten,die sie sonst nicht haben oder nurmit unverhältnismäßig großem In-vestitionsaufwand realisieren könn-ten“, so Frohme. Auch hier gilt vorallem der akademische Mehrwert,dass Abschluss- und Doktorarbei-ten entstehen können.

Derzeit gibt es für das Team vonFrohme vor allem mehrere Projekteim Bereich Biomedizin und Pharma,bereits abgeschlossen ist eine Medi-kamentenentwicklung gegen In-nenohrschwerhörigkeit. Außerdemwurde intensiv an der Verbesserungder Diagnostik der TropenkrankheitLeishmaniose geforscht. Aktuellgeht es unter anderem um Tumor-therapeutika und die Verbesserungvon Impfstoffen. Im Bereich Umwelthaben Frohme und seine Mitarbei-ter ein Verfahren entwickelt, winzi-

ge Probenmengen von sprengstoff-belasteten Flächen sehr schnell zuanalysieren.

Manche Projekte ergeben sichfast zufällig. So ist durch den Kon-takt zur kenianischen Dedan Kimat-hi University of Technology ein Ma-laria-Projekt entstanden, in Zusam-menarbeit mit dem von ehemaligenTH-Studenten gegründeten Start-up Oculyze. Jenes ebenfalls vonFrohme betreute Start-up hat schonFurore gemacht mit der Entwick-lung eines leicht zu bedienendenund kostengünstigen Smartphone-Aufsatzes zur Analyse der Hefekul-turen beim Bierbrauen. Nun wirdgemeinsam mit Spezialisten vonOculyze ein Smartphone-Aufsatzzur Blutdiagnostik entwickelt, einmobiles Labor sozusagen für Mala-ria-Schnelltests.

Marcus Frohme ist Professor für Molekularbiologie an der TH Wildau, er hat dort den Bereich über die Jahre erheblich ausbauen können. FOTOS: GRUNOW (2)

den Rohstoffbörsen gehandelt. Stef-fen Schwarz’ Kaffee nun ist sehrhochwertig. „Für Menschen, dieauch eine Idee trinken wollen“, sagtMarcus Frohme.

Mit seinem Team kümmert ersich um die Analytik und seit kur-zem auch um einige mikrobiologi-sche Prozesse. Die Wildauer Wis-senschaftler werten Qualität und

Geschmack aus, „auch im Hinblickauf Logistikketten“, erläutert Froh-me. Denn bis der Kaffee tatsächlichbeim Verbraucher landet, soll er vonseiner Qualität möglichst wenig ein-büßt haben.

Zwei Röstmaschinen stehen ineinem der hervorragend ausgestat-teten Labore bereit; wenn es frischeKaffee-Bohnen gibt, dann wird einRöstdienst festgelegt. Hin und wie-der darf der Kaffee dann verkostetwerden. Schließlich wollen die Wis-senschaftler sich auch mal ganz sub-

Ich sehe es alsmeine Aufgabe, diese

Unternehmen, so gut es geht zu

unterstützen.Marcus Frohme,

TH-Professor, über junge, an der Hochschule gegründete Start-ups

IN KÜRZE

Lösung für die exakte OrtungAuf der Hannover-Messe stellt der Lehr- und Forschungsbereich Tele-matik der Technischen Hochschule Wildau mit dem Projekt „InnoMap“ noch bis morgen eine technische Innovation für die Indoor-Ortung vor. Die Lösung aus dem Team von Ralf Vandenhouten, Vizepräsident für Forschung und Transfer sowie Studiengangsprecher Telematik, ermöglicht eine Ortungs- und Na-vigationsgenauigkeit im Zentime-ter-Bereich innerhalb und außer-halb von Gebäuden bei niedrigen Infrastrukturkosten.

Hochschuleauf der ILADer Studiengang „Luftfahrttech-nik/Luftfahrtlogistik“ wird derzeit auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA in Schö-nefeld vorgestellt. Außerdem ist die Arbeitsgruppe Maschinendy-namik und lärmarme Konstruktion dort vertreten, sie zeigt ihre Gerä-teentwicklung „SAM“, einen ska-lierbaren automatischen Modal-hammer. Auch das Wildau Institute of Technology ist ab morgen bei der ILA dabei und informiert unter anderem über das Programm „Aviation Management“.

Liederliches und Vermessen(d)esMit dem englischen zeitkritischen Maler William Hogarth befasst sich morgen der Kunsthistoriker Lutz Stöppler im Rahmen der Vor-lesungsreihe des Seniorensemi-nars. Er wird Hogarths Kupfer-stich-Serie „Der Weg des Liederli-chen“ ab 15 Uhr im TH-Audimax vorstellen. Eine Woche später, am 4. Mai, wird am selben Ort zur glei-chen Uhrzeit Wilfried Korth über „Die Welt der 3D-Laserscanning für Bauwesen und Denkmalpflege“ sprechen. Er ist Professor für Ver-messungskunde an der Beuth-Hochschule für Technik Berlin.

Zukunftswerkstattzeigt TrendsAn Studierende und Mitarbeiter der TH richten sich die kostenlosen Trainings der Google-Zukunfts-werkstatt, die am 18. Mai stattfin-den werden. Neben Grundlagen und Trends des Online-Marketings oder der Online-Kommunikation können die Teilnehmer sich mit Web-Analytics und Themen wie Datenschutz befassen.

Innovative MikroelektronikNeuer Professor an der Technischen Hochschule

Andreas Mai wird ab 1. Mai als Pro-fessor für Mikro-/Nanoelektronikam Fachbereich Ingenieur- undNaturwissenschaften der TH Wil-dau tätig werden. BrandenburgsWissenschaftsministerin MartinaMünch (SPD) hat dem 1980 gebo-renen Wissenschaftler dafür die Er-nennungsurkunde überreicht.

Es ist eine gemeinsame Beru-fung mit dem IHP Leibniz-Institutfür innovative Mikroelektronik inFrankfurt (Oder). Seit 2015 leitetMai das Joint Lab IHP – TH Wildau.Das Zentrum fasst wichtige Kom-petenzen an beiden Einrichtungenfür die gemeinsame Forschungund Lehre im Bereich der Mikro-und Nanoelektronik zusammen.

Andreas Mai stammt aus Gu-ben, hat in Cottbus Physik studiert

DAS DING

ZAHL DER WOCHE

290Schüler haben sich an der TH Wil-dau für den landesweiten Zu-kunftstag für Mädchen und Jungen angemeldet. Heute ab 8.30 Uhr können die Jugendlichen zum Bei-spiel durch Workshops eintauchen in Lehre und Forschung in natur-wissenschaftlichen, ingenieurtech-nischen, wirtschaftswissenschaftli-chen und juristischen Disziplinen.

und ab 2006, zunächst als wissen-schaftlicher Mitarbeiter und Dok-torand, am IHP Leibniz-Institut in

Frankfurt (Oder) gearbeitet. Erforscht auf dem Gebiet siliziumba-sierter Halbleitertechnologien.

Wissenschaftsministerin Martina Münch überreicht Andreas Mai die Ernen-nungsurkunde als Professor Mikro-/Nanoelektronik. FOTO: MWFK

Schicke TüteEin praktisches Transportmittel mit TH-Logo

Nein, das sind keine Brötchentüten.Sondern welche, in denen angehen-de Studierende am 26. Mai Informa-tionsmaterial über die TH Wildausammeln können. Denn dann istwieder der alljährliche Hochschul-informationstag „HIT“, bei dem dergesamte Campus zugänglich ist undauch viele der hervorragend ausge-statteten Labore besichtigt werdenkönnen.

„Ein Date mit Deiner Zukunft“ istder Tag überschrieben, der um10.30 Uhr eröffnet wird. Bis zumNachmittag können Studieninte-ressierte gemeinsam mit Freundenund Familie die Angebote der THerkunden. Auch für Lehrer und an-

dere Interessierte bietet der Hoch-schulinformationstag stets ein um-fangreiches Programm. Ob Fragenzur Finanzierung eines Studiums,oder zu den Bewerbungsmodalitä-ten für diejenigen, die ohne Abituran die Hochschule wollen – an die-sem Tag gibt es vielfach Gelegen-heit, sich zu informieren und Einbli-cke in die Angebote der verschiede-nen Studiengänge zu bekommen.

Wer sich dann für ein Studium inWildau entscheiden sollte, wird die-se Tüten dann übrigens bald wie-dersehen. Denn zur Immatrikula-tion werden die frisch Eingeschrie-benen erneut mit allerlei hilfrei-chem Material versorgt. kg

Diese Tüten sind der „HIT“. Sie werden zu besonderen Anlässen wie dem Hochschulinfotag verteilt. FOTO: K.G.