Lüden leseprobe klein

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WALTER LÜDEN HAMBURG FOTOGRAFIEN 1947–1965

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Walter lüdenHamburg FotograFien 1947–1965

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Walter lüdenHamburg FotograFien 1947–1965

Herausgegeben und mit einem Vorwort Von Jan Zimmermann

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V o r w o r t

Es wirkt wie eingefroren, das Hamburg des Jahres 1947, mit dem die Aufnahmen in die-sem Buch beginnen. Eine Erstarrung, die älte-re Betrachter an die extrem kalten Winter der frühen Nachkriegszeit erinnern wird, welche den ohnehin beschwerlichen Alltag der Ham-burger lähmten. Trümmerberge am Straßen-rand, ganze Stadtteile wie Hammerbrook eine Trümmerlandschaft: die Stille nach dem Sturm des Krieges und nur wenige Spuren des Lebens, wie die Wäsche auf der Leine vor einer Notwohnung unter einer Brücke in der Alt-stadt. Der Hamburg-Fotograf Walter Lüden (1914–1996) hielt die Szene fest. Zusammen mit Trümmerfotos aus zerstörten Großstäd-ten in den westalliierten Zonen des geteilten Deutschlands markieren diese Hamburg-Aufnahmen den Be- ginn seiner Arbeit als professioneller Fotograf. Im Auftrag der evangelisch-freikirchlichen Brüderhilfe, die mit seinen Bil-dern im Ausland für Spenden zugunsten Bedürftiger warb, war er durch Deutschland gereist.

Als Amateur hatte Lüden da schon langjährige fotogra-fische Erfahrung, bereits 1928 hatte sich der vierzehnjährige Schüler seine erste Kamera gekauft. Einige Filme mit Vor-kriegsaufnahmen aus Hamburg, aus Travemünde und aus Potsdam finden sich verstreut in den Negativnachlass einge-arbeitet, gefällige Aufnahmen in der Art der Leica-Schule, de-ren bekanntester Vertreter Paul Wolff war. Dessen Vortrags-veranstaltungen besuchte Lüden schon früh, bevor er seit Mitte der 1930er Jahre selbst mit einer Leica fotografierte. Vor dem Krieg arbeitete Lüden bei der Reichsflugsicherung auf der Bodenfunkstelle des Flughafens Hamburg. Im Zweiten Welt-krieg diente er als Soldat. Nach 1945 machte er die Fotografie bald zum Beruf, nannte sich aber – in der britischen Zone war

die Bezeichnung „Fotograf“ durch die Gewer-beordnung geschützt – einfach Bildbericht-erstatter (oder kurz Bildberichter). „Es gab genug zu tun“, erinnerte sich Lüden später an die Aufbruchszeit der deutschen Presse: Er führte Aufträge für die ILA-Pressebild-Agen-tur aus, der Stern-Vorgänger Die Straße – in dem auch frühe Arbeiten von Loriot erschie-nen – veröffentlichte Fotos, 1949 war Lüden im ersten Hamburg-Heft von Merian vertre-ten. Auch das Hamburger Abendblatt druckte seine Bilder. Zur Abwicklung seiner Aufträge richtete Lüden einen eigenen Laborbetrieb mit mehreren Angestellten ein.

Neben die Veröffentlichung in Zeitschrif-ten und Bildbänden über Hamburg, Berlin und

Köln traten die Auftragsarbeiten für Firmen und öffentliche Auftraggeber. Die Spedition Kühne + Nagel, der Flughafen Hamburg, die Hamburger Hafen- und Lagerhaus-Aktienge-sellschaft (HHLA) und die Hamburger Hochbahn AG gehör-ten in den 1950er und 1960er Jahren zu den regelmäßigen Kunden Walter Lüdens. Mit diesen Aufträgen war nicht nur ein finanzielles Fundament für seinen fotografischen Betrieb gelegt, sondern sie boten ihm auch die Möglichkeit, sich sein bevorzugtes Thema zu erschließen: die Bewegung in der Stadt. Ob Autos, Busse, Flugzeuge, Schiffe, Straßenbahnen oder ein früher Hubschrauber, erst Dampf- und dann Diesellokomo-tiven – Aufnahmen aller Verkehrs- und Transportmittel, die das sich nach dem Krieg wiederbelebende Stadtbild Hamburgs prägten, finden sich auf den 5000 Filmen im Nachlass. Die Hafenaufnahmen sind zum Großteil im Besitz des Deutschen Schiffahrtsmuseums in Bremerhaven, die Bilder mit weiteren Motiven aus Hamburg, Schleswig-Holstein und anderen Re-gionen werden von der älteren Tochter Walter Lüdens betreut.

1965 verlegte Lüden seinen Wohnsitz nach Wyk auf Föhr, wo er ebenso wie auf der Nachbarinsel Sylt in den vorangegangenen Jahren regelmäßig als Fotograf tätig gewe-sen war. Damit endete seine kontinuierliche fotografische Arbeit in Hamburg, auch wenn aktuelle städtische Motive weiterhin in Publi-kationen über die Hansestadt erschienen. Da-bei waren es immer Aufnahmen des schönen, um Touristen werbenden Hamburg, die zur Veröffentlichung kamen. Für Lüdens Serien von heruntergekommenen Kneipen, Fotos von Armut und Schmutz, von Alltäglichkei-ten wie Fußgängern an Ampeln oder Verkehr an einer Straßenkreuzung gab es damals kaum einen geeigneten Veröffentlichungsort. Dafür mussten seine Fotos erst in einen zeitlichen Abstand rücken, der sie historisch interessant machte. Das geschah erstmals 1991, als Walter Lüden zusammen mit Arnold Kludas ein Buch mit seinen Aufnahmen aus den 1950er Jahren heraus-gab – 25 bis 30 Jahre, das ist etwa die Zeit, in der Fotos zum historischen Dokument reifen, auch bei geringerer fotografi-scher Qualität, als die Bilder Lüdens sie aufweisen. Ein Kind vor einem Spielzeugladen – ein Motiv, das sich täglich bietet. Ein Straßenfeger am Jungfernstieg, Passanten in der Möncke-bergstraße: Mag es zunächst nur der zeitliche Abstand von mehreren Jahrzehnten sein, der solche alltäglichen Motive zu etwas Besonderem macht, so zeigt sich bei ihrer Betrachtung heute ein eigenständiges fotografisches Werk.

Die Aufnahmen in diesem Buch, obwohl „nur“ einem Zeitraum von 18 Jahren entstammend, sind in drei Abschnit-te geteilt. Diese Unterteilung beginnt und endet nicht jeweils streng mit einem bestimmten Jahr – das wäre angesichts des motivischen Zusammenhangs von Lüdens Werk ein zu will-

kürliches Schema. Der erste Teil zeigt das Hamburg der Nachkriegsjahre mit den allge-genwärtigen Zerstörungen, ihren Provisori-en und ihrer anfänglichen Ratlosigkeit, was denn die Zukunft bringen werde. Aufnahmen von Anfang bis Ende der 1950er Jahre doku-mentieren die wiedergewonnene Dynamik der Stadt, Konsum und Mobilität sind die be-stimmenden Themen dieser Zeit. Der dritte Abschnitt von etwa 1958 bis 1965 umfasst vor allem Aufnahmen, die Lüden mit seiner Hasselblad-Mittelformatkamera gemacht hat. Aufgrund ihrer größeren Schärfe wirken sie fotografisch noch präziser als die Aufnahmen mit der Leica, kühler, kantiger. Stilistisch kor-respondiert diesem Wechsel eine verstärkte

Konzentration auf den fotografischen Augenblick, die den Straßenfotografen Walter Lüden auf der Höhe seines Hand-werks zeigt. In ihrer größeren Nüchternheit entsprechen sie aber auch dem geradlinigen Design von Autos und Architek-tur, das die runden Formen der 1950er Jahre ablöst.

Wer in den 1950er, 1960er, 1970er Jahren in Hamburg gelebt hat, wird „sein“ Hamburg in diesem Buch sofort wieder-erkennen, auch wenn sich die Motive auf die Innenstadt, den Hafen und Blankenese konzentrieren, wo Walter Lüden selbst wohnte. Viele bekannte Geschäfte, Haltestellen, Kreuzun-gen, Spielplätze oder typische Ausflugsziele sind zu sehen – Orte, die mit der eigenen Biografie verknüpft sind, und man-cher Betrachter wird sich vielleicht sogar selbst auf einem der Fotos wiedererkennen. Die Nachgeborenen und Fotointeres-sierten lädt das Buch ein, sich das Hamburg einer anderen Zeit zu erschließen und ein fotografisches Werk zu entdecken, das in der Hamburg-Fotografie kaum seinesgleichen hat.

jan zimmermann

Walter Lüden … … und seine Mitarbeiterinnen

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TrümmersTarre & NeuaNfaNg

Von den späten 1940er bis zu den frühen 1950er Jahren

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p R o V i s o R i u m

Noch säumen Trümmer den Rathausmarkt, und nutzbare Geschäftsflächen sind kaum vorhanden. Der findige Reiseun-ternehmer Karl Pardo de Leygonie richtet sein Reisebüro Mipardo deshalb in einem Eilzugwagen ein (1947).

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h a u p t k i R c h en

Drei Hauptkirchen, drei Schick-sale: Die Ruine von St. Nikolai, ganz links, wurde als Mahnmal den Opfern von Krieg und Ge-walt herrschaft zwischen 1933 und 1945 gewidmet. St. Petri überstand den Krieg fast unver-sehrt. Von St. Katharinen waren nur die Außenmauern geblieben, doch die Kirche wurde wieder-errichtet (1951).

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s t R a s s en f oto s

Klassische Motive der großen Straßenfotografen – aber un-gewöhnlich für einen Hambur-ger Fotografen der Zeit: 1949 hat die belebte und geschäftige Mönckebergstraße den Still-stand des Nachkriegs hinter sich gelassen.

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R u t s c h pa Rt i e

Planten un Blomen als sommerliches Kinderparadies: einmal 1951 auf einem von Schwestern des Roten Kreuzes betreuten Spielplatz, einmal einige Jahre später an einem Planschbecken mit eleganten Schwüngen im Stil der Nachkriegsarchitektur.

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B l i c k i n d i e z u k u n f t

Ein Blick in Hamburgs Zukunft: Zwischen den geradlinigen Zeilen der Grindelhochhäuser haben die Jungen eine ungeordnete Spielfläche gefunden. Trümmer als Spielfläche gibt es hier nicht mehr (1951).

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068 069p R o m en a d e

Italien in Hamburg: Am Jungfernstieg sorgen 1952 rund um den Alsterpavillon die Palmen in Kübeln für mediterranes Flair.

fa m i l i en R o ll e R

Mit Schwung ins Wirtschaftswunder: eine emanzipierte Frau am Jungfernstieg mit einer der ersten Vespas, die durch Hamburg knattern. Ohne Helm, dafür mit zwei Kindern (1953).

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EinE Stadt in BEwEgung

Die 1950er Jahre

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G e G en l i c h t

In Hamburg-Büchern und Bro-schüren aus den 1950er Jahren dominieren sommerliche Stadt-motive von Walter Lüden; der Fotograf war aber zu jeder Jahres-zeit in der Innenstadt unterwegs, wie hier 1958 in den Alsterarka-den und 1954 am Jungfernstieg.

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s i t z G e l e G en h e i t

Frühling 1955: Zeitungslektüre und Plausch in der Vormittagssonne am Jungfernstieg. Neun Jahre später empfängt an dieser Stelle ein Wald aus Flaggen-masten die internationalen Besucher Hamburgs (1964).

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b l i c k f ä n G e r

Noch mehr automobiler Glanz aus deutscher Produktion am Ballindamm: die Vertretungen der Firmen DKW (1958) und Raffay, vor der 1955 ein brandneuer Karmann Ghia präsentiert wird.

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Fernbusse in ihrer ersten Blütezeit: 1950/51 wird der ZOB in verkehrsgünstiger Lage neben dem Hauptbahnhof errichtet (1952).

r u n D b l i c k

Warten im Rundbau: Im Café am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) beobachten Gäste den Verkehr vor den Fenstern (1952).

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s k y l i n e

Städtebaulich markant, doch zum Erkennungszeichen Hamburgs haben es die vier Riegel des Cityhofs nie ge-bracht. Vor ihnen breitet sich die Wolke einer Dampflok aus, die gerade die Altmannbrücke passiert (1957).

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e m p fa n G

Gediegener hanseatischer Luxus – am Empfang im Hotel Vier Jahreszeiten (1955) und in einem Zimmer des Hotel Atlantic mit Blick auf die Außenalster (1950).

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r e i s e i m b i s s

Fliegen ist teuer und exklusiv – und Fluggäste können einen gehobenen Service erwarten. Für die Flughafen-gesellschaft fotografiert Lüden 1954 auch die eleganten Reisenden im Flughafenrestaurant.

r o ll f e l D

Regelmäßig dokumentierte Lüden den Betrieb auf dem Flughafen in Fuhlsbüttel, wo er selbst beim Bodenfunk gearbeitet hatte, bevor er zum professionellen Fotografen wurde. Hier wartet 1952 eine Douglas DC-3 der SAS auf die Passagiere – für die Zaungäste ein spannendes Ereignis.

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p f l i c h t p r o G r a m m

Der Hamburger Dom Mitte und Ende der 1950er Jahre: Wie von anderen Hamburger Wahrzeichen fertigte Lüden von dem Volksfest immer wieder neue Serien an – auch bei Dunkelheit und schlechtem Wetter, als Herausforderung an die Fototechnik der Zeit (links 1959, rechts 1954).

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s c h i c h t

Hier ist ganz eindeutig, wohin es geht: zur Schicht im Hafen. Sonst würden die Arbeiter schon dicht gedrängt stehen, um die Barkassen möglichst schnell verlassen zu können (1951).

k l ö n s c h n a c k

Klönschnack an den Vorsetzen – ob vor oder nach der Schicht im Hafen? Im Hintergrund steht noch der Turm des ausgebrannten Kaiserspeichers, an dessen Stelle heute die Elbphilharmonie aufragt (1953).

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f e i e r a b en D

Würde der Arbeit und des Alters: Walter Lüden porträtiert Hafenarbeiter der Stauerei Gerd Buss und Bewohner eines Altersheims für Seeleute (1959).

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l a D en z e i l e

Frühling in der Blankeneser Bahnhofstraße 1952. Rechts der Sitz der Verlagsanstalt Kröger, in der die Tageszeitung Norddeutsche Nachrichten erschien.

e l b c h a u s s e e

In Höhe des Anlegers Teufelsbrück fotografiert Lüden 1956 einen der modernen Schnellbusse vom Typ Daimler-Benz O 321 auf dem Weg nach Blankenese.

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l i c h t G e s c h W i n D i G k e i t

Die Leere täuscht: Nur die langen Belichtungszeiten sorgen dafür, dass kaum Autos und Passanten auszu-machen sind. Verewigt haben sich die Scheinwerferstrahlen der abbiegenden Autos (1958).

r e G en G l a n z

Mit seiner Weihnachtsbeleuch-tung hat der Neue Wall schon in den 1950er Jahren ein einheit-liches Design, das dem Leica- Fotografen Walter Lüden attrak-tive Motive bietet (1954).

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k i n D e rt r ä u m e

Hier entstehen die Wünsche vieler Hamburger Kinder: Ob Steiff-Tiere, Käthe-Kruse-Puppen, Märklin-Eisenbahnen oder Blechspielzeug von Schuco – das Kinderparadies am Neuen Wall präsentiert alles (1958).

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Die Zukunft im Blick

Von den späten 1950er bis Mitte der 1960er Jahre

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ta u b en r e V i e r

Mit dem Wirtschaftsboom breitet sich auch die Reklame aus – kaum eine freie Fläche, wie hier 1959 am Ausgang der U­Bahn zum Rathausmarkt, wo sich nicht für irgendetwas werben ließe. Zutraulich bis frech sind die Tauben auf dem Rathausmarkt, sehr zum Vergnügen des Mannes im Pepitasakko.

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t r e p p en r a s t

Wetterumschwung: ein Sommertag im Jahr 1958. Während der Rathausmarkt noch von fahrenden und parkenden Au­tos dominiert wird, lädt die Treppe an der Kleinen Alster zur ungestörten Rast ein.

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wa n d e l h a ll e

Elegante Alltagskleidung trägt auch eine Kundin am Zeitschriftenkiosk im Haupt­bahnhof. In der Wandelhalle wird mehr geeilt als gewandelt (1960).

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wa s s e r s p i e l e

Schon für die IGA 1953 waren auf dem weitläufigen Gelände von Planten un Plomen zahlreiche neue Anlagen und Bauten entstanden. Dazu gehörten Wasserspiele und der nachts weit leuchtende Philipsturm (abgerissen 1971) – wie die Großmarkthalle ein Entwurf von Bernhard Hermkes. Auch die Alsterstühle wurden mit der IGA 1953 eingeführt (beide Fotos von 1962).

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s C h at t en w u r f

Vom Postgebäude am Stephansplatz fotografiert Lüden 1955 diese Passanten. Ihr Weg kreuzt sich mit den Schatten der Morgensonne.

d i a g o n a l e

Hier wirft die Nachmittagssonne ihr Licht auf eine Szene am Alsterglacis (1959) – die Autos links kommen vom Alster ufer, die Fahrzeuge am oberen Bildrand von der Neuen Lombardsbrücke (seit 1963 Kennedybrücke).

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t r e f f p u n K t

Ohne das Denkmal von Gotthold Ephraim Lessing wäre der Gänsemarkt kaum zu erkennen – auch wenn es heute selbst seinen Standort auf dem Platz verändert hat. Links erhebt sich der 1958 eröffnete Ufa­Palast, im Vordergrund fährt eine brandneue Renault Floride ins Bild. Hier trifft sich auch die Jugend aus besseren Kreisen (1959), während die Geschäftsstelle des Hamburger Abendblatts im Hintergrund gutes Wetter verspricht.

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h i M M e l s s C h a u

Und wieder der Anleger in Blankenese – einer der Lieblings­plätze Walter Lüdens. Himmel, Wolken, Wasser, Boote und Menschen fügt er hier immer wieder zu leichten, fast schwebenden Bildkompositionen zusammen (1961).

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a b en d l i C h t

Hochbetrieb mit Tagesausflüglern – am Abend ist Ruhe eingekehrt. Jetzt haben die Blankeneser „ihren“ Anleger wieder für sich allein (links 1961, rechts 1958).

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s C h n e e M at s C h

Eine späte Serie mit Straßen fotos von 1964 – statt auf besseres Wetter zu warten, macht Lüden das Matsch­wetter eines trüben Wintertags zum Thema. In Streit’s Filmtheater am Jungfern stieg läuft gerade Verliebt in einen Fremden mit Nathalie Wood und Steve McQueen.

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M o M en ta u f n a h M e

Auch im Sommer 1964 sucht Lüden am Jungfernstieg nach Straßenmotiven, die eher für sein fotografisches Werk als für die schnelle Veröffentlichung gedacht sind. Insbesondere der Straßenfeger zwischen den Damen hätte es nicht in die zeitgenössischen Publikationen geschafft.

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© 2014 by Junius Verlag GmbHCopyrights für Fotografien: © vintage-germany.de/Karin Schröder

Alle Rechte vorbehalten

Herausgeber: Jan Zimmermann,geb. 1965 in Hamburg, Historiker und Fotohistoriker

Design, Layout & Satz: Benjamin Wolbergs

Druck und Bindung: Passavia Druckservice GmbH & Co. KG

Printed in Germany1. Auflage 2014

ISBN 978-3-88506-048-2

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