Luxemburger Wort - 21/04/2008 - Der Kapital-Erhalt ist entscheidend

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Stiftungen sollten darauf achten, ihrKapital in Papiere zu investieren,die nicht oder nur sehr wenig mit-einander korrelieren, rät ThomasStrauss, Direktor Vermögensver-waltung der Sparkasse KölnBonn.

Das Anlage-universum einerStiftung reichtlängst überEuroland undEuropa hinaus.Nordamerika,Asien und Ja-pan rückenebenso in denFokus wie dieWachstums-märkte ausge-wählter Schwel-lenländer. (FOTO: MARCWILWERT)

Serie Philanthropie: Vermögensmanagement von Stiftungen

Der Kapital-Erhalt ist entscheidendErträge zur Bedienung des Stiftungszwecks lassen sich mit Zinseinnahmen allein nicht erreichen

V O N A N D R E A S H O L P E R T

Stiftungen sind grundsätzlich freidarin, wie sie ihr Kapital anlegen.Bei allen Anstrengungen, die Er-träge zu maximieren, darf jedochein Prinzip nicht aus den Augenverloren werden: der Erhalt desStiftungskapitals. Ziel eines Vermö-gensmanagers von Stiftungsgeldernist daher, die Substanz zu erhaltenund gleichzeitig einen möglichsthohen Ertrag zur Leistungserfüllungder Stiftung zu erreichen. Vor demHintergrund turbulenter Zeiten anden Finanzmärkten eine schwierigeAufgabe für den Vermögensmana-ger sowie für die Stiftungsgremien.

Die Verabschiedung eines Kapital-erhaltungskonzepts und der Ver-mögensanlagestrategie zähle ne-ben der Erfüllung des Stiftungs-zwecks zu den primären Aufgabender Stiftungsorgane, erklärt Tho-mas Strauss, Direktor Vermögens-verwaltung der Sparkasse Köln-Bonn. Deutschlands zweitgrößteSparkasse hat ein eigenes Stif-tungs- und Vereinsmanagementsowie eine Abteilung mit zertifi-zierten Stiftungsberatern aufge-baut. Die Bank zähle damit zu denganz wenigen Sparkassen, dieauch über ihre eigenen Stiftungen,gemäß dem Prinzip „alles auseiner Hand“, Stiftungen von derGründung über die Organarbeitbis zur Vermögensanlage beratenund begleiten, so Strauss.

Abstimmung der Konzepte

Bevor der Vermögensverwalterloslegen kann, müssen die Stif-tungsorgane die Konzepte Kapi-talerhaltung und Anlagestrategieaufeinander abstimmen. Dabeisollten die Erträge für den Stif-tungszweck im Einklang mit demKapitalerhaltungskonzept stehen.Als Anlagezeitraum empfiehltStrauss ein Minimum von fünf Jah-ren. Während dieser Zeit solltekurzfristig die Strategie nicht ver-ändert werden, taktische Anpas-sungen bleiben möglich. Wermehrere Vermögensverwalternutzt – große Stiftungen habenhäufig ihre eigenen Manager,mittelgroße Stiftungen mit einem

Vermögen zwischen fünf bis zehnMillionen Euro beauftragen zweibis drei Manager – sollte eine Stra-tegie pro Vermögensverwalter ha-ben. Die Performance sei wichtig,aber entscheidend seien Kapital-erhalt und ordentliche bzw. aus-schüttungsfähige Erträge zurBedienung des Stiftungszwecks,betont Direktor Strauss.

Mehr Aktien oder besserAnleihen?

Mit sicheren Zinseinnahmen al-lein lassen sich heutzutage jedochdie Ziele der Stiftungen kaum er-reichen. Peter Anders, Leiter derVermögensverwaltung im Stifter-verband, gibt in einer in der Wo-chenzeitung „Die Zeit“ veröffent-lichten Sonderpublikation zu be-denken, dass bei einer konservati-ven Anlage über festverzinslicheWertpapiere derzeit maximalvier Prozent erzielt wer-den können. Wenn dieStiftung davon bis zuein Drittel in dieRücklagen stelle,könne sie nochnicht einmal dieInflationsrate aus-gleichen. Für Akti-vitäten im Sinnedes Stifterwillensund Stiftungszwecksbleibe nichts übrig, sagtder Experte. Strauss von der Spar-kasse KölnBonn äußert sich ähn-lich. Da Stiftungen im Regelfalllangfristig wenn nicht sogar aufdie Ewigkeit ausgerichtet sind,müssten sie mit einer hohenAktienquote arbeiten, weil Aktienüber einen längeren Zeitraumhöhere Renditen erzielen, als An-leihen oder Festgeldanlagen. Al-

lerdings sei auch das Risiko einesWertverlusts bei einem Einbruchder Aktienmärkte weitaus größer.

Es zeigt sich das klassischeSpannungsfeld zwischen Liquidi-tät, Sicherheit und Rentabilität:Ein Mehr an Rendite ist bei einerAnlageform in aller Regel miteinem Weniger an Liquiditätsnähezu bezahlen und ein Zuwachs anGewinnchancen wird eingekauftmit dem steigenden Risiko von –zumindest kurzfristigen – Kapital-verlusten.

Diversifikationund innovative Strategien

In einem Umfeld, in dem sich mitsicheren Zinseinnahmen nur be-scheidene Erträge erzielen lassen,gewinnt die Diversifikation zuneh-mend an Bedeutung. Für einenlangfristigen Kapitalerhalt sei eine

breite Diversifikation über dieverschiedenen Assetklas-

sen notwendig, sagt Pe-ter Anders. Das Ver-

lustrisiko werde sominimiert undgleichzeitig wer-den die Ertragser-wartungen der Ge-samtanlage verbes-

sert, hieß es weiter.Durch sich verän-

dernde Rahmenbedin-gungen im globalen kon-

junkturellen Umfeld müssen sichauch die Vermögensverwalter vonStiftungen neu orientieren. DasAnlageuniversum reicht längstüber Euroland und Europa hinaus.Nordamerika, Asien und Japanrücken ebenso in den Fokus wiedie Wachstumsmärkte ausgewähl-ter Schwellenländer. Auch bei denProdukten hat sich der Horizont

erweitert. Rohstoffe oder Alterna-tive Investments wie „Private-equity“-Beteiligungen, konserva-tive Hedge-Fonds sowie nachhal-tige Anlagen z.B. in „grüne Invest-ments“ stoßen zunehmend auf dasInteresse der Manager. ThomasStrauss betont, dass Stiftungen da-rauf achten sollten, ihr Kapital inPapiere zu investieren, die nichtoder nur sehr wenig miteinanderkorrelieren. Der Direktor der Ver-mögensverwaltung der SparkasseKölnBonn sieht bei vielen deut-schen Stiftungen eine eher zu ge-ringe Aktienquote und rät, diesetendenziell auszubauen.

Gemeinnützigkeit nichtaus den Augen verlieren

Die Anforderungen an den Ver-mögensmanager mögen zum Teilkonträr sein. Neben dem Erhaltdes Kapitals sowie der Erwirt-schaftung und der Ausschüttunghoher Erträge für die Erfüllung desStiftungszwecks müsse auch dieAufrechterhaltung der Gemein-nützigkeit für die Steuerbegünsti-gung im Auge behalten werden,gibt Strauss abschließend zu be-denken.

Mit der Aussicht auf steuerlicheAbzugsfähigkeiten versuchenKommunen in Deutschland der-zeit verstärkt, wohlhabende Bür-ger gezielt für gemeinnützigeEngagements in ihrer Stadt zu in-teressieren. Die Gründung von so-genannten Bürgerstiftungen bietetdem Stifter darüber hinaus dieMöglichkeit, bereits mit kleinerenBeträgen einen Beitrag zum Allge-meinwohl zu leisten bzw. gemein-nützige Projekte zu finanzieren,obwohl die Kassen der Kommu-nen leer sind.

Luxemburger WortMontag, den 21. April 2008WIRTSCHAFT & FINANZEN82

La vie des sociétés

Nouvelles constitutionsSociété ImmobilièreNobilis s.a.Siège social: 4, rue Henri M.Schnadt, L-2530 LuxembourgCapital social: 31.000 EUR(1.000 actions)Actionnaire: Raymond Pire, in-dustriel, demeurant à D-54296TrèvesObjet: l'achat, la vente et la ges-tion d'immeubles et le commerceen général, ainsi que tous actes,prestations, transactions, entre-prises ou opérations commer-ciales, industrielles, financières,mobilières ou immobilières serapportant à l'objet socialDate de constitution: 21/12/2007

Sapco Management s.a.Siège social: 52, rue de Koerich,L-8437 SteinfortCapital social: 31.000 EUR(100 actions)Actionnaire: Pierre-Yves FernandOscar Flandroit, coordinateur desécurité, demeurant à L-9643 Bü-derscheidObjet: le pointage, l'archivage desdocuments, la coordination dechantiers nationaux et inter-nationaux Date de constitution: 19/12/2007

Monte Lux s.a.Sitz: 30, boulevard de Verdun, L-2670 LuxembourgKapital: 31 000 EUR (310 Aktien)Aktionäre: 1) Selma Dedeic, Kauf-frau, wohnhaft in L-2670 Luxem-burg, 186 Aktien, 2) Admir Cala-kovic, Diplom-Ingenieur, wohn-haft in L-2670 Luxemburg, 62 Ak-tien, 3) Reko Agovic, Angestell-ter, wohnhaft in L-4570 Nieder-corn, 62 AktienZweck: die Bauunternehmung,sowie sämtliche Geschäfte, diemit dem Hauptzweck in Zusam-menhang stehenGründung: 17/12/2007

Lisboa II s.à r.l.Siège social: 90, Dernier Sol, L-2543 LuxembourgCapital social: 12.500 EUR(100 parts)Associés: 1) Carlos Manuel DosSantos Anacleto, gérant de socié-tés, résidant à L-2543 Luxem-bourg, 45 parts, 2) Ana Paula Go-mes Marques Anacleto, résidant àL-2543 Luxembourg, 45 parts,3) Marco Nuno Marques Anacleto,employé privé, résidant à L-1731Luxembourg, 10 partsObjet: l'exploitation d'un établis-sement de restauration et d'héber-gement avec débit de boissons,ainsi que l'importation de produitsalimentaires en provenance del'étrangerDate de constitution: 28/12/2007

Modes Bergdoll - Thill s.à r.l.Siège social: 3, Kutschewee,L-9160 IngeldorfCapital social: 12.500 EUR(100 parts)Associés: 1) Jacqueline Bergdoll,fonctionnaire d'Etat, demeurant àL-9142 Bürden, 50 parts, 2) Danièle Thill, employée pri-vée, demeurant à L-9161 Ingel-dorf, 50 partsObjet: l'exploitation d'un magasinde vêtements et de prêt-à-porteravec accessoires, de cuir, chaus-sures et accessoires, de produitscosmétiques et d'articles de par-fumerieDate de constitution: 07/01/2008