Luxemburger Wort 1909-01-07

12
gefunden hat. weil es das leichte Rohr des Geschützes zu sehr angreift. Ein vom Obersten Fitzgerald erfundenes Maschinengewehr, bei dem acht Gewehrläufe in zwei Reihen zu vier übereinander angeordnet sind, kann den Anforderungen moderner Waffentechnil nicht genügen und wird niemals das Maxim-Maschinengewehr verdrängen können. Das r u s s i s ch e Mitglied des neuen Dreibundes schmiß seine älteren Offiziere hinaus, um auch einmal „oben" zu reformieren. Die Haupttätigkelt des Ministeriums lief, auf Schaffung einer neuen Kriegsflotte hinaus, jedoch ver« weigerte die Duma die nötigen Kredite. In den Militär« bezirken Wilna und Moskau wurden Schietzfchulen errich- tet zur besseren Schießausbildung der zur Beförderung heranstehenden Stabskapitäne, die bei der russischen In- fnnterie die Schießausbildung zu leiten haben. Auffallend ist sodann, daß man die Organisation der Armee-Dragoner als Vinheitskavallerie aufgegeben hat; von den 57 Regi- mentern wurden 18 zu Husaren» und 1? zu Ulanenregi« mentern umgewandelt. Letztere erhalten die Lanze, die man wohl später der gesamten Kavallerie geben wird. Bei der Vardekavallerie bleiben Kürassiere, Dragoner, Husaren und Ulanen unverändert bestehen. Das d e u t s eh e Luftschiffer-Vataillon stellte eine dritte Kompagnie auf. um die aus der Übernahme der lenkbaren Motorluftschiffe „Zeppelin" und „Parseval" mit Einschluß des Militärluftschiffs Groß entstandene Mehrbelastung an Arbeit bewältigen zu können. Für die Erledigung der anwachsenden Arbeiten der Verkehrstruppen wurde im Kriegsministerium eine besondere Verkehrs-Abteilung er- richtet. Im abgelaufenen Jahr wurde auch die vorläufig genehmigte Teilung der Fortifikatton Metz in die For- tifikation Metz-Ost und Metz-West endgültig eingeführt, was eine Vermehrung des Personals zur Folge hatte. Ferner wurde an der Oberfeuerwerkerschule eine dritte Kompagnie zur Ausbildung des Zeugpersonals errichtet. Für die Infanterie wurden wieder einige Maschinen- gewehrkompagnien aufgestellt, wobei es sich aber immer noch um einen Versuch handelt, denn erst nach dessen ein- wandfreier Durchführung können diese Kompagnien bei der Infanterie auf den Etat gebracht werden, was aber mit den vorhandenen 16 Maschinengewehrabteilungen, die ausschließlich für die Kavallerie vorbehalten sind, nichts zu tun hat. Bemerkt sei noch, daß die bei dem Kaiser« Manöver im Reichsland Zum Abschluß gebrachten gelun- genen Versuche mit den Feldküchen des Senkingwerkes in Hildesheim zu deren endgültiger Annahme für das deutsche Heer geführt haben. Als wichtigste Personalueranderung im Heer ist die Neubesetzung der durch den Tod Hülsen- Haselers freigewardenen Stelle des Chefs des Militär« kabinetts anzusehen. Im verflossenen Jahre hat Italien viele Millionen zur Verfügung gestellt zum Ausbau der Befestigungen an der nördlichen Grenze. Was die innere Heeresorganisation betrifft, so herrschte namentlich über die Avanements- und Vesoldungsuerhättnisse große Unzufriedenheit unter den höheren Chargen. Dies führte zu einem Wechsel im Kriegsministerium: zum ersten Male seit Begründung des Königtums wurde ein Zivilist, der Senator Casana, zum Kriegsminister ernannt. Die Radfahrerkompagnien des 3., 5., 6. und 9. Versaglieriregiments wurden zu einem Radfahrer-Bataillon verewigt und dem 5. Versaglieri- regiment in Bologna zugeteilt. Man sucht nach einem besseren Modell für ein Fahrrad, da das jetzige zu leicht ist und zu viele Reparaturen verursacht. Kommandeur, Ad- jutant, Hauptleute und Arzt sollen jedoch ein Motorrad erhalten, um ihnen das für ältere Personen anstrengende Treten des Rades zu ersparen. Das italienische Heer machte endlich Proben mit einer grau-grünen Felduni« doch man muß sie sterben lassen, denn es ist unmöglich, fie zu retten, ohne größere ilbel damit anzurichten. Hier fleht ein hilfloser ©reis um Rettung; stumm, mit 3ufam« mengepreßten Lippen schreiten die Feuerwehrleute weiter, Hilfe ist unmöglich, er muß sterben. Die grausame Not« wendigkeit erkennt kein Erbarmen, man geht soweit, diesen Unglücklichen keine Nahrung zu geben, um ihren Todes» tampf nicht unnütz zu verlängern. Auf dem Marktplatz werden einige Männer bewacht, die verdächtig sind, Seid)enräußeret getrieben zu haben; nur wenige Indizien und sie sind ber Kugel sicher. Mit unerbittlicher Strenge wird das Kriegsgericht durchgefühlt. Der größte Teil der Sträflinge aus den Gefängnissen ist entwichen, aber Mann um Mann kehren fie wieder, um sich dem ersten besten Ca* rabinieri auszuliefern, denn was nutzt die Freiheit, wenn sie nichts bedeutet, als ein langsames Dahinsterben durch den Hunger. Furchtbare Bilder auf allen Seiten. Hiei hängt halb zerschmettert zwischen den Gitterstäben eines kleinen Fensters die blutige, schon halbverweste Leiche einer grau; dort aus dem Schutt ragt ber Körper einer anderen, die die Leichen von zwei kleinen Kindern im Tode noch angstvoll an die Brust preßt. Von einem Bal- kon herab hängt der Leichnam eines jungen Mädchens; in der Verzweiflung wollte sie herabspringen, der Rock ver- wickelte sich im Gitter; so hängt sie seit vier Tagen, ein grausenerregender Anblick, halbnackt, die schwarzen Haare im Sturme flatternd . . . Eine andere Frau wird Bon herabfallenden Mauern in den Winkel ihres Hauses ge» preßt; drei Tage lang steckt sie hier hilflos wie im Grabe, unfähig die geringste Bewegung zu machen. Ihr Gatte und ihre Kinder waren im Zimmer, das über dem ihren lag. Hilflos eingepfercht in ihrem Versteck spürt die noch Lebende, wie durch die geborstenen Mauerreste über ihr warme Tropfen auf sie herniederrinnen, eine weiche schlei- mige Masse, die ihr über Kopf, Arme und Brust läuft, dann gerinnt und kalt und zäh wird. Es ist Vlut, das Vlut ihres Gatten und ihrer Kinder, die wenige Meter über ihr von den Steinen zerquetscht sterben. Die Un» glückliche wurde später gerettet. Sie hat den Verstand ver- loren, ihren Namen vergessen, und in ihrem verwirrten Geiste lebt nur noch die Erinnerung an jenen grausigen Regen vom Blute ihrer Liebsten. Ein gräßlicher Ver- wesungsgeruch liegt üßer ber Stadt. Es ist unmöglich, die Tausend« von Leichen zu bestatten, und nun ist es, als rächten die Toten sich an den Lebenden dafür, daß niemand ihnen eine letzte Ruhestätte bietet. ' Als ber englische Dam- pfer „Ophir" endlich im Hafen eintraf, erreichte die Ver« zweiflung der überlebenden ihren Höhepunkt. Der Land« weg war ihnen abgeschnitten, die Flucht über die See die einzige Rettung; nun lag bas Schiff da draußen und der wütende Sturm machte es unmöglich, an Bord zu kommen. Alles drängte zum Hafen. Männer schleppten ihre verwun- beten grauen auf dem Rücken, aber die Glut ber Wogen kannte fein Erbarmen und stundenlang irrte die Menge am Ufer daher, den Blick auf das Schiff gerichtet. Als endlich das erste Boot zum Lande kommt, entspinnt sich ein wilder Kampf, es gelingt den Seeleuten kaum, das Fahrzeug zu retten, und als endlich die ersten vom Ufer abstoßen, kennt die ohnmächtige Wut ber Zurückbleibenden keine Grenzen. - "».*."■ Mitten unter den Opfern. Ein Korrespondent der „Köln. Volksztg.", der an Ort und Stelle gewesen, berichtet: Vlessina. 31. Dezember 1908. Nirgendwo sind Dantes unsterbliche Worte: „Ihr. die ihr hier eingetretet, laßt alle Hoffnung fahren" mehr an- gebracht als hier. Wohin das Auge blickt, grauenhaftes Elend, Tod und Verderben. Unser Handgepäck mußten wir selbst aufschütteln, da sich keiner der sonst hier so eifri- gen Dienstwilligen fand, der unsere Bürde tragen wollte. Ein Blick auf den Hafen zeigt, daß außer dem San Georgia noch andere große Fahrzeuge darunter russische und eng» lische Kriegsschiffe auf der Reede vor Anker lagen. Der sonst von fröhlichen Menschen begangene Eorso Vittorio Emanuele, die Strandpromenade Messinas, zeigt uns ein Bild schauervollen Jammers. Unter den Palmen des Königsparks haben Infanteristen ihre Zelte aufge- schlagen; alle hundert Schritte weit stehen Posten mit ge- ladenem Gewehr, die zum Schutz vor dem belniedeiströmen- den Regen auf Mauerreste gelegte Holzplanken als Dach benutzen. Dicht am Meer kollern Hunderte von Fässern um- her, aus denen heraus in Fäulnis übergegangene Zitronen Gold und Glück. Roman von Anna Seyffert. Damals war ich nicht mehr verantwortlich zu machen für das, was ich tat " ..Das dürfte sich mit den Jahren nicht geändert haben!" bemerkte Aurel langsam. „Das hat sich geändert! Die Jahre meines Einsiedler- tums haben mich wieder vollständig geistesklar gemacht!" rief Helmuth mit starker Stimme, „o, daß wir so leicht Täuschungen unterliegen in einem Alter, wo das Glück uns noch den vollen Vecher an die Lippen setzt! Jetzt, wo meines Lebens Herbst bereits dem Winter gewichen ist, möchte ich trinken aus dem Vorn der Liebe jetzt, wo es zu spat ist!" „Du wolltest niemals von einer Scheidung hören!" „Scheidung sprich dieses grausame Wort nicht als, etwas so selbstverständliches aus! Noch heute, wo ich nach dieser Richtung hin mit allem abgeschlossen habe, fasse ich es nicht, daß "zwei Menschen, welche durch des Priesters Segen verbunden sind, deren eigene Jugend in ihren ge« meinsamen Kindern neu erblüht, das Wort „Scheidung" aussprechen können,um es zur Tat werden zu lassen. Durch dieses Wort hast Du mir damals Gift ins Vlut geträufelt." Aurel batte sich erhoben und langsam den Salon durch- messen. „Wie mir scheint", bemerkte er stehenbleibend, „ist Dir alles daran gelegen, Dich mit Deiner Gattin wieder zu versöhnen. Dem steht ja nichts im Wege bisher hast Du wolil nicht die Nachricht von ihrem Tode erhalten?" Graf Helmuth schöpfte tief Atem. „Gottlob, nein, Ada lebt! Aber ich sagte Dir schon, daß ich resigniert habe. Ada wird nie. niemals zu mir zurückkehren!" „Woher weißt Du das so genau?" „Ich habe nichts unversucht gelassen, um sie zur Ver- zeihung zu bestimmen! Aufrufe in den .^eitunaen. Briefe, in denen ich ihr all meinen Jammer schilderte, haben wohl meine Gattin erreicht, doch nicht deren herz. Die Ant- worten, kalt und abweisend, waren von fremder Hand geschrieben." „So kennst Du ilnen Aufenthaltsort?" „Das weniger, aber durch die Zeitung bat ich sie, die Briefe an einer bestimmten Stelle zu erheben. Das ist auch geschehen, aber an Versöhnung denkt Ada nicht." Aurel warf einen rasch forschenden Blick in seines Bru- ders bekümmertes Gesicht, „wenn die erste Jugend vorüber ist. beginnt das Leben häßlich zu werden", sagte er achsel- zuckend, „vielleicht warst Du in Deiner Einsamkeit, wo Du dem Geiste vergangener Jahrhunderte lebtest, trotz allen, mehr zu beneiden, als ich im Trubel der Geselligkeit! Du bast in Sehnsucht Deiner Gattin gedacht, nach ihr ver- (Nachdruck verboten.) 9. Fortsetzung. Graf Aurel Western", meldete der alte Franz. , Der Herr Graf ist willkommen. Führen Sie ihn m oen Salon." ' . Der Diener verneigte sich und t>er)d)roattb. Aurel gewahrte mit Erstaunen die Veränderung tm Schlosse. Eine neue Schrulle feines Bruders? Er nahm )td) vor. einstweilen schweigend zu beobachten. 'Sa es machte sich allerdings bemerkbar, daß ein junges, fröhliches Leben Einzug in dem alten, grauen Schlosse ge- alZaq£s rügten sich fleißige Hände um den verödeten «Räumen Trauln :eit zu verleihen. Staub wirbelte aus aZ Tdcn auf »le alten, kostbaren Polstermöbel wurden «on ihren Überzügen Befreit, seidene Vorhange entstiegen Mädchenstlmme jutetnb und «etjetfKUenb, »l« Graf empfand in der Erfüllung dieser lieben Pflicht un ' flea KVfraf|e!Sben Salon betrat, um feinen : Bruder zu begrüßen, erhob dieser sich unsicher. Sein Blick hatte entschieden etwas stechendes. ... « «>> 5.,5? dan „Ich glaubte einen Klausner zu finden, und sehe, 2 ich mich gründlich getäuscht B,a6e" bemerkte er ttojitfj Anscheine nach willst Du am Abend D"nes Lebens nocy einmal zur Welt zurückkehren. »«^" a "ÄS allerorten im Schlosse stattgefunden hat, deutet wen,g,tens bar Sil Uen^rlder sahen einander «hnlich^ N«r daß der Um zwölf Jahre ältere Helmuth bereits stark erarautes Haar besaß während Aurels Glatze von einem Kranz blonder Lichtung umgeben war. Beider Antlitz trug die Spuren großer gewaltsamer Erregungen, in beider Stirn hatten sich die tiefen Falten des Kummers gegraben, und doch hätte man Helmutb leicht für den Jüngeren halten fönnett denn Edelmut und Wind? gaben seinen vergrämten Zügen 'enen Ausdruck, ber an Willenskraft, und damit auch an die länastverflossene luaend gemahnte. Sie hatten einander flüchtig die Hände gereicht. §elmutfi, welcher seiner Enkelin gegenüber »on einer wahrhaft bezaubernden Liebenswürdigkeit und Güte war, blieb liier ernst und gpmessen. Weshalb mahnst Du mich so ostentativ daran, daß ich am ' Abend meines Lebens stehe?" fraote er ernst, „für mich war es schon lange, longe Abend, seidener Zeit bereits, wo Du trennend zwischen mich und mein heißgeliebtes Weib tratest." t Dein fjetftgeließtes Weib ?" Graf Anrels Auaen öffneten s'ck, weit, „seit Jahrzehnten sprachst Du nur von der ..Gräfin", und " seine Stimtre brach in einem kurzen, svöttischen Lachen, „verleib! aßer das ist wirklich zu selt- sam s"i M"nn tiertrauerte die lösten Jahre seines Lebens in nöffiner Einsamkeit, "nd d»r ©reis schwärmt von seinem heißgeliebten Weib"! Das kann her Welt neuen Stoff neben sur Unterhaltuna' Tausendnocheinmal ! Wir sieben am sPeaimie Ht Saison, da kann man dergleichen brauchen! Ich alcn'be. mon M ohnedies nabe daran. Dich don alten rrtqinafen ber einzureihen. Alleren"« eine zweifelhafte Ehre für unseren Namen, wie mir Weint!" ..Gib Dir feine Mühe weiter", enteennete Helmuth mit leisem Lächeln, während feine rooifte. ffüöngeformte Rechte snnasam die Önnfte be« Fauteuil strich, „die Zeit, wo Tsrin Spott, D"ine K,'nst. .^tntetr(»(fit 5" säen, so arokartige Erfolae an mir erstatte, ist norütior: für die kurze Dauer meine« Daseins werden Deine Giftpfeile machtlos an mir abprallen." 9 r tiret sprang ans. „Möchtest Du die Güte baben, diese Wor^e etwas f>ti«fiif ir îirf''er ?u wiederholen? Ich. ich hätte s,her d"s ist ber Dank für met"? brüderliche Hingebung. dafür daß ich nur immer bemüht war, einen offenen Skandal m u«t?rdri!cken. unseren Namen zu schützen! Ich möchte nur wissen, wer sich nier eingeschlichen bat. um mich, Deinen einsäen Bruder, bei Dir ?u verdächtigen! Nenne mir s 'inen Namen, er soll mir R^d'e stehen!" Nur rmmer ciemoch! Hier ist niemand " "Wem willst Du das weHmachen?! Wozu dle Pol- tieren. der repräsentable Salon? Blumen in den Vasen, köstliches Obst in den silbernen Schalen, zwei neue Diener, eine Dame, welche sich mir als Frau Hauptmann Olfers vorstellte, jedenfalls die Repräsentantin Deines Hauses, kurzum, wie mir scheint, eine gründliche Reform des ganzen Haushaltes!" „Wenn Du die Güte hättest, mich einmal aussprechen zu lassen, so würdest Du bald klar sehen! Ehe ich jedoch die Gegenwart berühre, muß ich der Vergangenheit ge- denken! Glaubst Du wirklich, mein Schweigen, das ein- same Leben, zu dem ich mich selbst verdammte, bedeutete mein „Ja und Amen" für das. was Du einst an mir' ge- sündigt? Geschehenes läßt sich nun einmal nicht unge- schehen machen, deshalb unterließ ich es. Dir zwecklose Vor- würfe zu machen! Aber längst habe icli erkannt, daß Du systematisch vorgegangen bist, um mein Üebensalück zu zer- stören und das meines Weibes de>7 Grund zu dieser unaualifiMibaren Handlungsweise habe ich noch nicht finden können." Aurel hatte sich erhoben. Sein Gesicht war fabl. „Ich bätte Dich nicht so lange Deiner Einsamkeit überlassen sollen", bemerkte er kalt, „sie hat die Hirngespinste, zu denen Du immer neigtest, in Deinem ermüdeten Kopf zur vollsten Reife gebracht. Man sollte einen Arzt verständigen " „Nun, vielleicht findest Du einen solchen, der mich ent- mündigt! Aber gib Dich keinen Illusionen hin, Du erbst so wenig, als Deine ränkesüchtige, intriguante Gattin!" Aurel kniff die Lippen zusammen. Diese Szene ent- sprach keineswegs seinen Wünschen. Auf diese Weise konnte er die Absicht, die ihn herausgeführt hatte, nicht erreichen. „Ich kenne Dich nicht wieder, Helmuth", begann er ein- lenkend, „nach Jahr und Taa suche ich Dich zum erstenmale wieder auf und Du empfängst mich mit ungerechtfertigten Vorwürfen, aufgebracht, als sei ich Dein ärgster Feind " „Das bist Du auch " „Ah nun ist's aber genug! Wer raunte mir denn in jener Nacht in beschwörendem Ton ?u: „Trennung von ihr. Trennung um jeden Preis?!" Wer wünschte mit einer Leidenschaft, die an Wahnsinn arenzte. von Ada und ihrem Kinde befreit zu werden? Wer ?" „O. mein Sohn, mein dunkles Lockenköpfchen " „Wer stieß den Knaben zurück und drohte, sich an dem unschuldigen Leben zu rächen, wer tat dies alles?" „Ich. ich, ich! Nachdem Du mich dahin gebracht, nach- dem Du mir durch Arglist und Heuchelei das Herz meines Weibes entfremdet, mich ?.um mmorsU'n getrieben hattest! «nzelgegelmyle«: 20 Pfennig per lleinlpaltiae Pelilzeile. Reklamen im lokalen Teile und gerichtliche Urteile Fr. 1,25 per Petitzeile. Reklamen direkt nach dem redaktionellen Teile 60 Pfennig. Die Annoncen und Meilamen sind an dt> Expedition des »Luxemburger Wort", Ciegfriedstraße Nr. 6, Lu«emburN'Vahn» lh»s zu adressieren. Wegen unregelmähige« Lusendung reklamiere man da. »o man abonniert hat. Luxemburger Wort nudiiiic tu c it i pre 19 pro Quartal. Fr. 2,50 für die Stadt Luxemburg bei der Expedition, Bit. 2,60 für da» Land bei allen PosiLm. lern und Briefträgern. V«r die Länder des Weltpostvereins da» Porto mehr. Preis per Nummer 10 Centimes. Alle für den redaltionellen Teil be« Almmten «riefe und Sendungen sind an die Redaktion de» .Luzemb. Wort", Siegfrled.Strahe Nr. 6 in Susembuta« CnJmliof, zu adressieren. Nicht aufgenum« Mené Zuschriften weiden vernichtet. Erscheint täglich mit Ausnahm« de« Sonn« und Feiertage. Rotationsdruck u. Verlag der St. Paulu»» Gesellschaft in Luxemburg. für Wahrheit und Recht Nr. 7 Donnerstag, 7. Januar IVO9 63. Jahrgang. form, wobei bemerkenswert ist, daß bei der Kavallerie und Artillerie der Ehromstahlhelm der französischen Ar- tillerie ein Versuch ist. In der österreichisch-ungarischen Armee ge- langte eine neue, weniger sichtbare Felduniform zur An- nahme, wobei die grüngraue Grundfarbe vorherrschend ist. Auf eine Reihe von Neuformationen bei der Artillerie gehen wir nicht ein, weil infolge der Mobilisierung mög- licherweise doch wieder andere Dispositionen getroffen worden sind. Auf die Streitkräfte der Balkan stallten haben wir mehrfach in illustrierten Spezialartikeln Bezug ge- nommen. Wenn nicht alles tauscht, werden wir in der nächsten Zukunft gezwungen sein, wieder ausführlich über Zahl, Organisation und Wert der Valkanarmeen zu be- richten. ZUM Erdbeben in Italien. Schreckensbilder aus dem zerstörten Reggio. Aus Reggio treffen jetzt die Schilderungen von Augen- zeugen der furchtbaren Verwüstung ew, die ein grauen- volles Bild von dem Jammer entwerfen, der den unglück- lichen Rest der Bevölkerung heimsucht. Die meisten Ve« wohner sind der Wucht der Elementarkatastrophe zum Opfer gefallen: unter denen, die die furchtbare Nacht überlebten, schwingt jetzt der Hunger seine furchtbare Geißel, und die- sem neuen erbarmungslosen Feinde stehen einstweilen selbst die herbeigeeiltenRetter ohnmächtig gegenüber. Die Mili- tärbehörden verteilen Gutscheine unter die Verzweifelten, aber nur für einen Bruchteil der Leidenden reichen die Vorräte aus. Ein Regierungsassessor hatte die schwere Auf- gabe übernommen, die wenigen Vorräte an Schiffszwieback und rohem Fleisch an die Hungernden zu verteilen. Furcht- bare Szenen spielten sich dabei ab. Die Truppen waren außer Stande, die verzweifelte Gier der Halbverhungerten im Zaume zu halten. Sie stürmten die Austeilungsstation; dem Assessor wurde dabei ein Arm gebrochen. Die Soldaten hatten die wenigen überlebenden Tiere, ein paar Ochsen, Pferde und Esel, arme verwundete Kreaturen, die meist ohnehin schon im Sterben lagen, requiriert und auf der Stelle getötet. Mit dem Bajonett wurden sie zerlegt, wäh- rend Truppen mit scharfgeladenen Gewehren die hungernde Menge zurücktrieben. Blutig und noch dampfend wurden die Fleischstücke dann verteilt; da rissen sich zehn gierig ge- krümmte Hände um ein kleines Stück noch dampfenden Eselsfleisches, da sah man Leute, die sich auf die Erde war- fen, um aus dem Staube hetabgefallene Vluttropfen auf- zusaugen. Als ein höherer Beamter eintrifft, gellt ihm ein wilder Verzweiflungsschrei der Menge entgegen: „Ihr, die ihr die Macht habt, sorgt dafür, daß man uns von hier fortschafft, oder laßt uns alle auf der Stelle niederschießen, um die Qual zu verkürzen." Aber nicht allein der Hunger allein martert die Unglücklichen. Furchtbar wütet der Sturm und nirgends finden die geschwächten Körper eine Zufluchtsstätte oder einen Unterschlupf. Nur im Stations- gebäude sind einige Räume erhalten, in denen Verwundete und Verzweifelte sich zusammendrängen. In der Nacht we- cken einige Erdstöße neues Entsetzen, und mit gellenden Schreien verläßt die Schar auch diesen letzten Schutz vor der Wut des Sturmes. Durch das Dunkel klingen knattern- de Schüsse: Die Truppen schießen auf jeden, der in der Nacht in den Ruinen umherschleicht. Grauenvolle Szenen spielen sich ab. Aus den Trümmern klingt jammerndes Stöhnen, das sich mit dem Nahen der Dunkelheit zu gellen- den Hilferufen steigert. Zusammen mit den Feuerwehr- leuten eilen die Bürger herbei. Zwischen den Trümmern eines halb zerfallenen Hauses sieht man einen Menschen, der stöhnend um Hilfe fleht. Die Bürger wollen ihn ret- ten, aber schon treten die Feuerwehrmänner dazwischen, es ist zu gefährlich, in der Dunkelheit an den geborstenen Mauern zu rühren; der Unglückliche muß bleiben, wo er ist; vielleicht, daß man am Morgen ihm helfen kann. Aus der Nachbarschaft tönt traurig das Klagegeschrei eines an- deren Halbverschütteten; es scheint leicht, ihn zu retten, man versucht ihn hervorzuziehen, ein furchtbarer Schmer- zensschrei hallt durch die Luft, die Mauern geben die zer- schmetterten Beine nicht frei. Auch er wird auf den Mor- gen vertröstet. Überall sieht man so diese Unglücklichen, die das härteste Los Aller betroffen hat: sie leben noch, Militärische Jahresrundschau. Es mag seltsam erscheinen, daß wir nach unsere! poli« jttfdjen und religiösen auch eine militärische lahresrund. Hau Bieten wollen, da ja Luxemburg lein Militär, 'tuât ist, und sich somit hierlands leine Vergleichspunkte finden. Und trotzdem können i»ir uns an den Rüstungen interessieren, weil die Garantie unserer Neutralität sich |nid)t bloß auf einen internationalen Vertrag, sondern schließlich wiederum auf die Rüstungen der Mächte stützt. Für ein unbewaffnetes Land wie Luxemburg ist nichts ge« fiihrlicher als ber Krieg, und deshalb muffen wir den Mächten dankbar sein, denn im Grunde genommen ist nur durch ihre Rüstungen der Friede gewährleistet worden. Unsere belgischen Nachbarn beschäftigen sich fett mehreren Wochen sehr angelegentlich mit der „Militär- reform", jedoch handelt es sich hier mehr um eine Frage der innerpolitischen Taktik. Der Kriegsminister General Hellebaut sprach sich unkluger Weise für die in den Breiten Volksmassen sehr unpopuläre persönliche Dienstpflicht aus, und daraufhin schnappte die ganze Opposition nach dem Bissen, nur um der Regierung Schwierigkeiten zu Bereiten, denn Belgien wird militärisch niemals einer Großmacht gewachsen sein, selbst wenn es die persönliche Dienstpflicht einführt. Am 12. Januar 1908 wurde in H o l l a ni das liberale Ministerium de Meester von" dem christlichen Kabinett Heemskerk abgelöst; eCtoat namentlich die Militärfrage, durch welche sich die Liberalen unmöglich gemacht hatten. Das neue Kabinett vermied deshalb ängstlich diesen Stein des Anstohes. * * " In Frankreich häuften sich die Unfälle in der Ma- rine; in einer Kammerinterpellation, welche den Abgang des Ministers Thomson zur Folge hatte, wurden grauen* hafte Mißst« de in der Verwaltung bloßgelegt. Die Ur- sache der Unfälle wurde von einzelnen Fachleuten in ber schlechten Ventilation, Bon anderen in der Beschaffenheit ! des Pulvers erblickt. In dem Heere hat der Mangel an Nachwuchs bedeutende Lücken in den Effektivbeständen herbeigeführt, fobafj ber Berichterstatter für das Kriegs- büdget die Heranziehung ber algerischen Eingeborenen zum Kriegsdienst befürwortete. %n technischer Hinsicht herrschte das Interesse an der Nrtilleriefrage vor. Das 75 Millimeter Feldgeschütz hat sich wegen seiner Schwere in dem marokkanischen Feldzug wenig bewährt. Auch üßer das Lebelgewehr sind in den verschiedenen Gefechten leb- hafte Klanen laut geworden, was bei der Rückständigkeit dieser Waffe nicht Verwunderlich erscheint. Bei den Ma- schinengewehren ist man zu einer neuen Konstruktion, System Puteaux, übergegangen, das dem Hotchkiß-Ma- schinengewehr erheblich überlegen sein soll. Recht unzu- frieden war die Infanterie in Marokko übrigens auch mit dem langen Säbelbajonett, dessen Scheide den Mann Beim Laufen belästigte und von diesem in die linke Hand ge- nommen werden mußte. Frankreichs herzlicher Freund, England, legte bas Schwergewicht auf den weiteren Ausbau der Flotte. Be- merkenswert ist, daß in dieser Hinsicht das liberale Kabi- nett die konservative Deutung des Zweimächtestandard an- nahm, d. h. daß die Flotte den vereinigten Flotten der zwei jeweils mächtigsten seefahrenden Nationen üm 10 % überlegen sein müsse. Ferner tourbe in Befürchtung einer feindlichen Invasion die Aufstellung eines Heeres von einer Million Streitbarer erörtert, ohne daß es bisher zu einem Beschluß gekommen wäre: jedenfalls scheint die Einführung der allgemeinen Wehrpflicht ausgeschlossen zu sein. An kleineren Änderungen sei die Einführung cines um ein Pfund schwereren Geschosses Bei der reitenden Artillerie erwähnt, das ûéer bei den Artilleristen keinen Anklang

description

Luxemburger Wort from 1909

Transcript of Luxemburger Wort 1909-01-07

Page 1: Luxemburger Wort 1909-01-07

gefunden hat. weil es das leichte Rohr des Geschützes zusehr angreift. Ein vom Obersten Fitzgerald erfundenesMaschinengewehr, bei dem acht Gewehrläufe in zweiReihen zu vier übereinander angeordnet sind, kann denAnforderungen moderner Waffentechnil nicht genügen undwird niemals das Maxim-Maschinengewehr verdrängenkönnen.

Das ru s sis che Mitglied des neuen Dreibundes schmißseine älteren Offiziere hinaus, um auch einmal „oben" zureformieren. Die Haupttätigkelt des Ministeriums lief,auf Schaffung einer neuen Kriegsflotte hinaus, jedoch ver«weigertedieDuma die nötigenKredite. In den Militär«bezirken Wilna und Moskau wurden Schietzfchulen errich-tet zur besseren Schießausbildung der zur Beförderungheranstehenden Stabskapitäne, die bei der russischen In-fnnterie die Schießausbildung zu leiten haben. Auffallendist sodann, daß man die Organisation der Armee-Dragonerals Vinheitskavallerie aufgegeben hat; von den 57 Regi-mentern wurden 18 zu Husaren» und 1? zu Ulanenregi«mentern umgewandelt. Letztere erhalten die Lanze, dieman wohl später der gesamten Kavallerie geben wird.Bei der Vardekavallerie bleiben Kürassiere, Dragoner,Husaren und Ulanen unverändert bestehen.

Das de u t s eh e Luftschiffer-Vataillon stellte eine dritteKompagnie auf. um die aus der Übernahme der lenkbarenMotorluftschiffe „Zeppelin" und „Parseval" mit Einschlußdes Militärluftschiffs Groß entstandene Mehrbelastungan Arbeit bewältigen zu können. Für die Erledigung deranwachsenden Arbeiten der Verkehrstruppen wurde imKriegsministerium eine besondere Verkehrs-Abteilung er-richtet. Im abgelaufenen Jahr wurde auch die vorläufiggenehmigte Teilung der Fortifikatton Metz in die For-tifikation Metz-Ost und Metz-West endgültig eingeführt,was eine Vermehrung des Personals zur Folge hatte.Ferner wurde an der Oberfeuerwerkerschule eine dritteKompagnie zur Ausbildung des Zeugpersonals errichtet.Für die Infanterie wurden wieder einige Maschinen-gewehrkompagnien aufgestellt, wobei es sich aber immernoch um einen Versuch handelt, denn erst nach dessen ein-wandfreier Durchführung können diese Kompagnien beider Infanterie auf den Etat gebracht werden, was abermit den vorhandenen 16 Maschinengewehrabteilungen, dieausschließlich für die Kavallerie vorbehalten sind, nichtszu tun hat. Bemerkt sei noch, daß die bei dem Kaiser«Manöver im Reichsland Zum Abschluß gebrachten gelun-genen Versuche mit den Feldküchen des Senkingwerkes inHildesheim zu deren endgültiger Annahme für das deutscheHeer geführt haben. Als wichtigste Personalueranderungim Heer ist die Neubesetzung der durch den Tod Hülsen-Haselers freigewardenen Stelle des Chefs des Militär«kabinetts anzusehen.

Im verflossenen Jahre hat Italienviele Millionenzur Verfügung gestellt zum Ausbau der Befestigungen ander nördlichen Grenze. Was die innere Heeresorganisationbetrifft, so herrschte namentlich über die Avanements- undVesoldungsuerhättnisse große Unzufriedenheit unter denhöheren Chargen. Dies führte zu einem Wechsel imKriegsministerium: zum ersten Male seit Begründung desKönigtums wurde ein Zivilist, der Senator Casana, zumKriegsminister ernannt. Die Radfahrerkompagnien des3., 5., 6. und 9. Versaglieriregiments wurden zu einemRadfahrer-Bataillon verewigt und dem 5. Versaglieri-regiment in Bologna zugeteilt. Man sucht nach einembesseren Modell für ein Fahrrad, da das jetzige zu leicht istund zu viele Reparaturen verursacht. Kommandeur, Ad-jutant, Hauptleute und Arzt sollen jedoch ein Motorraderhalten, um ihnen das für ältere Personen anstrengendeTreten des Rades zu ersparen. Das italienische Heermachte endlich Proben mit einer grau-grünen Felduni«

doch man muß sie sterben lassen, denn es ist unmöglich, fiezu retten, ohne größere ilbel damit anzurichten. Hierfleht ein hilfloser ©reis um Rettung; stumm, mit 3ufam«mengepreßten Lippen schreiten die Feuerwehrleute weiter,Hilfe ist unmöglich, er muß sterben. Die grausame Not«wendigkeit erkennt keinErbarmen, man geht soweit, diesenUnglücklichen keine Nahrung zu geben, um ihren Todes»tampf nicht unnütz zu verlängern. Auf dem Marktplatzwerden einige Männer bewacht, die verdächtig sind,Seid)enräußeret getrieben zu haben; nur wenige Indizienund sie sind ber Kugel sicher. Mit unerbittlicher Strengewird das Kriegsgericht durchgefühlt. Der größte Teil derSträflinge aus den Gefängnissen ist entwichen, aber Mannum Mann kehren fie wieder, um sich dem ersten besten Ca*rabinieri auszuliefern,denn was nutzt die Freiheit, wennsie nichts bedeutet, als ein langsames Dahinsterben durchden Hunger. Furchtbare Bilder auf allen Seiten. Hieihängt halb zerschmettert zwischen den Gitterstäben eineskleinen Fensters die blutige, schon halbverweste Leicheeiner grau; dort aus dem Schutt ragt ber Körper eineranderen, die die Leichen von zwei kleinen Kindern imTode noch angstvoll an die Brust preßt. Von einem Bal-kon herab hängt der Leichnam eines jungen Mädchens; inder Verzweiflung wollte sie herabspringen, der Rock ver-wickelte sich im Gitter; so hängt sie seit vier Tagen, eingrausenerregender Anblick, halbnackt, die schwarzen Haareim Sturme flatternd . .. Eine andere Frau wird Bonherabfallenden Mauern in den Winkel ihres Hauses ge»preßt; drei Tage lang steckt sie hier hilflos wie im Grabe,unfähig die geringste Bewegung zu machen. Ihr Gatteund ihre Kinder waren im Zimmer, das über dem ihrenlag. Hilflos eingepfercht in ihrem Versteck spürt die nochLebende, wie durch die geborstenen Mauerreste über ihrwarme Tropfen auf sie herniederrinnen, eine weiche schlei-mige Masse, die ihr über Kopf, Arme und Brust läuft,dann gerinnt und kalt und zäh wird. Es ist Vlut, dasVlut ihres Gatten und ihrer Kinder, die wenige Meterüber ihr von den Steinen zerquetscht sterben. Die Un»glückliche wurde später gerettet. Sie hat den Verstand ver-loren, ihren Namen vergessen, und in ihrem verwirrtenGeiste lebt nur noch die Erinnerung an jenen grausigenRegen vom Blute ihrer Liebsten. Ein gräßlicher Ver-wesungsgeruch liegt üßer ber Stadt. Es ist unmöglich, dieTausend« von Leichen zu bestatten, und nun ist es, alsrächten die Toten sich an den Lebendendafür, daß niemandihnen eine letzte Ruhestätte bietet.

'Als ber englische Dam-

pfer „Ophir" endlich im Hafen eintraf, erreichte die Ver«zweiflung der überlebenden ihren Höhepunkt. Der Land«weg war ihnen abgeschnitten, die Flucht über die See dieeinzige Rettung; nun lag bas Schiff da draußen und derwütende Sturm machte es unmöglich,an Bord zu kommen.Alles drängte zum Hafen. Männer schleppten ihre verwun-beten grauen auf dem Rücken, aber die Glut ber Wogenkannte fein Erbarmen und stundenlang irrte die Mengeam Ufer daher, den Blick auf das Schiff gerichtet. Alsendlich das erste Boot zum Lande kommt, entspinnt sichein wilder Kampf, es gelingt den Seeleuten kaum, dasFahrzeug zu retten, und als endlich die ersten vom Uferabstoßen, kennt die ohnmächtige Wut ber Zurückbleibendenkeine Grenzen. -

"».*."■

Mitten unter den Opfern.Ein Korrespondent der „Köln.Volksztg.", der an Ort

und Stelle gewesen, berichtet:Vlessina. 31. Dezember 1908.

Nirgendwo sind Dantes unsterbliche Worte: „Ihr. dieihr hier eingetretet, laßt alle Hoffnung fahren" mehr an-gebracht als hier. Wohin das Auge blickt, grauenhaftesElend, Tod und Verderben.

— Unser Handgepäck mußtenwir selbst aufschütteln, da sich keiner der sonst hier so eifri-gen Dienstwilligen fand, der unsere Bürde tragen wollte.Ein Blick auf den Hafen zeigt, daß außer dem San Georgianoch andere große Fahrzeuge

—darunter russische und eng»

lische Kriegsschiffe —auf der Reede vor Anker lagen.

Der sonst von fröhlichen Menschen begangene EorsoVittorio Emanuele, die Strandpromenade Messinas, zeigtuns ein Bild schauervollen Jammers. Unter den Palmendes Königsparks haben Infanteristen ihre Zelte aufge-schlagen; alle hundert Schritte weit stehen Posten mit ge-ladenem Gewehr, die zum Schutz vor dem belniedeiströmen-den Regen auf Mauerreste gelegte Holzplanken als Dachbenutzen. Dicht am Meer kollern Hunderte vonFässern um-her, aus denen heraus inFäulnis übergegangene Zitronen

Gold und Glück.Roman von Anna Seyffert.

Damals war ich nicht mehr verantwortlich zu machen fürdas, was ich tat

— "..Das dürfte sich mit den Jahren nicht geändert haben!"

bemerkte Aurel langsam.„Das hat sich geändert! Die Jahre meines Einsiedler-

tums haben mich wieder vollständig geistesklar gemacht!"rief Helmuth mit starker Stimme, „o, daß wir so leichtTäuschungen unterliegen in einem Alter, wo das Glückuns noch den vollen Vecher an die Lippen setzt! Jetzt, womeines Lebens Herbst bereits dem Winter gewichen ist,möchteich trinken aus dem Vorn der Liebe

— jetzt, wo es zuspat ist!"„Du wolltest niemals von einer Scheidung hören!"

„Scheidung — sprich dieses grausame Wort nicht als,etwas so selbstverständliches aus! Noch heute, wo ich nachdieser Richtung hin mit allem abgeschlossen habe, fasse iches nicht, daß "zwei Menschen, welche durch des PriestersSegen verbunden sind, deren eigene Jugend in ihren ge«meinsamen Kindern neu erblüht, das Wort „Scheidung"aussprechen können,um es zur Tat werden zu lassen. Durchdieses Wort hast Du mir damals Gift ins Vlut geträufelt."

Aurel batte sich erhoben und langsam den Salon durch-messen. „Wie mir scheint", bemerkte er stehenbleibend,„istDir alles daran gelegen,Dich mit Deiner Gattin wiederzu versöhnen. Dem steht ja nichts im Wege —

bisher hastDu wolil nicht die Nachricht von ihrem Tode erhalten?"

Graf Helmuth schöpfte tief Atem. „Gottlob, nein, Adalebt! Aber ich sagte Dir schon,daß ich resignierthabe. Adawird nie. niemals zu mir zurückkehren!"„Woher weißt Du das so genau?"

„Ich habe nichts unversucht gelassen, um sie zur Ver-zeihung zu bestimmen! Aufrufe in den .^eitunaen. Briefe,in denen ich ihr all meinen Jammer schilderte,haben wohlmeine Gattin erreicht, doch nicht deren herz. Die Ant-worten, kalt und abweisend, waren von fremder Handgeschrieben."

„So kennst Du ilnen Aufenthaltsort?"„Das weniger, aber durch die Zeitung bat ich sie, dieBriefe an einer bestimmten Stelle zu erheben. Das istauch geschehen, aber an Versöhnung denkt Ada nicht."Aurel warf einen rasch forschenden Blick in seines Bru-ders bekümmertes Gesicht, „wenn die erste Jugend vorüberist. beginnt das Leben häßlich zu werden", sagte er achsel-zuckend, „vielleicht warst Du in Deiner Einsamkeit, wo Dudem Geiste vergangener Jahrhunderte lebtest, trotz allen,mehr zu beneiden, als ich im Trubel der Geselligkeit! Dubast in Sehnsucht Deiner Gattin gedacht, nach ihr ver-

(Nachdruck verboten.)

9. Fortsetzung.Graf Aurel Western", meldete der alte Franz.,Der Herr Graf ist willkommen. Führen Sie ihnm oen

Salon."' .

Der Diener verneigte sich und t>er)d)roattb.Aurel gewahrte mit Erstaunen die Veränderung tm

Schlosse. Eine neue Schrulle feinesBruders? Er nahm )td)vor. einstweilen schweigend zu beobachten.

'Sa es machte sich allerdingsbemerkbar, daß ein junges,

fröhliches Leben Einzug in dem alten, grauen Schlosse ge-

alZaq£s rügten sich fleißige Hände um den verödeten«Räumen Trauln :eit zu verleihen. Staub wirbelte ausaZTdcn auf »le alten, kostbaren Polstermöbel wurden«on ihren Überzügen Befreit, seidene Vorhange entstiegen

N« Mädchenstlmme !° jutetnb und «etjetfKUenb, »l«

Graf empfand in der Erfüllung dieser lieben Pflicht un'

fleaKVfraf|e!Sben Salon betrat, um feinen:Bruderzu begrüßen, erhob dieser sich unsicher. Sein Blick hatteentschieden etwas stechendes. ... « «>> 5.,5? dan„Ich glaubte einen Klausner zu finden, und sehe,2ich mich gründlich getäuscht B,a6e" bemerkte er ttojitfjAnscheine nach willst Du am Abend D"nes Lebens nocy

einmal zur Welt zurückkehren. »«^" a"ÄSallerorten im Schlosse stattgefunden hat, deutet wen,g,tens

barSilUen^rlder sahen einander «hnlich^ N«r daß der

Um zwölf Jahre ältere Helmuth bereits stark erarautes

Haar besaß während Aurels Glatze von einem Kranzblonder Lichtung umgeben war. Beider Antlitz trug dieSpuren großer gewaltsamer Erregungen, in beider Stirnhatten sich die tiefen Falten des Kummers gegraben, unddoch hätte man Helmutb leicht für den Jüngeren haltenfönnett denn Edelmut und Wind? gaben seinen vergrämtenZügen 'enen Ausdruck, ber an Willenskraft, und damit auchan die länastverflossene luaend gemahnte.

Sie hatten einander flüchtig die Hände gereicht.§elmutfi, welcher seiner Enkelin gegenüber »on einer

wahrhaft bezaubernden Liebenswürdigkeit und Güte war,blieb liier ernst und gpmessen.

Weshalb mahnst Du mich so ostentativ daran, daß icham'Abend meines Lebens stehe?" fraote er ernst, „für mich

war es schon lange, longe Abend, seidener Zeit bereits,wo Du trennend zwischen mich und mein heißgeliebtesWeib tratest."

t Dein— fjetftgeließtes Weib — ?" Graf Anrels Auaen

öffneten s'ck, weit, „seit Jahrzehnten sprachst Du nur vonder ..Gräfin", und — " seine Stimtre brach in einem kurzen,svöttischen Lachen, „verleib! aßer das ist wirklich zu selt-sam s"iM"nn tiertrauerte die lösten Jahre seines Lebensin nöffiner Einsamkeit, "nd d»r ©reis schwärmt von seinemheißgeliebten Weib"! Das kann her Welt neuen Stoffneben sur Unterhaltuna' Tausendnocheinmal ! Wirsieben am sPeaimie Ht Saison, da kann man dergleichenbrauchen! Ich alcn'be. mon M ohnedies nabe daran. Dichdon alten rrtqinafen ber einzureihen.Alleren"« eine zweifelhafte Ehre für unseren Namen, wiemir Weint!"

..Gib Dir feine Mühe weiter", enteennete Helmuth mitleisem Lächeln, während feine rooifte. ffüöngeformte Rechtesnnasam die Önnfte be« Fauteuil strich, „die Zeit, woTsrin Spott, D"ine K,'nst. .^tntetr(»(fit 5" säen, so arokartigeErfolae an mir erstatte, ist norütior: für die kurze Dauermeine« Daseins werden Deine Giftpfeile machtlos an mirabprallen."

9rtiret sprang ans. „Möchtest Du die Güte baben, dieseWor^e etwas f>ti«fiif irîirf''er?u wiederholen? — Ich. ich hätte

s,her d"s ist ber Dank für met"? brüderliche Hingebung.dafür daß ich nur immer bemüht war, einen offenenSkandal m u«t?rdri!cken. unseren Namen zu schützen! Ichmöchte nur wissen, wer sich nier eingeschlichen bat. um mich,Deinen einsäen Bruder, bei Dir ?u verdächtigen! Nennemir s 'inen Namen, er soll mir R^d'e stehen!"

Nur rmmer ciemoch! Hier ist niemand— "

"Wem willst Du das weHmachen?! Wozu dle Pol-

tieren. der repräsentable Salon? Blumen in den Vasen,köstliches Obst in den silbernen Schalen, zwei neue Diener,eine Dame, welche sich mir als Frau Hauptmann Olfersvorstellte, jedenfalls die Repräsentantin Deines Hauses,kurzum, wie mir scheint, eine gründliche Reform des ganzenHaushaltes!"

„Wenn Du die Güte hättest, mich einmal aussprechenzu lassen, so würdest Du bald klar sehen! Ehe ich jedochdie Gegenwart berühre, muß ich der Vergangenheit ge-denken! Glaubst Du wirklich, mein Schweigen, das ein-same Leben, zu dem ich mich selbst verdammte, bedeutetemein „Ja und Amen" für das. was Du einst an mir' ge-sündigt? Geschehenes läßt sich nun einmal nicht unge-schehen machen, deshalb unterließ ich es. Dir zwecklose Vor-würfe zu machen! Aber längst habe icli erkannt, daß Dusystematisch vorgegangen bist, um mein Üebensalück zu zer-stören und das meines Weibes — de>7 Grund zu dieserunaualifiMibaren Handlungsweise habe ich noch nichtfinden können."

Aurel hatte sich erhoben. Sein Gesicht war fabl. „Ichbätte Dich nicht so lange Deiner Einsamkeit überlassensollen",bemerkte er kalt, „sie hat die Hirngespinste,zu denenDu immer neigtest, in Deinem ermüdeten Kopf zur vollstenReife gebracht. Man sollte einen Arzt verständigen — "

„Nun, vielleicht findest Du einen solchen, der mich ent-mündigt! Aber gib Dich keinen Illusionen hin, Du erbstso wenig, als Deine ränkesüchtige, intriguante Gattin!"

Aurel kniff die Lippen zusammen. Diese Szene ent-sprach keineswegs seinen Wünschen. Auf diese Weisekonnte er die Absicht, die ihn herausgeführt hatte, nichterreichen.

„Ich kenne Dich nicht wieder, Helmuth", begann er ein-lenkend, „nach Jahr und Taa suche ich Dich zum erstenmalewieder auf und Du empfängst mich mit ungerechtfertigtenVorwürfen, aufgebracht, als sei ich Dein ärgster Feind — "

„Das bist Du auch — "„Ah —

nun ist's aber genug! Wer raunte mir dennin jener Nacht in beschwörendem Ton ?u: „Trennung vonihr. Trennung um jeden Preis?!" Wer wünschte miteiner Leidenschaft, die an Wahnsinn arenzte. von Ada undihrem Kinde befreit zu werden? Wer

—?"

„O. mein Sohn, mein dunkles Lockenköpfchen — "„Wer stieß den Knaben zurück und drohte, sich an dem

unschuldigen Leben zu rächen, wer tat dies alles?"„Ich. ich, ich! Nachdem Du mich dahin gebracht, nach-

dem Du mir durch Arglist und Heuchelei das Herz meinesWeibes entfremdet, mich ?.um mmorsU'n getrieben hattest!

«nzelgegelmyle«:20 Pfennig per lleinlpaltiae Pelilzeile.

Reklamen im lokalen Teileund gerichtliche Urteile Fr. 1,25 per

Petitzeile.Reklamen direkt nach dem redaktionellen

Teile 60 Pfennig.

Die Annoncen und Meilamen sind an dt>Expeditiondes »Luxemburger Wort",Ciegfriedstraße Nr. 6, Lu«emburN'Vahn»lh»s zu adressieren. Wegen unregelmähige«Lusendung reklamiere man da. »o manabonniert hat.

LuxemburgerWortnudiiiic tu c it i pre19

pro Quartal.Fr. 2,50 für die Stadt Luxemburg bei der

Expedition,Bit. 2,60 für da» Land bei allen PosiLm.

lern und Briefträgern.V«r die Länder des Weltpostvereins da»

Porto mehr.Preis per Nummer 10 Centimes.Alle für den redaltionellen Teil be«Almmten «riefe und Sendungen sind an

die Redaktion de» .Luzemb. Wort",Siegfrled.Strahe Nr. 6 in Susembuta«CnJmliof, zu adressieren. Nicht aufgenum«Mené Zuschriften weiden vernichtet.

Erscheint täglich mit Ausnahm« de«Sonn« und Feiertage. Rotationsdruck u. Verlag der St.Paulu»»

Gesellschaft in Luxemburg.

für Wahrheit und RechtNr. 7 Donnerstag, 7. Januar IVO9 63. Jahrgang.

form, wobei bemerkenswert ist, daß bei der Kavallerieund Artillerie der Ehromstahlhelm der französischen Ar-tillerie ein Versuch ist.

In der österreichisch-ungarischenArmee ge-langte eine neue, weniger sichtbare Felduniform zur An-nahme, wobei die grüngraue Grundfarbe vorherrschendist. Auf eine Reihe vonNeuformationen bei der Artilleriegehen wir nicht ein, weil infolge der Mobilisierung mög-licherweise doch wieder andere Dispositionen getroffenworden sind.

Auf die Streitkräfte der Balkanstallten habenwir mehrfach in illustrierten Spezialartikeln Bezug ge-nommen. Wenn nicht alles tauscht, werden wir in dernächsten Zukunft gezwungen sein, wieder ausführlich überZahl, Organisation und Wert der Valkanarmeen zu be-richten.

ZUM Erdbeben in Italien.Schreckensbilder aus dem zerstörten Reggio.

Aus Reggio treffen jetzt die Schilderungen von Augen-zeugen der furchtbaren Verwüstung ew, die ein grauen-volles Bild von dem Jammer entwerfen, der den unglück-lichen Rest der Bevölkerung heimsucht. Die meisten Ve«wohner sind der Wucht der Elementarkatastrophe zumOpfergefallen: unter denen, die die furchtbare Nacht überlebten,schwingt jetzt der Hunger seine furchtbare Geißel, und die-sem neuen erbarmungslosenFeinde stehen einstweilen selbstdie herbeigeeiltenRetter ohnmächtig gegenüber. Die Mili-tärbehörden verteilen Gutscheine unter die Verzweifelten,aber nur für einen Bruchteil der Leidenden reichen dieVorräte aus. Ein Regierungsassessor hatte die schwere Auf-gabe übernommen, die wenigenVorräte an Schiffszwiebackund rohem Fleisch an die Hungernden zu verteilen. Furcht-bare Szenen spielten sich dabei ab. Die Truppen warenaußer Stande, die verzweifelte Gier der Halbverhungertenim Zaume zuhalten. Sie stürmten die Austeilungsstation;dem Assessor wurde dabei ein Arm gebrochen. Die Soldatenhatten die wenigen überlebenden Tiere, ein paar Ochsen,Pferde und Esel, arme verwundete Kreaturen, die meistohnehin schon im Sterben lagen, requiriert und auf derStelle getötet.Mit dem Bajonett wurden sie zerlegt, wäh-rend Truppen mit scharfgeladenen Gewehren die hungerndeMenge zurücktrieben. Blutig und noch dampfend wurdendie Fleischstücke dann verteilt; da rissen sich zehn gierig ge-krümmte Hände um ein kleines Stück noch dampfendenEselsfleisches,da sah man Leute,die sich auf die Erde war-fen, um aus dem Staube hetabgefallene Vluttropfen auf-zusaugen. Als ein höhererBeamter eintrifft, gellt ihm einwilder Verzweiflungsschrei der Menge entgegen: „Ihr, dieihr die Macht habt, sorgt dafür, daß man uns von hierfortschafft, oder laßt uns alle auf der Stelle niederschießen,um die Qual zu verkürzen." Aber nicht allein der Hungerallein martert die Unglücklichen. Furchtbar wütet derSturm und nirgends finden die geschwächten Körper eineZufluchtsstätte oder einen Unterschlupf. Nur im Stations-gebäude sind einige Räume erhalten, indenen Verwundeteund Verzweifelte sich zusammendrängen. In der Nacht we-cken einige Erdstöße neues Entsetzen, und mit gellendenSchreien verläßt die Schar auch diesen letzten Schutz vorder Wut des Sturmes. Durch das Dunkel klingen knattern-de Schüsse: Die Truppen schießen auf jeden, der in derNacht in den Ruinen umherschleicht. Grauenvolle Szenenspielen sich ab. Aus den Trümmern klingt jammerndesStöhnen,das sich mit dem Nahen der Dunkelheit zu gellen-den Hilferufen steigert. Zusammen mit den Feuerwehr-leuten eilen die Bürger herbei. Zwischen den Trümmerneines halb zerfallenen Hauses sieht man einen Menschen,der stöhnend um Hilfe fleht. Die Bürger wollen ihn ret-ten, aber schon treten die Feuerwehrmänner dazwischen,es ist zu gefährlich, in der Dunkelheit an den geborstenenMauern zu rühren; der Unglückliche muß bleiben, wo erist; vielleicht, daß man am Morgen ihm helfen kann. Ausder Nachbarschaft tönt traurig das Klagegeschrei eines an-deren Halbverschütteten; es scheint leicht, ihn zu retten,man versucht ihn hervorzuziehen, ein furchtbarer Schmer-zensschrei hallt durch die Luft, die Mauern geben die zer-schmetterten Beine nicht frei. Auch er wird auf den Mor-gen vertröstet. Überall sieht man so diese Unglücklichen,die das härteste Los Aller betroffen hat: sie leben noch,

Militärische Jahresrundschau.Es mag seltsam erscheinen, daß wir nach unsere! poli«

jttfdjen und religiösen auch eine militärische lahresrund.Hau Bieten wollen, da ja Luxemburg lein Militär,'tuât ist, und sich somit hierlands leine Vergleichspunktefinden. Und trotzdem könneni»ir uns an den Rüstungeninteressieren, weil die Garantie unserer Neutralität sich|nid)t bloß auf einen internationalen Vertrag, sondernschließlich wiederum auf die Rüstungen der Mächte stützt.Für ein unbewaffnetes Land wie Luxemburg ist nichts ge«fiihrlicher als ber Krieg, und deshalb muffen wir denMächten dankbar sein, denn im Grunde genommen ist nurdurch ihre Rüstungen der Friede gewährleistet worden.

Unsere belgischen Nachbarn beschäftigen sich fettmehreren Wochen sehr angelegentlich mit der „Militär-reform", jedoch handelt es sich hier mehr um eine Frageder innerpolitischen Taktik. Der Kriegsminister GeneralHellebaut sprach sich unkluger Weise für die in den BreitenVolksmassen sehr unpopuläre persönliche Dienstpflicht aus,und daraufhin schnappte die ganze Opposition nach demBissen, nur um der Regierung Schwierigkeiten zu Bereiten,denn Belgien wird militärisch niemals einer Großmachtgewachsen sein, selbst wenn es die persönliche Dienstpflichteinführt.

Am 12. Januar 1908 wurde inHollanidas liberaleMinisterium de Meester von" dem christlichen KabinettHeemskerk abgelöst; eCtoat namentlich die Militärfrage,durch welche sich die Liberalen unmöglich gemacht hatten.Das neue Kabinett vermied deshalb ängstlich diesen Steindes Anstohes. * *"

InFrankreich häuften sich die Unfälle inder Ma-rine; in einer Kammerinterpellation, welche den Abgangdes Ministers Thomson zur Folge hatte, wurden grauen*hafte Mißst« de in der Verwaltung bloßgelegt. Die Ur-sache der Unfälle wurde von einzelnen Fachleuten in berschlechten Ventilation, Bon anderen in der Beschaffenheit

! des Pulvers erblickt. In dem Heere hat der Mangel anNachwuchs bedeutende Lücken in den Effektivbeständenherbeigeführt, fobafj ber Berichterstatter für das Kriegs-büdget die Heranziehung ber algerischen Eingeborenenzum Kriegsdienst befürwortete. %n technischer Hinsichtherrschte das Interesse an der Nrtilleriefrage vor. Das75 Millimeter Feldgeschütz hat sich wegen seiner Schwerein dem marokkanischen Feldzug wenig bewährt. Auch üßerdas Lebelgewehr sind in den verschiedenen Gefechten leb-hafte Klanen laut geworden, was bei der Rückständigkeitdieser Waffe nicht Verwunderlich erscheint. Bei den Ma-schinengewehren ist man zu einer neuen Konstruktion,System Puteaux, übergegangen, das dem Hotchkiß-Ma-schinengewehr erheblich überlegen sein soll. Recht unzu-frieden war die Infanterie inMarokko übrigens auch mitdem langen Säbelbajonett, dessen Scheide den Mann BeimLaufen belästigte und von diesem in die linke Hand ge-nommen werden mußte.

Frankreichs herzlicher Freund, England, legte basSchwergewicht auf den weiteren Ausbau der Flotte. Be-merkenswert ist, daß in dieser Hinsicht das liberale Kabi-nett die konservative Deutung des Zweimächtestandard an-nahm, d. h. daß die Flotte den vereinigten Flotten derzwei jeweils mächtigsten seefahrenden Nationen üm 10 %überlegen sein müsse. Ferner tourbe in Befürchtung einerfeindlichen Invasion die Aufstellung einesHeeres von einerMillion Streitbarer erörtert, ohne daß es bisher zu einemBeschluß gekommen wäre: jedenfalls scheint die Einführungder allgemeinen Wehrpflicht ausgeschlossen zu sein. Ankleineren Änderungen sei die Einführung cines um einPfund schwereren Geschosses Bei der reitenden Artillerieerwähnt, das ûéer bei den Artilleristen keinen Anklang

Page 2: Luxemburger Wort 1909-01-07

Dte' Dörfer ärmlich und halb gerfalten, immer wieder vonneuen Erdbeben verwüstet, immer wieder von hallwerhun»gelten Sauern neu aufgebaut, atmet, fleißiger Menschen,die dem spröden staubigen, braunen 23obcn nur kümmerlichihr Vrot abringen. lag und Nacht wehen die Winde überdas Land, das vielgepriesene Kalabrie» ist fast immer kaltund wenig Rei.^e fesseln den Vciucher. In diesem armenLande findet die Ccrinüftung lein reiches Arbeitsfeld undin wenigen fahren wird wohl Kalabrien wieder das sein.

nehmungen eine gesunde Cntromiuna «in^cin «"«« »

weiden ärnftreiißungen gemarfjt, um den Ausfuhrhandelüber Antwerpen zu r,crglöl,ern. Die sanbefctamm« c^tteihren Präsidenten, Gerrit Ch. Corti), ber fe t .'.. fahren irr,

Ausschuß, seit (o)ii »en an ber Spiftc der Äiammeiftudtbate Arbeit geleifUM hat Man übergab 'hm feineünftlerifd) in SRarmnt aufführte Vüsle bie \mXnaifungsgimmet der öotibcisfammcc stellt »erben so!

Mit einem Dank verband s>e.,r Gorti), den Vorschlag, so.fort einen §tlfsausfd,uft zur Unterstützung ber schwerge-prüften Provinzen Sizilien nnd Kalabriea ,',n lnlden.

Deutschland.Die Ansprache des Äaifet» BelmWettjafttj.

empfang ber tonnnandierenden ""»erale beM ""*«*"?ser Gelegenheit erfolgte Verlesung des Artltelv ber Deut,

fen Äe über den Krieg in der Gegenwart nttb in derbeuiTAen Presse noch wenig beachtet. Teilme.se erttätt Wdes ohl aus, daß den Blattern Wortlaut des A,-

titels noch nicht ootgetegenBat. Die offiziöse Pre,,e ,chmeiutgänMch Die^Räls?l. welche die kaiserliche Kundgebungaufgibt, harren noch der fiöfuna.

Österreich.Österreich und Deutschland, Das Parteiblatt

der österreichischen Christlich-Sozialen «eröffentlicht Äuße-irungen des am Semmerina weilenden Fuhrers der Christ^liehsozialen. des Bürgermeisters Lucger. über das Bündnismit Deutschland. Lucger sagte: Ich bin immer unbedingte«Anhänger des treuen Bündnisses mit oem Deutschen Reichegewesen, und nehme es so. wie es ist. ohne das Verlangen

zu haben, daß ein lota davongenommen oder hinzugesetztwird. So denke nicht nur ich. es ist dies auch -ich kanndas wohl mit aller Bestimmtheit sagen — die Meinung

aller meiner Parteigenossen ohne Ausnahme. Wir haltendas Bündnis für die notmndige Grundlage einer gesunden,Auslandspolitik beider Reiche. Es ist müßig, den ChrisUliehsozialen irgendwelche mißgünstige Haltung gegenüberdem deutsch-österreichischen Bündnis zuzuschreiben Wirstehen offen für das Bündnis ein, das deutsche Volk wirdkaum anders denken.

Amerika.Abschluß der Revolution in Panama. K^lumbia, Panama und die Vereinigten Staaten haben die

zwischen Kolumbia und Panama schwebenden Streitfragendurch Verhandlungen gütlich beigelegt. Kalumbia erkenntdie Unabhängiakeit Panamas an, welches dafür zweiem-halbMillionen Dollar als Anteil an der Staatsschuld vorder Trennung an Kolumbia zahlt. Der Vertrag setzt auchdie Grenze zwischen Panama und Kolumbia fest.

China.Die Krisis infolge des Sturzes Yuarl

S chiKh ai's scheint noch nicht beigelegt. Widersprechen,de Meldungen, von denen die eine sagt: Yuan Schi Khaibegab sich mit seiner Familie nach der Heimat-Provinz,die andere vom selben Tag: Yuan Schi Khai kehrte gesternabend von Tientsinnach Peking zurück, verwirren den über,blick über die Lage. Wie das „Reutersche Bureau" erfährt,hält die englische Regierung die durch den Sturz YuanSchi Khais geschaffene Lage für ernst. Angesichts der Ge-fahren für die ausländischen Interessen findet zwischendem englischen Botschafter und seiner Regierung ein Mein,ungsaustausch über die Vorstellungen bei der chinesischenRegierung statt. Auf mehreren Gesandtschaften wird er.klärt, daß unter den Umständen nicht an eine Zurückziehung der fremden Truppen zu denken sei. „Morningmeldet aus Shanghai, daß Yuan Schi Khai Peking heim«lich verlassen und in Tientsin angekommen sei. Er soll ent»gegen dem Befehl, sich nach honan zu begeben, die Absichthaben. England aufzusuchen. Seine Parteigänger, die Vize-könige von Chihli. Canton und der Mandschurei, werdenvermutlich unverzüglich aus ihren Stellungen entferniwerden. Nach obiger Depesche wäre aber Yuan Schi Khaiin Tientsin eingeholt und wohl nicht unfreiwillig nachPeking zurückgekehrt.

Inland.Aus dem lux. kath. Arbeiterverein.

Mit diesem Jahre ist mit Bezug auf unsere katholischenArbeitervereine eine Einrichtung getroffen worden, welchegewiß von großem Nutzen fein wird.

Am nächsten Donnerstag, 14. Januar, um 3 Uhr nach-mittags, wird nämlich im Gesellenhaus zu Luxemburg,eine Konferenz für sämtliche Präsides der katholischen Ar-beitervereine stattfinden.

Die Tagesordnungbegreift vor allem 2Punkte: 1) Ve-richt über die Finanzen des Verbandes. 2) Vortrag überdie Agitation für die Arbeitervereine. Daneben weidenaber auch alle einschlägigen Fragen einer sachgemäßen undeingehenden Besprechung unterzogen.

Auf den ersten Blick erhellt die Bedeutung dies« Zu-sammenkunft. Die katholische Arbeiterbewegung ist einenicht leichte Sache. Vor allem hat man zu kämpfen mit dengrößten und hartnäckigsten Feinden jeder derartigen Be-wegung,mit der Gleichgültigkeit in den Kreisen der Inter«essenten selbst.

—Dann müssen die Ziele der Organisation

genau abgesteckt werden. Bei der Mannigfaltigkeit und derSchwierigkeit der hier auftauchenden Fragen lohnt es sichschon, eine Aussprache der zunächst Beteiligten herbeizufüh-ren. — Schließlich heißt es, die geeignetenMittel ausfindigzu machen, durch welche die als praktisch und notwendigerachteten Ziele mit Erfolg angestrebt weiden.

Zu dem allem bietet sich am nächsten Donnerstag diegünstige Gelegenheit. Die Präsides der Arbeitervereine,die nun schon kürzere oder längere Zeit mitten unter denArbeitern gelebt, ihre Nötenund Leiden kennen, weiden die„Ideen" erörtern, für deren Verwirklichung die katholischeArbeiterbewegung unseres Landes speziell im kommendemJahre eintritt: sie weiden das Programm der lokalenWirksamkeit der einzelnen Ortsgruppen, in den großenZügen wenigstens, festlegen: sie werden beschließen, welcheReden zu halten, welche Aufklärung zu geben, welche prak»tische soziale Einrichtungen der Verein selbst oder bei de»Gemeinde, gemeinnützigen Vereiniaunqen. berufsgenossen»schaftlichen Vereinigungen, beim Staate usw. anregen fall.Von hier aus soll die allgemeine Tätigkeit aller Vorständeund aller Vereinsmitalieder angeregt, befruchtet und ge,leitet werden: dann entsteht einheitliches, zielbewußtes undschließlich auch erfolgreiches Vorgehen.

Möne deshalb der nächste Donnerstaa die Hoffnungenrechtfertigen, die im Interesse der katholischen Arbeiter un-seres Landes darauf gesetzt werden können!

was es je gewesen. Aber Sizilla, die „Bella trinacria"Dantes, die Heimat Theolrits. des Sängers der einfachenFreuden, dieses Land der unermeßlichen Schönheit

— zudenken, daß es nun entstellt, verwüstet und gebrochen ist,das erweckt Trauer und Betrübnis

FranzösischeBlätter berichten:Der italienische Marineminister AdmiralMirabello er-

klärte einem Franzosen, er sei den Befehlshabern der fran-zösischen, deutschen, englischen und russischen Kriegsschiffeganz besonders dankbar, daß sie sich den Anordnungen deritalienischen Regierung ohne jede Einrede fügten. DieFranzosen operieren in einem Bezirke rings um Reggio.Die fremden Mannschaften, fügte der Admiralhinzu, wett-eifern mit den unsrigen an Heroismus. Wir werden diesenOpfermut nie vergessen. InMessina, erklärte der Admiral,wurde, dank der Aufmerksamkeit eines Matrosen, welchereinen Papagei unausgesetzt „Maria, Maria" kreischenhörte, ein Mädchen dieses Namens gerettet. Ein italic»nischer Major befehligte, bis zu den Knieen von Trüm-mern umgeben, seine Truppe. Als endlich ein Arzt kam,mußten ihm beide Beine amputiert werden. Der Majorstarb mit den Worten: „Vorwärts. Kinder, meine Familieseid ihr! Denkt manchmal an euren Ehef!" Ein andererMinister erklärte die lournalmeldung. daß in Messinaauch ganz unschuldige Personen von der Truppe niederge-schossen wurden, weil man sie für Plünderer hielt, für un-richtig, dagegen bestätigte der Minister, daß die hungerndeBevölkerung in der Umgebung von Reggio den Soldatendie Bajonette entrissen habe. Die von den Truppen mitge-brachten Ochsen, Pferde und Maulesel sind niedergeschlagenmorden. Um das rohe Fleisch hat man sich gerauft und dasBlut aus der Gosse getrunken. Jetzt sei allenthalben fürVerpflegung ausreichend gesorgt.

Die neuesten Telegramme lauten:Palermo. 6. Jan. Die Erdstöße in Messina dauernfort. Gestern mittag wurden dort zwei starke Stöße wahr-

genommen, die Bestürzung hervorriefen. Mit den von Ca-tania und Messina kommenden Zügen treffen hier neueFlüchtlinge ein.

Me s s ina. 6. Jan. Es ist den italienischen Behördennunmehr möglich geworden, einen ausreichenden Hilfs-dienst an den von dem Erdbeben heimgesuchten Küsten derStraße von Messina zu organisieren Die russischen Kriegs-schiffe verließen Messina. Die französischen beabsichtigen,dies gleichfalls zu tun. Der deutsche Kreuzer „Hertha" istgestern mit dem Konsul Jakob nach Catania in See gegan-gen, während die „Viktoria Luise" vor Eanzirri zur Hilfe-leistung liegt.

Ne ap e l.6. Jan. Diehier vorliegenden neuesten Nach-richten aus Messina lauten schauerlich. Zum Glück ist kal-tes Wetter eingetreten.9500 Mann Truppen sind dort. DieStadt ist in 4 Zonen einaeteilt. Gestern wurden noch vieleLebende ausgegraben. Doch werden die Ausgrabungsar-beiten bald eingestellt. Fälle von Typhus und Tetanus ka-men vor. Andere Infektionen werden befürchtet. Trotz derAbschiebungen wächst die Bevölkerung der Trümmerstadtwieder. Die Bauern der Umgebung kommen, um an denLiebesgaben Anteil zu haben. Viele Einwohner richtenaus den Trümmern Baracken her. Andere sind so leichsin-nig, in ihre Häuser zurückzukehren, dort zu kampieren undauf eigene Faust Nachforschungen zu veranstalten. Siemüssen gewaltsam vertrieben werden. Gestern Nacht legtenLeichenfledderer und Räuber an mehreren Stellen derStadt Feuer an und versuchten auch ein Attentat auf dieVanca d'ltalia, wo die Feuerwehrleute einen Geldschrankmit 40 Millionen wegzuschaffen bestrebt waren Der Dam-pfer „Orione" brachte nach Palermo 177 Räuber, von de-nen 100 erschossen wurden. Der „Matino" saat, bald werdeauch ein Kriegsrat gegen die Soldaten stattfinden, die sichzum Diebstahl verleiten ließen

DasRettungswerk.tvi;- großes deutsches "Blatt meldet aus dem Erdbeben-I

gebiete:Palermo wl,',^ nicht mein, wie e5die etntteffenben ver- !

legten Flüchtlinge unterbringen füll. Sämtliche Schulen Hsind in fiofpitüler verwandelt und die städtische Vehorde hbittet in bringenoer Weise die Bevölkerung,wettere Flucht- llinge in ihre Däuser aiifôuueßtucu. Aus allen öffentlichen fGebäuden Italiens weht die Flagge halbmast, liberall wird j

',!!'.> Orangen bas Pflaster bedecken. Die ïUteeresiDellen,dl»:an dein denkwürdigen Montage Inuisliod) mis die Stabt 311-stürmten, rifjen diese Wässer au* den Magazinen heraus, umfie nui Strande nufîufdiidjteii.

Die Häuserreihe bcs Corsos ist gänzlich eiugeftürgt; n0.,! .stehe» unversehrt vor einer ehemaligen SUetnfueipe lleine iMarmortischchen 11110 eiserne Stühle. Das Erdbeben war so istart, daß das Pflaster nu der Warum aufgerissen, die l'afernen umgeworfen, metertiefe, in die Erde eingerammte !Marmorblöcke in die Buft geschleudert wurden: an DielenStellen war ber S3oben llaftcrtief gespalten. Nur mit gröfl:ter Mühe festen wir unfern Weg über Geröll. Schutt und iUntiefen fort. Dutzendweise lagen nach der Häuserreihe ,vi ;die Toten auf der bloßen Erde, notdürftig zugedeckt miteinem bunten Wollenlappen oder mit einem Stüd Segel-tuch. Grinsend schauten uns die verzerrten Gesichter an.nur wenige hat ber Tod im Schlafe überrascht: viele suchtensich noch 311 retten, aus den Fenstern zu springen — einDing ber Unmöglichkeit.Verschiedene Leichen- noch an *«nJalousien krampfhaft angeklammert, baumelten an derFen^terbrüstung hinaus,

Gruvpenweise schleichen die Verwundeten, jammerndund stönncno. von Verwandten oder Soldaten unterstützt,daher. Sic weiden zu einer Holzbaracke geführt, in der einfliegendes Lazarett eingerichtet ist. Hier werden sie not-dürftig verbunden und auf die Schiffe geleitet, üm in Pa-lermo. Catania ober inanderen größeren Städten des Kon-tinents untergebracht und gepflegt zu werden. Wie ich michdurch Augenschein überzeugte, mangelt es beute, drei Tagenach dem Erdbeben, noch immer am nötigsten: Arzte. Me-dikamente, Verbandszeug feilen, wo man derselben so drin-gend bedarf. Wunderdinge verrichten ausländische Matro-sen und Offiziere: doch davon später. All den Jammer ver-tieft noch der Anblick wahnsinnig Gewordener. Ein Varken-füTrer, barfuß mit aufaefpanntem, zerrissenem Regenschirmgeht singend und lachend an uns vorüber: das Unglück hatihm den Verstand geraubt.

An das Tor eines zusammengefallenen Hauses ist nochein Esel angebunden,der sich ungeduldig nach seinem Pa-brone und nach einiaen Halmchen Gras umsieht. Gesindel,bas uns und unser Gepäck mit habgierigen Augen betrach-tet,schleicht um uns herum. Die Situation wird unheimlich,da wir keine Waffen Bei uns tragen: zum Glück sind mirimmer im Bereiche der Soldaten und Matrosen. Kaum wa-gen wir uns einige tausend Schritte durch den Kot weiter,da knattern hinter uns Schüsse: Soldaten hatten Standrechtausgeübt und einen in flagranti angetroffenen Dieb ge-tötet.

Wie schon erwähnt, haben die ausländischen Matrosen—Russen und Engländer —

mit der größten HingebungSamariterdienste im wahren Sinne des Wortes geleistet.Auf ihren breiten Schultern tragen diese braven Theer-jacken die Verwundeten, geßen dann Bis an den Knieen insWasser, um ihre Bürden vorsichtig in den bereitstehendenNachen zu bergen, die dann mit Windeseile zum Dampferhingerudert weiden. (Sine Kinematographengesellschaft istzur Stelle und läßt die Szenen aufnehmen. Rasch drängtsich eine ganze Familie verwundeter Fischersleute hinzu,die durchaus darauf besteht, ebenfalls auf der Platte ver-ewigt zu weiden.Nach viertelstündigem Wege treffen wirwieder auf ein Vimack: diesmal sinds Versaglieri, die sichihr Frühstück Bereiten. Ein Offizier tritt auf uns zu undfragt uns, ob wir Soldaten bedürfen, da er voraussetzt,wir seien hierhergekommen, um irgend welche Familien-angehörige auszugraben.

Wir überkletterten haushohe Schutthaufen, welche dieStraßenübergänge versperren, um möglichst einen Einblickin das Innere der Stadt zu erlangen. Da ist aber an einweiteres Vordringen nicht zu denken. Auch hier liegt allesin Trümmern, Stehengebliebenes droht einzustürzen. IchBntte mir die untere Partie des Gesichtes mit einem Ta-schentuch zugebunden, auf das ich bann und wann KölnischesWasser träufelte,der von allen Seiten aufsteigende Leichen-geruch war nicht auszuhalten.

Bei den inBrand geratenenHäuservierteln hielten Sol-daten Wache; an Löschen war nicht zu denken, da die Was-serleitungen zerstört sind. Im Mittelpunkt der Stadt, wober Dom stand, vernichteten die Flammen noch bas, wasdas verheerende Element am vergangenen Montag ver-schont hatte. Der Bereits totgesagte Erzbischof ist gerettet,mit ihm ein großer Teil des Klerus, während leider vieleSeminaristen den Tod fanden.

Ein mit uns ans Land gestiegener messineser KaufmannGarßonne lief schnurstracks auf sein Haus zu. wo er tief-unten im Schutt versteckt noch lebend feinen Vater und feineVeschwister auffand. Wir labten die armen Geschöpfe durchTrümmerspalten hindurch mit etwasKognak, sprachen ihnenMut zu, aber an ein Retten war nicht zu denken. Italie-nische Soldaten standen herum mit Gewehr bei Fuß, aberkeiner toaste sich heran, um den haushohen Schutt wegzu-räumen.Mit Tränen inden Augen müssen wir den Freundund seine arme Familie dem Schicksal überlassen.

Da uns ein weiteres Vordringen ins Innere von derBehörde aus guten Gründen untersagt wurde und da auchan keinUnterkommen in den wenigen Zelten oder Barackenzu denken war. kehrten wir wieder zum San Giorgio zu-rück. Vorher aber hatten wir noch einen Strauß mit denVarkenfühiern zu bestehen. Niemand rührte sich, um unsan Bord zu rudern. Endlich fühlten sie ein menschlichesRühren, als mir ihnen 15 Fr. pro Kopf zu zahlen verspra-chen. Sie verschworen sich, daß dies ein Hundegeld sei, undnur, weil sie unser Bitten rühre, wollten sie uns hinüber-tubern. Mit uns zugleich wurden ungefähr 600 Verwunde-ten und Flüchtlinge auf Kosten der Behörde an Bord ge-bracht.

Die Messinesen haben sich sehr über die mangelhafte Or-ganisation der hierher geschickten italienischen Truppen be-klagt. Es soll an einheitlicher Instruktion fehlen. Die Offi-ziere stehen in ihrem geschniegelten Taillenrock, Zigarettenrauchend, umher, und die Untergebenen wissen nicht, wound was sie beginnen sollen. Einstimmiges Lob wird, wiegesagt, den Russen und Engländern zu^il, die, ohne viel zu"fragen, mit Pflichteifer und Ernst an die Arbeit gingen,die den Verwundeten das selbst mitgebrachte Verbandszeuganlegten und sie mit Speise und Trank reichlich erquickten.Von italienischer Seite aus ist die Zufuhr an Lebensmittelnund Sanitäts^eug bis dato noch beklagenswert gering.Zelte sind nur notdürftig für die Truppen hergerichtet, zurUnterbringung und Beköstigungder armen Einwohner fehltes am Nötigsten. Auch fragt man sich vergebens, warum dieToten in den Straßen umherliegen, bis daß fie' durch ihreVerwesung bei dem herrschenden Schirokko epidemischeKrankheiten hervorrufen. Warum können nicht tiefe Gru-ben gegraben werden, worin man die Leichen zwischenSchichten ungelöschtenKalks versenkt? Hoffen wir, daß dasbi-îjerVersäumte baldigst nachgeholt werde.

l<",sst; mir erschien es als das höchste Glück, einmal auf< liiige Wochen von Regine getrennt leben zukönnen — die-ses Glück ist mir bisher nicht zuteil geworden."

„Ja, Deine Frau hat viel auf dem Gewissen — sie hatauch uns einander entfremdet!"

„Bitte, diesen Punkt wünsche ich nicht berührt zuwissen!"„Und weshalb nicht? Zu Deiner Ehre sei es gesagt,daß Du weit besser bist als Du im Laufe der Jahrzehntehandeltest! Dein Pantoffelheldentum aber bildete damalsschon ein offenes Geheimnis, als ich noch in der GespMchaftverkehrte!.... Fast tonnte man glauben, wir Männersind einer guten, wahrhaft selbstlosen Gattin unwert, dennUdn, dieser Engel an Güte, wurde unbarmherzig um ihr

betrogen und Negine, deren Herz talt und leerist, durfte sich Jahr um Jahr an den Triumphen berauschen,die ihre blendende Schönheit feierte'"sFoitsetzung folgt.)

Mosel-Maas-Kanal.Die Frage des Mosel-Maas-Kanals wird im Anschlußan die neulichen lux. Kammeruerhandlungen in den bel»

gifdien Blättern wiederholt besprochen.Vor einigen Tagen registrierten wir einen Artikel des

angeblich ministeriellen „Journal de Bruxelles", der aus»führte, in belgischen Regierungslreisen stehe man diesemKanal skeptisch gegenüber. Andere belgische Blätter sindnicht dieser Ansicht: im Gegenteil: sie befassen sich eingeh«end mit dein neuen Projekt und besprechen dasselbe sehrgünstig.

In der „Gazette de Liege" z. N. findet sich ein längererArtikel, gezeichnet Alb.D. Nachdem die drei Pläne — Mo.sellanal. Kornkanal und Manskanal

— zur Darlegung ge«kommen sind, heißt es wörtlich: „Das lux. Minettobassinmuß auf jedenFall an die kanalisierte Mosel angeschlossenwerden. Außerdem drängt sich ein Anschluß nach Westenhin. Nun aber bietet das französische Projekt ein unbe.streitbares Risiko für die luremburgische Industrie. Manweiß ja. wie sehr die französische Republik dem Schutzzollhuldigt. Nach Fertigstellung der Kanäle könnte es ihr ein«fallen, durch verschiedene Mittel, wie Differentialtarif.Transitgebühren u. s. 10. die luxemburgische Industrie zuGunsten ber französischen au benachteiligen. DieseSchädigung ist aber nicht zu befürchten, wenn ein Mosel«Maas-Kanal gebaut wird. übrigens ist Antwerpen in dernächstgelegene Hafen. Und der «anal würde da« lurcm.burglsche Industriegebiet in Verbindung [ofecu mit dem

Geld gesammelt. Die vornehme Gesellschaft von Neapel hatHunderte von Motorwagen für den Transport der Ver-letzten zur Verfügung gestellt. Die arme BevölkerungNea-pels trägt Verletzte in den Armen in die Hospitäler. Wenndie fremden Matrosen, die Hilfe geleistet haben, durch dasVolksgewühl schreiten, entblößen sich die Häupter in Aner-kennung der großartigen Verdienste dieser Leute. Man hatdie Hoffnung aufgegeben, die noch unter den TrümmernLiegenden Zu retten, und wendet die ganze Sorge den Ver-wundeten zu. Es ist ein eigentümlicher Zufall, daß einigeder gewaltigen Auswandererschiffe, die den Überschuß derBevölkerung Kalabriens und Siziliens in alle Welt zubringen pflegten, rechtzeitig zur Stelle waren, um jetzt dieReste der Bevölkerung nach benachbarten Städten überzu-führen. Diese Schiffe find zum Glück mit reichlichen Lebens-mittelvorräten versehen und können die Flüchtlinge langegenug an Bord behalten. Ihre Hilfe kann leider nur denStädtenMessina und Reggio zustatten kommen. Zahlreichekleinere Städte und Dörfer im Inlande sehen ihrem Ver-hängnis entgegen. In der Umgegend von Reggio alleinliegen siebentausend Tote in den Dörfern. Jede Nachricht,die aus diesen Orten kommt, enthält die einzige Bitte:„SendetBrot!" Das Volk erkennt dankbar die Bemühungender Regierung an. Es steht in seiner Hilfswilligkeit nichtzurück hinter dem Herrscherpaare und den Ministern. Tau-sende von Betten sind zur Verfügung gestellt, um bei demRettungsmerke zu helfen. Kurz, ganz Italien zeigt sich be-reit, das Mögliche zu leisten. Professoren sind, von zahl-reichen Studenten begleitet, in das Erdbebengebiet abge-reist. Die Presse erkennt dankbar an, daß die ganze Weltbemüht ist. dem Elend abzuhelfen und erklärt, daß dieserDienst der Humanität vonltalien niemals vergessen werde.Dampfer, die in die Nähe von Messina gelangen, werdenimmer noch umringt von kleinen Booten, deren halbnackteInsassen um Brot und Kleider betteln. In Reggio sollen20 000 Menschen ums Leben gekommen sein. Als der Königdie Trümmer der Stadt sah. verlor er vollständig die Selbst-beherrschung und weinte bitterlich.Der Bischof von Malettaberichtete dem Papste, daß Palmi mit allen Orten in derUmgebung zerstört sei. Die herbeigeeilten Helfer befändensich inderselben Not wie die Opfer der Katastrophe.

An Siziliens Küsten.Von einer Fahrt von Messina nach Catania, das Ge-

biet, das jetzt durch die Erdbebenkatastrophe in Jammerund Verwüstung gestürzt ist, gibt Hamilton Fyfe in einemenglischen Blatte eine lebendige Schilderung, die mangerade jetzt, wo das Unglück jenen herrlichen Fleck Erdeso grausam heimgesucht hat, nicht ohne ein Gefühl derTrauer lesen mag. Drei oder vier Stunden folgt hier derZug der Seelüfte, neben sich das tiefblaue Wasser, das imSonnenschein silbern flimmert, zur Rechten die Verge,deren Formen sich steil und schroff emportürmen. Der Zuggleitet an lauschigen Hängen entlang, wo Zitronen undApfelsinen zu einem Walde sich zusammenfinden, und imFrühjahr leuchten hier die hellen weiften und rosigen Vlü-ten zahlloser Mandelbaume. Fortmährend passiert dieBahn kleine Städte, Dörfer und Siedelungen. Vald liegensie unmittelbar am Meeresufer, bald kokett eingefchmiegtin die Falten der Nergabhänge, oder festgeklammert anden Höhen und Hügeln, wie etwa Taormina, das man mitdem Blick erhaschen mag, wenn man bei der Einfahrt indie kleine Station den Kopf weit zurückbeugt und in dieHöhe starrt. Dann folgt der Weg dem Fuß des Aetna,dieses fchneegekrönten Riesen, der ein Symbol Siziliensist wie etwa der Fuschiyama der des japanischen Land-schaftsbildes. Hier streckt sich ein Gebiet reichen frucht-baren Landes, das üppige Ernten gibt, die dann von Zeitzu Zeit die Beute des Vulkans werden. Aber die sargloseBevölkerung trifft keine Maßregeln weder gegen die Ge-fahr, die ihr vom Aetna droht, noch gegen die Erdbeben.Wenn man sie fragt, warum sie ihre Häuser nicht lieberan anderer sicherer Stelle errichten, so zucken sie nachlässigdie Achseln. Wozu sollte das nutzen? Wenn sie vernichtetwerden sollen, so werden sie vernichtet werden. Eecco, derjunge Vursch aus dem Nachbardorfs, ist nach Amerika aus-gewandert, um den Lavaströmen zu entfliehen: jetzt ist erdas Opfer eines Feuers in New-Orleans geworden. EccelNiemand entgeht dem Schick'al, das ihm 'im Buche vorbe-stimmt ist. So mischt sich mit der Leidenschaftlichkeit desglücklichen Sizilianers die stumpfe Apathie und der Fata-lismus des Unglücklichen. Solange alles gut geht, ist erder fröhlichsten einer und seine Tatkraft und sein Unter-nehmungsgeist scheuen vor keinem Wagnis zurück. Dochwenn das Unglück ihn heimsucht, dann gerät er ganz in denBann der Katastrophe und tatenlos geht er einher mitder Miene geduldiger Resignation. Es ist wohl GottesWille oder vielleicht der des Teufels: aber was kann derMensch mehr tun als dulden? Rings um Catania ist dasLand leer und öde. wie der Fremde es von Sizilien nichterwartet. Nur wer in das Innere der Insel eingedrunaenund sich nicht mit den reizenden, von der Natur so reich be-dachten Küstenstrichen begnügt hat. weiß, daß auch dievielgepriesene Insel Gegenden besitzt, die ebenso trostloslind wie die auf dem gegenüberliegenden Festlands Ka-labrien besteht zum größten Teile aus niedrigen sandigenHügeln oder sumpfigen Ebenen, in denen giftige Krauterund Pflanzen üvvia sprießen. Die Städte sind nickt aroß

Belgien.

Politischer Tagesberichtdes Auslandes.

Vom Antwerpens Hafen. In der Jahresver-sammlung der Antwerpens Handelskammer von Neujahrberichtet man u. a. auch über den Verkehr im AntwerpenerHafen. Diese Zahlen dürften nicht ohne Interesse sein Da-nach betrug der Gesamtverkehr des Hafens im Jahre IMl:9 064 000 Tonnen: 1904: 9 385 000, 1905: 9 900000 19N<>-10 884000. 1907: 11181000 Tonnen. Auf Grund der Zah-len bis zum 1. Dezember 1908 wird die gesamte Schiffstwegung im Jahre 1908 auf 11 230000 geschätzt Das be-deutet eine Zunahme von fast 50 000 Tonnen, die um sohoher zu bewerten ist. als sie trotz der nun mehr als zwölfMonate wahrenden geschäftlichen Krisis erfolgt ist. Diegeplante und schon in Angriff genommene Hafenerweiter-ung wird dazu beitragen, den Hafen auf der Höhe der Zeitzu erhalten und dem Hinterlands wichtige Dienste für dieEinfuhr und Ausfuhr großer Warenmengen zu leisten. Amvudstaden ist ein großer neuer Kran von 50 000 KlgrTragkraft aufgestellt morden. Das neue Gesetz über hypo-thekarische Neleihung von See- und Fluß-Fahrzeugen wirdder jungen Schiffbnu.lndustrie und de» Reederei-Unter

Tie heutige Nummer umfafzt <» Scitcu.

Page 3: Luxemburger Wort 1909-01-07

Das Erdbeben in Italien.Messina, 6. Jan. Auf den Trümmern van Mefsina fandbeute eine Versammlung der Überlebenden statt, der ein

Senator und einige Deputiert« beiwohnten. Die Versamm-lung faßte eine Resolution, welche den Wiederaufbau Mes-sinas als ein einmütiges nationales Bedürfnis bezeichnetund die Erwartung ausspricht, daß das Parlament überein-stimmend mit dem Verlangen der Nation und den Wün-schen der ganzen zivilisierten Welt wirksame Maßnahmentreffen werde, um Mefsina ein neues Leben zu sichern.Rom, 6. Jan. General Mazza teilte dem Ministerpräsi-denten aus Messina telegraphisch mit:Heute sind etwa INÜberlebende gebargen worden. Die Wahrscheinlichkeit,nochweitere zu retten, verringert sich stündlich. Insgesamt wur-den bisher 23NN Lebende aus den Trümmern gezagen und2NNN Leichen beerdigt. Aus den Trümmern städtischer, öf-fentlicher und privater Institute hat man in den letztenTagen Geld und Geldesmert geborgen. Die staatlichen Ar-chive sind bewacht. Die Eisenbahnverbindungen mit Paler-mo und den Dampfverbindungen mit Neapel sind wiederhergestellt.

Reggio di Calabrio, 6. Jan.In der vergangenen Nachtist der Belagerungszustand in sämtlichen Gemeinden derProvinz proklamiert worden.Vlilazzs, 6. Jan. Meldungen aus Castro Reale erklärendie Nachricht, daß die Stadt zerstört sei, für unrichtig; esseien nur mehrere Häuser beschädigt, deren Ausbesserunggemnächst begonnen werden wird.Nom, 6. Jan. InPalmi sind die schwarzen Blatternausgebrochen. Das Institut für Serumbehandlung sandteImpfstoff für 25 000 Injektionen.

Paris. 7. Jan. Die von den Pariser Zeitungen veran-staltete Subskription für die Unglücklichen Kalabriens hatbis heute morgen 561 988.50 Fr. ergeben. Bei der Banquede France sind bis jetzt 290194.50 Fr. gezeichnet worden.Der Verband der Pariser Presse fordert in einem Aufrufan die Geschäftsleute dieselben auf. dem Elend in Italiendurch direkte Überweisung von Naturalien zu steuern.Nom, 6. Jan. Bei einem Besuche des päpstlichen Laza-retts traf der Bürgermeister von Rom, Bruder Nathan, mitdem KardinalMerry dcl Val zusammen.Hr.Nathan drückteden Wunsch aus, das päpstliche Lazarett auch weiterhinfür die Verwundeten aus Kalabrien benutzen zu können,was ihm der Kardinal gerne zugestand. Die beiden Herrenunterhielten sich während etwa 10 Minuten. Beim Scheidenreichte der Kardinal dem sich ehrfurchtsvoll verneigendenBürgermeister die Hand.

Vlessina. 6. Jan. Mit der Wiederherstellung der radio-telegraphischen Station auf dem Fort Spuria ist begonnenworden. Auch der Leuchtfeuerdienst in der Meerenge istprovisorisch wicderherqestellt worden.

Rom, 6. Jan. Minister Vertolini telegraphierte anMinisterpräsident Tiolitti. daß er glaube, daß wenigerÜberlebende abreisen werden, als man angenommen habe,da die Bevölkerunganfange, sich zu beruhigen.In den Ar-chiven und,den öffentlichen Bureaus seien Nachforschungenangeordnet worden; auch müsse mit dem Bau von Barackenbeginnen.

Rom. 6. Jan. Ein französischer Priester, Abbe Santol,der an der Spitze eines Waisenhauses stebt. teilte demPapstetelearaphisch mit, er sei bereit, tausend Waisen in sein In-stitut aufzunebmen. Der Papst nahm m)t Vergnügen anund tat die nötigen Schritte, um sofort 500 siManischeund 500 kalabrische Waisen nach Frankreich bringen zulassen.

Rom, 6. Jan. Die Kammer wird am Freitag oder amSamstag zusammentreten und zwei oder drei Sitzungenabhalten, um die in Folge der Katastrophe nötig geworde-nen gesetzlichen Maßnahmen zu treffen.Rom.' 6. Jan. Der ErMschof von Messina stieg in Ge-genwart der Armee, der Marine und der Geretteten aufdas Dach eines noch nicht eingestürzten Gebäudes und er-teilte allen denen, die sterbend unter den Trümmern lie-gen, den Seaen „in articula mortis".

Rom, 6. Jan. Die ersten Einheiten des amerikanischenGeschwaders sind nach Durchführung des Cuezkanals inPort Said angekommen. Eine Gruppe wird nach Messinafahren, um sich an der Hilfsaktion zu beteiliaen.

Rom. 6. Jan. Die Regierung hat eine strenge ZensurÜber alle abgehenden Telegramm" beschlossen.

Letzte Nachrichten.Vom französischen Kulturkampf.

Paris, 7. Jan. Der Visckof van Tarintaise. Msar. Biol-len, wird heute vor dem Gelicht in Woutiers erscheinen,weil er sich geweigert hat. dem Fiskus eine Anzahl Po:--träts auszuliefern, die sich bisher im bischöflichen Palastbefunden hatten.

Progressistische Klagen.Paris, 7. Jan. Der Senator Meline führt im „Paris

Journal" in lebhafter Weise Klage übel den Druck der beiden letzten Senatsmahlen vom Ministerium auf die Wahl-männer ausgeübt worden sei. Ich habe, sagt Meline, einelange Erfahrung in allen Wahlanqelegenbeiten, aber selbstunter dem Kaiserreich hat man die der Regierung geneh-men Bewerber nicht in solcher Weise unterstützt. Der Prä-fekt des Vogesendepartements hat alle Mittel, selbst die derVerleumdung angewendet, um mir und meinen Fieundeneine Niederlage „< bereiten.

Lokales.Luxemburg, 7. Jan.

—Kaufleute

-Verband.

Heute Abend, den 7. Jan. 1909, um 9 Uhr Abends findetim Hotel de Cologne eine außerordentliche General-Ver-sammlung statt mit folgender Tagesordnung: 1. Berichtüber die letzte Generalversammlung. 2. Bericht der Kassen-«visoren. 3. Vortrag des Hrn. Professors.Vüchler ausEttelbrück über: Genossenschaftliche und gesetzliche Mittelzur Bekämpfung des Vorgunwesens.—

Gemein« «rat. Nächsten Samstag, 9. Jan., um5Uhr nachmittags, findet eine Sitzung des Gemeinderatesstatt, Die Tagesordnung ist folgende:

1) Mitteilung über den Ginlauf. 2) Erneuerung derKommissionen für 1909. 3) Gewährung von Erabkonzes«fionen. 4) Zivil- und Waisenhospiz; Budget für 1909.5) StiftungenI.P. Pescatore, Cuvelier-Würth, Kerckhoffund And. Pescatore; Rechnungen für 1907. 6) Gasbeleuch-tung auf Vsrlorenkost: Vertragmit der Gemeinde von Hol-lerich. 7) Enteignungsverfahren. 8) Erneuerung der Gas-leitung in der Aldringei Straße.' 9) Hilfskasse der luxemb.Viickeiinnung: Genehmigung der Statuten. 10) Stiftung»on lahrgedächtnissen in den Kirchen von Liebfrauen undStabtgtunb; Genehmigung. 11) Stiftung I.P.Pescatore;Annahme cines Vermächtnisses. 12) Ermächtigung zum ge-richtlichen Vorgehen.13) Schlachthaus; Ankauf cines Pfer-des. 14) Hülfsdomizile. 13) Musik-Konservatorium; Ent«lassungsgesuche zweier Mitglieder. 16) Entlassungsgesuchdes Stadtarchitekten; Evtl. Festsetzung feinet Pension.— Mitteilung. Die Kanzlei des hiesigen Italie-nischen Konsulates ist jeden Tag von 11—12 Uhr morgensgeöffnet, zur Inemvfananahme der Beiträge für die Opferdes Erdbebens in Süd-Italien.— Lehrerkalender. Wie wir vernehmen, ist indiesen Taaen von mehreren Lehrern unseres Landes eineigenerLehrer-Kalender ausgegeben worden, welcher nebenden gewöhnlichen in einem Kalender sich befindlichen An-gaben mehrere Artikel pädagogischen und wissenschaftlichenInhalt«? enthält. Wir werden noch darauf zurückkommen.— Mitgeteilt. Es wird den Gärtnern und sonsti-gen Liebhabern der Gärtneieikunst zur Kenntnis gebracht,daß die dritte und vierte Konferenz über verschiedene spe-zielle Geaenstände ber Gärtnerei, an den Sonntagen 10.und 17. Januar 1909. abgehalten werden. Dieselbe findenjede^nal um 3 Uhr nachmittags, im Saale des Friedens-getifites im Stadthause statt, und hat die erste derselbendie Fortsetzung über Dlinaerkunde durch den ReferentenHrn.Nschmann aus Ettelbrück: die zweite über die Spargel-kultur und deren rationnelle Verwertung durch den Refe-vertun Hrn. Weber aus Vois d'Arlon in Belgien zumr>ienftanb.— Deutsch-luxemburgische Nergwerks-und Hüttengesellschaft. Die Verwaltung bietetjetzt den Inhabern der 41/9% Hypothekar-Schuldverschreib-ungen von 1892 des Dortmunder SteinkohlenbergwerksLouise Tiefbau den Umtausch in ihre neuen, an der Ber-liner Börse zugelassenen 4V;Ptogentigen, bis 1915 unkllnd-f^ren Erkulduerschreibunaen. die fnpotS^îartîfrisich<»l"estelltl'nbju 103% bis zum Jahre 1944 rückzahlbar sind, an.D"Umtausch t)i»t in der Zeit vom 11. bis 30 Januar statt-zufinden. Der eingereichte Nennbetrag wird gegen einengleich hoben Nennbetraa der neuen Schuldverschreibungeneingetauscht. Zur Reaelung des sich durch den UmtauschergebendenZinsuntersckiedes (zweiMonate 4i/o%) sind beide? Ginteid)un(t 7.50 Mk. für 1000 Mk. vom Einreicher zusablen. Die Lck>lußscheinaebübren haben die Einreicher zutränen. Die nicht umgetauschten Louise Tiefbau-Schuld-verschreibungen werden zum 1. Juli 1909 zum Umtauschaekündiqt werden. InKöln kann der Umtausch beim A.Schaaffbausenschen Bankverein stattfinden.— Eesindemarkt. Der gestrige ©efinbemattt war?esr schwach besucht. Im ganzenhatten sich etwa 50 Knechteund 3Föobe eingefunden.—

Unfall. Als gestern Morgen gegen 11 Uhr Hr.Schöffe SRarblé sich zum Stobtrjaufe begeben wollte, kam erin ber Neutorstraße zu Falle, wobei er eine Verstauchungdes einen Fußes erlitt. Hr. N. wird einige Wochen nichtausgehen können.—

Gesellennerein. Als Datum für die ersteAuffübrung ber etrofjen Oper „Zar und Zimmermann" istdefinitiv der nächste 24. Januar festgesetzt. Die Rollenvenen in den besten bänden und die Solisten, ausschließlichstadtbekannte Sangeskiäfte. sind tüdiftq mit dem Einstudie-ren ihrer Partien beschäftigt. —

Die Generalprobe vonMontan Abend, an welcher das Orchester und die Cl>öresich beteiligten,berechtigt zu ber Hoffnung, daß die Leistun-nen der Oper Joseph noch überholt werden. Es sind zweiNalaauffühlunaen und eine Matinee in Aussicht nenom>flten. Inden nächsten Tagen wild das Libretto erscheinen.— Verfehlte Spekulation. Wir lesen in der

''et Ztg.": „Eine verfehlte Spekulation war es, diejungen Mann veranlaßte. sich der deutschen Vendar-

merie als ftanzoilicyen anzuzeigen. Er hoffte aufdiese Weise, wie es vor ihm schon manchem geglückt war,auf deutsche Staatskosten nach Luxemburg geschafft zu wer-den. Indessen man erkannte ihn, stellte fest, daß er einenganz anderen als den angegebenen Namen führe und garkein Deserteur war. Innichts ist aber der Fiskus empfind-licher, als wenn sich jemand auf seine Kosten bereichernwill und die Folge war, daß man den Reiselustigen erst ein-mal ins Gefängnis steckte. Das andere haben die Gerichtespäter auszumachen."„Das Nrbeiter recht." Die vorgestern vonuns unter Inland besprochene Sammlung der einschlägigenGesetze und Beschlüsse bildet ein elegant gebundenes Bünd-chen, das bloß 75 Centimes kostet und von Hrn.BuchdruckerPraum in Luxemburg zu beziehen ist.— Amtliches. Folgende Personen haben laut „Me-morial" die durch Art. 9 resp. IN des Zivilgesetzbuches vor-gesehene Erklärung zur Erlangung der Eigenschaft alsLuxemburger abgegeben: I. P. Vorowski. wohnhaft inBastendorf: Luc. Decker-Kayl: Fr. Eschweiler-Vonneweg:Josef Levy-Hollerich-. Michel Lewy-Hollerich: Johann Ochs-Esch a. d. Alz.: Christoph Preuß-Hesperingen: JohannWarschburger-Oberkorn: Friedrich Welter-CrispinusbergsEich); N.Bourggraff-Oberbeßlingen: Julius Clemens-Differdlngen; Stephan Ries-Sehweich; Nikolas Ries-Leve-lingen.— Ein Feinschmecker drang in der Nacht vonMontag aufDienstag in einen Waggon auf hiesigem Bahn-hof und stahl eine größere Partie Zucker. DasLeckermaulist unbekannt.— Vergiftet hat sich heute morgen mit Carbol derum 5 Uhr von Antwerpen eingetroffene 20 Jahre alteAron Levy. Passanten fanden den jungen Mann bei derEisenbahnbrücke auf Verlorenkoft. Man schaffte Leny, des-sen Zustand lebensgefährlich ist, nach dem Rhamhospiz, woihm sofort ärztliche Hülfe zuteil ward.

Hollerich. 6. Jan. Am Freitag, den 8. Jan., um 3 Uhrnachmittags findet dahier Gemeinderatssitzung statt mitfolgender Tagesordnung: 1. Budget für das Jahr 19N9.2. Oberprimarschulen: Budget für das Schuljahr 19N3— 09.3. Gerichtliche Klage; nachzusuchende Ermächtigung. 4.Wegeübernahme: zu genehmigender Vertrag. 5. Naturali-sationsgesuch: abzugebendes Gutachten. 6. VerschiedeneMitteilungen. 7. Hülfsdomizil von Dürftigen, b. Ver-schiedene Rechnungen.

Lintgen. 6. Jan. Heute morgen gegen INzH Uhr, stan-den plötzlich die Scheune und die Stallungen des Hrn. loh.Eottong-Miny in Flammen. Da die Mitglieder der Feuer-wehlgesellschaft fast alle,zu Hause beschäftigt waren warensie in il) Minuten zur Hand und konnten glücklicherweisedas Wohnhaus retten. Das Vieh war noch bei Zeit ausden brennenden Ställen geschafft worden. Die Scheuneund die Stallungen jedoch sind bis aufs nackte Mauerwerkeinaeäscheit. Entstehungsursache unbekannt.

Dlidelingen, 7. Jan. Gestern morgen wurde der zuNörtzingenmohnende 2Njiihlige Monteur, Johann Klepper,zwischen ein Waggonet und ein Geländer geklemmt. Er er-litt eine Veckenquetschung und mußte ins Hospital trans-portiert werden.! Niimelingen. 6. Jan. Wie verlautet, sollen in der Erb-schaftsangelegenheit Vonner-Nau noch weitere Erben väter-licherseits ihre Ansprüche geltend gemacht haben; solltediese Meldung sich bestätigen, so würde die Zahl väter-licherseits sich auf 50 belaufen. Die neuen Erben sollenin Amerika wohnhaft sein.

Gsch a. d. Alz., 6. Jan. Jedermann war damit einver-standen, daß seit 1. Oktober wieder alle Züge, die vonLuremburg liier eintreffen, ohne Umsteigen bis Athus wei-terfahren. Dadurch wurde verhindert, daß der „Prinz"nicht mehr, wie früher häufig geschah, bei Verspätungender Luxemburger Züge abfuhr, ehe letztere ankamen, sodaß die Reisenden für Differdingen und Umgegend nichtmehr 4 Stunden auf einen folgenden Zug zu warten brau-chen. Nur hat sich mit dieser Abänderung ein Mißstandeingestellt, welcher unbedingt verschwinden muß; auf der„Prinzftrecks Esch— Athus" fahren ebenfalls die Magen4. Klasse weiter, obschon der „Prinz"keine Nillette 4. Klassegibt. Gewöhnlich sind diese Wagen bei ihrer Ankunft inEsch vollgepfropft von Reisenden, die dann nicht gerne inEsch einen andern Wagen 3. Klasse besteigen, aus Furcht,nicht mit wea zu kommen. In Esch müßten unbedingt dieWagen 4. Klasse für die Prinzzüge durch eine genügendeAnzahl Waoen 3. Klasse ersetzt werden, oder man mußebenfalls Billette 4. Klasse ausgeben.

Esch a. d. Alz., 6. Jan. Für das laufende Jahr 1909ist der Sanitätsdienst geregelt wie folgt: Armenärzte sinddie HH.: Dr. Steichen und Dr. loelg. Apotheker: HerrHanff: Droguist: Hr. F. Heldenstein: Hebammen: FreieWahl. — In den letzten Tagen ist eine größere Anzahlneuer Arbeiter an denhiesigen Hochöfen eingestellt worden.— Der Vorstand unseres lünglingsvereins ist bestrebt,den Mitgliedern des Vereins neben den gutenBelehrungenauch eine anständige Unterhaltung an den Sonntag Nach-mittagen zu «erschaffen. Zu diesem Zwecke hat derselbeein Billard angeschafft und eine Kegelbahn herstellenlassen.

—In der neuen Poststraße hat sich ein pracht-

volles Geschäftsviertel herausgebildet. Seit Neujahr sindsämtliche Neubauten in dieser Straße durch Geschäfte allerArt. wie Bäckerei. Metzgerei. Wirtschaften. Delikatessen-handlung eingenommen. Mit künftigem Mai wird dasneue Postgebäude ebenfalls durch die Post bezogen werdenkönnen.

Differdingen, 7. Jan. Der 68jährige. verwitwete undzu Nodingen wohnhafte Zimmermann Noël Olivier, derseit einigen Tagen hier bei seinem Bruder zur Aushilfeweilte, wurde heute früh auf dem Heuspeicher, wo er seinNachtlager aufgeschlagen hatte, tot aufgefunden. Ein Herz-schlag hatte seinem Leben ein Ende bereitet.

—Am Orte

Gall6 wurde nachts eine dem Unternehmer üogeling ge-hörende Baracke gewaltsam erbrochen. Gestohlen wurdenmehrere Hühner, Kochgeschirr und andere Gegenstände. Amselben Orte wurde aus der Baracke des UnternehmersNicolini einiges Handwerksgeschirr gestohlen. Adresse desDiebes unbekannt.

Dalheim, 7. Jan. In der Abwesenheit des ArbeitersFehlen entstand in der Küche seiner Wohnung Feuer,das von den Nachbarn bemerkt, gelöscht weiden konnte.Fehlen erleidet einen Schaden von 1000 Fr., der nicht ver-sichert ist.Remerschen, 8. Jan. Mit allgemeiner Begeisterungwurde hier die Ernennung des Hrn. Schumacher-Weiteraus Wintringen zum Bürgermeister unserer Gemeinde auf-genommen. Sowohl Wintringen als auch Nemerschen be-reiteten ihm dieser Tageprächtige Ovationen.

Nemerschen, 7. Jan. Dem hiesigen Winzer Kremerwurde aus einem unverschlossenen Kleiderschranke eineSumme von 525 Franken gestohlen. Des Diebstahls ver-dächtig ist ein junger Bursche aus Mallingen in Lothr., derbei dem Sohne des Vestohlenen,dem Bäckermeister Kremerbedienstet war und jetzt verschwunden ist.Grevenmacher, 6. Jan. Die Brückenzoll-Erhebung istzum Preise von 9520 Fr. dem bisherigen Pächter, Hrn.Damian Nuppel definitiv übertragen worden. DieserPosten bringt genau 2000 Ml. mehr wie früher ein.

—Es wird für manchen Winzer nicht unnütz sein, auf dieArbeiten aufmerksam gemacht zu weiden, die während desMonats Januar in den Weinbergen zu veirichten sind.Wo gedüngt wird, muß der Mist untergegraben werden,weil sonst im Frühjahr der Stickstoff verflogen ist. somitdie Düngung wenig Wert hat. Die Gebinde müssen ge-löst werden: das Stroh wird gesammelt und verbrannt.Vor allem sollen die Schenkel geputzt, Moos und Mauchverbrannt werden. Wie viele Winzer begreifen nicht, daßsie sich durch Unterlassung dieser so nötigen Arbeit großenSchaden zufügen. Schreiber dieses fand in einem Schenkel5 Puppen. Die ganze letztjährige Ernte wäre noch besser,ausgefallen, wenn nicht gerade aus der belegten Nach-lässigkeit Unheil entstanden märe. Nicht die Edelfäulnisherrschte vor. sondern die vom Sauerwurm verursachte Roh-fäulnis. Weinberge, die noch vierzehn Tage früher denschönsten Bebana zeigten, waren über Nacht -m Nichte. Was

Kohlenbecken in Üüttich und mit den neuen Kohlenlagernde« Kempenlandes".

Im weiteren Verlaufe des Artikels heißt es: „DieAntrueipener Handelskammer interessiert

'fehl an diesem Kanal. Ein großer Teil der industriellenProdukte des Moselbassins wird nämlich schon jetzt perEisenbahn nach dort geführt: es wäre somit ein unersetz-licher Verlust, wenn Wasserstraßen dieses Bassin mit Dün-kirchen oder mit Rotterdam verbinden würden. Wievielwürde dann dem Hafen von Antwerpen verloren gehen?"

Der Artikel schließt mit folgender Mahnung: „Einepraktische Schlußfolgerung ergibt sich unserer Ansicht nachaus der in der luxemburgischen Abgeordnetenkammer er-folgten Aussprache. Das industrielle Moselbassin ist in auf.steigender Entwickelung begriffen. Es ist absolut notwen-dig dessen Produkte nach dem Hafen von Antwerpen hin-zulenken. Außerdem wäre ein Kanal durch die Ardennenfür unfer Land und seinen Handel wie der Schlüssel zuZentral-Europa. Deshalb geziemt es uns, in dieser An-gelegenheit die Initiative zu ergreifen und sofort in Un-terhandlungen mit der luxemburgischen Regierung ein-zutreten."

Die Friedenskonferenz.Brüssel. 8. Jan. Hier tritt das Komitee der internati^

nalen Friedenskonferenz zusammen, um die in Berlin ge^faßten Beschlüsse der Organisationsfrage der Vereinigung"zu regeln.

Castros Befinden.Berlin, <>. Jan. Das Befinden des Präsidenten Castr«,

hat sich im Laufe des gestrigen Tages so gebessert,daß nun-!mehr die Hoffnung besteht,daß der Patient die schwere Ope^ration gut übersteht und bald seine vollständige Gesundheiterlangen wird.

Die portugiesische Königin-Mutter erkrankt.Lissabon, 0. Jan. Der Gesundheitszustand der Königin

Maria Pia ist fortgesetzt schlecht: sie leidet an häufigennervösen Anfällen: ihr Nierenleiden hat sich verschlimmert,

Mord.Saloniki. N. Jan. Der Abt Chrysostomus vom Klostot

auf dem Berge Atos ist auf der Brücke der 40 Märtyrer vottunbekannten Tätern ermordet worden.

Schiffsuntergang.Feodossia, 6. Jan. Der hier erwartete russische Fracht

dampfer „Swjatoslaw" ist Sonntag Nacht auf dem W«g«zwischen Nomorossijsk und Tuavse nach einem Zusammen,stoß mit einem griechischen Dampfer gesunken. Vier Per.sonen wurden gerettet,34 ertranken.

Die Krisis in China.Peking. 6. Jan. Der englische, amerikanische und japa,

Nische Gesandte sind der Ansicht, daß die Entlassung Jüan,schikais eine Lage geschaffen habe, die eine feste Haltungder Mächte erfordere, und warnen den Regenten vor Re<gierungsmaßnahmen, die die Ruhe im Innern Chinas ge»fährden könnte.

Briefkasten.M. K.Diedenhofen.

—Das Büchlein wird Ihnen von

der betr. Buchhandlung zugehen.

bas Beschneiden der Neben im Winter betrifft, ist zu ve-werfen, daß schwachlriebige Weinberge im Sommer einenkräftigeren Holzwuchs aufweisen.Gilsdorf, 6. Jan. Am Dienstag abend verduftete einauf der Sicingrube des Hrn. Thull dcfchäftigter Ausländer,ein Bayer, aus seinem £oftfjau[e, inbern er zwei Sonntags=anzüge und zwei Paar fast neue Halbstiefel, die dem Kost-Nleister Hin.Heck-Schuller und dessen Sohn zugehörten,mitsich gehen ließ. Die Sachen hatte er in ein ebenfalls ent-wendetes Kopfkissenüberzeug verpackt. Der Benachteiligteist um 150 Flanken geprellt.

Echternach, 6. Jan. Gestern stieß Hrn. Wagner-Hart-mann, Metzgermeister von hier, ein bedauerlicher Unfall zu,der leicht schlimmere Folgen hätte haben können. Als ersich nämlich bei einbrechender Nacht von Scheidgen mit sei-nem Fuhrwerk auf den Heimweg machte, scheute plötzlichdas Pferd und ging durch. Hr. Wagner wurde zu Vodengeschleudert und trug erhebliche Verletzungen davon. DieGendarmen, die zufällig desselben Weges kamen, fandenden Unglücklichen und nahmen ihn mit nach Hause. Derhinzugerufene Arzt nähte die Wunden, die besonders imGesichte recht erheblich waren, zu. Weitere innere Ver-letzungen scheinen nicht vorzuliegen: doch wird die Ge-nesung des Verunglückten immerhin einige Zeit in An-spruch nehmen.

—Sinnen kurzem wird man in unserer

Basilika mit dem längst geplanten Ausmalen ber Medail-lons im Hauptschiffe beginnen. Ein luxemburger Künstler,Hr. Vrücher aus Elwingen bei Remich, ber eben eine grö-ßere Kirche inNußland ausgemalt hat, ist mit der Arbeitbetraut worden. Die einzelnen Bilder, zu denen die Skiz-zen vorliegen, Jollen die Luxemburger Heiligen darstellen,welche sich gleichsam huldigend üm bas Grab des hl. Willi-blord gruppieren: zunächst werden nur zwei zur Ausführ-ung kommen. Die Bilder werden nicht wie anfänglch ge-plant war auf Kupferplatten aufgetragen, sondern direktauf dis eigens dazu präparierte Wandfliiche. So wirdunsere Basilika in Bälde um einen schönen Schmuck rei-cher sein.

Wiltz, 6. Jan. Hr. Hofpianist Albert Verrens ausLuxemburg und dessen 6ob,n Emil Verrens werden amSonntag Abend im Saale Scheidweiler basier ein Konzertveranstalten. Ein so guter Ruf ist den beiden Künstlernvorausgegangen, daß sie zweifellos ein volles Haus findenwerden. —

Am Sonntag, den 10. Jan., gegen %4 Uhrfindet im Feuermehllokale im alten Schulhause zu Niedel-töil^ die General-Versammlung der Feuerwehr Nieder-wilt, statt.

Cleif. 7. Jan. Gestern Abend traf Msgi. Fallize hierein und stieg beim Hrn. Dechanten ab. Er wird voraus-sichtlich bis am Freitag bleiben.

Subskriptionsliste,inoun'st«n der 57pfer l>er Katastrophe Vsn Eüditalien.

Calteuz-Scharff, Luxemburg 12 50 Fr.Fischer. Apotheker. Ulflingen 6 25Eine Lehrerin 5 NO «Anonym.Mondorf 3 75 „Aus Rippweiler 5 NU „M., Lintge, 125 „M., Lintgen 3 75 „Aus Waldbredimus 12 50 „Ungenannt. Mersch . SUN „I.K.. Mersch . 5 N0„Anonym, Luxemburg 12 50 „Aus Niederterschen 5 N 0„3>erschiedene unaen. Familien aus Rippweiler 70 00 „P.P. aus Fünfbrunnen 12 50 „W. aus Hollerich 7 50 „Aus Mösdorf: Antoniusbrot für die Hungrigen 12 50 „Aus Pettingen: id. id. 7 50 „N.Frommes. Pfarrer. Biwer 12 50 „Aus Vursslinster:Gern ein Scherflein für dieUn-

glücklichen 10 00 „D. Waxmeiler, Pfarrer. Mörsdorf 5 ONUngenannt aus Remich 3 75 „Molitor.Pfarrer. Trintingen 12 50 „Ungenannt aus Ulflingen 7 50 „Thérèse Delaporte. Weiler bei Ulflmgcn 10 00 „D. H., Wilwerwiltz 6 25 «A. M., Luxemburg 37 50 „L. F.. Luxemburg 12 50 „Ein Fabrikant aus Siebenbiunnen 15 00 „Aus Nommern 25 00 „Ungenannt aus Nissen 2 50 „Succurre miseris 12 50 „G. R. 3. Orden. Luxemburg 250 „

Vpezialhaus für feinere Pelzwaien: Jos. Elaien,lLuxemburg Vastorstrahe lB. 5302 Société BUilélinoe et Sportive Luxembourg.

Dimanche, IO janvier 1909,■ à 3 heures de l'après-midi,

dans la grande Sa/le de PHôtel de Cologne,

Matinée Athlétique et Acrobatiqueau profit de la Ligue contre la Tuberculose.

PROGRAMME:Première Partie.

1. Folies Bergères, Marche P. Lincke.2. Lebenslust, Ouvertüre Mayr.3. Entrée et Pyramides.4. La Charmeuse, Valse Ch. Fleuron.

: 5. Travail de poids par les élèves." 6. Fantaisie sur l'op., La Traviata...... Verdi.

7. Assaut de fleuret.8. Débuts des acrobates de salon.9. Toujours seul ou Le masque de fer.

Paroles de E. Barateau.—

Musique de A. Boïeldieu., Deuxième Partie.10. Der Blumen Pracht, Morceau de salon ... Klose.11. Section de Jongleur».12. Ouvertüre hongroise , Kéler-BéI«.13. Exercice libre avec poids.14. Le Paradis, Valse lente Tedesco.15. Lutte (poids légers, movens et lourds.)16. Potpourri a. d. Operette, Ein Walzertraum.. O. Strauss.17. Poses plastiques.18. Neger-Marsch Frice.

Changements dans le programmeréservés.Prix d'entrée tr. I,VH.'

Vente des billets chez: Madame Veuve Bück; Brück SSurs;Kraus, Libraire;Kirsch, Cafetier, Arsenal-Avenue. 5966

Gebrüder SulzerWinterthur, Ludwigshafen a. Rh., München,

Freiburg i. Br., Frankfurt, Paris, Mailand, London.

Zentralheizungenaller Systeme und Grossen. 5956

Luftbefeuchtnngs-ü.Ventilationsanlagen.Vertretung durch die Herren

H.Maul & K.Wolff, IngenieureLuxemburg, Äusseres* Ring.

lit ins Misinslloster iriäillSüdafrika

reisen Anfang« Aftlil 1909 wiederum Postulante». <$.$ sind slbon ii6cr3' O Patres und SBrüber deutscher Zunge im sïïiitttfrf;aifeund auf 'J4Missienstationen la'tia,.

—Sluntbikigc aller Stünde sind willkommen,

6»rauB(ieyc(>t, daß sic Beruf fût Oidenslcben und Milsion hn^-en.— Ge«

suche üm gan; oder teilweise freie Fahrt müssen durch das zuständig!Pfarramt motivier! eingereicht »erben.

—Alles Nähere bei:

Vertretung der Mission Mariannhill,5921 Würzburg, Neideltsgalse 10.

Gl I 5l "ilo^ a is :--^ a £ ■

Die Internationale Bank in Luxemburgist zur Zeit Abgeber —

soweit Vorrat reicht,für 4"/, Oblig. der Rheinprovinz à 101.50 % ] in

33t« Ausgabe > Deutsch-» <<>/« » Stadt Dortmund 1908 à 100.60 » J land» <l^e/0 » Deutsch-Luxbg. Bergw. mündel-

u. Hütten- A.-G. à 100.— » sicher,(rückzahlbar à 103 0/0).

» i«/o » Forges deDudelange k 493.— Fr. elf.sowie Hypotheken-Pfandbriefe zuletzt

für 40/0 Frankfurter Hyp. Kred. Ver. 1917 ) zum à 100.— %» <°/„ Hamburger Hyp.-Kank 1915 :Korsen- à 100. >, 4<>/0 Rh. Westt. Kod.-Cred.-Kank 1918 ) kurs à 100.50 »

SämtlicheKurse verstehen sich franko allerKosten,aufgelaufene Zinsen extra.

Luxemburg, den 6. Januar 1909. 3385

Etüde de Maitre Ph. BECH, avocat-avoué à Luxembourg.

ExtraitDun exploit du ministère de l'huissier Kintgen de Greven-

macher, en date du 4 janvier 1909 enregistré, il résulte queMadame Rosalie Gérard, sans état, épouse du sieur Mathias Gindt,propriétaire, avec lequel elle demeure à Wormeldange, a formécontre son dit mari la demande en séparation de biens et MaîtrePhilippe Neck, avoué près le tribunal de Luxembourg a étéconstitué par la demanderesse sur la dite assignation.

Pour extrait certifié conforme par moi, avoué soussigné del» demanderesse.Luxembourg, le 6 janvier 1909,

59ft3 Ph. Bech.

Page 4: Luxemburger Wort 1909-01-07

WiYXVAi Dl) VlLliKCKANDi: SAI-I-i: DI.S Il'll-.H

VwMlrC'ü, 1") jitiivi«r ct.-, h!'. heure» du hi.'u

CONCERTdonné par le« Sociétés ♥Chorale.,« Union dramatique » et « l'.mfar«

Grand-Ducale itu Orund»

au profit des victimes de lacatastrophe d'ltalie.

Direction: J.-A. MUM.ER.

Programme.I. a) Le Lion ci« Beliort, March,

triumphule. »**b) La flûte enchantée, Ouverluro.

Mozart(Fanfare).

11. n) Les Nu.ts. J.-A. Müller.b) Wannd'KlackeJauden,(Wierdo»

f. G Goergen) J.-A. Müller.c) Credo de l'humanité. Wouter»,

(Union dramatique).111. .) Poème évannél que, chSur el

voix de femmes, il 2 voix, »elAcqna.

b) Les Phalènes, chSur et roi«de femmes, !" 3 voix. O.Palicot*

(Chorale).c) Psaume XV. Lacôme.d) Double chSur de Col.neue "

la cour. Grctry.

(Chorale :voix mixtes).

IV.Jeanne d'Arc. F. Mertens.(Description lyrique).

b) La France opprimée par le» a«

b) Apparition de l'Archange SainlMichel .'t Jeanne d'Arc.

c) Jeanne d'Arc ranime le couragedes Français.

d) t.a France victorieuse.e) Mort de Jeanne d'Arc.f) Glorification.

(Fanfare/

Entrée :frs. 2.K0On peut se procurer des cartes

d'entrée dans toutes les librairies.Les Présidents :Niels Reining.

Paul Stümper.5947 Jean Scheer.

OOOOOOOOGO

J. WEBERprahl. ZahnarztI

$nbeltstftcttHaus RSser,Kirchplatz

ab 5. Januar 1909»

ZU vermieten(ganz oder teilweise):

Ein |d)L;nc3

Wohnhausin angenehmer Page, begreifend sechsZimmer, 2 Mansarden, Keller. Spei»eher, Waschküche, mit anschließendemgroßen (Barten, gelegen ,u Bonne»weg, Kirchhofstraße, neben VillaFlammang.

Sich wenden an Hrn. Unternehme«Flammang in Bonneweg, ob«an die Eigentümerin selbst Witw»Pauly, Limpeitsberg, Heinrich,straße 6. 5961

ii( Munifür bal Großher^ogtum Luxemburg

meiner Gürtelhose„Selbsthalter«(patentiert in allenKullurstaaten).

ist noch zu vergeben.Offerte schriftlich erbeten

Oppenheim-Schloss,Mech. Herrenlleiderfabril.

5940 cuxemburg

Bildschönmach! ein zartes, reines Gesicht,rosisses, tugendfrisch« Aussehen,weiße, lammetwttche Haut undblendend schöner Lelnt.

Alle» die» erzeugt die allein echt«MelOrd-MenW'Seife». Bergmann«- Ro., Radebtnlà St. 50 Pf. bei:ln Lnxemburg: in den n&otbcfcttbel N. Schaack, Centrolbroguerte

Scbneitz.Ro«3sy, Arlenalftraß« imi» Filiale tn Mondorf,'«, DDdelingen: E. Demuth,in Wasserbillig:41943 Risnemann & Senger.

Gut erhaltenes

fiir den billigen Preis von 250 Frzu verkaufen.

Sich wenden an die Bw>. b« Vl.unter Nr. 5945.

Poissontterie_ centrale.(Uriifitf MM!«!!!

inHasen, "Mehr 7\aii\m'U,<?♥« I* f c il,Poularden,Bnppen "Hiihner«. Tec«

fiscken, >vhtftfit'd)fii♥Imftct il, <<aviar«Sehnelke», feinsteDessert.käsen, Orangen, Man»

darine« etc.Bestellungennach axewä'rt» werden

auf's pltnltiichst» l'tsorgt, &W5E. Weiter.

15 Paradeplatz.

ß Valent!» BeumblllBli fZ_ Valentin Schmhoïen|§' «ertrster der Baseler LebeasversictiefOiigs-&eseUschait sp„ „ Kölner Unfallaktien-Oesellschatt, 5859 m

„ reuerverslcnerungs-öesellschsft „Propriétaires Réunis"empfiehlt sich seinen Freunden undbekannten zur Abschliessung von

Lelwns-, Unfall-, Feuer- und Glas- JEVorsiclierunffcii. mAuskunft persönlich. — Auskunft persönlich. I

LUXEMBURG, Bahnhofstraße 21.

Soks, Briketts, Bolzkohlen,en uros et en Detail ===== en Gros et en Détail

Billigste Bezugsquelle für Industrie- und Hausbranükotilen.

J.P. Cannivé,Man verlange Preiscourant. — Telefon 541.

Ttadt Esch au der Alzotte. W

mit Dampfbetrieb !

g Ja is Püi^^il g

(1* Qualität). aMagerer und fetter Speck.Alle Arten Wnrftwaren.

!M dfjiir Telefon wird ins Hau« geliefert.—Telefon Nr. 146.

—5815 JB

Zu Geschenken empfehle:Sicherheits-Rasiermefser

„Gilette" mit 12 Ersahklingen, St. 25.—; r«na" mtt 12 ErslchklinZen, m 18.75 ;

5369bTaschenmesser °"'französischen und schwedischen Fabrikates»

Scheren in Etuis.Jos. ÏMOITZHEIM,

Hoflieferant,Telefon 9h. 256. Grohstrahe, cuxemburg.

F ATELIERS de PEINTURE

DFrançois MEBSCHILUXEMBOURG-GARE, Bonnewegerstrasse 4.|

Î Sie sind überrascht |von der Oüte und. 1

Ï schnellen Trockenkraft |meines sie» r

h Fassbodenöls„Blitz".|TT ▼ ;

> 8.I». Dieses Oel trocknet in 1 bis 2 Stunden ><r von selbst ohne den üblichen Zircatif-Zusatz

""und kann zum Anmachen von allen Sorten XFarben benutzt werden, besonders wo schnelles A

>:, Trocknen verlangt wird und ist durch seinen i:r' schönenMattglanz das beste und billigste Oel f'

für Möbel,Pussböden u. Anstreicher-Arbeiten.'

'"'('"'/■'('"('■ ("c- (.o(■("("("("(■("c- (■(■ f- (.^c-(" r^ç- '"^';l[-^[" î

j ;-J —O O Q nach französischer Kontrolle. A 5

« Taschenuhren in Gold n. Silber, ?lnur beste Fabrikate, unter Lingjährlger ~ 2reeller Garantie zu billigsten Preisen. v CISlknnn <^ *"""""" |<

D Geschenk- /^^, llilM ?!Artikel (p^fllifriooeoi

In grösster XÊ^/^^M/ ""**iS

Auswahl yÈ^i^sj&y Riiinnn :- C«llerbllligst. WM a7

Brautleuteerlialtenbei Einkauf vonTrauringen A rein prachtvolles Geschenk «C1

5^ Henri SCHOLTES-WEITZ Ui4746 Horlogerie-Bijouterie |f ÇGroBMtrasße I», LUXEMBURG. 1^ S

l GhaDgement de Propriétaire. IMM >.s _^ vy

Pierre DELL,.Rue Porte-neuve n" 5

1 Nicolas MOULIN, suce.|

iStehres & Vaxi8 Holz» und Steiubildhaueri!llttlü!!U3'O!licl^ 4tsn-%\\u il ((jinis filer)II ] empfehlen steh der Hochwlirdigen Geistlichkeit und Interessenten I! zur Anfertigung von elitären,Uanzeln,Veichtstühlen» IM Kommuiifonbönhen,sowie allen in da» Fach einschlagen« IIden Arbeiten in Holz. Stem und Mannor.

Garantie für solide, stilgerecht« Hnsfiilirung.! Zeichnungen u.Kostenanschläge stehen bereitwilligst zu Diensten. [! Grabmonument« in Stein, Granit und Marmor, von IIbet einfachsten bis zu» reichsten Ausführung. l

; Schnitzereien und vildhauereien in Holz ». Stein |M^für Möbel und Bauzwecke,

♥♥#♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥♥

!„Café dn Cercle":Place d'Armeé, Luxembourg

<5 tenu à partir du 31 décembre courant par ">" <AJ Jean Huwels-Nickels. %J AugustinerBräu und Püsener Urquell. A

Avenue Monterey et Boulevard Royal@n prena aes pensionnaires à prix moaêres I

A LOUER: 5059I Chambres garnies pouremployés et étudiants ;2 ou 3 !

jolies pièces pourbureau; Quartier au l«l et au 3m»; Ii l Grande salle pour noces et assemblées de sociétés. !

Avis aux commerçants de ïamite:! Grande place pour voitures à bras. !

Luxemburger Gesellenverein.Die Ausstellung der

Weihnachts-Cotteriezum Besten der Lehrlingsschule ist eröffnet.

Ziehung am 10» Januar 1909.VN' Nummern à 10 Sous weiden bis dahin, solange der Vorratrncht, im Gesellenhaus, erste Türe redete, abgegeben. 6892

GOOOOGGOOGOOOOGOOOGO

V Öl— —- °— —

—^

— l O WH Tr**Tl f=i

1liôteldeBeifort 1Propriétaire Nicolas MATHIEU

75, Rue du Faubourg St-Denis, 75h s minutes ae ta çare de /'Est get près des grands Boulevards. g;

g&P&a^ Chambres depuis « franc«. ËHf^StfT Man spricht deutsch, "^gg

■ Nicolas WELTEr"T|3, Rue Philippe LUXEMBOURG Rue Philippe 3,

offeriert zu Weihnachten u. Neujahrin I» Qualität bei billigster Berechnung:

maaimwM«". tf^■■> "TniiniMP— Bnß«aßfl|«i*a BESSnOBSHBI

Poulets, Dindons, Canetons, Poulardes,Tauben, Suppenhühner,

Wildschwein, Reh, Fasanen.TsfTéléphone 700-Çgg 5821

IFeinstes Brüsseler Tafelobst.I

jg9a®Qafte+ft*esG«s*9*o*% Grabmgnument Ge'chüft 2Z Th. MËRGEN, SöhneS

nahe «m Vifbfvaueurivc^bof, .Çfllteflclïf der fc£(cTtrtfil>ctt. ÇW <Btr«>fj« ?lu*t»t«»l»l 6036 DZ fertiger Grabdenlnläler 3gK| in allen @r»jjeit nnb Preislagen.m* veluch de» Cog«rs sehr «mpfehlen«wert.

VU»»»-. MA und Sparkochherd-Pabrikl| fieW||l|in|d Luxemburg

-Bahnhof,a

Ë' !^ Eingang vls-â-vls der St. Paufus-Oruckcrel. S

CI |^aB^?^1''1!1"'1"' ■''^■vlïSi'ifSfîlfFlillMi^tok«-"ouï« f{ir Private, Hotels u. Pensionate,Q

I Neuestes verbessertes System ,on RCDâFâtUPoII aaKassenschränken fXSmi, werdenplOp10 1u.billig«! »esoigt §§ 5446 ohne Konkurrenz. Preislisten und Kataloge graut. gÜ|üüDQDaaODUOuOODöÖDaöDDQDDDDDnDDDOaQDDQDODQI¥!

VautechmschesBureau

Bonnewess,yesperingerstraße.

Entwurf von Planen wr In«bustrie« und Oekonomiegebäude, Ge>sckäft»», Arbeiter» und Beamtenwohn»ungen,Bahnbau jeglicherSpurweiten,Wasser» und Gasleitungen, Straßen»und Kanalbau,KostenberechnungenundAbrechnungen aller Arten, Abmessen,Alignement und Abstecken von Bau»Plätzen und Grundstücken, Expertisenim Baufach und sonliige, sowie allein» Baufach einscklagenden Arbeiten.

Durch Postkarte nachgefragt,Erscheinung an Ort ». Stelle. ReelleBedienung, billige Preise.

V. Gleichzeitig Uebernahme dertotalenAnlagen von jeglichenBauten,fix und fertig, Schlüssel in die Hand,ohne Anzahlung. —

Ohne Ver»Kindlichkeit «nd unentgeltlich NehenPläne, Berechnungen und mündlicheBesprechungen zur Perfügung.

(5,Ucbernabme jeglicherKaufobjelte,Bauplätzen, Wohnbäuser und bgl.

I.Unterrecht günstigen Anzahlungensind zu verkaufen ein geräumigesGeschäftshaus,sich eignendzu jeglichemGeschäfte, gelegen amBabnhof»Luxem>bürg, verlehrreilbe Straße.

>I. Vier neugebauteNillas,gesundennb angenehme Lage, stehen zu ver»laufen.I11. Elf. teil« neue Beamten, und

Arbeiterwohnungen, stehen zu ver«taufen.

IV. Verschiedene größere u. kleinereBauterrain» stehen zu verlausen. Ver»schiedcne haben durch unddurch eineninduNriellen Charakter inLage,Wasseru. vorhandenen Materialien,sowie dgl.

V. Lin zirka ?" Hektare» großerSteinbruch, enthaltend Sand,Mauer»steine, Pflastersteine,Hausteine,Stopft,sand für Hüttenwerle usw., steht unterl-linsttgen Bedingungen sofort zu ver»äußer». Oberfläche ist bepflanzt mitvornngeschrittencr Tannenvflanzung.v. Ein 4—5) Are« großer Teirain>n der Umgebung de» BahnhofesLüxcmburg direkt zu kaufen gesucht.— Prospekte gratis. —

Auskunfterteilt obi« Geschäftsstelle.

VMlgzu aufcn1) (Ein noch sehr gut erhai

tener Gamion. weil turceinen größeren erseht.

2) Eine sehr schöne, reichLadeneinrichtungmi» Spi<gel und Marmorplatten, 2 groß»nq 1 kleiner Comptoirs, Rayonetc., alle» complett.

3) Ein 8 vferdiaer DevizeGasmotor, sehr gut erhalte»mit allem Zubehör.Sich wenden an die

jTabakfabrik HoNerick

Dieklrch.A vendre ou à louer

Sie ü!i!!8!!l! de mannavec dépendances.

S'adresser au propriétaire AugHemandez, Receveur des contributions à Escll S/Alz. 565',

Ijthilhfl {il llernlietenin der Wilhelm-Kvenue,unweide» JÇonoiftc«, vier schöne, ge-räumige Zimmer, womit vollständige Vllbeeinrichtung, im ganzer< odereinzeln,möbliert oderunmöbliertmit ober ohne Garten. 534-

Zu erfragen in ber Expedition.

A louerle rez-de-chaussée de le mai-son per. Place du Théâtre.

4 pièces, chauffage et éclairageau gaz, eau courante, w.-c.. cave.Entrée en jouissanceimmédiate.S'adresser sur place entre 3 et6 heures. 5490

VWWUgefegten Alter», für einen Geistlichen.Gute Zeugnisse erfordert. 59U9

Zu erfragen in ber (Srfc. b». Vl.

> Asch!, gegen guten loljn,ein brave», zuverlässiges

: Mädchen,tÇ nicht unter 20 Jahren, zu Kindern.— Gute Zeugnisse erfordert.

—E Sich wenden an Madame TREINE.c. 5920 in Colmar-Berg.'° "Tüchtiges

i Billiiell'VUkl!gegen hohen Coïjngesucht.

6 "V,?' Waschfmu,■» 2 x per Woche. ,

I Niedner's Restaurant" 5840 Plateau Bourbon.

Verdinggabe., Da» Syndikat für die Erbauungz und den Betrieb einer Interkommu»nalen Wasserleitung für die Kantone

l. Esch an ber Alzette und Eapcllen. lGroßherzoatum kuremburg), bringt7 den Interessenten zur Mitteilung, daß. die Arbeit» und Lieferungen fürobigeS Unternehmen in einem Losezu vergeben sind.t Das Objekt begreift ungefähr 8«15' Tonnen gußeiserne MuffenrVhren von" 450 bi» 10)m/m, ferner Armaturen,1 wie Schieber, govonftildc, usw.j Pläne, Vertragsbedingungen, sowienähere Details ber auszuführenden. Arbeiten und Lieferungen liegen in

den Amea»r derGroljlierzonltchen21tnrrlrnu-Dnronltunri lurentzur Einsicht offen.

Die versiegelten Submissionen sindunter Kouvert mit der Aufschrift„Interlommunale Wasserleitung" bi». zum 2!». lauuar 1901), 6 Uhr abend«,mittels Einschreibebriefandie erbau«' Verwalluug Luxemburg, einzusenden.

; Di« Oeffnung derselben erfolgt ami 21. Januar 1009, um !l Uhr nach». mittag«, im Lokale de» Syndikate« zu«tsch an der Alzette.

Der Ehefder 9((îer6au^cnon(ttiug,

L.KLEIN.1 Der Vorstanbs.Prästbent,

«937 J. P. WEISEN.

f)ri«j|tffitSfïîrfiHeiîsp{i|!e!ïiallerer, gebildeter

SWînitsîfür Slictfe,Büro u.Einkassierung.!

Bevor^. penftonu-tter ©eubvirm.Gebalt 125—150 ssr, pro Monat. j

Erforderlich 1200—1500 fix.Angebote unter Nr. 5950 an diel

Expédition diese« ©latte«. !

îffillïHiliSlu llttllßllskß.Ei» in einer bessern Ortschaft de«

lande» gelegene»

liildi« ifiliiliisin welchem seit mehreren labren einflotlgebenbc« Coiffeurgeschn'ft mitMerrcriemaren-Handlunl,betriebenwurde,(lebt mit oderohne(Colf»feur-Einvichtung

zu verkaufen.Nähere» in ber Expeb. B«. 81.

unter Nr. 5954.

Sofort zu vermieten

2m Stoltwnlim Hause Brück sSurs, Großstraße.

Sich wenden an L>. Marx,Ursenalstraße 5. 4793

[r

—c|ia|ytJi«»TTI-hl^Ji«»TTl

-hl^,l|fri^Hßßnyg«»-ranl|fri^HBBnyg«»-ran

| Scïjr

Eine tcft cingcfftf'rte

IrMltrilN sucht tu allen Teilen des F

Landes tüchtige aquisi»h tionsfätzige Ngenten. Z

Billigste Tarife. b835Hohe Kommissionen.

Schriftliche Offerten unterD.K. an die Exfted, b». SBC. A

(se!nitjt gegen Ijoljcii lll!>l!ein

Mädchen,da» gut lochen und alle Hausarbeitenverrichien tann, —

Gute Zeugnisseerwünscht.

Sich wenden an die Exped. diese»Blatt 8 unter ». U. Nr. 5951.

A loner■pour lepremierfévrier içop

laMaison du CoinPlace du Théâtre, N° 1.

Pour tous renseignements s'a-dresser au propriétaire M. AloysSCHON, Avenue de la descentedEich, No 6. 5405

îîîd■> ni? fc3Ej vl!tl? 9

On BenraiHiG première vendeuse,nu courant de la vente etconnaissant les 2 langues.

En plus une bonne vendeusees! demandés 59"

pour aider pendant les mois deAvril et Mai.

S'adresser au bureau du journal.

Gesnehtfür ÇaiiStialtumi von ;wei Personen,

tiltl'iiges und anflänbiße«

Mädckeni\t(\tn hohen söhn.

Wo? sagt die Erpedition diesesBlattes unter Nr. 5948.

CDODES.(Sine erste u.eine zweite

HoHllii lettW.Birnbaum

-Hahn

vüdelingen. 5955

Zu vermietenJe, Stockwerk.

enthaltend 5 geräumige Zimmer, bei"1.«»ehlen, DrcifaltigleitsstraßeNr. 10. 5135

EellttlllheiftyßWttlltSpnifllfnlitili für fjriiiiiiiiü- uni! lifiiig^lihgti.

w warmwasser>Niederdrucl,-l)eizungen.! Niederdruck.vampfheizungen eigenen System».

MÄ abdan,pfl,eizunc,en. durch mit Rumifc^ting bireften Seffefbam))fcB

Kolovifer>£uftl)ei3ungen nach dem System des Herrn Geheim«!

.1 s«l>rüUjcijitngcH.—

c«ill'cie>lchtl!»gö-sl„lc>.gen.jj§|| NM^l^ Trockenanlagen.-Krdeiter-wohlsahrtZ-Einrichtnngen

Os^h a.d. Alz. Telefon 127.

Page 5: Luxemburger Wort 1909-01-07
Page 6: Luxemburger Wort 1909-01-07
Page 7: Luxemburger Wort 1909-01-07

Die Here vom Hardenberg.Nr. R

sichten", kam der Major hier diplomatisch zu Hilfe,—

>

„ich bin doch gespannt, ob Herr Schlicker in seiner blauenSkizzenmappe da nicht etwas Schöneres vor uns verborgenhält. Ich war heute nachmittag schon stark versucht, einenBlick hineinzuwerfen, glaubte aber solch ein eigenmächtig«Vorgehen in Abwesenheit des Künstlers doch nicht gut ver«antworten zu können."

„Zuviel Lhre für mich, Herr Major", erwiederte Her«Schlicker bescheidenen Tones und mit untertäniger Ver<beugung. „Meine bescheidenen Leistungen sind tatsächlichkaum der Beachtung eines so hervorragenden Kenners, wieSie es sind, wert. Wenn der Herr Baron so gütig ist,einem unbekannten jungen Künstler wie mir, Ermutigungund Aufmunterung zu teil werden zu lassen, so ist das eherein Beweis für seine Eroßmut„als für irgend welches Ver«dienst meinerseits. Indes ist es mir natürlich ja eingroßer Ansporn, mein unbedeutendes Talent welter zubilden.". „Sie tun sich Unrecht, Schlicker", äußerte Baron Edu<

ard gnädig; »Sie besitzen sehr viel angebornes Talent: es5e514 sfinen n'"- V^ (i?iclegen^''H, die besten Meister zustudieren, um schließlich eine hoh>, fünft! tische Stufe zuerreichen: wenigstens ist das meine Meinung."

Herr Schlicker verbeugte sich wieder bescheiden und un«tertänig, als ob mit Baron Eduards Kundgebung dieSache endgültig entschieden sei. auch wenn ein so unroür<diaes Individuum, wieHerr Schlicket selbst, dadurch unver-dientes Lob erhielt.

Ludwig war ungeduldig aufgestanden und ging imZimmer hin und her.„Er sollte nach Italien gehen", sagte der Major.

„Dasselbe haben wir auch schon in Erwägung gezogen,"bemerkte ber Baron.„Das heißt", ertaubte ber bescheidene Künstler sich hin«zuzufügen, „daß ber Herr Baron in fetner bekannten Hoch.Herzigkeit mir dieMittel anbietet,mir dies zu ermöglichen,und -" ,

„Kein Wort der Dankbarkeit, wenn ich bitten darf.Herr Schlicker". unterbrach sein Mäcenas. „Für Personenmeines Standes ist es lediglich Pflicht, bescheidenes Ver-dienst zu ermutigen, und die schönen Künste zu hegen undzu pfleaen."Geschäftig, wie Immer, hatte Charlotte sich inzwischenschon an die große Mappe Heranaemacht: Herr Schllckerwar ganz konsterniert und erschöpfte sich in Entschuldig«ungen. rote fie fia) nur die Mühe haben maajen können.

5. Fortsetzung.„Ja", versetzte Charlotte, mit- etwas bänglicher Miene

über seine hoheitsvolle Art und Weise, aber doch bestrebt,unbefangen zu erscheinen. „Wir sollen für den Bazar dengroßen Saal im Ständehaus haben, und mein Verkaufs-stand

— "„Charlotte, ich bin überrascht, daß Du auch nur einen

Augenblick hast glauben können, ich tonnte mit einem der-ortigen Ansinnen einverstanden sein", äußerte Baron Tie-fenthal, mit der Miene eines beleidigten Granden. „Vonmeinen Töchternsoll keine

— wenigstensso lange ich ihnenzu sagen habe—

ineiner Verkaufsbude sich sehen und vonder plebejischen Menge begaffen lassen."

„Aber, lieber Papa. Dein Tadel soN doch hoffentlichnicht mir gelten?" rief Charlotte.„Dir habe ich in dieser Beziehung nichts zu sagen", ver-setzte ihr Vater kühl: „es geht Arthur und Dich allein an,wie Ihr es damit halten wollt."

„Ach, die Damen, die Damen", bemerkte der Major,„reizendeGeschöpfe,aber ihre ©rillen haben sie nun einmal,bas wissen Sic ja auch, Papa; und diese Bazar- und Ver-taufsstand-Ltablierungs-Manie ist auch so eine davon.Man muß es i.hnen zu gute halten, daß fie sich einmal imJahr in oteser Hinsicht etwas austoben."

„Nun. Papa", begann Charlotte wieder, —fie war

leicht einzuschüchtern —, „wenn Du auch nicht willst, daßAurelie mir verkaufen helfen soll, so hast Du, mein^id).doch nichts dagegen, daß sie mir mit einer Handarbeit hilft',— wirklich,es geht doch nicht,die eigene Schwester tut garnichts für mich! Ich sagte soeben noch, wenn fie mir bloßein paar hübsche Schirme oder Fächer malen wollte

—z. SB. mit Ansicht von Schloß Tiefenthal, das würde sichgut «rufen; oder mit irgend einer modernen, hübschenAnsicht hier aus der Nähe

—Hardenberg zum Beispiel:

fie kann's ja vom Fenster aus sehen."Baron Eduard zog die Stirn in Falten und die Na«

tonin blickte unruhig zu Charlotte hinüber. Letztere em-pfand, daß irgend etwas nicht stimmte, mußte aber nicht,was es war. und fügte deshalb nervös bei: „Oder viel-leicht 'n paar Vögel,öder Schmetterlinge — irgenb etwas:ich bin wirklich nickt eigendamit."

■ „Sïpwpos, — .»öget, Sdjmettettiitfle und hübsch« An-

Donnerstag, den 7. Januar

Non Karl v. Raesfeld.

Erholungsslunden

Beilage zumLuxemburger Wort

Page 8: Luxemburger Wort 1909-01-07

ist. Den ganzen Ausschuß, den ich mir auf meinem Grundund Boden nom Halse halte, und unnachsichtlich von hierwegfege,den hegt und pflegt er bei sich weiter, zu dem, waser m dieser Hinsicht dort bereits von früher vorgefunden,.-um, Beispiel diese alte Hexe Billa und ihre beiden wil-dernden und stehlenden Söhne!"„Irgendwo muß ber Ausschuß aber doch bleiben, meinem, ließ fiel) Ludwig vernehmeni „selbst materieller Aus-rt)uH laßt sich doch nur auf die Seite, aus den Augenschaffen —

vernichten können wir ihn nicht. Und ich sollteglauben, daß menschlicher Ausschuß — falls eine solche Be-zeichnung sich rechtfertigen läßt —doch wohl kaum einegleiche verächtliche Behandlung erfahren sollte".Arbeitsscheues und zu Schlechtigkeiten geneigtes Volkkrmïre m, mir grundsätzlich vom Halse mit allen Mitteln,

die mir zu Gebote stehen," erwiderte ber Baron hart Undzwar weil ler) eine derartge Infektion und Korruption, dieîl*ït etfll'trf' und eine moralische Pestilenz groß zieht,

nicht bulbe, und nicht dulden kann. Wie kann Burghardtes mit fetner Sorge für die Wohlfahrt und Moral feinerLeute vereinbaren, derartige moralische Sümpfe rings-umher stagnieren zu lassen?"r

>{£o v

bt Tole-anz auf höchster christlicher Basis." ver-]sr2rU mçi - und die Farbe schoß ihm in das feine blasseGesicht. Er hält es für seine Pflicht, sich nicht so sehr als4<oltaetf)err und strenge Obrigkeit seiner Armen, sondernvielmehr als ihr Vater zu gerieren. Gewiß, Arbeitsscheueund Unwürdige wird es immer einige darunter geben,aber er nimmt fie, wie er fie findet, stets bemüht, 'sie zubessern, statt sie rauh bei sich auszuweisen, daß sie ihreZaster und ihr moralisches Elend wieder anderswohinweiter verpflanzen können, verbittert gegen die Reichenund Besitzenden und gegen die ganze gegenwärtge Gesell-schaft, von ber sie gewissermaßen von vornherein als Feindeangesehen und dementsprechend behandelt werden."

'

Baron Eduard biß sich auf die Lippen bei dieser Ent-gegnung, offenbar wollte er aber dem reizbaren Tempera-ment seines Sohnes so vies als möglich zu gute halten„Dann würde Vurghardt." bemerkte err nach einerPause mit leichtem Hohn, „also die Guten den Schlechten,die Fleißigen und Ehrlichen den Faulen und Diebischenopfern. Offen heraus, mein bester Ludwig; und gelindegesagt — klug gehandelt kann ich bas beim besten Willennicht finden."

„Du tust ihm schwer Unrecht," — b'gann Ludwig erregt-aber ber Major, ber ein unliebsames Ende des Disputsvoraussah und nicht umsonst bemerkt hatte, wie peinlichAurelie errötet und wie unbehaglich ber Baronin zu Mutewar, ließ ihn nicht weiter 3" Worte kommen. „Wollenwir nicht gar die gange soziale Frage sofort heute schonlosen, beganner scherzend, „auf bestem Wege dazu sind wirja. und weit genug von unserm eigentlichen Thema auch.Ich hatte Sie gerade bitten wollen. Papa, doch einmalIhre letzten Erwerbungen aus Italien besichtigen zu dür-fen. Wenn ich nicht irre, sind ja einige ganz hervorragendeStücke von den letzten Ausgrabungenin Pompeji barunter.Sie wissen, ich bin ein ebenso enragierter Altertümler,wie Sie selbst."„Aber sehr viel berechtigter zu diesem Titel, als ich.ein simpler Dilettant, versetzte ber Varon verbindlich.. „Siewissen. Arthur, welchen Wert ich auf Ihr Urteil lege; ichbin ffespannt, was Sie »on meinem letzten Anlauf halten."Er schritt voran zu einem reich eingelegten Schrank ineinet Nische, und die nächste Viertelstunde verbrachtenbeide mit Prüfung ber verschiedenen, darin untergebrachtenund geschmackvoll geordneten Altertümer. Hr. Schlickerwurde aB und zu einmal anaelufen. aber die übrige Ge-sellschaft war ungewöhnlichstill; dieNeine Szene hatt« na-

dus schwere ?!uch Heranzuholen. îOftt vereinten Kräftenuuub es cndlich auf den Tisch gelegt, geöffnet,und battudie einzelnen Blatter, ob vollendet ober nicht, von ber Ge-sellschaft besichtigt, unierbes der junge Maler erläuterte,und erklärte, oder auch entfri)ulbtgte, je nachdem. Fraul>, Decker bewunderte sozusagen eugros —

es war ailes„wunderschön, entzückend, reifend, süß". — und begehrtenllcs für iljrei: s-i;a;>ar. Der UUÏajor roar sparsamer mitseine,,, i?obc; Sharon Eduard sah mit Interesse bu augen-scheinlich war c* irjm angenehm für seinen protège auchSJiierlVunutiii seitens feines Sd)toiea.erfon.nes zu finden ümso melir, da [enteret einigermaßen als funftocrbäditiq galtLudwig war auch an den Tisch her^ngeschlendert und hattealeunpiltia. eine Heinere tfi^e aufgenommen die bisher"och o-'n niemand sonderlich brachtet worden war Sic>,ne,i ihn zu interessieren, beim er hielt fie sinnendenRuckes langer 111 der »and

T " 22\l,ns betrachtet sich Ludwig denn da?" fragte Char-ÄÄ« " bi° &1nifUcr blirfeub - „Die Braut Von.waiDDcun —

ci, mas für ein reizendes Gesicht' —Eiwarte, warte -- bas habe ich doch schon mal gesehen oberdavon ge räumt, oder -ci bas ist mir doch s^bekannt "

KfiÄ? JÏT1~ das^ Antlitz hat die schöne »atme»«»un« des onnigen Dudens, nicht die Blässe unsereskalten Klimas', versetzte ihr Bruder, das Porträt uneberhinlegend, aber ohne den Blick davon abzuwendenm-sS11C-v UH>l^ Id)

'ö!

"tic Charlotte eifrig. „Es ist dasH",^"' .^''

""""'"'f der Chaussee begegnetenoteli boa, Nurelie- ,eh bin sicher, es ist dasselbe und sehram'l.ch sehr gut getroffen. Weifst Du noch. Ludwig wollte

Hte?" "^ "'"'^ "aCf) U)ïUm'er)C"' ÎOt)iel ich auch sagen„Und warum sollte ich das durchaus, Charlotte? Einer

SÏÏÎmA06*1- "'^r^^ doch sehr unhöflich gewesen.Weshalb beim cm bescheidenes junges Mädchen unver-schämt anstarren? - 810ß well sie den unteren Ständenanßeljort, und deshalb vielleicht nicht in ber Lage ist einederartige Ungezogenheit gebührend zurückzuweisen?"'

„hin", bemerkte der Major, „wenn ich mich auf Gesichterenngermaßen verstehe —ich glaube, die Schöne mit denlu/iuargcn Scheimenaugen da würde etwas deutliche Bewun-derung kaum als Beleidigung auffassen."..Ein durchaus zutreffendes Urteil, Herr Major" warfSchlicker ein. „Ich porträtierte diese Holde auf ber Wald-iMmer Dorfwiese. und ich kann Ihnen versichern fie wareher alles als mißvergnügt über etwas Aufmerksamkeit"„Ach! Das ist ja die arme Sophie Schmidt, gewik doch "sagte Pastor Willich, mit einem Solid auf bas Vild' einsvon meinen Schäfchen".„Und deshalb „arm", hochwürdiger Herr?" fragteMajor u. Decker. „Zweifellos doch —

.Verlieh'n der Schönheit ganze HabeIhr güt'ge Feen aïsMoigengabe."„Nun. vielleicht bemitleidete ich sie gerade wegen dieseraußerordentlich reichen Mitaift. So viel Schönheit furcht'lch, schlägt unter solchen Verhältnissen selten zum Glückaus. Indes, fie hat doch wirklich Glück gehabt, bas Mäd-chen; fie verheiratet sich demnächst mit einem wackerenjungen Mann, die beste Partie, die man ihr tatsächlichwünschen kannte. Hoffentlich wird sie ihm eine gute undfleißige Hausfrau. Wegen ihm habe ich mit dem jungenNurghardt gesprochen; ei will ihn zum Forstaufseher ma-chen,- und sie sollen das niedliche Häuschen gleich am Ein-gana ber Forst sei mietfrei haben."„Es ist doch ein Jammer!" äußerte Varan Eduard undtat ein paar selbstbewußte Schritte in die Runde daßNurnharot bas Vagabunden-Gesindel betartig ermutigt

Ich komme darauf, weil gerade»on Forft-Aulficht die 3îebe

Page 9: Luxemburger Wort 1909-01-07

deputierten ber französischen Kammer, ne machte^ 3)ie|et

schenkte ihn 1854 dem Kaiser Napoleon 111., der de .Kopsdes grcßen Staatsmannes in einer Annette aus Eichen-holz au bewahrte und ihn erst zwöl 3«'" spater feietwieder in ber Sorbonne beisetzen lief}. Als sich der Schädelnoch im Besitze Napoleons befand, he« der Unterrichts»minifier Viktor Duruy ihn von einem Gelehrten unter,

suche» wodurch alle Zweifel an seiner Authentizität be-hoben' wurden. Der einbalsamierte siopf hatte die Farbevon altem (Elfenbein angenommen. Sie tiefen «ußcnljol)»len waren mit von rotbraunen Wimpern besetzten ïluflen.lidein bedeckt. Sie Nase war breit gedrückt uno ber Mund,ber jtd) über zwei Reihen glänzender Zahne schloß warklein und etwas verzerrt. Sie Stirn war sehr hoch, hoherals die ziemlich lange Nase. Die Partie unter der Nasewar lang Was die Sauart des Schädels Beträfe, so er-klärte ber mit der Untersuchung betraute Gelehrte, daßsie an Feinheit und Adel alle von ihm bis dahin geprüftenSchädel überträfe.

Die Welt in Zahlen.Aus Paris wird berichtet: Im Jahrbuch 1909 des

„Bureau des Longitudes" werden auf Grund ber neuestenArbeiten einige Zahlen der geographischen Statistik zu-sammengestellt, von denen die größten auf verschiedenenGebieten hier wiedergegeben feien: Zunächst die Größeder Erdteile: Europa 10100000 Quadratkilometer,4'!7Mil-Honen Einwohner, 43 pro Quadratkilometer: Afrika:31500 000 Quadratkilometer, 126 Millionen Einwohner,drei pro Quadratkilometer; Asien: 41600 000 Quadrat-kilometer, 351 Millionen Einwohner, 20 Plo Quadratkilo-meter; Ozeanien: 11Millionen Quadratkilometer,51 Witt.Einwohner, 4 pro Quadratkilometer; Nordamerika: 26Millionen Quadratkilometer. 116 Millionen Einwohner.4 pro Quadratkilometer: Südamerika: 18 500 000 Quadrat-kilometer. 45 Millionen Einwohner, zwei pro Quadrat-kilometer Die Ozeane bedecken 374 200 000 Quadrat-kilometer: ber Große Ozean hat 170 Millionen, währendder Atlantische Ozean nur 100 Millionen Quadratkilometerumfaßt Sic fünf Erbteile, ohne die Ozeane, aber mttden Binnenmeeren, bedecken 138700 000 Quadratkilometer.Sie Eesamtoberfläche der Erde ist also 512900 000 Qua-dratkilometer und die gesamte Bevölkerungber Erde zählt1626 Millionen Einwohner (eine andere Schätzung be-rechnet nur 1485 Millionen). Die größten Staaten, Mut-terland und Kolonien zusammengerechnet sind: das britischeWeltreich 34 534000 Quadratkilometer, bas russische Reich22392000, China 11383 000, Frankreich 10 904 000, Ver-einigte Staaten 9691000, Brasilien 8 507000, türkischesReich 6 055000, Deutsches Reich 3 3999 000, Argentinien2886000, Belgien und Kongostallt 2412 000, Dänemark2 345000, Portugal 2171000, Niederlande 2079 000 Qua-dratkilometer. Nach der Zahl der Bevölkerung ordnensich die Staaten folgendermaßen: Britisches Reich 403 WIM.,China 350, russisches Reich 152, Vereinigte Staaten 98,Frankreich 81, Deutsches Reich 78, Japan und Korea 62,Österreich-Ungarn 50, Niederlande 44. türkisches Reich 38.Italien 36, Belgien und Kongo 27, Spanien 20 MillionenDie Millionenstädte der Welt find: Groß-London 7021800,Newyork (1906) 4113000, Paris (1906) 2763000, (£6,1cago (1906) 2 094000, »erlin (1905) 2040 000, Wien(1907) 2 Millionen. Tokio (1903) 1819 000. Philadelphia(1906) 1442000, St. Petersburg (1905) 1429 000, Moskau(1907) 1359 000, Konftantinopel 1106000, Buenos Aires(1906) 1048000 und Peking1000 000. Die höchstenNeigeder Welt find in Asten ber Mount Everest, 8840 Met«,in Amerika de« Aconcaaua 7040 Meter, in Afrika berKilimandscharo 6010 Meter, in Europa (ElBruj) 5689 undMontblanc 4810Steif*. Xtx höchste Beroofjnte Dit ist Astb

turgemäß ihren Einfluß auf die Stimmung gehabt, selbstCharlotte war einsilbig geworben.

Ludwig war an einem kleinen Nebentische sitzen geblie-ben, den Kopf in die Hand gestützt, eine Hand, die einemBildhauer als Modell hätte dienen können,une die schlan-'en ginger jetzt so halb durch das weiche dunkle Haar schim-merten. Sein Besicht war noch blasser als gewöhnlich,berRückschlag nach der Aufregung, in die ihn die (Erörterungmit seinem Vater versetzt hatte.

Major v. Decker war, wie wir gesehen, ein großer Frie-densstifter. Er war der ganzen Familie aufrichtig zuge-tan und hätte sehr gern eine größere Herzlichkeit zwischenVater und Sühn gesehen. Daß Ludwig, ob nun mit "derohne triftigen Grund, seit einiger Zeit solche Reizbarkeitund Verschlossenheit geigte, tat ihm leid, und er benutztejede unauffällige Gelegenheit, um ihn seinem Grübeln zuentreißen und aufzumuntern. Die beiden Altertümlerhatten jetzt einige sehr schöne Cameen und herrlich geschnit-tene ©emen besichtigt, und ber Major kam mit einer der-selben an den großen Tisch, üm sie Aurelie und den übrigenp zeigen.

„Mein lieber Ludwig", äußerte er dabei, halb zu demSchweigsamen gewandt, und legte ihm leicht die Hand aufdie Schulter, „intetediert sich, fürchte ich, nicht für dieseSachen, und doch", setzte er mit leichtem Lachen hinzu —er lachte eigentlich nie laut

— „und doch kann ich mirkaum denken, daß ein so klassisch geformter Kopf nicht etwasLiebe zur Antike bergen sollte. Jedenfalls ist das Gefühlnoch latent, aber Ihre Italien-Reise, lieber Junge, solltees doch eigentlich entwickelt haben."

(Fortsetzung folgt.)

Intereslantes aus aller Welt.Frauenlogik.

Ein wahrscheinlich nicht sehr galanter Leser teilt der„Frkf. Ztg." das folgende belauschte Gespräch als Beitragzur Psychologie des Frauencharakters mit:

„Ich danke dir, lieber Mann, für die wunderschöneDia-mant-Agraffe- das war mein höchster Eeburtstagswunsch,und du hast noch meine Erwartungen übertroffen: so schönist sie. Alle Freundinnen werden mich beneiden."

„Es freut mich, daß du so Zufrieden bist."„Liebes Manne, jetzt muß du mir aber noch etwas

schenken."„Wie? Doch nicht zufrieden, Du Unersättliche? Waswillst du noch mehr?"

„Du mußt mir ein Abonnement für die Harmsnie-konzerte schenken."

„Was? Du sagtest doch, du langweiltest dich so inden Konzerten, weil du gar nichts von Musik verständest."

„Das ist wahr, aber liebes Manne, wann soll ich denndie schöne Agraffe zeigen, wenn nicht inKonzerten!"

Richelieus Kopf.Die Erhaltung des Schädels des großen Staatsmannes

Richelieus ist nur einer Reihe glücklicher Zufälle zu ver-danken. Nachdem der einbalsamierte Leichnam des Kar-dinals sechs Jahre lang im Palais-Royal aufbewahrt voot*den war, wurde er im Grabgewölbeder zur Sorßonne ge-hörigenKapelle beigesetzt. Während ber Revolution ver-barg man ihn in einem Augustiner-Kloster, doch brachteman ihn iu>ch zu früh wieder in die Sorbonne zurück, dennFrevler öffneten das Grab und beraubten und schändetenden Leichnam. Ein Mützenmacher namens Cheval, der zudieser Nande gehörte,nahm den vom Rumpf getrennteKopsmit sich. Nach dem Sturze Robespierre« übergab et de«Schädel einem Abbe Mmez, de, ihn feinem Steffen, einem

Page 10: Luxemburger Wort 1909-01-07

4—

t«k in «lstm. 454tMete« hoch. Die längsten Flüsse sind:W UfrUa der Nil.6400 Kilometer^ in Amerika der Ama.»onenstrom. 5500 Kilometer: in Asien der lenessei 5500Kilometer: ln Europa die Wolga. 3400. Der größte Seeist der Viktoria Njanza inAfrika mit 83300 Quadrattilo«Meter Fläche. Die höchsten Bauwerke der Welt sind: derEiffelturm in Frankreich 300 Meter, der Obelisk in Was,htngton 169 Meter, dl« Mole Antonelltana in Turin 164Meter und der Kölner Dom 156 Meter.

Napoleons Angst vor Gift.Auch der Welteneroberer hatt« seine Stunden mensch»Ncher Schwäche, und vor allem war c» eine Furcht, die er

niemals überwinden lernte: die Angst vergiftet zu werden.Die Revue Hebdomadaire verweist auf die Erinnerungendes Dr. Meniere, indenen geschildert wird, daß jedesmal,«nenn der Kaiser Magenbeschwerden befielen — und da»war oft der Fall— ihn die Vorstellung übermannte, manhabe ihn vergiftet. Stets griff er dann zu dem altbekann»ten Abmehrmittel: er steckte zwei Finger in den Hals, umso den Brechreiz hervorzurufen. Blieben seine Bemühungenerfolglos, so kannte sein Jörnund seine Angst keine Gren»zen,- verzweifelt warf er sich auf den Fußboden und schrieund stöhnteund klagte in einer Meise, die sich wenig mitder Würde des Welteroberer» vertrug. Das Gefolge jagtezum Arzte; wenn der Doktor Vorvisart dann herbeieilte,fand er wnKaiser in einem Zustand, in dem Anfälle höch-ster Wut mit Anwandlungen tiefster Furcht und Verzweif-lung wechselten. Der Arzt genoß die Erlaubnis, Napoleongegenüber offen und unumwunden sprechen zu dürfe«: erpflegte davon energisch Gebrauch zu machen und behandelteden Kaiser sehr hart: „Stehen Sie endlich auf! Es ist jaeine Schande! Das ist ja eine Erbärmlichkeit! Stehen Sieauf! Sie haben ja nur Krämpfe, nervöse Magenbeschwer»den. ..."Der Kaiser stand dann auf, beruhigte sich nachund nach und fand dann auch feine Kaltblütigkeit und Ent-schlossenheit wieder.

Das Rekordjubiläum einer chinesischen Zeitung.Wohl das seltenste Jubiläum, das bis jetzt einer Zeit-

ung beschielen worden ist, wird das chinesische Regierungs-blatt, die offizielle Zeitung „King-Tun", feiern. Da ihrGründungsjahr in das Jahr 9NB fällt, so ist sie in diesemJahr in der Lage, das Jubiläum ihres tausendjährigenBestehens festlich zu begehen. Aus diesem Anlaß sind grsßeFestlichkeiten geplant. Von Interesse dürfte sein, wie dieseZeitung inden ersten Jahren ihrer Entstehungaussah undwas für Inhalt sie hatte. Sie war, gleicherweise, wie auchdie ersten deutschen Zeiwngen, nichts weiter als eineSammlung von Regierungsnachrichten, Verordnungen undMeldungen, die auf langen Wegen oder durch Zufall zuOhren der Regierung gekommen waren und durch diesesOrgan dem Publikum zugänglich gemacht worden sind.DasBlatt wurde öffentlich angeschlagen und gab somit jedemChinesen, der lesen konnte, die Möglichkeit, sich von dengroßen Ereignissen zu unterrichten. Es sollen sich nach An-gabe der chinesischen Zeitung noch völlige Jahrgänge ausjenen Tagen vorfinden und gut erhalten sein.

Monarchen als Schloßherren.Die Nachrichten über den beabsichtgten Verkauf einiger

Schlösser des preußischen Königshauseshaben Marc EftsveVeranlassung zu einem bübschen Artikel im ..Gaulois" ge-geben, worin er den Besitz der europaiscken Fürstlichkeitenim Schlössernund ihr Verhältnis dazu bespricht. Es ergibtsich, daß der deutsche Kais« hinsichtlich des Reichtums anSchlössern allen seinen fürstlichen Genossen weit voraus«steht, da seM Besitz auf nicht/ weniger et? 49 Schlösser be-eKttet wird. Daüeaeis erscheint dievHohl von Schlössern

. übet dt« MMEduard oetfügt, beMide«. Zn ssndsn

find vier Paläste Kronbesitz: her Nucklnghanl-Palaft. de»der Königselbst bei seinen Aufenthalten in der Hauptstadtbewohnt Malborough-House. der Wohnsitz de» Prinzen vonWales, ferner der Kensington«Palast und der von SamtJames. InEngland besitzt der König Windsor, in Schott-land Nalmoral. Das Schloß Osborne auf der Insel Wighthat KönigEduard, seitdem seine Mutter dort gestorben ist.nie wieder aufgesucht. Privateigentum des Königs ist dashübsche Schloß Eandringham in Norfolk, das er noch alsPrinz von Wales aus seinen eigenen Mitteln angekauftund mit Vorliebe bewohnt hat. Auch die Zahl der Schlösserüber dieder Zar verfügt, ist nicht so groß, als man vielleichtglauben möchte. Außer den mächtigen Palästen inPeters«bürg und Moskau besitzt er vor allem die herrliche Kaiser«licheDomäne von Livadiainder Krim, die aber vollständigverlassen liegt. Seine Lieblingsschlösser bilden bekanntlichZarsloje-Selo und Gatschtna. beide etwa 4N Klm. von Pe-tersburg gelegen,beide mehr vornehme Landsitze als präch«tige Paläste. Diese Vorliebe für die einfachen, traulichen,bescheiden und wohnlich eingerichteten Landsitze ist aberunter den fürstlichen Cchloßherren weit verbreitet. Öster-reichs greiser Monarch bevorzug^ wenn er nicht in demvon ihm so sehr geliebten Schlosse Schönbrunn weilt, dieverhältnismäßig einfachen Schlösser von Linz und vonHetzendorf, sowie das reizende Ischler Schlößchen, wo er jajüngst auch wieder den Königvon England empfangen hat.KönigViktor Emanuel. der Besitzer des Qnirinals, sowieherrrlicher Königsschlösserin Turin. Genua. Venedig,Fl'o«renz. Neapel, meidet seine Besitzung zu Monza, wo seinVater auf so tragische Weise umgekommen ist, vollständig,während er sich mit großer Vorliebe in dem Schlosse Rac-conigi aufhält. Die italienische Krone besitzt im Landenoch eine Reihe von Landsitzen, z. B. ganz köstliche in derUmgegend von Florenz, die aber jahraus, jahrein unbe-nutzt bleiben. Dagegen hat vor kurzer Zelt die Herzoginvon Aosta die wundervolle königlicheBesitzung Capodimonteauf den Höhen von Neapel als Retonvaleszentin bezoaen.

Unter den Schlössern, die Alfons der 13. außerhalb Ma-drid besitzt, sind Aranjuez und der Escorial, die berühmte-sten. La Granja erbaut für Philipp V.. den Enkel Lud-wig XIV., ist das reizendste und Miramar inSt. Sebastianist eine allerliebste Sommervilla. Der Sultan verläßtzwar seinen Palast von Tlldiz-Kiosk nie. aber wenn er et-wa die Absicht baben sollte, in der neuen Nra beweglicherzu werden, so stehen ihm zahlreiche ssiöneSchlösser zut Ver-fügung, wie z. N. Dolma-Nagtsche. Beschiktasch, Vekos usw.Die Fürsten kleinerer Länder haben fast durchweg eine be-stimmte Lieblingsbesitzung. wo sie die Sommerszeit zu-bringen. Dies ist Schloß Rosendal in der Nähe von Stock-holm für König Gustav von Schweben, Schloß Tato beiAthen für Georg von Griechenland. Het Loo hat KöniginWilhelmina. Lacken für den Könta von Belgien. SchloßVenha über Cintra für den jungen Manuel vonPortuMl.Sinaja für das rumänische Königspaar und das beliebteFredensborg für den dänischen Hof.

Die bahrischenKönigsschlösserhaben auch im Jak,« 1908 trot) des teilweise recto ungün-stigen Sommers ihr« alte Anziehungskraft bewährt. Ve«sucht wurden Herrenchtemsee von 35.470, Neuschmansteinvon 19,900, Nohenschwangau von 10.160, die Hundinyshütt«»on 1940 und das Königshausam Schachen von 1060 Per-sonen. Die Gesamtzahl der Bestätigungen blieb mit78,330 üm etwa 6000 gegendie des Vorjahres zurück. Seit21 Jahren, solange sind die Prachtbauten KönigsLudwigsdem öffentlichenBesuche freigegeben,wurden rund IV«, Mil-lionen Etntritts^rten abgegeben.barunter etwa diehtilft«fü« Herrenchtemse«, .'.' :'^.>^/>^,^ ..'. ,

Page 11: Luxemburger Wort 1909-01-07

sich eignenb zu > H»us«n. g«le««tauf «««Ou Bourbon. ÜÄodbftrafje,fcire« a« H»ll«rlchtr>«ing« ©teineflnb au»g«b«ch«n unb liegen «n de»»auffeile.

5(1)1» VW»»zu verkaufen

gelegen Augustinerstraß« 5, Begreifenbim <Srbgefd;ofi sowl« 1t«» ©tocTwertte 3 Zimmer nebst Küche, 5 Man-färben und Spelch«. Wasser undW.»C. ouf dem Stockwerk. Großerüementierter Keller. Gedeckt« Wasch«lüch« hmt«r demHaus«, sowie Galten.Schupven und Atelier, weshalb sichbesonder« für Bück« usw. eignend.

Sich wenden anP. MRS, Plaftniermeistelim Hause selbst. 5825

Hüll mi.M«lin ruhigemPrivathause an Studentenober Beamte zu vermieten.

Johann-Avenue 2,1. Stockwerk, Limpertsberg. 548Î

Ueimaniteist ein neue» Verfahren, welche» sichim Innernmit den ?uftfd»la'ud)en bonFahrräder», Motorrädern und Auto»mobilen verbinde!und tatsächlich luft'dicht hält, so daß Pump« UherflUssigist und daher beikeinemFahrer febtensoll. Preis 1Franken per Dos« nebstAnweisung. 54U

HauptdepotbeiVr. Kteffer,

4 Chimaystraße, Puremßitrg

Sofort zu vermiete«)

Grdaesckoß,begreise»d 4 Zn»»ier, s»wi« schünef1. Stockwerk, -

4 Zimmer mit Speicher, Keller undkleinem Garte».

(Sin^eln «der zusammen.Sich wenden Favenceriestraße 66,

Cimpertsberg. 5807

Zu vermietenim Ganzen oder auf Wunsch auch

teilweise:Eine schöne, mit

dem neueste» Sont' r*- l^^^^,^fort eingerichtete f i^fÇffiïJJtilCt $ -^^pHif

in der Nähe ber—

J

neuenBrücke, Hollericher RingNc. W;dieselbe begreift im Parterre fi „»{im-mer und auf beut eisten ©torfwerfe4 Zimmer; im Sous-solSuite,Wasch,flickeu. Badezimmer;außerdem schön,Maxsarden,Keller, Speicher».Garte»

Sichgefl. wenden a» P. Schumann-Hellers, Eigentümer, in ber Vill»fe'bft n|«s

; Zu vermietengleich «der 1. M«rz z

GvHtzev Laden■

- mit TOoljnung,: midi kleiner LadenM G. Bileyi-,

8602 Vourbonstr. 8, Bahnhof.QfoJfaOß SÏ7Ï

: Miette M ttttmablferfe

!lll!!«WeM!l.Sich wenden an Hrn. P. Weiter

! Café- Restaurant, Piquetstraße.

zu vermieten,, nth. 4 Zimmer, Speicher u. Keller

te, sich eignend füi Geschäft oberPriuat'Wohnung, in der Näh« ber©labt. 5125

Bei wem? sagt die (sr}>eb. bs.Nl.!

Räumlichkeitenzu vermieten,

Kleischersirahe N, in der Nahe-de« lustizpalaste« (gegenwärtig be»;woh»t durch da« Enregistrement»«.bureau». (So. auch als Gesellschaft»,|faal geeignet. 5542i|. Näheres Buchbruckerei ,

Gin schönMM Mm

mit «oft 5153sofort %n vermieten»

Bei Wem? sagt die (Zrpcb. b8 81.

zu vermieten 5369begreifend drei Zimmer nebst Küche,Mansarbe, Speicher u. Keller. Wasser»leitung u. <s(ofet auf dem Stockwerk.

Sich wenden an SBitwe Vf.Slephano,SënigSrin^Nr. 54.

Großes'schönes^'Mines äjüliübegreifend 18 Zinu»er, 100 Metervon, Sentralbaß.nbof entfernt,fteht sofort zu vermieten.

Na» Hau», woran sich ein große»Hintergebäude anschließt und da» mitToreinfahrt versehen ist, eignet sich5« jede»! Geschäft.

Schriftl. Off, unter Ntr. 5065 »nbie ffii-a. b». «{. \

!enizts>-

Mvermiete»untersehr günstig«» VebmMgen,bn3

"bet-F«mille t!Tr©tnejnt zu $m--v«tW«ra, begreifend ein im vorzllg«lichste» Zustand« sich b«find«nde«

Wohnhausmit 9 groben Räumlichleiten, Keller,Speicher usw.. Stallungen, Remisen,geräumigenLagerplätzen mit großem(Borten in einem Zusammenhange,in nächster Nähe der Trambahnstationund der Industrieschule; das Garne,sich vorzllglich eignend für Vammter« jnehmer. 25ci Haus faim auch alleinvermietet werben»

Zur Besichtigung und für dieBedingungen wendeman sich anFrauHenri Treinen imHans: selbst oderanHerrn IngenieurMathias Treinenin Colmaoßerg. 5710

RJ r | ■-

seul spécia-1soi clientèle.clientèle,demande 5309

pour extension et agrandissementCommand° 10,000 tvm.S'adresserau bureaudv journal.!

Gesuchtein

MininW.Wauf 3 Monate gegen Sicherheit undihohen Zins,

Gefl. Off. erbeten an die Erp. B«. S»f. unter M. G. 5654.

.H« vermietenei» in nächster Nähe de» Markte»belea?nes

bessehenb au« einem kaden nebst drei! Zimmern, Speicher und Keller, mitj oder ohne Wohnung, ab 15. Ottober,

Zu erfragen unter Nr. 5236 ini ber Exp. b 8Sot.

pOssagëà la machine

i en tous genres de tissusde l à 70 ctm. de hauteur.

| Olivier sSurs.sut rue de l'Arsenal 20.

EncjplishProf. Maria Wenner1,Place d'Armes "

begs t» announce her i*etui*nfrom En^lnnd and résumeslessona on

MONDAY, Ootober the s"'Physical Culturecoursea begin. on the JSUi »lOctober. 5282

; comprenant 8chambrei, verand«,deux mansarde«, greniers, cave«,jardinetautour dela million,cour,-conduite d'eau, water-closet à

> l'étage.—

Situation same.Prix 950 franci par an.

S'adresserSCHNEITZ frères,9, rue de l'Arsenal. 103

Marie BfRIiD«"«geprüfte MassenseWtNstnstMp 5 L»rz»,nl>llM.

kïïtnVelellelllzeit.1Kanapee. 2 Fauteuils,

3 seidene Stühle,sind billig ni verkaufen, r,32j

z Bei wem sagt die Expedition.

Zu verkaufen.(Sin erst vor einig»» Jahren neu

gebautes, in bestem Zustande sich be»findliehe»io|ii|iiii«î mit ¥uU\ti

gelegen \\i I^impertsberg,<sartenftra%e Nr.2.

Dasselbe begreift 6 schöneZimmer,Veranda, große Mansarden,Speicher,Keller mit neu eingerichteter Wasch»küche.

@a« und Wasserleitung.Sowohl als Privat» wie auch als

Neamtenwohnunq sehr zu empfehlen.i Genußantrttt sofort.j Sich wenden an unterzeichneten

Joli. Peter Linden.5553 25, Maria.Theresien'Strllßt.

Zu vermietenoder zu verkaufen:

Das villenartige

lVohnhaus„T^enusîte**,

sehr angenehm gelegen BoulevardKxtérieur 13, zehn Minule» vomZentrum ber Stadt, begreifend 7Wohnräume, Kilche, Keller, Speicher,mit großem ertragreichem ©arten,Wasser» und Gasleitung. Der ganzeBering ist zirka « Ar groß und durchMauer eingcfiloffen.Ocnußantritt am 15. Oktober lfd.I.

Aufschluß erteilen der EigentümerG. Stomps ob. ber bisherige MieterProf. Michel Meyers.

'5203

ZU velltlNtseu2 »eugebaule

2stöcki.qe Häuserauf dem ljollerlcher Hing, jen»s«itl der neuen Vrl'icke. Im Erdgeschoßund auf jedem Stockweilbefinden sichje 4 schön« Zilmner, 4 Mansarden,©arte«, Watercloset. 4941

Sich wenden an Hrn. Uuterue&inei;HeinrichMathieu. «Übriitâ(rfh-«ge 7.

p auf t. ï}»}potb.*A

zu leihen gesucht.Schriftliche Offert«» unter B.B.

[ 5625 an die <^peb. blest« Vlatt«».

! liierteDU.bestehend aus 2 Zimmern (Sureaul ober Salon und Schlafzimmer per

sofort zu vermietep.Limpertsberg.

Helnrichstrahe 14, Erdgeschoß.Zu erfragen im Hause selbst.

Mitteilung.Der geehrten Einwohnerschaft von

Luxemburg und Umgegend nur gefl.■ Mitteilung,baß ich mich als

Glanzbüglerm,5 im Hause Kalbfleisch, 58 abn■ Hof» A venue 11, niedergelassen

habe. 5015Da ich mehrere Jahr« imIn» und

Ausland« gearbeitethabe, so hoffe icheine werte Kundschaft reellu. billigstbedienm zu können.

Hochachtungsvoll

Marguerite Bissener.Chambre garnie

à louerchez Math. Donyen rueGenister N» 11. 5345

Zu vermietenZweiffes Stockwerk

im neuerbauten HauseBEFFORT-BANDERMANN,

Ecke Regierung»,u.Mamerstraße,begreifend 6 Zimmer, Küche undMansarde, Speicher. Keller, Water»Rlofet, Elektrizität und @aB.

Sich wenden an den EigentümerimHaus« selbst. 5303

l'SrMMi (leben einzeln oder im Ganzen zuvermieten. " 0146

Wo ? sagt die Exp. b?. Soi.

DM!» »er mieten4 Zimmer,

möbliert od.unmöbliert.Zu erfragen ErmesindestraheNr. 29, kimpertsberg. 535?

Möbl. Zimmeran Studenten zu vermieten.So. Nachhilfe beim Studium.

Sich wenDen an Scheren,Lehrer, Vaumbusch.Auenue, aegeuüberider neuen Indusirielchule im kimperts»'6er«. 62üft

Wn WoMmts,ent^alttnb 5 Hl«m«r. tiebft Jtft^e,©tjetcß.er, Setter, Wasser» «nb <Sa»-ltltung,Nos«t im Hache, steht «s,

sofort M veewieten.Boulevard de la foire 24Gtgtnllber btr neu«» Inbustrielchul«,anberHaltestelle der elelt. Trambahn,

sofort zu vermieten:l'" Mlllmll,

begreifend 6 schöne Zimmer nebstMansarde, Keller, Speicher u. Wasch,tuet.

—Gas» und Wasserleitung im

Haue. 5353Sich wendenHau» selbst. 11. Stock,

Ecke Mühlenbachavenu- undErmesindestratze ober yeilig,geiststrahe Nr. t2, i.Stock.

Gesucht für sofort"ein iebtjige

mit guter Schulbildung. 5093Ntech. Herrenkieider«sabrik

OPPENHEIM-SCHLOSS,£uremburg.

*UtB^ Daselbst finden gute Hosen»Arbeiterinnen dauernde Ve>schäftigung.

Garantiert reiner

Schleuderhonigfteht zu verkaufen,

bei Vr. Itlselielte,Jung»linster. 5262

courtsde

Solfège et de Piano«'» Irma MICH/ELIS,

5276 Marché-aux-Poissons,

fis pi MMkann auch im Ganzen ober teilweisevermietetwerde». Genannte«Hau«enthält 8 Zimmer, 3 MansardenSpeicher, Keller und Garten, gelegenzu Liinpertsberg. 5436

Zu erfragen bei IV. Sturm,kimpertsberg, Fayenceriestraße,

Für sofort zu vermieten:

Sähe !W».begreifend 3 Zimmer nebst Küche ».Mansarde, sowie Speicher undKeller,gelegen in ber Sari-Straße, Nr, 8,Vabnhof, 5848

Sich wendenpetrusring,2.

Ein Mädchen,30 —35 labre alt, welche» etwa»kochen und Hausarbeiten verrichtenrann, ist für auf's Land gesucht.

Lohn »ach übcrctntommcit.Sich gef(. weüben a» die Efped.

diese» »latte« «nter Nc. 5777.

Hl«f«vt zu bermlet^uneues Haus,<M«lf«nb 5 3»«« 1«. gllt«» |USBeimaetit(s <«ich) b«l ber sirche.

Sich w«nb«n an 3ean»pierreBorger,bastlbst. 57T1@d)6ne Beamten»u.R«ntn«wohnung.

Zu vermietenund sofort zu beziehen im Neubau6,Schultz-Oberlinkels,zu Feldchen(Hollerich):

a)imErdgeschoß,einGeschäft»»lokal mit Stuöe und Küche, Man»färben, Waschküche, usw., «in Ofenfür Bäckerei.

b) erste« werft, für sichabgeschlossen, begreifend 6 schöne ge«räumige Zimmer, VV, C. nebst einerMansarde, Waschküche, usw. 57 2

Sich wenden an den Eigentümerzu Luxemburg,KapuzinerstraßeNr.11.

Geschäftbelegen amMarktplatz einer ber ver»lehrreichsten Ortschaften de» Landes,

zu übertragen.Auskunft erteilt 5813

Fl.F1.Aug.Forman,Hauser-Agentur,

Luxemburg, itldringerstr. 1.

Bauplätzezu verkaufen,

gegenüber dem Trainwagenbepot aufLimftertsberg.

Sich wenden an Witwe Kafcl,Mühle»bachave»ue 42, £impcrts«berg. 5311

IlliH slllliltt ilüll!wünscht Stellung als 5793

Nachtwächterin größer» Bureau ober ähnliches.

Näheres zu erfragen in berExped.

Ein noch gut erhaltener

lütifiljer Ifijiüirsteht 5534

billig zu verkaufenuHammbeiLuxemburg.

WegenMWMausen:2 noch neue

s(!|l«ftifliflifr-(finriil|tiiiip,wobei t dreitUriger Kleiber«chrank:ferner t Büffet und eine

llücheneinrichtung.Sich wenden an die Cxp«v. diese»«lütte» unter «r. 5439,

««« achtbarerHnnill» 4794ftitbet Tettung.

„lu «frazen m b« Hp«b. B«. Nl

Kosort zupermwten

1te* Ämetfe, i6eoreifenb ? schöne Zimmer, Mch«,Badezimmer, Mansarde, geräumig«Setter und Weicher, Eloset, ®a».

Plateau Bourbon,Hans Pierre GREISCH.

Zwei schöne

'weite ©tage, an eine ruhige Personzn vermieten. ZBei wem? sagt die Expedition.

"

ig nfrtiîipli^liwT

3 Z'mn», r„nebst Mch«. 553.-S. auf«r ©tage. Hui;ercrRing Hr.31.Sich wenden an I>.I>ei*ulle.Luxemburg. 5418

Km~■fTErtäT>egre!'end 12 Zimmer,steht imGanzen'der teilweise 5462

zu vermieten.lu erfr.nfrt C'au'eüerber.l Nr. P.

Macker. !Gut erhaltener, gedeckter i

Brotwagenist billig zu verkaufen.

Hu erfragen in ber Expeb. diese»SPfattc-?. r.oô2

v«üqe!ö)ojjeine« <E*l}oufe# in guter Lageher Stadt, welche» sich sowohl zu

Geschäfts«als auch ',u

Bttreauxzweckenbesten» eignet, steht unter günstigenBedingungen 5579

sofort zu vermieten.(Wirtschaft ausgeschlossen.'

Für die Besichtigung sowie für dieVebinaunaen »enderna»e ma» sich an da»COMPTOIR COMMERCIAL

Page 12: Luxemburger Wort 1909-01-07

W b Geöltes s^eHial-^ager für /■ ET M ■ IÏI|!ïuipfiljfiiiifilWeek H.^^ «I li li

des Gloßlzerzogmms > W

>!^ V inFuUmßurg l iWm a ophtuvuu !UBi 8 VB^ "

Fabrik: Aeuszerer Nin«, (Hollericher Straße). B S: Magazin: EHimahftraße (Dreikinéksgâss) Nr. 9.

Tgi 1 <Dtine Konkurrenz. '>>" 4 i«■<■■ Ohne Konkurrenz.|[=1

! s: Da alle unsere gebauten Diebes». Fall» u. X Anfertigenr~l » fEuerfid>ere %snn%cridtvänte aus prima .., »<« -rt l'^^H, nr^!! 32. '2,,::îaWWMmHiW |: C den neuesten, zur Herstellung einer schnellen !r als: Panzer»Safes-Schränte, '; W

H|: und soliden Arbeit, notwendigen Maschinen J ! Stahlkammer-Anlassen. !p=! ;l^|| eingerichtet, sind wir in ber gage, unser f!; feuer» n. etnbrucï)fi*crcGewölbe, ! |j£| |[g] S bekanntes, erftklafsisses Fabrikat, X Panzertiiren, rglH|t billiger und promftter zu tiefem als X Tresorfächer *üm Vermiete» ( h=|

ll— > Itz ■ iebes Konkurrenz»Geschäft. « x neuester Konstruktion usw.. usw. ■ IMJ

Dz Tabernakel und Gvferkasten. «1IIZ ! Was die Tabernakel betrifft, so übernehmen wir auch die innere Bekleidung IW !

aus Seide, sowie die äußere Verzierung aus vergoldeten, dfelierten ober ge. & Ml IIMJ g malten Platten, je nach Wunsch des Bestellers und vorgeschriebenem Stile!W ![h| i===== zu den billigsten Preisen. .7 J [g]Bj jj ©p(XTÏOd)ï)erbe 's?» Neuester patentierter Il»l'„ °|ftSrtfiet und bestbelanniei flcnfiniftiou <^^ Hsà^* llitflmltltitAV ■ l^l -

|W| | aus Eisenblech fût Pr va« *^^^^| &T Vlll|ll11l Hll^ jfSl■ I Nestaiillltionen. Hotel» und Pensionat«. , ? 0 ■ ISJ80% Kol)leneripamiB. W pL « 3aI>*e Garantie. > r=T|

!lR!

Iji § Dauerbrandöfen ««*«" ■ I»!

[^B[äll^[Bl[^|B][g||Bl[«il|il[Bl[gl|^[ng[i][is|^

'^^SJn'lJät^^^^ Neues

fWmgm w-üIHr j^^Ec » j&^-~ mit ,1-e ï»ni*t'«ït*Brennet-

U g;5 Da« Feinst? und Suoerläfjigfl«S^*<3^^P||^^v\ » "^"^ wa* bis letzt au' '

tm ebietl

| Übfolut Gefahrlos!M^'^ s#etbvaud)

"!i v/'/'/'l' li\'\ÛvW^^ a)iufter-3iißaaation sn ,ehen bei:

F. Wagner,LtëPJlflfpHÏ »«

'««tt«r«l-3lfl<nt für öas(öroßij.

ÊE€ aßC3€ßia®E§6ßC3€lI paaEESSEG3@[S KurenUmrg,lHrlenal-Äueuiu'H®im® PfISBIS Cuçemburg.22RuedeLORRAINE,PARIS tzeinwrechel All 732tNvoiDiiA vomt erducataioöuc Kataloge a. J£oßcnan)*lößf giati«

covme ebs povx/trrw/1/CHrKsoMMAHaé \ und »Illnto 6386

GeWftsvellegung.IMein Geschäft befindet sich ab 1. Oktober nicht lD^mehr Regierungsstraße 26, Jonbern Hd£@

Ue libilnbt Ifcobtpltii üt lt PIch empfehlemich nuch fernerhin jut Ausführung I|(P**

Polster» nnb Dekorationsarbeiten. !WD> Reparaturenjeder flrl

undUebernahme ganzerEinrichtungen'*0ßtsl\ zu streng reellen Picisen.rt^^S Um geneigten Zuspruch bittetiP^n Hochachtend

Nie. Wagener-FriPflericli,5251 Polsterer u. Vekoraleur.

B=SBB=BBS=BB==BB=IBB=fIB=J= Aug. Glesener,jjjj Neutarstraße 18, Luxemburg »

»Haltestelle der «leltrilche» Straßenbahn), Sß^ empfiehl! und hall stet« auf Lager zu den billigsten Preisen: l

ÖröSte Aulwablin (ânittidjeii landwirtschaftlichen @cbrauci)Bgefien(iänben, «l«Eatarneu, Spaten,£}êUn, Bedien,Sensen,Ketten, nDro^t ur:s Drahtgeflecht, oerj.Eimer usw,

«uheiicrne viehkesssl. Töpfe,Kod)ljerseund IKm (Deren nu»' billigsten bi« zum feinsten emaillierten.v» (V-roüeB i'agei in Bau« und MöbelbelchlägenJoreic ?■g^ lâuiiiicOi! L'auavHhel.fä ■■kS lim flenciaien iJuipvud) und gcfl. Empleblung bitte,

«tz 6599 Der Obige«

L^-^sssassaßsssißsssiassssaassfli

BICKART'sSchuhwarenhausRegierungsstrasse 5, LUXEMBURG.

W»^ > Telephon 557. > .Sämtliche Waren für die

Herbst« u. IPintcffaifcnsind in enormer Auswahl undin allen Preislagen eingegangen.

Ju jllcrzA JU

Besonders pretsioert offert«:Damen.Pantoffeln. warm gefüttert à Fr. 1.25, 1.75,

1.87, 2.50 und 8.00 das Paar.Vchwai,led«.Pantoffeln. warm gefüttert, Astrach,Einfaß, per Paar Fr. 3.50.

3)aincn=S«linütf«efel, Filz mit Wichs-Vesatz à 4.75und 5.75 Fr.

Dam-n-Tuchstiefel mit Parkett-Vesatz à 6.75, 8.00 und9.50 Fr.

Vomsortable. in echt Chevreau«, für Damen u. Her.Ren, Fr. 10.50 da» Paar.Vsmfortable. inFilz und Tuch, für Damenund Her.

Ren, inriesiger Auswahl au konkurrenzlos billigenPreisen.

berren-Narasfen. Vox. Calf. vorzügliche Qualität.Fr. 12.50.Kerren.Agraffen. Wichsleder, à Fr. 9, 10 und 12.50.Herreu»«la«affen. Wichsleder, gelb gedoppelt, à Fr.11.25 das Paar.»amen Knopf u. SchnUr. Vor. «als. in modernenfaçons, Fr. 10.50 bas Paar.Damen Knopf. Chevreaux, à Fr. 8.00 und 9.00.»amei: Knopf, wichsleder. Lacklappen. Fr. 8.00.Gummischuhe für Kinder, Damen und Herren Indeutsch, russischen und enalischen Fabrikaten.Alleinvertretung non Elvriider Krafft. ssahrnau? Je«des Paar mit Firmenstempel versehen.Alleinverkauf der tt>«Tttietünmten ..f,clz".!3chul)e. er«

kenntlich an dem Herz auf ber Sohle..-■ '^--- ""' "'"""'" '"'— —

w^^—

—— —|

l>^«» ilm j MM. M*. WfG▼W r^pJr^W>r^w'^rw I