Luxemburger Wort - 22/05/2008 - „Man kann etwas bewegen“

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Luxemburger Wort Donnerstag, den 22. Mai 2008 WIRTSCHAFT & FINANZEN 70 La vie des sociétés Nouvelles constitutions Tri Luxembourg s.à r.l. Siège social: 22, rue de Macher, L-5550 Remich Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associés: 1) Robert Ismert, direc- teur de société, demeurant à F-57500 St Avold, 40 parts, 2) Jonathan Ismert, employé privé, demeurant à F-57500 St. Avold, 20 parts, 3) Sébastien Ismert, maintenance informa- tique, demeurant à F-57500 St. Avold, 20 parts, 4) Fabienne Ismert, employée comptable, de- meurant à F-57500 St-Avold, 20 parts Objet: le transport national et in- ternational par route de marchan- dises de plus de 3,5 tonnes Date de constitution: 24/12/2007 Cabinet Immobilier Schmitt s.à r.l. Siège social: 47, rue Camille Wampach, L-2739 Luxembourg Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associés: 1) Stéphane Schmitt, agent immobilier, demeurant à L-2739 Luxembourg, 24 parts; 2) Catherine Baudain, ouvrière, demeurant à L-2739 Luxembourg, 76 parts Objet: l'acquisition, la vente, l'échange d'immeubles bâtis ou non bâtis, la mise en valeur pour compte propre ou autre, la prise en bail, toutes locations de pro- priétés immobilières, l'adminis- tration et l'exploitation d'immeu- ble, ainsi que toute activité de promotion immobilière Date de constitution: 24/01/2008 D & G s.à r.l. Siège social: 2 Grand-rue, L-4132 Esch-sur-Alzette Capital social: 12.500 EUR (100 parts) Associés: 1) Valdemar Dos Reis Marques, ouvrier, demeurant à L-3328 Crauthem, 50 parts, 2) Giovanni Andreoli, ouvrier, demeurant à L-4040 Esch-sur-Al- zette, 50 parts Objet: l'exploitation d'un débit de boissons avec petite restauration Date de constitution: 14/01/2008 L'Enfant du Monde s.à r.l. Siège social: 151, avenue Pasteur, L-2311 Luxembourg Capital social: 12.500 EUR (125 parts) Associé: Fereshteh Kivili, éduca- trice graduée, demeurant à L-2311 Luxembourg Objet: la création et la gestion d'un foyer de jour pour enfants Date de constitution: 11/12/2007 GKM Ingenieure Lux s.à r.l. Sitz: 74, rue de Merl, L-2146 Luxembourg Kapital: 12 500 EUR (10 000 Anteile) Gesellschafter: 1) Gioacchino Fabbella, Diplom-Ingenieur für Versorgungstechnik, wohnhaft in D-66822 Lebach, 1 250 Anteile; 2) Horst Grub, Architekt, wohn- haft in D-66482 Zweibrücken 2 500 Anteile; 3) Martin Grub, Architekt, wohnhaft in D-66482 Zweibrücken, 3 125 Anteile; 4) Roman Hemmer, Architekt, wohnhaft in D-66894 Martins- höhe, 3 125 Anteile Zweck: die Tätigkeit als frei- schaffende, beratende Ingenieure Gründung: 15/01/2008 Sie fördern dort, wo Not ist: Die beiden Geschäftsführer Peter Hoddenbagh (links) und Peter Mischo vor dem Bild der Stifterin Antonia Ruut. (FOTO: ARNE LANGNER) Zwei Banker wechseln die Branche und engagieren sich in der Philanthropie „Man kann etwas bewegen“ Die Antonia-Ruut-Stiftung hilft Menschen in Notlagen / Nachhaltige Förderung im Fokus VON ARNE LANGNER Gustav Ruut starb 2006. Da exis- tierte die Antonia-Ruut-Stiftung schon seit einem Jahr. Der ehema- lige Textilhändler, der nach dem Krieg aus Estland nach Deutschland kam, hatte zeitlebens ein Vermö- gen angehäuft. Der Gedanke an eine Stiftung war früh da: Bereits 1982 starb seine Frau Antonia an Krebs. Die Stiftung trägt heute ih- ren Namen. Ziel und Motto sei es, Menschen in Notlagen zu helfen, sagen Peter Mischo und Peter Hod- denbagh, die beiden Geschäftsfüh- rer der Stiftung. In der Satzung der gemeinnützigen Organisation ist festgelegt, wofür die Stiftung ihre Mittel verwenden darf: Es geht um Krebspatienten, Menschen in Katastrophengebie- ten ebenso wie um solche, die Hunger leiden oder zum Beispiel in eine Notsituation geraten sind, aus der sie ohne fremde Hilfe nicht mehr herauskommen. Dabei ver- folgt die Stiftung zwei Ansätze: Einerseits geht es um Bedürftige in der Region Trier, andererseits um Menschen in der Dritten Welt – dort, wo die Not am größten ist. Nach dem Tod von Gustav Ruut vor zwei Jahren standen Mischo und Hoddenbagh vor einer Situati- on, die anschließend auch ihr Le- ben verändern sollte. Als Berater bei einer Luxemburger Bank hat- ten sie bislang Ruuts Vermögen verwaltet und die Stiftung aufge- baut. Dass sie eines Tages als hauptamtliche Geschäftsführer der Organisation in Trier arbeiten und der Bank den Rücken kehren wür- den – das war nicht geplant. Und doch kam es so. „Wir wollten das Projekt richtig machen, nicht ein- fach einen Verwalter einsetzen“, erinnert sich Hoddenbagh. „Welchen Sinn macht meine Arbeit?“ Dazu stieß die Auseinanderset- zung mit grundsätzlichen Fragen. „Welchen Sinn macht meine Ar- beit, womit will ich mich beschäf- tigen?“, fragte sich Mischo. Mit dem Stiftungsvermögen, das im Millionenbereich liegt und zu den oberen fünf Prozent in Deutschland zählt, hatten die bei- den christlich-sozial geprägten Banker auf einmal eine Fülle von Möglichkeiten, um zu helfen. „Man kann etwas bewegen“, stell- ten sie fest. Getreu den Satzungsprinzipien fingen sie an, nach Projekten zu suchen, die gefördert werden konnten. „Das war eine neue Si- tuation für uns. In der Bank hatten wir das Geld vermehrt, hier sollten wir es nun ausgeben“, sagt Hod- denbagh. Beispiele von fehlgeschlage- ner Entwicklungs- hilfe zeigten den fri- schen Philanthropie- Verwaltern, wie man es nicht machen soll: Es bringt nichts, mehrere mo- derne Brunnen für ein afrikani- sches Dorf zu bauen, wenn sie hinterher nicht genutzt oder repa- riert werden können, weil Inte- resse und Know-how vor Ort feh- len. Ebenso wenig nützt ein Kran- kenhaus mit wertvollen medizini- schen Geräten in einer abgelege- nen Gegend in Indien, wenn kein Arzt dort arbeiten will. Solche Fehler sollten natürlich vermieden werden. Im Bundesverband deutscher Stiftungen erhielten die beiden Unterstützung bei ihren Fragen – und merkten schnell, dass sie selbst auch ihr Know-How ein- bringen konnten. Denn in der Ver- mögensverwaltung kennen Hod- denbagh und Mischo sich aus. Die Antonia-Ruut-Stiftung legt 30 bis 40 Prozent des Vermögens in Ak- tien an, den Rest unter anderem in Anleihen. „Plain Vanilla – und mit ruhiger Hand“ beschreibt Hod- denbagh die Strategie. Ein derartig fundiertes Anlagewissen exis- tiert in anderen Stif- tungen oftmals nicht, stellten sie fest – und denken jetzt darüber nach, wie sie ihr Wissen weitergeben können, damit auch andere Stif- tungsvermögen gewinnbringend vermehrt werden können. Derzeit prüft die Antonia-Ruut- Stiftung, ob und wie sie sich bei einem Projekt in Äthiopien ein- bringen kann, das von der Freibur- ger Stiftung Solarenergie ins Le- ben gerufen wurde. In äthiopi- schen Regionen, wo es keine Stromnetze gibt, soll mit Solarbat- terien die Abhängigkeit von Diese- l-Generatoren zur Stromerzeu- gung verringert werden. Für die Nachhaltigkeit dieser Entwick- lungshilfe soll ein kompletter Kreislauf entstehen. In der ersten Phase wurden So- larbatterien mit Stitftungsgeldern geliefert und die Hütten damit ausgestattet. In einer weiteren Phase wird nun eine Solarschule gebaut, damit die Dorfbewohner künftig selbst die Solarmodule zu- sammenbauen können. Insgesamt laufen 14 Projekte, erzählt Mischo. Einige sind schon erfolgreich gewesen. Zum Beispiel gab es eine Medikamentenliefe- rung nach Simbabwe, die mit dem Medikamentenhilfswerk Action Medeor organisiert wurde. Oder die Finanzierung eines Klassenraums in Benin. Der dor- tige Bischof Martin Adjou will mit Unterstützung der spanischen Ca- ritas in der Region Nikki im Süden Benins ein Schulprojekt verwirkli- chen. Hauptbestandteil dieses Projektes ist der Bau einer Schule inklusive Internat für 100 Schüler. Aber auch vor Ort wird prak- tisch geholfen. Für die Trierer Ta- fel, einen Dienst, der Lebensmittel an Bedürftige verteilt, spendete die Stiftung einen neuen Bus. Und um den klammen Trierer Schulen zu helfen, die um öffentliche Gel- der kämpfen müssen, bot die Stif- tung finanzielle Mittel an, um be- dürftige Schüler zu unterstützen. Über anonymisierte Rückmeldun- gen zum Verwendungszweck wird die Stiftung auch ihrem Nachhal- tigkeitsanspruch gerecht. Mischo erklärt, warum: „Damit identifizie- ren wir schon für die Zukunft die Bereiche, wo es am meisten Hilfs- bedarf gibt.“ Allianz kommt Lösung für Dresdner Bank näher Aktionärsschützer verlangen eine möglichst rasche Trennung von der Tochter München. Der Versicherungskon- zern Allianz hat seinen Aktionären eine Lösung für seine schwä- chelnde Tochter Dresdner Bank in Aussicht gestellt. Nach anhalten- den Spekulationen um die Zukunft der Bank bestätigte Konzern-Chef Michael Diekmann am Mittwoch auf der Hauptversammlung in München erstmals Verhandlun- gen zur erwarteten Neuordnung in der deutschen Banken-Branche. „Derzeit finden Gespräche statt, die aber noch nicht das Stadium erreicht haben, dass ich heute da- rüber berichten könnte“, sagte Diekmann vor rund 4 000 anwe- senden Aktionären in München. Aktionärsschützer verlangten eine möglichst rasche Trennung von der Tochter, die im ersten Quartal wegen der Belastungen aus der Finanzkrise tief in die Verlustzone gestürzt war und zum Gewinnein- bruch des Konzerns beigetragen hatte. Die Allianz hatte zuletzt noch bekräftigt, in der Konsolidierung der fragmentierten Banken-Land- schaft eine aktive Rolle spielen zu wollen, sich zur Frage von Ver- handlungen aber bedeckt gehal- ten. Wegen der Belastungen aus der Finanzkrise hatte die Dresdner Bank im ersten Quartal ein Minus von 513 Millionen Euro ausweisen müssen – nach einem Gewinn von 612 Millionen Euro im Vorjahres- zeitraum. Auch das schwache Bör- senumfeld trug zum Gewinnein- bruch der Allianz um fast zwei Drittel in den ersten drei Monaten bei. Diekmann zeigte sich für 2008 dennoch zuversichtlich. (dpa)

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Luxemburger WortDonnerstag, den 22. Mai 2008WIRTSCHAFT & FINANZEN70

La vie des sociétés

Nouvelles constitutionsTri Luxembourg s.à r.l.Siège social: 22, rue de Macher,L-5550 RemichCapital social: 12.500 EUR(100 parts)Associés: 1) Robert Ismert, direc-teur de société, demeurant àF-57500 St Avold, 40 parts,2) Jonathan Ismert, employéprivé, demeurant à F-57500 St. Avold, 20 parts, 3) SébastienIsmert, maintenance informa-tique, demeurant à F-57500 St. Avold, 20 parts, 4) FabienneIsmert, employée comptable, de-meurant à F-57500 St-Avold, 20 partsObjet: le transport national et in-ternational par route de marchan-dises de plus de 3,5 tonnesDate de constitution: 24/12/2007

Cabinet ImmobilierSchmitt s.à r.l.Siège social: 47, rue CamilleWampach, L-2739 LuxembourgCapital social: 12.500 EUR(100 parts)Associés: 1) Stéphane Schmitt,agent immobilier, demeurant à L-2739 Luxembourg, 24 parts; 2) Catherine Baudain, ouvrière,demeurant à L-2739 Luxembourg,76 partsObjet: l'acquisition, la vente,l'échange d'immeubles bâtis ounon bâtis, la mise en valeur pourcompte propre ou autre, la priseen bail, toutes locations de pro-priétés immobilières, l'adminis-tration et l'exploitation d'immeu-ble, ainsi que toute activité depromotion immobilièreDate de constitution: 24/01/2008

D & G s.à r.l.Siège social: 2 Grand-rue, L-4132Esch-sur-AlzetteCapital social: 12.500 EUR (100 parts)Associés: 1) Valdemar Dos ReisMarques, ouvrier, demeurant à L-3328 Crauthem, 50 parts, 2) Giovanni Andreoli, ouvrier,demeurant à L-4040 Esch-sur-Al-zette, 50 partsObjet: l'exploitation d'un débit deboissons avec petite restaurationDate de constitution: 14/01/2008

L'Enfant du Monde s.à r.l.Siège social: 151, avenue Pasteur,L-2311 LuxembourgCapital social: 12.500 EUR(125 parts)Associé: Fereshteh Kivili, éduca-trice graduée, demeurant à L-2311LuxembourgObjet: la création et la gestiond'un foyer de jour pour enfantsDate de constitution: 11/12/2007

GKM Ingenieure Lux s.à r.l.Sitz: 74, rue de Merl, L-2146LuxembourgKapital: 12 500 EUR(10 000 Anteile)Gesellschafter: 1) GioacchinoFabbella, Diplom-Ingenieur fürVersorgungstechnik, wohnhaft inD-66822 Lebach, 1 250 Anteile; 2) Horst Grub, Architekt, wohn-haft in D-66482 Zweibrücken2 500 Anteile; 3) Martin Grub,Architekt, wohnhaft in D-66482Zweibrücken, 3 125 Anteile;4) Roman Hemmer, Architekt,wohnhaft in D-66894 Martins-höhe, 3 125 AnteileZweck: die Tätigkeit als frei-schaffende, beratende IngenieureGründung: 15/01/2008

Sie fördern dort, wo Not ist: Die beiden Geschäftsführer Peter Hoddenbagh (links) und Peter Mischo vor dem Bild derStifterin Antonia Ruut. (FOTO: ARNE LANGNER)

Zwei Banker wechseln die Branche und engagieren sich in der Philanthropie

„Man kann etwas bewegen“Die Antonia-Ruut-Stiftung hilft Menschen in Notlagen / Nachhaltige Förderung im Fokus

VON ARNE LANGNER

Gustav Ruut starb 2006. Da exis-tierte die Antonia-Ruut-Stiftungschon seit einem Jahr. Der ehema-lige Textilhändler, der nach demKrieg aus Estland nach Deutschlandkam, hatte zeitlebens ein Vermö-gen angehäuft. Der Gedanke aneine Stiftung war früh da: Bereits1982 starb seine Frau Antonia anKrebs. Die Stiftung trägt heute ih-ren Namen. Ziel und Motto sei es,Menschen in Notlagen zu helfen,sagen Peter Mischo und Peter Hod-denbagh, die beiden Geschäftsfüh-rer der Stiftung.

In der Satzung der gemeinnützigenOrganisation ist festgelegt, wofürdie Stiftung ihre Mittel verwendendarf: Es geht um Krebspatienten,Menschen in Katastrophengebie-ten ebenso wie um solche, dieHunger leiden oder zum Beispielin eine Notsituation geraten sind,aus der sie ohne fremde Hilfe nichtmehr herauskommen. Dabei ver-folgt die Stiftung zwei Ansätze:Einerseits geht es um Bedürftige inder Region Trier, andererseits umMenschen in der Dritten Welt –dort, wo die Not am größten ist.

Nach dem Tod von Gustav Ruutvor zwei Jahren standen Mischound Hoddenbagh vor einer Situati-on, die anschließend auch ihr Le-ben verändern sollte. Als Beraterbei einer Luxemburger Bank hat-ten sie bislang Ruuts Vermögenverwaltet und die Stiftung aufge-baut. Dass sie eines Tages alshauptamtliche Geschäftsführer derOrganisation in Trier arbeiten undder Bank den Rücken kehren wür-den – das war nicht geplant. Unddoch kam es so. „Wir wollten dasProjekt richtig machen, nicht ein-fach einen Verwalter einsetzen“,erinnert sich Hoddenbagh.

„Welchen Sinn macht meine Arbeit?“

Dazu stieß die Auseinanderset-zung mit grundsätzlichen Fragen.„Welchen Sinn macht meine Ar-beit, womit will ich mich beschäf-tigen?“, fragte sich Mischo.

Mit dem Stiftungsvermögen,das im Millionenbereich liegt undzu den oberen fünf Prozent inDeutschland zählt, hatten die bei-den christlich-sozial geprägtenBanker auf einmal eine Fülle vonMöglichkeiten, um zu helfen.„Man kann etwas bewegen“, stell-ten sie fest.

Getreu den Satzungsprinzipienfingen sie an, nach Projekten zu

suchen, die gefördert werdenkonnten. „Das war eine neue Si-tuation für uns. In der Bank hattenwir das Geld vermehrt,hier sollten wir es nunausgeben“, sagt Hod-denbagh. Beispielevon fehlgeschlage-ner Entwicklungs-hilfe zeigten den fri-schen Philanthropie-Verwaltern, wie manes nicht machen soll: Esbringt nichts, mehrere mo-derne Brunnen für ein afrikani-sches Dorf zu bauen, wenn siehinterher nicht genutzt oder repa-riert werden können, weil Inte-resse und Know-how vor Ort feh-len. Ebenso wenig nützt ein Kran-kenhaus mit wertvollen medizini-schen Geräten in einer abgelege-nen Gegend in Indien, wenn keinArzt dort arbeiten will. SolcheFehler sollten natürlich vermiedenwerden.

Im Bundesverband deutscherStiftungen erhielten die beidenUnterstützung bei ihren Fragen –und merkten schnell, dass sieselbst auch ihr Know-How ein-bringen konnten. Denn in der Ver-mögensverwaltung kennen Hod-denbagh und Mischo sich aus. DieAntonia-Ruut-Stiftung legt 30 bis40 Prozent des Vermögens in Ak-

tien an, den Rest unter anderem inAnleihen. „Plain Vanilla – und mitruhiger Hand“ beschreibt Hod-

denbagh die Strategie.Ein derartig fundiertes

Anlagewissen exis-tiert in anderen Stif-tungen oftmalsnicht, stellten siefest – und denken

jetzt darüber nach,wie sie ihr Wissen

weitergeben können,damit auch andere Stif-

tungsvermögen gewinnbringendvermehrt werden können.

Derzeit prüft die Antonia-Ruut-Stiftung, ob und wie sie sich beieinem Projekt in Äthiopien ein-bringen kann, das von der Freibur-ger Stiftung Solarenergie ins Le-ben gerufen wurde. In äthiopi-schen Regionen, wo es keineStromnetze gibt, soll mit Solarbat-terien die Abhängigkeit von Diese-l-Generatoren zur Stromerzeu-gung verringert werden. Für dieNachhaltigkeit dieser Entwick-lungshilfe soll ein kompletterKreislauf entstehen.

In der ersten Phase wurden So-larbatterien mit Stitftungsgelderngeliefert und die Hütten damitausgestattet. In einer weiterenPhase wird nun eine Solarschulegebaut, damit die Dorfbewohner

künftig selbst die Solarmodule zu-sammenbauen können.

Insgesamt laufen 14 Projekte,erzählt Mischo. Einige sind schonerfolgreich gewesen. Zum Beispielgab es eine Medikamentenliefe-rung nach Simbabwe, die mit demMedikamentenhilfswerk ActionMedeor organisiert wurde.

Oder die Finanzierung einesKlassenraums in Benin. Der dor-tige Bischof Martin Adjou will mitUnterstützung der spanischen Ca-ritas in der Region Nikki im SüdenBenins ein Schulprojekt verwirkli-chen. Hauptbestandteil diesesProjektes ist der Bau einer Schuleinklusive Internat für 100 Schüler.

Aber auch vor Ort wird prak-tisch geholfen. Für die Trierer Ta-fel, einen Dienst, der Lebensmittelan Bedürftige verteilt, spendetedie Stiftung einen neuen Bus. Undum den klammen Trierer Schulenzu helfen, die um öffentliche Gel-der kämpfen müssen, bot die Stif-tung finanzielle Mittel an, um be-dürftige Schüler zu unterstützen.Über anonymisierte Rückmeldun-gen zum Verwendungszweck wirddie Stiftung auch ihrem Nachhal-tigkeitsanspruch gerecht. Mischoerklärt, warum: „Damit identifizie-ren wir schon für die Zukunft dieBereiche, wo es am meisten Hilfs-bedarf gibt.“

Allianz kommt Lösung für Dresdner Bank näherAktionärsschützer verlangen eine möglichst rasche Trennung von der Tochter

München. Der Versicherungskon-zern Allianz hat seinen Aktionäreneine Lösung für seine schwä-chelnde Tochter Dresdner Bank inAussicht gestellt. Nach anhalten-den Spekulationen um die Zukunftder Bank bestätigte Konzern-ChefMichael Diekmann am Mittwochauf der Hauptversammlung inMünchen erstmals Verhandlun-gen zur erwarteten Neuordnung

in der deutschen Banken-Branche.„Derzeit finden Gespräche statt,

die aber noch nicht das Stadiumerreicht haben, dass ich heute da-rüber berichten könnte“, sagteDiekmann vor rund 4 000 anwe-senden Aktionären in München.Aktionärsschützer verlangten einemöglichst rasche Trennung vonder Tochter, die im ersten Quartalwegen der Belastungen aus der

Finanzkrise tief in die Verlustzonegestürzt war und zum Gewinnein-bruch des Konzerns beigetragenhatte.

Die Allianz hatte zuletzt nochbekräftigt, in der Konsolidierungder fragmentierten Banken-Land-schaft eine aktive Rolle spielen zuwollen, sich zur Frage von Ver-handlungen aber bedeckt gehal-ten. Wegen der Belastungen aus

der Finanzkrise hatte die DresdnerBank im ersten Quartal ein Minusvon 513 Millionen Euro ausweisenmüssen – nach einem Gewinn von612 Millionen Euro im Vorjahres-zeitraum. Auch das schwache Bör-senumfeld trug zum Gewinnein-bruch der Allianz um fast zweiDrittel in den ersten drei Monatenbei. Diekmann zeigte sich für 2008dennoch zuversichtlich. (dpa)