LV620 Gedaechtnis Skript Gekuerzt[1]

5/17/2018 LV620 Gedaechtnis Skript Gekuerzt[1] - slidepdf.com

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© 2010 Institut für Psychogerontologie der Universität Erlangen-Nürnberg: R. Rupprecht

Kognition und Kompetenz im Alter

Gedächtnis(LV 620)

Skript & Arbeitsmaterialien

SS 2010



1

Inhalte

1. Einleitung – kleiner Gedächtnistest

.

3. Informationstheorie & Enkodierung

4. Gedächtnismodelle

5. Gedächtnis und Neuroanatomie

© 2010 Institut für Psychogerontologie der FAU: Roland Rupprecht 1

. e c n s un europ ys o og e

Inhalte (F.S.)

7. Vergessen & „false memory“

.

9. Klassische Gedächtnisforschung

10.Gedächtnis und Alterung

11.Gedächtnisstörungen / Demenz


.

+ Selbstversuche zu Gedächtnisleistungen!



2

„Schein“• Klausurtermin: Do: 08.07.10; 8.00 – 9.00

– Bitte selbständig in „Mein Campus“ anmelden (31.05. –18.06

– Bei evtl. Rücktritt unbedingt in „Mein Campus“abmelden (Rücktrittsfristen beachten)

– Bei Nichterscheinen zur Prüfung ohne Abmeldung in„Mein Campus“ gilt die Klausur als „erstmals nichtbestanden“ (Ausnahme ärztl. Attest)

• Besprechung von Fragen zur Lernzielkontrolle amEnde des Seminars


• Online-Sprechstunde zur Klausurvorbereitung – www.studon.uni-erlangen.de – Terminvorschlag: Do: 01.07.10; 18.00-19.30

Literatur (Auswahl)




3

Literatur (Auswahl)


Literatur (Auswahl)




4


2.Definitionen




5

Gedächtnis: „einfache“ DefinitionUnter Gedächtnis versteht man die Fähigkeiteines Or anismus

• Informationen aufzunehmen (Einprägung,Lernen),

• eine gewisse Zeit zu speichern (Behalten,Retention) und

• auf spezifische Schlüsselreize hin


© Oswald1997/481

(Assoziationen) wiederzugeben (Reproduktion).Oswald, 1977 (S. 344)

Gedächtnis: „komplexe“ Definition (1)

Unter Gedächtnis verstehen wir …•

ontogenetischer erworbener Information,

• die sich phylogenetischen neuronalenStrukturen selektiv artgemäß einfügt

• und zu beliebigen Zeitpunkten abgerufen,


d.h. für ein situationsangepasstes Verhaltenverfügbar gemacht werden kann.

Quelle: Sinz, 1979; nach Markowitsch, 2002



6

Gedächtnis: „komplexe“ Definition (2)Allgemein formuliert, handelt es sich

Übertragungseigenschaften im neuronalenNetzwerk („Habituation von Synapsen“)

• wobei unter bestimmten Bedingungen denSystemmodifikationen (Engrammen)


Verhaltensweisen vollständig oder teilweisereproduziert werden können.

Quelle: Sinz, 1979; nach Markowitsch, 2002

Gedächtnis: Beschreibungsgesichtspunkte




7

3.Informationstheorieund Encodierung


Kann man Informationen(Informationsgehalt) messen?

• Die Maßeinheit der Information wird als bit bezeichnet

• Was ist 1 bit?

• Beispiel




8

Wie viele Fragen sind erforderlich ?n = 1

j


© Oswald1997/509


n


© Oswald1997/510



9


n n


n

© Oswald1997/511


n n

n n

n j


n n

© Oswald1997/512



10


n n n n

n n n j


n n n n

© Oswald1997/513

Anzahl von Entscheidungsmöglichkeiten

n H (bit)1 02 14 28 3

16 432 5


… …256 8

H = Informationsgehalt in bitn = Anzahl an Wahlalternativen © Oswald

1997/508



11

Informationsgehalt:

ldn oder 2H = n


H = Informationsgehalt in bitld = dualer Logarithmus (zur Basis 2)n = Anzahl an Wahlalternativen

© Oswald1997/508

Fragen

• Wie viele bit repräsentiert ein Buchstabe, , , ….

• Wie viele bit repräsentiert ein einzelnesElement eines Zeichensatzes am PC?




12

Zuflusskapazitäten, Speicherzeitund Gesamtkapazität

Umweltreize: Z: 10 9 - 10 11 bit/sec

, ,Z: 10 - 16 bit/secT: 10 secC: 100 - 160 bit

Langzeitspeicher , Dauergedächtnis, vorbewusstes Gedächtnis:Z: 0.03 - 0.7 bit/sec;


T: Tage bis JahrzehnteC: ca. 106 bit (höchstens 1010 - 1014 bit)

nach H. Frank (1969) © Oswald1991/118

Z: Zuflusskapazität T: Speicherzeit C: Gesamtkapazität

Enkodierung

Unter Enkodierung versteht man die Übersetzungexterner in interne Informationen

Dies bedeutet:Interaktion mit kognitiven ProzessenGedächtnisspur als Folge dieser Interaktion(keine bloße Informationskopie )

Formen der Kodierung:


Chunking und Clustering

Elaborative Kodierung Multiple Kodierung © Oswald

1997/506



13

Chunking 1


aus: Guss, K. (1994). Folienatlas Psychologie, Bd. 2, Abb. 4.4

© Oswald1997/468

Chunking 2


aus: Guss, K. (1994). Folienatlas Psychologie, Bd. 2,Abb. 4.4 © Oswald

1997/469



14

Chunking 3

ergibt nach dem Code

00 = 0 01 = 1 10 = 2 11 = 3


1 2 3 1 0 2 1 © Oswald1997/507

Clustering

Or anisation von Gedächtnisinhalten nachOrdnungsprinzipien

• Beispiel: – Elbe, Kohl, Weser, Hund, Rübe, Ziege, etc.


- Flüsse : Elbe, Weser- Gemüse: Kohl, Rübe- Tiere: Hund Ziege



15

Elaborative Codierung

Person verarbeitet und in die eigenekognitive Struktur integriert

– Bildhafte Codierun


– Verbale Codierung


• Bildhafte Codierung

„Herr Kaminski“




16


Beispiel: Erinnern von Wortpaaren – Brief – Duft Liebesbrief

– –


4.

Gedächtnis-Modelle




17

Vom Einspeicher- zu Mehr-

Speichermodellen• Ursprüngliche Annahme: einheitlicher,

nicht differenzierter Gedächtnisspeicher(Einspeichermodell)

• Differenziertere Sichtweise


– Mehrspeichermodelle („horizontal/strukturell“)

– Mehrebenen-Ansatz („vertikale Gliederung“)

Flussdiagramm der BeziehungZwischen Kurz- und Langzeitgedächtnis

nach Waugh u. Norman, 1965, aus N. Birbaumer, 1975, S. 126

Gedächtnis

däres""Primäres"GedächtnisReiz

"Sekun-


Vergessen © Oswald1991/054



18

Dreispeicher - Modell ohne Wechselwirkung(nach Atkinson & Shiffrin, 1968)

Langzeit-Sensorisches

Reaktions-generator

Kurzzeit-

Ausgabe vonReproduktionen


ohne Spu-renzerfall

Register

schnellemVerfall

Informationen

© Oswald1991/134

(Sperling, 1967)

(< 1 sec)

KurzzeitspeicherVisueller

InputSpeicher

(Ikon)

Ikonischer Langzeit-

speicher

und Verarbeitungsprozesse

Hypothetische Speicherstrukturen

prozesse

- Entscheidungs-

- Abrufstrategien

- Enkodierung

- "Rehearsal"

- Kontrollprozesse

Ständiger Austausch LZG

mit sensorischemSpeicher nach demMusterbekannt/unbekannt,wichtig/unwichtig

Wird Reiz erkannt, wird erim KZG mit neuenBestandteilenverknüpft und mit neuenbzw. zusätzlichenEnkodierungenim LZG gespeichert


Auditiver

InputSpeicher

Echoischer

(Echo)

Response-

Generator Output

nach Haber und Hershenson (1973) © Oswald1991/055



19

Semantischer LZS

Schema eines Vier-Speicher-Modells

Output

KZS

Sinnes-organe

sensorischeRegister

ResponseGenerator


VergessenEpisodischer LZS

Nach Bredenkamp & Wippich (1977) © Oswald1991/056

Vernetzung• Die einzelnen Gedächtnisfunktionen sind

• Bevor uns etwas bewusst wird, wird erstmal im Langzeitgedächtnis nach bereitsBekanntem gesucht

•


,nicht bewusst wahrgenommen (deswegenhat jeder nach einem Unfall etwas anderes„gesehen“)



20

Gedächtnis & Wahrnehmung„Jede neue Wahrnehmungsleistung

Gedächtnisses und in diesem Sinne ist unserGedächtnis unser wichtigstes Sinnesorgan“(Menzel & Roth, 1996, S.273)

Jede Handlun s- oder Verhaltenssteuerun


findet im Zusammenhang und im Abgleichmit der im Gedächtnis niedergelegtenVorerfahrung statt!

Vernetzung von Wahrnehmung undLangzeitgedächtnis (Beispiel)

Unvirestiät ist es eagl, in wlehcer Rienhnelfoge

die Bcuhtsbaen in eniem Wrot sethen, das enizgwcihitge dbaei ist, dsas der estre und lzeteBcuhtsbae am rcihgiten Paltz snid. Der Rsetknan ttolaer Bölsdinn sien und du knasnt es


torztedm onhe Porbelme lseen. Das ghetdseahlb, wiel wir nchit Bcuhtsbae für Bcuhtsbaeenizlen lseen, snodren Wröetr als Gnaezs.



21

Anderer Ansatz:


Levels of ProcessingCraik & Lockhart, 1972

Quelle: Schermer, 2002

Modellannahmen

• Keine unterschiedlichen Speicher, sondern einS eicher mit unterschiedlichenVerarbeitungsstufen

• Wenig tiefe Verarbeitung: sensorischeVerarbeitungsprozesse• Tiefe Verarbeitung: semantisch-kognitive

Verarbeitungsprozesse


• Abhängigkeit der Tiefe von: – Aufmerksamkeitszuwendung – Kompatibilität der Information mit der kognitiven

Struktur



22

Grunddimensionen des Gedächtnisses (1)

SensorischeGedächtnisse

Episodisch

Aufmerk-samkeitReiz

(Tagebuch)

Semantisch(Wissen)


© Oswald2004/215

c

Kurzzeit- undArbeitsgedächtnisse

Langzeitgedächtnisse

Langzeitgedächtnisse (1)

Semantisches

Langzeitgedächtnis

“

EpisodischesLangzeitgedächtnis

“


© Oswald1994/216

c

„ ,„



23

Grunddimensionen des Gedächtnisses (2)

SensorischeGedächtnisse

explizit

Intermediäres Gedächtnis

Aufmerk-samkeitReiz

p so sc(Tagebuch)

Semantisch(Wissen)

Prozedural(Bewegungs-

abläufe)Priming

(Bahnung)


mod. nach Oswald 2004/215d

Kurzzeit- undArbeitsgedächtnisse

Langzeitgedächtnisseimplizit

* retrospektiv/prospektivPerzeptuelles Gedächtnis

Langzeitgedächtnisse (2)• Das Episodische Gedächtnis enthält chronologisch geordnet, emotional

gefärbte Erinnerungen an Ereignisse der individuellen Lebensgeschichte.

• Im Semantischen Gedächtnis , dem Depot für allgemeines Faktenwissen,werden Schul- und Weltkenntnisse gespeichert.

• Das perzeptuelle Gedächtnis stellt bei den bewussten Gedächtnisfunk-tionen in der Hierarchie die unterste Ebene dar und bildet den Übergang zuden unbewussten Gedächtnisfunktionen. Es ermöglicht uns das Erkennen

von Gegenständen oder der Umgebung durch Einordnung inFamilaritätsurteile.

• Im Prozeduralen Gedächtnis finden sich die Programme für eintrainierteBewegungsabläufe.


• e m r m ng- e c n s an e s c um e n e c eres,wahrscheinlicheres Re-Identifizieren früher wahrgenommener Inhalte oderReizmuster. Priming kann definiert werden als die Erleichterung derIdentifikation oder Verarbeitung von Objekten infolge einervorangegangenen Wahrnehmung derselben („Bahnung “).

© Oswald1997/505



24

EpisodischesGedächtnis

SemantischesGedächtnis

ProzeduralesGedächtnis

Priming

„Langzeitgedächtnisse“

Speicherung von per-sönlichen Erlebnissenund Gefühlen.

Es enthält alle Daten undFakten, die der Menschbewusst erlernt hat.

Erlernte Bewegungsab-läufe, die der Menschohne zu überlegenabrufen kann.

Unbewusst wahrgenom-mene Zusammenhänge.


Beispiele:die letzte Urlaubsreise;die erste Liebe

Beispiele:Fremdsprachenkennt-nisse; 3 x 6 = 18

Beispiele:Fahrradfahren;Schnürsenkel zubinden

Beispiele:Eis ist kalt;das Kastanienblattgehört zum Baum

Quelle: DER SPIEGEL 42/2002, S. 197.

Kognitives Priming (1)

Priming = Bahnung, Förderung,Erleichterung

(auch im Sinne von unbewusst wahrgenommenenZusammenhängen)

Versuch:


„Ä“ „C“ „T“ „S“



25

Kognitives Priming (3)


Priming-Versuch

- Halten Sie Papier und Stift bereit!

- Beginnen Sie leise vor sich hinzuzählen!

- Wenn ich Sie auffordere, an etwasbestimmtes zu denken, schreiben Sie bitteauf, was Ihnen als erstes einfällt!




26


Alternative Darstellung

Gedächtnismodell nach Tulvingaus LV 710 – Einführung in die

Interventions erontolo ie




27

Langzeitgedächtnis

Intermediär ‐ Gedächtnis

Kurzzeitgedächtnis

Arbeitsgedächtnis(sprachlicher)

Abruf


Ultrakurzzeitgedächtnis

Umweltreize

episodischesGedächtnis

semantisches Gedächtnis

prozeduralesGedächtnis

PrimingperzeptuellesGedächtnis

Langzeitgedächtnis K o m p l e x e r e s G e

‐

Zentrale Exekutive

episodischer

ä c h t n i s m o d e l l : T u l

(sprachl.)Abruf


23 47

Kurzzeitgedächtnis

Arbeitsgedächtnis

w sc enspe cer

phonologische

Schleife

visuell-räumlicheSchleife

phonologische

Schleife

visuell-räumlicheSchleife

i n g : S P I ‐ M o d e l l

23 47



28

Taxonomie des Langzeitgedächtnisses

Langzeitgedächtnis

nicht-assoziativ assoziativ

Habituation Sensibilisierung

deklarativ/explizitnicht-deklarativ/

implizit

episodisch semantisch prozedurales Lernen Priming Konditionieren


retrospektiv

prospektiv

Fertigkeiten implizitesRegellernen

konzeptionell perzeptuell

operantklassisch

.Gedächtnis und




29

Wo „sitzt“ das Gedächtnis?• Es gibt kein separates

e c n szen rum, wo r nnerungenpermanent gespeichert werden …

• … Selbst wenn es keinen einzelnen


,

Gedächtnis nicht gleichmäßig über dasNervensystem verteilt

Quelle: Squire & Kandel, 1999; S. 79

Neuronale Aktivierung durchunterschiedliche Stimuli


Quelle: Pinel, J.P.J. (2003). Biopsychology 5th ed. Boston: Allyn & Bacon, p. 108.



30

(Bahnung)


Wie die Welt in den Kopf kommt

ScheitellappenVorrangigepisodischesGedächtnis Basalganglien

Prozedurales Gedächtnis

Limbisches System

ScheitellappenPriming und sensorische Speicherung

Anatomie des Gedächtnisses

SchläfenlappenEpisodischesGedächtnis

SchläfenlappenSemantisches Gedächtnis

KleinhirnProzedurales Gedächtnis

Auswahl für Langzeit-speicherungAmygdalaEmotionale Bewertung

von Gedächtnisinhalten


Quelle: DER SPIEGEL 42/2002, S. 197.

Das Gedächtnis des Menschen setzt sich zusammenaus vier Typen von Erinnerung. Sie sind in verschiedenenRegionen des Gehirns archiviert. Für die langfristigeSpeicherung von Sinnesreizen spielt daslimbischeSystem eine Schlüsselrolle: In dieser Schaltzentraleentscheiden Hippocampus und Amygdala, welcheInhalte ins episodische Gedächtnis gelangen.



31

Hippocampus und Amygdala„Das Portal zu unserem Gedächtnis“

– Alle neuen Informationen und Lerninhalte müssenauf ihrem Weg ins Langzeitgedächtnis zunächstdurch den Hippocampus

– Dort finden Bewertungs- und Kontrollprozesse statt – Der Hippocampus „entscheidet“, ob und wie etwas

gemerkt wird

„Der Mandelkern (Amygdala) als Kontrollinstanz


unserer e e“ – Jede Information und jeder Reiz, der den

Hippocampus durchläuft, wird emotional bewertetund mit bestimmten Gefühlen verknüpft

Gedächtnis & Hippocampus„Der Fall H.M.“

modalitätsspezifisch,

Abspeicherung...

Input

Output

Kurzzeit-

gedächtnis

Langzeit-

gedächtnis

. .

qualitätsspezifisch,

z.B. farblich

funktionsspezifisch,z.B. sprachlich


Hippocampus ... n en ewe genCortexbereichen

(modifiziert nach Scouville, Millner et al., 1957)

Konsolidierung



32

Gedächtnis & limbisches System

• Das limbische System besitzt direkte und indirekteAfferenzen zu Hippocampus und Neocortex

• Verantwortlich für die „Bewertung“ von Hirnprozessen

– Hat z.B. ein Verhalten positive oder negativeFolgen?

– Lässt sich ein intendiertes Ziel durch geplantesVerhalten erreichen?

– Lassen sich vorbewusste Wahrnehmungen zueinem sinnvollen Ganzen zusammenfügen?


• Die Ergebnisse dieser Bewertungen werden in denentsprechenden Hirnarealen niedergelegt

• Bewertungsvorgänge laufen zum größten Teilunbewusst ab


Quelle: DER SPIEGEL, Nr. 52/22.12.2001, S. 175.



33

Gedächtnis & Gefühle• Gefühle repräsentieren in „Kurzform“ die

Vorerfahrungen (Freude, Erregung, Ruhe,Angst...).

• Art und Stärke des begleitenden Gefühlsentspricht der Schnelligkeit und Tiefe der


.

• Verantwortlich ist hier wiederum daslimbische System und vor allem dieAmygdala

6.

Gedächtnis undNeurophysiologie


(auf der Suche nach der Gedächtnisspur)



34



Eine Theorie von vielen: Reverberierende Kreise als Gedächtnisgrundlage


Engramm = spezifisches Aktivitätsmuster von Neuronen © Oswald1997/464



35

Problem bei der Annahme von„reverberberierenden Kreisen“ als

„Gedächtnisengramm“

• Reverberierende Kreise können nicht die

Grundlage der dauerhaftenInformationsspeicherung sein

• weil z.B. tiefe Narkose und Unterkühlung, die zueinem Verschwinden des Hirnstrombildes führenkönnen, ebenso akuter Sauerstoffmangel (Hypoxie)und selbst Elektrokrampfschocks die


Langzeitspeicherung nicht beeinträchtigen.• Folgerung: Das „Engramm“ muss somit strukturellvorliegen

2 unterschiedliche Systeme

• Nicht deklaratives Gedächtnis (Kurzzeit ) – Habituation/Sensitivierung von Synapsen

(synaptische Plastizität, Bahnung)

• Deklaratives Gedächtnis (Langzeit ) – “


„ im Zellkern)



36

Habituation von Synapsen

Beispiel:

• Beinbeugereflex derKatze schwächt sich beiwiederholter Stimulationab



Sensitivierung von Synapsen





37

Neubildung von Synapsen



Gene undrozesse r as

Langzeitgedächtnis





38

Belege für die

Konsolidierungs-Hypothese

• nter erenz- xper mente• Hemmungs-Experimente

• Elektroschock-Experimente

• RNS/DNS-Experimente• Kannibalismus-Experimente


• Hell/Dunkel-Angst-Experimente• Puromycin-Experimente

• Puromycin-Kinder

Gedächtnis-Hemmungen

1. retroaktive oder rückwirkende Hemmung2. proaktive Hemmung. n c e s- o er sc e

Hemmung4. assoziative oder reproduktive Hemmung5. ekphorische Hemmung6. affektive Hemmung


Hemmungen werden durch interferierendeErregungsprozesse erklärt.

© Oswald1997/485



39


1. retroaktive oder rückwirkende Hemmung:Lernen und Behalten eines zuerst gelernten Stoffes werden durchLernstoffe, die später eingeübt werden, behindert. Dies lässt sichbesonders dann beobachten, wenn der zweite Lerninhalt mit dem erstenLerninhalt Ähnlichkeiten aufweist.

2. Proaktive Hemmung: Zuvor gelerntes Material erschwertdas Lernen und Behalten eines nachfolgenden Materials

3. Ähnlichkeits- oder RANSCHBURGsche


Beispiel: Einer Person wird eine Serie von Zahlen

dargeboten. Je mehr sich die Zahlen voneinander unterscheiden, destobesser können sie wiedergegeben werden.


4. assoziative oder reproduktive Hemmung:Ein Gedächtnisinhalt, der bereits mit einem anderen assoziiert ist,kann nur sehr schwer mit einem neuen verbunden werden

5. ekphorische Hemmung: die Reproduktion eines alten

Lernstoffs wird durch einen der Reproduktion vorausgehenden neuenLernprozess beeinträchtigt

4. affektive Hemmung: die Reproduktion neuer Lerninhalte


wird durch eine zwischen Einprägung und Reproduktion vorkommendestarke affektive Erregung beeinträchtigt.



40

Elektroschock-Experimente• In ECS*-Experimenten erhält das Versuchstier

elektrischen Strom zwischen zwei Elektroden anden Schläfen für ca. 01.sec (ca. 500mA)

• Je zeitlich näher der Lernvorgang vor dem ECS,desto schwieriger die Reproduktion bis hin zurAmnesie


• Jedoch: keine Effekte mehr bei einem Intervallzwischen Lernvorgang und ECS von > 1 Stunde

*ECS = electroconvulsive shock

Regenerations-Experimentemit Planarien

• w(Licht/Stromstoss) bzw. instrumentell(T-Labyrinth) konditioniert

• Planarien werden in der Mitte geteilt

•


beide Teile gleich

McConnel & Kimble, 1959



41

Klassisches T-Labyrinth(Platzlernen vs. Richtungslernen)


Quelle: Brickenkamp (1986), S.312 © Oswald1992/208

Kannibalismus-Experimentemit Planarien

• KonditioniertePlanarien werden

an unkonditioniertePlanarien verfüttert

• Gefütterte Planarienverhalten sich wie


konditioniertePlanarien

McConnel, 1962

FAS, 11.12.2005, S.85



42

Hell/Dunkel-Angst –

Experimente von Ungar (1970)• - -

Angst umkonditioniert

• Es bildet sich ein Peptid aus 15Aminosäuren acht verschiedener Typen(„Skotophobin“ genannt)


• Das Gehirn der getöteten Tiere wirdanderen Tieren ins Gehirn gespritzt

Puromycin-Experimente

• Puromycin (auch Purimycin) hemmt dieProteins nthese

• An Tieren wird durch Gabe von Puromycin die

Ausbildung von Langzeitgedächtnisleistungenverhindert.

• Kinder wurden früher mit Puromycin bei


.in der Schule mehrere Wochen nichts mehrmerken.

• (Puromycin wird heute aufgrund toxischer Eigenschaften nicht mehr bei Menscheneingesetzt)



43

Doppel-Helix-Struktur der DNS


Diagramm der Doppel-Helix-Struktur der DNS (nach Watson und Crick modifiziert).Links: Wasserstoff-Brücken zwischen den Basen zweier Nucleotid-Ketten.A: Adenin; T: Thymin; C: Cytosin; G: Guanin; S: Desoxyribose;P: Phosphat. Aus: Ganong, 1972, nach Birbaumer, 1975, S. 155

© Oswald1997/461

Proteinsynthese

an einemDNS-Strang

gebildeterRNS-Strang

DNS

RNS

Aminosäure

aktivierendesEnzym

Triplet-Code für

Messenger RNS A1A2A3A4

Peptid-

kette

Kettenaufspaltung


Schematische Darstellung der Proteinsynthese. Die Nucleinsäuren sind durch Linien mitvielen kurzen Ausläufern (individuellen Basen) dargestellt. Aus: Ganong, 1972, nachBirbaumer, 1975, S. 156

RNS-AminosäurekomplexA4

© Oswald1997/462



44

(1) Räumlich-zeitliches Muster neuronaler Impulse an der Zelle

(2) Anhaltende neuronale Aktivität mit einem bestimmten Muster

(3) Kritische Änderungen der cytoplasmatischen Konzentration einer Effektor-produzierenden Substanz

Derepressor-Hypothese

(4) Inaktivation eines Repressors im Kern

(5) Ausschüttung von Operatorsubstanz in die DNS

(6) Koordinierte Aktivität des Operons (Strukturgen + Operator) in der DNS

(7) Synthese einer neuen Messenger-RNS


(9) Produktion eines neuen Proteins am Ribosom

(10) Dem Effektor entsprechende Aktivität

(11) Änderung der neuronalen Reaktivität auf das spezifische zeitliche Muster

,

1967, nach Birbaumer,1975, S. 157

© Oswald1997/463

Gedächtnisfunktionen

extrinsischAssoziationen

elektrophysiologische

Sofort-Gedächtnis Kurzzeit-Gedächtnis Langzeit-GedächtnisWahrnehmung

Erregung biochemischer Prozess biochemischer Zustand


Schema der Gedächtnisfunktionen

intrinsisch

elektrophysio-logischeErregung

Reproduktionen

-

© Oswald1997/465



45

7.Vergessen

&


„ a se memory

2 Arten von Gedächtnisfehlern

• Vergessen – Etwas, das wir gelernt haben ist nicht mehr

verfügbar

• Falsche Erinnerung (false memory) – Wir erachten einen nicht gelernten Inhalt für

elernt; d.h. wir lauben, uns an etwas zu


erinnern, das wir in Wahrheit niemals gelernthaben.



46

Welche Aussage ist richtig?1. Alles, was erlernt worden ist, wird permanent im

Gedächtnis es eichert und wenn leich eini e Details

unter normalen Umständen auch nicht mehr abrufbarsind, so lassen sie sich letztlich doch durch Hypnoseoder andere spezielle Techniken ins Gedächtniszurückrufen.

2. Einige Details, die erlernt worden sind, können fürimmer aus dem Gedächtnis verschwinden und selbst


mit Hilfe von Hypnose oder anderen speziellenTechniken nicht mehr abrufbar sein, weil die Informationeinfach nicht länger präsent ist.


Vergessen

• Ver essen setzt voraus, dass ein Inhalt

einmal gelernt wurde und

• damit im Langzeitgedächtnis gespeichertwurde und• dabei eine Gedächtnisspur (Engramm)


• d.h. eine Veränderung im anatomischen-

physiologischen Substrat desOrganismus



47

Theorien des Vergessens

1. Vergessen = Spurenzerfall (abhängig von Zeit)

2. Vergessen = Spurenveränderung („Gestaltschließung“)

3. Vergessen = Nicht wieder Finden4. Vergessen = Verdrängung (abhängig vom Emotion)

5. Vergessen = Interferenz


© Oswald1998/518

Vergessen als Interferenz:(Jenkins und Dallenbach 1924)

Prozentsatz der ver essenen sinnfreien Silben als Funktion von Zeit und Bewusstseinszustand:

Behaltensintervall1 2 4 8 Stunden

________________________


wach 54 69 78 91schlafend 30 46 45 44

© Oswald1997/487



48

Übung: Merken Sie sich folgende Sätze



Definition

• „In der allgemeinen Bedeutung beziehts c a sc e r nnerung au ms n e ndenen wir positive definitive Erinnerungenan Ereignisse haben

• … welche wir nicht wirklich erlebt haben“(Schirmer, 2006, S. 177.)




49

Loftus & Pickrell 1995: „lost-in-the-mall“• Angehörige schildern 3 Episoden aus der Kindheit

er

• Eine zusätzliche Episode wird hinzugefügt – Verlorengehen über eine längere Zeit

– Weinen

– Hilfestellung durch eine ältere Frau


– e ervere n gung m t er am e

• Der VP werden alle 4 Episoden schriftlichvorgelegt. Sie soll angeben, an welche der 4Episoden sie sich erinnern kann.

Ergebnisse

erlebten Ereignisse erinnern

• 29% der VP erinnern sichfälschlicherweise an die „lost-in-the-mall“Episode




50

Erklärungsversuche (1)Fuzzy-Trace-Theorie (Brainerd & Reyna, 2005)

• Bewusstes Erinnern (recollection): – Sensorische Oberflächen- und Kontextmerkmale

– verbatim traces

• Erinnern aufgrund von Vertrautheit:


– e eu ungs ezogene, re a ona e n orma onen

– gist traces

Erklärungsversuche (2)

“ “ „ „

• Parallele Speicherung

• Dissoziierter Abruf

• Entgegengesetzte Beurteilung


• Entwicklungsbezogene Variablilität



51

Übung (Teil II)• Welcher Satz haben Sie bereits gelesen?

• Welcher Satz ist neu?



.Mnemotechniken




52

Förderung von Gedächtnisleistungendurch Verbesserung der...

• Wahrnehmung, Aufmerksamkeitund Konzentration

• Enkodierun


• Abrufmöglichkeiten © Oswald1998/519

Mnemotechnische Hilfen

. se s r c en

2. Gedächtnistafel3. Loci-Methode4. Zahlencodes


5. SQRRR



53

Mnemotechnische Hilfen (1)Eselsbrücken

• Ein Anfänger der Gitarre hat Eifer

• Mein Vater erzählt mir jeden Sonntagunzählige neue Probleme

• Ladies refer men


Gedächtnistafel 1 © Oswald1997/476




54

Gedächtnistafel 2 © Oswald2001/477


LOCI-Methode• In der Loci-Technik wird für jeden Begriff ein eigener Platz reserviert, quasi

Variablen geschaffen, die mit verschiedenen Inhalten belegt werden können.

• Diese Variablen liegen in einer übergeordneten, fixen Struktur, sodass esmö lichwird bei der Wieder abe die enaue Reihenfol e einzuhalten

, .

• Die fixe Struktur, von der vorher die Rede war, kann ein wohlbekannter Wegsein, aber auch ein Raum. Es muss im zweiten Falle nicht unbedingt ein realerRaum sein. Man kann sich selbst seinen eigenen Raum schaffen, dies muss

jedoch in größtmöglicher Detailgenauigkeit geschehen.

• Bei beiden Varianten ist es notwendig, ganz eindeutige Plätze auszuwählen, wospäter die zu merkenden Dinge abgelegt werden können. Zusätzlich könnteman diesen Plätzen noch Nummern zuweisen. Anschließend kann man auf diegeistig vorbereiteten Plätze das zu Merkende ablegen; besonders günstig ist es,


erst gedanklich ablegt.

• So wird „Platz gespart“ und man erinnert sich obendrein noch leichter. Man kannden Weg oder das Zimmer immer wieder benutzen, quasi neu „beschreiben“.

www.wikipedia.de



55

Der Zahlencode nach REVENTLOW (1844)In seiner vereinfachten Form mit nur einem Buchstaben

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

l t n m r s b f h g

Beis iele: 3 2 7 MaNuFaktur


6 0 4 BoLeRo © Oswald1997/488

Der Zahlencode nach ZIELKE (1966)Ersatzkonsonanten und Gedächtnisstütze

1 -- t, d e i n Abstrich bei t und d-- , ,

z w e i Linien bei x3 -- m, w d r e i Abstriche bei m, w = umgekehrtes m

4 -- q, r in lateinischen Sprachen: 4 = quattro, quatre5 -- s, sch 5 und s sehen ähnlich aus6 -- b, p 6 und b sehen ähnlich aus7 -- f, v 7 und f sehen, vor allem handgeschrieben,ähnlich aus8 -- ch, h ch und h kommen im Wort acht vor


9 -- g, k 9 und g sehen ähnlich aus0 -- z, 10 kommt in dieser Reihe zuletzt

© Oswald1997/489



56

Die SQRRR - Methode

SURVEY Überblick gewinnen, durchsehen

QUESTION Fragen

READ Lesen

RECITE Aufsagen, in Erinnerung rufen,


REVIEW Repetieren, nochmals aufsagen

© Oswald1997/490

.

KlassischeGedächtnisforschun




57

Reproduktive Gedächtnisforschung

„künstlichem“ Lernmaterial

• Annahme eines einheitlichenGedächtnisspeichers

• Interesse an der Erinnerun vor


eingeprägten Lernmaterials

METHODEN derGedächtnisforschung

1. LERNMETHODEN – Erlernun smethode: wie viele Wiederholun en

sind notwendig bis der Lehrstoff fehlerlosbeherrscht wird?

– Ersparnismethode: wie viele Lerndurchgängekann man sich nach einer Wiederholung sparen?

– Methode der Gedächtnisspanne: wie vieleEinheiten z.B. Zahlen können bei einer


festgelegten Zahl von Lerndurchgängen gemerktwerden

© Oswald1997/482



58

METHODEN der

Gedächtnisforschung2. REPRODUKTIONSMETHODEN• ,

Elemente einer dargebotenen Reihe gemerktwurden.

• Methode der Hilfen: Einer Person wird Lernstoffdargeboten. Nach einem oder auch mehrerenDurchgängen beginnt die Person mit der Wiedergabedes Lernstoffs. Dabei wird festgehalten, wie oft ihr


dabei geholfen werden muss, bis die Wiedergabefehlerfrei gelingt;

© Oswald1997/482

METHODEN derGedächtnisforschung

2. REPRODUKTIONSMETHODEN• Treffermethode: Silben werden paarweise dargeboten, überprüft

wird die Trefferquote, wenn der zweite Paarling abgefragt wird.

• Rekonstruktionsmethode: Eine VP hat die Aufgabe Elemente(z.B. Zahlen) in einer bestimmten Reihenfolge zu lernen. Diegleichen Elemente werden ihr später in veränderter Folgeerneut dargeboten. Aufgabe ist es, die ursprünglich gelernteReihenfolge wieder herzustellen (zu rekonstruieren).


• Wiedererkennungsmethode: überprüft, wie viele Elemente einerdargebotenen Reihe rekognisziert werden können. (DieLeistung beim Wiedererkennen ist im ø dreimal so hoch wiebeim Reproduzieren.)

© Oswald1997/482



59

Vergessenskurve nach Ebbinghaus

100 Zahl der behaltenen Worte in %

40

60


0 1 2 3 4 5 6 7Tage

0

20

© Oswald1997/471

Lern- und Vergessenskurve (Ebbinghaus)

100Zahl der behaltenen Worte in %

40

60 Vergessenskurve

Lernkurve


0 1 2 3 4 5 6 7Tage

0

20

© Oswald1997/472



60

Lernzuwachs durch Wiederholungslernennach Ebbinghaus

100

44%

58% 69%

76,5%


0 1 2 3 4 5

Vergessenskurve

Lernkurve

6

0

25%

80%

100%

Vergessensverlauf in Abhängigkeit zumInhalt

Regeln

40%

60%

Gedichte

Prosa


0 5 10 15 20 25 30Tage

0%

20% Sinnfreie Silben

© Oswald1991/136



61

80%

100%

Verlauf des Vergessens von Farben, FormenZahl-Buchstabenkombinationen im Verlauf von 8 Wochen

40%

60%

Farben

Formen


0 7 14 21 28 35 42 49 56Tage

0%

20%

Quelle: Homolka, 1952

Zahlen/Buchstaben

© Oswald1991/135

Eine Unterteilung der Übung bis zur fehlerfreienReproduktion durch Pausen r e d u z i e r t dieAnzahl der notwendigen Wiederholungen.

B e i s p i e l :,

die an ........ 3 6 12

aufeinanderfolgenden Tagen jedesmal 8x 4x 2xgeboten wurden, waren dieTrefferzahlen 18 39 53


Bei gleichem Lernaufwand (24 Wiederholungen) wurdealso bei verteilter Übung mehr gelernt.

© Oswald1997/486



62

Begründung:Die Zuflusskapazität in das Dauergedächtnis

Ein langsameres Lerntempo ist bei wenig

redundantem Material günstiger.

ist auf ca. 0.6 - 0.7 bit pro Sekunde begrenzt.

Beispiel:X E R M U R

6 Buchstaben zu e 5 bit n=32 er eben 30 bit.


Gilt dies auch für das WortMUTTER? © Oswald

1997/483

Jede Vergrößerung des Lernmaterials bedingteine überproportionale Steigerung des Lernaufwands

50

60Anzahl der nötigen Wiederholungen

20

30

40


0 10 20 30 40 50

Länge der Silbenreihe

0

10

© Oswald1997/473



63

RESTORFF-Effekt:

LAF - RIG* - &

DOK - PÄR89 - 46

-ZUL - DAP


-TÖG - FEM

© Oswald1997/484

RESTORFF-Effekt:

Dieser Begriff bezeichnet den Behaltensvorteilstrukturell ausgezeichneter Glieder einesLernstoffs. Unterscheiden sich die Elementeeiner Lernreihe in ihrer Materialartvoneinander, so werden diejenigen Glieder,welche sich ihrer Art nach von der Mehrzahlder anderen abheben, besser behalten als


e en gen e er, we c e rer r nac erMehrzahl der anderen gleichen.



64

Positionseffekt

40Durchschnittliche Anzahl an Fehlern

sinnfreie Silben

nach Postman und Rau, 1957

10

20

30sinnvolle Wörter


1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 120

Position innerhalb der Liste © Oswald1997/474

Reproduktion vs. Wiedererkennen

70Behaltene Silben in %

nach A. Miler, 1960

20

30

40

50


5 sec 1 h 2 h 6 h 4 Tage 14 Tage0

10e erer ennen

Reproduktion

Zeit nach dem Lernen © Oswald1997/475



65

Was besagen diese Kurven?

• Wir lernen am Anfan sehr viel dann immerweniger

• Wir vergessen am Anfang das meiste wieder,dann weniger


Was besagen diese Kurven?

• Effekt der verteilten Übung (Baddeley, 1986)„Bei einem vorgegebenen Lernstoff ist es besser, die

verteilen als sie in einem einzigen Lernblockzusammenzufassen“

• „Intervall-Lernen“ nach Landauer und Bjork (1978):Einzelne Testpunkte werden bereits nach kurzer Zeitwieder überprüft, je besser ein Punkt gemerkt werden


, – bei nicht Erkennen wird der Darbietungsabstand wiederverkürzt.



66

Bewertung der klassischenGedächtnisforschung

Wissenschaft mit experimenteller Ausrichtung

Contra:• Verwendung sinnloser Silben stellt

grundsätzlich falschen Zugang dar


• Mechanisches Lernen• Belege für verschiedene Gedächtnisspeicher

10.Alterung




67

Wo altern wir im Gedächtnis ?

• Ein Nachlassen von Gedächtnisleistungen abdem 50 Lebensjahr (ca. 25% bis zum 75.Lebensjahr) sowie bei Demenzen gilt alserwiesen.

• Gleichzeitig verlieren wir dieÜberträgersubstanz Acetylcholin


- die sensorischen Speicher,

- die dynamischen Kurzzeitfunktionen,

- der episodische Langzeitspeicher.

Konsequenzen• Verkürzte Bearbeitungszeit ...

• .... im Kurzzeitspeicher

• ... in den sensorischen Speichern

• Verlangsamte Suchprozesse bei ...• .... Aufnahme,• .... Bearbeitung und

• .... Wiedergabe

• Oberflächlichere Informationsverarbeitun


• Unsystematische Organisation imDauergedächtnis

• Probleme beim Abruf



68

Erklärung (1)• Das Kurzzeit-Gedächtnis entspricht unserem

• Es umfasst bei Jugendlichen ca. 10 Sekunden

• Der Umfang reduziert sich mit zunehmendem Alterauf bis zu 5 Sekunden

• 100 – 160 bit entsprechen einem normalen


deutschen Satz (im Kurzzeit Gedächtnis)• 7 bit einem normalem Wort

Gegenwartsdauer in Sek.

Kapazitätsveränderungen desKurzspeichers mit dem Alter

5

10


0 20 40 60 80

Alter in Jahren

0

© Oswald1991/130



69

Erklärung (2)• D.h. Ältere haben nur noch ca. 5 SekundenBewusstseinsspanne

• Ein Satz dürfte nur noch 80 bit lang sein• Eine Telefonnummer nur noch maximal 5 Ziffern

lang• Darum verstehen Ältere uns so schlecht und

werden misstrauisch: Der Anfang des Satzes istschon ver essen, das Ende noch nicht es rochen


• Wenn wir älter werden, vergeht die Zeit zwischenWeihnachten und Ostern immer schneller.• (Übrigens auch im Urlaub !)

Selbstversuch

• Im Zug gerade auf das Fenster schauen

• Das Fenster mit den Händen begrenzen• Wie schnell „läuft“ die Landschaft vorbei?

• Das Fenster mit den Händen halbieren


• as pass er m er an sc a



70

Hypothesen zur Alterung

von Gedächtnisleistungen• Acethylcholinhypothese: Transmittermangel

• Kapazitätshypothese: reduzierter Umfanggleichzeitig verfügbarer Informationen

• Verarbeitungshypothese: schlechtereEncodierung

• Tempohypothese: verlangsamte Aufnahme und


• Abrufhypothese: beeinträchtigte Suchprozesse

• De-Differenzierungs-Hypothese © Oswald1998/522

"Alternde"Gedächtnisprozesse:

- die Wahrnehmung

- das Bearbeitungstempo- die Tiefe der Speicherung-


© Oswald1994/334



71

Gedächtnisveränderungen

im höheren Lebensalter

• Verkürzte Bearbeitungszeit ...... in den sensorischen Speichern.... im Kurzzeitspeicher

• Verlangsamte Suchprozesse bei ....... Aufnahme, Bearbeitung und Wiedergabe

• Oberflächlichere Informationsverarbeitung


• Probleme beim Abruf

© Oswald1991/167

a

Konzentration

Kurzzeitgedächtnis

Dedifferenzierung psychischer Funktionenmit dem Alter

ss ge

Funktionen

-

arbeitungstempo

logisches Denken

Wissen


"kristallisierte"Rechenfähigkeit

darüberbis 80 Jahrebis 25 Jahre

© Oswald1994/027a



72

" "Höhe der

Veränderung kognitiver Leistungenmit dem Alter

r s a s er e

"flüssige"

Funktionen


Lebensalter

30 60 90 © Oswald1994/028

a

Konstanz, Individualität undUnterschiedlichkeit kognitiver Leistungen

• Kognitive Leistungen sind intraindividuellrelativ konstant.

• Zwischen Alterskohorten bestehen jedochgroße interindividuelle Unterschiede.


-gene intraindividuelle Veränderungen, jedochkleiner als die interindividuellen Unterschiedeinnerhalb einer Kohorte. © Oswald

1998/523



73

Intelligenz (MW) und Alter im HAWIE


nach Tewes, 1991, S.86-103 © Oswald1994/025a

Intelligenz (MW & SD) und Alter im HAWIE


nach Tewes, 1991, S.86-103 © Oswald1994/025a



74

11.

Gedächtnisstörungen,Demenz


Gedächtnisstörungen

• Störungen der Einspeicher- undonso erungssys eme

• Störungen der Ablagerungssysteme undmateriell- und modalitätsspezifischeDefizite

•




75

DEMENTIA: Reversible Ursachen

D = Drogen- und / ArzneimittelvergiftungenE = Emotionelle StörungenM = M etabolische und endokrine StörungenE = E rkennen mit Augen und OhrenN = Nahrungsaufnahme fehlerhaft (Mangeldiät)

und NormaldruckhydrozephalusT = Tumoren, Toxine und Traumen


I = InfektionenA = Atherosklerose

Aus: Meier-Ruge, 1987, S.163 © Oswald1994/347

ICD-10 Forschungskriterien (1993) Demenz

• Krit. G1: Der Nachweis einer Demenz eines spezifischenSchweregrades erfordert das Vorhandensein jeder

» G1.1: Gedächtnisbeeinträchtigung » G1.2: Nachlassen der intellektuellen Fähigkeiten

» G1.1 und G1.2 verursachen eine objektiv nachweisbareBeeinträchtigung der alltäglichen Aktivitäten mit folgendenSchweregraden: leicht, mittel, schwer.

• Krit. G2: keine Bewusstseinstrübung • Krit. G3: Verschlechterung der emotionalen Kontrolle , des


Sozialverhaltens oder des Antriebes /der Motivation • Krit. G4: G1 besteht wenigstens sechs Monate

ICD: International Staticical Classification of Diseases and Related Health Problems. WHO© Oswald

1996/350



76

DSM-IV Demenzkriterien

• Krit. A: Gedächtnisbeeinträchtigung (Kurz- und Langzeitgedächtnis-störungen)• Krit. B: Mindestens eines der folgenden Kriterien muss erfüllt sein:

• B1: Beeinträchtigung des abstakten Denkvermögens

• B2: beeinträchtigte Urteilsfähigkeit

• B3: Störungen der höheren kortikalen Funktionen (Aphasie,Apraxie, Agnosie )

• B4: Persönlichkeitsveränderung

• Krit. C: A und B wirken sich eindeutig auf die Aktivitäten des täglichenLebens aus

• Krit. D: Die o.g. Störungen treten nicht nur während eines Delirs auf


.

• E1: Nachweis eines spezifischen organischen Faktors• E2: Ausschluss von nicht organischen psychischen Störungen• Schweregrad: leicht, mittel, schwer

DSM: Diagnostic and Statistical Manual of Mental Dissorders

Nach DSM-IV (American Psychiatric Association, 1994)

© Oswald

1995/349

Veränderungen bei Alzheimer-Patienten

• Spezifische Ausfälle im Episodischen

Gedächtnis und im Langzeitgedächtnis für neueInformationen (Konsolidierungsstörungen)

• Deutliche Veränderungen im Frontalhirn (tau-Proteine sowie im Limbischen S stem Beta-4


Amyloide), Verlust an Acetylcholin und„Spaghetti-Bildung“



77

Gedächtnis und Alzheimer

Die Alzheimersche Krankheitbeginnt regelhaft mitGedächtnisstörungen.Dies hat seine Ursache inder Reihenfol e derDegeneration, die imlimbischen System beginntund früh im Verlauf denHypocampus schädigt, derfür das episodische Neu-gedächtnis unersetzlich ist.


Quelle: geriatrie praxis österreich, 1/2002, S. 28.Grapik: DER SPIEGEL 1/2001, S. 152.

Neuronenverlust und Symptome


Quelle: Markowitsch, 1999



78

.Gedächtnis und

Trainin


Übung:

Versuchen Sie in Kleingruppen…

• theoriengeleitet

• Inhalte und• Übungsformen

• für ein Gedächtnistrainingsprogramm zu


entwickeln (Stichpunkte)



79

Förderung von Gedächtnisleistungendurch Verbesserung der...

• Wahrnehmung, Aufmerksamkeitund Konzentration

• Enkodierung•


Sind dynamische Gedächtnisleistungentrainierbar?

• Lassen sich fluide Gedächtnisfunktionentrainieren?

• Lässt sich die Informationsverarbeitungs-geschwindigkeit trainieren ?• Haben kognitive Leistungen auch im


• Verfügt unser Gehirn über eine

Reservekapazität ? © Oswald1998/524



80

Sind dynamische

Gedächtnisleistungen trainierbar?

Baltes et al.: Testing the Limits:- Erfassen der maximalen Leistung nach Training

Baltes et al.: Penn-State-Adult-Developm.and Enrichm. Project:- Fluide Komponenten sind in bestimmten Grenzen trainierbar

Kliegl et al.: Testing the limits mit loci Methode:- Ältere: Statt 7±2 durchschnittlich 13- Jüngere: Statt 7±2 durchschnittlich 24

Oswald et al: Testing the limits mit ZVT:- Kranke: kommen auf Anfangsniveau der Gesunden


-

Fazit: Hohe Plastizität bei eindeutiger altersabhängiger Begrenzung

© Oswald1998/525

Informationsverarbeitungsgeschwindigkeitbei täglicher Übung

40

30

35

S e k u n d e n

m =


25

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16

Übungstage

o ne =

OPS: Hirnleistungsstörungen © Oswald1994/098a



81

Hirnleistung bei normalem und

pathologischem HirnalternZNS-Leistung Lebensalter

100

50

20 40 60 80 100 120

Reserve-

%

normalesAltern

Kapazität


Nach Meier-Ruge (1988)

0

© Oswald1991/029a

Trainingseffekte und Neurophysiologie


Quelle: Der Spiegel, 20/06



82


Quelle: Der Spiegel, 17/2008

Bedingungen der Erhaltung und Förderung vonSelbständigkeit im höheren Lebensalter (SIMA)


Dieses Forschungsprojekt wird durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert

© Oswald1996/380



83

Das SIMA-Forschungsdesign1. Experimentelle Überprüfung

folgender Maßnahmen auf die Erhaltung von Selbstständigkeit:- Kompetenztraining,- Gedächtnistraining &- syc omo or sc es ra n ng

2. Die Inhalte:- Gedächtnis Training: Verbesserung der nachlassenden Leistungen- Psychomotorisches Training: Verbesserung der Wahrnehmung, derBewegung und des Gleichgewichts

- Kompetenz Training: Fit sein und bleiben im Alltag

3. Zufallseinteilung* in sechs verschiedene Trainings-Gruppen + Kontrollgruppe(ohne Training):


- ompetenztra n ng

- Gedächtnistraining- Psychomotorisches Training*- Kompetenz- + psychomotorisches Training*- Gedächtnis- + psychomotorisches Training* *Nur bei denen, die medizinisch durften !

0 6

0,8

Kognitiver StatusGedächtnis- und Motoriktraining vs. Kontrollgruppe

-0,2

0

0,2

0,4

,

W e r t K o g n i t i v e L e i s t u n g

Gedächtnis+Psychomotorik


-0,6

-0,4

1991 1992 1993 1994 1995 1996

z Kontrollgruppe < .

(Globalkonstrukt Kognitiver Status: fallende Fallzahlen; lineare Regression) © Oswald1997/1356

a



84

Kognitiver StatusGedächtnis- und Motorikgruppe vs. Kontrollgruppe

2

z-WertKOG,konstanteN

1

0

-1


Jahr

199619951994199319921991

-2

Treatmentgruppe

Kontrollgruppe

Gedaecht.+Sport

© Oswald2001/103

7

W.D.Oswald (Hrsg.)

Gedächtnistraining

2. AuflageGöttingen 2001


-



85

Gedächtnistraining –Grundkonzept (1)•

Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit

• Üben von spezifischenGedächtnisfunktionen

• Vermitteln und Üben von Mnemostrategien


• Vermitteln von Wissen überGedächtnisprozesse (Meta-Memory)

Gedächtnistraining –Grundkonzept (2)

•

kognitiver Aktivierung

• Wechsel von An- und Entspannung• Anregung zur täglichen Aktivität

• Soziale Aktivierung




86

Gedächtnistraining – Übersichtsplan (1)

1. Einführungsstunde2. Aufmerksamkeit und Konzentration I3. Aufmerksamkeit und Konzentration II4. Einführung in das Gedächtnismodell5. Informationsverarbeitung6. Sensorische Speicher und Wahrnehmung7. Kurzzeitgedächtnis I


.

9. Langzeitgedächtnis10. Mnemostrategien, Namen

Gedächtnistraining – Übersichtsplan (2)

11. Mnemostrategien, Zahlen12. Reine Übungsstunde I13. Audiovisuelles Gedächtnistraining14. Abrufstrategien15. Übungsstunde zur SQ3R-Methode16. Reine Übungsstunde II17. Automatisieren von Handlungen


.19. Visuelle Gedächtnishilfen: z.B.

Gedächtnistafel20. Abschlusssitzung



87

Ablauf einer Gruppenstunde

- Beginn mit Psychomotorikteil. Dauer: ca. 20-30 Min.

-1. Mündliche Aufwärmübung (reihum oder auf

Zuruf). Dauer: ca. 5-10 Min .

2. Theoretische Einführung in das Thema derStunde. Dauer: ca. 15 Min .

3. Pause: Entspannung oder Gymnastik. Dauer:


ca. n.

4. Praktische Übungen, schwerpunktmäßig zuvorher besprochenen Themeninhalten. Dauer: ca. 45-60 Min.

Aufbau des „Leitfadens“ für dieeinzelnen Gruppenstunden

• u z u wÜbungsziele

• Ablaufschema

• Benötigte Materialien


der Gruppenstunde (für Theorieteilund praktische Übungen)



88

Aufgaben des Gruppenleiters

• Wissen zur Funktionsweise des Gedächtnisses undaltersbedingter Veränderungen der geistigen

,• hierzu die Erfahrungen der Teilnehmer aufzugreifen,• diese Erfahrungen unter dem Schwerpunktthema der

jeweiligen Stunde zusammenzufassen und zu integrieren,• Gedächtnisstrategien zu vermitteln und gemeinsam

einzuüben;• Anregungen für die Umsetzung dieser


Gedächtnisstrategien zu bieten und die bertragung auf

den individuellen Alltag der Teilnehmer zu fördern,• leistungsorientierte Tendenzen zugunsten einer eher

spielerisch, humorvollen Gruppenatmosphäreabzufangen.

Die Farb-Wort-ÜbungstafelDie Aufgabe besteht darin, die Farben der Worte so rasch wie möglich laut

auszusprechen. Dabei sollte man jeden Tag immer schneller werden!




89

Warenkorb A


Aus: Oswald (1995). Gedächtnistraining, S. 229Nach: Fleischmann 1983 (NAFÖ)

Warenkorb B


Aus: Oswald (1995). Gedächtnistraining, S. 229Nach: Fleischmann 1983 (NAFÖ)



90

BROT

INHALT DES WARENKORBS:

MILCHORANGEN

STREICHHÖLZER


WÜRSTEZUCKER

Nach: Fleischmann 1983 (NAFÖ)

Suchen und unterstreichen Siedas verborgene Wort!

SEIL EIJDLKSIELSNLFLIESKJDEPOIESLEKAJKIES

PFAU FEJKDAUSKTUAFPEFFEIJDWJAUDHKJPAFEAUE

FEHLER FHJEDNEFEHLDLKEMNDJEHAJELELKFEHLERIE

TANZ NSZAHWKJHDZAHEKJNDZNATTENWHIDJWUASJE

BLUME GUEKSJBLUMSDEJIEMULBESTWIUDBLUNSEMDW

AMPEL DKWJLAMEPWKSLAMNEAMPELSKJWISWQAMBESK

WITZ WIUEDLJSITZELKJZTIWISENDUWIZTDKJWIAK


MENSCH MENDJAELSKSCHENSLKHCSNEMESERNKDWLMEN

WORT KDPWPORTWJDKHWJDTROWNDNKLWOERSTLKEDM

LAUNE FHEJAUNWNBRMNDLAUNEDEKLSOWPKAÖUALENS



91

AutobahnraststätteBad Kühlun sborn5 km


Nächste Tankstelle: 38 km©

Oswald1998

(S.271)

Gedächtnis – Grundübungmit Hilfe der Tageszeitung

1. So schnell wie mö lich alle a“ und n“eines Artikels anstreichen!

2. Einen Text auf dem Kopf stehendlesen (die Zeitung um 180° drehen!)

3. Nach der Lektüre das Wichtigste in


Stichworten notieren!

4. Am Abend Übung 3 wiederholen.



92

Zeitungsübung (1)Streichen Sie möglichst schnell alle „a“ und „n“ aus!

Einen kurzen Moment konnte sich Angela Merkel als Siegerin, als designierteanz er n en. oc sc on zegen r un re renzen au : e

künftigen Koalitionäre stellen Merkels Richtlinienkompetenz in Frage.

Berlin - Nach der Vorentscheidung für eine Große Koalition ist zwischen denkünftigen Koalitionären eine Debatte über die Machtverteilung in dem Bündnisentbrannt. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos erklärte gestern ebenso wieder bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, Angela Merkel werde alsBundeskanzlerin nur eine stark eingeschränkte Richtlinienkompetenz haben.Zwar stehe diese der Regierungschefin verfassungsrechtlich zu, sagte Glos demFernsehsender N24. Aber es ebe einen Unterschied zwischen


."Verfassungsrecht und Verfassungswirklichkeit", so Glos. "Und deswegenmüssen wichtige Entscheidungen vorher mit den Koalitionspartnernabgesprochen werden."

Spiegel-Online vom 11.10.2005

Zeitungsübung (1) - LösungStreichen Sie möglichst schnell alle „a“ und „n“ aus!

Einen kurzen Moment konnte sich Angela Merkel als Siegerin, als designierteKanzlerin fühlen. Doch schon zeigen ihr CSU und SPD ihre Grenzen auf: Diekünftigen Koalitionäre stellen Merkels Richtlinienkompetenz in Frage.

Berlin - Nach der Vorentscheidung für eine Große Koalition ist zwischen den

künftigen Koalitionären eine Debatte über die Machtverteilung in dem Bündnisentbrannt. CSU-Landesgruppenchef Michael Glos erklärte gestern ebenso wieder bayerische Ministerpräsident Edmund Stoiber, Angela Merkel werde alsBundeskanzlerin nur eine stark eingeschränkte Richtlinienkompetenz haben.Zwar stehe diese der Regierungschefin verfassungsrechtlich zu, sagte Glos demFernsehsender N24. Aber es gebe einen Unterschied zwischen" " "


, .müssen wichtige Entscheidungen vorher mit den Koalitionspartnernabgesprochen werden."

Spiegel-Online vom 11.10.2005 32 „a“ , 89 „n“



93

Zeitungsübung (2) - Kopflesen

i h r e r K o a l i t i o n s v e r e i n b a r u n g f e s t s c h r e i b e n .

R i c h t l i n i e n . W e i t e r h e i ß t e s i n d e m V e r f a s s u n g s a r t i k e l , d a s s b e i M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t e n u n t e r d e n M i n i s t e r n d i e R e g i e r u n g e n t s c h e i d e t . H i e r w i r d e i n " Ü b e r s t i m m e n " d e s j e w e i l i g e n K o a l i t i o n s - p a r t n e r s n i c h t m ö g l i c h s e i n , d a U n i o n u n d S P D j e a c h t R e g i e r u n g s - m i t g l i e d e r b e k o m m e n s o l l e n . I m a l l t ä g l i c h e n G e s c h ä f t d e r s c h w a r z - r o t e n R e g i e r u n g d ü r f t e d e r

W o r t l a u t d e r V e r f a s s u n g a n d i e s e m P u n k t j e d o c h k a u m e i n e R o l l e s p i e l e n . D e n n d i e G r u n d z ü g e d e r P o l i t i k w e r d e n U n i o n u n d S P D i n


G e m ä ß A r t i k e l 6 5 d e s G r u n d g e s e t z e s g i b t d e r R e g i e r u n g s c h e f d e n K a b i n e t t s m i t g l i e d e r n d i e R i c h t l i n i e n v e r b i n d l i c h v o r . D o c h z u g l e i c h i s t d a r i n f e s t g e l e g t , d a s s j e d e r B u n d e s m i n i s t e r s e i n e n G e s c h ä f t s b e r e i c h

s e l b s t s t ä n d i u n d e i e n v e r a n t w o r t l i c h l e i t e t - w e n n a u c h i n n e r h a l b d e r

Autobahnschild• Wie heißt die Raststätte, die auf dem

Autobahnschild angekündigt wird?

•

• Ihr Tank ist schon relativ leer. Kann man ander Raststätte tanken?

• Wenn nein, wie weit ist es bis zur nächstenTankstelle?


• Sie müssten dringend ein Telefongesprächführen, ist dies an der Raststätte möglich?

• Kann man dort auch essen?

aus: W.D. Oswald (Hrsg.) (1998). Gedächtnistraining, S. 272.



94

AutobahnraststätteBad Kühlun sborn5 km


Nächste Tankstelle: 38 km©

Oswald1

998

(S.271)

Zeitungsübung (3) –Fragen und Notizen

• Was stellen die Koalitionäre in Frage?

• Wer wird im Text zitiert?

• Wie heißt der TV-Sender, der im Textgenannt wird?

• Fassen Sie den Inhalt des Textes in




96

SimA ® -basic-PC


© Oswald2004/2102

Gedächtnistrainingsprogramme (1)Auswahl (Stand: Januar 2002)

• div. Autoren. 1992-2002 . Materialien zum

Gehirnjogging nach Fischer & Lehrl.

Vless Verlag, Arena, Goldmann• div. Autoren. (1993-2002). Materialien zum

Gedächtnistraining nach der Methode von F.Sten el. memo Verla


• Rigling, P. (1998-2001). Hirnleistungs- undDenktraining. memo Verlag, Eichborn

© Oswald1998/527



97

Gedächtnistrainingsprogramme (2)Auswahl (Stand: Januar 2002)

• , . . .Verlag Gruppenpädagogische Literatur

• Kaschel, R. (1999). Gedächtnistraining.Beltz Verlag


• Oppolzer, U. (1996). Gehirntraining mitPhantasie und Spaß. borgmann publishing

© Oswald1998/528a

Gedächtnistraining: PC-ProgrammeAuswahl (Stand: April 2010)

• - - , ,

• Memo-Chef, Petra Rigling Reha ServiceKlientenversion (€ 98.00), Klinik/Praxis-Version (€ 148.75)

• CogPack, Marker Software


. , .

• Rehacom, Schufried GmbHGrundausstattung (ca. € 650), je Programmmodul (ca. € 570)



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http://www.apn.psy.unibe.ch/content/application/braintwister/index_ger.html

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Site-Lizenz: € 215,-

Der Bestseller


Dr. Kawashima: Gehirnjogging: ca. 25 €Dr. Kawashima: Mehr Gehirnjogging: ca. 25 €Nintendo DSi: ca. 150 €



Übung:•

der folgenden PC-Trainingsprogramme – Cogpack – Kogcheck – BrainTwister


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• Entwickeln Sie Bewertungskriterien• Berichten Sie im Plenum


Quelle: c´t, 9/2008

LV620 Gedaechtnis Skript Gekuerzt[1]

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