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  • LZ 47 25. November 2016 Lebensmittel Zeitung 33I T U N D L O G I S T I K

    Eine 22000 qm groe Lagerhalle amStadtrand von Lttich ist einer der ers-ten Einsatzorte von Pick-by-Vision inder FMCG-Industrie. Seit Oktoberkommissionieren dort jeden Tag sechsLagerarbeiter Paletten und Kartons mitMilka-Schokolade und anderen Mon-delez-Produkten mit Hilfe von GoogleGlass. Die Datenbrillen zeigen einge-blendet in das normale Sichtfeld die frden nchsten Arbeitsschritt ntigen In-fos als Schlagworte und Nummern.

    8 bis 12 Prozent schneller sind diePicker mit Glass statt der zuvor einge-setzten MDE-Handhelds, schtzt RogerKusters, Leiter des vom LogistikerWeerts betriebenen Distributionszen-trums. Der grte Zeitgewinn resultieredaraus, dass die Arbeiter beide Hndefrei haben und nicht an einem MDE-Gert herumfingern mssen, sagt Kus-ters. Auerdem seien sie durch die Ein-blendung des nchsten anstehendenArbeitsorts in ihr Sichtfeld etwasschneller am entsprechenden Regal-platz. Da der Mini-Computer in Brillen-form nur 43 Gramm wiegt, wrden dieMitarbeiter ihn ohne Beschwerden tra-gen. 15 Google-Glass-Exemplare unddie Software haben laut Kusters rund120000 Euro gekostet. Dazu kommedie Arbeitszeit eigener IT-Leute.

    Weerts nutzt die Datenbrillen imersten Schritt fr das Picking von vollen

    Paletten, die Zusammenstellung vonKartons zu Mischpaletten sowie dieNachversorgung mit geffneten Palet-ten fr das Case-Picking. Die ins Sicht-feld projizierten Kommandos deckenalle Arbeitsschritte bis zum Absetzender fertigen Palette in der Bereitstel-lungszone fr die Lkw-Beladung ab.Laster fahren die Paletten dann zuHndlern wie Delhaize und Carrefour.Fr die Kommissionierung flitzen inzwei Schichten jeweils drei Lagerarbei-ter mit Gabelstapler und Google Glassauf der Nase durch die Halle. Sie pen-deln zwischen 60 Hochregalreihen, indenen 25000 Paletten stehen.

    Fr die Kontrolle, ob sie die richtigeWare entnehmen, nutzen die Arbeiterin Lttich nicht die in die Datenbrilleeingebaute Kamera. Weerts setzt stattdessen auf die Erfassung der EAN-Bar-codes mit Hilfe von kleinen Scannern,die am Zeigefinger befestigt sind. Mitden Ring-Scannern von Zebra sind die

    oft unten an Paletten angebrachtenStrichcodes schneller zu erfassen, alswenn der Arbeiter seinen Kopf samtDatenbrille in Richtung des Barcodesbewegen msste. Dirk Franke, CEO desSoftware-Lieferanten Picavi, betontaber, dass je nach konkreter Kommis-sionier-Aufgabe auch die in GoogleGlass eingebaute Kamera sehr gut zumErfassen der Ware geeignet sei. Das gel-te vor allem dann, wenn ein Picker klei-ne Stcke wie Kartons sowieso direkt indie Hand nehmen msse, der Strichco-de also in Blickrichtung liege.

    Picavi entwickelt die Software, mitder die Hardware Datenbrille erst zumntzlichen Werkzeug im Lager wird.Dazu gehrt im Fall von Weerts auchdie Kommunikation mit dem dort ein-gesetzten Lagerverwaltungssystem JDARed Prairie ber eine Telnet-Schnitt-stelle. Fr andere Warehouse Manage-ment Systeme wie EWMS von SAPoder Wamas von SSI Schfer hat die

    Firma mit Sitz in Aachen sogar Stan-dard-Schnittstellen entwickelt.

    Nach Einschtzung von Picavi-ChefFranke werden Datenbrillen Pick-by-Voice ersetzen, die Fhrung des Arbei-ters durch Kopfhrer und Stimme.Der Mensch nimmt seine Umgebungzu 80 Prozent ber die Augen wahr,sagt Franke. Studien und die Praxis zei-gen nach seinen Worten, dass Konzen-tration und damit Leistung der Pickernach zwei Stunden Sprach-Komman-dos abnehmen. Pick-by-Light dagegenwerde fr sehr kleine Teile eine Markt-nische verteidigen knnen.

    Weerts-Manager Kusters ist vonPick-by-Vision so berzeugt, dass erschon bald auch die Arbeitsprozesse ander Lkw-Rampe (Einlagerung und Aus-lagerung) sowie die Regal-Verrumung(Put-Away) umstellen will. DurchSmart Glasses werden wir gewinnen,lautet seine These zur Zukunft der Lager-Logistik. Jrg Rode/lz 47-16

    Google Glass fhrt zu Milka-PalettenPick-by-Vision bringt Mondelez-Logistiker Weerts Zeitvorteil Datenbrille zeigt Kommissionierern den nchsten Auftrag

    Lttich. Mondelez-Lieferungen frden belgischen Handel werdenseit zwei Monaten von Lager-arbeitern kommissioniert, die perDatenbrille an den richtigenRegalplatz gefhrt werden. DerKontraktlogistiker Weerts will denEinsatz von Google Glass undPicavi-Software auf weitere Arbeitspltze ausweiten.

    Augmented Reality im Lager: Ein winziges Glasprisma blendet kommende Arbeitsschritte gro in dasSichtfeld des Stapler-Fahrers ein. Google Glass kommt ohne Brillenglser aus auer bei Fehlsichtigkeit.

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    Aldi Nord nimmtAlmex in die HandEssen. Aldi Nord komplettiert dieErneuerung seiner IT-Landschaftmit Software von SAP und GK (lz 04-16) durch den Kauf von MDE-Gerten von Almex fr seine Filia-len. Unter dem Namen Almex ver-birgt sich das Geschft des ehemali-gen MDE-Spezialisten Hft & Wes-sel, der unter dem Namen Metric indie Insolvenz geschlittert war. Dieneue Almex GmbH gehrt zur chi-nesischen Dutech Holdings Limited.Mit dem Groauftrag von Aldi knn-te Almex auf dem MDE-Markt wie-der Tritt fassen. rod/lz 47-16

    Schweden denkt berdigitale Krone nachStockholm. Die schwedische Zen-tralbank untersucht, ob sie ein digi-tales Pendant zum Bargeld Kroneentwickeln soll. Ziel einer solchenE-Krone sei es, Brgern bargeld-loses Bezahlen auch ohne Abhngig-keit von einem Bank-System zu er-mglichen. Reichsbank-Chefin Ceci-lia Skingsley will in zwei Jahren ei-nen Bericht vorlegen, der zur Basiseines entsprechenden Gesetzes wer-den knnte. Als eine Mglichkeitnennt Skingsley die Einrichtung ei-nes Reichsbank-Kontos fr jedenBrger, verknpft mit Bezahlkarteoder Handy-App. rod/lz 47-16

    Neues Forum bertMobile PaymentFrankfurt. Die Bundesbank hat einForum Zahlungsverkehr gegrndet,um die Digitalisierung der Payment-Prozesse mit interessierten Wirt-schaftszweigen errtern zu knnen.Es soll laut Bundesbank ein nationa-les Gegenstck zum Euro Retail Pay-ments Board sein. Im Forum ist ne-ben Bankverbnden und anderenBranchenorganisationen auch derHDE vertreten. Themen des Gremi-ums sollen unter anderem Mobileund Instant Payments werden, ein-schlielich von Interessenkonfliktender Beteiligten. rod/lz 47-16

    Symantec kauft zurSicherheit Life-LockMountain View, USA. Der IT-Si-cherheits-Anbieter Symantec kauftfr 2,3 Mrd. US-Dollar inklusiveSchulden die US-amerikanische Fir-ma Life-Lock, einen Spezialisten frIdentittsschutz im Internet. Sym-antec, bekannt fr das Virenschutz-programm Norton, hatte erst im Juniseinen Rivalen Blue Coat fr4,65 Mrd. USD geschluckt und des-sen Chef zu seinem neuen CEO ge-macht. Der Vorgnger hatte im Aprilwegen enttuschender Zahlen denHut nehmen mssen. Anfang 2016hatte Symantec Mehrheitsanteile anVeritas, einem Spezialisten fr dieAuswertung unstrukturierter Datenfr 7,4 Mrd. USD an den InvestorCarlyle verkauft. lz/dpa 47-16

    Der Online-Supermarkt von Migros hatsich fr die Prognose-Software und Au-tomatische Disposition des relativ neu-en Anbieters Relex aus Finnland ent-schieden. LeShop.ch ist mit einem Um-satz von im ersten Halbjahr2016 rund 94 Mio. Franken(87 Mio. Euro) in der relativkleinen Schweiz Vorbild frE-Food-Projekte im deutschen LEH.Zusammen mit dem KonkurrentenCoop ist es LeShop gelungen, 1,8 Pro-zent des Schweizer Lebensmittel-Um-satzes ins Internet zu ziehen. Nach Fir-menangaben bestellen 60000 Haushal-te regelmig online bei der Migros-Tochter.

    Laut Chief Operations Officer(COO) Sacha Herrmann will das Inter-net-Unternehmen die ersten Waren abFebruar mit dem neuen System ordern.LeShop war 1998 als damals selbststn-diger E-Food-Vorreiter gestartet undhatte seitdem sein selbstprogrammier-tes Warenbeschaffungs-Tool weiterent-wickelt. Nach den Worten von Herr-mann hat die Firma jetzt aber eineKomplexitt und Gre erreicht, dieden Umstieg auf Standard-Softwaresinnvoll mache. LeShop hat 13500SKUs im Online-Sortiment und be-treibt neben dem Lieferservice auch

    19 Abhol-Standorte.Nach Angaben des

    COO hatte die Firma vonsieben Anbietern fr Prog-

    nose-Software Angebote eingeholt unddrei mit echten Daten getestet. Ein Vor-teil von Relex sei, dass sich der 2005gegrndete Big-Data-Anbieter an dieBedrfnisse des Online-Geschfts an-passe. Marktbeobachter vermerken mitInteresse, dass LeShop sich fr Relexentschied, whrend der Mutterkonzern

    Migros die F&R-Engine von SAP ein-setzt. Laut Herrmann will LeShop zu-nchst das Trockensortiment automa-tisch bestellen, bevor Frische-Artikelvorsichtig aufgeschaltet werden.

    Relex wird von ber 60 Hndlern inSkandinavien, aber auch in anderenLndern eingesetzt. In Deutschland ar-

    beitet Rossmann am Rollout der Auto-Dispo. Hellweg und Medimax sind be-reits live. Relex erlaubt eine sehr feineSteuerung, etwa nach einzelnen SKUsund Wochentagen. Das Big-Data-Sys-tem nutzt ber 3000 Forecast-Modell-Varianten und eine selbstentwickelteIn-Memory-Datenbank. rod/lz 47-16

    Migros-Online-Supermarkt fhrt Auto-Dispo von Relex ein

    Ecublens, Schweiz. LeShop, derE-Food-Lieferdienst von Migros,fhrt derzeit ein Auto-Dispo-Sys-tem von Relex ein. Fr den fin-nischen Software-Anbieter ist dasein Achtungserfolg, da Migros frdas stationre Geschft auf dasPrognose-System von SAP setzt.

    LeShop mit Big Data Effiziente Prozesse:Bessere Prognosensollen die Waren-Verfgbarkeitsteigern. Gleich-zeitig sollen sieverhindern, dassgrere MengenFrischware abge-schrieben werdenmssen. Im Bild einKommissioniererfr per Internetbestellte Ware.

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    Konkurrenz fr SAP-Software

    lebensmittelzeitung.net/real-neu

    Real wird in Krefeld zurGenuss-Markthalle

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    lebensmittelzeitung.net/apple

    Apple glnzt mitneuem Ladenkonzept

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