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1 M. Fink, L. Fischer, M. Grebe, L. Jordan, A. Kellner, T. Lahmer, T. Mattner, A. Mollenhauer, K. Othmer, M. Schmitz-Roeckerath, B. Witt, Dipl.-Biol. P. Zahn Exkursionsbericht Azoren vom 14.5. bis 21.5.2016 Die Azoren Die Inselgruppe der Azoren gehört zu Portugal. Mit 1360 km ist Santa Maria, die zu den östlichsten Inseln gehört am kürzesten vom Festland, die westlichste Insel Flores ist mit 1860 km am weitesten entfernt (s. Abb. 1; Abb. 2). Der Name des Archipels ist abgeleitet vom portugiesischen Wort „Açores“, was Habichte bedeutet. Er entstand dadurch, dass die ersten Seefahrer, welche die Azoren besuchten, die dort beobachteten Bussarde mit Habichten verwechselten (WAKONIGG 2008:18). Die Azoren setzten sich aus neun bewohnten Inseln zusammen. Aufgeteilt werden sie in drei Inselgruppen. Die Westinseln mit Flores und Corvo, die mittleren Inseln mit Faial, São Jorge, Terceira, Pico und Graciosa und die Ostinseln mit São Miguel und Santa Maria (vgl. Abb. 2). Während der Exkursion wurde die Insel Pico besucht. Auf ihr befindet sich der höchste Berg Portugals, der Pico Alto oder auch einfach Pico genannt. Daher auch der Name der Insel. Der Vulkan hat eine Gesamthöhe von 2351 m und wurde an einem Tag der Exkursion von der Gruppe erklommen. Die Einwohnerzahl der Azoren lag im Jahr 2012 bei 247.000 (WAKONIGG 2008:18; AZOREN.NET 2016). Abbildung 1: Lage der Azoren im Atlantik (GOOGLE EARTH 2016). Abbildung 2: Überblick über den Archipel (GOOGLE EARTH 2016).

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M. Fink, L. Fischer, M. Grebe, L. Jordan, A. Kellner, T. Lahmer, T. Mattner,

A. Mollenhauer, K. Othmer, M. Schmitz-Roeckerath, B. Witt, Dipl.-Biol. P. Zahn

Exkursionsbericht

Azoren vom 14.5. bis 21.5.2016

Die Azoren

Die Inselgruppe der Azoren gehört zu

Portugal. Mit 1360 km ist Santa Maria, die zu

den östlichsten Inseln gehört am kürzesten

vom Festland, die westlichste Insel Flores ist

mit 1860 km am weitesten entfernt (s. Abb. 1;

Abb. 2). Der Name des Archipels ist abgeleitet

vom portugiesischen Wort „Açores“, was

Habichte bedeutet. Er entstand dadurch, dass

die ersten Seefahrer, welche die Azoren

besuchten, die dort beobachteten Bussarde

mit Habichten verwechselten (WAKONIGG

2008:18).

Die Azoren setzten sich aus neun bewohnten Inseln zusammen. Aufgeteilt werden sie in drei

Inselgruppen. Die Westinseln mit Flores und Corvo, die mittleren Inseln mit Faial, São Jorge,

Terceira, Pico und Graciosa und die Ostinseln mit São Miguel und Santa Maria (vgl. Abb. 2).

Während der Exkursion wurde die Insel Pico besucht. Auf ihr befindet sich der höchste Berg

Portugals, der Pico Alto oder auch einfach Pico genannt. Daher auch der Name der Insel. Der

Vulkan hat eine Gesamthöhe von 2351 m und wurde an einem Tag der Exkursion von der Gruppe

erklommen. Die Einwohnerzahl der Azoren lag im Jahr 2012 bei 247.000 (WAKONIGG 2008:18;

AZOREN.NET 2016).

Abbildung 1: Lage der Azoren im Atlantik (GOOGLE EARTH 2016).

Abbildung 2: Überblick über den Archipel (GOOGLE EARTH 2016).

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Das Klima

Die Azoren liegen in den

Winterfeuchten Subtropen

(WAKONNIG 2008:86). Mit

einer Mitteltemperatur des

wärmsten Monats unter 22°C

und mindestens vier Monaten

mit Monatsmitteltemperaturen

über 10°C, werden die Azoren

nach KÖPPEN und GEIGER

(1930) den warmen, sommer-

trockenen Klimaten zugeord-

net (STRAHLER & STRAHLER

2009:238ff). Im Ort Lajes do

Pico, wo die Exkursion

größtenteils stattfand, herrscht

eine Jahresdurchschnittstem-

peratur von 16,9°C und eine Gesamtniederschlagsmenge von 1012 mm (s. Abb. 3).

Besonderen Einfluss auf das europäische Klima hat das, nach der Inselgruppe benannte, Azoren-

hoch. Das Zentrum des Hochs liegt im Sommer über den Inseln, wodurch die geringeren Nieder-

schlagsmengen (zwischen max. 35 bis 50 mm pro Monat) in den Sommermonaten zu erklären

sind (s. Abb. 3). Im Jahresverlauf verschiebt sich das Zentrum des Hochdruckgebiets, wodurch es

im Winter südlich der Azoren liegt. Dadurch entsteht ein Tiefdruckgebiet von Norden her über den

Azoren. Dadurch kommt es im Winter zu stärkeren Niederschlägen (max. 122 mm/Monat).

Letzterer hat zudem Auswirkungen auf die Temperaturen. So kühlt sich die Luft im Jahresverlauf

von max. 22°C im Sommer auf min. 14°C im Winter ab. Auf den Azoren herrscht ein Jahres-

zeitenklima (s. Abb. 3; STIEGLITZ 2009:16f.; WAKONIGG 2009:62).

Die Entstehung und Geologie der Azoren

Die Azoren, welche mit dem Madeira-Archipel, den Kanaren, den Selvagen und den Kapverden zu

den ostatlantischen Inseln (auch Makaronesische Inseln genannt) gehören, sind vulkanischen

Ursprungs. Man findet bei keiner Inselgruppe kontinentale Kruste und es gibt fast überall noch

rezenten Vulkanismus (WAKONIGG 2008:31). Auf den Azoren gibt es ausschließlich Gesteine

vulkanischer Herkunft (WAKONIGG 2008:40).

Der Azorenarchipel liegt auf dem mittelozeanischen Rücken, am Rand einer sog. Mikroplatte

(Azoren-Gibraltar-Linie), welche von starken Graben-und Horstbildungen gekennzeichnet ist. Die

Ostinseln sind die ältesten, die Westinseln die jüngsten (WAKONIGG 2008:40; MARTIN 2012). Eine

Chronologie der Entstehung von Ost nach West ist auch auf Pico selbst zu erkennen (s. Abb. 3).

Der älteste Teil der Insel (Topo-Lajes) liegt im Süd-Osten der Insel. Danach hat sich das São

Roque-Piedade gebildet, welches die östliche Hälfte der Insel ausmacht. Der Westteil von Pico, in

welchem sich auch der gleichnamige Vulkan befindet, ist durch seinen Ausbruch vor ca. 220.000

Abbildung 3: Klimadiagramm von Lajes do Pico (CLIMATE-DATA.ORG o.J.).

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Jahren entstanden. Die jüngsten Gesteine stammen von historischen Vulkanausbrüchen zwischen

1562 und 1720 (s. Abb. 4.; MADEIRA et al. 2015:1403). Auch auf Pico gibt es noch rezent auf-

fallende vulkanische Aktivität, auf dem gesamten Archipel sind noch 10 Vulkane aktiv (WAKONIGG

2008:40).

Der äußere Bau Picos

Pico besitzt einen Umriss, welcher sich als eine Keule, mit einem nach Osten gerichtetem Stiel,

beschreiben lässt. Im Westen stellt der Vulkan Pico (2351 m) die höchste Erhebung dar. Die in

einer Caldera liegende Spitze, stammt vom letzten Ausbruch des Vulkans. Seine Flanken weisen

aufgrund des geringen Alters keine Zerschneidungen auf. Auf ihnen sitzen einige Parasitvulkane

(s. Abb. 3). Im Ostteil der Insel ist sanftes Hochland mit vielen aufgesetzten Vulkankegeln und

kleinen Kraterseen (in Höhen zwischen 800 und 900 m) vorzufinden. Das Hochland fällt steil zur

Küste ab. Die Ränder sind an einigen Stellen durch schluchtartige Kerben zerschnitten (WAKONIGG

2008:54).

Die Entdeckung und Besiedlung der Azoren

Schon auf Seekarten des 13. Jahrhunderts waren die Azoren verzeichnet. Aufgesucht und

besiedelt wurden sie aber erst später unter der Herrschaft des portugiesischen Königs Henrique el

Navegador („Heinrich dem Seefahrer“). Ab 1439 wurden zunächst die östlichen Inseln Santa Maria

und São Miguel besiedelt. Die mittleren und westlichen wurden erst zwischen 1452 und 1466 ent-

deckt (WAKONIGG 2008:122; MARTIN 2012).

Die Azoren blieben, mit Ausnahme während der Zeit der Personalunion mit Spanien, immer im

portugiesischen Besitz. Die Bevölkerung der Azoren ist heute typisch portugiesisch, da eine

Vorbevölkerung gefehlt hat (WAKONIGG 2008:122).

Abbildung 4: Geologische Karte von Pico (MADEIRA ET AL. 2015:1403).

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Insel 1864 1960 2001 2011

São Miguel 105.404 168.691 129.434 137.800

Pico 27.721 21.837 14.454 14.100

Azoren 249.135 329.024 237.315 246.530

Tabelle 1: Veränderung der Einwohnerzahl auf Sao Miguel, Pico und den

Azoren (nach SAYERS 2013:24; WAKONIGG 2008:133). Man kann bei der Bevölkerungs-

entwicklung auf den Azoren Parallelen

zu Madeira erkennen. Schon im 16.

Jahrhundert fand eine erste Aus-

wanderungswelle nach Brasilien statt.

In den folgenden Jahrhunderten er-

folgten weiterhin starke Auswanderungen. Als wahrscheinliche Gründe sind Überbevölkerung,

Vulkanausbrüche, Piraterie, soziale Diskriminierung und Wirtschaftskrisen zu nennen. Die USA

waren dabei seit dem 18. Jahrhundert wichtigstes Zielland der Auswanderer. Von 1960 bis 2001

hat die Bevölkerung aller Azoreninseln insgesamt um 40% abgenommen (s. Tab. 1). Dadurch

resultieren leer stehende Häuser, starke Überalterung und brach gefallenes Ackerland (WAKONIGG

2008:133f.).

Die Böden

Auf den Azoren gibt es wenige Daten über die Bodenverhältnisse. Man kann jedoch davon

ausgehen, dass dort hauptsächlich lockere und tiefgründige Andosole in Form von Rot- und

Braunerden vorkommen (s. Abb. 5). Diese Böden auf den Azoren sind humusreicher und weniger

degradiert als auf den anderen Makaronesischen Inseln (Madeira Archipel, Kanaren, Selvagen und

Kapverden). Die pH-Werte können als sauer bis stark sauer eingeschätzt werden (WAKONIGG

2008:112).

Die Landwirtschaft

Die Struktur der Landwirtschaft auf den Azoren wird durch folgende Faktoren bestimmt. Das

subtropisch-ozeanische, durchgehend frostfreie Klima mit vielen Niederschlägen ist sehr

Vorteilhaft für den Anbau von Ackerfrüchten. Aufgrund der großen Entfernung zum europäischen

Festland und den daraus resultierenden hohen Transportkosten sind azorianische Produkte aus

Abbildung 5: Bodenprofil auf Pico (Foto: MOLLENHAUER 2016).

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der Landwirtschaft jedoch oft nur für den eigenen Markt bestimmt. Die traditionelle Landwirtschaft

mit kleinen Betrieben überwiegt, innovative Formen spielen nur eine untergeordnete Rolle

(WAKONIGG 2008:195).

Aktuelle Daten zur Flächenverteilung und Nutzung gibt es nicht. In den 1990er Jahren wurden 15%

als Ackerland, 20% als Weideland und 5% als Dauerkulturen genutzt. Die Ackerfläche verkleinert

sich zunehmend zugunsten der Weidewirtschaft. 2008 wurden 52% der Gesamtflächen als

landwirtschaftlich genutzt angegeben, mit einer Aufteilung in drei Viertel Weideland und einem

Viertel Ackerland und Dauerkulturen. Die Zahlen sind wohl keine genauen Angaben, jedoch lässt

sich die Bedeutung der Weidewirtschaft im Gegensatz zur Ackerwirtschaft erkennen (WAKONIGG

2008:196; MARTIN 2012).

Angebaut werden als wichtigste Nutzpflanzen Ananas, Tee und Tabak. Ananas wird in

Glashauskulturen kultiviert und dann exportiert. Pro Jahr werden ca. 1500 bis 2000 t Früchte

erzeugt. Der Anbau von Tee (auf Sáo Miguel) ist einzigartig in Europa. Es können ca. 40 t Tee im

Jahr produziert werden. Außerdem wird Tabak angebaut und in zwei Zigarettenfabriken auf der

Hauptinsel verarbeitet. Der Bedarf an Grundnahrungsmitteln des agrarischen Sektors (z. B.

Brotgetreide) ist, wie auf den anderen ostatlantischen Vulkaninseln auch, höher als der eigene

Anbau generiert (WAKONIGG 2008:196f.; MARTIN 2012).

Bei den Exporten der Azoren steht die Viehwirtschaft mit 70% der Exportgüter klar an der Spitze.

Zu Gunsten der Landwirtschaft wurde der ehemals großflächig vorhandene Lorbeerwald gerodet

und ist aktuell nur noch in Restbeständen vorhanden. Es wurden, oberhalb von ca. 300 m,

Aufforstungsmaßnahmen in die Wege geleitet, wobei die Sicheltanne (Cryptomeria japonica)

verwendet wurde (WAKONIGG 2008:197).

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Der Walfang

Der Walfang lässt sich in Portugal bis ins 12. Jahrhundert zurückverfolgen. In den azoreanischen

Gewässern startete die kommerzielle Jagd auf Pottwale aber erst Ende des 18. Jahrhunderts. Die

erste statistische Aufnahme über getötete Wale und aus ihnen gewonnene Ölmengen stammt aus

dem Jahr 1896. Jedoch ist aus dem Dokument nicht zu erkennen, um welche Walart es sich

letztendlich handelt. Es kann jedoch davon ausgegangen werden, dass die meisten erbeuteten

Wale Pottwale (Physeter macrocephalus) sind. Diese sind relativ langsame Schwimmer und durch

ihren markanten Blas deutlich zu identifizieren. Ein weiterer Grund, weshalb Pottwale das bevor-

zugte Jagdobjekt darstellen ist, dass im Kopf des Tieres eine große Menge an wertvollem Walrat

(Spermazeti) vorhanden ist. Durch das Walrat schwimmt der gefangene Pottwal auch nach seinem

Tod weiter an der Oberfläche des Wassers und ist somit leichter zum Hafen transportierbar.

Um 1875 beginnen die Azoreaner ihre eigenen Schiffe für die Jagd auszurüsten. Dies scheitert

vorerst an ihren begrenzten finanziellen Ressourcen. Am Ende des 19. Jahrhunderts werden keine

Walfangboote mehr aus Amerika eingeführt. Ein Walfänger und Schiffsbauer aus Pico, Francisco

José Machado, baute ein

altes Walfangboot um,

zerlegte es und veränderte

es, damit das Boot stabiler,

flexibler, schneller und leich-

ter wird. Daraus entwickelt

sich die azoreanische Boots-

bauweise und es entstehen

die sogenannten „Canoas“

(KOEHLER 2014:24ff.). Bei der

Exkursion konnte im Wal-

fängermuseum auf Pico ein

solches „Canoa“ besichtigt

werden (s. Abb. 6.). Auch am

Hafen Picos liegen einige

solcher Boote auf einer Stein-

rampe. Sie werden jedoch für

den privaten Gebrauch ge-

nutzt. Ab 1900 werden auch fast alle Teile, die zum Walfang und Bootsbau benötigt werden, auf

den Azoren selber hergestellt. Ausgenommen sind das Bauholz und amerikanische Walfangleinen

(KOEHLER 2014:24ff.).

Etwa um 1910 werden sowohl Motorboote als auch Funkverkehr auf den Azoren eingeführt,

wodurch der Walfang einer Modernisierung unterzogen wird. Folglich kann mehr Tau für die Jagd

mitgeführt werden. Die Boote fahren schneller zu den Tieren und die Wale werden zügiger zu den

Verarbeitungsanlagen transportiert. Die Walfänger werden über Funk ständig darüber informiert,

wo Zugbahnen der Wale gesichtet werden (KOEHLER 2014:24ff.).

Walöl und Walrat wird ab 1930 in der Textil- und in der chemischen Industrie eingesetzt. Dies

beeinflusst somit positiv die Absatzmöglichkeiten und den Export. Von 1896 bis 1924 werden auf

Abbildung 6: „Canoas“ azoreanische Walfangboote (Foto: MOLLENHAUER 2016).

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den Azoren 23.525 Wale gefangen. Auf dem Festland nur 1.171 Tiere. Damit spielen die Azoren

eine gravierende Rolle in der walverarbeitenden Industrie Portugals (KOEHLER 2014:24ff.).

Die wichtigsten Werkzeuge zur Waljagd

Dutzende bis hunderte verschiedener Harpunenspitzen wurden innerhalb eines Jahrhunderts in

Amerika und anderen Ländern entwickelt und erprobt. Es wurden Spitzen mit einem und zwei

Widerhaken, elektrisch betriebene oder mit Sprengstoff geladenen Harpunenköpfen verwendet.

Wobei die beiden zuletzt genannten Formen speziell auf den Azoren keine Anwendung fanden.

Keine der älteren Harpunen war jedoch zuverlässig in der Lage den Wal dauerhaft zu halten, um

ihn ans Boot ziehen zu können. Dies ist eine Voraussetzung, um ihm mit der Lanze den Todesstoß

versetzen zu können. Oft gelang es dem Wal sich von der Harpune befreien (KOEHLER 2014:72ff.).

Lewis Temple gelang 1848 ein Durchbruch in der

Harpunen-Technik. Er stellte eine Harpune mit

einem großen, umklappbaren Widerhaken aus

solidem Stahl her. Der Widerhaken wurde mit

einem dünnen Holzstift am Harpunenkopf

gesichert. Versuchte der Wal sich von der

Harpune zu befreien, brach der Holzstift und der

Widerhaken von bis zu 20 cm Länge stellte sich

quer, sodass das Tier sicher mit Harpune und

Leine verbunden war (s. Abb. 7; KOEHLER

2014:75). Im Walfangmuseum von Lajes do Pico

konnte die Exkursionsgruppe die historische

Entwicklung der Harpunentechnik an verschiedenen Exponaten nachvollziehen.

Das „Whale-Watching“

Unter Whale-Watching versteht man das Interagieren zwischen Mensch und Cetacea, welches

durch Beobachtung, Fütterung, Anfassen oder dem gemeinsamen Schwimmen mit den Tieren von

statten gehen kann (HIGHAM et al. 2012:2f.). Trotz des Fangverbots der Azoren von 1982 konnten

die wegfallenden Arbeitsplätze durch neue ausgeglichen werden. Ironischerweise wurden diese

durch das aufkommende Angebot des Whale-Watchings gesichert.

Positive Auswirkungen des Whale-Watching

Dank des Whale-Watchings geht der globale Trend dahin die Tiere in freier Wildbahn zu

beobachten. Dies ist sowohl von einem Boot, als auch von Land aus möglich. Anstatt also die

Tiere zu töten oder Wale in Gefangenschaft zu sehen, ergibt sich die Möglichkeit diese in ihrer

natürlichen Umgebung zu erleben (ZEPPEL & MULOIN 2012:110). Nahmen 1990 weltweit noch 2

Mio. Menschen an diesem neuartigen Beobachtungsprogramm teil, gehen heute Schätzungen von

13 Mio. Teilnehmern pro Jahr aus. Zudem werden durch diesen Zweig der Tourismusbranche

13.000 Arbeitsplätze bereitgestellt und ein jährlicher Gewinn von 2,1 Mrd. US- Dollar erwirtschaftet

(HIGHAM et al. 2012: 2).

Abbildung 7: Harpunenspitze mit umklappbarem

Widerhaken (Foto: ZAHN 2016).

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Zur Bewertung der positiven Auswirkungen des „Whale-Watching“ wurden Teilnehmer bzgl. ihrer

Wahrnehmung der marinen Umwelt, sowie ihrem eigenen Umgang mit ihr befragt. Der Hauptfokus

lag auf den marinen Lernprogrammen, die den Besuchern die Welt der Cetacea näher bringen

sollen. Dabei wird auf eine direkte Informationsvermittlung bezüglich der Biologie, der Ökologie

und dem Verhalten der Wale gesetzt. Schon während den Touren stehen begleitende Guides oder

erfahrene Ranger den Touristen mit ihrem Wissen zur Verfügung. Dies wurde auch bei den

Bootsausfahrten während der Exkursion deutlich. Nach jeder Beobachtungsfahrt wurden die

gesichteten Arten näher beschrieben und gezeigte Verhaltensweisen diskutiert. Vertiefende

Informationen zu den Arbeiten der Wissenschaftler vor Ort oder den speziellen Forschungs-

projekten gab es abends in Form von Vorträgen.

Mittlerweile konnte durch verschiedene Studien belegt werden, dass sich durch den starken

Bildungsfokus bei den marinen Wildlifetouren die Ansichten der Touristen bezüglich Umwelt und

Artenschutz ändern lassen. Die Aufmerksamkeit gegenüber Walen, als auch dem marinen Leben

an sich, wird durch den direkten Kontakt zwischen Mensch und Tier gesteigert. Der menschliche

Einfluss und seine direkten Auswirkungen auf die Lebewesen im Meer wird durch den direkten

Informationsaustausch mit den Rangern deutlich (Zeppel & Muloin 2012:113f.).

Negative Auswirkungen des Whale- Watching

Zwar wird das Beobachten von Walen oft als eine nicht konsumptive Aktivität und als gutes

Gegenstück zum damaligen Walfang aufgefasst, dennoch wurde inzwischen nachgewiesen, dass

sich die Cetacea durch das „Whale-Watching“ gestört fühlen können (CHRISTIANSEN & LUSSEAU

2012:177). Dabei können kurzfristigen Auswirkungen, die auf zwei verschiedenen Weisen sichtbar

werden, auch während der Ausfahrten beobachtet werden. Es werden vertikale und horizontale

Effekte unterschieden. Bei Ersterem verbringen die Tiere weniger Zeit an der Wasseroberfläche

und tauchen außerdem für längere Zeit ab. Beim horizontalen Ausweichen kommt es zu einer

Zunahme der Schwimmgeschwindigkeit und zu wiederholten Richtungsänderungen. Es wurden

Versuche von Walen dokumentiert, die versuchten das Boot zu überholen (CHRISTIANSEN &

LUSSEAU 2012:178). Auf Stress zurück zuführende Reaktionen wurde während der Exkursion

einmal bei einer Schule von Blau-Weißen-Delpfinen (Stenella coeruleoalba) beobachtet. Es waren

mehrere Boote beteiligt, die Tiere schwammen sehr schnell, sprangen häufig und änderten

mehrmals die Richtung.

Zu den Langzeiteffekten ist die Datenlage noch recht überschaubar. Wahrscheinlich kommt es

durch den erhöhten Stress bei den Weibchen zu einem Einbruch der Reproduktionsraten.

Überlebenseinbußen adulter Tiere sind weniger zu erwarten (CHRISTIANSEN & LUSSEAU 2012:178).

Zudem wird vermutet, dass Whale-Watching-Aktivitäten zu Änderungen bei der Habitatauswahl

führen. Solche könnten zu häufige Annährung an die Tiere und zu aufdringliches Verhalten der

Bootsführer sein. Durch die nachhaltige Störung würden die Tiere ohne es zu merken aus relativ

sicheren Gebieten in Bereiche mit steigendem Gefahrenpotenzial getrieben werden. Neben einer

steigenden Rate natürlicher Prädatoren, könnte es zu einem steigenden intraspezifischen

Wettbewerb um Futter kommen, was ebenfalls negative Effekte auf die Populationsdynamiken

haben könnte (CHRISTIANSEN & LUSSEAU 2012:184 f.).

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Regulierungen beim Whale-Watching

Das Ziel ist es die Auswirkungen des

Whale-Watching auf die Wale auf ein

Minimum zu reduzieren. In den letzten

Jahrzehnten ist es zu einer fort-

schreitenden Entwicklung von Richtlinien

und Regulierungen gekommen, die in-

zwischen von über 100 Ländern und

Organisationen anerkannt wurden (NEW

et al. 2015:1). Allerdings sind diese nur

manchmal als Vorschriften in einem

gesetzlichen Rahmen verankert. Oft

gelten sie auch nur als Vorschläge,

denen freiwillig Folge geleistet werden

soll. In manchen Regionen der Welt ist der Umgang zwischen Menschen und Walen in keiner

Weise Regulierungen unterworfen (LUDEWIG & WILLIAMS-GREY 2016:15).

Der größte Einfluss auf die Wale liegt dabei bei den Wasserverkehrsfahrzeugen. Es können sich

Probleme ergeben, wenn wirtschaftliche Interessen mit dem Naturschutz in Konflikt treten. Durch

den Anstieg der Besucher kann es zu Platzproblemen kommen. Dabei können Boote im

Konkurrenzkampf zu nahe an die Wale kommen oder der Aufenthalt bei den Tieren zu lang

werden (LUDEWIG & WILLIAMS-GREY 2016:19). Des Weiteren sind unbedingt Kontrollen nötig. Bei

Sight-Seeing-Touren, sowohl bei privaten als auch wirtschaftlichen Ausfahrten, ist zu überprüfen,

ob sich die Boote weniger als die vorgegebenen Distanzen den Tieren nähern (NEW et al. 2015:7).

Inzwischen gilt das Ignorieren dieser Regulationen als Ursache für die beobachteten

Verhaltensänderungen. So konnte während der Exkursion die unsachgemäße Annährung eines

Whale-Watching-Bootes an Buckelwale beobachtet werden. Um dem entgegen zu wirken, wird auf

die Stärkung des sozialen Bewusstseins der teilhabenden Parteien gesetzt, sodass in Zukunft ein

weniger aggressiver und mehr nachhaltiger Umgang Einzug halten soll (NEW et al. 2015:6).

Espaço Talassa

Die Walbeobachtungsstation Espaço Talassa wurde 1989 von Serge Viallelle, João Gonçalves

(ehemaliger Walfänger) und Alexandra Teles gegründet. Es handelt sich um eine Einrichtung, die

großen Wert darauf legt, Wale relativ sanft und schonend zu beobachten. Die Lokalisierung der

Wale erfolgt ausschließlich über Ausguckposten an der Küste und Hydrophone. Echolot hingegen

findet keine Verwendung. Sobald der Walbeobachter den Blas eines Wales erspäht hat, wird das

Boot mit hoher Geschwindigkeit in diese Richtung gelenkt. Mit abnehmender Distanz zum Wal wird

auch die Geschwindigkeit des Bootes immer weiter reduziert, um die Wale vor übermäßiger

Lautstärke des Motors zu schützen. Es dürfen sich maximal drei Boote zur gleichen Zeit einer

Gruppe von Tieren nähern. Sobald die Tiere Anzeichen von Fluchtverhalten zeigen, sind die

Bootsführer dazu angehalten sich mit den Fahrzeugen zu entfernen (espaçotalassa.com).

Abbildung 8: Whale-Watching-Boote (Foto: MOLLENHAUER 2016).

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Die Vögel der Azoren

Etwas weniger als 200 Vogelarten sind auf den Azoren bekannt. Allerdings trifft man die meisten

von ihnen nur saisonal an. Es sind die Zugvögel, die im Frühjahr und Herbst das Azorenarchipel

regelmäßig besuchen. Manchmal kommen auch einige von ihnen von ihren eigentlichen Zugrouten

ab und landen dann auf den Inseln. Aufgrund der zentralen Lage der Azoren im Atlantik ist es nicht

ungewöhnlich, dass solche migratorischen Arten durch extreme Wetterbedingungen von ihren

Migrationsrouten abweichen und hier beobachtet werden können. Insbesondere die westlichen

Azoreninseln Flores und Corvo sind davon betroffen. Es sind meist amerikanische Vogelarten, die

es bei ihren Wanderzügen hierher verschlägt. Auf der Insel Flores findet man am Kratersee Lagoa

Branca ein Observatorium zur Beobachtung des Zuges nearktischer Vögel. Die Gesamtzahl aller,

auch nur gelegentlich, erfassten Arten nähert sich der 400. Dazu zählen einige äußerst selten in

der westlichen Paläarktis gesichteten Vögel (visitPortugal 2013).

Etwa 30 bis 36 brütende Vogelarten finden sich auf den Azoren. Dazu zählen vor allem nistende

Seevögel. So findet man die weltweit wichtigste Brutpopulation der Rosenseeschwalbe (Sterna

dougallii) auf den Azoren. Von überragender Bedeutung ist das Archipel für die Gelbschnabel-

Sturmtaucher (Calonectris diomedia borealis). Mit geschätzten 180.000 Brutpaaren stehen sie

damit auf den Azoren zahlenmäßig an erster Stelle. Das sind etwa 80% der europäischen

Population (Stieglitz 2013:21).

Auch einige endemische Arten können beobachtet werden. Die Monteiro-Sturmschwalbe

(Oceanodroma monteiroi) ist der seltenste Seevogel Europas. Man findet ihn nur auf den

Felseninseln vor der Insel Graciosa. Als gefährdetste Art Europas gilt der Azorengimpel (Pyrrhula

pyrrhula murina). Der auch als Azorendompfaff bezeichnete Vogel ist vom Aussterben bedroht. Als

spezialisierter Bewohner der Lorbeerwälder ist er durch die Zerstörung Letzterer stark dezimiert.

Da er auch Blütenknospen frisst, galt er als Landwirtschaftsschädling und ist deshalb früher stark

verfolgt worden. Er galt um 1930 als ausgerottet. Heute steht der um 1968 wieder entdeckte Vogel

unter strengem Schutz. Auf São Miguel hat er zwei kleine Lebensräume im Osten. Es ist das

unwegsame Bergland der Serra da Tronqueira und ein weiteres 6000 ha große Schutzgebiet, dem

Pico da Vara. Man schätzt, dass etwa 40 bis 80 Brutpaare hier leben. Weitere endemische

Unterarten können schon am Namen als solche erkannt werden, wie der Azoren-Buchfink (Fringilla

coelebs moreletti) und die Azoren-Ringeltaube (Columba palumbus azorica) (Stieglitz 2013:22).

Die Vögel auf Pico

Beim Vorkommen von Landvogelarten gibt es kaum Unterschiede zwischen den einzelnen Inseln.

Häufig zu beobachten sind verschiedene Arten, wie der Mäusebussard (Buteo buteo rothschildi),

das Wintergoldhähnchen (Regulus regulus), der Kanarengirlitz (Serinus canaria) sowie das

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Rotkehlchen (Erithacus rebecula), die Amsel (Turdus merula), und der Star (Sturnus vulgaris)

(MOORE et al. 2014:159f.). In den höheren Lagen der Insel ist die Waldschnepfe (Scolopax

rusticola) und die Doppelschnepfe (Gallinago media) zu finden. Beide kommen auf Pico häufiger

vor als auf den anderen Inseln der zentralen Gruppe (MOORE et al. 2014:159f.).

Oft zu beobachten sind der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea), der Kleine

Sturmtaucher (Puffinus baroli) und die Rosenseeschwalben (Sterna dougallii). Gelegentlich sind

auch amerikanische Watvögel zu beobachten, darunter solche Arten wie Weißbürzelstrandläufer

(Calidris fuscicollis) und Drosseluferläufer (Actitis macularius). Die Anzahl der Seevögel ist jedoch

geringer als auf den anderen Inseln. Pico beherbergt ebenso arktische Vögel, wie die

Nordamerikanische Pfeifente (Anas americana), die Blauflügelente (Anas discors) und die

Ringschnabelente (Aythya collaris), sowie den Blaureiher (Egretta caerulea), die

Nordamerikanische Rohrdommel (Botaurus lentiginosus) und das Amerikanische Blässhuhn

(Fulica americana) (MOORE et al. 2014:159f.).

Über Pico verteilt, sind mehrere Seen zu finden, an denen viele Vogelarten zu beobachten sind.

Besonders gut sind Vögel in dem Ort Lajes do Pico zu beobachten, da die ebene Küste einen

guten Futterplatz für Watvögel darstellt (MOORE et al. 2014:159f.).

Für die Exkursion wurde der Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea), der in großer

Anzahl zu beobachten war, ein ständiger Begleiter. Tagsüber wurde er bei den Bootsausfahrten

auf dem Meer gesehen. Abends nach Einbruch der Dunkelheit waren seine prägnanten Rufe zu

hören, wenn die Tiere ihre Bruthöhlen anflogen. Im Gegensatz dazu konnte nur eine einzige

Beobachtung der Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus) gemacht werden.

Abbildung (9): Eine Gruppe von Gelbschnabel-Sturmtauchern

(Foto: ZAHN 2016).

Abbildung (10): Falkenraubmöwe

(Foto: Witt 2016).

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Eine faunistische Untersuchung der Nachtschmetterlinge Picos

Die Schmetterlingsfauna der Azoren wird seit der Mitte des 19. Jhdt. untersucht. Doch sind

manche Inseln bisher wenig erarbeitet. Die Schmetterlingsarten des Azorenarchipels zeigen mehr

Affinität mit den Lepidoptera des europäischen, als mit denen des amerikanischen Festlandes.

Insbesondere sind die endemischen Arten paläarktisch. Viele Arten haben eine weite Verbreitung

wegen ihrer Wanderfähigkeit (z.B. die Noctuidae) oder sind durch importierte Pflanzen eingeführt

worden. Insgesamt sind 151 Arten von Schmetterlingen (s. Tab. 2) bestätigt. Davon gehören 10 zu

den Tagfaltern (Papilionoidea). 38 Arten sind endemisch, davon 34 „Nachtfalterarten“ (BORGES ET

AL. 2010; REGO ET AL. 2015).

Tabelle 2: Anzahl der Schmetterlingsarten der Azoren.

gesamt endemisch

Lepidoptera 151 38

Papilionoidea 10 4

„Nachtfalter“ 140 34

Mit meisten Arten (35) gehören zur Familie der Eulenfalter (Noctuidae). Es folgt die Familie der

Rüsselzünsler (Crambidae) mit 16, die Wickler (Tortricidae) mit 14 und die Zünsler (Pyralidae) mit

13 Arten. Von den Spannern (Geometridae) sind verhältnismäßig wenige Arten (9) bestätigt. Etwa

ein Viertel aller Arten ist endemisch (s. Tab. 2). In Tab. 3 ist die Anzahl der für die Azoreninsel Pico

bestätigten Schmetterlingsarten aufgeführt. Sie ist die zweitgrößte Insel des Archipels und weist

deshalb diese große Anzahl an Arten auf. Von 96 Schmetterlingen gehören nur 8 zu den

Papilionoidea (BORGES ET AL. 2010).

Tabelle 3: Anzahl der Schmetterlingsarten auf Pico.

gesamt endemisch

Lepidoptera 96 27

Papilionoidea 8 2

„Nachtfalter“ 88 25

Methodik Die während der Exkursionen 2016 nachgewiesenen Nachtfalterarten wurden mit einem großen

Leuchtturm nach R. Müller mit 1 mm Diolen-Netzstoff (Maschenweite 1 mm) (s. Abb. 11), 180 cm

hoch, 70 cm Durchmesser und einer Lampe (Sylvania HSB-BW 160 W) angelockt. Andere

Lockmethoden kamen nicht zum Einsatz. Lichtfang wurde an 5 Tagen durchgeführt (s. Tab. 4).

Jahr Mai Anz. Tage

2016 15., 16., 17., 18., 19. 5

Abbildung 11: Leuchtturm im Garten des Casa

do Flores (Foto: ZAHN 2016).

Tabelle 4: Dauer des Lichtfangs.

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Lajes do Pico ist im Süden der Insel gelegen und umgeben von Gras- und Weideland. Die

natürliche Vegetation ist spärlich, ebenso die Küstenvegetation. In Ortsrandlage befindet sich das

Haus Casa do Flores am Hang mit einigen Gartenanlagen wo der Leuchtturm aufgestellt wurde(s.

Abb. 12).

Es wurden 20 Vertreter aus 6 Familien angelockt (s. Tab. 5). Die Abundanz wurde nicht bestimmt.

Eine weitere Art konnte bislang nicht bestimmt werden. Der Anteil an beobachteten Eulenfaltern

(Noctuidae) ist mit der Hälfte aller gefundenen Arten unerwartet hoch. Zu diesen guten Fliegern

gehört auch Mythimna unipuncta (s. Abb. 13).

Tabelle 5: Nachgewiesene Schmetterlingsfamilien.

Familie Deutsch Anz. Arten

Tineidae Echte Motten 1

Blastobasidae 2

Tortricidae Wickler 1

Crambidae Zünsler 3

Geometridae Spanner 3

Noctuidae Eulenfalter 10

Die Bestimmung wurde durchgeführt mit Steiner et al (2014) und dem „Portal da Biodiversidade

dos Acores“. Den Teilnehmern des Lepiforums (www.lepiforum.de) einen herzlichen Dank für die

Hilfe bei der Bestimmung schwieriger Arten.

Abbildung 12: Caso do Flores in Lajes do Pico am Hang (Foto: ZAHN 2016).

Abbildung 13: Mythimna unipuncta (Getreide-Weissadereule), 20.5.2016 (Foto: ZAHN 2016).

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Die Vegetation der Azoren

Aufgrund ihrer Vegetation wurden die Azoren pflanzengeographisch lange Zeit den

Makaronesischen Inseln zugeordnet, zu denen auch Madeira, die Selvagen, die Kanaren und die

Kapverden zählen (STIEGLITZ 2009:8f.). Neueren Untersuchungen zufolge sind die Überein-

stimmungen dieser Inseln bezüglich der Vegetation jedoch weniger stark ausgeprägt als bislang

angenommen. Aufgrund dessen gehören nach Schäfer (2002) die Azoren in pflanzen-

geographischer Hinsicht zu der Holarktis, die Kanaren und Madeira hingegen zur Mediterranen

Region und die Kapverden zur Palaeotropis.

Einflussfaktoren auf die Vegetation

Das Alter der Inselgruppe und die Distanz zur nächsten vegetationsbedeckten Region haben einen

entscheidenden Einfluss auf die Vegetation der Azoren. Infolge dieser beiden Faktoren entwickelte

sich im Laufe der Zeit ein eigenes, isoliertes Ökosystem. Die Folge dieser Isolation sind eine hohe

Artenvielfalt mit vielen endemischen Arten (PFADENHAUER & KLÖTZLI 2014:29ff.). Daher gelten

Inseln, besonders die europäischen, als „Hot-spot“ der Biodiversität (SILVA ET AL. 2008:28). Auch

das bereits erläuterte Klima spielt eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Vegetation (STIEGLITZ

2009:9). Das sommer-trockene Klima mit saisonal stärkeren Niederschlägen (WAKONIGG 2009:62)

bietet für viele Pflanzenarten die idealen Bedingungen um zu gedeihen (STIEGLITZ 2009:11).

Das Klima ändert sich jedoch mit zunehmender Höhe über dem Meer und im Zuge dessen

verändern sich auch die natürlichen Pflanzengesellschaften (siehe Tab. 6).

Tabelle 6: Die Vegetationszonen.

Vegetationszone Ursprüngliche Vegetation Heutige Vegetation

Küstenzone Bis 300 m über Meereshöhe

Bis zur Küste reichende Wälder, Makaronesischer Gagelbaum (Myrica faya), Picconie (Piccoria azorica)

Krausblättrige Klebsame (Pittosporum undulatum)

Feuchte Wolkenzone 300 – 1500 m über Meereshöhe

„Laurisilva“: Baumheide (Erica azorica), Wachholder (Juniperus brevifolia), Lorbeere (Laurus azorica)

Größere Restbestände u.a. auf Pico

Oberhalb der Wolkenzone Über 1500 m über Meereshöhe

Besenheide (Caluna vulgaris), Schillernder Thymian (Thymus caespitius), Azoreanische Glockenheide (Daboecia azorica), Klippen-Leimkraut (Silene uniflora)

Nahezu unverändert

Weiterhin sind in der Tabelle die anthropogen verursachten Veränderungen in der Vegetation

dargestellt. Mit steigender Höhe sinken die Temperaturen, während zunächst die Luftfeuchtigkeit

und die Niederschläge zunehmen. Ab 1500 m über Meereshöhe, oberhalb der Wolkenzone,

nehmen die Niederschläge dann wieder ab. Es wird in diesem Kontext von klimatisch bedingter

Höhenzonierung von Vegetationsstufen gesprochen (STIEGLITZ 2009:10f.).

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Die Vegetationsstufen im Wandel der Zeit

Die Küstenzone

Die Vegetation der Küstenzone reicht bis 300 m über Meereshöhe und bestand ursprünglich aus

bis zur Küste reichenden Wäldern. Zu den vorherrschenden Arten gehörten der Makaronesische

Gagelbaum (Myrica faya) sowie die auf den Azoren endemische Picconie (Piccoria azorica). Da es

sich bei der Küstenzone um die für den Menschen am einfachsten zugängliche und klimatisch

zuträglichste Zone handelt, wurde die ursprüngliche Vegetation durch Siedlungen und

Landwirtschaft bis heute fast vollständig verdrängt (s. Tab. 6 und Abb. 14 und 15). Beispielsweise

wurde die Krausblättrige Klebsame (Pittosporum undulatum) zum Schutz der Orangenplantagen

vor Wind eingeführt, die die heimischen Waldbäume mittlerweile bis in ca. 600 m Höhe über dem

Meer fast vollständig verdrängt hat.

Die Wolkenzone

Die Vegetation der feuchten Wolkenzone liegt zwischen 300 und 1500 m über Meereshöhe. Die

natürliche Vegetation wurde als Laurisilva oder Lorbeerwald bezeichnet und bestand größtenteils

aus den endemischen Arten Baumheide (Erica azorica) und Wachholder (Juniperus brevifolia)

sowie der Lorbeere (Laurus azorica). Die natürliche Vegetation ist heute stark dezimiert durch

Holzeinschlag und der Einrichtung von Weideland. Größere Restbestände der Laurisilva befinden

sich nur noch auf São Miguel, Terceira und Pico.

Die Höhenstufe oberhalb der Wolkenzone

Die Höhenstufe oberhalb der Wolkenzone erreicht auf den Azoren nur die Gipfelregion des Pico

auf der gleichnamigen Insel. Neben diversen Flechten befinden sich in dieser Höhenlage noch die

Besenheide (Caluna vulgaris), der Schillernde Thymian (Thymus caespititius), die Azoreanische

Glockenheide (Daboecia azorica) sowie das Klippen-Leimkraut (Silene uniflora) (STIEGLITZ

2009:10ff.; s. Abb. 16).

Abbildung 14: Die Vegetation der Küstenzone (Foto: OTHMER

2016). Abbildung 15: Die Vegetation der feuchten Wolkenzone (Foto:

OTHMER 2016).

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Endemische Arten

Die Vegetation der Azoren zeichnet sich durch eine hohe Vielfalt an endemischen Arten aus. Sie

treten in allen Vegetationszonen auf, sind jedoch durch menschliches Eingreifen sehr selten

geworden und wachsen fast ausschließlich noch an steilen Hängen und Schluchten, Klippen und

Vulkankratern. Aufgrund ihrer Gefährdung sind alle endemischen Arten auf den Azoren streng

geschützt. Beispiele für endemische Arten sind die Azorenglockenblume (Azorina vidalii) und die

Malvenblättrige Cinerarie (Pericallis malvifolia) (SCHÄFER 2005:9f.).

Neophyten

Die größte Gefährdung für die heimische Flora und vor allem der endemischen Arten stellen die

von Menschen eingeführten Pflanzen, die sogenannten Neophyten, speziell die invasiven Arten,

dar (STIEGLITZ 2009:12). Inselökosysteme sind besonders empfindlich bei der Einführung invasiver

Spezies, da diese sich aufgrund der begrenzten Fläche schnell vollständig ausbreiten können und

aufgrund der Isolation kaum von außerhalb beeinflusst werden (SILVA et al. 2008: 28). Insgesamt

sind lediglich 149 Arten einheimisch. Das bedeutet, dass sie vor den ersten menschlichen Siedlern

über Wind, Wasser oder durch Vögel auf die Azoren gelangten. Hingegen sind 645 Pflanzen Neo-

phyten, wovon 56 als invasiv eingestuft werden (SCHÄFER et al.2011: 392). Neophyten wurden aus

den verschiedensten Gründen seit dem 19. Jahrhundert auf die Azoren gebracht. Die Hortensie

(Hydrangea macrophylla) beispielsweise dient zur Begrenzung von Viehweiden (s. Abb. 17).

Abbildung 16: Vegetation oberhalb der Wolkenzone (Foto: OTHMER 2016).

Abbildung 17: Hortensie (Hydrangea macrophylla) (Foto: OTHMER 2016).

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Sie gedeihen im feuchtwarmen Klima der Azoren sehr gut. Dabei unterdrücken sie jedoch häufig

das Wachstum der heimischen Arten. Ein Beispiel ist der als Zierpflanze eingeführte Kahili Ingwer

(Hedychium gardnerianum), dessen stark wachsende Wurzeln das Wachstum anderer Pflanzen in

seiner Umgebung kaum zulassen. Die zu forstwirtschaftlichen Zwecken eingeführte Sicheltanne ist

mittlerweile sogar zum kommerziell wichtigsten Baum auf den Azoren geworden, allerdings

verhindert ihr dicker Nadelteppich das Wachstum anderer Arten.

Heute sind infolge der Besiedlung und Landwirtschaft seit dem 16. Jahrhundert, sowie der Ein-

führung exotischer Arten nur noch etwa 5 % der Inseln mit heimischer Flora bedeckt. Seit Anfang

der 1990er Jahre werden daher auf den Azoren Maßnahmen zum Natur- und Landschaftsschutz

ergriffen, auf allen Inseln wurden Natura 2000 Schutzgebiete ausgewiesen und alle endemischen

Arten als streng geschützt eingestuft (STIEGLITZ 2009:10ff.; s. Abb. 18).

Abbildung 18: Landwirtschaftlich genutzte Fläche auf Pico (Foto: Othmer 2016).

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Artenliste Exkursion Azoren 13.05. bis 22.05.2016 Tabelle 7: Übersicht der beobachteten Säugetiere

Säugetiere

Blauwal (Abb.19) Balaenoptera musculus

Finnwal (Abb.20) Balaenoptera physalus

Buckelwal (Abb.21) Megaptera novaeangliae

Pottwal (Abb.22) Physeter macrocephalus

Gewöhnlicher Delfin Delphinus delphis

Blau-Weißer Delfin (Abb. 23) Stenella coeruleoalba

Rundkopfdelfin (Abb.24) Grampus griseus

Abb.19: Blauwal (Balaenoptera musculus) (Zahn 2016)

Abb.20: Finnwal (Balaenoptera physalus) (Zahn 2016)

Abb.21: Buckelwal (Megaptera novaeangliae) (Zahn 2016)

Abb.22: Pottwal (Physeter macrocephalus) (Zahn 2016)

Abb.24: Rundkopfdelfin (Grampus griseus) (Mattner 2016)

Abb.23: Blau-Weißer Delfin (Stenella coeruleoalba) (Mattner 2016)

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Tabelle 8: Übersicht der beobachteten Reptilien

Tabelle 9: Übersicht der beobachteten „Quallen“

Reptilien

Unechte Karettschildkröte (Abb.25)

Caretta caretta

Madeira-Mauereidechse Teira dugesii

Quallen

Portugiesische Gallere (Abb.26

Physalia physalis

Abb.25: Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta) (Kellner 2016)

Abb.26: Portugiesische Gallere (Physalia physalis) (Zahn 2016)

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Tabelle 10: Übersicht der beobachteten Vögel

Vögel

Gelbschnabel-Sturmtaucher (Abb. 27)

Calonectris diomedea

Seidenreiher Egretta garzetta

Mäusebussard Buteo buteo

Wachtel Coturnix coturnix

Falkenraubmöwe (Abb. 28)

Stercorarius longicaudus

Mittelmeermöwe Larus michahellis

Küstenseeschwalbe Sterna paradisaea

Türkentaube Streptopelia decaocto

Gebirgsstelze Motacilla cinerea

Amsel Turdus merula

Star Sturnus vulgaris

Haussperling Passer domesticus

Buchfink Fringilla coelebs

Abb.27: Gelbschnabel-Sturmtaucher (Calonectris diomedea) (Kellner 2016)

Abb.28: Falkenraubmöwe (Stercorarius longicaudus) (Witt 2016)

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Tabelle 11: Übersicht der beobachteten „Nachtfalter“

Familie Unterfamilie Art

Tineidae Hieroxestinae Opogona omoscopa

Blastobasidae Blastobasis desertarum

Blastobasis maroccanella

Tortricidae Tortricinae Epiphyas postvittana

Crambidae Scopariinae Scoparia spec.

Spilomelinae Palpita vitrealis

Udea ferrugalis

Geometridae Sterrhinae Cyclophora azorensis (Abb.29)

Larentiinae Costaconvexa centrostrigaria

Gymnoscelis rufifasciata

Noctuidae Plusiinae Chrysodeixis chalcites (Abb.30)

Ctenoplusia limbirena (Abb.31)

Thysanoplusia orichalcea (Abb.32)

Xyleninae Galgula partita (Abb. 33)

Mesapamea storai

Phlogophora meticulosa

Hadeninae Mythimna unipuncta

Noctuinae Noctua pronuba

Peridroma saucia

Xestia c-nigrum

Abb.29: Cyclophora azorensis (Zahn 2106)

Abb.30: Chrysodeixis chalcites (Zahn 2106)

Abb.31: Ctenoplusia limbirena (Zahn 2106)

Abb.32: Thysanoplusia orichalcea (Zahn 2106) Abb.33: Galgula partita (Zahn 2106)

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Tabelle 12: Übersicht der vorgefundenen Pflanzen

Pflanzen

Wandelröschen (Abb.34)

Lantana camara

Trichterwinde (Abb.35) Ipomoea indica

Calla (Abb. 36) Zantedeschia aethiopica

Baummalve Lavatera arborea

Knöpfchen Knöterich Persicaria capitata Abb.34: Wandelröschen (Lantana camara) (Kellner 2016)

Abb.35: Trichterwinde (Ipomoea indica) (Mattner 2016)

Abb.36: Calla (Zantedeschia aethiopica) (Mattner 2016)