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M o d e l l v o r h a b e n „ S t a d t u m b a u W e s t“ Große Kreisstadt SELB Integriertes Stadtentwicklungskonzept INTEGRATION DER FACHBEREICHE FEBRUAR 2004

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M o d e l l v o r h a b e n „ S t a d t u m b a u W e s t“

Große Kreisstadt

SELB

Integriertes Stadtentwicklungskonzept

INTEGRATION DER FACHBEREICHE

FEBRUAR 2004

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Inhalt

Integration der Fachgebiete

INHALT Heft 6

Seite

Das Zielsystem der Fachgutachter 3 Einleitung 3 Programmatische Ziele und Zentrales Ziel 4 Strategische Ziele und Fachspezifische Ziele 5 Operative Ziele 9

Stadtbezirksprofile 24 Einleitung 25 Die Innenstadt 26 Wittelsbacherstraße 29 Jahnstraße 32 Selb-West 34 Kappel 37 Reuthbergsiedlung 39 Selb-Ost 41 Hutschenreuther A 44 Carl-Netzsch-Straße 46 Krötenwiese 48 Gewerbegebiet-Nord 50 Stopfersfurth 52 Siedlung-Süd 54 Vorwerk 56 Selb-Plößberg 59 Erkersreuth 62

Impulsprojekte 66 Einleitung, Impulsprojekt A, Impulsprojekte B-T 67 Impulsprojekt B: Grünbogen Lokschuppen 69 Impulsprojekt C: Aufwertung der Selbauen 70 Impulsprojekt D: Mieterprojekt Selb-Ost 71 Impulsprojekt E: Gewerbegebiet-Nord 72 Impulsprojekt F: Marienplatz 73 Impulsprojekt G: Baugemeinschaft Selb-Ost 74 Impulsprojekt H: Wittelsbacherstraße 75 Impulsprojekt I: Stadteinfahrt West 76 Impulsprojekt J: Zukunftswerkstat 77 Impulsprojekt K: Offene Schule 78 Impulsprojekt L: Pflegenetzwerk 79 Impulsprojekt M: Tourismusnetzwerk 80 Impulsprojekt N: Moderierter Diskurs 81 Impulsprojekt O: Regionales Kompetenzzentrum 82 Impulsprojekt P: Wohnumfeldverbesserung 83 Impulsprojekt Q: Energie 84 Impulsprojekt R: Umwelt und Altlasten 85 Impulsprojekt S: Interkommunale Zusammenarbeit 86 Impulsprojekt T: Integrierte Kinder- und Jugendbetreuung 87

3 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

DAS ZIELSYSTEM DER FACHGUTACHTER

E i n l e i t u n g

Um dem wachsenden Konkurrenz-kampf der Stadt Selb im Wettbewerb mit anderen Städten auf interkommu-naler Ebene bzw in der Region ge-wachsen zu sein und international die Herausforderungen annehmen zu können, muss der Strukturwandel durch Schrumpfung nach einem kla-rem System von Zielen politisch gestal-tet und fachlich gesteuert werden. Die Ziele für Selb sind in einer Pyramide aufgebaut und haben untereinander eine Vielzahl von Querverbindungen.

Das Zielsystem bildet die planerische Grundlage zur politischen Bewälti-gung der diversen, meist komplex ver-netzten Aufgaben. Mit Hilfe des Ziel-systems sind alle relevanten öffentli-chen und privaten Akteure in einem kooperativ aufgebauten Netzwerk zu steuern. Es sollte konsequent und strikt angewendet werden.

Darüber hinaus ist das projektbezoge-ne Zielsystem das wichtigste Instru-ment zur stetigen Kontrolle aller Aktivi-täten des Stadtumbauprozesses in Selb. Der Fortschritt bei den Impuls-projekten und sonstigen Maßnahmen ist an dem Zielsystem zu messen. Mit Hilfe der nebenstehenden Matrix wer-den die Erfolge bzw die Misserfolge auf dem Weg des Strukturwandels of-fen gelegt.

PROGRAMMATISCHE ZIELE

Grundlage sind die im Programm für den Stadtumbau West formulierten Ziele des Referats Stadtentwicklung und Städtebau des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung. Die programmatischen Ziele bilden die Grundlage für die Gutachtergruppe und die Themen für das Integrierte Stadtentwicklungskonzept.

ZENTRALES ZIEL

Die nachhaltige Entwicklung der Stadt unter Berücksichtigung des demogra-phischen und wirtschaftlichen Wandels ist zentrales Projektziel für den Stadt-umbau Selb. Alle weiteren Ziele und Maßnahmen folgen diesen Vorgaben.

STRATEGISCHE ZIELE

Sieben strategische Ziele bilden den Rahmen für alle Projektvorschläge. Sie beschreiben die fachübergreifenden Vorstellungen der Gutachtergruppe mit den Schwerpunkten für die Zu-kunftsentwicklung Selbs.

FACHSPEZIFISCHE ZIELE

Die spezifischen Ziele der Gutachter sind unter den fachlichen Sichtweisen formuliert und präzisieren die wichtigs-ten kommunalen Handlungsfelder. OPERATIVE ZIELE

Das Bündel operativer Ziele verknüpft die Fachanalysen wieder mit den pla-nerischen Ebenen Stadtentwicklungs-konzept und Stadtbezirkskonzepte. Im Detail werden Maßnahmen angeregt und Strategien zur Umsetzung formu-liert. Die operativen Ziele bilden die wichtigste Grundlage zur Entwicklung von Impulsprojekten, aber auch aller weiteren Maßnahmen zum zukunftsfä-higen Strukturwandel Selbs, die derzeit noch nicht definiert sind.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 4 Ziele

PROGRAMMATISCHE ZIELE Strategien zur Gestaltung des Stadt-umbaus entwickeln. * Organisation von Prozessen für den

Um- und Rückbau;

* Städtebauliche Instrumente überprü-fen und weiterentwickeln;

* Kooperations- und Akzeptanzaspek-te untersuchen;

* Dreidimensionales Ausgestalten der Förderung von Umbaustrategien (soziale, wirtschaftliche und ökologi-sche Dimension).

ZENTRALES ZIEL Nachhaltige Stadtentwicklung unter Berücksichtigung demographischer und wirtschaftlicher Rahmenbedin-gungen. ‚

5 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

STRATEGISCHE ZIELE 1 Die Bevölkerung als Bewohner für Selb erhalten; 2 Stärken des Wirtschaftsstandortes ins-besondere im Hinblick auf die EU-Osterweiterung; 3 Stärken der kommunalen Steuerungs- und Managementkapazitäten; 4 Ein positives Innenimage der Stadt herstellen; 5 Die Belebung der Innenstadt ist zu fördern; 6 Aufwerten der Geschosswohnbauflä-chen; 7 Erhalten und Vernetzen der Grünpo-tenziale.

FACHSPEZIFISCHE ZIELE 1 Die Bevölkerung als Bewohner für Selb erhalten. Eine offensive Familien- und Kinder-politik ist zu verfolgen; Die Offenheit für Menschen ausländi-scher Herkunft und ihre Integration ist zu fördern; Für die gute Einbindung und Versor-gung von alten Menschen, insbeson-dere auch für die Pflege in sehr ho-hem Alter, ist zu sorgen; Die Lebensqualität und Attraktivität der Stadt und Region, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene ist zu pflegen; Die Eigenkräfte und Eigenaktivität der Bürger und Bürgerinnen sind zu stär-ken und zu aktivieren, die Beteiligung ist zu fördern.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 6 Ziele

2 Stärken des Wirtschaftsstandortes insbesondere im Hinblick auf die EU-Osterweiterung. Die Gewerbeflächenentwicklung ist nachhaltig anzuregen; Die berufliche Qualifizierung ist zu stärken / ein Qualifizierungsmissmatch ist zu vermeiden; Bestehende Unternehmen sind aktiv zu pflegen; Durch Neuansiedlung von Unterneh-men ist die Wirtschaft zu diversifizie-ren.

3 Stärken der kommunalen Steue-rungs- und Managementkapazitäten. Die Qualität der sozialen und techni-schen Infrastruktur einschließlich der Verkehrssysteme ist nachhaltig zu si-chern; Die örtlichen Standortpotenziale sind zu erhalten; Die örtlichen Ressourcen sind nach-haltig zu nutzen; Die natürlichen Umweltqualitäten sind zu bewahren; Die Bezüge von Kommune, Bürgern und Unternehmen sind intensiver zu gestalten und zu vernetzen.

7 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

4 Ein positives Innenimage der Stadt herstellen. Die lokale Identität ist zu fördern; In den lokalen Medien ist die Bericht-erstattung über die Stadt positiver zu gestalten; Die Transparenz über den Prozess des Stadtumbaus ist zu erhöhen. Die Mög-lichkeiten zur Bürgerbeteiligung sind kreativer zu nutzen; Alle Aktivitäten für Kultur und Sport sind zu fördern.

5 Die Belebung der Innenstadt ist zu fördern. Die Innenstadt als Wohnstandort ist deutlich zu stärken; Das Stadtbild ist erheblich zu verbes-sern; Die Innenstadt als Ort für den Einkauf, für Dienstleistungen und zum Aufent-halt ist durch geeignete Maßnahmen zu aktivieren; Die Verkehrsinfrastruktur ist zu verbes-sern und in Teilbereichen auszubauen.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 8 Ziele

6 Aufwerten der Geschosswohnbau-flächen. Der Bestand ist an die vielfältigen Nut-zertypen anzupassen; Der nicht marktgerechte Bestand ist zu reduzieren. Die Rahmenbedingungen für den ver-dichteten Wohnungsbau sind zu erhal-ten und zu verbessern.

7 Erhalten und Vernetzen der Grünpotenziale. Die potenzielle Erholungslandschaft ist zu erschließen und zu vernetzen; Die Grün- und Freiflächen sind besser auszudifferenzieren; Die Barrierewirkungen sind zu vermin-dern bzw abzubauen; Zerstörte Landschaftsbestandteile sind zu reparieren.

9 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 1 Die Bevölkerung als Bewohner für Selb erhalten. 1 E i n e o f f e n s i v e F a m i l i e n u n d K i n d e r p o l i t i k i s t z u v e r f o l g e n. * Preiswerter Wohnraum mit Qualität;

* Erschließen von Beschäftigungsfel-dern, Förderung von Existenzgründun-gen vor Ort (für beide Partner: Män-ner wie Frauen);

* Attraktives Schul- und Ausbildungs-angebot für die Kinder;

* Kinderfreundlichkeit der Stadt: "Kin-der sind willkommen";

* Ausweiten von familiengerechten Wohnangeboten bei Miete und Eigen-tum (Kriterien: Größe, Preis, Nähe zu Schulen/Kindergärten, Umfeld, Spiel-/Sportplätze, Versorgung);

* Ausweiten des Netzes sicherer Rad- und Fußwege;

* Ganztagsbetreuung für Kinder -Vereinbarkeit von Beruf und Familie;

* Erhalten der sozialen Infrastruktur.

2 D i e O f f e n h e i t f ü r M e n s c h e n a u s l ä n d i s c h e r H e r k u n f t u n d i h r e I n t e g r a t i o n i s t z u f ö r d e r n. * Ethnisch monostrukturierte Wohn-gebiete sind zu verhindern;

* Fördern von Kontakten und ge-meinsamen Aktivitäten, Stigmatisie-rungen vermeiden;

* Integrationsförderung durch Sprach-kurse, Bildungsangebote, Beteiligung im sozial-kulturellen und politischen Leben;

* Pflege von Weltoffenheit, internatio-nale Begegnungen in Europa, Ost-kontakte;

* Fördern der Existenzgründung von Ausländern / Aussiedlern;

* Fördern des Wohneigentumser-werbs von Ausländern in Problem-stadtteilen (unter Gestaltungsrichtli-nien);

* Freizeit- und Betreuungsangebote für deutsche Jugendliche aus Russland (z. B. Sozialarbeiter, Jugendklub, Sportverein, Kreativ-workshops);

* Aufwerten von Problemstadtteilen mit hohem Aussiedleranteil, va Selb-Ost (Sportflächen, öffentliche Grünflä-chen, private Verantwortlichkeit).

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 10 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 1 Die Bevölkerung als Bewohner für Selb erhalten. 3 F ü r d i e g u t e E i n b i n d u n g u n d d i e V e r s o r g u n g v on a l t e n M e n s c h e n , i n s b e s o n d e r e a u c h d i e P f l e g e i n s e h r h o h e m A l t e r i s t z u s o r g e n. * Qualifizieren von Selb im Bereich Gesundheitswesen, Prävention, Pflege; auch für den Bedarf der Region;

* Realisieren zukunftsweisender Wohn- und Betreuungskonzepte;

* Ausweiten von altersgerechten Wohnangeboten für Miete und Eigen-tum (Kriterien: bauliche und techni-sche Ausstattung, Größe, Preis, ruhige Lage, Innenstadtnähe, Umfeld, Ver-sorgung);

* Einrichten von Wohngruppen für Senioren (in Zusammenarbeit mit Wohlfahrtsverbänden);

* Fördern der Ansiedlung von Ärzten, medizinischen Dienstleistern und am-bulanten Altenpflegediensten in der Nähe der Wohnstandorte für Ältere;

* Einrichten eines Seniorenbeirats, als Ansprechpartner für Politik und Ver-waltung.

4 L e b e n s q u a l i t ä t u n d A t t r a k t i v i t ä t v o n S t a d t u n d R e g i o n i n s b e s o n - d e r e f ü r J u g e n d l i c h e u n d j u n g e E r w a c h s e n e i s t z u p f l e g e n. * Ausbauen eines hoch attraktiven Ausbildungsangebotes;

* Fördern einer jungen, modernen Szene in Kultur, Sport, Vereinsleben, Gastronomie;

* Vernetzen mit den Angeboten in der Region, von regionaler Mobilität und Zusammenarbeit mit Nachbarstädten;

* Verbessern des Images von Selb un-ter Jugendlichen.

11 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

5 D i e E i g e n k r ä f t e u n d d i e E i g e n a k t i v i t ä t d e r B ü r g e r u n d B ü r g e r i n n e n s i n d z u s t ä r k e n , d i e B e t e i l i g u n g i s t z u f ö r d e r n . * Vor allem sind ältere Menschen und jugendliche Akteure zu gewinnen;

* Anreize und Angebote für lebens-langes Lernen schaffen;

* Vernetzen und Zusammenarbeiten, Kräfte und Kompetenzen bündeln;

* Den kontinuierlichen Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern in allen Auf-gabenbereichen und bei allen Projek-ten führen; die Beteiligungskultur ist zu pflegen.

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 2 Stärken des Wirtschaftsstandortes insbesondere im Hinblick auf die EU-Osterweiterung. 1 D i e G e w e r b e f l ä c h e n – e n t w i c k l u n g i s t n a c h h a l t i g a n z u r e g e n. * Die Ansiedlung neuer Betriebe als Ersatz für die abgewanderten Unter-nehmen der Porzellanindustrie ist zu forcieren;

* Neue Werbestrategien sind zu ent-wickeln;

* Neue Unternehmen sind vorrangig auf Altstandorten anzusiedeln bei neu-er Nutzung der vorhandenen Gebäu-de;

* Untergenutzte Flächen sind im Rah-men eines kommunalen Flächenma-nagements neu zu strukturieren.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 12 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 2 Stärken des Wirtschaftsstandortes insbesondere im Hinblick auf die EU-Osterweiterung. 2 D i e b e r u f l i c h e Q u a l i f i – z i e r u n g i s t z u s t ä r k e n. E i n Q u a l i f i z i e r u n g s m i s s m a t c h i s t z u v e r m e i d e n. * Die Zusammenarbeit örtlicher Schu-len in Kooperation mit der Stadt und den expandierenden Unternehmen ist zu starten;

* Das Angebot an offenen Lehrstellen in Selber Unternehmen ist vorrangig mit interessierten Jugendlichen aus der Stadt zu besetzen.

3 B e s t e h e n d e U n t e r – n e h m e n s i n d a k t i v z u p f l e g e n.

* Fördern wohngebietsnaher und ver-träglicher Arbeitsplätze;

* Sichern innerstädtischer Wirtschafts-standorte;

* Stärken und Entwickeln des inner-städtischer Zentrums;

* Stärken lokaler Ökonomien.

13 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

4 D u r c h N e u a n s i e d l u n g i s t d i e W i r t s c h a f t z u d i v e r s i f i z i e r e n. * Standortförderung umweltschonen-der Betriebe;

* Entwickeln des Fremdenverkehrs.

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 3 Stärken der kommunalen Steue-rungs- und Managementkapazitäten. 1 D i e Q u a l i t ä t d e r s o z i - a l e n u n d t e c h n i s c h e n I n f r a s t r u k t u r e i n s c h l i e ß l i c h d e r V e r k e h r s - s y s t e m e i s t n a c h h a l t i g z u s i c h e r n. * Anpassen der vorhandenen örtli-chen Ressourcen und Leistungspoten-ziale an die veränderte Nachfrage- / Bedarfsstrukturen;

* Vermeidung konkurrierender Ange-bote gleicher Leistungen für gleiche Zielgruppen;

* Ausschöpfen regionaler Leistungs-potenziale zur Vermeidung ineffizienter Vorhaltekosten und zur Verbesserung der Auslastung vorhandener örtlicher und regionaler Ressourcen;

* Sicherstellen des Zugangs zu den Infrastrukturleistungen für alle Bevölkerungsgruppen durch geeignete Standortwahl und sozialverträgliche Gebühren.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 14 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 3 Stärken der kommunalen Steue-rungs- und Managementkapazitäten. 2 D i e ö r t l i c h e n S t a n d o r t p o t e n z i a l e s i n d z u e r h a l t e n. * Nutzen vorhandener Einrichtungen und Anlagen;

* Vermeiden altlastenbedingter Dau-erbrachen;

* Identifikation möglicher „Zwischen-„ Nutzungen von Grundstücken, Anla-gen und Einrichtungen.

3 D i e ö r t l i c h e n R e s s o u r c e n s i n d n a c h h a l t i g z u n u t z e n. * Deutliches Verringern des Ressour-cenverbrauchs (Energie, Wasser, Boden etc);

* Kostengünstige und umweltgerechte Nutzung der örtlichen Ressourcen;

* Qualitätvolles Steuern der Sied-lungsentwicklung;

* Umweltorientiertes und effizientes Entwickeln der Gewerbeflächen;

* Reduzieren des durch Neuauswei-sung entstehenden Flächen-verbrauchs;

* Vorrangiges Entwickeln bereits er-schlossener Flächen;

* Zwischennutzen von Brachflächen.

15 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

4 D i e n a t ü r l i c h e n U m w e l t q u a l i t ä t e n s i n d z u b e w a h r e n. * Verringern des Ressourcenver-brauchs (Energie, Wasser, Boden etc);

* Wirtschaftliches und umweltgerech-tes Nutzen der örtlichen Ressourcen;

* Deutliches Ausweiten des Anteils re-generativer Energien;

* Mindern der Luftschadstoffe und Treibhausgase;

* Stärken von Stoffkreisläufen;

* Reduzieren des Restmüllaufkom-mens.

5 D i e B e z ü g e v o n K o m m u n e z u B ü r g e r n u n d U n t e r n e h m e n s i n d i n t e n s i v e r z u g e s t a l t e n u n d z u v e r n e t z e n. * Integrieren und Vernetzen von kommunalen Verwaltungen und Ent-scheidungsträgern;

* Intensive interkommunale Zusam-menarbeit;

* Verbessern der Zusammenarbeit zwischen Kommune und Unterneh-men;

* Verbessern der Zusammenarbeit zwischen Kommune und allen gesell-schaftlich aktiven Gruppen.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 16 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 4 Ein positives Innenimage der Stadt herstellen. 1 D i e l o k a l e I d e n t i t ä t i s t z u f ö r d e r n. * Die lokalen Besonderheiten sind herauszustellen;

* Die lokalen Produkte sind deutlicher von anderen Produkten der Region zu unterscheiden;

* Die lokalen Feste sind besser zu gestalten;

* lokales Können ist weiter zu unter-stützen.

2 I n d e n l o k a l e n M e d i e n i s t d i e B e r i c h t - e r s t a t t u n g ü b e r d i e S t a d t p o s i t i v e r z u g e s t a l t e n. * Die Kommunalpolitik ist aufzufor-dern, die Ziele des Stadtumbaus offe-ner mit den Printmedien zu diskutieren und die Hintergründe besser zu erläu-tern.

* Das Schlechtreden der Stadt durch Meinungsführer sollte dringend been-det werden. * In sich wiederholenden Aktionen sollten die Chancen des Stadtumbaus in der Öffentlichkeit breit diskutiert werden.

17 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

3 D i e T r a n s p a r e n z ü b e r d e n P r o z e s s d e s S t a d t u m b a u s i s t z u e r h ö h e n. D i e M ö g l i c h k e i t e n z u r B ü r g e r b e t e i l i g u n g s i n d k r e a t i v e r z u n u t z e n.

4 A l l e A k t i v i t ä t e n f ü r K u l t u r u n d S p o r t s i n d z u f ö r d e r n.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 18 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 5 Die Belebung der Innenstadt ist zu fördern. 1 D i e I n n e n s t a d t a l s W o h n s t a n d o r t i s t d e u t l i c h z u s t ä r k e n. * Prüfen der Eignung von Brachflä-chen als Standorte für Wohnbebau-ung;

* Umbauen von Wohnungen in kom-munalem Besitz;

* Entwickeln innenstadttypischer Wohnformen;

* Erweitern des Freiflächenangebotes.

2 D a s S t a d t b i l d i s t e r h e b l i c h z u v e r b e s s e r n. * Umgestalten der Ortseinfahrten;

* Sanieren städtebaulich-gestalterisch bedeutender Gebäude;

* Fortführen der Tradition guter Archi-tektur und Gestaltung;

* Fördern von Fassadenpflege und Eigenverantwortung der Hauseigen-tümer;

* Gründung von „Aktionsgruppen“ zu den Schwerpunkten Marienplatz, Spar-kassenplatz, Schillerstraße;

* Erhöhen der Sauberkeit in der In-nenstadt;

* Besseres Möblieren des öffentlichen Raums (Beleuchtung, Bänke, Müllei-mer, Wegweiser, Fahrradständer);

* Fördern von Kunstwerken und Brun-nen.

19 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

3 D i e I n n e n s t a d t a l s O r t f ü r d e n E i n k a u f , f ü r D i e n s t l e i s t u n g e n u n d z u m A u f e n t h a l t i s t d u r c h g e e i g n e t e M a ß - n a h m e n z u a k t i v i e r e n. * Sortiment- und Standortkonzept zum Schutz des innerstädtischen Einzelhan-dels vergeben (Ziel: Selbstbindungs-beschluss);

* Ansiedeln von Dienstleistungsbetrie-ben primär in der Innenstadt bzw in definierten Nahversorgungslagen;

* Fördern niveauvoller Gastronomie (zB Gütesiegel);

* Fördern von Außengastronomie (zB temporäre Aussetzung von Sondernut-zungsgebühren);

* Ausschildern der Innenstadt als „Einkaufsinnenstadt“;

* Einrichten von Ruhezonen / Spiel-zonen;

* Umgestalten der Eingangsbereiche zur Innenstadt.

4 D i e V e r k e h r s i n f r a s t r u k - t u r i s t z u v e r b e s s e r n u n d i n T e i l b e r e i c h e n a u s z u b a u e n. * Optimieren des ÖPNV-Angebotes;

* Verbessern der Verkehrsverbindung von Süden und Westen;

* Reduzieren des Flächenbedarfs des MIV;

* Anpassen der Bedarfszahlen von Stellplätzen für den ruhenden Kfz-Verkehrs;

* Ausbauen des Radwegenetzes;

* Entschärfen von Verkehrsbrenn-punkten;

* Erhöhen der Aufenthaltsqualität für Fußgänger.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 20 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 6 Aufwerten der Geschosswohnbau-flächen. 1 D e r B e s t a n d i s t a n d i e v i e l f ä l t i g e n N u t z e r t y p e n a n z u p a s s e n. * Die Umnutzung ist grundsätzlich vor Abbruch von Wohnbauten zu untersu-chen;

* Fördern der Wohneigentumsquote;

* Schaffen neuer Wohnungen mit Varianten in Größe und Zuschnitt;

* Zusammenlegen von kleinen Woh-nungen zu größeren Einheiten;

* Erhalten von Wohnmöglichkeiten für einkommensschwache Mieter;

* Vorhalten von speziellen Angeboten für Ältere, Behinderte und Familien;

* Anpassen an moderne Komfort-standards und erhöhten Flächenbe-darf;

* Berücksichtigen individueller Ein-richtungswünsche der Nutzer;

* Umwandeln von Geschosswoh-nungsbauten in Reihenhaustypen; * Umnutzung von Geschosswoh-nungsbauten zu Ferienwohnungen bzw zu Einheiten für Jugendliche.

2 D e r n i c h t m a r k t g e r e c h t e B e s t a n d i s t z u r e d u z i e r e n.

* Verkauf von Wohneinheiten in Wohnblocks mit gestalterischen Aufla-gen;

* Kostenfreies bzw kostenreduziertes Abgeben von Wohnblocks an wirt-schaftlich besonders schwache Nutzer zum Selbstausbau;

* Rückbau einzelner Gebäude unter städtebaulichen und wirtschaftlichen Kriterien.

21 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

3 D i e R a h m e n b e d i n g u n g e n f ü r d e n v e r d i c h t e t e n W o h n u n g s b a u s i n d z u e r h a l t e n u n d z u v e r b e s s e r n. * Sichern einer wohnungsnahen Grundversorgung;

* Kontinuierliches Verbessern des Wohnumfeldes;

* Verbessern der Beziehung zur Land-schaft und zu anderen Stadtteilen.

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 7 Erhalten und Vernetzen der Grün-potenziale. 1 D i e p o t e n z i e l l e E r h o l u n g s l a n d s c h a f t i s t z u e r s c h l i e ß e n u n d z u v e r n e t z e n. * Erhalten des sternförmigen Grünsys-tems und Freihalten der Bachtäler von Bebauung;

* Aufwerten des Selbtals durch Fuß- und Radwegverbindungen, Sitz- und Spielbereiche;

* Vernetzen der Siedlungsgebiete mit der umgebenden Landschaft.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 22 Ziele

DIE OPERATIVEN ZIELE ZU 7 Die Grünpotenziale erhalten und vernetzen.

2 D i e G r ü n - u n d F r e i f l ä c h e n s i n d b e s s e r a u s z u d i f f e r e n z i e r e n. * Herstellen einer erlebbaren Ord-nung im Grünsystem;

* Gestalten von Grün- und Freiflä-chen mit vielfältigen Nutzungen;

* Entwickeln von neuen, ortstypischen Freiflächen mit Überraschungseffekt.

* Das Wohnumfeld ist deutlich aufzu-werten;

* Beim Geschosswohnungsbau sind Mietergärten für die besonderen Be-dürfnisse sozialer Gruppen anzulegen (Deutsche Aussiedler).

3 D i e B a r r i e r e w i r k u n g e n s i n d z u v e r m i n d e r n b z w a b z u b a u e n.

* Durchlässe schaffen in den Barrie-ren des Straßenverkehrs;

* die Verbindungen nach Osten ins böhmische Bäderdreieck wieder her-stellen;

* Bauliche Fehlentwicklungen in den Freihalteflächen des Grünsystems sind zu sanieren;

* die Talränder des Selb Flusses sind offen zu halten oder wieder zu öffnen.

23 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Ziele

4 Z e r s t ö r t e L a n d s c h a f t s - b e s t a n d t e i l e s i n d z u r e p a r i e r e n. * Alle Möglichkeiten zur Renaturie-rung sind zu nutzen;

* Bauliche Fehlentwicklungen sind zu sanieren;

* Altlastenflächen sind zu sanieren und wieder zu nutzen.

25 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

STADTBEZIRKSPROFILE

E i n l e i t u n g

Das derzeitige Gefüge der Stadt Selb ist Ergebnis der tiefgreifenden Entwicklung eines landwirtschaftlich-handwerklich geprägten Ortes zu einer kleinen In-dustriestadt mit weltweiter Bedeutung. Die besondere Qualität der Stadtstruk-tur wird maßgeblich durch die bewegte Topografie bestimmt.

Erfolgten die ersten bedeutenden Erwei-terungen der Stadt im 19. und 20. Jh. noch mit unmittelbarem räumlichen Bezug zur historischen Altstadt, so wur-den weitere Wohn- und Gewerbegebie-te in immer größerer Entfernung zum Stadtzentrum errichtet, in der Regel ohne direkten Bezug untereinander.

Zusammen mit den Zentren der beiden eingemeindeten Dörfer bilden alle Stadtbezirke ein sehr lockeres, stark durch Grünzüge gegliedertes Stadtge-füge.

Der Orientierung dienen die Wertungs-zeichen die sich folgendermaßen erklä-ren:

WERTUNGSZEICHEN

nicht zutreffend, nicht vorhanden ++ sehr gut, überdurchschnittlich positive

Aspekte + gut, durchschnittlich positive Aspekte,

unproblematisch + – sowohl als auch, positive und negative

Aspekte – schlecht, ungenügend, problematisch – – sehr schlecht, mangelhaft

Die nachfolgende Analyse basiert dem-entsprechend auf einer Unterscheidung von insgesamt 16 Stadtbezirken:

ALTSTADT

1 Innenstadt ALTSTADTRANDBEZIRKE

2 Wittelsbacherstraße

3 Jahnstraße

4 Selb-West STADTERWEITERUNGEN

5 Kappel

6 Reuthbergsiedlung

7 Selb-Ost

8 Hutschenreuther-A

9 Carl-Netzsch-Strasse

10 Krötenwiese AUSSENBEZIRKE RÄUMLICH GETRENNT

11 Gewerbegebiet-Nord

12 Stopfersfurth

13 Siedlung-Süd

14 Vorwerk DÖRFLICHE STRUKTUREN

15 Selb-Plößberg

16 Erkersreuth

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 26 Stadtbezirksprofile

1 INNENSTADT Historisches Zentrum mit Stadterwei-terungen (19. und frühes 20. Jh.), z.T. kerngebietstypischer Nutzungs-struktur. Städtebauliche Missstände, Brachen und zunehmender Leerstand bedingen erheblichen Sanierungsbe-darf. Trotz umfassender Ausstattung mit Infrastruktur- und Versorgungs-einrichtungen ist die Wohnqualität durch hohe bauliche Dichte, z.T. schlechten Bauzustand und Immissi-onen (Verkehr) beeinträchtigt. Hin-sichtlich der Vernetzung mit der Landschaft sind starke Potenziale vorhanden.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN + – Bezug zur

Landschaft - eingeschränkt durch die zentrale Lage - Reuthbach-Tal durch Bebauung gestört - das Selb-Tal verbindet mit der Landschaft

– Wohnumfeld - überwiegend geringe Aufenthaltsqualität - fehlende Vernetzung der Grünflächen - in Teilen störende Nutzungen, viele Verkehrsflä-

chen, Brachen Ortsrand - nicht zutreffend + Potenziale

Grün- und Freiflächen Bahngelände und Bahntrasse (nur teilweise genutzt),

- Fußweg zum Wohngebiet Kappel (derzeit zu wenig genutzt)

– Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- mangelhafte Ausstattung

+ Kontemplative Erholung

- guter Bestand: Grafenmühlweiher, Nähe zum Goldberg, Selb-Aue

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - nach Westen und Norden sind die Bezüge zu

den Nachbarvierteln durch die ungelöste Situa-tion am Marienplatz bzw. der Barrierewirkung der Bahnflächen und der Schillerstraße gestört

27 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Bau- / Raumstrukturen - historische Altstadt mit hoher Qualität, gestörte Strukturen im Bereich der Schillerstraße und der Bahnhofsstraße

+ Straßen und Plätze - hochwertige, sehr abwechslungsreiche stadträumliche Strukturen

- Mängel im Bereich der Schillerstraße, der Bahn-hofstraße und des Marienplatzes

+ – Gebäudezustand - in Teilen sehr gut Ludwigstraße, Fußgängerzone

- Problemzone: Marienplatz mit Umfeld, obere Bahnhofstraße, Schillerstraße mit Umfeld

+ – Bauliche Dichte - teilweise sehr hohe bauliche Dichte mit hohen städtischen Qualitäten, in einigen Gebieten zu Lasten des Freiflächenangebotes

- brachliegende bzw. wenig genutzte Flächen ++ Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- fast alles vorhanden (breiter Einzelhandels- und Dienstleistungsmix, Kaufhaus Storg, Banken, Ärzte, öffentliche Einrichtungen)

- Post am äußersten Innenstadtrand – Leerstand / Brachen - Leerstand von Geschäften

- Rauh- und Plößbrache - viele leerstehende Gebäude und Wohnungen

– Fehlentwicklungen - Schillerstraße - Bebauung Reuth-Tal

++ Besonderheiten

- Konzentration von Kultur-, Verwaltungs-, Sozial- und Versorgungseinrichtungen

- Fußgängerzone in der Ludwigstraße - Städtebauliche Dominanten:

Rathaus, Kirchen, Rosenthal-Theater, Schul-gebäude

VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Erschließung, nur in Teilen problematisch

Systembruch Süd-West-Spange, Nadelöhr Schlossplatz

++ ÖPNV - sehr gut (Stadt- und Regionalbusverkehr, Bahn-hof)

+ – Rad- und Fußwege - in Teilbereichen gut ausgebaut (Fußgängerzo-ne)

- die Verbindungen vor allem nach Westen sind sehr mangelhaft

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 28 Stadtbezirksprofile

+ Ruhender Verkehr - ausreichend Parkmöglichkeiten vorhanden - Parkhäuser vorhanden, gut beschildert - straßenbegleitendes Parken möglich - kurze Wege von Parkierungseinrichtungen zu

Geschäften und Dienstleistungseinrichtungen – Immissionen - hohe Immissionsbelastung verursacht durch den

Durchgangsverkehr (fehlende Süd-West-Verbindung), Staus

SOZIALE INFRASTRUKTUR ++ Kinderbetreuungs-

einrichtungen - überdurchschnittliches Angebot an Krippen-,

Kindergarten- und Hortplätzen + Bildungseinrichtungen - Standort Grundschule, hoher Anteil an Kindern

im schulpflichtigen Alter (6-15 Jahre) - weitere Allgemeinbildende Schulen im Nach-

barbezirk Jahnstraße gut erreichbar + Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - Altenzentrum - andere Einrichtungen wie Krankenhaus sind in

Nachbarbezirken gut erreichbar – – Sporteinrichtungen - nicht vorhanden TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. Shell-TS, Geschwister-Scholl-Str., Selb SNr (LRA) 47900555 SNr (WWA) 5559775

2. Chemische Reinigung Tröger, Selb Mühlstr., jetzt Stadt Selb SNr (LRA) 47900556

3. Blücherstr. – ehemaliges Getränkelager und LKW-Werkstatt SNr (LRA) 47900591

29 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

2 WITTELSBACHERSTRASSE Stadtbezirk mit unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten (Wohnen / Gewerbe) in zentrumsnaher Lage – ohne eigene soziale Infrastruktur- und Versorgungseinrichtungen. Teilweise auffälliger Leerstand im Bereich des Geschosswohnungsbau. Gewerbebrachen, weitere landschaftliche und städtebauliche Mängel sind signifikant.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN + – Bezug zur

Landschaft - Blickbezüge → bewegte Topografie - Die möglichen Vernetzungen sind durch Chris-

tian-Höfer-Ring und undurchlässige Gewerbe-grundstücke gestört

+ –

Wohnumfeld - Bauvereinssiedlung: sehr gutes Wohnumfeld, - östliche Wittelsbacherstraße: hohe Dichte, star-

ke Versiegelung, + Ortsrand - Bauvereinssiedlung: intakter Ortsrand zum Ro-

senthalpark im Stadtbezirk Kappel - andere Ränder nicht relevant, nach Süden ge-

stört, nach Norden siehe Bezug zur Landschaft + –

Potenziale Grün- und Freiflächen

- zu erschließende Potenziale: „Oberer Markt“, „Casino Berg“, alte Bahntrasse, „Hutschenreuther B“

- Zugang zum Rosenthalpark – Freiflächen:

Spiel- / Sportflächen

- öffentlich zugänglicher Kindergarten-Spielplatz im angrenzenden Innenstadtbereich

- Sportplatz in Kappel

– Kontemplative Erholung

- nur in angrenzenden Gebieten: Rosenthalpark u.a. Fußwegenetz verbessern

STADTPLANUNG + – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - guter Bezug zum Stadtzentrum - Bezug zu Nachbarbezirken durch Christian-

Höfer-Ring gestört

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 30 Stadtbezirksprofile

+ Bau- / Raumstrukturen - unterschiedliche, in sich homogene Bereiche mit teilweise hoher Qualität:

Bauvereinssiedlung, Blockrandbebauung der Jahrhundertwende, Fabrikareale von Rosenthal und Hutschen- reuther B

+ Straßen und Plätze - sehr differenzierte stadträumliche Strukturen - teilweise ungelöste Situationen (Oberer Markt,

Wittelsbacherstraße) – Gebäudezustand - in Teilen mangelhaft mit Instandhaltungs- bzw.

Instandsetzungsbedarf; + Bauliche Dichte - stadtbildprägende Industriearchitektur mit hoher

Dichte - die sonstigen Bereiche besitzen baugebietstypi-

sche Dichteentwicklungen – Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- im Bezirk keine Versorgungseinrichtungen vorhanden,

- in Nachbarbezirken fußläufig nicht erreichbar – – Leerstand / Brachen - große Brachflächen

Hutschenreuther B, Ludwigsmühle

- Konzentration Wohnungsleerstand Wittelsba-cherstraße

– Fehlentwicklungen - Gewerbeentwicklung südlich Gebrüder-Netzsch-Straße im landschaftlich wertvollen Tal-raum

+ – Besonderheiten

- besondere Industriearchitektur Rosenthalgebäude, 10.000 Volt-Haus

- Konzentration Leerstand / Brachen VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an das städtische Hauptstra-

ßennetz +

ÖPNV - gute ÖPNV Anbindung (durch Nähe zur Innen-stadt)

– Rad- und Fußwege - in Teilen mangelhaft / stark verbesserungsbe-dürftig (z.B. zum Rosenthalpark bzw. über den Ring (Barriere)

– Ruhender Verkehr - vorwiegend straßenbegleitende Parkierung, be-hindert z. T. den Verkehrsfluss

– Immissionen - z. T. Verkehrslärm, Fabriken, Lkw-Verkehr

31 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - Krippenplätze werden nicht angeboten, im

Stadtbezirk nicht erforderlich - Kindergartenplätze und Hortplätze sind nicht

vorhanden, Bedarf des Stadtbezirkes an diesen Plätzen kann in Einrichtungen benachbarter Stadtbezirke gedeckt werden

– Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden - Grundschule im Nachbarbezirk Innenstadt ist

fußläufig erreichbar - andere Allgemeinbildende Schulen weit entfernt

Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- nicht vorhanden - verschiedene Einrichtungen sind relativ gut in

anderen Stadtbezirken erreichbar ++ Sporteinrichtungen - Tennishalle und Mehrzweckhalle sowie ein

Sportplatz vorhanden - Hallenbad unmittelbar angrenzend

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. Netzsch – Filtrationstechnik SNr (WWA) 5560050

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 32 Stadtbezirksprofile

3 JAHNSTRASSE Die südliche Stadterweiterung des 19. und frühen 20. Jh. ist über- wiegend durch Wohnnutzung ge-prägt. Umfassende Ausstattung mit Infrastruktur und Versorgungseinrich-tungen. Hohe Wohnqualität trotz teilweiser Beeinträchtigung durch Immissionen (Verkehr). Guter Bezug zu Stadtzentrum und Landschafts-raum mit Entwicklungspotenzialen.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN ++ Bezug zur

Landschaft - sehr gut, besonders im Westen

(Goldberg) +– Wohnumfeld - gutes Wohnumfeld

- mit kleinen Mängeln (Vorgärten) ++ Ortsrand - sehr gute Ortsrandausbildung + Potenziale

Grün- und Freiflächen - Grünanlage „Schützenhaus“ - Goldberg - Grün- und Freiflächen südlich des Wohngebiets

++ Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- sehr gute Ausstattung

++ Kontemplative Erholung

- sehr gute Ausstattung, insbesondere individuelle Freiräume

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - unmittelbarer, gut gestalteter Bezug zur Innen-

stadt - die Bezüge zu den Nachbarbezirken Vorwerk

und Siedlung Süd sind mangelhaft gestaltet ++ Bau- / Raumstrukturen - hohe Qualität

- differenzierte Bebauungsstruktur (Wechsel von offener und geschlossener Be-bauung)

- hoher städtebaulicher Wert ++ Straßen und Plätze - höchste Qualität ++ Gebäudezustand - sehr gut ++ Bauliche Dichte - differenzierte bauliche Dichte

- gut gestaffelt, speziell zum Ortsrand hin

33 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- ausreichende Ausstattung, Versorgung in den Nachbarbezirken fußläufig möglich

++ Leerstand / Brachen - unproblematisch, Fluktuationsleerstand ++ Fehlentwicklungen - keine städtebaulichen Fehlentwicklungen ++ Besonderheiten

- qualitativ sehr hochwertige Planung aus den

20/30iger Jahren VERKEHRSSTRUKTUR +

MIV - gut, Hauptverkehr tangierend - z. T. erhöhter Durchgangsverkehr entlang

Schützenstraße – Fr.-Heinrich-Straße - Rückstau vor dem Schlossplatz

+

ÖPNV - insgesamt gut, in Teilen Unterversorgung - häufige Busverbindung durch Nähe zur Schule

+ – Rad- und Fußwege - Fußwegesystem ist gut ausgebaut - Radwege entlang der Hauptstraßen bzw. in die

Nachbarbezirke fehlen + Ruhender Verkehr - im wesentlichen unproblematisch (z. T. straßen-

begleitend, z. T. auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - Belastungen wegen des durch den fehlenden

Ringschluss verursachten Durchgangsverkehrs SOZIALE INFRASTRUKTUR + Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, jedoch auch

nur geringer Bedarf an Plätzen im Stadtbezirk selbst

- überdurchschnittliches Angebot an Kindergar-tenplätzen, der Bedarf an Plätzen angrenzender Wohngebiete wird mit gedeckt

- gutes Angebot an Hortplätzen ++ Bildungseinrichtungen - alle Allgemeinbildenden Schulen vorhanden,

Angebot wird hier im Stadtbezirk für die Ge-samtstadt gedeckt (außer Grundschulen)

- weiterhin eine Sonderschule und eine Berufs-schule vorhanden

+ Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- Bayrisches Rotes Kreuz - andere Einrichtungen wie Krankenhaus sind in

Nachbarbezirken relativ gut erreichbar ++ Sporteinrichtungen - sehr gutes Angebot an Sporteinrichtungen wie

Jahn-Turnhalle, Tennishalle, Schießhalle - im Stadtbezirk sind zwei Sportplätze vorhanden

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 34 Stadtbezirksprofile

4 SELB-WEST Der Stadtbezirk ist überwiegend durch gewerbliche Nutzungen (Dienstleistung / Einzelhandel) ge-prägt in zentrumsnaher Lage mit z.T. gravierenden landschaftlichen, bau-lich-räumlichen und funktionalen Defiziten.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - sehr eingeschränkt (Autobahn) - Selb-Tal-Zugang durch Gewerbegebiet entlang

„Weißenbacher Straße“ verbaut; Wohnumfeld - wenig relevant, da kaum Wohnnutzung – Ortsrand - siehe Bezug zur Landschaft

- Ortseingang schlecht gestaltet + Potenziale

Grün- und Freiflächen - Potenziale:

Freiflächen im Umgriff der Fa. Heinrich „FactoryIn“, Selb-Tal, Brachfläche (ehem. Gärtnerei)

- Vernetzung von Kleingärten, Reste Vielitzbach-Tal

Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung

Kontemplative Erholung

- nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung - Anknüpfungspunkte sind vorhanden (siehe Po-

tenziale) STADTPLANUNG – – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - Bezüge zum Zentrum fehlen (auch aufgrund des

Zustandes der westlichen Innenstadt ) - der Christian-Höfer-Ring bildet eine Barriere

nach Westen - die Bahnflächen bilden eine Barriere nach Nor-

den

35 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

– Bau- / Raumstrukturen - heterogen, ohne besondere Qualitäten - unvollendete bzw. perforierte Strukturen - große Solitärgebäude: Heinrich-Werke, Klinik,

Verbrauchermärkte, etc. - markante Gewerbebauten als städtebauliche

Dominanten – – Straßen und Plätze - wenige geschlossene Räume

- viele strukturelle Brüche - Christian-Höfer-Ring stellt eine Barriere inner-

halb des Bezirkes dar + Gebäudezustand - durchschnittlicher Zustand – Bauliche Dichte - analog Baustrukturen

- großzügige Grundstücke, lockere Struktur +

Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- gute Versorgung mit Supermärkten, Kranken-haus

– – Leerstand / Brachen - große Brachflächen: ehemalige Gärtnerei, teilweise Heinrich-Werk (Erweiterungsfläche), Teile der Gewerbeflächen im Süden

- Teilflächen mit Altlastenverdacht – – Fehlentwicklungen - Gewerbe (Einzelhandel und Gewerbeeinheiten)

im Süden, Supermarkt im Nord-Westen - städtebaulich ungestalteter Ortseingang

(Hauptzufahrt nach Selb) +

Besonderheiten

- „FactoryIn“ = gelungene Umnutzung mit Mag-netwirkung – potentielle Anbindung an Innen-stadt

- Anbindung des „FactoryIn“ derzeit schlecht VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - sehr gute Anbindung an Hauptstraßennetz

(Autobahnzubringer) + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung – – Rad- und Fußwege - mangelhaft / unattraktiv + Ruhender Verkehr - im wesentlichen unproblematisch (z. T. straßen-

begleitend, z. T. auf eigenen Grundstücken) – – Immissionen - starke Belastung:

Autobahnzubringer, Christian-Höfer-Ring

SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung

Bildungseinrichtungen - nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 36 Stadtbezirksprofile

Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung

Sporteinrichtungen - nur bedingt relevant - kaum Wohnnutzung TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - Standorte

1. ehemalige Porzellanfabrik Gräf & Krippner, später Porzellan Heinrich SNr (LRA) 47900553 SNr (WWA) 5559499

37 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

5 KAPPEL Das gut gestaltete Wohngebiet ist durch ein differenziertes Wohnungs-angebot und überwiegend gute Aus-stattung an Infrastruktur- und Versor-gungseinrichtungen geprägt. Bezug zum nahegelegenen Stadtzentrum durch Bahntrasse reduziert. Hohe Wohnqualität trotz Beeinträchtigung durch die Autobahn (Immissionen / Barriere).

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - Autobahn unüberwindbare Barriere - Hofer Straße im Norden und Osten starke Bar-

riere, im Osten verstärkt durch Bahnlinie, fast Isolationswirkung

+ Wohnumfeld - gut gegliedertes, planmäßig angelegtes Wohn-umfeld ohne Mängel

- geprägt durch private Gärten + – Ortsrand - vom BBP ausgehend gut ausgebildet, aber

- Störung durch Autobahn-Bauwerk

+ Potenziale Grün- und Freiflächen

- Verknüpfung mit Rosenthalpark und alter Bahn-trasse

++ Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- vorhanden, sehr gute Sportmöglichkeiten - Spielplatz im Rosenthalpark - Nähe zum Hallenbad

+ Kontemplative Erholung

- Rosenthalpark (Erholungseffekt durch Verkehr beeinträchtigt)

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - zentrumsnahe Lage - die räumlichen Bezüge

zum Zentrum und zu den Nachbarvierteln sind durch die Bahnlinie unterbrochen

++ Bau- / Raumstrukturen - Planmäßig angelegte, qualitätsvolle Struktur ++ Straßen und Plätze - qualitativ hochwertige Stadträume ++ Gebäudezustand - gut bis sehr gut ++ Bauliche Dichte - differenzierte Dichte, spannungsvoll gestaffelt + Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- ein Supermarkt am Stadtrand - Bank, Ärzte vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 38 Stadtbezirksprofile

++ Leerstand / Brachen - es gibt keinen relevanten Leerstand – Fehlentwicklungen - der Supermarkt definiert die Einfahrt in den Be-

zirk - Neuausweisung von Wohnbaugrundstücken am

Stadtrand ++ Besonderheiten

- sehr gutes, planmäßig gestaltetes Wohngebiet - in sich geschlossener Siedlungskern - das Hochhaus bildet eine qualitätsvolle städte-

bauliche Dominante VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - sehr gute Anbindung an städtisches Hauptstra-

ßennetz + ÖPNV - überdurchschnittlich gute ÖPNV Erschließung – Rad- und Fußwege - unzureichend, insbesondere zur Innenstadt + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - durch die Autobahn entstehen starke Lärmbe-

lastungen SOZIALE INFRASTRUKTUR + Kinderbetreuungs-

einrichtungen - überdurchschnittliche Ausstattung mit

Krippenplätzen - Unterversorgung mit Kindergartenplätzen, Ein-

richtungen im Nachbarbezirk Innenstadt sind re-lativ gut erreichbar

- Überangebot an Hortplätzen, sehr hoher Anteil an Kindern im schulpflichtigen Alter

– – Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden, aber sehr hoher Anteil an schulpflichtigen Kindern

- Grundschule im Nachbarbezirk Innenstadt gut erreichbar, andere Allgemeinbildende Schulen schlecht erreichbar

+ Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- Alten- und Pflegeheim

+ Sporteinrichtungen - Sportplatz - Hallenbad angrenzend, weitere Sporteinrichtun-

gen gut erreichbar TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

39 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

6 REUTHBERGSIEDLUNG Durch Einfamilienhausbebauung geprägtes Wohngebiet ohne eigene soziale Infrastruktur- und ohne Ver-sorgungseinrichtungen. Attraktive landschaftliche Lage mit Entwick-lungspotenzialen. Hohe Wohnquali-täten trotz städtebaulicher Fehlent-wicklungen (Gewerbe Breslauer Stra-ße).

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN + –

Bezug zur Landschaft

- sehr guter Landschaftsbezug, aber: - Störung durch Gewerbegebiet an der Breslauer

Straße (Reuthbach-Tal) Wohnumfeld - überwiegend durch private Gärten geprägt + – Ortsrand - im Westen / Norden / Osten: intakter Ortsrand

- im Süden: i.T. gestört (GE Breslauer Straße) + – Potenziale

Grün- und Freiflächen - Landschaftsraum „Reuthberg“ und „Erkers-

reuther Bach“ erschlossen - grüne Verbindung zum Zentrum im „Reuthbach-

Tal“ fehlt – Freiflächen:

Spiel- / Sportflächen

- keine öffentlichen Spiel- / Sportplätze vorhan-den

++ Kontemplative Erholung

- am „Reuthberg“ und im „Erkersreuther Bachtal“ vorhanden

STADTPLANUNG – – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - kein direkter Bezug zum Zentrum (Barriere

Christian-Höfer-Ring)

+ – Bau- / Raumstrukturen - überwiegend durch EFH geprägte Struktur (Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser)

+ Straßen und Plätze - Wohnstraßen + Gebäudezustand - guter baulicher Zustand + Bauliche Dichte - überwiegend geringe bauliche Dichte

- Ausnahme: Bereiche MFH (Blöcke) – – Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- keine Versorgungseinrichtung im Gebiet bzw. in fußläufiger Entfernung

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 40 Stadtbezirksprofile

++ Leerstand / Brachen - kein Leerstand – Fehlentwicklungen - GE-Entwicklung Breslauer Straße + Besonderheiten - in sich geschlossene Siedlungsstruktur VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an städtisches Hauptstraßen-

netz + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung (Bus) – Rad- und Fußwege - im Gebiet : Mischverkehrsflächen

- zum Zentrum: mangelhaft + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) + Immissionen - geringe Immissionsbelastung SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, kein Bedarf im

Stadtbezirk - keine Kindergartenplätze, nur sehr geringer Be-

darf an Plätzen - keine Hortplätze, im gesamtstädtischen Ver-

gleich wenig Schüler Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden, nur geringe Schülerzahlen – – Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden und in anderen Stadtbezirken

sehr schlecht erreichbar + Sporteinrichtungen - Sportplatz vorhanden

- andere Sporteinrichtungen unmittelbar im Nach-barbezirk gut erreichbar

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

41 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

7 SELB-OST Überwiegend durch Wohnnutzung geprägter, inhomogen strukturierter Stadtbezirk in zentrumsnaher Lage. Gute Infrastrukturausstattung bei eingeschränkter Versorgungssituati-on. Wohnumfeldgestaltung und Landschaftsbezüge sind mangelhaft, Entwicklungspotenziale jedoch vor-handen. Hoher Leerstand und Sub-stanzmängel im Bereich der Ge-schosswohnungen in Verbindung mit weiteren städtebaulichen Mängeln bedingen einen erheblichen Sanie-rungsbedarf.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - gestört im Norden und Osten durch Gewerbe-

flächen - Ausblicke vom Sommermühlweg - Bezug zum Selb-Tal vorhanden, aber nicht er-

schlossen – Wohnumfeld - südlicher Teil geprägt durch private Gärten

- nördlicher Teil: Geschosswohnungsbau, sanie-rungsbedürftig

– –

Ortsrand - siehe Bezug zur Landschaft - gestört, ungeordnet - Ortseingang ungestaltet

++ Potenziale Grün- und Freiflächen

- noch nicht bebaute Fläche am Sommermühl-weg

- Selb-Tal und Landschaft – –

Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- Ausstattung für Spiel vorhanden - Sportplatz fehlt

+ Kontemplative Erholung

- Selb-Tal und Wälder, nur zum Teil erschlossen

STADTPLANUNG + – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - der räumliche Bezug zum Stadtzentrum über

den Hügelrücken ist gut - zu den Nachbarbezirken sind die Beziehungen

teilweise durch Gewerbeflächen gestört

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 42 Stadtbezirksprofile

+ – Bau- / Raumstrukturen - Vierteilung: a) Markgrafenstraße: 20iger Jahre; hohe Qualität b) Hafendecke: unstrukturierte Gewerbehallen c) Sommermühlweg (Ost): offener Geschoss- wohnungsbau, Zeilenstruktur mit störender Gewerbebebauung zur Landschaft d) südliche Längenauer Straße (Buchwalder Weg) in Teilen qualitätsvolle Siedlungsstruk- tur, Mängel am Ortsrand (MFH)

– Straßen und Plätze - keine Besonderheiten mit Ausnahme der unstrukturierten Hafendecke

+ – Gebäudezustand - der Geschosswohnungsbau am Sommermüh-lenweg ist stark sanierungsbedürftig, sonst gut

– Bauliche Dichte - differenzierte Dichte, gestaffelt zum Rand störend ist der Geschosswohnungsbau am östli-chen Stadtrand

– Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- wenig Versorgungsmöglichkeiten im Bezirk - keine fußläufige Erreichbarkeit der Lebensmit-

telmärkte an der Hohenberger Straße – – Leerstand / Brachen - durchschnittlich 13% Wohnungsleerstand,

- hoher Wohnungsleerstand konzentriert auf Teil-bereich c) Sommermühlweg (Ost), sonst deut-lich geringerer Leerstand;

– – Fehlentwicklungen - Gewerbebebauung am Gebietsrand - Gewerbegebiet Hafendecke - Geschosswohnungsbau im Südosten

+ Besonderheiten

- ein Hochhaus bildet eine wichtige städtebauli-che Dominante an der östlichen Stadteinfahrt

VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - sehr gute Erschließung ++ ÖPNV - Busanbindung sehr gut – – Rad- und Fußwege - mangelhaft, insbesondere Wegführung zu

Schulen + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) – Immissionen Lärm- und Staubbelastung durch den Christian-

Höfer-Ring

43 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

SOZIALE INFRASTRUKTUR + Kinderbetreuungs-

einrichtungen - keine Krippenplätze im Stadtbezirk vorhanden,

nur geringer Bedarf, andere Einrichtungen schlecht erreichbar

- gute Stadtbezirkversorgung mit Kindergarten-plätzen

- Überversorgung mit Hortplätzen, viele Kinder im schulpflichtigen Alter (6-15)

+ – Bildungseinrichtungen - kein Schulstandort - gute Erreichbarkeit der Allgemeinbildenden

Schulen in den Nachbarbezirken Innenstadt und Jahnstraße

– – Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- nicht vorhanden und nicht gut erreichbar

– Sporteinrichtungen - nicht vorhanden - gut erreichbar in angrenzenden Stadtbezirken

Reuthbergsiedlung und Jahnstraße TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. Selb SNr (LRA) 47900105

2. Am Schreinersteich SNr (LRA) 47900581 SNr (WWA) 5559631

3. ehemalige Porzellanfabrik Hutschenreuther – Ludwigsmühle (jetzt BHS tabletop) SNr (LRA) 47900590 SNr (WWA) 5558958

4. Deponie Hutschenreuther, Werk A SNr (WWA) 5559081

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 44 Stadtbezirksprofile

8 HUTSCHENREUTHER–A Der solitäre, kleine Stadtbezirk grenzt das ehemaliges Stammwerk der Fir-ma Hutschenreuther ab. Erhebliche Umnutzungs- und Rückbaupotenzia-len in guter Lage zu Stadtzentrum und Landschaft kennzeichnen das Gebiet.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – – Bezug zur

Landschaft - Areal mit sehr gutem Landschaftsbezug, aber:

Bebauung ist Fehlentwicklung Wohnumfeld - nicht relevant – – Ortsrand - störender Bestandteil des Ortsrandes + Potenziale

Grün- und Freiflächen - Aufwertung Selb-Tal durch teilweisen Rückbau

Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- nicht relevant

+ Kontemplative Erholung

- Potenzial: Selb-Tal

STADTPLANUNG ++ Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - an Stadtzentrum angrenzend und über das

Selb-Tal gut verbunden – – Bau- / Raumstrukturen - diffuses Gebäudeensemble

- große ungeordnete Baumasse Straßen und Plätze - nicht relevant + Gebäudezustand - gut – Bauliche Dichte - hohe bauliche Dichte (GFZ 0,8 – 1,2) Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- nicht relevant

– – Leerstand / Brachen - überwiegend Leerstand – – Fehlentwicklungen - massive Bebauung der Talaue + Besonderheiten

- Stammwerk Hutschenreuther teilweise unter

Denkmalschutz stehend

VERKEHRSSTRUKTUR

45 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ MIV - gute Anbindung über Lorenz-Hutschenreuther-

Straße + ÖPNV - Gute ÖPNV Erschließung (Bus) ++ Rad- und Fußwege - Fuß- und Radweg im Selb-Tal Ruhender Verkehr - nicht relevant ++ Immissionen - keine Immissionsbelastung (Verkehr) SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - nicht relevant

Bildungseinrichtungen - nicht relevant Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht relevant

Sporteinrichtungen - nicht relevant TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - Standort vorhanden

1. Fa. Imerys Tableware – ehem. Porzellan-fabrik Hutschreuther Werk A SNr (LRA) 47900595

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 46 Stadtbezirksprofile

9 CARL–NETZSCH–STRASSE Der Stadtbezirk hat ein differenziertes Wohnungsangebot und zeichnet sich durch die zentrumsnaher Lage aus. Gute Infrastrukturausstattung und Versorgungssituation. Bezüge zum Stadtzentrum und zur Landschaft durch Selbtal sind möglich, jedoch stark verbesserungswürdig. Sehr hohe Wohnqualität ohne gravieren-den Mängel.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN + – Bezug zur

Landschaft - Verbindung mit dem Selb-Tal und im weiteren

mit der Landschaft - im Südosten: Christian-Höfer-Ring als Barriere

+ Wohnumfeld - überwiegend durch private Gärten geprägt – Ortsrand - im Norden: Grün- und Sportflächen Schützen-

garten - im Nordosten: zu dicht am Selb-Tal - im Westen und Süden durch Hauptverkehrsstra-

ßen definiert + Potenziale Grün- und

Freiflächen - bessere Erschließung Selb-Tal und Landschaft - Verbindung zum Schützengarten

+ Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- Spielplatz im Gebiet vorhanden

+ Kontemplative Erholung - Selb-Tal mit Verbindung zur Landschaft STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - zentrumsnah aber ohne direkten Bezug zum

Zentrum, Potenzial: Selb-Tal - die Beziehungen zu den Nachbarvierteln sind

nur ansatzweise ausgebaut ++ Bau- / Raumstrukturen - Differenzierte, spannungsreiche Baustrukturen

vom Hochhaus über Mehrfamilienhäuser (MFH) bis zum EFH

+ – Straßen und Plätze - Typische Wohnstraßen ohne besondere städte-bauliche Qualitäten

++ Gebäudezustand - Sehr guter baulicher Zustand ++ Bauliche Dichte - Differenzierte Dichteentwicklung mit Steigerung

zur Hauptstraße - Ausnahme: Bereich Hochhaus / MFH

47 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- Lebensmittelmärkte am Christian-Höfer-Ring, die jedoch unzureichend fußläufig erschlossen sind

- Versorgungseinrichtungen im Vorwerk ++ Leerstand / Brachen - kein Leerstand ++ Fehlentwicklungen - keine + Besonderheiten

- das Hochhaus und die Kirche bilden wichtige

städtebauliche Dominanten in der Stadtstruktur VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - sehr gute Anbindung an städtisches Hauptstra-

ßennetz + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung (Bus) -- Rad- und Fußwege - im Selb-Tal vorhanden, ansonsten: mangelhaft + Ruhender Verkehr - im wesentlichen unproblematisch (z. T. straßen-

begleitend, z. T. auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - i.T. erhebliche Belastung entlang Hohenburger

Straße und Christian-Höfer-Ring SOZIALE INFRASTRUKTUR + – Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, kein Bedarf im

Stadtbezirk - keine Kindergartenplätze, mittlerer Bedarf an

Plätzen vorhanden, Einrichtungen zur Bedarfsde-ckung im Stadtbezirk Jahnstraße gut fußläufig er-reichbar

- keine Hortplätze, Plätze werden im Stadtbezirk Jahnstraße angeboten

+ – Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden - gut im Stadtbezirk Jahnstraße erreichbar (fußläu-

fig) – Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden - nur Bayrisches Rotes Kreuz im Stadtbezirk Jahn-

straße ist gut erreichbar, andere Einrichtungen relativ nahegelegen (außer Krankenhaus)

+ Sporteinrichtungen - Sportplatz vorhanden - andere Sporteinrichtungen unmittelbar im be-

nachbarten Ortsteil Jahnstraße fußläufig sehr gut erreichbar

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 48 Stadtbezirksprofile

10 KRÖTENWIESE Überwiegend durch Einfamilienhäu-ser geprägtes Wohngebiet ohne eigene Versorgungseinrichtungen und ohne soziale Infrastruktur. Die Verbindungen zum angrenzenden Stadtbezirk (Selb-West) bzw. zum Stadtzentrum sind auch wegen der Randlage mangelhaft ausgebaut. Die Wohnqualität durch die Auto-bahnnähe ist in Teilen beeinträchtigt (Immissionen / Barriere).

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - durch Autobahn abgeschnitten - im Süden „Wäldchen“ vorhanden

+ Wohnumfeld - überwiegend gut gestaltet (privat) + Ortsrand - durch Autobahn-Bauwerk definiert

- kleinteilig:„Wäldchen“ – Potenziale

Grün- und Freiflächen - keine Potenziale vorhanden

+ Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- Spielplatz vorhanden

Kontemplative Erholung - Erholung im eigenen Garten

STADTPLANUNG – – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - der Bezug zum Zentrum ist durch die Mängel im

Bezirk Selb-West massiv gestört - fehlende Beziehung nach Kappel (z.B. Bahntras-

se)

++ Bau- / Raumstrukturen - klar strukturierte, offene Bebauung + Straßen und Plätze - gut gestaltete Stadteinfahrt

- Gabelsbergerstraße = schöne städtische Wohn-straße

- im übrigen Gebiet durchschnittliche Qualität ++ Gebäudezustand - gut bis sehr gut + Bauliche Dichte - homogene, wohngebietstypische Bebauungs-

dichte

49 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

– Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- keine Versorgungseinrichtungen in fußläufiger Entfernung, aber Nähe zu Einrichtungen in Selb-West

– Leerstand / Brachen - 10% Wohnungsleerstand – Fehlentwicklungen - Autobahntrasse unmittelbar am Wohngebiet

- teilweise Privatisierung der Bahntrasse schränkt Verfügbarkeit ein

Besonderheiten - keine VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an städtisches Hauptstraßen-

netz + ÖPNV - ausreichende ÖPNV Erschließung – Rad- und Fußwege - mangelhaft + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - Lärmbelastungen durch die Autobahn SOZIALE INFRASTRUKTUR – Kinderbetreuungs-

einrichtungen - keine Betreuungseinrichtungen vorhanden und

im Stadtbezirk aufgrund geringer Kinderzahlen nicht erforderlich

- Einrichtungen in benachbarten Stadtbezirken sind schlecht erreichbar

– – Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden - Allgemeinbildende Schulen fußläufig nicht

erreichbar + Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden - verschiedene Einrichtungen sind fußläufig gut in

Nachbarbezirken erreichbar – – Sporteinrichtungen - andere Einrichtungen in anderen Stadtbezirken

schwer erreichbar TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 50 Stadtbezirksprofile

11 GEWERBEGEBIET-NORD Die gewerblichen Bau- und Raum-strukturen sind ohne städtebauliche Qualität mit Ausnahme des von Gropius entworfenen Rosenthal-Werkes. Klare Stadtränder und Grenzen sind nicht vorhanden. Im Norden wächst das Gebiet unge-ordnet mit Erkersreuth zusammen. Die großflächigen Gewerbege-bietsausweisungen stehen im Wider-spruch zu den in der Stadt vorhan-denen Brachflächenpotenzialen.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – – Bezug zur

Landschaft - Beeinträchtigung durch großflächige

Gewerbegebiets-Ausweisung entlang der Christoph-Krautheim-Straße sowie durch ungeordnetes Zusammenwachsen entlang der Geheimrat-Rosenthal-Straße

Wohnumfeld - nicht relevant – Ortsrand - keine Ortsrandgestaltung

- Ortseingang nicht ablesbar + – Potenziale Grün- und

Freiflächen - Verbindung zur offenen Landschaft („Langer

Berg“) durch Bahnlinie getrennt Freiflächen: Spiel- /

Sportflächen - nicht relevant

Kontemplative Erholung

- nicht relevant

STADTPLANUNG – – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - die Bezüge zum Zentrum und zu den Nachbar-

bezirken sind nicht vorhanden bzw. von niedri-ger Qualität

+ – Bau- / Raumstrukturen - überwiegend durch große Produktions- und Lagergebäude geprägte Baustruktur

– – Straßen und Plätze - nur ansatzweise ausgebildete, kaum nachvoll-ziehbare stadträumliche Strukturen

+ Gebäudezustand - überwiegend guter Bauzustand Bauliche Dichte - in Teilbereichen, bedingt durch die massiven

Gewerbebauten, sehr unterschiedliche bauliche Dichte

(GFZ 0,4 / 0,4 – 0,8 / 0,8 – 1,2)

51 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- nicht relevant

– Leerstand / Brachen - Gewerbebrachen entlang der Ascher bzw. der Geheimrat-Rosenthal-Straße

– Fehlentwicklungen - undifferenzierte GE-Gebietsausweisung zum nördlichen Stadtrand (Erkersreuther Bachtal)

+ Besonderheiten

- qualitätsvolle Industriearchitektur von W. Gro-pius

- städtebauliche Dominante Rosenthal + Bohe-mia Cristal

VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - sehr gute Anbindung an städtisches

Hauptstraßennetz + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung (Bus und Bahn) – – Rad- und Fußwege - mangelhafter Ausbau

- keine Radwege + Ruhender Verkehr - unproblematisch (auf den Grundstücken)

Immissionen - hohe Belastung (Pendler bzw. Lastverkehr) ohne Nutzungsbeeinträchtigung (Gewerbegebiet)

SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - nicht relevant

Bildungseinrichtungen - nicht relevant Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht relevant

Sporteinrichtungen - nicht relevant TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. ehemalige Porzellanfabrik Hutschenreuther Werk B mit Deponie SNr (LRA) 47900103

2. Fa. Dralonic SNr (LRA) 47900544

3. Deponie Rosenthal SNr (WWA) 55604444

4. Fa. Zeidler SNr (LRA) 47900546 SNr (WWA) 5551338

5. Vishay-Werk II SNr (WWA) 5551062

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 52 Stadtbezirksprofile

12 STOPFERSFURTH Das überwiegend durch Einfamilien-häuser geprägtes Wohngebiet wurde in Verbindung mit einer ehemaligen landwirtschaftlichen Siedlung an der Stopfersfurther Straße entwickelt, jedoch ohne eigene soziale Infra-struktur- und ohne Versorgungsein-richtungen. Die landschaftliche Lage ist attraktiv mit sehr hoher Wohnqua-lität ohne gravierenden Mängel.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN ++ Bezug zur

Landschaft - ringsum: von Landschaft umgeben

+ Wohnumfeld - Einfamilienhausbebauung, stark durchgrünt, ländlich

++ Ortsrand - ringsum weitestgehend intakt + Potenziale

Grün- und Freiflächen - weitere Erschließung des Selb-Tals

– Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- Schießstand + Reitanlage vorhanden

+ Kontemplative Erholung

- Potenzial: Landschaft

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - ohne direkten Bezug zum Stadtzentrum und den

Nachbarbezirken + Bau- / Raumstrukturen - durch homogene EFH – Bebauung dominiert

- i.T. landwirtschaftlich geprägt; + Straßen und Plätze - typische Wohnstraßen außer: „Stopfersfurther

Straße“(prägnanter Straßenraum) + Gebäudezustand - guter baulicher Zustand + Bauliche Dichte - gleichmäßig geringe Dichte – Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- keine Versorgungseinrichtung im Stadtbezirk bzw. fußläufig erreichbar

- Nähe zu Einrichtungen an der Hohenberger Straße

++ Leerstand / Brachen - kein auffälliger Leerstand ++ Fehlentwicklungen - keine + Besonderheiten - geschlossener Siedlungskern

53 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an städtisches Hauptstraßen-

netz + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung (Bus) + Rad- und Fußwege - im Gebiet überwiegend Mischverkehrsflächen

- im weiteren Vernetzung durch Wander- und Wirtschaftswege insb. in angrenzenden Forst

- Radweg zum Schulzentrum fehlt + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) + Immissionen - geringe Immissionsbelastung (Verkehr) SOZIALE INFRASTRUKTUR Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, kein Bedarf im

Stadtbezirk - keine Kindergartenplätze, nur geringer Bedarf

an Plätzen, Einrichtungen zur Bedarfsdeckung sind in anderen Stadtbezirken schlecht erreich-bar

- keine Hortplätze, kein Bedarf + – Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden

- gut im Stadtbezirk Jahnstraße erreichbar – Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden - nur Bayrisches Rotes Kreuz im Stadtbezirk

Jahnstraße ist gut erreichbar, andere Einrichtungen schlecht erreichbar

+ Sporteinrichtungen - Sportplatz vorhanden - andere Sporteinrichtungen unmittelbar im Nach-

barbezirk gut erreichbar TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 54 Stadtbezirksprofile

13 SIEDLUNG-SÜD Der Stadtbezirk ist durch überwie-gend individuelle Wohnbebauung gekennzeichnet, jedoch ohne eigene soziale Infrastruktur- und ohne Ver-sorgungseinrichtungen. Die land-schaftliche Lage ist attraktiv bei sehr hohen Wohnqualitäten ohne gravie-rende Mängel.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN + Bezug zur

Landschaft - im Norden / Osten guter Bezug zur offenen

Landschaft - im Westen Barriere Hauptverkehrsstraße und

angrenzende Siedlung „Vorwerk“ + Wohnumfeld - durch private Gärten geprägt + Ortsrand - im Norden / Osten / Süden intakter Ortsrand – Potenziale

Grün- und Freiflächen - Erschließung des südlich angrenzenden Land-

schaftsraumes + Freiflächen:

Spiel- / Sportflächen

- Sport- und Spielplatz vorhanden

– Kontemplative Erholung

- südöstliche Wälder

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - Satellitensiedlung ohne direkten räumlichen und

funktionalen Bezug zum Zentrum und zum Vor-werk (Barriere durch die Hohenberger Straße)

- gute Blickbeziehungen zur Stadt + Bau- / Raumstrukturen - EFH – Bebauung im Kern qualitätvolle Sied-

lungsstruktur der 30er Jahr + Straßen und Plätze - typische Wohnstraßen + Gebäudezustand - guter baulicher Zustand + Bauliche Dichte - gleichmäßig geringe Dichte – Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- keine Versorgungseinrichtung im Bezirk - die Lebensmittelmärkte am nördlichen Rand

sind fußläufig schlecht erschlossen + Leerstand / Brachen - kein auffälliger Leerstand – – Fehlentwicklungen - Kleingartenanlage im Süden (Barriere)

55 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Besonderheiten - Siedlungskern aus den 50er Jahren VERKEHRSSTRUKTUR ++ MIV - gute Anbindung an städtisches Hauptstraßen-

netz + ÖPNV - Gute ÖPNV Erschließung (Bus) – Rad- und Fußwege - im Gebiet: Mischverkehrsflächen

- in die Landschaft: Wirtschaftswege - zum Vorwerk / Zentrum / Schulzentrum: man-

gelhaft + Ruhender Verkehr - im wesentlichen unproblematisch (z. T. straßen-

begleitend, z. T. auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - i.T. starke Belastung entlang der Hohenberger

Straße SOZIALE INFRASTRUKTUR + – Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, kein Bedarf im

Stadtbezirk - keine Kindergartenplätze, Bedarf an Plätzen

vorhanden, Einrichtungen zur Bedarfsdeckung im Stadtbezirk Jahnstraße gut erreichbar

- keine Hortplätze, Plätze werden im Stadtbezirk Jahnstraße angeboten

+ – Bildungseinrichtungen - nicht vorhanden - gut im Stadtbezirk Jahnstraße erreichbar

– Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- nicht vorhanden - nur Bayrisches Rotes Kreuz im Stadtbezirk

Jahnstraße ist gut erreichbar, andere Einrichtungen wie Krankenhaus schlecht erreichbar + Sporteinrichtungen - Sportplatz vorhanden

- andere Sporteinrichtungen unmittelbar im Nach-barortsteil gut erreichbar

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 56 Stadtbezirksprofile

14 VORWERK Das spannungsvoll gestaltete Wohn-gebiet mit differenziertem Woh-nungsangebot liegt in großer Entfer-nung zum Stadtzentrum. Die Ausstat-tung mit Infrastruktur- und Versor-gungseinrichtungen ist gut. Die Be-züge zu den Nachbarbezirken sind defizitär. Der Bezug zur Landschaft ist zum Teil beeinträchtigt. Erhebliche Entwicklungspotenziale, auch beim Wohnumfeld sind vorhanden. Beim Geschosswohnungsbau gibt es ho-hen Leerstand von Wohnungen.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - prinzipiell vorhanden, aber schlecht erschlossen

oder gestört (Eissporthalle) und Wunsiedler Weiher

– Wohnumfeld - im Geschosswohnungsbau sanierungsbedürftig – Ortsrand - in Teilen gestört und schlecht gestaltet

(Eissporthalle, Sportplatz ++ Potenziale

Grün- und Freiflächen - angrenzende Landschaft mit vielen Möglichkei-

ten im Norden, Westen, Süden (Wald, Wiesen, Weiher, Wanderwege, Naturschutzgebiet)

+ Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- ausreichende Ausstattung

+ Kontemplative Erholung

- die umgebende Landschaft

STADTPLANUNG – – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - die Bezüge zum Stadtzentrum und Nachbarbe-

zirken sind insgesamt defizitär

++ Bau- / Raumstrukturen - planmäßig angelegt, spannungsvoll gestaltet + Straßen und Plätze - gut gestaltete Straßen und Plätze eine Ausnah-

me bildet die Hohenberger Straße insbesondere am Kreuzungspunkt mit dem Christian-Höfer-Ring

+ – Gebäudezustand - in Teilen stark sanierungsbedürftig - in Teilen gut bis sehr gut (EFH)

+ Bauliche Dichte - geringfügig differenzierte Dichte mit qualitäts-voll gestaffelter Geschossigkeit

- Ausnahme bildet die viergeschossige Bebauung und das Hochhaus nördlich des Eisstadions

57 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- Einrichtungen im Bezirk und am Rand vorhan-den

– Leerstand / Brachen - im Durchschnitt 10% Wohnungsleerstand, aber überproportionale Konzentration im Bestand des städtischen Wohnungsunternehmens;

– Fehlentwicklungen - das Hochhaus und der viergeschossige Woh-nungsbau am Eisstadion

- Einzelhandelszentrum am Ring (aus städtebauli-cher Sicht)

– Besonderheiten

- positive Dominante: Hochhaus im Gebietszent-rum, Kirche

- weitere negative Dominante: Hochhaus am Ge-bietsrand

- Eishalle mit Gestaltungsdefizit und problemati-scher Erschließung

VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an Hauptstraßennetz + – ÖPNV - gute Busanbindung

- schlechte Anbindung des Eisstadions an Spiel-tagen

– Rad- und Fußwege - Fußwege im Gebiet vorhanden - schlechte Radwegvernetzung des Gebiets (z. B.

Schulweg) - kaum gebietsübergreifende Verbindungen (au-

ßer Wanderwegen) – Ruhender Verkehr - im wesentlichen straßenbegleitend

- zu wenig Parkierungsflächen, insbesondere am Eisstadion

+ Immissionen - nur geringe Belastung durch Straßen SOZIALE INFRASTRUKTUR + – Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, Bedarf sehr

gering - sehr gute Stadtbezirkversorgung mit Kindergar-

tenplätzen - Unterversorgung mit Hortplätzen, höchste Zahl

schulpflichtiger Kinder der Gesamtstadt + – Bildungseinrichtungen - kein Schulstandort

- sehr gute Erreichbarkeit (auch fußläufig) der All-gemeinbildenden Schulen im Nachbarbezirk Jahnstraße

– – Heil- und Pflegeeinrich-tungen

- nicht vorhanden und in anderen Stadtbezirken nicht gut erreichbar

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 58 Stadtbezirksprofile

++ Sporteinrichtungen - Eisstadion und Sportplatz vorhanden - sehr gute Erreichbarkeit anderer Sporteinrich-

tungen (Turnhalle, Tennishalle) im Stadtbezirk Jahnstraße

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR ++ Altlasten - nicht vorhanden

59 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

15 SELB-PLÖSSBERG Den qualitätvollen, historischen Sied-lungskern mit Wohnen und Gewerbe umgeben am Süd-West-Hang des Plößberges überproportional dimen-sionierte Erweiterungen mit Wohn-gebieten. Das Landschaftsbild und die Stadtstruktur ist dadurch erheb-lich beeinträchtigt. Soziale Infrastruk-tur- und Versorgungseinrichtungen sind zum Teil nur in weit entfernten Stadtbezirken erreichbar.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - Wald und Hügelkuppe: Hoher Berg = höchster

Punkt Selbs: schönste Ausblicke, aber nicht ge-sichert

- im Südwesten Barriere der BAB, der Bahn und der Hofer Straße

+ Wohnumfeld - geprägt durch private Gärten – – Ortsrand - im Norden / Osten: gestört durch Einfamilien-

hausbebauung und Hochhäuser am Hohen Berg

++ Potenziale Grün- und Freiflächen

- Hoher Berg: Aussichtspunkt - Engelbach-Tal: Weg nach Selb - Landschaft kaum erschlossen

+ – Freiflächen: Spiel- / Sportflächen

- durchschnittliche Ausstattung

+ Kontemplative Erholung

- Potenzial: Landschaftsraum

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - der Bezirk bildet eine eigene räumliche Einheit - funktionale und räumliche Beziehungen zu an-

deren Bezirken sind nur ansatzweise vorhanden - es gibt gute Blickbeziehungen zum Zentrum

+ Bau- / Raumstrukturen - Süden : homogen (Industriearchitektur) - Westen: homogen (Einfamilienhäuser) - Norden: heterogen (Geschosswohnungsbau) - Osten : heterogen (Geschosswohnungsbau,

EFH)

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 60 Stadtbezirksprofile

+ Straßen und Plätze - Hauptstraße als geschlossener, prägender, öf-fentlicher Raum ausgehend von der Bahnstation

+ – Gebäudezustand - unterschiedlich, in Teilen Sanierungsbedarf (MFH)

- Einfamilienhäuser: gut, sehr gut, neu – Bauliche Dichte - differenzierte Dichte + – Versorgung:

Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- kleinflächige Lebensmittelbetriebe, Dienstleister - keine Lebensmittelmärkte, Ärzte, Bank, Post

– Leerstand / Brachen - Gewerbe in Teilen Brache bzw. reduzierte Nut-zung

- Wohnungsleerstand mit 7% gering – – Fehlentwicklungen - Hochhäuser

- Einfamilienhäuser auf dem Hohen Berg +

Besonderheiten

- Deutsches Porzellanmuseum, kaum integriert - Straßenraum „Alte Rehauer Straße“ - die Hochhäuser am Nordrand bilden störenden

städtebauliche Dominanten VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an städtisches Hauptstraßen-

netz und zur Autobahn (über Hofer Straße) + ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung

- Bahnhof vorhanden – Rad- und Fußwege - mangelhaft + Ruhender Verkehr - unproblematisch (z. T. straßenbegleitend, z. T.

auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - Belastungen durch die Autobahn SOZIALE INFRASTRUKTUR + Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, kein Bedarf im

Stadtbezirk - sehr gute Versorgung des Stadtbezirkes mit Kin-

dergartenplätzen - Überangebot an Hortplätzen, relativ wenig Kin-

der im schulpflichtigen Alter + – Bildungseinrichtungen - Schulstandort Grundschule

- Geringe Schülerzahl im Stadtbezirk - andere Allgemeinbildende Schulen schlecht er-

reichbar – – Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden und in anderen Stadtbezirken

sehr schlecht erreichbar

61 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ – Sporteinrichtungen - Sportplatz vorhanden - andere Sporteinrichtungen schlecht erreichbar

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. Fa. Fickenscher SNr (LRA) 47900545

2. Zeitler Porzellanfabrik – Industriemuseum SNr (WWA) 5551442

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 62 Stadtbezirksprofile

16 ERKERSREUTH Der landwirtschaftlich geprägte qua-litätvolle historische Ortskern wurde durch Wohngebiete in großer Entfer-nung zum Stadtzentrum erweitert. Der Stadtbezirk wächst ungeordnet mit dem Gewerbegebiet–Nord im Bereich der Hauptstraße zusammen. Starke Immissionsbelastungen durch erheblichen Grenzverkehr.

GRÜN- UND FREIFLÄCHEN – Bezug zur

Landschaft - guter, qualitätsvoller Bezug zum Landschafts-

raum, südlicher Rand durch Gewerbegebiet und Gemengelage gestört

+ Wohnumfeld - überwiegend durch private Gärten geprägt - zum Teil gut erhaltene grüne Freiflächen

+ – Ortsrand - siehe Bezug zur Landschaft + – Potenziale

Grün- und Freiflächen - Erkersbach-Tälchen – mögliche grüne Verbin-

dung zum Zentrum, aber: nicht erschlossen + Freiflächen:

Spiel- / Sportflächen

- gute Ausstattung

+ Kontemplative Erholung

- Landschaftsraum mit weiten Blicken -

STADTPLANUNG – Bezug zum Zentrum und

zu den Nachbarbezirken - in sich geschlossenen Siedlungsstruktur ohne

räumlichen und funktionalen Bezug zum Stadt-zentrum

- der Übergang ins angrenzende Gewerbegebiet Nord ist schlecht gestaltet

+ – Bau- / Raumstrukturen - Ortskern: überwiegend gut erhaltene Dorfstruk-tur

- Westen: offene EFH - Struktur - Osten: heterogene Baustruktur (landwirtschaftliche Anwesen sowie EFH / MFH) - am südlichen Rand bestehen keine Strukturen

– Straßen und Plätze - gute Qualität, im Ortskern und am südlichen Rand besteht Sanierungsbedarf

+ Gebäudezustand - überwiegend guter baulicher Zustand

63 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Stadtbezirksprofile

+ Bauliche Dichte - homogen, Ausnahmen: Gewerbe im Süden, Mehrfamilienhäuser im Osten

+ – Versorgung: Einzelhandel, Dienstleis-tungen, Banken, Ärzte

- Post, Bank, Bäcker, Gasthof vorhanden - Lebensmittelmarkt, Ärzte, Dienstleister fehlen

+ – Leerstand / Brachen - Leerstand am südlichen Rand – Fehlentwicklungen - Zusammenwachsen Gewerbegebiet-Nord, Ge-

bietsrand und Ortseingang ++ Besonderheiten

- historischer Ortskern mit denkmalgeschützten

Gebäuden (Schloß, Kirche und Gasthaus) - städtebauliche Dominante Kirche

VERKEHRSSTRUKTUR + MIV - gute Anbindung an Hauptstraßennetz +

ÖPNV - gute ÖPNV Erschließung - Bahnhof vorhanden

– – Rad- und Fußwege - nicht vorhanden + Ruhender Verkehr - im wesentlichen unproblematisch (z. T. straßen-

begleitend, z. T. auf eigenen Grundstücken) – Immissionen - durch den Grenzverkehr gibt es zeitweise hohe

Immissionsbelastungen (Lärm, Lkw-Verkehr) SOZIALE INFRASTRUKTUR + – Kinderbetreuungs-

einrichtungen - kein Angebot an Krippenplätzen, Bedarf sehr

gering - überdurchschnittliches Angebot an Kindergar-

tenplätzen, jedoch schlechte Erreichbarkeit aus anderen Stadtbezirken

- keine Hortbetreuung trotz Schulstandort (siehe Bildung)

+ – Bildungseinrichtungen - Schulstandort Grundschule - hoher Anteil schulpflichtiger Kinder, aber gerin-

ger Anteil Grundschüler im Stadtbezirk - andere Allgemeinbildende Schulen generell fuß-

läufig nicht erreichbar – – Heil- und Pflegeeinrich-

tungen - nicht vorhanden und in anderen Stadtbezirken

sehr schlecht erreichbar + Sporteinrichtungen - zwei Sportplätze vorhanden

- Sporteinrichtungen wie Hallenbad oder Tennis-halle relativ gut erreichbar in angrenzenden Stadtbezirken

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 64 Stadtbezirksprofile

TECHNISCHE INFRASTRUKTUR – – Altlasten - vorhanden, Standorte:

1. Selb, Straße Erkersreuth-Reuth SNr (LRA) 47900028

2. Deponie Spitzer – Erkersreuth SNr (LRA) 47900106 SNr (WWA) 5561231

3. An der Straße Erkersreuth-Reuth SNr (LRA) 47900110

4. Zollfrank – Lackiererei SNr (WWA) 5561563

67 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

IMPULSPROJEKTE

Aktivierung der Altstadtsanierung als sozialer, kultureller,

ökologischer und ökonomischer Mittelpunkt der Kernstadt

Impulsprojekte

räumliche Projekte

A Bürgerwettbewerb Rauh&Plößbrache B Grünbogen Lokschuppen - Oberer MarktC Aufwertung der Selb AuenD Mieterprojekt Selb-OstE Gewerbegebiet NordF MarienplatzG Baugemeinschaft Selb-OstH WittelsbacherstraßeI Stadteinfahrt Selb-WestP WohnumfeldverbesserungenQ EnergieR Umwelt und Altlasten

nichträumliche ProjekteJ ZukunftswerkstattK Offene SchuleL PflegenetzwerkM TourismusnetzwerkN moderierter DiskursO Regionales KompetenzzentrumS Interkommunale ZusammenarbeitT Integrierte Kinder- und Jugendarbeit

A

laufende Projekte1 Soziale Stadt

2 VU - Ludwigsmühle3 Wettbewerb Tatort Stadt

1

E i n l e i t u n g Die Umsetzung der planerischen Vor-schläge, die im Integrierten Stadtent-wicklungskonzept formuliert sind, be-ginnt mit einer Reihe hochwertiger Im-pulsprojekte. Sowohl für die nicht räumlichen Aspekte des Stadtumbaus wie Diskussionsforen oder Sozialarbeit als auch für die räumlichen Aspekte werden dem Stadtrat und den Oberbe-hörden Projekte zur Umsetzung empfohlen. Ziel dieser Projekte ist, den Prozess der Schrumpfung Selbs so weit wie möglich sozialverträglich zu gestalten, negative kulturelle Veränderungen zu mildern, ökologisch wie wirtschaftlich negative Veränderungen zu dämpfen und die funktionalen Auswirkungen auf das räumliche Gefüge der Stadt planerisch auf hohem Niveau zu steuern. Ein wei-teres Ziel ist, dass mit dem Prozess des Umbaus die städtebaulichen Werte der Stadt herausgeschält und Mängel im Gefüge nachhaltig beseitigt werden. Mit den ersten Impulsprojekten wird der Versuch unternommen, die Traumatisie-rung der Bevölkerung rasch und weit-möglichst aufzufangen. Mit sämtlichen Maßnahmen soll das Vertrauen der Bürgerschaft in die Wandlungsfähigkeit der beschädigten, lokalen Gesellschaft wieder geweckt und die Zunkunftsfä-higkeit des Gemeinwesens Selb gestärkt werden.

I m p u l s p r o j e k t A Um die Bürgerschaft mit dem Pro-gramm vertraut zu machen und für ers-ten Aktivitäten des Stadtumbaus zu inte-ressieren, wurde parallel zur Integrier-ten Entwicklungsplanung bereits frühzei-tig mit einem ersten Impulsprojekt be-gonnen. Das prominent gelegene Ge-lände einer Gewerbebrache im Kern der Altstadt wurde von der Stadtverwal-tung in Abstimmung mit den Oberbe-hörden ausgewählt, ein Bürgerwettbe-werb wurde ausgelobt und entschieden. Im April 2004 wird für alle sichtbar mit der Realisierung der Bürgervorschläge begonnen. I m p u l s p r o j e k t e B - T Als Ergebnis der Integrierten Planung haben alle beteiligten Fachbereiche weitere Themen vorgeschlagen, die aus fachplanerischer Sicht baldmöglichst vom Stadtrat in Angriff genommen wer-den sollten. 20 wichtige Impulsprojekte sind in die erste Phase des Stadtumbaus Selb aufgenommen. Die Ziele für jede einzelne Maßnahme werden beschrieben und ausführlich begründet, die Träger der Projekte, die Orte und die Akteure benannt, die Wir-kung auf Selb und seinen Stadtumbau erläutert, die Zielbezüge zu den ande-ren Fachbereichen angegeben. Die Kosten für jedes Projekt sind überschlä-gig geschätzt. Der Stadtrat von Selb hat mit seinem Beschluss vom 18.Dezember 2003 ein-stimmig drei räumliche Impulsprojekte zur Umsetzung ab 2004 veranlasst. Die Maßnahmen sollen spätestens bis 2006 abgeschlossen sein.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 68 Impulsprojekte

Informationstafel zum Impulsprojekt A

69 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt B GRÜNBOGEN LOKSCHUPPEN - OBERER MARKT

MASSNAHME:

Aufwertung nicht genutzter Freiflächenpo-tenziale zur Ausdifferenzierung unter-schiedlicher Grün- und Freiflächen mit Wiedererkennungswert in der Stadt. Ge- staltung einer ortsbezogenen, unverwech-selbaren Landschaft, Liegenlassen von Altarealen mit Denkmalwerten (Lokschup-pen und Grafenmühlweiher), Entwicklung einer inszenatorischen Landschaftsarchi-tektur.

TRÄGER:

Stadt Selb

AKTEURE:

Stadt Selb

DB

Ansässige Betriebe

Freie Künstler

ORT:

Grünverbindung „Altes Bahngelände“ über die Geschwister-Scholl-Straße mit den angrenzenden Grünflächen bis zum Oberen Markt

ZEIT / KOSTEN:

ab 2004

öffentliche und private Investitionen

WIRKUNG:

* Funktionale und gestalterische Aufwer-tung und Stadtgliederung

* Vernetzung der Stadtbezirke Innenstadt

– Kappel – Wittelsbacherstraße

* Verbesserung der Orientierung für Be-wohner, Besucher und Touristen

* Impuls für besondere Freiflächengestal-tung zu einem „inneren Ring“

* Entsiegelung

BEGRÜNDUNG:

An diesem Bogen, der verschiedenste Vornutzungen hatte, könnte mit den Mit-teln moderner Freiflächengestaltung ein wiedererkennbarer besonderer Freiraum entstehen, der die wichtige Verbindungs-funktion zwischen der Innenstadt, dem Wohngebiet Kappel und dem durch die Porzellanherstellung besonders geprägten Viertel an der Wittelsbacher Straße her-stellt.

ZIELBEZÜGE:

* Mehr Lebensqualität und Attraktivität für Stadt und Region, insbesondere für Ju-gendliche und junge Erwachsene;

* Bewahrung der natürlichen Umwelt-qualität;

* Erhalt und Vernetzung der Grünpotentiale.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 70 Impulsprojekte

Impulsprojekt C AUFWERTUNG DER SELB-AUEN

MASSNAHME:

Aufwertung der zentralen Grünverbindung der SelbAuen mit Mitteln der Grün- und Landschaftsplanung im Bereich des Stadt-entwicklungsgebietes:

* durch Gestaltung der Uferränder und Talränder, Bau von Fußgängerbrücken, Sitzbereichen und Spielmöglichkeiten, Liegewiesen, Auslichten von Blickachsen, kurze Querungen von einem Stadtteil zum andern.

* Vervollständigung des gesamtstädti-schen Fuß- und Radwegenetzes.

TRÄGER:

Stadt Selb

AKTEURE:

Stadt Selb / Wasserwirtschaftsamt / Natur-schutz

ORT:

Tal des SelbFlusses im Siedlungsbereich

ZEIT / KOSTEN:

Ab 2004

Öffentliche Investitionen

WIRKUNG:

* Aufwertung des Orts- und Landschafts-bildes;

* Erhöhung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger, Radfahrer, Kinder, Alte, Besu-cher, Wanderer;

* Vernetzung der Wohngebiete mit der Innenstadt: für Kinder, zum Einkaufen, zur Feierabenderholung, für Besucher;

* bessere Erreichbarkeit von Erholungs-flächen ohne Auto;

* Zentrale Grünverbindung mit hohem Wiedererkennungswert;

* Einbindung der Innenstadt in das überörtliche Fuß- und Radwegsystem.

BEGRÜNDUNG:

Das Selbtal ist das wichtigste Gliede-rungselement in der Stadt. Alle angren-zenden Nutzungen profitieren von dieser öffentlichen Freifläche. Mit dem Projekt werden kurze Fuß- und Radwegverbin-dungen möglich. Die Wege in die Land-schaft nach Ost und West sind offen.

ZIELBEZÜGE:

* Erhalt und Vernetzung der Grünpotentiale;

* Mehr Lebensqualität und Attraktivität für Stadt und Region, insbesondere für Ju-gendliche und junge Erwachsene;

* Bewahrung der natürlichen Umwelt-qualitäten;

* Förderung von lokaler Identität;

* Förderung der Innenstadt als Wohn-standort.

71 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt D MIETERPROJEKT SELB-OST Familiengerechter Umbau bestehender Geschosswohnungen

MASSNAHME:

Umbau von Geschosswohnungen für Familien mit hohem Raumbedarf. Woh-nungen bzw Teilwohnungen sollen zu grö-ßeren Wohneinheiten zusammengelegt werden.

* Durch Mietergärten, Bolzplatz, Ruhebe-reiche etc. soll das Wohnumfeld deutlich aufgewertet werden;

* Modellhafte Sanierung von Gebäuden mit rationeller Energienutzung.

TRÄGER:

GEWOG / Bauverein

AKTEURE:

GEWOG / Bauverein /

Stadt / Sozialverbände / Mieter

ORT:

geeignete Geschosswohnungsbauten in Selb-Ost

ZEIT / KOSTEN:

Je nach Zustand der Gebäude ca. 50.000 – 150.000 € / WE

Planung / Umbau: 2 – 4 Jahre

WIRKUNG:

* Aufwertung des Stadtteils mit Leucht-turmwirkung für andere Geschosswoh-nungsbauten in Selb und in der Region;

* Deutliche Verbesserung des Wohnum-feldes;

* Bessere Integration sozial benachteilig-ter Bevölkerungsgruppen;

* Beispiel für volkswirtschaftlich sinnvol-len Umgang mit dem Bestand von Ge-schosswohnungsbauten;

* Beispiel für nachhaltige Nutzung rege-nerativer Energie.

BEGRÜNDUNG:

Für den großen Bestand an Geschoss-wohnungsbauten müssen beispielhafte, nachhaltige Sanierungsvorhaben umge-setzt werden.

ZIELBEZÜGE:

* offensive Familien- und Kinderpolitik;

* deutliche Aufwertung der Geschoss-wohnbauflächen;

* Nachhaltige Nutzung regenerativer Ressourcen.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 72 Impulsprojekte

Impulsprojekt E

GEWERBEGEBIET NORD Aufbau eines Flächenressourcenmanagements

MASSNAHME:

* Aufbau eines kommunalen Flächen-Ressourcenmanagements;

* Ermitteln des Gewerbeflächenbedarfs, Erfassen von Nachverdichtungspotentia-len, Klären von Randbedingungen, Erfra-gen der Wünsche der Betriebsinhaber, Entwickeln eines Zeitrahmens, Untersu-chen von Fördermöglichkeiten;

* Planung: Erarbeiten eines Entwick-lungskonzeptes, Klären möglicher neuer Nutzungen, Ergänzen der Baustruktur, Workshops mit Betriebsinhabern;

* Umsetzung: Ändern von Bebauungs-plänen, Abstimmen zwischen den Beteilig-ten;

* Dokumentation und Kontrolle: Veröf-fentlichen der Ergebnisse, Anpassen der Katasterpläne, Ermitteln der tatsächlichen Flächeneinsparung.

TRÄGER:

Stadt Selb / Ansässige Betriebe

AKTEURE:

Stadt Selb

Ansässige Betriebe

ORT:

Gewerbegebiet Nord

ZEIT / KOSTEN:

WIRKUNG:

* Verminderung von Brachflächen;

* Verringern des Flächenverbrauchs;

* Verbessern der Bestandpflege;

* Verbessern des Gewerbeflächenange-botes;

* Mobilisieren von Flächen im bebauten Stadtgebiet.

BEGRÜNDUNG:

Ein Großteil der Gewerbeflächen im Ge-werbegebiet Nord sind momentan extensiv genutzt oder liegen brach. Durch das Flä-chenressourcenmanagement werden die Flächen für den Markt zugänglich. Gleich-zeitig wird durch die intensive Zusammen-arbeit zwischen Kommune und Betrieben die Bestandspflege der Unternehmen ver-bessert.

ZIELBEZÜGE:

* Stärken des Wirtschaftsstandortes ins-besondere im Hinblick auf die EU-Oster-weiterung;

* Stärken der kommunalen Steuerungs- und Managementkapazitäten;

* Nachhaltige Nutzung knapper Res-sourcen.

73 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

IMPULSPROJEKT F

MARIENPLATZ Restrukturierung und Neugestaltung des Marienplatzes und dessen Umgriff

MASSNAHME:

* Sanierung und Neustrukturierung des öffentlichen Raumes;

* Sanierung der privaten Gebäude;

* Vernetzung von Innenstadt, FactoryIn und SelbAue;

* Verbesserung der Bezüge für den flie-ßenden Verkehr;

* Aufwertung der wichtigsten Stadtein-fahrt nach Selb.

TRÄGER:

Stadt Selb

AKTEURE:

Stadt Selb

Anwohner und Gewerbetreibende im Um-feld des Marienplatzes

FactoryIn – Betreiber

ORT:

Marienplatz mit Umgriff

Marienstraße / Sparkassenplatz

Papiermühlweg

Weißenbacherstraße bis Abzweig Brun-nenstraße

Vielitzer Straße bis zum Eingang des

FactoryIn

Heinestraße

WIRKUNG:

* nachhaltige Aufwertung des Stadtbildes in einem wichtigen Stadtbezirk;

* deutliche Erhöhung der Aufenthaltsqualität für Fußgänger / Radfahrer;

* Integration türkischer Hausbesitzer in die Stadtentwicklung;

* wichtiger Impuls für die weitere Stadt-sanierung und Stadtgestaltung:

- in der Innenstadt (Schillerstraße, Bahn-hofstraße);

- der westlichen Stadteinfahrt (Weißen-bacherstraße)

- der Verbindung Innenstadt – Selb-West – Krötenwiese (Vielitzer Straße)

- im Selbtal

* deutliche Verbesserung der Verkehrs-verbindung Süden – Westen

BEGRÜNDUNG:

Der Marienplatz bildet eine wichtige funk-tionale und gestalterische Schnittstelle im Westen Selbs, an der eine Vielzahl unter-schiedlicher Probleme zu einem städti-schen Brennpunkt kumulieren. In der Wahrnehmung der Selber Bürger (Aussa-gen in der Zukunftswerkstatt) bildet der Marienplatz einen „Schandfleck“, für den dringend Handlungsbedarf besteht.

ZIELBEZÜGE:

* nachhaltige Förderung der Innenstadt;

* deutliche Verbesserung des Innen-Images der Stadt

* Erhalt und Vernetzung von wichtiger Grünflächen;

* Stärkung von Tourismus und l okalen Wirtschaft.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 74 Impulsprojekte

Impulsprojekt G

BAUGEMEINSCHAFT SELB-OST

MASSNAHME:

* Leerstehende Geschosswohnungsbau-ten werden zu günstigen Konditionen an Familien verkauft und zu Reihenhäusern mit Privatgärten umgebaut.

* Die Familien als neue Eigentümer wer-den bei dem Modellprojekt durch Archi-tekten und Finanzfachleute begleitet und betreut.

TRÄGER:

Stadt Selb / Private Investoren

AKTEURE:

Stadt Selb / GEWOG / Bauverein

Selber Familien / Architekten und Finanz-fachleute

ORT:

geeignete Geschosswohnungsbauten in Selb-Ost

ZEIT / KOSTEN:

Rohbausanierung: ½ - 1 Jahr;

Vermarktung und Ausbau: ½ - 2 Jahre (je nach Zustand und Restwert der Gebäude).

WIRKUNG:

* Mit dem Modellprojekt wird der Woh-nungsleerstand beim Geschosswoh-nungsbau vermindert;

* die Lebensbedingungen der beteiligten Familien werden verbessert;

* der Flächenverbrauch durch Versor-gung potentieller EFH - Bauherrn mit be-reits bestehender Bausubstanz wird ver-mindert;

* Lokale Handwerksbetriebe erhalten durch die Modernisierung leer stehender Bausubstanz dringend benötigte Aufträge;

* das Stadtbild wird nachhaltig verbes-sert; Stadtbezirke werden aufgewertet.

BEGRÜNDUNG:

In Selb besteht ein erhebliches Missver-hältnis zwischen großem Wohnungsange-bot und geringer Nachfrage nach Wohn-raum. Selb-Ost ist von diesem Missver-hältnis besonders betroffen. Mit den vor-geschlagenen Maßnahmen der Umwand-lung öffentlicher Wohnbauten in privates Eigentum findet eine erwünschte Anpas-sung statt, die volkswirtschaftliches Ver-mögen der Stadt erhält und und umwan-delt sowie den weiteren Flächenverbrauch reduziert.

ZIELBEZÜGE:

* Bewohner bleiben der Stadt Selb weiter erhalten und neue Bewohner werden ge-wonnen;

* eine offensive Familien- und Kinderpo-litik wird gefördert;

* Eigenkräfte und Eigenaktivitäten der Bürger und Bürgerinnen werden durch Beteiligung gestärkt;

* die Geschosswohnbauflächen in den beteiligten Stadtbezirken werden deutlich aufgewertet;

* Ressourcen der Stadt werden nachhal-tig genutzt.

75 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

IMPULSPROJEKT H

WITTELSBACHERSTRASSE

MASSNAHME:

Geschosswohnungen am Rand der Innen-stadt werden für ältere Personen (Alter der Interessierten zwischen 60 und 70 Jahren) bzw für Behinderte umgebaut, die Wert auf ein bequemes, sicheres, selbst-bestimmtes Wohnen legen, aber keine Dauerpflege wollen / brauchen.

Geplant sind sanierte Eigentums- oder Mietwohnungen für 1 - 2 Personen. uU kommt auch der Neubau von Gebäuden in Betracht. Im ersten Abschnitt sind 10 - 20 WE geplant. Bei Erfolg der Maßnahme sollen in einem weiteren BA weitere Ein-heiten vermarktet werden. Anforderungen an die Gebäude bzw. Wohnungen sind eine geringe Anzahl von Wohnungen pro Gebäude, Balkone und kleine Gärten, Barriere freie Zugänge oder Lift im Haus, ein Hausmeisterservice, ruhige Lage, si-chere Eingangsbereiche und leichtes Par-ken.

Pflegedienste oder eine Sozialstation soll-ten in der Nähe sein.

TRÄGER:

GEWOG / Bauverein / Privatinvestoren / Sozialverbände

AKTEURE:

GEWOG / Bauverein / Privatinvestoren / Sozialverbände

Stadt (Vermarktung)

ältere oder behinderte Menschen

Rückkehrer nach Selb

Senioren- und Behindertenvereinigungen

ORT:

Bauvereinssiedlung im Stadtbezirk Wittelsbacherstraße

ZEIT / KOSTEN:

pro WE (je nach Zustand des Gebäudes) ca. 50.000 – 150.000 €

Planung, Umbau: 2 – 4 Jahre

Vermarktung: ½ - 1 Jahr

WIRKUNG:

* Die Innenstadt wird belebt;

* Gutes, sicheres, bequemes Wohnen für Ältere und Behinderte, das die Selbstän-digkeit des Personenkreises erhält und damit die Zufriedenheit mit dem Wohn-standort Selb fördert;

* Das Angebot ist für Rückkehrer nach Selb attraktiv ebenso wie die neuen Wohneigentumsformen.

BEGRÜNDUNG:

Die Maßnahme darf nicht zu weit von der Ludwigstraße entfernt liegen. Das Projekt müsste ÖPNV-Anbindung haben und in der Nähe zum Einzelhandel, zu Banken, Post, Dienstleistern, Ärzten, Gastronomie, Kirche, Friedhof, Hallenbad, Rosenthal-park und zum Grafenmühlweiher liegen.

ZIELBEZÜGE:

* Die Innenstadt wird gestärkt;

* Auf demografische Trends wird einge-gangen: adäquate Wohnangebote für Äl-tere wird geschaffen;

* Der Zuzug von Außen wird gefördert zB von rückkehrenden Pensionären;

* Qualitätvolle Geschosswohnungen werden umgebaut.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 76 Impulsprojekte

Impulsprojekt I STADTEINFAHRT SELB-WEST

MASSNAHME:

* Der öffentliche Raum entlang der Wei-ßen-bacherstraße wird neu gestaltet. Die Bebauung auf den angrenzenden Flächen wird neu strukturiert und die räumlichen Bezüge werden deutlich verbessert.

* Für diese Maßnahme wird ein kommunales Flächen-Ressourcenmanagement aufgebaut (vgl auch Impulsprojekt E: Gewerbegebiet Nord).

TRÄGER:

Stadt Selb / Ansässige Betriebe

AKTEURE:

Stadt Selb

Ansässige Betriebe

ORT:

Weißenbacherstraße mit angrenzenden Flächen

ZEIT / KOSTEN:

WIRKUNG:

* Die Stadteinfahrt einschließlich des Stadtbildes in Selb-West wird deutlich auf-gewertet;

* Der bauliche Bestand wird erheblich verbessert und gepflegt;

* Das Angebot an zusätzlichen Gewer-beflächen wird erheblich optimiert;

* Neue Flächen im bebauten Stadtgebiet werden mobilisiert.

BEGRÜNDUNG:

Die westliche Stadteinfahrt ist derzeit we-nig attraktiv. Weder für die Einheimischen noch für Besucher und Kunden sind die heterogene Bebauung und die ungeord-neten Freiflächen ein attraktiver und ein-ladender Empfang in der Stadt. Sowohl der öffentliche Raum als auch die angren-zende Bebauung weist erhebliche funktio-nale und gestalterische Mängel auf. Die räumliche Erscheinung dieses wichtigen Straßenzugs bildet keine geschlossene, städtebauliche Einheit.

Das Gebiet ist darüber hinaus einseitig auf die Bedürfnisse des Individualverkehrs ausgelegt. Die Gebäudestellung auf den Grundstücken ist häufig willkürlich. Meh-rere Grundstücke bzw Gewerbebauten stehen darüber hinaus leer, während an-grenzende, bislang unbebaute Flächen als neue Gewerbeflächen vermarktet werden.

ZIELBEZÜGE:

* Das Stadtbild wird deutlich aufgewer-tet;

* Der Wirtschaftsstandort Selb wird ge-stärkt;

* Die kommunalen Steuerungs- und Ma-nagementkapazitäten werden erhöht;

* Vorhandene Ressourcen werden nach-haltig genutzt.

77 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt J

ZUKUNFTSWERKSTATT

MASSNAHME:

Beteiligungs- und Gemeinschaftsinitiativen zu unterschiedlichen Themenfeldern und mit unterschiedlichen Zielgruppen werden auf den Weg gebracht. Netzwerke von Ak-teuren aus der Bürgerschaft, regional ver-flochten, werden durch die Stadt unter-stützt. Zunächst werden sie durch profes-sionelle Moderatoren aufgebaut. Beteilig-te werden sein:

* Das junge Selb;

* Das weltoffene Selb, wirtschaftlich, kulturell und attraktiv für Gäste, Fremde und für die neuen Bürger;

* In Selb gesund bleiben, Erholung fin-den und alt werden;

* Aktives und zukunftsorientiertes Selb: Bildung, Weiterqualifizierung, Existenz-gründung, Innovation

* Schönes Selb: die Stadt zum Wohnen, Arbeiten, für Freizeit und Alltagsleben ver-schönern

TRÄGER:

Stadt Selb

AKTEURE:

Stadt / Bevölkerung / Unternehmen / Schulen / Verbände / Wirtschaft / Vereine / Kirchen

ZEIT:

Ab sofort

ZIELBEZÜGE:

* Die Menschen der Stadt werden in Selb gehalten und für Selb gewonnen;

* Die Eigenkräfte und die Eigenaktivitä-ten der Bürger und Bürgerinnen werden gestärkt. Sie werden am Stadtentwick-lungsprozess beteiligt;

* Das Innenimage der Stadt ist positiv und wird weiter gefestigt;

* Wichtige Aktivitäten von Kommune, Bürgern und Unternehmen werden sinn-voll vernetzt;

* Die berufliche Qualifizierung der Ju-gendlichen wird gestärkt; ein Qualifizie-rungsmissmatch wird vermieden;

* Die Bestandspflege der Unternehmen wird aktiv gefördert; die lokale Vermittlung von Ausbildungsplätzen wird entwickelt;

* Die Bürgerbeteiligung wird deutlich aufgewertet;

* Alle Arten von Kultur und Sport werden gefördert.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 78 Impulsprojekte

Impulsprojekt K

OFFENE SCHULE

MASSNAHME:

* Die dringend notwendige Zusammen-arbeit von Kommune, Eltern, Bürgerschaft und Wirtschaft wird gefördert;

* Das Engagements von Kindern und Ju-gendlichen wird lokal eingebunden, die offene Kinder- und Jugendarbeit und die Erwachsenenbildung wird ausgebaut;

* neue - auch experimentelle - didakti-sche Konzepte werden entwickelt und umgesetzt;

* die Integration von Kindern mit Behin-derungen, Spracherwerb von Kindern aus-ländischer Herkunft wird gefördert.

Die Maßnahmen zur „Offenen Schule“ stehen in Verbindung mit einer Kapazi-tätsanpassung sozialer Infrastruktureinrich-tungen, der Umsetzung von Konzepten zur Energieeinsparung und zur Senkung von Bewirtschaftungskosten sowohl der Ge-bäude als auch der Außenanlagen ein-schließlich ihrer freundlichen und kreati-ven Gestaltung.

TRÄGER:

Stadt Selb / Landkreis

AKTEURE:

Schulen / Eltern / Wirtschaft / Vereine

ORT:

ein geeignetes Schulgebäude

ZEIT

Ab sofort

ZIELBEZÜGE:

* Die Bewohner werden in Selb vor Ort gehalten; Deutsche russischer Herkunft werden in der Stadt integriert und für die Stadt gewonnen;

* Die derzeit nicht mehr ausgelasteten sozialen Infrastruktureinrichtungen werden erhalten für neue Funktionen umgerüstet;

* Erfahrungen mit neuen Konzepten wer-den über Selb hinaus gewonnen; die Stadt wird zum Studienziel für Interessierte aus anderen Kommunen;

* Die Bezüge von Kommune, Bürgern und Unternehmen werden nachhaltig ge-fördert; die dringend benötigte Zusam-menarbeit zwischen Schulen und Unter-nehmen entsteht;

* Für die Jugendlichen wird eine Ausbil-dungsplatzbörse geschaffen ;

79 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt L

PFLEGENETZWERK

MASSNAHME:

Ein regionales Netzwerk für Gesundheit und Pflege wird geschaffen. Folgende Bausteine werden in Selb auf- und ausge-baut: Betreutes Wohnen, Wohngemein-schaften für demenziell Erkrankte, innova-tive ambulante und stationäre Betreuungs- und Pflegekonzepte

TRÄGER:

Landkreis / Stadt / Sozial- und Wohl-fahrtsverbände

AKTEURE:

Landkreis / Stadt / Sozial- und Wohl-fahrtsverbände

Ärzte / Apotheken / Pflegedienste

ORT: Innenstadt und mehrere Pflegestütz-punkte in ausgesuchten Stadtbezirken

ZEIT:

ab sofort:

WIRKUNG:

* Eine Tagesbegegnungsstätte für Senio-ren mit Beratungsstelle und shuttledienst wertet den Stadtkern auf; * Integrierte Gruppe für Kinder mit und ohne Behinderungen und ein Haus für Al-leinerziehende wird das Angebot verbes-sern; * Kombi_Einrichtung für alte Menschen und Alleinerziehende in Kombination mit häuslicher Pflege;

Ambulante Betreuung und Vernetzung mit Hausnotrufdienste in Verbindung mit Hausmeisterdienste und freiwillige Nach-barschaftshilfe wird modellhaft für die Re-gion sein;

BEGRÜNDUNG:

Eine Analyse der Situation bei der älteren Bevölkerung Selbs ebenso wie in vielen anderen Städten Deutschlands hat erge-ben, dass der Bedarf an Einrichtungen in Kürze deutlich ansteigen wird. Im Rahmen des Stadtumbaus rüstet sich Selb sowohl konzeptionell auf die neuen Herausforde-rungen als auch mit ersten Projekten auf die neue gesellschaftlichen Themen, die zukünftig zu bewältigen sein werden.

ZIELBEZÜGE:

* Die gute Versorgung von alten Men-schen wird deutlich verbessert und ist ein-gebunden in ein Gesamtkonzept insbe-sondere für die Pflege in sehr hohem Alter

* Betreutes Wohnen, Barriere freies Wohnen, Alten und Behinderten gerechtes Wohnen, Räume für den Hospizverein so-wie Wohnungen für dement erkrankte Menschen wird die Stadt attraktiver für alle Bevölkerungsgruppen machen.

* Die Vernetzung von Kommune, älteren Bürgern und Wohlfahrtseinrichtungen wird deutlich ausgebaut.

* Die Qualität der verkehrlichen, sozialen und technischen Infrastruktur von Selb wird nachhaltig gesichert;

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 80 Impulsprojekte

Impulsprojekt M

TOURISMUSNETZWERK

MASSNAHME:

Eine regionale und länder-übergreifende, aktive Partnerschaft zur Entwicklung und gemeinsamen Vermarktung des Fremden-verkehrs wird gebildet, wie dies mit der Euregio Egrensis 1992/93 bereits begon-nen wurde. Qualifizierung der örtlichen Akteure in diesem Rahmen.

Die Bemühungen werden verstärkt, zum Erholungsschwerpunkt zu werden durch Angebote von Ferienwohnungen, alterna-tiven Übernachtungsmöglichkeiten, Erho-lungseinrichtungen in der Landschaft, Ein-beziehung der Kulturangebote v.a.m.

TRÄGER:

Stadt Selb, Tschechische Städte

AKTEURE:

Kommunen, Behörden, Organisationen in beiden Ländern

ORTE:

Selb, As, Cheb und weitere Orte im grenznahen Gebiet

ZEIT / KOSTEN:

Ab sofort

EU-Mittel

WIRKUNG:

Das Gebiet ist derzeit durch die besonde-re Grenzlage eingeengt. Durch neue Fenster nach Westböhmen, ins Vogtland und Elstergebirge wird der Raum jedoch interessant. Die Naturparke Fichtelgebirge und Vogtland werden verknüpft und eröff-

nen neue Möglichkeiten einer weiten Er-holungslandschaft.

BEGRÜNDUNG:

Das hohe Erholungspotenzial der nord-bayerischen Urgesteinlandschaft wird ge-steigert durch die hohe kulturelle Attrak-tivität des böhmischen Bäderdreiecks. Die Erreichbarkeit wird zukünftig wesentlich verbessert bei sich deutlich steigernden Angebote.

Alle möglichen Ansätze sind, wie bereits mit der Aktiv-Card für die Regionen Fich-telgebirge und westböhmische Bäder (In-terreg III A) begonnen, besonders im grenznahen Gebiet auszubauen und zu fördern.

ZIELBEZÜGE:

* Durch Neuansiedlungen von Touris-museinrichtungen wird die Wirtschaft wei-ter gestärkt und diversifiziert;

* Die örtlichen Standortpotenziale auf dem Sektor Freizeit, Erholung, Kultur, Tou-rismus, medizinische Versorgung, regiona-le Küche und gesunde Verpflegung wer-den erhalten bzw weiter ausgebaut;

* Kultur und Sport werden zusätzlich gefördert, das örtliche Angebot an Infra-struktureinrichtungen genutzt und weiter ausgebaut;

* Die Innenstadt als Ort zum Einkaufen, für alle Dienstleistungen einschließlich Gastronomie und Übernachtungen wird weiter gestärkt und gefördert.

* Das Image der „Porzellanstadt Selb“ wird touristisch weiter ausgebaut.

81 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt N

MODERIERTER DISKURS

MASSNAHME:

Die Befragung von Unternehmen wird noch verbreitert und Experten aus Wirt-schaft, Politik, Arbeitsmarktakteuren, Sozi-alpartner bis hin zu den Universitäten werden in den Diskurs eingebunden. Das humane Zukunftspotential der Stadt, ihre Jugendlichen werden befragt. Die insge-samt rund 500 Schüler, Studierende und Azubis in der Region werden in den Ent-wicklungsprozess mit einbezogen. Darüber hinaus werden 200 Bürger in der Region und etwa 300 repräsentativ ausgewählte Beschäftigte in der Region um ihre Mei-nung gebeten, um auf das Stimmungsbild in der Region einwirken zu können: -Moderation –Diskussion. In einem Zu-kunftsworkshop Selb (Stadt und Region) werden 8 workshops abgehalten. Die Un-tersuchungsergebnisse werden mit Profis, institutionellen Akteuren, Unternehmen und „Menschen diskutiert.

TRÄGER:

Stadt Selb

Wirtschaftsverbände

AKTEURE:

Menschen der Region

Profis der Region

Vertreter von Institutionen

Politik

WIRKUNG:

* Modelle und positive Beispiele werden transportiert;

* Die Jugend wird für die Region gewon-nen;

* Strategien der gewerblichen Image-politik werden formuliert und anwendet.

BEGRÜNDUNG: Die Überalterung von Betriebsbelegschaf-ten, die geringen Ausbildungsaktivitäten, die Abwanderung der jungen Generation, der Qualifizierten und der jungen Familien sowie das Negativimage, das sich durch die Strukturkrise in der Porzellanindustrie und ihren Begleiterscheinungen (hohe Ar-beitslosigkeit, Rückgang der Steuerein-nahmen, Pessimismus) ergeben, machen deutlich, dass die Region eine Verständi-gung über die eigene Zukunft nach der Strukturkrise benötigt.

ZIELBEZÜGE:

* Die identifizierten Wachstums-potentiale und Stärken der Region müssen bekannt gemacht werden;

* Weitere Wachstumsfelder sind zu iden-tifizieren und Entwicklungsvoraussetzungen - insbesondere auch mit Blick auf die EU-Osterweiterung- sind zu prüfen;

* Die regionalen Kommunikationsbezie-hungen zwischen Unternehmen, Jugendli-chen, Schulen und weiteren Akteuren des Arbeitsmarktes sind zu stärken;

* Eine weitere Steigerung des Aktivitäts-niveaus hinsichtlich der zukünftigen wirt-schaftlichen Herausforderungen ist zu ak-tivieren;

* Eine gemeinsame Handlungsstrategie zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit der Region ist zu entwickeln.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 82 Impulsprojekte

Impulsprojekt O

REGIONALES KOMPETENZZENTRUM Plattform zur Förderung der Wirtschaft

MASSNAHME:

Die großen ökonomischen Chancen der EU-Osterweiterung werden aktiv für die gesamte Region beiderseits der Staats-grenze genutzt. Für die Region wird in Selb ein breit gefächertes Kom- petenz-zentrum der regionalen Wirtschaft ange-siedelt.

In der Einrichtung werden in deutscher und in tschechischer Sprache die beste-henden Betriebe über die vielfältigen Möglichkeiten regionaler Wirtschaftskreis-läufe und über die Zusammenarbeit mit Betrieben informiert. Die Betriebe erhalten einen Überblick über das vielfältige Leis-tungsangebot auf deutscher und tschechi-scher Seite. Grenzüberschreitende Projekte werden gegenseitig fachlich betreut, aber auch juristisch und sprachlich begleitet.

In dem Kompetenzzentrum wird auch eine Stabsstelle eingerichtet, bei der die Unter-nehmen aktuelle Fördermaßnahmen und Programme für die Region abrufen kön-nen.

TRÄGER:

Stadt / IHK / Industriebetriebe /

AKTEURE:

Schlüsselpersonen der Region beiderseits der Staatsgrenze

Profis der Region

Vertreter von Politik und von Institutionen

ORT:

Stadt Selb

WIRKUNG:

* Modelle und positive Beispiele der wirt-schaftlichen Zusammenarbeit werden transportiert;

* Jugendaustausch in den Betrieben wird organisiert und Jugendliche werden für die Region gewonnen;

* Strategien gewerblicher Imagepolitik beiderseits der Grenze werden formuliert und angewendet.

BEGRÜNDUNG:

Die Ängste vor der bevorstehenden EU-Osterweiterung sind sowohl in der Bevöl-kerung als auch speziell bei Handwerk und Bauwirtschaft beiderseits der Grenze groß. Die erheblichen Chancen einer Er-weiterung des Handlungsradius werden noch nicht erkannt. Ängste in Hoffnungen und Möglichkeiten für die Region umzu-wandeln wird die wichtigste Aufgabe sein. Einhergehend wird mit dieser Aktivität Ver-ständnis und gegenseitiges Kennenlernen gefördert.

ZIELBEZÜGE:

* Durch Neuansiedungen wird die Wirt-schaft diversifiziert;

* Die örtlichen Standortpotenziale wer-den erhalten und weiter ausgebaut;

* Die Synergien beiderseits der Grenze wie hohes technisches Know how, Detail-wissen, gute Ausbildung, Arbeitskosten, nationale und internationale Verbindun-gen werden zum Vorteil der Region und aller Beteiligten genutzt und ausgebaut.

83 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt P

WOHNUMFELDVERBESSERUNG

MASSNAHME:

In den Wohngebieten mit mehrgeschossi-gem Wohnungsbau aus unterschiedlichen Epochen der Stadtentwicklung sowie im historischen Stadtkern sind mit den Mitteln der Grün- und Landschaftsplanung eine Vielzahl von Wohnumfeldverbesserungen anzugehen: mit Mietergärten, Kleingärten oder Grabeland, Spiel- und Bolzplätzen, Sitzbereichen und kleinteilig vernetzten Fußwegen in halb öffentlichen Bereichen sind bessere Freiraumbedingungen unter Einbeziehung der Bewohner anzubieten.

Exemplarisch wird dafür das Wohngebiet Selb-Ost ausgewählt.

TRÄGER:

Stadt Selb

AKTEURE:

Stadt Selb / Mietergruppen

ORT:

Wohngebiet Selb-Ost

ZEIT / KOSTEN:

ab 2004

öffentliche Investitionen:

private Investitionen

WIRKUNG:

* Die Wohnzufriedenheit steigt und die Identifizierung mit dem Wohngebiet wird gefördert;

* Die Aufenthaltsqualität für Fußgänger, Radfahrer, Kinder, Alte, Besucher oder Wanderer wird erhöht;

* Die Wohngebiete werden für alle Al-tersgruppen attraktiver. Zum Einkaufen, zum Sport und mit der Innenstadt werden sie über das attraktive Wohnumfeld besser vernetzt;

BEGRÜNDUNG:

Der Freiraum ist auch ein Ort für Treff-punkte, Kommunikation, Aktivität und so-ziale Anerkennung. Die Erkenntnis, dass der Wohnwert einer Anlage steigt, wenn die Freiflächen gut gestaltet sind und An-gebote für die verschiedenen Bevölke-rungsgruppen bieten, soll genutzt und un-ter Mitwirkung der Bewohner umgesetzt werden. Daraus können Freiflächennut-zungen entstehen, die sich an den Traditi-onen und Gebräuchen der Bewohner ori-entieren und besonders auf einzelne Gruppen wie z.B. Arbeitslose eingehen und ihnen Beschäftigung bieten.

Verbesserte Fuß- und Radwegverbindun-gen erhöhen die Erreichbarkeit vorhande-ner Einrichtungen und gesunde Lebens-führung.

ZIELBEZÜGE:

* Die sozialen Bindungen an das Wohn-gebiet werden gestärkt: die Wohnzufrie-denheit steigt;

* Wohnstandorte werden deutlich ge-stärkt und das Ortsbild wird verbessert;

* Das Kleinklima wird verbessert;

* Die Grünpotenziale werden erhalten und verbessert.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 84 Impulsprojekte

Impulsprojekt Q

ENERGIE Rationelle Energienutzung im Rahmen der Gebäudesanierung

MASSNAHME:

In der Stadt Selb stehen sehr viele Woh-nungen, insbesondere im Geschosswoh-nungsbau leer. Der hohe Wohnungsleer-stand ist vorrangig auf:

* die relativ geringe Wohnungsgrößen; * die nicht mehr bedarfsgerechten Woh-nungszuschnitte und * die schlechte bauphysikalischen Gege-benheiten, die ua zu einem hohen

Energiebedarf (Heizkosten) beitragen, zurück zu führen.

An ausgewählten, typischen Beispielen sollen die

* nutzungsspezifischen Anforderungen; * technischen Möglichkeiten; * objektspezifischen Bedingungen; * erforderlichen Kosten und * erzielbaren Umweltauswirkungen

beispielgebend untersucht werden. In Ver-bindung damit sollen auch die Möglich-keiten einer verstärkten Nutzung örtlicher und regionaler regenerativer Energiequel-len berücksichtigt werden. TRÄGER: Städtische Wohnungsbaugesellschaft ggf. in Verbindung mit Mietern ( Mietermo-dernisierung) AKTEURE: Städtische Wohnungsbaugesellschaft Mieter Energieversorgung Selb-Marktredwitz GmbH (ESM) ORT: Ausgewählte Gebäude (Geschosswoh-nungsbau) ZEIT/KOSTEN: 3 Jahre; 0,5 Mio. € (Planung, Wärmeschutz, Anlagentechnik)

WIRKUNG: Das Vorhaben zielt darauf ab, den vor-handenen Wohnungsbestand zu erhalten und an den veränderten Wohnungsbedarf anzupassen. Damit wird die wirtschaftliche Verwertbarkeit des Anlagevermögens der Wohnungsbaugesellschaften verbessert. Gleichzeitig werden der Energieverbrauch und die Emissionen sowie die Heizkosten (Mietnebenkosten) erheblich verringert. BEGRÜNDUNG: Maßgebliche Begründung für das Impuls-projekt sind:

* der hohe Wohnungsleerstand, der zum erheblichen Teil auf ein nicht mehr be-darfsgerechtes Wohnungsangebot (Quan-tität; Qualität) zurück zu führen ist sowie * die derzeitige Energieverschwendung insbesondere in den Wohngebäuden die im Zeitraum zwischen 1950 und 1980 bebaut wurden. ZIELBEZÜGE: Es bestehen enge Zielbezüge zu den Teil-projekten

* „Wohnungsmarkt“ (Bedarf) und * „Städtebau“ (Standorte; Objekte). Flankierend zu dem objektbezogenen Vorhaben wir die Erstellung eines örtlichen Energieversorgungskonzeptes empfohlen.

85 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt R

UMWELT UND ALTLASTEN Revitalisierung belasteter Brachflächen

MASSNAHME: Im Rahmen eines integrierten kommuna-len Flächen-Ressourcen-Management sol-len die Bedingungen

* für die Mobilisierung von innerörtlichen (erschlossenen) Baulücken, * für belastete Brachflächen (Altlasten, Altlastenverdachtsflächen) als Standorten für Wohnen und Gewerbe sowie * als ortsnahe Grün- und Freiflächen „revitalisiert“ werden.

Im Zusammenhang damit soll der gesam-te Flächenbestand der Stadt Selb aufge-nommen, nach Nutzung bilanziert und der zukünftige spezifische Bedarf (Wohnen; Gewerbe; Dienstleistungen; Grün- und Freiflächen etc.) prognostiziert werden. TRÄGER: Stadt Selb AKTEURE: Grundstückseigentümer (Flächen) Stadt (Management) Fachbehörde (Anforderungen; Bewertung) ORT: Gesamtes Stadtgebiet ZEIT/KOSTEN: 1 Jahr Kartierung der Flächen nach Nutzungen (alle genutzten Flächen; Baulücken, Brachflächen; Altlasten; Altlastenver-dachtsflächen);

* Prognose des zukünftigen Flächenbe-darfs für die verschiedenen Nutzungen (Wohnen; Gewerbe; Mischnutzung; Grün- und Freiflächen);

* Anforderungen an die „Flächen-Revita-lisierung“;

* Bewertung von vorhandener Brachflä-chen für unterschiedliche Folgenutzungen; * Szenarien verschiedener Nutzungskon-zepte. WIRKUNG: Die „Revitalisierung“ von Brachflächen im Rahmen eines kommunalen Flächen-Res-sourcen-Managments, das dauerhaft an-gelegt ist,

* verringert zusätzlichen Flächenbedarf,

* ist ein Beitrag zum vorbeugenden Um-weltschutz und

* stellt ein Beitrag dar zur Beschränkung der Erschließungskosten. BEGRÜNDUNG: Die vorhandenen Baulücken, Brachflä-chen, Altlasten und Altlastenverdachtsflä-chen verringern die Attraktivität der inner-städtischen Ortslagen. Sie stellen ein lang-fristiges Umweltgefährdungspotenzial dar und tragen zur ineffizienten Nutzung der leitungsgebundenen Infrastruktur bei. Durch die Mobilisierung der vorhandenen Flächen können diese negativen Gege-benheiten verringert werden. Vorausset-zung dafür ist die Erstellung und Fort-schreibung eines integrierten kommunalen Flächen-Ressourcen-Managements. ZIELBEZÜGE: Das Impulsprojekt ist verknüpft mit nahezu allen Teilprojekten des integrierten Stadt-entwicklungskonzeptes: * Wohnungsmarkt * Gewerbeentwicklung * Städtebau * Grün- und Freiflächen * Infrastruktur und Umwelt.

Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept 86 Impulsprojekte

Impulsprojekt S

INTERKOMMUNALE ZUSAMMENARBEIT

MASSNAHME: Diverse Hinweise aus Politik und Wirt-schaft deuten darauf hin, dass interkom-munale Entscheidungen in einem größer werdenden Europa schnell an Bedeutung gewinnen werden, da zukünftig Städte und Gemeinden insbesondere bei Förderun-gen durch die Europäische Union in ver-stärktem Maß in Konkurrenz zu ähnlich strukturierten Gebietseinheiten anderer Regionen treten werden. Vor diesem Hin-tergrund wird für die Große Kreisstadt Selb angeregt, die funktionale, strukturell-räumliche und organisatorische Zusam-menarbeit mit benachbarten Städten und Gemeinden zu suchen und aktiv zu betreiben.

Ziel ist, gemeinsam sozialökonomische Aufgabenfelder zu formulieren und die Stärken des Raumes in Konkurrenz zu an-deren Regionen positiv darzustellen. Selb könnte bei der Interkommunalen Zusam-menarbeit eine Vorreiterrolle spielen. TRÄGER: Stadt Selb benachbarte Städte und Gemeinden AKTEURE: Menschen der Region Profis der Region Vertreter von Institutionen Politik

ORT:

Nahbereich um Selb beiderseits der Staatsgrenze

ZEIT / KOSTEN:

ab 2004: EU-Modellprojekt

WIRKUNG: Selb könnte im Verbund mit den Nachbar-städten und Gemeinden nach dem Grundsatz „Gemeinsam sind wir stärker“ folgende Themen interkommunaler Akti-vitäten vorantreiben:

* gemeinsame Wirtschafts- und Sozialpo-

litik im Nahbereich;

* gemeinsame GewerbeansiedIungs- und Wohnbaulandbereitstellungspolitik;

* gemeinsame Schul- und Ausbildungs-politik;

* gemeinsames Kultur- und Tourismus-politik beiderseits der Staatsgrenze;

* gemeinsame ökologisch-innovative An-sätze bei der rationellen Energienutzung;

* gemeinsame Technologieentwicklung. BEGRÜNDUNG: Insbesondere in strukturschwachen Lan-desteilen wird zukünftig die regionale, in-terkommunale Zusammenarbeit auf frei-williger Basis besonders wichtig. Ohne die eigenständige Kommunalpolitik aufgeben zu müssen, soll neben deutschen Städten und Gemeinden mit ihren Zentren Markt-redwitz, Rehau und Wunsiedel auch die Stadt Asch auf tschechischer Seite in die interkommunalen Aktivitäten der Stadt Selb einbezogen werden. ZIELBEZÜGE: * Die Konkurrenz bereits durch Struktur-wandel geschwächter Gebietskörperschaf-ten wird schrittweise abgemildert bzw auf-gehoben; * EU-Programme werden in einer ge-meinsamen deutsch-tschechischen För-derkulisse bestmöglichst genutzt; * Notwendige Infrastruktureinrichtungen für die Region werden im Raum sinnvoll erhalten;

* Örtliche Standortpotenziale der Kom-mune werden durch die Nutzung im Nah-bereich beiderseits der Staatsgrenze ge-stärkt;

* Synergien beiderseits der Staatsgrenze wie Know how, Detailwissen, gute Ausbil-dung, Arbeitskosten, nationale und inter-nationale Verbindungen, Flächenmana-gement, bestehende Einrichtungen werden zum Vorteil der gesamten Region und ih-rer Beteiligten ausgeschöpft.

87 Stadt Selb – Integriertes Stadtentwicklungskonzept Impulsprojekte

Impulsprojekt T

INTEGRIERTE KINDER- UND JUGENDBETREUUNG

MASSNAHME: Das ausgezeichnete quantitative Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen (Krip-pen; Kindergärten; Horte) wird ergänzt bzw. modifiziert. TRÄGER: Träger bestehender Kinderbetreuungsein-richtungen AKTEURE: Stadt Träger von Kinderbetreuungseinrichtungen Gewerbe ORT: Vorhandene Kinderbetreuungseinrichtun-gen ZEIT/KOSTEN: 2 Jahre; 200.000 EURO (Personal; Umbaumaßnahmen; Material) WIRKUNG: Mit dem Impulsprojekt „Integrierte Kinder- und Jugendbetreuung“ sollen die Kapazi-täten und Leistungen der vorhandenen Einrichtungen an die veränderten Anforde-rungen angepasst werden. Die Auswei-tung des Angebotes umfasst zB:

* Sprachkurse für Vorschulkinder und Eltern ohne ausreichende Sprachkennt-nisse;

* Hausaufgabenbetreuung;

* Durchführung von „praktischen“ Pro- jekten (Umweltschutz; Wartung und Pflege von Anlagen für Kinder- und Jugendliche; Fahrrad- und Spielzeugreparatur; EDV-Grundkenntnisse; „Erste-Hilfe“-Kurse; Ausflüge zum Kennenler-nen der Region);

* Der Besuch (Austausch) mit vergleichba-ren tschechischen Einrichtungen.

Zielsetzungen sind:

* die fachliche Ausweitung des Betreu-ungsangebotes un

* die Verbesserung der Integration von Kindern und Jugendlichen aus Immigrantenfamilien.

Die vorhandenen Überkapazitäten können dadurch bei rückläufiger Anzahl der Kin-der im Alter bis 15 Jahre wirtschaftlich ge-nutzt und sozialen Fehlentwicklungen ent-gegen gewirkt werden. BEGRÜNDUNG: Die Ausstattung mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendbetreuung in Selb ist, gemessen an den bayerischen Richtwerten gemäß Landesentwicklungsprogramm Bayern überdurchschnittlich hoch. Die ver-fügbaren Plätze übersteigen den derzeiti-gen und mittelfristig zu erwartenden Be-darf. Die Gefahr besteht, dass bei weiter rück-läufiger Anzahl der Kinder und Jugendli-chen das bestehende Angebot aus wirt-schaftlichen Gründen nicht beibehalten werden kann. Auf der anderen Seite besteht ein steigen-der Bedarf an Betreuungsleistungen (Sozi-ale Integration, Sprachausbildung; Lern-hilfen etc.) insbesondere für Kinder und Jugendliche aus Immigrantenfamilien, die von den traditionellen Kindergärten und Horten bisher nicht erbracht wird. ZIELBEZÜGE: Das Konzept der „Integrierten Kinder- und Jugendbetreuung“ hat Verknüpfungen zu den Teilprojekten

* „Bevölkerung“ (Integration),

* „Wirtschaft“ (Verbesserung der Ausbil-dungsfähigkeit) und

* „Städtebau“ (Standorte; Ansatzpunkte für „praktische“ Projekte).