Mach mit beim 1. Entdeckertag vom NAJU und NG world.

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Mach mit beim 1. Entdeckertag vom NAJU und NG world. Alle Infos unter: www.nationalgeographic.de/entdeckertag oder www.naju.de/kinderbereich/entdeckertag-wasser e n t d e c k e 22. März 2012 r t a g

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Mach mit beim 1. Entdeckertag vom NAJU und NG world.Alle Infos unter:www.nationalgeographic.de/entdeckertag oder www.naju.de/kinderbereich/entdeckertag-wasser

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22. März 2012

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H�llo�wer sich mit Fließgewässern beschäftigt, den interessiertdie ökologische Qualität dieses Gewässers. Es gibt bereitsauf den ersten Blick offensichtliche Anzeichen dafür, obein Bach lebendig oder krank ist. Damit ihr euch abernicht darauf verlasst, sondern fundiert die ökologischeQualität feststellen könnt, haben wir diesen Kombileitfadenentwickelt.Während sich - auf Druck der Umweltverbände - in den letz-ten Jahrzehnten bei der Wasserqualität einiges verbesserthat, ist die Situation vieler Fließgewässer weiterhin vonVerbauung, Begradigung und Stauwehren bestimmt.

Kombileitfaden - Kombi deshalb, da er eine Gesamtbeur-teilung des ökologischen Zustandes des Gewässers ver-sucht. So wird neben dem Saprobienindex (zur Bestim-mung der Gewässergüte mittels im Wasser lebender Tie-re) auch ein Test zur Bestimmung des morphologischenZustandes (sichtbares Erscheinungsbild, Struktur) unsererFließgewässer vorgestellt. Der Kombileitfaden ist keinwissenschaftliches Lehrbuch, sondern zeigt mit einfachenFragestellungen, ob euer Bach lebendig ist.

Und dann? Wollt ihr euch mit viel Spaß für den untersuch-ten Bach engagieren? Ganz wichtig: dokumentiert eureErgebnisse mit Fotos und überlegt euch, wo etwas verän-dert werden muss. Dokumentiert auch diese Verbes-serungsvorschläge und nehmt Kontakt mit der örtlichenPresse auf, so dass diese von eurer Aktion und den Ergeb-nissen berichtet. Vielleicht könnt ihr auch eine Ausstellungorganisieren? Fragt den Bürgermeister, ob er euch beider Verbesserung der ökologischen Situation des Bachesunterstützen will. So kann eure Untersuchung der Anstoßzu einer Renaturierung werden.Zusammen können wir etwas erreichen – dass unsereFließgewässer wieder lebendiger werden!

Viele Grüße von der NAJU

Impressum:Herausgeber: © NAJU (Naturschutzjugend im NABU)NAJU Bundesgeschäftsstelle, Charitéstr. 3, 10117 Berlin,e-mail: [email protected]© Konzeption und Idee: Bene L. Sunderhaus, Christoph WeitkemperText: Dr. Sylvia Lorenz, Bene L. SunderhausGrafiken: Bene L. Sunderhaus (Morphologie, Saprobien), Anja Lindlar (Saprobien),Dr. Sylvia Lorenz (Saprobien)Layout: [email protected] Druck des Kombileitfadens wurde von der Michael-Otto Stiftung, im Rahmender Kampagne „Werde NAJU Fluss-Experte!“, gefördert.

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�nD�r Morphi"T�stSchlüssel zur Feststellung der morphologischen Qua-lität von Fließgewässern (Gewässer-Strukturgüte)Beim ”Morphi-Test” wird das Fließgewässer daraufhinuntersucht, wie groß der Grad der menschlichen Beein-trächtigung ist und somit seine Strukturgüte festgestellt.Strukturgüte: unverändert, naturnahStrukturgüte: mäßig verändertStrukturgüte: stark verändertStrukturgüte: vollständig verändertIhr müsst genau hinsehen, um zu erkennen, dass derBach zwar recht grün ist, aber die Ufer planiert sind -also: Genau und kritisch prüfen.Vorgehen: Besorgt euch eine Karte des zu untersuchen-den Baches und lauft, radelt oder paddelt ihn entlang.Betrachtet in 100 m Abschnitten das Fließgewässer undvergleicht diese mit den Abbildungen. Daraufhin gehtihr die einzelnen Punkte durch. Die Strukturgüteklasse,von der ihr die meisten Punkte bestätigen könnt, be-schreibt die morphologische Qualität dieses Abschnittsdes Wasserlaufes. Tragt das Ergbnis in die Karte ein. Ihrkönnt auch das linke und rechte Ufer getrennt betrachtenund dokumentieren. Als Hilfe gibt es dazu in der NAJU-Bundesgeschäftsstelle einen Kartierungsbogen.

D�r S�pro�i�nin��xSchlüssel zur Feststellung der Wasserqualität(Gewässer-Güte)Wie bestimmt ihr die Wasserqualität unserer Gewässersicher und relativ einfach? Mit Hilfe der wirklichen Ge-wässerprofis: den Bewohnern der Gewässerr selber. Dennwer könnte besser über die Wasserqualität Auskunft ge-ben, als die Tiere und Pflanzen, die sich ständig in ihmbewegen. Sie geben uns als Bioindikatoren (lebendigeAnzeiger) ein recht genaues Bild der Wasserqualität.Gewässergüteklasse I: unbelastet bis gering belastetGewässergüteklasse II: mäßig belastetGewässergüteklasse III: stark verschmutztGewässergüteklasse IV: übermäßig stark verschmutztVorgehen: Zuerst fangt ihr an einer Stelle vorsichtigdie Wassertiere mit einem Käscher oder Sieb ein. MancheTiere könnt ihr auch direkt unter den Steinen entdecken,wenn ihr diese umdreht. Bestimmt sie in einer wasserge-füllten Schale und lasst sie danach wieder frei. Notierteuch die Anzahl der jeweils gefundenen Tiere. Die Gewäs-ser-Güteklasse, von der ihr die meisten Tiere gefundenhabt, beschreibt die Qualität des Wassers. Die Liste derLebewesen ist nur ein Ausschnitt der Bioindikatoren desSaprobienindex.

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Strukturgut�Dynamik:• ausgeprägt starke Laufkrümmung mit Mäanderbildung• mehrere von Wasser ganz durchflossene Arme (Gabelungen) sowie auch Altarme• Kies- und/oder Sandbänke und sich neu bildende und verschwindende Inseln• natürliche Hindernisse im und am Wasserlauf (z.B. Totholz, Steine) sowie Kolke• periodische Wasserschwankungen, die sich auf große Uferauen ausbreiten• versch. Strömungsmuster und Fließgeschwindigkeiten mit Stillwasserzonen

Querschnitt:• ausgeprägte Prall- u. Gleithänge • Profil des Bettes (Gewässersohle) uneben• versch. Wassertiefen • ständig variierende Breiten d. Wasserlaufes

Sohle:• sehr viele versch. Substrate (z.B. Sand, Schlamm, Lehm, Kies, Steine)

Uferbewuchs:• mehr als 80% des Ufers bewaldet (mit versch. Baumgenerationen und Baumarten)• > 100 m breiter Randstreifen mit natürlichem Auwald

Bauwerke:• keine verrohrten Abschnitte, keine Quer- oder Längsbauwerke (Rampen, Deiche)

Menschlicher Einfluss:• extensive Land-, Fisch- oder Forstwirtschaft auf < 10% des Gebietes• keine Äcker und Straßen und nur wenige, entfernte, selten genutzte Wege

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�xG�w�ss�rgut� I " un��l�st�t �is g�ring ��l�st�t

GroppeGröße: bis 15 cmAussehen: Körper schuppenlos,

Kopf und Vorderkör-per etwas abgeplattet

KöcherfliegenlarveGröße: bis 18 mmAussehen: Köcher aus

Sandkörnernoder kleinenSteinchen

Dreieckskopf-StrudelwurmGröße: bis 25 mmAussehen: dreieckiger Kopf,

braun oder grau

Flache Eintagsfliegen-larveGröße: 5-10 mmAussehen: stark abgeflach-

ter Körper,3 Schwanzbor-sten

SteinfliegenlarveGröße: bis 30 mmAussehen: leicht abgeflacht,

bunt gefärbt,2 Schwanzbor-ten

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Strukturgut�Dynamik:• stark geschwungene Laufkrümmung• an wenigen Abschnitten Laufgabelungen, sowie Altarme• sehr vereinzelt: Kies- oder Sandbänke oder sich selbst bildende Inseln• wenige natürliche Hindernisse im und am Wasser (z.B. Totholz) sowie Kolke• period. Wasserschwankungen, die sich nur streckenweise auf Uferauen ausbreiten• verschiedene Strömungsmuster und Fließgeschwindigkeiten

Querschnitt:• wenige Prall- u. Gleithänge • Profil des Bettes meist uneben• zumeist versch. Wassertiefen • variierende Breiten des Wasserlaufes

Sohle:• versch. natürliche Substrate (z.B. Sand, Schlamm, Lehm, Kies, Steine)

Uferbewuchs:• mehr als 60% des Ufers bewaldet (mit versch. Baumgenerationen und Baumarten)• mindestens 30 Meter breiter Randstreifen mit Auencharakter

Bauwerke:• keine verrohrten Abschnitte, keine Quer- oder Längsbauwerke (Rampen, Deiche)

Menschlicher Einfluss:• land-, fisch- oder forstwirtschaftliche Nutzung auf < 25% des Gebietes• lediglich Brachen oder Grünland in näherer Umgebung, keine Straßen

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�xG�w�ss�rgut� II " m�ssig ��l�st�t

Spitzschlamm-schneckeGröße: bis 60 mmAussehen: spitzes, lang-

gezogenesGehäuse

FlohkrebsGröße: bis 20 mmAussehen: gekrümmter

Körper, weiß-lich, grünlichbis gelblich

Großer SchneckenegelGröße: bis 30 mmAussehen: knorpelig fester

Körper, 3 Au-genpaare

KöcherfliegenlarveGröße: bis 20 mmAussehen: ohne Köcher

lebend, 3 chi-tinisierte Rücken-platten

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�rtStrukturgut�Dynamik:• schwach geschwungener Wasserlauf ohne alternative Fließwege• period. Wasserschwankungen, die sich nicht auf größere Uferbereiche ausbreiten (aufgrund von Deichen), Wasserpegel ev. künstlich reguliert

Querschnitt:• fast einheitl. Wassertiefe • nur leicht variierende Breiten des Wasserlaufes

Sohle:• kaum verschiedene Substrate vorhanden, zumeist nur ein Substrattyp

Uferbewuchs:• weniger als 60% des Ufers bewaldet (mit einheitl., gepflanzter Baumgeneration)• schmaler Randstreifen von wenigen Metern

Bauwerke:• höchstens ein kurzer Abschnitt verrohrt, Rohr mit Sediment ausgelegt• Ufer teilweise befestigt mit Weidenfaschienen oder engen Steinschüttungen• wenn Querbauwerk, dann nur flache Abstürze od. mit Umlauf od. Fischtreppe• nahe Deiche, Brücken überspannen den Wasserlauf, aber verengen ihn nicht

Menschlicher Einfluss:• Müll, künstl. Zuleitungen, trockengelegte Umgebung• in der Nähe Ackerbau, Viehwirtschaft und Gebiete forstwirtschaftlicher Nutzung• häufig Wege in unmittelbarer Nähe des Wasserlaufes mit vielen Spaziergängern

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�xG�w�ss�rgut� III " st�rk v�rs(hmutzt

RollegelGröße: bis 60 mmAussehen: dunkel

gefärbt

WasserasselGröße: 8-12 mmAussehen: schmutzig-

graubraun

WaffenfliegenlarveGröße: 40-50 mmAussehen: graugrün,

langesAtem-rohr

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�rtStrukturgut�Dynamik:• begradigter Wasserlauf ohne Krümmung, ohne alternative Fließwege• Wasserpegel wird künstlich (z.B. durch Stauungen, Wehre) reguliert

Querschnitt:• Trapez- oder V- oder Kastenprofil des Ufers• einheitliche Wassertiefe • einheitliche Breite des Wasserlaufes

Sohle:• einheitliches Substrat, nur ein Substrattyp

Uferbewuchs:• weniger als 40% des Ufers bewaldet (mit einheitl., gepflanzter Baumgeneration)• schmaler Randstreifen von 0-2 Metern

Bauwerke:• verrohrte Abschnitte, die innen glatt sind, d.h. ohne Sediment• Ufer befestigt mit Holzbalken, Beton, Pflastersteinen, breiter Steinschüttung• Deiche und Querbauwerke mit z.B. glatten Rampen, hohen Abstürzen• Brücken überspannen den Bach, verengen ihn und unterbrechen das Ufer

Menschlicher Einfluss:• Müll, künstl. Zuleitungen, trockengelegte Umgebung direkt am Ufer, Straßen• intensive Land-, Forstwirtschaft ohne ”Pufferzone” (z.B. Viehweide, Garten)• Gewässer wird als Verkehrsweg oder zur Stromerzeugung genutzt

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�xG�w�ss�rgut� IV " u��rm�ssig st�rk v�rs(hmutzt

Roter Schlammröhren-wurmGröße: bis 85 mmAussehen: rötlich mit

Haarborsten

Rote Zuckmücken-larveGröße: bis 20 mmAussehen: rot gefärbt,

typischeKörperan-hänge

RattenschwanzlarveGröße: bis 20 mmAussehen: weißgrau,

bis 135 mmlangesAtemrohr