Internationale Projekte der NAJU...

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TREFFPUNKT ERDBALL Internationale Projekte der NAJU 2010

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TREFFPUNKT ERDBALLInternationale Projekte der NAJU 2010

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InhaltsverzeichnisTermine 2010 2

Rumänien 4

Serbien 6

Lettland 8

Russland 10

Russland / Ukraine 12

Polen 13

Fortbildung: Internationale Jugendbegegnungen Teamen 14

Kirgistan 15

Internationales Jahr der Biodiversität 16

Biodervisitäts-Trias 17

Internationales der Bundesgeschäftsstelle 18

Rückblick 2009 / „Stop Fear – Start Action!“ 19

„Die NAJU in New York“ 20

Rückblick 2009 „Sibirien“ 22

Rückblick 2009 „Serbien“ 24

NAJU Kurzvorstellung / Impressum 26

Weitere Ereignisse 2010

InitiativenInternationales Jahr der Biodiversität (UNO) Europäisches Jahr der indigenen Völker

3. bis 4. Februar7. Internationaler Wissenschafts- und Wirtschaftskongress für den Klimaschutz in Mumbai (Indien)

ab 1. MaiBeginn der Weltausstellung in Shanghai (China) unter dem Thema „Eine bessere Stadt, ein besseres Leben“

9. bis 14. Mai G8 Jugendgipfel in Vancouver (Kanada)

19. bis 21. Mai 6. Europäischer Städte und Dörfer Nachhaltigkeitskongress in Dunkerque (Frankreich)

25. bis 27. Juni G8 Gipfel in Huntsville (Kanada)

1. Juli Belgien übernimmt EU-Ratspräsidentschaft

12. bis 16. September 21. Weltenergiekongress in Montreal (Kanada)

18. bis 29. Oktober10. Vertragsstaatenkonferenz (COP 10) der UN-Biodiversitätskonvention in Aichi-Nagoya (Japan)

Dezember 16. Vertragsstaatenkonferenz (COP 16) der UN-Klimarahmenkonvention in Mexiko

NAJU und NABU Termine 2010

22. bis 24. Januar NAJU Bundesjugendbeirat in Hamburg

1. Februar Pressekonferenz NABU zum 111-jährigen Jubiläum

12. bis 14. Februar AK Internationales

13. bis 14. März Bund-Länder-Rat

3. bis 5. Mai NAJU Bundesjugendbeirat in Hamburg

10. bis 12. September Bund-Länder-Rat in Berlin

8. bis 10. Oktober NAJU Bundesdeligiertenversammlung in Augsburg

22. bis 24. Oktober AK Internationales

5. bis 7. November NABU Bundesvertreterversammlung in Lübeck

weitere Termine auf:www.naju.de oder im Verbandsnetz: www.verbandsnetz.nabu.de

Und wieder beginnt ein neues NAJU Jahr,

mit vielen internationalen Aktivitäten. Auch dieses Jahr steht wieder einiges im Programm, neben alt Bewährten, wie unser Seminar „Internationale Jugendbegegnungen teamen“ – ein „Muss“ für alle die gerne selbst einmal einen Austausch planen und durchführen wollen, auch neue Austausche und Freizeiten zum „Einfach nur Mitmachen“. Neben vielen Informationen was 2010 so alles international bei der NAJU angeboten wird, findet ihr in diesem Heft auch einen Rückblick auf 2009 mit kurzen Berichten von Aktiven.

Ihr möchtet gerne aktiv im internationalen Bereich der NAJU werden? Kein Problem, der AK Internationales empfängt euch mit offenen Armen. Er trifft sich zweimal im Jahr um Projekte zu planen und durchzuführen. Für Ideen, Anregungen, Kritik, Wünsche oder Fragen haben wir in der NAJU Bundesgeschäftsstelle immer ein offenes Ohr.

Los geht’s – Wir freuen uns auf Dich! Liebe Grüße und viel Spaß

Eure „NAJUInternationalen“

Internationale Projekte der NAJU 2010

23. bis 30. Mai Polen

20. bis 30. Mai / 28. Juli bis 11. August

Serbien

1. bis 14. Juli Polen

15. bis 31. Juli Rumänien

10. bis 18. Juli / 23. bis 31. Juli

Lettland

23 Juli bis 14. August Russland

1. bis 14. August Ukraine

noch unbekannt Kirgistan

noch unbekannt Japan

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Auf unserer zweiwöchigen Wildnistour wollen wir nur mit dem, was wir im Rucksack mit uns tragen, die rumänische Gebirgswelt der Ostkarpaten zu Fuß erkunden. In Klein-gruppen von je 8 Personen wandern wir durch die wilde Natur, versorgen uns selbst und bauen abends ein einfaches Zeltplanen-Biwak irgendwo in den Bergen auf. Jede Gruppe wird von zwei erfahrenen Wildnis-führern geleitet, welche Dir alles wichtige Know-How zum Rucksacktrekking vermitteln werden. Während der Tour lernst Du auch viel über das einfache Leben in der Natur und kommst elementar mit ihr in Kontakt. Zu den Themen auf der Tour gehören: Orientie-rung mit Karte und Kompass, Wetterkunde, Outdoor-Küche, Biwak-Bau, Feuer sowie die Pflanzen und Tiere des Karpatengebirges.

Wildnistour RumänienRumänien – Im Land von Bär, Wolf und Dracula!

Transsilvanien – alleine beim Klang des Namens möchte einem das Blut in den Adern gefrieren. Man denkt an einsame Bergtäler, hört Wölfe heulen und im bleichen Licht des Vollmonds treibt Graf Dracula sein Un-wesen. Das Land der Bären und Vampire, in dem die Menschen unter Knoblauchzöpfen schlafen, viel Speck und Schnaps verzehren und uralt werden – fern wie eine Filmkulis-se. Ein Klischee. In Wahrheit sieht das Land aber völlig anders aus. Die Menschen in Ru-mänien sind äußerst gastfreundlich und hilfs-bereit, die Landschaft ähnelt eher dem All-gäu als einer Szene aus „Tanz der Vampire“ und die Natur hat einiges zu bieten! Die rumänischen Karpaten überzieht nämlich das größte noch bestehende, geschlossene Waldgebiet Europas. Mehr als ein Drittel aller in Europa noch wildlebenden Großraubtiere – Braunbären, Wölfe und Luchse – ist hier beheimatet.

Da Braunbären z. B. wanderfreudig sind und sich dabei nicht an Landesgrenzen halten, kann man die genauen Zahlen nur schät-zen. Es wird aber vermutet, dass sich über 6.000 Tiere in Rumänien aufhalten (das ist die größte europäische Population!). Im Gegensatz zu den einzelgängerisch leben-

den Braunbären, organisiert sich der Wolf in Rudeln (im Regelfall aus dem Elternpaar und ihren Nachkommen). Aber keine Angst: während die Erbeutung von Haustieren durch Wölfe unstrittig ist, entbehren die Berichte über Angriffe auf Menschen meist jeder Grundlage. Gesicherte Belege für An-griffe gesunder Wölfe auf Menschen konn-ten für Europa bisher nicht erbracht werden. Solange die Tiere nicht provoziert werden, kann wenig passieren!

Zeit 15. bis 31. Juli 2010

Ort Maramuresch und Rodna Gebirge

Alter 14 bis 27 Jahre

Kosten auf Anfrage

Kontakt NAJU Thüringen Projekt „Wildlife-Waldleben“ Marcus Orlamünder Leutra 15 07751 Jena Tel.: (03641)215410 Fax: (03641)215411 [email protected]

RUMÄNIEN

Kontinent Europa

Fläche 238.400 km2

Einwohnerzahl 21,5 Millionen

Hauptstadt Bukarest

Sprache Rumänisch

Staatsform Parlamentarische Republik

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Gemeinsam planen wir eine Kinderprojekt-woche, die wir im Sommer zusammen mit unseren neuen serbischen Freunden unserer Partnerorganisation in einem Kinderheim in der serbischen Stadt Kragujevac durchfüh-ren wollen. Bei Besuchen von interessanten Kinder- und Jugendprojekten in Holzminden und der Region und bei Workshops lassen wir uns inspirieren. Außerdem bleibt Zeit für Ausflüge und eine nette Freizeitgestaltung.

Zum 5. Mal werden wir gemeinsam mit den serbischen jungen Menschen unserer Part-nerorganisation vom Roten Kreuz eine Kin-deraktionswoche im Kinderheim von Kragu-jevac durchführen.

Von Montag bis Freitag werden nachmit-tags immer vier Workshops für die Kinder aus dem Heim und der Stadt Kragujevac durchgeführt, am Samstag gibt es dann ein gemeinsames Kinderfest, zu dem alle Kinder und ihre Eltern eingeladen werden. Trotz-dem bleibt genug Zeit für Unternehmungen und Freizeit, letztere wird vor allem in den Straßencafés der 140.000 Einwohnerstadt verbracht. Auf der Hinreise wird zwei Tage in Belgrad Station gemacht auf dem Rückweg bleibt Zeit sich Budapest anzuschauen.

Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Projektpla-nung: Deutsch – Serbisch

Fahrt nach Serbien

Wo entstand die erste Schrift der Welt?„Die ältesten Zeugnisse des Schriftgebrauchs fanden sich auf dem Balkan in der Nähe von Belgrad und nicht – wie gemeinhin ange-nommen wird – in Mesopotamien. Vor 8000 Jahren begannen die Menschen der Vinca-Kultur das erste bekannte Schriftsystem zu entwickeln, das ausschließlich sakralen Zwecken diente. Über mehr als 2000 Jahre

hinweg wurde auf beschrifteten Spin-delköpfen, Tonsta-tuetten und Votiv-gaben Fürsprache für die Toten ge-halten, um sie der ‚Großen Mutter´ ans Herz zu legen.”www.zappmedia.de

Welche Zeitrechnung ist die älteste?Die chinesische Zeitrechnung be-ginnt mit der Ein-führung des chine-sischen Kalenders

durch den Kaiser Huang Di am 15. Februar 2636 vor Christus. Die hebräische Zeitrechnung

beginnt mit der biblischen Schöpfung, und damit, durch Rückrechnung ermittelbar, 3761 Jahre vor Christus. Der (traditionellen) serbischen Zeitrechnung zufolge wurde die Festung in Smederevo im Jahre 6938 errich-tet. Der christlichen Zeitrechnung zufolge wurde die Burg im Jahre 1430 n. Chr errich-tet. Demzufolge beginnt der (traditionelle) serbische Kalender im Jahre 5508 vor Christus. www.serbien-montenegro.de Warum läuten weltweit um 12 Uhr mittags die Kirchenglocken? „Ein Hochsommertag im Jahr 1456. Das osmanische Heer ist bis Belgrad vorgedrun-gen. Die Ungarn schlagen in einer großen Schlacht, der noch so viele folgen werden, die eroberungslustigen Türken. Das Chri-stentum hat für einen kurzen Moment über den Islam gesiegt, und zum Dank verordnet der Papst, dass ab nun mittags um zwölf die Kirchenglocken läuten sollen. Und seine Or-der wurde befolgt. Eine vor einem halben Jahrtausend eingeführte Regelung, die bis heute in der christlichen Welt kaum an Gül-tigkeit verloren hat.”

„Donaureise Teil 2/Von Türkengefahr und Donauschwaben”, von Zora del Buono

Wer ist der bekannteste europäische Schauspieler in China?Der bekannteste europäische Schauspieler in China ist wohl - unerwarteterweise: Velimir „Bata” Zivojinovic. Zivojinovic ist ein bekann-ter Darsteller jugoslawischer Partisanenfilme (Zivojinovic spielt in über 260 Filmen). Der Film „Walter defends Sarajevo” („Valter brani Sarajevo”), in der Zivojinovic die Hauptrol-le spielt, wird in China seit knapp 30 Jahren aufgeführt. Jeder Chinese, der einen Fernse-her hat oder ins Kino geht, kennt „Walter”. Nach „Walter” wurde auch eine populäre chinesische Biermarke benannt.

www.serbien-montenegro.de

Kuriositäten über das kleine Land Serbien

REPUBLIK SERBIEN

Kontinent Europa

Fläche 77,500 km2

Einwohnerzahl 7,5 Millionen

Hauptstadt Belgrad

Sprache Serbisch

Staatsform Parlamentarische Republik

Zeit 20. bis 30. Mai 2010

Ort Holzminden

Alter ab 18 Jahre

Kosten 50 Euro

Kontakt Johannes Virchow Oberestraße 19 37603 Holzminden (05531)9809688 [email protected]

Zeit im Zeitraum 28. Juli bis 11. August 2010 (genauer Ter-min steht noch nicht fest)

Ort Kragujevac

Alter ab 18 Jahre

Kosten 180 Euro

Kontakt Johannes Virchow Oberestraße 19 37603 Holzminden (05531)9809688 [email protected]

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Nirgends in Europa wird mehr gesungen und mehr Wert auf alte Volksweisen gelegt als in den baltischen Ländern. Allein Lett-land, mit einer Fläche von 64.589 km² etwas kleiner als Bayern und im Zentrum des Bal-tikums gelegen, hat über 700 „Premium“- Chöre. Viele kennen bestimmt den Spruch, dass Lettland „das Land [ist], das singt“. Und das hat auch seinen Grund. Schon seit 1873 findet jedes fünfte Jahr das beeindruckende „Sänger- und Tänzerfest“ statt. Und was ist daran jetzt so eindrucksvoll? Nirgendwo singen und tanzen so viele Leute zusammen wie hier. Beim letzten Fest, das vom 5. bis 11. Juli 2008 in der Hauptstadt Riga statt-gefunden hat, haben sich 38.601 Teilneh-mer beteiligt. Laut Fragebogen haben etwa 80% der Einwohner Rigas schon mal bei diesem Fest mitgewirkt. Vor dem Fest prä-sentieren die Chöre und Volkstanzgruppen einer Jury sowohl ein bestimmtes Pflichtre-pertoire als auch frei gewählte Stücke. Dann entscheidet die Jury, welche Chöre und Volkstanzgruppen die erforderliche künst-lerische Qualität für die Teilnahme am Lie-der- und Volkstanzfest haben. Insgesamt 39 Chöre können sich die Zuschauer anhören. Man könnte sagen, dass dieses Fest das bedeutsamste Fest für die Letten ist, wobei

sie nicht nur ihre Sangeskunst demonst-rieren, sondern auch ihr nationales Selbst-bewusstsein. Wer noch eine ganz typische Lebensweise von uns Letten erleben will, muss am 23. Juni nach Lettland kommen. Vom 23. auf den 24. Juni wird der Johannis-tag (Jāņi) gefeiert. In dieser Nacht wird am Feuer Bier getrunken und Kümmelkäse ge-gessen. Alle Frauen schmücken sich mit Blu-menkränzen und die Männer tragen Kränze aus Eichenlaub. Die ganze Nacht wird ge-feiert, über das Feuer gesprungen und nicht geschlafen. Denn es gibt den Volksglauben dass jeder „der in der Johannisnacht schläft, den ganzen Sommer über schlafen wird“. Diese typisch lettischen Ereignisse sind für uns von großer Bedeutung und die am meis-ten erwähnten kulturellen Eigenschaften, die Lettland besitzt und auf die wir stolz sind. Noch ein paar interessante Fakten zu Lett-land: Lettland hat insgesamt 2,3 Mio. Ein-wohner. In Riga leben 32 % aller Letten, das sind 736.000 Menschen. Die zweitgrößte Stadt ist Daugavpils mit etwas mehr als 100.000 Einwohnern, und in Liepāja, der

REPUBLIK LETTLAND

Kontinent Europa

Fläche 64,589 km2

Einwohnerzahl 2,2 Millionen

Hauptstadt Riga

Sprache Lettisch

Staatsform Republik

Lettland

Zeit 9. bis 18. Juli 2010

Ort Hannover und Barsinghausen

Alter 18 bis 26 Jahren

Kosten 100 Euro

Kontakt JANUN e.V. Achim Riemann (0511)5909190 [email protected]

Zeit 22. bis 31. Juli 2010

Ort Riga und Umgebung

Alter 18 bis 26 Jahren

Kosten 180 Euro

Kontakt JANUN e.V. Achim Riemann (0511)5909190 [email protected]

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drittgrößten Stadt leben etwa 85.000 Men-schen. Neben der lettischen Mehrheitsbevöl-kerung (59,1 %) gibt es eine starke russische Minderheit (28,0 %). Die nationale Währung Lettlands ist der Lats (int. Kürzel LVL, wo-bei 1 EUR = 0,7 LVL). In der Landeshaupt-stadt Riga, wo etwa jeder zweite Einwohner russisch stämmig ist, wird laut der lettischen Statistikbehörde im täglichen Gebrauch so-wohl Lettisch als auch Russisch gesprochen. In Lettland befinden sich außerdem drei Na-tionalparks und vier Naturschutzgebiete.

Deutsch-Lettischer AustauschGemeinsam mit Jugendlichen aus Lett-land verbringen wir einige Tage in Hanno-ver und anschließend im Erlebniscamp bei

Barsinghausen. Gemeinsam beschäftigen wir uns mit un-terschiedlichen Aspekten der Nachhaltigkeit. In Kleingruppen gehen die TeilnehmerInnen auf „Forschungsreise“, um mehr über das selbst ausgewählte Thema herauszufinden, z. B. durch Interviews, Umfragen und Besichtigungen. Im Erleb-niscamp fließen die recherchier-ten Ergebnisse dann in die Zu-kunftswerkstatt ein, bei der wir

eigene Ideen entwickeln wollen, wie die Welt nachhaltiger funktionieren kann.

Lettlandfahrt

Die ersten Tage verbringen wir in Lettlands Hauptstadt Riga und am Meer. Anschließend geht es aufs Land. Wir werden an einem See zelten, ganz in der Nähe von dem Dorf, aus dem einige der lettischen TeilnehmerInnen kommen. Dort wollen wir ein Fest veranstal-ten, das wir während unseres kleinen Zeltla-gers intensiv vorbereiten werden. Ansonsten geht es darum Land und Leute kennen zu lernen und heraus zu finden welchen Stellen-wert nachhaltige Themen in Lettland bereits haben. Teilnehmen kann nur, wer auch beim Besuch der Letten kurz zuvor in Deutschland dabei ist.

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Hallo! Ich bin Irina Posrednikova.

Mein Name bedeutet auf Deutsch übersetzt „Vermittler“. Gerne möchte ich diese Rolle hier übernehmen und Euch ein paar Ein-drücke von dem Land vermitteln, das selbst für einigen Russen voller Geheimnisse ist. Zuerst möchte ich Euch sagen, dass Russ-land nicht nur Moskau und St. Petersburg bedeutet, dass die drittgrößte Stadt, Novo-sibirsk, in Sibirien liegt, und dass die Ent-fernung zu der Hauptstadt Moskau 3303 km beträgt. Zur Info: zwischen deutschem und russischem Territorium liegen ca. 500 Kilometer – zwischen russischem Territo-rium und dem der USA nur 85 Kilometer. Wenn ihr Russland wirklich kennenler-nen wollt, dann nehmt den Zug und fahrt mit der berühmtesten Eisenbahn der Welt, der „Transsibirischen“. Dafür benötigt ihr von Moskau bis Peking ge-rade mal knapp 6 Tage und Nächte. Während einer Reise mit der Transsib habt ihr die Möglichkeit, tolle Landschaften zu be-wundern, viele unterschiedliche Menschen und deren interessante Kulturen und Spra-chen kennen zu lernen und gleich verschie-denste Klimazonen zu erleben. Ja, wirklich! Auf dem russischen Territorium leben mehr als 130 Ethnien und Russland hat die größte Klimazonenvielfalt der Welt: gemäßigt konti-nentales, kalt kontinentales, polares, subpo-lares und subtropisches Klima. Zum Reisen

braucht ihr dann allerdings einen großen Koffer mit Kleidung für alle Jahreszeiten! Den Abenteuer-Touristen lädt unser Altai-gebirge zum Klettern, Wandern, auf schöne Gipfel steigen, Ski fahren, Wasserfälle be-sichtigen und zum „Natur pur“ genießen ein. Nur hier kann ich eines der vielen Kli-schees über Russland bestätigen: in den Bergen an der Grenze zu Kasachstan, China und der Mongolei leben bis heute Bären, Schneeleoparden und andere Wildtiere. Natürlich seid ihr schon gespannt (wie auch alle in Russland) wie in Sotschi 2014 die XXII. Olympischen Winterspiele laufen werden. Nach der Entscheidung über die Austragung der Olympischen Spiele in Sotschi werden mehrere Milliarden Euro in den Ausbau von Skipisten, Hotels, des Transport- und Kommu-nikationssystems sowie anderer Infrastruktur rund um Sotschi fließen. Die warme, südliche Stadt Sotschi wird danach sehr angenehm für Touristen sein, die im Urlaub auch mal auf Komfort und Schick Wert legen. Die Baumaß-nahmen verändern allerdings auch ziem-lich stark die Natur von Sotschi, sodass die Veränderungen nicht nur Vorteile bringen! Ohne Zweifel gehören die deutschen Jugend-lichen zu den Reisesüchtigen. Aber ohne Rus-sland kennen gelernt zu haben, kann man kaum behaupten, die ganze Welt gesehen

zu haben. Bevor ihr auf Reisen nach Russland geht, empfehle ich Euch nach altem rus-sischem Brauch mit Euren Angehörigen oder Freunden zu Hause für eine Minute schwei-gend auf euren Koffern und Taschen zu sit-zen. So nimmt Ihr Abschied und habt eine gute Reise in das geheimnisvolle Russland. Und nach Eurer Rückkehr versteht ihr be-stimmt, welch Kleinod dieser Welt euch hätte entgehen können! O ja natürlich, Ihr benö tigt ein paar mehr Informationen und einige Tipps über russische Jugendliche. Bitte nicht wundern, denn selbst bei -30°C seht ihr Jugendliche, die draußen ohne Hand-schuhe Eis essen. Oder aber sie besuchen sich gegenseitig und trinken ein Glas Tee oder Kaffee mit Milch und Honig und können die ganze Nacht bis in den frühen Morgen hi-nein quatschen. Und das ohne Einladung! Also wundert Euch nicht, wenn Ihr Besuch bekommt und dieser für lange Zeit bleibt. Besonders in den großen Städten gibt es jede Menge kleiner Cafés, Teestuben und Kneipen. Dort kannst Du Dich für wenig Geld aufwärmen und mit Freunden eine gute Zeit verbringen. Was einige überra-schen mag, ist die Tatsache, dass es in Rus-sland, und besonders in Sibirien nicht das ganze Jahr über kalt ist und ewiger Win-ter herrscht. Wir haben mindestens drei

Monate Sommer – wirklich warmen Som-mer! Zu dieser Zeit braten wir am Ufer gerne Schaschliki (gegrillte und marinierte Fleisch-spieße) und spielen am Strand Volleyball. Nutze die Möglichkeit nach Russland zu kommen und einige Rätsel zu lösen, wie z. B.: Warum begrüßt man wichtige Personen und Gäste in Russland mit Brot und Salz? Warum küssen sich die Russen dreimal auf die Wangen? Wo kann man die „Weißen Näch-te“ außer in St. Petersburg noch erleben? Woher stammt das Wort „Deutscher“ (auf Russisch: nemez) im Russischen und warum bedeutet dieses Wort auf Deutsch „stumm“? Warum nehmen die Russen ihre Mahl-zeiten meistens in der Küche ein? Wie viele Namen hatte die Stadt Sankt Peters-burg im Laufe von drei Jahrhunderten? Einige dieser Rätsel werden unter www.russlandinfo.de gelüftet. Schau vorbei und lerne mehr über die Vielfalt Russlands!

RUSSLAND

Kontinent Europa / Asien

Fläche 17.075.400 km²

Einwohnerzahl 142,4 Millionen

Hauptstadt Moskau

Sprache Russisch

Staatsform Semipräsidiale Republik

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Polenaustausch der NAJU Brandenburg

Masuren – International! Bei den Chanty und Mansi in Westsibirien

Ukraineaustausch der NAJU Brandenburg

Im Sommer 2010 wird es wieder eine Fahrt zu den Indigenen Chanty und Mansi in West-sibirien geben. Wir sind ab sofort dabei, ins-gesamt 12 Mitfahrer zu suchen. Wie in den vergangenen Jahren auch, wer-den wir wieder zu Gast auf einem Sommer-camp der Chanty und Mansi sein, bei dem jugendliche Chanty und Mansi sich mit ihrer Kultur und aktuellen Fragen beschäftigen.Thema des diesjährigen Austauschs wird die Planung und Durchführung eines gemein-samen Filmprojektes sein, das sich ebenfalls mit den Themen Tradition und Identität be-schäftigt. Dieser sibirisch-deutsche Film soll im darauf folgenden Jahr beim Gegenbesuch unserer Partner in Deutschland ggf. fertig gestellt und aufgeführt werden. Wir suchen interessierte, junge Menschen. Be-sonders würden wir uns über Russischkennt-nisse, Erfahrungen mit Filmarbeiten oder mit internationalen Jugendbegegnungen freuen. Die Gruppe organisiert ihre Fahrt mit Unter-stützung ehemaliger Sibirienfahrer weitest-gehend selbst. Das erste Vorbereitungstreffen findet vom 5. bis 7. Februar 2010 statt, bis dahin soll die Gruppe feststehen. Wenn ihr dabei sein wollt, meldet Euch am besten so schnell wie möglich bei uns!

Im August 2010 lädt die Naturschutzjugend Brandenburg zu einem zweiwöchigen Natu-rerlebnis-Event mit Gästen aus der Ukraine ein. Nach unserer ersten Rückbegegnung 2008 planen wir nun zum zweiten Mal ein Treffen.

Mit voraussichtlich 11 ukrainischen und 11 deutschen Teilnehmern werden wir die Na-tur in Brandenburg erleben und uns über Naturschutz und Kultur der verschiedenen Völker austauschen. Wir werden zusammen ein Wildniscamp in Neuenhagen errichten, nach Gerswalde fahren, die Nationalparks „Unteres Odertal“ und „Märkische Schweiz“ besuchen, wandern, sportlich aktiv sein und natürlich viel Spaß miteinander haben!

Im Juli 2010 lädt die NAJU Brandenburg zu einem zweiwöchigen Aufenthalt nach Polen ein. Es ist die erste Begegnung. Eine Rück-begegnung im nächsten Jahr ist geplant. Mit voraussichtlich 11 Polnischen und 11 deutschen Teilnehmern werden wir die Na-turschutzgebiete und Naturschutzprojekte in Polen erleben und uns über Naturschutz und Kultur der beiden Völker austauschen. Wir

werden zusammen Wasserwandern, sport-lich aktiv sein und natürlich viel Spaß mit-einander haben. Eine abwechslungsreiche Tour für naturinteressierte Personen, die in ihren Ferien was Aktives unternehmen wol-len. Während der Tour wird gezeltet und sich mit ökologischen Lebensmitteln versorgt. Na Interesse geweckt? Dann meldet Euch!

Kurz nach unserer Ankunft in der beeindru-ckenden Landschaft von Hügeln, Wäldern und Seen werden wir eine Gruppe von pol-nischen Jugendlichen treffen, mit denen wir die nächsten Tage zusammen verbringen. Wir wohnen in einem typisch masurischen

Anwesen und entdecken das nahe gele-gene, finnisch anmutende Naturreservat auf eigene Faust, kommen mit einem alterna-tiven Lebensstil auf dem Land in Berührung, schließen Freundschaften mit Land und Leu-ten, starten einen Pflegeeinsatz in der Natur und setzen uns mit der fremden Kultur ausei-nander. Wir lassen die Hektik der Zivilisation hinter uns, kommen in der Ruhe an und be-stimmt mit einer Menge toller Erfahrungen zurück. Na, kommst du mit? Schnell anmel-den, bevor der Trip ausgebucht ist!

Zeit 25. Juli bis 14. August 2010

Ort Russland, Chanty-Man-sischer autonomer Distrikt Saranpaul

Alter 18 bis 26 Jahre

Kosten 450 Euro

Kontakt Serena Kniesz [email protected] (0175)7513740

Zeit 1. bis 14. Juli 2010

Ort Polen

Alter 14 bis 26 Jahre

Kosten 180 Euro

Kontakt René Trocha [email protected] (0175)1917426

Zeit 1. bis 14. August 2010

Ort Brandenburg/Berlin

Alter 14 bis 26 Jahre

Kosten 100 Euro

Kontakt René Trocha [email protected] (0175)1917426

Zeit 23. bis 30. Mai 2010

Ort Sorkwity, Polen (Reise ab und bis Nürnberg)

Alter 14 bis 17 Jahre

Kosten 260 € für LBV-Mitglieder280 € für LBV-Nichtmit-glieder

Kontakt NAJU Bayern Kerstin Kutzner [email protected] (09174)477581

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Rückaustausch KirgistanFortbildung: Internationale Jugendbegegnungen teamen

Du willst Deine eigene internationale Bege-gnung organisieren? Du willst deine Fähig-keiten als Teamer verbessern und andere mo-tivierte und engagierte Jugendliche treffen? Dann haben wir genau das Richtige für Dich, denn auch 2010 veranstalten wir wieder unser Seminar „Internationale Begegnungen teamen“.

Die Themen, die wir dort behandeln, sind sehr vielseitig. Alles dreht sich um Aspekte wie z. B. Organisation, Finanzierung, Pro gramm gestaltung, Gruppen dynamik , Kon flikt management und interkulturel-le Kommunikation in einer internationalen Jugend begegnung. Dabei werden so wich-tige Fragen wie: „Wie finde ich die richtige Mischung aus Inhalt, Sightseeing und Frei-zeit?“, Wie sieht ein gutes Programm aus?“, „Ist Fliegen in Ordnung?“ oder „Gibt es Bio-lebensmittel z. B. in Bulgarien?“ besprochen.

Natürlich gilt es nicht einfach nur Vorträ-gen zu lauschen und mitzuschreiben. Jeder

kann sich einbringen und seine Erfahrungen mit den anderen Teilnehmern teilen. Zudem kannst Du hier sicherlich tolle Mitstreiter für Deine Projekte und Ideen finden!

Der Seminarleiter Achim Riemann, Bildungs-referent JANUN e.V., leitet internationale Ju-gendbegegnungen seit nunmehr 20 Jahren und wird Dir während des gesamten Wo-chenendes mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Vierzehn motivierte UmweltschützerInnen der NAJU machten sich vom 24. Juli bis 08. August 2008 auf eine aufregende Bege-gnungsfahrt nach Kirgistan.

Die Reise war gezeichnet von Gastfreund-schaft und dem Erleben der wunderschönen und einzigartigen Gebirgslandschaft dieses armen und doch so reichen Landes. Überdies wurde ein tiefer Einblick in die alltägliche und besondere Arbeit der NABU Repräsentanz bzw. der kirgisischen Schwesterorganisation ermöglicht. Zusammen mit den kirgisischen Teilnehmern erlebten wir die Arbeit hautnah. Wir besuchten u. a. das Rehabilationszen-trum in Karakol, in dem verletzte Tiere nach der Gesundung auf die Auswilderung vorbe-reitet werden.

Die längste Zeit haben wir allerdings auf einem Pachtgebiet des NABU verbracht, das zum Schutz einzigartiger Orchideen- und Feuchtwiesen am Isyk-Kul, dem viert größten Gebirgssee der Welt, angelegt wurde.

(mehr zum Internationalen Artenschutz-projekt des NABU in Kirgistan findet ihr im Internet unter: www.nabu.de/themen/ international/laender/kirgistan/)

Wir wollen nun den kirgisischen Teilneh-mern einen Einblick in unsere schöne Hei-mat geben. Deshalb suchen wir engagierte Jugendliche, die bereit sind, sich für einen Rückaustausch zu engagieren. Wenn Du Lust hast, ein eigenes Jugendbegegnungspro-jekt mit den Kirgisen in Deutschland auf die Beine zu stellen, dann melde Dich bei uns!

Zeit Sommer 2010

Land Deutschland

Kontakt NAJU Bundesgeschäftsstelle Caren Herbstritt (030)2849841924 [email protected]

Zeit 19. bis 21. März 2010

Ort ideenHOF, Barsinghausen

Kosten 5 Euro (Fahrtkosten werden bundesweit nach vorheriger Absprache erstattet)

Kontakt JANUN e.V. Achim Riemann (0511)5909190 [email protected]

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2010 – Internationales Jahr der Biodiversität Biodiversitäts-Trias – Auf nach Japan!

Die Vereinten Nationen (UN) haben das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr der Biodiversi-tät erklärt! Biodiversität bedeutet biologische Vielfalt – sowohl die Vielfalt an Ökosystemen und Lebensräumen, aber auch Artenvielfalt (dazu zählen auch Mikroben und Pilze, die weder Pflanze noch Tier sind) sowie die Viel-falt an genetischen Informationen, die in den Arten enthalten sind.

Bundesamt für Naturschutz

Warum sollten wir uns mit Biodiversität aus-einandersetzen – und warum erklärt die UN das Jahr 2010 zum Internationalen Jahr der Biodiversität? Nun:3 Wir Menschen sind Teil der vielfälti-

gen Natur, haben aber die Macht diese zu erhalten – aber eben leider auch zu zerstören.

3 Die biologische Vielfalt unserer Erde ist Grundlage für all die natürlichen Syste-me, die uns mit Gesundheit, Wohlstand, Nahrung und Rohstoffen versorgen.

3 Unser Handeln hat oft starke negative Aus-wirkungen auf die biologische Vielfalt der Erde. Die Folgen sind unumkehrbar und betreffen uns alle.

3 Es ist notwendig, dass wir unsere bisheri-gen Anstrengungen, die Biodiversität des Planeten zu erhalten, reflektieren und uns ambitionierte Ziele für die Zukunft setzen Es ist Zeit zum Handeln! (Quelle: UN)

Deshalb werden unzählige Aktionen und Kampagnen von Natur- und Umweltverbän-den ins Leben gerufen. Auch auf politischer Seite passiert Wichtiges: vom 18. bis 29. Ok-tober wird die 10. Vertragsstaatenkonferenz (COP 10) der UN-Biodiversitätskonvention in Aichi-Nagoya (Japan) veranstaltet. Und auch wir wollen die Chance, die sich durch die-ses Jahr bietet, nutzen und haben uns etwas ganz Besonderes ausgedacht!

Interessante Links zum Thema:Bundesministeriums für Umwelt, Natur-schutz und Reaktorsicherheit „Naturschutz / Biologische Vielfalt“www.bmu.de/naturschutz/biologische/vielfalt/aktuell/1738.php

Offizielle Seite der UN zum Internationalen Jahr der Biodiversität:www.cbd.int/2010/welcome/#1

Offizielle Seite der UN-Biodiversitätskonven-tion: www.cbd.int/

Offizielle Seite der 10. Vertragsstaatenkon-ferenz der UN-Biodiversitätskonvention in Aichi-Nagoya: www.cop10.jp

Könnt Ihr Euch noch an „Biodiversity On The Edge“ erinnern? Falls nicht: vom 13. bis 19. Mai 2008 hatten wir einen erfolgreiche, in-ternationale Jugendkonferenz im Vorfeld der letzten UN-Biodiversitätskonferenz in Bonn veranstaltet. 2010 wollen wir nun an diesen Erfolg anknüpfen und haben die Idee einer Biodiv-Trias entwickelt um die Verbindung zwischen Biodiversitätsverlust und Klima-wandel hervorzuheben.

1. Eine Biodivakademie in Deutschland

In vier Wochenendseminaren wollen wir uns zu den Kernthemen der aktuellen UN-Ver-handlungen zur biologischen Vielfalt (CBD), weiterbilden. Du wirst also viel über Natur-schutz, Gentechnik, Artenvielfalt und die Funktionsweise der UN-Konvention zur bio-logischen Vielfalt erlernen. Aber auch die Pra-xis soll nicht zu kurz kommen: In Workshops wirst du lernen wie man öffentlichkeitswirk-same Aktionen plant und durchführt Und um das Gelernte gleich ausprobieren zu können

wollen wir zum Abschluss eines Seminars auch jeweils eine eigene Aktion machen. Außerdem werden noch Gespräche mit hochrangigen Politikern auf dem Programm stehen, denen wir unsere Forderungen und Positionen zum Thema Biodiversität vorstel-len wollen.

2. Eine Japanisch-Deutsche Jugendbegegnung

Deutschland hat derzeit den Vorsitz der CBD, dem internationalen UN-Prozess zum Schutz der biologischen Vielfalt, inne und wird die-sen im Oktober 2010 an Japan übergeben. Wir wollen deshalb eine Gruppe japanischer Jugendlicher nach Deutschland einladen. Das Programm wird z. B. die Besichtigung von Naturschutzgebieten und Anlagen zur En-ergieerzeugung aus regenerativen Quellen, den Dialog mit politischen Entscheidungsträ-gern sowie die Planung einer gemeinsamen Aktion umfassen.

3. Eine deutsche Jugenddelegation bei der CBD COP10 in Japan

Um die Verhandlungen in Nagoya kritisch begleiten zu können, werden wir eine deut-sche Jugenddelegation zu der offiziellen Kon-ferenz und der dort parallel veranstalteten Jugendkonferenz entsenden. Vor Ort wollen wir dann durch öffentlichkeitswirksame Akti-onen und gezielte Lobbyarbeit direkt Druck auf die Entscheidungsträger ausüben und so ein ambitioniertes Abkommen zum zukünf-tigen Schutz der biologischen Vielfalt errei-chen!

Mehr Informationen zur Biodiv-Trias wer-den wir Laufe des Frühjahrs auf unserer In-ternetseite veröffentlichen: www.naju.de/ projekte/internationales/index.html.

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Während im Dezember in Kopenhagen die 15. Weltklimakonferenz der UNFCCC statt-fand, um über das Klimaschutz-Folgeabkom-men zu entscheiden, kamen vom 6. bis 13. Dezember rund 30 Jugendliche und junge Erwachsene aus zehn europäischen Staaten auf der nahe gelegenen Insel Fehmarn zu-sammen, um sich unter dem Motto „Stop Fear Start Action“ dem Themenkomplex Kli-mawandel zu nähern.

Ziel des Klima Camps war es, mit der Angst vor und der vermeintlichen Ohnmacht gegenüber dem Klimawandel aufzuräumen und selber aktiv zu werden. Hierzu haben die TeilnehmerInnen in Methodenseminaren ge-lernt, Positionen in der Klimaschutzdebatte argumentativ zu entkräften und ihre eigenen Standpunkte zu vertreten. Um eigene Aktio-nen und Kampagnen zu starten, aber auch um andere zum Mitmachen zu motivieren, wurden den TeilnehmerInnen in methodi-schen Lerneinheiten die Grundlagen der Kampagnen- und Kommunikationsstrategie vermittelt.

W ä h r e n d das Hauptau-genmerk der Presse auf den Aktivitäten in Kopenhagen lag, bot sich mit dem „Stop Fear Start Action“- Trainingskurs die Gelegenheit, konkrete Handlungs- und Beteiligungsmöglichkeiten junger engagier-ter Menschen gegen den Klimawandel dar-zustellen und somit die zivil-gesellschaftliche

Auseinandersetzung mit dem Thema zu fördern.

Als Gastgeber war die NAJU mit der organisatorischen Ab-wicklung betraut und erarbei-tete zusammen mit den neun osteuropäischen Partnerorga-nisationen den Ablauf und die Inhalte der Tagung.

Ergebnisse und Eindrücke un-seres Klima Camps „Start Fear – Start Action!“ auf der Insel Fehmarn und vom „Global Day of Action“ in Kopenhagen sind auf unserer Internationa-les-Website veröffentlicht:www.naju.de/machmit/

internationales/ index.html

Bei der NAJU kannst Du nicht nur an den spannenden internationalen Jugendbegeg-nungen und Reisen, die wir Dir in dieser Broschüre vorstellen, teilnehmen – sondern auch Deinen eigenen Austausch durchfüh-ren! Wir unterstützen Dich bei der Planung und Umsetzung einer Jugendbegegnung mit Rat und Tat. Dazu bieten wir jährlich, zusammen mit JANUN-Hannover, ein Semi-nar zur Organisation und Durchführung in-ternationaler Jugendbegegnungen an. Dort kannst Du Dich mit vielen Gleichgesinnten über alle Fragen rund um das Thema in-formieren (siehe Seite 15). Die Broschüre „Tipps zur Organisation und Durchfüh-rung internationaler Jugendbegegnungen“ sowie unsere NAJU-Arbeitsmappe „Inter-nationales“ (mit vielen Tipps zur Antrags-stellung) ist kostenfrei bei uns bestellbar! Hast Du Lust Deutschland einmal zu verlas-sen, um im Ausland zu arbeiten? Zu diesem Thema findest Du viele Informationen in dem Buch „Jobben für Natur und Umwelt – Europa und Übersee“. Das Buch enthält viele Anregungen, konkrete Adressen und Erfahrungsberichte über Praktika, Büro-jobs, Umweltpädagogik, Forschung, prakti-

sche Arbeit, Entwicklungszusammenarbeit sowie Arbeiten auf dem Biohof, Ferienjobs in Nationalparks, Zivildienst, Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ), Europäischer Frei-willigendienst (EVS), Studienreisen und al-ternative Lebensformen wie Kooperativen, Kommunen und Permakultur! Und last but not least: die NAJU gibt’s auch auf Englisch! Wenn Du Deinen weltweiten Freunden gern von Deiner Lieblings-Jugendorganisation be-richten willst, dann sende ihnen doch unsere englische Postkarte! Auch diese kannst Du kostenfrei in der Bundesgeschäftsstelle be-stellen – oder über unseren Online-Shop auf http://naju.de/projekte/internationales/index.html.

Du hast Interesse an unseren Projekten und Lust aktiv mitzumachen? Dann melde Dich einfach bei uns! Wir suchen ständig Verstär-kung für unseren AK Internationales, der sich drei- bis vier Mal im Jahr trifft, internationa-le Projekte vorbereitet und Ideen für neue Projekte entwickelt (die Verständigung läuft dabei auch auf Englisch, da der AK nicht nur Mitglieder aus Deutschland hat und außer-dem mit internationalen Partnerorganisatio-nen wie Youth and Environment Europe zu-sammenarbeitet).

Für weitere Fragen stehen wir Dir jederzeit gerne zur Verfügung!

Highlight 2009: „Stop Fear – Start Action!”

Internationales in der Bundesgeschäftsstelle

KONTAKT

Caren Herbstritt unterstützt durch Max Langner (FÖJler Internationales) NAJU Bundesgeschäftstelle Charitéstr. 3 10117 Berlin Tel.: 030 284 984 1924 Fax.: 030 284 984 2900 [email protected]

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Die NAJU in New York

Ein Jugenddelegierter berichtet aus der Deut-schen Regierungsvertretung bei den Verein-ten Nationen

Ein wenig fühlte ich mich wie ein europä-ischer Auswanderer, als ich mit meinem di-cken Koffer im Anzug am Flughafen J. F. Ken-nedy ankam und mich von den kritischen Blicken der Beamten mustern lassen musste. Neben uns reihten sich nacheinander an-kommende Passagiere mit Mundschutz aus Mexiko ein – „Das fängt ja gut an“, dachte ich mir.

Es war der 1. Mai und zwei Tage später wür-de für zwei Wochen die 17. UN-Kommissi-on für nachhaltige Entwicklung (CSD) im Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN) in New York starten.

Wie bereits im vergangenen Jahr war ich hier als einer von zwei Deutschen Kinder- und Ju-gendvertretern. Das bedeutet, die Meinung von 30 Millionen Deutschen im Alter von 0 bis 27 Jahren zu vertreten. Beinahe unmög-lich! Entsprechend vertrat ich erst einmal die Positionen meines Jugendverbands, der NAJU im NABU. Schon im vorherigen Jahr hatte ich außerdem auf diversen Jugendkon-gressen, Tagungen und Messen Gespräche mit Kindern und Jugendlichen zu den The-men der Konferenz geführt.

Dass Kinder und Jugendliche als spezielle gesellschaftliche Gruppe an Verhandlungen der Vereinten Nationen partizipieren dür-fen, ist dabei keine Selbstverständlichkeit. Bisher nehmen nur Deutschland, Belgien, die Niederlande, Schweden und Kanada Jugendliche in ihrer Regierungsdelegation mit. Darüber hinaus unterstützt Deutschland seit einigen Jahren auch die Teilnahme afri-kanischer Jugendlicher bei der CSD. Unsere Delegation setzte sich dabei aus Vertretern

des Umwelt-, Landwirtschafts- und Entwick-lungsministeriums zusammen. Die Leitung lag beim Umweltministerium.

Morgens um acht Uhr hatten wir jeweils unsere Delegationstreffen in der ständigen Deutschen UN-Vertretung. Im Anschluss gab es Treffen mit unserer Major Group „child-ren & youth“. Vor- und nachmittags wurden parallel zwei Sitzungen in den Verhandlungs-räumen der UN abgehalten. Dabei befasste sich eine Gruppe mit den Themen Landwirt-schaft, Land und ländliche Entwicklung und die zweite Gruppe mit Wüstenbildung, Dür-re und Afrika.

Schwerpunktthema Deutschlands und der EU waren vor allem internationale Standards für die Landwirtschaft, insbesondere für den

Anbau von Biokraftstoffen. Wir als Jugendli-che dagegen legten unsere Schwerpunkte vor allem auf die Bekämpfung der Kinderar-beit, Bildung für nachhaltige Landwirtschaft, Gentechnik und soziale Themen, wie den Zugang zu Mikro-Krediten und größere Ent-scheidungsfreiheiten auf lokalen Ebenen. Als Grundlage für das zu erstellende Abschluss-dokument diente ein Papier, welches auf der Konferenz im letzten Jahr und einigen Folgetreffen von den Staaten erstellt worden war. Dazu gab es nun drei Lesungen in de-nen neue Textbausteine eingefügt, verändert und gekürzt werden konnten. Ich hatte nun folgende Möglichkeiten, den Prozess zu be-einflussen: zum Einen konnte ich innerhalb der Regierungsdelegation kritische Anmer-kungen zum aktuellen Verhandlungsverlauf einbringen, zum Anderen selber Text-Vor-

schläge ausarbeiten und unsere Delegation überzeugen, diese in die eigenen Positionen zu übernehmen. So ein Vorgehen fordert zwar einiges diplomatisches Geschick, aber viele unserer Punkte wurden im Verhand-lungstext berücksichtigt.

War die Konferenz nun ein Erfolg? Keine un-serer Forderungen blieb sinngemäß bis zum Ende im Verhandlungstext. Aber der Text selber wurde angenommen. Und das war eigentlich das Wichtigste: es gibt eine Eini-gung! Sollten in den nächsten Jahren wieder Diskussionen zu diesen Themen aufkommen, so können wir nun die Regierungen auf den bereits verabschiedeten Text aufmerksam machen.

Meine Amtszeit läuft jetzt aus, aber zwei Jahre sind auch genug. Immerhin kann ich sagen, dass mich kaum mehr langatmige Diskussionen schocken, denn das lernt man auch bei der UN: die kleinen Erfolge zu fei-ern, sonst würde man hier wohl schier ver-rückt werden. Ob unser Einsatz in New York unserer Umwelt und den Menschen in den Entwicklungsländern zu Gute kommt, wer-den die nächsten Jahrzehnte zeigen. Aber in der NAJU bleiben wir natürlich auch weiter-hin am Ball!

Marlon Hassel

weitere Informationen: www.jugenddelegierte.dbjr.de

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Um unsere gelungene Aufführung zu feiern, machen wir uns später auf zum Feuer-wehrfest im Dorf. Wir betreten das kleine Bierzelt und stellen fest, dass die Band aus drei älteren Männern besteht und die Mu-sikauswahl folglich durch alte Schlager ge-prägt ist. Doch wieder einmal beeindrucken mich unsere sibirischen Freunde, in dem sie sofort die fast leere Tanzfläche stürmen und drauflos tanzen. Obwohl ich nicht die beste Tänzerin bin, mache ich sofort mit. Ich weiß, dass in dieser Gruppe niemand meine Tanz-künste wertet, sondern es darauf ankommt gemeinsam Spaß zu haben. Wild tanzen wir alle zusammen bis in den frühen Morgen. Es ist schon spät, trotzdem wird zu Hause noch chjorny chai (Schwarztee) gekocht, für alle die zu fröhlich und kommunikativ sind, um schon ins Bett zu gehen.

Zum Frühstück am nächsten Morgen kommt nicht jeder pünktlich. Einige von uns gehen

danach zu einer Psychodramagrup-pe, die im Haus angeboten wird. Andere, so wie ich, dösen noch ein bisschen vor sich hin. Unsere hochbegabten Musiker arbeiten im Tonstudio daran unsere gemein-samen, auch für das Theaterstück verwendeten Musikstücke auf CD aufzunehmen. Zum Mittagessen gibt es Nudelsalat und Kartoffel-Fleisch-Eintopf und dann noch über raschend ein Spiel, das sich Gjusel und Natascha ausgedacht haben. Jeder zieht eine Karte mit einer Aufgabe und muss diese aus-führen um sich eine Nachspeise zu

verdienen. So darf Ina jeden am Tisch einmal umarmen, Juliane hingegen muss unter den Tisch kriechen. Jeder macht mit und es ist ein Riesenspaß! In der Reflexionsrunde über die gemeinsamen 17 Tage Rückaustausch meint Sweta aus Chanty-Mansijsk: „Für mich war es eine gute Erfahrung vor Menschen auf einer Bühne zu stehen und zu spielen“ und Natascha sagt: „Ich wusste nicht was mich hier in Deutschland erwartet und dachte nicht, dass der Empfang und die Gruppe so herzlich sind!“ Am nächsten Morgen am Hauptbahnhof in Hannover ist es soweit. Ich nehme einen Zug nach Bayern während die Sibirier nach Berlin zum Flughafen fahren. Der Abschied fällt schwer. Wir sind jetzt ja doch schon zusammengewachsen und ich weiß nicht ob und wann ich wen aus der Gruppe wieder sehen werde. Es gibt noch ein letztes Foto. Dann laufe ich auch schon los, um meinen Zug nicht zu verpassen. In der Bahn schaue ich mir zum ersten Mal die Fotos vom Austausch auf meinem Laptop an. Ich grinse vor mich hin und lache auch mal laut auf. Später, zu Hause, liege ich in meinem Bett und höre unsere Sibirien-CD. Dabei habe ich ein Lächeln auf den Lippen und den Gedanken im Kopf, dass die letzten 17 Tage echte Lebenszeit und viel mehr als nur normaler Urlaub waren!

Julia Deinhart

Das letzte Wochenende mit den Sibiriern

Auf Einladung des Jugendumweltbüros Han-nover JANUN e.V. und gefördert von der Stiftung deutsch-russischer Jugendaustausch war im August 2009 bereits zum dritten Mal eine Gruppe sibirischer Jugendlicher aus der Region Chanty-Mansijsk in Deutschland zu Besuch. In diesem Jahr stand ein gemein-sames Theaterstück im Vordergrund. Dies war durch deutsche und sibirische Jugend-liche im August 2008 in Westsibirien ent-wickelt worden. Es ist Samstag, 21 Uhr. Wie vor jeder unserer Aufführungen kommt Pascha mit einer Schüssel in seiner rechten Hand. Darin liegt ein besonderer Baumpilz aus seiner Heimat, der angezündet wurde. Jedem kommt jetzt eine Nase voll Rauch zu. Auch Instrumente und andere Gegenstände werden „geräuchert“. Dieses traditionelle Ritual bringt uns Glück.

Und dann geht es auch schon los: Henja, die Regisseurin, gibt uns letzte Anweisungen und sagt auf Russisch: „Ganz wichtig ist, dass ihr Spaß habt beim Theaterspielen, das soll man auf der Bühne sehen und spüren“. Zu-sammen im Kreis stehend umarmen wir uns und schreien unsere Nervosität heraus. Wir betreten die Bühne - alles verläuft nach Plan.

Ich bin die einzige Deutsche im Umkleide-raum. Oh, welche Szene kommt als näch-stes? Weitere Fragen kommen auf und kein Übersetzer ist erreichbar. Macht aber

nichts, es funktioniert nämlich auch in Zei-chensprache. Die Atmosphäre hinter der Bühne nehme ich als eine sehr besondere wahr. Jeder ermutigt jeden und es gibt hier eine Umarmung und da ein ermunterndes Händedrücken. Da spielen kulturelle Unter-schiede oder die Sprachbarriere keine Rolle. Bei einer Szene muss ich in sehr kurzer Zeit mein Kostüm wechseln. Julia und Natascha helfen mir sofort alle Knöpfe meines Kleides zu schließen, bevor ich verständlich machen kann, dass ich Hilfe brauche. Gegen Ende des Stücks singt Natascha ein herzzerreißendes russisches Lied, während wir auf die Bühne gehen und eine Verabschiedungsszene am Flughafen spielen. Diesmal ist die Wehmut nicht nur gespielt, denn jeder hat schon im Kopf, dass wir uns bereits in zwei Tagen wirk-lich „Do Svidanja“ und „Poka“ sagen müs-sen. Jetzt kommt noch Katjas Auftritt. Sie tanzt einen traditionellen chantischen Vogel-tanz. Ich kann ihre grazilen Bewegungen als Schatten von hinten auf der Leinwand sehen. Und dann ist das Ende auch schon da, wir stehen dicht beieinander und verbeugen uns vor dem begeisterten Publikum. Alle unsere Musiker, Sänger und Technikleute kommen auf die Bühne und lassen sich feiern.

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Jugendbegegnung in Serbien 2009

Serbien – was weiß man schon über Serbien? Ich jedenfalls wusste so gut wie gar nichts über dieses kleine Land auf dem Balkan, als ich mich im August auf die Reise dorthin beg-ab. Eine Fahrt ins Ungewisse also, die jedoch gut vorbereitet und lange geplant war.

Bereits seit 10 Jahren besteht eine Koopera-tion zwischen JANUN e.V. und dem Roten Kreuz der serbischen Stadt Kragujevac. Seit 10 Jahren fahren also jedes Jahr deutsche Ju-gendliche von JANUN nach Kragujevac und umgekehrt. Im Mittelpunkt steht dabei eine Projektwoche in dem Kinderheim der Stadt, die gemeinsam von den deutschen Teilneh-menden und den serbischen Jugendlichen des Roten Kreuzes gestaltet wird.

Schon Monate vorher gab es die ersten Vor-bereitungstreffen unserer achtköpfigen deut-schen Gruppe. Bereits beim Gegenbesuch der Serben im Mai hatten wir in Hannover gemeinsam die Workshops für diese Projekt-woche geplant.

Im August hieß es dann endlich „Auf nach Serbien!“. Wie der Rest meiner Gruppe war

ich sehr gespannt, was mich erwarten würde. Mit dem Zug fuhren wir zunächst in die ser-bische Hauptstadt Belgrad, von dort aus wei-ter südlich nach Kragujevac. Dort wohnten wir in jenem Kinderheim, in dem wir eine Woche lang täglich verschiedene spielerische Workshops für die Kinder aus der Stadt und

dem Heim anbieten sollten. Ein integratives Projekt also, das gegenseitige Berührungs-ängste und Vorurteile abbauen sollte. Denn die Kinder aus dem Heim waren überwie-gend Roma, eine stark benachteiligte Volks-gruppe in Serbien.

Die Projektwoche war erfolgreich und wurde gut angenommen, auch von den Kindern aus der Stadt. Ob wir es jedoch wirklich geschafft ha-ben, die Kinder einan-der näher zu bringen, bezweifle ich. In einer Woche kann man keine Vorurteile abbauen, die jahrelang von der Gesell-schaft geprägt wurden und immer noch ge-prägt werden.

Im Endeffekt zählt für mich jedoch die Tat-sache, dass die Kinder eine Woche lang eine schöne Zeit hatten und den Sommer ge-nießen konnten. Und auch wir hatten eine schöne Zeit im serbischen Sommer. Neben den täglichen Workshops hatten wir viel Zeit, uns von den serbischen Jugendlichen ihre Stadt und ihre Arbeit beim Roten Kreuz zeigen zu lassen. Abends feierten wir oft ge-meinsam in der Disko oder im Park.

Außerdem besichtigten wir den Gedenkpark Šumarice am Rande Kragujevacs, der an ein von deutschen Soldaten begangenes Mas-saker aus dem Zweiten Weltkrieg erinnert. Diese Besichtigung gehört zum festen Programm der Ju-gendbegegnung. Riesig und omnipräsent wacht das Mahnmal, bestehend aus mehreren hohen Backstein-säulen, auf einem Hügel über der Stadt.

Überhaupt scheint die Vergangenheit in die-ser Stadt immer noch sehr präsent zu sein. So fanden sich auch an vielen Ecken Spuren des jüngsten Krieges, Mitte der 90er Jahre, etwa zerbombte Häuser, die einfach so stehen ge-lassen werden. An fast jeder Hauswand ist eine geballte Faust gesprayt: das Zeichen von Otpor, der studentischen Widerstands-initiative, die einen entscheidenden Anteil am Sturz Slobodan Miloševi’s gehabt hat. Es war spannend sich mit den Jugendlichen zu unterhalten: über den Krieg, über ihr Land und das Leben in Kragujevac. Für viele von ihnen ist die Jugendbegegnung die einzige Möglichkeit einmal ins Ausland zu kommen. Mit 22 Jahren haben die Meisten Serbien noch nie verlassen. Vom Krieg redet kaum

jemand der jungen Leute. Sie haben ihn als Kinder erlebt oder waren direkt betroffen, wollen sich aber nicht gern daran erinnern.

Voll beladen mit Eindrücken fuhren wir dann nach insgesamt zwei Wochen wie-der zurück gen Heimat. Nach einem zweitägigen Zwischen stopp in Buda-pest erreichte unsere Gruppe müde aber zufrieden den Bahnhof in Hannover.

Und was habe ich nun gelernt? Am Ende glaubte ich fast alles über Serbien, seine Kultur, über die Vielfalt und auch die Pro-bleme dort zu wissen. Aber das ist natürlich Blödsinn. Dafür muss ich noch ein paar Mal wieder kommen in dieses beeindruckende Land. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis ich es tue.

Leonie Reckewerth

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Die Naturschutzjugend (NAJU)Ja, ich will NAJU-Mitglied werden!Hiermit erkläre ich meinen Beitritt in die NAJU im NABU und zahle einen Jahresbeitrag von:

24,00 EUR für SchülerInnen, StudentInnen, Azubis

48,00 EUR für Erwachsene

Damit unterstütze ich die Arbeit der NAJU und des NABU und erhalte jedes Quartal die Mitgliederzeitschrift „Naturschutz heute“.

Vorname, Nachname Geburtsdatum

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(Bei Minderjährigen bitte Unterschrift einer/eines Erziehungsberechtigten!)

EinzugsermächtigungIch bin damit einverstanden, dass der Mitgliedsbeitrag in Höhe von 24,- / 48,- EUR von meinem Konto abgebucht wird.

Kontonummer Bankleitzahl

Kreditinstitut

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Datum, Unterschrift KontoinhaberIn

Ich wüsste gern noch mehr!Und bestelle hiermit:

Infomaterial über die NAJU

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Broschüre „Treffpunkt Erdball 2009“ ______ Stück

Broschüre „Tipps zur Organisation und Durchführung internationaler Jugendbegegnungen“ ______ Stück

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Bitte nehmt mich in Eure Mailingliste „Internationales“ auf.

Trage hier bitte deine E-Mail-Adresse gut leserlich ein!

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And join the green network: www.eurotope.ning.com

Wir, die NAJU, sind die selbständige Jugendorganisation des Naturschutzbundes (NABU). Un-sere Mitglieder im Alter von 6 bis 27 Jahren machen die NAJU zu einem der größten und aktivsten Jugendumweltverbände in Europa. Bundesweit ist die NAJU in 16 Bundesländern und vielen Ortsgruppen und Kreisgruppen organisiert. Zahlreiche ehrenamtliche und haupt-amtliche MitarbeiterInnen setzen sich hier mit viel Energie und Spaß für den Natur- und Umweltschutz ein und stellen interessante Kampagnen, spannende Projekte und vielfältige Aktionen auf die Beine.

IMPRESSUM

NAJU – Naturschutzjugend im NABU BundesgeschäftsstelleCharitéstraße 3, 10117 Berlin Tel.: (030) 284 984 1900 Fax.: (030) 284 984 2900E-Mail: [email protected] Internet: www.naju.de

NAJU, Dezember 2009

V.i.S.d.P.: Hanna Piotter, Bundesgeschäftsführerin

Redaktion: Max Langer und Caren Herbstritt Texte: Achim Riemann, Caren Herbstritt, Christian Schwarzer, Irina Posrednikova, Johannes Virchow, Julia Deinhart, Juliane Rosin, Kerstin Kutzner, Leonie Reckewerth, Marcus Orlamünder, Marlon Hassel, Max Langner, René Trocha, Serena Kniesz, Ugis Timenieks

Gestaltung und Produktion: Lücken-Design Berlin, www.luecken-design.de Bilder: Flickr, NABU, NAJU, Pixelio, Marcel Fieber, Fotoarchiv Lücken-Design, Fotolia, istock

Die Erstellung dieser Broschüre wurde ge-fördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

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TREFFPUNKT ERDBALLInternationale Projekte der NAJU 2010

TREFFPUNKT ERDBALLInternationale Projekte der NAJU 2010

NAJU im NABU Bundesgeschäftsstelle

Charitéstr. 3

10117 Berlin

PMR 277 23 02

Bitte mit 45 Cent

freimachen

Die Erstellung dieser Postkarte wurde gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

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