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Die Fische und Kleinfische unserer Gewässer Eine Broschüre der NAJU Kleine Fische... Die Groppe - ein gefährdeter Fisch sauberer Bäche

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Die Fische und Kleinfische unserer GewässerEine Broschüre der NAJU

Kleine

Fische...

Die Groppe - ein gefährdeter Fisch sauberer Bäche

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Kleinfische - h2o plus x

Aus Sicht der Fische kommt es in Gewässern darauf an, dass viel Nahrung vorhanden ist, ausreichend Sauerstoff zum Atmen, es im Winter nicht oder nicht vollständig zufriert, Laichmöglichkeiten und Verstecke vorhanden und das Gewässer insgesamt abwechslungsreich ist. Einige Fische können diese unterschiedlichen Ansprüche nicht überall finden. Sie wandern, um z.B. am Oberlauf aufzuwachsen und dann ins Meer abzuwan-dern, um dort nach einigen Jahren wieder den Aufstieg zu wagen. Zu solchen Wanderfischen gehört der Aal und der Lachs, aber auch das Neunauge. Wäh-rend der Lachs seine Jugend im Oberlauf der Quellregion verbringt und ins Meer abwandert bzw. nur zum Laichen wieder aufsteigt, läuft es beim Aal genau umgekehrt. Der Aal wird im Meer geboren, wandert als sog. „Glasaal“ die Flüsse hinauf und verbringt sein Leben in Binnengewässern, bevor er zum Laichen wieder ins Meer abwandert.Auch die Fische, die keine Wanderfische im eigentlichen Sinn sind, brauchen unterschiedliche Gewässer. Der Hecht laicht z.B. gerne auf überschwemmten Wiesen, ist sonst aber eher im Tiefwasser zu finden. Ein natürlicher Fluss bietet unterschiedliche Strömungsmuster, Nahrungs-, Licht- und Temperatursituati-onen, die Fische aufsuchen könnten ...wenn da nicht der Mensch mit seinen Sperren, Begradigungen, Dämmen wäre.

Klassischerweise teilt man Fließgewässer von der Quelle bis zur Mündung in Regionen ein, die von einer Leitfischart bestimmt sind. Daher heissen die Regionen: Forellenregion, Äschenregion, Barbenregion, Brassenregion, Kaulbarsch-/Flunderregion, letztere ist bereits mit Brackwasser gefüllt.

Kleine Fische - große Bedeutung

Je kleiner die Lebewesen werden, desto geringer ist ihre Bedeutung - zumindest wenn es um das Interesse an ihnen geht. Selbst Fischereiverbände haben an den wirtschaftlich unbedeutenden Kleinfischen kein großes Interesse, es sei denn, sie werden als „Nahrungs-fische“ für verwertbare Arten wie den Hecht gesehen.Denn in allen anderen Bereichen sind Kleinfische von enormer Bedeutung. Auf der einen Seite bilden sie eine große Nahrungsgrundlage für größere Fische wie den Hecht oder den Graureiher. Und sie fressen selber sehr viel - Algen, pflanzliches und tierisches Plank-ton, abgestorbene Pflanzenteile....

Westfälische Tiefebene

Brackwasserregion Nordsee

VoralpengebietSchweiz

In der Grafik haben wir beispielhaft und schematisch eine Nahrungskette aufgezeigt:

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Gefährdung und Schutz - was du tun kannst...

Es ist sicherlich nicht der Weg, in jedem Wasserloch Fische auszusetzen, denn oft ist das Aussetzen von Fischen (meist durch Anglerclubs) nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein. Und nicht sel-ten werden durch den unkontrollierten Aussatz von z.B. Weißfischen wie Rotaugen und anderen Fi-schen andere Tierarten (z.B. Amphibien) gefährdet. Nicht selten geraten grade durch großangelegte (gut gemeinte) Aussetzung Gewässer aus dem Gleichgewicht. Grade Angler und Fischereiverbände besetzen Gewässer massenhaft mit z.T. aus dem Ausland importierten Aalen, Forellen, Welsen anstatt die angestammte Populationen zu fördern.

Besser als unkontrolliertes Aussetzen ist da, sich für die Bäche, Flüsse und Seen einzusetzen ohne auf eine bestimmte Art zu zielen. Fische wie auch andere Tiere laichen nicht gerne in ei-nem Flussbett, dass oft wie ein muffiger Keller aussieht und auch so riecht. Fische springen vielleicht gerne in die Luft an lauen Sommerabenden, aber nicht 67 cm hoch gegen einen Wasserfall an...Eine zurückhaltendere Umgangsweise, mehr Platz für Natur am Fluss und See ist die beste Medizin. Es ge-nügt oft schon, einen genügend breiten Schutzstreifen um einen Bachlauf als Gewässeraue einzurichten und überflüssige Sperrwerke zu „schleifen“. Grade letztere greifen massiv in die Wanderbewegun-gen von Fischen ein - und darunter leiden nicht nur Lachs und Meerforelle, sondern alle Wasserbewohner.

Keine laichen im Keller...

Stauwehre sind für viele Fische unüberwindlich.

Phantasielosigkeit scheint viele Planer und Verantwortliche in der Landschaftspla-nung anzutreiben, solche Bachgestaltungen vorzunehmen.

Wanted... seltene Arten weiter melden!Wenn ihr einen Fisch fangt oder seht, der auf der jeweils für euer Bundesland gültigen „Roten Liste“ steht, also dessen Bestand gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht ist, solltet ihr den Fund in jedem Fall dokumentieren. Dazu wäre ein Foto des Fisches sinnvoll (ggf. eine Euro-Münze als Vergleich dazu-legen). Erfahrenen Kennern ist es so möglich, auf das ungefähre Alter des Fisches zu schließen. Dann meldet ihr den Fisch mit Standort/Anzahl der gefun-denen Exemplare und mit Foto per Email an eure Kreisbehörde für Umweltschutz. Nicht selten wird aufgrund von solchen „Meldungen aus der Bevölke-rung“ an wichtigen Stellen ein Naturschutzkonzept ausgearbeitet.

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Übersicht über die Regionen und Gefährdungsklassen

Quellregion Bach Fluss See/Teich/Altarm/MündungSauerstoffreich/kalt/Gefälle Weniger Gefälle Stehendes/warmes/eutrophiertes Gewässer

Selten

bedroht

Häufig

Ausgestorben

In folgendem Schema seht ihr die Verbreitung und Gefährdung der vorgestellten Fischarten. Insgesamt kommen im Durchschnitt pro Bundesland etwa 50 einheimische Fischarten vor.

Oberhalb der roten Line be-deutet: Rote Liste- Art

Wer sich die Verteilung der ungefährdeten Arten auf die Flussregionen anschaut, kann Rückschlüsse auf den Gesamtzustand der Gewässer machen.

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Ein natürliches Forellenbiotop besteht aus klaren unverschlammten Bächen, die sich auch mal ein Stück vom Ufer nehmen können.

Bachforelle

Der wohl sympathischte Flussbewohner ist die Forelle. In unzähligen Gedichten und Liedern kommt sie als schnelle Sprinterin vor - Sinn-bild für quicklebendiges Leben im Wasser. Genauso wie die Verwandten aus der Familie der Salmoniden sind Forellen auf sauberes, kaltes und schnelles Wasser angewiesen (Stichwort: Selbstreinigungskraft). Sie fangen Kleinfische und Insekten und ein Teil von ihnen

Bachforelle auf einem Kiesbett

wandert. Experten streiten sich noch immer, ob die sogenannte „Meerforelle“ als Unterart oder als eigenständige Art der Forelle anzusehen. Diese Forellen wandern offen-sichtlich aus irgendeinem Grund ins Meer, während die Bachforelle standorttreu ist. Genetische Untersuchungen der letzten Jahre haben den Verdacht genährt, dass die lange als getrennte Arten zu betrachtenden Forellen zu

einer einzigen Art gehören. Was das Rätzel um die „Meerforelle“ nicht weniger spannend macht...Beobachten kann man Forellen in Kolken, das sind Vertiefungen z.B. hinter großen Steinen. Sie nutzen dort die geringere Strömung, um energiesparend auf antreibendes Futter zu warten.

Die meisten hügeligen oder bergigen Regionen Deutschlands sind ideale Forellenbachregionen, wenn die Wassertemperatur und -sauberkeit stimmt. Möchte man etwas für diese Fischart tun, so helfen gezielt in den Bach eingebrachte Baumstämme oder auch Baumstümpfe (Steine gehen auch, sind aber meist zu teuer). Bereits nach wenigen Stunden hat sich hinter solchen Hindernis-sen eine große Vertiefung (Kolk) gebildet, hinter denen die scheuen Räuber gerne auf Beute lau-ern.

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Typische Forellengewässer haben einen kiesigen Grund (zumindest streckenweise), der aufgrund großer Fließgeschwindigkeit immer frei ge-spült bleibt. Bei der Pflege/Anlage solcher Gewässer ist auf einen sehr großen Abstand zu allen Äckern (mind. 20 Meter) zu achten. Das größte Problem für diese Tierarten ist neben der Wasserverschmutzung (z.B. durch Gülle/Pestizide) und die Sperrungen durch Wehre die v.a. durch Wege oder Drainageabfüh-rungen aus Feldern eingeschwemmte Schlammlast. Die win-zigen Partikel haben in den letzten Jahrzehn-ten trotz intensiver Schutzbemühungen zu einem Zusetzen der typischen Kiesbänke geführt.Ein Einsetzen von Kies ist zwar sinnvoll, aber zwecklos ohne die „Schlammquellen“ zu identifizieren und deren Eintrag zu ver-hindern.

Nicht einfach zu entdecken - Forellen nutzen ihre hervorragende Tarnung.

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Regenbogenforelle

Die Regenbogenforelle ist seit einem Jahrhundert in unseren Gewässern ausgesetzt worden und kommt im Grunde in den gleichen Gewässerty-pen wie die einheimische Bachforelle vor. Der Vergleich zeigt schnell - sie hat keine rötlich gefärbten Flossen und keine roten Punkte.Die Regenbogenforelle schimmert je nach Lichteinfall regenbogenfarben.

Oben: Regenbogenforelle, unten die einheimische Bach-forelle (etwa zweijähriger Fisch).

Die jungen Forellen sind häufig bereits typisch gefleckt, wobei deren Augen nahezu die gesamte Kopfbreite abdecken. Sie schwimmen recht schnell, brauchen aber ruhigere Kiesbänke als „Kinderstube“.

Bei einem künstlichen Einsetzen von Forellen sollte man auf jeden Fall die einheimische Art vorziehen. Auch hier gibt es regionale Varianten.

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Groppe

Die Groppe lebt in der Forellenregion. Diese Fische haben eine merkwürdige Form, einen großen Kopf und eine ab der Hälfte fast durchgehende Rückenflosse. Die Rückenflosse ist recht stachelig.Damit aber der Spezialausstattung nicht genug: Groppen haben keine Schwimmblase. Die brauchen sie nicht, denn sie leben permanent am Grund des Gewässers. Gegen allzu starke Strömung hilft ihnen auch die mit mehreren Dornen besetzte Flosse, die sich wie ein abstützender Arm gegen die Strömung stemmt.

Mit Geduld ist diese Fischart einfach zu beobachten. Auf dem Kiesbett bewegt sie sich nach dem Aufscheuchen stoßartig etwa zwei Meter weit und verharrt dann regungslos. Nähert man sich dann langsam, bleibt sie meist liegen.

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Groppe

Oben und rechts: Junge Groppen, man erkennt die gute Tarnung des Bodenfisches.

Bild rechts unten: Die Fotos entstanden an diesem Tieflandfluss, an dem über drei Jahre lang regelmäßig Groppen nach-gewiesen wurden. Nach einem Unfall durch einen geplatzten Güllebehälter wurde trotz intensiver Suche keine Groppen mehr festgestellt. Die Population gilt als erloschen.

Groppen sind mehr und mehr bedroht, denn im Grunde geht es ihnen so wie den Forellen: Flussverbauung, Eutrophierung durch Landwirt-schaft und Verkehr machen ihnen das Leben schwer. Viele Flüsse und kalte, kiesige Seen (mit Sonneneinstrahlung) gibt es nicht oder nicht mehr. Wenn ihr diesen Fisch findet, meldet ihn der Kreisumweltbehörde bzw. den Landesumweltämtern, denn er gilt bundesweit als gefährdet.

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Kreuzspinne

Schmerle

Die Schmerle ist ein meist nur etwa acht bis zehn Zentimeter großer Fisch, der in sandigen oder auch schlammigen Bächen und Flüssen des Tieflandes lebt. Die Schmerle hat faktisch keine Schuppen und ist

damit perfekt an das Durchwühlen und Durchschwimmen von Blättern und Bodenmaterial angepasst. Leicht zu verwechseln mit dem Schlammpeitzger.

Beobachtungstipp:Sucht einen Bach und darin Stellen, in der es einen dichten „Kno-ten“ von angeschwemmtem Treibgut gibt. Stellt einen Kescher in Fließrichtung hinter diesen Punkt. Klopft dann mit einem Stock auf den „Knoten“ von vorne nach hinten. Es versteht sich, dass ihr das bitte nicht so macht, dass ihr den „Unterstand“ zerstört.

Typisch für Schmerlen - sandige Tieflandbäche mitstarkem Bewuchs

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Mit solchen Teichmuscheln bildet der Bitterling eine Lebens-gemeinschaft zum beiderseitigen Vorteil.

Bitterling (plus Teichmuschel)

Bitterlinge sind auf mäßig saubere, krautreiche Stillge-wässer angewiesen. Gerne nehmen sie Alt- oder Totarme von Flüssen.

Der Bitterling ist eine lange vergessene Kleinfischart, nur wenige cm groß. Da er keine wirtschaftliche Be-deutung hatte und auch nicht wirklich für die „Sport“-fischerei in Frage kommt, kam er an die Grenze des Aussterben. Er legt seinen Laich in die Kiemen von Teichmuscheln ab. Diese Behausung bietet den Lar-ven Schutz. Die Revanche kommt, wenn die Muschel-larven wiederum z.B. auch in den Bitterling-Kiemen durch den Fluss getragen werden.Wenn ihr diesen Fisch findet, meldet ihn der Kreisum-weltbehörde bzw. den Landesumweltämtern, denn er gilt fast bundesweit als gefährdet.

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Gründling

In mittelmäßig schnellen, auch sandigen Gewässern findet man oft Schwärme von Fischen, die nervös hin und her schwim-men. Es könnte sich dabei um Gründlinge handeln, ein typischer Schwarmfisch, der sich meist nah am Grund aufhält. Gründlinge können recht groß werden und haben die seltsame Angewohnheit an der Luft die Augen nach unten zu ziehen und relativ starr zu werden, wo andere Fische wild zappeln. Dennoch kommt auch hier ein Luftaufenthalt über eine halbe Minute schlecht.

Oben sieht man einen Jungfisch unten einen älteren Gründling, der stärker gekrümmt ist und dessen Zeichnung etwas verblasst scheint.

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Moderlieschen

Noch so eine nette kleine Fischart, die in ruhigeren und verkrauteten Gegenden lebt. Obwohl sie recht klein ist, kann ihr Auftreten imposant sein, denn sie ist ein Schwarmfisch. Warum Fische Schwärme bilden und wie sie sich darin organisieren, ist immer noch nicht ganz geklärt.Moderlieschen sind aus dem gleichen Grund wie der Bitterling bedroht. Vegetationsreiche Bereiche von Flüssen sind heute oft verbaut oder zugeschüttet.

Ein von Seerosen bewachsener Teil des Müritz-Nationalparks.

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HechtDer Hecht ist so bekannt, dass wir hier nicht viel über ihn sagen müssen. Interessant ist, dass er sich auch mal von seinen Artge-nossen ernährt - ein Kannibale. Auch wächst er je nach Nah-rungslage. Ansprüche stellt er eher an die Nahrungslage als an das Ge-wässer.

ZanderEtwas seltener ist der Zander, ein Bewohner großer Seen. Er hält sich vornehmlich in den unteren Wasserschichten auf, während der Hecht eher unter der Wasseroberfläche jagt. Ähnlich wie Barsche haben sie einen stacheligen Rückenflossenkamm, der bei Gefahr oder zum Impo-nieren aufgestellt wird. Vorm Barsch unterscheidet den Zander seine länglichere Form sowie die nicht rot gefärbten Flossen.Zander gelten als ausgezeichnete Speisefische.

(Fluss) BarschBarsche sind viel besser zu beobachtende und sogar mit Regenwürmern fütterbare Schwarmfische. Sie leben räuberisch und sowohl in schnellen, wie auch langsamen Flüssen und Seen.Barsche haben noch einen (eingeschlepp-ten) amerikanischen Vertreter: Der Son-nenbarsch. Dazu lest ihr später mehr.

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KarpfenDer Karpfen ist eine (allerdings schon sehr alte) Kulturfischart.

RotfederEine absolute Anpasser-Art - sie kommt in allen wärmeren Gewässern vor. Oft ver-mehren sich diese Fische sehr schnell und werden damit zur Grundlage für die Räuber. Wie die Rotaugen und nahezu alle Karpfen-ähnlichen Fische kommen sie auch in ver-bauten Gewässern vor.

SchleieUnter den Karpfenfischen eher seltenere Art, sie liebt verkrautete Gewässer und damit fallen die meisten Stadt-park-Gewässer und Kanäle schon mal aus. Absoluter Bodenfisch, manchmal sieht man sie „gründeln“ und wenn ein rundlicher Fischschwanz an der Oberfläche winkt, Blasen aufsteigen ....dann könnte es eine Schleie sein.

Je nach Unterart gibt es „Spiegelkarpfen“ oder ande-re Varianten.Karpfen gilt als Sylvester-speise. Übrigens gibt es mittlerweile auch biologisch korrekt gefütterte Fische.

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Dreistachliger (Europäischer) StichlingDieser Fisch ist nicht kaputt zu kriegen. Er lebt in fast jeder „Brau-se“ und stellt faktisch wenig Ansprüche. Daher gehört er auch zum Standart-Inventar begradigter Bäche.

Oben: Deutlich zu sehen sind die drei Stacheln auf dem Rücken. Hinzu kommen noch je eine pro Seite am Unterbauch.Links: Oben ein Männchen mit roter Balz-färbung, unten ein trächtiges Weibchen.

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Stör

Störfische (hier ein Störlet) sind eine in Deutschland so gut wie ausgestorbene Fischgruppe. Der (angeblich) „letzte Stör“ wurden in NRW so um 1900 gesichtet und hängt jetzt als „Trauer-Vorlage“ im Naturkundemuseum Münster. Offiziell starb die Population des Störs am Rhein in den 1930er Jahren aus. Einzelfänge aus den 70er Jahren waren wohl eine Ausnahme, schließlich können Störe locker 40- 70 Jahre alt werden. Störe

stehen momentan die letzten Arten z.B. im Kaspischen Meer vor der Ausrottung. Besonders problematisch ist, dass Störe erst mit mehreren Jahren (etwa 7 beim Stör) geschlechtsreif sind. Mittlerweile ist der Bestand an erwachsenen Fischen bei einigen Arten im Kaspischen Meer so niedrig, dass es schon fast Zufall wäre, wenn sie sich noch zum Fortpflanzen träfen, meinen zumindest Wissenschaftler. Sie haben einen zu kleinen Genpool.

Hier wäre es an der Zeit, die letzten gefangenen Kaspischen Störe schon mal zu

leben in tiefen sauberen Still- oder Fließgewässern. Allein an der Donau und in Südosteuropa gibt es ihn noch.Obwohl zu der Gruppe der evolutionär „uralten“ Knochenfische gehörig, wird es ihn in Deutschland wohl nicht mehr geben. Ausnahmen sind die kommerziellen Nachzuchten in Becken, wo den Fischen unter Narkose ihr Rogen (Kaviar) herausoperiert wird. Wo er noch wild vorkommt, wird er wegen des Kaviars und des Fleischs gejagt und durch (petro-) chemische Vergiftung bedroht, so

präparieren. Damit man sagen kann: Schaut mal, das ist der letzte Kaspische Stör.Gefangen 2009.

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EXOTEN...in unseren GewässernDer SonnenbarschEbenfalls aus Amerika importierter Fisch, der wahrschein-lich von Aquarianern ausgesetzt wurde. Er lebt in Seen und langsam fließenden Flüssen.

Der BachsaiblingVom Aussetzen des dritten Exoten versprach man sich bessere Fischerei-Ergebnisse. Der Bachsaib-ling kam auch aus (Nord-) Amerika.

NEOZOEN-ALARM:Nicht jede eingesetzte Art (Neo-zoen/Neophyten genannt) verträgt sich mit der einheimischen Natur. Bei den Flusskrebsen wurde n verschiedene (amerikanische) Krebsarten den einheimischen Ar-ten zum Verhängnis: Sie übertra-gen die Krebspest, eine bakterielle Erkrankung, an der die europäi-schen Krebse sterben.

Neunstachliger (Amerikanischer) StichlingAus Amerika eingeschleppter Fisch, der oben neun Stacheln hat. Er ist weit verbreitet und besiedelt das gleiche Biotop wie sein europäischer Kollege.

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Die Natur ruft - wir sind die Antwort!

Diese Broschüre wurde ehrenamtlich erstellt. Für Hinweise (bzw. Korrekturen) ist die Redaktion dankbar. Für eingesandte Manuskripte und Ideen hierzu oder zu anderen Themen haben wir sicherlich Mög-lichkeiten, diese umzusetzen. Die NAJU ist die Jugendorganisation des NABU (Naturschutzbundes). Für mehr Infos - auch zur nächsten Ortsgruppe: www.naju.deAutor: Benedikt Lütke Sunderhaus, NAJU - BundesverbandFotos & Layout: Bene Sunderhaus© 2006 bei den Autoren/NAJU für Text, Konzeption, Grafiken und Fotos. Keine unerlaubte Nutzung des Materials!

Spendenmöglichkeit: Bank für Sozialwirtschaft KölnBLZ 37 020 500; Konto 816 250 1 (Die Spende ist steuerlich absetzbar, da die NAJU als gemeinnützig anerkannt ist.)