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typografie Marta Fromme _ 2.Semester _ HS Mannheim _ Typografie2 _ Prof. V. Götz

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Typografie, Aufgaben, Studium

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typografie

Marta Fromme _ 2.Semester _ HS Mannheim _ Typografie2 _ Prof. V. Götz

Mappenbesprechung.

15.03.2010 9.00 -13.00 Uhr_Bau11, Raum 207

Kommunikationsdesign.Bewirb Dich!

LÖ-CHERUNSMITFRA-GEN!

Inhalt

FromMe Selbst_ 6Typografie vs. Staub_8

# 01 Blickfänger_ 12# 02 my darling_ 18

# 03 Athen_ 24 58 _Raster

FromMe Selbst_ 6Typografie vs. Staub_8

# 01 Blickfänger_ 12

# 03 Athen_ 24 58 _Raster

42 _# 05 Sünde des Alltags

52 _# 06 Typoanimation

56 _Buchempfehlungen

34 _# 04 Schriften im Portrait

FromMe Selbst6

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8

9

Typo­grafie vs.

Staub

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Typografievs.Staub

ANNND THEWINNERIIISS.......

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Typografie hat die Aufgabe Medien, das heißt Inhalte, Themen, Informationen oder reines Wissen zu vermitteln undzu gestalten. Dabei muss sie den Text nicht nur optimal lesbar, sondern auch noch adressierbar machen. Typografie muss alsozum einen Texte ordnen und inhaltlich strukturieren, aber außer -dem auch einen emotionalen Eindruck bei dem Betrachter erzeu-gen können, um diesen anzusprechen. Um diesen emotionalen Eindruck schaffen zu können muss Typografie sehr sensibelentsprechend des Textes eingesetzt werde und auf seine speziel-len Zielgruppen abgestimmt sein. Es muss also vorher schon klar sein, für wen der Text bestimmt ist, also wer diesen Text lesen soll. Um der Aufgabe, Zielgruppen-richtig zu gestalten fol - gen zu können, ist der richtige Umgang mit Zeilenlängen, Zei -lenabständen, Satzspiegel, Schriftwahl, Schriftgröße und so wei-ter unumgänglich. Es muss zur richtigen Zeit und am richtigen Ort entschieden werden welches Raster, ob zum Beispiel Block-satz oder Flattersatz verwendet wird, welche Schrift, welche Farbe und so weiter am Besten zum Einsatz kommen um den Text originalgetreu wiedergeben zu können. Wenn der Einsatz der typografischen Gestaltung richtig gemacht wird, wird der Textinhalt unverfälscht wiedergegeben und die richtigen Leute fühlen sich angesprochen, da die Textinhalte schon durch die

Wortgestaltung ersichtlich werden. Man muss erkennen können, ob es sich um eine Teenager- Zeitschrift oder um eine reine Firmen-Zeitschrift handelt.Außerdem hat Typografie auch die Aufgabe mal zu schreien und dann wieder schweigen zu können. So muss sie in der Wer -bung auf Produkte aufmerksam machen, laut sein, den Betrach-ter anlocken, mit Farben und Größe spielen um aufzufallen. In einem Fotoband hingegen sollte sie am Besten sehr dezent auftreten und Informationen möglichst unauffällig und klein wei-tergeben um nicht von den Bildern abzulenken. Der Typograf steht generell erst an zweiter Stelle, er muss sich dem vorgegebenen Text »unterwerfen«. Er unterliegt der Auf-gabe, diesem Text einen rein äußerliche Gestalt zu geben, um die Übertragung der Nachricht, bis hin zum Leser, zu unterstützen. Erst durch den richtigen Einsatz von Typografie wird Kommu-nikation möglich, da Texte lesbar, benutzbar, beziehungsweise funktionsfähig gemacht werden. Typografie sollte also einen Erzähler erschaffen können. Dieser Erzähler muss sich in den Benutzer (den Zuhörer) versetzen können und dementsprechend mal als Ausrufer, mal als Vertrauter und ein anderes mal als Lehrer, als Freund oder auch mal als Feind auftreten.

Staub braucht kein Mensch. Typografie brauchen wir alle!

» Wer ist hier der HINGUCKER ?«

» Wer ist hier der HINGUCKER ?«

# 01»Blickfänger«

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Generell gilt:»wir fahren dorthin, wo wir hinschaun.«Und wir schauen da hin, wo unser Blick hingeleitet wird.Blickführung kann beziehungsweise wird überall auch künst-lich er zeugt. In Bildern zum Beispiel durch optische Linien und in der Typografie durch den Vergleich unterschiedlicher Schrif-ten, Schriftgrößen, Schriftstärken, Laufrichtungen,Farbe und so weiter. Der Blickfänger muss sich abheben, aus der Masser herausstechen. Der Blick kann nur manipuliert werden wenn Hierachien unter den Wörtern entstehen.

fluss

auf ganzer Linie!

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Dieses Sprichwort wurde so auf einer Fläche positioniert, dass es zum einen spannend inszeniert ist und unterschied-liche Blockhierachien aufweisen kann. [Schrift: Helvetica_Blatt:200x200mm_schwarz_weiss]

02_Hier ist das Sprichwort auf zwei

unterschiedliche Ebenen gebracht wor -

den. Zuerst fällt einem die große, dicke

Schrift ins Auge, die richtig herum ge -

schrieben ist. Dann erst auf den zweiten

Blick kommen die kleineren, umgekehr-

ten Wörter ins Spiel.

Deutsches Sprichwort

»Wer nicht überzeugen kann, sollte wenigstens Verwirrung stiften.«

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Das Sprichwort ist auch eine gleich-

wertige Informationsebene reduziert.

Alle Wörter scheinen gleichwertig zu

sein. Sie sind gleich groß und mittig

angesetzt.

02_Hier ist das Sprichwort auf zwei

unterschiedliche Ebenen gebracht wor -

den. Zuerst fällt einem die große, dicke

Schrift ins Auge, die richtig herum ge -

schrieben ist. Dann erst auf den zweiten

Blick kommen die kleineren, umgekehr-

ten Wörter ins Spiel.

Hier sind zwei Informationsebenen,

die sich durch mehrere Merkmale vo -

neinander unterscheiden und so eine

Hierachie von Groß zu klein und von

falsch-und richtigherumgeschrieben

schaffen.

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Ein Herzfür Tiere.

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Ein Herzfür Tiere.

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# 02»my typo-darling« Dolly

Aa Bb Cc Dd Gg Hh Ii Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr Ss Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz Ää Öö Üü ß . : ; , - _ # '*+~?!"&/{•<|°^1234567890

dolly. Püppchen; Gegenhalter; Kamerawagen; Transportwagen.

oder

dolly. Schriftfamilie des Gestalterkollektivs »Underware«, die ihr en Sitz in Den Haag, Helsinki und Amsterdam haben. Sie (Akiem Helmling, hat Grafikdesign in Mannheim studiert; Bas Jacobs, Visuelle Kommunikation an der ABK Maastrichtund Sami Kortemäki, Grafikdesign an der Kabk Den Haag) ha-ben sich seit 1999 auf das Entwickeln von Schriften speziali-siert. Und so haben sie im Jahr 2001 auch die Schrift »Dolly«, welche mich sofort angesprochen hat, kreiert. Sie wurde mit vier verschiedenen Schnitten herausgebracht.Der Schnitt Roman ist relativ neutral und sehr gut für lange Texte geeignet. Dolly Italic hingegen ist narrower und lighter in der Farbe als der Roman-Schnitt. Und ist sehr gut zum hervorheben einzelner Worte im Fließtext geeignet. Dann gibt es noch die Dolly Bold, die ebenfalls vor allem zum highlighten von einzeln Wörtern geschaffen wurde. Sie eignet sich außerdem sehr gut als Display Schrift. Und als vierten und letzten Schnitt gibt es noch die Dolly small Caps, die auch gut als Überschriften-Schrift funktioniert.

Dolly hat einen eigenen ganz speziellen Charakter und ein ihr zugeschriebenes Maskottchen, eine kleine Bulldogge, die Dollys Erscheinungsbild sehr frische und interessant gestaltet.Dolly hat das Potential zum Klassiker. Sie ist unglaublich viel -fältig einsetzbar, sei es der streng anmutende Text eines Ge-schäfts briefes oder doch die schöne Schrift auf dem Plakat ne benan. Setzt man sie in kleinen Größen wirkt sie fast gara-mond-minion-artig kommt sie in größeren Größen zum Einsatz gibt sie ihre designer-typischen Details preis, aber verliert nie an Sympathie. Sie erfreut die Leser oder Betrachter durch Details, die aus den Merkmalen handgeschriebener Buchstaben übernom -men wurden. Und hat Scharm, weil sie mit Kleinigkeiten, wie zum Beispiel ungleicher Serifenausarbeitungen, spielt und so das gesamte Erscheinungsbild auflockert.

Aa Bb Cc Dd Gg Hh Ii Jj Kk Ll Mm Nn Oo Pp Qq Rr Ss Tt Uu Vv Ww Xx Yy Zz Ää Öö Üü ß . : ; , - _ # '*+~?!"&/{•<|°^1234567890

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Dolly Roman Dolly small caps

Dolly italic

in der Werbung

Dolly bold

auf Büchern

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»KOMM HER!«

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»KOMM HER!«

»ELA EDO!«

# 03»Metropolenreport« Athen

Sprichwörtliche Redensart nach Aristo-

phanes, »der Vogelstaat«; die Eule war

in der Antike das Symbol der Göttin

Athene, der Schutzpatronin der Stadt;

daher ist es überflüssig Eulen in diese

Stadt zu tragen.

»Eulen nach Athen tragen.«

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Ungefähr vor 5000 Jahren siedelten sich die ersten Menschen in der Region des heutigen Athen an. Heute ist Athen mit circa 2.805.262 Einwohnern und einer Fläche von circa 360km² , nicht nur die größte Stadt Griechenlands, sondern auch die Haupt-stadt. Die Stadt ist jedoch nicht nur aufgrund ihrer Größe und ihres Alters zu bewundern, sondern bietet unzählige Sehenswür-digkeiten. Vor allem aus der Antike erhaltene Bauten, wie die Akropolis, der Tempel des Zeus, die Agora, der Parthenontem-pel usw. und eine Vielzahl an Museen.

Die An-und Rückreise ist in günstigen Fällen auch schon für ins -gesamt 173,00€ vom Frankfurter Flughafen bis nach Athen zu erhalten.

In jedem Fall lohnt sich für Studenten der Erwerb des ISIC (Inter nationaler Studentenausweis), den es schon für 12€ zu erwerben gibt und der 16 Monate Flüge, Unterkünf-te und diverse Eintritte zu günstigeren Preisen sichert.

Das Vorankommen in der Stadt selbst ist jedoch so günstig, dass Vergünstigungen bei diesen Preisen gar nicht von Nöten sind. So bekommt man Tagestickets für den gesamten Nahver-kehr (Tram, Bus, Metro) schon für 3€ und auch Taxifahrten sind nicht zu teuer.Wenn es darum geht eine Wohnung in Athen zu bezahlen, kann man mit ähnlichen Summen wie in Deutschland rechnen. Ein WG-Zimmer liegt im Durchschnitt bei etwa 300,00€ im Monat, während eine Wohnheimwohnung mit circa 100€ im Monat um einiges preiswerter ist. Leider ist es sehr schwierig eine sol-che Wohnung zu bekommen, da der Andrang riesig ist. Da die Lebensunterhaltungskosten etwas höher als in Deutschland an -zusiedeln sind, liegen die Kosten für einen Durchschnittsstu-denten bei etwa 700,00€ im Monat.

Psiri ist bekannt als das Stadtviertel der »Aktiven«. Hier gibt es nicht nur eine Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Kneipen und Clubs, sondern auch viele Kinos, Ateliers und Design-Büros.

Beispielfolien aus der Präsentation. Als

erstes unser Inhalt mit der Navigation,

die immer am oberen Rand jeder Folie

das Thema erkenntlich macht.

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u diesen Designbüros gehören unter anderem »the designer shop«: Ihre Arbeiten liegen vor allem im Bereich des Corporate Identities, Webseiten, Broschüren und Verpackungen. Dann gibt es noch die »poor designers«, sie arbeiten in identischen Be -reichen wie das zuvorgenannte Designbüro. »pi6« ist ein weiteres in Psiri liegendes Büro. Sie arbeiten am meisten an Postern, Bro-schüren, Postkarten, und Verpackungen. Insgesamt kann man sagen, dass alle Arbeiten sehr frisch, modern und bunt sind Und dass sich sehr viele vor allem auf Printmedien konzentrieren und spezialisieren.»www.yatzer.com« ist eine Internetseite, die von Athenern ge-führt wird und eine riesige Plattform für Designer und Künstler bietet, um im Netz Arbeiten zu präsentieren.

Greendesign-festival: Findet einmal im Jahr statt und es findet großen Anklang bei den ansässigen Designern. Es geht immer wieder um das gleiche Thema »grüneres Athen«. Hierzu arbei-ten unterschiedlichste Designer Konzepte, Kunstwerke und so weiter aus und präsentieren diese während dem Festival überall in der Stadt.Designer-Walk: Dieses Festival findet einmal im Jahr für drei Ta-ge statt. In diesen Tage haben in Psiri die bekanntesten Design-

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Büros (ca. 14) ihre Türen für Besucher geöffnet. Sie präsentie -ren ihre eigenen Arbeiten und zeigen ihre Arbeitsräume. Aus ge-stellt werden Fotografien, Design, Illustrationen, Videos, Ins-tallationen und vieles mehr. Außerdem werden den Besuchern unglaublich viele interaktive Projekte geboten.

Freddie Carabott und Agni+Michalis Katzourakis sind drei Gra-fik Designer, die zum Zeitpunkt des totalen Wandels im Design, zwischen 1960 und 1970 in Athen sehr aktiv waren. Ihr Stil war sehr minimalistisch und beschränkte sich vor allem auf die Poster-, Logo- und die Verpackungsgestaltung.

Griechische Typografie: Das griechische Alphabet stammt aus dem 9. Jhd. n. Chr. und ist eine Weiterentwicklung der phöni-zischen Schrift. Das Alphabet war mit die erste Alphabetschrift und setzt sich heute aus 24 Buchstaben zusammen. Genauso wie das latainische Alphabet weist auch das griechische sowohl Majuskeln, als auch Minuskeln auf.

Athen wird als eine hektische Großstadt beschrieben. In der Cha-os auf Bürokratie, Sehenswürdigkeiten auf heruntergekommene Häuser, Nobelläden auf Rammschläden, Neues auf Altes, Schö nes auf Hässliches und Reich auf Arm trifft.

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Freddy Carabott

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Links: Fenstergestaltung von »poor designers« für einen Friseursalon

Oben: Plakat zum »world antismoking day« von »pi6«

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Oben: Arbeit von »the design shop«

Unten: Arbeit zu dem »green design festival«

Links: Ausstellung von Carabott und Katzourakis

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»Schau dir Die mal an! «

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»Schau dir Die mal an! «

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# 04»Schriften im Portrait« Flyer

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Schriftklassifikation: Die DIN-NORM DIN 16518 des Deutschen Instituts für Normung e.V. regelt das in Deutschland gebräuchliche Klassifikationssystem für Schriftarten.

Unterteilt wird in elf Gruppen:

1.1 Gruppe I: Venezianische Renaissance-Antiqua 1.2 Gruppe II: Französische Renaissance-Antiqua 1.3 Gruppe III: Barock-Antiqua 1.4 Gruppe IV: Klassizistische Antiqua 1.5 Gruppe V: Serifenbetonte Linear-Antiqua 1.6 Gruppe VI: Serifenlose Linear-Antiqua 1.7 Gruppe VII: Antiqua-Varianten 1.8 Gruppe VIII: Schreibschriften 1.9 Gruppe IX: Handschriftliche Antiqua 1.10 Gruppe X: Gebrochene Schriften 1.11 Gruppe XI: Fremde Schriften

Gestaltung von vier verschiedenen Flyern für vier verschiedene Schriftklassifikationen.Sowohl informative, als auch werbliche, der Schrift entsprechend gestaltete Flyer, die die Besonderhei ten der jeweiligen Klassifikation spannend auf den entsprechenden Flächen entworfen und positioniert wiedergeben.

Klassen-aufteilung

01 französische Renaissance Antiqua_DIN 16518 Gr. I[A5_Vorder-und Rückseite_schwarz_weiss+ eine Farbe unserer Wahl]Ich hab mich für die Garamond von

Claude Garamond entschieden und

als Gestaltungselemente eine goldene

Farbe und einen schlichten Aufbau

gewählt. Entsprechend dieser klassi-

schen Schrift die goldene, altertümliche,

klassische Farbe und da es sich bei der

Garamond um eine sehr klare und gut

lesbare Schrift handelt, der einfache

Seitenaufbau.

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02 serifenlose Linearanti-qua_DIN 16518 Gr. VI[A3_Leseplakat_schwarz_weiss_zu A5 gefaltet]Hier habe ich die Helvetica gewählt.

Und entsprechend dieser klaren, re -

duzierten Schrift auch einen sehr auf -

geräumten, reduzierten Aufbau der

Seite gewählt.

03 Schreibschriften_DIN 16518 Gr. VIII[A4_Leporello_zweimal gefalzt_Vorder+Rückseite_schwarz_weiss_+max zwei weitere Farben_besonderes Papier]Bei der Edwardian Script von

Edward Benguiat war die Gestaltung

besonders schwer, weil sie so verspielt

und filligran ist. Durch eine ebenso

verschnörkelte Gestaltung könnte der

Informationsgehalt jedoch schnell ge-

ringer werden. Daher hab ich versucht

die rankenden Elemente der Majuskeln

auf der ersten Seite in einer Art Logo

der Schrift darzustellen. Die Gestaltung

aber sonst sehr übersichtlich gelassen.

Um den vor allem klassischen Hauch,

der auf den Schreibschriften haftet

ein wenig zu lindern, hab ich mich

für die beiden Farben rot und grün

in einer moderneren Art entschieden

um so das Erscheinungsbild ein wenig

aufzulockern.

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04 experimentelle Schriften[Format und Farbe frei wählbar]Ich hab die Schrift »Soma« gewählt und

einen Würfel gebaut, den man in unter -

schiedlichste Richtungen um- und aus-

einanderklappen kann. Mit der Würfel-

form habe ich die Würfel aufgegriffen,

aus denen sich die einzelnen Zeichen

der Schrift zusammensetzen. Genauso

wie die Schrift dreidimensional aussieht

ist der Flyer wirklich dreidimensional.

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»ich habeschonwieder

gesündigt!«

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# 05 »Alltagssünde«

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Meine eigene Alltagssünde habe ich herausge-sucht und hier zum Thema gemacht.Sie ist vor allem informativ zu gestalten, so dass Zeit und Raum, Häufigkeit und Art der Sünde ersichtlich gemacht werden. Die Informationen sollten vor allem durch »einfache immer wieder-kehrende Gestaltungselemente«, wie Symbole,stilisierte Bilder, Prozentangaben und so weiter, dargestellt werden. [Leporello_mind. 12 Seiten_zw. A5 und A4_ne-ben Schwarz und Weiss konnte ei ne weitere Farbe ein gesetzt werden.]

Mein Thema ist meine Alltagssünde des »Beobachtens«.

Ich beo bachte überall und jeden und versuche dadurch alles in meiner unmittelbaren Nähe vor sich Gehende mitzubekommen. Ich bin am Sammeln von Augenblicken und am Fragenstellen wäh rend ich so durch den Tag gehe. So sehe ich schon früh mor gens in der Straßenbahn auf dem Weg zur Hochschule einen alten Herrn sitzen und bemerke wie er unauffällig den Hals einer Bierflasche aus einer braunen Papiertüte befreit und sich heim-lich ein paar Schlücke aus der Flasche genehmigt. Beim Umstei-gen in die nächste Bahn, ich hab heute ausnahmsweise mal ge -nügend Zeit die Anschlussstraßenbahn zu erreichen, fallen mirsofort überall Menschen auf, die in größter Eile sind. Sie hechten aus der einen Bahn um rennender Weise die nächste noch er -reichen zu können. In der Hochschule angekommen schwin det meist auch die morgentliche Müdigkeit und ich werde über fallen von Informationen und Geschehnissen um mich herum, die ich versuche alle aufzunehmen. Da muss ich hier schauen wie meine Komilitonen denn die Aufgaben gelöst ha ben, und dort läuft wieder jemand vorbei, den ich noch nie hier an der Hochschule gesehen habe und so weiter. Auf dem Nach hauseweg komme

ich wieder etwas zur Ruhe, gehe nur nochmal kurz etwas ein kau -fen. Und jedes mal muss ich mich aufs Neue wundern was so manch einer sich alles in den Einkaufswagen lädt. Ich beo bach -te ganz automatisch, was sich die Leute kaufen oder wo sie stehen bleiben und noch überlegen sich zu holen. Alle diese ge-sehenen Dinge eines Tages werfen unmittelbare Fragen auf.

Was für eine Geschichte hat der Herr aus der Bahn wohl schon hinter sich, dass er jetzt mor-gens ver sucht sein mitgenommenes Bier zu ver-stecken. Wo wollen die Menschen in Eile wohl hin? Zur Arbeit? Zum Arzt? Zur Uni? Und wiesind die Komilitonen wohl auf die Ideen ge -kommen? Igitt, ich hasse Sauerkraut, wie kann sich die Frau das nur kau fen?

Ausgelaugt von dem Gesehenen des Tages komme ich abends nach Hause.

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Ich hab die Sünde des Beobachtens aber nicht nur auf mich be -zogen, sondern bin auf der Rückseite meines Leporellos auch noch allgemeiner an das Verb »beobachten« herangegangen. An - gefangen mit dem noch sehr scharmlosen Beobachten der Kin -der. Sie Betrachten alles, was um sie herum geschieht mit größter Sorgfalt und können daraus jeden Tag wieder neue Erkenntnisse schöpfen. Sie lernen dadurch noch sehr viel. Ein weiteres Bei-spiel liegt in der Wissenschaft. Viele Menschen sind jeden Tag aufs Neue damit beschäftigt zum Beispiel chemische Versuche zu beobachten um daraus neues Wissen schöpfen zu können.

Ältere Leute sieht man häufig gemütlich mit einem Kissen un-tergelegt an der Fensterbank lehnen und das Geschehen vor ihrem Fenster verfolgen. Auch sie beobachten den ganzen Tag über. Ist es bei den Kindern die große Neugierde, die sie durch das Beobachten Lernen lässt. So ist es auch bei Forschern das Beobachten, dass Fortschritte möglich macht. Und bei älteren Menschen häufig die Gelegenheit durch das Beobachten anderer Menschen ihre eigene Langweile zu überbrücken, vielleicht aus-zuschalten und so Teil eines anderen Lebens zu sein.

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»wo sollich denn jetzt bloß hinschaun?«

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Die Verwendung der grünen Farbe als Gestaltungselement soll eine lebendige Farbe sein, die darstellt, dass ich ebenfalls lebendig und aufmerksam durch den Tag gehe. Die Farbe geht jedoch nicht in die Richtung einer grellen Farbe, da auch ich niemals aufdringlich beobachte, vielmehr versuche ich möglichst viel um mich herum zu registrieren.

Vorder- und Rückseite sind bedrcukt.

Leporello

»wo sollich denn jetzt bloß hinschaun?«

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fliegende Autosfliegende Buchstabenfliegende Kängurusfliegende Untertassen

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fliegende Autosfliegende Buchstabenfliegende Kängurusfliegende Untertassen

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Auszusuchen war ein Lied mit deutschem Text, mit einem leicht zu merkenden Refrain. Der Text des songs sollte typografisch, digital und in Bewegung umgesetzt werden. Dabei war darauf zu achten, dass duch die auftauchenden und verschwindenden Wör ter sowohl die Melodie, als auch der Rhytmus des songs »sehbar« wird.

Ich hab mir das Lied »so weit wie noch nie« von Jürgen Paape ausgewählt.Verwendet hab ich die Schrift »Kanis« und »Port Credit«, beides sehr weiche, runde Schriften, da das Lied auch sehr harmoni-sches Klangbild erzeugt. Mit den Hintergrundfarben habe ich versucht gewisse Textabschnitte im Lied zusammenzuführen (Bsp. »wir jagen die Monotonie« immer in grau und weiß, oder »wir hören ein (singen) im raum« immer mit ähnlichen Farben).Das Bildelement des runter- und wieder hochfahrenden »singen« habe ich im gesamten Lied immer wieder gleich eingesetzt, so dass es dem gesamten Lied einen Zusammenhalt gibt. Durch das Verzerren mancher Wörter im 3D- Raum wollte ich zum Beispiel bildlich den besungenen »Raum« sichtbar machen.

# 06»moving type« Flash

... so weit wie noch nie ...Jürgen Paape

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_Buchempfehlungen

Das sollte man gesehen haben!

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»Der seel ein Küchel«

Eremiten Presse;

25 Jahre Eremiten-Presse;

1949-1974; Mit Beiträgen der

Autoren und mit Selbstportraits

der Grafiker und Maler der

Ere miten-Presse. Zusammenge-

stellt von Dieter Hülsmanns und

Friedolin Reske.

Ein sehr facettenreichenes

Buch, mit vielen Arbeiten

aktueller Designer.

Unterschiedlichste aktuelle

Spielerein im Umgang mit

Typografie werden vorgestellt.

»Überrasche mich«; Printgestal-

tung, Cover-Design; von Horst

Müller.

»Formenverfüger« ;

Rund 50 verschiedene

Prosastücke von Arthur

Missa wurden alle typografisch

unterschiedlich von Katja

Eichfeld umgesetzt.

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_Raster

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Format: Höhe:260 mm Breite: 190 mm

Satzspiegel/links: X: 90 mm B: 160mmY: 120 mm H: 220 mm

Satzspiegel/rechts: X: 290 mm B: 160mmY: 120 mm H: 220 mm

Fließtext: Garamond; Regular; 9 Pt

Hervorgehobener Text: Garamond; Bold; 9 Pt

Kapiteltitel: Helvetica Neue LT; 37 Thin Condensed; 36 Pt

Bildunterschrift: Garamond; Regular; 7 Pt

(Aus)raster(n)?